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The Forgotten

A story from the one piece world
von

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Ocha

"Bist du ein Kopfgeldjäger..., hast du uns ausspioniert? Oder arbeitest du mit dieser Diebin zusammen, um an unsere Waren zu kommen... ich habe dich zuvor nicht gesehen." Der bärtige Mann bekam mit der Zeit Ruhe. Die Schweißperlen zierten noch seine Stirn, aber das Zittern hatte abgenommen.

'Mein Arm... meine Muskeln... sie verkrampfen immer noch...' Aisutawa versuchte seinen linken Arm zu heben.

"Hach..." Kam es von dem schwarzhaarigen, als würde er nicht glauben, dass seine Drohungen etwas brachten. Die Anspannung an seinem Gelenk löste sich ein wenig. Der Kopf hob sich leicht vom Nacken.

"Die Jacke da hinten... du bist von der Marine!" Bemerkte er.
 

Einen kleinen Moment schien der Mann sich unsicher zu sein, aber dann streckte er seine Hand wieder nach vorn. Der Lauf der Pistole weiterhin auf Aisutawa gerichtet.

"Gegen einen Schuss bist du machtlos. Selbst die Marine kann das nicht. Du könntest niemals so schnell sprinten."

Der Schwertkämpfer wusste, dass das nicht stimmte, aber er wollte den Mann jetzt nicht korrigieren. In der Zeit, in der er der Marine angehört hatte, hatte Aisutawa ein ganzen Haufen Typen kennengelernt, die durchaus fähig waren die Welt auf den Kopf zu stellen.
 

"Lass jetzt dein Katana fallen? Oder hast du jetzt so sehr Angst, dass du nicht mehr bewegen kannst." Für einen kurzen Moment schlich sich ein selbstsicheres Schmunzeln in das Gesicht des bärtigen Mannes.

Aisutawa antwortete ihm nicht. Er versuchte sich weiterhin auf seinen Arm zu konzentrieren.

"Hey! Es reicht mir nicht, wenn du deine Waffe senkst. Ich möchte, dass du sie fallen lässt! SOFORT!" Befahl der schwarzhaarige Mann mit lauter Stimme.

Die Diebin rührte sich leicht. Sie waren einen Schritt nach vorn gegangen. Der Lauf der Pistole richtete sich sofort auf das Mädchen.

"NICHT BEWEGEN! Das gilt auch für dich. Ich weiß nicht ob ihr zusammengehört, aber sicherlich bin ich nicht blöd." Das Mädchen war nur kurz in die Hocke gegangen. Zögerlich stand sie wieder auf.
 

Nervös schaute der Pirat wieder zu Aisutawa:

"Ich weiß genau, wenn ich nur einen Moment wegschaue, zerteilt der mich. Du denkst, du wärst clever, aber ich werde nicht darauf reinfallen."

"Ich denke wir haben das alle verstanden. Ich möchte aber wissen, was du jetzt vor hast." Fragte Aisutawa. Er versuchte den Mann abzulenken.

"Ich lasse mich nicht beeinflussen! Deine Fragerei... ICH STELLE HIER DIE FRAGEN!"

'Er ist unsicher. Dieser Mann scheint zumindest keinen handfesten Plan zu haben. Diese Situation hier kann ganz schnell eskalieren.'
 

Einige Sekunden passierte nichts.

'Wie vermutet. Es geht nicht voran.' Um so mehr Zeit verstrich, um so mehr verschwand die Taubheit in den Fingerspitzen seiner linken Hand.

'Ich muss nur noch ein wenig Zeit rausschlagen, dann bringe das hier hinteruns.'

"Du... du Schwertkämpfer... du bist ja von der Marine. Wie viele sind denn hier? Wartet ihr schon in der Nähe um mein Lager auszuheben?" Der bärtige Mann wirkte wieder nervöser.

"Aber die Sharktrankbande wird sich rächen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie den North Blue regieren."

"Unterschätze die Marine nicht." Erwiderte Aisutawa. Die Mundwinkel seines Gegenübers verzogen sich nach unten:

"Dir ist wohl nicht ganz klar in welcher Position du bist. Ich sehe, dass du Probleme hast. Dein linker Arm ist verkrampft, deswegen hast du bisher nicht angegriffen."

'Ich muss ihn ablenken.'

"Du hast ein gutes Auge, aber es wird dir nichts nützen, wenn du versucht zu fliehen. Meine Kollegen werden dich über den Haufen schießen, sobald du den Wald verlässt. Es gäbe aber die Möglichkeit für einen kleinen Deal, denn wenn du uns laufen lässt, verrate ich dir wo wir noch nicht sind." Begann Aisutawa.

"Einen Deal?" Unterbrach der bärtige Mann sofort. In seinen Augen war für einen kurzen Moment eine leichte Neugierde zu erkennen. Schnell klärte sich sein Blick und er brummte zornig:

"Du verarscht mich doch! Ihr habt sicherlich schon mein Schiff kassiert."

Der blauhaarige deutete mit den Blicken zu dem unterirdischen Versteck. Der schwarzhaarige Mann war versucht gewesen dorthin zu sehen:

"Ah ja... du willst also einen netten Nebenverdienst haben... oder vielleicht etwas Wertvolles haben, bevor die Marine alles beschlagnahmt. Als Gegenleistung lässt du mich zum Schiff gehen... richtig? Vielleicht seid ihr doch nicht alle solche dummen Fanatiker der Gerechtigkeit."

"Ich schätze, dass wir uns langsam einig werden." Stimmte Aisutawa zu. Der bärtige Mann schmunzelte erfreut.

'Leichtgläubig ist er, aber mit Sicherheit wird er uns töten, sobald ich ihm irgendetwas verrate.' Aisutawa konnte den linken Zeigefinger leicht bewegen. Langsam kam wieder ein Gespür in seinem Arm zurück. Minimal hob er seine linke Schulter an. Aisutawa wollte testen, ob es schmerzte.
 

Diese ungewöhnliche und seltene Schwertkunst belastete den Körper bei jeder Technik mit knapp 100 Kilo zusätzlichen Gewicht, außerdem laugte es den Anwender aus, wie bei einem 12 Stunden Marathon ohne Pause. Unerfahrene Nutzer, die diese Technik gelernt hatten, konnten dennoch beim Anwenden zusammenbrechen. Viel Training und Ausdauer waren nötig. Die Ausdauer fehlte Aisutawa. Zu lange hatte er nicht mehr ordentlich trainiert.

Früher, während seinen besten Zeiten als Vizeadmiral, konnte er diese Technik bis zu ein dutzend Mal hintereinander einsetzen, ohne in die Knie zu gehen. Blitzschnell und erbarmungslos fegte er über die Schlachtfelder.
 

"Zuerst möchte ich aber, dass du dein Katana fallenlässt. Ich brauche eine Absicherung, dass du dich nicht nur einfach nähern willst. Anschließend verräst du mir alles. Sollte ich zufrieden sein, dann erschieße ich euch nicht."

Aisutawa drückte mit seinen Fingern gegen den Griff des Katanas.

"Was ist denen jetzt? Lass endlich die Klinge fallen verdammt!" Forderte der bärtige Mann ungeduldig.

Einer Kugel ausweichen konnte Aisutawa sowieso nicht aus dieser Entfernung, dazu fehlte ihm jetzt die Kraft.

"Willst du etwa einen Rückzieher machen? Ich warte nicht ewig. Ich lasse mich nicht verarschen!" Der Pirat verzog erneut seine Miene. Die Anspannung nahm wieder zu. Der Kopf senkte sich leicht und die freie Hand ballte sich zu einer Faust.

Aisutawa reagierte nicht, er wartete weiter ab.

'Ich muss meine Wort weise wählen.'
 

"Jetzt reicht es mir aber! Ich schieße euch einfach..." Begann der schwarzhaarige Mann lautstark, jedoch wurde er von einer sanften Stimme unterbrochen:

"Willst du einen Tee? Ich kann welchen machen, wenn ich die Zutaten dafür aus der Tasche da hinten nehmen darf, dann könnte ich..."

"Schweig!" Unterbrach der bärtige Mann. Impulsiv entlud sich seine Wut in diesem Wort.

"Was redest du von Tee? Ich will keinen Tee von dir! Bist du denn völlig bescheuert!?"

"Tee ist immer gut für die Nerven. Manchmal braucht einen klaren Verstand, um weise Entscheidungen zu treffen."

'Sie provoziert ihn. Das ist keine gute Idee.' Aisutawa war perplex. Ihm fiel keine Taktik ein, um das zu verhindern. Sein linker Arm konnte er noch nicht frei bewegen. Angestrengt versuchte er gegen die Verkrampfung zu arbeiten.

"Ich habe grünen Tee und auch schwarzen Tee. Wenn du kein Problem mit Schwarzblättern hast, dann kann ich gleich..."

"RUHE!" Der schwarzhaarige Mann richtete seinen Lauf nun auf sie.

"Ich habe damit auch kein Problem, wenn ich als erstes dir eine Kugel verpasse."

'Warum ist sie jetzt so todesmutig?!'

"Nicht doch, wir können doch einfach alle zusammensitzen. Kekse essen und Tee trinken. Ich könnte auch ein Bild von Ihnen malen. Ich bin wirklich gut darin." Sie lächelte freundlich.
 

"DAS REICHT!" Brüllte der Mann. Er zitterte stark mit seiner rechten Hand, dann zog er den Auslöser mit seinem rechten Mittelfinger.

Ein Schuss löste sich und ein Knall folgte. Ein dumpfes Geräusch folgte.

Neben den Klingen in den Ohren herrschte die Ruhe. Für einen Moment.

"WAS?! Das kann nicht sein? Wie kann ich!" Der bärtige Mann wurde lauter. Er konnte seine Pistole nicht mehr heben.

Fassungslos starrte er auf seine rechte Hand, die mit der Pistole auf den Boden zielte.

'Was ist hier los? Egal... meine Chance!'

Aisutawa hob leicht seinen linken Arm. Schnell nahm er mit seiner rechten Hand das Katana. Der Mann stürmte vor.

"NEIN!" Wieder löst sich ein Schuss und daraufhin noch einer.
 

Alle Kugel trafen jedoch nicht ihr gewünschtes Ziel. Immer wieder schoss der bärtige Mann in den Boden.

"Ich kann nicht...!" Gab Ioyk panisch von sich, bevor der blauhaarige seinen Schwerthieb ausführen konnte. Mit seiner rechten Hand war Aisutawa nicht geübt in seiner Schwerttechnik, aber für einen starken Hieb mit der rechten Hand reichte es völlig aus.

Der schwarzhaarige Mann brach wortlos zusammen und er ließ seine Pistole fallen, die in einem roten Kreis liegen blieb.

'Woher kommt dieser Kreis? Ich habe ihn vorher nicht gesehen.' Er machte Aisutawa plötzlich aggressiv. Es machte ihn ungewöhnlich wütend, als er den Kreis beobachtete. Am liebsten würde der Fischer auf diesen Kreis treten. Immer wieder eintreten. Langsam näherte er sich diesem. Den Blick konnte er nicht mehr abwenden.

"Colour-Trap Rot, man will diesen Kreis angreifen. Ein Glück, dass du ihn erst jetzt gesehen hast." Das Mädchen verwischte in diesem Moment das Zeichen und die Aggressionen von Aisutawa nahmen schlagartig ab.

"Was... was war das? Wieso... ich..."

"Die Macht der Worte..., wenn man bestimmte Worte hineinschreibt, dann löst es in jedem Leser Gefühle aus. Es ist wie in einem Buch, nur nicht so gefährlich. Also lerne nicht zu lesen, wenn du nicht anfällig sein willst."
 

Das Mädchen lief an ihm vorbei. Sie war völlig ruhig. Ungewöhnlich ruhig.

'Sie wirkt mir zu gelassen. Diese Diebin ist definitiv nicht nur ein einfaches Mädchen. Was steckt dahinter?'

"Danke für deine Hilfe, ich hätte nicht gedacht, dass ich das hier lebendig überstehe. Sie haben mir meinen schönen Hut, meinen Pinsel und meine Farbe weggenommen. Ich musste sie zurücklassen, sonst hätten diese Typen wahrscheinlich kapiert, dass ich auf dem Schiff war."

"Kein Problem. Es ist immer gut diese Welt von solchen skrupellosen Idioten zu befreien." Aisutawa wollte aber zuerst seine Gedanken ordnen, bevor er weitere Fragen stellte.

"Dieser Tee..." Begann der Mann.

"Es gibt keinen Tee... hier, dennoch trinke ich ihn gern." Antwortete sie sofort.

'Ich hatte mich sowieso schon gefragt woher sie den nehmen wollte. Ein Glück war Ioyk so ein Idiot.'

"Nun... und woher kommst du? Sie redeten von einem Café. Ist es in der Nähe? Haben sie euch überfallen?" Das Mädchen lief wortlos an ihm vorbei. Sie wandte sich dem unterirdischen Lager zu.

Sie antwortete nicht, stattdessen nahm das Mädchen die Leiter nach unten.
 

Ein wenig skeptisch wandte sich Aisutawa dem Lager zu:

'Warum schweigt sie? Vertraut sie mir nicht?' Er würde ihr es nicht einmal übel nehmen.

'Dafür ist noch Zeit. Befragen muss ich sie jetzt nicht. Wir müssen erst einmal von dieser Insel runter.' Aisutawa steckte sein Katana weg, dann holte er seine Jacke. Im Anschluss schaute er nach was das Mädchen im Lager trieb.

"Sicherlich willst du auch von dieser Insel runter. Ich habe ein kleines Schiff am Strand entdeckt. Ich wäre fähig es zumindest eine Weile zu bedienen, um den nächsten Hafen anzusteuern. Ich habe schon ein Ziel. Willst du mitkommen?"

Wieder bekam der Mann keine Antwort. Ein wenig ungeduldig wartete der Fischer wenige Minuten, bevor er beschloss nach der Leiter zu greifen.

"Wo musst du hin?" Aisutawa stoppte, als er die Frage hörte.
 

Sie kletterte wieder aus dem Lager.

"Es gibt gleich eine größere Insel in der Nähe, zumindest eine Tagesfahrt entfernt. Dort kann man schnell Geld verdienen und man hat eine gute Möglichkeit mit einem größeren Handelsschiff weiterzureisen." Erklärte Aisutawa.

"Nun…, ich muss zuerst einmal weg von hier und dann.......... zu einer Insel."

"Es gibt viele Inseln, aber gut. Du musst mir nichts verraten. Ich will dich auch nicht ausfragen." Das Mädchen nickte zögerlich, als würde sie ihm nicht glauben wollen.

Aisutawa gab auf nachzuhaken. Mit großer Wahrscheinlichkeit wollte der Mann das auch gar nicht wissen.

"Es ist nichts besonders." Beschwichtigte sie, ohne ihn anzusehen.

"Nun gut. Darf ich wenigstens deinen Namen erfahren?"

Das Mädchen zögerte erneut.
 

"Nenne mich..., nenne mich... Ocha." Dabei klang ihre Stimme ein wenig zittrig am Ende.

'Ihren Namen möchte sie mir auch nicht nennen. Hat das vielleicht doch mit der Marine zu tun? Möchte sie nicht erkannt werden? Ich vermute, dass sie als Diebin schon die Marine bestohlen hat oder dieses Mädchen ist nur mehr als eine Diebin. Womöglich sogar eine...'

"Und dein Name?" Unterbrach sie seinen Gedankengang. Der Mann brauchte einen Moment um zu reagieren.

"Nenne mich Aisutawa, Ocha. Und damit die Katze gleich aus dem Sack ist. Ich bin nicht mehr bei der Marine. Meine ehemaligen Kollegen missverstehen das, dass ich aus persönlichen Gründen ausgetreten bin. Ich verziehe mich für eine gewisse Zeit, bis wieder alles im Reinen ist." Erklärte er. Gelogen war es nicht, aber auch nicht die ganze Wahrheit.

"Verstehe..." Gab Ocha von sich. Es war nicht herauszuhören, ob sie ihm nun glaubte oder nicht.
 

"Es wird dunkel... sollen wir in der Nacht abreisen? Ich weiß nicht... wie das Meer hier sein wird? Aber wir sind nur zu zweit." Fragte das Mädchen.

"Das Meer kann sich sowohl am Tag als auch in der Nacht ändern. Das North Blue ist niemals ruhig. Der Sturm kann plötzlich kommen. Man glaubt es nicht, aber in der Nacht ist das wesentlich seltener der Fall. Wir müssen auch nicht lange mit dem Schiff fahren. Diese eine Nacht sollte reichen." Aisutawa war sich sogar ziemlich sicher, dass es in der Nacht am besten wäre. Man würde das kleine Schiff nicht sofort erkennen. Die Marine war bestimmt unterwegs und am Tag wäre das ein erhöhtes Risiko.

Ihm fiel plötzlich etwas anderes wichtiges ein:

"Was war eigentlich in diesem Lager? Gibt es etwas brauchbares? Nahrung? Wasser?"

Sie zuckte mit den Schultern und meinte:

"Dort war Wein, Baumaterialien und geringe Wertgüter. Wenig Schmuck. Essbares habe ich nicht gesehen. Auch kein Wasser."

"Dann lass uns schnell zur losfahren. Essen und Trinken finden wir dort." Versicherte der Fischer.

Dem Mädchen schien das aber nicht so wichtig zu sein. Sie wirkte beschäftigt.

'Über was denkt sie nach?'
 

Die beiden folgten den Fußspuren zurück zum kleinen Schiff. Die Abendsonne war untergegangen und die Dunkelheit hüllte die Insel ein. Sie wurde still. Nichts war zu hören, nicht einmal Möwen, die sonst über die Meere flogen.

Die Temperaturen sanken und ein kühler Wind fegte über das Meer. Der Wald schützte noch zunächst davor, aber als man den Strand erreichte, wehte er unangenehm in die Gesichter.

'Da ist es... ein Glück. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es noch weitere Mitglieder geben könnte.'

Das kleine Schiff schwankte leicht. Das Meer schob leichte Wellen zum Strand.

'Die Piratenflagge würde uns auch am Tag stören.' Dachte Aisutawa, während er die schwarze Flaage betrachtete. Sie zeigte einen Totenschädel, der auf dem Kopf eine Haiflosse trug. Dieser Schädel trug dazu auch ein Maul. Das Maul eines Raubtieres.
 

"Du kannst das steuern?" Fragte sie. In ihrer Stimme klang Skepsis mit.

"Ja, wir werden aber nicht schnell unterwegs sein können."

Aisutawa näherte sich dem Schiff. Er stapfte durch das hüfttiefe Wasser.

"Nein..." Hallte ihm etwas durch die Ohren und ihm wurde kurz schwindelig. Als er jedoch am Schiff hochkletterte, verschwand das Klingen.

'Vermutlich der Schlafmangel.'
 

Er warf eine Strickleiter herunter, die der Fischer an Deck fand. Das Schiff war in keinem sonderlichen guten Zustand. Die Besitzer behandelten es nicht mit sorgsam. Ein unangenehmer stechender Gerucht stieg dem Mann in die Nase.

Ocha zögerte noch zunächst, bevor sie beschloss auch durch das Wasser zu stapfen. Aisutawa bereitete währenddessen das Schiff vor. Er zog den Anker hoch. Das Segel überprüfte er ebenfalls.

Bevor sie ablegten, wollte sich Aisutawa vergewissern:

"Hast du eigentlich eine Teufelsfrucht gegessen?"

"Nein, ich kann schwimmen und du? Du warst vorher so schnell gekämpft. Ich habe so etwas noch nie gesehen."

"Schwimmen kann ich sogar sehr gut. Also sollten wir nicht ertrinken, falls wir kentern." Er schmunzelte.

Sie nahm diesen Witz nicht sonderlich gut auf. Ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten.

"Also... wir kentern schon nicht. Ich bin ziemlich gut im Schiffelenken." Beschwichtigte er sofort. Sie wandte sich ab. Ihre Bewegungen wurden träger.

"Nun gut... dann... segeln wir los. Der Nachtwind sollte uns gut voranbringen. Du kannst dich hinlegen, wenn du willst."
 

Die Insel entfernte sich am Horizont. Sie verschwand in dem Nebel, der auf dem Meer sein Unwesen trieb. Er hüllte das Schiff ein. Sowohl sie als auch fremde Schiffe waren dadurch fast unsichtbar. Aisutawa hoffte keinem fremden Schiff zu begegnen. Eine Konfrontation würde das kleine Schiff nicht überstehen.

Etwas umhüllte den Mann bei der Fahrt ein. Immer wieder als Aisutawa das Schiff überprüfte und die Richtung kontrollierte, wurde ihm kälter. Der Fischer war sich sicher, dass es nicht vom Wasserdampf stammt.

Immer weniger konnte er sich an den Sternen orientieren. Seine Konzentration ließ nach.

'Mein Körper... er gibt nach... ich...' Angestrengt hielt sich Aisutawa auf den Beinen. Ihm wurde bewusst, dass er seit einiger Zeit nichts gegessen hatte und nicht genug schlief. Der kurze Kampf, als auch das auf Mammoria kostete ihm viel Kraft.

'Nur noch bis zu dieser Insel. Ich muss nur noch bis dahin durchhalten.' Er versuchte seinem Körper zu befehlen nicht zusammenzubrechen.

"Das wirst du auch nicht, wenn du mir versprichst nicht wie in diese Hölle zu gehen." Hallte ihm eine Stimme durch den Kopf. Es jagte ihm einen Schauer über den Rücken.

'Wer war das?' Verunsichert blickte Aisutawa in alle Richtungen. Ocha war es nicht gewesen, denn sie hatte sich schlafen gelegt. Langsam glaubte der ehemalige Vizeadmiral, dass er anfing verrückt zu werden.



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