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Ritter des silbernen Bernsteins

von

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Reise

Er war der erste der bereits früh morgens in der Kutsche wartete und die unzähligen Soldaten musterte, die das Schloss verließen, jetzt begann das ernste Leben für sie und für ihn. Lucia war, wie zu erwarten, die erste die sich zu ihm gesellte. „Wollten wir nicht in zwei Minuten los?“ Ryel nickte bestätigend und deutete anschließend leicht kopfschüttelnd auf die anderen drei die mehr oder weniger angerannt kamen. „Das kann wirklich nicht wahr sein...“ als seine Kameraden in Rufnähe waren erhob er seine Stimme. „Bewegt euch, ihr haltet uns auf und beschädigt unseren Ruf.“ Man konnte ihm anhören das es ihn wirklich störte, schließlich hatte er seine Prüfung nicht umsonst als Bester abgelegt und achtete dementsprechend auf seinen Ruf.

Überraschenderweise war es Ralph der sich als Einziger entschuldigte, die beiden Frauen nahmen schweigend Platz und starten wenigstens leicht beschämt auf den Holzboden.

Erst nach einigen Stunden Fahrt traute sich Jemand etwas zu sagen, erneut war es Ralph der sich direkt an Ryel richtete. „Ich dachte es ist nicht gestattet Familienwappen zu tragen?'' Mit einem Kopfnicken zeigte er auf die Brust seines Gegenübers wo das Wappen der Andarel thronte. Gerade als er den Mund öffnete um eine Antwort darauf zu geben riss Lucia das Wort an sich. „Das zeugt nur davon das du während der Lehrstunden nicht aufgepasst hast.“ Die Miene des Älteren verdunkelte sich etwas. „Das heißt nur weil er das Glück hatte und in einer privilegierten Familie geboren wurde hat er Sonderrechte?“ Schließlich mischte sich auch Melissa in die Diskussion ein. „Es könnte auch daran liegen, dass er die Prüfungen mit Bestnoten absolviert hat. Dabei hilft auch keine geachtete Familie.“ „Natürlich!“ Ralph klang leicht wütend. „Er hat bessere Lehrer, bessere Ausrüstung und konnte alles aus erster Hand erfahren.“ Ryel lehnte sich etwas zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich musste mich genauso anstrengen wie alle anderen. Und wenn du die gesamten Erwartungen der Royalen, der hohen Ritter und der eigenen Familie auf deinen Schultern tragen willst teile ich sehr gerne mit dir. Zudem ist das Training unter einem der Zwölf nicht leicht...“ Ralph hob eine Braue, scheinbar wusste er nicht so viel. Christiana klappte nur den Mund auf, brachte nichts heraus und schloss ihn wieder. Lediglich Melissa konnte eine halbe Frage aussprechen. „Darum hast du...?“ Der junge Mann seufzte nur genervt und blickte aus dem Fenster, daraufhin nahm die junge Frau neben ihm wieder das Wort ans ich. „Scheinbar habt ihr alle nicht aufgepasst. Seine Schwester gehört zu den Zwölf, dieser Drache steht für die Familie der Andarel.“ Offensichtlich kannte sie sich sehr gut aus, entweder gehörte sie zu den niedrigeren Adligen oder sie hatte ihre Hausaufgaben gemacht. „Das ändert nichts daran das er Recht hat und ihr auf euren Ruf achten solltet. Ihr zieht damit auch das gesamte Bild der Ritter in den Schmutz.“ Alle drei nickten nur und folgten Ryel's Blick nach draußen, lediglich Lucia starrte geradeaus als könnte sie mit ihrem Blick ein Loch durch die Holzwand der Kutsche brennen. Seine Gedanken waberten um seine neuen Kameraden umher, um den Grafen und um seine Familie. Er fragte sich wie die Geschichte der anderen war, besonders die von Ralph und Lucia interessierten ihn am meisten. Die beiden Mädchen schienen ihm zu Grau und sie gingen in der Masse unter ohne einen Eindruck zu hinterlassen. Sie gehörten wohl zu denjenigen die einfach ein besseres Leben durch ihren Status erlangen, in einer Periode des Friedens waren militärische Posten sehr begehrt und angesehen. Die wenigsten davon waren jedoch in der Lage sich in einer echten Gefahrensituation zu behaupten. Es schien ihm als hätten die junge Frau, die neben ihm saß und der ältere Mann andere Gründe für ihren Antritt. Eigentlich war es vollkommene Ironie. Die Ritter, die besten der besten wurden eingesetzt um die inneren Bereiche und die Adligen zu schützen obwohl sie an der Front am meisten ausrichten könnten. Wahrscheinlich hätte er die Anderen jetzt auf ihre Ziele und Gründe der Anwesenheit angesprochen aber er wollte es lieber mit jedem einzeln klären. Kurz wanderte sein Blick zu jedem der Anwesenden und musterte ihren Ohrring, selbstverständlich war es der gleiche wie er ihn trug.

Nach einer Fahrt von 6 Stunden hielt die Kutsche schließlich und der Fahrer stieg herab um den Rittern die Tür zu öffnen, diesen stiegen heraus. Vorangehend Ryel dann Lucia, anschließend Melissa, Christiana und am Schluss Ralph. Der Blick der versammelten Mannschaft fiel auf einen jungen Mann von ungefähr achtzehn Jahren der vor dem Portal des Anwesens stand. Seine kurzen schwarzen Haare lagen ihm in Strähnen im Gesicht und seine dunkelgrünen Augen musterten jeden Einzelnen der Truppe. An beiden Ohren trug er den gleichen Ohrring wie seine neuen Ritter, langsam schritt er die Stufen hinab. Lucia und Ryel waren die Einzigen, die sich gerade hinstellten und die Arme hinter dem Rücken verschränkten. Der Graf blieb wenige Meter vor dem Grüppchen stehen und breitete die Arme begrüßend auf. „Willkommen auf dem Anwesen der Minral, ich bin Graf Lucius Theodor Minral.“



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