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Ritter des silbernen Bernsteins

von

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Ernennung

Mit einem Blick in den Spiegel überzeugte sich der junge Mann davon das mit seinem Aussehen und seiner Uniform alles korrekt war, seine Rüstung würde er erst später bekommen wobei der in Bronze eingelassene Bernstein an seinem rechten Ohr bereits davon zeugte das er höher gestellt war als die meisten Soldaten, ebenso trug er das Wappen seiner Schwester was dem Ganzen noch etwas mehr Autorität verlieh. Zufrieden nickte er seinem Spiegelbild zu und stapfte nach draußen zu der bereits wartenden Kutsche. Darin warteten lediglich vier andere Personen, alles weitere Ritter, die dem Grafen dienen sollten. Da die Kutsche nicht überdacht war konnte er bereits seine neuen Kameraden aus einiger Entfernung ausmachen, es waren drei junge Frauen und ein Mann, der eher weniger jung wirkte, eher als hätte die sein zwanzigstes Lebensjahr bereits überschritten. Als er den Tritt hinaufstieg und sich auf dem gepolsterten Sitz niederließ nickte er nur kurz und schweigend in die Runde, die Anderen erwiderten schweigend diese Geste und musterten ihn. Er war es gewohnt, sein Aussehen samt dem Wappen würde ihn nicht unsichtbarer machen, im Gegenteil doch musste das kein Nachteil sein. Ryel drehte sich noch einmal zu dem Anwesen seiner Schwester um als die Kutsche erneut losfuhr und über das Steinpflaster holperte, dort stand seine kleine Familie und blickte ihm nach. Während Veronica nur mit einem Arm um die Hüfte ihrer Geliebten dort stand und zufrieden lächelte, hob Sabrina die Hand zum Abschied bis der Pferdewagen außer Sichtweite war. Erst als die beiden aus seinem Sichtfeld verschwanden bemerkte er wie die anderen vier ebenfalls zu ihnen gestarrt hatten, er ging davon aus das es um seine Schwester ging aber jetzt ging es darum sich selbst einen Namen zu machen.

Es dauerte eine Stunde bis sie an dem großen Schloss ankamen, dort würde man sie offiziell in den Rang eines Ritters erheben und anschließend in den, bereits vorgegebenen Gruppen, zu ihren neuen Herren schicken. Da auch Soldaten ernannten wurden waren hunderte Leute anwesend, auch wenn die Zeremonie in diesem Schloss nur für den Teil des nördlichen Landes galt sonst wären es wohl Tausende gewesen. In jeder Himmelrichtung gab es eines dieser Schlösser und im Zentrum stand das Königsschloss, Schloss und Festung zugleich. Es gab einen Ruck und die Kutsche kam zum Stillstand, Ryel verließ die seinen Sitzplatz als Erster und machte sich ohne weitere Umschweife auf den Weg, angehende Ritter waren nämlich in der vorderen Reihe vorgesehen. Sprich unter 500 Leute und davon circa 20 Ritter. Er und seine Kameraden wurden demnach bemerkt und neugierig gemustert doch keiner von ihnen kümmerte sich darum. In den nächsten fünfzehn Minuten wurden die Männer und Frauen auf dem Platz versammelt und ein gestandener Offizier begann eine eher geschwollene Rede zu halten die wohl die meisten ignorieren würden. Anschließend begann die Ernennung der Ritter, beginnend mit Ryel. Er machte einen Schritt nach vorne und legte den Schwur ab der Königin zu dienen, wenn es sein müsse mit dem Tod. Anschließend ging der junge Mann auf die Knie und ließ sich zum Ritter schlagen, kurz schien sein Herz stillzustehen als die Klinge seine Schultern berührte. Ein kalter, wohliger Schauer durchfuhr ihn als er sich wieder erhob und das Wappen der Königin an seine Brust gesteckt bekam, neben das seiner Schwester welches scheinbar sogar den Offizier kurz stocken ließ.

Der frisch ernannte Ritter musterte seine Kameraden als diese die gleiche Ehre erhielten. Direkt nach ihm kam eine der drei Frauen, sie hatte schulterlange, rostbraune Haare, die in einem kleinen Pferdeschwanz zusammengebunden war und braune Augen und einen sportlichen Körperbau, jedoch schien sie kaum älter als er selbst. Die beiden anderen Frauen kamen irgendwo in der Mitte, die eine hatte lange blonde Haare, die ihr bis zum Steißbein gingen. Ihre dunkelblauen Augen schienen leichte Nervosität auszustrahlen während sie vom Körper wie ein normales Mädchen ihres Alters wirkte. Die Zweite jedoch war im Vergleich zu den übrigen recht klein, hatte haselnussbraunes Haar und ebenfalls blaue Augen nur etwas hellere. Der ältere Mann stand als Vorletzter in der Reihe, sicher seine Noten schienen nicht die besten zu sein aber selbst der letzte der Ritter stand über tausenden Soldaten, Bürgern und anderen Personen. Ryel ging noch einmal die Reihe der frisch ernannten Ritter ab und bemerkte das seine Nachbarin ihn aus kalten Augen musterte, er selbst stand mit einem leeren professionellem Blick am Ende der Reihe die Arme hinter dem Rücken verschränkt und erwiderte diesen Blick. Erst als die Zeremonie vorbei war kam die junge Frau auf ihn zu. „Ich denke wir wurden noch nicht mit einander bekannt gemacht, dennoch weiß ich wer du bist Ryel Andarel. Du bist der Einzige der ein besseres Ergebnis als ich erzielten konnte. Mein Name ist Lucia Weiss, auf gute Zusammenarbeit.“ Sie streckte ihm die Hand entgegen, er schüttelte sie sofort. Etwas an ihr gefiel ihm, nicht etwas ihr Äußeres sie trat mit einer guten Mischung aus Höflichkeit und Professionalität auf was ungewöhnlich war er selbst aber sehr begrüßte. „Erfreut, weißt du wer die anderen drei sind?“ Mit einem Nicken deutete er auf die zwei Mädchen und den Mann die beide auf sie zukamen. „Er heißt Ralph Meriath und ist bereits zweimal durch die Prüfung gefallen, warum auch immer man nach solch eine Schande weitere Chance genehmigen sollte. Die Kleine heißt Christiana Gerba und die andere hört auf den Namen Melissa Müller.“ Ein kurzes Schmunzeln stahl sich auf ihre Lippen. „Ich denke aber wir werden das Beste daraus machen können.“ Ryel nickte erneut um seine Zustimmung offenkundig zu machen, einerseits zu der Aussage über diesen Ralph anderseits über ihren letzten Satz. Dennoch wunderte es das die beiden besten Absolventen zusammen in zu demselben Edelmann gesendet wurden, scheinbar war er recht wichtig aber nicht wichtig genug um einen vermeintlichen Versager mit zu ihnen zu stecken. Eine Hand auf seiner Schulter holte ihn aus seinen Gedanken und er blickte in die braunen Augen seines Gegenübers. „Komm lass uns schlafen gehen, morgen geht es früh los und wir sollten uns vorbildlich benehmen.“ Er streckte sich leicht. „Wohl gesprochen, vielleicht wirkt es sich inspirierend aus.“ Mit einem stolzen Lächeln im Gesicht marschierte er in Richtung Schloss zu den Gemächern, die den neuen Rittern für diese Nacht zur Verfügung gestellt wurden, Lucia folgte ihm und in einiger Entfernung munter tuschelnd auch Christiana, Ralph und Melissa. Das Ritterleben hatte begonnen und er würde ihm gerecht werden da war er sich sicher.



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