Zum Inhalt der Seite

Ritter des silbernen Bernsteins

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vorfreude

Ein Surren ertönte als er die Luft mit seiner Klinge durchschnitt, kurz darauf das Geräusch zweier aneinander reibender Metallobjekte. Sein Schwert glitt an dem Schild seines Gegenübers ab und rutschte ihm beinahe aus der Hand, es war einfach nicht seine Waffe und nicht sein Stil auf diese Art zu kämpfen. Noch halb in diesen Gedankenfetzen versunken, festigte er seinen Stand und holte zum erneuten Angriff aus, jedoch zu spät. Das Schild, das eben noch seinen Angriff zunichte gemacht hatte schwang auf ihn zu und schlug ihn hart gegen die Brust, sogar sein Gesicht streifte es noch. Völlig überrumpelt von diesem Angriff wankte er und hielt sich die rechte Wange, seine Sicht war leicht verschwommen aber sein Gefühl für die Realität war noch da. Zumindest spürte er einen Tritt in der Magengrube, die ihn endgültig zu Boden beförderte und klar den Sieger dieses Kampfes signalisierte, er war es nicht... soviel zu seinen täglichen Trainingsübungen mit dem Schwert. Es war zum Schreien, er wollte einen Speer oder einen Stab, irgendetwas mit Reichweite und ohne viel Gewicht.

„Ein Wunder, das die Royalen dich bei diesen Fertigkeiten wirklich zu einem der Ritter erklärt haben.“ Ein Schmunzeln klang in dieser Aussage wieder und ließ sich ebenso in dem Gesicht derjenigen finden die ihn ansprach. Seine Schwester im Gegensatz zu ihm ein Talent mit Schwert, Schild, Dolch und gefühlt tausend weiteren Waffen. Sicher war sie um einiges älter als er aber dennoch hatte sie viel mehr erreicht als die meisten in ihrer Lage. Von einem Namenlosen Ritter unter vielen zu einem der Zwölf, der Ehrengarde und zeitgleich die oberste Ausbilderin der Rekruten und manchmal bedauerte er das sie seine Schwester war. „Daran bist nur du Schuld abgesehen davon beherrsche ich auch einige Tricks.“ Entgegnete er mit einem Grinsen und ließ sich aufhelfen. Seine Schwester war mittlerweile 35 Jahre alt, mit 19 hatte sie ihn aufgenommen, damals war er noch kaum ein Neugeborener, seine Eltern kannte er nicht und er hatte auch kein Interesse an ihnen. Aber er war ihr dankbar sein Leben war entsprechend ihrem Rang sehr luxuriös und es mangelte ihm an nichts, an fast nichts. Eine Frauenstimme aus der Richtung des Anwesens erklang, es war Sabrina, die Frau seiner Schwester. Er erwischte sich dabei wie er sie, wie meistens, kurz musterte, sie war eine sehr hübsche Frau. Sie besaß Rundungen an den richtigen Stellen, hatte im Allgemeinen eine sehr gute Figur und zusätzlich ein Gesicht, das sicherlich einige Herzen zum Schmelzen bringen könnte, ihre schwarzen Haare trug sie meist offen und bis zu den Kniekehlen. Überraschenderweise war sie eine Professorin und Gelehrte, eigentlich perfekt. Schnell verwarf er den Gedanken und blickte stattdessen zu seiner Schwester: Veronica. Immer wenn er sie neben einem anderen Menschen stehen sah merkte er erst wieder wie Besonders sie und er selbst doch war. Veronica trug ihr natürliches schneeweißes Haar bis zu den Schultern und beinahe immer zu einem Zopf gebunden, die roten Augen stellten den perfekten Gegensatz zu dieser Pracht dar und um ihren Körper würden sie sicher die meisten Männer beneiden, ebenso wie einige Frauen. Gut durchtrainiert, muskulös aber ohne zu viel Weiblichkeit zu verlieren und das bei einer Körpergröße von 1,79. Sie war schon immer beliebt gewesen, bei ihm selbst war es aber nicht anders... dieselben Haare, die gleichen roten Augen nur war er Kleiner und sein Körperbau konnte da nicht mithalten, aber er war noch jung und machte sich da nicht allzu viele Sorgen.

„Ryel“ Erneut war es die Stimme seiner Schwester, die ihn aus seinen Gedanken riss. „Bist du eingeschlafen oder ziehst du wieder meine Frau mit den Augen aus?“ Sie grinste. In letzter Zeit durfte er sich öfter Kommentare dieser Sorte anhören, er selbst rollte nur mit den Augen und stapfte zu den Beiden. „Ist dein Ohrring schon eingetroffen?“ Erkundigte sich Sabrina bei ihm, er schüttelte jedoch sofort den Kopf. „Ich warte schon die ganze Woche darauf, bei der Zeremonie muss ich ihn schließlich tragen.“ Die Ohrringe, das Zeichen der Dienerschaft zu einem bestimmten Royalen. Seine Schwester trug einen in Gold eingefassten Diamanten, sie diente direkt unter der Königin, er selbst würde als Einsteiger nur einen einfachen bekommen. Ein Bernstein, simpel aber edel verarbeitet und in Bronze eingesetzt, sein erster Herr wurde ein junger Graf. Er kannte diesen Mann nicht und hegte auch kein gesteigertes Interesse daran ihn kennen zu lernen aber er freute sich auf den Ohrring, es war ein Zeichen auf der er stolz sein konnte... sein Erkennungsmerkmal als Ritter. Abgesehen davon würde er das erste Mal die anderen Neulinge zu Gesicht bekommen, er wurde gesondert vorbereitet schließlich hatte er die beste Ausbilderin als Schwester. „Ich denke er wird rechtzeitig erscheinen, die Boten neigen zu leichten Verspätungen.“ Sie lächelte ihren Bruder aufmunternd an und legte einen Arm um die Hüfte ihrer Frau, anschließend spazierte sie mit ihrer kleinen Familie hinein, das Essen wartete bereits auf sie.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück