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YAKUZA - тʀᴀυᴇ ɴıᴇмᴀɴᴅᴇм!

mit Trailer
von

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Memories

Sakura dachte noch lange über das Treffen mit Kakashi nach. Natürlich hatte sie längst schon gewusst, das ihre Mutter tot war. Sie hatte es gespürt, ganz tief in ihrem Herzen. Dennoch tat diese Gewissheit nicht halb so weh, wie sie angenommen hatte. Eigentlich hatte sie ihre Mutter nie richtig gekannt. Sie ging, als sie selber noch klein war. Vielleicht sieben Jahre alt, oder acht. Trotzdem erinnerte sie sich noch daran, wie ihre Mutter oftmals mit ihr ins Heim gefahren ist, um sich dort nach den Kindern zu erkundigen und sie heimlich mit ihren Freunden spielen zu lassen.
 

Ihre Mutter war wohl die einzige, der wirklich etwas an den Waisenkindern lag. Sie brachte häufig Spielsachen und Süßigkeiten mit, teilte diese hinter den lauernden Augen der Schlange gerecht auf. Zu einem jener ersten Besuche hatte sie auch Temari und ihre Geschwister näher kennen gelernt. Anfangs war es merkwürdig und das Wort Freunde fühlte sich so fremd an, doch ihre Mutter hatte sie richtiggehend dazu animiert es zuzulassen.
 

Ein leises Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie wehmütig daran zurück dachte. Misaki Haruno war wirklich ein ganz besonderer Mensch gewesen und sie war stolz darauf, diese Frau ihre Mutter nennen zu dürfen.
 

Zu einem gewissen Teil war es wohl auch ihr Tod, denn Sakura rächen wollte. Doch es war nicht nur das, was zu ihren Gründen gehörte, die sie dazu animiert hatte, die Reise nach Nikkō anzutreten. Sie wollte doch nur endlich frei sein. Frei von den korrumpierenden Machenschaften ihres Vaters und seinen Sklaven, wie sie sie so gerne beschimpfte. Als wenn er ihr so billig seinen Tod verkaufen könnte. Es war doch alles bloß geheuchelt, genauso wie alles, was er sowohl ihrer Mutter als auch ihr selber einstweilen entgegen gebracht hatte.
 

Liebe war stets schon ein Fremdwort ohne jegliche Bedeutung für ihn gewesen. Es war innerlich schon lange kalt und tot. Eigenschaften, die er ihr genauso eingepflanzt hatte. Und der Samen ist stetig gewachsen und hatte sich ausgebreitet, sie wie eine Krankheit befallen. Es war lange her, das sie wirklich Gefühle empfunden hatte. In ihrer Welt war dafür kein Platz vorgesehen. Nichts als Hass verspürte sie mehr. Zumindest sollte sie das nicht.
 

Doch gab es Momente…
 

Als sie Konan begegnet war. Der Tanz mit Sasori. Das erste Treffen mit ihrer Schwester. Das Grab ihrer Mutter.
 

Da spürte sie etwas. Etwas, das ihr sagte, das sie doch noch am Leben war. Etwas, das ihr zuflüsterte, das doch noch nicht alles gänzlich verloren war. Trotzdem, oder gerade deswegen, hatte sie Angst diesen Empfindungen und der leisen Stimme in ihrem Hinterkopf zu trauen.
 

Es tat weh enttäuscht zu werden, mehr noch als der Einschuss einer Kugel. Obwohl man es durchaus miteinander vergleichen konnte. Es fühlte sich an, wie als würde ihr Herz regelrecht zerfetzt werden. Ein Grund mehr, warum sie es stets vermied, den Menschen ihr Vertrauen zu schenken. Es schmerzte so unsagbar. Doch was blieb am Ende, wenn sie sich von allem und jeden abwandte. Einsamkeit. Ihr wohl schlimmster Feind und gleichzeitig bester Freund.
 

Ihre Augen bekamen einen melancholischen Ausdruck, als sie vor dem geschlossenen Ladenfenster eines Spielzuggeschäftes verweilte.
 


 


 

„Mama, schau mal der Teddy. Er guckt genauso komisch, wie der neue Junge aus dem Heim. Naruto heißt er, glaub ich.“
 

Schmunzelnd strich Misaki ihrer Tochter über die schulterlangen, hellbraunen Haare.
 

„Möchtest du ihm den schenken? Vielleicht guckt Naruto dann nicht mehr so komisch.“
 

Das was Sakura als komisch benannt hatte, waren eigentlich Trauer und Einsamkeit. Ihre Tochter kannte diese Bezeichnungen nicht, oder sie ließ es sich einfach nicht anmerken. Ein trauriger Seufzer drang über Misakis Lippen.
 

„Aber ich… Kannst du ihm den nicht einfach geben?“
 

Schüchtern blickte Sakura sie mit großen, grünen Augen an, sodass sich erneut ein Lächeln auf ihre Lippen legte, bevor sie mit ihrer Tochter an der Hand den kleinen Laden betrat.
 


 


 

Trauer. Einsamkeit.
 

Sie war aufgewachsen mit diesen Begriffen, auch wenn sie es immer versucht hatte zu verbergen. Und als ihre Mutter dann eines Nachts an ihrem Bett gesessen und geweint hatte, da…
 

Sakura schüttelte den Kopf. Sie hatte sich schlafend gestellt in jener Nacht und doch konnte sie nicht verhindern, das ihr ebenfalls Tränen aus dem Augenwinkeln geperlt waren. Es waren die letzten Stunden ihrer Mutter, kurz bevor sie sich an Mikotos Stelle hinter das Steuer des Autos setzte. Sie hatte sich die Haare gefärbt und geglättet. Die ähnliche Größe und Statur kam diesem Unterfangen ebenso zugute.
 

Kakashi dachte zwar, das er alle Beweise vernichtet hatte, aber er hatte es wohl nicht über sich gebracht, Misakis Abschiedsbrief, den sie ihm zukommen lassen hatte, ebenso zu verbrennen. Die Menschen lebten von Erinnerungen und wenn Liebe mit im Spiel war…
 

„Du musst nicht mehr länger alleine stark sein, Sakura.“
 

Verborgen hinter einer Maske von Monotonie, drehte sie sich um. Es verwunderte sie, das Hinata sie hier gefunden hatte, ebenso wie sie nicht damit gerechnet hatte, das ihre Schwester alleine sein würde.
 

„Du bist bekommen.“
 

Ein leichtes Lächeln zupfte an Hinatas Mundwinkeln.
 

„Du hast nach mir gerufen.“
 

Die Antwort berührte Sakura, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Auch wenn Hinata sagte, sie müsse die Bürde nicht länger alleine tragen, so wusste sie es doch besser. Die Blauschwarz-haarige war hier. Mehr konnte sie nicht verlangen. Mehr durfte sie einfach nicht verlangen.
 

Denn am Ende würde sie es sein, die eine Entscheidung treffen musste.
 

„Beantworte mir eine Frage, Hinata. Vertraust du mir?“
 

„Ja.“
 

Die Antwort kam sofort, bewog Sakura dazu näher auf ihre Schwester zuzugehen und schließlich dicht vor dieser stehen zu bleiben. Sanft, fast schon liebevoll, nahm sie Hinata in den Arm und beugte sich zu ihrem Ohr.
 

„Das solltest du nicht tun. Es könnte dich dein Leben kosten.“
 

Die Worte kamen einem Hauch gleich, so leise wie sie gesprochen wurden. Trotzdem, obwohl dies wohl Sakuras Absicht gewesen war, jagten sie ihr keine Angst ein. Und auch als sie einen Stich in ihrem Nacken spürte und ihr kurz darauf Schwarz vor Augen wurde, bevor sie endgültig das Bewusstsein verlor, waren ihre letzten Gedanken:
 

*Ich werde dir immer vertrauen, Schwester.*
 


 


 

Es verwunderte Temari nicht im geringsten, das Sakura mitten in der Nacht alleine zurückkam. Nur Naruto schien seltsam abwesend und bedrückt. Nachdenklich hielt er seinen Blick in die Ferne gerichtet, schien nichts mehr von seiner Umwelt wahrzunehmen, selbst die leisen Stimmen um ihn verklangen immer mehr.
 


 


 

Es war bereits dunkel draußen, als sich eine kleine Gruppe den Weg durch das dichte Geäst des, an das Waisenhaus angrenzenden, Waldgebiets bahnte. Das einzige Mädchen unter ihnen, ihr Name war Rin, hatte sich dabei fest an seinen Arm geklammert. Immer wieder hörte Naruto dicht an seinem Ohr ihrer erschrockenen Laute und spürte, wie sie zusammenzuckte. Beruhigend nahm er sanft ihre Hand in seine.
 

Kurz darauf hatten sie das Gebiet auch schon durchquert. Vor ihnen erhob sich die dunkle Silhouette einer alten Scheune. Sie war zu so etwas, wie ihrem Bunker geworden, in dem sie ihre Sorgen kurzzeitig draußen ausschließen konnten.
 

Vorsichtig löste er sich aus Rins Umklammerung und beschleunigte seine Schritte, als er plötzlich einen Schatten vor der Scheune hocken sah. Leises Wimmern und Schniefen drang an seinen Gehörgang. Er blickte kurz neben sich, wo Benjiro stand und ihm knapp zunickte. Also war es wohl an Naruto die Vorhut zu beziehen.
 

Langsam ging er auf die Gestalt zu und ging schließlich vor ihr in die Hocke. Er erkannte ein junges Mädchen. Sie schien etwa in seinem Alter zu sein. Bedacht legte er ihr eine Hand auf die Schulter, was sie erschrocken zusammenzucken und schließlich aufblicken ließ.
 

„Hey. Mein Name ist Naruto Uzumaki und wer bist du?“
 

„Ich bin Hinata… Hinata Hyūga.“
 

Freundlich lächelte er ihr zu und erhob sich wieder, streckte er ihr die Hand entgegen, um ihr ebenfalls aufzuhelfen.
 

„Freut mich dich kennen zu lernen, Hinata. Aber sag mal, was machst du denn hier so ganz alleine?“
 

Traurig senkte die Angesprochene ihr Gesicht, sodass er die aufkommenden Tränen in ihren Augen nicht sehen konnte.
 

„Ich… Ich bin von zu Hause weggelaufen.“
 

Nun traten auch Rin und Benjiro näher, die sich bis dahin eher im Hintergrund gehalten hatten. Die anderen Kinder hatten sie zurückgeschickt. Ihr Ausflug musste wohl vertagt werden.
 

„Möchtest du uns erzählen was passiert ist“, sprach nun auch Rin sanft auf das verschüchterte Mädchen zu, die jedoch nur unwillig den Kopf schüttelte. Sie wollte doch niemanden mit ihren Problemen belasten. Eine Sorge, welche völlig unbegründet war. Naruto war immerhin noch nie Jemand gewesen, der einfach aufgegeben hatte. Und so brachte er Hinata doch noch dazu, ihnen ihre Geschichte zu erzählen.
 

„Meine Eltern waren immer gut zu mir. Ich dachte sie lieben mich, genauso wie ich sie auch liebe, aber heute Abend… Sie haben sich ganz dolle gestritten und mein Vater hat gesagt, das ich ein großer Fehler war und noch andere ganz gemeine Dinge…“
 

Mitleidig streichelte ihr Benjiro über den Rücken. Er kannte das. Seine Eltern hatten sich damals auch oft gestritten, meist wegen ihm, weil sie einfach mit seiner Erziehung überfordert waren und kaum Geld hatten, sodass sie beschlossen, ihn einfach in einem Heim abzugeben. Er hatte nur mal irgendwo gehört, dass sie mittlerweile umgezogen waren und es ihnen besser ginge. Mittlerweile tat es nur noch halb so weh.
 

„Du solltest nach Hause gehen und mit deinen Eltern reden. Vielleicht hast du nur etwas falsch verstanden.“
 

Naruto schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, welches Hinata eher halbherzig erwiderte, bevor sie ein schwaches Nicken zustande brachte. Kurz darauf wollte sie sich schon abwenden und Narutos Rat befolgen, wurde von eben jenem aber aufgehalten und fand sich wenig später in dessen Armen wieder. Eine Chance, die sich auch Rin und Benjiro nicht entgegen ließen.
 

Und als Hinata sich wenig später mit einem ehrlichen Lächeln von den Dreien verabschiedete, ahnte sie nicht, das sie Naruto eines Tages wieder treffen würde…
 


 


 

Studierend musterte Sakura Narutos Gesichtszüge. Er erinnerte sich also. Langsam schien ihr Plan gänzlich aufzugehen. Es fehlte nur noch eine Zutat. Damit wandte sich ihr Blick dem jungen Uchiha zu, der sich gerade in einem anregenden Gespräch mit Raika befand. Ihre Augen verdunkelten sich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Schmunzelnd strich Misaki ihrer Tochter über die schulterlangen, hellbraunen Haare.

Möglicherweise habe ich mit diesem Satz einige verwirrt, darum schreibe ich hier diesmal ein kleines Nachwort.
Da diese Geschichte in einem Alternativ-Universum spielt, quasi in der realen Welt, dachte ich mir, dass es merkwürdig wäre, dass man von Natur aus rosa Haare hat. Darum ist es so vorgesehen, das Sakura sich zu einem späteren Zeitpunkt die Haare gefärbt hat. Und damit wurde dieses Mysterium auch aufgeklärt. ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Cosplay-Girl91
2016-07-04T22:31:33+00:00 05.07.2016 00:31
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.

Von:  Scorbion1984
2016-07-04T07:53:07+00:00 04.07.2016 09:53
Jetzt bin ich noch neugieriger geworden ,spannend geschrieben !
Von:  DarkBloodyKiss
2016-07-03T22:25:43+00:00 04.07.2016 00:25
HI Nabend ^^

Wirklich sehr aufschlussreich und Informationsreich !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich riesig aufs nächste Kappi !!!!


gglg & ein ganz ganz tolles rest Wochenende DarkBloodyKiss ^^
Von:  Anitasan
2016-07-03T20:11:34+00:00 03.07.2016 22:11
Wow langsam lichtet sich das Ganze.
Man kann die Gefühle von allen so gut verstehen.
Ich bin im übrigen voll für das Paaring Itachi/Sakura, wäre toll wenn du schlussendlich dieses wählst.
Mach weiter so und schreib bald das nächste Kapitel.
Gruß Anitasan
PS: Ich höre gerade das Lied Hello von Adele das passt super dazu. :-)
Antwort von:  Tsuki_no_Hime
03.07.2016 22:16
War auch echt kompliziert hier etwas Ordnung in das Chaos zu bringen.
Hoffe, lass keine Ungereimtheiten aus, habe extra einen Fragen-Katalog hierzu angelegt. ^^"
Aber freut mich, das die Gefühle rüber gekommen sind.
Werde sehen müssen, wie es sich diesbezüglich entwickelt und wenn ich für ItaSaku extra noch Zusatzkapitel anlegen müsste, weil die Beiden bisher ja nun nicht wirklich viel miteinander zutun hatte, mal von dem kleinen Kuss ganz zu Anfang abgesehen. ^^

GLG Tsuki ^.^

Das Lied ist echt toll, werde es mir wohl gleich mal zu dem Kapitel anhören müssen, wenn du es schon so gut anpreist. Dann Danke für den Tipp. :)
Antwort von:  Anitasan
03.07.2016 22:18
Das freut mich dass dir das gefällt und ich bin schon gespannt wie das weiter geht.
Gruß Anitasan


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