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Yu-Gi-Oh! Over the Nexus

von

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Der neue Jäger

Lautes Gebrüll hallte durch die Höhle, in der sich Miguel mit der Kopie des Ritters Mordred ein Duell lieferte, welches sich leider gerade zu Ungunsten des Nexus-Trägers entwickelt hatte. Während auf seinem Feld sein eigener [Raid Raptors - Rise Falcon lag] besaß sein Gegner gleich drei Monster, nämlich die [Harpie Lady 1], die [Harpie Queen] und dazu noch den neu beschworenen [Harpie’s Pet Dragon].

Die Situation war überhaupt nicht gut für ihn, als der Drache auch schon das Maul aufriss und zu einem gewaltigen Feuerstoß ausholte: „Fuck, das ist nicht gut!“

 

(Miguel LP 4000 vs Fake-Mordred LP 1850)

[Raid Raptors - Rise Falcon ATK 100/DEF 2000 Rg. 4 XYZ 1]

[Harpie Lady 1 ATK 1600/DEF 1400 Lv. 4]

[Harpie Queen ATK 2200/DEF 1200 Lv. 4]

[Harpie’s Pet Dragon ATK 2900/DEF 3100 Lv. 7]

 

Der Drache zog den Kopf nach unten und spie eine gewaltige Feuerwelle, als Miguel von der Seite die Stimme von Tenebrae vernahm, die leicht panisch nach ihm rief, dich dachte er nicht im Traum daran, jetzt aufzugeben: „Noch ist das hier nicht vorbei! Ich aktiviere den Effekt von [Rise Falcon]! Für sein letztes Overlay-Unit kann ich ihm die Angriffspunkte von [Harpie Queen] hinzurechnen. Es blockt den Angriff nicht, aber es verringert meinen Schaden.“

Der mechanische Vogel absorbierte die letzte Sphäre, die ihn umkreiste und begann zu brennen, leider nicht stark genug, um dem herannahenden Feuerschwall etwas entgegenzusetzen zu haben. Der Aufprall löste eine Explosion aus, die Miguel rücklings zu Boden warf und sofort spürte er die unerträgliche Hitze, die sein rechtes Hosenbein in Mitleidenschaft gezogen hatte.

 

[Raid Raptors - Rise Falcon ATK 1002300/DEF 2000 Rg. 4 XYZ 1↓0]

(Miguel LP 4000↓3400 vs Fake-Mordred LP 1850)

 

Miguel rappelte sich auf, als die Harpyien sich schon zum Angriff bereit machten, doch klappte in dem Moment die verdeckte Karte des Braunhaarige auf: „Da du ein Raid Raptors XYZ-Monster, dass ich kontrolliert habe, zerstört hast, kann ich das hier aktivieren: [Rank-Up-Magic Raptor’s Force]! Ich erwecke meinen [Rise Falcon] wieder zum Leben und benutze ihn, um einen neuen Raid Raptor zu beschwören, der einen Rang höher ist!“

Der gefallene Falke erschien wieder auf dem Feld, nur um sofort in den schwarzen Wirbel gezogen zu werden, der sich über Miguel gebildet hatte: „Der unsichtbare und kühne Falke zeigt seine unbekannte Macht im Hier und Jetzt! Rank-Up Xyz Change, erscheine [Raid Raptors - Stranger Falcon]!“

Aus dem Wirbel schoss ein weißer Blitz, der sich in einen mechanischen Falken von schwarz-gelber Farbe und lilafarbenen Akzenten verwandelte. Um diesen neuen Falken kreiste eine einzelne Sphäre, während er sich schützend die Flügel vor den Kopf hielt.

 

[Raid Raptors - Stranger Falcon ATK 2000/DEF 2000 Rg. 5 XYZ 1]

 

Lange blieb dieser Vogel allerdings nicht, denn die Königin der Harpyien stürzte sich sofort auf ihn und zerfetzte ihn mit ihren Klauen, woraufhin er als Schrottregen zu Boden rieselte.

Miguel biss sich auf die Unterlippe, doch war sein Kampfgeist noch immer ungebrochen: „Wenn [Stranger Falcon] zerstört wird kann ich einen anderen Raid Raptor von meinem Friedhof beschwören und ihm [Stranger Falcon] als Overlay-Unit anhängen. Du kriegst eine zweite Chance, [Raid Raptors - Rise Falcon]!“

Miguel’s erstes XYZ-Monster erschien aus dem Schrottregen und stellte sich schützend vor seinen Beschwörer, der sich schwer keuchend auf seinen Knien abstützte: „Ich weiß nicht wie, aber ich hab es geschafft ihn zumindest für diesen Zug abzuwehren.“

 

[Raid Raptors - Rise Falcon ATK 100/DEF 2000 Rg. 4 XYZ 1]

 

Lancelot, Perceval und Tristan standen am Rande des Schlachtfeldes und betrachteten das Duell, wobei Perceval leicht mit den Zähnen knirschte: „Das sieht nicht gut aus für den Knaben, aber ich bewundere seine Entschlossenheit.“

„Ja, sie haben alle einen schier unbeugsamen Kampfgeist. Nicht nur die beiden, die ihr hier seht, auch ihre Gefährten teilen diese Entschlossenheit“, erwiderte Lancelot und sah zu dem Klon seines Gefährten, bevor er den Blick über die Schulter warf: „Wie geht es voran?“

„Es wird... Langsam, aber es wird“, gab Merlin zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn, während vor ihm die Drachenkönigin um Atem rang und Tenebrae nervös mit dem Fuß auftippte: „Komm schon, Miguel, du wirst dich doch nicht von einer miesen Kopie besiegen lassen.“

 

Der Braunhaarige lachte kurz auf und stemmte sich wieder auf die Beine, bevor er nach seinem Deck griff: „Tja, da deine letzte Harpyie nicht gegen meinen Falken ankommt bin ich wohl am Zug.“

„Sieht nicht gut aus, Junge. Deine XYZ-Monster werden dir hier nicht helfen, da die meisten nicht gegen diesen Koloss ankommen werden. Wie sieht es mit deinem Synchro-Monster aus?“, erkundigte sich Raven und sah seinen Träger an, der nur mit dem Kopf schüttelte: „Du weißt, dass ich dieses Monster nur in meinem Deck habe, um ihm nahe zu sein. Ich krieg das schon hin. Irgendwie... Draw!“

Er zog eine Karte und betrachtete seine Hand, die nicht wirklich was hergab: „Das läuft nicht gut. Wenigstens kann ich damit eine Runde überbrücken. Ich setze eine Karte verdeckt und beende meinen Zug.“

 

Sein Gegner machte die Zieh-Geste und ließ sofort ein neues Monster erscheinen, welches seiner ersten Harpyie bis aufs Haar glich, jedoch trug sie eine eiserne Rüstung und wirkte dadurch noch brutaler als ihr Original.

„Ernsthaft? Jetzt auch noch eine [Cyber Harpie]? Wie stark will der seinen Drachen noch machen?“, meckerte Miguel, als die neue Flügeldame ebenfalls eine Kette um den Hals des Drachen griff und diesem einen weiteren Boost auf seine Power gewährte.

 

[Cyber Harpie ATK 1800↑2100/DEF 1300 Lv. 4]

[Harpie’s Pet Dragon ATK 2900↑3200/DEF 3100↑3400 Lv. 7]

 

Die neue Harpyie schwang sich sofort in die Luft, um einen Angriff auf Miguel’s XYZ-Monster zu starten, als der Junge seine Falle ausspielte: „Ich werde hier nicht verlieren! Fallenkarte, [Raid Raptors - Readiness]! In diesem Zug können meine Raid Raptors nicht durch Kampf zerstört werden, also spar dir den Atem.“

Mit einem lauten Krachen prallte die Cyber Harpyie auf den mechanischen Falken, der allerdings ohne einen Kratzer zu bekommen den Angriff aushielt. Der Druck des Duells und die hier immer stärker werdende Energie machten es Miguel sehr schwer, sich richtig zu konzentrieren, als er eine neue Karte zog und sie kurz mustere: „Das ist... [Rank-Up-Magic Death Double Force]. Damit kann ich das Duell drehen. Ich setze eine Karte verdeckt und beende meinen Zug. Das muss klappen!“

 

Das Mordred Replika zog auf und ließ eine Zauberkarte vor ihm erscheinen, die sich als [Pot of Greed] entpuppte und seinem Besitzer zwei weitere Karten gewährte. Eine schien er sofort zu benutzen und ließ ein weiteres Monster erscheinen, bei dem es sich um eine kleinere Variante seines Drachen handelte, welcher von einer kleinen, blonden Harpyie begleitet wurde. Der kleine Drache quietschte einmal und sah sich um, bevor er beim Anblick der drei Harpyien um ihn herum auf das doppelte seiner Größe anwuchs. Als wäre das nicht genug zog er die drei Vogelfrauen unter seine Flügel und spie einen Feuerball aus, der die verdeckte Karte von Magie gnadenlos in Flammen aufgehen ließ.

 

[Harpie’s Pet BabyDragon ATK 1200↑2400↑2700/DEF 600↑1200 Lv. 4]

 

„Was ist das denn für ein mieser Trick?“, entrüstete sich Perceval und starrte den kleineren Drachen an, als Tristan sich über den Bart strich: „Das ist der Effekt dieses Drachen. Mordred hat es mir mal erklärt: Wenn mindestens eine Harpyie auf dem Feld liegt schützt der Drache sie davor angegriffen zu werden. Bei mindestens zweien verdoppelt er seine Werte und bei mindestens drei dieser Vogelfrauen kann er einmal pro Zug eine Karte des Gegners vernichten.“

„Ja, aber... wenn er die Karte nicht aktivieren kann, dann... hat Miguel keinen Schild mehr gegen diese Bestien“, stellte Lancelot geschockt fest, was Tenebrae hektisch aufschauen ließ, denn das, was er hier hörte, gefiel ihm überhaupt nicht.

Miguel war in Gefahr und das sah man dem Jungen an, der nach seinem Friedhof griff und seine Falle von eben herauszog: „Ich aktiviere die Falle [Raid Raptors - Readiness] von meinem Friedhof! Wenn ich mindestens einen Raid Raptor in meinem Friedhof habe, kann ich diese Karte verbannen und nehme für den restlichen Zug keinen Schaden.“

 

Die Harpyien schien das wenig zu stören, denn die Cyber Harpyie stürzte sich erneut auf den Falken und zerfetzte ihn dieses Mal. Die restlichen Monster stürzten sich auf Miguel und deckten ihn mit Attacken ein. Zwar nahm er keinen Schaden, allerdings spürte er den Druck von den Monstern ausgehen und wankte gefährlich, während er versuchte sich irgendwie zu beruhigen.

Sein Atem ging flach und schnell, während er das Feld seines Gegners musterte, der gerade eine weitere Karte gesetzt hatte: „Was mach ich denn jetzt? Er hat alles ausgehebelt... Keins meiner Monster kann hier noch etwas ausrichten. Selbst wenn ich etwas starkes ziehe, muss ich erst seine beiden Drachen erledigen, bevor ich an die Harpyien komme. Und die verdeckte Karte ist hundert pro eine Falle. Raven, bitte... hilf mir...“

„Hm... du hast diese doofe Angewohnheit deines Vaters, dich an Traditionen zu halten. Bist du bereit über deinen Schatten zu springen? Ich habe da was kleines für dich vorbereitet, da du dein Synchro-Monster ja nicht benutzen willst“, keckerte der Vogel und zwinkerte seinem Partner zu, der entschlossen nickte und nach seinem Deck griff, welches kurz grün aufleuchtete: „Ich werde nicht verlieren! Draw!“

 

Erstaunt sah er die Karte in seiner Hand an und traute seinen Augen nicht: „Was ist denn das?“

„Es ist Zeit für eine neue Generation der Jäger, Miguel!“, rief der Nexus-Wächter aus und schlug ein paar Mal mit den Flügel, als sein Träger die Karte in seine Hand packte und die anderen beiden Karten nahm: „Ich werde es jetzt beenden! Ich rufe aus meiner Hand [Raid Raptors - Avenge Vulture] und weil ich jetzt einen anderen Raptor kontrolliere kann ich den letzten [Raid Raptors - Fuzzy Lanius] als Spezialbeschwörung beschwören.“

Sofort erschienen zwei Vögel vor dem Jungen, wobei einer braun-gelb und einer blau-lila war, welche laut aufkreischten, und ihre Gegner ansahen.

 

[Raid Raptors - Fuzzy Lanius ATK 500/DEF 1500 Lv. 4]

[Raid Raptors - Avenge Vulture ATK 1700/DEF 100 Lv. 4]

 

„Okay, dann lassen wir es krachen! Ich bilde mit meinen beiden Monstern das Overlay-Network!“, rief der Braunhaarige aus und ließ erneut den schwarzen Wirbel erscheinen, der seine beiden Monster einsog und kurz darauf explodierte: „Jäger des Jenseits, suche die Wahrheit mit deinen dunklen Augen, und greife den Ruhm mit deinen scharfen Krallen! XYZ Shōkan, steige auf [Raid Raptors - Force Strix]!“

Aus dem Wirbel kam eine mechanische Eule mit blauen, gelben und braunen Teilen, die ihre Flügel spreizte und kurz nach den beiden Sphären schnappte, die sie umkreisten.

 

[Raid Raptors - Force Stryx ATK 100/DEF 2000 Rg. 4 XYZ 2]

 

Die drei Ritter verstanden die Aktion nicht, denn das einzige, wozu Force Stryx in der Lage war, war sich selbst zu stärken, aber nur für andere Monster als sich selbst. Miguel wirkte ganz ruhig, als er die letzte Karte aus seiner Hand zog, wobei es sich um die Karte handelte, die er eben gezogen hatte.

„Es ist Zeit für die nächste Generation! Ich aktiviere den Ritualzauber [Sky-Terror Ritual]!“,rief der Duellant und schob die Karte in seine Disk, welche sich daraufhin vor ihm materialisierte: „Ich hoffe, du bist bereit. Wenn ich keine anderen Monster kontrolliere, kann ich mit diesem Zauber ein Geflügeltes Ungeheuer Ritualmonster aus meinem Deck beschwören und wenn es sich dabei um einen Raid Raptor handelt, kann ich ein XYZ-Monster auf meinem Feld als Tribut anbieten und seinen Rang als Stufe verwenden!“

 

Hinter Miguel brach ein mit Flügel und Federn verzierter Altar aus dem Boden, auf den sich die Eule setzte und anschließend in einer blauen Feuersäule verschwand.

Um den Altar erschienen mehrere geisterhafte, blaue Flammen, die immer schneller rotierten, bis aus dem Altar eine Lichtsäule in den Himmel schoss: „Jäger der Dunkelheit, schmiede deine Klauen in den gleißenden Flammen des Heiligtums und lass deine Schwingen in neuem Glanz erstrahlen. Gishiki Shōkan, Zeit für die Jagd, [Raid Raptors - Lightning Eagle]!“

Aus der Lichtsäule schoss ein großer, mechanischer Adler mit dunkelblauen und gelben Teilen, wobei aus seinen Gelenken immer wieder Funken sprühten. Alle umstehenden starrten das neuen Monster an, dessen Blitze immer wieder durch die Höhle zuckten und zum Teil in die Kristalle im Körper des Drachen einschlugen. Durch die neue Ladung zerbarsten die Kristalle und sofort hob das magische Geschöpf den Kopf, um den Kampf zu beobachten.

 

[Raid Raptors - Lightning Eagle ATK 1800/DEF 1000 Lv. 4]

 

„Jetzt kannst du dich auf was gefasst machen! Mein neues Monster kann dich direkt angreifen, solange du ein Monster kontrollierst, dass mehr Attacke als meins hat! Also vorwärts [Raid Raptors - Lightning Eagle], greif den Steinhaufen direkt an! Lightning Kaskade!“, feuerte der Braunhaarige sein Monster an, welches sich in die Lüfte schwang und einen Regen aus Blitzen auf sein Opfer niedergehen ließ.

Die verdeckte Karte des Ritters klappte auf und zeigte eine Fallenkarte, aus der unzählige Ketten geschossen kamen, die sich um den Vogel wickeln wollten. Zum Erstaunen der Zuschauer schien das den Adler nicht zu stören, denn er schickte die Blitzwelle ungestört auf sein Opfer, der unter dem Stromschlag zusammensackte.

 

(Miguel LP 3400 vs Fake-Mordred LP 1850↓50)

 

„Verdammt, ihm fehlen nur 50 Punkte zum Sieg!”, knurrte Tenebrae und sah auf die beiden Drachen, die der Fake-Mordred auf dem Feld hatte, doch begann Miguel nur zu grinsen: „Hatte ich also Recht, dass deine verdeckte Karte eine Falle war. Tut mir leid für dich, aber wenn [Raid Raptors - Lightning Eagle] mit einem XYZ-Monster als Tribut gerufen wird, bleibt er von deinen Karteneffekten unberührt.“

Merlin stieß einen überraschten Laut aus, als Raven mit den Flügel schlug und krächzte: „Aber das ist noch nicht alles. Im Zug seiner Beschwörung hat [Lightning Eagle] so viele Angriffe, wie das geopferte XYZ-Monster Overlay-Units hatte!“

„Das heißt, du bist erledigt! [Lightning Eagle] mach diesen Fake fertig! Lightning Kaskade!“, rief der Braunhaarige und deutete mit der Faust auf seinen Gegner, der von dem Adler mit einer weiteren Blitzflut geröstet wurde. Der Ritter krümmte sich und langsam begann der der Kristall einzureißen, während er auf die Knie sackte.

 

(Miguel LP 3400 vs Fake-Mordred LP 50↓0)

 

Miguel keuchte schwer und wischte sich den Schweiß vom Kinn, während er langsam versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Das Duell hatte ihm schwer zugesetzt und er fand es extrem erschreckend, dass er sich nur mit einem unfertigen Klon duelliert hatte. Wie gefährlich mussten dann die fertigen Kopien sein? Raven schlug ein paar Mal mit seinen Flügel und ließ seinem Partner die Ruhe, die er verdient hatte. Tenebrae kam zu seinem Freund und ging neben ihm in die Hocke, um ihm die Hand auf die Schulter zu legen, während die drei Ritter sich um den Klon versammelten. Er war zusammengesunken und der Stein bekam mehr und mehr Risse, als sogar einer der Arme komplett abbrach und am Boden zu Staub zerfiel. Lancelot versuchte sich einen Reim darauf zu machen, denn die Klone seiner beiden Kollegen waren trotz eines Angriffs von Phaseus nicht zerfallen, aber er schob die Sache darauf, dass der Mordred Klon noch nicht fertig war.

 

Die beiden Nexus-Träger hatten sich mittlerweile wieder erhoben und traten zu Merlin, der den letzten Kristall aus dem Körper der Drachenkönigin entfernt hatte und stolz sein Werk betrachtete. Tatsächlich waren die Schuppen des Drachen nun nicht mehr schwarz, sondern strahlend weiß und auch ihre roten Augen waren nun von einem sanften blau. Die riesige Echse richtete sich langsam auf und musste sich erst einmal orientieren wo sie war.

„Wie fühlt Ihr euch, euer Hoheit?“, ergriff Merlin das Wort und sah zu der Drachendame hoch, die den Blick nach unten richtete und ein leises Schnauben ausstieß, bevor sie mit menschlicher Stimme sprach: „Dank eurer Hilfe deutlich besser Merlin, dennoch bin ich beschämt, was ich für einen Schaden angerichtet habe.“

„Scheiße, die kann ja reden!“, rief Miguel aus und wurde von dem Drachen gemustert, die ein Geräusch von sich gab, als würde sie amüsiert kichern: „Du kannst doch auch sprechen, Menschenküken.“

„Ja, aber... Ach, nicht so wichtig“, winkte der Braunhaarige ein und setzte sich auf einen Stein, während Tenebrae zu dem Drachen aufsah: „Verzeihung, wenn ich etwas zu direkt bin, aber wir müssen wissen, was hier passiert ist. Was genau hat diese Hexe hier gemacht?“

 

Die Drachenkönigin schloss die Augen und senkte beschämt den Kopf: „Morgan le Fay hat mich mit diesen Splittern verflucht, um aus meiner Energie Kopien von Arthus Rittern zu machen. Leider waren alle meine Sinne sehr stark getrübt, weshalb ich nicht viel mitbekommen habe. Sie sucht aber nach einer alten Macht, die sie besser nicht suchen sollte.“

„Sie reden von den Nexus-Kristallen, oder?“, warf Miguel ein und fuhr sich mit dem Handrücken am Kinn entlang, als der Drache zustimmend brummte: „Ja, das ist korrekt. Wisset jedoch, diese Kristalle sollten niemals in den Händen der Menschen liegen, denn sie bringen nur Unheil.“

„Das ist mir neu, dass wir nur Unheil bringen“, murmelte Celes vor sich hin und richtete ihre Maske, denn sie wusste nicht genau, was der Drache meinte.

Merlin verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte sich einen Reim auf das Ganze zu machen, doch brauchte er mehr Informationen: „Wir können uns später um die Steine kümmern, jetzt müssen wir Morgan stoppen. Drachenkönigin, wie oft hat dieses Miststück, entschuldigt meine Wortwahl, Kinder, eure Energie angezapft?“

„Schwer zu sagen... Es war oft, aber sie wirkte lediglich dreimal wirklich zufrieden damit. Zumindest wenn meine Erinnerung mich nicht trügt“, erzählte die Dame weiter und legte sich aufs Gras, um sich etwas zu entspannen.

 

„Dreimal wirkte sie glücklich? Heißt das, dass sie drei gute Klone zustande gebracht hat?“, kam es von Lancelot, der sich wieder zu der Gruppe gesellt hatte, da der Kristalldoppelgänger nun komplett zu Staub zerfallen und damit verschwunden war.

„Also quasi Tristan, Perceval und... wer könnte der Dritte sein?“, murmelte Miguel und runzelte die Stirn, als eine weibliche Stimme zu ihnen herüberschwang: „König Arthus selbst vielleicht?“

Die Männer sahen alle zum Eingang, von wo Melissa auf sie zugeschritten kam und sich dabei noch eine Feder aus den Haaren fischte.

Tenebrae strahlte beim Anblick seiner Schwester, doch Merlin schüttelte nur mit dem Kopf: „Ich bezweifle, dass sie Arthus geklont hat. Für ihr Vorhaben, Camelot zu erobern, braucht sie Excalibur und das kann nur der echte Arthus verwenden. Es muss also jemand sein, den wir nicht auf der Liste haben.“

Die Gruppe hüllte sich in Schweigen, ehe der blonde Junge sich an seine Schwester wandte: „Geht es dir gut, Milla?“

„Ja, alles gut. Als ob mich ein paar dumme Harpyien besiegen könnten. Bei euch hat es aber auch ganz schön geknallt, das hat man ja bis nach draußen gehört“, gab die Prinzessin zurück und richtete sich ihre Haare, die sie schnell zu einem Pferdeschwanz band.

 

„Ich danke euch, dass Ihr mich befreit habt, aber ich muss jetzt ruhen... Dieser Fluch hat mich eine Menge Kraft gekostet“, brummte die Drachendame und bettete den Kopf auf dem Gras, doch Merlin sah das anders: „So leid es mir tut, euer Hoheit, aber ihr solltet euch einen neuen Unterschlupf suchen. Wenn Morgan zurück kommt seid ihr zu schwach, um euch zu verteidigen. Dann stehen wir wieder am Anfang.“

„Du hast recht, Merlin, aber wo soll ich hin?“, brummte der Drache und sah die Leute der Reihe nach an, als Melissa in die Hände klatschte: „Nach Kaharis, Mama ist es gewohnt, dass meine Jungs dort rumschwirren, da macht ein Drache mehr auch kein Problem.“

„Bist du sicher, dass das so einfach geht? Ich meine, sie verschwindet nicht wieder, so wie Odd-Eyes und die anderen“, gab Tenebrae skeptisch zurück, doch seine Schwester zuckte nur mit den Achseln: „Wir erklären die Situation und dann sollte es gehen. Hauptsache ist doch, dass diese dämliche Hexe nicht weiter macht wie bisher.“

„Dann will ich die nette Geste gerne annehmen und mich auf den Weg machen. Ich hoffe, meine Kraft reicht dafür aus“, brummte die Echse und erhob sich, wobei sie darauf achtete, niemanden mit ihren Flügeln oder ihrem Schweif umzuwerfen, ehe sie sich schwer wankend in die Lüfte schwang.

 

Die Gruppe machte sich nun ebenfalls auf den Weg nach draußen, allerdings nicht ohne vorher das Labor komplett einzupacken und mitzunehmen. Merlin wollte um jeden Preis eine Ausbreitung des Problems vermeiden, doch blieb bei allen die Frage hängen, wer der dritte Fake sein könnte. Melissa lief mit Tenebrae vorneweg und wirkte sichtlich angespannt, als sie vor sich den Ausgang erblickte. Alle freuten sich über frische Luft, doch kaum hatten sie die Höhle verlassen, standen sie einer Garnison von Soldaten aus Camelot gegenüber, die ihre Schwerter und Lanzen auf die Gruppe gerichtet hatte.

„Das hab ich nicht kommen sehen“, brummte die Blondine und machte sich bereit ihre Drachen loszulassen, doch trat in dem Moment Lancelot vor und hob den Arm: „Männer, senkt die Waffen! Diese Leute und das Königreich von Kaharis, sind nicht unsere Feinde!“

Die Soldaten machten große Augen, als sie den Ritter erblickten, der nun von Tristan und Perceval flankiert wurde und dadurch mehr Autorität zu bekommen schien.

Aus der Garnison trat ein Soldat mit etwas prunkvollerer Rüstung vor, bei dem es sich wohl um den Kommandanten handeln musste: „Sir Lancelot? Sir Tristan und Sir Perceval ebenfalls? Was geht hier vor?“

„Das werden wir euch erklären, wenn wir wieder im Schloss sind. Wichtig ist jetzt, dass ihr sämtliche Kampfhandlungen mit Kaharis augenblicklich einstellt. Unser wahrer Feind ist Morgan le Fay! Männer, zieht euch ins Schloss zurück und gebt den Befehl weiter. Tristan, Perceval und ich werden bald zu euch stoßen und alles erläutern. Weggetreten!“, gab der Mann den Befehl, dem sämtliche Soldaten Folge leisteten und sich zurück zogen.

„Starke Ansprache, Lancelot“, witzelte Tenebrae und sah den Ritter an, der leicht schmunzelte: „Man muss das große Ganze betrachten. Wir werden ebenfalls nach Camelot gehen und uns dort neu formieren, jedoch heißt das, dass sich unsere Wege für erste trennen werden.“

 

Die beiden Schüler sahen sich kurz traurig an, doch Miguel trat vor und reichte dem Mann die Hand: „Ein Abschied für jetzt, aber wir sehen uns ja wieder. Passt auf euch auf und... Danke.“

„Wofür?“, wunderten sich die drei Ritter, während Lancelot den Händedruck erwiderte und der Braunhaarige die Augen schloss: „Die ganze Zeit dachte ich, dass ihr meinen Vater auf dem Gewissen habt, doch jetzt kenne ich die Wahrheit. Dafür wird Morgan bezahlen!“

„Lass dich nicht von purem Hass lenken, das trübt nur deine Sinne, Junge“, warnte Perceval den Duellanten und klopfte ihm auf die Schulter, als Tristan sich zum Gehen wandte: „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wir sehen uns wieder und dann hoffentlich unter einem besseren Stern. Bis dahin, lebt wohl.“

„Passt auf euch auf“, verabschiedet sich nun auch Tenebrae von den Rittern, wobei Lancelot sich noch einmal an Merlin wandte: „Was wirst du tun?“

„Ich werde rüber gehen und ein Auge auf die anderen Träger haben, solange die beiden hier sind. Außerdem muss ein wenig Schadensbegrenzung im Bezug auf das soziale Umfeld der beiden Herren gemacht werden. Hoffen wir mal, dass die Sache nicht eskaliert. Ich empfehle mich dann mal“, verkündete der Magier und ließ ein Portal erscheinen, welches leicht knisterte: „Die Grenzen zwischen den Welten sind extrem instabil... Hoffentlich geht das gut. Wir sehen uns bald, meine Freunde!“

Damit verschwand der Magier im Portal und ließ Tenebrae, Miguel und Melissa alleine mit den beiden Nexus-Wächtern zurück.

 

Das Trio sah sich an, ehe Miguel mit den Achseln zuckte und auf den Weg schaute: „Müssen wir jetzt wirklich zurück laufen?“

„Nein, da die Sache mit Camelot ja jetzt geklärt ist, werden wir zurück fliegen. Jungs, zeigt euch!“, rief die Prinzessin und ließ ihre vier Drachen erscheinen, die synchron aufbrüllten und sich um ihre Besitzerin scharrten: „Okay, Jungs, wir müssen zurück zu Mama, also muss jeder von euch einen tragen. Clear Wing, Dark Rebellion, Starve Venom, ich zähl auf euch.“

Die drei Drachen knurrten zustimmend, als der Letzte, Melissas [Odd-Eyes Pendelum Dragon], ein trauriges Jammern von sich gab und seiner Besitzerin die Hand ableckte: „Tut mir leid, Odd-Eyes, aber du kannst nicht fliegen.“

Mit einem Geräusch, welches fast wie ein Schluchzen klang, kauerte der Drache neben dem Höhleneingang und gurrte traurig vor sich hin, was Tenebrae irritierte: „Wow, wer hätte gedacht, dass ein Duell Monster solche Emotionen hat.“

„Allerdings. Wird er klar kommen?“, machte sich der Braunhaarige Sorgen um den Drachen, der nun von Dark Rebellion ein paar Tätschler auf den Kopf bekam: „Ach vergiss es, die sind echt seltsam.“

Mehr als zustimmend Brummen konnte Tenebrae nicht, weshalb Melissa ihren flugunfähigen Drachen zurück pfiff und dann ihre verbleibenden drei als Flugtiere verteilte.

 

Der Flug zurück war deutlich angenehmer als der Weg hin, das konnte Tenebrae nicht bestreiten und da er alleine auf seinem Drachen saß hatte er Zeit etwas nachzudenken.

Seine Gedanken drehten sich um die Ritter, als sich Celes zu Wort meldete: „Die Sache beschäftigt dich ganz schön, kann das sein?“

„Dich etwa nicht? Was hältst du von der Sache?“, wollte der Junge wissen, was seine Wächterin anfangs schweigen ließ, doch dann gab sie langsam Antwort: „Es ist kompliziert, das stimmt. Wir wissen ein bisschen was über den Feind, aber leider gibt es da immer noch zu viele Ungewissheiten, die uns gefährlich werden können. Wichtig ist, dass wir als eine geeinte Front gegen Morgan le Fay vorgehen.“

„Das stimmt. Leider wissen wir nicht, wie viele Marionetten diese Hexe in Wirklichkeit erschaffen hat und vor allem wer es ist“, ging es dem Blonden durch den Kopf, als unter ihm Dark Rebellion leise brummte und Celes ihm zustimmte: „Da hast du leider Recht, aber ich glaube der Drache möchte dich aufmuntern.“

Erstaunt sah Tenebrae nach unten und tätschelte dem schwarz-lilafarbenen Drachen den Kopf, jedoch blieb eine gewisse Skepsis in ihm zurück: „Warum sollte er mich aufheitern wollen?“

„Ich bin keine Expertin, aber ich glaube er hat Schuldgefühle. Er ist der Drache deiner Schwester, war aber nicht in der Lage, dich im Duell gegen Lancelot zu beschützen. Du hast an Odd-Eyes gesehen, dass Monster weit mehr Gefühle haben, als du anfangs gedacht hast. Unterschätz die Monster also nicht, Tenebrae“, tat die Rothaarige ihre Meinung kund und brachte ihr Gefäß dazu, die Augen zu schließen und nachzudenken.

 

Die Landschaft flog unter ihnen nur so dahin, als Tenebrae plötzlich Kopfschmerzen bekam und sich an die Stirn fuhr.

In seinem Kopf hallte eine bedrohlich klingende Stimme wiederhallte: „Sieh an, sieh an, du kommst meiner neuen Besitzerin langsam auf die Spur. Ich muss zugeben, dass ich wirklich neugierig bin, was du aus diesem Wissen machst. Vor allem, ob du etwas gegen mich ausrichten kannst, wenn wir uns gegenüber stehen.

Die Stimme verstummte langsam und Tenebrae ballte mit knirschenden Zähnen die Fäuste, denn sie standen nicht nur Morgan gegenüber, sondern auch Phaseus und er wusste nur zu gut, wie zerstörerisch dieses Monster war. Egal was es ihn kosten würde, er musste einen Weg finden, um dieses Ding zu besiegen und er würde es schaffen.

 

***???***

 

Im Halbdunkel verborgen saß Morgan le Fay auf einem Thron und drehte einige Karten in ihrer rechten Hand, während sie in der linken die von Phaseus hielt. Das Wissen, welches der Äone ihr zugetragen hatte, erwies sich als deutlich nützlicher als sie es anfangs gedacht hatte. Die Monster, die sie nun in den Händen hielt würden ihrem Plan hervorragend nützen.

Du solltest Vorsicht walten lassen, diese Monster zu kopieren, wie du es mit diesen mickrigen Menschen getan hast“, sprach der Biolithen-Gott eine Warnung aus, doch gab Morgan nichts darauf: „Es sind Monster, die ihrem Beschwörer gehorchen und wenn es nur Kopien sind, dann sind sie noch leichter zu kontrollieren. Ich denke, es wird Zeit für die Feuerprobe meiner Schöpfungen.“

Sie erhob sich von ihrem Thron und schritt durch den Raum zu einem großen Fenster, durch dass sie in die Dunkelheit sah: „Schon bald werden mir die ersten Kristalle gehören und dieses kleine Gör wird es bereuen, mich hintergangen zu haben. Schade um eine gute Marionette, aber ich lasse mir nicht auf der Nase herumtanzen! Nicht nur der Blaue, nein, alle Kristalle werden mir gehören!“

Sie stieß ein lautes, schallendes Gelächter aus, während Phaseus sich seine eigenen Gedanken machte. Davon, das Tenebae und seine Freunde ihr Geheimnis gelüftet hatten, ahnte diese Frau nicht einmal ansatzweise etwas und er würde es auch nicht verraten, dafür amüsierten ihn die Kämpfe der Menschen viel zu sehr.



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