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Actio est reactio

von Nerdherzen und den physikalischen Gesetzen ihrer Eroberung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Inhaltliche Warnungen für dieses Kapitel (leichte Spoiler):




Depressionen und ungesundes Essverhalten Komplett anzeigen

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the kids aren't alright

Ich hab ja schon geahnt, dass das passieren würde, aber nach einem emotionalen Hoch kommt meistens ein Tief. Und diesmal geht es sehr tief runter.
 

Nachdem Noah, Lotta und Anni im Zug sitzen, bleibe ich eine Viertelstunde am Bahnsteig stehen und starre dem Zug nach, als könnte ich ihn mit der Kraft meiner Gedanken anhalten, aber selbstverständlich kommt der Zug nicht zurück.
 

Sobald ich zu Hause bin, lege ich mich ins Bett und mache mir nicht die Mühe einen Wecker zu stellen. Natürlich kann ich nicht schlafen. Also liege ich einfach im Bett und starre an die Decke. Es wird dunkel draußen. Und dann wird es wieder hell und ich bleibe liegen.
 

Ich kriege es weder gebacken, duschen zu gehen oder zu frühstücken, noch auf die WhatsApp-Nachrichten zu antworten, die mir seit Sonntagabend auf dem Handy angezeigt werden. Ich bin so beschäftigt mit der Abwesenheit meiner Freunde, dass ich mich kein Stück mehr dafür interessiere, dass Julius nach dem Spiel zu beschäftigt war, um mit mir zu sprechen. Ich hab ihm nicht mal mehr per WhatsApp zum Sieg gratuliert.
 

Der Weg zum Bad scheint besonders lang zu sein. Noch zwei Wochen bis zu den Sommerferien. Vielleicht kann ich einfach zwei Wochen im Bett bleiben. Es würde sowieso niemandem auffallen.
 

Ich bin gar nicht so sicher, wie viele Tage ich im Bett liege, aber ich habe definitiv viel zu lange nichts gegessen. Wahrscheinlich habe ich Bauchschmerzen, aber es fühlt sich alles ziemlich stumpf und taub an.
 

Als ich irgendwann vormittags – vielleicht ist es Mittwoch? – auf mein Handy schaue, habe ich 47 ungelesene Nachrichten. Die Zahl überfordert mich dermaßen, dass ich sie nicht öffne, das Handy einfach wieder unters Kissen stecke und mir die Decke übers Gesicht ziehe. Mir geht seit ungefähr drei Stunden »Mad World« von Gary Jules durch den Kopf und es ist nicht das beste Lied, um in einer depressiven Episode darauf konzentriert zu sein.
 

Aber mein Gehirn macht selten, was ich von ihm will. Also dreht sich der Text im Kreis und ich wünsche mir, dass es mir so geht wie anderen depressiven Leuten, die den ganzen Tag schlafen können. Nicht, dass das wirklich besser wäre, aber im Moment würde ich es sehr begrüßen, einfach weg zu dämmern.
 

Irgendwann klingelt es und ich hoffe inständig, dass es nur ein Paketbote ist, der meinem Vater irgendwelche Krawatten liefert. Ich denke darüber nach, wann ich das letzte Mal ein so krasses depressives Tief hatte und kann mich nicht so richtig daran erinnern. Wahrscheinlich nach meinem Austritt aus der Fußballmannschaft.
 

Natürlich ist es kein Paketbote, sondern Julius.
 

Da ich komplett unter meiner Bettdecke verborgen liege, höre ich sehr gedämpft, wie meine Zimmertür aufgeht. Ich habe meine Jalousie unten, das heißt Julius sieht vermutlich nicht wirklich viel. Und mich sieht er gar nicht. Ich fühle mich zu taub, um Panik zu kriegen, weil ich seit Sonntagmorgen nicht geduscht habe und Julius mich so kläglich hier herumliegen sieht.
 

Nur anhand der Geräusche stelle ich fest, dass die Jalousie nach oben gezogen und das Fenster geöffnet wird. Julius spricht nicht und ich höre ihn in meinem Zimmer herum wuseln, das Zimmer verlassen, zurückkommen und Dinge aus seinem Rucksack kramen.
 

Dann setzt er sich zu mir aufs Bett.
 

»Hey«, sagt er und seine Stimme klingt sehr zögerlich, dafür, dass er hier so hereinspaziert ist, als wäre nichts dabei und als wäre ich kein Wrack.
 

Ich antworte nicht.
 

Natürlich tut er mir nicht den Gefallen, einfach wieder zu gehen, sondern zieht bedächtig das Kissen von meinem Kopf und die Decke ein Stück zurück. Ich halte beharrlich die Augen geschlossen und den Kopf Richtung Wand gedreht.
 

»Ich hab die Hausaufgaben auf den Schreibtisch gelegt«, informiert er mich. Es riecht nach frischer Luft und ich höre draußen jede Menge Vogelgezwitscher. Die Vögel klingen so heiter, dass ich am liebsten kotzen würde.
 

Als ich weiterhin nichts sage, schweigt auch Julius eine ganze Weile. Wahrscheinlich muss er ansonsten nicht mit depressiven Freunden rumschlagen, die alle einfach stinknormal sind und deren größtes Problem ist, dass sie in Physik eine Fünf geschrieben haben. Man, würde ich gerne eine Fünf in Physik schreiben, wenn ich dafür diese Scheiße los wäre.
 

»Wann hast du das letzte Mal was gegessen?«
 

Mein schmerzender Bauch schreit mich an. Ich hole tief Luft und beschließe, dass es keinen Sinn macht, Julius zu ignorieren, also drehe ich den Kopf, öffne die Augen und halte mir sofort die Hand vor die Augen.
 

Ugh. Es ist viel zu hell.
 

»Sonntag«, sage ich heiser. Meine Stimme wurde seit Tagen nicht benutzt und man hört es.
 

Julius sieht nervös aus. Kein Wunder. Ich sehe, das er sein Handy in der Hand hat und ruhelos damit herumspielt.
 

»Es ist Mittwoch«, sagt er und klingt ernsthaft schockiert.
 

Hey, ich hab den Tag richtig geraten. Ich zucke mit den Schultern.
 

»Ok, ich besorge was zu essen«, sagt er.
 

»Ich will nichts essen.«
 

»Tja«, sagt Julius ungehalten, steht auf und macht sich auf den Weg. Bald kennt er sich in unserer Küche besser aus als ich selbst. Ich frage mich, ob ich die 47 Nachrichten auf meinem Handy lesen will, aber ich verwerfe den Gedanken wieder und sehe, dass Julius mir eine Flasche Wasser auf den Nachtschrank gestellt hat.
 

Die letzten Tage habe ich eigentlich nur getrunken, wenn ich sowieso auf Klo musste und dann auch nur aus dem Wasserhahn. Also setze ich mich mühselig auf und greife nach der Flasche. Meine Hände zittern dermaßen, dass ich fast eine halbe Minute brauche, um überhaupt die Flasche aufzudrehen.
 

Kein Wunder, wenn man drei Tage am Stück nichts isst.
 

Ich trinke fast die halbe Flasche Wasser aus und frage mich, wie beschissen ich wohl aussehe. Julius kommt mit einer Schale Müsli zurück und hält sie mir kommentarlos hin. Ich schaue ihn an und denke darüber nach, ihm die Schale aus der Hand zu schlagen und zu sehen, wie er reagiert.
 

Dann seufze ich, greife nach der Schale und nehme mit zittrigen Fingern den Löffel in die Hand und rühre lustlos in dem Müsli herum.
 

Julius tippt irgendwas auf seinem Handy und kaut auf seiner Unterlippe herum. Ich beobachte ihn, statt mein Müsli zu essen, aber als er aufschaut und feststellt, dass ich noch nichts gegessen habe, stemmt er tatsächlich die Hände in die Hüfte und sieht mich streng an. Nicht, dass ich das besonders beeindruckend finde, aber es ist wahrscheinlich besser, wenn ich es hinter mich bringe.
 

Also zwinge ich mir ein paar Löffel Müsli rein. Jeder Bissen scheint in meinem Mund mehr zu werden und ich würde am liebsten alles wieder ausspucken. Aber ich esse die Schale auf, stelle sie beiseite und lege mich wieder hin.
 

Julius tritt nervös von einem Bein aufs andere.
 

»Ich weiß nicht so richtig, was ich machen soll«, gibt er letztendlich zu.
 

»Gar nichts«, murmele ich in mein Kissen.
 

»Aber ich hab eine Liste bekommen«, sagt er dann.
 

»Liste?«
 

»Von… von Lotta, Anni und Noah.«
 

Ich seufze und drehe mich im Bett um und schaue ihn von unten herauf an. Ich will mir lieber nicht vorstellen, wie diese Unterhaltung ausgesehen haben mag. Hilfe, Tamino ist nicht in der Schule und er antwortet nicht auf meine Nachrichten, weiß irgendwer was? Oh, das liegt daran, dass er psychisch krank ist, wahrscheinlich liegt er seit Tagen ungeduscht im Bett und kriegt es nicht mal gebacken eine Banane zu essen.
 

Ugh. Ich hasse mich.
 

»Und?«
 

Julius zögert einen Moment, dann hält er mir sein Handy hin. Ich greife danach.
 

TaminoFanclubII

Für Gruppeninfo hier tippen
 

Julius

ich kann ihn ja schlecht zum essen zwingen?
 

Lotta

du musst.
 

Anni

es kann gut sein dass er seit tagen einfach nur im bett liegt und es wär super wenn du ihn vielleicht dazu kriegen kannst unter die dusche zu gehen
 

Lotta

depressionen sind ein arschloch. wenn wir da wären könnte wir dir helfen D:
 

Noah

er ist wahrscheinlich abgesackt, weil wir da waren. sry juls. er hat auf unsere nachrichten auch ewig nicht geantwortet
 

Anni

wenns nach mir ginge würden wir einfach gleich wieder zurück fahren. fick die schule, es sind eh nur noch zwei wochen bis zu den ferien

Julius

Vielleicht will er mich überhaupt nich sehen
 

Noah

will er ziemlich sicher nicht, liegt aber nich an dir, alter
 

Noah

lass dich nich rausschmeißen. er muss was essen, trinken und soll duschen. und wenn du ihn dann noch dazu kriegst n frisches shirt anzuziehen wär das bombe
 

Lotta

boah ich fass es nich dass wir nich da sind. aber ja!!! neues shirt! vor allem essen und trinken!!!!
 

Julius

man ich bin so mies in diesem ganzen freundschaftsding
 

Anni

naja………… sagen wir mal du brauchst noch n bisschen übung (ihn sonntag nachm spiel ignorieren war nich cool, mein lieber. und in der schule auch!)
 

Lotta

aber du hast schon die richtigen ansätze! wenn du willst bastele ich dir eine powerpointpräsentation :D :D :D

Julius

ich hab ihm müsli gegeben und das fenster aufgemacht und wasser hingestellt? soll ich noch mehr essen besorgen?
 

Lotta

nee. kriegt er wahrscheinlich eh nich runter. müsli ist super, danke juls! das war das wichtigste <3
 

Ich lasse das Handy neben mich aufs Bett plumpsen und vergrabe mein Gesicht in den Händen. Es ist alles so peinlich. Ich bin schlimmer als ein kleines Kind. Julius setzt sich zurück zu mir aufs Bett.
 

»Tut mir Leid wegen Sonntag. Und wegen der Schule«, sagt er leise. Mir ist sehr nach heulen zumute. Ich seufze gegen meine Hände und schlucke ein paar Mal, um die Tränen zu unterdrücken.
 

»Das hier ist… nicht deswegen«, krächze ich.
 

»Ich weiß. Aber trotzdem. Sorry.«
 

»Ich bin abgefuckt.«
 

»Bist du nicht.«
 

»Siehst du doch.«
 

Finger berühren meine Hände und ich zucke heftig zusammen. Julius zieht mir behutsam die Hände vom Gesicht und schaut mich an.
 

»Schaffst du es unter die Dusche?«, fragt er leise. Ich zucke mit den Schultern. Keine Ahnung was passiert, wenn ich aufstehe.
 

»Vielleicht geht’s ja im Sitzen«, schlägt er vor. Ich hole tief auf und setze mich erneut auf. Nichts motiviert einen so sehr wie die Scham vor jemandem, der mit den besten Freunden eine Diskussion darüber hatte, was für ein Häufchen Elend man ist.
 

Ich versuche, langsam aufzustehen, aber wie erwartet macht mein Kreislauf schlapp und Julius hat Schwierigkeiten mein Gewicht zu halten, weil ich größer bin als er. Nach drei Versuchen stehe ich wohl oder übel aufrecht und mein Zimmer verschwimmt immer wieder vor meinen Augen, aber ich angele mich bis zum Türrahmen und schaffe es ins Bad.
 

Scheißdreck.
 

Es dauert gefühlte hundert Jahre sich aus den Klamotten zu schälen und mich in die Dusche zu setzen.
 

»Nicht abschließen!«, ruft Julius aus dem Flur. Ich schalte das Wasser an, das eigentlich viel zu heiß eingestellt ist, aber es ist mir egal. Ich weiß nicht, wie lange ich unter der Dusche sitze, aber irgendwann geht die Badezimmertür auf.
 

»Alles ok?«
 

»Wie man‘s nimmt.«
 

»Ah. Aber du bist nicht abgeklappt.«
 

»Wenn ich weiter so heiß dusche, kommt das gleich noch«, gebe ich gleichgültig zu. Julius schweigt einen Moment. Ich kann mir in etwa vorstellen, was in ihm vor sich geht, aber schließlich kommt er tatsächlich ins Bad und öffnet kurzerhand die Duschkabine. Als er unters Wasser greift, um den Regler herunter zu drehen, flucht er lautstark. Ich sehe, dass er die Augen geschlossen hat und muss beinahe lachen.
 

Dann reißt er das Fenster im Bad auf.
 

»Genug geduscht«, meint er mit seiner pseudostrengen Stimme. Ich greife blindlings nach Shampoo oder Duschgel oder was auch immer ich als erstes zu fassen kriege und fange an, mich mehr schlecht als recht zu waschen, während Julius wieder aus dem Bad verschwindet.
 

Ich muss förmlich aus der Dusche kriechen, weil mir vom heißen Duschen und mangelnden Essen so schwindelig ist und ich schaffe es, mich halbwegs trocken zu bekommen. Gerade, als ich darüber nachdenke, ob ich im Handtuch zurück in mein Zimmer schwanken soll, taucht Julius wieder auf und legt mir einen Stapel frischer Wäsche hin.
 

Meine Haare triefen, als ich mich mühselig anziehe und dann zurück ins Zimmer gehe. Julius hat mein Bett frisch bezogen und verschwindet jetzt, um meine Wäsche aus dem Bad einzusammeln. Er kommt mit einem Handtuch zurück und trocknet meine Haare. Ich protestiere halbherzig und fühle mich miserabel, weil ich schlimmer bin als ein kleines Kind.
 

Das Fenster ist mittlerweile wieder geschlossen, aber Julius hat die Jalousie offen gelassen, sodass immer noch jede Menge Sonnenlicht in mein Zimmer scheint.
 

Julius schubst mich vorsichtig nach hinten und dann krabbelt er ungefragt zu mir ins Bett und lässt sich halb neben mich und halb auf mich fallen. Sein Atem streift meinen Hals, ein Arm liegt auf meinem Oberkörper und eins seiner Beine hat er über meine geschoben. Ich will wirklich nicht anfangen zu heulen, aber es kann auch nichts dagegen machen, als mir Tränen über die Wangen laufen.
 

Es ist kein Wunder, dass er mich in der Schule ignoriert. Ich bin total lächerlich.
 

»Willst du die Geschichte hören, wie ich mit acht aus Versehen unseren Weihnachtsbaum in Brand gesteckt habe?«
 

Ich gebe ein ersticktes Hicksen von mir, das alles bedeuten kann, aber Julius beschließt offensichtlich, dass es »Ja« bedeutet, denn er fängt an zu erzählen, während ich heulend aber immerhin frisch geduscht auf dem Bett liege.
 

»Also, meine Mutter hat diesen Kerzenleuchter, den sie hütet, wie ihren Augapfel…«
 

*
 

Ich schlafe nach einer Stunde anhaltendem Heulen tatsächlich ein und als ich wieder aufwache, ist es draußen fast dunkel und Julius liegt immer noch neben mir. Er scheint auch eingeschlafen zu sein, denn er atmet ziemlich gleichmäßig und ich glaube, er hat auf meine Schulter gesabbert.
 

Es geht mir tatsächlich besser.
 

Vielleicht hat die hohe Dosis Körperkontakt geholfen, oder die generelle Gesellschaft. Und ich fühle mich nach dem Duschen definitiv mehr wie ein Mensch als vorher. Mein Magen gibt ein sehr lautes Grummeln von sich und ich stelle fest, dass mein Arm eingeschlafen ist.
 

Julius wacht auf, rutscht ein Stück von mir weg und wischt sich über den Mund.
 

»Ach, scheiße«, nuschelt er. Ich kann nicht umhin matt zu glucksen.
 

»Auf meine Schulter«, murmele ich. Julius gibt ein peinlich berührtes Stöhnen von sich und legt sich eins meiner kleineren Kissen aufs Gesicht.
 

»Wie kommt‘s, dass ich dir schon auf die Schulter gesabbert habe, aber nicht mal weiß, was deine Lieblingsfarbe ist?«, will er gedämpft unter dem Kissen hervor wissen.
 

»Keine Ahnung. Aber es ist rot«, informiere ich ihn. »Du hast mich auch schon zweimal wie einen Zombie im Bett erlebt und du hast mit einer halben Panikattacke bei mir angerufen.«
 

»Fangen all deine Freundschaften so an?«, will er wissen, ohne das Kissen von seinem Gesicht zu nehmen.
 

»Ich hatte seit der fünften Klasse immer dieselben drei Freunde und die haben alle anders angefangen. Aber irgendwann ist wahrscheinlich immer das erste Mal.«
 

»Nur damit du’s weißt, ich muss unter diesem Kissen bleiben, weil ich dich angesabbert habe«, erklärt Julius ernst und ich muss lachen. Lachen tut im Bauch weh, weil ich solchen Hunger habe – was wahrscheinlich ein gutes Zeichen ist. Mein Magen knurrt erneut und ich grummele ihn ungnädig an.
 

Julius sitzt kerzengerade im Bett und das Kissen fällt von seinem Gesicht. Sein Haar hat sich aus dem üblichen Zopf gelöst und steht in alle Himmelsrichtungen ab. Er hat ein bisschen Schlaf im Augenwinkel.
 

»Soll ich dir noch was zu essen besorgen?«, fragt er unsicher.
 

Ich betrachte sein zerknautschtes Gesicht und stelle fest, dass er wirklich sehr hübsch ist. Kein Wunder, dass alle Mädchen ihm hinterherlaufen. Und nett ist er auch.
 

»Du musst nicht–«
 

»Ok! Essen!«, sagt er, krabbelt über mich drüber und verfängt sich fast in der Bettdecke, was dazu führt, dass er mehr schlecht als Recht auf dem Boden landet und kurz wankt.
 

»Deswegen bin ich Fußballkapitän«, erklärt er mir mit sehr ernster Miene und ich muss lachen. Lachen tut wirklich weh.
 

Er dreht sich um und geht Richtung Tür.
 

»Was ist deine Lieblingsfarbe?«, will ich wissen.
 

Er schaut über die Schulter und grinst.
 

»Grün.«
 

Während Julius in der Küche verschwunden ist, greife ich zum dritten Mal nach meinem Handy und öffne WhatsApp. Mir fällt auf, dass ich Julius immer noch nicht unter seinem Namen eingespeichert habe, sondern er bei mir nach all der Zeit noch Blondie McSurferboy heißt.
 

Ich ändere seinen Namen in meinen Kontakten und mustere kurz Julius‘ Profilbild, das ihn mit Cem zeigt. Beide tragen dieselbe scheußliche, vergitterte Sonnenbrille und grinsen in die Kamera. Ich schnaube leise und öffne die Nachrichten von Julius, überfliege sie aber nur. Wahrscheinlich sind sie alle in etwa im Ton von »Alles ok bei dir?« und »Wo bist du?«. Dreizehn der 47 Nachrichten waren von Julius, die anderen sind in der Gruppe, die Anni jetzt endlich wieder in GoldenQuartet umbenannt hat.
 

Auch diesen Chat öffne ich nur einmal kurz, scrolle nach unten und schließe ihn wieder. Jetzt werden mir auf dem Handy wenigstens keine 47 ungelesenen Nachrichten mehr angezeigt.
 

Julius kommt ein paar Minuten später mit einer Eieruhr zurück.
 

»Ich habe Nudeln und Glas Tomatensoße gefunden«, sagt er und platziert die Eieruhr auf meinem Schreibtisch.
 

»Meine Mutter hat mich heute zum ungefähr dreihundertsten Mal daran erinnert, dass ich dich fragen soll, wie viele Stunden du seit deiner Grippe auf mich verwendet hast, damit sie dir das bezahlen kann«, meint Julius und lässt sich neben mich aufs Bett fallen.
 

Ich blinzele verwirrt.
 

»Mit Sprachnachrichten und so«, fügt Julius hinzu. Ich schüttele den Kopf.
 

»Ich will das Geld gar nicht mehr«, sage ich und ziehe die Schultern nach oben. »Ich meine… wenn wir ja jetzt…«
 

Ich sacke ein bisschen in mich zusammen und verkrieche mich weiter auf mein Bett. Ugh. Tamino. Reiß dich zusammen.
 

»Wenn wir jetzt doch sowieso Freunde sind«, nuschele ich kaum hörbar. Julius antwortet eine ganze Weile lang nicht und ich beobachte, wie er wieder auf seinem Handy herum tippt.
 

»Ich hab noch ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für dich«, sagt er dann undrutscht ein Stück auf dem Bett nach hinten. »Aber ich kann es dir erst am Wochenende bringen. Und Mari und meine Mutter haben sich auch dran beteiligt. Und ich hab ein Foto, das ich dir jetzt schon mal zeigen kann, damit du im Zweifelsfall sagen kannst, dass du es nicht haben willst.«
 

Ich lege den Kopf schief und mustere ihn gespannt. Natürlich habe ich überhaupt nicht erwartet, dass er mir irgendwas schenkt und jetzt beobachte Julius, wie er im Schneidersitz vor mir auf dem Bett hockt und dann das besagte Bild auf seinem Handy sucht. Dann holt er tief Luft und hält mir sein Handy hin.
 

Ich starre auf den Bildschirm, dann auf Julius‘ Gesicht und dann wieder aufs Handy.
 

»Ich hab mit den anderen geredet«, sagt Julius hastig und ich denke, dass er mit ‚den anderen‘ wohl Lotta, Noah und Anni meint, »ob es überhaupt eine gute Idee ist. Aber sie haben gesagt, es sei–«
 

Ich schnappe ihm das Handy aus der Hand und starre auf den Bildschirm. Mir schaut eine kleine, bunte Katze entgegen, der ein Ohr fehlt. Sie hängt auf Julius‘ Arm – man erkennt seinen Pferdeschwanz von hinten – und maunzt offenbar gerade, als das Foto aufgenommen wurde.
 

»Meine Tante hat uns gefragt, ob wir jemanden kennen, der eine haben möchte und meine Mutter ist allergisch und meine Tante meinte, dass niemand sie haben wollte, weil ihr ein Ohr fehlt, aber sie ist–«
 

Ich werfe das Handy beiseite und tackele Julius just in dem Moment nach hinten, als die Eieruhr klingelt. Julius gibt ein erstauntes Japsen von sich, als er hinten über kippt und ich auf ihm lande. Gott sei Dank hab ich geduscht. Mein Magen knurrt schon wieder.
 

»Oh mein Gott«, flüstere ich. Und ich kann nichts dagegen machen, aber ich muss schon wieder heulen.
 

»Heißt das, du nimmst sie?«, fragt Julius erstickt.
 

Ich nicke gegen seinen Hals und ignoriere die Tatsache, dass unsere Position etwas prekär aussehen könnte, wenn irgendwer reinkäme, weil ich zwischen seinen Beinen gelandet bin. Wen interessiert das schon? Ich bekomme eine Katze.
 

»Danke.«
 

Julius legt seine Arme vorsichtig um mich.
 

»Wenn du willst, bleib ich über Nacht.«
 

»Weißt du… es ist eigentlich voll egal, ob du mich in der Schule ignorierst. Du hast diese Freundschaftssache voll drauf.«
 

Julius schnaubt und drückt mich ein bisschen fester.
 

»Heißt das, du willst?«
 

»Hm.«
 

»Ok. Und jetzt lass mich zu den Nudeln. Du musst was essen!«



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)

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Von:  random
2019-06-12T12:55:57+00:00 12.06.2019 14:55
Eben ist mir erst so richtig aufgegangen, dass ihre Lieblingsfarben einen Komplementärkontrast bilden und wenn mich mein Schulunterrichtkunstwissen nicht täuscht, bringen solche Farben zusammen sich gegenseitig zum Strahlen und genauso ist es auch mit den beiden Jungs. Diese Geschichte ist einfach großartig und die Charaktere auch und Ororo und du, weil du uns diese Geschichte schenkst. Vielen Dank.
Antwort von:  Ur
12.06.2019 16:04
Ich muss ja sagen, dass mein Herz immer doppelt so groß und flauschig wird, wenn Leuten sowas auffällt :D DAS WAR DIE IDEE! Danke für deine lieben Worte, ich freu mich wahnsinnig <3
Von: abgemeldet
2018-05-31T11:16:04+00:00 31.05.2018 13:16
Boah, Tamino geht's ja echt beschissen, wenn er drei Tage lang nichts isst. Ich jedenfalls könnte das nicht, da würde ich fast schon 'Respekt' sagen.
Aber die Idee mit der Katze? Da hat sich die versammelte Mannschaft aber echt Gedanken gemacht. Vielleicht ist Tamino dann ja wirklich nicht mehr so einsam, wenn gerade niemand da ist. Eine echt schöne Idee (:
Von: abgemeldet
2018-01-06T09:24:30+00:00 06.01.2018 10:24
Depression ist ein wirklich unfassbar ekelhafter Scheiß.
Immer wenn ich sowas lese, dann muss ich (selbst wenn es nur eine FF ist) demjenigen wirklich wirklich meinen Respekt zusprechen. Depression ist so eine harte und so nervige Krankheit, dass man nur hoffen kann, dass die nächste Phase der Depression schnell vorbei geht.
Ich weiß ich hab das Kapitel gelesen und dachte mir so: Mah so lagst du letzte Woche auch rum (zu der Zeit war ich krank und mir gings richtig mies, und eben weil ich nichts machen konnte, war ich auch in meiner Depression gefangen, die ich eigentlich relativ gut gehändelt kriege, wenn ich was tun kann. ).

Was ich aber eigentlich sagen will. Ich finde Juls ist wirklich ein unfassbar lieber Kerl. Ich hab ihn so schnell in mein Herz geschlossen und ich weiß auch immer mehr warum. Weil er so warm- und gutherzig ist. Juls will man in den Arm nehmen und kuscheln, ihm sagen wie lieb er ist und wie toll er sich um andere kümmert und dass er kein Arschloch ist <3.
Und das mit der Katze. OMG. Juls du Katzengott! XD
Antwort von:  Ur
06.01.2018 10:50
Ja, Depressionen sind ein Miststück und sollten in den Hintern getreten werden :O Tut mir sehr leid, dass du dich damit rumschlagen musst - ich hoffe, dir gehts jetzt wieder ein bisschen besser? Juls ist in der Tat ein Schnuff, ich weiß noch, als alle am Anfang dachten er wär son super cooler Player-Typ :'D Awesome times!
Antwort von: abgemeldet
06.01.2018 10:54
Danke dir! Und ja klar :D (deswegen hab ich mich auch so verkrochen und hab kaum was von mir hören lassen, neben Weihnachtsstress XD).

Jaaaaaa ich auch und ich hab mich davon ja auch ein bisschen blenden lassen, aber weil ich dich ja schon so lange kenne... hätte ich ahnen müssen, dass es nicht so ist XD. Ich liebe deine Charaktere, ich liebe es wie du sie ausbaust und ich liebe es was du aus ihnen machst XD
Antwort von:  Ur
06.01.2018 11:06
I feel you, ich eier die ganze Zeit mit Winterdepressionen rum, wobei das schon etwas besser geworden ist, Nov/Dez war besonders kacke D:

*schnappt sich Stereotype und schüttelt sie ordentlich durch* xD
Antwort von: abgemeldet
06.01.2018 11:24
Jaaaa... ich liebe die Zeit Weihnachten an sich... aber dass es kalt, grau und trist ist macht mich wahnsinnig. Wir kriegen das irgendwie zusammen überstanden T_T!!!!!

(Ich dachte gerade die Band Stereotype und musste sehr lachen XD)
HAU DRAUF! XD
Von:  Deedochan
2017-11-28T19:51:57+00:00 28.11.2017 20:51
Da muss ich Tamino Recht geben: das mit der Freundschaftssache hat er drauf.
Die Katze ist eine gute Idee (,auch wenn ich ein Hundemensch bin ^^) - hilft gut. Immerhin muss man sich dann zwingen, aufzustehen etc.
Danke liebste Ur! Bis demnächst :*

Deedo
Antwort von:  Ur
29.11.2017 17:57
Katzen sind immer gut. Wenn sie einen anschnurren wird die Welt schöner! (Auch als Hundemensch :D) Dir acuh Danke <3
Von:  MaiRaike
2017-11-26T13:20:10+00:00 26.11.2017 14:20
Oh, das war mal Plüsch im wahrsten Sinne des Wortes Katzenplüsch! Sonst eher bedrückend. Ich kann mich sehr gut im Tamino hineinversetzen, auch wenn ich eher zu der Kathegorie "herunterschlucken und den anderen die Fassade zeigen" gehöre. Und naja, ganz so schlecht wie ihm geht es mir natürlich auch nicht. Aber ich kann bestätigen, dass nichts besser hilft als eine schnurrende Katze. Eine Katze die sich im Fuß verbeißt, so das man sie abschütteln muss ist aber eher suboptimal. Ich nehme aber an, das Tamino schon aus Geschichteschreiberischen Gründen ein perfektes, stubenreines, süßes und kuscheliges Kätzchen bekommt, das in genau der richtigen Lautstärke schnurrt (also hörber und nicht lautlos, aber auch nicht in Rasierapperat-Lautstärke...) :) Habe gerade eine Katzenodysee hinter mir, die hoffentlich nächste Woche ein schönes Ende (bzw. Anfang) nimmt.
Ich freue mich, das Juls auch in so einer Situation nicht zurückschreckt. Ich kann mir vorstellen, dass er ziemlich überfordert ist, er bewegt sich ja ein gutes Stück außerhalb seiner vertrauten Komfortzone.
Antwort von:  Ur
28.11.2017 06:17
Ich fürchte, wenn man so starke Depressionen hat, ist nichts mehr mit Fassade los - dann kann man wirklich die einfachsten Dinge nicht mehr machen. (Kommt natürlich immer auf die Schwere der Depression an, aber Tamino hat hier in der Tat eine ziemliche Breitseite.) Und was Taminos Katze für eine sein wird, werden wir ja noch sehen :D Danke fürs Feedback <3
Von:  Sei512
2017-11-25T22:50:26+00:00 25.11.2017 23:50
Heute nicht ganz so viel Plüsch auch wenn Juls Rettungsaktion super ist. Bleibt das Kapitel eher beklemmend.
Und doch bekommen wir nun endlich richtigen Eindruck von den Taminos Problemen.
Du hast es super geschrieben, auch wenn es immer für jeden anders ist. Denke ich hast du seinen depressiven Schub gut umgesetzt, so das ich teilweise sehr nahe den Tränen war.

Das Geburtstagsgeschenk ist der Hammer ❤ süß hoch hundert.

Ich bin gespannt ob Juls und Tamino darüber nochmal reden werden? Und ob Juls über Nacht bleibt ? Und sie nächsten Tag zusammen zur Schule gehen ?
Oder blau machen ?

Eigentlich war ich total happy das du das neue Kapitel schon hoch geladen hast. :( aber als ich den Titel gelesen hab dachte ich schon oh Shit.
Ist es eigentlich Zufall der Kapitel Titel oder wolltest du an das Lied erinnern ?

Ich hoffe deine Muse bleibt dir erhalten und wir bekommen bald Kapitel 22 ;)
Liebe Grüße

Antwort von:  Ur
26.11.2017 00:16
Der Titel kommt vom Fallout Boy Song, ja :) Ich hoffe auch, dass meine Muse bei mir bleibt, aber immerhin hat sie mich jetzt durch 22 Kapitel katapultiert, das ist doch ein gutes Zeichen ^^ Danke für den lieben Kommentar <3
Von: Karma
2017-11-25T20:42:49+00:00 25.11.2017 21:42
Ich muss gestehen, ich hab das ganze Kapitel über schon mit den Tränen gekämpft (ich leide bei deinen Stories ja eh immer so mit, aber hier ist es noch einen Ticken extremer), aber bei dem Geburtstagsgeschenk war's vorbei.
;_____;
Ich weiß, wie übel es sein kann, wenn man zu absolut nichts Motivation hat und nicht mal die Menschen, die einem eigentlich am nächsten stehen, noch wirklich helfen können. Und dann kommt ein Tier und irgendwie wird zwar nicht alles auf magische Weise gut, aber trotzdem merkt man ganz plötzlich, dass man wieder Dinge tut, zu denen man sich vorher eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr aufraffen konnte, einfach weil die Energie dafür nicht da war. Aber wenn man von etwas Plüschigem angekuck oder abgeschlabbert wird, dann lösen sich einige Dinge einfach in Luft auf und ein Knoten, den man schon gar nicht mehr wahrgenommen hatte, einfach weil er schon so lange da war, platzt ganz plötzlich und man sieht endlich wieder Licht am Ende des Tunnels. Das ist genau der Grund, warum ich schon vor einer Weile beschlossen habe, nie wieder ganz ohne Haustier zu leben. Und Katzen sind wirklich tolle Seelentröster, also wird Tamino da hoffentlich auch bald von profitieren können. Ich wünsche es ihm jedenfalls.
<3
So, und jetzt geh ich weiter heulen, einfach weil das jetzt raus muss. Und dabei werde ich unsere Katze knuddeln und mich von ihr vollhaaren lassen.
*___*
Antwort von:  Ur
25.11.2017 23:12
Es klingt immer so gemein das zu sagen aber, ... ich freu mich immer, wenn ich Leute mit meinem Geschreibsel zum Weinen bringe :'D Es ist so ein großes Kompliment! Ich bin da mit Katzen/Haustieren auch sehr deiner Meinung. Und jetzt kann Tamino sich auch bald von einem Flauschball trösten lassen. Das hat er sehr verdient ;^; Danke für dein liebes Feedback, flausch deine Katzen von mir! <3
Antwort von: Karma
25.11.2017 23:17
Ich find das nicht gemein. Wenn ich was Trauriges schreibe und mir gesagt wird, dass das beim Lesen zu Tränen geführt hat, ist das ja eigentlich genau das, was ich damit erreichen wollte. Also in dem Sinne: Gern geschehen. Ich werd hier wohl noch öfter ein paar Tränchen verdrücken. Aber das stört mich ganz und gar nicht.
;)
Habe das Flauschen weitergegeben; Queen Mamba fand's super und hat sehr laut geschnurrt. Ich wette, das wird Medizin für Taminos wundes Herz sein.
<3
Antwort von:  Ur
25.11.2017 23:26
Schnurren hat heilende Wirkung, is2g! Habe meine Katzen vorhin auch sehr ausgiebig geflauscht, nachdem ich mit dem Kapitel fertig war ^^ Und gut, dass du es nicht gemein findest :D Das beruhigt mich ^^
Von: abgemeldet
2017-11-25T17:55:11+00:00 25.11.2017 18:55
Ein wahnsinnig intensives Kapitel. Taminos depressive Episode, wie er in den Tagen nach Abreise seiner Freunde versumpft und wie seine Freunde sich daraufhin austauschen und Juls ins Vertrauen ziehen. Ich finde es wahnsinnig spannend, wie Juls damit umgeht. Einerseits scheint es ihn Kraft zu kosten, er gibt seine Unsicherheit ja auch vor Tamino offen zu. Aber trotzdem - oder auch deswegen - gelingt es ihm, mit seiner Art zu Tamino durchzudringen. Diese Situation ist für mich extrem mitreissend.

Das Kapitel beginnt düster, sehr still, und ganz ganz langsam entwickelt sich der Spannungsbogen über die Details, die wir über Tamino und seine Freunde erfahren, über Juls Hilfeversuch hin zu einem Tamino, der Juls in dieser sehr schwierigen, verwundbaren Phase an sich heran lässt und erst unter Körperkontakt soetwas wie Ruhe und Sicherheit findet. Einfach wow! Gekrönt wird das Ganze von der extrem flauschigen Reaktion auf die Einohrkatze, die Tamino demnächst bekommen wird.

Ich frage mich, was in Juls Kopf vorgeht, was er fühlt, wie schwer ihm das wohl auch fallen dürfte, obwohl er ja weiß das Tamino anders ist als Andere. Aber viel lieber möchte ich wissen wie er sich dabei fühlt, als Tamino ihn tatsächlich halb neben, halb auf ihm liegen/schlafen lässt. Und natürlich was er fühlt, als Tamino sich so ungelenk auf ihn stürzt ... hach <3 .. Wäre die Situation für Tamino nicht so wie sie ist, man könnte glatt rosa Plüsch und Zuckerwatte verteilen.
Antwort von:  Ur
25.11.2017 19:15
Julius wird noch große Schwierigkeiten damit haben, seine Gefühle auseinander zu sortieren, weil er diese Art von Freundschaft nicht gewöhnt ist und jetzt zusehen muss, ob seine Anwandlungen normale Nervosität über eine ungewohnte Art von Freundschaft sind, oder was anderes. Der arme Kerl hats nicht leicht im Leben :D

Rosa Plüsch und Zuckerwatte kann später noch verteilt werden, du weißt ja, Plüsch ist mein zweiter Vorname :D Danke fürs tolle Feedback, ich freu mich sehr <3
Von:  chaos-kao
2017-11-25T17:18:39+00:00 25.11.2017 18:18
Armer Tamino. Kein Wunder, dass er depressiv wird wenn seine Freunde gehen. Bei den tollen Freunden wäre ich auch am Ende, wenn sie gehen würden! Gut, dass Julius sich um ihn kümmert. Und das auch noch so gut. Und ich freu mich auf die Katze! Hoffe der Samenspender aka Vater macht ihm da keinen Strich durch die Rechnung.
Antwort von:  Ur
25.11.2017 19:00
Der Samenspender :D Was für eine gute Bezeichnung ^^ Ich freu mich auch schon auf die Katze, Tamino verdient was Flauschiges, was ihn lieb hat und ihm immer Gesellschaft leisten kann <3 Danke fürs Feedback!
Von:  Yamasha
2017-11-25T11:33:42+00:00 25.11.2017 12:33
OMG!!!! Ich meine, dass Tamino so eine heftige Depression hat, macht mich total fertig! Ich verstehe ihn schon, kann es aber trotzdem nicht nachvollziehen... (dabei verfluche ich wieder mal seinen verfi**ten Vater, der sich ja so mal GAR NICHT um ihn kümmert... Manche Leute sollten eigentlich echt keine Kinder in die Welt setzen...)
Aber dass Julius kommt und sich so lieb um ihn kümmert. Und dabei so unsicher ist. Aber doch so bestimmt. Einfach so unglaublich toll. <3 Und dass Anni, Lotta und Noah am liebsten wieder vorbei kommen würden ist ein echt klasse Zeichen für ihre Freundschaft! (wobei es auch normal sein sollte, aber EGAL!)
Und dass Julius ihm eine Katze schenkt. Das ist so süß!!! Ich hatte am Ende des Kapitels so richtig Tränen in den Augen, weil mir so das Herz aufgegangen ist, weil Tamino sich so freut, weil es ihm damit wahrscheinlich auch dauerhaft besser geht und alles! Ich freue mich so richtig für Tamino und das hat mir diesen unheimlich beschissenen Tag gerettet (es regnet seit dem AUfstehen durchgehend und ich muss für die Uni arbeiten...) Danke auf jeden Fall dafür!!! :*
Antwort von:  Ur
25.11.2017 15:10
Ich glaube, wenn man selber keine Depressionen hat, kann man das auch nur ganz schwer nachvollziehen, aber ich hoffe, es war trotzdem halbwegs verständlich rüber gebracht! Taminos Vater verdient definitiv einen Tritt zwischen die Beine.
Ein Hoch auf Tränen in den Augen, das freut mich sehr zu hören :D Die Katze wird Tamino auf jeden Fall sehr trösten und ich freue mich schon, sie vorzustellen ^^ Danke fürs liebe Feedback <3


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