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Poisonous

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Kapitel 5

Als ich an diesem Morgen erwachte, sah ich mich erst einmal verwirrt um. Ich hatte keinerlei Orientierung, mir kam nichts in diesem Zimmer bekannt vor und die Stimme, die da meinen Namen sagte… Ich kannte sie, konnte sie aber weder Namen, noch Gesicht zuordnen. Ich hob meine Hand und legte sie mir ins Gesicht, stöhnte und atmete tief durch, ehe ich wieder versuchte, meine Augen zu öffnen. Es war so schrecklich hell, ich hatte das Gefühl, meine Augen würden jeden Moment in Flammen aufgehen.

„Asuna-chan, wach auf, sonst kommst du noch zu spät!“, nun verstand ich auch was die Stimme sagte. Zu spät? Für was denn? Und vor allem… Wie spät war es denn überhaupt?

„Aber… Ich will noch schlafen…“, murrte ich und drehte mich zur Seite, kniff die Augen zusammen und versuchte mit aller Kraft wider einzuschlafen.

„Asuna-chan! Dein Unterricht beginnt in 40 Minuten! Ich wohne bei deiner Schule auch nicht gerade um die Ecke! Wenn wir nicht in ein paar Minuten losfahren, dann wirst du zu spät kommen!“ Ich wurde geschüttelt und machte nun langsam die Augen auf. Wieso denn so gestresst? Wen interessierte es schon, ob ich pünktlich in der Schule war? Ich wandte meinen Kopf zur Seite und stockte kurz einen Moment. Neben mir saß Konan und schaute mich mit großen Augen an. Ach ja, ich hatte ja beinahe verdrängt, dass ich nun ein Gang Mitglied war…

„Ich steh ja schon auf…“, gähnend richtete ich mich auf und streckte mich ordentlich, ehe ich mich wieder Konan zuwandte. „In 40 Minuten? Aber das schaffen wir doch… Du wohnst doch keine halbe Stunde von der Schule weg, oder?“

„Nein, das nicht, aber Pain sagte, du sollst pünktlich sein, was bedeutet, dass du mindestens zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn in der Schule sein sollst. Ich fürchte sogar, dass er vor dem Gebäude wartet, um zu sehen, ob wir rechtzeitig sind“, sie erhob sich und legte mir ein paar Kleidungsstücke aufs Bett. „Zieh das an, es sollte dir passen. Ich geh schnell dein Bento fertig machen, komm dann runter, damit wir los können, ja?“, mit diesen Worten verließ Konan den Raum und ich seufzte.

Es war tatsächlich kein Traum. Was hier gerade geschah, das war die Realität. Die harte Wahrheit. Ich strich mir durch die Haare und schaute auf die Kleidung. Schwarz, wie ich es auch trug. Langsam erhob ich mich und entledigte mich der Kleidung, die ich trug, um die andere anzuziehen.

„Können wir?“, fragte Konan, als ich die Küche betrat und mich etwas verschlafen am Kopf kratzte. Sie hielt mir eine Box hin und zog ihre Schürze aus. „Wenn wir jetzt fahren, dann kommen wir sogar noch pünktlich!“

„Mmh, ja, gern…“, murmelte ich und nahm die Box entgegen. „Danke…“ Ich steckte das Bento in meine Tasche und folgte Konan aus dem Haus. Sie ging zu ihrem Motorrad, setzte sich darauf und hielt mir einen Helm hin. Ich ging zu ihr, nahm den Helm und setzte ihn mir auf, ehe ich zu ihr auf das Fahrzeug kletterte.

„Halt dich gut fest“, wies sie mich an, während sie ihren eigenen Helm aufsetzte und dann Gas gab und mit mir die Straße entlang raste. Ich fragte mich, ob sie jemals schon aufgehalten worden war und eine Strafe hatte zahlen müssen. Wenn ja, dann hatte sie wohl immer noch nicht dazu gelernt…

Nach einer kurzen Weile kamen wir an der Schule an, ein kurzer Blick auf die große Uhr, die am Gebäude hing, verriet mir, dass wir es rechtzeitig geschafft hatten. Es war erst dreizehn Minuten vor Schulbeginn. Ich stieg von Konans Motorrad und nahm den Helm ab. „Danke fürs Mitnehmen“, meinte ich zu ihr und lächelte sie kurz an.

Konan nickte nur, mehr konnte ich auch wegen dem Helm nicht sehen. „Schon gut. Ah, Pain wartet da vorne auf dich, lass ihn da nicht noch länger stehen. Wir sehen uns dann heute Abend!“, sie packte den Helm, den ich vor kurzem noch getragen hatte, in ihre Tasche und fuhr dann los.

Seufzend wandte ich mich um und sah Pain, der da an die Mauer gelehnt dastand. Ich ging langsam auf ihn zu. Sollte ich etwas zu ihm sagen oder eher nicht? Ich war mir so unsicher, was ich jetzt tun sollte, ich war immerhin das erste Mal in so einer Situation. Plötzlich fiel mir wieder ein, dass er gesagt hatte, Konan solle deutlich machen, dass ich zu ihnen gehörte, doch soweit ich es mitbekommen hatte, hatte sie das nicht gemacht… Und vor allem, was hatte Yahiko denn damit gemeint, als er das gesagt hatte?

„Hallo, Asuna“, begrüßte mich Pain und stieß sich von der Wand ab, als ich fast bei ihm war. Nun wusste ich, was er mit ‚Dafür sorgen, dass alle wissen, dass ich zu ihnen gehöre‘ gemeint hatte. Als er nun auf mich zukam, fielen mir aus dem Augenwinkel immer mehr Leute auf, die zu uns herüber blickten und teils interessiert, teils etwas erschrocken aussahen.

„Guten Morgen, … Pain“, murrte ich. Mir war bereits aufgefallen, dass die ganze Gang ihn ausschließlich Pain nannte. Ich entschied mich das auch mal lieber zu tun, nicht, dass er mich dann deswegen anmeckerte oder was auch immer.

„Ich sehe, Konan hat dir Kleidung gegeben?“, er musterte mich von oben bis unten. Sein Blick war so… Ich wusste gar nicht, wie ich das ausdrücken sollte, aber er schien sich jedes Detail einzuprägen, so genau sah er mich an. „Gut, dass ihr pünktlich wart. Aber jetzt genug davon, gehen wir rein, der Unterricht beginnt bald. Nach der Schule wartest du am Schultor, einer von uns wird dich mitnehmen und nach Hause bringen.“

Ich nickte etwas geistesabwesend und folgte ihm ins Schulgebäude. Warum war er eigentlich so darauf versessen, dass ich quasi überall hin mit dem Motorrad kutschiert wurde? Oder gehörte das zu ‚zeigen, dass ich zu ihnen gehörte‘ dazu? Wahrscheinlich war es tatsächlich so, aber nun gut, es brachte auch nichts, sich stundenlang den Kopf darüber zu zerbrechen.

„Wir sehen uns“, Pain nickte mir zu, als wir vor meinem Klassenraum angekommen waren und wandte sich um. Er schlenderte den Gang entlang und verschwand in der Menge. Ich seufzte und überlegte einen Moment, wie viele Leute wohl bis jetzt mitbekommen hatten, dass ich jetzt etwas mit Akatsuki zu tun hatte, doch meine Gedanken wurden auf einmal unterbrochen, als ich einen Arm um meine Schulter spürte.

„Asuna-chan!“, tönte Deidaras Stimme laut neben meinem Ohr, „Wir können uns doch jetzt nebeneinander setzen oder nicht? Du sitzt doch immer alleine!“ Er grinste mich von der Seite an und ich bekam Kopfschmerzen von dem Gedanken, dass es wohl Leute gab, die immer so widerlich fröhlich sein konnten…

„Ist mir total egal“, murrte ich ihn an und schlüpfte unter seinem Arm heraus, „Wenn du während dem Unterricht die Klappe hältst, dann kannst du meinetwegen neben mir sitzen…“ Ich betrat das Klassenzimmer und sofort verstummte das Getuschel und alle starrten Deidara und mich an. Ich rollte die Augen und bahnte mir meinen Weg zu meinem Platz, ließ mich nieder und seufzte. Wahnsinn, das hatte sich anscheinend echt schnell verbreitet und dass Deidara gerade so mit mir geredet hatte, war sicherlich nicht förderlich dem Desinteresse dieses Themas gewesen.

Deidara ließ sich auf dem Stuhl neben mir fallen und lehnte sich zurück. Sein langes Haar fiel weit über die Stuhllehne und er streckte sich. „Hach, ist so ein warmer Morgen nicht erfrischend? Früh aufzustehen und morgens Sport zu machen ist so angenehm und verschönert einem direkt den Tag, findest du nicht auch?“, schon wieder dieses schrecklich fröhliche Grinsen in meine Richtung.

Ich seufzte. „Bitte, lass diese Fröhlichkeit mir gegenüber, ich bin alles andere als ein Morgenmensch…. Außerdem hatte ich heute Morgen weder Zeit für Frühstück noch für einen Kaffee oder Tee oder Ähnliches…“, ich ließ meinen Kopf auf den Tisch sinken und schloss für einen kurzen Moment meine Augen, ehe mich Deidaras Stimme wieder aus meiner Ruhe riss.

„Oh! Dann passt du ja perfekt zu Pain, Sasori und Hidan! Die drei kommen auch morgens nicht aus den Federn!“, er lachte sein lautes Lachen und mein Kopf schien fast zu zerspringen. „Freust du dich auch heute Abend auf das Treffen? Ich finde es wirklich toll, dass du jetzt bei uns dabei bist!“

Okay, wer bis jetzt noch nicht verstanden hatte, dass ich jetzt Mitglied bei Akatsuki war, der wusste es spätestens jetzt. Vor allem, so laut wie Deidara geredet hatte, würde es mich nicht wundern, wenn es das ganze Schulgebäude gehört hatte. Seufzend ließ ich wieder meinen Kopf auf die Tischplatte knallen und presste meine Augenlider zusammen. Ich wollte, dass diese anstrengende Stunde neben Deidara endlich endete!

Nach einer gefühlten Ewigkeit durfte ich endlich diesen Klassenraum verlassen. Deidara hatte mir diese eine Stunde dermaßen das Ohr abgekaut, dass ich das Gefühl hatte, nie wieder auch nur irgendeiner Person Aufmerksamkeit schenken zu können. Wie konnte eine einzelne Person so früh am Morgen schon so unfassbar viel reden…?

„Asuna-chan!“, genervt drehte ich mich um. Ich war bisher sehr zufrieden gewesen, dass ich keine Freunde hatte, so konnte mir bis jetzt niemand morgens auf die Nerven gehen, aber jetzt… Ich sah Itachi an, der nun vor mir stand. „Guten Morgen, Asuna-chan. Wie geht es dir?“

„Wieso interessiert dich das?“, murrte ich und musterte ihn. Wie konnte man um die Uhrzeit so wach sein? Itachi war ja fast so schlimm wie Deidara…

„Warum? Weil es mich einfach interessiert. Wieso sollte ich denn nicht fragen dürfen, wie du dich fühlst?“, Itachi runzelte die Stirn, während er mich ansah. „Ich hoffe, du wurdest heute noch nicht von einem Sportler blöd angemacht?“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, bis jetzt nicht. Ich hoffe auch, dass das so bleibt…“ Ich hasste es, immer so ins Geschehen zu stolpern und in Sachen hinein zu geraten, mit denen ich nichts zu tun haben wollte, so wie gestern die Sache mit Schrank-suke… Wenn dieser Idiot nicht gewesen wäre, dann wäre ich jetzt gar nicht bei Akatsuki…

„Naja, wir sehen uns“, Itachi setzte sein typisches ich-bin-so-toll-und-gutaussehend-alle-Mädchen-stehen-auf-mich-Lächeln auf und verschwand den Gang hinunter.

Ich seufzte erneut auf. Warum mussten diese ganzen Typen jetzt eigentlich mit mir reden? Was hatte ich denn verbrochen, dass man morgens schon so viel Konversation mit mir betreiben wollte?

Langsam setzte ich mich in Bewegung, um auch mal zur nächsten Stunde zu kommen, die ich Gott sei Dank nicht mit Deidara hatte…
 

Nach Schulschluss ging ich brav, wie Yahiko mich angewiesen hatte, zum Schultor, um dort auf einen von ihnen zu warten, der mich nach Hause bringen würde. Wirklich Lust auf Streit hatte ich heute nicht, weswegen ich auch nicht einfach trotzdem losging.

„Asuna“, hörte ich eine Stimme und wandte mich ihr zu. Pain stand an sein Motorrad gelehnt da und hielt zwei Helme in den Händen. „Du fährst bei mir mit.“ Er hatte seine üblichen zerrissenen schwarzen Klamotten an und seine Haare waren so zerzaust wie immer, aber irgendwie wirkte er anders. Er legte den einen Helm auf den Sitz seines Motorrads und nahm seine qualmende Zigarette aus dem Mund, um sie auf den Boden zu werfen und auszutreten, als ich auf ihn zukam. Wortlos hielt er mir einen Helm hin, setzte sich seinen auf und stieg auf sein Motorrad. Ich setzte mich hinter ihn und hielt mich an ihm fest, als er Vollgas losfuhr. Im ersten Moment war ich mir nicht sicher, wer den lebensmüderen Fahrstil hatte, Konan oder Pain, aber nachdem er um die Ecke gerauscht war, stand meine Entscheidung fest. Ich hatte lange nicht mehr solche Angst um mein Leben gehabt! Während der ganzen Fahrt presste ich meine Augen so fest zusammen, dass ich schon beinahe Sternchen sah, aber es war mir lieber, als Yahikos Fahrstil. Kurz darauf hielten wir an und ich sah auf. Wir standen vor meinem Haus und Yahiko sah über die Schulter nach hinten zu mir.

Ich erhob mich und nahm den Helm ab. „Danke fürs nach Hause fahren, auch wenn ich alleine hätte laufen können…“, ich drückte ihm den Helm in die Hand und wandte mich zur Haustür.

„Ich hol dich um halb neun“, war das letzte, was ich Pain sagen hörte, ehe sein Motor aufheulte und er davon fuhr. Ja, Tatsache, ich war heute Abend beim Gang-Treffen von Akatsuki dabei und das als vollwertiges Mitglied. Wie sollte ich das nur meinen Eltern beibringen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lon
2017-08-02T21:22:17+00:00 02.08.2017 23:22
Ultimatives Lächeln von Ita XD
Antwort von:  MiyuNiagawa
05.08.2017 10:20
:D
Er ist ja auch ein gutaussehender Charmeur ;)


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