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Ich wünsche mir Glück

von

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17

Mareike
 

Als ich das Klassenzimmer betrat, waren natürlich schon alle Schüler gegangen. Es war ihnen nicht zu verdenken. Wer blieb schon freiwillig länger im Unterricht und ließ dafür die Pause ausfallen? Niemand. Das ich mich so von Emma habe ablenken lassen, war nicht geplant. Emma.. Wenn ich nur an sie dachte, schlug mein Herz um einiges schneller. Ich seufzte und setzte mich an das Lehrerpult. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass sie in meiner Gegenwart so aus sich herauskommt. Mir hat es für einige Sekunden regelrecht die Sprache verschlagen und mich gleichzeitig so angemacht, dass mir schwindelig wurde. Es ist schon Ewigkeiten her, dass ich mich nach einem Menschen so gesehnt habe. Noch länger ist es her, dass ich mit jemandem intim war. Drei Jahre um genau zu sein. Mittlerweile bereute ich den Satz, den ich ihr vor wenigen Minuten so lustvoll ins Ohr geflüstert hatte. Klar, ich wünschte mir nichts sehnlicher, als mit ihr zu schlafen. Aber ich denke nicht, dass sie schon bereit dazu war. Bis auf diese eine Ausnahme heute, war sie mir gegenüber nämlich sehr schüchtern und zurückhaltend. Das war in keinem Fall schlecht und minderte keineswegs meine Gefühle für sie, aber trotzdem sollte ich mich etwas zurückhalten. Ich würde ihr alle Zeit der Welt geben und nicht zu irgendwas drängen, was sie nicht wollte. Wenn man jemanden wirklich liebte, sollte es kein Problem darstellen zu warten. Und ich liebte sie. Von ganzem Herzen.
 

Ich war noch immer in meinen Gedanken versunken und bemerkte nicht, dass jemand den Klassenraum betrat. Erst als die Person in mein Blickfeld trat, zuckte ich heftig zusammen. „Mensch, Marianne. Musst du mich so erschrecken?“ Sie grinste und zog einen zweiten Stuhl zum Pult. Sie setzte sich und ihre Miene wechselte von belustigt zu ernst. Oh, was würde jetzt wohl kommen? Hatte ich eine Verabredung vergessen oder sonst etwas? Ich dachte einen Moment nach, konnte mir aber nicht erklären, wieso sie mich hier aufsuchte. Normalerweise trafen wir uns im Krankenzimmer oder bei der jeweils anderen zuhause. „Was ist los? Habe ich etwas verbrochen?“ Marianne schüttelte den Kopf und nahm meine Hand. „Nicht direkt. Ich habe euch heute morgen auf dem Flur gesehen. Dich und Emma. Mensch Mareike. Denk doch mal ein bisschen nach. Seit wann handelst du so verantwortungslos? Willst du unbedingt deinen Job riskieren? Da hätte sonst jemand stehen können. Eure Taten waren mehr als eindeutig und absolut unangebracht.“ Ertappt biss ich mir auf die Unterlippe, stand auf und ging zum Fenster. „Ich weiß. Es ist nur... Emma ist... ich konnte mich in dem Moment einfach nicht beherrschen. Es fällt mir so verdammt schwer, ihr nicht Nahe sein zu dürfen. Zum ersten Mal bereue ich es Lehrerin zu sein. Zum Teufel mit diesen verdammten Regeln.“ Ich ballte meine Hände zu Fäusten und ließ den Schmerz in meinen Handflächen zu. Tränen bahnten sich einen Weg über meine Wangen. „Es... Es ist so ungerecht...“ Marianne stand auf und kam zu mir ans Fenster. Sie legte eine Hand auf meine Schulter und drehte mich zu sich. Ich hasste es, wenn meine Fassade bröckelte. Noch mehr hasste ich es, wenn jemand dabei zusah. In den wenigen Momenten, in denen meine Trauer die Oberhand gewann, wollte ich alleine sein und mich verkriechen. Aber dazu war es bereits zu spät.
 

Marianne schloss mich in eine feste Umarmung und kreiste mit ihrer Hand behutsam über meinen Rücken. „Bitte hör auf zu weinen. Es bricht mir das Herz, dich so aufgelöst zu sehen. Niemand außer mir hat euch gesehen und du weißt, ich könnte dir niemals wehtun. Ich wollte dir damit nur sagen, dass du vorsichtiger sein sollst.“ Eine Weile standen wir noch so da, ehe wir uns voneinander lösten. Marianne wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und sah mich lächelnd an. „Vergiss bitte eins nicht. Ich liebe dich und halte immer zu dir. Egal was kommt. Du sollst glücklich sein. Und jetzt mach dich frisch mein Kind. Du musst gleich in den Unterricht.“ Ich nickte und strich meine Bluse zurecht. „Vielen Dank. Für alles. Ich liebe dich auch.“...
 

Die letzten beiden Stunden gingen relativ schnell vorbei. In der fünften hatte ich eine Freistunde gehabt. Die sechste verbrachte ich in einer unkomplizierten Klasse. Den Schülern hatte ich eine Stillarbeit erteilt, um meine Gedanken auf das bevorstehende Gespräch vorzubereiten. Ich hatte mich einem befreundeten Lehrer anvertraut und ihm die Sache zwischen Emma und Amelia erklärt. Dort bin ich auch in Kenntnis gesetzt worden, was in den beiden Stunden zuvor geschehen war. Dies bestärkte uns in unseren Überlegungen nur noch mehr. Wir wussten natürlich nicht, ob die Beiden von dem Vorschlag, den ich ihnen gleich unterbreiten sollte, so begeistert waren. Aber eine andere Möglichkeit sahen wir nicht.
 

Als es zur Pause klingelte entließ ich die Schüler und seufzte. Ich hatte tatsächlich die ganze Stunde über die Beiden nachgedacht und mich Recht wenig um die anderen Schüler gekümmert. Mir war bewusst, dass es nicht in Ordnung war, aber ändern konnte ich es ohnehin nicht mehr. Ich packte meine Sachen zusammen, verließ den Klassenraum und schloss die Tür hinter mir ab. Ohne Umschweife ging ich die Treppen hinunter und sah von weitem Emma an der Tür stehen. Sie sah ein wenig mitgenommen aus, was ich ihr nicht verdenken konnte. In den letzten Tagen hatte sie verdammt viel durchmachen müssen. Ich seufzte und erreichte den Durchgang zum Foyer in dem sich das Lehrer- und Sprechzimmer befanden. In diesem Moment trat auch Amelia in mein Blickfeld. Die beiden sahen alles andere als glücklich aus. Ganz im Gegenteil. Amelia war kurz davor zu weinen und Emma kämpfte mit ihrem schlechten Gewissen. Es tat mir weh, die beiden so zu sehen.
 

Ich kramte den Schlüssel aus meiner Tasche, öffnete die Tür und lächelte sie aufmunternd an. „Hallo ihr beiden. Gehen wir direkt rein?“ Sie nickten im Chor und betraten vor mir den Raum. Ich schloss die Tür und zeigte mit der Hand auf die Sessel. „Setzt euch doch.“ Emma setzte sich auf den einen Sessel, während Amelia kurz zögerte, sich dann aber auf den daneben niederließ. Ich ging um den Tisch und nahm meinen gewohnten Platz ein. „Ihr wisst sicherlich, wieso ich euch hierher gebeten habe. Um eines vorweg zu sagen: ich nehme euch und eure Probleme sehr ernst und versuche zu helfen wo ich kann. Vertrauen steht bei mir an erster Stelle und nichts, was ihr mir erzählt, werde ich anderen gegenüber erwähnen.“ Ich verstummte und musterte die beiden Mädchen vor mir. Emma blickte in die eine Richtung, während Amelia in die andere sah. „Möchte keine von euch etwas sagen?“
 

Amelia war die erste, die schnaubend  ihren Blick auf mich richtete. „Sie wissen doch schon über alles Bescheid. Warum sollte ich dann noch etwas dazu sagen?“ Sie war wütend und verletzt. Das war nicht zu übersehen. „Ich würde gerne hören, was du zu sagen hast. Ich möchte euch doch nur helfen.“ Sie schüttelte den Kopf und sah zu Emma. „Man kann mir nicht helfen. Ich habe einfach alles kaputt gemacht. Am Anfang wollte ich nur mit dir befreundet sein, doch daraus wurde schnell mehr. Ich habe mich in dich verliebt und dachte, du würdest genauso empfinden. Du hast mich geküsst und mit mir geschlafen und dann hast du dich plötzlich von mir zurückgezogen und gesagt, du würdest nichts für mich empfinden. Ich bin so durcheinander und verstehe das alles nicht.“ Emma seufzte. Bisher hatte sie sich im Hintergrund gehalten und verhielt sich still. Doch jetzt war sie gezwungen etwas zu sagen. Ich richtete meinen Blick auf sie und wartete. „Es tut mir so leid Amelia. Ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll. Es war ein Fehler von mir, dir Hoffnungen zu machen. Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun. Bitte glaub mir. Ich wollte dich niemals verletzen.“ Ein schluchzen war zu hören. Amelia lehnte im Sessel und blickte auf ihre gefalteten Hände.
 

„Emma? Könntest du einen Moment vor die Tür gehen?“ Es war falsch gewesen, mit beiden gleichzeitig reden zu wollen. Amelia war diejenige, die am meisten mit der Sache zu kämpfen hatte. Emma fühlte sich schlecht, weil sie wusste, dass sie der Grund für all das war. Es war wirklich eine blöde Situation. „Emma nickte, erhob sich und drückte die Schulter ihrer Freundin, ehe sie zur Tür ging und den Raum verließ. Ich stand auf und setzte mich neben Amelia. Meine Hand umfasste ihre und drückte sie. „Ich kann verstehen, das es nicht leicht für dich ist, in ihrer Nähe zu sein. Es tut mir sehr leid, dass du das alles durchmachen musst. Ich habe einen Vorschlag. Dieser würde vermutlich alles etwas leichter für dich machen. Möchtest du ihn hören?“ Amelia blickte auf und sah mich  überrascht an. Noch immer liefen stumme Tränen über ihre Wangen. Nach einer Weile nickte sie und wischte mit einer Hand über ihr Gesicht. „Ich würde so ziemlich alles dafür tun. Um ehrlich zu sein, habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, die Schule zu wechseln. Aber ich bin schon so lange hier und die Lehrer sind auch ganz okay. Ihr Vorschlag würde mich interessieren. Vielleicht ist dieser ja besser als meiner.“ Ich lächelte sie an und drückte ihre Hand noch ein wenig fester. „Es wäre natürlich schade, wenn du die Schule verlässt. Du bist eine gute Schülerin und ich wäre froh, wenn du bleiben würdest. Was hälst du davon, in die Parallelklasse zu wechseln? Ich habe mit Herrn Meyer bereits gesprochen und er sieht keine Probleme darin. Das Schuljahr hat auch gerade erst angefangen und die andere Klasse ist in den Fächern auf dem selben Stand wie wir. Du könntest bereits morgen am Unterricht teilnehmen.“ „Was? Schon morgen? Ich habe mich so auf die Klassenfahrt gefreut. Dann kann ich ja gar nicht mit nach Berlin.“ Sie seufzte und schien über die Sache nachzudenken. Kein weiteres Wort verließ ihre Lippen. Stattdessen sah sie geknickt zu Boden. Ich nahm meine Hand von ihrer und legte sie auf ihre Wange. Nun hatte ich wieder ihre Aufmerksamkeit. „Die Parallelklasse unternimmt die selbe fahrt. Nur etwas später. Du hast also auch die Chance nach Berlin zu fahren. Jetzt sieht das ganze schon anders aus, hm?“ Sie nickte und schien etwas glücklicher. „Gut. Dann machen wir das so. Ich danke Ihnen sehr für die Hilfe. Das hätte garantiert nicht jeder Lehrer gemacht.“ Ich zog meine Hand zurück und zwinkerte ihr zu. „Ich bin eben etwas ganz besonderes... Nein, im Ernst. Gern geschehen. Ich bin froh, dass du meinen Vorschlag annimmst. Wir gehen gleich gemeinsam ins Lehrerzimmer. Dort gibt er dir dann deinen Stundenplan und alles weitere. Wenn du noch fragen hast, beantwortet er sie dir sicher gerne.“ Ich stand auf und sie tat es mir gleich. „Sie sind eine tolle Frau. Ich kann verstehen, wieso Emma sich gegen mich entschieden hat.“...
 

Ich verließ hinter ihr den Raum, ohne auf die letzten Worte zu reagieren. Es war nur mehr ein flüstern gewesen, aber trotzdem hatte ich jedes Wort verstanden. Was hatte es zu bedeuten? Wusste Amelia etwa über uns bescheid? Ich ging nicht davon aus, dass Emma ihr etwas erzählt hatte. Schließlich hatten wir uns darauf geeinigt, es Geheim zu halten. Emma saß auf einem Stuhl, der etwas entfernt vom Raum stand. Als sie uns erblickte, stand sie auf und sah uns erwartungsvoll an. Im vorbeigehen streifte ich ihre Hand und formte ein lautloses 'gleich' in ihre Richtung. Sie verstand und setzte sich wieder hin. Ich wollte so sehr mit ihr reden, aber bevor ich das tun konnte, musste ich erst einmal Amelia ins Lehrerzimmer bringen.
 

Dort angekommen, öffnete ich die Tür und ging hinein. Sie blieb davor stehen, unsicher ob sie ebenfalls eintreten sollte. „Komm schon rein, wir beißen nicht.“ Ich zwinkerte und zog einen Stuhl am Tisch zurück. „Setz dich doch schonmal. Ich gebe Herr Meyer bescheid, dass du da bist.“ Sie nickte und setzte sich auf den angebotenen Platz. Mir entging dabei keinesfalls, dass sie sich seltsam verhielt. Als ob sie sich nicht wohl in ihrer Haut fühlte. Ich konnte es verstehen. Schließlich führte man nicht jeden Tag solch ein Gespräch mit der Lehrerin. Ich betrat den  kleineren Raum des Lehrerzimmers und sah Klaus auf dem Sofa sitzen. Vor ihm auf dem Tisch war eine Zeitung aufgeblättert. Anscheinend saß er schon eine Weile hier. Ich schloss die Tür hinter mir, lehnte mich an diese und verschränkte die Arme. „Oh, hallo Mareike. Wie lief das Gespräch?“ Er schloss die Zeitung und legte sie zu den anderen auf die Couch. Dann erhob er sich und kam auf mich zu. „Hallo Klaus, ganz gut schätze ich. Amelia sitzt nebenan und würde gerne mit dir reden.“ Er nickte und kam auf mich zu „Gut. Dann übernehme ich. Du kannst ruhig schon nach Hause fahren. Ich gebe Frau Dietrich nur ihren neuen Stundenplan und beantworte fragen, wenn sie welche hat. Wir sehen uns dann morgen. Schönen Feierabend.“ „Danke, den wünsche ich dir auch. Bis morgen dann.“ Ich lächelte, öffnete die Tür und ging auf Amelia zu. „Amelia? Ich werde jetzt gehen. Alles weitere könnt ihr auch alleine besprechen. Danke für deine Offenheit mir gegenüber. Ich bin wirklich sehr froh, dass du uns erhalten bleibst. Wir sehen uns dann im Unterricht. Schönen Tag dir noch.“ „Ich danke Ihnen, Frau Klein. Ich bin ebenfalls sehr froh und wünsche Ihnen auch noch einen schönen Tag. Tschüss.“
 

Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, atmete ich erleichtert auf. Ich war wirklich sehr froh wie das Gespräch verlief und freute mich schon auf meinen Feierabend. „Mareike? Was ist passiert? Wie ist euer Gespräch verlaufen?“ Achja, da war ja noch was. Emma wusste noch gar nicht Bescheid. „Wollen wir zum Parkplatz gehen? Ich wollte dich sowieso noch etwas fragen.“ Sie nickte und hob ihre Tasche vom Boden auf. „Gerne. Ich hoffe nur, es ist nichts schlimmes.“ Ich verneinte und machte mich mit ihr auf den Weg. Ich erzählte ihr, was Klaus und ich besprochen hatten und das Amelia dem Klassenwechsel zugestimmt hatte. Die ganze Zeit über hörte sie mir zu und schien erleichtert zu sein. „Das ist super. Es ist zwar schade, nicht mehr mit ihr in einer Klasse zu sein, aber so ist es am Besten.“
 

Den Rest des Weges schwiegen wir. Emma stand neben meinem Wagen und musterte mich. Ihre Hand ergriff meine und drückte sie leicht. Ich seufzte und erwiderte die Geste. Kurz darauf ließ ich ihre los. Wir waren noch immer an der Schule und die Gefahr war zu groß, dass uns doch noch jemand entdecken könnte. Einige Schüler hatten schließlich noch Unterricht. Emma sah zur Seite und wich meinem Blick aus. Es war wirklich eine seltsame Situation. Die Stille zwischen uns wirkte schon beinahe bedrückend. Ich sah mich um und vergewisserte mich, dass uns keiner beobachtete. Dies schien nicht der Fall zu sein. Ich nahm erneut ihre Hand und zog sie hinter mir zum abgelegenen Waldstück. „Emma? Ich muss dich etwas fragen... Hast du Amelia gegenüber erwähnt, das wir beide zusammen sind?“ Sie starrte mich erschrocken an. „Nein. Wie kommst du darauf? Meinst du, ich würde so etwas tun? Ich setze all das doch nicht aufs Spiel. Ich liebe dich doch.“ Den letzten Satz flüsterte sie mir entgegen und sah mich dann verletzt an. Das schlechte Gewissen nagte an mir. Natürlich würde sie das nicht tun. Wie konnte ich ihr so eine Frage überhaupt stellen? Ich legte eine Hand an ihre Wange und streichelte diese. „Tut mir leid. Natürlich würdest du das nicht tun. Es ist nur so, Amelia erwähnte mir gegenüber, dass ich eine tolle Frau sei und sie verstehen könnte, warum du dich gegen sie entschieden hast.“ Sie blinzelte und sah mich verwirrt an. „Das hat sie gesagt?“ Ich nickte und hielt meinen Blick weiterhin auf sie. „Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, hat sie tatsächlich komisch reagiert. Es war an dem Abend nach der Party. Du weißt schon... Als wir miteinander geschlafen haben... Sie war plötzlich müde und wollte nicht mehr. Ich war so betrunken, dass ich mir nichts weiter dabei gedacht hatte. Auf jeden Fall hatte sie mir am nächsten Morgen gesagt, das sie nicht wollte, weil ich nur Augen für dich hätte. Sie meinte, ich wäre naiv, wenn ich glaubte, dass wir beide je eine Chance hätten...“
 

Sie wich einen Schritt zurück und legte die Arme um ihren Körper. „Ich fühle mich so verdammt schlecht. Das mit ihr hätte nie passieren dürfen. Wenn ich nicht so viel getrunken hätte, wäre jetzt alles in Ordnung. Ich bin schuld...“ Tränen liefen ihre Wangen hinab. Ich überlegte nicht lange und zog sie in eine feste Umarmung. Ihr schluchzen wurde lauter und zerriss mir das Herz. Lange standen wir einfach so da, während ich ihr beruhigend zusprach. Als sie sich langsam von mir löste, umfasste ich ihre Wangen und wischte ein paar Tränen weg. „Du bist nicht Schuld an der Situation. Rede dir das bitte nicht ein, Liebes. Du bist etwas ganz besonderes für mich. Vergiss das nie.“ Ich beugte mich etwas nach vorne und überbrückte somit die letzte Distanz zwischen uns. Meine Lippen legten sich sanft auf ihre. Sie erwiderte den Kuss sofort und umschlang mit einer Hand meine Taille. Ihre andere ging auf Wanderschaft und entlockte mir ein Stöhnen, als diese fordernd über meine Brust strichen. Ich stoppte sie in dem Versuch, tiefer zu wandern und löste mich von ihr.
 

Ich versuchte meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Mein erhitzter Körper kribbelte und verlangte nach mehr. Er bettelte förmlich darum endlich wieder berührt zu werden. Es war wirklich schon viel zu lange her. Ich strich mit einer Hand durch meine Haare und seufzte. „Irgendwie kommt mir die Situation bekannt vor.“ Emma, die sich mittlerweile auch etwas beruhigt hatte, grinste mich an. Ihre Augen waren noch immer von Lust erfüllt. „Mir auch.“ Ich lächelte und umfasste ihre Hand. „Willst du mit zu mir kommen?“



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