Zum Inhalt der Seite

Sumi - e

Tuschebild
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das hier … also wenn das Marys Vorstellung von einem einfachen ‘Abend ausklingen lassen’ ist, na dann prost Mahlzeit! Warum hatte er nicht einfach beim Pizzadienst angerufen? Neeeein, er war wie ein abgerichteter Pinscher Marys Anweisungen gefolgt und nun hat er den Salat! Kann er nicht einfach wieder auf die gemütliche Couch? Ein wenig Skizzen anfertigen?
 

Aber nein. Er steht stattdessen in einem dieser, geradezu aus dem Boden geschossenen, neuen Insider-Läden. Tagsüber nettes Bistro mit Bio Küche, in dem einem Bilder von Kühen auf der Weide anstarrten und abends … Abends wurde es zur Disko. Innerhalb einer Stunde bekommt das ‘What you want’ ein ganz anderes Gesicht. Selbst Sai bemerkt die Ironie aus dem Namen des Ladens und seiner Einstellung.
 

Die Musik ist seiner Meinung nach viel zu laut. Die Menge an Menschen schlimmer als beim Schlussverkauf und vor allem auch deren Geruch. Immer wieder rempelt ihn irgendein menschenähnliches Wesen an. Die Frauen überschminkt und die Kerle … ist das da Schminke im Gesicht des Kerls ihm gegenüber?

Gut, jeder wie er will - solange es glücklich macht.

Verzweifelt klammert er sich an sein Wasserglas und drückt sich noch weiter in die Ecke in der er steht, als sich eine fünfer Gruppe Frauen an ihm vorbeiquetscht.

Muss Mary den für sich gewünschten Cocktail erst selbst zusammenmischen, oder warum braucht diese kleine hinterhältige Lilahaarige so lange?

Doch nachdem alles Zetern und Maulen nichts gebracht hatte, außer eine erboste Standpauke auf offener Straße, muss ein neuer Plan her.

Mary so schnell wie möglich betrunken machen, denn dann ist der Abend beziehungsweise dieser Besuch der Hölle auch überstanden. Gemein vielleicht, aber Ne hatte ihm gelehrt dass man die Schwächen anderer finden und für sich nutzen musste.
 

“Ah, da bist du ja, Sai!” Gut gelaunt dringt Marys Stimme zu ihm heran und er kann nicht anders, als eine Augenbraue hochzuziehen. Schließlich steht er seit einer gefühlten Ewigkeit auf ein und demselben Fleck!

“Trinkst du da Wodka pur?”, übergeht seine Freundin einfach seine Reaktion und schnuppert an dem Glas. “Was ist das? Wasser?”

“Ja.”

“Nun sei doch nicht so eine mürrische Spaßbremse, Pinselquaste! Du wirst sehen, das wird dir nen ruhigen Schlaf bringen nach dem ganzen Stress.” Lachend rempelt das Mädchen ihn an und zwinkert. “Na los, lass uns tanzen gehen!”

Die Kommentare, die sich gerade auf seiner Zunge überschlagen, schluckt er einfach runter und spielt wieder den gefolgsamen Hund. Fügt sich dem Unausweichlichen und trottet dem Mädchen in die Elektroarea nach. Bei Tag der Festsaal, bei Nacht eine wummernde Blitzlicht Hölle! Himmel, dieses Blitzlicht-Dings macht ihm jetzt schon Kopfschmerzen!
 

So langsam geht sein Plan wirklich auf! Ein Blick auf die Armbanduhr verrät ihm, dass sie schon zwei Stunden hier drin sind. Zwei Stunden, die beim besten Willen nicht spurlos an Mary vorbei gegangen sind. Diese tänzelt deutlich angeschickert und vollkommen neben dem Takt des Liedes über die Tanzfläche als würde sie ihr gehören. Wirklich, diese Frau besitzt mehr Persönlichkeiten als zu Anfang gedacht.

Das hatten auch schon so einige Typen mitbekommen. Denn Mary war in ihrer Welt alleine ganz glücklich und Sai wurde den Verdacht nicht los, dass das Mädel diesen Besuch hier eher für sich brauchte. Dass er nur ein Vorwand ist, um ausgehen zu können. Aber gut, wenn der Alkohol weiter fließt, dann könnten sie hier in einer Stunde verschwinden.

Dem Aufpasser-Job kommt er ohne Probleme nach. Er steht an einem Stehtisch am Rand der Tanzfläche, wacht von oben über das angeschickerte Ding und genauso passt er auf, dass sich niemand traut etwas in Marys Drink zu kippen.

In dem Augenblick kommt seine Freundin zu ihm gewirbelt, genehmigt sich einen tiefen Schluck und verschwindet mit einem “Klo”, wieder hüpfend in entgegengesetzte Richtung.

Milde lächelnd trinkt der Sumi die Cola leer und lehnt sich seufzend an einen massiven Pfeiler der hinter ihm ist. Seinen Augen einem Moment Ruhe gönnend, schließt er diese und massiert sich die Stirn. Nicht mehr lange … bald kann er ins Bett … bald ist es …
 

“Na Kleiner, du auch hier?” Eine irgendwie bekannte Stimme dringt zu ihm heran und unterbricht den Sumi in seinem Motivationsmantra.
 

Was für eine dumme Frage ist das? Dafür stört dieser Kerl ihn?

Ein genervtes, verächtliches Schnauben ist seine Antwort. Mehr hat der vor ihm nicht verdient. Nicht mal, dass er dafür die Augen öffnet! Couch, Tee, Skizzenblock und im Hintergrund eine ruhige Musik … klingt verlockend wie nie!
 

“Bist du ganz alleine hier?”, erkundigt sich die aufdringliche Person, was Sai genervt seufzen lässt.
 

Abrupt öffnet er die Augen und möchte all seinen Frust an dem Gegenüber auslassen. Eigentlich nicht seine Art, aber irgendwann ist auch bei Sai das bekannte Ende der Fahnenstange erreicht! Doch die Worte bleiben ihm im Hals stecken. Niemand anderes als Menma steht mit blitzenden Augen und einem süffisanten Lächeln vor ihm.

“Du …”, krächzt eher und trinkt hektisch einen Schluck aus Marys Glas. Angewidert verzieht er ob des Geschmacks das Gesicht.
 

“Ich freu mich auch, dich hier zu sehen.” Übermütig zwinkert der andere Schwarzhaarige ihm zu, als plötzlich ein Glas mit brauner, klarer Flüssigkeit in Sai Richtung gestreckt wird.

“Hier, das kann man besser trinken, als dieses Weibergesöff.” Ohne auf eine Reaktion zu warten, drückt der Uzumaki ihm das Glas in die Hand und stößt mit seinem an.

“Na dann, auf einen netten Abend.”

Verdammt, wo ist Mary, wenn man sie braucht. Ins Klo gefallen?
 

Eigentlich … eigentlich ist es ja hier doch ganz lustig. Was diesen Sinneswandel bei dem Sumi eingebracht hat? Ein gewisses Getränk namens Rumcola. Ein paar Tequila und Jägermeister kommen wohl auch dazu. Und Schuld war nur Mary. Leicht lächelnd blickt er von seinem Sitzplatz zu seiner Freundin. Diese sorgt nämlich mit Naruto dafür, dass sich noch kaum einer auf die Tanzfläche traut. Auf jeden Fall niemand, der nicht sofort von den beiden mit eingebunden werden möchte. Aber Sai gönnt es seiner kleinen Freundin.

Zufrieden lässt er sich etwas tiefer in das Lederimitat sinken, die eine Sitzecke darstellt.
 

Wie sich nämlich vorhin raus gestellt hatte, hielten sich dort Menma, sowie Naruto und Sasuke auf.

Um genau zu sein, ist dies ihre Stammecke. Was wiederum nicht verwunderlich ist, da dem Vater der Uzumakis dieser Laden gehört. Und damit sieht Sai auch die Einschätzung Menmas als “Schnösel-Künstler” vollkommen bestätigt. Leise kichernd stellte er fest, dass dieser - oder war es inzwischen der gestrige Tag? - wirklich eine Menge Überraschungen parat gehabt hat. Und jetzt sitzt er hier neben dem Dämonenkönig in einem Nachtclub. Absurder geht doch wohl wirklich nicht! Ach doch, geht es, denn er fühlt sich wohl! Dass Sasuke jetzt ihr ‘Schwarzhaariges-Trio’ in ein Duett verwandelt, um rauchen zu gehen, stört ihn nicht mal.
 

“Hey Pinsler, willst du noch?” Mit diesen Worten hält Menma ihm eine Flasche Rum hin und schwenkt sie in Richtung Sais Glas.

“Näää, mir reicht … Colaaaa … ich muss die da, noch n’Hause bring.” Dabei deutet der Sumi grob in Richtung Tanzfläche.

“Dass ich nicht lache! Meinst du nicht, die bringt DICH nach Hause?” Sanft stupst Menma ihn an, doch es reicht, um iden Tuschekünstler umkippen zu lassen

“Heeey!”, mault der Sumi, während er halb auf der Seite liegt. Abgestützt auf dem Ellenbogen, während die Cola aus dem Glas schwappt und klebrig über seine Hand rinnt. “Wääääh”, mault er, lehnt sich nach vorne und schafft es so gerade, das Glas auf den niedrigen Tisch vor sich zu schieben. “Bäh”, jammert er weiter und friemelt umständlich ein Taschentuch aus der Hosentasche.

Bei allen Tuschemeistern, SO betrunken, ist er lange nicht gewesen! Das letzte Mal, zusammen mit Ne … nach einer zweiwöchigen Survivals Tour zur Stärkung von Körper und Geist … und dem Anstoßen mit Nes Selbstgebranntem. So genau weiß der Sumi immer noch nicht, was danach in den nächsten Stunden passiert ist.
 

“Du bist voll, Alter!” Menmas feixende Stimme dringt zu ihm durch und beendet die Grübelei an alte Zeiten. “Na komm her.” Mit diesen Worten ergreift der Uzumaki seinen freien Arm und zieht ihn wieder aus der halb liegenden Position empor. Doch damit nicht genug … zieht ihn Menma doch einfach weiter und so landet er mit einem leisen Quietschen in dessen Armen.

“Bevor du mir noch mal um-, oder von der Couch fällst.” Kommt es Sai nur so vor, oder klingt der Kerl belustigt und zufrieden zu gleich?
 

“Arsch”, gibt der Sumi zurück, bleibt jedoch vorerst in der Position. Durch dieses ganze Hin und Her, ist sein Körper ordentlich durcheinander gekommen. Alles wirkt verschwommen und verdreht. Wo ist oben? Wo ist unten? Links? Rechts? EGAL! Hier an Menma gelehnt, hat er immerhin eine Konstante die nicht umhertanzt.

“Arsch … hascht mich … betrunken gemacht”, faucht Sai nur halb so ernst zu nehmen, wie gewollt. “Wie?”
 

Denn er hatte an dem ersten Glas nur genippt. Aus gezwungener Höflichkeit und sich dann mit einem unverbindlichem Dank abgewendet. Tja, und dann war Mary wieder aufgetaucht … und hatte beschlossen, mit den Anderen zu feiern. Dies wiederum bedeutet für Sai, dass er dabei sein muss. Wer wusste schon, was diese ungleichen Uzumaki Brüder treiben? Selbst wenn dieser Sasuke ganz vernünftig wirkt.

Warum ist er nicht einfach mit Mary abgehauen?

“Hab dir was in deine Cola gekippt. Jedes Glas ein wenig mehr. Du verträgst echt nichts”, lachend wuschelnd der schwarzhaarige Uzumaki ihm durch die Haare. “Aber jetzt sind deine Sorgenfalten auch verschwunden.”

“Du … Dämon …”, nuschelt Sai und versucht den Kopf aus Menmas Reichweite zu bringen. “Nicht … Kopf … du … Arsch.” Wo ist nur das Sprachvermögen hin? Wahrscheinlich irgendwo mit der Abneigung gegenüber Menma am Feiern. Eigentlich sitzt - liegt - es sich ja ganz bequem hier in dessen Armen. Ha, anscheinend hat er zu tief über der Tusche gehangen. Die Dämpfe können aber auch gefährlich sein … und dieses leise, dunkle Lachen Menmas ...
 

“Du lässt auch nichts anbrennen, was Menma?” Oh, da ist Jemand vom Rauchen zurück.

“Sas … auch wieder da. Du stinkst. Bah!” Übertrieben wedelt Sai mit dem freien Arm in die Richtung des Uchihas. Der, wie er nun weiß, mit Menmas jüngerem Bruder Naruto zusammen ist.

“Der ist ja voll wie so sonst was. Was hast du dem denn noch alles eingeflößt?” Deutlich ist die Belustigung und leichte Verachtung in der Stimme zu hören.

“Kann ich was dafür, dass der Kleine nichts verträgt? Jetzt hat er wenigstens keinen Pinsel mehr im Arsch!” Gibt Menma selbstzufrieden zurück. Schwach haut Sai dem Anderen dafür auf den Bauch. Oh … fühlt er da tatsächlich Bauchmuskeln? “Hey … nicht nett!” Vorsichtig tastet er über die einzelnen Muskelstränge. Warum ist das nur so ein angenehm aufregender Gedanke, wie der Uzumaki unter dem T-Shirt aussieht? Interessiert ihn ja auch nicht bei den anderen Typen! Himmel, seine Gedanken sind unkoordiniert wie fallende Blätter im Herbstwind.
 

“Sasuke, hol die Beiden von der Tanzfläche. Die Schnapsdrossel sollte ins Bett.”

Kaum spricht Menma das Wort ‘Bett’ aus, scheint es, als wenn der Alkohol richtig anfängt zu wirken. Lärm und tanzendes Licht, lassen ihn gepeinigt die Augen schließen und den Kopf nach hinten fallen.

“Menma … wiederholt sich die Geschichte?”, ist das Letzte, was er mitkriegt, ehe sein Bewusstsein dem Alkohol erliegt.
 

Weicher Untergrund. Weiche und zugleich kühle Bettwäsche. Marys Waschmittel. All das nimmt er wahr, kaum dass er aus der Dunkelheit des Bewusstseins heraufschwebt.

Doch schneller als ihm lieb ist, setzt auch wieder ein wenig die Erinnerung ein.

Stöhnend greift er sich an den Kopf und kneift die Augen zusammen. Sein Kopf … eben noch so leicht und fluffig … jetzt zentnerschwer und schmerzend.

Allgemein, jetzt wo er immer wacher wird, fühlt sich sein ganzer Körper seltsam an. Schwer, steif und irgendwie tut er weh. Nicht mal an einem bestimmten Ort, sondern komplett.

Was ist gestern geschehen?

Das letzte, was ihm gerade einfällt, ist, dass er mit Mary in einem Szene-Laden war. Gegen seinen Willen. Dann, dass die Jungs auftauchten und die beiden Freunde mit diesen zusammen feierten. Gegen seinen Willen.

Und dann?
 

Stöhnend reibt er sich über die Augen, bevor er diese blinzelnd zu öffnen versucht.

“Na Schneewittchen, auch mal wach?”, ertönt es süffisant und dunkel neben ihm.

Ruckartig reißt er die Augen auf und blickt zu der Stimme neben sich.

Was er sieht, lässt ihn stöhnend die Decke über den Kopf ziehen. Sich irgendwo anders hin wünschen. Egal wo, hauptsache ruhig, dunkel und weit, weit weg!

Dunkle Haare, welche ein gebräuntes Gesicht umrahmen. In dem ihm zwei blaue Augen entgegenstrahlen.
 

Wie ist das noch mit dem bekannten spontan auftretenden Loch im Boden?

Was, verdammt, ist nur geschehen?

Dass hier alles, ist doch bestimmt nur ein Traum. Ein Albtraum!

Ein Albtraum, in dem ihm die Kleidung fehlt, wie er gerade panisch feststellt.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inara
2017-06-12T17:01:38+00:00 12.06.2017 19:01
Cooles Kapi.
Menma ist wirklich ein Dämon. Wie weit das wohl gegangen ist?


Zurück