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Exchange

Wenn der Geschlechterkampf schwere Folgen hat
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ho :)

hier ist der Prolog einer weiteren Geschichte meinerseits. Ich hatte einfach mal Lust auf einen kleinen Geschlechter-Wechsel, und vor allem auf einen weiblichen Luffy.
Ich bin mir jetzt zwar noch nicht ganz sicher, ob dass dann trotzdem ein Slash-Rating ist oder nicht, aber gut, wir werden es sehen xD

Liebe Grüße Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen,

endlich mal wieder ein Kapitel :)
Auch wenn es nur ein weiterer Filler ist. Jedenfalls, ab dem nächsten Kapitel kommen dann auch endlich mal Kid und Law vor. Viele hatten ja schon danach gefragt. Ab da hab ich auch die gröbste Handlung schon geplant, da dürften mir die Kapitel auch einfacher von der Hand gehen. Durch die letzten Kapitel hab ich mich echt gequält uu
Aber gut, ich hoffe, es gefällt euch trotzdem :)

LG Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ho,

schon wieder ein Kapitel :D
ähm, ich sage gleich vorweg: Ich werde keinerlei sexuelle Szenen ausschreiben, niemals :)
Aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem ;) Hach, es wird noch so viel passieren :D

LG Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ho,
also, ich schätze mal es werden noch zwei bis drei Kapitel auf der Insel hier kommen, ehe es dann weiter geht.
Luffy wird auch im nächsten Kapitel noch ein wenig nachgrübeln, ob das alles so in Ordnung ist oder nicht. Ich hoffe, ein grübelnder Luffy ist auch okay. Es ist auch nicht so, dass er sich rein theoretisch nicht gegen Kid und Law wehren könnte, aber die beiden sind einfach viel zu geschickt damit, ihn immer wieder zu überreden und all das.
Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch :)

LG Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hey ho :)

Endlich wieder ein Kapitel.
Also, das wird das letzte richtige Kapitel auf Divertimento sein, das nächste spielt nur zum Teil auf der Insel, dann eine kleine Zusammenfassung, was noch so alles passiert und dann die weiterreise. Ich werde die einzelnen Abschnitte nicht mehr so unendlich in die Länge ziehen, da sonst sicher bald die Luft raus ist.
Wie ihr sicherlich seht, habe ich einige Bilder gemalt. Wenn ihr irgendwelche Vorschläge habt, was ich denn noch zeichnen könnte, dann sagt mir ruhig bescheid. Einfache Szenen bekomme ich mittlerweile recht gut hin ^^ (für meine Verhältnisse)

LG Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Nicht erschrecken Leute, es ist tatsächlich ein Kapitel von Exchange. Ich habe es endlich mal wieder geschafft, weiter zu schreiben. Ich will nicht versprechen, dass es jetzt regelmäßig neue Kapitel gibt (derzeit bin ich nämlich mit World's End beschäftigt), aber ich versuche, einmal im Monat was zu posten, damit es nicht wieder so eine lange Pause wird.
Eigentlich sollte das Kapitel ein wenig anders verlaufen, denn mitten im Kapitel gibt es plötzlich einen Wechsel von Luffys Stimmung. Allerdings konnte ich keinen depressiven Luffy mehr schreiben, seit ich die letzten One Piece Kapitel gelesen habe, geht es einfach nicht mehr so. Und hätte ich diesen Wechsel nicht gemacht, dann wäre heute auch kein Kapitel gekommen.

Einen ganz großen Dank muss ich an Cosplay-Girl91 aussprechen. Danke, dass du mich in regelmäßigen Abständen angeschrieben hast und dich immer wieder nach Exchange erkundigt hast. Ich glaube, ich hätte noch viel, viel länger gebraucht, wenn du dich nicht gemeldet hättest. Ich hoffe dir gefällt das Kapitel, obwohl ich es selbst verhältnismäßig lahm finde.

Liebe Grüße
Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Aloha! Ich bin spät, aber noch in der Zeit, yay.

Erst einmal vielen Dank an Kasumi-Kiri. Sie hat mir viele Tipps für das Gespräch zwischen Luffy und Nora gegeben.
Ich hab versucht, so gut es geht die Tipps umzusetzen. Allerdings werde ich auch gleich sagen, dass ich die Untersuchungen etc. nicht ausschreiben werde. Ich kenne mich damit einfach nicht aus und bevor ich da den größten Schrott hinschreibe, lasse ich es lieber. ^^"

Liebe Grüße
Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Spät, aber noch in der Zeit, es ist noch Mai! Hey, erst mal. diesmal wurde es echt spät, aber die letzten zwei Wochen hatte ich nur Spätschicht und überhaupt keine Motivation, hieran weiter zu schreiben. Ich werde jetzt wohl auch in der Geschichte größere Zeitsprünge machen, da mir keiner von euch Ideen geschickt hat, was noch hätte passieren können, werde ich einfach das schreiben, was ich schon geplant hab. Und das kommt nun mal in den späteren Kapiteln vor, wenn Luffys Schwangerschaft schon weiter fortgeschritten ist. Wenn ich jetzt nämlich ewig in den ersten Stadien festhänge, dann verliere ich nur wieder das Interesse an der Story und das will ich nicht und ihr sicher auch nicht.
Ich bin nicht gut darin, mir so kleinere Zwischenkapitel auszudenken, das hat man bei der Fischmenschen-Stadt gesehen, das hat auch so extrem gedauert und hätte mir fast die ganze Lust an der Story geraubt. Wenn ich meine Planung hab, dann ist es schwer für mich, mich noch auf was anderes in der Story zu konzentrieren.
Ah, im Kapitel 27 hab ich auch noch einige Sätze verändert, hauptsächlich nur da, wo Nora Luffy mitteilt, was er essen darf und was nicht. Ist jetzt nicht besonders relevant für die Story, wollte es aber trotzdem geändert haben.
Nja, viel Spaß bei dem Kapitel, wobei ich sagen muss, dass ich nicht sonderlich zu Frieden bin.

LG Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ein weiteres Kapitel von mir ^^ Diesmal mit Zoros und Usopps Wetteinsatz, Badass-Nami mit einem badass-Boost, einem alten Bekannten und ganz exklusiv, Killers Vergangenheit und wie er zu dem Namen "Massaker-Soldat" kam xD
Ich hoffe, es gefällt euch ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen, ich bin zurück :D
Tut mir Leid, dass das so lange gedauert hat, aber die Wochen um Weihnachten und Silvester waren an der Arbeit echt anstrengend, weshalb ich mich dazu entschieden hatte, einfach zu pausieren.
Ich hatte mir vorgenommen, eigentlich schon Anfang Januar was zu posten, aber dann kam "The Walking Dead" an und meinte so "Nope, das tust du nicht, du schaust jetzt alle 6 1/2 Staffeln am Stück durch, erst dann darfst du vielleicht weiter machen." So in Etwa lief das ab.
Aber gut, ich hoffe, dass es jetzt wieder monatlich weiter geht. Wir kommen nämlich langsam zur "heißen Phase" ^.^ Auch die Zeitsprünge werden ab und zu ein wenig größer sein. Ich will nicht, dass die Geschichte zu lange auf einer Stelle tritt. Offen gestanden will ich hiermit endlich mal fertig werden. Ich hab genug von der Story ......
Nah, eigentlich will ich nur so schnell wie möglich mit Teil 2 Anfangen xD Da hab ich nämlich schon einiges geplant für und deswegen muss ich mich wohl mal langsam ranhalten xD
Jedenfalls, das Kapitel ist irgendwie ein wenig seltsam oô ich muss wahrscheinlich erst mal wieder rein kommen. Und ein neuer OC kommt vor. und creept gleich zu beginn rum, das wird "lustig" werden xD
Ist jetzt nicht unbedingt ein Glanzkapitel aber nun ja. (Ich hab ehrlich gesagt seit November an nichts mehr weiter geschrieben, ich bin ein wenig eingerostet) Ich hoffe, euch gefällt es dennoch.

LG Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
wusa. Ein neues Kapitel. Diesmal kommt sogar ein ganz klein wenig Ace drin vor ^^ Irgendwie muss ich ja meine "Ace-Quote" einhalten xD Auch wenns nur so ist (und bevor Leute fragen, nein, er kommt nicht ins Leben zurück)
Und könnt ihr erraten, wer bei den letzten drei Abschnitten die Sprecher sind?
Und ich merkte, ich kann keine "Zeitungsartikel" schreiben x_x Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein weiteres Kapitel. Und ich bin richtig im Geschwindigkeitsrausch :D Ich hab einen neuen PC und der ist sooo schnell :D Ich hab sonst immer fast zehn Minuten gebraucht, um hier ein Kapitel hochzuladen, weils so lange gedauert hat e_e und jetzt hab ich auf bearbeiten geklickt und es kam sofort :D Hach ja ^^ das ist super.
Und ich hab für alle Law/Luffy Fans das Kapitel hier. Das ist ein einziges Law/Luffy ^^ Ich hoffe es gefällt euch ^^
LG Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Wuuuusch, ein neues Kapitel. Da mein Urlaub ab heute wieder vorbei ist, werden die Kapitel wieder etwas weniger. Aber wir haben es ja bald geschafft :)
Vorhang auf für neue Charaktere ^^ Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, habe endlich die Zeit gefunden, noch einmal drüber zu lesen. :D
Zu Dragon: Also es wird ja von vielen vermutet, so wie ich es zumindest mitbekommen habe, dass er eine Teufelskraft besitzt, die das Wetter beeinflussen kann. Darauf hab ich mich hier mal bezogen.
Zu Hack: Ehrlich gesagt hab ich Hack komplett vergessen gehabt. In meiner Planung war aber schon seit Ewigkeiten vorgesehen, dass Alma ihn rettet.
Zu Tante Ursel: Ich hatte da ja Ursula von Arielle im Sinn gehabt, ich hab aber erst später gelesen, dass sie wohl gestorben ist, im Film (ich hab Arielle schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen) Das wollt ich hier korrigieren xD
Zu Jimbei: der immer noch nicht vorhanden ist. Öhm ... nun ja, die FF ist ja mittlerweile auch schon ziemlich alt. Ich habe Jimbei bis zu einem gewissen Zeitpunkt nie als mögliches Crew-Mitglied gesehen, da ich dem Charakter bisher nicht sonderlich viel abgewinnen konnte. Deswegen ist er hier noch Kapitän seiner Piraten-Crew, obwohl Big Mom (und wohl auch schon Kaido) besiegt worden sind.
Joa, hm, ich glaube das wars dann soweit. (ich hab letztens erst Erfahren, dass Laws Crew auch ne Frau hat o.o Im Manga ist sie mir nicht aufgefallen, da hab ich sie auch noch nicht entdeckt um ehrlich zu sein. Und da ich den Anime ja nicht gucke, hab ich das gar nicht gewusst xD Deswegen kam sie heute vor)

LG Puraido Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Soo, es geht endlich weiter. Der Geburtstag meines Vaters kam dazwischen, sonst hätte ich schon eher Zeit gehabt, das Kapitel zu schreiben.
Ich muss sagen, auf die Idee mit den Uppern und Downern bin ich durch den Manga Gangsta. gekommen. (Der ist wirklich gut, den kann ich auch nur Empfehlen) Dort gibt es auch öh, Supermenschen die damit ihre Kräfte steigern können (oder senken, je nach dem).
Weiteres gibts nach dem Kapitel. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
So, da bin ich wieder :)
Ich sags gleich schon mal vorweg, die nächsten Kapitel werden wohl wieder etwas länger dauern, da diese viel länger werden, als die anderen und zudem sehr viele Kämpfe beinhalten werden.
Wir nähern uns jetzt so langsam Hels Insel. Btw wird es demnächst auch einige Bilder zu den Charakteren geben (da bin ich mal wieder sehr früh dran, das hätte ich vielleicht machen sollen, als sie erstmalig vorkamen >-<) Nun ja ...

LG Puraido Komplett anzeigen

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Prolog

7. Mai 1525
 

Es war ein recht schöner Tag in der Neuen Welt. Die Mugiwara-Bande war gerade an einer Insel vor Anker gegangen. Begeistert sprang Monkey D. Luffy von Bord der Thousand Sunny. „Juhu, Abenteuer!“, schrie er.
 

Die anderen seufzten auf, das waren sie ja schon gewohnt von ihrem Kapitän. Wenn es sie nur nicht immer in solche Schwierigkeiten bringen würde …
 

Sie liefen einige Zeit auf der Insel herum, sie war recht groß und gut belebt. Es gab hier eine wunderschöne Stadt, welche von einem Wald eingerahmt wurde. Das gute Wetter hob die Laune von allen unglaublich schnell wieder an.
 

Sie schlenderten gerade durch die Stadt, wobei Chopper, Sanji, Zoro und Franky Nahrungsmittel, beziehungsweise das Baumaterial kaufen gingen. Sie wussten schließlich nicht, wann sie an der nächsten Insel ankommen würden.
 

Luffy, Usopp, Nami, Robin und Brook sahen sich hingegen hier und da einige Stände an, Nami war bei den Kleidern natürlich sofort Feuer und Flamme. Robin und Brook gingen währenddessen weiter, sie setzten sich in das angrenzende Café und bestellten sich dort etwas zu trinken.
 

Luffy und Usopp wurden dazu verdonnert, Nami mit den Tüten zu helfen. Zwar waren sie davon nicht ganz so begeistert, Luffy wollte viel lieber den Rest der Insel erkunden, aber sie fügten sich.
 

„Warum müssen Frauen eigentlich immer so viel einkaufen?“, fragte Luffy nach einiger Zeit, nachdem ihm Nami die nächste Tüte in die Hand gedrückt hatte. – „Gegenfrage, warum haben Männer immer nur so wenig Klamotten im Schrank?“, kam es von Nami.
 

„Wir brauchen nicht jeden Tag andere Sachen, das ist doch viel zu stressig!“, erwiderte Luffy darauf. So ging es noch einige Zeit weiter, Usopp wusste nicht mehr, wie viele rhetorische Fragen sie sich schon gegenseitig an den Kopf geworfen hatten, es war jedenfalls zu einer Art Streit eskaliert. Wer war wohl besser, Mann oder Frau? Darüber waren sie sich nicht wirklich einig. Usopp hätte nie im Leben gedacht, dass sein Kapitän sich an so einer Debatte beteiligen würde.
 

Sie gingen weiter, noch immer diskutierten sie darüber, welches Geschlecht wohl besser war. Luffy versuchte zwar, seine Meinung durch zu setzen, aber gegen Nami hatte er kaum eine Chance. Sie konnte einfach besser mit Argumenten um sich schmeißen.
 

Die beiden hätten wahrscheinlich noch weiter gemacht, hätten sie nicht in diesem Moment ein Lachen vernommen. „Hiiiihaaa, Mugiwara-Boy, wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen“, Emporio Ivankov trat aus einer Gasse hervor.
 

„Huh? Iva-chan, was machst du denn hier?“, wollte Luffy überrascht, aber sehr erfreut wissen. – „Ah, Dragon hat mich hierher geschickt, es gab einige Angelegenheiten zu regeln“, winkte Ivankov ab. „Aber sag, was treibt ihr hier? Es klang, als hättet ihr euch gestritten?“
 

„Nah, nun ja, wir sind uns nicht wirklich einig, wer besser ist“, meinte Luffy. – „Äh, Luffy, wer ist dass denn eigentlich?“, wollte Usopp wissen, er sah Ivankov misstrauisch an. – „Ah, das ist Iva-chan, wir sind uns in Impel Down begegnet und er hat mir damals sehr geholfen“, erklärte Luffy grinsend.
 

Wieder lachte Ivankov auf. „Ja, das ist wohl wahr, aber jetzt sag mal, Mugiwara-Boy, worum ging es hier? Wer ist besser als wer?“, Ivankov hatte den Kopf schief gelegt. – Nami räusperte sich, sie war zwar immer noch ein wenig irritiert, aber wenn dieser schräge Vogel ein Freund von Luffy war, dann würde es schon in Ordnung sein. „Nun ja, wir haben darüber geredet, welches Geschlecht besser ist“, erklärte sie.
 

„Welches Geschlecht besser ist? Hiiiiihaaa! Das ist doch vollkommen egal! Geschlechter sind Schall und Rauch, es macht keinen Unterschied, ob man ein Mann oder eine Frau ist“, Ivankov drehte sich einige Male.
 

„Wie, nein! Frauen sind definitiv das bessere Geschlecht. Ohne uns würden Männer doch nie etwas hinkriegen“, winkte Nami ab. Danach sah sie wieder zu Luffy, sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt. – „Das stimmt doch gar nicht, Nami“, kam es von Luffy. „Ich krieg auch ohne dich alles hin, was ich will“, meinte er.
 

„Ach ja? Dann navigierst du demnächst das Schiff, mal sehen, ob du dass dann immer noch sagst“, schnippisch wandte Nami sich ab. – „Leute, dass ist doch jetzt mal echt albern“, merkte Usopp an, er schielte immer wieder zu Ivankov, denn dieser war ihm ziemlich suspekt.
 

„Streit unter Freunden ist niemals gut! Vor allem nicht wegen so etwas banalem wie dem Geschlecht!“, einige Sekunden überlegte Ivankov, ehe er wieder lachte. „Hiiiihaaaa, ich hab’s ich werde euch zeigen, dass es völlig egal ist, welches Geschlecht ihr habt“, ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
 

„Hä? Wie meint der das, Luffy?“, wollte Nami wissen. Ihr Kapitän hatte den Kopf leicht schief gelegt, er versuchte wohl herauszufinden was Ivankov meinte. – „Was meinst du damit, Iva-chan?“
 

Plötzlich schossen aus Ivankovs Fingerspitzen Spritzen heraus. „Uh, das hab ich schon einmal gesehen“, grinste Luffy. – „Was ist dass denn? Er ist Teufelskraft-Nutzer?“, hakte Nami nach.
 

„Aber sicher, ihr werdet gleich sehen, was ich kann“, mit diesen Worten stieß er seine Spritzenfinger zuerst in Nami und danach in Luffy. Usopp kreischte auf, als er das bemerkte – „Hey! Was machen Sie da?!“, quäkte er. – „Ich werde ihnen die Augen öffnen“, teilte Ivankov ihnen mit.
 

Nami war schockiert, als die Veränderungen langsam eintraten, ihre Brust bildete sich zurück, dafür bauten sich Muskeln auf. Ihre zierliche Körperform wurde gröber und sie wuchs auch ein wenig, zudem wurden ihre Haare kürzer. Bei Luffy hingegen bildete sich eine Brust aus, auch seine Taille wurde schlanker, seine ganze Figur wurde zierlicher und auch seine Haare wurden ein wenig länger.
 

„Wuuuah!“, schrie Usopp panisch auf, als er begriff, was sich da vor seinen Augen abspielte. Ihm fielen die Einkaufstüten aus der Hand, leicht wich er zurück. „N-Nami. Luffy“, stieß er aus. Vor ihm standen nun eine männliche Nami und ein weiblicher Luffy.
 

„Was soll der Mist? Was hat das zu bedeuten?“, keuchte Nami auf. Sie sah an sich herunter. Ihre engen Frauen Klamotten waren kurz davor zu reißen. Bei Luffy hingegen sprang seine neu erworbene Brust aus seinem offenen Hemd regelrecht heraus. Leicht hopste er auf und ab und sah zu, wie sie mitwippte. Er kicherte leicht.
 

„Darf ich mich erneut vorstellen, ich bin Emporio Ivankov, König der Transvestiten“, er verbeugte sich kurz. „Ich wünsche euch viel Spaß mit euren neuen Körpern“, lachte er auf. – „Warte! Machen Sie das sofort rückgängig!“, schrie Nami ihn an.
 

Luffy schien dass gar nichts aus zu machen. Er hüpfte immer noch auf und ab und stupste seine neu erworbenen Brüste an. „Hey Luffy!“, fuhr Nami ihn an. Mittlerweiler waren einige Schaulustige gekommen. „Hör auf, daran herum zu spielen und mach verdammt noch mal dein Hemd zu“, sie trat auf ihn zu und schlug seine Hände weg. Genervt knöpfte sie ihm das Hemd zu, welches ganz schön spannte.
 

„Hey, lass mich! Die gehören doch jetzt mir, warum darf ich sie dann nicht anfassen?“, fragte Luffy. – „Das macht man nicht, vor allem nicht, wenn alle zugucken!“, knurrte Nami. Danach drehte sie sich wieder zu Ivankov um, doch der war nicht mehr da. Stattdessen flatterte dort ein Zettel gerade zu Boden. Nami fing ihn auf. »Ich hab leider kurzfristig einen Auftrag bekommen, also viel Spaß noch mit euren neuen Körpern, meine Schätzchen. – Ivankov«
 

„Raaah! Das darf doch nicht wahr sein!“, fauchte Nami auf. „Und du, hör auf, dir an den Brüsten herum zu spielen!“, fuhr sie Luffy an. Usopp war mehr oder weniger verwirrt, er starrte immer noch zwischen Nami und Luffy hin und her.
 

„Was ist denn hier los?“, ertönte da Sanjis Stimme. Er hatte eine vertraute Präsenz bei Luffy, Nami und Usopp gespürt und war deshalb zu ihnen gelaufen. Nach und nach kamen auch die anderen an. Sanji starrte seine beiden Nakama hingegen schon schockiert an. „Nami-swan … bist du das? Was ist mit dir passiert?“, wollte er wissen.
 

„Iva-chan ist vorbei gekommen und hat unsere Geschlechter vertauscht“, kicherte Luffy. – „Moment mal, Luffy, bist du das?!“, kam es da erschrocken von Chopper. – „Was?! Moment Luffy?“, Sanji traute seinen Augen kaum, als er die neue Erscheinung seines Kapitäns bemerkte. Blut schoss ihm aus der Nase. „Wuaah!“, stieß er aus.
 

„Es hätte ja so ein schöner Tag werden können, aber nein, irgendetwas ist immer“, seufzte Zoro auf. „Und hey, perverser Liebeskoch, hör auf, Luffy so anzustarren“, bemerkte er. „Ist ja widerlich.“
 

„Ich starre Luffy doch gar nicht an, du Schwertfuchtler“, knurrte Sanji, allerdings war er rot angelaufen. – „Ist doch jetzt vollkommen egal! Ich will zurück zur Sunny, hier glotzen mich alle an und … die Hose ist verdammt eng“, beschwerte sich Nami.
 

„Ja, das ist eine gute Idee, da können wir zudem gleich Mal besprechen, wie es weiter geht“, merkte Robin an, sie schmunzelte leicht. So machten sie sich also auf den Weg zurück zur Thousand Sunny. Unterwegs wurden sie komisch angeguckt, Nami knurrte verärgert auf. Das passte ihr so gar nicht. Wenn sie Ivankov das nächste Mal in die Finger bekam, würde sie ihn umbringen, nachdem er sie zurückverwandelt hatte.

Kapitel 1

7. Mai 1525
 

Die Mugiwara-Bande kam wieder an der Sunny an. Nami hatte unterdessen, ganz schöne Probleme mit dem Laufen, die Hose war einfach viel zu eng und scheuerte jetzt einige, ganz bestimmte, neu hinzugekommene Stellen wund. Das war unschön.
 

Nachdem Nami das Klamottenproblem gelöst hatte, auf der Insel hatte sie auch gleich noch für die Jungs mit eingekauft, alleine kämen die wahrscheinlich nie auf die Idee, sich neue Kleidung zu holen, trat sie wieder an Deck. Dort hopste Luffy immer noch herum. „Kann den mal jemand still halten?“, grummelte Nami. Sie setzte sich an den Tisch. „So und was machen wir nun?“, sie war mehr als genervt über die jetzige Situation.
 

„Wieso? Wir segeln weiter würde ich sagen“, kam es von Luffy. – „In dem Aufzug können wir uns doch nirgends Blicken lassen!“, hielt Nami ihm vor. – „Das verstehe ich nicht. Warum können wir das nicht?“ – „Na, wenn uns die anderen Leute so sehen, dann kriegen die sich vor Lachen gar nicht mehr ein!“
 

Luffy legte den Kopf schief. „Aber warum sollten sie denn lachen? Hm, ich jedenfalls finde es ganz cool eine Frau zu sein. Außerdem, wir sehen Iva-chan sicherlich bald wieder, dann wird er das rückgängig machen“, grinste Luffy. „Aber hier auf Iva-chan zu warten, ist mir zu langweilig. Deshalb werden wir einfach unsere Reise fortsetzen.“
 

„War ja klar, dass das von dir kommen muss. Das ist alles nur deine Schuld“, fuhr Nami ihn an. „Wenn du nicht immer so komische Vögel als Freunde hättest!“ – „Hey Nami, hör auf, Luffy-chwan so anzuschreien“, mischte sich Sanji ein. – Verwirrt blinzelte Nami ihn an. „Äh, Sanji, das ist immer noch Luffy, ich schrei ihn doch immer an.“
 

Sanji stutzte und sah blinzelnd in Luffys Richtung. „Stimmt, das ist immer noch Luffy … Arg, das Aussehen irritiert mich“, stöhnend ließ sich Sanji auf einen Stuhl sinken. – „Hm, Sanji, kannst du mir was zu essen machen?!“, fragte Luffy nach. Normalerweise würde Sanji ihm jetzt sagen, dass er mit dem Essen noch warten müsste, doch jetzt. – „Nein, Luffy, es ist noch keine …“, er sah wieder zu Luffy. „Äh, ich meine, aber klar doch, Luffy-chwan!“, aufspringend wirbelte er in die Küche.
 

„Na, dass kann ja heiter werden“, murmelte Zoro, er sah skeptisch dem Koch nach, das war ganz und gar nicht gut. – „Hm, die Frage ist doch jetzt, wo Nami und Luffy schlafen werden, ich meine schläft Nami jetzt bei uns Jungs mit, und schläft Luffy dann mit Robin in einem Zimmer? Oder wie wollen wir das machen?“, hakte Usopp nach.
 

„Stimmt, darüber sollten wir uns Gedanken machen, denn Luffy darf garantiert nicht mit Sanji in einem Zimmer schlafen“, murmelte Nami. „Aber eigentlich habe ich auch nicht wirklich Lust mit euch Kerlen in einem Zimmer zu pennen.“
 

„Also, ich hätte kein Problem damit, wenn du weiterhin im Zimmer schläfst“, teilte Robin Nami mit. – „Ha, sehr gut, vielen Dank“, lächelte Nami. Danach warf sie wieder einen Blick auf Luffy. „Ich glaube auch, dass wir dich erst einmal neu Einkleiden müssen“, seufzte sie.
 

Danach stand sie auf und zog Luffy mit in das Schlafzimmer der Frauen. Robin folgte ihnen Sicherheitshalber. Im Zimmer angekommen kramte Nami in den Tüten herum, die Sachen, die ihr nicht gefielen, schmiss sie achtlos in den Raum. Robin fing sie allerdings auf und legte sie ordentlich aufs Bett.
 

Luffy saß auf Namis Bett und beobachtete seine Navigatorin dabei, wie sie Klamotten für ihn raussuchte. „Hätten Frauen nicht immer so viele Kleider, müsstest du jetzt nicht so lange suchen“, merkte Luffy an.
 

Nami knurrte etwas vor sich hin, dann hatte sie anscheinend gefunden, was sie suchte. Sie klaubte die Sachen zusammen und legte sie neben Luffy auf das Bett. „So, hopp ausziehen“, befahl sie.
 

„Aber warum? Die Sachen sind doch in Ordnung“, meinte Luffy. „Die sind sogar mal frisch gewaschen“, er grinste breit. – Nami stieß tief die Luft aus. „Luffy, guck dir das doch mal an, das ist doch viel zu eng! Dir platzt ja gleich das Hemd“, sie tippte Luffy auf die Brust.
 

„Hey, nicht anfassen!“, eingeschnappt drehte sich Luffy weg. – Nami hob die Augenbrauen an. „Was ist denn jetzt los?“, wollte sie wissen. – „Na ja, du hast den anderen doch auch immer gesagt, dass sie die nicht anfassen sollen. Darum darfst du meine jetzt auch nicht mehr anfassen“, er streckte Nami die Zunge heraus.
 

„Das ist doch unfassbar“, fauchte Nami auf und wollte Luffy schon schlagen, doch Robin hielt sie zurück. – „Wo er recht hat“, meinte sie nur. Lange sah sie Nami an. – Diese atmete tief durch. „Okay … okay, gut, ich werde sie nicht mehr anfassen, aber du ziehst jetzt das Hemd aus und das hier an“, teilte sie ihm mit.
 

Luffy nickte und zog sich dann das Hemd aus. Allerdings tat sich dann schon gleich das erste Problem auf, als Nami ihm den Büstenhalter hinhielt. „Und wie mache ich das jetzt?“, wollte er wissen. – „Tja, ich würde dir ja gerne helfen, aber ich darf dich ja nicht mehr anfassen“, Nami hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick abgewandt. Luffys Mundwinkel verzogen sich nach unten.
 

„Robin! Hilfst du mir?“, fragte er nach, er sah sie mit großen Augen an. – Die Archäologin lächelte leicht. „Aber klar, Luffy“, sie trat zu ihm heran und half ihm dabei, den Büstenhalter anzuziehen, mit geübten Griffen rückte sie alles zurecht.
 

„Huuuh, das ist ja einfach“, strahlte Luffy, danach zog er die rote Bluse an. Nachdem er auch die Hose gewechselt hatte, gingen sie wieder nach draußen. Im Grunde sah Luffy nicht wirklich verändert aus.
 

„Luffy-chwan!“, kam es da von Sanji. „Hier ist dein Dessert“, mit einer Drehung kam der Koch vor dem Tisch zum Stehen und stellte den riesigen Eisbecher vor Luffy ab. – „Danke Sanji!“, grinse Luffy und machte sich sofort über den Eisbecher her.
 

Zoro lachte auf. „Na, da scheint Luffy ja mal richtig Glück zu haben. Jetzt hat er einen treuen liebeskranken Koch, der alles für ihn macht“, stichelte er. – „Pah! Also ob ich alles machen würde, nur weil Luffy jetzt eine Frau ist“, knurrte Sanji.
 

„Sanji?“, ertönte da sogleich wieder Luffys Stimme. – „Ja, mein Engel? … Äh, nein, halt Luffy-chwan?“, korrigierte Sanji sich. – „Kannst du mir nachher besonders viel Fleisch machen? Ich habe sooo Hunger“, jammerte er. – „Aber natürlich, Luffy-chwan, alles was du willst“, trällerte der Smutje.
 

„Wie war das eben noch mal, Kringelbraue?“, grinste Zoro. – „Ach, halt doch die Klappe!“, fuhr Sanji ihn an. Danach setzte er sich zu den anderen an den Tisch, Zoro lehnte an der Reling und sah zu ihnen.
 

„Also ich würde vorschlagen, ich berechne dann mal den Kurs zur nächsten Insel. Hm, Robin, könntest du Luffy in der Zwischenzeit beibringen, wie man sich als Frau anständig benimmt?“, hakte die Navigatorin nach.
 

„Ich kann es versuchen“, die Archäologin nickte leicht. Danach sah sie zu Luffy der mittlerweile mit seinem Eisbecher fertig war, diesen durch sein Hinunterschlingen aber sonst wo im Gesicht verteilt hatte. „Ich denke, wir fangen beim Essen an“, seufzte sie. Sie zog ein Taschentuch hervor. „Halt mal ganz kurz still, Luffy. So können wir das definitiv nicht lassen“, schnell wischte sie ihm das Eis aus dem Gesicht.
 

„Hm, was ist denn los?“, Luffy sah Robin fragend an. – „Eine Frau isst nicht auf so barbarische Weise. Normalerweise benutzt man Besteck fürs Essen“, erklärte die Archäologin ihm. „Und man schlingt nicht so.“
 

Mehr oder weniger Aufmerksam hörte Luffy ihr zu. Er war daran nicht wirklich interessiert, lieber wollte er weitere Abenteuer erleben. Robin setzte ihre Teufelskräfte ein und pinnte ihn auf dem Stuhl fest. „He, lass mich los!“, quäkte Luffy. – „Wenn du dich benimmst, gerne“, teilte sie ihm mit. Luffy zog einen Flunsch, nickte allerdings und sah dann zu Robin.
 

Erneut versuchte sie ihm einige Grundlagen beizubringen, doch da Luffy die Aufmerksamkeitsspanne eines Backsteins hatte, verlor er nach wenigen Minuten schon wieder das Interesse.
 

Seufzend ließ Robin ihn schließlich los. „Ich glaube das wird nichts“, murmelte sie, während Luffy schon wieder über das Deck sprang. Sie hatte das Gesicht in die Handfläche gestützt und beobachtete ihn. Sanji sprang ebenfalls hinter ihrem Kapitän her.
 

„Hm, Nami, wäre es nicht besser, Luffy endlich mal aufzuklären?“, fragte die Archäologin. – „Eh? Wie meinst du das?“, hakte Nami nach, sie sah von der Karte auf. – „Nun ja, wenn ich mir Sanji so ansehe, klar, er ist ein Extrem-Beispiel, aber wenn wir auf der nächsten Insel ankommen, kann ich mir durchaus vorstellen, dass einige Männer Luffy attraktiv finden werden. Und du weißt ja, wie manche Männer sind und wie leichtsinnig Luffy manchmal ist. Also nur zur Sicherheit“, leicht hob Robin die Augenbrauen an.
 

Nami überlegte einige Zeit. „Ach, ich glaub nicht, dass das nötig sein wird. Luffy ist nicht der Typ für so was“, winkte sie ab. – Noch immer zweifelnd sah Robin zu ihrem Kapitän. „Na, hoffentlich behältst du recht.“

Kapitel 2

7. Mai 1525
 

Das Abendessen verlief eigentlich so wie immer, Luffy schlang nach wie vor alles in sich hinein. Robin zweifelte daran, dass irgendjemand Luffy jemals Manieren beibringen könnte. Seufzend schüttelte sie den Kopf und widmete sich dann ihrem Essen.
 

Sanji sprang um Robin und Luffy herum und versorgte sie mit allem was sie brauchten. Luffy genoss es sichtlich, jetzt plötzlich so viel Aufmerksamkeit von Sanji geschenkt zu bekommen und vor allem so viel Essen. Nami hingegen war gar nicht erfreut, da der Smutje ihr jetzt kaum noch Beachtung schenkte, er servierte ihr nicht mal mehr leckere Desserts, dabei waren sie vor nicht mal zwölf Stunden verwandelt worden. So schnell konnte es gehen, aus den Augen aus dem Sinn, oder wie?
 

Später am Abend baute Franky noch ein Bett für Luffy. Nachdem dieses fertig war, ließ er sich sofort auf dieses fallen. „So schön bequem. Besser als meine Koje“, grinste Luffy. – „Hey, Luffy, zieh dir gefälligst Schlafkleidung an. Es ist doch eklig, mit den Alltagsklamotten schlafen zu gehen“, ermahnte Nami ihn.
 

„Huh? Wieso denn? Mach ich doch immer so“, Luffy zog einen Flunsch. – „Iiiieh, aber egal, jetzt bist du ein Mädchen, also ziehst du dich auch um!“, forderte sie ihn auf. – „Puh, Frauen haben wirklich viel Kleidung“, seufzte der Kapitän auf. Allerdings zog er seine Bluse aus, jedoch hakte es bei dem Büstenhalter. „ROBIN!“, schrie er.
 

Die Archäologin stieß die Luft aus, allerdings öffnete sie ihm den BH. „Danke schön“, grinste Luffy, danach zog er sich das weiße Nachthemd an, welches Nami ihm hinhielt. Zum Schluss landete die Hose auch noch neben dem Bett.
 

Nami seufzte, als sie die Kleidung aufhob und über eine Stuhllehne hängte. Danach ging auch sie auf ihr Bett zu und legte sich hin.
 

Die Nacht war sehr unruhig, da Luffy ziemlich schnarchte. Doch dagegen konnte man wohl nichts machen.
 

8. Mai 1525
 

Der nächste Morgen fing schon ziemlich chaotisch an. Nur mit dem Spitzennachthemd bekleidet, tappte Luffy verschlafen in die Küche, er war mal wieder auf der Suche nach etwas zu essen. Er rieb sich über die Augen und sah dann zu Sanji. „Morgen“, gähnte er.
 

Sanji drehte sich zu Luffy um und wollte ihn schon begrüßen, doch da stockte ihm der Atem. Luffy sah … hinreißend aus. Sanjis Gedanken spielten verrückt. Luffys Haare waren zerzaust, und bei seinem Nachthemd war der rechte Träger nach unten gerutscht. Das war ihm anscheinend nicht bewusst. So musste wohl ein Engel aussehen.
 

Schnell schüttelte er den Kopf. Halt stopp! Das war immer noch Luffy, sein Kapitän! „M-Morgen“, antwortete der Koch. – „Sanji, Hunger“, murmelte Luffy. – „Ja, das Essen ist gleich fertig. Setz dich doch schon mal“, mit rotem Gesicht wandte sich Sanji wieder zum Herd um.
 

Sanji atmete ein paar Mal tief durch. Er musste ruhig bleiben, das war noch immer sein Kapitän! Er war nur von dem Transenkönig in eine Frau verwandelt worden. Es würde nur peinlich werden, wenn er die Kontrolle verlor. Zudem Luffy sah doch gar nicht so heiß aus, also gar kein Grund durchzudrehen …
 

Er bereitete Luffys Frühstück vor, ein wenig konnte er sich abregen, doch als er sich wieder umdrehte und seinen Kapitän erblickte, war alles Abregen umsonst gewesen. Tief durchatmend stellte er den Teller vor Luffy und zog sich dann schnell zurück, das könnte noch mal ein Problem werden …
 

Gierig schlang Luffy das Frühstück herunter, es war natürlich viel zu wenig. „Sanji! Gibt’s noch mehr?“, wollte er wissen, er drehte seinen Kopf zu dem Smutje herum. – „Ähm, klar, so viel wie du willst“, stammelte er.
 

Sofort bereitete er noch etwas zu. In der Zwischenzeit betrat Nami den Raum. „Hey, Luffy, zieh dich gefälligst um, das ist doch nur zum Schlafen gedacht“, schimpfte sie. „Komm mit“, danach griff sie Luffys Hand und zog ihn aus dem Raum raus. Sanji atmete erleichtert aus.
 

Im Zimmer angekommen sah Nami Luffy wütend an. „Hier, jetzt zieh dich schon um“, sie warf ihm die Sachen zu. – „Menno, das ist ja so aufwendig“, Luffy stieß die Luft aus. Danach zog er sich aber um, wie gestern auch schon tat er sich am Büstenhalter schwer. „Wie kriegt ihr dass immer nur hin? Da reichen die Arme ja hinten und vorne nicht“, beschwerte er sich.
 

„Hah, Luffy du bist aus Gummi, du kannst deine Arme und sogar deinen Hals so dehnen, dass du den Verschluss sehen kannst, wenn du dich lang machst, dir dürfte das also gar nicht so schwer fallen“, knurrte Nami.
 

Luffy verzog die Lippen. Allerdings verdrehte er den Hals und verlängerte seine Arme, nach einiger Fummelei hatte er den Verschluss schließlich eingehakt. „Ha! Klappt ja doch“, strahlte er. – „Sag ich doch.“
 

Nachdem Luffy nun endlich fertig angezogen war, gingen sie wieder in die Küche. Dort wartete Sanji schon mit der zweiten Portion von Luffys Frühstück. Luffy grinste Sanji breit an und schlang dann auch gleich die Portion hinunter.
 

Nami sah zu dem Smutje, dieser war schon wieder knallrot, als er Luffy beobachtete. Die Navigatorin runzelte die Stirn, das konnte ja definitiv noch was werden.
 


 

Später am Tag stachen sie in See, es würde zirka eine Woche dauern, ehe sie die nächste Insel erreichen würden, wenn das Wetter mitspielte. Luffy, Chopper und Usopp rannten über das Deck und spielten fangen. „Hey, ihr kriegt mich nicht“, lachte Luffy, er flog quasi über das Deck, so schnell war er unterwegs.
 

„Teufelskräfte sind unfair!“, schrie Usopp auf, doch der Strohhut reagierte gar nicht. Er schnipste sich hoch zum Ausguck, dort wo Zoro gerade trainierte. Luffy krachte durch das Fenster. Zoro drehte sich schnell in die Richtung, aus der sein Kapitän geflogen kam. – „Luffy!“, stieß er aus, als er umgeschmissen wurde.
 

Zoro ließ seine Hantel fallen und kam dann unsanft auf dem Boden auf. Knurrend öffnete er die Augen und stützte sich auf die Ellbogen. „Hey, Luffy! Was soll das?“, fragte er wütend. Luffy richtete sich gerade etwas auf. Er stützte sich auf die Arme und grinste Zoro an
 

„Usopp, Chopper und ich spielen Fangen“, erklärte er. „Und ich bin durchs Fenster geflogen“, setzte er noch hinzu. Zoros Augenbraue zuckte. Er wollte ihn schon wieder anschreien, doch da viel sein Blick auf Luffys Dekolleté.
 

Er lief leicht rot an. „Geh von mir runter, Gummi-Birne“, grummelte er. Doch in dem Moment stürzte schon Nami in den Raum. – „Luffy! Hör verdammt noch mal auf, das Schiff kaputt zu machen, sonst binde ich dich fest … Was ist denn hier los?“, fauchte die Navigatorin.
 

„Gar nichts, er ist nur auf mir gelandet“, kam es schnell von Zoro. Danach robbte er unter Luffy hervor, noch immer leicht rot im Gesicht. – „Warum bist du so rot im Gesicht, Zoro?“, wollte Luffy wissen, er war aufgesprungen und hatte sich vor den Schwertkämpfer gestellt.
 

„Weil … mein Training anstrengend ist, deshalb und jetzt mach, dass du hier raus kommst“, antwortete er hastig und schob Luffy in Richtung Leiter. „Nimm ihn mit runter“, meinte er zu Nami.
 

„Klar, komm Luffy“, sie verließen den Trainingsraum. – Genervt atmete Zoro durch, das konnte ja noch was werden. Er machte sich daran, die Scherben auf zu sammeln, die sein Kapitän hinterlassen hatte.
 

Luffy unterdessen war wieder auf der Suche nach Usopp und Chopper, die beiden hatten sich vor Nami versteckt, nicht, dass sie auch noch ärger bekamen, weil Luffy das Fenster zerstört hatte.
 

Als der Kapitän die beiden gefunden hatte, schleifte er sie zum Angeln mit. Einige Zeit saßen sie nebeneinander, doch irgendwann fragte Usopp. „Oi, Luffy, wie fühlt es sich eigentlich an, eine Frau zu sein?“ Neugierig sahen die beiden ihren Kapitän an.
 

Doch dieser zuckte nur mit den Schultern. „Wie soll es so schon sein? Nicht viel anders, als wenn ich ein Mann bin“, grinste er. – Usopp verzog die Mundwinkel nach unten. „Aber mal ehrlich, sind die Dinger da vorne nicht schwer?“, er schielte auf Luffys Brüste.
 

„Hmmm, nein“, Luffy klemmte die Angel zwischen seinen Fußsohlen ein und hob dann seine Brüste ein wenig an. „Schwer sind die eigentlich nicht“, er schob leicht die Lippen vor. – „A-ach echt?“, hakte Usopp nach.
 

„Klar, willst du auch mal halten?“, fragte Luffy unschuldig. – „Aber Nami sagte doch …“, kam es von Usopp. – „Püh! Sind doch jetzt meine Brüste, nur Nami darf die nicht anfassen, weil die immer so gemein zu mir war. Aber du darfst ruhig“, strahlte Luffy.
 

Usopp sah seinen Kapitän mit riesigen Augen an. Dass er so leichtfertig damit umging, zeigte dem Schützen, dass das definitiv noch immer der Luffy war, den er kannte. Allerdings bewegte sich seine Hand in Richtung Luffy. „Uah, Usopp, willst du das wirklich machen?“, quäkte Chopper dazwischen.
 

„Er hat nichts dagegen, also, warum nicht?“, zischelte der Schütze dem Rentier zu. „Und sei nicht so laut!“, danach sah er wieder nach vorne. Gerade, als er Luffy berühren wollte, tauchte Nami auf. – „Was macht ihr da?“, knurrte sie.
 

„Hiiieeeh! Er hat’s erlaubt“, kreischte Usopp und sprang zurück, sodass er fast von Bord fiel. – „Luffy! Du sollst doch niemanden deine Brüste anfassen lassen. Das machen Frauen nicht!“, sie verpasste ihm eine Kopfnuss.
 

„Hey, Nami! Mann schlägt keine Frauen“, mischte sich jetzt auch noch Sanji ein. Er stellte sich schützend vor Luffy, dieser hielt sich den Kopf. – „Jetzt warte doch mal, ich bin doch auch eine Frau, eigentlich, also darf ich ihn schlagen!“, fuhr Nami den Smutje an.
 

„Momentan siehst du aus wie ein Kerl, deshalb wirst du Luffy-chwan auch nichts antun!“, Sanji sah die Navigatorin mit finsterem Blick an. Nami verzog den Mund, so hatte sie Sanji noch nie ihr gegenüber erlebt. Dieser drehte sich bereits zu Luffy um. „Komm, Luffy-chwan, ich mach dir ein Dessert“, er hielt seinem Kapitän die Hand hin und zog ihn auf die Beine. Danach führte er ihn in die Küche, Nami ließ er dabei einfach stehen. – „Dieser Sanji“, knurrte sie wütend.
 

In der Kombüse bereitete Sanji seinem Kapitän schnell eine kleine Köstlichkeit vor. Dieser rieb sich noch immer den Kopf, Namis Schläge taten selbst ihm weh. „Warum will Nami eigentlich nicht, dass jemand meine Brüste anfasst? Es sind doch immerhin meine“, schmollte Luffy.
 

Sanji zuckte leicht zusammen. „Äh, nun ja, Luffy, das stimmt zwar schon, aber trotzdem macht man das nicht, also sie irgendjemanden anfassen lassen. Weißt du, es gibt da draußen viele böse Leute, die nur schlechtes mit Frauen vorhaben, diese Dreckskerle. Wenn dann jemand wie du zum Beispiel ankommt und ihnen anbietet, dass sie dich berühren dürfen, kommen diese Kerle nur auf ganz dumme Gedanken. Und viele Frauen sind halt körperlich Schwächer als Männer, weshalb sie ihnen dann leicht zum Opfer fallen. Nami will aus diesem Grund nicht, dass du dich so bereitwillig anfassen lässt, verstanden?“, erklärte Sanji.
 

Luffy biss sich auf die Unterlippe und verschränkte die Arme. „Hmmm, ja, ich glaube, das habe ich verstanden. Also viele fremde Männer sind böse zu Frauen, die sich anfassen lassen, ja?“, wiederholte er.
 

„Genau, so ist es“, bestätigte Sanji, er musste sich enorm zusammenreißen, Luffy sah so süß aus! Halt, stopp, nein, nicht süß, er war immer noch der Kapitän! – „Aber Usopp ist doch kein böser Mensch, Usopp ist doch mein Freund, warum darf er sie dann nicht anfassen?“, wollte Luffy wissen.
 

Sanji versteifte sich. „Du wolltest Usopp sie berühren lassen?“, stieß er aus. – „Ja, warum auch nicht“, der Kapitän hatte leicht den Kopf schief gelegt. Sanji konnte es nicht fassen, der Schütze hatte ja so ein verdammtes Glück! Er schrie innerlich auf, warum Usopp und nicht er? „Willst du sie mal anfassen?“, murmelte Luffy, es war Sanji wohl anzusehen, wie sehr er innerlich kochte.
 

Vor Schock erstarrte Sanji. Das war doch nicht sein verdammter ernst? Hatte er eben gar nicht zugehört? Oder zählte das nur bei Fremden? Schweiß trat ihm aus allen Poren. Er wollte es, ja, aber er konnte das doch nicht so einfach machen! Immerhin war Luffy sein Kapitän. Andererseits … wenn er es schon anbot, dann konnte er es doch nicht einfach so ausschlagen … „Äh, n-nein“, stammelte Sanji bleischweren Herzens, er konnte das einfach nicht bringen.
 

Doch Luffy hatte bereits nach seinem Handgelenk gegriffen und den Smutje zu sich gezogen, ehe er es verhindern konnte, grabschte er auch schon Luffy an die Brust. „Siehst du, ist doch gar nichts Schlimmes dabei“, grinste Luffy.
 

Sanjis Augen weiteten sich, immer wieder wechselte sein Blick zwischen seiner Hand, Luffys Brust und seinem Gesicht hin und her. Dann plötzlich schoss eine Blutfontäne aus seiner Nase, schließlich kippte er nach hinten um. Luffy blinzelte einige Male, er sah auf Sanji – dass er selbst jetzt voller Blut war, bemerkte er gar nicht – danach schaute er auf und plötzlich weiteten sich seine Augen erschrocken. „Waaah!“, stieß er aus.
 

Luffy sprang auf und stürmte schreiend aus der Kombüse. „Chopper! Ich hab Sanji kaputt gemacht!“, kreischte er. „Und jetzt brennt das Essen an!“, setzte er noch hinzu, er war vollkommen in Panik.
 

Sofort kam der Schiffsarzt herbei geheilt, er hielt vor Luffy an. „Was ist passiert?“, wollte er wissen. Doch Luffy schleifte ihn einfach nur mit sich. – „Ich glaube, ich habe Sanji umgebracht“, heulte Luffy.
 

Chopper sah zwischen Luffy und Sanji hin und her, allerdings machte er sich danach schnell daran, den Smutje zu behandeln. „Er hat ja mächtig viel Blut verloren“, keuchte Chopper auf, danach bereitete er umgehend eine Bluttransfusion vor. „Das ist ja wie damals bei den Meerjungfrauen.“
 

„Luffy, was hast du jetzt schon wieder gemacht?“, wollte Nami grimmig wissen. – „Na ja, ich hab Sanjis Hand an meine Brust gelegt und dann ist er umgefallen“, Luffy hockte neben dem Koch und sah traurig zu Nami hinauf. „Und jetzt verbrennt das ganze Essen“, man konnte nicht gerade heraushören, ob Luffy mehr um Sanji oder um das Essen besorgt war.
 

„Ich fass es nicht. Ich hab dir doch gesagt, dass du dass nicht machen sollst. Vor allem nicht bei Sanji!“, fauchte Nami ihren Kapitän an. Dieser zuckte vor ihr zurück.
 

Doch Sanji richtete sich zum Sitzen auf. „Nicht schlagen. Ist schon gut, ich werde es überleben“, krächzte Sanji. Tapfer rappelte er sich auf. „Und kein Essen wird anbrennen, solange ihr hier der Koch bin“, er stopfte sich Papierfetzen in die Nase und ging dann wieder hinter den Herd, nachdem er seine Hände gewaschen hatte.
 

„Juhuu! Essen!“, strahlte Luffy. – „Du gehst jetzt erst einmal ins Bad, du bist voller Blut. Ab in die Badewanne“, kommandierte Nami und schleifte Luffy am Ohr aus der Kombüse ins Badezimmer.
 

„Los, mach dich schnell sauber, sonst kriegst du nichts mehr zu Essen“, meinte sie. – „Kein Essen?“, Luffy riss den Mund auf und schneller als Nami gucken konnte, war er im Badezimmer verschwunden. – „Wow, ohne große Diskussion. Hätte ich das gewusst, hätte ich ‚kein Essen‘ öfter als Druckmittel eingesetzt“, die Navigatorin stieß die Luft aus.
 

Wenige Minuten später stand Luffy frisch geduscht wieder vor ihr. „So und jetzt gibt’s essen?“, fragte er. – „Ja, das gibt es wohl“, sie stieß die Luft aus. Luffy war bereits verschwunden. „Das ist ja echt nicht zu fassen, man sollte ihm eine Leine anlegen.“
 

Das Essen verlief wie immer chaotisch, obwohl Luffy eigentlich nur einen kleinen Happen vor dem Abendessen kriegen sollte, quengelte er solange weiter. Bis Sanji schließlich auch noch das Abendessen zubereitete, da Luffy jetzt die richtigen Argumente hatte, dauerte es auch gar nicht lange, bis er Sanji da hatte, wo er ihn haben wollte.
 

Der Koch war wieder einigermaßen fit, er hatte sich von Luffys Aktion erholt. Zoro grinste breit: „Na, Kringelbraue, ich hab mitgekriegt, dass du heute fast an Blutverlust gestorben bist, als du Luffy begrabscht hast“, er lachte auf. – „Ach, halt doch die Klappe, Marimo, ich hab sie gar nicht begrabscht, Luffy-chwan hat mich dazu gebracht, sie zu begrabschen!“, verteidigte er sich. – „‚Sie‘?“, Zoro hob die Augenbrauen an.
 

„Sei du mal lieber still, Zoro, du warst auch ziemlich rot, als Luffy auf dir gelandet ist“, merkte Nami an. – „Ach, so ist das, mich dumm anmachen deswegen, aber es selbst auf Luffy-chwan abgesehen haben“, Sanji verengte die Augen. – „AU! Und wie war das, als ich das Fenster Super-repariert habe? Da hast du wie ein Irrer deine Hanteln umhergewuchtet. Mehr als einmal hättest du mich fast mit ihnen erwischt. Du hast irgendwas vor dich hingemurmelt, dass du ‚bloß nicht daran denken‘ willst“, setzte Franky hinterher.
 

Zoro lief wieder rot an. „Das ist nie passiert!“, grummelnd wandte er den Blick ab, Sanji brach in Lachen aus. Luffy verstand den ganzen Aufruhr nicht wirklich, im Endeffekt war es ihm auch egal, er verschlang sein Fleisch und war glücklich.
 

Später am Abend ging Luffy ins Bett, nachdem er wieder angemeckert wurde, dass er sich gefälligst umziehen sollte, lag er nun unter seiner Decke. Heute war es ein sehr lustiger Tag gewesen, wie er fand, mal sehen, was die nächste Zeit so mit sich brachte.

Kapitel 3

13. Mai 1525
 

Nami seufzte auf. Noch immer, sah sie in ein maskulines Gesicht, wenn sie morgens in den Spiegel blickte. Der Anblick war nicht schön, obwohl sie natürlich auch als Mann gut aussah, aber dennoch hätte sie lieber ihr altes Aussehen zurück.
 

„Ich werde diesen Ivankov definitiv umbringen, wenn ich ihn sehe“, grummelte Nami. „Warum nur, wurde mir so etwas angetan?“, sie stieß die Luft aus. Mittlerweile war schon eine Woche vergangen. Heute würden sie die nächste Insel erreichen, darauf hatte sie jetzt schon keine Lust.
 

Die restliche Woche war mehr oder weniger ereignisreich verlaufen. Luffy hatte anscheinend endlich verstanden, dass man anderen nicht seine Brüste zum Anfassen anbot – was wohl an Sanjis Beinahe-Tod lag – und auch nicht seine Höschen herumzeigte – Brook hatte gefragt, ob er Luffys Höschen sehen durfte, auch er war vor Euphorie zusammengebrochen, nachdem Luffy sie ihm gezeigt hatte.
 

Sie verließ das Badezimmer. Gleich würde es Frühstück geben und sie konnte sich ja nicht ewig im Bad verstecken. Die anderen waren schon in der Küche und Sanji schwebte um Luffy herum. Ein weiteres Seufzen entfuhr ihr. Würde das jemals besser werden? Sie hatte das Gefühl, Sanji drehte bei Luffy noch mehr ab, als bei anderen Frauen.
 

Woran lag das wohl? „Hey, Nami!“, rief da Usopp. Stirnrunzelnd wandte sich die Navigatorin zu dem Kanonier um. – „Ja, was ist denn?“ – „Ich hab mir so einige Gedanken gemacht. Du verhältst dich definitiv zu weiblich!“, meinte Usopp.
 

„Ich bin ja auch eine Frau!“, knurrte Nami. – „Nun ja, aber momentan siehst du aber ziemlich männlich aus“, er sah Nami musternd an. „Und deshalb musst du dich auch ein wenig männlicher verhalten. Und da ich ja die Ausgeburt der Männlichkeit bin, werde ich dir natürlich dabei helfen“, Usopp grinste selbstgefällig, zeigte mit dem Daumen auf sich und legte einen Arm um Namis Schulter.
 

„… Ja, ist klar, Usopp“, murmelte die Navigatorin, sie hatte die Augen leicht verengt und die Hände hin die Hüften gestemmt. – „Ja, und als erstes: Stemm die Hände nicht so in die Hüften, das machen echte Kerle nicht“, wies er sie an.
 

Namis Augenbrauen wanderten nach oben, als Usopp sie dazu brachte, die Hände von den Hüften zu nehmen. „Jetzt, Brust raus und Bauch rein, Schultern zurück und Blick gerade aus. Schön den Körper angespannt halten. Wenn du so durch die Straßen läufst, wird jeder sehen, was für ein knallharter Kerl du bist!“, instruierte der Schütze sie.
 

„Klar … Sicher, wenn ich es nicht vergesse, dann werde ich das demnächst mal ausprobieren …“, grummelte sie und ging dann auf den Tisch zu, sie setzte sich neben Robin. – „Vergiss es ja nicht!“, Usopp setzte sich auch wieder hin.
 

Einige Zeit später kamen sie an der Insel an, im Vergleich zur letzten war diese Insel ziemlich schmutzig. Die Stadt auf der Insel wirkte nicht gerade Vertrauen erweckend. Die Straßen waren schmutzig, die Gebäude herunter gekommen. Die Menschen auf den Straßen sahen zwielichtig aus. Obwohl die Hauptstraße definitiv besser aussah, als die Seitengassen. Es gab hier viele Stände, viele Bars und viele Nachtclubs. Sogar um diese Uhrzeit standen die Prostituierten schon auf den Straßen und so wie es schien waren die besten Kunden Polizisten.
 

„Ui, wie cool, eine richtige Gangsterstadt“, strahlte Luffy. – „Ich glaube ja, jemand sollte Luffy an die Hand nehmen, nicht dass er sonst wohin abhaut …“, murmelte Nami, doch … „Wo ist er denn bitte jetzt schon wieder hin?“ Ihr Kapitän war mal wieder verschwunden.
 

„Das könnte Ärger geben“, seufzte Brook. – „Oh nein, Luffy-chwan! Was, wenn ihr etwas passiert? Ich muss sie finden. Luffy-chwan!“, somit war auch Sanji verschwunden. – „Wenn die ja einmal warten würden“, Nami schüttelte genervt den Kopf.
 

„Und jetzt denk dran, Nami, sei ein Mann!“, kam es von Usopp. – „Jaja, mal schauen, wir müssen jetzt erst einmal Luffy finden“, damit ging sie weiter. Der Schütze seufzte auf.
 


 

Luffy lief vergnügt durch die Straßen, hier sah es ja so cool aus. Die Typen wirkten richtig schön fies. Er betrat ein Lokal, in der Hoffnung, hier essen zu bekommen. „Hey, ich hab Hunger!“, rief er und setzte sich an die Bar. „Gibt’s hier was zu essen?“ Er klopfte leicht mit den Fäusten auf den Tisch.
 

Der schmierige Typ hinter dem Tresen, grinste dreckig. „Ja, hier gibt es was zu essen“, seine Mundwinkel zogen sich noch weiter nach oben, dadurch konnte man eine ganze Menge Zahnlücken sehen. „Was darfs denn sein? Einmal die Spezialität des Hauses?“
 

„Mir ist egal, was es gibt, Hauptsache was zu essen“, meinte Luffy, auch er grinste, natürlich bemerkte nicht, dass der Typ böse absichten hatte. – Von hinten näherte sich ein zweiter Kerl, er war ziemlich fett und ein strenger, Übelkeit erregender Körpergeruch ging von ihm aus. Er besaß einen Drei-Tage-Bart, trug ein ehemals weißes, fleckiges Unterhemd und eine schwarze Hose mit Schlappen. „Hey, Süße, lass mich dir was ausgeben, ja?“, er legte einen Arm um Luffys Taille.
 

„Klar, dass ist aber sehr nett von dir“, strahlte er nichts ahnend. – „Hey, Tommaso, gib dem Püppchen hier was von deinem besten Fraß“, er klopfte zweimal auf den Tresen. – „Klaro, kommt sofort“, Tommaso verschwand durch eine schmale Tür in die Küche.
 

„Ich heiße Karlo, und du, meine Süße?“, er stützte den rechten Ellbogen auf dem Tresen ab und wandte sich Luffy zu. – „Ich heiße Luffy“, antwortete dieser.
 

Karlo lachte leicht. „Schön dich kennen zu lernen, Luffy. Du bist neu hier? Auf Durchreise?“, fragte er. – „Hm, ja, wir halten hier nur kurz, schon morgen soll’s weiter gehen“, erzählte er freimütig.
 

„Oh, das ist aber schade“, Karlo seufzte auf. „Man hat hier so selten gute Gesellschaft von außerhalb.“ – Luffy sah ihn an, er verstand nicht so wirklich, worauf Karlo hinaus wollte. „Und das ist schlecht?“
 

„Aber natürlich, dass ist furchtbar schlecht“, Karlos Blick fuhr über Luffys ganzen Körper, vor allem an Luffys Ausschnitt blieb er hängen. Seine wurstigen Finger hingegen bewegten sich in Richtung von Luffys Hosenbund.
 

„Hm, blöd, aber du findest bestimmt wieder gute Gesellschaft“, kam es von Luffy, er lächelte unschuldig. Karlo zog eine Augenbraue hoch und fuhr sich durch die schwarzen, fettigen Haare. Er war sehr über Luffys augenscheinliche Naivität erfreut. – „Hey, sag mal, hast du nicht Lust, mir für den Rest des Tages noch Gesellschaft zu leisten? Ich kenne da einige ganz tolle Orte, da kann man richtige … Abenteuer erleben“, wieder dieses schmierige breite Grinsen.
 

„Wirklich? Das ist ja cool, aber erst, wenn ich was gegessen habe“, meinte Luffy fröhlich. – „Aber natürlich, Süße. Tommaso, wo bleibt das Essen? Die Lady hat Hunger!“, brüllte Karlo.
 

Einige Augenblicke später kam auch schon Tommaso aus der Küche zurück. Er warf Karlo einen üblen Blick zu, dieser verstand sofort und grinste noch ein wenig mehr. „Hier ist auch schon das beste Essen des Hauses“, kam es von Tommaso mit einem Grinsen.
 

„Super, ich bin am Verhungern“, Luffy rieb die Hände aneinander, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte, bemerkte er gar nicht. Er schlang das Essen in gewohnter Manier hinunter. Wie er neben den beiden Kerlen überhaupt etwas hinunter bekam, war schon erstaunlich. Beide stanken im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Himmel, damit war nicht alleine der Körpergeruch gemeint.
 

Die Essweise Luffys ließ die beiden Männer dennoch die Augenbrauen nach oben ziehen. Karlo zuckte jedoch mit den Schultern und wandte sich wieder dem ‚Mädchen‘ vor sich zu. „Und, schmeckt’s?“, wollte er wissen.
 

„Ja, sehr gut“, kam es von Luffy zwischen zwei Bissen. – „Das hört man gerne“, Tommaso lachte auf. – Ziemlich schnell hatte Luffy sein Mahl beendet. „Gut, soll ich dir jetzt einige interessante Plätze zeigen?“, hakte Karlo nach.
 

„Klar doch, jetzt hab ich ja was gegessen“, grinste Luffy ihn an. Karlo ging schließlich in Richtung Hintertür. – „Dann komm mit, hier geht es lang“, er winkte Luffy zu sich. Dieser folgte ihm bereitwillig.
 

„Giovanni wird sich sicher freuen, deine Bekanntschaft zu machen, was Abenteuer angeht ist er genau die richtige Person. Was der schon alles erlebt hat …“, Karlo ließ den Satz unbeendet. – „Woah, das klingt cool!“, freute sich Luffy. – „Das ist es allerdings“, murmelte Karlo.
 

Sanji war auf der verzweifelten Suche nach Luffy, wo konnte sein Kapitän bloß sein? Wenn er sich die Männer so ansah, dann schwante ihm Übles. Warum konnte Luffy nicht einmal in ihrer Nähe bleiben?
 

Luffy fühlte sich nach einigen Minuten ziemlich unwohl. Ihm war schwindelig und nach einiger Zeit verschwamm ihm die Sicht immer häufiger. „Hey, du, irgendwie ist mir ganz komisch“, Luffy taumelte gegen die Gassenwand und stützte sich ab.
 

„Oh je, oh je, hast du vielleicht irgendetwas Falsches gegessen?“, fragte Karlo scheinheilig. – „Hm, ich weiß nicht“, keuchte Luffy, er hatte seine linke Hand gegen den Bauch gedrückt und sich leicht vornüber gebeugt, er atmete schwerer. Letztendlich stolperte Luffy über seine eigenen Füße und sackte auf die Knie zusammen.
 

„Das ist ja wirklich bedauerlich“, grinste Karlo, er packte Luffy am Arm und zog ihn wieder hoch, danach warf er ihn sich über die Schulter. – „Was hast du vor?“, murmelte Luffy benommen. – „Na, wir beide werden jetzt ein Abenteuer erleben, hab ich dir doch gesagt“, er lachte auf und schlug Luffy auf den Hintern. Den Piratenkapitän verließen die Sinne.
 

Schnell trug Karlo Luffy durch die Gassen, diese Stadt wimmelte nur so von Verbrechern, dennoch gab es hier noch so etwas wie Polizei. Sollte er also mit seiner Beute auf offener Straße erwischt werden, würde man ihn ‚festnehmen‘ und sie müssten den Fall ‚in ihre Akten aufnehmen‘ und er würde dafür eine ‚Strafe‘ bekommen. Zum Glück waren die Polizisten hier leicht zu bestechen und solange man illegale Geschäfte in irgendwelchen dunklen Gassen betrieb, bekam man auch keinen Ärger, dann war es den Polizeibeamten vollkommen egal.
 

Diese Insel stand in keiner Beziehung zu der Weltregierung und Marine gab es hier auch nicht, es gab hier lediglich eine Polizeistation um den Schein zu wahren, doch die Polizisten spielten lieber Golf, als sich mit den Verbrechern zu beschäftigen. Das hier war wirklich ein Paradies für Gangster.
 

Karlo lief weiter durch die dunklen Gassen, bis er schließlich an einem Puff ankam. Er betrat ihn durch den Hintereingang. Er wusste, dass sich Giovanni hier aufhalten würde. Giovanni war der Boss der Insel, er war einer der erfolgreichsten Unterweltbosse die es auf der Grand Line gab.
 

„Karlo, war bringst du denn da mit?“, wollte Santiago wissen, er war einer der Geldeintreiber von Giovanni. – „Na, neue Ware. Die Kleine hab ich bei Tommaso aufgegabelt“, erklärte Karlo. „Die ist so doof wie Stroh, aber sie hat die richtigen Proportionen, die bringt sicher Kohle.“
 

Er ließ Luffy runter und zeigte ihn Santiago. Dieser packte Luffys Gesicht und betrachtete ihn einige Zeit. „Hm, ja, die wird eine Menge Kohle einbringen. Ob sie schlau ist oder nicht, ist doch egal, Hauptsache sie fickt gut. Komm, Giovanni ist oben“, Santiago lachte auf.
 

Die beiden gingen nach oben, die Mädchen, die hier herum liefen, grüßten Karlo und warfen ihm Kusshände zu und kicherten. Sie rekelten sich aufreizend an den Stangen oder in den Sesseln, die dort standen.
 

Sie stiegen die Treppe nach oben und kamen bei Giovannis Räumen an. Santiago klopfte an und sie traten ein. „Hey, Giovanni, er hat was Feines für Sie“, grinste Santiago. Giovanni sah auf, die Mädels um ihn herum kicherten, als sie die beiden Männer sahen.
 

„Was ist es denn diesmal?“, wollte der Boss wissen. – Karlo ließ Luffy vor Giovanni auf den Boden fallen. Dieser hob die Augenbrauen an. Er betrachtete Luffy eingehend. Die Mädchen neben ihm kicherten und schmiegten sich dann wieder an ihren Chef.
 

„Und, was sagen Sie?“, wollte Karlo wissen. – Giovanni bedeutete einem seiner Mädchen, Luffy mal näher her zu bringen und frei zu machen. Die Brünette sprang sofort auf und schleifte Luffy direkt zu ihm. Kichernd öffnete sie die rote Bluse.
 

„Hm, besser als die letzte, die du mir gebracht hast“, meinte Giovanni. „Fünfhunderttausend“, setzte er hinzu, danach machte er eine Handbewegung, die Santiago signalisierte, dass er das Geld auszahlen sollte. Der Mann führte Karlo aus dem Raum, er ging zum Tresor und holte das Geld hervor, er übergab es Karlo, welcher es, ohne es nach zu zählen, an sich nahm.
 

Er ging wieder nach unten und setzte sich auf einen der Sessel. Sofort kam eines der Mädchen an, viele waren hier noch Minderjährig. „Mister Karlos, schön Sie zu sehen“, sie setzte sich auf sein Bein. „Was kann ich für Sie tun?“, sie presste sich an ihn dran. – „Das Übliche“, grinste Karlos.
 

Santiago kam wieder in das Zimmer, Giovanni lehnte sich auf der Couch zurück. „Bring sie fort und mach sie fertig, zieh ihr was Anständiges an, etwas, was ihre Reize hervor hebt“, murmelte er zu Santiago und wandte sich dann wieder den Damen zu.
 

Santiago nickte und zog an Luffys Handgelenken, doch da dehnten sich lediglich die Arme. „Sie hat Teufelskräfte“, meinte Santiago. – „Dann gib ihr ein Seesteinarmband, sie soll keine faxen machen“, kam es desinteressiert von Giovanni.
 

Santiago nickte und hob Luffy dann ganz auf. Er brachte ihn ins Nebenzimmer, dort befand sich gerade Giorgia. „Santiago, was verschafft mir die Ehre?“, wollte sie wissen. – „Wir haben eine Neue. Mach sie fertig und gib ihr Seestein, sie hat Teufelskräfte“, brummte Santiago.
 

Er schmiss Luffy auf das Bett und verließ dann den Raum. Giorgia dafür da, die neuen Mädchen zurecht zu machen. „Süß, sie ist richtig süß“, sie grinste. „Dann werde ich dich jetzt mal zurecht machen, Schätzchen.“ Sie zog Luffy aus. „Was für ein hübscher Körper, doch die Narbe ist lästig“, seufzte sie.
 

Giorgia selbst hatte rotes gelocktes Haar, sie trug eine Korsage, die ihre Brüste kaum bedeckte, einen schwarzen Slip und rote Feinstrümpfe die von ebenfalls schwarzen Strapsen gehalten wurden. Zudem trug sie schwarze High Heels. Ihr Gesicht war stark geschminkt und ihr Augen-Make-up betonte die grüne Iris besonders gut.
 

Stöhnend richtete sich Luffy ein wenig auf, noch immer war er wirr im Kopf. „Wo bin ich?“, wollte er wissen. – „Ah, du bist hier im ‚Passione‘, Süße. Du wirst ab heute hier arbeiten“, Giorgia trat an einen Schrank und suchte passende Kleidung heraus.
 

„Warum habe ich nichts an?“, Luffy war noch immer zu benommen, er presste seinen Handballen gegen die Schläfe. – „Weil ich gerade dabei bin, dich umzuziehen. Du musst doch schließlich hübsch aussehen“, Giorgia lachte, sie hatte ein dunkles, sinnliches Lachen. Mit Reizwäsche bewaffnet kam sie schließlich zu Luffy zurück.
 

„Hier, du wirst das anziehen“, sie legte die Sachen auf das Bett, danach richtete sie Luffy auf. „Hm, mal sehen, vielleicht muss ich sogar eine Nummer kleiner nehmen, wenn ich mir deine Oberweite so ansehe“, sie seufzte auf und tastete Luffys Brüste ab.
 

Ihre langen, lackierten Fingernägel stachen leicht in Luffys weiche Haut. „Hey … lass das“, Luffy wollte ihre Hände wegschieben, doch noch immer wirkte das Betäubungsmittel zu stark. „Nami sagt, niemand soll meine Brüste anfassen.“
 

„Oh, Nami sagt das wohl. Tja, zu schade, du wirst dich jetzt wohl anfassen lassen müssen“, Giorgia tastete ihn weiter ab. Sie schob die rot geschminkten Lippen vor „Aber die Narbe muss ich überdecken, das geht so gar nicht“, sie stieß die Luft aus und drehte sich zu ihrem Schminktisch um. Sie holte eine Abdeckcreme hervor.
 

Zurück am Bett öffnete sie die Tube und schmierte dann Luffys Brustbereicht damit ein. „Lass das“, knurrte Luffy, es klang nicht sonderlich bedrohlich, viel zu schwach war seine Stimme. – „Stell dich nicht so an. Du wirst nachher noch ganz andere Sachen machen müssen“, Giorgias Blick war stark unterkühlt, als sie Luffy ansah.
 

„Was soll ich denn machen?“, wollte Luffy wissen. – Giorgia runzelte die Stirn. „Hm, du sollst alles machen, was die Kunden wollen, ist doch klar.“ – „Und was wollen dir hier so?“, nach wie vor verstand der Kapitän nicht. – Genervt stieß sie die Luft aus. „Du bist hab heute eine Prostituierte, klar, du wirst für Giovanni arbeiten und mit Sex Geld für ihn verdienen“, grummelte sie.
 

Luffy hob die Augenbrauen an und runzelte die Stirn. „Oh ich verstehe, wir haben hier eine kleine Jungfrau. Na ja, das wird sich heute Abend ändern. Nur keine Sorge, wenn du das ein paar Mal gemacht hast, wird es dir nichts mehr ausmachen. Und hey, du hast die Ehre für Giovanni zu arbeiten. Niemand wird es wagen, dich anzugreifen, denn du wirst unter Giovannis Schutz stehen“, erklärte sie.
 

Giorgia lächelte zufrieden, als sie die Narbe vollständig überdeckt hatte. Danach zog sie Luffy die Reizwäsche an, machte seine Haare ein wenig zurecht und schminkte ihn schließlich noch, zum Schluss holte sie noch einen Seestein-Armreif. „Hier, du musst das tragen“, mit diesen Worten zog sie Luffy den Armreif an.
 

Er spürte, wie ihn die Kraft verließ. „Und jetzt kommt, Giovanni muss dich noch sehen. Auch wenn du derzeit noch ein wenig benommen bist, musst du dich zusammenreißen“, teilte sie ihm mit. Danach führte sie Luffy aus dem Raum hinaus und wieder zurück zu Giovanni.

Kapitel 4

13. Mai 1525
 

Die Mugiwara-Bande, ausgenommen Luffy und Sanji, liefen durch die Stadt. Sie wurden von den Einheimischen komisch angesehen. Nami übernahm es diesmal, die Lebensmittel einzukaufen. Obwohl, bei dieser Stadt war es relativ schwierig, gescheite Lebensmittel zu finden, viele Stände führten zwar Nahrungsmittel, aber diese sahen offen gestanden widerwärtig aus.
 

„Hm, ob Sanji Luffy findet? Die beiden sind schon ziemlich lang verschwunden“, murmelte Chopper, er wirkte ein wenig besorgt. – „Mach dir keinen Kopf, Sanji wird Luffy schon finden. Zudem, Luffy ist immer noch Luffy, er wird sich schon verteidigen können, wenn es Ernst wird“, antwortete Nami.
 

Nami beobachtete eine Gruppe von Männern, die sich vor einem Bordell rum trieben und augenscheinlich Spaß mit den Frauen hatten. Die meisten waren uniformiert. „Hm, ist wohl das örtliche Pendant zur Marine …“, nuschelte sie mehr zu sich selbst. „Aber viel effektiver scheinen sie auch nicht zu sein.“ Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder ab. Sie versuchte weiterhin an halbwegs brauchbare Lebensmittel zu kommen, was sich definitiv als schwierig gestaltete. Zudem hatten sie Zoro unterwegs irgendwo verloren …
 


 

Sanji war noch immer auf der Suche nach Luffy, mittlerweile hatte sich ein großer Kloß voller Unbehagen in seinem Magen breit gemacht. Warum war er nirgendwo zu finden? Irgendwo musste er doch sein!
 

Plötzlich blieben seine Beine wie von alleine stehen, mittels seines Kenbunshoku konnte er endlich etwas spüren. Luffy! Er drehte sich um und lief schnell auf ein Bordell zu, es hieß ‚Passione‘. Sein schlechtes Gefühl wuchs mehr und mehr, weshalb er noch einen Zahn zulegte.
 


 

Giorgia schleifte Luffy mit zu Giovanni. Dieser war gerade noch immer mit seinen Frauen beschäftigt. Heute war ein sehr ruhiger Abend, normalerweise machten ihm seine Klienten mehr Probleme, an diesem Abend jedoch nicht, weshalb er die freie Zeit ausnutzte.
 

„Giovanni, sie ist fertig“, meinte Giorgia und zerrte Luffy vor ihren Boss. „Sie ist zwar immer noch auf Droge aber gut, das dürfte sich spätestens morgen Abend gelegt haben“, merkte sie an.
 

Der Boss besah sich Luffy nun genau, dieser hielt sich nur äußerst wackelig auf den High Heels, in welche ihn Giorgia gestopft hatte. „Bezaubernd, wirklich bezaubernd. Biete sie heute erstmalig zur Versteigerung an. Ich bin mir sicher, dass sie einen guten Preis erzielen wird“, ein Grinsen huschte über Giovannis Gesicht.
 

„Alles klar, Boss“, Giorgia nickte und führte Luffy dann nach draußen, dessen Blick lag immer noch auf den Mädchen, die Giovanni weiter bearbeiteten. Was zur Hölle machten die da? Er wurde die Treppe hinunter geschleift, er konnte in den hochhakigen Schuhen wirklich nicht laufen.
 

Sie kamen hinter einer kleinen Bühne an, noch wurden sie von den violetten Vorhängen verdeckt, hier hinter waren einige Mädchen, die auf ihren Einsatz warteten. Sie waren alle nur halb bekleidet. „Passt mal auf Mädels, wir haben eine Versteigerung rein bekommen“, informierte Giorgia sie.
 

Interessiert kamen einige von ihnen Näher. „Oh, sie ist hübsch“, merkte Arianna an. Sie trat auf Luffys rechte Seite und hakte sich bei ihm unter. „Komm mit, Kleine, ich werde dich mal ein wenig rumführen“, sie lachte auf und zog ihn dann mit. „Ah, Giorgia, wir kümmern uns um alles“, rief sie ihrer Chefin dann noch zu.
 

Arianna führte Luffy zu der Gruppe von Mädchen, ja, es waren definitiv noch sehr junge Mädchen, wahrscheinlich alle jünger als Luffy. „So, Mädchen, sie hier hat heute ihr Erstes Mal, da muss sie natürlich besonders gut rüber kommen“, meinte Arianna.
 

„Uh, sie ist ja so gut gebaut, das ist ja klasse“, kam es von Francesca, danach legte sie ihre Hände an Luffys Brüste und drückte sie ein wenig. „Uh, fühlt sich gut an. Das nenne ich mal eine perfekte Oberweite“, sie lachte.
 

„Ja, anders als deine“, merkte Antonia an. – „Ach, halt doch den Mund“, knurrte Francesca genervt. – Arianna klatschte in die Hände. „Leute, beruhigt euch. Sie muss gleich raus, wenn Noemi mit ihrer Show fertig ist.“
 

Seufzend winkte Francesca ab, sie kannte das ja, Antonia stichelte sie gerne mal. Schließlich war Noemis Show vorbei und sie brachten Luffy auf die Bühne. „Meine werten Herrschaften, heute dürfen wir Ihnen wieder jemand neues präsentieren. Und damit wir die Neue kennen lernen können, gibt es eine Versteigerung“, verkündete Arianna. „Und nun werden wir einen Blick auf die Neue werfen“, sie gab Antonia das Zeichen und diese schob Luffy ganz nach vorne.
 

Ein Raunen ging durch die Reihen der Männer, einige stießen Pfiffe auf. „Und wir beginnen mit einem Startgebot von fünfzigtausend Berry“, meinte Arianna.
 


 

Sanji hatte das Bordell erreicht, er hoffte nur, dass noch nichts Schlimmes passiert war. Er mochte sich das gar nicht ausmalen, Luffy in so einem Etablissement, bei solchen Kerlen! Er stieß die Tür auf, er ignorierte den Türsteher, der ihn aufhalten wollte. Mittlerweile besaß Sanji einen Tunnelblick, der ihn sogar die halbnackten Mädchen ignorieren ließ. Er kam in der Mitte des Lokals an und dort stand Luffy.
 

Der Anblick machte ihn wütend, man hatte ihn in Reizwäsche gesteckt und ihm anscheinend ein Betäubungsmittel gegeben. Er wirkte mehr als abwesend. Noch dazu wurde er gerade anscheinend versteigert. Sanjis Zähne krachten aufeinander und er stürmte auf die Bühne. „Was soll die Scheiße? Hört auf, auf meinen Kapitän zu bieten!“, brüllte er.
 

Die Mädchen wichen erschrocken zurück, als Sanji an Luffys Seite trat und ihn zu sich zog. „Sanji?“, murmelte Luffy. – „Hey, verschwinde von der Kleinen, die gehört schon so gut wie mir!“, krakelte ein Kerl.
 

Sanji sah definitiv nur noch rot, er sprang auf den Kerl zu und verpasste ihm einen Tritt. „Halt deine verdammte Klappe! Niemand wird sich an meinem Kapitän vergreifen!“, fuhr er den mittlerweile bewusstlosen Kerl an. „Wenn auch nur einer von euch was sagt, dann wird er es bereuen!“, drohte der Smutje und ging wieder zu Luffy.
 

Er zog sein Jackett aus und legte es Luffy um die Schultern, er knöpfte es vorne zu. „Das kannst du doch nicht machen!“, meckerte Antonia, doch ein Blick von Sanji genügte, um sie zum Schweigen zu bringen. – „Nur die Tatsache, dass du eine Frau bist, verhindert, dass ich dich vermöble. Ich würde niemals Frauen schlagen, egal, was für widerliche Sachen sie tun. Deshalb werde ich jetzt meinen Kapitän nehmen und gehen“, brummte er.
 

Sanji hob Luffy auf die Arme. „Alles wird gut“, murmelte der Smutje nur, danach verließ er das Bordell. Die Männer wichen vor Sanji zurück, seine Ausstrahlung war schrecklich momentan.
 

Schnurstracks lief er in Richtung Thousand Sunny, er würde vom Schiff aus Chopper anrufen. Er sollte Luffy untersuchen, nicht dass doch etwas viel Schlimmeres passiert war. Luffy lag schlaff in seinen Armen, er war anscheinend wieder ohne Bewusstsein.
 

Als er zehn Minuten später auf dem Schiff ankam brachte er seinen Kapitän gleich in Choppers Krankenzimmer, danach holte er die Teleschnecke hervor und wählte die Nummer der Baby-Schnecke.
 

Es dauerte nicht lange, bis Nami dran ging. »Sanji, hast du Luffy gefunden?«, wollte sie wissen. – „Ja, hab ich, ist Chopper bei dir? Wenn ja, dann soll er sofort hierher kommen. Luffy wurden anscheinend irgendwelche Drogen verabreicht. Er soll sich beeilen!“, knurrte Sanji, er war noch immer mehr als aufgebracht.
 

»Klar, ich beeil mich, Sanji!«, kam es von Chopper, der direkt neben Nami stand. Das klang gar nicht gut, weshalb sich die restliche Gruppe ebenfalls auf den Rückweg machte. Glücklicherweise fanden sie Zoro unterwegs, sie schleiften ihn gleich mit.
 

„Sanji, was ist los?“, wollte Nami sofort von dem Smutje wissen. – „Ich hab ihn in diesem Zustand in einem Bordell gefunden. Er sollte gerade versteigert werden“, Sanji hatte die Hände zu Fäusten geballt. Chopper war in der Zeit mit Luffys Untersuchung beschäftigt.
 

„Wie hieß der Scheiß-Laden?“, wollte Nami wissen. – „Passione, wenn da nicht überwiegend weibliche Mitarbeiter gewesen wären, hätte ich in dem Laden aufgeräumt“, knurrte Sanji. – Nami stieß gepresst die Luft aus. Auch sie musste an sich halten.
 

Sanji drehte fast durch, während er auf Choppers Bericht wartete. Es dauerte eine Ewigkeit, ehe das Rentier aus dem Behandlungszimmer trat. „Also … ich habe eine große Menge Flunitrazepam in seinem Blut gefunden“, setzte er an. „Ihm wurden also K.-o.-Tropfen verabreicht. Und davon nicht gerade wenig.“
 

„Diese Mistkerle. Haben sie ihr sonst noch irgendetwas angetan?“, wollte Sanji wissen. – „Nein, das glücklicherweise nicht, das hast du wohl gerade so verhindert“, gab Chopper Entwarnung. „Luffy wird noch einige Stunden neben sich stehen. Ich denke, wir sollten so schnell wie möglich von hier abhauen“, schlug Chopper vor.
 

„Nein, ich werde mich um dieses ‚Passione‘ kümmern … Sanji, Chopper ihr bleibt besser hier, wenn sie hierher kommen, könnt ihr Luffy beschützen. Ich werde mir die anderen schnappen und dann kriegen die was von mir zu hören“, Nami war stinksauer.
 

Sie verließ den Raum und ging auf das Deck, dort warteten die anderen. „Zoro, Usopp, Franky Brook. Wir werden den Leuten vom ‚Passione‘ mal einen Besuch abstatten. Sanji hat Luffys Strohhut dort vergessen“, der Strohhut wurde zwar tatsächlich im Passione gelassen, aber das war für Nami erst einmal nur nebensächlich.
 

Der Rest der Gruppe nickte, sie würden es diesen miesen Schuften schon noch zeigen, deswegen machten sie sich gleich auf den Weg. Mittlerweile war die Sonne schon untergegangen und die Stadt wurde in gleißendes Licht getaucht. Neonlichter flackerten über den Clubs und auch das Passione leuchtete bunt.
 

Die Leute auf der Straße wichen vor der Gruppe Piraten zurück. Sie strahlten regelrecht ‚Gefahr‘ aus. Nami öffnete die Tür des Bordells, natürlich wollte der Türsteher, Stefano, sie aufhalten, doch er wurde schnell von Zoro ausgeknockt.
 

„Hey, was wollt ihr hier?“, wollte Santiago wissen. Er war natürlich, nach Sanjis Auftritt ersten in Alarmbereitschaft. – „Wir wollen unseren Käpt’n rächen. Das hättet ihr nicht tun sollen“, grummelte Nami, sie zückte ihren Klima-Takt-Stock. „Und jetzt bring mich zu deinem Boss“, sie richtete den Stab auf Santiago.
 

„Ach ja? Ist ja niedlich, ich hätte nicht gedacht, dass das Schnuckelchen Piratenkapitän ist. Laut Karlo war sie ziemlich leicht rumzukriegen, also kann sie ja nicht so pralle sein“, er lachte auf. Namis Augenbraue zuckte nach oben, danach verpasste sie Santiago mit dem Stab einen Schlag ins Gesicht. – „Mach dich nicht über meinen Kapitän lustig. Wenn ihr auch mit so miesen Tricks wie K.-o.-Tropfen arbeitet …“, knurrte sie. „Und jetzt mach hinne, ich will deinen Boss sprechen.“
 

Santiago lachte weiterhin nur. „Sicher, sicher. Wenn du meinst, wisst ihr, ihr macht es uns ziemlich einfach. Wenn ihr nicht hierher gekommen wärt, dann wären wir zu euch gekommen. Immerhin habt ihr uns bestohlen. Aber gut, kommt erst einmal mit“, noch immer grinste er ununterbrochen. „Giovanni erwartet euch schon.“
 

Das machte Nami wütend. Es passte ihr gar nicht, dass es jetzt so hingedreht wurde, als ob Luffy diesem Giovanni gehörte. Die Piraten folgten Santiago, er führte sie nach oben. Dort wartete bereits der Boss, er saß auf der Couch, diesmal ohne Frauen.
 

„Boss, die Piraten sind hier“, meinte Santiago. – Giovanni lachte auf. „Sehr schön, sehr schön. Kommt doch rein, setzt euch“, bot er seinen … Gästen an. – „Hey, verarsch mich nicht“, fuhr Nami ihn an.
 

Giovanni erhob sich und knöpfte sein Jackett zu, danach ging er zu einem Schrank und holte sich einen Whisky hervor. Er schenkte sich ein Glas ein und nippte daran. „Warum denn so aggressiv? Ihr habt euer Mädchen doch wieder, wir haben ihr noch nicht einmal viel angetan“, murmelte Giovanni. „Und ich ließ den Mann ersten nicht einmal verfolgen, das war eine sehr großzügige Geste von mir, obwohl er mir mein Eigentum stahl“, fuhr er weiter fort.
 

„Ihr Eigentum? Ihr verdammtes Eigentum? Luffy ist doch kein Gegenstand!“, stieß Nami erbost aus. – „Natürlich ist sie kein Gegenstand, aber ich habe viel Geld für sie bezahlt. Und deshalb gehört sie mir. Aber nun gut, wenn sie euch so viel bedeutet … kann ich denke ich auf sie verzichten, vorausgesetzt, ihr zahlt mir das Doppelte des Einkaufpreises“, er grinste finster.
 

„Du spinnst ja wohl. Menschen kann man nicht mit Geld an- und verkaufen!“, Nami wurde immer wütender, sie hob den Stab an. – „Wenn das so ist …“, seufzte Giovanni auf. Er richtete seine rechte Hand auf Nami, zur Pistole geformt, er grinste leicht, während er einen ‚Schuss‘ abfeuerte.
 

Nami zuckte zusammen, als sie der ‚Schuss‘ von Giovanni traf, sie taumelte nach vorne und hielt sich den Kopf. Sie kniff die Augen zusammen und stöhnte auf. „Nami, was hast du?“, wollte Usopp wissen. – „Ich … weiß nicht“, keuchte Nami auf.
 

„Hey, was hast du mit ihr gemacht?“, fragte Zoro. – „Ihr?“, Giovanni schloss kurz die Augen und nickte dann. „Ach so, ich verstehe, du bist ursprünglich ein Mädchen und wurdest mittels der Hormon-Frucht verwandelt“, murmelte er.
 

„Woher weißt du das?“, keuchte Nami, noch immer schmerzte ihr Kopf. – „Ich kann unter anderem Gedanken lesen“, erklärte Giovanni ruhig. „Und das ist noch nicht alles. Ich kann auch das hier“, wieder zielte er auf Nami. Diesmal richtete sich die Navigatorin stocksteif auf. Sie war regelrecht erstarrt.
 

„Au, was machst du mit unserer Navigatorin?“, knurrte Franky. Er ging ein wenig nach vorne. Doch plötzlich holte Nami mit ihrem Klima-Takt-Stock aus und attackierte den Cyborg damit. „Oi, Nami, was soll das denn?“
 

Namis Augen wirkten plötzlich leer, als ob ihr Geist nicht mehr anwesend war. „Thunderbolt Tempo!“, rief sie und schleuderte den Angriff auf Franky. – „Lass das doch!“, rief der Cyborg, nachdem er ausgewichen war.
 

„Sie kann dich nicht hören. Sie steht unter meiner Kontrolle“, meinte Giovanni. – „Du hast von einer Teufelsfrucht gegessen?“, wollte Usopp wissen. – „Ja, das habe ich.“ Giovanni bewegte leicht die Hand und Nami griff jetzt Usopp an. Der Schütze wich zurück, als Nami ihn mit dem Stab attackierte. – „Verdammt, komm zu dir!“, rief er, er wollte die Navigatorin natürlich nicht angreifen.
 

„Das nützt gar nichts“, murmelte Giovanni. Er steuerte Nami erneut und ließ sie diesmal Zoro angreifen. Dieser wich zurück und blockte die Attacken ab. „So ein Mist“, er wich erneut aus und stürmte dann an Namis Seite vorbei, er hielt direkt auf Giovanni zu, seine Schwerter hatte er bereits gezückt.
 

„Mental Out“, Giovanni richtete seine Hand auf Zoro und dieser stoppte sofort, er bewegte sich nicht mehr. „Memory Destruction“, Giovanni machte eine schnelle Geste, so, als ob er mit der Handkante etwas zerschneiden wollte. Zoro ging auf die Knie und sackte dann leblos vornüber.
 

„Zoro!“, rief Usopp. „Was ist mit ihm?“, seine Augen waren geweitet, er konnte es nicht fassen. – „Los, erhebe dich“, Giovanni drehte die Handfläche nach oben und hob den Zeigefinger an, sodass dieser in die Luft zeigte. „Refill.“
 

Zoro erhob sich tatsächlich und als er sich zu seinen Freunden umdrehte war sein Blick anders. „Also, Zoro, wer sind diese Leute, kennst du sie?“, fragte der Mafiaboss. – „Nein, die kenne ich nicht, wer sind die?“, wollte der Schwertkämpfer wissen. Er sah fragend zu Giovanni.
 

„Hey, Zoro! Was soll der Scheiß? Wir sind’s, deine Nakama!“, redete Usopp auf ihn ein. – „Wer? Ihr? Nicht dass ich wüsste“, der Schwertkämpfer hob die Schultern an. - Giovanni lachte auf. „Das nützt gar nichts, ich habe seine kompletten Erinnerungen gelöscht.“
 

Franky, Usopp und Brook sahen geschockt zu Giovanni und Zoro, aber auch Nami war nahe an den Mafiaboss heran getreten. Was war das bitte schön für eine Teufelskraft?

Kapitel 5

13. Mai 1525
 

Die Situation in Giovannis Räumlichkeiten war noch immer sehr angespannt. Usopp, Brook und Franky standen jetzt auf einmal nicht nur Giovanni und Santiago gegenüber, nein, jetzt auch noch Nami und Zoro. Diese Situation war verdammt bescheiden.
 

Giovanni wandte sich jetzt auch an Nami. Auch hier setzte er sein Mental Out ein. Auch Nami war nach wenigen Minuten wie ausgewechselt. „Das sieht gar nicht gut aus“, murmelte Brook. Mittlerweile war der Rest der Mugiwara-Bande in Kampfhaltung gegangen.
 

„Nun, ich will fair bleiben“, setzte Giovanni ein. „Ich werde keinen weiteren von euch unter meine Kontrolle bringen. Genau genommen kann ich das auch gar nicht mehr. Mein Limit liegt bei zehn Personen, die ich gleichzeitig kontrollieren kann und da ich, neben den beiden hier, bereits acht weitere Personen unter meiner Kontrolle habe, ist mein Limit also erschöpft. Ich müsste erst jemanden entlassen, damit ich einen weiteren fernsteuern könnte und da die anderen acht sehr wichtige Personen sind, lasse ich das“, Giovanni grinste leicht. „Und ich gebe euch die Chance, eure beiden Freunde wieder zu bekommen. Ihr müsst mich nur besiegen und ich werde die Kontrolle aufheben. Hier in diesem Gebäude sind auch einige Seestein-Armreife, wenn ihr mir davon einen anlegen könnt, oder mich anderweitig besiegt, dann werde ich meine Kontrolle aufheben. Allerdings … selbst mit Seestein ist das ein andauernder Effekt, wenn ihr mich also tötet, dann werden eure Freunde nie wieder normal werden“, verriet er ihnen.
 

„Ey, warum sagst du uns das alles?“, wollte Franky wissen. – „Ich will das Ganze interessanter machen. Und nun heißt es, drei gegen drei, mich ausgeschlossen. Könnt ihr gegen eure Nakama kämpfen? Wie sieht es wohl aus?“, noch immer grinste Giovanni, es wirkte momentan hinterhältig obwohl es eigentlich nicht so gemeint war.
 

„Von mir aus doch, wenn das der einzige Weg ist, unsere Nakama zu befreien, dann werden wir das wohl tun müssen“, meinte Franky, er war darüber ganz und gar nicht erfreut, doch was sollte man anderes machen?
 

„I-ich werde mich auf die Suche nach einem Seestein-Armreif machen!“, stieß Usopp gleich aus, er wollte ganz und gar nicht gegen seine Nakama kämpfen. Schnell bewegte er sich deshalb auf die Tür zu. Allerdings hatte er schon gar nicht mehr an Santiago gedacht, dieser tauchte urplötzlich vor ihm auf. Ruckartig blieb der Schütze stehen.
 

„Wo willst du denn hin?“, fragte er scheinheilig nach. Er lehnte sich gegen die Tür und verschloss so den einzigen Ausgang. – „Hey, geh mir aus dem Weg“, rief Usopp und hob sein Kabuto an. Santiago grinste leicht und plötzlich fing seine Haut an abzublättern. Wenige Sekunden später zerfiel er in tausende von Papierteilchen. „Noch mehr Teufelskräfte?“, stöhnte Usopp auf.
 

Einige Papierstücke flogen direkt auf Usopp zu, dieser wich zurück, doch einige Zettel hafteten sich an ihn dran. „Lass das!“, kreischte der Schütze auf. – „Franky Fireball!“, rief Franky und schoss eine Feuersalve auf Santiago. Die Papierschnipsel verteilten sich im Raum. „Los, hau schon ab, such den Seestein“, brüllte Franky und kümmerte sich weiterhin um Santiago.
 

„Oni Giri“, Zoro stürmte auf den Cyborg zu, der alle mühe hatte, den Angriff seines Nakama zu parieren. – Franky schlug nach Zoro, doch dieser wich aus. Im gleichen Moment sauste Santiago auf Franky zu, er haftete sich an Frankys Gelenke und versuchte sie so zu blockieren.
 


 

Nami war in der Zwischenzeit hinter Usopp her. „Bleib stehen, verdammter Pirat“, knurrte die Navigatorin. Sie schleuderte Usopp einige Blitze entgegen. – „Hey, Nami, komm wieder zu dir! Ich bin es, Usopp, wir sind doch Nakama!“, schrie er ihr entgegen.
 

„Pah, als ob ich mit irgendwelchen dahergelaufenen Piraten befreundet wäre“, lachte Nami auf und schleuderte weiter Blitze in die Richtung des Schützen. – Dieser blieb plötzlich stehen und drehte sich zu der Navigatorin um. „Hör auf, so einen Mist zu reden! Auch wenn du jetzt von Giovanni kontrolliert wirst, werde ich nicht zu lassen, dass du so einen Stuss redest!“, brüllte er ihr entgegen. Er hob Kabuto an: „Hissatsu Midori Boshi: Devil“, er feuerte den Pop Green ab und sofort bildete sich die große Pflanze.
 

Nami wich ein wenig zurück, das passte ihr gar nicht, sie knurrte auf und während sie sich mit der Pflanze beschäftigte, lief Usopp weiter. Er musste unbedingt diese Seestein-Armreife finden, dann würde dieser Giovanni seine Freunde wieder normal machen, sie mussten ihn unbedingt besiegen.
 

Er steuerte einfach auf die nächst beste Tür zu und riss sie auf. Erschrocken drehte sich Giorgia zu Usopp um. „Was willst du hier?“, wollte die Frau wissen. – „Ich brauche einen Seestein-Armreif“, knurrte der Schütze, er sah sich suchend im Zimmer um, während er nebenbei auch noch Giorgia im Auge behielt, zumindest versuchte er es.
 

Die Frau näherte sich Usopp von hinten und trat ihn mit einem kräftigen Kick in den Rücken, ihre spitzen Absätze bohrten sich in sein Fleisch. Usopp geriet aus dem Gleichgewicht, während Giorgia ihn erneut in die Seite trat, diesmal so, dass er eine Drehung nach links vollführte und schließlich, statt auf dem Bauch, auf dem Rücken landete.
 

Verdutzt blickte er zu Giorgia auf, diese war zu ihm heran getreten, sie blickte finster auf ihn herunter. Langsam ging sie runter und setzte sich auf Usopp drauf, der Schütze musste Schlucken, dass sah ganz und gar nicht gut aus.
 

„Ich fürchte, ich kann dich nicht so einfach weiter lassen“, murmelte sie, sie hatte sich vorgebeugt und ihre Lippen waren nun nahe neben seinem Ohr. Usopp spürte, wie sich ihre großen Brüste gegen seinen Oberkörper drückten, Giorgia war mit achtundzwanzig die älteste Frau hier im Passione.
 

„Du wirst mich zuerst besiegen müssen“, Giorgia grinste lasziv, als sie sich ein wenig aufrichtete. „Glaubst du, du schaffst das?“, sie kicherte und beugte sich wieder zu dem Schützen hinunter.
 

Blut schoss ihm ins Gesicht, das war eine verdammt unangenehme Situation. Giorgia wusste ganz genau, was sie zu tun hatte, um Usopp in Unannehmlichkeiten zu bringen. Mit ihren Fingerspitzen strich sie über seine Arme weiter nach oben. „Na komm schon, willst du mich nicht besiegen?“, wieder dieses Kichern.
 

„Thunderbolt Tempo!“, ertönte es da plötzlich von draußen, Giorgia sah auf und diese Gelegenheit nutzte Usopp aus. Er stieß Giorgia von sich runter und stand dann schnell auf. In diesem Moment trat Nami in den Raum sie sah ziemlich angefressen aus. „Hey, Pirat, jetzt hab ich dich endlich“, knurrte sie.
 

Nami lief auf Usopp zu und schlug mit dem Stab auf ihn ein, nur mühsam konnte der Schütze die Angriffe mit Kabutos Griff parieren. Nami schlug erneut zu und drückte Usopp immer weiter zurück, als Mann war sie körperlich definitiv stärker als, als Frau.
 

Usopp hatte allerhand Probleme, Namis Druck stand zu halten, zu allem Überfluss hatte sich jetzt auch noch Giorgia wieder aufgerichtet. „So geht man nicht mit einer Frau um“, fauchte sie. – „Keine Sorge, Giorgia, ich übernehme das“, kam es von Nami. Die Prostituierte hob die Augenbrauen an, allerdings verstand sie recht schnell, dass Nami wohl unter Giovannis Kontrolle stehen musste.
 

Nami schaffte es Usopp zurück zu drängen, dieser landete auf dem Bett, auf welchen Luffy einige Zeit zuvor ebenfalls gelegen hatte, Nami grinste ihn jetzt an. Verdammt, das sah nicht gut aus. Die Navigatorin kam auf ihn zu und hatte ihren Stab schon erhoben. Aus einem Reflex heraus hob Usopp schließlich die Beine an und trat nach Nami, diese wurde mit voller Wucht getroffen.
 

Die Navigatorin stolperte, vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht, zurück und stieß gegen die kleine Kommode, auf der sowohl einige der Seestein-Armbänder, als auch Luffys Hut lagen. Sie blieb vor der Kommode auf dem Boden sitzen.
 

Usopp wandte sich in der Zwischenzeit wieder an Giorgia, diese grinste noch breiter als zuvor. „Du hast ja doch mehr drauf als angenommen“, lachte sie, sie hatte die linke Hand in die Seite gestemmt und die rechte Hand überlegend an ihr Kinn gelegt. In ihren Augen blitzte etwas auf und sie ging wieder auf Usopp zu.
 

„Bleib weg von mir“, knurrte der Schütze und parierte Giorgias Tritt mit Kabutos Griff, er stieß sie nach hinten, sodass sie es diesmal war, die auf dem Boden landete. Überrascht keuchend riss sie die Augen auf und sah zu ihm auf.
 

Er rammte das Ende von Kabutos Griff neben Giorgias Gesicht auf den Boden. Jetzt hatte Usopp sich über der Frau aufgebaut. „Wo sind die Seesteine?“, wollte er wissen. – Giorgias Lachen hallte durch den Raum. „Such sie doch, aus mir kriegst du nichts heraus. Ich hatte schon härtere Kerle als dich“, erwiderte sie. Sie lag zwischen Usopps Beinen und er stand in etwa auf Taillenhöhe über ihr. Sie hob ihre Beine an und schaffte es, sie um Usopps Oberschenkel zu wickeln, sie verschränkte ihre Füße und zog ihn dann mit einem Ruck zurück, sodass er zurückstolperte und unsanft mit den Schulterblättern auf dem Boden aufschlug.
 

Jetzt lagen Usopp und Giorgia ein wenig verknotet auf dem Boden. Mit schmerzenden Schultern versuchte er sich ein wenig aufzusetzen. Giorgia hatte sich währenddessen in eine sitzende Position gebracht, allerdings kam sie nicht weiter, da Usopp noch immer teilweise auf ihren Beinen lag.
 

Nami saß noch immer vor der Kommode, sie war ein wenig benommen, mit so einem Angriff seitens dieses Piraten hatte sie nicht gerechnet. Sie wollte schon wieder aufstehen und es dem Kerl zeigen, der da gerade mit Giorgia kämpfte, als sie plötzlich etwas auf den Kopf bekam, es war nicht sonderlich schwer, aber sie zuckte vor Überraschung zusammen. Das Etwas fiel von ihrem Kopf und landete in ihrem Schoß.
 

Ein Strohhut? Plötzlich durchzuckte sie etwas, ein Stöhnen entwich ihren Lippen, ein Bild blitzte in ihren Gedanken auf. Es war undeutlich und verschwommen, was war das nur und warum hatte sie jetzt auf einmal höllische Kopfschmerzen? Wieder ein Bild, dasselbe wie zuvor. Alle paar Sekunden tauchte dieses Bild in ihrem Kopf auf. Zuerst war es sehr klein, so als ob es weit von ihr entfernt wäre, doch mit jedem erneuten Auftauchen, kam es näher.
 

Es wurde auch immer klarer und mit jedem Mal konnte sie mehr erkennen. Schließlich tauchte es im Sekundentakt auf und plötzlich war es ganz klar. Ein Junge war darauf zu erkennen, er lächelte sie breit an. Nami keuchte auf und hielt sich den Kopf, sie kniff die Augen fest zusammen.
 

Ein weiteres Bild, der Junge mit dem Strohhut drückte einem weinenden Mädchen den Strohhut auf den Kopf … nein, nicht irgendein Mädchen, das Mädchen war sie selbst, doch warum war sie jetzt männlich?
 

Immer schneller schossen weitere Bilder durch ihren Kopf und plötzlich legte sich irgendein Schalter in ihrem Gehirn um. Ihre Hand schloss sich fester um den Strohhut. „Luffy“, murmelte sie.
 


 

Franky und Brook hatten in der Zwischenzeit alle Hände voll damit zu tun, Zoros und Santiagos Angriffen auszuweichen, beziehungsweise sie zu parieren. Brook wich gerade erneut zurück, doch damit stieß er gegen eines der Bücherregale. „Das sieht übel aus“, keuchte er, als Zoros Schwert gegen seines krachte.
 

Franky hatte in der Zwischenzeit ganz andere Probleme, Santiagos Papierfetzen hatten sich fast ganz um ihn drum gelegt, sie drangen in die kleinen Lücken seines Metallkörpers ein, so verhinderten sie, zum Beispiel, dass er seine Arme bewegen konnte. An Frankys Brust bildete sich Santiago teilweise wieder aus, zuerst war er nur ein weißer Klumpen, Franky hätte nie im Leben daran gedacht, dass das mal ein Mensch war. Doch jetzt kehrte die Farbe zurück und man konnte ihn ganz gut ausmachen.
 

Santiago lächelte Finster, als er sich zu Franky beugte: „Na, Cyborg, wie fühlt sich das an? So ganz gelähmt?“, das Grinsen bedeutete definitiv nichts Gutes. Ein Arm bildete sich an Santiagos Körper aus, allerdings sah es so aus, als hätte er eine Klinge an der Unterseite befestigt, dabei war das alles nur Papier. „Tja, auch Papier kann schneiden“, meinte er nur noch, ehe er den Arm an Frankys Hals legte, er ritzte zumindest die oberste Schicht auf, er konnte mit dem Papier sowohl menschliche Haut als auch Metall schneiden.
 

Der Cyborg knurrte auf, wenn ihm nicht etwas einfiel, dann sah das hier übel aus. Er konnte noch nicht mal den Fireball abfeuern, da auch sein Mund mit Papier bedeckt war. Santiago lachte auf.
 

Giovanni sah zu, wie sich die vier bekämpften, es war zu amüsant, er war sich ziemlich sicher, dass er diese Schlacht gewinnen würde, Santiago war schließlich sein bester Mann, mit der Logia-Frucht war er so ziemlich allen Leuten gegenüber im Vorteil. Doch plötzlich wurde die Tür wieder aufgerissen und alles ging drunter und drüber.
 

Auf einmal war der ganze Raum in Rauch gehüllt, Giovanni sah rein gar nichts mehr. Was war denn jetzt los? Plötzlich schrie Santiago auf, er war von etwas heißem getroffen worden, kurz darauf setzte ein heftiger Regenschauer ein. Franky stutzte, das waren doch Namis Attacken gewesen!
 

Der Cyborg konnte spüren, wie er immer mehr Bewegungsfreiheit bekam, Santiagos Papier zog sich zurück und verschwand schließlich ganz. Er konnte allerdings nicht erkennen, wo der Teufelskraft-Nutzer hin verschwunden war.
 

Brook nutzte die Chance, er stieß Zoro heftig zurück und schaffte es sogar, ihm das Schwert aus der Hand zu schlagen, auch wenn er selbst nichts sah, so wusste er ungefähr, wo sich Zoro aufhielt.
 

Giovanni musste bei dem starken Rauch husten, er selbst war zwar auch leidenschaftlicher Zigarren-Raucher, aber das hier war doch etwas zu viel des Guten. Er hielt sich einen Arm vor den Mund und kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung, etwas zu erkennen. Doch es war rein gar nichts zu sehen. Plötzlich spürte er jedoch, wie jemand nach seinem Arm griff und wenige Sekunden später verließen ihn sämtliche Kräfte. Keuchend ging er leicht in die Knie.
 

„Ich hab ihn!“, hörte er jemanden rufen, er glaubte, dass es dieser Schütze war. Ein Starker Wind drückte das einzige Fenster des Raumes auf und der Rauch zog ab, es dauerte einige Sekunden, ehe man schließlich wieder etwas sehen konnte.
 

Wie Giovanni schon vermutet hatte, war es tatsächlich Usopp gewesen, der ihm die Seestein-Armreifen angelegt hatte. Zu seiner großen Überraschung jedoch stand Nami im Türrahmen, anscheinend wieder vollkommen normal, doch, wie war das möglich? Nami hatte sich den Strohhut aufgesetzt und sah wütend zu Giovanni. „Los, jetzt halte dein Versprechen auch, du Dreckskerl, mach Zoro wieder normal, bevor ich böse werden muss“, knurrte die Navigatorin.
 

„Wie ist das möglich“, Giovannis Augen waren ungläubig geweitet, noch nie hatte es jemand geschafft, sich aus dem Mental Out zu befreien, erst recht nicht, nachdem er Memory Destruction eingesetzt hatte, Nami war die erste, die es vollbracht hatte.

Kapitel 6

13. Mai 1525
 

„Tja, mein Käpt’n hat mich wohl gerettet“, schnaubte Nami, sie griff nach dem Strohhut. Doch ihr Blick lag auf Giovanni. „Und jetzt lass Zoro gehen“, fügte sie noch einmal hinzu. – Giovanni betrachtete sie noch eine Weile, ehe er sich lachend aufrichtete. „Ich muss zugeben, ich hatte dich unterschätzt, Mädchen, du bist stärker als ich dachte.“
 

„Jetzt rede nicht so viel, sondern mach endlich“, ihr Blick sprühte quasi Funken. – Völlig gelassen hob Giovanni die Hände. „Nun gut, ich hatte es versprochen. Junge, nimm mir den Armreif wieder ab, sonst geht es nicht“, meinte er zu Usopp.
 

„Wehe du machst faxen“, widerwillig nahm Usopp dem Teufelskraft-Nutzer den Armreif wieder ab, allerdings hielt er ihn weiterhin fest, um im Notfall schnell das Seestein-Schmuckstück wieder über den Arm des Gegners ziehen zu können.
 

Giovanni richtete seine Finger wieder auf Zoro. „Restore.“ Dabei ging der Schwertkämpfer erneut auf die Knie, doch als er sich wieder aufrichtete, hatte auch er seine kompletten Erinnerungen zurück.
 

„Was ist passiert?“, wollte er wissen, noch immer reichlich verwirrt blickte er sich um. Er sah Usopp, der Giovanni gerade wieder den Seestein-Armreif anlegte, zudem einen klitschnassen, überhaupt, alles war derzeit nass, Santiago, der auf dem Boden lag, alle Viere von sich gestreckt. Er sah außerdem ein wenig verbrannt aus.
 

„Das erklären wir dir später“, meinte Nami. Sie war jetzt auf dem Weg zu Santiago, auch ihm streifte sie sicherheitshalber einen Armreif über. – „Brauchst du nicht, solange ich nass bin, kann ich meine Teufelskräfte eh nicht einsetzen“, seufzte er auf. – „Nur zur Sicherheit.“
 

„Ihr habt die Armreife schneller gefunden als gedacht“, merkte Giovanni an. „Ihr seid doch ziemlich fähig“, lobte er die Piraten. „Ihr dürft natürlich gehen und euren Kapitän habt ihr auch wieder. Ich werde euch nicht weiter angreifen“, erklärte er.
 

„Und das sollen wir glauben?“, brummte Nami. – „Bisher habe ich meine Versprechen doch gehalten. Glaubt mir, wem ich einmal ein Versprechen gegeben habe, der kann sich sicher sein, dass ich es auch halte. Ich werde euch nicht mehr angreifen, obwohl ich genug Leute hätte, die es mit euch aufnehmen könnten. Aber da ich weiß, wann ich verloren habe, werde ich nichts weiter unternehmen“, noch immer hatte er dieses Lächeln im Gesicht, Nami machte es aus irgendeinem Grund rasend.
 

„Ich wäre dafür, dass wir jetzt gehen, wir haben gewonnen, was wollen wir mehr?“, Usopp trat an Nami heran, er hatte die Augenbrauen leicht erhoben. – Nami atmete einige Male tief durch. „Ich hoffe, du hast was daraus gelernt. Sollten wir uns irgendwann mal wieder sehen, werde ich nicht so gnädig sein“, knurrte die Navigatorin.
 

„Verstanden“, sein Grinsen wurde breiter. – Bevor Nami ihre Meinung doch noch ändern konnte, machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer. Die anderen folgten ihr, zwar Zoro noch immer ein wenig durch den Wind, aber gleich, als sie das Passione verlassen hatten, erklärte Usopp ihm, was passiert war.
 

Brook wandte sich währenddessen an Nami. „Jetzt erklär mir doch mal, was während eurer Abwesenheit passiert ist? Wie kommt es, dass du deine Erinnerungen zurückbekommen hast? Und wo hattet ihr plötzlich den Seestein her?“
 

„Nun ja, das war so …“, fing Nami an.
 


 

Nami war noch immer ein wenig benommen, ihr Kopf brummte, doch wenigstens war sie von Giovannis Kontrolle befreit. Aber warum nur? Lag es tatsächlich an dem Strohhut? Das konnte doch nicht wahr sein … Also hatte Luffy sie schon wieder gerettet, so indirekt irgendwie.
 

Kopfschüttelnd richtete sich Nami also auf, den Strohhut in der Hand, sie sah zu Usopp und dieser Frau, Giorgia hieß sie, so dachte Nami zumindest. Die beiden versuchten gerade, ihre Beine wieder zu entknoten, nach einigen Sekunden klappte es schließlich und Usopp sprang zurück.
 

Er griff sofort wieder nach Kabuto und zielte damit auf Giorgia. „Und jetzt gibst du keinen Mucks mehr von dir! Ich bin Captain Usopp und ich habe achttausend Männer unter mir, die werden dich sonst platt machen!“, rief er.
 

Giorgia blickte ihn mit gerunzelter Stirn an, ehe sie schließlich anfing zu kichern. „Wenn du meinst, die sollen nur herkommen, mal sehen, wie lange die mir stand halten können“, meinte sie.
 

Die beiden erhoben sich, Usopp war dabei sehr angespannt. Er hatte die Frau fixiert, auf Nami achtete er gar nicht mehr. Giorgia grinste immer noch selbstgefällig. Sie machte einen Satz nach vorne, welcher von Usopp aufgehalten wurde. Giorgia griff nach Kabuto und stützte sich darauf. Sie wollte es ihm aus der Hand reißen.
 

Allerdings konnte Usopp schnell schalten, so rammte er seinen Kopf nach vorne und traf Giorgia damit direkt an der Stirn. Das war eine ordentliche Kopfnuss … Giorgia keuchte auf und stolperte zurück, sie landete auf ihrem Hintern und hielt sich den Kopf. „Au … was für ein Dickschädel“, stöhnte sie.
 

„So und jetzt rück mit der Sprache raus, wo sind die Seestein-Armreife?“, fragte Usopp sie erneut. Giorgia sah ihn an, schließlich seufzte sie auf und erhob sich etwas mühsam. Danach lief sie auf die Kommode, vor welcher Nami stand, zu, sie griff nach einigen Armreifen, die dort lagen.
 

„Nami, du stehst ja schon wieder“, murmelte Usopp, er ging vorsichtshalber in Kampfhaltung. – Die Navigatorin allerdings winkte ab. „Keine Sorge, alles okay, irgendwie habe ich meine Erinnerungen zurück bekommen“, erklärte Nami.
 

„Wie bitte? Du hast dich aus Giovannis Kontrolle befreit“, Giorgia war mehr als schockiert. – „Ja, scheint wohl so, auch wenn ich jetzt verdammt starke Kopfschmerzen habe“, sie rieb sich über die Schläfe. – „Hah, was die Kopfschmerzen angehen, die habe ich jetzt auch“, seufzte die Prostituierte.
 

Danach ging sie auf Usopp zu. „Hier sind die Armreife“, teilte sie ihm mit, während sie ihm die besagten Stücke in die Hand drückte. Danach zog sie ihn zu sich ran. „Ich hoffe inständig, dass ihr es Giovanni mal so richtig zeigt“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
 

„Ich dachte, du stehst auf seiner Seite“, meinte Usopp, er sah Giorgia an, deren Gesicht seinem schon wieder viel zu nah war. – Diese kicherte allerdings. „Nun ja, das ist alles reiner Selbstschutz. Wenn ich eins gelernt habe, in all den Jahren der … Sklaverei, dann dass, das man seinem Meister lieber gehorchen sollte, wenn man überleben will“, erklärte sie ihm.
 

„Hast du nie an Abhauen gedacht?“, Usopp legte leicht den Kopf schräg. – „Doch, schon, aber wo könnte ich hin? Auf dieser Insel kann man sich nicht verstecken, nicht vor Giovanni. Und auch sonst nirgendwo. Nein, mein Schicksal ist es, für immer an seiner Seite zu bleiben, dennoch hoffe ich wirklich, dass ihr es ihm heute zeigen werdet“, murmelte sie.
 

„Wir werden unser Bestes geben“, versprach Usopp ihr. – Grinsend nickte Giorgia. „Da bin ich mir sicher, Captain“, sie beugte sich vor und küsste ihn ganz kurz. „Hach, ich habe selten so einen starken Mann wie dich kennen gelernt. Die meisten Männer sind solche Hohlköpfe“, sie entfernte sich von Usopp, wobei sie über seinen geschockten Gesichtsausdruck schmunzeln musste. Sie ließ sich auf das Bett nieder. „Ihr solltet jetzt gehen“, fügte sie noch hinzu.
 

Nami, die die Szene beobachtet hatte und mindestens genauso geschockt war wie Usopp selbst, kam als erstes wieder zu sich. „Äh, ja, klar, komm Usopp, wir gehen“, sie setzte sich den Strohhut auf und zog Usopp schließlich am Arm mit. Dieser blickte über die Schulter noch einmal perplex zu Giorgia.
 


 

„Yohohohoho“, lachte Brook. „Du hast ja so ein Glück, Usopp.“ – Darauf kommentierte Usopp ausnahmsweise mal nichts, er war noch immer ein wenig verwirrt deswegen, auch wenn er sich während der Auseinandersetzung mit Giovanni zusammen gerissen hatte.
 

Sie kamen einige Minuten später wieder bei der Sunny an. Dort wurden sie schon von Robin und Chopper erwartet. Sanji war wahrscheinlich bei Luffy. „Und? Wie ist es gelaufen, erzählt schon!“, quengelte Chopper, er war aber zuversichtlich, dass sie Giovanni bezwungen hatten. In der Kurzform erzählte Usopp ihm, was alles passiert war, das Rentier war natürlich froh darüber, dass sie gesiegt hatten.
 

Zoro stieg unterdessen die Leiter zum Krähennest hinauf, er war fix und fertig, sein Kopf fühlte sich furchtbar verdreht an, so als ob er einmal durch den Mixer gejagt worden war. Oben angekommen ließ er sich gleich auf den Boden fallen, die Handballen hatte er gegen die Schläfen gepresst. Es dauerte einige Zeit, ehe er einschlief, aber selbst im Schlaf war er nicht frei von Kopfschmerzen.
 

Auch Nami fühlte sich mehr als ausgelaugt, wobei der Kopfschmerz eher in ihrem Hinterkopf leise vor sich hin pochte, sie konnte ihn ganz gut ausblenden. Sie ging zum Krankenzimmer um Sanji Bericht zu erstatten. Der Smutje tigerte gerade unruhig im Zimmer auf und ab, als sie eintrat.
 

„Ihr seid wieder da, wie lief es?“, hakte auch Sanji gleich nach. Nami erzählte auch ihm in Kürze, was alles passiert war. Danach nahm sie sich den Strohhut vom Kopf und legte ihn auf das kleine Tischchen, welches neben dem Bett stand. – „Ich denke, ohne den Strohhut hätte ich mich nicht selbstständig an alles erinnern können“, seufzte sie. „Na, ich werde mich erst einmal hinlegen, ich bin echt kaputt, weck mich, sollte Luffy aufwachen“, teilte sie ihm mit, ehe sie dann in ihr Zimmer ging.
 

14. Mai 1525
 

Einige Stunden später, sie hatten noch nicht abgelegt, wachte Luffy schließlich auf. Er war noch immer etwas benommen und durcheinander. Sanji, der die ganze Zeit im Zimmer geblieben war, trat sofort zu ihm. „Sanji? Was ist passiert? Wo bin ich?“, der Kapitän sah sich um.
 

„Keine Sorge, du bist in Sicherheit, auf der Sunny. Und was passiert ist … nun ja, man hat dir Drogen verabreicht und dich so außer Gefecht gesetzt. Du solltest verkauft werden, doch glücklicherweise konnte ich das rechtzeitig verhindern“, erklärte Sanji.
 

„Ich kann mich nicht daran erinnern“, murmelte Luffy, er hielt sich den Kopf. – „Ja, das sind Nachwirkungen der Drogen. Ich werde mal Chopper und die anderen holen“, mit diesen Worten stand Sanji auf und verließ das Zimmer. In der Zwischenzeit sah Luffy an sich herunter. Er bemerkte, dass er noch immer in Sanjis Jackett steckte, als er es öffnete, hoben sich seine Augenbrauen an. Was hatte er denn bitte schön an?
 

Zudem fühlte er sich immer noch so schlapp, er sah auf sein Handgelenk und entdeckte den Armreif, als er ihn abzog konnte er spüren, wie seine Kraft zurückkehrte. Suchend sah er sich nach seinem Hut um, als er ihn entdeckt hatte, griff er danach und setzte ihn sich auf.
 

Wenige Minuten später kam Sanji mit Chopper, Nami, Usopp und Robin wieder. „Luffy, du bist wieder auf gewacht, wie geht’s dir?“, wollte Usopp gleich gut gelaunt und auch erleichtert wissen. – „Na ja, ich weiß nicht so genau, ich fühl mich noch etwas komisch“, Luffy hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf schief gelegt.
 

„Ich bin jedenfalls froh, dass nichts schlimmeres passiert ist“, merkte Nami an. Doch dann trat sie an Luffy heran und schnupperte an ihm. „Uh, puh, was ist das für ein widerlicher Gestank?“, wollte sie wissen.
 

Luffys Augen weiteten sich und er schnüffelte ebenfalls an sich selbst. „Äh, ich weiß nicht genau, aber ich glaube, der eine Kerl hat genauso gestunken, vielleicht ist da was an mir haften geblieben“, meinte er.
 

Nami stieß die Luft aus. „Okay, also, ich sehe schon, du musst unbedingt baden, dann kannst du dir außerdem gleich die Kriegsbemalung abwischen“, sie zuckte mit den Schultern. – „Was für eine Kriegsbemalung?“, wollte Luffy wissen.
 

Robin kicherte leicht auf und hielt ihm einen Spiegel hin. Mit gerunzelter Stirn betrachtete Luffy sich darin. „Was haben die denn mit mir gemacht? Ich seh so komisch aus“, murmelte er. – „Giorgia hat dich wohl so angepinselt“, merkte Usopp an.
 

„Wer?“, Luffy konnte sich nicht mehr an die Frau erinnern. – „Ah, Usopps neue Freundin“, kam es sarkastisch von Nami. – „Sie ist nicht meine Freundin! Ich kenn sie ja nicht mal, das war zudem ganz klar ein Überfall auf mich“, verteidigte sich der Schütze.
 

„Ist ja auch egal, eigentlich. Na komm, Luffy, ich helf dir dabei, die Schminke abzuwischen“, Nami seufzte und zog dann Luffy auf die Füße, dieser war allerdings noch nicht ganz so standfest und verlor erst einmal das Gleichgewicht. Nami fing ihn auf. „Hoppla, schön vorsichtig.“
 

„Hey, wie wär’s, wenn wir zu dritt Baden gehen, Robin, Luffy“, schlug Nami vor, wobei sie außer Acht ließ, dass sie noch immer männlich war. – „Ähm, Nami, ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist, du bist zwar eigentlich immer noch eine Frau aber dein Körper ist noch immer männlich“, merkte Robin an.
 

Nami verzog das Gesicht. „Ach stimmt ja, das ist echt Mist“, sie stieß die Luft aus. – „Keine Sorge, ich werde mich darum kümmern“, setzte Robin noch hinzu. „Komm mit, Luffy, wir gehen baden“, mit diesen Worten schleifte sie Luffy mit ins Badezimmer.
 

Dort angekommen half Robin Luffy aus der Reizwäsche, danach ließ sie Badewasser ein. Luffy setzte sich auf einen Hocker, er begann sich abzuschrubben. Robin half ihm dabei ein wenig. Danach stieg er in die Badewanne.
 

„Wie geht es dir wirklich?“, fragte Robin nach einiger Zeit, sie hatte Luffy ein wenig beobachtet. Dieser zog die Beine an den Körper und schlang die Arme darum. – „Na ja, ich bin immer noch ein wenig schockiert darüber, wie leicht die mich fangen konnten“, er bettete das Kinn auf die Knie und starrte vor sich hin. „Als Frau ist es doch ein wenig schwerer als, als Mann“, er stieß die Luft aus.
 

„Ja, Luffy, das ist wohl wahr. Deswegen solltest du nicht mehr alleine losstürmen, vor allem nicht in einer augenscheinlich so schlimmen Gegend“, murmelte Robin. – „Ja, sollte ich wohl wirklich machen, noch mal will ich nicht, das so etwas passiert.“

Kapitel 7

14. Mai 1525
 

Sanji bereitete unterdessen etwas zu Essen zu. Mit Sicherheit hatte Luffy großen Hunger … und die anderen natürlich auch. Sie hatten mittlerweile abgelegt, das war auch gut so, er wollte bloß schnell weg von dieser abscheulichen Insel.
 

Er war gerade fertig mit Kochen, als Luffy und Robin in die Kombüse kamen. Luffy trug jetzt wieder normale Klamotten, eine blaue Bluse und eine dreiviertel lange Jeans, zudem trug er wieder seine Sandalen. Natürlich durfte sein Strohhut nicht fehlen.
 

„Sanji, ich hab Hunger!“, rief Luffy fröhlich. „Und bei deinem Essen brauch ich ja keine Angst zu haben.“ – Sanji schmunzelte leicht, als Luffy das sagte. „Stimmt, deshalb solltest du auch kein Essen von Fremden mehr annehmen, klar?“, ermahnte er seinen Kapitän.
 

„Ja, gut, hab ich verstanden“, Luffy grinste ihn breit an. „Und jetzt hab ich Hunger“, setzte er allerdings noch hinzu. – „Schon gut, es ist ja gleich fertig. Setz dich schon mal“, seufzte Sanji auf, danach wandte er sich wieder dem Herd zu.
 

Nach und nach kamen auch die anderen rein, außer Zoro, den hatte man seit ersten nicht mehr gesehen. Während des Abendessens ging es einigermaßen normal zu, zumindest war Luffys Appetit ungezügelt wie eh und je.
 


 

Nachdem alle anderen gegessen hatten und Sanji schon größtenteils mit dem Abwasch fertig war, sah er auf der Theke noch immer Zoros Teller stehen. Einige Zeit betrachtete er ihn, ehe er mit den Schultern zuckte, den Teller nahm und in Richtung der Leiter zum Trainingsraum ging. Schnell erklomm er sie und öffnete die Luke.
 

Zoro lag auf dem Boden, alle Viere von sich gestreckt, tief und fest schlafend und laut vor sich hinschnarchend. Sanji betrachtete ihn eine Weile lang, ehe er auf ihn zuging. „Hey, Schwertfuchtler, wach auf“, rief er, während er ihn leicht mit dem Fuß anstieß.
 

Der Schwertkämpfer zuckte kurz zusammen, grummelte etwas vor sich hin, ehe er sich einfach zur Seite drehte und einfach weiter pennte. Sanji hob die Augenbrauen an und trat dann noch einmal kräftiger zu. „Wach auf!“
 

Diesmal klappte es, stöhnend richtete Zoro sich auf. „Was denn?“, brummte er und rieb sich mit dem Handballen über die Augen, er gähnte. – „Hier ist dein Essen“, murmelte Sanji und stellte es neben Zoro ab. Dieser hatte sich in den Schneidersitz gesetzt und betrachtete den Teller neben sich.
 

„Und dafür weckst du mich jetzt?“, murrte er. – „Ich kann’s ja auch wieder mitnehmen, blöder Schwertfuchtler“, wütend wollte Sanji wieder nach dem Teller greifen, doch Zoro packte sein Handgelenk und hielt ihn somit auf. – „Schon gut, ich esse es ja“, damit ließ Zoro ihn los und nahm sich stattdessen den Teller.
 

Seufzend verschränkte Sanji die Arme vor der Brust. Er würde warten, bis Zoro aufgegessen hatte, dann könnte er den Teller gleich wieder mit runter nehmen. – „Hey, wenn du schon hier warten willst, dann setz dich gefälligst irgendwo hin. Ich kann das nicht ausstehen, wenn du über mir stehst, Kochlöffel“, grummelte Zoro.
 

Sanji zischte leicht, setzte sich dann aber tatsächlich gegenüber von Zoro, ebenfalls in den Schneidersitz. Er hatte das Gesicht in die Hand gestützt und beobachtete den Schwertkämpfer. „Sag mal, hast du wirklich dein komplettes Gedächtnis verloren?“, wollte Sanji nach einiger Zeit wissen. Er konnte sich das überhaupt nicht vorstellen.
 

„Hm, schätze schon“, brummte Zoro nur. „Ich erinnere mich daran allerdings nicht, es ist so … keine Ahnung“, er zuckte mit den Schultern. – „Kannst du es irgendwie beschreiben?“ – Zoro schien einige Zeit zu überlegen, schüttelte dann aber mit dem Kopf. „Na ja, wie soll ich sagen, ich erinnere mich, was zuvor passiert ist, aber an das, was passiert ist, nachdem der Kerl mich unter seiner Kontrolle hatte, das ist irgendwie so unwirklich. Ich kann mich zwar dran erinnern, aber es ist so, als ob nicht ich, sondern irgendjemand anderes das erlebt hätte“, er runzelte die Stirn.
 

„Verstehe“, Sanji beobachtete Zoro einige Zeit. – „Warum willst du das eigentlich wissen?“, fragte Zoro. – „Nur so, Nami hat mir auch schon davon berichtet. Wollte nur mal sehen, ob das bei dir auch so ist“, seufzte der Smutje.
 

Nachdem Zoro aufgegessen hatte, stellte er den Teller beiseite. „Wie geht’s Luffy eigentlich?“ – „Ach, ihr geht es eigentlich ganz gut soweit. Sie hat das Ganze besser überstanden als gedacht“, erklärte Sanji. – „Du weißt, dass Luffy immer noch ein ‚er‘ ist. Warum redest du von ihm immer so, als wäre er tatsächlich eine Frau?“
 

„Wie? Tue ich das? Ist mir nie aufgefallen“, Sanji seufzte und lehnte sich nach hinten. Er wunderte sich ein wenig, Zoro war heute so zahm, sonst war er doch auch immer auf Krawall gebürstet. – „Ich hab noch immer verdammte Kopfschmerzen, zudem bin ich nicht in der Stimmung, mich mit irgendwem zu streiten“, grummelte der Schwertkämpfer. Erst jetzt bemerkte Sanji, dass er seine Gedanken wohl laut ausgesprochen hatte.
 

„Ist ja mal ganz was Neues“, merkte Sanji an. – „Sei lieber still, Kochlöffel, ich bin gerade echt genervt“, brummte Zoro, er rieb sich die Schläfe. „Der Kampf heute war so gar nicht nach meinem Geschmack.“ – „Ach, und warum nicht? Ihr habt doch immerhin gewonnen“, Sanji war ein wenig irritiert. Es wunderte ihn manchmal, was alles so in Zoros Kopf vorging.
 

„Schon, aber ich hab ja eigentlich gar nichts gemacht. Nein, stattdessen gerate ich sogar noch unter die Kontrolle des Feindes. Sogar Langnase hat mehr gemacht als ich. Und Nami konnte sich sogar selbst von der Kontrolle befreien“, Zoro schnaubte auf und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Oh, daher weht also der Wind“, murmelte Sanji. – „Deshalb werde ich mich gleich morgen daran machen und noch mehr trainieren, damit so etwas nicht noch einmal passiert“, schwor Zoro. „Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinkriegen würde.“
 

„Überanstreng dich nicht. Ich denke nicht, dass man sich überhaupt gegen so eine Art von Teufelskraft schützen kann. Zudem, das wäre dann wohl doch eher Kopfsache, ich glaube nicht, dass du das hinkriegst“, seufzte Sanji.
 

„Was soll dass denn heißen? Ich werde es dir und auch diesem Giovanni schon zeigen, das nächste Mal werde ich nicht unter seine Kontrolle geraten“, knurrte Zoro. – „Wie kommst du darauf, dass es ein nächstes Mal geben wird?“, Sanji zog die Augenbrauen nach oben.
 

„Wenn es sein muss, werde ich noch mal zu der Insel fahren und ihn aufsuchen, nur um zu beweisen, dass ich auf denselben Trick nicht zweimal reinfalle!“ – „Na, dann viel Erfolg dabei“, Sanji klang nicht wirklich überzeugt.
 

Zoro stieß die Luft aus und legte sich dann wieder hin, diesmal auf die Seite, so dass er noch immer Sanji zugewandt war. Den Kopf stützte er auf seine rechte Hand. Allerdings musste er sich mittlerweile wach halten, noch immer war er sehr müde. „Also, gibt’s jetzt noch was, oder kann ich weiter schlafen?“, wollte Zoro wissen.
 

Sanji überlegte kurz, allerdings gab es nichts mehr, deshalb stand er auf, nahm den Teller und ging dann zur Luke, wortlos stieg er hinunter. Zoro drehte sich auf den Rücken und starrte die Decke des Trainigsraums an. Allerdings war er noch immer viel zu müde, weshalb er die Augen schloss und sofort wieder eingeschlafen war.
 

Sanji betrat die Kombüse wieder, Nami saß am Küchentisch und blätterte gerade lustlos in einem Magazin. „Und, wie geht’s Dornröschen?“, wollte sie wissen. – „Hm, so lala. Er will sich jetzt trainieren, damit er nicht mehr unter die Kontrolle des Feindes gerät“, meinte Sanji.
 

Nami sah auf und sah ihn mit erhobenen Augenbrauen an. „Sein ernst?“ – „Anscheinend schon“, Sanji stieß die Luft aus und machte sich daran, den Rest auch noch abzuwachen. Nami schüttelte nur den Kopf und wandte sich der Zeitschrift zu. – „Na, wenn er meint.“
 


 

Die Nacht war ein wenig unruhig, Luffy konnte nicht wirklich schlafen, da er zuvor schon so lange geschlafen hatte. Nami wachte mehrere Male auf und musste ihn zur Ruhe ermahnen. Mensch, war er vielleicht nervig gerade.
 

15. Mai 1525
 

Am nächsten Morgen war sie also ziemlich mufflig drauf, schließlich war sie in regelmäßigen Abständen geweckt worden. Luffy hingegen war gut gelaunt wie eh und je. Mensch, konnte der schlimme Ereignisse vielleicht gut verdrängen, es war beinahe so, als sei überhaupt nichts passiert.
 

„Hey, was machen wir denn heute? Wie weit ist es bis zur nächsten Insel?“, wollte Luffy wissen, er war gerade mit Essen fertig geworden, also hatte er Zeit, sich auch anderen Dingen zu widmen.
 

„Hm, als bis zur nächsten Insel dauert es … Puh, bei passendem Wetter weitere zwei Wochen. Bei schlechtem Wetter können wir sogar drei Wochen unterwegs sein. Allerdings soll diese Insel eine Vergnügungsinsel sein“, erklärte Nami.
 

„Eine Vergnügungsinsel? Jippie!“, stieß Luffy erfreut aus, er grinste breit. – „Da ist es hoffentlich sicherer als auf der letzten Insel“, murmelte Usopp, er kaute überlegend auf einem Stück Speck herum.
 

„Bestimmt, das wird sicher lustig werden“, Luffy war jetzt ganz Feuer und Flamme. „Hoffentlich erreichen wir die Insel schnell“, er hopste leicht auf seinem Stuhl auf und ab. – „Jetzt bleib doch einfach mal still sitzen“, motzte Nami. „Wir sind noch nicht einmal in der Nähe der Insel, reiß dich also noch ein wenig zusammen“, ja, es war ihr deutlich anzusehen, dass sie ziemlich genervt war.
 

„Mir ist aber schon wieder langweilig“, schmollte Luffy. – „Wäre ja mal was Neues, wenn dir nicht langweilig wäre“, knurrte Nami. – „Hey, Luffy, wollen wir Angeln gehen?“, mischte sich Usopp ein, die Situation drohte nämlich gerade zu eskalieren. „Vielleicht fangen wir ja was Tolles“, fügte er hinzu.
 

„Au ja! Chopper, kommst du mit?“, Luffy war schon aufgesprungen und hatte Usopp und Chopper am Arm gepackt. Bevor Chopper also antworten konnte, wurde er schon mit geschleift.
 

Nami seufzte auf. „Endlich ruhe“, danach wandte sie sich an Sanji. „Ist Zoro eigentlich immer noch nicht runter gekommen?“ – Sanji drehte sich zu ihr um. „So weit ich weiß nicht. Der wird doch wohl nicht immer noch schlafen. Na, ich werde gleich mal nach sehen“, der Smutje stieß die Luft aus und hängte das Geschirrtuch an den Haken zurück.
 

Danach verließ er die Kombüse und ging wieder in Richtung Trainingsraum. Schnell kletterte er die Leiter hoch. Zoro war tatsächlich noch hier oben, allerdings schlief er nicht, sondern trainierte. Gerade stemmte er seine XXL-Gewichte. Sanji schmunzelte leicht, dabei wollte er doch seinen Kopf trainieren.
 

„Oi, Marimo, du hockst ja immer noch hier oben“, rief Sanji ihm zu. – Zoro wandte sich zu Sanji um und ließ das Gewicht dabei sinken. „Ja, und? Hast du damit ein Problem, Löffelschwinger?“ – „Nein, eigentlich nicht, nur man fragt schon nach dir“, Sanji trat weiter in die Mitte des Raumes und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Ich komm ja gleich runter, ich mach das hier nur noch fertig“, seufzte Zoro. – „Von mir aus kannst du hier oben verrecken“, Sanji wandte sich ab und stieg wieder hinunter. – Zoro seufzte auf, er sah Sanji noch einige Zeit hinterher, doch danach trainierte er weiter.
 


 

Luffy saß aufgeregt auf der Reling und hielt die Angel ins Wasser. Er wollte unbedingt etwas fangen. Es dauerte einige Zeit, doch plötzlich zog etwas an der Rute. „Oh ja! Ich habe etwas gefangen!“, jubelte Luffy.
 

So gut er konnte zog er die Leine ein, doch der Fisch war viel zu schwer. „Oi, Usopp, Chopper helft mir mal!“, rief Luffy seinen beiden Nakama zu. Diese kamen sofort angerannt und halfen ihrem Käpt’n. – „Boah, das ist vielleicht ein Brocken!“, keuchte Usopp.
 

Als sie es nach einigen Minuten immer noch nicht geschafft hatten, mussten sie sogar Franky dazu holen. Zusammen mit dem Cyborg schafften sie es schließlich. Gemeinsam zogen sie den Fang auf das Deck. „Ähm, ich glaube nicht, dass wir die essen können“, murmelte Usopp. – „Ich denke es auch nicht“, meinte auch Franky. Die vier standen um ihren Fang herum, der noch immer auf dem Holz zappelte.
 

Nami verließ gerade die Kombüse, sofort fielen ihr Luffy und die anderen auf. „Was habt ihr denn da?“, wollte sie wissen und trat näher. Geschockt fiel ihr die Mandarine, die sie eigentlich gerade essen wollte aus der Hand. „Das ist nicht euer ernst!“, stieß sie aus.
 

Vor ihnen lag eine Meerjungfrau, sie war an den Armen gefesselt zudem hatte man ihren Fischschwanz nach oben gebunden und an den Armen befestigt, sie konnte sich also kaum mehr bewegen. Sie hatte braunes, sehr langes Haar und eine ebenfalls dunkle Haut, ein einfaches dunkles Stofftuch war um ihre Brust gebunden. Ihr Fischschwanz war ziemlich lang, geschätzt zwei Meter dreißig und in einer graubraunen Farbe gehalten. Zudem war nicht diese typische Flosse, nein, ihr Schwanz lief spitz zu. So wie bei einem Aal.
 

„Was glotzt ihr so? Macht mich los!“, fauchte die Frau, ihre schwarzen Augen funkelten Chopper, der ihr am nächsten Stand, wütend an, sie zappelte leicht vor sich hin. – „Äh, okay, kleinen Moment!“, Chopper versuchte sich an dem Seil, doch er bekam einen Stromschlag. „Au!“
 

„Sorry, ich bin vom Typ Zitteraal“, brummte das Mädchen. – „Ach, dann mache ich das. Mir macht Strom nichts aus“, kicherte Luffy und löste schnell die Fesseln. „So und wer bist du nun?“, neugierig betrachtete er die Meerjungfrau.
 

„Ich heiße Alma und ich komme von einer Überwasser-Siedlung für Fischmenschen, Meerjungfrauen und Wassermänner“, erklärte sie. – „Und warum warst du gefesselt?“, wollte Nami wissen. – Alma seufzte auf. „Na ja, einige blöde Fischmenschen-Jungs haben mich geärgert, wir waren gerade in der Schule und nun ja, da ich nicht so farbenfroh bin wie manch andere Meerjungfrau … bin ich halt das Mobbing-Opfer“, Alma fuhr sich durch die Haare und blickte dann zu Nami auf.
 

Die Meerjungfrau zuckte leicht zusammen und lief rot an. „Na ja, jedenfalls, danke für meine Rettung. Ich wurde nämlich gerade von einem Seekönig verfolgt …“, erklärte sie. – „Moment mal, Seekönig?“, stieß Usopp aus.
 

Wie aufs Stichwort tauchte neben ihrem Schiff plötzlich ein riesiger Seekönig auf. „Als ob ich es geahnt hätte“, murrte Alma. – „Keine Sorge, ich mache das!“, rief Luffy und stürmte auf den Seekönig zu. „Gomu Gomu no Pistol!“, er traf den Seekönig frontal, mehr brauchte es nicht, um ihn auszuknocken. „Yay, Futter! Sanji! Ich hab einen Seekönig erledigt!“, rief Luffy und hüpfte aufgeregt auf dem Deck herum.
 

Sanji seufzte auf, allerdings holten sie gemeinsam den Seekönig an Bord und der Smutje schnitt einige große Stücke heraus. „Alma-chan, möchtest du auch Seekönig mit essen?“, fragte Sanji. Auch wenn sie nicht so bunt wie die Meerjungfrauen auf der Fischmenscheninsel war, sah sie doch sehr süß aus.
 

„Klar doch! Das Viech hat mich schließlich gejagt. Er wollte ich fressen und jetzt werde ich ihn aufessen“, sie verschränkt die Arme vor der Brust und lachte auf. „Und vielen Dank, Kleine, der Seekönig hat mich ziemlich genervt“, sie stieß die Luft aus. Schmunzelnd ging Sanji mit dem Fleisch in die Küche. Alma sah sich schließlich um und entdeckte die Bank auf der Mitte des Decks. Sie rollte sich herum und versuchte sich in diese Richtung zu ziehen. Man merkte, dass ein Landgang für sie anstrengend war.
 

Nami merkte als erstes, was die Meerjungfrau vorhatte. „Hey, soll ich dir helfen?“, fragte sie deshalb. – Wieder zuckte Alma zusammen und sah dann zu Nami auf. „Ja, klar! Vielen Dank!“, stammelte sie, wieder errötet. „Warte ich unterdrücke den Strom für dich.“
 

Nami hob die Meerjungfrau an, warum sie ihr half, wusste sie nicht wirklich, aber sie konnte sich vorstellen, dass es unangenehm war, so über den Boden kriegen zu müssen. Schnell trug sie Alma in Richtung Bank, vorsichtig setzte sie sie ab. Puh, der Fischschwanz war echt ziemlich lang.
 

„Du bist so ein netter Mensch, aber, wie heißt ihr denn eigentlich?“, fragte die Meerjungfrau nun nach. Daraufhin stellte sich die Mugiwara-Bande erst einmal vor. – „Aber sag mal, wie meinst du das mit einer Überwasser-Siedlung? Meerjungfrauen können dort doch kaum leben“, hakte Nami nach, sie hatte sich neben Alma gesetzt.
 

„Na ja, es gibt einen oberen und einen unteren Teil. Der Obere wird meist von Fischmenschen genutzt und der Untere von Meerjungfrauen und Wassermännern“, erklärte sie. – „Verstehe, aber warum lebt ihr überhaupt an der Oberfläche und nicht auf der Fischmenscheninsel?“, das interessierte die Navigatorin schon sehr.
 

„Weil wir näher bei den Menschen leben wollen. Ist zwar etwas seltsam, schließlich besteht so eine größere Gefahr, gefangen zu werden, aber wir wollen etwas ändern“, erzählte Alma. „Wobei, mit den Menschen weniger Probleme habe, als mit den Fischmenschen. Und das nur, weil ich keine ganz so hübsche Meerjungfrau bin“, sie seufzte und sackte ein wenig zusammen.
 

„Mach dir nichts draus, dass sind halt Jungs, die meisten haben doch überhaupt keine Ahnung“, kam es von Nami, sie lächelte die geknickte Meerjungfrau aufmunternd an. Sofort richtete sich Alma wieder auf. – „Vielen Dank, du bist so nett“, strahlte sie, sie konnte ja nicht wissen, dass Nami eigentlich auch eine Frau war.
 

„Hoi, wo ist deine Insel eigentlich? Die will ich mir angucken“, grinste Luffy, auch er hatte sich neben Alma gesetzt. – „Nun ja, das ist genau genommen keine Insel, weshalb sie auch nicht auf den Log Ports angezeigt wird. Die Siedlung wurde von den Fisch-Rassen erbaut, sie schwimmt auf dem Meer, wobei sie schon auf dem Boden verankert ist. Aber wenn ihr sie sehen wollt, dann kann ich euch hinführen“, bot Alma an.
 

„Das wäre super! Dann können wir noch ein Abenteuer erleben!“, jubelte Luffy. „Wir fahren zuerst zur Fisch-Siedlung, klar, Nami?“, Luffy beugte sich über Alma und sah Nami mit strahlendem Gesicht an.
 

Die Navigatorin seufzte auf. „Klar, von mir aus doch … Gut, dann ist das wohl beschlossene Sache, Alma, zeigst du mir dann bitte den Weg?“, fragte sie die Meeresbewohnerin. – „Klar doch, alles was du willst“, lächelte Alma.
 

„Jippie! Fisch-Siedlung wir kommen!“, jubelte Luffy und sprang auf. „Wie weit ist es denn eigentlich bis dahin?“, wandte er sich jedoch gleich wieder ein wenig abgekühlt an Alma. – „Es dürfte nicht lange dauern. Ich bin nicht so weit geschwommen. Ich schätze bei dem Wetter sind wir in zwei bis zweieinhalb Stunden da“, erklärte sie.
 

„Super, das passt ganz gut. Bis dahin ist Sanji sicher auch mit dem Essen fertig. Ich werde ihn mal fragen gehen“, damit war Luffy verschwunden. – „Ist sie immer so?“, wollte Alma wissen.
 

„Leider ja, Luffy ist immer so drauf. Dabei hab ich gedacht, nach unserem letzten Abenteuer wäre er etwas ruhiger geworden, aber das war tatsächlich nur Wunschdenken“, sie stieß die Luft aus. „Na ja, dann zeig mir mal den Kurs, solange es noch kein Essen gibt“, fügte Nami hinzu. Noch immer leicht errötet grinste Alma, danach erklärte sie Nami, wohin sie segeln mussten.

Kapitel 8

15. Mai 1525
 

Als Zoro einige Zeit später nach unten kam, war er überrascht, einen Aal auf ihrem Schiff vorzufinden. „Hey, wer ist das denn?“, wollte er wissen. – „Hi, ich heiße Alma“, stellte sich die Meerjungfrau vor. „Deine Freunde haben mich vor einem Seekönig gerettet“, setzte sie noch hinzu.
 

„Verstehe, aber … was macht eine Meerjungfrau hier oben … du bist doch eine Meerjungfrau, oder?“, Zoro betrachtete Alma skeptisch. – Empört sprang sie auf und stand für einige Augenblicke aufrecht. „Natürlich bin ich eine Meerjungfrau!“, fauchte sie, allerdings verlor sie das Gleichgewicht und kippte nach vorne. „Wah!“, unsanft landete sie auf dem Boden.
 

„Also echt mal Zoro, man sieht ja wohl sehr gut, dass sie eine Meerjungfrau ist. Sie hat einen Fischschwanz“, kam es von Nami. – „Sorry“, brummte der Schwertkämpfer und ging auf Alma zu, er wollte sie aufheben, allerdings bekam er einen heftigen Stromschlag ab. „Au, was soll das?“, fragte er fluchend, er war vor der Meerjungfrau zurück gewichen.
 

„Das war keine Absicht, ich bin vom Typ Zitteraal, ich sondere automatisch Strom ab, manchmal kann ich es halt nicht zurückhalten“, keuchte sie, wobei sie sich auf die Arme gestützt hatte. „Du kannst mich jetzt gefahrlos anfassen.“
 

Noch immer äußerst vorsichtig stupste er Alma zuerst mit einem seiner Schwerter an, um zu gucken ob sie die Wahrheit sagte. „Also echt mal, Zoro, wie kann man sich nur so anstellen!“, knurrte Nami und stand auf. Sie trat von hinten an Alma heran und griff ihr unter die Arme, ehe sie sie hochzog. Nami hielt die Meerjungfrau jetzt aufrecht stehend vor sich. „Siehst du, ist doch alles in Ordnung“, danach zog sie Alma zurück zur Bank, diese ließ sich, knallrot im Gesicht darauf nieder. – „Danke“, stammelte sie.
 

„Ich hätte sie ja jetzt auch aufgehoben, aber hast du eine Ahnung, wie weh so ein Stromschlag tut?“, fragte Zoro rhetorisch. Namis Blick verdüsterte sich. – „Ich bin mir sicher, dass war gar nichts im Vergleich zu meinem Thunderbolt Tempo oder zu Enels Blitzen“, knurrte sie. „Zudem, stell dich mal nicht so an, ich dachte, du bist so ein harter Kerl“, skeptisch hatte sie eine Augenbraue erhoben.
 

„Bin ich auch, ich zeig es dir“, damit ging Zoro zu Alma und packte sie am Ende ihres Fischschwanzes. Die Meerjungfrau quietschte erschrocken und peinlich berührt auf, hielt ihren Strom aber zurück. „Was ist jetzt? Nun mach doch das mit dem Strom!“, fuhr Zoro sie an und drückte noch fester zu.
 

Sichtlich überfordert ließ Alma es geschehen und Zoro bekam die volle Ladung ab. „Das sollte er jetzt nicht unbedingt machen“, seufzte Nami auf, nachdem Zoro leicht angekokelt und ohne Bewusstsein zu Boden ging. Alma hielt sich unterdessen ihren gequetschten Fischschwanz.
 

„Hat er dir wehgetan?“, wollte Chopper sofort wissen. – „Ein wenig“, schluchzte Alma. „Wobei er mich eher erschreckt hat, als alles andere.“ – Chopper untersuchte grade Almas Schwanzflosse, doch diese war nicht ernsthaft verletzt, weshalb er sich Zoro zuwandte und diesen behandelte. „Er scheint echt noch fix und fertig zu sein“, murmelte das Rentier vor sich hin. „Wenn ich mich recht erinnere wurde er doch auch von Enels Blitzen getroffen, diese hat er weit aus besser weg gesteckt als den Stromschlag hier.“
 

Nami setzte sich wieder neben Alma. „Sorry, Zoro spinnt manchmal etwas“, sie stieß die Luft aus. – „Ich merke es schon“, Alma zog ihren Fischschwanz näher an ihren Körper.
 

Einige Zeit später kam Luffy aus der Küche gelaufen. „Hey, Alma!“, rief er der Meerjungfrau zu. „Wollen wir Fangen spielen? Es mir ist so langweilig“, er seufzte er auf. – Alma hob die Augenbrauen an. „Wie soll ich denn bitte Fangen spielen? Im Wasser okay, aber an Land … unmöglich“, erklärte sie.
 

Luffys Mundwinkel verzogen sich nach unten. „Das ist aber doof! Ich kann doch gar nicht schwimmen“, meckerte er. – Alma überlegte einige Zeit, dann ließ sie abrupt ihren Fischschwanz nach vorne schnellen. Sie piekste Luffy in den Bauch. „Ich hab dich!“, rief sie. „Wenn du innerhalb meines Radius bleibst, kann ich dich von hier aus versuchen zu fangen“, erklärte sie ihm dann.
 

„Okay, abgemacht“, grinste Luffy und danach begann ihr Spiel. Immer wieder versuchte Alma, Luffy mit ihrem Fischschwanz zu erwischen, er konnte recht häufig ausweichen, doch ab und zu traf sie ihn. „Sag mal, warum macht dir mein Strom nichts aus?“, wollte Alma wissen, nachdem sie Luffy mit ihrem Schwanz umwickelt hatte.
 

„Oh, weil ich damals von der Gum-Gum-Frucht gegessen habe. Und jetzt bin ich ein Gummi-Mensch“, Luffys Hals schnellte nach vorne und umwickelte Alma einige Male. – „Woah, das ist krass“, keuchte sie auf und starrte fassungslos in Luffys strahlendes Gesicht.
 

Danach lösten sie sich von einander. „Ich habe glaube ich noch nie einen Menschen gesehen, der Teufelskräfte hat. Man kann dann also echt nicht mehr schwimmen?“, fragte sie neugierig. – „Ja, das stimmt, das ist echt doof“, Luffy verzog das Gesicht.
 

„Hm, wenn wir bei der Siedlung sind, kann ich dich ja mal mit nehmen“, sie lächelte ihn an. – „Echt? Cool“, grinste Luffy. – Da kam Sanji aus der Küche. „Das Essen ist fertig!“, rief er. Jubelnd lief Luffy wieder zur Kombüse.
 

Während des Essens ging es sehr chaotisch zu. Alma wunderte sich sehr, wie schnell Luffy alles in sich hinein schaufeln konnte, so dachte sie ja nach wie vor dass der Gummi-Junge ein Mädchen sei. Sie war von Nami in die Kombüse getragen worden und saß nun neben Usopp und der Navigatorin.
 


 

Gegen Nachmittag kamen sie schließlich an der Siedlung an. Es war eine recht große, auf dem Wasser treibende Stadt. Große Luftkissen hielten die Stadt über der Wasseroberfläche, an der Unterseite waren lange, stabile Ketten, die die schwimmende Insel am Meeresboden befestigten, damit sie nicht weg schwamm.
 

Die meisten Hütten waren einfach Holzbaracken, die mehr schlecht als recht zusammen gezimmert waren. Viele Fischmenschen tummelten sich hier herum. „Woah cool“, Luffy stand an der Reling und sah sich mit leuchtenden Augen um.
 

„Sie mal nach unten ins Wasser“, machte Alma ihn darauf aufmerksam. – Luffy tat das und staunte echt nicht schlecht. „Woah, tatsächlich ist da noch eine Stadt unter Wasser!“ – „Wirklich sehr beeindruckend“, meinte Robin.
 

Die Piraten legten an und Nami nahm Alma auf den Rücken. „Das ist das Gebiet der Fischmenschen. Unter der Wasseroberfläche haben sich die Meerjungfrauen und Wassermänner ihre Häuser gebaut. Das kann ich euch auch zeigen. Wie bei der Fischmenschen-Insel gibt es auch so Blasen für Menschen oder andere Lebewesen ohne Kiemen“, erklärte die Meerjungfrau.
 

Luffy lief aufgeregt über die Holzplanken, das hier sah alles richtig cool aus, er wollte am Liebsten die ganze Gegend sofort erkunden. Obwohl er nicht wieder weglief, er schien aus dem letzten Mal gelernt zu haben. „Ah, wenn wir bei meiner Großtante ankommen, lasst euch nicht abschrecken, sie ist ein wenig seltsam“, merkte Alma an.
 

„Ach so? Inwiefern seltsam?“, wollte Chopper wissen. – „Nun ja, früher hatte sie seltsame Hobbys und generell ist sie ein wenig … exzentrisch“, Alma seufzte auf. – „Klingt ja reizend“, nuschelte Usopp.
 

Bevor sie allerdings unter die Wasseroberfläche gehen konnten, kamen ihnen einige Fischmenschen-Jungs entgegen. „Oi, seht mal da! Alma ist wieder zurück und sie hat Menschen mitgebracht“, lachte ein Hammerhai-Fischmensch, er schien der Anführer der Gruppe zu sein.
 

„Kenny, was willst du denn? Müsstest du nicht in der Schule sein“, knurrte Alma, ihr Griff um Namis Hals wurde ein wenig fester. – „Ach hör mir doch auf, was interessiert mich die Schule?“, er lachte auf.
 

„Genau, wer braucht schon Schule?!“, lachte der Anemonenfisch-Fischmensch-Junge auf, die anderen beiden Jungs, ein Seebarsch-Fischmensch und ein Schwertfisch-Fischmensch, lachten ebenfalls auf.
 

„Ihr seid aber ziemlich unreif“, merkte Sanji an. – „Ach nee, was will denn ein Mensch von uns? Das ich nicht Lache, zieht Leine!“, stieß Kenny aus. – „Sei nicht so fies, du Blödmann!“, fuhr Alma ihn an. „Die Menschen sind meine Gäste.“
 

„Umso schlimmer, bringst hier stinkende Menschen mit und nervst nur rum, so eine Schande, du hässliche, braune Meerjungfrau“, Kenny streckte Alma die Zunge heraus. – Plötzlich brodelte das Wasser um sie herum. Die Siedlung war nahezu kreisförmig und in der Mitte war ein großes Loch, man konnte also direkt ins Wasserspringen. Aus diesem Loch kamen plötzlich lange, schwarze Tentakel, diese packten die vier Fischmenschen und hielten sie fest.
 

Aus dem brodelnden Wasser erhob sich eine weitere Meerjungfrau. Sie war eine Kraken-Meerjungfrau und ihre langen, schwarzen Tentakel wickelten sich immer fester um die Fischmenschen. „Was wird denn das hier werden? Ärgert ihr schon wieder meine liebe Großnichte?“, die Meerjungfrau war ziemlich dick, ihre Tentakeln waren schwarz, auf der Unterseite, wo die Saugnäpfe saßen, jedoch violett. Auch ihre restliche Haut hatte einen Stich ins Violette. Ihre Haare waren kurz und weiß und sie war stark geschminkt.
 

„Uwah! Nein, Tante Ursel, wir haben gar nichts gemacht!“, rief Kenny. „Wirklich nicht!“ – „Lügner! Ich hasse es, wenn man mich anlügt!“, brauste Tante Ursel auf. – „Okay, schon gut, wir waren gemein, aber es tut uns Leid!“, heulten alle vier auf.
 

„Hinfort mit euch, und wehe, ihr ärgert meine kleine Alma noch einmal“, die Meerjungfrau warf die Fischmenschen in hohem Bogen ins Wasser, schnell tauchten diese weiter unter, um ihr zu entkommen.
 

„Tante Ursel, was machst du denn hier oben?“, wollte Alma wissen. – „Nun ja, du bist ganz plötzlich verschwunden gewesen, da konnte ich mir schon denken, wer dahinter steckt. Aber ganz entzückende neue Freunde hast du da. Kommt doch mit, ich hab gerade Muränen-Salat zubereitet“, Tante Ursel robbte mittels ihrer Tentakeln wieder ins Wasser, sie tauchte schnell unter.
 

„Kommt, wenn wir uns nicht beeilen, wird sie böse …“, seufzte Alma und zog eine Blasenkoralle hervor. Sie bedeutete Nami, dass sie sie ins Wasser setzen sollte, die Navigatorin kam der Bitte nach. Im Wasser bereitete Alma eine Blase vor. „Na los, springt rein“, meinte sie.
 

Die Mugiwara-Bande kam der Bitte nach und wenige Minuten später versanken sie in der Tiefe. Die Siedlung unter Wasser war noch beeindruckender. Sie sanken ziemlich tief ehe Alma die Blase in eine andere Richtung zu einer sehr großen Koralle, die wohl als Wohnung diente, führte.
 

„So da sind wir“, meinte sie schließlich, als sie in der Koralle waren. Tante Ursel wuselte in der Zwischenzeit hier und dort herum, sie schien etwas vorzubereiten, möglicherweise das Essen? Mit ihren Tentakeln holte sie hier und dort einige Utensilien hervor.
 

Alma führte die Piraten an den großen runden Tisch und erschuf eine noch größere Blase, damit sie alle dort Platz hatten. Danach schwamm sie zu ihrer Tante und half ihr bei den Vorbereitungen.
 

Fünf Minuten später war alles fertig und Tante Ursel deckte den Tisch ein, ehe sie sich selbst auf einen der kleinen Korallenhocker setzte. „Lasst es euch schmecken“, kam es von ihr. „Ihr habt also meine liebe Großnichte zurück gebracht?“, fing Tante Ursel nach einiger Zeit wieder an.
 

„Ja, das haben wir, wir haben sie auch vor einem riesigen Seekönig gerettet“, erzählte Luffy. „Und danach haben wir den Seekönig gegessen.“ – „Das ist ja reizend“, meinte Tante Ursel, sie hatte die Ellbogen auf den Tisch gestützt und das Kinn in die Handflächen. „Erzähl weiter. Was ist dann passiert?“
 

Ausführlich erzählte Luffy, was danach passiert war, wie er und Alma fangen gespielt hatten und wie das Essen abgelaufen war. „Ihr scheint ja ein lustiges Völkchen zu sein“, kam es schließlich von Tante Ursel, die der ganzen Erzählung ausführlich zugehört hatte. – „Was treibt Sie eigentlich hierher? Ich meine, warum leben Sie so weit an der Oberfläche?“, wollte Nami nach einiger Zeit, in der Tante Ursel Luffy fast schon hypnotisierend angestarrt hatte, wissen.
 

Tante Ursel blinzelte einige Male und wandte sich dann an die Navigatorin. „Nun ja, es gab einige Unstimmigkeiten mit den Leuten auf der Fischmenschen-Insel, weshalb ich hierher auswanderte. Wisst ihr, früher, da war ich nicht gerade sehr nett. Man hat mich als Hexe betitelt und … sie hatten recht. Doch ich habe mich wirklich geändert. Ich helfe jetzt den armen, geplagten Seelen in diesem Meer“, erzählte sie. Sie war ein wenig näher an Nami heran gekrabbelt.
 

„Ach? Ist das so?“, kam es interessiert von der Navigatorin. „Inwiefern können Sie denn helfen?“ – „Es kommt auf das Problem an. Ich kann so ziemlich alles mit einer kleinen Priese … Hexerei wieder zurecht rücken. Hast du denn ein Problem, Jungchen?“, blitzartig schoss sie auf Nami zu und legte ihr die Hände von hinten auf die Schultern.
 

„Ähm, nun ja, genau da liegt das Problem“, setzte Nami an, doch weiter kam sie nicht, da Alma ein wenig wütend dazwischen ging. – „Tante Ursel! Du hast doch versprochen, diesen Hokuspokus nicht mehr zu machen. Du weißt, dass du deswegen von der Fischmenschen-Insel verbannt worden bist!“, sie drängte sich zwischen Nami und die andere Meerjungfrau. „Und Nami, du solltest ihre Hilfe echt nicht in Anspruch nehmen, der Preis, den sie dafür verlangen wird, wird viel zu hoch sein. Einmal hat sie einer Meerjungfrau, im Austausch dafür, dass diese zum Mensch wird, die Stimme geklaut!“, Alma war mehr als aufgebracht.
 

Nami hob die Augenbrauen an. Was für eine Geschichte … „Ach, Details, mein Kind, Details“, winkte Tante Ursel ab. „Das ist doch schon Jahre her. Also, Nami, welches Problem hast du?“ – „Äh, okay, ich glaube, ich hab es mir doch anders überlegt, alles fein“, nuschelte Nami, sie würgte den letzten Bissen von ihrem Muränen-Salat hinunter.
 

„Soll ich euch noch einmal die Siedlung in Ruhe zeigen?“, wollte Alma dann wissen. Sie schielte zwischen den Piraten und ihrer Tante hin und her. „War ja bisher nur ein sehr kurzer Aufenthalt.“ – „Klar, gerne“, antwortete Robin, an Namis Stelle. – „Das ist aber Schade, dass ihr schon gehen wollt. Aber, ihr könnt mich ja mal besuchen“, trällerte Tante Ursel und winkte mit einem ihrer Tentakel, als die Mugiwara-Bande die Koralle verließ.

Kapitel 9

15. Mai 1525
 

Alma führte die Mugiwara-Bande zu ihrem Schulgebäude, welches sich ebenfalls unter Wasser befand. „So, hier haben wir täglich Unterricht. Leider ist es schon so spät, dass die Schule aus ist“, seufzte Alma. „Und wegen der blöden Aktion der Jungs, habe ich einen weiteren Schultag verpasst.“
 

„Sollen wir mal mit ihnen reden? Vielleicht lassen sie dich dann in ruhe“, meinte Luffy. – „Ich glaube nicht, dass das was bringt. Auf Menschen hören sie nicht, vor allem nicht auf Menschen-Frauen“, meinte die Meerjungfrau.
 

„Hm, weißt du, eigentlich bin ich gar keine Frau. Wenn ich denen das sage, würden sie also hören?“, er legte den Kopf schief. – „Ja, ne, schon klar. Du bist natürlich keine Frau“, schnaubte Alma. „Aber trotzdem würden sie nicht auf dich hören.“
 

„Du glaubst mir nicht? Weißt du, ich wurde nur in eine Frau verwandelt“, erklärte Luffy. – „Du scherzt doch!“, Alma drehte sich zu den anderen um. „Er scherzt doch, oder?“ – „Leider nein. Jemand vertauschte unsere Geschlechter“, bestätigte Nami. „Eigentlich ist Luffy männlich und ich bin weiblich.“
 

Almas Augen weiteten sich. „Das … kommt unerwartet …“, stammelte sie. „Ihr seid ja wie die Anemonenfische die können zur Not auch ihr Geschlecht wechseln“, merkte sie an. – „Nur dass wir keine Fische sind und es nicht eigentständig rückgängig machen können“, seufzte Nami auf.
 

„Hm, blöd“, Alma verzog das Gesicht. – „Hey, du hattest doch ersten was davon gesagt, dass du mit mir schwimmst“, setzte Luffy aus dem Zusammenhang gerissen an. – „Was? Oh! Na klar, dann bring ich euch am besten mal an die Oberfläche zurück“, gesagt, getan. Wenige Minuten später stand der Rest der Mugiwara-Bande auf der Metallkontruktion.
 

Luffy war noch immer in der Blase, er hielt sich an Alma fest. „Okay, dann kanns losgehen“, meinte sie. „Halt dich gut fest.“ – Luffy nickte und schon ging es los. Er hielt sich an Almas Schultern fest und ließ sich von ihr durchs Wasser ziehen. „Wow,das ist cool“, lachte er auf.
 

Ziemlich schnell tauchten sie ziemlich weit runter. Hier und da begegneten ihnen andere Meerjungfrauen. Einige sahen sehr außergewöhnlich aus. „Warum sehen die Meerjungfrauen hier anders aus, als auf der Fischmenschen-Insel?“, wollte Luffy wissen. – „Anders? Nun ja, die meisten Meerjungfrauen sind ironischer Weise Tiefsee-Fischarten, weshalb sie häufig andere Besonderheiten haben“, erklärte sie.
 

Da schwamm eine weitere Meerjungfrau, die das komplette Gegenteil von Alma war, ihre Flosse schillerte in allen Regenbogenfarben, auf sie zu. „Oh ha, meine Schwester“, seufzte sie. Luffy betrachtete die Meerjungfrau. Sie hatte rötliches Haar und eine größtenteils blaue, sehr lange Schwanzflosse, diese endete sehr breit gefächert in den unterschiedlichsten Farben schimmernd. Passend dazu trug sie einen bunten Büstenhalter und an den Ellbogen hatte sie ebenfalls noch einige schillernde Flossen.
 

„Alma, hast du denn schon wieder den Unterricht geschwänzt? Du weißt doch, aus dir wird nie was, wenn du nicht besser aufpasst“, ihr Tonfall war ein wenig herablassend. – „Sorry, die Jungs haben mich mal wieder vom Unterricht abgehalten“, brummte Alma. „Luffy, das ist Iris, meine ältere Schwester“, sie stieß die Luft … oder viel mehr das Wasser aus.
 

„Eine Menschenfrau? Warum schleppst du so etwas mit dir herum?“, wollte Iris wissen. – „Weil ich ihr versprochen hab, eine Runde mit ihr zu schwimmen. Sie hat Teufelskräfte, weshalb sie nicht eigenständig schwimmen kann“, erklärte Alma.
 

„Hm, ach so, das ist aber Schade“, Sarkasmus lag in Iris’ Stimme. Sie betrachtete Luffy eine Weile. „Aber süß das Ding. Schade, dass sie ein Mensch ist“, sie grinste leicht. – „Wie meinst du das?“, Luffy hatte den Kopf schief gelegt, er verstand nicht so recht, was die Meerjungfrau wollte. – „Du würdest sicherlich eine hübsche Meerjungfrau abgeben“, murmelte Iris. „Sicherlich wärst du vom Typ Goldfisch oder so etwas ähnliches“, überlegte sie weiter.
 

Alma verschränkte die Arme vor der Brust und stellte sich Luff als Meerjungfrau vor. „Hm, Goldfisch könnte hinkommen, oder jedenfalls irgend eine rote Fischart. Zu dir passt die Farbe rot perfekt“, meinte sie. – „Wenn du meinst“, antwortete Luffy nur. „Als Meerjungfrau könnte ich wohl schwimmen, das wäre cool.“
 

„Na ja, wir sollten mal wieder zu den anderen zurück, es gibt da noch etwas, was ich euch zeigen will. Kommst du mit Iris?“, wandte sie sich zuerst an Luffy, dann an ihre Schwester. – „Von mir aus“, seufzte die andere Meerjungfrau. Zu dritt machten sie sich also auf den Rückweg.
 

Es dauerte gar nicht lange, da waren sie wieder an der Oberfläche, als Sanji Iris bemerkte, drehte er fast wieder durch. „Wuah, wer ist diese Schönheit denn?“, wollte er wissen. – „Ich sehe, der Menschenmann hat Geschmack. Aber es ist auch schwer, mich nicht umwerfend schön zu finden“, seufzte Iris. Danach stellte sie sich vor.
 

„Also, ich will euch noch einen ganz tollen Ort zeigen, kommt ihr noch mal rein?“, fragte Alma sie. – „Aber klar doch“, sofort sprang Sanji ins Wasser. – „Warte doch wenigstens, bis ich eine Blase erschaffen hab“, Alma hatte zweifelnd eine Augenbraue hochgezogen. Es war ja klar, dass alle Männer – egal ob nun Menschen-, Fisch- oder Wassermann – auf sie standen. Immerhin war sie eine der schönsten Meerjungfrauen der Siedlung, wenn nicht sogar die Schönste.
 

Als sich alle wieder in der Blase befanden, schwammen Alma und Iris los. „Was ist denn das für ein Ort?“, wollte Chopper wissen. – „Nun ja, es ist ein ganz besonderer Ort und wirklich hübsch anzusehen“, meinte sie. – „Natürlich nichts im Vergleich zu meinem Anblick“, merkte Iris an.
 

Nami hatte die Augenbrauen erhoben, Eitel war diese Meerjungfrau ja überhaupt nicht, allerdings vermied sie es, diesen Gedanken auch auszusprechen. Es dauerte einige Zeit, ehe sie den geheimnisvollen Platz erreicht hatten. Schließlich führte Alma sie in eine Unterwasserhöhle und die Navigatorin befürchtete ab und an mal, dass sie mit den scharf wirkenden Felsen zusammen stoßen würden und ihre Blase platzte. Allerdings passierte nichts dergleichen.
 

Sie tauchten wieder auf und befanden sich an einem unglaublichen Ort. Anscheinen waren sie in einem Berg, vielleicht ein ehemaliger Vulkan? Jedenfalls befand sich hier im Berg eine kleine Insel, auf ihr lang weißer, weicher Sand. Das Wasser war an einigen Stellen flacher und die Sonne schien durch die obere Öffnung und tauchte alles in ein helles Licht. Es sah einfach unglaublich schön aus.
 

„Das ist echt beeindruckend“, merkte Robin ehrfürchtig an. – „Ja, nicht wahr? Und wenn man nicht gerade fliegen kann, kann man nur durch diesen Unterwassereingang hierher gelangen. Das heißt, dieser Ort ist vor bösen Menschen geschützt“, meinte Iris. – „Das ist auch gut so, wäre echt schade, wenn so etwas Schönes zerstört werden würde“, kam es von Luffy.
 

„Ja, das stimmt, wenn dieser Ort hier zerstört werden würde, könnte ich das den Menschen wohl nicht verzeihen“, seufzte Alma, sie hatte ihre Arme auf den Felsen gestützt. „Also, bitte sagt niemandem, dass es diesen Ort hier gibt, okay?“
 

„Aber klar, das ist doch fast selbstredend“, meinte Usopp, er hatte sich auf den Sand gesetzt und betrachtete die Höhle genaustens. – „Wie habt ihr diesen Ort eigentlich gefunden?“, wollte Nami wissen.
 

„Das war eigentlich reiner Zufall, als ich mich einmal vor Kenny und den anderen in Sicherheit bringen musste, bin ich hier herein geschwommen. Da die Jungs aber die Intelligenz eines Toastbrots haben, haben sie den Ort bis heute nicht gefunden. Nun ja, und ich habe, bis auf meiner Schwester auch noch niemandem davon erzählt“, erklärte Alma.
 

„Hm, das ist wahrscheinlich auch besser so. Die würden sicherlich nichts als ärger machen“, murmelte Nami. – „Wahrscheinlich“, Alma nickte.
 

Sie verbrachten noch einige Zeit an diesem Ort, als es allerdings immer später wurde, meinte Alma, dass es jetzt besser wäre, aufzubrechen. Die beiden Meerjungfrauen schwammen mit der Mugiwara-Bande wieder zurück zur Siedlung. „Also … ich würde euch ja gerne einen Schlafplatz anbieten, allerdings ist meine Wohnung bescheiden klein, zudem liegt sie unter Wasser …“, setzte Alma an, als sie zurück gekehrt waren.
 

„Das macht nichts. Die Sunny liegt ja hier vor Anker. Die Nacht werden wir noch hierbleiben, ehe wir wieder aufbrechen“, teilte Nami der Meerjungfrau mit. – „Super, dann komme ich morgen noch einmal vorbei“, strahlte sie.
 

„Ja, bis dann und gute Nacht“, verabschiedeten sich die Piraten und gingen zu ihrem Schiff zurück, dort stellte sich Sanji gleich wieder in die Kombüse, denn Luffy quengelte schon wieder nach etwas zu Essen. Manchmal war er ja schon anstrengend, allerdings war es ja nicht so, dass er nicht gerne kochte, von daher machte es ihm nichts aus.
 

16. Mai 1525
 

Nach einem köstlichen Essen und einer ruhigen Nacht, erwachten sie am nächsten Morgen recht früh. Immerhin war der Weg bis zur nächsten Insel noch lang. Alma kam auch recht früh bei der Sunny an. „Guten Morgen“, rief sie gut gelaunt.
 

„Morgen Alma“, rief Nami und half der Meerjungfrau auf das Schiff. – „Puh, ich muss mich ein wenig beeilen, gleich beginnt die Schule, da kann ich nicht schon wieder zu spät kommen“, meinte sie.
 

„Ja, wir müssen auch zeitig los“, Nami stieß die Luft aus. „Hoffentlich haben wir gutes Wetter, dann dauert es nicht so lang.“ – „Hey, die nächste Insel ist ja die Vergnügungsinsel hab ich recht?“, hakte Alma nach. – „Genau, so sieht es aus. Warst du schon mal da?“
 

„Ich bin mal bis dorthin geschwommen, aber betreten konnte sich sie nicht. Sieht aber ganz cool aus“, meinte die Meerjungfrau. – „Echt? Gibt es da auch einen Vergnügungspark mit einem Riesenrad oder so?“, wollte Luffy wissen.
 

„Soweit ich es vom Wasser aus sehen konnte, gibt es zumindest ein Riesenrad. Aber hey, es ist eine Vergnügungsinsel, wäre doch echt armselig, wenns da keinen Vergnügungspark gäbe“, merkte sie an. – „Das ist wohl wahr. Also sollten wir uns beeilen, damit wir schnell dort sind!“, kam es von Luffy.
 

„Hey! Aber ihr kommt mich doch mal besuchen, oder?“, fragte Alma. – „Aber klar, wenn wir in der Nähe sind, kommen wir auf jeden Fall vorbei!“, versicherte Luffy ihr. – „Da freu ich mich jetzt schon drauf“, strahlte die Meerjungfrau. Da ertönte plötzlich von irgendwoher eine Trompete? Oder war es ein Horn? Jedenfalls schreckte Alma auf. „Huch, schon so spät? Ich muss zur Schule. Entschuldigt, wenn der Abschied jetzt so hastig ausfällt“, meinte Alma.
 

„Kein Problem“, Nami hob die Meerjungfrau wieder hoch. – „Also dann Leute“, wandte sich Alma an die anderen Piraten. „Bis irgendwann mal“, sie winkte ihnen und auch die Piraten verabschiedeten sich von ihr. Nami setzte sie wieder ins Wasser. – „Also, bis dann“, meinte auch sie. Kurz sah sie noch zu, wie Alma untertauchte und verschwand, ehe sie sich wieder an die anderen wandte.
 

„Gut, dann würde ich sagen: Setzen wir die Segel in Richtung Vergnügungsinsel!“, kam es von Luffy. Kurze Zeit später legte die Sunny ab und sie steuerten die nächste Insel, Divertimento, an.

Kapitel 10

26. Mai 1525
 

Mittlerweile waren nun schon knapp drei Wochen vergangen, seit Nami und Luffy das Geschlecht gewechselt hatten. Noch immer waren sie auf dem Weg nach Divertimento, doch es würde bei der, derzeit leider schlechten Wetterlage noch einige Zeit dauern, bis sie ankommen würden.
 

Es war ein verhältnismäßig ruhiger Morgen, Nami, Robin und Chopper saßen am Esstisch und hatten gerade ihr Frühstück beendet. Robin trank noch ihren Tee und las in der Zeitung, allerdings gab es derzeit überhaupt nichts Interessantes darin.
 

Nami stand auf und gesellte sich zu Sanji, der hinter der Spüle stand, um ihm beim Abwaschen zu helfen, die Navigatorin war heute ebenfalls mal mehr oder weniger gut gelaunt, obwohl es sie noch immer nervte, dass sie ein Mann war. Aber heute hatte noch nicht mal Luffy irgendeinen Tumult gemacht. So fing ein Tag doch eigentlich gut an …
 

Chopper wollte gerade den Raum verlassen, da öffnete sich die Tür und Luffy stand im Raum. Man konnte ihm ansehen, dass er gerade total panisch war, obwohl er versuchte, sich ruhig zu halten, dennoch schwammen Tränen in seinen Augen. „Chopper“, setzte er an, seine Stimme klang erstickt. „Ich … ich glaub ich bin krank“, murmelte er. „Oder ich muss sterben!“
 

Das Rentier hatte die Stirn gerunzelt. „Ach, komm, Luffy, so schlimm wird es schon nicht sein, dass du gleich sterben müsstest“, versuchte er ihn zu beruhigen. „Komm, setz dich erst mal“, er führte Luffy zu einem der Stühle. Die anderen drei hatten sich zu ihrem Kapitän umgewandt. Was hatte er denn nun schon wieder?
 

„Also, was ist los, wieso glaubst du, dass du krank bist?“, wollte Chopper wissen. – „Ähm, na ja, also, ich hab seit gestern Abend so … Krämpfe“, er sah sich ein wenig unsicher um. „Und … und eben …“, er brach ab.
 

„Was war eben?“, hakte Chopper nach, er nickte ihm aufmunternd zu, damit er weiter sprach. – „Na ja, eben war ich im Bad und auf dem Klo und …“, er stockte erneut. Robin schmunzelte, sie konnte sich schon denken, was ihr Kapitän hatte. „Chopper ich blute ganz doll! Muss ich jetzt sterben?“, seine Stimme war voller Panik.
 

Chopper stieß die Luft aus, er schüttelte den Kopf und meinte: „Nein, Luffy, du musst nicht sterben, es ist alles in Ordnung.“ – „Aber, es blutet doch so stark, dabei hab ich mich doch gar nicht verletzt, was soll ich denn jetzt machen?“, wimmerte er.
 

Da mischte sich Nami ein. „Hey, Luffy, es ist alles okay mit dir“, versicherte auch sie ihm. „Jede Frau hat das.“ – Luffy sah zu Nami auf. „Aber warum denn? Dann müsst ihr also immer Angst haben zu sterben?“ – „Nein, das ist wirklich nicht schlimm, Luffy, du hast nur deine Periode bekommen“, erklärte jetzt auch Robin.
 

„Was?“ – „Ja, einmal im Monat bekommen Frauen ihre Periode, also sie fangen an zu bluten, wie bei dir jetzt“, meinte sie. – „Und warum machen die das?“, er sah noch immer nicht überzeugt aus. – Robin zog eine Augenbraue hoch und suchte nach einer nicht allzu komplizierten Erklärung für Luffy. „Nun ja, das ist ein Zyklus in dem die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird, damit sie sich anschließend wieder neu aufbauen kann, ähm …“, sie sah ihm an, dass er das überhaupt nicht verstand. „… aber du musst eigentlich nur wissen, dass es etwas ganz Natürliches ist, dass man es einmal im Monat hat und dass sie zwischen fünf und sieben Tage dauert.“
 

„Den Anfang hab ich nicht verstanden, aber ich werde nicht sterben, oder so? Ich meine, wenn da so viel Blut raus fließt, und so“, er hatte die Augenbrauen zusammengezogen. – „Nein, keine Sorge, es geht nicht so viel Blut verloren, dass du dadurch sterben könntest“, versicherte ihm Nami.
 

Noch immer sah Luffy nicht ganz überzeugt aus. Da meinte Robin schließlich: „Komm mit, ich geb dir etwas, damit du nicht deine ganze Hose voll blutest“, sie schnappte sich seine Hand und führte ihn dann ins Badezimmer.
 

Nami stieß die Luft aus. „Oh je, daran hab ich gar nicht mehr gedacht, wir hätten Luffy vielleicht darauf vorbereiten sollen“, sie zwickte sich in den Nasenrücken. – „Ja, hätten wir. Aber wer denkt schon daran?“, murmelte Chopper.
 

Die Navigatorin stimmte dem zu, danach machte sie sich wieder daran, abzutrocknen. „Hm, das ist irgendwie der einzige Vorteil am männlich sein, ich bekomm meine Periode nicht …“, überlegte sie noch.
 

Nachdem Robin Luffy alles Notwendige erklärt hatte, war dieser ziemlich erleichtert, dass er nun doch nicht sterben musste. Er ging nach draußen aufs Deck, dort saß Usopp und bastelte sich gerade neue Munition. „Hey, Usopp, mir ist langweilig, lass uns irgendwas machen!“, kam es von Luffy.
 

Der Schütze sah auf und überlegte. „Hm-m, warte mal einen kleinen Moment, ich bin hier gleich fertig, dann zeig ich dir was Tolles“, meinte er. – „Wirklich? Ist das eine neue Attacke?“ – „Na ja, nicht ganz, warte es ab.“
 

Robin und Nami lagen auf den Liegestühlen, während Robin las, versuchte sich die Navigatorin ein wenig zu entspannen. Einige Zeit ging es auch ganz gut, es war schön friedlich und seit kurzem schien die Sonne auch ein wenig durch die Wolken durch. Jedoch wurde diese Ruhe durch unverkennbares Gelächter bald unterbrochen.
 

Usopp war einige Minuten später endlich fertig. „So, dann pass mal auf. Ich hab an einer speziellen Technik gearbeitet, sie dient zwar mehr zur Unterhaltung, aber nun gut, zur Not, kann sie auch als wirkungsvoller Angriff dienen. Pass mal auf“, er nahm einen der Samen und zielte damit ein wenig weiter weg auf den Boden. Es qualmte und plötzlich lag ein großer, grüner Ball vor ihnen. – „Oh, was ist das?“, wollte Luffy wissen.
 

„Na, das verrate ich nicht, schau es dir doch mal an“, forderte ihn der Schütze auf. Luffy nickte und trat dann an die Kugel heran. Er stupste es an, doch da klappten sie plötzlich auf. Wie bei einem Springteufel schoss etwas heraus und auf Luffy zu. Es waren Pflanzenteile, die anfingen ihn zu kitzeln.
 

„Wuah! Hey, lass das!“, stieß Luffy lachend aus. „Hey Usopp, die soll aufhören!“ – „Aber warum denn? Du wolltest doch irgendetwas Lustiges machen. Die hab ich extra für dich entwickelt. Aber pass auf, die kann nicht nur kitzeln“, erklärte der Schütze. „Sie kann auch fangen spielen … und dann kitzelt sie dich weiter.“
 

Irgendwie schaffte Luffy es, sich aus dem Griff der Pflanze zu befreien, die übrigens große Ähnlichkeit mit einer Fleischfressenden Pflanze hatte, er stolperte einige Schritte davon weg, doch die Pflanze folgte ihm. „Ui, tatsächlich, ich hab glaube ich noch nie mit einer Pflanze fangen gespielt“, staunte er.
 

„Mal sehen, wie lange du ihr ausweichen kannst, aber ich warne dich, sie ist schnell!“ – Luffy hörte allerdings schon gar nicht mehr zu, er war auf der Flucht vor dieser Pflanze. „Du kriegst mich nicht, Pflanze, hörst du!“, rief er und schwang sich mittels seiner Gum-Gum-Kraft auf die andere Seite des Schiffes.
 

Die Pflanze jedoch folgte ihm sie fuhr eine Ranke aus und schwang sich damit dann rüber. Es war zwar etwas langsamer als Luffys Technik, aber immer noch sehr schnell. „Hah, du bist gut, Pflanze! Aber dennoch werde ich der Sieger sein“, damit war Luffy schon wieder weg.
 

Nami knurrte auf, das durfte doch nicht wahr sein! Sie sah zu, wie sich Luffy einige Male von der Pflanze hin und her jagen ließ, dass musste sie unterbinden, aber schnell! Bevor sie allerdings gewalttätig werden konnte, kam ihr eine Idee. Sofort hellte sich ihr Gesicht auf. „Sag mal, Robin, was hast du ihm eigentlich noch alles über seine Periode erzählt?“, fragte sie die Archäologin. – „Nicht viel, warum?“ – „Och, ich hab nur schon eine Idee, wie wir eine ganze Woche ruhe auf dem Schiff haben werden“, sie grinste breit.
 

„Hey, Luffy, komm mal sofort hierher! Bist du denn lebensmüde?“, rief sie zu ihrem Kapitän rüber. Dieser stoppte und sah zu ihr, er beeilte sich lieber mal zu ihr zu kommen, nicht dass es wieder Schläge gab. – „Was ist denn, Nami?“
 

Nami warf der Pflanze, die noch immer hinter Luffy herkam einen mörderischen Blick zu, so dass diese wohl erschrak und schnell mehr Abstand zwischen sich und Nami brachte. „Luffy, willst du dich doch noch umbringen, oder so?“, fragte die Navigatorin schließlich.
 

„Nein, wieso sollte ich? Ich hab doch nur gespielt!“ – „Luffy … setz dich, ich muss dir da noch etwas sagen“, Nami drückte Luffy auf den Liegestuhl, auf dem sie bis eben noch gelegen hatte. Ihr Kapitän sah sie mit großen Augen, ein wenig unverstehend an. „Also, wir hatten ja ersten darüber gesprochen, dass man durch seine Periode nicht an Blutverlust sterben kann“, setzte sie an. Robin dämmerte so langsam, was Nami vorhatte.
 

„Allerdings … war das leider nur die halbe Wahrheit. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dir diese schlimme Seite jemals erzählen müsste, doch da du dich ständig schnell bewegst … muss ich es wohl tun“, sie tat so, als fiele ihr das, was jetzt als nächstes kam unglaublich schwer. Sie hatte die Hände auf Luffys Schultern gelegt und sah ihm tief in die Augen. „Hör zu, Luffy, unter bestimmten Umständen, kannst du durchaus dadurch sterben“, offenbarte sie.
 

„Was? Durch welche Umstände?“, kam es ein wenig unsicher von Luffy. – „Nun ja, ich weiß nicht, ob dir das klar ist, aber wenn du dich schnell bewegst, schlägt ja auch dein Herz schneller, nicht wahr?“ Luffy nickte. „Und wenn dein Herz schneller schlägt, dann wird auch dein Blut schneller durch die Adern gepumpt“, wieder nickte Luffy. „Und wenn du die ganze Zeit hier so rum springst, fließt dein Blut demnach ziemlich schnell durch deinen Körper“, ein erneutes Nicken. „Und wenn das der Fall ist und du gerade deine Periode hast, fließt da unten natürlich auch alles schneller nach draußen. Wenn du also die ganze Zeit hier herum springst, fließt das Blut fast unaufhörlich, und dadurch kann es passieren, dass du zu viel verlierst, und an Blutverlust stirbst. Deshalb ist es so verdammt wichtig, dass du dich ruhig verhältst, wenn du deine Periode hast, klar? Normal gehen ist okay, aber am besten ist es, wenn du einfach irgendwo sitzen bleibst und es einfach ruhig angehen lässt, so lange, bis es vorbei ist, hast du verstanden?“
 

„Ja, hab ich“, setzte Luffy an. „Aber, das wusste ich doch nicht. Meinst du, ich hab jetzt schon zu viel Blut verloren“, leichte Panik stand in seinen Augen. – Beruhigend tätschelte Nami ihm die Schulter. „Nein, noch dürfte alles in Ordnung sein, doch wenn du weiter so herum gehüpft wärst, hätte das durchaus schlimm enden können. Also bleib einfach hier sitzen und ruh dich aus, okay?“
 

„Danke, Nami, du bist ja so nett! Gar nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn ich weiter so wild gemacht hätte“, stieß er erleichtert aus. Nami grinste vor sich hin, sie sah zu Robin. Diese warf ihr einen Blick zu, der soviel aussagte wie: „Du bist eine furchtbar schlechte Person“, doch sie ignorierte das gekonnt.
 

Luffy zog die Beine an den Körper und kauerte sich auf dem Stuhl zusammen. „Ich werde mich jetzt nicht mehr bewegen, damit nicht noch mehr Blut verloren geht“, meinte er fest entschlossen. – „Bewegen kannst du dich schon noch, nur eben nicht so schnell“, seufzte Nami, die drückte noch einmal Luffys Schulter und ging dann nach drinnen.
 

Usopp versuchte unterdessen seine total verängstigte Kitzelpflanze wieder zu beruhigen, die zitterte noch immer vor Angst.
 


 

Es dämmerte bereits, als Zoro von seinem Training nach unten auf das Deck kam, noch immer saß Luffy zusammengekauert auf dem Liegestuhl. „Was ist denn mit dir los?“, fragte er. – „Wenn ich mich zu viel bewege, sterbe ich“, antwortete Luffy nur.
 

Zoro hob die Augenbrauen an. „Okay …“, er wusste nicht recht, was er darauf jetzt sagen sollte. „Öhm, ich schätze, es gibt gleich essen, kommst du mit rein?“ – Luffy sah zu ihm auf. „Hm, Nami sagte, wenn ich mich nicht zu schnell bewege, passiert mir nichts, ich schätze, das ist in Ordnung“, er stand ein wenig steif vom langen Sitzen auf und gemeinsam gingen sie in die Kombüse. Zoro fragte sich, was Luffy wohl hatte.
 

Ein wenig irritiert blieb er stehen, als er Usopp mit einer Pflanze sprechen sah, die fürchterlich zitterte. Nami warf eben jener Pflanze immer wieder wütende Blicke zu. „Was ist denn eigentlich hier los?“, wollte er wissen.
 

Der Schütze sah auf. „Ach, das ist meine neuste Attacke, die Kitzelpflanze, eigentlich hab ich sie zu Luffys Unterhaltung erfunden, doch der darf gerade nicht damit spielen, zudem will sie nicht mehr Kitzeln, da Nami sie zu Tode erschreckt hat, sieh dir das arme Ding doch mal an, sie ist völlig verängstigt!“, er deutete auf seine Pflanze.
 

„Hab ich heute irgendetwas verpasst?“, fragte Zoro in die Runde. „Ach nicht viel, ich erkläre es dir später, Marimo“, kam es daraufhin von Sanji. „Du musst mir heute sowieso mit dem Abwasch helfen.“
 

Grummelnd nickte Zoro und setzte sich dann neben Franky an den Tisch. Luffy hatte sich still neben Robin und Chopper gesetzt und quengelte mal nicht. War er tatsächlich krank? Während des Essens ging es diesmal auch relativ normal zu. So langsam wurde es gruselig. Luffy war also tatsächlich ernsthaft krank, so vermutete Zoro jedenfalls.
 


 

„Hey, jetzt erzähl mal, was ist mit unserem Käpt’n los?“, wollte Zoro schließlich wissen, das Essen war beendet und Luffy hatte sich gleich danach ins Bett gelegt, nun stand der Schwertkämpfer hier und half Sanji beim Abwasch.
 

„Soweit ich es mitgekriegt habe, hat Nami ihr … eine Geschichte über ihre Periode erzählt, dass zu viel Bewegung sie umbringen könnte“, seufzte Sanji. „Und da sie davon keine Ahnung hat, glaubt sie ihr das natürlich.“
 

„Ist das ihr ernst? Also, ich wusste ja, dass Nami einen schlechten Charakter hat, aber dass er so verdorben ist, das hätte selbst ich nicht gedacht …“, Zoro hatte die Stirn gerunzelt. – Sanji sah ihn an. „Ja, ich auch nicht. Vor allem, nachdem sie heute Morgen total aufgelöst zu Chopper kam und gedacht hat, sie müsse jetzt tatsächlich sterben.“
 

„Dieses Biest … Und alles nur, damit sie ihre Ruhe hat?“ – „Sieht so aus. Ich glaube, da ist ihm jetzt jedes Mittel recht. Mir tut Luffy irgendwie Leid, aber ich schätze nicht, dass sie mir glaubt, wenn ich ihr erzähle, dass sich Nami das alles nur ausgedacht hat.“
 

„Du machst es schon wieder, Kochlöffel“, bemerkte Zoro. – „Was meinst du?“ – „Du redest Nami mit er und Luffy mit sie an. Es sind doch nur ihre Geschlechter vertauscht.“ – „Hmpf, das kommt ganz automatisch, ist doch nichts dabei, Marimo“, grummelte Sanji.
 

„Hm, die beiden scheint es nicht zu stören. Mich würde es das allerdings“, überlegte Zoro. – „Ich kann dich ja ab jetzt Zora nennen, du wirst dich schon dran gewöhnen und irgendwann stört es dich gar nicht mehr … Zora“, grinste Sanji.
 

„Wag es dich, Küchenschabe, und ich mach Hackfleisch aus dir“, grummelte Zoro. Beide starrten sich einige Zeit an, ehe es ihnen zu blöd wurde, und sie mit dem Abwasch weiter machten.
 

Die nächsten Tage vergingen ebenfalls sehr, sehr ruhig, fast schon zu ruhig. Denn Luffy traute sich kaum aus dem Bett auf zu stehen. Robin wollte ihm zwar schon hin und wieder sagen, dass Nami nur Unsinn erzählt hatte, allerdings konnte die Navigatorin dies verhindern. So eine Woche Urlaub von einem lauten, aufgedrehten Kapitän würde ihnen sicherlich nicht schaden.
 

Sechs Tage später war es mit der Ruhe allerdings vorbei. An diesem Morgen kam Luffy freudestrahlend in die Kombüse gelaufen, wo sich Nami aufhielt. „Hey, Nami, es ist endlich vorbei, das heißt ja, dass ich mich wieder bewegen darf, wie ich will, oder?“, fragte er aufgeregt.
 

Beinahe hätte Nami gesagt, dass er sich jetzt noch einige Tage ausruhen musste, nur um ganz sicher zu gehen, doch da warf ihr Robin einen tadelnden Blick zu, weshalb sie es schließlich sein ließ. „Ja, Luffy, alles wieder in Ordnung, du kannst dich jetzt wieder bewegen wie du willst“, ein wenig verkrampft lächelte sie.
 

„Jippie! Dann will ich gleich mit der Kitzelpflanze weiter spielen“, er verließ den Raum und machte sich auf die Suche nach Usopp. Die Pflanze hatte sich mittlerweile einigermaßen von dem Schock erholt. Sie hatte zumindest aufgehört vor Angst zu zittern. Allerdings wollte sie dennoch nicht mehr Kitzeln, was Usopp ärgerte, da hatte er sich solche Mühe gegeben und jetzt das.
 

„Hey! Usopp!“, rief Luffy und trat neben ihm. „Wie geht es der Pflanze? Hat sie sich erholt?“ – „Na ja, nicht wirklich, sie kitzelt nicht mehr“, er seufzte auf. – „Huh? Das ist aber blöd! Ah! Ich hab’s vielleicht muss sie auch mal richtig durchgekitzelt werden!“, Luffy fing umgehend an, die Pflanze zu kitzeln, auch wenn er bisher nicht wusste, wo Pflanzen überhaupt kitzlig waren. Als er sie allerdings ziemlich nah am „Körper“ kitzelte, fing sie plötzlich an zu lachen.
 

Luffy und Usopp sahen sich überrascht an. „Sie lacht!“, kam es von beiden gleichzeitig. Als Luffy sie weiter kitzelte, öffnete sich plötzlich der Mund, der Fleischfressenden Pflanze und man konnte eine kleine Reihe von Zähnen und etwas rotes, zungenähnliches Erkennen. Das hohe, quietschende Pflanzenlachen hallte über das ganze Deck.
 

„Das ist ja cool! Ich wusste nicht, dass sie das kann!“, staunte Luffy. – „Ich auch nicht“, antwortete Usopp ein wenig ratlos. – „Hey, die Pflanze wird unser neues Crewmitglied!“, beschloss Luffy.
 

„Was? Aber Luffy, eine Pflanze kann doch kein Crewmitglied werden!“, seufzte Usopp. – „Und warum nicht?“ – „Na, weil es eine Pflanze ist! Die können doch nichts machen.“ – „Die hier kann aber lachen und laufen! Und sie kann kitzeln … Wie nenn wir sie? Kitzli, oder doch Pflanzi? Was meinst du Usopp?“
 

„Hah, Luffy, hast du mir überhaupt zugehört?“ – „Hm, ich glaub Pflanzi ist besser! Ja, genau, Pflanzi ist unser neues Crewmitglied. Das muss ich den anderen sagen, komm mit, Pflanzi, ich stell dich nun offiziell vor“, damit nahm er ‚Pflanzi‘ an einer Ranke und führte sie aufs Mitteldeck, dort befanden sich die meisten anderen.
 

„Hey, Leute, alle mal herhören!“, rief er. Usopp hielt neben Nami an. – „Es ist nicht meine Schuld, er ist ganz alleine darauf gekommen“, erklärte er hastig, Nami sah ihn verständnislos an. – „Ab heute haben wir ein neues Crewmitglied. Darf ich euch vorstellen, das ist Pflanzi!“, her deutete auf die Pflanze.
 

Nami klappte der Mund auf. „Was? Du tickst doch nicht mehr richtig! Das ist eine Pflanze!“, fauchte sie. – „Ich weiß, aber sie kann laufen, lachen und jemanden kitzeln, das reicht für eine Pflanze“, grinste Luffy.
 

Die Navigatorin ballte ihre Hand zur Faust und drehte sich zu Usopp um. „Das ist alles deine Schuld! Die Pflanze stammt von dir. Du kümmerst dich auch darum“, knurrte sie. – „Aye, aye“, stammelte der Schütze.
 

„Oi, Nami, wie lange dauert es denn jetzt eigentlich noch, bis wir die Insel erreichen?“, kam es von Luffy. – Nami holte tief Luft. „Wir müssten sie in … Einer Woche erreichen. Die Wetter Verhältnisse sind sehr schlecht“, murmelte sie. – „Ach, so ein Mist aber auch, ich dachte, das geht schneller“, Luffy stieß die Luft aus.
 

9. Juni 1525
 

Es dauerte tatsächlich noch acht Tage, ehe die Insel endlich in Sicht kam. Zwischenzeitlich hatten sie noch ein Gebiet voller Strudel, ein Unwetter und eine Windhose überstehen müssen. Jedoch konnte man endlich das Ziel sehen. „Wuah, ich kann schon das Riesenrad sehen! Da will ich unbedingt mitfahren“, Luffy deutete auf das Riesenrad. Er lehnte an der Reling und sah begeistert in Richtung Insel. „Endlich sind wir da, das hat ja auch lange genug gedauert!
 

Als sie fünfzehn Minuten später ankamen, sprang Luffy gleich von Deck – ‚Pflanzi‘ hatte er sich unter den Arm geklemmt und wollte schon wieder alleine Losstürmen doch Nami konnte ihn erfolgreich aufhalten. „Denk dran, was auf Gangster’s Paradise passiert ist“, fauchte sie.
 

„Hieß die Insel echt Gangster’s Paradise?“, wollte Usopp von Sanji wissen. – „Ja.“ – „Auffälliger geht es ja wohl kaum noch … Warum haben wir dort überhaupt halt gemacht, wenn die Insel schon so einen Namen hat?“
 

„Weil am Eingang ja nicht unbedingt ein Schild mit der Aufschrift: ‚Willkommen in Gangster’s Paradise‘ war. Das haben wir erst im Nachhinein erfahren“, seufzte Sanji. – „Ah, ach so. Hätte man das vorher gewusst, hätte man ja gleich richtig auf Luffy aufpassen können“, überlegte Usopp.
 

Franky und Brook blieben auf dem Schiff, um es zu bewachen, während die anderen weiter ins Innere gingen. Luffy war ganz hibbelig, hier gab es viele Stände, hier und dort konnte man die unterschiedlichsten Souvenirs kaufen, oder Klamotten. Zwischendrin gab es auch Casinos und Bars.
 

Sie folgten der Hauptstraße, es war im Gegensatz zu Gangster’s Paradise zwar auch alles mit Neonlichtern beleuchtet, allerdings waren die Straßen sauber und gepflegt, nicht mit undefinierbarem Unrat übersät. Doch da war weiter vorne ein Tumult zu vernehmen. „Oi, was mag da wohl los sein?“, sofort legte Luffy einen Zahn zu.
 

„Das gibt doch nur wieder ärger!“, beschwerte sich Nami. Allerdings folgten sie ihm. Robin konnte schon von weitem den, über die Menschenmenge herausragenden roten Haarschopf erkennen. Also war er auch hier.
 

Luffy zwängte sich durch die Menschen, darauf achtend, dass der Pflanze nichts passierte und blieb dann in der ersten Reihe stehen. Als er erkannte, wer sich da stritt, zogen sich seine Mundwinkel nach oben.
 

Eustass ‚Captain‘ Kid und Trafalgar Law befanden sich in der Mitte des Kreises. Sie funkelten sich wütend an. Penguin, Shachi und Killer standen ebenfalls daneben und versuchten zumindest Kid aufzuhalten, der wohl drauf und dran war, Law eine zu verpassen. „Was hast du gesagt, Trafalgar?“, brüllte er grade.
 

„Ich sagte …“, setzte Law an, doch Luffy schnitt ihm das Wort an. „Hey, Torao! Kid! Lange nicht gesehen!“, er lief auf die beiden zu, welche sich ein wenig irritiert zu Luffy umdrehten. Da der Strohhut hinten seinen Rücken hinunterbaumelte und die Pflanze diesen verdeckte, erkannten sie Luffy nicht sofort.
 

„Hey, Trafalgar … weißt du wer die Kleine ist?“, fragte Kid. – „Nein, nie gesehen“, entgegnete der Chirurg des Todes. „Wer bist du?“ – „Huh? Sag bloß, du hast mich vergessen, Torao! Das ist aber nicht nett. Immerhin hatten wir doch mal eine Allianz um Mingo in den Hintern zu treten!“, schnaubte Luffy.
 

Laws Augen weiteten sich entsetzt, als er verstand, wen er da vor sich hatte. „Moment mal … sag bloß du bist Mugiwara-ya!“, er war einen Schritt zurückgegangen. – „Moment mal, das ist der Strohhut?“, fragte Kid entsetzt.
 

„Habt ihr mich endlich erkannt? So lange ist es doch auch noch nicht her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Ihr seid aber vergesslich“, lachte er. – „Mugiwara-ya, warum zur Hölle bist du eine Frau?!“, wollte Law von ihm wissen.

Kapitel 11

9. Juni 1525
 

„Shishishi, Iva-chan hat Nami und mich verwandelt“, erklärte er kurz. – „Iva-chan? Du meinst diesen Revolutionärstypen?“, hakte Law nach. – Luffy nickte, ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. „Und warum bist du dann so gut gelaunt? Ist das nicht voll peinlich, als Weib rum zulaufen?“, fragte Kid, allerdings wandte er seinen Blick nicht von Luffy an, immer wieder inspizierte er den zierlichen, weiblichen Körper vor sich.
 

„Warum sollte ich schlecht gelaunt sein? Ist doch nicht schlimm. Mir macht das nichts aus, aber ich glaub, Nami gefällt es nicht so, ein Mann zu sein“, den letzten Teil sprach er leiser, er schielte in die Menge, in der er auch Nami ausmachen konnte.
 

„Ah, Nami-ya, zugegeben, die hätte ich jetzt auch nicht erkannt“, murmelte Law. – „Was treibt euch beide hier her?“, wollte Luffy wissen. – „Hm, nichts Bestimmtes, das ist eine Vergnügungsinsel, schon vergessen“, meinte Kid. Law zuckte unbestimmt mit den Schultern. „Aber sag mal … Warum schleppst du eine Pflanze mit dir herum?“
 

„Huh? Oh, das ist Pflanzi, sie ist unser neues Crew-Mitglied“, erklärte er ihnen. Kid und Law sahen sich zweifelnd an. Worüber sie sich auch immer eben gerade gestritten hatten, das war nun vergessen, zumindest vorerst. – „Dein … neues Crew-Mitglied? Mugiwara-ya du weißt schon, dass das eine Pflanze ist“, Law hatte etwas irritiert eine Augenbraue hochgezogen.
 

„Ja. Ja, das weiß ich, aber das ist eine besondere Pflanze, guck!“, er setzte sie ab und lief dann einige Schritte weg, die Pflanze folgte ihm. „Sie kann laufen, sie kann andere Leute kitzeln und wenn sie gekitzelt wird, lacht sie sogar. Ich finde, das reicht für eine Pflanze, um aufgenommen zu werden“, erklärte er ihnen.
 

Kid und Law sahen sich erneut an. So was konnte ja nur von Luffy kommen. Da mischte sich jetzt auch Nami ein. „Hi, Law, lange nicht gesehen“, brummte sie. Sie schoss der Pflanze einen genervten Blick zu. – „Ja … wie ich sehe ist so einiges passiert“, seine Augenbrauen verschwanden fast im Haaransatz.
 

„Das kannst du laut sagen, na ja, die Situation ist eher suboptimal“, sie stieß die Luft aus. – „Ich glaub nicht, dass ich mich so in der Öffentlichkeit zeigen würde, wenn mir so was angetan worden wäre“, bemerkte Kid, während er noch immer Luffy betrachtete.
 

„Hmpf, ich wollte auch nicht, dass mich so jemand sieht. Zum Glück kennen mich in der Neuen Welt nicht so viele Menschen …“, sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Ich kann nur hoffen, dass wir Ivankov schnell finden, nachdem er mich zurückverwandelt hat, werde ich ihn dann erst einmal verprügeln“, ein Knurren entfuhr ihr.
 

Da kam Luffy wieder zu ihnen, er hatte sich die Pflanze auf den Kopf gesetzt und sah nun Law an. „Hey, Torao, kommst du mit zum Riesenrad? Zusammen mit Freunden macht das noch mehr Spaß! Ah, Kid du kannst natürlich auch mitkommen“, lächelte Luffy.
 

„Wie aufmerksam“, grummelte Kid sarkastisch. „Ich passe.“ – „Also eigentlich hab ich auch schon was anderes vor“, meinte auch Law. Daraufhin zog Luffy eine Schnute. – „Oi, das ist aber langweilig. Nun komm schon!“, er wickelte seine Arme um Law und wollte ihn hochheben, doch das war ganz schön anstrengend für ihn. „Oi, warum bist du plötzlich so schwer? Auf Dressrosa konnte ich dich doch auch tragen“, keuchte Luffy, nachdem er den anderen Kapitän wieder abgesetzt hatte.
 

„Vielleicht bist du auch einfach nur Schwächer geworden, jetzt als Frau“, vermutete Law. – Luffys Mundwinkel zogen sich weiter nach unten. „Manno, das find ich nicht toll“, seufzte er auf.
 

Ein wenig gequält stieß Law die Luft aus, während er sich aus Luffys Griff wand. Er zuckte ein wenig vor ‚Pflanzi‘ zurück, als deren Ranken auf ihn zu schlängelten. „Hey, halt deine Pflanze von mir fern“, brummte er.
 

„Hö? Pflanzi will doch nur spielen, hier du kannst sie auch mal halten“, schon drückte Luffy Law die Pflanze in die Hand. – „Äh … und was soll ich jetzt damit?“, fragte der Heart-Kapitän ein wenig überrumpelt. – „Hum – Du kannst sie Kitzeln, das mag sie, guck“, Luffy fing an, die Pflanze zu kitzeln, welche auch sogleich mit lachen anfing.
 

„Gruselig … hier nimm du wieder“, Law hatte das Gesicht verzogen und gab Luffy die Pflanze wieder. Seufzend nahm Luffy die Pflanze wieder entgegen. – „Also, wollen wir dann Riesenrad fahren?“, fragte er erneut. – „Wie ich schon sagte, nein“, brummte Law.
 

Luffys Blick verdunkelte sich, allerdings überlegte er auch. Nach einigen Sekunden schien ihm eine Idee zu kommen. Er setzte Pflanzi ab und meinte zu ihr, dass sie zu Usopp gehen sollte – was die Pflanze auch tat. Danach setzte er seinen Plan in die Tat um. Was bei Sanji funktionierte, konnte doch schließlich auch bei anderen funktionieren. Er stellte sich direkt vor Law und Kid und sah sie mit ganz liebem Blick an, den Blick, den er immer bei Sanji drauf hatte, wenn er etwas zu essen wollte.
 

„Torao, Kid“, setzte er an, er tippte seine Zeigefinger gegeneinander. „Wollt ihr nicht doch mit mir Riesenrad fahren? Da würde ich mich echt drüber freuen“, er klimperte leicht mit den Wimpern. Kids und Laws Augen weiteten sich, als sie Luffy so sahen. Law öffnete den Mund, wusste aber nicht so recht, was er sagen sollte. – „Ähm, also …“, setzte er an, doch Luffys ‚Attacke‘ verwirrte ihn ein wenig.
 

Auch Kid war der Mund aufgeklappt, was war denn jetzt auf einmal los? Warum war Luffy nur so … Schnell schüttelte er den Kopf, doch er bemerkte, wie Luffy sie noch immer mit diesem Blick ansah.
 

Nami war ebenfalls die Kinnlade hinunter gefallen, allerdings war sie eher verwirrt bis irritiert. Woher konnte Luffy das? Bei Sanji war es ja klar, dass so was funktionierte, aber woher wusste er, wie er sich in Pose bringen musste um auch andere rum zu kriegen? Verdammt … er war wirklich gut!
 

Die Mitglieder der Heart- und Kid-Piraten starrten Luffy ebenfalls ein wenig irritiert an. Seine neue Erscheinung war ja schon ein kleiner Schock gewesen, aber jetzt das! Das war doch ein wenig zu viel des Guten.
 

„Hey, Käpt’n“, nuschelte Penguin. „Auch wenn das Strohhut-Luffy ist, solltest du dir das nicht entgehen lassen. Er ist richtig heiß geworden“, zischelte er seinem Kapitän zu. Law drehte sich zu seinem Crew-Mitglied um. – „Was?“ – „Ja, guck ihn dir doch mal an, der ist momentan echt süß!“
 

Luffy schmunzelte leicht, als er das hörte. Bei den anderen schien es zu funktionieren. Jetzt, da er seinen Willen nicht mehr mit Gewalt durchsetzen konnte, musste er sich eben etwas anderes einfallen lassen. Er trat jetzt wieder auf Kid und Law zu, und hakte sich bei ihnen unter. „Also, das ist ja geklärt, dann kommt mit“, er grinste sie breit an und zog sie dann mit. „Ah, übrigens, schicker neuer Arm, Kid“, fügte er noch hinzu.
 

Kids großer, klobiger Metallarm war bei einem Kampf zerstört worden, weshalb er ihn jetzt gegen einen anderen, etwas kleineren und menschlicher wirkenden Metallarm getauscht hatte. Allerdings waren seine Fingerspitzen zu Krallen geformt, welche sehr scharf waren. „Hmpf … Danke“, nuschelte Kid.
 

Killer sah den drei Kapitänen etwas zweifelnd hinterher. Wenn das mal gut ging … – Robin ging zu Nami. „Nach dieser Aktion von ihm, tun sich mir einige Fragen auf“, murmelte die Archäologin, sie hatte den Zeigefinger ans Kinn gelegt.
 

„Ja, mir geht es genauso“, seufzte Nami. – „Ich frage mich, was wohl gewesen wäre, wenn Luffy von Anfang an eine Frau gewesen wäre und so einen Blick drauf hätte. Das hätte sicherlich einige Situationen verändert.“
 

„Wie meinst du das jetzt?“, Nami war etwas verwirrt. – „Nun ja, stell dir mal vor, er hätte sich so vor Doflamingo gestellt“, setzte Robin an.
 

„Du, Mingo, würdest du bitte aufhören, Dressrosa zu terrorisieren? Und könntest du dem alten König wieder das Feld überlassen? Das wäre so lieb von dir“ – „A-aber natürlich Luffy, alles was du möchtest!“
 

Mit schmalen Augen sah Nami Robin an. „Das funktioniert vielleicht bei Sanji … aber bei Doflamingo doch nicht“, schnaufte sie. – „Hm-m-m, nein, ich schätze, so einfach wäre es dann doch nicht“, schmunzelte die Archäologin. „Aber wäre doch eine lustige Vorstellung.“
 

„Warum darf ich nur nicht mit Luffy-chwan Riesenrad fahren? Warum nimmt er lieber zwei andere Kapitäne mit?“, heulte Sanji gerade. – „Geh ihm doch hinterher …“, merkte Nami nur genervt an. – „Das ist eine gute Idee! Irgendjemand muss ja auf ihn aufpassen, nicht, dass es genauso wie auf Gangster’s Paradise abläuft“, schon war er verschwunden.
 

„Ich glaube ja eher weniger, dass Kid und Law ihn unter Drogen setzen und vergewaltigen …“, schnaufte Nami. – „Wie jetzt, ist das schon einmal passiert?“, wollte Shachi wissen. – „Nicht ganz, aber fast. Er stand schon unter Drogen“, erklärte die Navigatorin. „Aber gut, ich werde jetzt erst einmal Shoppen gehen … Obwohl ich muss ja Männerklamotten kaufen … das nervt“, sie seufzte.
 

Robin und Nami gingen auch davon, sodass nur noch Zoro, Usopp und Pflanzi übrig waren. „Und nun?“, wollte der Schütze wissen. – „Keine Ahnung, was du vorhast, aber ich werde was Trinken gehen. Hey, Masken-Mann, Heart-Piraten, hat einer von euch Lust mit zu kommen?“, fragte er in die Runde.
 

„Klar, warum nicht?“, Killer zuckte mit den Schultern und ging dann zu Zoro. „Es gibt hier sehr gute Bars. Komm mit.“ – „Sag mal, wie trinkst du eigentlich durch die Maske?“ – „Durch eine Erfindung, die sich Strohhalm nennt“, antwortete der Massaker-Soldat. – „Ah.“
 

„Hey, wir kommen auch mit!“, riefen Shachi und Penguin. – „Oh, ja, ich auch“, setzte Usopp hinterher. Zu sechst machten sie sich also auf den Weg zur Bar.
 


 

Am Riesenrad angekommen wartete Luffy schon ungeduldig, bis es anhielt. Noch immer hatte er sich bei Law und Kid untergehakt, nicht dass diese noch abhauten. Sanji stand dahinter und beobachtete alles mit Argusaugen.
 

Als das Rad schließlich anhielt stiegen sie schnell in eine Gondel ein. Schon nach kurzer Zeit, setzte es sich in Bewegung. Luffy kniete falsch herum auf dem Sitz, um nach draußen sehen zu können. „Hah, die Aussicht ist echt toll!“, strahlte er. „Guckt doch mal!“
 

Kid runzelte die Stirn. „Ja, hast recht … tolle Aussicht“, murmelte er, während er allerdings auf Luffys Ausschnitt schielte. – „Ja, nicht wahr! Seht ihr, war doch gut, dass ihr mitgekommen seid!“, strahlte Luffy.
 

„Hum … wenn du meinst“, antwortete Kid, noch immer Luffy anstarrend. Sanjis Blick verdüsterte sich, das passte dem Smutje so gar nicht, dass Luffy schon wieder mit solchen Blicken gemustert wurde. Auf Gangster’s Paradise war das allerdings noch schlimmer gewesen.
 

Auch Law musterte Luffy immer wieder von oben bis unten. Er konnte es noch immer nicht fassen, dass sein ehemaliger Allianzpartner nun eine Frau war, das war definitiv zu viel für ihn.
 

Nachdem die Fahrt vorbei war, zog Luffy die beiden Kapitäne mit zum Nächsten Fahrgeschäft. „Jetzt fahren wir Achterbahn!“, beschloss er. Kid und Law sahen sich an, während sie zur Achterbahn gezogen wurden, na klasse, irgendwie lief das nicht so, wie es sollte.
 


 

Killer, Zoro und die anderen hatten mittlerweile die Bar erreicht und bestellten sich sogleich etwas. Bier und Rum und Usopp bestellte für Pflanzi noch ein Wasser. Der Wirt sah ihn etwas irritiert an, als der Schütze seine Bestellung für die Pflanze aufgab. Allerdings stellte er ihr ein Glas Wasser hin. Usopp setzte die Pflanze auf den Boden und nahm sein Bier und das Wasser, danach ging er zu dem Tisch, an dem die anderen platz genommen hatten.
 

Er setzte sich auf den Stuhl, die Pflanze neben sich. Leicht öffnete sich der Pflanzenmund und Usopp schüttete ihr langsam ein wenig von dem Wasser hinein. „Oi, du weißt schon, dass das Ding gruselig ist?“, bemerkte Penguin.
 

„Pft, ihr habt doch keine Ahnung! Zudem ist sie jetzt ein Crew-Mitglied, also beleidigt sie besser nicht“, meinte er. – „Woher weißt du, dass es … eine ‚sie‘ ist?“, wollte Shachi wissen. – „Weiß ich nicht, Luffy hat das aber wohl beschlossen. Ich sollte Pflanzi mal Fragen. Hey, Pflanzi, bist du eine ‚sie‘?“ – Killer, Shachi und Penguin sahen sich untereinander etwas zweifelnd an, auch wenn man das durch Killers Maske bei ihm nur vermuten konnte.
 

Die Pflanze ob die Ranken an, wenn Usopp jetzt daraus etwas schließen sollte, würde er sagen, dass sie ratlos war. „Weißt du das nicht? Na, ist ja auch egal“, er seufzte auf und tätschelte Pflanzi leicht.
 

„So etwas kann ja auch nur bei euch vorkommen“, Killer stieß die Luft aus, danach schob er sich den Strohhalm durch ein Loch seiner Maske und begann seinen Rum zu trinken. – „Ja, wir können ja schon froh sein, dass nicht jeder, den Luffy gefragt hat, sich angeschlossen hat … der wollte noch ganz andere Leute dabei haben“, Zoro seufzte auf.
 

„Mit so einem Kapitän ist es sicherlich nicht ganz so einfach“, vermutete Shachi. – „Kannst du wohl laut sagen, seine Aktionen bringen immer ziemlich viel ärger“, murrte Zoro. „Na ja, aber gut, wäre sonst wohl auch nur halb so lustig und es wäre einfach nicht mehr Luffy“, er stieß die Luft aus.
 

„Euer Koch scheint ja ziemlich verrückt nach Luffy zu sein“, bemerkte Penguin. Usopp und Zoro stöhnten auf. – „Verrückt ist gar kein Ausdruck. Der macht jetzt einfach alles für seine ‚Luffy-chwan‘, seitdem sind unsere Nahrungsvorräte auch immer sehr knapp …“, erzählte Usopp.
 

„Hm, das muss sicher sehr anstrengend sein“, schnaufte Penguin, als er sich das vorstellte. – „Tja, ist es auch, noch dazu hätte Luffy Sanji fast umgebracht, wegen seiner neuen Erscheinung“, kurz erzählte Usopp den anderen Piraten was passiert war. – „Was? Der lässt sich einfach so betatschen, wie leichtsinnig ist das?“, wollte Shachi wissen.
 

„Mittlerweile geht’s, aber am Anfang war es echt schlimm. Na, jedenfalls gefällt es Nami natürlich überhaupt nicht, dass Sanji ihr jetzt keine Aufmerksamkeit mehr schenkt“, erklärte Usopp weiter. – „Aber hey, das geschieht ihr sogar recht“, fügte Zoro hinzu. – „Wieso das?“, fragte Penguin.
 

Zoro erzählte von der letzten Aktion, die Nami abgezogen hatte, als sie Luffy erzählt hatte, dass er durch seine Periode auch sterben konnte. Währenddessen bestellten sich die Piraten immer und immer weiter Alkohol. „Also, eure Navigatorin ist echt fies …“, meinte jetzt auch Penguin. – „Genau! Und gruselig ist sie auch“, fügte Shachi hinzu.
 

So ging das immer weiter, mittlerweile war es ziemlich spät geworden und die Piraten hatten ziemlich viel schon intus. Sie unterhielten sich noch über mehr oder weniger belanglose Sachen und was sie auf ihren Reisen alles so erlebt hatten.
 

Schließlich meinte Penguin irgendwann: „Hoi, was meint ihr, wird Luffy den Käpt’n und Kid noch ganz rumkriegen?“ – Zoro verschluckte sich fast an seinem Bier, auch Usopp glaubte, sich verhört zu haben. „Wie kommst du denn darauf?“, wollte er wissen.
 

„Na ja, habt ihr nicht ersten die Reaktionen gesehen, als Luffy sich so in Pose gebracht hat? Ich mein, als Frau sieht er schon hammer aus, wäre nur verwunderlich wenn die ihm auf Dauer widerstehen könnten“, erklärte er sich.
 

„Du spinnst doch, wir reden hier immer noch über Strohhut-Luffy“, bemerkte Killer. „Obwohl, so wie Kid reagiert hat …“ – „Aye, ich mag mir das gar nicht vorstellen, Luffy und einer der beiden? Nein, das geht definitiv nicht in meinen Kopf rein“, wild schüttelte Usopp den Kopf.
 

„Na, wir können ja wetten“, schlug Shachi vor. – „Und auf was?“ – „Na, ob Luffy die beiden, oder einen der beiden rumkriegen wird“, konkretisierte er. – Usopp und Zoro sahen sich an. „Das meint ihr nicht ernst!“, stieß der Schütze aus.
 

„Doch, das meinen wir, also ich bin ja dafür, dass er sie rumkriegt, du nicht auch, Penguin?“, Shachi sah zu seinem Crew-Mitglied. – „Aber klar.“ – „Also, Killer, was sagst du?“ – „Wenn es denn sein muss, ich bin auch dafür“, er stieß die Luft aus.
 

„Dann sind wir beide dagegen, stimmt doch, Zoro?“, Usopp sah zu dem Schwertkämpfer. – „Sonst macht ja eine Wette nicht viel Sinn, okay.“ – „Aber Moment mal, wie sollen wir eigentlich raus finden, wer nun gewonnen hat? Ich glaube ja kaum, dass die das so rum erzählen würden, oder?“, gab Usopp zu bedenken.
 

„Irgendwann werden sie sich verraten und dann haben wir den Sieger“, Shachi zuckte mit den Schultern. – „Und was ist der Wetteinsatz?“, wollte Killer wissen. – „Hm, die Sieger dürfen sich für die Verlierer was ausdenken, damit es spannend bleibt, wird aber noch nicht verraten, was es sein wird“, entschied Penguin. – „Einverstanden“, kam es von den anderen.
 

„Dann sollten wir darauf anstoßen, um die Wette zu besiegeln“, sie hoben ihre mehr oder weniger vollen Gläser an und stießen darauf an.

Kapitel 12

9. Juni 1525
 

Nachdem Luffy, Kid, Law und Sanji sämtliche Fahrgeschäfte abgeklappert hatten, reichte es den beiden anderen Kapitänen dann doch irgendwann, Luffy hatte jetzt lange genug seinen Willen durchgesetzt. „Also, Strohhut, jetzt gehen wir erst einmal was Trinken, sonst geht bei mir gar nichts mehr“, murmelte Kid.
 

„Einen Drink könnte ich jetzt auch gebrauchen“, stimmte auch Law zu. Kid schleifte Luffy schließlich hinter sich her, da dieser eigentlich noch weiter machen wollte. – „Okay, von mir aus“, seufzte er nach einiger Zeit.
 

Sanji stiefelte ihnen schweigend und immer noch auf die beiden starrend hinterher. Ihm gefiel das Ganze so gar nicht. Er würde auf jeden Fall ein Auge auf Luffy haben, er würde ihn keine Sekunde lang aus den Augen lassen …
 

Als sie jedoch in der Bar ankamen, sah die Sache, Luffy zu beobachten, schon schwieriger für Sanji aus. Die Bar war eine andere als die, in der Zoro und die anderen saßen. Das hier war mehr eine … Neko-Bar. Die Bedienungen in der Bar hatten allesamt ziemlich aufreizende Katzen-Kostüme an.
 

Sanji fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er das sah. Himmel, wo war er denn hier gelandet? Sofort kam eine der ‚Kätzchen‘ auf ihn zu. „Miau, Willkommen im Salvador“, sie schmiegte sich an ihn.
 

„Wow, Eustass-ya ich habe deinen Geschmack bisher völlig falsch eingeschätzt, ich hätte ja mit vielem gerechnet, aber mit Katzen …“, bemerkte Law. – Kid lachte auch. „Gut, die Katzen sind nicht so meins, aber die Gesellschaft ist nicht die schlechteste“, meinte er.
 

Die drei Kapitäne setzten sich an die Bar, während Sanji mit der Katze ging … war da nicht noch etwas, auf dass er aufpassen wollte? Allerdings fielen ihm klare Gedanken beim Anblick dieser Katze extrem schwer.
 

„Also, was willst du trinken, Strohhut?“, wollte Kid wissen. – „Hm, ich nehme das, was ihr auch nehmt“, meinte er einfach nur. – „Okay … dann drei Rum“, sprach Kid zu der Barkeeperin. – „Aber sicher doch, mein Hübscher“, schnurrte die Tigerin, stellte ihnen drei Gläser hin und schenkte ihnen den Rum ein.
 

„Dann Prost würde ich sagen“, Kid hob sein Glas an und trank es in einem Zug leer. Auch Law kippte den Rum hinunter, während Luffy sich etwas schwerer tat, er hatte bisher immer nur höchstens Bier getrunken. „Na, zu stark für dich, Strohhut?“, fragte Kid spöttisch.
 

„Ach, quatsch, überhaupt nicht“, antwortete Luffy mit verzogenem Gesicht. Kid und Law lachten darüber. Da näherte sich eine weitere Katze. – „Hi, Kid!“, setzte sie an. Angesprochener sah zu ihr. – „Ah, hi, Tessa“, begrüßte er sie. – „Wie ich sehe, hast du dir heute dein eigenes Kätzchen mitgebracht. Süß die Kleine“, schnurrte Tessa und betrachtete Luffy genauer.
 

„Das ist nicht mein Kätzchen, abgesehen davon, ist das eigentlich ein Kerl“, erklärte Kid, während er auf seinen zweiten Rum wartete. – „Hrrrm, für mich sieht sie definitiv weiblich aus“, Tessa schob ihre Arme unter Luffys hindurch und grabschte ihm zur Demonstration an die Brüste. „Fühlt sich ziemlich echt an.“
 

Luffy stieß ein überraschtes, hohes Quieken aus. „Hey, lass das, ja?“, stammelte er überrumpelt. – „Awww, so süß!“, stieß Tessa aus und rieb ihre Wange an Luffys. „Hey, willst du nicht auch eine Katze werden? Du wärst sicherlich sehr beliebt“, fragte sie prompt.
 

Law entgleisten bei der Vorstellung von Luffy in einem dieser Katzen-Kostüme beinahe die Gesichtszüge – aber nur beinahe, schließlich war er Trafalgar Law, ihn brachte nichts so leicht aus der Ruhe … – Kid grinste breit. „Hey, das ist doch die Idee. Ja, Luffy, zieh dir auch so ein Kostüm an“, forderte er den Strohhut auf.
 

„Was? Nein, warum sollte ich? Ich hatte einmal so einen Fummel an … auch wenn ich mich nicht daran erinnern kann, wie es dazu kam“, er schnitt eine Grimasse. – „Oh, das hätte ich zu gern mal gesehen“, meinte Kid.
 

Luffy hörte allerdings gar nicht zu, er versuchte immer noch die klammernde Katze von seinen Brüsten los zu bekommen. „Hey, Nami hat gesagt, dass die kein Fremder anfassen darf, lass los“, verlangte er.
 

„Nyahaha, Tessa, lass die Kleine los. Du weißt doch, dass der Boss es nicht gerne sieht, wenn wir Leute belästigen, die es nicht wollen“, kam es von der Barkeeperin. Sie schenkte Luffy noch einmal Rum nach. „Hier, Sweetheart, trink noch was. Dann dürfte dich das nicht mehr so stören“, sie schob ihm das gefüllte Glas hin.
 

Der Strohhut grimassierte kurz, ehe er das Glas aufnahm und den Rum austrank. Währenddessen ließ Tessa ihn los und wandte sich an Kid. „Also hast du heute wohl keine Zeit für ein einsames Kätzchen wie mich?“, schnurrte sie. Eigentlich boten die ‚Katzen‘ keine sexuellen Dienste an, zumindest nicht, während ihrer Arbeitszeit.
 

„Nee, heute nicht“, bestätigte Kid. Seufzend wandte sich Tessa dann wieder Luffy zu. – „Also, falls du es dir doch anders überlegst, komm einfach zu mir. Sie lächelte ihn breit an, starrte noch einmal lange und ausgiebig in seinen Ausschnitt, ehe sie elegant davon tänzelte.
 

„Gib noch eine Runde“, wandte sich Kid wieder zur Barkeeperin, Fabiola, um. – „Mit Vergnügen!“, antwortete sie mit einem breiten Grinsen und schenkte nach.
 

Sanji war tatsächlich im Himmel, im Katzen Himmel, drei Katzen hatten sich regelrecht auf ihn gestürzt. Zwei saßen neben ihm – eine links, eine rechts – und die andere tanzte vor ihm. Es war einfach nur zu herrlich. Luffy vergaß er bei diesen Anblicken gerade vollkommen. Was allerdings noch schwerwiegende Folgen haben sollte.
 

10. Juni 1525
 

Es verging einige Zeit, Kid und Law tranken viel mehr und viel schneller als Luffy, sie waren das ja auch eher gewohnt. Luffy selbst fühlte sich nach einigen wenigen Drinks schon ein wenig beschwippst, weshalb er nur noch bei nicht alkoholischen Getränken blieb. Nicht, dass er wieder alles vergas, ein Blackout durch die Drogen damals, reichte ihm vollkommen.
 

„Na, was ist los, Strohhut, kannst du nicht mehr?“, stichelte Kid. – „Nein, ich fühl mich jetzt schon ein wenig seltsam und auf einen Totalausfall habe ich keine Lust“, antwortete er. – „Sehr schlau, Mugiwara-ya. In dieser Gestalt musst du definitiv vorsichtig sein, nicht, dass dich noch einer verschleppt“, meinte auch Law.
 

Nach einigen weiteren Drinks, kam Kid plötzlich eine ziemlich dumme Idee – an der der Alkohol, aber auch zum Teil Tessa Schuld war –, wie er den Abend noch amüsanter gestalten könnte. „Hey, Strohhut“, setzte er an. „Mir ist da gerade noch etwas sehr spaßiges eingefallen, was wir machen könnten.“ – „Ach ja? Was denn?“, neugierig sah Luffy ihn an.
 

„Nun ja, dazu müssten wir natürlich aus der Bar raus, also, kommst du? Hier wird es sowieso zu langweilig“, er stand auf und griff nach Luffys Arm. Misstrauisch sah Law auf. Was hatte Kid denn nun schon wieder vor?
 

„Und wo gehen wir hin?“, fragte Luffy unwissend. – „Na, das wirst du schon sehen. Nur wir beide, ja, das wird lustig“, meinte er. – „Und was ist mit Torao?“, hakte Luffy nach. – Schnell leerte Law seinen Drink, bezahlte und stand auf. „Genau, und was ist mit mir, Eustass-ya? Diesen Spaß will ich mir ganz sicher nicht entgehen lassen“, herausfordernd sah er Kid an. – „Fein, von mir aus, dann kommt er auch noch mit“, Kid hob die Schultern an.
 

Danach verließen die drei die Bar. „Kommt bald wieder“, miaute Tessa ihnen hinterher. Sie kicherte leicht, sie konnte sich schon denken, was jetzt kommen würde.
 

Kid und Law führten Luffy zu einem Hotel, nichts allzu Schickes, aber man musste auch keine Angst haben, dass man sich etwas Fieses einfing, wenn man auf den Matratzen lag. „Hö? Was wollen wir denn hier, das sieht doch gar nicht spaßig aus“, murrte Luffy.
 

„Warts ab, Strohhut. Tessa hat mich da auf eine Idee gebracht, also lass dich nur überraschen“, er grinste ein wenig fies und starrte dabei ganz offen auf Luffys Ausschnitt. Law ging zur Rezeption und holte ihnen ein Doppelzimmer und nur wenige Minuten später standen sie in dem Raum.
 

„Nicht schön, aber selten“, Law zuckte mit den Schultern. „Hab schon Schlimmeres gesehen.“ – „Und? Was ist denn hier nun?“, wollte Luffy wissen. Er sah sich um, konnte aber nichts entdecken, was auch nur ansatzweise spaßig wäre.
 

Kid grinste breit. „Nun ja, Luffy, wir werden jetzt ein wenig Spaß mit dir haben und wir werden dir natürlich auch Spaß bereiten“, meinte er, während er seinen Mantel auf einen der Stühle schmiss. – „Hä? Wie meint ihr das?“, fragte Luffy verwirrt. „Und warum ziehst du dich aus?“
 

„Er redet von einigen Vergnügungsarten der Erwachsenen“, kam es jetzt von Law. „Setz dich mal aufs Bett, Mugiwara-ya … Luffy“, murmelte er, während er Luffy langsam in Richtung Bett drückte. Der Strohhut setzte sich erst, als er mit den Beinen an die Bettkante stieß. Langsam wurde er nervös, was meinten die beiden nur?
 

„Mach dir keine Sorgen, wir würden dir natürlich niemals etwas tun, was dir schaden würde“, redete Law weiter auf ihn ein. „Zieh doch mal deine Bluse aus.“ – „Warum denn das? Hier ist es doch gar nicht so warm. Außerdem meinte Nami doch, dass ich mich nicht vor Fremden ausziehen soll“, überrumpelt von dem Ganzen rutschte Luffy weiter auf das Bett zurück.
 

Law holte tief Luft, tat so, als wäre er zutiefst getroffen. „Ja, da hat Nami-ya schon recht, aber, Luffy, bin ich etwa jemand Fremdes? Ich meine, wir hatten sogar eine Allianz, wenn du dich daran erinnerst. Und Kid ist doch auch kein Fremder.“
 

Noch immer zweifelte Luffy ein wenig. Law hatte zwar recht, die beiden waren keine Fremden, aber dennoch war er sich unsicher. „A-also gut“, stammelte er schließlich. Danach begann er, sich die Bluse aufzuknöpfen.
 

„So ist das fein, Luffy“, murmelte Kid, während er auch näher trat. Nachdem Luffy sich die Bluse ausgezogen hatte, fühlte er sich noch unwohler. Die Blicke der beiden waren irgendwie … unheimlich. – „Sehr schön, Luffy“, kam es von Law, der jetzt die Hände an Luffys Seiten legte, um ihn weiter aufs Bett zu ziehen.
 

„Hey, Torao, was soll das?“, wollte Luffy wissen. Er sah sich zu Law um, doch dieser schüttelte den Kopf. – „Es ist alles in Ordnung, Luffy, du brauchst überhaupt keine Angst zu haben. Wir würden dir doch niemals etwas Schlimmes antun. Das hier ist wirklich nur Spaß, viele Erwachsene tun es“, erklärte er ihm. „Und da du ja jetzt auch erwachsen bist … warum solltest du auf diesen Spaß verzichten?“, fragte er rhetorisch.
 

„Los, zieh den BH auch noch aus“, meinte Kid, der sich jetzt ebenfalls aufs Bett gesetzt hatte. – „Was? Warum denn das jetzt noch?“, eigentlich gefiel es Luffy gar nicht, dass er so von den beiden in die Zange genommen wurde. Er verstand auch nicht, warum er sich plötzlich ausziehen sollte.
 

„Das gehört nun mal dazu. Hey, wir ziehen uns auch noch aus, nur keine Sorge. Aber lass mich das doch für dich übernehmen“, mit diesen Worten schob er seinen Zeigefinger unter den Stoff des Büstenhalters, mit einer schnellen Bewegung hatte er den dünnen Stoff vorne zerrissen. Erschrocken zuckte Luffy zusammen und bedeckte schnell seine Brüste.
 

„Hey, was soll das denn?“, Luffy wurde zunehmend unsicherer. Doch da wurde er von Law, der sich mittlerweile auch seines Shirts entledigt hatte, auf das Bett gedrückt. – „Luffy, vertraust du uns denn gar nicht? Wie wir schon sagten, wollen wir dir nichts tun“, er beugte sich näher zu Luffy hinunter. „Außerdem muss ich mich doch noch für die Sache mit Doflamingo erkenntlich zeigen“, murmelte er und drückte dann, bevor Luffy etwas erwidern konnte, seine Lippen auf die des anderen.
 

Luffys Augen weiteten sich und Blut schoss ihm ins Gesicht. Was sollte dass den werden? Warum machte Law das nur? Leicht wehrte er sich dagegen, weshalb Law von ihm abließ. Luffys Atem war ein wenig beschleunigt. Unsicher sah er Law an. „Torao, was soll das?“, stammelte er.
 

„Na, ich zeige mich erkenntlich. Und du solltest wirklich nicht so verkrampft sein. Es wird schon alles gut werden. Da es wahrscheinlich dein erstes Mal ist, ist es verständlich, dass du nervös bist, aber glaub mir, wir werden dir nichts Schlimmes antun“, versprach er hoch und heilig.
 

„Genau, so sieht es aus, Luffy“, stimmte auch Kid zu. Mit seiner menschlichen Hand fuhr er über Luffys Oberkörper und reizte diesen ein wenig. Luffy wimmerte auf. – „Ich … weiß nicht“, stieß er aus. – „Keine Sorge, wir werden dich von allen Zweifeln befreien. Überlass das einfach nur uns. Stell dir vor, das wird ein neues Abenteuer werden, ja?“, schlug Law vor.
 

Noch immer zögerlich und unsicher nickte Luffy schließlich. Er wusste wirklich nicht, wie er sich in so einer Situation zu verhalten hatte. Allerdings war Law ja nicht sein Feind, er würde schon nichts Schlimmes mit ihm machen. „Okay“, antwortete er schließlich.
 

„Sehr schön, du wirst schon sehen, es wird dir sehr viel Spaß machen“, versprach Law ihm. Noch immer nicht ganz überzeugt nickte Luffy schließlich. Law und Kid sahen sich an, war ja einfacher als gedacht.
 

Wieder beugte Law sich hinunter und küsste Luffy, diesmal ein wenig wilder, er versuchte ihn abzulenken, damit Kid sich an Luffys Hose zu schaffen machen konnte. Luffy bemerkte es allerdings und zappelte ein wenig unruhig hin und her. „Nur die Ruhe Luffy, alles in Ordnung“, murmelte Law, während zwei Küssen.
 

Er fixierte Luffy auf der Matratze und löste den Kuss, allerdings nur um den Hals des Jüngeren hinunter zu wandern. Luffy keuchte auf, als er immer weiter hinunter wanderte, doch plötzlich spürte er einen Schmerz an der Innenseite seines rechten Oberschenkels. „Au, was soll das?“, keuchte er.
 

„Ups, sorry, meine Krallen sind wohl ein wenig zu scharf“, murmelte Kid. Luffy hob den Blick an, drei lange Kratzer zogen sich jetzt über sein Bein. – Luffy verzog den Mund ein wenig. „Keine Sorge, es ist nur oberflächlich angekratzt“, beruhigte Law ihn. „Und jetzt, da ich schon mal hier unten bin …“
 

Luffys Augen weiteten sich, als sich Law wieder hinunter beugte. „W-warte mal, was hast du jetzt … woah!“, stöhnte er auf, als Law seinen anderen Oberschenkel ein wenig bearbeitete.
 

Kid lachte auf. „Ach Luffy, du musst noch eine Menge lernen … Aber keine Sorge, wir werden dir heute noch so einiges beibringen“, meinte er. Danach drückte er einem vollkommen überrumpelten Luffy ebenfalls einen Kuss auf.
 


 

„So Leute, wir machen uns dann mal wieder auf den Weg zum U-Boot“, Shachi und Penguin waren aufgestanden, es war mittlerweile zwei Uhr nachts und sie schwankten schon ziemlich. – „Bis dann!“, meinten die anderen, während die zwei die Bar schon verließen.
 

„Ich glaub, ich werde mich auch so langsam auf den Rückweg machen“, kam es auch von Usopp. – „Ich bleibe aber noch“, entgegnete Zoro. – „Findest du den Weg dann alleine zurück?“, Usopp zweifelte daran. – „Klar doch!“ – „Weißt du was, ich lasse dir Pflanzi da, die findet den Weg zurück schon, nicht wahr, Pflanzi?“, Usopp sah die Pflanze nicken.
 

„Ich finde schon alleine zurück, ich lass mich doch nicht von einer Pflanze führen“, beschwerte sich Zoro. – „Na, wir werden sehen, bis dann“, Usopp hob die Hand zum Abschied und ging dann ebenfalls. – „Pah, als ob ich Hilfe von einer Pflanze bräuchte“, Zoro hatte die Arme vor der Brust verkreuzt.
 

„Das ist definitiv keine normale Pflanze“, murmelte Killer, während er Pflanzi beobachtete, wie sie nach ihrem Wasserglas griff, um noch etwas zu trinken. – „Nein, eine von Usopps Erfindungen … ein wenig gruselig ist es ja schon“, schnaufte Zoro und trank sein Bier aus.
 

Die beiden verließen die Bar knapp eine Stunde später. „Also, man sieht sich“, meinte Killer und ging in Richtung Adventure Galley. – Zoro grummelte nur etwas vor sich hin, danach sah er sich um. „So, und wo muss ich jetzt lang?“, er kratzte sich am Kopf.
 

Er zuckte zusammen, als sich etwas um seine Hand wickelte, er sah runter und erkannte Pflanzi. Sie hatte ihre Ranken um seinen Arm geschlungen und deutete mit einer weiteren Ranke in eine Richtung, danach lief sie los und zog Zoro mit. „Wehe, wir kommen dann nicht an der Sunny an“, brummte Zoro. Allerdings musste er schnell feststellen, dass Pflanzi einen besseren Orientierungssinn hatte. Einige Minuten später standen sie tatsächlich vor der Sunny.
 

„So ein verdammter Mist, ich habe mich ablenken lassen“, vernahm Zoro leise. Das war doch der Koch. Er drehte sich um und entdeckte Sanji, der ebenfalls auf die Sunny zulief. – „Was ist denn mit dir los?“, wollte der Schwertkämpfer wissen. – „Ich habe Luffy aus den Augen gelassen, da mich diese Katzen abgelenkt haben und jetzt ist sie weg! Das ist furchtbar!“, jammerte der Smutje.
 

„Katzen? Wo hast du denn gesteckt? Und keine Sorge, der taucht schon irgendwann wieder auf, spätestens, wenn er Hunger hat“, meinte Zoro. – „Ach, wir waren in einer Neko-Bar und ich hoffe diesmal echt, dass du Recht hast. Gar nicht auszudenken, was alles passieren könnte“, er raufte sich die Haare. – Zoro dachte kurz an die Wette. „Ich hoffe mal, es wird gar nichts passieren“, mit diesen Worten ging er auf das Schiff.

Kapitel 13

10. Juni 1525
 

Ziemlich verschwitzt und außer Atem lag Luffy auf dem Bett, er starrte die Decke an. Sein ganzer Körper war mit Kratzern und einigen Bisswunden übersäht, wobei die Kratzer alle von Kids Metallarm stammten, das Ding war vielleicht scharfkantig …
 

Kid war bereits dabei, sich wieder anzuziehen, Law saß noch neben ihm auf dem Bett. „Hm, Luffy, du darfst übrigens niemandem hiervon erzählen, ist das klar?“, setzte der Chirurg an. – Luffy richtete sich auf und stützte sich auf den Ellbogen ab. „Warum denn nicht?“, wollte er wissen.
 

„Na ja, weil man das nicht macht, klar? Niemand, wirklich niemand – keine Fremden und erst recht keiner aus deiner Crew – darf davon erfahren. Das ist … nämlich ein Geheimnis, klar?“, erklärte Law ihm. - „Ach so … ein Geheimnis“, murmelte Luffy. „Okay, hab ich verstanden, ich werde es niemandem sagen“, versprach er.
 

„Hey, Luffy, hast du Lust, dass nächsten Abend zu wiederholen? Hat doch Spaß gemacht“, meinte Kid. – „Hm-m, ähm, von mir aus“, Luffy war noch immer ein wenig unsicher. – „Fein, dann komm einfach wieder hierher, sobald es dunkel wird“, teilte ihm Kid mit. – „Okay.“
 

Luffy rutschte an den Bettrand und begann dann, sich seine Unterwäsche … beziehungsweise nur noch seinen Slip anzuziehen, den BH hatte Kid ja kaputt gemacht. Er zog sich auch schnell die Hose über. Kid griff währenddessen nach Luffys Bluse und hob sie auf. „Hier“, er hielt sie ihm hin. Doch als Luffy danach griff und zog, konnte man ein Reißen hören.
 

„Wah! Das ist gar nicht gut“, stammelte Luffy und hielt die zerrissene Bluse in der Hand. „Ich bin kein Mann mehr, ich kann doch nicht ohne Oberteil draußen rum spazieren, was mach ich denn jetzt?“, sofort war die Panik wieder da.
 

„Hm, ich stelle immer wieder fest, dass meine Krallen doch ziemlich scharfkantig sind …“, überlegte Kid. – „Das hilft mir nicht!“, kam es von Luffy, er hatte seine Arme um seinen Oberkörper geschlungen, sein Gesicht war gerötet. – Law stieß die Luft aus, danach hielt er Luffy seinen Pullover hin. „Hier nimm.“ – Luffy nahm ihm das Kleidungsstück ab und zog es sich über. „Danke“, nuschelte er.
 

Sie verließen das Hotel, blieben davor aber stehen. „So, Strohhut, findest du alleine zu deinem Schiff zurück? Es wäre etwas zu auffällig, wenn wir beide auch noch mitkommen würden“, meinte Kid.
 

„Klar, finde ich zurück. Ähm … also, dann bis morgen?“, er sah zwischen den beiden hin und her. – „Ja, bis morgen, Mugiwara-ya. Beziehungsweise, bis später“, damit drehte er sich um und ging. Auch Kid verabschiedete sich.
 

Seufzend setzte sich Luffy in Bewegung. Sein Oberschenkel brannte ziemlich, jetzt, da der Stoff über die Kratzer schabte. Luffy verschränkte die Arme vor der Brust und sah sich dann um. Wo ging es jetzt zu seinem Schiff? Er hatte gar nicht auf den Weg geachtet, den sie ersten gegangen waren.
 

Er verzog den Mund leicht und ging dann einfach weiter. Er würde schon irgendwie ankommen. Einige Zeit verging, ehe er aus einer Gasse plötzlich Stimmen vernahm. „Hey, Mädel, na zeig doch mal etwas mehr. Komm schon, stell dich nicht so an“, kam es von einer rauen Männerstimme. Einige andere lachten und leise war ein Wimmern zu vernehmen.
 

Luffy blieb stehen, er zögerte nur ganz kurz, ehe er in die Gasse lief. Da brauchte anscheinend jemand Hilfe. Er war zwar ein wenig schwächer als sonst, aber trotzdem musste er dem Mädchen doch helfen.
 

Er stieß auf eine Gruppe von drei Männern, die eine Frau umzingelten. Sie hatte rötliches, langes Haar und sah die Gruppe ängstlich an. Einer der Männer tatschte sie gerade an. – „Hey!“, rief Luffy. „Lasst sie in ruhe!“ – Die Männer drehten sich um. „Huh? Was willst du denn … Oh-ha, die ist ja sogar noch süßer und noch viel, viel jünger als die hier“, lachte der eine Mann auf, er ließ die Frau los und ging auf Luffy zu.
 

„Hey, Kleine, komm und spiel mit uns, ja? Sei ein braves Mädchen“, er wollte nach Luffy greifen, doch dieser wich aus. – „Von wegen! Gum-Gum Pistole!“, seine Faust krachte direkt in das Gesicht des Mannes, es war noch immer ein heftiger Schlag, aber dass würde einen Mann seiner Statur nicht lange aufhalten. – „Du kleines Miststück. Fangt sie!“, rief der Mann, die anderen beiden setzten sich in Bewegung.
 

Luffy zischte und wich aus, er lief an ihnen vorbei und auf die Frau zu. „Komm mit!“, er packte ihre Hand und zog sie mit. Dieser Kräfteverlust war ein ziemlicher Nachteil, er würde sich wann anders darum kümmern müssen.
 

Sie rannten einige Zeit, immer wieder sah Luffy nach hinten, die Männer folgten ihnen natürlich. Die Frau keuchte schwer, es schien nicht so, als ob sie noch sonderlich lange weiter laufen könnte. Schnell bog Luffy um eine Ecke, hier standen einige Müllcontainer. Er zog die Frau hinter einen und drehte sich dann zu ihr um. „Hey, du, bleib hier. Ich kümmere mich schon irgendwie um die, okay?“
 

Doch die Frau sah ihn nur mit ängstlichem Blick an, sie hatte den Mund leicht geöffnet, allerdings sagte sie nichts, sie schüttelte nur schnell den Kopf und zog an seinem Arm. „Nein, ich muss etwas machen, sonst fangen die uns noch“, versuchte Luffy ihr zu erklären. „Keine Angst, ich schaff das schon!“
 

Er löste sich von ihrem Griff und trat dann wieder aus der Seitengasse hinaus. Die Männer hatten schnell zu ihnen aufgeschlossen. „Haha, da bist du ja, Schätzchen, komm, Spiel mit uns, es wird dir gefallen“, lachte der Kerl auf.
 

„Gear 2“, Luffy pumpte sich auf. – „Hoho, Teufelskräfte, na komm nur her“, der zweite Mann stellte sich vor Luffy, sein Lachen zerteilte – wie es schien – sein Gesicht. „Gum-Grum Jet Gatling!“ Unzählige Fäuste krachten auf den Kerl ein, doch dieser lachte nur auf.
 

„Wie niedlich! Pass mal auf“, er griff mitten in den Angriff rein, der ihn trotz allem eigentlich hätte umpusten müssen, und packte Luffys Arm. Mit einem Ruck zog er ihn zu sich und schleuderte ihn dann gegen die Mauer. Luffy keuchte auf, als er auf dem Boden aufschlug. Er wurde wieder zurückgezogen. Der Kerl hob ihn hoch. „Na, Sweety Pie, du solltest dich lieber ruhig verhalten, dann passiert dir nichts“, er zog Luffys Arme lang und verknotete sie.
 

„Von wegen – Gum-Gum Jet Stamp Gatling!“, diesmal krachten seine Füße auf den Kerl ein, doch auch sie prallten einfach ab. Benutzte er Busoushoku? – „Schätzchen, das funktioniert nicht. Ich hab so viel Masse, dass mir Schläge und Tritte nichts mehr ausmachen“, es stimmte, der Kerl war ziemlich fett.
 

„Also, Micky, mach mit der Kleinen was du willst, ich halt sie fest“, er hob Luffy wieder hoch drehte ihn aber zu Micky um. Dieser starrte Luffy an, dann grabschte er nach dessen Hosenbund. – „Hey, lass das!“, rief Luffy. Er versuchte nach Micky zu treten, aber der dritte Kerl mischte sich ein. Er packte Luffys Beine und hielt sie erst einmal fest.
 

„Hey, Kleine, hör auf so rumzuzappeln oder ich schneid dir deine Beine ab, hast du kapiert. Lass den Boss machen“, blaffte er ihn an. – Luffy knurrte auf. „Von wegen! Als ob ich euch einfach machen lasse, was immer ihr wollt!“, er versuchte, seine Beine zu befreien, doch der Kerl ließ nicht locker.
 

„Hört sofort auf!“, schrie jemand, es war die Frau, die sich eigentlich hinter den Müllcontainern verstecken sollte. Plötzlich setzte in Luffys Gehirn ein solcher Schmerz ein, wie er ihn noch nie in seinem Leben gespürt hatte, es fühlte sich so an, als ob jede seiner Gehirnwindungen einzeln zerstückelt wurde. Der Kerl, der ihn fest hielt, ließ ihn plötzlich auf den Boden fallen, auch dieser krümmte sich vor Schmerz.
 

Die anderen beiden vor ihm hielten sich die Ohren zu, sie schrien auch unter schmerzen auf. „Lasst sie sofort in Ruhe, oder ihr werdet es bereuen.“ Luffys Atem beschleunigte sich, als der Schmerz immer heftiger wurde, er presste sich seine Hände, die er wieder entknotete hatte, auf die Ohren, doch der Schmerz ließ nicht nach. Tränen schossen ihm in die Augen und liefen heiß über seine Wangen, er hatte die Augen zusammen gepresst und drückte seinen Kopf auf den Boden. Er wand sich, aber der Schmerz wollte einfach nicht vergehen.
 

Da hockte sich die Frau neben ihn, sie zog an ihm und versuchte ihn zum Aufstehen zu bewegen. Als das aber nicht klappte, schleifte sie ihn solange mit, bis der Schmerz in Luffys Gehirn nach ließ und er aufstehen konnte. „Was … was war das?“, japste Luffy, er sah zu den Männern, die regungslos auf dem Boden lagen.
 

Die Frau nahm sein tränenverschmiertes Gesicht in ihre Hände und sah ihm tief in die Augen. Sie tippte kurz auf ihren Mund und zeigte dann auf die Männer. „Hast du das gemacht? Der Schmerz und so?“, fragte Luffy. Heftig nickte die Frau, deutete aber an, dass sie weiter laufen sollten.
 

Noch immer etwas geschlaucht, stand Luffy schließlich auf und sie liefen gemeinsam den Weg zurück, den sie gekommen waren. Der Piratenkapitän zitterte am ganzen Körper, als er sich gegen eine Wand lehnte. „Kannst du mir sagen, was du gemacht hast? Das war ja schrecklich.“
 

Betrübt blickte die Frau zu Boden, sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. „Passiert das immer, wenn du sprichst?“, fragte Luffy. Schnell nickte sie. „Das sind wohl Teufelskräfte“, wieder ein Nicken. „Hm, na gut. Ähm, wohnst du hier? Soll ich dich nach Hause bringen?“ – Die Frau schüttelte den Kopf und hob unbestimmt die Schulter an. Sie deutete auf das Meer. – „Verstehe, du wohnst nicht hier. Hm, dann komm doch mit zur Sunny, da bist du erst mal in Sicherheit“, bot er ihr an.
 

Sie sah auf, ein wenig überrascht, doch dann nickte sie, ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Gut, dann komm“, Luffy stand auf und griff nach ihrer Hand. „Ich muss die Sunny zwar erst einmal Suchen, aber wir werden sie schon finden.“, meinte Luffy zuversichtlich.
 

Zu zweit machten sie sich schließlich auf den Weg, es dauerte eine geschlagene halbe Stunde, ehe sie das Schiff erreichten. „Endlich gefunden …“, seufzte Luffy erleichtert. – „Luffy-chwan, oh Luffy-chwan! Du bist wieder da, ich hatte mir solche Sorgen gemacht. Es tut mir ja so Leid, dass ich dich aus den Augen gelassen habe, ich hoffe, Kid und Law haben sich anständig verhalten“, kam es aufgeregt von Sanji, er drückte Luffy an sich und heulte fast.
 

„Hey, Sanji, Vorsicht, mir geht’s gut“, antwortete Luffy. „Und ja, haben sie“, murmelte er noch, er durfte ja niemandem sagen, was sie gemacht hatten. Erleichtert ließ Sanji ihn los. Erst da schien er die Frau zu bemerkten.
 

„Uoh, Luffy, wen hast du denn da mitgebracht?“, aber er bemerkte auch, dass Luffy etwas anderes anhatte. „Und warum zum Teufel hast du Trafalgars Pullover an?“ – Luffy zuckte zusammen, was sollte er denn jetzt machen? Er konnte ihm doch nicht sagen, dass Kid seine Bluse und seinen BH kaputt gemacht hatte. – „Ähm … also, sie habe ich unterwegs getroffen, Einige Kerle haben sie belästigt und na ja … Kid ist mit seiner Kralle an meiner Bluse hängen geblieben, da ist sie halt kaputt gegangen, deshalb hat Torao mit seinen Pullover gegeben, also alles in Ordnung“, er lächelte ihn breit an, hoffte, dass er nicht weiter nachfragen würde.
 

Ein wenig misstrauisch betrachtete Sanji seinen Kapitän, doch schließlich seufzte er: „Okay, gut, kommt mit rein.“ Zu dritt betraten sie das Schiff. Die anderen schliefen bereits, lediglich Sanji war noch wach gewesen und hatte Wache gehalten.
 

Ein Gähnen entfuhr Luffy. „Hm, komm mit, du kannst mit in meinem Bett schlafen“, meinte er zu der Frau. Diese sah ihn zwar ein wenig unsicher an, nickte jedoch, wahrscheinlich wollte sie nicht unhöflich wirken.
 

Sie betraten das Frauenschlafzimmer. Robin und Nami schliefen noch immer friedlich. So wie er war, ließ Luffy sich auf das Bett fallen, er war fix und fertig, zudem hatte die Frau ja auch nichts zum Umziehen da. Diese lag an der Kante und hatte Luffy den Rücken zu gedreht.
 

Auch Luffy drehte sich auf die Seite, auch wenn er hundemüde war, geistern ihm immer wieder Kid und Law im Kopf herum. Er spürte, dass seine Wangen heiß wurden, als er daran zurück dachte. Sie wollten, dass er diese Nacht wieder zu ihnen kam … Er selbst war sich allerdings nicht so sicher, ob er das überhaupt wollte. Es war irgendwie seltsam für ihn gewesen, er wusste nicht, was er davon halten sollte.
 

Er kniff die Augen zusammen und versuchte, jegliche Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen. Er wollte jetzt endlich schlafen!
 

10. Juni 1525
 

Der Morgen fing ziemlich turbulent an. „Oi, Luffy, wach auf!“, ertönte Namis Stimme. Sie packte ihn ziemlich unsanft an den Schultern und schüttelte ihn. – Luffy grummelte etwas vor sich hin und schlug dann die Augen auf. „Was denn?“, fragte er müde.
 

„Erstens, warum trägst du Laws Pullover, zweitens, warum trägst du überhaupt Straßenkleidung im Bett und drittens, wer ist das da neben dir?“, sie deutete wütend auf die Frau, diese war aufgewacht und sah Nami sehr ängstlich an.
 

Vollkommen verpennt richtete sich Luffy auch zum Sitzen auf. „Kid hat meine Bluse kaputt gemacht, ich war zu faul, mich umzuziehen und … ich weiß nicht wer sie ist, ich kenne ihren Namen nicht“, gähnte Luffy.
 

„Hmpf, hey, wer bist?“, fragte Nami ziemlich schroff, was war mit ihr los? Warum war sie so schlecht gelaunt? Doch die Frau schwieg weiterhin, sie sah sich ein wenig ängstlich um, zwar versuchte sie mit den Lippen ihren Namen zu formen, aber Nami achtete gar nicht darauf. „Na, was ist, sprich endlich!“ Oh ja, gestern war wohl irgendetwas vorgefallen, sie war ziemlich schlecht drauf.
 

„Nami, beruhige dich. Sie kann doch gar nichts dafür“, versuchte Robin die Navigatorin zu beruhigen. Gestern hatte es eine Auseinandersetzung mit einigen Kerlen gegeben, die Nami dafür aufgezogen hatten, dass sie shoppen ging. Das ganze war in einem ziemlich üblen Handgemenge geendet, ehe Robin es geschafft hatte, alle einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen.
 

„Genau! Zudem ist es nicht gut wenn sie spricht. Das tut ziemlich weh!“, setzte jetzt auch Luffy hinzu. – „Wie meinst du das jetzt?“, fuhr Nami ihn an. – „Äh, ja, es tut halt stark im Kopf weh, wenn sie spricht. Sie hat Teufelskräfte“, erklärte er. – „Von mir aus“, Nami ging zu ihrem Schreibtisch und kramte Papier und einen Stift hervor. „Dann schreib eben auf, wie du heißt“, sie drückte ihr die beiden Sachen in die Hand.
 

Hastig nickt die Frau und kritzelte schnell mit einer kaum lesbaren Schrift, ihren Namen auf das Papier. „RHEA“, war nun darauf zu lesen. – „Rhea, ein schöner Name“, meinte Robin. Die Frau nickte und lächelte leicht.
 

Nami hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Und nun? Zu wem gehört sie wohl?“, fragte sie in die Runde. – „Hm, sie lebt auf jeden Fall nicht hier, sie kommt von woanders her“, merkte Luffy an.
 

„Hast du vielleicht eine Teleschnecke bei dir? Oder weißt du, wo wir deine Piratencrew finden können?“, hakte Robin nach. Doch Rhea schüttelte nur den Kopf, sie sah betrübt aus. – „Na, macht nichts, wir finden schon eine Lösung“, meinte Luffy zuversichtlich. Schüchtern lächelte Rhea ihn an.
 

„Hm, bis dahin gehst du erst einmal Baden, würde ich sagen, du bist dreckig und all das“, brummte Nami, sie betrachtete Luffy von oben bis unten, eine Augenbraue hatte sie dabei hochgezogen.
 

„Ja, das werde ich jetzt auch tun. Hatte ich sowieso vor“, er stieß die Luft aus. – „Und du solltest dich endlich mal ein wenig abregen, Nami, trink einen Kaffee oder so etwas, aber lass deine schlechte Laune nicht an uns aus“, mischte sich Robin ein.
 

„Ja, ja, schon gut“, grummelte Nami und verließ den Raum. – „Hui, ziemlich schlecht gelaunt“, nuschelte Luffy und fuhr sich durch die Haare. Dann sah er zu Rhea. „Willst du auch baden?“ Überrascht weiteten sich ihre Augen und sie deutete mit dem Finger auf sich. „Ja, dich meine ich“, lachte Luffy.
 

Schüchtern nickte Rhea und erhob sich dann. Auch sie war ein wenig schmutzig. „Dann komme ich auch mit“, teilte Robin ihnen mit. Zu dritt gingen sie ins Bad und Robin bereitete alles vor, während sich Luffy schon mal seiner Sachen entledigte.
 

Zuerst bemerkte es die Archäologin nicht, doch als er sich drehte, konnte man die drei langen Kratzer an seinem Oberschenkel erkennen, auch sein restlicher Körper war mit Wunden übersät, obwohl die alle nicht so heraus stachen.
 

„Luffy, was hast du denn da gemacht?“, stieß Robin entsetzt aus. Sie trat an Luffy heran und begutachtete den großen Kratzer. – Luffy zuckte zusammen und Blut schoss ihm in die Wangen. Das sollte ja niemand wissen. „Ähm, keine Ahnung, bin wohl gestern irgendwo hängen geblieben“, stammelte er.
 

„Das glaube ich nicht. Deine Hose wies keinerlei Risse auf, sie war noch intakt!“, eindringlich sah sie ihm in die Augen. „Und vor allem an so einer ungewöhnlichen Stelle.“ – Rhea tippte sie plötzlich an. Sie deutete auf Luffys Schnitte und führte mit der Hand eine Bewegung aus, als würde sie jemanden kratzen. Zudem baute sie sich vor Robin auf. Die Archäologin beobachtete die stumme Frau einige Zeit.
 

„Ah! Genau, das muss passiert sein, als mich einer der Kerle angetatscht hat“, kam Luffy die Idee. „Du musst wissen, dem haben meine Angriffe nichts ausgemacht und er hatte mich schon gepackt und alles. Er wollte mir die Hose ausziehen, vielleicht hat er mich da gekratzt“, hoffentlich glaubte sie ihm das.
 

Robin holte tief Luft, sie wusste nicht recht, was sie davon halten sollte. Mit der Hand fuhr sie sich durch die Haare. „Nun, wenn du das sagst … Aber es ist doch wirklich alles in Ordnung, Luffy, dir ist wirklich nichts anderes zugestoßen?“, noch immer lag ihr prüfender Blick auf ihrem Kapitän.
 

„Nein, alles bestens“, antwortete er. „Wollen wir dann baden gehen?“, nervös schielte er in Richtung des Wassers. – Robin seufzte, nickte dann aber. „Wenn alles gut ist, dann schon“, murmelte sie nur.
 

Erleichtert stieß Luffy die Luft aus, das war knapp gewesen. Er würde Kid sagen müssen, dass er ihn nicht mehr kratzen durfte. Nachdem er sich zuerst abgeduscht hatte, stieg er zu Rhea und Robin in die Wanne. Das warme Wasser tat gut, auch wenn die Kratzer dadurch ein wenig brannten.

Kapitel 14

10. Juni 1525
 

Nami saß an Deck, mittlerweile hatte sie sich ein wenig beruhigt. Sie nippte an ihrem Kaffee und blätterte in der Zeitung. Sie bemerkte die fremde Person, die plötzlich auf dem Deck stand zuerst gar nicht, weshalb sie ziemlich heftig zusammen fuhr, als diese mit Sprechen anfing. „Guten Tag, ich habe gehört, dass sich Rhea hier befindet.“
 

„Was zum …“, stieß die Navigatorin aus und drehte sich im Stuhl um. Als sie die Person sah, die auf dem Deck stand, stockte ihr der Atem. Es war eine Frau, schätzungsweise Anfang dreißig, sie hatte blondes Haar, welches sie streng zurück gegelt hatte und hellblaue Augen, sie wirkten sehr kalt, ihr Blick war direkt auf die Navigatorin gerichtet. Die Frau trug einen weißen Anzug.
 

„Also, ist Rhea nun hier?“, fragte sie erneut. Sie schritt auf Nami zu und umrundete den Stuhl. – „Rhea?“, Nami überlegte, sie schüttelte schnell den Kopf um diesen frei zu bekommen. „Kleinen Moment mal, Stopp! Was machen Sie auf unserem Schiff und wer sind Sie?“, sie richtete sich auf und baute sich vor der Frau auf, diese war geringfügig kleiner.
 

„Wie unhöflich von mir. Ich heiße Hel und ich bin auf der Suche nach Rhea“, erklärte sie erneut. – „Wie kommen Sie darauf, dass diese Rhea ausgerechnet hier ist?“, wollte Nami wissen. – „Weil ich es weiß, ich weiß immer, wo mein kleiner Schatz ist“, sie kicherte, es klang weder süß noch freundlich. Im Gegenteil, es wirkte er böse und ein wenig Angst einflößend. Namis Augen wurden schmal.
 

„Ich ließ sie die Nacht über hier, weil ich wusste, dass ihr hier keine Gefahr droht, aber nun habe ich Sehnsucht, nach meinem kleinen Schatz. Sie muss bei mir sein“, meinte Hel. „Also, lässt du mich nun zu ihr, oder muss ich mir selbst meinen Weg bahnen?“
 

„Tsh, Sie sind ja sehr von sich überzeugt“, brummte Nami. – Hel lachte wieder. „Das muss ich auch sein, aber ehrlich? Ich habe keine Lust, jetzt zu kämpfen, bring mir Rhea einfach her und ich gehe wieder“, teilte sie Nami mit.
 

„Sie wollen mich wohl verarschen?! Verschwinden Sie, sonst wird es unschön. Ich bin derzeit sowieso ziemlich schlecht gelaunt“, knurrte Nami, sie hatte ihren Klima-Takt-Stock gezogen. – Hel hob eine Augenbraue an. „Geht es nicht ohne Kampf? Dabei wollte ich doch extra freundlich bleiben“, sie stieß tief die Luft aus. „Wenn es denn sein muss. Komm nur her“, sie winkte Nami zu sich.
 

Doch ehe die ganze Sache eskalieren konnte, tauchte plötzlich Sanji auf. „Was ist denn hier draußen los?“, fragte er. – „Tja, die da, taucht hier einfach so auf dem Schiff auf und wird dann auch noch frech“, murrte Nami. – „Wuah, noch eine hübsche Lady!“, er sprang sofort auf Hel zu. „Was kann ich für Sie tun, schöne Frau? Verzeihen Sie Namis Auftritt, sie ist derzeit ziemlich schlecht gelaunt“, entschuldigte sich Sanji auch noch.
 

Nami reichte es so langsam. „Hey, Sanji! Warum zum Teufel entschuldigst du dich? Sie ist hier einfach so auf unserem Schiff aufgetaucht“, erklärte sie noch einmal. – „Und ich sagte, dass ich nur auf der Suche nach Rhea bin. Bringt sie mir her und ich bin sofort wieder weg“, Hel verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Wer ist Rhea?“, wollte Sanji wissen. – „Das ist die Frau, die Luffy mit angeschleppt hat“, seufzte Nami auf. Noch immer starrte sie wütend auf Hel. Diese hingegen sah mit einem … fast schon herablassendem Blick zu Nami.
 

„Ach, diese Schönheit suchen Sie also, ich werde sie sofort herholen“, so gleich machte sich Sanji auf die Suche nach Rhea. – Mittlerweile waren auch die anderen auf die Auseinandersetzung aufmerksam geworden und kamen auf das Deck. Hel sah die restlichen Mitglieder der Mugiwara-Bande an und blieb zuerst an Brook und dann an Chopper hängen.
 

„Hey! Ihr seid doch Teufelskraft-Nutzer, habe ich recht?“, fragte sie die beiden. – „Ja, sind wir“, antwortete Chopper. – „Yohohoho, in der Tat. Gestatten Sie mir eine Bitte? Dürfte ich Ihr Höschen sehen?“, fragte Brook.
 

Hel hob eine Augenbraue an. „Nur wenn ich deine DNS bekomme“, antwortete sie. – „Sie wollen was?“, Brook war verwirrt. – „Du darfst mein Höschen nur sehen, wenn ich vorher einige Proben deiner DNS bekomme. Ich bin Forscherin und beschäftige mich schon lange mit Teufelsfrüchten“, erklärte sie.
 

„Okay! Das ist es mir wert!“, willigte Brook einfach so ein. – „Sehr schön“, Hel zog aus ihrer Manteltasche eine Phiole. „Blut kann ich dir ja nicht abnehmen, du besitzt ja keines, aber ich denke, es funktioniert genauso gut, wenn ich ein wenig von deinem Knochen abschabe. Die Haare gehen auch“, murmelte Hel.
 

„Nein, nicht den Afro! Den dürfen Sie nicht anfassen“, wehrte Brook ab. – „Gut, wie du willst“, gleichgültig zuckte Hel mit den Schultern. Doch ehe sie anfangen konnte, etwas von den Knochen abzuschaben, mischte sich Nami ein. – „Hey, Brook, gib nicht einfach so deine DNS her! Wer weiß, was die damit vorhat!“, gab sie zu bedenken.
 

„Ich habe nur einige Untersuchungen damit vor. Ich beschäftige mich schon seit Jahren damit, in wie weit sich der Körper durch die Teufelskräfte verändert. Und er hier, ist ein außergewöhnliches Versuchsobjekt. Sag, welche Teufelsfurcht hast du gegessen?“, wollte Hel wissen.
 

„Ich aß einst von der Totenreich-Frucht, die meiste Zeit brachte sie mir nichts, erst als ich starb, aktivierten sich ihre Kräfte“, erklärte Brook. – Schnell kritzelte Hel die Informationen in ein Notizbuch. „Faszinierend. Und du, Rentier, von welcher Frucht hast du gegessen? Und dürfte ich auch von dir DNS-Proben nehmen?“, hakte sie nach.
 

„Ähm, ich weiß nicht so recht“, kam es unsicher von Chopper. „Was passiert denn mit den Proben?“ – „Nicht schlimmes, das schwöre ich! Ich brauche sie lediglich für meine Forschungen. Ich will so viele Proben von Teufelskraft-Nutzern bekommen, wie es nur geht, ich will alles über die Teufelskräfte erfahren. Mich stellt es nicht zufrieden, dass man einfach von einer Frucht abbeißt und man dann plötzlich diese Kräfte hat. Ich will herausfinden, wie das funktioniert und wie es den Körper genau verändert“, führte sie weiter aus.
 

„Hm-m, wenn du mir versprichst, nichts böses damit zu machen, kannst du sie haben“, murmelte Chopper nach einigen Überlegungen. – „Oh, das ist ja so lieb von euch. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ihr meine Forschungen damit unterstützt“, strahlte Hel, danach fing sie an, an Brooks Knochen herum zu kratzen um so einige Splitter einzufangen. Sie verschloss die Phiole gut und beschriftete sie sogleich. Danach entfernte sie einige Strähnen von Choppers Fell und steckte diese in eine andere Phiole, welche sie ebenfalls beschriftete, sie nahm ihm zusätzlich noch ein wenig Blut ab. Danach verstaute sie alles in einem ausgepolsterten Metallkästchen, damit nichts kaputt ging.
 

„Und jetzt darf ich Ihr Höschen sehen?“, hakte Brook noch einmal nach. – „Aber natürlich, das habe ich ja versprochen“, Hel entledigte sich ihres langen Mantels, danach öffnete sie in aller Seelenruhe ihre Hose.
 

„Moment! Sie wollen sich doch hier nicht wirklich ausziehen?“, mischte sie Nami ein. Sie fand es echt seltsam, dass jemand freiwillig sein Höschen zeigen wollte. – „Doch, ich halte meine Versprechen ein. Zudem, es ist ja nur ein Höschen“, sie schmunzelte und zog an der rechten Seite ihre Hose ein Stück hinunter. Zum Vorschein kam ein weißer Slip mit reichlich Spitze verziert. Allein schon dieses Kleidungsstück sah sehr, sehr teuer aus. Wahrscheinlich teurer als Namis halber Kleiderschrank zusammen.
 

„Wuah! Wie toll“, stieß Brook aus und betrachtete das Kleidungsstück. In dem Moment trat Sanji mit Robin, Luffy und Rhea wieder auf das Deck. – „Wa-wa-was geht denn hier vor?!“, rief er entsetzt, als er die Szene, wie Hel Brook ihr Höschen zeigte, sah. „Was hast du mit ihr gemacht, Brook, warum zeigt sie dir das? Sag es mir!“, flehte der Smutje das Skelett an.
 

„Ich hab ihr nur meine DNS gegeben“, antwortete er. Sanji drehte sich zu Hel um, die dabei war, sich wieder anzuziehen. – „I-ich werde dir auch meine DNS geben, alles was du willst, aber lass mich auch noch mal gucken!“, bettelte Sanji.
 

„Tut mir Leid, wenn du kein Teufelskraft-Nutzer bist, dann interessiert mich deine DNS nicht“, meinte sie, während sie sich ihren Mantel wieder überzog und schnurstracks auf Rhea zuging. „Rhea, mein kleiner Schatz! Du darfst mir nie wieder solche Sorgen bereiten, verstanden?“, eigentlich könnte man meinen, dass in dem Satz lauter Sorge mitschwang, eigentlich hätte er auch nur so richtig geklungen … doch Nami stutze, als sie ihn hörte. Hels Stimme war kalt und hart, es klang absolut falsch. Zudem klang er am Anfang auch Besitz ergreifend, als ob sie gar Rhea gar nicht als Mensch, sondern tatsächlich als Gegenstand betrachtete.
 

„Huh? Wer bist du denn? Gehörst du zu Rhea?“, wollte Luffy wissen, er betrachtete die für ihn fremde Frau, irgendwie hatte er kein ganz so gutes Gefühl dabei. – „Ich heiße Hel und ich bin gestern Abend fast vor Sorge um meinen kleinen Schatz hier gestorben“, theatralisch legte sie sich eine Hand an die Stirn. Danach packte sie Rhea an den Schultern. „Tu mir das nicht noch einmal an, hast du verstanden?“
 

Zitternd nickte Rhea, Nami konnte in ihren Augen sehen, dass dort Angst lag. Angst vor dieser Frau. „Hey, wie genau stehen Sie eigentlich zu Rhea?“, wollte sie wissen. – Hel drehte sich zu Nami um. „Nun … ich bin ihr Boss. Und Rhea ist mein kleiner Schatz, mein ganzer Stolz“, erklärte sie.
 

„Ach ja? Es sieht aber so aus, als ob sie Angst hätte“, sprach die Navigatorin ihre Gedanken aus. – Plötzlich trat Rhea einige Schritte nach vorne und schüttelte den Kopf. Wollte sie tatsächlich verneinen? Jeder Blinde sah doch, dass sie Angst hatte.
 

„Sprich ruhig, Rhea, ich bin für dich da“, meinte Hel und legte ihr eine Hand auf die Schulter. – „Was, Moment, mal, das tut doch weh, wenn sie spricht!“, mischte sich Luffy ein. – „Ah, du hast schon Kontakt mit ihrer Teufelskraft gehabt? Hm, interessant, aber hier“, sie hielt einen Ring hoch. „Zieh das an Rhea, dann ist alles gut“, sie hielt ihr den Ring hin.
 

Nickend zog sie das Schmuckstück an. Danach sah sie zu Nami. „Es ist alles in Ordnung“, versicherte sie ihr. „Ich habe keine Angst vor Hel, wie könnte ich, immerhin hilft sie mir, so gut sie kann, mit dieser schrecklichen Kraft fertig zu werden“, sie schluchzte leise.
 

Namis Augen verengten sich. „Das sah eben aber ganz anders aus“, murrte sie. – „Nein, nein, es gibt wirklich keinen Grund zur Sorge, Hel ist eine sehr freundliche Person, die niemandem etwas antun könnte. Glaub mir, wäre sie nicht gewesen … dann hätte ich …“, schluchzend brach sie ab. „Dann wäre ich mit meiner Schuld nicht fertig geworden“, endete sie nach einigen Sekunden.
 

„Schuld?“, Luffy sah zu Rhea auf. „Was denn für eine Schuld?“ – „Meine Teufelskräfte sind schrecklich, du hast doch gesehen, was ich damit anrichten kann. Und es tut mir wirklich so Leid, dass ich auch dich damit verletzt habe, ich fürchtete, dass sie dir Schlimmes antun würden“, sie bedeckte mit den Händen ihr Gesicht.
 

„Ach, mach dir darum keine Sorgen, die hätten mir schon nichts angetan, ich bin zwar schwächer als vorher aber so schwach nun auch nicht. Zur Not hätte ich Haki eingesetzt“, winkte Luffy ab. „Aber ich verstehe immer noch nicht ganz, was da eigentlich genau passiert ist. Und warum bist du schuldig?“
 

Rhea schluckte und setzte dann erneut mit Sprechen an. „Meine Stimme versetzt die Luft in extreme Schwingungen, wenn diese an durch das Gehör an das Gehirn geleitet werden, löst es einen heftigen Schmerz aus. Diese Schwingungen beschädigen das Gehirn nach und nach und irgendwann sterben die Leute dadurch“, erklärte sie, dabei liefen ihr Tränen über die Wangen. „Ich kann die Kräfte nicht kontrollieren und die ganze Zeit Seesteinschmuck zu tragen, ist auch zu anstrengend, weshalb mir nur eins bleibt und zwar so wenig wie möglich zu sprechen.“
 

„Kurz nachdem sie die Teufelskräfte bekam, fing sie an zu reden und verletzte dadurch einen kleinen Jungen, er starb schließlich. Das ist die Schuld, die sie auf sich geladen hat. Und deswegen versuche ich so viel wie möglich über Teufelskräfte heraus zu finden. Ich versuche einen Weg zu finden, vielleicht ein Medikament, dass die Kräfte unterdrückt, sodass Leute mit Fähigkeiten, die sie nicht kontrollieren können, wie in Rheas Fall, wieder normal leben können“, setzte Hel hinzu. „Als ich sie fand, war sie gerade dabei, sich zu töten, zum Glück konnte ich sie davon abhalten. Sie ist so zerbrechlich, so eine Teufelskraft passt einfach nicht zu ihr“, Hel stieß die Luft aus. Rhea war auf einem der Stühle zusammen gesunken, Hel legte ihr eine Hand auf die Wange und wischte mit dem Daumen die Tränen fort.
 

„Oh, das ist einfach so schrecklich“, heulte Brook. „Dann bin ich natürlich froh, wenn ich mit meiner DNS Ihre Forschungen unterstützen kann. Sie sind ja so selbstlos und widmen Ihr Leben Forschungen, die das Leben anderer besser machen sollen!“
 

Namis Augen verengten sich, irgendetwas kam ihr immer noch seltsam vor, aber sie konnte nicht sagen was es war. – „Dann scheinst du ja doch eine nette Person zu sein“, kam es von Luffy. – Hel lächelte ihn an. „Danke schön, aber das ist mir unangenehm. Aber eine Frage noch, gibt es hier noch weitere Teufelskraft-Nutzer?“
 

„Ja, ich hab auch Teufelskräfte“, antwortete Luffy sofort. Robin schwieg allerdings, auch ihr Gefühl bei dieser Frau war nicht ganz so gut. – „So? Darf ich dann von dir einige Proben nehmen?“, fragte Hel mit zuckersüßer Stimme. So süß das Namis Gefühl sich immer weiter verschlechterte.
 

„Aber klar doch“, Luffy streckte ihr den Arm hin. – „Sehr schön, was hast du für Kräfte?“ – „Ich hab von der Gum-Gum-Frucht gegessen.“ – Da hielt Hel inne. „Die … Gum-Gum-Frucht? Soweit ich informiert bin, wurde sie doch von einem Piraten-Jungen gegessen …“
 

„Ja, das bin ich. Monkey D. Luffy, der zukünftige König der Piraten“, grinste Luffy breit. „Ich bin nur vorübergehend eine Frau“, setzte er noch hinzu. – „Hm, verstehe, dann hattest du wahrscheinlich Kontakt mit der Hormon-Frucht“, vermutete sie. – „Ho? Kennst du Iva-chan?“, wollte Luffy wissen.
 

„Ja“, war alles, was Hel dazu sagte, danach nahm sie ihm ein wenig Blut ab, auch diese Phiole wurde beschriftet und sicher in der Box verstaut. „Gut, dann war es das schon, vielen Dank für die Proben, das wird meiner Forschung sicher sehr nützlich sein“, sie lächelte Luffy, Brook und Chopper an.
 

„Gerne doch“, antworteten die drei. – „Also … ich denke mal, Rhea und ich sollten uns dann wieder verabschieden. Wir wollten eigentlich schon wesentlich früher abreisen, aber ich musste sie ja erst noch abholen. Vielen Dank, Luffy, dass du ihr geholfen hast“, meinte Hel. – „Na, kein Problem“, lachte Luffy, er hatte eine Hand an den Hinterkopf gelegt.
 

„Also, Rhea, kommst du dann? Wir wollen los“, Hel drehte sich um und ging schon auf die Reling zu. – „Ja, ich komme, Hel“, antwortete Rhea, auch setzte sich in Bewegung, drehte sich aber gleichzeitig noch einmal zu Robin um und suchte gezielt den Blick der Archäologin.
 

Robins Augen weiteten sich, als sie den Blick der anderen Frau bemerkte. In ihm lag etwas, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Dieser Blick war so voller Angst. Sie wollte gerade etwas sagen, doch Hel hatte das Schiff schon verlassen und auch Rhea sprang gerade von Bord. Ihr Mund öffnete sich leicht. „Was hat das zu bedeuten?“, murmelte sie vor sich hin.
 

„Hey, Robin! Warum hast du ihr keine Proben gegeben?“, wollte Chopper wissen. – Robin schüttelte kurz den Kopf, um wieder klare Gedanken zu bekommen. „Weil ich dieser Frau nicht vertraue, ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache.“ – „Du auch? Mir kam diese Hel einfach nur falsch vor“, merkte auch Nami an.
 

„Ach quatsch, hört auf, so schlecht über sie zu reden. Sie ist doch so ein netter Mensch!“, meinte Brook. – „Ist ja klar, dass du sie in Schutz nimmst. Immerhin durftest du ihr Höschen sehen“, seufzte Nami auf. „Ich denke zudem, dass es ein Fehler von euch war, ihr Proben zu geben.“
 

„Das hast du dir sicher nur eingebildet, Nami“, stimmte auch Sanji zu. – „Nein, das glaube ich nicht. Mir ist es eiskalt über den Rücken gelaufen, als Hel geredet hat“, merkte auch Usopp an. – „Und in ihrer Erzählung kam sie mir auch ein wenig zu freundlich und großzügig rüber“, Nami hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Am liebsten würde ich ihr hinterher rennen und ihr die Proben wieder abnehmen.“
 

„Da wäre ich auch glatt dafür“, überlegte Robin, sie hatte sich auf den Stuhl gesetzt, auf dem zuvor Rhea gesessen hat. Sie sah auf den Boden und bemerkte dort den Ring, den Hel ihr gegeben hatte. Sie hob ihn auf, in der Annahme, dass er aus Seestein war, doch ihre Kräfte ließen nicht nach.
 

„Rhea meinte doch, dass sie ihre Teufelskräfte nicht kontrollieren kann, oder?“, hakte sie noch einmal nach. – „Ja, das stimmt, was hast du denn da?“, wollte Nami wissen. – „Das ist der Ring, den sie getragen hat. Eigentlich dachte ich, er sei aus Seestein, doch das ist er nicht. Das ist einfach nur ein ganz normaler Ring“, stellte sie fest
 

„Was? Aber wie konnte sie dann mit uns Sprechen? Kann sie sie doch kontrollieren?“, Luffy hatte den Kopf schief gelegt. – Die Archäologin schüttelte den Kopf. „Rhea glaube ich, dass sie die Wahrheit gesagt hat, nur Hel nicht … Sie hat wohl irgendetwas damit zu tun …“
 

„Ich glaube, ihr grübelt zu viel nach. Hel scheint doch kein schlechter Mensch zu sein“, meinte Luffy. – Robin schüttelte den Kopf. Zwar wusste sie, dass ihr Kapitän leichtgläubig war, doch sie hätte gedacht, dass er die Boshaftigkeit dieser Frau spüren würde. Was war in letzter Zeit nur los mit ihrem Kapitän? Noch dazu dachte sie immer wieder an die Schrammen, die sie im Bad gesehen hatte. Die Geschichte, dass die Kerle ihn verletzt hatten, nahm sie ihm nicht ab, immerhin waren keinerlei Beschädigungen an der Hose zu erkennen gewesen. Was verbarg er nur?
 


 

„Rhea, mein kleiner Schatz“, säuselte Hel. „Das war sehr ungezogen von dir, einfach so weg zu laufen.“ Sie saß auf einem Drehstuhl und hatte sich weit damit zurück gelehnt. Sie waren auf ihrem Schiff und hatten bereits abgelegt. „Denk doch nur mal an deine hübsche Tochter … Wenn du einfach so wegläufst, kann ich nicht für ihre Sicherheit garantieren. Es könnte mir dann ein Fehler bei ihren … Medikamenten unterlaufen, das wäre doch fatal, nicht wahr?“, ihre Stimme hatte einen ruhigen Klang, allerdings war er auch unterschwellig sehr böse und drohend.
 

„Es tut mir Leid, es tut mir Leid, es tut mir Leid“, immer wieder wiederholte Rhea diese Worte, sie kniete vor Hel auf dem Boden, Tränen rannen ihr über die Wangen. „Ich werde es nie wieder versuchen, es tut mir so Leid“, schluchzte sie.
 

„Na-ha, schon gut“, Hel hatte ihre Beine auf den Schreibtisch gelegt und kaute an ihrem Daumennagel herum. „Das hat mir ja drei neue Teufelskräfte eingebracht … Schade nur, das Nico Robin mir keine Proben gegeben hat. Die Kräfte der Flora-Flora-Frucht hätten mich immer noch am meisten interessiert“, sie stieß zischend die Luft aus.
 

Rhea sah auf, als sie Hels Lachen vernahm. „Hach, das wird ein Spaß werden. Diese Insel hat mir sehr viele Teufelskräfte eingebracht. Wer hätte auch schon mit Eustass Kid, Trafalgar Law, Monkey D. Luffy und den beiden anderen rechnen können. Und Nico Robins Kräfte bekomme ich auch noch, hah, da kann ich ja meine Forschungen gut vorantreiben“, sie stand auf und ging auf die Tür gegenüber ihres Schreibtisches zu, es war das Bad. „Du kannst gehen, aber ich warne dich, halte Stillschweigen darüber … Ach, ich vergas, du kannst ja gar nicht sprechen, ohne die Leute regelrecht tot zu labern“, wieder lachte Hel auf. „Als ob es mich wirklich interessieren würde, ob du leidest oder nicht … Und jetzt geh mir aus den Augen.“ Mit diesen Worten öffnete sie die Tür zu ihrem Badezimmer.
 

Rhea erhob sich und verließ schnell den Raum. Sie stürzte beinahe schon auf ihr kleines Quartier zu. Sie trat ein und sank gleich darauf an der Tür zusammen, noch immer weinte sie. „Es tut mir so Leid, Luffy. Es tut mir so Leid, Strohhüte …“

Kapitel 15

10. Juni 1525
 

Die Stimmung auf der Sunny war seit der Sache mit Hel und Rhea seltsam gedrückt, auf der einen Seite waren da Chopper, Brook, Sanji und auch Luffy, die glaubten, dass die beiden gar nicht so übel waren, auf der anderen Seite waren Nami, Robin und Usopp, die ein deutlich schlechteres Gefühl hatten. Franky und Zoro hielten sich da raus, sie hatten weder ein gutes, noch ein schlechtes Gefühl und irgendwie nervte es zumindest den Schwertkämpfer, dass wegen der einen Frau so ein Fass aufgemacht wurde.
 

Deswegen beschlossen die beiden, ein wenig in die Stadt zu gehen, immerhin war das eine Vergnügungsinsel, das sollte man ausnutzen und sich nicht Gedanken um eine Person machen, die man wahrscheinlich niemals wieder sah.
 

Die beiden waren schon ziemlich weit im Zentrum der Stadt, als sie plötzlich von einigen Mädchen angesprochen worden. „Ähm, Entschuldigung!“, rief eine und lief hinter ihnen her. Franky und Zoro drehten sich um und betrachteten das Mädchen, sie war noch recht jung, wie es schien. „Sind Sie wirklich ein Cyborg?“, fragte sie Franky und betrachtete ihn neugierig.
 

„Auuu, ja, das bin ich“, bestätigte er. Ein wenig wunderte es ihn, für gewöhnlich interessierten sich Frauen nicht so sehr dafür, ob er nun ein Cyborg war oder nicht. – „Das ist ja super! Leute, er ist tatsächlich ein Cyborg!“, das letzte war an eine Gruppe von Mädchen gerichtet. Diese kamen sofort angelaufen.
 

„Ein echter Cyborg, das ist ja spitze. Du musst uns unbedingt sagen, wie du das gemacht hast!“, sprach eines der anderen Mädchen. „Bitte!“, kam es schließlich unisono von der ganzen Schar, die sich aufgeregt um Franky drängten.
 

Zugegeben, dass hatte er wirklich noch nie erlebt dass sich gleich eine ganze Schar Mädchen um ihn herum versammelten. „Okay, dann werde ich euch zeigen, was für super Sachen ich so an mir angebracht hab“, er ging in seine übliche Pose.
 

Wildes Gekreische und Gekicher kam von den Mädchen, sie drängten sich um Franky herum, der kaum platz hatte. Zoro hatte die Stirn gerunzelt. So einen Auflauf hatte er noch nicht gesehen. Ein wenig überflüssig stand er also weiter neben der Gruppe, allerdings hörte er nicht zu, das interessierte ihn wirklich nicht. Da fiel sein Blick auf eine Gruppe Piraten.
 

Schulter zuckend wandte er sich ab und ging zu Killer, Heat und Wire. „Jo“, meinte er beim näher kommen. – Killer drehte sich um. „Hey“, entgegnete er. „Und, hast du die Nacht noch alleine zu deinem Schiff gefunden oder musste dich die Pflanze heimbringen?“ – Zoro knurrte kurz auf. „Natürlich hab ich alleine zurück gefunden, ich brauch nun wirklich keine Hilfe von einer Pflanze.“
 

„Na … wenn du meinst“, Killer schmunzelte unter der Maske, er glaubte ja eher, das die Pflanze ihn zum Schiff geführt hatte. „Bist du diesmal alleine hier?“ – „Hm, eigentlich nicht, aber Franky wird gerade belagert“, Zoro deutete mit dem Daumen über seine Schulter. – „Ah, ich sehe es … Hast du schon was bezüglich der Wette zu berichten?“, wechselte Killer das Thema.
 

„Hmpf, nö, hatten grade andere Probleme auf dem Schiff. Und das nur, weil Luffy irgendwelche Frauen mit anschleppt“, er stieß die Luft aus. – „Wie jetzt? Ich hätte euren Kapitän eher weniger so eingeschätzt.“ – „Na, nicht in dem Sinne, er hat sie wohl gerettet und dann einfach mit genommen. Typisch Luffy halt. Und da war jetzt noch so eine bei uns an Bord, die hat sie halt abgeholt und wegen der Frau gehen die Gemüter gerade ein wenig auseinander. Echt schlimm“, Zoro zog ein leidiges Gesicht.
 

„Unser Captain ist sehr gut gelaunt, das ist schon beinahe gruselig“, merkte Heat an. – „Ob da wohl doch was gelaufen ist? So gute Laune hat er für gewöhnlich nämlich nicht“, stichelte Killer. „Da muss ich mir ja was schön fieses für dich und die Langnase einfallen lassen. Oder vielleicht haben die beiden von den Heart-Piraten ja was“, überlegte Killer.
 

„Pah, ich glaube nach wie vor nicht dran, mein Käpt’n interessiert sich nicht für so was“, schnaubte Zoro. – „Ach, Schwertkämpfer, da kennst du unseren Captain schlecht, wenn dem eine Frau gefällt, holt er die sich für gewöhnlich auch. Und glaub mir, wenn er es wirklich drauf anlegen würde, würde sich auch Luffy nicht lange gegen ihn wehren können“, merkte Wire an.
 

„Soll das heißen er zieht durch die Straßen und vergewaltigt hilflose Frauen?“, Zoro hatte eine Augenbraue hochgezogen. – „Pah, als ob Captain Kid es nötig hätte, irgendwen zu vergewaltigen“, meinte Heat. – „Na, wenn ihr meint. Hey, wollen wir was trinken gehen, nach der Anspannung auf dem Schiff brauch ich das jetzt.“
 

„Klar, warum nicht“, Killer zuckte mit den Schultern, zu viert machten sie sich auf den Weg in die nächstgelegene Bar.
 


 

Luffy saß am Esstisch, vor sich einen Eisbecher. Allerdings konnte er sich kaum auf das Essen konzentrieren. Immer wieder schossen ihm die vergangenen Stunden durch den Kopf. Noch immer verstand er nicht so ganz, was Kid und Law eigentlich mit ihrer Aktion bezweckt hatten. Es war ihm sehr unangenehm gewesen, sich auszuziehen. Vor allem, da die beiden auch total komisch gewirkt hatten.
 

Noch dazu hatten sie zwar gesagt, dass sie ihm nichts antun würden, aber trotzdem hatte er das Gefühl, als hätten sie was Schlimmes gemacht. Es war ein seltsames und undefinierbares Gefühl für ihn. Sie hatten auch immer wieder von Spaß geredet, aber ihm selbst war die ganze Zeit so unwohl gewesen, dass er überhaupt nichts Spaßiges in der ganzen Sache sehen konnte.
 

Er war sich überhaupt nicht sicher, ob er heute noch einmal zu dem Hotel gehen sollte und ob er das von letzter Nacht noch einmal wiederholen wollte. Noch dazu brachten ihn die ganzen Kratzer in Schwierigkeiten, er war immerhin kein guter Lügner und die Sache im Bad war gerade noch mal so gut gegangen, aber auch nur, weil Rhea sich eingemischt hatte.
 

Gedankenverloren stocherte Luffy in dem Eis herum. Es war auch ziemlich dumm von ihm gewesen, mit Robin zu baden, er wusste ja, dass sie vieles bemerkte. – „Hey, Luffy, was ist denn mit dir los? Dein Eis schmilzt bereits“, sprach ihn Sanji an. – Luffy war so in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er den Smutje gar nicht bemerkt hatte. „Ähm, es ist nichts, ich hab nur überlegt“, schnell wandte er sich dem halb geschmolzenen Eis zu und aß es auf. „Hat gut geschmeckt“, damit verließ er schnell die Kombüse, bloß keine Fragen jetzt, er würde sich nur verraten.
 

Auf dem Deck angekommen, legte er sich auf einen der Liegestühle, Nami lag auf einem der anderen Stühle, sie schien eingeschlafen zu sein. Er selbst rutschte unruhig auf dem Sitz hin und her. Dann war da noch die Sache mit der Frau – Hel, oder wie auch immer sie hieß. Sein erstes Gefühl war ja auch gewesen, dass sie nicht ganz so nett war, doch er hatte sich von ihrer Geschichte einlullen lassen.
 

Er fuhr sich durch die Haare. Das war irgendwie frustrierend. Nach einiger Zeit konnte er nicht mehr still sitzen bleiben und ging von Bord in Richtung Vergnügungspark. Das hier war eine Vergnügungsinsel, eigentlich sollte er hier Spaß haben und nicht über irgendwelche Sachen nachgrübeln.
 

Mit den Händen in den Hosentaschen schlenderte er durch die Innenstadt, auf der Suche nach irgendeiner Ablenkung. Das ging ja mal gar nicht, dass er sich jetzt nicht amüsieren konnte, aus so seltsamen Gründen, das musste er unbedingt ändern!
 

Er kam bei den Fressbuden an, als ihm der leckere Geruch in die Nase stieg, hielt er an. Er hatte zwar gerade etwas gegessen, aber das war egal. Das Essen versprach Ablenkung und Ablenkung war immer gut. Zudem brauchte er ja keinen Grund, um etwas zu essen.
 

Ein wenig besser gelaunt stellte er sich in der Schlange an, die zum Glück nicht ganz so lang war. Hier gab es wohl Schoko-Früchte, genau das, was er jetzt brauchte. „Was darf es denn sein, junge Dame?“, fragte ihn der Verkäufer. Luffy schob die Lippen vor und sah sich das Angebot an. – „Ach, ich nehme einmal alles“, ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
 

„Ist … ist das dein ernst?“, hakte der Mann ungläubig nach. – „Hm, du hast recht, das wird wohl nicht reichen, ich nehme einmal alles doppelt!“, korrigierte er sich. – „Hast du überhaupt genügend Geld mit?“, noch immer nicht ganz überzeugt begutachtete ihn der Mann.
 

Luffy zuckte zusammen und kramte in seiner Tasche, allerdings hatte er doch tatsächlich seinen Geldbeutel vergessen. So ein Mist auch … Aber da kam ihm eine Idee. „Oh nein, das ist doch nicht wahr! Ich … ich hab kein Geld dabei“, erschrocken sah er den Verkäufer an. „Es … es wurde mir anscheinend gestohlen … so ein Mist, und dabei hatte ich mich jetzt so auf die Schoko-Früchte gefreut“, Luffy schob die Unterlippe vor und ließ sie leicht zittern.
 

Mit feuchten Augen sah er zu dem Verkäufer auf. Dieser musste Schlucken. „Ähm, das ist natürlich blöd …“, er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Doch Luffy sah ihn weiterhin mit traurigem Blick an, er ließ sein Kinn noch ein wenig stärker Zittern. „Ah, sieh mich nicht so an. Hier, du bekommst ja deine Früchte“, mit rotem Gesicht hielt der Mann ihm die gewünschten Früchte hin.
 

Freudestrahlend sah Luffy ihn an. „Vielen, vielen Dank, sie sind ja so ein lieber Mann“, man könnte meinen um ihn herum funkelte alles, so sehr freute er sich. – „K-Kein Problem, aber nicht mehr traurig sein, ja?“, stammelte der Mann. – „Ja, versprochen“, Luffy grinste ihn an, nickte noch einmal und ging dann mehr als zufrieden mit den Früchten von dannen.
 

So einfach war das also, kein Wunder, dass Nami immer so viele Klamotten für so wenig Geld bekam, wenn das überall so leicht war. Mit einem breiten Grinsen und wieder sehr gut gelaunt, lief Luffy durch die Straßen. Mal sehen, was er damit noch so alles bekam …
 


 

Der Tag hatte sich für Luffy letztendlich doch noch richtig gelohnt. Er durfte fast mit allen Fahrgeschäften im Vergnügungspark fahren, und das auch noch kostenlos. So ein Hundeblick war gar nicht so schlecht, zumindest wenn man ein Mädchen war. Er schleppte gerade einige Tüten mit Kleidung durch die Straßen zurück zur Sunny. Er hatte auch mal ausprobieren wollen, ob es ebenso einfach für ihn war, an Kleidung zu kommen, wie für Nami. Zwar war seine Ausbeute nicht ganz so groß, da er ja schließlich kein Geld hatte, doch immerhin, er hätte nicht gedacht, dass die Verkäufer ihm überhaupt etwas gaben.
 

„Bin wieder da!“, rief er gut gelaunt. Robin sah von ihrem Buch auf. – „Wo hast du dich denn rum getrieben? Was sind das für Tüten?“, wollte sie wissen. – „Na, ich war auf der Insel und hab Spaß gehabt. Ich musste die Leute nur traurig angucken und sie haben mir alles gegeben. Na ja, zumindest fast alle. Es gab auch ein paar fiese Kerle und die Frauen hat das auch nicht wirklich gejuckt, aber bei einigen hat es geklappt“, erzählte er stolz.
 

Robin hatte eine Augenbraue erhoben. „Du hast einen sehr verschlagenen Charakter, Luffy, weißt du das eigentlich? Du bist ja beinahe noch schlimmer als Nami.“ – „Shishishi, so lange ich eine Frau bin, sollte ich das wohl ausnutzen, so einfach bin ich noch nie an Sachen heran gekommen, vor allem nicht an so viel kostenloses Essen“, er grinste unaufhörlich, danach brachte er seine Tüten nach drinnen.
 

Er stellte sie auf sein Bett und überlegt. „Wofür brauch ich eigentlich so viel Kleidung? Hm … das war ja eigentlich nur zum testen gewesen, aber jetzt, da ich sie schon einmal habe, kann ich sie auch anziehen … Hey, seit wann interessiert mich Kleidung eigentlich?“, er schüttelte etwas verwirrt den Kopf.
 

Da fiel ihm das Treffen mit Kid und Law wieder ein. „Dazu könnte ich ja mal die neue Kleidung anziehen, das stört mich auch nicht so, wenn Kid sie kaputt macht“, murmelte er vor sich hin. Er suchte sich passende Kleidung zurecht und zog sich um. Er würde jetzt gleich losgehen, momentan waren nur Robin und soweit er es gesehen hatte, noch Sanji hier an Bord.
 

Er zog sich wieder eine Bluse und diesmal einen knielangen weiten Rock an. So etwas hatte er noch nie getragen, also wollte er es mal ausprobieren. Dazu noch seine Sandalen und der Strohhut und fertig war er, ein letztes Mal prüfte er sein Aussehen im Spiegel. „Nein, jetzt mal ehrlich, seit wann interessiert es mich, was ich anhabe?“, schnaubte er noch einmal.
 

Er verließ die Kajüte wieder und machte sich daran, das Schiff zu verlassen, doch wieder einmal hielt Robin ihn auf. „Wo willst du denn jetzt noch hin und das in dem Aufzug?“, sie machte sich eigentlich nur Sorgen um ihn, zwar wusste sie, dass er sich bei gewalttätigen Männern noch verteidigen konnte, aber die Kratzer gingen ihr nicht aus dem Kopf.
 

„Ich? Ich will einfach noch eine Runde raus, ich hab nur mein Zeug zurück gebracht. Und was meinst du mit Aufzug? Gefällt es dir nicht?“, fragte er. – „Doch, es sieht gut aus, aber ehrlich gesagt, wundert es mich, dass du Röcke trägst“, sie hatte eine Augenbraue erhoben.
 

„Warum sollte ich nicht? Der war nun mal bei den Sachen dabei, die ich gekriegt habe. Also kann ich ihn auch anziehen. Na ja, ich bin dann mal weg!“, beendete Luffy schnell das Gespräch, er schwang sich über die Reling und landete auf dem Steg. Er wollte auf keinen Fall länger aufgehalten werden. Robin würde ihn nur so lange ausfragen, bis er sich verriet, das wollte er auf keinen Fall.
 

Schnell machte er sich auf die Suche nach dem Hotel, hoffentlich fand er es noch … wobei, war es eigentlich schlimm, wenn er es nicht fand? Er war sich immer noch nicht so ganz sicher, ob er das wiederholen wollte …
 

Eine viertel Stunde später hatte er es endlich gefunden, schnell betrat er es und fragte an der Rezeption nach Kid und Law. Die Frau nannte ihm die Zimmernummer, es war die gleiche wie letzte Nacht auch. Mit einem etwas flauen Gefühl in der Magengegend ging er auf das genannte Zimmer zu.
 

Zögerlich klopfte er, plötzlich war er doch wieder nervös. Law öffnete ihm die Tür und zog ihn direkt rein. „Du bist spät“, meinte er einfach nur. – „Hab das Hotel nicht gleich gefunden“, entgegnete Luffy. Law erwiderte nichts darauf. Der Strohhut bemerkte, dass Kid auf einem Stuhl hinter dem Bett saß.
 

Da wurde Luffy gegen die geschlossene und nun auch verschlossene Tür gedrückt. „Hübsch siehst du aus. Der Rock steht dir gut“, meinte er, während er Küsse auf Luffys Hals verteilte. – „Ähm, Danke …“, stammelte Luffy. Er keuchte erschrocken auf, als Law ihn fester gegen die Tür presste und seine Beine anhob.
 

Er presste jetzt seinen Mund auf Luffys und seine Hände fuhren unter den Rock, seine Oberschenkel hinauf. Sofort schoss Luffy wieder das Blut ins Gesicht, das war einfach viel zu seltsam für ihn. „Halt dich fest“, murmelte Law, Luffy schlang seine Arme um den Hals des anderen Kapitäns.
 

Eigentlich hatte Luffy ja vorgehabt, ihnen zu sagen, dass er sich nicht sicher war, ob er das überhaupt noch mal machen wollte, doch Law ließ ihn gar nicht zu Wort kommen. Er trug ihn zum Bett und knallte ihn ein wenig unsanft auf die Matratze, ohne den Kuss zu beenden.
 

Die Matratze senkte sich leicht, als Kid sich ebenfalls darauf setzte. Er sah Luffy von oben herab an, sein Blick war irgendwie gar nicht gut … Mit der linken Hand wollte er gerade nach Luffys Oberteil grabschen, doch dieser schaffte es sich irgendwie aus Laws Kuss zu lösen. „Nicht meine Sachen kaputt machen und keine Kratzer“, keuchte er etwas außer Atem. „Das bringt mich in Erklärungsnot und du weißt, dass ich nicht gut lügen kann.“
 

Auf Kids Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. „Okay, ist vernommen.“ – Schneller als Luffy reagieren konnte, war er schon wieder halb ausgezogen, Law hatte die kurze Ablenkung genutzt um das zu tun. Luffy stieß die Luft aus, so war das eigentlich nicht geplant gewesen. Sein Atem beschleunigte sich, als die beiden sich fast schon auf ihn stürzten.

Kapitel 16

10. Juni 1525
 

Nami zog diesmal auch alleine los, sie war wieder echt mies gelaunt und dabei waren sie doch auf einer Vergnügungsinsel. Sie stieß die Luft aus und knurrte leicht. Allerdings schien das ziemlich bedrohlich zu wirken, denn ein Mädchen neben ihr sprang erschrocken vor ihr zurück. Die Navigatorin runzelte die Stirn. So Furcht einflößend war sie jetzt doch auch nicht … oder?
 

Da vernahm sie auf einmal bekannte Stimmen. „Na, wenn das nicht das Weichei von gestern ist, na ist deine Freundin abgehauen, weil es ihr zu peinlich war, mit dir Shoppen zu gehen?“, lachte der Kerl. – „Ganz falscher Zeitpunkt“, brummte Nami und warf ihm einen finsteren Blick à la „Wenn Blicke töten könnten“ zu.
 

Der Kerl und seine Kumpels lachten allerdings nur, sie waren deutlich angetrunken. „Aber hey, hey, wer wird denn da gleich sauer werden. War doch nur Spaß“, grinste einer der Kerle. – „Willst du dich erneut mit mir anlegen?“, hakte Nami nach.
 

„Nö, das wird auf Dauer langweilig, aber hey, kannst du eigentlich so richtig männlich sein?“, wollte der eine wissen. „Bestimmt nicht, deshalb, sollten wir mal was unternehmen, damit du männlicher wirst!“ – Nami hob die Augenbrauen an. „Und du glaubst, wenn ich mit euch abhänge, werde ich männlicher? Na, das bezweifle ich aber“, brummte sie.
 

„Ach komm schon, oder hast du Angst? Ich meine, mal so richtig schön saufen gehen und so. Wir könnten auch gegeneinander Trinken und der Verlierer bezahlt, na, wäre das nichts“, der Kerl legte Nami frecher weise einen Arm um die Schulter. Der war wohl leicht lebensmüde … aber andererseits … Sie glaubte nicht, dass die Kerle gegen sie im Trinken ankamen und kostenloser Alkohol war immer gut. – „Also schön, von mir aus, dann lasst uns was Trinken“, ein Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
 

„Cool, dann komm, wir kennen eine super Bar, das wird dir gefallen. Ah, ich bin Kai, das sind Ron, Gray und Dave, wer bist du?“ – „Nami“, antwortete die Navigatorin lediglich. – „Okay, dann geht’s los, Nami, wir machen dich zu einem richtigen Mann!“ – „Viel Erfolg dabei“, murrte Nami leise.
 

Die Bar, in die sie gingen, entsprach … nicht wirklich Namis Geschmack. Ein Stripp-Club? Na super, sie konnte sich wirklich besseres vorstellen, als Frauen beim Ausziehen zu beobachten. Die Gruppe führte sie zur Bar. „So, dann wollen wir mal, ja?“, Kai grinste breit.
 

„Jo, von mir aus, ich glaub Alkohol brauche ich jetzt dringend“, brummte Nami, als sie zu den Frauen schielte. Sie stellte sich an den Holztresen, dieser klebte ziemlich, da einige wohl viel Alkohol verschüttet hatten. „Hey, gib uns eine Runde von deinem besten Zeug, unser neuer Freund hier, braucht das!“, schon wieder hatte Kai einen Arm um Nami gelegt.
 

„Aber sicher“, kam es vom Barkeeper, er stellte ihnen Wodka hin und einige Gläser, er kannte die Gruppe und wusste, dass sie sich sonst nicht zufrieden gaben. Dave schenkte ihnen währenddessen ein. „So, dann mal hoch die Gläser würde ich sagen. Wir werden Nami heute richtig männlich machen!“, lachte er.
 

Die Anderen stimmten zu, danach stießen sie an. Auch Nami, zwar war sie nicht ganz so euphorisch aber gut, sie würde abwarten und sehen, was der Abend noch so brachte …
 

„Hey, setzten wir uns da hin!“, Gray deutete auf eine der Sitzecken, die war gerade frei geworden, in der Mitte war eine Stange angebracht. Nami hinter sich her ziehend, setzten sie sich dort hin. Sogleich wurde nach geschenkt. Wenige Minuten später kamen schon einige Mädels an.
 

Super. Klasse, besser konnte der Abend gar nicht verlaufen, dachte Nami sarkastisch, als sie die Stripperin betrachtete, die aufreizend vor den anderen tanzte. „Hoi, gib mal die Flasche“, brummte Nami und schnappte sich den Wodka. Sie schenkte sich nach und noch mal nach und noch mal nach, ehe sie schließlich beschloss, direkt aus der Flasche zu trinken, das würde sie hier auch brauchen, um überhaupt so etwas wie Spaß zu empfinden.
 

„Woah, Nami, du verträgst ja echt viel“, staunte Kai nicht schlecht. – „Und ich bin noch nicht fertig!“, meinte Nami nur, sie merkte mittlerweile etwas von dem Alkohol, ihr Kopf wurde leichter und es war ihr so langsam egal, dass dort halbnackte Frauen tanzten.
 

Selbst als sich eine von denen auch noch zu ihr begab, war ihr das so halbwegs egal. Das Mädel wackelte aufreizend mit dem Hintern, während sie Nami einen flirtigen Blick über die Schulter zuwarf.
 

„Hey, Nami, steck der Hübschen doch mal etwas Geld zu“, Ron stieß sie in die Seite und hielt ihr einen Geldschein hin. Er deutete an, dass Nami den Schein zwischen die Zähne nehmen sollte. Die Navigatorin hob die Augenbrauen an, allerdings wirkte der Alkohol bereits, weshalb sie es auch tat. Sie nahm den 1000 Berry Schein zwischen die Zähne und hielt ihn der Frau hin. Diese stand noch immer mit dem Rücken zu der Navigatorin, sie bog ihn jetzt durch, die Hände stützte sie auf Namis Beinen ab, sie nahm den Geldschein ebenfalls mit den Zähnen auf. Sie richtete sich wieder auf und grinste Nami schelmisch an.
 

Sie steckte den Schein in ihr Höschen und setzte sich dann rittlings auf Namis Schoß. Diese nahm noch mehr Wodka und ließ es geschehen, dass sich das Mädel aufreizend auf ihrem Schoß räkelte.
 

Die Stripperin langte nach hinten und öffnete den Verschluss ihres BHs sie zog ihn mit einer schnellen Bewegung aus und legte ihn Nami um den Hals. Sie zog den Kopf der Navigatorin näher zu sich und drückte ihn zwischen ihre Brüste. Die anderen Jungs jubelten und lachten dabei, während sie halb zu Nami und halb zwischen der Tänzerin, die sich an der Stange räkelte und den anderen Mädchen hin und her sahen.
 

Nami hatte mittlerweile so viel Wodka intus, dass ihr das gar nichts mehr ausmachte. Irgendwo im Hinterkopf fragte sie sich zwar, ob das damit zusammenhing, dass sie nun männlich war oder ob es rein am Alkohol lag. Allerdings kam sie in dieser Nacht nicht mehr zu einer Antwort.
 

11. Juni 1525
 

Der nächste Morgen begann mit einem grauenhaften Kater für Nami, sie wusste nur so in etwa, was los war. Stöhnend richtete sie sich auf und hielt sich den Kopf. „Verdammt, was ist gestern noch alles passiert?“, fragte sie sich. Dann ließ sie den Blick durch das Hotelzimmer schweifen. Dave und Kai lagen in einer Ecke, von Ron und Gray war keine Spur zu sehen, aber warum zum Teufel war Zoro noch mit im Raum? Neben ihr im Bett lag eine blonde Person, sie konnte aber nicht erkennen, wer das war, da sie auf dem Bauch lag und ihr Körper und ihr Gesicht von den Haaren verdeckt wurde. „Shit, ich werde doch nicht …“, Nami zog die Decke weg und stellte erleichtert fest, dass sie unten rum noch vollkommen bekleidet war. Allerdings fehlte ihr Hemd, wo war das denn bitte schön gelandet?
 

Mit schmerzverzerrtem Gesicht stand sie auf, sie entdeckte ihr Hemd über der Stuhllehne. Sie hob es auf und keuchte auf. Es war ganz rot. „Was zum Teufel? Hab ich jemanden abgestochen oder was?“, fragte sie sich.
 

„Nee, das ist nur Wein“, kam es aus Richtung Bett. Die Person richtete sich auf, doch zu Namis Schreck war das … wer zum Teufel war das? – „Ähm, wer bist du?“ – Der Kerl lachte auf. „Killer“, antwortete er nur, er sah sich suchend um und fand seine Maske unter dem Bett.
 

„Moment Mal, Killer von den Kid-Piraten? Wie zum Teufel kommt es, dass wir in einem Bett schlafen? Hilfe ich hab einen Totalausfall“, stöhnte Nami, nebenbei registrierte sie, dass Killer eigentlich recht gut aussah, so hatte sie ihn sich nicht wirklich vorgestellt, eher mit vielen Narben und all so was. Ihre Wangen färbten sich ein wenig rot. „Ich weiß nur noch, dass ich mit den beiden da hinten und noch zwei weiteren im Stripp-Club war, aber dann …“
 

Killer schmunzelte leicht, während er seine Maske wieder aufzog. „Tja, du bist Zoro und mir mitten in der Nacht sturzbesoffen mit den beiden Kerlen da entgegen gekommen, gut zugegeben, nüchtern waren wir auch schon lange nicht mehr. Eigentlich wollte ich ihn ja zum Schiff zurück bringen, er hatte ja keine Pflanze dabei. Wir sind dann ein Stück zusammen rum gelaufen und irgendwann bist du gegen so einen reichen Kerl gestolpert, der hatte grad eine Weinflasche in der Hand, welchen er daraufhin verschüttete oder so. Genau weiß ich dann auch nicht mehr, wie wir genau hier hingekommen sind. Oder warum ich meine Maske abgenommen hab. Tja, so ist das halt, aber, was hast du in einem Stipp-Club zu suchen?“
 

„Die wollten mich männlicher machen … hm, ist ja super gelaufen“, Nami ließ sich auf den Stuhl plumpsen. Ihr Blick ging zu Zoro, der mit Dave und Kai in der Ecke lag, wobei Kai quer über Zoros Bauch ausgestreckt lag und Dave anscheinend mit Zoros Bein kuschelte.
 

„Ich mag gar nicht wissen, was gestern noch so alles gelaufen ist“, schon bei dem Gedanken, was sie möglicherweise noch so angestellt haben könnte, schoss ihr Blut in die Wangen. – „Muss seltsam sein, das Geschlecht zu wechseln“, merkte er an. – „Und wie, ich fühl mich gerade vollkommen durcheinander … vor allem da mir das ganze gestern anscheinend auch noch gefallen hat“, Nami stieß die Luft aus.
 

„Aber gut, jetzt hab ich erst einmal Hunger, ich glaub ich weck mal Zoro auf, dann können wir zurück“, sie stand wieder auf und versuchte dann Zoro zu wecken, doch dieser schnarchte einfach friedlich weiter, seine beiden Anhängsel ebenfalls.
 

Namis Augenbrauen hoben sich an, während sie überlegte, allerdings zuckte sie einfach mit den Schultern und ballte die Hand zur Faust. „Zoro wach auf verdammt!“, rief sie, während ihre Faust in den Bauch des Schwertkämpfers krachte.
 

Killer zuckte zurück. „Autsch, wie brutal“, murmelte er nur, er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. – Jammernd setzte sich Zoro auf. „Was soll denn das?“, wollte er von Nami wissen. – „Wenn du nicht aufwachst und jetzt komm, ich will zurück zur Sunny und da du ja alleine sowieso nicht zurückfindest …“, sie riss ihn auf die Füße, ungeachtet dessen, schliefen Dave und Kai einfach weiter. – „Musst du mich da so brutal wecken?“, fragte Zoro. – „Muss ich, wenn du anders nicht wach wirst“, Nami zog sich ihr weingetränktes Hemd wieder an und schleifte dann einen gähnenden Zoro hinterher. Killer folgte ihnen aus dem Raum.
 

„Was ist mit den beiden?“, hakte er nach. – „Lass sie liegen, ich kenn die sowieso nicht“, antwortete Nami gleichgültig. „Das ganze war zudem deren Idee, die sind an allem Schuld“, schnaubte sie.
 

Sie verabschiedete sich von Killer und zerrte Zoro mit zur Sunny, obwohl sie diesmal auch Schwierigkeiten hatte, den richtigen Weg zu finden, sie waren am völlig anderen Ende der Insel gelandet. Es dauerte eine ganze Stunde, ehe sie letztendlich ankamen.
 

Grummelnd schleifte Nami Zoro aufs Deck, wo sie ihn einfach fallen ließ, dieser war gleich darauf wieder eingeschlafen. Robin und Usopp, die sich gerade um Pflanzi kümmerten, sahen überrascht auf. „Wo kommt ihr denn jetzt plötzlich her? Und was ist mit dir passiert, Nami“, wollte Robin wissen. Erst kam Luffy ziemlich seltsam mitten in der Nacht wieder zum Schiff zurück und jetzt war auch Nami so zugerichtet, irgendetwas lief auf dieser Insel falsch.
 

„Die Typen von … vorgestern, die mich da so dumm angemacht haben, haben mich zum Trinken eingeladen, ich weiß fast gar nichts mehr und ich brauch erst einmal was zu essen. Ich hab Hunger!“, Nami stürmte in Richtung Kombüse.
 

„Jetzt lässt sie Zoro einfach so da liegen“, murmelte Usopp, während er Pflanzi weiter goss. – „Ich bring ihn ins Bett“, seufzte Robin und ließ ihre Hände überall wachsen. Diese brachten Zoro rasch in die Kajüte, dort pennte er einfach weiter.
 

Nami knallte die Tür zur Küche zu, was eher weniger gut für ihre Kopfschmerzen war. „Sanji, ich hab Hunger, mach mir was zu essen!“, rief Nami. – Der Smutje zuckte zusammen. „Luffy-chwan, seit wann bist du …“, er stockte als er Nami sah. „Äh, du klingst mittlerweile schon wie Luffy-chwan, das ist gruselig“, stellte er fest.
 

„Hah? Quatsch nicht. Ich hab einfach nur Hunger und verdammte Kopfschmerzen, also mach mir was zu essen. Früher musste ich dich doch auch nicht drum bitten“, fuhr sie ihn an „Mann, weißt du eigentlich dass das richtig scheiße von dir ist, huh? Nur weil ich jetzt keine Frau mehr bin, beachtest du mich überhaupt nicht mehr, zumindest wenn es um Desserts und so geht! Das ist echt bescheuert von dir!“, sie hatte wütend die Arme vor der Brust verschränkt.
 

Sanji starrte sie ein wenig perplex an, was hatte sie denn jetzt auf einmal? Stimmungsschwankungen? „Okay …“, setzte er an. „Dir geht’s aber schon gut, oder?“ – „Sieht das etwa so aus? Verdammt, ich hab Hunger, ich hab Kopfschmerzen, ich hab einen Filmriss, ich bin ein verdammter Kerl, was glaubst du wie es mir geht!“, blaffte sie.
 

„Gut … ich mach dir was zu essen, setz dich doch“, antwortete er ein wenig überfordert. – „Ich will mich aber nicht setzen!“ – „Dann bleib halt stehen, oder geh duschen, was auch immer“, Sanji schüttelte den Kopf und stellte dann den Herd an. – „Ja, mach ich auch!“, fauchte Nami, beim Rausgehen knallte sie wieder die Tür zu.
 

Sanji sah ihr ein wenig verstört nach. „Was zur Hölle war das? Da vertragen sich ihre weibliche Denkweise und die männlichen Hormone wohl nicht … oder so“, vermutete er.
 


 

Unterdessen saß Luffy auf der Galionsfigur, er hatte die Beine an den Körper gezogen und die Arme darum geschlungen. Er hatte noch die Sachen von gestern Abend an. Eigentlich war er ja ziemlich müde und wollte nur noch ins Bett, aber wenn er im Bett lag, würde er sowieso nicht einschlafen können.
 

„Na toll, gestern lief es überhaupt nicht so, wie ich es wollte“, murmelte er vor sich hin. Er wusste jetzt, dass er das nicht noch einmal machen wollte, sie hatten ihm nämlich gesagt, dass er diesen Abend wieder dorthin kommen sollte. Er musste ihnen sagen, dass er darauf keine Lust hatte. Ja, das nahm er sich fest vor, wenn er ihnen wieder begegnete.
 

Es war einfach nur ein echt seltsames Gefühl und auch beim zweiten Mal hatte er keinen Spaß empfunden, logen sie ihn etwa an? Aber warum machten sie das dann? Oder hatten etwa nur sie Spaß? Das wäre ja echt gemein, sich einen Spaß auf seine Kosten zu machen.
 

Eigentlich wollte er ja mal die anderen Fragen, ob ihnen so etwas auch schon mal passiert war, aber dann müsste er ja erklären, warum er das wissen wollte und so würde er sich ja verraten, also fiel das auch schon mal raus. Zumindest konnte er keinen aus seiner Crew fragen.
 

Brach er sein Versprechen eigentlich, wenn er jemand Fremdes fragte? Wenn er sich recht daran erinnerte, dann hatte diese Katze, die ihn in der Neko-Bar angemacht hatte, ja auch so komische Andeutungen gemacht. Vielleicht sollte er die mal fragen, die schien sich damit ja auszukennen.
 

Genau das würde er machen, allerdings erst später, er musste erst einmal schlafen, er war die ganze Nacht wach gewesen, auch nachdem sie fertig waren und ihn wieder alleine weggeschickt hatten. Dass passte ihm auch nicht so recht, nachdem sie fertig waren verzogen sie sich immer so schnell, dass Luffy gar nichts weiter sagen konnte.
 

„Ich werde jetzt was essen, danach werde ich noch eine Runde schlafen, dann werde ich die Katze danach fragen und wenn ich vielleicht verstehe, was los ist, sieht die Welt schon gleich wieder besser aus. Ja! Das klingt nach einem Plan“, grinste Luffy, er sprang besser gelaunt zurück an Deck und machte sich auf den Weg in die Kombüse. Er hatte ja ersten schon mitgekriegt, das Nami zurückgekommen war. Diese saß gerade am Esstisch und starrte ihn beim reinkommen gleich so böse an, dass er zusammenzuckte und sich fragte, was er nun schon wieder falsch gemacht hatte.
 

„Sanji, ich hab Hunger“, rief er. – „Ja, setz dich, ich mach dir was“, kam es … ein wenig genervt von Sanji. Schon wieder fragte sich Luffy, was er falsch gemacht hatte. Dass Sanji wegen Nami schlecht gelaunt war, bemerkte er gar nicht, diese hatte ihm nämlich auch noch Vorwürfe wegen der Sache mit Hel gemacht. Die Stimmung auf der Sunny war wirklich nicht die beste im Moment.

Kapitel 17

11. Juni 1525
 

Luffy erwachte am frühen Abend, er hatte sich nach dem Essen gleich hingelegt. Gähnend richtete er sich auf und streckte sich. Er hatte diesmal besser geschlafen, es würde sich ja heute hoffentlich alles aufklären. Er musste nur mit der Katze sprechen.
 

Er stand auf und kramte dann in den Tüten erneut nach passender Kleidung. Diesmal war es sogar ein Kleid. Er hoffte, dass ihm keiner Fragen stellen würde. Er würde nur schnell zu der Neko-Bar gehen und diese Tessa fragen und dann würde er ins Hotel gehen und hoffentlich würden Kid und Law ihn mal ausreden lassen.
 

So schnell es ging verließ Luffy das Schiff, diesmal hielt ihn glücklicherweise niemand auf. Man konnte ja nicht immer nur Pech haben. Jetzt musste er nur noch diese Neko-Bar finden, das könnte zwar dauern, allerdings störte ihn das weniger. Kid und Law konnten ruhig mal warten.
 

Einige Zeit streifte Luffy auf der Suche nach dem Club durch die Straßen, hier musste er doch irgendwo sein … Es dauerte gute vierzig Minuten, bis er ihn tatsächlich gefunden hatte. Er seufzte tief auf, ein wenig aufgeregt war er ja schon, er wusste nicht so recht, wie er das Gespräch anfangen sollte.
 

Unsicheren Schrittes betrat er den Laden also. Wie schon das letzte Mal, kam sofort eine Katze an um ihn zu Begrüßen. „Miau, Willkommen im Salvador, die Lady“, schnurrte sie. „Haben Sie Interesse an unseren Katern oder bevorzugen Sie lieber die Kätzchen?“, fragte sie. – Luffy verstand kein Wort. „Kater? Katzen? Was meinst du damit?“, hakte er nach.
 

Die Begrüßungs-Katze kicherte leicht. „Nun ja, mit Kätzchen sind Frauen – wie ich – gemeint, die dir Vergnügen bereiten und mit Katern sind die Männer gemeint“, sie deutete an einen der Tische, dort saßen einige Frauen und kicherten, als sie dem Kater bei seiner Show zusahen. „Oh … nein, keine Kater. Ich bin auf der Suche nach Tessa“, entgegnete Luffy.
 

„Ah, auch noch eine bestimmte Katze. Kein Problem, komm mit, meine Hübsche“, sie strich mit dem Finger an Luffys Kinn entlang und lockte ihn weiter in den Club hinein. Ein wenig überfordert folgte er ihr. Unterwegs betrachtete er die unterschiedlichsten Katzen und auch die Kater, alle hatten mehr oder weniger kurze Katzenkostüme an, einige schienen zudem Wild- andere Hauskatzen darzustellen.
 

„Warte kurz, Tessa macht sich noch fertig, ich sage ihr bescheid“, damit ließ die Katze Luffy vor einer Tür stehen und tauchte erst zwei Minuten später wieder auf. „Also, Süße, sie kommt gleich. Soll dir solange jemand anderes Gesellschaft leisten?“ – Luffy schüttelte schnell den Kopf. Mit einem breiten Grinsen verzog sich die Katze.
 

Ein wenig wie bestellt und nicht abgeholt stand Luffy also vor der Tür und wartete. In Gedanken versuchte er noch einmal durchzugehen, was er mit Tessa besprechen wollte. Allerdings wusste er immer noch nicht, wie er so ein Thema angehen konnte.
 

Es dauerte noch weitere fünf Minuten, ehe Tessa endlich aus dem Raum heraustrat. „Ah, die Kleine von vor ein paar Tagen also“, grinste sie. „Was kann ich für dich tun und warum sind deine beiden … Lover nicht bei dir?“, wollte sie wissen. – „Sie sind nicht meine … Lover – glaube ich. Und na ja, ich wollte mit dir über etwas reden …“, setzte Luffy an.
 

„So, so, du willst also über etwas reden? Über was denn? Aber warte mal, wir sollten lieber in ein Séparée gehen, na komm schon“, sie griff nach Luffys Hand und zog ihn in einen kleinen abgegrenzten Raum. Sie drückte ihn auf die Couch und setzte sich neben ihn. „Also, schieß los.“
 

Ein wenig unsicher sah sich Luffy um. „Also … ähm, ich weiß ehrlich gesagt nicht so wirklich, wie ich anfangen soll. Denn eigentlich darf ich das ja keinem weiter sagen und so …“, fing er an. Tessa schwieg und sah ihn nur weiter an, darauf wartend, dass er weiter sprach. „Du darfst das niemandem weitersagen, vor allem nicht Kid oder Torao“, wechselte er schließlich. Man musste sich ja absichern.
 

„Klar, von mir aus doch, ich werde es keinem sagen. Aber, da du von Kid und Law sprichst haben die beiden sicherlich an jenem Abend noch etwas mit dir gemacht, oder?“, schlussfolgerte sie. – Luffy stieß die Luft aus. „Ähm ja … Also, ich weiß offen gestanden nicht mal so genau, was sie gemacht haben, oder wofür das gut sein sollte, sie sagten zwar, dass das Spaß macht, aber das hat es nicht und sie haben nicht mal was erklärt“, redete er drauf los.
 

Tessa hatte ein wenig ungläubig die Augenbrauen angehoben. Na, das konnte ja was werden. „Stopp, Moment, wir fangen langsam an, okay? Also, ich gehe mal davon aus, dass ihr Sex hattet“, fing sie an. Luffy nickte lediglich. „Und aus deiner Reaktion schließe ich mal, dass du so etwas vorher noch nie gemacht hast.“ – „Ja, die meinten plötzlich, ich sollte mich ausziehen und so, das fand ich ziemlich unangenehm“, gestand er.
 

„Männer“, Tessa stieß schwer die Luft aus. „Und sie haben dir so wirklich überhaupt nichts erklärt? Nicht mal das kleinste bisschen?“ – „Nicht wirklich, sie sagten nur, dass sie ja nichts schlimmes mit mir machen und das alle Erwachsenen das machen und halt, dass es Spaß macht … was es nicht macht“, er schnaufte.
 

„Tja, die haben es sich ganz schön einfach gemacht. Aber gut, ich kann dich beruhigen, etwas Schlimmes haben sie mit dir, denke ich mal, nicht gemacht, es gibt da nämlich … unterschiedliche Varianten. Und was den Spaß angeht – nun ja, das ist bei jedem unterschiedlich“, versuchte sie zu erklären.
 

„Ich dachte, nur die beiden haben Spaß. Zu der Schlussfolgerung bin ich gekommen, denn wenn sie keinen Spaß hätten, würden sie das ja auch nicht machen, oder?“, Luffy hatte den Kopf schief gelegt.
 

„Wie gesagt, das mit dem Spaß ist so eine Sache. Jeder empfindet das anders. Ich zum Beispiel fand es die ersten fünf, sechs Male einfach nur furchtbar öde, erst danach hat sich langsam so ein Gefühl eingestellt, dass es doch nicht ganz so schlecht ist. Verstehst du? Aber wann und ob du es spaßig finden wirst, dass kann ich dir nicht sagen, das liegt ganz an dir“, erzählte sie.
 

„Ach so, das heißt, ich könnte es auch irgendwann spaßig finden und es ist ganz normal, dass es am Anfang so komisch ist?“ – „Genau, das will ich damit sagen“, nickte Tessa. – „Warum haben die mir das nicht gleich gesagt? Und ich hab schon gedacht, dass sie mich angelogen haben!“, seufzte Luffy erleichtert. „Aber, was meintest du mit ‚unterschiedliche Varianten‘“, griff er gleich darauf noch einmal auf.
 

„Nun ja, Sex kann sehr vielseitig sein, meistens verübt man ihn zu zweit, in deinem Fall wahrscheinlich zu dritt?“, sie hatte leicht die Stirn gerunzelt und betrachtete Luffy. „Man kann dazu auch spezielle Spielzeuge nehmen, hm, manche stehen darauf, gefesselt, geschlagen oder anderweitig verletzt zu werden. Andere Leute wiederum haben andere Fetische, die Möglichkeiten sind grenzenlos“, zählte sie auf.
 

„Oh, okay, das wusste ich nicht, aber warum finden die es toll, sich dabei verletzen zu lassen? Ich mochte es nicht, als Kid mich gekratzt hat“, er grimassierte und zog sein Kleid ein wenig hoch, sodass Tessa die langen Kratzer sehen konnte.
 

„Na, bei euch geht es ja ganz schön ab“, sie hob die Augenbrauen an. „Aber mal ein ganz anderes Thema, wie stehst du eigentlich zu den beiden?“ – „Öh, wir sind alle Rivalen, wobei Torao und ich mal eine Allianz hatten. Nur deshalb hab ich da ja mit gemacht, weil er gesagt hat, dass ich ihm vertrauen kann und so.“
 

„Verstehe, aber tiefere Gefühle hast du für keinen der beiden?“ – „Tiefere Gefühle? Du meinst Liebe oder so? Wieso sollte ich?“, wollte Luffy wissen. – „Nur so, hat mich nur mal interessiert. Wobei ich dir sagen muss, dass Sex mit dem Partner, den man liebt, durchaus besser ist, als mit Personen, die man nicht wirklich kennt, zumindest ist das meine Einschätzung“, erklärte sie ihm.
 

„Okay … aber nein, ich mag die beiden zwar, aber wir sind nichts desto trotz Rivalen. Zudem bin ich ja eigentlich auch ein Mann, von daher“, grinste Luffy. – „Momentchen mal, bitte was?“, Tessa griff nach Luffys Kleid und hob es hoch um so einen Blick auf seinen Intimbereich werfen zu können. „Du verarscht mich doch. Du bist kein Mann. Warum behauptest du das?“
 

Luffys Wangen färbten sich leicht rosa, während er das Kleid rasch nach unten drückte. „Lass das! Ich wurde vorübergehend in eine Frau verwandelt, durch Iva-chan“, erklärte Luffy. – „Wie bitte? Was? Aber die beiden wissen das … was rede ich da, klar wissen die das, Kid hatte es ja sogar mal erwähnt, aber dann stellt sich mir die Frage, warum schlafen sie dann trotzdem mit dir? Lief da schon mal was, als du noch ein Mann warst?“, wollte Tessa wissen.
 

„Nein!“, wehrte Luffy ab. – „Sicher? Ich meine, mit diesem Law hattest du doch mal eine Allianz und da lief wirklich nichts? Nicht mal so ein klitzekleines bisschen?“, neugierig sah ihn die Katze an, wobei sie ihm auch immer näher kam.
 

„Da war wirklich nichts! Warum sollte ich so etwas machen? Ich meine, damals war ich doch noch ein Mann“, kam es von Luffy. – „Na und? Wo ist da das Problem, auch Männer können Beziehungen führen und Sex haben“, sie zuckte mit den Schultern. „Aber jetzt mal die andere Frage, warum schläfst du jetzt ausgerechnet mit den beiden, hm? Nur weil du jetzt eine Frau bist? Hättest du das auch gemacht, wenn du noch ein Mann wärst?“
 

„Nicht so viele Fragen auf einmal“, Luffy schnitt eine Grimasse. „Wie gesagt, die haben mich damit überrumpelt, ich wusste bis da gar nicht, dass Erwachsene so etwas machen!“ – Tessa seufzte theatralisch auf, drehte sich um und ließ ihren Kopf in Luffys Schoß sinken. „So unerfahren“, stieß sie aus, während sie sich den Handrücken gegen die Stirn drückte. „Weißt du, Kleiner, deine Unerfahrenheit ist ja echt problematisch. Stell dir mal vor, jemand anderes hätte das ausgenutzt“, sie klickte mit der Zunge. „Nicht auszudenken, was dann mit dir alles passiert wäre.“
 

Doch da richtete sich Tessa wieder auf, ihre Hände stützte sie auf Luffys Oberschenkel. „Aber hey, das ist eigentlich Stoff für eine richtig gute Liebesgeschichte. Ich meine, da könnte sich ja noch etwas draus entwickeln, aus Law und dir meine ich. Kid halte ich für chronisch beziehungsunfähig, aber Law … zumal ihr ja schon mal eine Allianz hattet. Vielleicht macht er das ja jetzt, da er sich seine Gefühle für dich nicht eingestehen konnte, solange du noch ein Mann warst. Hach, das klingt dramatisch, vor allem, wenn du wieder ein Mann wirst. Wird er da weiterhin zu dir stehen, oder wird er dich von sich stoßen?“, spann sie herum.
 

Luffy errötete leicht. „Hey, jetzt mal langsam, ich hab keine Liebesbeziehung zu Torao, klar, und da wird auch nie eine sein“, wehrte er ab. – „Sag niemals nie!“, sie kam wieder auf ihn zugeschossen. „Du musst mir ein Bild aus euren Flitterwochen schicken, ja?“, sie zwinkerte. – „Vergiss es, ich werde nicht heiraten! Weder Torao noch sonst irgendwen!“, brummte Luffy.
 

„So langweilig! Ich warte ja nur darauf, dass mal ein gescheiter Kerl kommt, den ich heiraten kann“, sie stieß die Luft aus und sackte wieder auf Luffys Schoß zusammen. – „Ähm, okay? Dann heirate du doch Torao“, schlug Luffy vor.
 

Tessa schoss wieder nach oben und patschte ihre Handflächen gegen Luffys Wangen. „Bist du denn des Wahnsinns? Ich will doch keinen Piraten zum Mann. Die lassen sich sowieso schon so schwer einfangen und zudem müsste ich entweder mit auf See, was nicht geht, da ich schnell Seekrank werde, oder hier ewig warten, bis er mal wieder kommt. Das ist nicht schön“, erklärte sie. „Außerdem hab ich noch keinen Piraten getroffen, der heiraten wollte. Von daher“, sie zuckte mit den Schultern.
 

„Dann halt nicht“, murmelte Luffy. – „Aber warte mal!“, sie zog Luffys Wangen weit auseinander. „Nebenbei, das ist echt cool, so dehnbar … aber egal, willst du nicht doch mal ein Katzen-Kostüm anziehen? Ich bin mir sicher, du würdest die Jungs verrückt machen. Als ich dass das letzte Mal erwähnt habe, musste Law schon ziemlich an sich halten. Der würde sicherlich über dich herfallen, wenn er dich so sehen könnte“, schlug sie ihm vor.
 

„Äh, lieber nicht, ich will ja gar nicht, dass sie weiter … über mich herfallen“, stammelte Luffy. – „Ach komm schon! Ich möchte dich auch unbedingt mal in so einem Kostüm sehen. Und zudem, vielleicht macht es dir ja langsam Spaß, wer weiß das schon“, bettelte sie, sie sah ihn mit zuckersüßem Blick an.
 

„G-geht das denn so einfach?“, hakte Luffy unsicher nach. – „Aber klar, du kriegst einfach eins von meinen Kostümen. Komm mit“, sie lächelte breit und zog Luffy auf die Beine. Sie führte ihn in den Umkleideraum. „Zudem, der Chef ist heute nicht da, also geht das in Ordnung“, fügte sie noch hinzu.
 

„Sie lief zu ihrem Spind und kramte ein weiteres, dunkelblaues Kostüm hervor. Sie selbst trug ein violettes Kostüm, welches gut zu ihren orange-farbigen Haaren passte. „Hier, bitte sehr, es dürfte passen, wir haben ungefähr die gleiche Größe.“
 

Luffy nahm das knappe Outfit entgegen. „Soll ich mich hier einfach so umziehen?“, fragte er zweifelnd. – „Na klar, die meisten Mädels sind draußen, von daher, nun mach schon, oder soll ich dir helfen?“, sie legte den Kopf schief.
 

„Wirst du wahrscheinlich müssen“, seufzte Luffy. Danach zog er sich noch immer zögerlich sein Kleid aus. – „Die Unterwäsche wirst du auch ausziehen müssen, sonst sieht das bei dem trägerlosen Oberteil doof aus“, teilte Tessa ihm mit.
 

Der Piratenkapitän nickte und zog sich den BH aus nur um danach das kurze blaue Oberteil wieder anzuziehen. Einige Zeit starrte er das Höschen mit dem Katzenschwanz an. Aber auch dieses zog er an. Danach noch die Überkniestrümpfe, die hochhackigen Schuhe, die langen Handschuhe und die Katzenohren.
 

„Zu guter Letzt kommt das hier“, Tessa hielt ihm ein rosa Halsband hin. – „Das auch noch? Ich bin doch kein Hund“, merkte Luffy an. – „Das nicht, aber du bist jetzt ein artiges kleines Hauskätzchen, also zieh es an“, säuselte sie.
 

Letztendlich zog Luffy auch noch das Halsband an, es hatte vorne einen goldenen Anhänger, er fragte sich echt, wer aus so etwas stand. „Und was nun?“, wollte er wissen. – „Jetzt kommst du mit raus, wir müssen dich ein wenig rumzeigen, denn du bist einfach nur Zucker!“, Tessa warf ihm eine Kusshand zu.
 

„Aber, was ist, wenn die mich anfassen wollen?“, stieß Luffy ein wenig panisch aus. – „Keine Sorge, ich sage denen schon, dass du eigentlich nicht dazu gehörst. Zudem musst du dich gar nicht anfassen lassen. Die Kerle dürfen dich nur anfassen, wenn du es erlaubst“, erklärte sie ihm.
 

Nicht ganz überzeugt ging Luffy schließlich mit raus. Er war sich wirklich nicht sicher, ob das so eine gute Idee war, die Sachen waren ihm viel zu kurz. „Und wer weiß, vielleicht kommen ja ganz zufällig Kid und Law vorbei“, sie zwinkerte ihm schelmisch zu. Gerade das wollte Luffy ja eigentlich nicht. Allerdings hatte er auch so das Gefühl, dass das nicht nur eine Vermutung war.
 

Tessa zog ihn mit an die Bar, sie drückte ihn auf einen der Hocker. „Fabi, gibt ihr einen Drink, damit sie lockerer wird“, meinte Tessa zu Fabiola. Diese nickte und bereitete sogleich etwas vor. Es war ein Cocktail. – „Bitte sehr. Trink das, dann geht’s dir besser.“
 

„Danke …“, seufzte Luffy auf und nahm das Glas, er sog an dem Strohhalm und wenige Sekunden später hatte er eine eklig schmeckende Flüssigkeit im Mund. Was zur Hölle war das für ein Zeug, es brannte fürchterlich. – „Zu viel Wodka?“, hakte Fabiola nach. – „Ich denke schon“, Luffy schon das halbvolle Getränk zurück.
 

„Miahahaha, man gewöhnt sich an den Geschmack“, kam es von einer dritten Katze, sie war recht klein, wirkte sehr jung und irgendwie fehl am Platz. Allerdings schnappte sie sich den Cocktail und leerte ihn. „Man darf nichts verkommen lassen. Bist du neu?“
 

„Nein! Ich sollte das nur mal anziehen. Ich arbeite hier nicht, oder so“, wehrte Luffy ab. Er griff nach dem Wasserglas, welches Fabiola ihm hingestellt hatte und leerte es in einem Zug. – „Hach, schade, du siehst so süß in dem Kostüm aus, du solltest dir wirklich überlegen, ob du nicht hier anfängst. Du würdest damit echt Kohle machen können“, schnurrte sie.
 

„Danke nein, keinen Bedarf“, nuschelte Luffy. – „Aber willst du es nicht mal versuchen? Nur heute Nacht mal“, meinte jetzt auch Tessa. – Schnell schüttelte er den Kopf, nicht, dass er sich wieder zu etwas überreden ließ. „Auf keinen Fall und ich denke, ich werde mich mal wieder umziehen, ich war ja jetzt einmal hier draußen“, Luffy stand auf und wollte gerade in Richtung Umkleideraum gehen, als er plötzlich eine bekannte Stimme vernahm.
 

„Verdammt noch mal, Luffy, bist du das?“, das war ganz eindeutig Kid. So ein Mist aber auch. Luffy drehte sich zu Kid und auch zu Law um. – „Ja … aber was macht ihr denn hier?“, er sah zwischen den beiden hin und her. Dabei entging ihm nicht, dass Law beinahe die Gesichtszüge entgleist wären und er mächtig an sich halten musste.
 

„Na ja, wir waren gerade auf dem Weg ins Hotel, haben aber noch mal einen Abstecher hier rein gemacht … Das ist ein äußerst glücklicher Zufall wie mir scheint“, noch immer starrte Kid ihn an, während Law in Richtung Bar ging und sich erstmal einen Drink auf den ‚Schock‘ bestellte.
 

„Du solltest das Kostüm definitiv anlassen, das steht dir ausgezeichnet“, meinte Kid während er auf Luffy zuging. „Tessa, er kann es doch diese Nacht anbehalten, oder nicht?“ – „Von mir aus doch“, schnurrte sie.
 

„Super, also Luffy wir sollten schnell ins Hotel gehen, da kannst du uns eine kleine Privatvorführung geben“, beschloss Kid. – Luffy wollte eigentlich verneinen, doch da kamen ihm Tessas Worte wieder in den Sinn, es war am Anfang nun mal komisch, der Spaß stellte sich erst später ein. Wer weiß, vielleicht kam der Spaß ja diesmal? „O-okay, aber so kann ich auf keinen Fall durch die Stadt laufen! Ich muss mir wenigstens was drüber ziehen“, murmelte er.
 

„Dann beeil dich, wir warten hier“, antwortete Kid, während Luffy sich in Richtung Umkleideraum begab. Er atmete ein paar Mal tief durch. – „Nur die Ruhe, Luffy, wie Tessa bereits sagt, kann das alles noch besser werden. Man muss der ganzen Sache einfach mal eine Chance geben“, redete er sich ein, während er sich schnell sein Kleid überzog, er wusste jetzt nicht so recht, wo er die Unterwäsche hinstopfen sollte, weshalb er sie einfach da ließ. Er würde sie halt morgen wieder abholen.
 

Nach einigen Sekunden fühlte er sich bereit, diese Tür zu öffnen und wieder zu Kid und Law zu gehen.

Kapitel 18

12. Juni 1525
 

Es war der nächste Morgen, als Luffy in dem Hotelbett erwachte. Verdammt! Er hatte es diese Nacht nicht mal mehr zurück zum Schiff geschafft. Von Kid und Law war keine Spur zu sehen. Toll, klasse! Da hatten sie ihn einfach liegen gelassen und nicht einmal geweckt.
 

Ein wenig genervt setzte er sich auf. Das wollte er jetzt nicht mehr mit machen, auf keinen Fall, war ihm doch egal, ob das irgendwann mal Spaß machen würde oder nicht. Er saß an der Bettkante und starrte einige Zeit auf die Wand.
 

Da klopfte es plötzlich. „Hey, du musst aus dem Zimmer raus, oder noch einmal bezahlen!“, hörte er eine mehr oder weniger wütende Stimme. – „Ja, bin gleich weg“, antwortete Luffy, während er sich schnell anzog. Wobei er notgedrungen das verdammte Katzen-Kostüm noch einmal drunter zog.
 

Er würde jetzt zu dem Club gehen, das Kostüm abgeben, sich seine Unterwäsche wieder holen und dann würde er zur Sunny zurückkehren. Sanji musste ihm unbedingt was zu essen machen, er starb fast vor Hunger.
 

Der Kerl vor seiner Tür sah ihn ein wenig seltsam an, denn der Katzenschwanz lugte unter dem Kleid ein wenig hervor und die Ohren hatte er in der Hand. „Na, wird aber auch Zeit“, brummte er. Flugs verließ Luffy das Hotel. Hoffentlich hatte die Neko-Bar noch auf! Allerdings war das Glück nicht auf seiner Seite, das Lokal hatte geschlossen. – „Verdammt! So ein Mist aber auch“, stieß er wütend aus.
 

Jetzt musste er also so wie er war zur Sunny zurück, wie sollte er bitte schön das Katzen-Kostüm erklären? Ein wenig frustriert machte er sich auf den Weg zu seinem Schiff. „Das ist alles nur deren Schuld“, murmelte er.
 

„Oi, Luffy!“, konnte er Frankys Stimme vernehmen. Verdammt! Und er war nicht mal in der Nähe der Sunny. „Du bist aber früh unterwegs“, kam es von dem Cyborg. „Oder bist du jetzt erst auf dem Rückweg? – „Ähm, nja kann man so sagen …“, antwortete Luffy. „Wo warst du eigentlich die ganze Zeit?“, Franky war ja auch einen gewissen Zeitraum gar nicht auf dem Schiff gewesen.
 

„Ach, ich war bei den Mädels hier“, er deutete auf eine Gruppe von Mädchen, die hinter ihm auftauchten. Sie kicherten und schmiegten sich an ihn. „Ich habe aus einigen von ihnen super coole Cyborgs gemacht. Stell dir vor, die waren auch gerade dabei, ihren Körper super umzubauen. Allerdings waren sie sich gar nicht sicher, wie sie das genau machen sollten, deshalb hab ich ihnen gezeigt wie es geht“, er grinste breit.
 

„Ah, er ist so super!“, schwärmten die Mädchen. – „Und er hat uns so sehr geholfen“, seufzte ein anderes auf. „Du bist Luffy? Dann bist du doch die Kapitänin, oder? Ihr müsst unbedingt so lange auf der Insel bleiben, bis er uns fertig umgebaut hat, klar?!“, meinte sie.
 

„Öh … okay?“, Luffy war ziemlich überrumpelt, als sie plötzlich seine Hände ergriff. – „Hach, vielen lieben Dank. Ich meine, es ist schon verdammt schwer, an so einen super tollen Cyborg zu kommen, den werden wir auf keinen Fall so schnell wieder gehen lassen“, sie grinste breit.
 

„Alles klar … Das ist zum Glück eine Vergnügungsinsel, also kann man hier ruhig etwas länger bleiben“, antwortete Luffy. – „Apropos Vergnügen, Luffy, warum hast du plötzlich einen Katzenschwanz?“, wollte Franky wissen, er griff nach dem Ende und hob ihn an.
 

Luffy zuckte zusammen und riss dem Cyborg den Schwanz aus den Händen. „Äh, das ist, äh … ein Hobby von mir!“, stammelte er. – Franky sah Luffy ein wenig ungläubig an. „Ein … Hobby? Seit wann denn das?“ – „Seit äh, Dingens hier, du weißt schon“, murmelte er.
 

„Nein, ehrlich gesagt nicht …“ – „Ah, seit wir auf Enies Lobby dem Katzen-Typ begegnet sind, halt, seitdem finde ich Katzen todschick!“, er sprach so schnell, dass er sich fast verhaspelte. – Franky überlegte einige Zeit. Er sprach wohl von Rob Lucci, allerdings hatte er den Zoan-Nutzer ganz anders in Erinnerung. Wenn er ihn sich jetzt in einem Katzen-Kostüm vorstellte … nein, definitiv nein! „Okay, Luffy, wenn du das sagst“, er wusste nicht so ganz, was er darauf erwidern sollte.
 

„Ja! Ist es, und ich geh dann mal zum Schiff zurück, ich hab Hunger! Bye-Bye!“, ohne Frankys Antwort abzuwarten, lief Luffy davon. Innerlich ohrfeigte er sich, etwas Dümmeres war ihm wohl nicht eingefallen? Das er seit der Begegnung mit Rob Lucci auf Katzen-Kostüme stand? Oh Hilfe. Er stieß die Luft aus und lief schnell weiter. Schlimmer konnte es ja wohl kaum mehr werden.
 

Es dauerte gar nicht mehr so lang, da erreichte er die Sunny, er musste sich jetzt dringend umziehen und vor allem dieses bescheuerte Kostüm verstecken! Er rannte schnell in das Frauenschlafzimmer, auf dem Deck hatte er jetzt niemanden gesehen, was für ein Glück.
 

Er zog sich rasch um und verstaute das Kostüm unter seiner Matratze, er musste es heute Abend unbedingt zurück bringen, das durfte er nicht vergessen. Ein wenig beruhigter ging er nun rüber in die Kombüse.
 

„Morgen“, rief er wieder gut gelaunt, man durfte sich nur nichts anmerken lassen, dann würden sie keine Fragen stellen, hoffte er zumindest. „Sanji, ich hab Hunger!“ – „Was auch sonst. Setz dich schon mal“, meinte der Smutje.
 

„Sag mal, Luffy, wo warst du die Nacht eigentlich?“, hakte Robin nach, die mit Nami am Tisch saß und gerade Pflanzi ein Glas Wasser hinhielt. – „Ich … öh, das hier ist eine Vergnügungsinsel! Da kann ich doch wohl weg bleiben, oder?“, meinte er.
 

„Sicher …“, die Archäologin musterte Luffy einige Zeit. Ihr Blick war ihm irgendwie unangenehm, es war, als ahnte sie irgendetwas. Ein wenig unruhig setzte sich Luffy neben Nami und wartete auf sein Essen. – „Ach, wir bleiben übrigens noch so lange hier, bis Franky seine … Cyborg-Mädchen da umgebaut hat“, teilte er ihnen mit.
 

„Cyborg-Mädchen? Es gibt echt Mädchen, die damit was anfangen können?“, fragte Nami. – „Anscheinend. Ich war auch überrascht … Hey, ist es eigentlich normal, dass ich Frankys Roboter-Aussehen nicht mehr ganz so cool finde?“, wollte Luffy wissen.
 

„Hm, schon möglich, immerhin bist du jetzt auch eine Frau. Allerdings könnte ich nicht behaupten, dass ich mich jetzt mehr für Roboter interessiere, als vorher“, Nami stieß die Luft aus. Lustlos schnappte sie sich eine der Zeitschriften, die auf dem Tisch lagen und blätterte sie durch. „Ach, bist du eigentlich noch mal Kid und Law begegnet?“, fragte sie beinahe schon zu beiläufig.
 

Sanji stellte Luffy gerade das Essen hin, auch er beobachtete seinen Kapitän genau. „Ähm, klar, wir waren noch ein paar mal zusammen unterwegs“, antwortete Luffy. – „Was habt ihr denn so gemacht?“, kam es jetzt auch von Robin. – So eine Situation hatte Luffy eigentlich vermeiden wollen. „Na ja, wir waren hier und dort mal“, nuschelte er.
 

„Wo ist hier und dort?“ – „Uhm … also im Vergnügungspark, in der Katzen-Bar, und so halt“, murmelte er. Was sollte er ihnen auch schon groß sagen? Dass sie ihn in ein Hotel schleiften und dort mit ihm Sex hatten, konnte er ihnen ja schlecht sagen.
 

„Sicher? Ich meine, sie haben doch nichts getan, was sich nicht gehört, oder doch?“, Sanji setzte sich neben Luffy und sah ihn eindringlich an. „Wenn sie nämlich irgendetwas Unanständiges gemacht haben, werde ich sie geradewegs in ihre Blues zurück kicken!“, knurrte er leicht. – „Was? Warum glaubst du nur, dass sie irgendetwas Unanständiges gemacht hätten? Ich meine, wir sind doch noch immer Rivalen und so …“, versuchte Luffy ihn zu beruhigen.
 

„Na und? Mir gefielen ihre Blicke nicht, mit denen sie dich angesehen haben, Luffy-chwan. Du kannst es uns ruhig sagen, wenn sie irgendetwas gemacht haben, was du nicht wolltest. Wir werden uns höchstpersönlich um die beiden kümmern!“, versprach Sanji.
 

„Mach mal halblang! Auch wenn ich jetzt ein bisschen schwächer bin, heißt das nicht, dass ich ein absolut hoffnungsloser Fall bin! Ich kann mich schon noch gegen die beiden wehren!“, was ja eigentlich schon wieder gelogen war, momentan kam er kaum gegen die beiden an. Auch wenn er es sich immer wieder vornahm, ihnen mal die Meinung zu sagen. Aber das würde er ganz sicher nicht vor seinen Nakama erwähnen.
 

„Klar, natürlich, aber dennoch machen wir uns ein wenig Sorgen, du bist in letzter Zeit ziemlich komisch“, meinte Sanji. – „Ach quatsch! Bin ich gar nicht“, stritt Luffy ab. Er schlang schnell das Essen hinunter und stand dann auf. „Komm mit, Pflanzi, wir gehen spazieren“, er schnappte sich die Pflanze und ging mit ihr dann nach draußen.
 

„Irgendetwas ist da im Busch“, merkte Robin an. – „Definitiv, nur was?“, fragte sich Sanji. – „Irgendwann wird er sich verplappern, dann wissen wir auch was los ist. Ich denke, wir sollten es einfach abwarten“, murmelte Nami vor sich hin, noch immer in der Zeitung blätternd.
 


 

Der Abend zog schnell ein, Luffy hatte noch immer Pflanzi dabei, als er das Katzen-Kostüm wegbrachte und danach zum Hotel ging. Kid und Law waren ein wenig verwundert darüber, weshalb sie wohl nicht sofort über ihn herfielen. „Ich muss euch was sagen, ich hab keine Lust mehr auf das Ganze!“, setzte Luffy an.
 

„Nicht?“, kam es von Kid. „Macht’s dir keinen Spaß?“ – „Nein! Es macht überhaupt keinen Spaß und es ist seltsam, deswegen will ich das nicht mehr machen!“, Luffy sah sie ernst an, er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. – „Wenn dass so ist kann man dagegen wohl nichts machen. Tja, dann tschau, wir sehen uns, wenn ich Piratenkönig bin“, kam es trocken von Kid und das war’s. Er verließ das Zimmer und weg war er.
 

Kid legte noch am selben Abend ab, jetzt hatte er ja kein schönes Spielzeug mehr, also hatte er auch keinen Grund, länger als nötig auf der Insel zu verweilen. Auch Law verabschiedete sich recht trocken, obwohl er nicht sofort abreiste. Allerdings brach auch er zwei Tage später auf.
 

Luffy war ziemlich sauer, sowohl auf sich selbst, als auch auf Kid und Law. Also stimmte es tatsächlich, dass sie ihn einfach nur ausgenutzt hatten. Ihm war mittlerweile klar, dass das ziemlich dumm von ihm war, er hätte schon viel früher nein sagen sollen.
 

Sanji machte sich wohl am meisten sorgen, als er seinen schlecht gelaunten Kapitän sah, weshalb er ihm auch ein besonders leckeres Mahl zubereitete, allerdings heiterte es Luffy nicht sonderlich auf.
 

Franky war noch eine ganze Woche lang abwesend, er half den Mädchen beim Umbau, im Gegensatz zu den meisten anderen hatte er sehr gute Laune. Er war vollkommen in seinem Element noch dazu war er von vielen hübschen Frauen umgeben. Was wollte man also mehr?
 

Usopp und Zoro hatten sich noch einmal mit Killer, Shachi und Penguin in Verbindung gesetzt, schließlich hatten sie ja noch eine Wette laufen, allerdings war es nicht so ganz klar, wer nun gewonnen hatte. Weshalb sie beschlossen, den Wetteinsatz später einzulösen, wenn oder falls sie sich mal wieder sahen. In der Zwischenzeit würden sie sicherlich herausfinden, ob da nun etwas gelaufen war, oder nicht. Die beiden waren fest davon überzeugt, dass sie die Wette gewinnen würden, immerhin war Luffy ja nun wirklich nicht der Typ, der mit irgendwem ins Bett stieg. Sie waren sich ihrer Sache also ziemlich sicher, dass sie damit allerdings mächtig auf die Schnauze fallen sollten, war ihnen zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
 

Die Mugiwara-Bande blieb nach Frankys Rückkehr noch eine Nacht dort, ehe sie am nächsten Morgen, dem 20. Juni, aufbrachen. Mittlerweile hatte sich Luffys Laune wieder gebessert, er hatte den Vorfall zwar nicht vergessen, aber er würde nicht weiter darüber nachdenken. Es gab schließlich wichtigeres zu tun, als sich seinen Kopf über Kid und Law zu zerbrechen. Zum Beispiel neue Abenteuer erleben. Dass er geradewegs auf sein bisher wohl größtes Abenteuer zusteuerte, wusste er zu dem Zeitpunkt auch noch nicht.

Kapitel 19

8. Juli 1525
 

Es vergingen einige unspektakuläre Wochen, zwar gab es hier und da ein Unwetter, aber das war ja auf der Grand Line nichts Neues. Die teils negative Stimmung, die während ihres Aufenthalts auf Divertimento auf dem Schiff geherrscht hatte, war komplett verschwunden, fast so, als sei nie etwas passiert. Nami war mittlerweile auch entspannter geworden, zwar nervte sie der Geschlechterwechsel immer noch, aber sie war deswegen fast gar nicht mehr übellaunig drauf.
 

Auch Luffy hatte sich vollkommen von Kids und Laws Überfällen auf ihn erholt. Mittlerweile hatte er deswegen keine schlaflosen Nächte mehr, passiert war passiert. Die letzten Wochen war er damit beschäftigt gewesen, ein wenig zu trainieren, immerhin konnte es ja nicht angehen, dass er so schwach war und sich gegen niemanden mehr durchsetzen konnte.
 

Usopp hatte bei Pflanzi erstaunliches geleistet, diese war fast doppelt so groß, als zu beginn. Sein nächstes Ziel war es, ihr sprechen bei zu bringen, was allerdings noch nicht so ganz klappte. Sie konnte allerdings schon das Wort ‚Wasser‘ aussprechen. Der Schütze hätte zwar nie damit gerechnet, dass aus seiner Erfindung mal so etwas werden könnte, er hatte eigentlich gedacht, dass sie nach einigen Stunden wieder einging, aber er war jetzt doch ziemlich stolz auf sich. So eine Pflanze hatte sicherlich nicht jeder.
 

Robin hatte einige Zeit noch versucht, herauszufinden warum Luffy auf der Insel so komisch war, doch da er nie darüber sprach, hatte sie es irgendwann gelassen. Zwar beobachtete sie ihn auch weiterhin noch, aber nach wie vor konnte sie nichts Auffälliges feststellen. Er war wieder so gut drauf, wie vor dem Aufenthalt.
 

Vor einigen Tagen jedoch, veränderte sich die Situation, nicht nur das Wetter war scheußlich kalt und regnerisch, was ja an sich schon schlimm genug war, nein, auch Luffy ging es bescheiden. Seit einiger Zeit plagte ihn immer wieder stark auftretende Übelkeit. Er selbst glaubte, dass er sich wohl etwas eingefangen hatte.
 

Es war die Nacht zum achten Juli, gerade einmal zwei Uhr morgens und Luffy ging gerade zum vierten Mal aus Klo. Das war echt furchtbar nervig und er war vollkommen übermüdet. Noch dazu hatte er wieder das Gefühl sich übergeben zu müssen, es war richtig heftig.
 

Als er zurück ins Schlafzimmer kam, wurde er von Nami wütend angestarrt. „Echt mal, Luffy, musst du ständig aufs Klo rennen, es nervt!“, knurrte sie. – „Sorry, aber wenn ich nun mal muss?“, brummte Luffy, er setzte sich auf sein Bett. „Noch dazu könnte ich gerade kotzen, das ist echt lästig“, fügte er hinzu.
 

„So schlimm?“, hakte Nami nach. – „Hm-m, und es wird einfach nicht besser. Ich hab mir sicherlich irgendetwas eingefangen“, Luffy fuhr sich durch die Haare und stieß gepresst die Luft aus. – „Aber wenn etwas rum geht, müssten dann nicht zumindest ein paar andere von uns auch etwas haben?“, überlegte die Navigatorin.
 

„Keine Ahnung“, Luffy zuckte mit den Schultern, während er sich zurücklegte, massierte er sich geistesabwesend die Brüste, die spannten in letzter Zeit auch hin und wieder. – Nami betrachtete ihren Kapitän noch eine Weile, ehe sie sich auch wieder hinlegte. Allerdings wurde sie noch einige Male von Luffy geweckt. Na, das könnte ja noch spaßig werden.
 

Gegen fünf beschloss Luffy ganz aufzustehen, er konnte nicht mehr liegen, noch dazu musste er sowieso immer wieder ins Badezimmer rüber laufen, da konnte er auch Wache halten. Er fand Robin oben auf der Hauptterrasse. „Du kannst dich meinetwegen schlafen legen, ich übernehme die Wache“, seufzte Luffy. – Robin sah ihn einige Zeit an. „Du siehst ganz und gar nicht gut aus, bist du dir sicher?“
 

„Ja, ich kann sowieso nicht schlafen. Außerdem bin ich hier näher am Badezimmer dran“, er stieß die Luft aus und stützte seine Arme auf die Reling. – „Du solltest dich wirklich ausruhen, wenn es dir nicht gut geht“, merkte sie an. – „Ach, ich hab mir sicherlich nur irgendetwas eingefangen, ist schon nicht ganz so schlimm“, versuchte er sie zu überzeugen, was aber ganz und gar nicht klappte.
 

Robin trat auf ihn zu und legte ihm kurz eine Hand auf die Stirn. „Also Fieber hast du schon mal nicht, zudem glaube ich nicht wirklich, dass es eine Krankheit ist …“, meinte sie. – „Was soll es denn sonst sein? Vielleicht hab ich auch nur was Falsches gegessen“, spielte er es herunter. Er zupfte an seinem Nachthemd herum, es war echt unangenehm, es zu tragen.
 

„Jetzt legt dich noch ein wenig hin, mir geht’s soweit ganz gut, wirklich!“, versicherte Luffy der Archäologin, er sah sie mit festem Blick an. Momentan stimmte das auch, die Übelkeit war ein wenig zurückgegangen, allerdings noch immer nicht vorbei. – Robin musterte ihn noch einige Zeit, ehe sie schließlich widerwillig ging.
 

Luffy starrte einige Zeit aufs Meer hinaus, die frische Luft war sehr angenehm, es lag noch immer der Geruch des Regens in der Luft. Er fragte sich ernsthaft, was in letzter Zeit nur los war, ständig war irgendetwas anderes. Zuerst wurde er betäubt und entführt, dann wurde er zu Dingen gezwungen, die er nicht machen wollte, nur weil man ihn nicht ausreden ließ und jetzt schien er sich noch was eingefangen zu haben. Schlimmer konnte es ja nicht mehr werden. Allerdings wollte er auch nichts hinauf beschwören, bei seinem Glück, dass er als Frau hatte …
 


 

Einige Stunden später, die anderen saßen schon beim Frühstück, kam auch Luffy dazu. Er hatte sich noch umgezogen, obwohl ihn der Büstenhalter gerade umbrachte. Ständig zupfte er daran herum, weil er einfach verdammt unangenehm zu tragen war.
 

Er betrat die Kombüse und schon gleich stieg ihm ein Geruch in die Nase, der die Übelkeit schlagartig zurückholte. Er rümpfte die Nase und ging in Richtung Esstisch. „Geht’s dir besser?“, fragte Nami. – „Nicht wirklich“, antwortete er und setzte sich neben Usopp. „Sanji, was riecht hier so komisch?“
 

„Wie bitte? Hier riecht es höchstens nach dem gebratenen Speck, aber sonst wüsste ich nicht, was du meinst“, meinte Sanji. – Er trug den vollen Teller zu Luffy, doch als er ihn vor seinen Kapitän stellte, wurde der aschfahl. „Nein, mach das weg“, schnell schob Luffy den Teller zur Seite, wobei er ihn fast vom Tisch fegte. Er presste seine Hand vor Mund und Nase. Er versuchte die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken, doch schließlich sprang er auf und sprintete aus dem Raum.
 

Er lief zur Reling beugte sich darüber und erbrach sich ins Meer, bis zum Badezimmer hätte er es nie und nimmer rechtzeitig geschafft. Die anderen waren auch nach draußen auf das Deck getreten, sie betrachteten besorgt ihren Kapitän.
 

Chopper ging schnell auf Luffy zu, da stimmte definitiv etwas nicht, er musste ihn unbedingt untersuchen, die letzten Tage hatte Luffy noch gemeint, dass das sicherlich von alleine besser werden würde, doch Chopper glaubte nicht so wirklich daran. „Du kommst jetzt sofort mit ins Krankenzimmer. Ich werde mir das genauer ansehen“, meinte er entschlossen, diesmal würde sich sein Kapitän nicht rausreden können.
 

„Ach quatsch …“, setzte er an, doch Choppers ernster Blick ließ ihn verstummen. – „Du kommst jetzt mit“, er packte Luffy und zog ihn mit zum Krankenzimmer.
 

Dort verfrachtete das Rentier Luffy auf die Liege und fing an, einige Tests bei ihm durchzuführen. Luffy lag weitestgehend ruhig auf der Liege und ließ es über sich ergehen, er versuchte auch die Übelkeit zu ignorieren, die immer noch in ihm rumorte. Der Geruch von gebratenem Speck hing ihm noch immer in der Nase und trug nicht gerade dazu bei, dass er sich beruhigen konnte.
 

Da die Auswertung einige Zeit dauerte, gesellte sich zwischenzeitlich Nami zu ihnen, da sie sich nach Luffys Befinden erkundigen wollte. Allerdings war das nur mäßig besser. Sie brachte ihm ein Glas Wasser, damit er wenigstens mal den ekligen Geschmack aus dem Mund bekam.
 

Nachdem die Auswertungen abgeschlossen waren, starrte Chopper wie hypnotisiert das Blatt an, das durfte doch jetzt echt nicht wahr sein! Er konnte es einfach nicht fassen, dieses Ergebnis schockierte ihn sosehr, dass er sich erst einmal setzen musste.
 

„Was ist denn, Chopper? Ist es arg schlimm? Muss ich sterben?“, fragte Luffy leicht panisch, als er das Rentier beobachtete. – Chopper brauchte einige Sekunden, um sich wieder zu fassen. Das so etwas ausgerechnet Luffy passiert war.
 

Der Arzt sah jetzt seinem Kapitän geradewegs in die Augen. „Also, sterben wirst du nicht …“, setzte er an. „Aber ich weiß echt nicht, ob die Nachricht jetzt gut oder schlecht ist.“ – „Jetzt sag schon, was habe ich denn? Und wie lange wird das noch so bleiben? Ich finde es echt schlimm, mich die ganze Zeit übergeben zu müssen“, meinte Luffy.
 

„Tja, dann sage ich es wohl lieber gleich … Aus den erhöhten HCG-Werten kann man schließen, dass du schwanger bist“, antwortete er. – Luffys Augenbrauen hoben sich an. „Schwanger?“ – „Ja, das bedeutet, du kriegst ein Kind.“ – „Oh … Oh, verdammt, aber wieso denn das auf einmal? Und wie überhaupt?“, er runzelte die Stirn.
 

Chopper räusperte sich. „Also, das ganze Wie zu erklären, könnte ein wenig dauern, ob du es verstehen würdest, ist eine andere Sache. Aber in der Kurzfassung: Du hattest ungeschützten Sex mit irgendwem und na ja … jetzt bist du schwanger“, meinte er.
 

BAM! Luffys Augen weiteten sich, als er realisierte, dass damit wohl Kid und Law gemeint waren. War er durch einen der beiden schwanger geworden? Er würde ein Kind kriegen … ein Kind von Kid oder Law. In seinem Kopf drehte sich alles, das konnte doch nicht wahr sein. Verunsichert fragte er: „Und warum geht es mir dabei so schlecht?“
 

„Nun ja, dein Körper verändert sich durch die Schwangerschaft ja. Er schüttet vermehrt Schwangerschaftshormone aus, die und einige andere Hormone können mit verantwortlich für die Übelkeit sein. Die meisten Frauen leiden in den ersten Monaten unter Übelkeit, die dann vergehen kann, einige leiden während der ganzen Schwangerschaft darunter“, erklärte er ihm.
 

„Also ist das normal? Das ist aber echt lästig“, Luffys Blick wanderte durch den Raum, eine Hand hatte er auf seinen Bauch gelegt. Er konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass er ein Kind bekam, gut bisher war das eh noch nie eine Option gewesen. Aber jetzt … was sollte er jetzt bitte schön machen? Was würde das für ihn und seinen Traum, Piratenkönig zu werden, bedeuten? Er wusste ja, dass ein Schiff kein guter Ort für Kinder war, vor allem nicht für Babys.
 

„Von wem ist das Kind?“, fragte da Chopper. – Luffys Blick glitt zu dem Schiffsarzt. „Kann ich nicht sagen …“, murmelte er. Er hatte immerhin versprochen, dass er nichts sagte, doch zählte das jetzt überhaupt noch? Immerhin hatten Kid und Law ihn ja nur benutzt, was machte es also schon, wenn er es jetzt sagte? Er überlegte, was er machen könnte, doch da wurde der Vorhang bewegt und Nami kam herein.
 

„Und? Wie sieht es aus?“, fragte sie, ihr Blick war besorgt. – „Ähm … also es ist nichts Lebensbedrohliches“, setzte Chopper erneut an. „Aber du solltest dich trotzdem lieber setzen.“ – „Was? Wieso denn das?“, Nami blickte nun verwirrt zwischen Luffy und Chopper hin und her. Allerdings drückte das Rentier die Navigatorin jetzt in Richtung Stuhl.- „Weil ich mich auch hinsetzen musste.“
 

Noch immer reichlich überrascht, setzte sich Nami schließlich. „Also, schieß los, was ist es denn nun?“ – Chopper wusste nicht, wie er das Nami eröffnen sollte, er konnte sich ihre Reaktion schon bildlich vorstellen, allerdings musste er es ihr jetzt sagen, sie würde es sowieso irgendwann herausfinden. Er räusperte sich und meinte dann einfach: „Luffy ist schwanger.“ Das war wohl der beste Weg, einfach gerade heraus.
 

Nami nickte. „Ach so, Luffy ist schwanger“, antwortete sie, sie hatte die Botschaft dahinter wohl noch nicht ganz begriffen. Da stockte sie, in ihrem Hirn ratterte es. Moment? Was hatte Chopper da gesagt? Luffy ist schwanger? Ihr Gehirn konnte diesen einfachen Satz nicht analysieren, sie begriff ihn im ersten Moment überhaupt nicht. Es war viel zu abwegig, dass so etwas tatsächlich geschehen war. Schwanger bedeutete schließlich, dass Luffy Sex hatte und nein, das war völlig ausgeschlossen. Ihr Kapitän hatte bisher nie auch nur das geringste Interesse an so etwas gezeigt, das war vollkommen absurd. Zudem, schwanger bedeutete ja auch, dass er ungeschützten Sex hatte und so leichtsinnig konnte er doch nicht sein … okay, das war Unsinn, natürlich würde das genau auf Luffy passen. Aber das konnte ja nicht sein, das war vollkommen ausgeschlossen.
 

Zudem es würde ja auch bedeuten, dass Luffy ein Kind bekommen würde und mit einem Kind konnte sie ihn sich noch weniger vorstellen. Also erzählte Chopper einfach nur Unsinn. „Ach, was redest du denn da, willst du etwas vor mir verbergen? So schlimm kann es doch nicht sein, dass du dafür lügen müsstest“, meinte Nami, sie lachte nervös auf. „Luffy und schwanger? Das ist doch vollkommen ausgeschlossen. Nicht wahr, Luffy?“
 

„Nein, es stimmt definitiv. Nach den Werten zu urteilen befindet sich Luffy gerade in der 4. Schwangerschaftswoche“, erklärte Chopper ihr noch einmal. – Schon wieder so etwas unlogisches, das konnte einfach nicht sein. Doch als Nami Luffy genauer betrachtete, wie er sich die Hand auf den Bauch gelegt hatte und angestrengt ihrem Blick auswich, da schien es endlich ‚Klick‘ zu machen. Endlich begriff sie, was Chopper ihr gerade gesagt hatte. Ihr Unterkiefer klappte nach unten. „WAAAS?!“, stieß sie aus. „Das ist doch jetzt wohl ein Scherz!“, sie sprang auf und ging auf Luffy zu. Sie griff nach seinen Schultern und schüttelte ihn. „Luffy, was hast du dazu zu sagen?“
 

Unsicher und auch ein wenig ängstlich sah Luffy Nami an, er befürchtete schon, gleich wieder geschlagen zu werden. „Also … ich, ähm“, stammelte er. – „Drück dich gefälligst klar aus! Mit wem hattest du Sex?“, fuhr Nami ihn sauer an. Oh ja, sie war wirklich stinkwütend, wobei Luffy diesmal nicht genau sagen konnte, gegen wen sich ihre Wut richtete.
 

„Das kann ich nicht, ich hab versprochen nichts zu sagen“, antwortete er, er versuchte sich aus Namis Griff zu winden, doch dieser war Eisern. – „Luffy! Sag mir gefälligst, wer für den Mist verantwortlich ist. Das ging ja wohl kaum von dir aus“, knurrte sie. „Aber Moment mal, warst du deswegen so komisch? Weil du es mit irgendwem getrieben hast? Luffy, jetzt rede verdammt.“
 

„Ich kann es wirklich nicht sagen!“ – „Von wegen du kannst nicht. Du musst. Wir müssen den Vater finden, der muss das auch wissen … zudem will ich ihn mir vorknöpfen. Dir kann ich ja eigentlich nicht mal Vorwürfe machen, du warst ja nicht mal aufgeklärt“, sie ließ von Luffy ab und drehte sich um, sie lief im Raum auf und ab. „Verdammt, Robin meinte anfangs noch, dass wir dich aufklären sollten, aber nein, ich blöde Kuh hab ihr gesagt, dass das schon nicht nötig sein wird … Ich könnte mich gerade echt ohrfeigen“, knurrte Nami auf.
 

Doch da blieb die Navigatorin plötzlich stehen. „Hey, Luffy, Kid oder Law, einer von den beiden war es, oder?“, sie sah ihn ernst an. – Luffy stieß die Luft aus, Nami wusste, beziehungsweise vermutete es sowieso bereits, also konnte er es auch sagen. Zumal er sich eh nicht mehr sicher war, warum er das überhaupt geheim hielt. „Ja“, antwortete er.
 

„Wer von beiden ist der Vater? Wer von beiden war so verdammt unachtsam? Bestimmt Kid oder? Law traue ich so etwas eher weniger zu“, Nami schnaubte. – „Ich … weiß es nicht“, gestand Luffy. – „Wie du weißt es nicht? Du musst doch wissen, ob du mit Kid oder Law geschlafen hast!“, sie trat wieder auf ihn zu.
 

Luffys Wangen wurden heiß, er sah zu Nami auf und dieser fiel bei dem Blick wieder die Kinnlade hinunter. „Sag mir nicht, dass du es mit beiden getrieben hast!“ – „Doch … aber ich wusste nicht, was die da mit mir machen, sie haben mir kaum was erklärt!“, versuchte Luffy sich zu verteidigen. „Sie haben mich noch nicht mal ausreden lassen, ich wollte das ja eigentlich gar nicht, aber die sind wie Tiere gewesen.“
 

Nami zwickte sich in den Nasenrücken. „Das darf doch absolut nicht wahr sein! Ich glaub, ich drehe durch. Also, du bekommst ein Kind und weißt nicht mal von wem … Da stellt sich mir schon die Frage, warum die ausgerechnet dich für die Befriedigung ihrer Bedürfnisse nehmen mussten“, wütend verschränkte Nami die Arme vor der Brust.
 

„Ich weiß es nicht, ich kann nur sagen, dass ich mich sehr komisch dabei gefühlt habe“, nuschelte Luffy, er verschränkte die Arme und sah betrübt zu Boden. „Und als ich ihnen sagte, dass ich das nicht mehr machen will, sind sie einfach abgehauen.“ – Nami stieß ein knurrendes Geräusch aus. „Diese verdammten …“, ihre Zähne krachten aufeinander. „Okay, hör zu, Luffy, dagegen kann man jetzt nichts mehr machen. Passiert ist passiert“, sie ging auf ihn zu. „Egal was jetzt noch kommt, du wirst da nicht mehr alleine durch müssen. Aber du hättest es uns wirklich früher sagen sollen, dass sie so etwas mit dir gemacht haben“, sie hatte ihm die Hände auf die Schultern gelegt.
 

„Aber ich hatte doch versprochen, nichts zu sagen“, nuschelte er. – „Solchen Idioten musst du gar nichts versprechen. Das haben sie nicht verdient und glaub mir Luffy, die werden damit nicht durchkommen. Beide werden sich nicht aus der Affäre ziehen können. Ich werde jetzt bei denen durchklingeln und sie werden hierher kommen, danach werde ich mich mal mit ihnen … unterhalten“, ihre Stimme klang viel zu ruhig, dafür, dass sie so aufgebracht war. Chopper stellten sich alle Haare auf und auch Luffy überlief eine Gänsehaut.
 

Danach drehte sie sich um und verließ den Raum. Sie würde die beiden jetzt gleich anrufen. Sie brachte die beiden Teleschnecken auf das Deck, auch die anderen sollten über die Situation bescheid wissen. Zudem würde sie beide gleichzeitig anrufen, sie wollte sich nicht ständig wiederholen.
 

Chopper und Luffy folgten ihr ein wenig verunsichert, Namis Gemütszustand war beängstigend. – „Hey, was ist denn nun? Was hat Luffy?“, wollte Zoro wissen, er wunderte sich, was Nami mit den Teleschnecken vorhatte. Usopp trat neben den Schwertkämpfer.
 

„Nun ja, einfach gesagt … Unser Kapitän ist schwanger, er weiß allerdings nicht, ob Kid oder Law der Vater ist“, erklärte sie. – Die anderen Crew-Mitglieder, ausgenommen Robin, die schon etwas in diese Richtung vermutet hatte, brauchten alle eine Weile, ehe sie verstanden hatten, was Nami da gesagt hatte. Auch ihnen klappte die Kinnlade hinunter. „WAAAS?“, riefen sie gleichzeitig.
 

„Tja, und jetzt werde ich die beiden mal kontaktieren, ich möchte mich mit ihnen … unterhalten“, meinte Nami, schon wieder dieser seltsam ruhige Ton, irgendetwas stimmte da nicht.
 

Zoro und Usopp allerdings hatten gerade ganz andere Probleme. „Scheiße! Das ist verdammt übel, das heißt ja, wir haben die Wette verloren!“, kam es vom Schützen, das Luffy ein Kind bekommen sollte, war erst einmal nebensächlich für ihn. „Die werden sich sicherlich ganz fiese Sachen für uns ausdenken.“
 

„Jetzt beruhig dich doch erst einmal, so schlimm kann es schon nicht werden“, versuchte Zoro den Schützen zu beruhigen. „Zudem, wer weiß, ob sie überhaupt kommen werden.“ – „Wenn Nami so drauf ist, wird sie sie sicher überreden können, vorbei zu kommen“, zischte Usopp. Er sah zu der Navigatorin hinauf, die gerade die Nummern der Teleschnecken wählte.

Kapitel 20

8. Juli 1525
 

Nami hatte gerade die Nummern von Kids und Laws Teleschnecken eingegeben und nun klingelte es. Noch immer kochte sie vor Wut, dennoch war sie seltsam ruhig. Es klingelte lange, ehe bei den Kid-Piraten zuerst jemand ranging. Es war Killer. „Ja, was gibt’s?“, meldete sich der Massaker-Soldat.
 

„Hallo Killer, wunderschönen guten Morgen“, setzte Nami mit Engelsstimme an, zumindest in soweit, wie es ihr als Mann möglich war. „Ist denn dein werter Herr Captain in der Nähe, es gibt da etwas, was ich unverzüglich mit ihm besprechen muss.“ – Sie restlichen Crew-Mitglieder der Mugiwara-Bande starrten die Navigatorin mit mulmigem Gefühl an. So war sie ja noch nie drauf gewesen.
 

Killer zögerte kurz, ihn wunderte Namis Tonfall ebenfalls. „Klar, ich hole ihn, kleinen Moment“, meinte er jedoch schließlich. In der Zwischenzeit ging auch Law an die Teleschnecke. Es dauerte nur noch einen kleinen Augenblick, ehe sie auch Kid dran hatte.
 

„Morgen ihr beiden. Wie ist denn das werte Befinden? Alles okay bei euch?“, fragte Nami sie aus. – Am anderen Ende der Leitung herrschte zuerst schweigen. „Ja, Nami-ya, alles … bestens“, setzte Law an, er war mehr als verwundert über den Anruf. Auch Kid war verwirrt, so war er doch gerade … ‚beschäftigt‘ gewesen, als Killer ihn gerufen hatte.
 

„Warum rufst du an?“, hakte Kid nach, er sah sich nach hinten um, die Frau, die er gerade bei sich hatte, wartete leicht ungeduldig auf ihn. – „Nun ja, wisst ihr, es gibt da so eine tolle Geschichte, die ich euch erzählen muss“, kam es von Nami. – „Ach, muss das jetzt sein? Ich hab grade … Damenbesuch“, knurrte Kid.
 

„Ach, Kid, du musst sie dir unbedingt anhören. Die wird euch ganz sicher gefallen. Ist richtig witzig und so“, Nami lachte auf. Den restlichen Crew-Mitgliedern wurde das schon richtig unheimlich. Zoro und Usopp waren vor der Navigatorin zurück gewichen und auch Luffy war auf Abstand gegangen, das war echt unheimlich, sie schien so gut gelaunt zu sein.
 

„Na, dann schieß mal los, Nami-ya“, seufzte Law auf. – „Gut, dann beginne ich mal. Ihr werdet so begeistert sein, wie ich es war, darauf Wette ich.“ – „Jetzt rede nicht so viel, ich hab noch Wichtigeres zu tun“, grummelte Kid wieder dazwischen.
 

„Es war ein Mal vor nicht allzu langer Zeit, ein Piratenkapitän, der los zog um das One Piece zu finden. Auf einer Insel begegnete er mit seiner Crew einem seltsamen Geschöpf, dieses vertauschte die Geschlechter des Kapitäns und der Navigatorin. Zuerst war es sehr befremdlich, doch beide gewöhnten sich – mehr oder weniger – schnell daran. Sie zogen also weiter und kamen irgendwann auf einer großen Insel an, dort begegneten sie zwei weiteren Kapitänen, die von der neuen Gestalt des nun weiblichen Kapitäns dermaßen angetan waren, dass sie ihn mit in finstere Höhlen schleiften, um dort ihre Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dass der nun weibliche Kapitän überhaupt verstand, was da nun los war. Als dieser allerdings nach einigen malen offenbarte, dass er dies nicht mehr tun wollte, reisten die anderen beiden Kapitäne ab und ließen den weiblichen Kapitän alleine zurück. Einige Wochen zogen ins Land, die beiden anderen hatten sich schon weit entfernt, nichts ahnend, was dem weiblichen Kapitän passiert war. Diesem ging es immer und immer schlechter, er wusste selbst nicht, was es war. Doch nach gründlicher Untersuchung stellte der Arzt fest, dass der weibliche Kapitän ein Kind von einem der beiden anderen Kapitäne erwartete, allerdings wusste er nicht, von welchem. Daraufhin rief die vor Wut schäumende Navigatorin bei den anderen beiden an, um ihnen die ‚frohe Kunde‘ zu überbringen. Natürlich waren die beiden anderen Kapitäne so begeistert darüber, dass sie bereitwillig zu dem weiblichen Kapitän kamen um ihn zu unterstützen. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Ende!“
 

Namis Erzählton war sehr ruhig gewesen, als lese sie Kindern ein Märchen vor. Doch zum Ende hin, war daraus eine Drohung geworden, auch wenn dieser fröhliche, unbeschwerte Ton geblieben war. – Es blieb einige Zeit still, auf beiden Leitungen, die Minuten vergingen, in denen keiner etwas sagte. Doch dann kam aus beiden Teleschnecken ein einheitliches: „WAAAS?!“, aha, die anderen Crew-Mitglieder der Banden hatten also auch mitgehört.
 

„Stimmt das, Kid? Hast du mit Luffy geschlafen?“, fragte Killer, der sich als erster wieder fing. Er hatte ja gehofft, dass das passierte. Allerdings war er nicht darauf vorbereitet gewesen, es derart zu erfahren. – „Möglicherweise“, kam es mit brüchiger Stimme von Kid, dieser war viel zu geschockt um zu kapieren, was da gerade erzählt worden war.
 

Auch bei den Heart-Piraten war einiges los. „Captain Law! Hast du etwa nicht ans Verhüten gedacht? Gerade du als Arzt solltest doch an so was denken!“, schimpfte jemand, vermutlich Penguin, soweit es Nami heraus hören konnte. – „Äh, nein, hab ich nicht“, nuschelte Law vor sich hin. – „Also echt mal Captain, ich bin enttäuscht!“, kam es von Shachi. „Aber Moment mal … das bedeutet ja, dass wir gewonnen haben!“, rief er. „Hey, Killer, kannst du mithören?“
 

„Ja, kann ich“, antwortete der Massaker-Soldat. – „Dann denk dir schon mal was Feines aus, klar? Ha! Wussten wir es doch“, jubelte Shachi. – „Was? Was habt ihr gewonnen?“, wollte Law wissen.
 

„Ach … äh, gar nichts! Nichts, wirklich!“, redete sich Shachi raus. „Wir reden nur dummes Zeug. Vergiss es einfach. Denk lieber daran, dass du möglicherweise Vater wirst.“ – Law stieß ein murrendes Geräusch aus. „Ähm, also, Nami-ya, wie kommst du eigentlich darauf, dass Eustass-ya oder ich dafür in Frage kommen?“
 

„Na, dreimal darfst du raten“, grummelte Nami nur. – „Hey, Strohhut, hast du etwa doch was erzählt? Das solltest du doch nicht machen“, fauchte Kid Luffy an. – „Hey! Das ist nicht meine Schuld, Nami hat es sowieso schon vermutet“, antwortete Luffy. „Zudem habt ihr mich doch eh nur ausgenutzt, warum sollte ich dann noch das Versprechen halten?“
 

„Hey, Moment mal, ich verstehe jetzt irgendwie nicht, was hier los ist. Kid du hast also möglicherweise irgendso eine Tussi geschwängert, oder wie?“, wollte die Frau, die sich gerade auf Kids Schiff befand wissen. – „Hör mal zu Mädel, ich weiß nicht wer du bist und es ist mir auch egal, aber Kid hat nicht nur einfach ‚irgendeine Tussi‘ geschwängert, sondern meinen Kapitän, der eigentlich ein Kerl ist, und das ist mir nicht ganz so egal“, grummelte Nami.
 

„Hä? Wie das? Seit wann können Kerle schwanger werden?“, fragte die Frau, sie war offensichtlich verwirrt. – „Im Normalfall gar nicht, es sei denn, sie wurden von jemandem durch die Hormon-Frucht in eine Frau verwandelt.“ – „Oh ha! Sag mal Kid, du wusstest aber schon, dass die Kleine eigentlich ein Kerl ist, oder?“
 

„Klar wusste er das!“, kam es von den restlichen Kid-Piraten. – „Äh, okay. Warum schläfst du dann überhaupt mit … ihm? Ihr? Was auch immer, stehst du auf ihn – sie?“, hakte sie nach. – „Nein! Ich stehe nicht auf ihn, das war nur zum Zeit vertreibt, klar! Und auch nur solange er weiblich ist“, knurrte Kid.
 

„Na, vielen Dank auch, das hört man gerne“, brummte Luffy, er verschränkte die Arme vor der Brust. – „Was ist? Soll ich deswegen jetzt auch noch lügen“, grummelte Kid. – „Kid … halt endlich deine Klappe, sonst komm ich dir da hin und stopfe sie dir“, kam es jetzt von Nami.
 

Die Navigatorin stieß die Luft aus. „Also, ich werde euch jetzt die Koordinaten der Insel geben, die wir Ansteuern, wir selbst dürften sie in drei Tagen erreichen und ihr beide, werdet euch ebenfalls auf den Weg dahin machen. Und zwar so schnell wie möglich, kapiert?“
 

„Moment Mal! Wir haben aber gerade an einer Insel angelegt. Kommt ihr doch zu uns, dann hab ich es nicht so weit“, schlug Kid vor. – „Kid … seit wann kommt der Knochen zum Hund?“, fragte Nami. „Nein, ihr werdet schön zu uns kommen.“
 

„Pah, als ob du etwas dagegen machen könntest, wenn ich nicht komme“, knurrte Kid. – „Genau, zudem mag ich es nicht, wenn man mir Befehle gibt“, mischte sich da auch wieder Law ein.
 

Nami lachte auf. „Jungs, ihr wisst wohl nicht, in was für einer Situation ihr euch befindet. Die habt ihr euch nämlich selbst zuzuschreiben. Außerdem ist es für euch beiden wirklich besser, wenn ihr herkommt. Denn solltet ihr nicht von alleine kommen, werde ich euch aufspüren und euch höchst persönlich abholen.“
 

„Als ob ich Angst vor dir hätte!“, entgegnete Kid. – „Wisst ihr, wenn ihr nicht kommt, dann könnte ich mein neues Interesse für Medizin mal einsetzen. Ich wollte schon immer mal eine Kastration durchführen, wobei ich natürlich nicht das nötige Wissen dafür besitze, wie die normalerweise korrekt ausgeführt wird, weshalb ich natürlich für nichts garantieren kann“, sie kicherte leicht. Zoro, Sanji, Usopp und Franky traten weiter von Nami weg, als sie das vernahmen, das war ja gruselig.
 

„Oh, da fällt mir aber noch was Besseres ein. Was haltet ihr von einer spontanen Geschlechtsumwandlung? Die würde ich euch sogar kostenlos geben, natürlich nicht auf die gleiche Weise wie Ivankov das bei Luffy und mir gemacht hat. Wäre das nicht eine tolle Idee? Also, ihr seht, ich habe sehr viele spaßige Aktivitäten für mich entdeckt. Wenn ihr also nicht kommen solltet und ich euch abholen muss … dann wart ihr die längste Zeit eures Lebens männliche Kapitäne“, erklärte sie ihnen.
 

„Kid, du solltest lieber auf den Kerl hören, der meint es todernst“, kommentierte die Frau. – „Du hast hier gar nichts zu melden“, fuhr Kid sie an. – „Okay, dann nicht. Na, ich verschwinde lieber, bevor der hier tatsächlich noch aufkreuzt. Bye, Kid. Ah, und wenn wir uns das nächste Mal begegnen und du eine Frau bist, können wir ja mal shoppen gehen, oder so.“
 

„Ich wäre aber auch dafür, dass wir da hinfahren, Captain“, meinte Bepo, er klang panisch. „Die ist gruselig!“ – „Wie war das?“, grummelte Nami. – „Entschuldigung.“ – „Egal, ich gebe euch jetzt die Koordinaten der nächsten Insel durch, dort treffen wir uns dann. Und wehe, wehe ihr kommt nicht. Dann gnade euch welcher Gott auch immer. Göttlichen Beistand werdet ihr dann nämlich definitiv brauchen“, Nami knackte mit den Fingerknöcheln.
 

„Okay … ich denke, ich werde mal auf einen Sprung vorbei kommen“, nuschelte Law. „Wer weiß, vielleicht war ja die Diagnose falsch und er ist gar nicht schwanger, vielleicht hat er nur etwas Falsches gegessen.“
 

„Das glaube ich kaum, in den letzten Tage hab ich kaum etwas gegessen, weil ich nichts drin behalten konnte“, murmelte Luffy. – „Na super. Ja, dann … bleibt uns wohl nichts anderes übrig“, Law stieß die Luft aus.
 

„Nein, ihr habt keine andere Wahl, lasst mich jetzt mit euren Navigatoren sprechen, je schneller wir uns treffen, desto besser“, meinte Nami. Ein wenig widerwillig gaben Law und Kid die Teleschnecken ab, sodass Nami alles weitere mit Bepo und Heat besprechen konnte.
 

Zoro und Usopp hatten sich etwas niedergeschlagen hingesetzt. „Oh Mist, die werden sich etwas äußerst Fieses für uns ausdenken, das weiß ich jetzt schon!“, kam es von Usopp. – „Warte es erst einmal ab, wir wissen doch noch gar nicht, was sie vorhaben“, versuchte Zoro ihn zu beruhigen.
 

„Bist du verrückt, die werden total abartige Sachen von uns verlangen, ganz bestimmt! Ich will das jetzt schon nicht machen“, meckerte er. – „Hey, wir haben diese Wette angenommen und verloren, also müssen wir den Wetteinsatz, was auch immer es sein mag auch erfüllen, was anderes wäre feige, aber gut, sie sind ja eh noch nicht da, von daher mach dich nicht schon vorher verrückt“, brummte Zoro.
 

„Ich kann aber nicht anders!“, stieß Usopp aus. Da gesellte sich Luffy zu ihnen. – „Hey, was ist denn mir dir los, Usopp?“, wollte er wissen. Neugierig sah er den Schützen an, er hatte die Diskussion mit halbem Ohr mitbekommen.
 

„Was? Gar nichts! Absolut gar nichts, was soll denn los sein?“, redete sich Usopp raus, leicht hektisch sah er in alle Richtungen außer in Luffys. – „Und du hast wirklich mit Kid und Law … ähm …“, Zoro ließ den Satz unvollendet, das konnte er nun wirklich nicht aussprechen, er konnte es sich nicht einmal vorstellen, dass Luffy so etwas tun würde. Das war doch echt unglaublich.
 

„Ja, hab ich“, seufzte Luffy. „Aber eigentlich wollte ich das gar nicht, wirklich!“, fügte er rasch hinzu. Danach trat er an die Reling und lehnte sich mit den Armen darauf. – Zoro beobachtete seinen Kapitän, er versuchte sich Luffy gerade mit einem Kind auf dem Arm vorzustellen, doch das wollte ihm so gar nicht gelingen. „Also haben sie dich … gezwungen oder so?“, hakte er nach.
 

„Hm, eher überrumpelt“, antwortete der Kapitän, da kam Pflanzi angekrochen. Er beugte sich zu der Pflanze und streichelte sie. „Na, wie geht’s dir, hast du Durst?“ – Pflanzi wedelte mit einigen Blättern und stieß immer wieder „Wasser! Wasser!“ aus, weshalb Luffy sie beim Blatt nahm und zur Küche führte.
 

„Na, ich bin ja mal gespannt, was das wird, wenn Kid und Law hier auftauchen“, Zoro erhob sich und stieg dann die Leiter zum Trainingsraum hoch. – „Hoffentlich kommen sie nicht, oder sie lassen wenigstens Killer, Shachi und Penguin auf den derzeitigen Inseln, die sollen bloß nicht kommen“, stieß Usopp aus.
 

Robin hatte eine Augenbraue erhoben, sie beobachtete Sanji, der die ganze Zeit im Kreis lief und sich schreckliche Vorwürfe machte, hätte er sich bloß nicht von den Kätzchen in diesem Club ablenken lassen, dann wäre das alles gar nicht erst passiert. Das war also alles nur seine Schuld. Sein Kreislauf wurde unterbrochen, als Luffy an ihm vorbei in Richtung Badezimmer flitzte.
 

Robin fragte sich gerade, ob es nicht sinnvoller wäre Luffys Bett in die Bibliothek zu räumen, dann hatte er es wenigstens nicht so weit bis ins Badezimmer. Sonst müsste er ja immer das ganze Schiff überqueren um dorthin zu kommen. Aber Franky unterbrach ihren Gedankengang. „Vielleicht sollte ich sein Bett in die Bibliothek räumen, sonst muss er immer so weit hin und her laufen“, murmelte der Cyborg und rieb sich das Kinn. – „Den gleichen Gedanken hatte ich auch gerade“, sagte Robin, danach wandte sie sich wieder ihrem Buch zu.
 

„Yohohohoho dann sollte ich wohl schon mal ein paar Kinderlieder bereit halten, vielleicht sollte ich mir auch extra welche überlegen“, kam es von Brook. – „Du weißt schon, dass es noch neun Monate dauert, bis das Baby da ist“, meinte Chopper, während er zu dem Skelett aufsah. – „Man kann nie früh genug damit anfangen, sich Gedanken zu machen“, antwortete Brook.
 

„Wenn das Baby dich sieht, bekommt es höchstens Angst“, kommentierte Nami, sie ging auf den Liegestuhl der neben Robins stand zu und ließ sich darauf nieder. „Kid und Law werden noch ihr blaues Wunder erleben. Die werden es so was von bereuen, Luffy geschwängert zu haben“, in ihren Augen lag etwas äußerst gefährliches und sie ließ ihre Fingerknöchel knacken. Selbst Robin hatte das Bedürfnis, ein wenig von Nami weg zu rücken. Insgeheim taten ihr Kid und Law jetzt schon ein wenig Leid, allerdings nur ein klitzekleines bisschen, schließlich waren sie an dem Schlamassel selbst dran Schuld.

Kapitel 21

8. Juli 1525
 

Nach dem Anruf bei den Kid- und Heart-Piraten kehrte langsam wieder Ruhe auf der Sunny ein. Auch wenn die Jungs noch immer ein wenig Abstand zu Nami hielten, die ganze Szene war einfach zu gruselig gewesen.
 

Luffy ging es gerade ein wenig besser, er hoffte, das würde noch ein Weilchen anhalten. Es ging im jetzt schon ein wenig auf die Nerven, wenn er nur daran dachte, dass das im schlimmsten Fall die ganze Schwangerschaft so ging … Seine Gedanken kreisten nur noch darum.
 

Er lag auf der Wiese und hatte alle Viere von sich gestreckt. Die dunklen Wolken hatten sich ein wenig gelichtet und vereinzelt kamen Sonnenstrahlen durch. Er wusste echt nicht, was er von der jetzigen Situation halten sollte. Er verstand immer noch nicht so wirklich, warum das gerade ihm passieren musste. Als Frau hatte er aber auch nur Pech … Wie sollte er es mit einem Kind schaffen, Piratenkönig zu werden? Wie sollte er sich überhaupt um ein Kind kümmern?
 

Er schaffte es derzeit ja nicht mal, sich um sich selbst zu kümmern, wie sollte das erst mit einem Kind werden? Sollte er zum East Blue zurück, und das Kind bei Dadan absetzen? Dann würde er die ganze Grand Line noch einmal überqueren müssen.
 

Noch dazu, was sollte er jetzt mit Kid und Law anfangen? Er wollte den beiden eigentlich erst einmal nicht mehr begegnen, er war, um ehrlich zu sein, immer noch ziemlich sauer auf die beiden, auch wenn die Verdrängung bis dato super funktioniert hatte. Doch schon bald würde er sie beide wieder sehen. Wie sollte er sich da bitte schön verhalten? Einfach normal oder doch irgendwie anders? Immerhin würde er von einem von beiden ein Kind bekommen … Wenn er nur wüsste, von wem.
 

Er raufte sich mit der linken Hand leicht die Haare, während er auf seinem rechten Daumennagel rumkaute. Von wem würde er lieber ein Kind haben wollen? Eigentlich wollte er überhaupt kein Kind, er konnte es sich einfach nicht vorstellen, zumal, das hieß ja, dass er noch eine sehr lange Zeit eine Frau bleiben würde, oder? Neun Monate hatte Chopper gemeint. Er mochte sich gar nicht ausmalen, was ihm bis dahin noch alles zu stoßen würde. Er hatte echt kein Glück als Frau.
 

Also, von wem wollte er lieber ein Kind? Kid oder Law? Er wusste es wirklich nicht. Wobei … was hatte er schon groß mit Kid zu tun? Bis auf das eine mal auf dem Sabaody Archipel und letztens halt auf der Vergnügungsinsel, eigentlich nicht viel. Mit Law schon viel mehr, immerhin hatte er ihm das Leben gerettet und sie hatten eine Allianz gehabt. Außerdem war Law nicht ganz so abweisend zu ihm gewesen, wie Kid. Wäre es nicht besser, wenn das Kind von Law war?
 

Seine rechte Hand wanderte auch noch in seine Haare. Das war doch zum Verrückt werden, er hatte keine Ahnung wie das alles werden sollte. Zudem hatte es sich nicht so angehört, als hätte einer der beiden überhaupt Lust auf ein Kind. War ja auch nur zu verständlich, er selbst hatte auch nicht wirklich Lust darauf. Aber zu ändern war es jetzt ja nicht mehr.
 

Er zischte auf, er wurde bei dem Gedanken daran, dass er für Kid nichts weiter als ein Zeitvertreib war, wütend. Er ballte die Hände in seinen Haaren zu Fäusten, nein, wenn er jetzt so drüber nachdachte, wünschte er sich beinahe, dass das Kind nicht von Kid war. Law war zwar auch nicht viel besser gewesen, aber bei ihm hatte er dennoch ein anderes Gefühl. Er hoffte zumindest, dass ihn sein Gefühl nicht wieder täuschte.
 

Seine Gedanken kreisten immer wieder um die paar Nächte auf der Insel, warum hatte er sich nicht schon viel früher zur Wehr gesetzt? Auch wenn er nicht gewusst hatte, was sie mit ihm vorhatten, so hätte er es doch von sich aus verhindern müssen, gerade jetzt würde er sich am liebsten selbst ohrfeigen. Unbewusst rollte er sich leicht abwechselnd nach links und recht, ohne sich dabei anfangs von der Stelle zu rühren. Allerdings rollte er sich schon nach kurzer Zeit einige Meter hin und wieder zurück. Immer wieder stieß er: „Das darf doch echt nicht wahr sein aus!“
 

Robin, Chopper und Nami beobachteten ihn einige Zeit dabei, bis Usopp sich zu ihnen gesellte und fragte: „Was hat Luffy denn? Tut ihm irgendwas weh?“ – „Hm, ich glaube, er denkt gerade nach und das überanstrengt sein Gehirn natürlich, weshalb er da jetzt rumrollt“, brummte Nami. – „Ich habe so das Gefühl, Luffy denkt als Frau viel mehr nach“, merkte Robin an. – „Allerdings zu spät“, Nami stand auf und ging auf ihren, sich am Boden rumrollenden Kapitän zu.
 

„Oi, Luffy!“, rief sie und stoppte ihn mit ihrem Fuß. „Hör auf dich hier rumzurollen, da wird einem ja schon beim Zusehen ganz schwindelig“, grummelte sie. Sie bückte sich und hob Luffy dann auf die Füße. – „Sorry, aber meine Gedanken kreisen gerade um alles mögliche“, er stieß die Luft aus. – „Nur weil deine Gedanken kreisen, heißt das nicht, dass du ebenfalls kreisen musst“, merkte sie an. „Komm mit und setz dich“, sie zog ihn mit zu den Liegestühlen und drückte Luffy auf jenen Stuhl, auf dem sie bis eben noch gesessen hatte.
 

„Auch wenn deine Gedanken wild umher wirbeln, bleib einfach ruhig sitzen. Das Kind bekommt ja noch ein Schleudertrauma“, murrte sie. – „Wirklich?!“ fragte Luffy mehr oder weniger entsetzt. – „Wenn du dich weiter so drehst schon, also bleib still sitzen“, sie warf ihm einen Blick zu, der keinen Widerspruch duldete. „Du musst dir das so vorstellen, es ist ungefähr das gleiche Prinzip wie bei deiner Periode, wenn du dich da zu viel bewegst, stirbst du durch Blutverlust. Wenn du dich in der Schwangerschaft zu viel bewegst …“, sie konnte den Satz nicht vollenden, denn Robin hielt ihr den Mund zu.
 

„Nami, lass es“, murmelte sie. „Luffy, egal was sie dir einzureden versucht, höre nicht auf sie. Das Baby wird nicht sterben, nur weil du dich zu viel bewegst. Nein, einfach nein“, erklärte sie. – „Aber warum sagt Nami dann so etwas?“, Luffy sah seine Archäologin mit großen Augen an. – „Weil sie wahrscheinlich ihre Ruhe haben möchte. Aber das kann ich mir nicht länger mit ansehen. Nachher sitzt du noch die ganzen neun Monate auf einem Fleck herum“, Robin stieß die Luft aus. Sie zuckte zusammen, als sie einen Schmerz in ihrem Finger vernahm, Nami hatte sie tatsächlich gebissen.
 

„Lass mich los, Robin, jetzt hast du alles kaputt gemacht“, nuschelte Nami unter der Hand. – „Nein, Nami, lass es einfach gut sein, ja?“, Robin drückte Nami mit ihrer Teufelskraft ein Stück zurück. „Wie eben gesagt, du brauchst keine Angst zu haben, dass das Kind durch zu schnelle Bewegung stirbt …“, sie wollte gerade weiter sprechen, da warf Chopper etwas ein.
 

„Hm, allerdings solltest du deine Gum-Gum-Kräfte nicht mehr einsetzen“, Luffy, Nami und Robin sahen das Rentier an. – „Warum denn das auf einmal?“, wollte der Kapitän wissen. – „Weil Teufelskräfte nicht vererbbar sind. Ich würde sagen, jetzt ist es noch nicht ganz so schlimm, aber in der fortgeschrittenen Schwangerschaft solltest du definitiv keine Teufelskräfte mehr einsetzen, wer weiß, was mit dem Baby passiert, wenn du deinen Körper verdrehst.“
 

„Da gebe ich Chopper recht, das könnte dem Kind definitiv schaden“, stimmte auch Robin zu. – Luffy verzog das Gesicht. „Aber ich bin doch aus Gummi, müsste es dann nicht auch aus Gummi sein?“ – „Nein, das wird es nicht. Wie ich bereits sagte, Teufelskräfte sind nicht vererblich, weshalb dein Kind auch ein ganz normaler Mensch sein wird und nicht etwa ein magnetischer Gummiball oder … hm, ein Gummi-Kind das in einem Raum beliebige Operationen durchführen kann“, erklärte Chopper.
 

„Oh, ach so … Hm, das ist aber echt doof. Also darf ich die ganze Zeit meine Kräfte nicht einsetzen?“, Luffy sah zu dem Arzt. – „Genau, auch wenn dir das schwer fallen wird. Du darfst sie nicht einsetzen.“ – „Aber hey, Moment mal. Das Baby ist doch nur in meinem Bauch, oder? Da sind doch Arme und so kein Problem!“
 

Chopper stieß die Luft aus. „Ich würde es lassen, also komplett. Weißt du, wie sich das Dehnen deiner Arme auf deinen restlichen Körper auswirkt? Ich meine, oder weißt du denn, dass du wirklich nur den Arm dehnst? Es könnte doch auch sein, dass unbewusst dein ganzer Körper dadurch mit verzogen wird“, versuchte ihm das Rentier klar zu machen.
 

Luffy verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, stimmt schon, ich weiß es wirklich nicht genau … und ich will natürlich nicht, dass das Kind verletzt wird“, er schob die Lippen vor. „Also darf ich mich wirklich nicht mehr dehnen?“ – „Nein, ich würde es lassen. Wenn es nicht gerade absolute Notfälle sind oder ähnliches“, auch Chopper verschränkte die Arme.
 

„Hm, na wenn du meinst. Dann werde ich es lassen“, er stieß die Luft aus. „Und nun?“ – „Sag bloß, dir ist schon wieder langweilig“, grummelte Nami. – „Ein bisschen“, gab Luffy zu. – „Du bist echt unmöglich“, seufzte die Navigatorin, kurz schüttelte sie den Kopf. „Ich weiß nicht, was du jetzt machen kannst, aber dafür in drei Tagen. Da erreichen wir ja die nächste Insel. Dort werden wir uns nach einer Hebamme umgucken, vielleicht haben wir ja Glück und finden eine, die mit auf See kommt, nicht dass wir neun Monate lang auf einer Insel versauern müssen“, meinte sie.
 

„Was ist denn eine Hebamme?“, kam es von Luffy. – „Die begleitet dich durch die Schwangerschaft“, erklärte Robin beiläufig. „Was haben denn die anderen gesagt, wann sie kommen werden?“, wollte sie von Nami wissen. – „Hm, also Heat meinte, dass sie in einer Woche ankommen und Bepo vermutete, bei anhaltendem Wetter fünf Tage. Aber wie wir alle wissen, ist das Wetter hier unberechenbar.“
 

„Was wirst du denn mit Kid und Law machen, wenn sie hier sind?“, fragte Chopper, wobei er es insgeheim eigentlich gar nicht wissen wollte. Ihm schossen schon die schlimmsten Szenarien durch den Kopf und er fragte sich, ob er für den Ernstfall noch alle nötigen Dinge hatte. – „Ich? Ich werde mit nur ein wenig mit ihnen unterhalten. So dass sie niemals nie mehr auf die Idee kommen werden, so etwas Dummes zu tun“, dabei lächelte sie ganz lieb.
 

Chopper und Luffy überlief ein Schauder, das klang gar nicht gut. Nami war noch gruseliger als sonst. „Okay, dann, ähm, ja, hoffentlich überleben die beiden es“, murmelte Chopper. – „Ach, was redest du denn da? Ich will doch nur … reden“, ein breites Grinsen war auf Namis Gesicht zu sehen.
 

„Du machst mir irgendwie Angst“, sprach Luffy es aus. – „Red nicht so einen Unsinn! Ich und Angst einflößend, so ein Quatsch“, fauchte sie. – „Ja, okay, schon gut, ich hab nichts gesagt“, stammelte Luffy so schnell, dass er sich fast verhaspelte. Er stand auf. „Ich, ähm, bin dann mal wieder im Badezimmer“, schon war er fort.
 

„Ich muss eine Bestandsaufnahme machen, damit ich für den Fall der Fälle gewappnet bin!“, so verschwand auch Chopper in Richtung seines Arztzimmers. – „Was haben die denn auf einmal?“, fragte Nami unschuldig. – „Wahrscheinlich Angst, du bist momentan echt ein wenig unheimlich“, erklärte Robin ihr. Noch einmal schoss es ihr durch den Kopf, dass Kid und Law einem eigentlich Leid tun konnte, aber nur eigentlich. Immerhin waren sie selbst dran Schuld.
 

„Unheimlich? Wirklich? Na, bei dem, was in letzter Zeit auch alles passiert ist“, sie schnaubte. – „Na ja, wie dem auch sei, ich gehe in die Küche und lese da weiter“, schnell verdrückte sich auch Robin. – „Bin ich wirklich so schrecklich im Moment?“, fragte sich Nami selbst. Doch dann zuckte sie mit den Schultern und setzte sich wieder auf den Liegestuhl. Sie würde ja sehen, was die nächsten Tage so bringen würden.

Kapitel 22

11. Juli 1525
 

Seit der Feststellung von Luffys Schwangerschaft, waren nun drei Tage vergangen und mittlerweile hatten sie die nächste Insel erreicht. Es war eine kleine Herbstinsel, mit einem einzigen Dorf darauf. Anders als auf der Vergnügungs-Insel wurden die Piraten hier misstrauisch bis teilweise Feindselig beäugt. Ob sie hier jemanden finden würden, der sie als Hebamme begleiten würde. Nami zweifelte ein wenig daran.
 

Sie gingen am einzigen Hafen der Insel von Bord und machten sich gleich auf die Suche nach einer Hebammenpraxis, falls es hier überhaupt so etwas gab. Alle waren froh, mal wieder vom Schiff runter zu kommen, denn die letzten Tage waren echt grausam. Nami war schlecht gelaunt, weil Kid oder Law Luffy geschwängert hatte; Luffy war schlecht gelaunt, weil er kaum sein Essen drin behalten konnte; Usopp war unterschwellig noch immer panisch, wegen dem Wetteinsatz und Sanji war deprimiert, da er sich noch immer die Schuld an allem gab. Alles in Allem war es also eine Top Stimmung auf dem Schiff.
 

Luffy, Chopper, Nami und Robin machten sich derweil auf die Suche, nach einer Hebamme, während Sanji zusammen mit Franky, Brook und Usopp die Vorräte aufstocken ging. Zoro blieb zusammen mit Pflanzi auf dem Schiff um Wache zu halten, er war froh, als endlich alle weg waren, das war ja kaum mehr aus zu halten gewesen.
 

Die Gruppe um Luffy war nun schon seit einer viertel Stunde unterwegs und hatten noch immer nichts gefunden, na ja, nichts bis auf ziemlich abweisende Blicke. Warum waren die derart feindselig? Okay, sie waren Piraten, da erklärte sich das wohl von selbst. Sie kamen jedenfalls an einigen Ständen vorbei, auf denen es leckere Snacks gab. Luffy, der ja halb verhungert war, lief das Wasser im Mund zusammen, am liebsten würde er alles, was er bekommen konnte, sofort essen. Und da die Übelkeit gerade sehr zurückgegangen war, war er natürlich umso wilder darauf, etwas Gutes zu Essen zu bekommen.
 

Unbewusst steuerte er einen der Stände an, an diesem gab es Yakitori, die sahen einfach so lecker aus. Er stand davor und begutachtete die Spieße, am liebsten hätte er sie sich einfach genommen, doch plötzlich zuckte er zurück, denn ein Schwall kaltes Wasser erwischte ihn. „He, was soll denn das?!“, rief er aufgebracht. – „Mach, dass du wegkommst, Piratin“, fauchte der Ladenbesitzer, sein Blick war hasserfüllt.
 

Luffy zischte auf. „Behandelt man so etwa Kunden? Die Leute auf der Vergnügungs-Insel waren viel netter!“ – „Pech für dich. Jetzt sieh zu, dass du abhaust, oder das nächste Mal ist es heißes Wasser“, knurrte der Yakitori-Verkäufer.
 

Nami, Robin und Chopper waren überrascht stehen geblieben, da Luffy hinter ihnen gelaufen war, hatten sie gar nicht mit bekommen, dass er zu einem der Stände gegangen war. Jetzt sahen sie einen klitschnassen Luffy mit dem Verkäufer streiten. „Was ist denn jetzt schon wieder los“, brummte Nami und schritt auf den Verkäufer zu. „Hey, was sollte das?“
 

„Tsh, haut bloß ab, ihr widerliches Piratenpack“, brummte er noch einmal, danach schleuderte er Nami heißes Öl entgegen, diese konnte gerade noch ausweichen, allerdings traf sie etwas davon am Arm. – „Autsch, du verdammter Kerl, was fällt dir eigentlich ein?“, sie ging wütend auf ihn zu. Doch bevor sie ihn sonst wie übel zurichten konnte, trat plötzlich ein großer Mann vor sie. – „Mein Herr, es ist wohl nicht die feine Art, potentielle Kunden so zu behandeln“, sprach er. Seine Stimme hatte einen seltsamen Klang. Eine Gänsehaut überlief Nami, allerdings war es kein unangenehmes Gefühl, eher im Gegenteil.
 

„Pah, was interessiert mich dieses dreckige Piratengesindel. Leute wie die kann keiner hier leiden“, knurrte der Verkäufer. – „Nun, diese Einstellung ist Ansichtssache, allerdings kann ich es nicht gutheißen, wenn Sie meine … Gäste belästigen“, er trat näher auf den Mann zu und beugte sich in den Stand hinein, wobei er darauf achtete, nicht mit dem Yakitori in Berührung zu kommen. „Sollten Sie noch einmal etwas in dieser Art veranstalten, dann werden meine beiden Assistenten sich um Sie kümmern“, er beugte sich noch näher zu dem anderen Mann hin. „Und sie werden dafür sorgen, dass Sie nie wieder Yakitori verkaufen werden“, wisperte er ihm ins Ohr, danach drehte er sich zu den Mugiwara-Piraten um. Ein strahlendes Lächeln im Gesicht. „Kommt, wir gehen woanders hin.“
 

Der Mann hatte schwarze Haare, sie waren ein wenig länger und den Pony hatte er zurückgekämmt, seine Augen waren grau und er war über einen Meter achtzig groß, er war schätzungsweise im gleichen Alter wie Robin, vielleicht zwei oder drei Jahre älter als sie. Er trug einen schwarzen, sehr eleganten Anzug, mit diesem wirkte er in diesem kleinen Dorf ziemlich Fehl am Platz.
 

Er wandte sich an Nami. „Hat er dich mit dem Öl schwer getroffen? Zeig mir mal deinen Arm“, er hielt ihr eine Hand hin. – Als Nami ihn direkt ansah, schlug ihr Herz plötzlich um vielfaches schneller. Ihre Augen weiteten sich und ihr Atem beschleunigte sich ebenfalls. Warum war sie plötzlich so flatterig? So ein Gefühl hatte sie noch nie in ihrem Leben gehabt. Fast schon ein wenig schüchtern hielt sie ihm den Arm hin. Sein Blick war so intensiv, dass sie ihn nicht lange erwidern konnte.
 

Der Mann besah sich ihren Arm kurz und meinte dann, dass es nicht allzu schlimm sei. Chopper kam auch sofort an, um Nami gegebenenfalls zu behandeln. Auch er fühlte sich plötzlich komisch, als der Fremde ihm einen Blick zuwarf. Aber auch bei ihm war es ein gutes Gefühl.
 

Danach wandte er sich an Luffy, er zog ein Taschentuch hervor und hielt es ihm hin. „So etwas einer jungen Frau anzutun ist wirklich schäbig. Wenn du gestattest“, er wartete kurz, doch als Luffy nicht verneinte, tupfte er ihm vorsichtig mit dem Tuch über das Gesicht, um es zu trocknen. Dabei ging er so sanft vor, dass Luffy das Tuch kaum spürte.
 

Auch Luffy bekam eine Gänsehaut und sein Magen zog sich wieder zusammen, diesmal allerdings nicht vor Übelkeit, nein, es war ein warmes und wohliges Gefühl, dass ihn langsam einhüllte. Beinahe schon verträumt starrte er den Fremden an und er konnte spüren, wie seine Wangen heiß wurden. Auch sein Atem und sein Herz beschleunigten sich, in seinem Kopf drehte sich alles. Er sollte bloß niemals damit aufhören, ihn trocken zu tupfen.
 

Doch sie wurden von Nami unterbrochen. „Okay, ich denke, Luffy ist jetzt trocken genug! Ich, ähm“, sie stockte, als der Fremde sie wieder ansah. Sie war auf ihren Kapitän und den Mann zu gegangen, doch nun blieb sie stehen und starrte ihn weiterhin an. Sie wusste echt nicht, was mit ihr los war, nur, dass sie nicht wollte, dass der Mann die ganze Zeit Luffy anfasste. Viel lieber wollte sie, dass er sich um sie kümmerte.
 

„Aber natürlich, wie du meinst“, sprach er ruhig zu Nami, ehe er sich erneut zu Luffy umwandte. Er drückte ihm das Taschentuch in die Hand. „Hier, behalte es“, leicht lächelte er. Luffys Herz schlug Loopings, als er dieses Lächeln sah. Seine Hormone spielten nun komplett verrückt, was nur dazu führte, dass er mit der ganzen Situation ziemlich überfordert war. – „D-danke“, stammelte er.
 

Da tauchten neben dem Mann jedoch, fast wie aus dem Boden gewachsen, zwei Frauen auf. Mit ihrem Auftauchen peitschte bildlich gesprochen ein eiskalter Wind durch die Gruppe hindurch, und die Gemüter kühlten wieder ab. Luffy und Nami beruhigten sich wieder, aber auch Chopper und Robin, die sich ähnlich gefühlt hatte, wie die anderen, kamen wieder ein wenig runter.
 

Die beiden Frauen waren Schwestern und augenscheinlich die Assistenten dieses Mannes. Die eine hatte rückenlanges, glattes, schwarzes Haar mit graden Spitzen und geradem Pony, der ihr bis zu den Augenbrauen ging. Ihr Gesichtsausdruck war kalt, ohne jegliche Emotion, auch in ihren braunen Augen spiegelte sich nur die Kälte wider. Sie trug eine schwarze Bluse und einen sehr kurzen, sehr eng anliegenden Rock, zudem hohe Stiefel und noch längere Strümpfe, die an Strapsen befestigt waren.
 

Die andere war ein wenig kleiner als die erste, sie hatte kurzes Haar mit fransigen Spitzen und zerwuscheltem Pony, ihre Augen waren blau und ebenfalls sehr unterkühlt. Sie trug eine weiße Bluse und einen langen weiten, ebenfalls schwarzen Rock, sie trug schwarze Pumps.
 

Die beiden wirkten hier ebenfalls sehr fehl am Platz, genauso wie der Mann. „Ah, Gismara. Dagmara, da seid ihr ja wieder. Ist alles gut verlaufen?“, wollte er wissen. – „Ja, Sir, alles verlief wie geplant, wir sind bereit zur Weiterfahrt“, erklärte die Frau mit den längeren Haaren, Gismara.
 

„Sehr schön, ich liebe es, wenn alles nach Plan verläuft“, der Mann klatschte einmal kurz in die Hände, dann schien ihm etwas einzufallen. „Ah, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Floyd und das sind meine beiden Assistentinnen Gismara und Dagmara“, stellte er sich und die anderen beiden vor. „Wer seid ihr, wenn ich fragen darf?“
 

„Ich bin Nami!“, kam es zuerst von der Navigatorin. – „Monkey D. Luffy, und ich werde eines Tages Piratenkönig!“, rief Luffy so enthusiastisch wie eh und je. – „Tony Chopper.“ – „Nico Robin“, stellten sich auch die anderen beiden vor.
 

„Ich sehe schon, dann seid ihr wohl die Mugiwara-Bande. Aber eigentlich habe ich gedacht, dass Luffy männlich wäre“, Floyd hatte die Arme vor der Brust verschränkt. – „Bin ich doch auch! Nur eben jetzt nicht, und so“, entgegnete Luffy.
 

„Ist ja auch unwichtig“, Floyd tat es mit einem Schulterzucken ab, dann wandte er sich an die Schwestern. „Dagmara, sag den anderen bescheid, dass wir heute noch ablegen, sie sollen sich beim Schiff einfinden“, gab er ihr den Befehl. Die Frau nickte einfach nur und verschwand dann. Gismara stand einfach nur stumm daneben, ihr Blick war auf etwas Unbestimmtes irgendwo hinter Luffy gerichtet.
 

„Nun, was treibt euch denn auf diese Insel? Ich bin ziemlich oft hier und könnte euch eine Führung geben, obwohl die Insel nicht sonderlich groß ist, kann man sich hier schnell verlaufen“, wandte sich Floyd nun wieder an den Piraten zu. – „Gibt es hier auf der Insel Hebammen, wir brauchen nämlich eine“, meinte Nami und blickte dabei in Richtung ihres Kapitäns.
 

„Zufälliger Weise ja, es gibt hier ein sehr gutes Hebammenhaus. Das nächste wäre erst drei Inseln weiter. Kommt mit, ich bringe euch hin“, er wandte sich zum Gehen, winkte ihnen aber noch einmal. Gismara folgte ihrem Boss wortlos. – „Das ist ja super, so ersparen wir uns die Sucherei“, strahlte Luffy und lief ebenfalls hinter Floyd her.
 


 

Es dauerte gar nicht lange, da kamen sie schon beim Hebammenhaus an. Floyd öffnete die Tür und hielt sie Luffy und den anderen auf. „Nora ist eine großartige Hebamme“, meinte er gerade, als er die Tür ins Schloss fallen ließ. „Und sie geht zur Not auch mit auf das Schiff.“ – „Genau so eine Suchen wir, wir haben nämlich keine Lust die ganze Zeit auf einer Insel zu hocken“, seufzte Nami. „Vor allem auf keiner, auf der die Menschen so bescheuert sind“, sie rieb über ihren verletzten Arm. Sie standen nun in einem großen, schön eingerichteten Foyer, nach links und rechts gingen Türen zu den Büros, so vermutete Nami, ab.
 

„Die meisten haben ihre Gründe, warum sie die Piraten verabscheuen“, vernahmen sie eine ruhige Stimme. Sie kam von einer Frau, die vor ihnen, hinter ihrem Schreibtisch saß. Sie sah sich gerade einige Akten an, als die Mugiwara-Bande allerdings vor sie trat, sah sie auf.
 

Sie Frau vor ihnen hatte lange weiße Haare, sie gingen ihr bis zur Hüfte. Ab zirka der Hälfte waren sie jedoch in den Farben des Regenbogens gefärbt. Nach unten hin wurden sie zudem immer welliger. Ihre Augen waren hellblau und strahlten sehr viel Wärme aus, man fühlte sich gleich wohl, wenn man in sie blickte.
 

Nun stand sie auf und kam um den Schreibtisch herum, ihre Kleidung war ebenfalls weiß, sie trug einen kurzen, weiten Jumpsuit, mit einem bunten Gürtel und weißen Sandalen, an ihrem Handgelenk waren einige Armreife. Sie ging nun auf Floyd zu und umarmte ihn kurz. „Ich wusste gar nicht, dass du wieder auf der Insel bist. Du hättest dich melden sollen“, tadelte sie ihn leicht.
 

„Tut mir Leid, Nora, aber ich hatte zu tun. Du weißt ja, die Geschäfte“, Floyd lachte kurz auf. – „Wann verrätst du mir endlich, was das für ‚Geschäfte‘ sind?“, wollte Nora von ihm wissen. – „Aber, aber, Liebes, ich sagte dir doch bereits, dass ich ein Händler bin, bist du auf deine alten Tage senil geworden?“, fragte Floyd.
 

„Von wegen ‚alte Tage‘, du bist nur vier Jahre jünger als ich, Floyd“, sie hatte eine weiße Augenbraue erhoben. „Aber der Begriff ‚Händler‘ lässt sich weit ausdehnen, mit was handelst du denn?“ – „Mit allem, was sich meine Kunden wünschen. Sofern das Geld stimmt, liefere ich alles überall hin“, er zuckte mit den Schultern. „Aber genug von mir, ich habe dir Kundschaft mitgebracht“, er deutete auf Luffy.
 

Noras Blick wandte sich an die Piraten. „Hallo, ich heiße Nora Chavaleri, freut mich, euch kennen zu lernen. Also, was kann ich für euch tun?“, sie lächelte breit. – „Hmpf, wir brauchen eine Hebamme“, meinte Nami. – „Dann seid ihr bei mir genau richtig. Kommt doch mit nach hinten, da können wir uns besser unterhalten“, sie deutete auf eines der Büros.
 

„Floyd, bleibst du noch eine Weile, oder verschwindest du dann gleich wieder?“, wandte sie sich ein letztes Mal an den Händler. – „Wir werden noch heute aufbrechen.“ – „Das ist Schade, Nico hätte sich sicherlich gefreut, dich mal wieder zu sehen“, sie stieß die Luft aus. „Dann wohl ein anderes Mal.“ – „Ja, das nächste mal bleibe ich länger“, versprach er und wandte sich zum Gehen um.
 

„Ach, Gismara, solltest du dir nicht mal einen längeren Rock zulegen? Dein halber Hintern guckt ja raus, da holst du dir doch nur eine fiese Blasenentzündung“, rief Nora der Assistentin noch hinterher, sie klang dabei echt besorgt, dass sich die andere etwas weg fangen könnte.
 

Nami keuchte auf, als sie Gismaras Blick sah, den sie Nora zu warf. Er sagte so viel aus wie: „Wenn du mich noch einmal ansprichst, töte ich dich.“ Eine Gänsehaut überlief die Navigatorin. Wo hatte sie so einen Blick bloß schon einmal gesehen? Es kam ihr bekannt vor, allerdings konnte sie sich nicht daran erinnern, woher.
 

Nachdem sie in Noras Büro getreten waren, seufzte die Hebamme auf. „Gismara ist so ein reizendes Persönchen, findet ihr nicht?“, sie kicherte leicht. „Wenn sie sich bloß mal vernünftig anziehen würde“, ein Seufzen entfuhr ihr. „Na, jeder wie er mag.“ Damit ging sie auf eine Sitzgruppe zu. Sie bedeutete den Piraten, sich zu setzen. „Also, dann erzählt doch mal“, meinte sie.
 

Chopper räusperte sich und setzte dann mit Sprechen an. „Nun ja, vor drei Tagen haben wir festgestellt, dass Luffy schwanger ist. Und jetzt waren wir halt auf der Suche nach einer Hebamme, solange wir auf Kid und Law warten“, erklärte er kurz.
 

Nora hob kurz eine Augenbraue an. „Sind Kid, Law und Luffy nicht Rookies aus der schlimmsten Generation?“, hakte sie nach. – Nami schnaubte, so langsam wurde es echt lästig, jedem den Geschlechtertausch erklären zu müssen, dennoch wiederholte sie für Nora noch einmal die letzten Ereignisse.
 

Diese hörte genau zu und beobachtete dabei Luffy. Als Nami schließlich endete, nickte Nora. „Ich verstehe, da ist ja einiges passiert“, meinte sie. – „Ja, das kann man wohl laut sagen“, seufzte Nami auf. – „Also, kommst du nun mit?“, fragte Luffy, er sah Nora an.
 

„Ja, allerdings brauche ich noch einige Tage, ich muss noch einige organisatorische Dinge erledigen“, erklärte sie. – „Kein Problem, wir müssen eh noch warten, bis Kid und Law hier auftauchen und ich mich mit ihnen … unterhalten habe“, Nami grinste und Nora bekam eine Gänsehaut. „Da fällt mir ein, ich muss noch mal was erledigen, ich muss los!“, die Navigatorin sprang auf und verließ das Gebäude.
 

„Wo will sie denn nun wieder hin?“, wollte Chopper wissen. – „Weiß nicht, allerdings wird sie von mal zu mal gruseliger“, Luffy stieß die Luft aus, während er Nami hinterher sah. – „Hoffentlich ist Floyd noch nicht weg. Wenn er wirklich ein Händler ist, kann er mir sicherlich helfen“, murmelte Nami vor sich hin, während sie sich auf dem Weg zum Hafen machte. Außer ihrem Schiff hatte sie nur noch ein weiteres gesehen, das musste also Floyds Schiff gewesen sein.
 

Es dauerte nicht lange, da hatte sie den Hafen erreicht. Glücklicherweise hatte das Handelsschiff noch nicht abgelegt, sie waren noch dabei, einige Sachen zu verladen. Nami konnte erkennen, dass Floyd auf dem Deck stand und sich mit Dagmara unterhielt. „Hey, Entschuldigung, Floyd!“, rief die Navigatorin. „Ich hätte da eine Bitte!“

Kapitel 23

11. Juli 1525
 

„Hm … es ist schwierig, an so etwas zu kommen, aber nicht unmöglich. Allerdings wird das Ganze dementsprechend natürlich kosten“, meinte Floyd zu Nami. Sie waren in Floyds großer, geräumiger Kajüte. Floyd saß hinter seinem Schreibtisch, Nami ihm gegenüber. Die beiden Schwestern hatten sich links und rechts neben Floyd aufgestellt und beäugten Nami mit ausdruckslosem Gesicht. Es war unheimlich.
 

„Natürlich, aber glaub mir, dafür bin ich bereit, sehr viel zu zahlen, ich brauche es allerdings in kürzester Zeit, ehe Kid und Law auftauchen“, murmelte die Navigatorin. – Floyd schmunzelte zunächst, doch sein Grinsen wurde mit der Zeit immer breiter. „Zwei Tage brauche ich für die Beschaffung, das dürfte ja ausreichen, nicht wahr?“
 

„Das reicht definitiv. Die Heart-Piraten werden in zwei Tagen ja ebenfalls ankommen … wobei, ich vermute mal, dass sie nicht sofort zu uns stoßen werden, vielleicht werden sie auf Kid warten, was mir natürlich auch nur recht ist, dann kann ich mich wenigstens mit beiden … unterhalten“, brummte Nami.
 

„Nun, dann ist das wohl geklärt, jetzt zum Preis … ich verlange grundsätzlich eine kleine Anzahlung, das ist in meinem Geschäft wohl das Wichtigste, immerhin gibt es viele zwielichtige Typen. Fünfzig davor und weitere Fünfzig bei erfolgter Lieferung“, verlangte der Händler. – „Wir reden von Millionen?“ – „Natürlich.“ – Nami stieß die Luft aus. „Okay, klingt nach einem guten Preis. Dann sollte ich es wohl gleich mal holen gehen.“
 

„Gismara und Dagmara werden dich begleiten und das Geld in Empfang nehmen“, kam es von Floyd, er stand auf und hielt Nami eine Hand hin. „Es freut mich, mit dir Geschäfte zu machen.“ – Nami erhob sich ebenfalls und ergriff seine Hand, mit festem Druck schüttelte sie sie. „Ebenso.“
 

Danach verließ sie mit den beiden Schwestern, die nach wie vor verstummt waren, das Schiff, zum Glück war es bis zur Sunny nicht so weit, nur einige hundert Meter. Sie wollte so schnell wie möglich die beiden Frauen loswerden, sie waren ihr immer noch sehr suspekt.
 

Sie kamen auf der Sunny an, Sanji, Usopp, Franky und Brook waren mittlerweile auch wieder zurückgekehrt, natürlich wurden die beiden Frauen sofort beäugt. „Ihr wartet hier, ich hole das Geld“, meinte Nami zu den beiden und flitzte nach drinnen.
 

Gismara und Dagmara standen regungslos an Deck, fast wie versteinert. Sanji kam aus der Kombüse und entdeckte die beiden sofort und wie nicht anders zu erwarten, war er auch sofort bei ihnen. „Hallo meine Hübschen, wer seid ihr denn?“ Keine Reaktion, weder von der einen, noch von der anderen.
 

Ein wenig irritiert sah Sanji die Frauen an. „Hallo? Alles okay mit euch?“ Wieder nichts. Sie sahen ihn nicht einmal an, obwohl er direkt vor ihnen stand. Sie starrten auf die Tür, durch die Nami gerade verschwunden war.
 

Jetzt kamen auch Usopp und Zoro an. „Was ist denn los? Wer sind die? In letzter Zeit sind aber viele Fremde bei uns auf dem Schiff“, merkte Zoro grummelnd an. – „Ich weiß es nicht, sie standen einfach hier. Hey, wie heißt ihr denn?“, fragte er noch einmal an die Frauen gewandt. Allerdings blieb eine Antwort wieder aus.
 

„Boah, schon wieder so gruselige Frauen, genau wie diese Hel“, merkte Usopp an. Da tat sich plötzlich etwas und die beiden wandten sich zu dem Schützen um. Ihre Augen waren weit aufgerissen und sie starrten ihn an, leicht hatten sie ihre Köpfe zur Seite geneigt. „Äh, hab ich was Falsches gesagt?“, Usopp wich zurück, die Blicke der beiden waren echt unheimlich, sie wirkten bedrohlich. Die beiden erinnerten ihn an Puppen, welche zwar durchaus hübsch anzusehen, aber definitiv verdammt gruselig waren.
 

„Was weißt du über Hel?“, ertönte da Dagmaras Stimme, leichtfüßig bewegte sie sich auf ihn zu, sie blieb direkt vor ihm stehen und sah ihn an. Sie war zwar ein wenig kleiner als er, aber dennoch geriet Usopp in Panik. – „Äh, warum sollte ich dir das sagen?“
 

Sie blieb einige Zeit stumm, schien ihre Antwort abzuwägen. „Weil ich dann vielleicht, später, erbarmen mit dir haben werde und dich nicht leiden lasse. Also sei ein braver Junge und erzähle es mir.“ – Eine Gänsehaut überzog Usopps ganzen Körper, was war bloß mit dieser Frau los. „Warum willst du mich töten? Wir kennen uns doch gar nicht!“ – „Es bedeutet mir nichts, du wärst nur einer von vielen“, ein leichtes Seufzen, als ob sie es anödete, über das Töten zu sprechen, schwang in ihrer Stimme mit. „Wenn Hel in die Sache verwickelt ist … wird irgendjemand sterben.“
 

„Moment mal, was wisst ihr über Hel?“, mischte sich jetzt auch Sanji ein. „Sie ist doch so eine liebe Person, die kann doch niemandem etwas antun. Sie setzt sich immerhin so sehr für arme gequälte Teufelskraftnutzer wie die süße Rhea-swan ein!“, verteidigte er Hel.
 

Da kamen endlich mal Reaktionen in die beiden Frauen. Sie lachten, sie lachten den Smutje aus und es klang verächtlich. „Das hat sie euch erzählt?“, lachte Dagmara, sie hielt sich mit der rechten Hand dem Kopf. Noch immer wurde sie von einem gehässigen Lachen geschüttelt. „Aber gut, Hel hat echt Talent, andere Leute zu manipulieren. Also ist es nicht verwunderlich, dumme Leute lassen sich echt so leicht beeinflussen“, sie bekam sich kaum ein.
 

„Was zum Teufel habt ihr bloß?“, wollte Sanji wissen. – Zoro knurrte auf. „Also doch, diese Hel ist ganz und gar nicht nett.“ – Bevor eine der Schwestern antworten konnte, kam Nami zurück. „Hier ist das Geld, ihr könnt es nachzählen, wenn ihr wollt. Nebenbei, was ist so lustig?“ – „Ach, nichts …“, antwortete Gismara. Sie nahm den Koffer entgegen, noch immer ein unterdrücktes Lächeln auf den Lippen. Sie stellte den Koffer auf den kleinen Tisch und öffnete ihn. Sie nahm eines der Bündel und fächerte es einmal durch, das machte sie mit den anderen auch. „Okay, alles da. Den Rest bekommen wir dann im Austausch für die Lieferung“, sie schloss den Koffer und drehte sich zu Nami um.
 

Die Navigatorin nickte und die beiden Schwestern schickten sich an, das Schiff wieder zu verlassen. Allerdings blieb Dagmara noch einmal stehen, sie drehte sich noch mal um. „Ein Tipp von mir: Wenn ihr hier überleben wollt, hört auf, so naiv zu sein. Und vertraut niemandem, vor allem keiner wie Hel“, danach verließ sie das Schiff.
 

„Was ist mit Hel?“, wollte Nami wissen. – „Die beiden schienen sie zu kennen. Und es hat sie herrlich amüsiert, als Sanji meinte, dass Hel ja nett sei“, erklärte Usopp kurz. „Aber was hast du eigentlich von denen gewollt?“ – „Ach, ihr Chef ist ein Händler, ich hab mir was tolles gekauft, warte es ab, bald ist es da“, Nami grinste ihn unschuldig an. „Aber das mit Hel gibt mir zu denken, das bestätigt mein schlechtes Gefühl nur noch weiter.“
 


 

Kid war ganz und gar nicht gut gelaunt, bald würden sie an dieser verdammten Insel ankommen, auf der sich auch Luffy befand. Er verspürte echt nicht das Bedürfnis, den anderen wieder zu sehen. Grummelnd lief er mal wieder auf dem Deck auf und ab, die letzten Tage, seit Namis Anruf, tat er das. Einmal um sich abzulenken und damit er nicht sein ganzes Schiff demolierte.
 

Hätte er bloß nicht mit Luffy geschlafen, oder wenigstens ans Verhüten gedacht, dann wäre ihm das alles jetzt erspart geblieben, aber nein, das Wichtigste hatte er natürlich vergessen, er ärgerte sich sehr über sich selbst. Aber halt! Das war doch eigentlich alles nur Luffys Schuld gewesen, hätte der sich nicht in eine Frau verwandelt, wäre das doch alles gar nicht passiert!
 

Genau, das war alles nur Luffys Schuld! Warum musste der als Frau auch so verdammt süß aussehen, mit diesen großen unschuldigen Augen und dem breiten Lächeln … Schnell schüttelte Kid den Kopf. Nein, seine Gedanken gingen in eine völlig falsche Richtung. Er knurrte wütend auf und lief ein wenig schneller. Luffy war ganz sicher nicht süß!
 

Zudem was musste der Strohhut auch so einen riesigen Ausschnitt anhaben? Da konnte man ja nur schwach werden! Genau, hätte er sich nicht so knapp angezogen, wäre Kid auch niemals auf ihn angesprungen. Also egal wie man es drehte und wendete, es war alles nur Luffys Schuld! Er hatte sich nichts vorzuwerfen, jeder Mann würde wohl so reagieren.
 

Während Kid weiterhin im Kreis lief und sich seine Erklärungen für Nami zurecht legte, wieso, weshalb und warum er mit Luffy geschlafen hatte, ging Killer ganz anderen Gedanken nach. Er musste sich eine schöne Strafe für Zoro und Usopp ausdenken. Und das würde er auch, definitiv.
 

Er saß auf der Reling und hatte Stift und Papier in der Hand, er war dabei, sich einige Ideen aufzuschreiben, die meisten verwarf er allerdings wieder, sie waren einfach nicht … fies genug. Zoro und Usopp sollten Leiden, unbedingt! Die Kid-Piraten hatten mit den Heart-Piraten ausgemacht, dass sie sich ein Stück vor der Insel treffen würden, damit eine Crew nicht alleine den Zorn der Nami über sich ergehen lassen musste.
 

Killer kam das nur recht, da konnte er sich zumindest noch einmal mit Shachi und Penguin treffen und sie konnten das ganze Besprechen. Den beiden würde bestimmt auch das ein oder andere Fiese einfallen. Die besten Ideen würden sie dann als Strafe aufgeben.
 

Heat und Wire betrachteten Killer, der noch immer über seine Notizen gebeugt war, der Massaker-Soldat benahm sich die letzten Tage ebenfalls komisch, allerdings wussten sie ja, was er da machte. Hin und wieder hörte man ihn fies lachen, immer wenn er besonders gute Einfälle hatte, die er nicht sofort wieder durchstrich. Die beiden unterhielten sich darüber, es fehlte eigentlich nur noch, dass er böse lachend und Hände reibend, in seltsamem Licht beleuchtet, seine bösen Pläne vor sich hinfaselte.
 

Die beiden waren, so wie die restlichen Crew-Mitglieder echt gespannt, was sich die nächsten Tage noch so ergeben würde. Wie würde diese ‚Unterhaltung‘ zwischen Kid, Law und der Navigatorin der Mugiwara-Bande bloß aussehen? Auch sie stellten sich alle möglichen, schlimmen Szenarien vor. Twist, der Schiffsarzt, hatte vorsichtshalber eine Bestandsaufnahme sämtlicher Arzneimittel, Verbände und was man noch alles so brauchte gemacht. Nur für den Fall der Fälle.
 

Hinter Kids Rücken redeten sie natürlich, wobei Kid gerade so in seinen Kreislauf vertieft war, dass er das eh nicht mit bekam. Die meisten fanden es ziemlich amüsant, das Kid ausgerechnet Luffy geschwängert haben könnte. Was sollte das bloß werden, wenn er wirklich der Vater war? Würden sie dann immer neben der Mugiwara-Bande hersegeln müssen?
 

Sie hatten sich schon Kid als Vater vorgestellt, allerdings waren sie bei der Vorstellung regelmäßig in so heftige Lachanfälle ausgebrochen, dass sie drohten an Luftmangel zu ersticken.
 

Es würde nicht mehr lange dauern, da würden sie auf die Heart-Piraten und kurze Zeit später auch auf die Mugiwara-Bande treffen, auch wenn die Stimmung jetzt noch ganz gut war, je näher sie der bevorstehenden Konfrontation kamen, desto angespannter wurden sie.
 


 

Auch Law war nachdenklich, allerdings rannte er deswegen nicht im Kreis herum. Er saß in seinem Zimmer an seinem Schreibtisch und erledigte alle Arbeiten, die noch so angestanden hatten in Rekordzeit, er wollte sich ablenken und zwar um jeden Preis! Arbeit war da sicherlich das Beste! Doch leider funktionierte es nicht ganz so gut, wie gedacht, denn immer wieder kehrten seine Gedanken zu dem Strohhut zurück.
 

Er knurrte auf, jedes Mal wenn der weibliche Kapitän in seine Gedanken kam, es machte ihn wütend, wobei er auf sich selbst und seine eigene Dummheit wütend war, wie konnte ihm bloß das wichtigste überhaupt entfallen? Warum hatte er sich überhaupt auf so etwas eingelassen? Was war an diesen Abenden nur in ihn gefahren, es war doch immerhin Luffy! Es wäre ja schon peinlich genug gewesen, wenn seine Crew-Mitglieder auf normalerem Wege davon Wind bekommen hätten, doch dass sie es unbedingt so erfahren mussten … das war doch ein wenig zu viel gewesen.
 

Luffy war schwanger und dass möglicherweise von ihm! Es stand zwar noch nicht fest aber allein diese Vorstellung … grauenhaft. Nicht nur, dass er sich Luffy an sich schon nicht mit einem Kind vorstellen konnte, aber wenn er daran dachte, dass es seins sein könnte. Sein Kopf schmerzte mittlerweile richtig vom Nachdenken.
 

Vor allem, was würde Nami jetzt machen? Sie klang an der Teleschnecke vielleicht freundlich, doch während ihrer Erzählung hatten sich selbst bei ihm alle Nackenhaare aufgestellt. Als Mann war sie definitiv ein Tick beängstigender, als sie es als Frau gewesen war. Aber das würde er ihr natürlich niemals sagen.
 

Er knurrte wieder auf und starrte auf sein Blatt Papier, er musste feststellen, dass es voller schwarzer Striche war, er hatte in seine Gedanken versunken, unkontrolliert den Stift über das Papier gezogen. Na ganz toll, alle Aufzeichnungen konnte er jetzt noch mal neu schreiben … Wobei, so konnte er sich weiterhin ablenken.
 

Shachi und Penguin hingegen, waren wie Killer ebenfalls, sehr gut gelaunt. Klar, es war für sie auch ein Schock gewesen, diese Nachricht derart mitzubekommen, aber hey, sie hatten die Wette gewonnen, das war alles, was zählte. Auch sie waren eifrig dabei, sich ihre Ideen aufzuschreiben. Sie sammelten sie fleißig und würden dann zusammen mit Killer darüber abstimmen, welche sie nehmen würden, es sollte schön fies werden und die beiden sollten unterschiedliche Aufgaben bekommen. Es wäre ja sonst zu langweilig.
 

Bepo war hingegen ziemlich besorgt, Nami machte ihm unheimlich viel Angst und er befürchtete, dass sie seinem Captain etwas Schlimmes antun würde. Deshalb hatte er mit Heat ausgemacht, dass sie gemeinsam bei der Mugiwara-Bande aufschlagen würden, das wäre sicherlich besser für sie … so hoffte er zumindest.
 


 

„Was ist denn mit euch los? Ihr scheint euch ja prächtig amüsiert zu haben“, meinte Floyd, als er seine beiden Assistentinnen betrachtete, die immer noch schmunzelten. So einen Gesichtsausdruck war er von ihnen gar nicht gewohnt. – „Ach, diese Piraten waren einfach so witzig. Sie glauben doch tatsächlich, dass Hel nett ist“, wieder brach Gismara in Lachen aus.
 

Floyd hob die Augenbrauen an. „Ach, sie sind ihr schon begegnet, na, Hel scheint ja keine Zeit zu verlieren. Aber was will man auch erwarten, wenn Hel etwas will, dann setzt sie ihren Dickkopf auch durch“, er stieß die Luft aus und drehte sich leicht in seinem Drehstuhl.
 

„Eine sehr ungewöhnliche Lieferung, was hat er wohl damit vor?“, überlegte Dagmara. „So etwas liefern wir nicht täglich … Das ist ja fast schon normal.“ – „Jedenfalls nichts Gutes. Zumindest für die beiden anderen Rookies wird es nichts Gutes bedeuten“, murmelte Floyd. „Ihr könnt gehen.“
 

Die beiden nickten und entfernten sich aus dem Raum. Floyds Blick glitt zu einem Bild, welches auf seinem Schreibtisch stand. Es zeigte eine damals noch sechzehn-jährige Hel, zusammen mit ihm und Aino, er hatte um beide Mädchen einen Arm gelegt, auch er grinste. Er musste schmunzeln, damals … ja, damals war Hels Lachen noch freundlich, das war vor einer ewig langen Zeit gewesen.

Kapitel 24

13. Juli 1525
 

Die zwei Tage, in denen Nami auf ihre Lieferung wartete, vergingen sehr, sehr schnell. Gut, die meiste Zeit hatte sie sich ausgemalt, was sie alles mit Kid und Law machen könnte, aber nicht die ganze Zeit.
 

Sie war an diesem Tag schon recht früh wach, das Geld hatte sie auch schon bereitgestellt, sie wusste ja nicht, ob die Assistentinnen es abholen würden, oder sie noch einmal zu Floyd auf das Schiff sollte.
 

Luffy saß gerade auf der Wiese und kümmerte sich um Pflanzi, er goss sie, als plötzlich Gismara hinter ihm, wieder wie aus dem Boden gewachsen, stand. Er nahm sie nur anhand ihrer eiskalten Präsenz wahr, die ihm einen Schauer über den Rücken jagte, sonst hätte er sie niemals bemerkt, nicht einmal mit Haki. Erschrocken drehte er sich zu ihr herum und starrte die Frau an. Diese blickte nur ausdruckslos auf ihn hinab.
 

„Was machst du denn hier?“, wollte er wissen, er erhob sich und zog Pflanzi ein wenig von der Frau weg. Er wollte schon in Kampfhaltung gehen, er hatte im Gefühl, dass sie ihn bei einem falschen Wort angreifen würde, allerdings kam ihm wieder in den Sinn, dass er ja gar nicht kämpfen durfte. – „Namis Paket ist da, wo ist er?“, kam es von Gismara.
 

„Nami! Die komische Frau steht hier auf dem Deck! Die will was von dir!“, rief der Kapitän laut. Nur wenige Sekunden später, steckte Nami den Kopf aus der Kombüse. – „Ah, sehr schön!“, breit grinsend ging sie mit dem Koffer voller Geld auf Gismara zu. „Hi, es ist also endlich so weit?“
 

„Komm mit, Floyd wartete mit der Lieferung auf dich“, sie verließ das Schiff und wartete dann auf Nami, diese nahm den Koffer und folgte ihr. – Während sie zu dem anderen Schiff liefen, fragte Nami: „Sag mal, was weißt du eigentlich über Hel?“
 

Gismara blieb kurze Zeit stumm, doch schließlich meinte sie. „Hel ist mit Vorsicht zu genießen, ich habe sie erst einmal gesehen. Da meine werte Schwester und ich allerdings keine Teufelskräfte haben, waren wir uninteressant für sie. Ich kann nur sagen, dass sie mir unheimlich ist.“
 

„Sie ist dir unheimlich?“, stieß Nami erstaunt aus. Gismara war doch selbst eine ziemlich unangenehme Person, Nami hatte bei ihr ein noch schlechteres Gefühl gehabt, als bei Hel. – „Ja, ihre Augen sind schlimm. Wenn sie dich ansieht und du nur ein ‚normaler‘ Mensch bist, dann weißt du, was Abscheu ist.“ Danach hörte sie wieder auf zu reden, sie schien in Gedanken zu sein.
 

Zum Glück waren sie dann aber auch schon da, Nami betrat das Schiff und ging auf Floyds Kajüte zu, dieser erwartete sie bereits. Neben ihm stand eine Kiste. „Ah, guten Morgen, Nami. Deine Lieferung ist eingetroffen“, Floyd ging, nachdem er ihr die Hand geschüttelt hatte, auf die Kiste zu und öffnete sie. „Bitte sehr, sieh dir die Ware ruhig an, ich hoffe, sie ist so, wie du es dir vorgestellt hast.“ Er trat ein wenig zur Seite.
 

Nami sah in die Kiste und fing an zu grinsen. „Das sieht schon einmal sehr, sehr gut aus“, danach hob sie die Ware an und begutachtete sie noch eine Weile, ehe sie sie zurück legte und meinte. „Das gefällt mir, definitiv.“ Sie hob ihren Koffer auf und reichte ihn Floyd. „Hier sind die restlichen fünfzig Millionen.“
 

Floyd nahm den Koffer entgegen und öffnete ihn, wie auch schon Gismara vor zwei Tagen, zählte er schnell das Geld, einfach in dem er es einmal durchfächerte und nickte dann. „Sehr schön, dann ist ja alles soweit fertig. Gismara, Dagmara, bringt die Ware bitte rüber auf das Schiff“, gab er den Schwestern den Befehl.
 

Wortlos nickten sie und hoben die recht schwer aussehende Kiste gemeinsam mit links an. Nami war ein wenig überrascht, die Ware war nämlich ziemlich schwer. Die Schwestern warteten, bis Nami sich schließlich regte. Stumm folgten sie ihr zur Sunny zurück. Dort stellten sie die Kiste auf der Wiese ab, bevor sie allerdings wieder verschwinden konnten, meinte Nami: „Und ihr habt wirklich keine Teufelskräfte?“
 

„Nein, sagte ich doch ersten“, verneinte Gismara. „Warum fragst du?“ – „Weil die Kiste ziemlich schwer ist, ich hätte sie nicht hoch gekriegt“, murmelte die Navigatorin. – „Weißt du, Nami, man braucht nicht immer Teufelskräfte um stark zu sein. Ich persönlich würde niemals im Leben eine Teufelsfrucht essen wollen, Teufelskräfte haben einfach keinen Stil“, sie schnaubte kurz. „Noch dazu können sie einem viele Probleme bereiten … vor allem in den hinteren Teilen der Neuen Welt.“
 

„Wie meint ihr das?“, Nami hatte den Kopf schief gelegt. – „Dort treiben sich viele Leute herum, die nur hinter einem her sind … nämlich der Kraft des Teufels. Ihr solltet also auf eure Teufelskraft-Nutzer aufpassen, vor allem, wenn sie so niedlich aussehen, wie die hier“, Gismara deutete auf Luffy, ehe sie auf ihn zu ging und sein Gesicht in ihre Hände nahm. Ihr Gesicht näherte sich Luffy. „Ich meine, ich habe gesehen, wie du auf Floyd reagiert hast. Ja, Floyd hat schon eine einnehmende Persönlichkeit, oder?“, ein Lächeln lag auf ihren Lippen.
 

Bei der Erinnerung daran, wie er auf Floyd reagiert hatte, wurde Luffy leicht rot. „Ein wenig vielleicht“, gab er zu. – „Ein wenig nur? Du hast doch förmlich gebebt vor Aufregung. Aber das ist keine Schande, jeder würde wohl so auf ihn reagieren, zumindest, wenn wir nicht dabei sind“, sie lachte auf und entfernte sich von Luffy. „Mein Tipp für die Zukunft. Kehre lieber wieder zurück, ob auf den ersten Teil der Grand Line oder in deinen Blue zurück, bleibt dir überlassen, aber der hintere Teil der Neuen Welt ist für jemanden wie dich, zu gefährlich.“
 

„Was heißt hier, für jemanden wie mich? Ich hab schon gegen viele harte Gegner gekämpft! Auch wenn ich jetzt nicht so aussehe, ich hab echt viel drauf“, protestierte Luffy. – „Das zweifle ich nicht an, ich habe deine Aktionen verfolgt, aber du bist doch schwanger. Mit ‚jemanden wie dich‘ meine ich: für eine Schwangere ist es zu gefährlich.“
 

Luffy hielt inne, wahrscheinlich hatte sie schon recht, aber er wollte jetzt nicht wieder umdrehen. – „Du wusstest vor einigen Minuten nicht einmal, wie du mit mir umgehen solltest. Ich habe bemerkt, dass du in Kampfhaltung gehen wolltest, aber gezögert hast. Jetzt, ganz am Anfang mag es noch nicht ganz so schlimm sein, noch zu kämpfen, wenn es drauf ankommt. Aber wie ist es in acht Monaten? Ich glaube kaum, dass es so wahnsinnig vorteilhaft ist, mit einer Kugel vorne vor zu kämpfen“, warf sie ein. „Kehre lieber wieder um, das ist für dich besser und für die anderen auch.“
 

„Danke für den Tipp, aber erst einmal werden wir weiter segeln, wenn es so weit ist, können wir immer noch umkehren“, meinte Luffy. – „Wenn es dann nicht zu spät ist“, war das letzte was Gismara noch sagte, ehe sie mit ihrer Schwester das Schiff verließ, sie warf Luffy noch einige Sekunden lang einen Blick zu, der auch nicht gerade freundlich wirkte, aber wenigstens war es kein „Quatsch mich blöd an und ich töte dich“-Blick.
 

Luffy stieß die Luft aus. „Die sind komisch …“, seufzte er nur. „Also, Nami, was hast du denn jetzt bestellt?“, wandte er sich sofort an seine Navigatorin, ein Themenwechsel war jetzt genau das, was er brauchte.
 

Nami grinste breit. „Sieh es dir an“, sie öffnete die Kiste und die restliche Crew beugte sich darüber um das Gekaufte zu begutachten. – „Nami, ist es das, was ich denke, was es ist?“, wollte Usopp wissen. – „Genau das ist es“, kicherte Nami.
 

„Ich stelle immer wieder fest, dass du einen ganz üblen Charakter hast, Nami“, warf auf Robin ein. – „Ach quatsch, ich hab doch keinen üblen Charakter. Nie im Leben!“, stritt Nami ab. – „Na, wenn du meinst.“
 


 

15. Juli 1525
 

Law war äußerlich ruhig wie eh und je, doch innerlich sah es da ganz anders aus, gerade waren die Kid-Piraten zu ihnen gestoßen, das hieß, sie würden auch bald der Mugiwara-Bande begegnen, allen voran wahrscheinlich Nami. Darauf hatte er so gar keine Lust, er mochte sich immer noch nicht vorstellen, was sie mit ihnen machen würde. Es musste grausam sein.
 

Auch Kid war nicht so begeistert, das sah man ihm allerdings ganz deutlich an, sein Blick war so finster, dass die meisten der Heart-Piraten sich vor ihm versteckten. Er grummelte mittlerweile ständig etwas vor sich hin, von wegen, Nami solle nur herkommen, er würde es ihr schon zeigen.
 

Killer, Shachi und Penguin hockten unterdessen auf dem U-Boot und beratschlagten sich, welche ihrer fiesen Strafen denn nun passend sei, sie hatten in den letzten Tagen so viel zusammen gesammelt, dass es schwierig war, sich für zwei zu entscheiden. Die restlichen Crew-Mitglieder der Heart-Piraten, waren ein wenig verwundert, warum der Massaker-Soldat sich auf ihrem U-Boot befand aber die drei waren so vertieft, dass sie gar nichts mitbekamen.
 

Law und Kid fragten sich unterdessen schon, warum die drei so komisch waren, schien ja fast so, als seien sie befreundet oder etwas in der Art. Wenn sie wüssten, weshalb sie so zusammen hingen, wären sie sicherlich sehr, sehr sauer gewesen.
 

„Also, Eustass-ya, dann sollten wir wohl mal weitersegeln, nützt ja sowieso nichts“, seufzte Law auf. – „Pah, als ob ich mich von der Navigatorin unterkriegen lasse, die wird mich kennen lernen, wenn die mir dumm kommt“, schnaubte Kid verächtlich. Mit diesen Worten steuerten sie den Hafen an.
 

Sie legten links und rechts von der Sunny an, innerlich hatten sie sich schon auf das Schlimmste vorbereitet, doch sie wurden nicht sofort attackiert, als sie ihre Schiffe festmachten. „Oi, da sind Kid und Law endlich“, hörten sie Sanji rufen.
 

Die beiden Kapitäne betraten die Thousand Sunny und sahen sich misstrauisch um, weder von Luffy, noch von Nami war eine Spur zu sehen, lediglich Zoro, Sanji, Franky und Robin waren auf dem Deck. Law räusperte sich und sprach zuerst. „Hallo, wo, ähm, sind den Mugiwara-ya und Nami-ya?“, wollte er wissen.
 

„Wir wissen nicht, wo Nami steckt“, seufzten die vier auf. – „Luffy ist allerdings im Bad und übergibt sich gerade … mal wieder“, erklärte Robin dann noch. – „Ich dachte, Nami-ya wollte sich mit uns unterhalten“, meinte er.
 

„Sie sagte lediglich, dass sie noch einmal weg müsste, allerdings gleich wieder da sei. Sie wird also schon noch früh genug kommen“, merkte Zoro an, er hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
 

Kurz nachdem er geendet hatte, öffnete sich die Tür der Bibliothek und Luffy kam raus, er lief die Treppe hinunter und stand dann auf der Wiese. Er hatte noch gar nicht gemerkt, dass Kid und Law aufgetaucht waren, bis jetzt. Er blieb am Rande der Wiese stehen und sah zu den beiden anderen Kapitänen. Die beiden erwiderten seinen Blick. Luffy wusste noch immer nicht wirklich, was er zu ihnen sagen sollte oder wie er sich überhaupt verhalten sollte, weshalb er schwieg.
 

Kid brach als erster das Schweigen. „Hey, sagtet ihr nicht, dass er schwanger ist? Sieht mir nicht so aus, man sieht ja gar nichts“, brummte er. Law, Killer, die Heart-Piraten, einige der Kid-Piraten, sowie Robin, Sanji und Franky stöhnten auf und schlugen sich mehr oder weniger sanft die Handflächen gegen die Stirn. „Was denn?“, wollte Kid wissen. – „Eustass-ya, natürlich sieht man noch nichts, er ist erst seit kurzem Schwanger, das passiert nicht von heute auf morgen, dass sein Bauch wächst“, erklärte Law.
 

„Und woher soll ich das wissen, ich hab noch nie eine Schwangere gesehen … zumindest keine, die noch nicht so lange schwanger war“, er zuckte mit den Schultern. – „Das erklärt wohl alles“, brummte Law.
 

Luffy hatte die Stirn gerunzelt und ging jetzt auf Robin zu. „Wo ist denn Nami?“, fragte er. – „Noch ist sie nicht da, ich frage mich auch langsam, wo sie bleibt“, meinte die Archäologin. „Geht es dir jetzt wieder besser?“, hakte sie dann noch nach. – „Hm, ja, schon“, seufzte Luffy.
 

Dann sah er wieder zu Law und Kid, er wusste immer noch nicht, was er sagen sollte. Zu seinem Glück tauchte da, wie aus dem Nichts, Nami auf. „Ah, wie schön, Kid und Law sind ja auch schon da, das trifft sich ja gut“, kam es verdächtig gut gelaunt von ihr.
 

Luffy zuckte zusammen und versteckte sich hinter Robin, die Ausstrahlung die Nami gerade hatte … die war zum Fürchten, auch wenn sie lächelte, wirkte es als würde eine eiskalte, dunkle Aura um sie herum wabern. Auch Sanji, Zoro und Franky gingen auf Abstand, das war ja gruselig!
 

Die Kid- und Heart-Piraten verzogen sich ebenfalls lieber auf ihre Schiffe zurück, sodass nur noch Kid und Law an Deck blieben. Diese sahen sich kurz, mit einem viel sagenden Blick an, der so viel wie: das gibt ärger, bedeutete. Danach blickten sie wieder zu der Navigatorin.
 

„Nami-ya, schön dich zu sehen, gut siehst du aus“, meinte Law, ein wenig verkrampft. – „Vielen Dank, Law, das ist wirklich freundlich von dir“, kam es von Nami. „Ich hab euch beide ja schon richtig vermisst. Es freut mich deshalb umso mehr, dass ihr so schnell gekommen seid“, sie grinste breiter und ging auf die beiden zu.
 

Kid und Law spannten sich an, das war ganz und gar nicht gut. Aber Kid wäre wohl nicht Kid, wenn er es einfach so hinnehmen würde, dass jetzt wahrscheinlich ihr letztes Stündlein geschlagen hatte. „Tja, wenn du uns schon so nett bittest. Also, können wir die ganze Sache jetzt nicht möglichst schnell klären? Ich muss noch was anderes erledigen, wie zum Beispiel Piratenkönig werden, oder so“, er zuckte mit den Schultern.
 

Law sah ihn ein wenig fassungslos an, auch die Kid-Piraten wirkten nicht sehr begeistert, einige befürchteten, dass sie sich bald einen neuen Kapitän suchen mussten, so wie das Ganze gerade aussah. „Ach Kid, du bist ja so ein richtiger Scherzkeks. Nicht wahr, Leute? Er ist richtig lustig“, sie lachte auf. Doch schnell fing sie sich wieder. „Also Kid, dann will ich dir die ganze Sache mal erklären“, sie räusperte sich.
 

„Du wirst hier nirgendwo hingehen, solange bis geklärt ist, von wem das Kind ist. Du nicht und Law auch nicht. Ihr werdet schön bei uns bleiben, hast du das kapiert?“, knurrte Nami. – „Also sollen wir die ganze Zeit hier auf dieser Insel verrotten?“, fragte Kid.
 

„Nein, werden wir nicht, wir werden natürlich weiter segeln, eine Hebamme die mitkommt, haben wir bereits gefunden. Aber ihr werdet neben uns hersegeln. Nach der Geburt, wenn wir wissen, wer der Vater ist, hat derjenige, der es nicht ist, großes Glück, der kann dann seiner Wege ziehen, der andere … nun ja, hat weniger Glück“, sie lachte noch einmal kurz auf.
 

„Hey, du spinnst ja wohl, ich werde ganz sicher nicht hinter euch hersegeln“, fuhr Kid sie an. – „Oh, ich schätze mal, dir wird gar nichts anderes übrig bleiben, schaut doch mal zu euren Schiffen“, meinte sie mit einem Grinsen.
 

Verwirrt taten Kid und Law dies. „Was zum? Wie kommt die Kette da hin?“, fauchte Kid, er ging auf die dicke, lange Kette zu und griff nach ihr. Sobald er sie berührte verließen ihn sämtliche Kräfte. „Verdammt, Seestein?“, knurrte er.
 

Auch Law war schockiert, er hatte nicht einmal gemerkt, dass da eine Kette von der Reling der Sunny, bis zur Reling seines U-Bootes lief. „Tja, die habe ich eben gerade dort angebracht, in den wenigen Minuten, in denen ich nicht da war, zudem sind sie mir vor zwei Tagen frisch geliefert wurden, sie werden also noch lange halten“, erklärte Nami.
 

„Hä? Wie das?“, wollte Kid wissen. – „Ach, mein lieber Kid, auch ich habe Kräfte“, sie zwinkerte ihm zu. „Ihr beide könnt diese Ketten schon einmal nicht lösen und sollte es einer aus euren Crew versuchen, dem werde ich die Hände abhacken, also lasst es“, rief sie laut und deutlich, sodass es jeder hören konnte.
 

„Haben wir bestimmt nicht vor“, kam es perfekt synchron von sämtlichen Mitgliedern der Kid- und Heart-Piraten. – „Hey, ihr Feiglinge! Nehmt gefälligst keine Befehle von ihr an“, fuhr Kid seine Crew an. – „Sorry, Captain, aber lieber eine Strafe von dir, als von ihr“, meinte Wire.
 

„So und nun zu euch, Kid und Law. Jetzt müssen wir uns aber mal darüber unterhalten, wieso, weshalb und warum ihr euch an meinem Kapitän vergriffen habt. Ich hoffe für euch, dass ihre eine verdammt gute Erklärung parat habt“, sie ließ die Fingerknöchel knacken.
 

„Ähm, also ich weiß wirklich nicht, was da in mich gefahren ist, Nami-ya, wirklich. Ich glaube, ich war einfach überrascht, Mugiwara-ya so zu sehen“, erklärte Law schnell. – „Ich hatte einfach Lust dazu und er war die Frau, die am nächsten war …“, antwortete Kid. Die Kid-Piraten stöhnten auf, das durfte doch echt nicht wahr sein.
 

Nami knackte erneut mit den Fingerknöcheln. „Nicht gut genug, ganz und gar nicht gut genug“, mit diesen Worten ging sie auf Kid und Law zu. Ihr Blick war düster und unheilvoll.
 

Kid und Law wichen mittlerweile vor Nami zurück. „Nami-ya, wir können doch über alles reden, sei doch vernünftig“, versuchte Law, sie zu beschwichtigen, doch es half nichts. – „Geredet haben wir jetzt genug“, sie holte zum ersten Schlag aus.
 

Die beiden Crews zuckten zurück als sie sahen, wie Kid und Law von Nami verdroschen wurden. „Also, ich weiß, wen ich niemals in meinem Leben, als Feind haben will“, murmelte Heat, während er das grausame Schauspiel vor sich, betrachtete.
 

„Ich auch nicht“, merkte Killer an. „Das ist selbst mir zu brutal. Sie hat noch weniger Mitleid als ich … Das ist echt … abartig.“ – „Oh je, der arme Captain, ob er es überleben wird?“, fragte Bepo panisch, er lief im Kreis und konnte sich nicht beruhigen.
 

Zoro, Sanji und Franky waren auf die Hauptterrasse verschwunden und beobachteten alles aus sicherer Entfernung. „Also ich will mich niemals nie mit Nami anlegen, vor allem nicht wenn er dermaßen sauer ist“, stammelte Sanji, auch er betrachtete diese Schlägerei … nein, eine Schlägerei konnte man das nicht nennen, Kid und Law kamen ja nicht mal ansatzweise zum Zug, es war eine Hinrichtung.
 

Luffy klammerte sich an Robin und zitterte. „Was ist denn los? Du brauchst doch vor Nami keine Angst zu haben“, meinte Robin, obwohl sie ebenfalls ein mulmiges Gefühl hatte. – „Hab ich aber! Sie ist in letzter Zeit so brutal. Ich glaub, das machen meine Nerven nicht mehr lange mit, so viel Gewalt!“, stöhnte Luffy auf. Robin runzelte die Stirn, sie sagte ihm lieber nicht, dass seine Vorgehensweisen bei Gegnern wie Doflamingo auch nicht gerade sanfter ausgesehen hatten.
 

Chopper, der mittlerweile auch zu ihnen gestoßen war, lief schon panisch im Kreis und bereitete sich darauf vor, die Verletzten zu versorgen, sofern er überhaupt noch etwas für sie tun konnte, momentan sah es eher nicht so gut aus für die beiden.

Kapitel 25

15. Juli 1525
 

Ziemlich übel zugerichtet, aber noch bei Bewusstsein, saßen Law und Kid im Behandlungszimmer des U-Bootes. Chopper war bei ihnen und behandelte grade ihre Wunden, die beiden Kapitäne waren fix und fertig und ließen es über sich ergehen. Da Law die bessere Ausrüstung als Chopper hatte, waren sie auf das U-Boot gegangen. Bepo war ebenfalls anwesend, wobei er mit seiner Panik alle verrückt machte.
 

Auch Luffy war mit im Behandlungszimmer, auch wenn er bisher nur still in einer Ecke gesessen hatte. Er beobachtete Chopper dabei, wie er Kid und Law verarztete. Er war eigentlich nur hier, weil Law gemeint hatte, dass sie mit ihm reden wollten. Mehr oder weniger geduldig wartete er also nun darauf, dass sie fertig behandelt wurden.
 

„Oh Mann, das war ja eine Pleite“, seufzte Kid auf, der sich wieder einigermaßen bewegen konnte – „Was musstest du sie auch provozieren, Eustass-ya“, fauchte Law ihn an. – „Ruhe, ihr seid doch selbst daran Schuld“, fuhr Chopper die beiden an, zuckte allerdings gleich bei den Blicken der beiden zurück. „Ist doch wahr“, meinte er trotzdem noch.
 

Nach einer Ewigkeit hatte er die beiden endlich fertig verarztet, zumindest befanden sie sich nicht mehr in akuter Lebensgefahr. Law räusperte sich nun und wandte sich an das Rentier. „Also, hast du zufällig die Testergebnisse von Luffy hier? Ich will mich selbst davon überzeugen, dass er tatsächlich … schwanger ist“, Law stolperte noch immer über das Wort.
 

„Klar, hier“, murmelte das Rentier nur und kramte die Zettel aus seiner Tasche, er reichte sie dem Chirurg des Todes. – Dieser überflog die Zettel. „Und die Tests sind auch alle korrekt?“, hakte Law noch mal nach. – „Ja doch, glaubst du echt, ich wüsste nicht, was ich mache?“, kam es von Chopper.
 

„Und? Was sagen die Ergebnisse?“, wollte Kid wissen. – „Das er schwanger ist …“ – „Toll, das wussten wir doch schon.“ – „Ja, Eustass-ya, ich wollte mich doch nur noch einmal selbst davon überzeugen“, grummelte Law.
 

Danach wandte er sich wieder an Luffy. „Und du willst es wirklich behalten?“, sprach er ihn darauf an. – „Was? Ja, natürlich, bleibt mir ja auch nichts anderes übrig“, antwortete er, er wusste ja nicht, dass es die Möglichkeit der Abtreibung gab. Chopper hatte es ihm nicht gesagt, da er nichts davon hielt.
 

„Du könntest auch abtreiben, dann wären wir alle dieses kleine Problem los“, meinte Law. – Luffy runzelte die Stirn, er verstand nicht so ganz, was der andere meinte. „Das verstehe ich nicht. Was bedeutet abtreiben?“ – „Na ja, ganz einfach, wir entfernen das Kind aus dir, brechen die Schwangerschaft also vorzeitig ab“, erklärte der Chirurg kurz.
 

„Ja, genau, das ist die Idee! Luffy, lass das Kind wegmachen und wir sind alle unsere Probleme deswegen los. Zudem müsstest du dann nicht deine Reise abbrechen. Also los, machen wir das, je schneller, desto besser“, kam es enthusiastisch von Kid. Chopper zischte auf, das passte ihm so gar nicht.
 

„Moment Mal, wenn ich es weg machen lasse, bedeutet es dann nicht, dass es stirbt?“, hakte Luffy nach. – „Doch, genau das heißt es und dass ist doch super, dann müssen wir uns nicht um ein Balg kümmern, was sowieso keiner haben wollte und du erst recht nicht. Ich meine, du wolltest es ja wohl auch nicht. Alles bestens, keine Probleme, keinen Stress, kein gar nichts. Wir können wieder getrennte Wege gehen und alles wird wieder so wie vorher. Wir sollten das am Besten sofort machen, je schneller wir es los sind, desto besser“, meinte Kid, er war vollends für eine Abtreibung.
 

„Ich will aber kein Kind töten!“, mischte sich Luffy ein, ihn überkam ein mulmiges Gefühl. – „Ach papperlapapp, du musst das mal so sehen, niemand will das Kind haben, ich nicht, Law nicht und du sicher auch nicht. Ich meine, was hätte es denn schon für ein Leben, wenn es keiner lieb hat, geschweige denn haben will. Beende sein Leiden lieber, bevor es überhaupt anfängt“, Kid stand auf und ging auf Luffy zu, auch wenn ihm das ein wenig schwer fiel.
 

Luffy dachte kurz nach, es stimmte schon, dass er nicht wusste, was er mit einem Kind anfangen sollte, aber er konnte es doch nicht einfach töten! Das was Kid da sagte, war doch nicht die Lösung des Problems. Er wollte doch nur den einfachsten Weg gehen, das wusste Luffy. Nein, auf gar keinen Fall wollte er ein Kind töten, oder töten lassen, kein Fremdes und erst recht nicht sein eigenes! Er wich vor Kid zurück, der nach ihm greifen wollte.
 

„Nein! Vergiss es, ich werde nicht abtreiben!“, antwortete er, diesmal sehr entschlossen. Er würde auf keinen Fall zulassen, dass Kid seinen Kopf diesmal durchsetzte. Er hatte sich viel zu lange von dem anderen Kapitän rumschubsen lassen. – „Was? Bist du bescheuert? Du machst das jetzt, klar?!“, fuhr er ihn an.
 

„NEIN!“, stieß Luffy erneut aus. „Das werde ich ganz sicher nicht machen lassen!“ – „Ach, und warum nicht? Bist du so scharf darauf, bald Kinder groß zu ziehen? Sieh doch endlich ein, dass das einfach unsinnig ist, du bist Pirat und keine Hausfrau“, versuchte es Kid weiter.
 

„Halt den Mund! Halt einfach deinen Mund. Ich will so etwas nie wieder hören, es ist immer noch meine Entscheidung, was ich mit dem Kind mache oder nicht. Du hast da überhaupt nicht mitzureden. Und ich sage, dass ich das Kind nicht töten werde, klar! Hast du das verstanden?“, fuhr Luffy ihn sauer an.
 

„Pah, du machst dich gerade echt lächerlich, warum bist du so verweichlicht? Sonst warst du doch nicht so, deine Gegner hast du doch auch ohne zu zögern platt gemacht“, warf Kid ein. – „Platt gemacht schon, aber ich habe niemanden getötet. Zudem, das Baby ist doch nicht mein Gegner, das kannst du doch gar nicht gleichstellen!“, meinte Luffy.
 

„Oh Mann, was für eine harte Nuss, Trafalgar, sag du doch auch mal was!“, brummte Kid. – „Hm, ich wäre auch für eine Abtreibung, aber letztendlich ist das Mugiwara-yas Entscheidung“, Law zuckte mit den Schultern. – „Du bist mir keine Hilfe“, grummelte Kid. – „Allerdings, wenn du nicht abtreiben willst, hätte ich einen anderen Vorschlag“, setzte Law wieder an. „Ich könnte das Kind aus deinem Bauch heraus operieren und wir könnten es auf den Schreibtisch stellen und ihm beim wachsen zugucken, vielleicht können wir so auch früher feststellen, von wem es ist“, schlug er vor.
 

Luffy, Kid, Chopper und Bepo sahen Law mit fassungslosem, teilweise schon angewidertem Blick an. „Trafalgar … das ist selbst für dich ziemlich krank. Ne, also lass mal, das machen wir nicht“, kam es sogar von Kid.
 

Auch Luffy schüttelte den Kopf. „Ganz sicher wirst du keine Operation an mir vornehmen, Torao. Nein! Einfach nein! Weder will ich meinem Kind auf dem Schreibtisch beim Wachsen zu sehen, noch will ich es töten, also keine Operationen und keine Abtreibungen. Ich werde das Kind austragen und damit basta!“, entschied Luffy.
 

„Dann kannst du auch kein Piratenkönig mehr werden. Mit so einem Kind …“, versuchte es Kid noch einmal. – „Ach, sei still, ich werde irgendwann Piratenkönig, auch wenn es eben einige Jahre länger dauert! Ich meine, die letzten fünfundzwanzig Jahre hat niemand das One Piece gefunden und ist Piratenkönig geworden, und da soll das jetzt auf einmal passieren? Nein, das glaube ich eher weniger. Deswegen kann ich auch noch ein wenig warten. Ich werde diesen Traum nicht aufgeben, aber ihn für mein Kind nach hinten verschieben“, erklärte er Kid. „Und du wirst nicht darüber bestimmen, ob ich es abtreibe oder nicht, hast du kapiert? Ich werde nicht mehr zu lassen, dass du mich herum schubst, nie wieder!“
 

„Wo hab ich dich denn rum geschubst?“, blaffte Kid ihn an. – „Auf der Vergnügungs-Insel zum Beispiel, ihr habt mich in dem Hotel immer so schnell bedrängt dass ich nicht mal was dagegen sagen konnte“, kam es wütend von Luffy.
 

„Ach, willst du damit sagen, dass das jetzt unsere Schuld ist?“ – „Ja, genau!“ – „Pah, wie lächerlich, ich hab mir überhaupt nichts zu Schulden kommen lassen, wärst du da nicht als Frau aufgetaucht, wäre mir so etwas überhaupt nicht in den Sinn gekommen, also kann man ganz einfach sagen, dass du derjenige bist, der an allem Schuld hat“, warf Kid ihm vor. – „Hör auf zu sagen, dass ich an allem Schuld bin! Ich hatte doch nicht mal eine Ahnung von dem, was da abgelaufen ist. Hätte ich das nämlich vorher gewusst, dann wäre es überhaupt nicht soweit gekommen! Wisst ihr eigentlich wie sauer ich auf euch war?“
 

„Warum warst du denn sauer? Dazu hattest du doch keinen Grund, ich hätte sauer sein müssen, da ich mir irgendwen anders für meinen Zeitvertreib suchen musste“, Kid zuckte gleich gültig mit seinen Schultern. – „Genau deswegen! Genau wegen so was war ich sauer. Ihr beide habt mich nur ausgenutzt, meinst du das war schön für mich? Und ich Idiot hab mich auch noch an das Versprechen, nichts zu sagen, gehalten“, stieß Luffy aus.
 

„Na ja, gehalten hast du es ja wohl nicht, sonst wüssten die anderen ja nichts davon. Echt mal, das ist wirklich das letzte, ich dachte, du hältst deine Versprechen, du hättest auch dicht halten müssen, als sie merkten, dass du ein Kind kriegst“, meinte Kid genervt.
 

„Halt die Klappe! Dir muss ich gar nichts mehr versprechen. Du bist doch sofort abgehauen, als ich keine Lust mehr hatte. Dir war ich doch völlig egal!“ - „Ja, bist du auch, auch jetzt noch. Ich meine, wir sind Rivalen, nicht mehr und nicht weniger“, schnaubte Kid. – „Ach, was rede ich überhaupt noch mit dir, das macht überhaupt keinen Sinn. Bei dir hätte ich es mir eigentlich denken müssen, dass ich dir egal bin, das hätte mich eigentlich gar nicht treffen sollen. Aber, bei dir Torao … von dir hätte ich wesentlich mehr erwartet. Wir hatten mal eine Allianz, du hast mir geholfen und ich hab dir geholfen, ich dachte, wir wären so etwas wie Freunde. Das du mich so ausnutzt und dann einfach gehst. Dass hat mich wirklich verletzt!“, teilte er Law mit.
 

„Tja, das ist wohl blöd gelaufen …“, war alles, was Law darauf erwiderte. – „Blöd gelaufen, was? Das ist wirklich alles, was du dazu zu sagen hast?“, wiederholte Luffy, er holte tief Luft und nickte. „Okay, okay, wenn das so ist. Dann kann ich dagegen wohl nichts machen. Dass ich mich derart in dir getäuscht habe, das hätte ich nicht erwartet, von Kid schon, aber nicht von dir, Torao. Aber gut, wenn ihr beide meint. Ich weiß nur, dass ich mein Kind, egal, von wem es ist, austragen und großziehen werde, ob ihr dabei sein werdet, weiß ich nicht, aber bei eurem Verhalten wüsste ich auch nicht, ob ich euch überhaupt dabei haben wollen würde“, er schüttelte nur traurig und enttäuscht den Kopf.
 

Luffy wollte gerade zur Tür gehen, doch Kid packte ihn am Arm. „So nicht, mein Freundchen, ich hab keine Lust auf so ein scheiß Balg, oder darauf die nächsten Monate neben dir her zu segeln. Wenn du es nicht wegmachen lässt, werde ich mich eben darum kümmern, du weißt, wie gut ich mit meiner Kralle durch Haut schneiden kann“, drohte er ihm.
 

Luffys Herz schlug sofort schneller. Eine direkte Drohung von Kid? Nein, das würde er nicht zulassen. „NEIN!“, schrie er. „Fass mich nicht an!“, er hatte es zwar nicht beabsichtig, allerdings schleuderte er ihm einen Haoshoku-Hakistoß entgegen, dieser war so heftig, dass Kid, der ja eh schon angeschlagen war, rückwärts taumelte und gegen einen Schrank knallte. Geschockt sah er Luffy an, ein so heftiges Haki hätte er von ihm nicht erwartet.
 

Auch die anderen im Raum, die das Haki ebenfalls abbekamen, sahen den Kapitän an, Bepo verlor sogar kurzzeitig das Bewusstsein und auch Chopper musste sich hinsetzen, obwohl der Schlag nicht einmal ihnen gegolten hatte. Law war ein wenig atemlos, so ein mächtiges Haki hatte er noch nie erlebt.
 

Luffys Atem ging schwer. „Fass mich nie wieder an, hast du verstanden? NIE WIEDER! Ich bin zwar nicht in der Lage, dich momentan zu bekämpfen, aber ich bin mir sicher, dass Nami sich gerne für mich um dich kümmern wird. Und wenn du mir noch einmal drohst, bin ich mir nicht sicher, ob sie dich am Leben lässt.“ Er drehte sich um und verließ den Raum, er war ziemlich aufgewühlt und ihm war zum Heulen zu mute, aber er wollte vor den anderen beiden keine Tränen zeigen.
 

Er fand irgendwie aus dem U-Boot heraus und kehrte auf sein Schiff zurück, schnurstracks ging er auf das Frauenschlafzimmer zu, ohne einen aus seiner Crew zu beachten. Nami, die auf der Wiese herumtigerte und auf Luffy gewartet hatte, blieb sofort stehen. „Oh, diese Idioten“, knurrte sie auf. Sie und Robin folgten Luffy nach drinnen. Dieser hatte sich auf sein Bett geworfen und weinte. Er war enttäuscht und auch verletzt, vor allem von Law. Nami ging auf ihren Kapitän zu und hockte sich vor das Bett. „Was ist passiert?“, fragte sie nur.
 

Kurz erzählte Luffy den beiden, was im Inneren des U-Bootes passiert war, er konnte sich immer noch nicht beruhigen. Nami erhob sich wieder, ihre Hände waren zu Fäusten geballt. „Robin, kümmere du dich um Luffy, ich werde mich um Kid und Law kümmern.“ – „Ist okay.“
 

Danach verließ Nami die Kajüte und sprang rüber auf das U-Boot, obwohl sie sich darin nicht auskannte, fand sie Kid und Law recht schnell. Ihr Blick war düster als sie den Raum betrat. „Ihr beiden seid echt das Letzte, ich dachte eigentlich ihr hättet ein wenig dazu gelernt, doch da habe ich mich wohl getäuscht“, sie knackte wieder mit den Fingerknöcheln. „Wenn ihr meinen Kapitän noch einmal zum Weinen bringt, dann werde ich euch höchst persönlich zu Seekönigfutter verarbeiteten. Und jetzt werdet ihr euch bei ihm entschuldigen!“
 

„Von wegen“, schnaubte Kid. Was wohl auch sein Fehler war, Nami holte wieder zum Schlag aus.
 


 

Robin saß bei Luffy am Bett und redete beruhigend auf ihn ein. Nach einiger Zeit hörte er zumindest auf zu weinen. Die Archäologin war ebenfalls sauer, nie hatte sie ihren Kapitän so vollkommen aufgelöst gesehen, es machte sie wütend. Am Liebsten würde sie auch gegen Kid und Law etwas unternehmen, doch sie ließ es bleiben, Nami würde sich darum schon kümmern.
 

Luffy hatte sich gerade wieder einigermaßen beruhigt, da öffnete sich die Tür zur Kajüte und Law und Bepo standen plötzlich im Zimmer. Robin starrte die beiden nicht gerade freundlich an. „Was willst du hier, Trafalgar Law?“, fragte sie. – „Nur reden“, keuchte er auf. Er war so übel zugerichtet, dass er ohne Bepo, der ihn stützte, nicht mehr stehen konnte.
 

„Ich will aber nicht mit dir reden“, brummte Luffy, er hatte sein Gesicht von seinem ehemaligen Allianz-Partner abgewandt. – „Dann hör mir halt nur zu“, meinte Law, Bepo brachte ihn näher.
 

Robin war zwar nicht so begeistert, allerdings hatte es wohl einen Grund warum er hier war, weshalb sie ihn gewähren ließ. „Also, hör zu, Mugiwara-ya, ich weiß, das was ich getan und gesagt habe, war nicht sehr nett, okay. Und es … es tut mir Leid, okay?“, ratterte Law schnell herunter.
 

Aus dem Augenwinkel sah Luffy ihn an, er schnaubte kurz. „Und du glaubst, das macht es jetzt besser?“ – „Nein, wahrscheinlich nicht.“ – „Wenn du es nicht ernst meinst, warum bist du dann hier?“, wollte Luffy wissen. – „Weil ich keine weiteren Schläge von Nami-ya will“, antwortete Law ehrlich.
 

„Wenn das so ist, gehst du wohl besser wieder. Ich will dich nicht mehr sehen“, nuschelte Luffy nur, er drehte sich demonstrativ auf die andere Seite. – „Du hast gehört, was er gesagt hat“, meinte jetzt auch Robin.
 

Law stieß die Luft aus. „Ja, okay, ich bin ja schon weg. Komm, Bepo“, mit den Worten verließ er zusammen mit dem Bären die Kajüte. – „So was von unnötig“, murmelte Luffy in sein Kissen.
 


 

Die Stimmung auf dem Deck war auch nicht wesentlich besser, Usopp und Zoro saßen auf der Wiese. Auch sie waren sauer auf die anderen beiden Kapitäne. Warum waren die jetzt auf einmal so gemein zu Luffy? Da tauchten zu allem übel auch noch Killer, Shachi und Penguin auf. „Hey“, rief Shachi, doch er zuckte sogleich vor Zoros eisigem Blick zurück.
 

„Nicht jetzt“, brummte er nur. – „Hey, Wette ist Wette!“, meinte Shachi. – „Ich sagte, nicht jetzt! Nicht, wenn es meinem Kapitän, dank euren so schlecht geht, kapiert?“, knurrte der Schwertkämpfer.
 

„Natürlich haben wir das verstanden“, lenkte Killer ein. „Wir werden ja noch ganz viel Zeit gemeinsam verbringen, wir verschieben das einfach auf später.“ – „Gut, dass wir uns verstehen“, grummelte Zoro.
 

„Killer!“, rief da Nami. Der Massaker-Soldat zuckte kurz zusammen, drehte sich dann aber zu der Navigatorin um. – „Was gibt es, Nami?“ – „Du solltest mit deinem Kapitän mal ein ernstes Wörtchen reden, wenn er wieder aufwacht … kapiert?“ – „Ja, klar, werde ich machen“, seufzte Killer auf. Das könnte echt noch sehr schwierig werden. Aber es nützte ja nichts.
 

„Warum hörst du auf Nami?“, fragte Zoro. – „Hast du ersten nicht zugesehen? Ich glaube, ich würde mich lieber von Big Mom fressen oder von Kaido zerquetschen lassen, als Schläge von ihr zu kassieren. Sie ist ein Monster“, murmelte Killer, er zuckte kurz mit den Schultern.
 

„Wo er recht hat“, kam es auch von Shachi und Penguin. Zoro wollte gerade noch etwas sagen, da tauchte auf einmal noch eine Person auf dem Schiff auf. – „Hallöchen, ich schätze mal, das hier ist das Schiff der Mugiwara-Bande, oder?“, fragte Nora.

Kapitel 26

15. Juli 1525
 

Zoro sah zu der Fremden hin, er kannte Nora ja noch nicht. „Ja, ist es. Was wollen Sie?“, fragte er ein wenig schroff, seine Laune war noch immer nicht die beste. – „Nun ja, ich bin die Hebamme, die ihr engagiert habt. Ich habe nun alles erledigt, was es noch zu erledigen gab und nun bin ich hier. Ich heiße Nora“, erklärte sie.
 

„Ach so“, brummte Zoro. Da kam Nami wieder zurück, sie war gerade in Richtung Schlafzimmer gegangen, als Nora aufgetaucht war. – „Hi, sorry für die unfreundliche Begrüßung, aber die allgemeine Stimmung ist gerade echt … nicht so gut“, meinte sie. – „Kein Problem, ich seh schon, dass die anderen beiden Kapitäne eingetroffen sind“, Nora sah sich um.
 

„Ja, und diese beiden Idioten …“, Nami unterbrach sich, sie hatte die Faust erhoben, sie wollte Kid und Law am liebsten gleich wieder verprügeln. – „Ich seh schon, es ist gerade alles ein wenig angespannt stimmt’s?“, murmelte Nora. – „Ja, das ist wohl wahr. Aber gut, wir sollten dann mal Ihre Sachen hier rauf bringen“, die Navigatorin stieß die Luft aus.
 

„Keine Sorge, ich hab meinen Mann dabei, der trägt mir alles“, meinte Nora, in dem Moment kam ihr Mann, ein großer, gut gebauter Kerl mit schwarzen Haaren und grünen Augen, mit zwei weiteren Personen, wahrscheinlich ihre Kinder, so dachte Nami, an Bord. – „So, wo soll das hin?“, fragte er.
 

„Stellen Sie es da ab, ich bring es dann rein“, antwortete Nami. „Law ist gerade noch bei Luffy, ich hoffe für ihn, dass er sich ordentlich entschuldigt, wenn nicht dann …“, sie knurrte wieder auf und erhob die Faust.
 

„Wow, irgendwie geht es hier sehr gewalttätig zu“, meinte Noras Tochter, Lina. – In dem Moment trat Law zusammen mit Bepo aus dem Schlafzimmer der Frauen. „So, ich hab mich bei ihm entschuldigt, Nami-ya“, grummelte er.
 

„Ich hoffe für dich, dass du es auch anständig gemacht hast, du weißt ja, dass ich sonst wieder böse werden muss“, kam es von Nami. – „Klar hab ich das gemacht!“, versicherte Law schnell. – „So? Dann werde ich wohl lieber mal Luffy und Robin fragen, die können mir das sicherlich bestätigen, nicht wahr?“, Nami ging in Richtung Schlafzimmer. – „Äh, halt warte … Ähm, ich hab mich entschuldigt, ja, aber Mugiwara-ya hat es nicht akzeptiert und mich weggeschickt! Klar?“ – „Also hast du es nicht ordentlich hingekriegt … aber ist doch eigentlich nur verständlich, dass er es nicht akzeptiert, immerhin hast du ihm Schlimmes angetan“, Nami überlegte kurz. „Da wir Besuch haben und ich nicht möchte, dass sie uns für unzivilisierte Wilde halten, belassen wir es einfach dabei. Geh auf dein Schiff, ich will dich heute nicht mehr sehen, klar“, ihr Blick duldete keinen Widerspruch.
 

Law wollte eigentlich widersprechen, es passte ihm so gar nicht, dass Nami ihm Befehle gab, allerdings schaltete Bepo schneller. „Ja, wir sind schon weg, ich werde aufpassen, dass er nicht mehr rauskommt“, schneller als man gucken konnte, war Bepo mit Law verschwunden, man konnte den Kapitän aber noch protestieren hören.
 

„Der Bär ist schlauer als sein Kapitän“, seufzte Nami. Sie wollte sich grade wieder an Nora wenden, um ihr mit dem Gepäck zu helfen, doch da kam plötzlich Luffy hervor. „Hey, ist mit dir alles in Ordnung?“, wollte Nami wissen.
 

„Alles bestens“, kam es in einem, fast schon trotzigen Tonfall von Luffy. Er marschierte an Nami vorbei, mal wieder in Richtung Badezimmer. Nami hob überrascht die Augenbrauen an. – „Was hat er auf einmal?“, fragte sie niemand bestimmten. Doch dann schüttelte sie den Kopf, sie beschloss, Robin danach zu fragen.
 

„Komm, ich helfe Ihnen mit dem Gepäck, jetzt, da Law weg ist“, Nami ignorierte die Tatsache, dass Nico, Noras Mann, auch da war. Sie schnappte sich die Koffer und führte Nora dann zum Frauenschlafzimmer. Nami hatte das Gefühl, dass sie, wenn sie jetzt nichts in den Händen hatte, bloß wieder auf das U-Boot gehen würde, um Kid und Law erneut zu verprügeln.
 

Ein wenig irritiert sah Nora ihre Familie an. Nico zuckte lediglich mit den Schultern. „Gut … dann geh ich mal“, sie war sich nicht ganz sicher, was sie von der Situation halten sollte. Allerdings folgte sie Nami einfach mal. Lina ging ebenfalls mit, sicher war sicher.
 

Als Nami im Zimmer ankam, stellte sie den Koffer neben das, extra für Nora gebaute Bett. Franky hatte das schon vor einigen Tagen gemacht, als fest stand, dass die Hebamme mit auf das Schiff kam.
 

Robin war noch immer im Zimmer, weshalb die Navigatorin sich gleich an sie wandte. „Was war denn jetzt mit Luffy los? Hat Trafalgar irgendetwas Schlimmes gemacht?“ – „Hm, oh nein, das eigentlich nicht. Er hat sich ein wenig halbherzig entschuldigt, Luffy hat ihn rausgeschmissen, war dann noch einige Minuten deprimiert und eben, da setzt er sich plötzlich auf, wischt sich die Tränen ab und meint, dass er jetzt genug geheult hat und er sich nicht von Kid und oder Law so fertig machen lassen wird. Und danach ist er wahrscheinlich wieder ins Badezimmer gegangen.“
 

Nami hatte den Kopf schief gelegt. „Einfach so? Na, das war ja eine kurze Zeit der Trauer“, sie schnaubte. – „So ganz nehme ich ihm das nicht ab. Aber wahrscheinlich will er nur nicht, dass die beiden ein falsches Bild von ihm bekommen. Aber du kennst ja Luffy“, Robin seufzte.
 

Danach wandte sie sich an Nora. „Hallo, Willkommen auf dem Schiff. Ich hoffe, die nächsten Monate werden nicht zu stressig“, sie lächelte die Hebamme an. – „Sie würden sich wundern, was ich schon alles erlebt habe. Das ist ja nicht das erste Mal, dass ich mit auf ein Schiff gehe“, winkte Nora ab. „Wobei ich zugeben muss, dass ich noch nie eine dermaßen angespannte Stimmung erlebt habe.“
 

„Ich hoffe ja, dass sich das legen wird. Wenn das die ganze Zeit so weiter geht, kann es passieren dass es irgendjemand nicht überleben wird“, grummelte Nami, das letzte mehr zu sich selbst. – „Ach, bestimmt wird es besser werden“, Nora versuchte zuversichtlich zu klingen. – „Ja, denn schlimmer geht’s wohl kaum noch“, nuschelte Lina vor sich hin.
 

„Nun ja, Sie können sich erst einmal einrichten. Ich werde in der Zwischenzeit mal nach Luffy gucken“, damit verließ Nami den Raum wieder.
 


 

Luffy kam gerade wieder aus dem Badezimmer, er musste dringend mit Franky reden. Er machte sich auf die Suche nach dem Zimmermann und wurde recht schnell fündig. Er saß auf der Wiese und unterhielt sich mit Usopp.
 

„Franky!“, rief Luffy laut und machte sich schnell auf den Weg nach unten. – „Was gibt’s?“, fragte der Cyborg. – „Du musst mein Bett in die Bibliothek stellen. Wenn ich die ganze Zeit immer wieder über das ganze Schiff laufen muss um ins Badezimmer zu gelangen, ist das echt lästig“, Luffy grimassierte.
 

„Aye, kein Problem, ich wollte dich sowieso fragen ob ich dir dein Bett rüberstellen soll“, der Cyborg stand auf und machte sich ans Werk. – „Geht’s dir gut, Luffy?“, fragte Usopp nach. Pflanzi war neben ihn getreten und streckte eine Ranke nach Luffy aus.
 

„Hm, mir ist immer noch ein wenig übel, aber sonst geht’s“, antwortete er. Danach wandte er sich an Pflanzi. „Hast du Durst?“ – Die Pflanze verneinte, in dem sie ihren Kopf schüttelte. Zumindest vermutete Luffy, dass es ihr Kopf war, denn es war der Teil mit den Zähnen und das hieß ja wohl, dass es der Kopf war.
 

„Nicht? Na gut, dann wann anders, ja?“, Luffy richtete sich wieder auf und kratzte sich am Hinterkopf. „Was könnte ich denn jetzt machen? Mir ist schon wieder so langweilig“, er stieß die Luft aus.
 

Usopp beobachtete seinen Kapitän, Luffys Stimmungswechsel war sonderbar, eben war er doch noch so niedergeschlagen gewesen und jetzt … als ob nie etwas gewesen wäre. Allerdings merkte er durchaus, dass das nicht ganz echt war. Luffy tat nur so, als sei alles okay.
 

Da kam auch Nami zu ihnen. „Hey Luffy, warum bist du plötzlich wieder so gut gelaunt?“, fragte sie gerade heraus. – „Warum sollte ich denn nicht gut gelaunt sein? Heute ist so gutes Wetter, da kann ich doch nicht ständig Trübsal blasen“, er grinste sie an.
 

„Na ja, so ganz kann ich dir das nicht abnehmen, ich meine, eben …“, setzte sie an, doch Luffy unterbrach sie. – „Ist schon okay, wirklich, mir geht’s gut. Als ob ich mir von Kid und Law die gute Stimmung verderben lasse“, noch immer lächelte er.
 

Nami zögerte einige Sekunden, stieß dann allerdings die Luft aus und nickte. „Okay. Okay, wie du meinst. Wenn aber noch mal was sein sollte, sag mir bescheid, ja?“ – „Klar“, entgegnete Luffy. Damit wandte sich Nami ab, zufrieden war sie nicht, aber wenn er meinte, dass alles okay sei, würde sie es dabei belassen.
 

Sie ging zu Sanji in die Kombüse. Nico, Jack und Lina waren ebenfalls dort, er hatte ihnen eine Kleinigkeit zubereitet. Sie setzte sich neben Lina. „Wie ist es für euch so, wenn eure Mutter so lange weg ist, meine ich“, fragte sie nach einiger Zeit.
 

„Na ja, schön ist es nicht, aber es ist ihr Beruf und sie macht ihn gerne. Ich will einmal genauso werden wie sie“, erklärte Lina. „Auch ich werde eines Tages Hebamme und ich werde auch mit auf ein Schiff gehen, sollte ich dort benötigt werden“, sie grinste.
 

„Ich glaube, das schaffst du locker“, meinte Nami zuversichtlich, sie lächelte zurück. – „Und ich werde einmal Archäologe“, warf Jack ein. – „Archäologe? Wirklich?“, Nami hob die Augenbrauen an. – „Genau, ich will die Geschichte dieser Welt erforschen, jedes kleine bisschen. Auch wenn es mich eine Ewigkeit kosten wird“, er seufzte auf.
 

„Du solltest dich einmal mit Robin unterhalten, sie ist eine Archäologin“, gab Nami ihm den Tipp. – „Was? Dann muss ich das wohl unbedingt tun, bevor ihr lossegelt“, er sprang auf und machte sich auf die Suche nach Robin.
 

„Ob wir ihn jetzt noch mal von hier weg bekommen …“, nuschelte Lina. – „Lassen wir ihn eine Weile“, antwortete Nico. – „Hätte ich das jetzt nicht sagen sollen?“, wollte Nami wissen. – „Na, ist schon in Ordnung, wir kriegen ihn schon irgendwie wieder mit“, winkte Nico ab.
 

„Dann ist ja gut“, Nami lächelte leicht. „Hm, da hätte ich aber noch eine Frage“, setzte sie an. „Warum sind die Leute hier so dermaßen schlecht auf Piraten zu sprechen, als wir auf der Suche nach Nora waren wurden wir sogar … angegriffen.“
 

Nico seufzte auf. „Es gab hier vor einigen Jahren mal einen Vorfall mit Piraten, damals war ich noch ein blutjunger Marinesoldat. Die Piraten richteten hier viel Schaden an, damals war gerade der Beginn der Piratenära. Viele Leute wurden schwer verletzt, einige starben sogar und wir hatten alle Hände voll zu tun, die Piraten zurück zu drängen. Tja, seitdem ist der Hass auf die Piraten hier groß, vor allem, da wir hier kaum etwas haben, hier gibt es keine Reichtümer oder irgendetwas Vergleichbares“, erzählte er.
 

„Das ist ja schrecklich …“, murmelte Nami. „Klar, dass sie nicht gut auf Piraten zu sprechen sind, aber eigentlich müssten wir das ja schon gewohnt sein“, sie sah Nico an. „Und Sie sind Marinesoldat?“
 

„Nicht mehr, damals arbeitete ich noch einige Jahre nach dem Motto ‚schlampige Gerechtigkeit‘, doch kurz nachdem ich Nora kennen lernte hörte ich auf. Aber keine Sorge, ich selbst habe nichts gegen Piraten.“
 

„Dann ist ja gut“, meinte Nami. Die Tür öffnete sich und Pflanzi kam rein gekrabbelt. – „Was ist das eigentlich?“, wollte Lina wissen. – „Oh, das ist Pflanzi, sie ist unser neues … Crewmitglied. Usopp hat sie erschaffen und irgendwie ist sie dann so geblieben …“, schnaubte Nami. „Was gibt’s, Pflanzi?“
 

Die Pflanze krabbelte zu Nami und schlang ihre Ranken um sie, das war ein Zeichen dafür, dass sie kuscheln wollte. Die Navigatorin hätte sich niemals zu Träumen gewagt, mit einer Pflanze zu kuscheln. Nach anfänglicher Skepsis jedoch, hatte sie Pflanzi ebenfalls lieb gewonnen. Und Pflanzi hatte ihre Angst vor Nami auch verloren.
 

„Das ist irgendwie schräg, aber auch cool“, murmelte Lina, sie stand auf und ging um Nami herum um Pflanzi zu betrachten. – „Sanji, hast du mal ein Glas Wasser für sie?“, fragte Nami. – „Aber klar“, der Smutje füllte ein Glas mit Wasser und reichte es der Navigatorin. Diese nahm es dankend entgegen und hielt es Lina hin. – „Hier, willst du ihr etwas zu trinken geben?“
 

„Oh, ja klar gerne“, sie grinste und nahm das Wasserglas entgegen. Pflanzi stieß ihr Pflanzenlachen aus und öffnete ihren Mund. „Einfach da rein?“, wollte Lina wissen. – „Ja, aber nicht zu schnell, sonst verschluckt sie sich“, warnte Nami sie.
 

Vorsichtig goss Lina das Wasser ins Pflanzis Mund. Pflanzi wackelte mit ihren Ranken, als Zeichen, dass ihr das gefiel. Lina lachte auf, als sich die Ranken um sie wickelten. Sie leerte das Glas und stellte es dann auf den Tisch. „Oh ha, so etwas habe ich auch noch nie gemacht“, kicherte sie und streichelte vorsichtig Pflanzis Blätter.
 

„Ich schätze mal, du bist vorher noch keiner solchen Pflanze begegnet, was?“, lachte Nami. – „Nein, definitiv nicht. Diese Pflanze ist definitiv speziell.“
 

Sie unterhielten sich noch eine Weile, bis Nora ebenfalls dazu kam. „Ich habe mich jetzt schon einmal eingerichtet, Nami. Später werde ich mich dann mit Luffy unterhalten, derzeit ist er wohl zu beschäftigt“, sie kicherte leicht.
 

„Was macht er denn nun schon wieder?“, Nami hatte den Kopf leicht schief gelegt. – „Nun ja, er baut zusammen mit dem Zimmermann sein Bett in die Bibliothek, da wollte ich mal lieber nicht stören.“ – „Oh, ach so, also machen sie das jetzt doch“, murmelte Nami.
 

„Und Jack hat anscheinend auch eine Beschäftigung hier gefunden, er hat Nico Robin vollends eingenommen“, fügte Nora hinzu. – „Na, hoffen wir mal, dass wir ihn von ihr losbekommen, bevor ihr loszieht, sonst habt ihr noch einen Passagier mehr“, merkte Nico an. Nami lachte leicht auf.

Kapitel 27

15. Juli 1525
 

Nora war auf der Suche nach Luffy, sie wollte mit ihm reden, sie hatte sich bereits von ihrem Mann und ihren Kindern verabschiedet. Sie fand ihn in der Bibliothek, er saß auf einem der Sofas und sah dabei zu, wie Franky sein Bett zusammen schraubte. Wobei er eher desinteressiert dabei zuguckte. Als er die Hebamme bemerkte, wandte er sich ihr zu. „Hi, was gibt’s denn?“, wollte Luffy wissen.
 

„Ach, ich wollte mich nur mal ein wenig mit dir unterhalten“, Nora lächelte ihn warm an. Sie sah zu Franky, der in eben jenem Moment die letzte Schraube befestigte. – „So, Luffy, das Bett steht“, teilte er ihm das Offensichtliche mit, danach nickte er noch einmal Nora zu und verschwand dann.
 

„Worüber willst du denn reden?“, fragte Luffy nach. – „Na, allgemein wie es dir geht. Danach würde ich dich gerne noch einmal untersuchen“, teilte sie ihm mit. – „Meh, Chopper hat mich aber schon untersucht.“
 

„Ja, aber ich würde gerne noch mal eine Untersuchung machen, das ist schließlich meine Aufgabe als Hebamme, zu gucken, dass es dir und dem Baby gut geht.“ – Luffy seufzte auf. „Okay, von mir aus.“
 

Nora lächelte wieder. „Sehr schön, dann werde ich mich zuerst mal selbst ein wenig vorstellen. Immerhin bin ich ja noch eine Fremde. Der Vollständigkeit halber: Ich heiße Nora Chavaleri, bin 38 Jahre alt und eigentlich schon seit ich denken kann Hebamme. Ich bin seit gut fünfzehn Jahren mit meinem Mann, Nico, verheiratet, kenne ihn aber schon seit einundzwanzig Jahren. Damals war er noch ein Marineoffizier, als wir geheiratet haben.“
 

„Oh, er war bei der Marine? Aber hat er denn nichts dagegen, dass du bei Piraten mitfährst?“, wollte Luffy wissen.
 

Nora schüttelte den Kopf. „Nein, er ist ein sehr offener Mensch. Und nun ja, sagen wir mal so, er hat dort eher nach dem Motto ‚schlampige Gerechtigkeit‘ gearbeitet. Zudem, wenn er etwas dagegen hätte, wäre ich wohl nicht hier“, sie lächelte Luffy noch einmal an und fuhr dann fort. „Ich habe zwei Kinder, meine Tochter Lina ist neunzehn und mein Sohn Jack ist siebzehn.“
 

„Sag mal, wenn du so lange Weg bist, siehst du deine Familie ja nur so wenig, macht denen das nichts?“ – „Nun … schön ist es für sie sicherlich nicht, aber sie wissen, wie viel mir meine Arbeit bedeutet. Sie wissen aber auch, wie viel sie mir bedeuten, deshalb ist es für sie in Ordnung. Zudem, dass ich mit auf Schiffe gehe, ist nicht so häufig. Meistens kümmere ich mich um die Frauen auf der Insel. Das Piratenschiffe bei uns anlegen ist relativ selten, zumal verhältnismäßig wenige Piratencrews gibt die schwangeren Frauen mitnehmen. Manchmal lassen sie sie sogar ganz bei uns auf der Insel zurück.“
 

Sie überlegte kurz. „Ich bin … vier Mal bisher mitgefahren, jetzt wird es also das fünfte Mal, dass ich mit über die Grand Line fahre.“ – „Woah, schon so häufig? Das ist ja cool, dann bist du schon überall gewesen, was?“, fragte Luffy interessiert.
 

„Kann man wohl sagen, außer am Ende natürlich, die legendäre Insel habe ich noch nicht gesehen. Aber sonst … war ich schon so ziemlich überall. Es ist zwar ziemlich gefährlich, vor allem weil man am Anfang nicht weiß, wie die anderen so ticken, aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich ziemlich an die Leute. Mit den vier Crews habe ich heute sogar noch ab und zu Kontakt“, diese Tatsache schien sie wirklich zu freuen.
 

„Auf einem Schiff habe ich sogar das Kämpfen gelernt, im waffenlosen Nahkampf bin ich … relativ gut, auch wenn ich es wahrscheinlich mit keinem von euch aufnehmen könnte. Aber verteidigen kann ich mich.“ – „Gegen mich könntest du wahrscheinlich jetzt locker gewinnen“, seufzte Luffy. „Ich darf nicht mehr kämpfen, Nami hat mir das verboten.“
 

„Da hat sie durchaus Recht. Vor allem in den späteren Phasen, wäre das überhaupt nicht gut“, bestätigte Nora. „Aber ich bin mir sicher, in deiner eigentlichen Form hättest du mich locker besiegt. Ich meine, ich habe viel über dich in der Zeitung gelesen. ‚Monkey D. Luffy‘ hat schon für viele Schlagzeilen gesorgt.“
 

Luffy lachte auf. „Ja, stimmt. Das hab ich wohl“, er rieb sich den Hinterkopf. „Na, dann bin jetzt wohl ich dran, was? Also ich komme aus dem East Blue und mein Opa ist auch bei der Marine … gewesen – ist er jetzt immer noch da? Ich weiß nicht genau. Egal! Ich hatte zwei Brüder. Ace und Sabo, aber … na ja, wie du vielleicht mit gekriegt hast, bei Marineford …“, er stoppte kurz.
 

„Ist schon okay, ich weiß was da passiert ist“, entgegnete Nora. – Luffy nickte. „Jedenfalls, werde ich eines Tages König der Piraten werden! Ich muss nur Iva-chan finden, damit er mich, hier nach, wieder zum Mann macht … sonst werde ich wohl Königin der Piraten werden müssen“, er verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte kurz.
 

„Oh, und mein Vater ist wohl bei den Revolutionären, so wie Sabo, aber getroffen hab ich ihn noch nicht“, fügte Luffy noch hinzu. „Aber, jetzt hab ich noch mal eine ganz andere Frage“, Luffy sah sich kurz um, als wolle er sich vergewissern, dass niemand da ist. „Nami sagte so was mal vor einiger Zeit, Robin meinte aber, das stimmt überhaupt nicht. Ähm, kann das Baby eigentlich ein Schleudertrauma kriegen, wenn ich mich zu viel bewege … oder gar raus fallen?“, er wirkte wirklich unsicher.
 

Nora hob die Augenbrauen an. „Ich kann dich beruhigen, Luffy, das kann nicht passieren. Das Baby schwimmt im Fruchtwasser herum und ist dadurch ziemlich gut geschützt.“ – „Also da kann nichts passieren?“, hakte er zur Sicherheit noch einmal nach. – „Nein“, bestätigte Nora.
 

„Und … öhm, noch was anderes … Als ich meine Periode hatte, meinte Nami auch, dass ich, wenn ich mich zu schnell bewegen würde, an Blutverlust sterben würde … stimmt das, oder hat sie mich da auch angelogen?“
 

Nun war Nora echt sprachlos, so etwas hatte sie ja noch nie gehört. „Ähm, nein, das stimmt auch nicht, wie kommt sie dazu, dir so etwas zu erzählen?“ – Luffy klappte der Mund auf. „Also hab ich eine Woche lang umsonst still gesessen? Wie konnte sie mir so etwas nur antun?“
 

„Das kann ich dir leider auch nicht beantworten … Da wirst du sie wohl nachher selbst fragen müssen“, Nora konnte es nicht wirklich glauben. Nami war ja ganz schön fies drauf.
 

Luffy stieß schwer die Luft aus. Er grummelte noch etwas vor sich hin, ehe er sich wieder an sie wandte. „Du bist ja jetzt für mich und das Baby zuständig … das heißt, wenn ich Fragen hab, kann ich zu dir kommen oder? Nami will ich nicht mehr fragen, nachdem sie mich so angelogen hat.“
 

„Ja, das ist richtig. Du kannst mit allen Fragen zu mir kommen“, bestätigte die Hebamme. – „Gut dann hab ich gleich noch eine! Und die ist wirklich ganz wichtig!“, Luffy sah wirklich ernst aus. „Kann ich während der Schwangerschaft alles essen, was ich will?“
 

„Nun, es gibt einige Lebensmittel, die du nicht essen solltest, zum Beispiel Rohmilchprodukte, rohe Fleisch- beziehungsweise Fischgerichte …“, setzte sie an, allerdings wurde sie von Luffy unterbrochen. – „Ich muss auf nichts verzichten, ja?“ – Die Hebamme bemerkte, dass Luffy keine ehrliche Antwort akzeptieren würde. „Ähm, nein, du musst auf nichts verzichten“, meinte sie. – „Das ist ja super!“, strahlte Luffy. – Gedanklich vermerkte sich Nora, dass sie Sanji unbedingt eine Liste mit Lebensmitteln geben musste, die Luffy in nächster Zeit besser nicht essen sollte.
 

„Und was ist mit der Übelkeit? Ich meine, ich kann derzeit kaum was drin behalten und ich will nicht, dass das die ganze Schwangerschaft so geht.“ – Nora schmunzelte leicht. „Also, meistens hält die Übelkeit bis zur 14. oder 16. Schwangerschaftswoche an. Es kann vorkommen, dass es noch länger anhält, aber in der Regel nur bis dahin. Soweit ich von Chopper weiß, bist du jetzt in der fünften Schwangerschaftswoche. Es dauert also noch ein wenig.“
 

Luffy klappte der Mund auf. „WAS? Noch sooo lange? Wie soll ich das überleben? Da bin ich ja vorher verhungert!“ – Nora unterdrückte ein leichtes grinsen. „Also so schnell verhungert man doch nicht. Ich hatte noch keine Patientin die vorher verhungert ist.“
 

„Ja, normale Frauen essen auch nicht so viel, aber ich hab eigentlich immer Hunger. Selbst jetzt!“, wie aufs Stichwort knurrte Luffys Magen. „Hörst du?“ – „Oh, ja, in der Tat. Das war wirklich laut“, Nora hatte überrascht die Augen aufgerissen.
 

„Deswegen, ähm, könnten wir dann erst einmal was essen gehen? Auch wenn ich mir keine Hoffnungen mache, dass ich es drin behalten kann.“ – „Ja, das können wir gleich machen. Ich würde vorher aber noch gerne eine Urin- und Blutprobe nehmen, dann kann ich die schon einmal untersuchen, während du isst.“
 

„Was? Schon wieder? Kannst du die nicht von Chopper nehmen, der hat mich schon untersucht“, fragte Luffy. – „Nein, das kann ich nicht. Ich würde gerne meine eigenen Aufzeichnungen darüber machen“, meinte Nora. – „Ach Mensch. Na gut“, seufzte Luffy.
 

Nora schmunzelte leicht. Sie hatte sich hier auf dem Schiff noch nicht vollkommen eingerichtet, aber ihre Utensilien hatte sie schon zu Chopper ins Krankenzimmer gebracht, Luffy und sie gingen nach unten und sie nahm ihm noch einmal Blut ab, danach ließ sie sich noch eine Urin-Probe geben.
 

Sie untersuchte die Proben, während Luffy aß. Als dieser dann fertig war, erklärte sie ihm wie die Schwangerschaft in etwa ablaufen würde. Auch teilte sie ihm mit, dass sie nach der Geburt nicht sofort wieder abhauen würde, so wie er gedacht hatte. Es gehörte schließlich auch zu ihrer Aufgabe, sich danach noch um ihn und das Kind zu kümmern. Das überraschte Luffy, er hatte gedacht, dass sie danach gleich wieder zu ihrer Familie wollte.
 


 

Es war schon relativ spät, Nora hatte dem Smutje bereits die Liste geschrieben und er hatte natürlich versprochen, darauf zu achten, dass er keine der daraufbefindlichen Sachen, für Luffy zubereitete. Nami, Robin, Sanji und Nora saßen gemeinsam am Esstisch, die anderen waren irgendwo auf dem Schiff unterwegs. Die vier hatten sich eine ganze Weile noch unterhalten. Irgendwann kamen sie auf Floyd zu sprechen und auf Hel.
 

„Sag mal, kennst du Hel? Die scheint ja irgendwas mit Floyd zu tun zu haben“, fragte Nami. Sie war immer noch davon überzeugt, dass mit dieser Frau etwas nicht stimmte. – Nora starrte einige Zeit nur vor sich hin, ehe sie schließlich antwortete. „Ich kenne sie, allerdings wünschte ich mir, ich hätte sie niemals kennen gelernt.“
 

„Warum denn das? Hel war doch so nett“, setzte sich Sanji noch immer für sie ein. – „Nett … Hel ist … nicht nett. Sie hat nur ein unglaublich ausgeprägtes Charisma. Sie kann so gut reden, dass sie dir selbst einen normalen Apfel zum Preis einer Teufelsfrucht verkaufen könnte. Sie ist garantiert nicht nett“, sie schüttelte den Kopf.
 

„Siehst du, Sanji, ich hab es dir ja gesagt. Mit der Frau stimmt etwas nicht!“ – Sanji wollte wieder protestieren doch Nora bestätigte Namis These. „Sie hat Recht. Wenn ich daran denke, wie ich Hel kennen lernte … Wir haben nur 48 Stunden miteinander verbracht … das war die schlimmste Zeit meines Lebens.“
 

„Warum denn das?“, hakte Sanji nach. – Noras Blick verlor sich leicht. Sie dachte an ihre Zeit mit Hel. „Ich … nein, ich kann nicht darüber reden. Sie war eine meiner Patienten und ich habe mich an die Schweigepflicht zu halten … auch wenn ich mir nicht mal sicher bin, ob es bei ihr überhaupt etwas gibt, worüber man schweigen müsste.“
 

„Warte, sie hat ein Kind?“, fragte Nami. Nora nickte lediglich. – „Ich wüsste zu gerne, wie es dem Jungen geht …“, murmelte sie noch vor sich hin, ehe sie abrupt das Thema wechselte. „Sag mal, Nami, wieso hast du Luffy eigentlich gesagt, dass er verbluten würde, wenn er sich während seiner Periode zu schnell bewegt?“
 

Überrascht vom Themenwechsel brauchte Nami einige Sekunden um zu antworten. „Oh, ähm, nun ja, ich wollte einfach nur mal eine Woche Ruhe und Frieden auf dem Schiff haben. Luffy war immer so aufgedreht, vor allem zu dem Zeitpunkt, ich hab’s kaum noch ausgehalten“, erklärte sie. „Hat er dich danach gefragt? Was hast du gesagt?“
 

„Ja hat er und natürlich hab ich ihm gesagt, dass das nicht stimmte. Er war ziemlich fassungslos, dass du ihn angelogen hattest“, meinte sie.
 

„Ach Mist, also wird das ein zweites Mal nicht funktionieren … Aber hey, es war eine Notlüge, sonst hätte ich definitiv noch meinen Verstand verloren“, sie hob die Hände an.
 

„Wenn du meinst“, entgegnete Nora, sie hatte die Augenbrauen hochgehoben. „Ich bin nicht da um das jetzt zu verurteilen, ich wollte nur wissen, wie es überhaupt dazu kam“, erklärte sie.
 

„Dann ist ja gut. Ja … Luffy ist manchmal schon ganz schön anstrengend“, seufzte Nami. „Aber das ist okay. Ich hab jetzt festgestellt, dass ich lieber einen Luffy hab, der gut gelaunt ist und Unsinn macht, als wenn er deprimiert auf dem Bett liegt und heult.“
 

„Stimmt, das war wirklich schlimm mit anzusehen“, stimmte auch Robin zu. – Nora schmunzelte. Dann stand sie allerdings auf, es war schon ziemlich spät. „Ich werde jetzt noch mal nach Luffy gucken und mich dann hinlegen, gute Nacht schon mal“, verabschiedete sie sich.
 

Luffy saß mit Usopp und Pflanzi auf der Wiese. Usopp plante wohl schon wieder was und Luffy sah ihm dabei zu, während er Pflanzenpflege bei Pflanzi betrieb. Er teilte Nora mit, dass alles in Ordnung sei, worauf hin sich die Hebamme in das Frauenschlafzimmer begab.
 

Die Strohhut-Bande würde morgen früh aufbrechen, Nora war gespannt, wie diese Reise wohl werden würde.

Kapitel 28

16. Juli 1525
 

Kid lag auf seinem Bett, er war vollkommen fix und fertig. Diese verdammte Nami! Er würde sich das nicht gefallen lassen und schon gar nicht hatte er vor, sich hier wie ein Hund anketten zu lassen. Er war derzeit vollkommen in Bandagen gewickelt, diese verdammte Navigatorin hatte ihn richtig heftig bearbeitet.
 

Die Tür zu seiner Kajüte öffnete sich und Killer trat ein. Auch wenn er eine Maske trug, wusste Kid, dass ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Massakersoldaten lag. „Was zur Hölle ist so witzig, Killer?“ Dieser brachte ihm etwas zu essen.
 

„Die ganze Situation. Auf eine absurde Art und Weise zumindest“, antwortete der Massakersoldat. „Ich meine, dass ausgerechnet du mal in so eine Situation kommst und dann auch noch von der Navigatorin der Mugiwara-Bande fertig gemacht wirst …“
 

Kid knurrte etwas vor sich hin. „Das ist nicht witzig. Sobald ich wieder fit bin, werde ich es dem Miststück zeigen!“, schwor Kid. – „Viel Erfolg, hoffentlich überlebst du es“, Killer wich dem Schwert aus, welches auf ihn zugeflogen kam.
 

Der Massaker-Soldat verließ die Kajüte seines Captains und trat aufs Deck. Er sah zur Thousand Sunny rüber und sah Nami, sie saß auf einem Stuhl und sah sich einige Karten an. Sie hatten vor zirka einer Stunde abgelegt und waren nun zur nächsten Insel unterwegs.
 

Killer sprang zur Sunny rüber und lief auf Nami zu. „Morgen“, meinte er. Er unterdrückte den Drang zurückzuzucken, als er einen ihrer Todesblicke abbekam. – „Was willst du?“, fragte Nami.
 

„Eigentlich nur ‚Guten Morgen‘ sagen“, seufzte der Massaker-Soldat. „Das ist echt eine seltsame Situation“, fügte er noch hinzu. – „Vollkommene Untertreibung“, zischte Nami. „Morgen“, fügte sie aber auch noch hinzu. Sie beschloss, nicht ganz so feindselig zu sein, immerhin konnte Killer ja nichts für die Blödheit seines Kapitäns.
 

„Weißt du schon, wo es als nächstes hingeht?“, wollte Killer wissen. – „Hm, nein, ich hab noch keinen genauen Kurs festgelegt, ich schwanke zwischen diesen beiden Inseln. Die dritte scheint mir zu gefährlich“, sie hob ihren Log-Port an. Die linke Nadel wackelte ziemlich schnell hin und her.
 

„Hm, stimmt, ist wohl nicht unbedingt die beste Idee, sich jetzt auf gefährliche Inseln zu begeben“, meinte Killer. – „Wenn ich nur daran denke, dass Luffy, wie sonst auch immer, einfach so losstürmt, wenn wir auf einer gefährlichen Insel ankommen. Da bekomm ich fast graue Haare“, sie kratzte sich am Kopf. „Ich glaube nehme die rechte Insel, die scheint am ruhigsten zu sein. – „Na, hoffen wir es mal …“, murmelte Killer.
 


 

„Es tut mir so Leid“, entschuldigte sich Bepo gerade zum gefühlten hundertsten Mal an diesem Morgen bei seinem Kapitän. Dieser war noch immer ziemlich sauer, dass sein Navigator ihn gestern einfach mitgeschleift hatte.
 

„Das sollte dir auch Leid tun“, der Arzt drehte genervt einen Stift in seiner Hand hin und her. Er saß an seinem Schreibtisch und versuchte sich auf irgendetwas Belangloses zu konzentrieren. Er musste sich abregen und zwar dringend. Ihm passte es auch nicht wirklich, hier fest zu hängen. Innerlich ohrfeigte er sich ebenfalls noch immer selbst, wie konnte er nur so blöd gewesen sein?
 

Der Bär stand noch immer neben ihm, als es an seiner Tür klopfte. „Was gibt’s?“, brummte er. – Die Tür öffnete sich und die Hebamme trat ein. „Guten Morgen“, grüßte sie. – Law sah sie nicht so begeistert an. „Was wollen Sie?“
 

„Ich hätte nur einige Fragen“, kam Nora gleich zum Punkt. „Haben Sie ein Ultraschallgerät?“ – Law hob die Augenbrauen an. „Ja, hab ich.“ – „Gut, zu gegebener Zeit werde ich es für Luffys Untersuchen benutzen müssen“, teilte sie ihm mit. – „Hmpf, wenns denn sein muss und Sie sonst nichts anderes anfassen“, seine Gerätschaften waren allesamt ziemlich teuer gewesen, er überließ sie nicht gerne Fremden.
 

„Natürlich, das war auch schon alles“, sie nickte und verabschiedete sich. – Law grummelte etwas vor sich hin und wandte sich dann seinen Unterlagen zu, den Stift drehte er immer noch in der Hand umher.
 


 

Luffy saß nach dem Frühstück auf der Wiese und kümmerte sich um Pflanzi, er zupfte gerade die welken Blätter ab und sprühte die restlichen Blätter mit Wasser ein, mit einem Tuch strich er über die Blätter um sie zu säubern.
 

Robin und Usopp beobachteten ihren Kapitän, der ganz vertieft in diese Aufgabe war. Die beiden hätten niemals im Leben gedacht, dass sich Luffy so intensiv um Pflanzi kümmern würde. „Hoffentlich kümmert er sich auch genauso gut um das Baby“, murmelte Usopp. – „Bestimmt wird er sich gut darum kümmern“, meinte Robin zuversichtlich.
 

„Bist du dir da so sicher? Ich meine, es ist immer noch Luffy und auch wenn er als Frau ein wenig anders drauf ist, als sonst … ich meine was wird passieren, wenn er wieder ein Mann ist? Wird er sich dann immer noch so gut um Pflanzi kümmern? Oder um das Baby?“
 

„Ob das wirklich nur mit der Tatsache zusammenhängt, dass er eine Frau ist? Ich bezweifle es irgendwie. Luffy hat sich doch schon immer gut um seine Freunde gekümmert, so wie sie es eben brauchten und Pflanzi braucht halt noch einmal intensivere Pflege“, gab Robin zu bedenken.
 

„Dein Optimismus in allen Ehren, Robin, aber Leute zu verkloppen und sich um ein kleines Baby oder eine irgendwie lebendige Pflanze zu kümmern, sind doch zwei Paar Schuhe“, warf der Schütze ein.
 

„Da hast du auch wieder recht …“, die Archäologin seufzte. „Lassen wir uns einfach überraschen und wir sind ja auch noch da“, sie lächelte.
 

Luffy summte vergnügt vor sich hin. Heute war ein guter Tag, nicht nur, weil die Sonne schon jetzt vom Himmel strahlte, sondern auch, weil ihm heute ausnahmsweise mal nicht total übel war. Man konnte ja nicht immer Pech haben, er wünschte sich, dass dieser Zustand der Nicht-Übelkeit anhielt. „Gefällt dir das, Pflanzi?“, fragte er.
 

Die Pflanze wedelte aufgeregt mit den Blättern. Sie stieß ein Pflanzenlachen aus. Luffy stimmte in das Lachen ein. „Sag mal, Pflanzi, kannst du ‚Luffy‘ sagen? Wasser kannst du immerhin auch schon sagen“, fragte der Kapitän.
 

Pflanzi machte eine Bewegung, die wohl mit dem Kopf-schieflegen zu vergleichen war. „Fy?“, stieß sie aus. „Fy-Fy!“, es war ein schrilles Geräusch. – „Hm, nicht ganz, aber fast. Los, versuch es weiter. Ich weiß das du das kannst, sag ‚Luffy‘!“, motivierte er die Pflanze.
 

„Fy, Fy, Fy!“, kam es immer wieder von der Pflanze. – „Na, das üben wir noch“, kicherte Luffy, er umarmte die Pflanze.
 

Killer betrachtete den weiblichen Kapitän einige Zeit. „Ich entdecke gerade ganz neue Seiten an ihm“, meinte er skeptisch. – Nami sah von ihrer Karte auf. „Hm? Oh, er ist immer so, wenn es um Pflanzi geht. Ich hab zu ihm gesagt, dass er sich um sie kümmern soll, wenn er sie behalten will“, sie zeichnete weiter.
 

„Ist sie nicht ein Crewmitglied? War da nicht etwas in der Art?“, hakte der Massaker-Soldat nach. – „Mehr so etwas wie eine ‚Hauspflanze‘. Aber Luffy zählt sie als vollwertiges Mitglied“, Nami stieß die Luft aus. „Am Anfang war ich überhaupt nicht begeistert, aber ich hab mich dran gewöhnt und zugegeben, Pflanzi ist schon echt niedlich“, sie seufzte auf.
 

„Ach so. Ich frage mich, wie das überhaupt möglich ist, so eine Pflanze herzustellen“, Killer sah noch immer zu Luffy und der Pflanze. – „Das hab ich auch nie verstanden. Ich glaube nicht einmal Usopp, der sie ja erschaffen hat, weiß wie das funktioniert hat.“ – „Interessant …“, Killer beobachtete Luffy weiter.
 

Nora kletterte wieder auf die Sunny und machte sich direkt auf den Weg zu Luffy. „Hallo Luffy“, rief sie. „Na, kümmerst du dich gut um Pflanzi?“, sie hielt vor den beiden an und beugte sich leicht vor, die Hände hatte sie auf die Knie gestützt.
 

„Jep, ich versuche ihr gerade meinen Namen beizubringen, aber so ganz klappt es noch nicht“, er tätschelte ein großes Blatt der Pflanze. – „Ach nur Geduld irgendwann klappt das schon“, Nora lächelte ihn an. „Also, ich hab mich gerade mit Trafalgar Law unterhalten. Bei Zeiten werde ich sein Ultraschallgerät für weitere Untersuchungen benutzen können“, teilte sie Luffy mit.
 

Der Kapitän sah sie an. „Aha …“, kam es nicht sonderlich interessiert von ihm. – „In der 12. Schwangerschaftswoche werden wir die erste Ultraschalluntersuchung machen.“ – Luffy sah wieder zu ihr auf. „Was ist das?“ – „Nun ja, mit einem speziellen Gerät werden wir in deinen Bauch schauen können. Ich werde gucken ob es dem Baby gut geht.“
 

Luffys Augen weiteten sich. „A-aber wir müssen es dafür nicht raus schneiden, oder? Torao hat das mal gemeint“, fast automatisch umschlang er seinen Bauch mit den Armen, er lehnte sich etwas von Nora weg.
 

„Nein! Wie kommst du darauf? Man muss das Baby dafür nicht raus schneiden. Alles okay“, beruhigte sie ihn. „Mit dem Gerät kann ich durch deine Haut gucken und so das Baby sehen.“ – „Woah, okay, das klingt echt unglaublich. Die eine auf Dressrosa hatte auch so einen Blick, mit dem sie durch alles durchgucken konnte“, überlegte Luffy.
 

„So in etwa wird es wohl sein“, Nora war noch nie auf Dressrosa gewesen, weshalb sie die Leute dort auch nicht kannte. Sie seufzte, als sich Luffy demonstrativ der Pflanze zuwandte. Anscheinend war das jetzt wichtiger …
 

Nora ging auf Nami und Killer zu. „Es ist ziemlich schwer, mit ihm zu reden, vor allem, wenn Pflanzi dabei ist“, sie schüttelte kurz den Kopf. – „Hm, ja, ich hab nie zuvor gesehen, dass er sich so sehr mit einer Sache beschäftigt“, Nami hob den Blick. „Ich wusste nicht mal, dass er überhaupt so eine lange Konzentrationsspanne hat.“
 

„Man entdeckt immer wieder neue Seiten“, wiederholte Killer. – „Ich kenne ihn nicht gut genug, um das beurteilen zu können“, Nora setzte sich auf einen dritten Stuhl und drehte überlegend eine ihrer Haarsträhnen um den Finger. Sie beobachtete immer noch Luffy. „Ist vielleicht aber ein gutes Training für später, ich meine, von dem, was ich mitbekommen habe, verhält sich die Pflanze wie ein Kleinkind.“
 

„Wenigstens etwas“, schmunzelte Nami.
 

29. August 1528
 

Die nächsten sieben Wochen vergingen wie im Flug. Sie passierten zwei verschiedene Inseln, doch diese waren relativ uninteressant – ganz so, wie Nami es haben wollte. Nur nicht zu viel Aufregung, ob sie das für ihre Nerven oder für Luffy machte, wusste sie nicht. Die letzten Monate waren Haarsträubend genug gewesen, ruhige Inseln waren genau das, was sie brauchte.
 

Luffy ging es soweit ganz gut, er hatte nach wie vor mit der morgendlichen Übelkeit zu kämpfen, aber sonst hatte er keine weiteren beschwerden. Die bisherige Schwangerschaft verlief ohne große Komplikationen, allerdings wusste Nora, dass das nicht so bleiben musste.
 

Kid und Law waren die meiste Zeit auf ihren eigenen Schiffen geblieben, Kid hatte Nami ab und zu Todesblicke von seinem Deck aus zugeworfen, allerdings war er nie auf die Sunny rüber gegangen.
 

Luffy hatte Kid und Law die meiste Zeit ignoriert. Er hielt seine Maskerade mit der guten Laune weiterhin aufrecht und Nami war beeindruckt, man konnte es ihm fast ganz abnehmen, dass wirklich alles in Ordnung war. Aber nur fast, Nami kannte ihn zu gut, als dass sie gänzlich auf sein Schauspiel hereinfiel.
 

Luffy, Nora, Chopper und Nami befanden sich gerade mit Law in dessen U-Boot. Heute wollte Nora die Ultraschall-Untersuchung machen. Luffy war ziemlich aufgeregt, so ganz traute er der Sache nicht und auch, dass Law anwesend war, machte die Sache für ihn nicht besser.
 

Law war auch nicht so erpicht darauf gewesen, dabei zu sein, aber er ließ seine Gerätschaften nicht alleine. „Warum muss dieses glitschige Zeug sein?“, fragte Luffy gerade, als Nora das Gel auf seinem Bauch verteilte.
 

„Damit ich besser gucken kann“, antwortete Nora. Sie hatte mittlerweile gemerkt, dass Luffy nicht viel mit komplizierten Erklärungen anfangen konnte, und möglichst einfache Antworten am besten funktionierten.
 

Luffy starrte auf den Bildschirm, während Nora mit dem Gerät über seinen Bauch fuhr. „Sagtest du nicht, da könnte man das Baby drauf erkennen? Ich seh da gar nichts!“, meinte Luffy.
 

Nora deutete auf einen hellen Fleck. „Das ist das Baby“, meinte sie. Luffy verlängerte seinen Hals – obwohl er es nicht sollte – um sich das Bild besser ansehen zu können. „Nicht mal mit viel Fantasie ist das ein Baby!“, meckerte er. – „Tut mir Leid, Ultraschall-Bilder gibt es leider nicht in ultra hoher Auflösung“, seufzte Nora. „Aber du hast recht, dass ist nicht ein Baby“, meinte Nora dann.
 

„Was ist es dann?“, fragte Luffy, noch immer auf den Punkt starrend. – „Na, das sind zwei!“ – „Hä? Wieso denn zwei? Wie geht das denn?“, Luffy sah verwirrt aus. – „Du bekommst Zwillinge. Für einen Menschen ist es möglich, mehr als ein Kind gleichzeitig zu bekommen. Ich hatte mal eine Frau, die hatte Fünflinge“, teilte sie ihm mit.
 

Erst jetzt fiel ihr die Stille der anderen auf, Nami, Law und Chopper starrten den Bildschirm an. Plötzlich klappten ihnen die Kinnladen herunter. „WAAAS?!“, stießen sie gleichzeitig aus.
 

Law fasste sich an den Kopf und sah ziemlich geschockt aus. „Auch noch zwei Kinder? Wieso nur, wieso?! Was, wenn ich nun der Vater bin, ein Kind ist ja schon schlimm genug, aber zwei?“, es fehlte nicht mehr viel und er würde sich in Embryonalstellung auf dem Boden zusammenkauern.
 

„Oh Mann, Luffy, also wenn du was machst, dann aber richtig, oder? Ein Kind ist dir wohl nicht genug“, Nami stieß die Luft aus. – „Das wusste ich doch nicht! Ich kann doch nicht in mich rein gucken“, stieß Luffy empört aus. Er tippte auf seinem Bauch rum. „Hey, du, warum musstest du einer plötzlich zwei werden, hm?“, fragte er das Baby.
 

„Dafür kann niemand was. Ich kann zwar noch nicht sagen, ob es ein- oder zweieiige Zwillinge sind, aber es ist definitiv niemand daran ‚Schuld‘“, versuchte Nora die Gemüter zu beruhigen, doch zumindest bei Law, der schon gar nicht mehr zuhörte, war die Hoffnung wohl verloren.
 

„Hoffentlich verlieren wir ihn nicht ganz“, murmelte Chopper. „Sein Zustand scheint sehr kritisch zu sein.“ – „Lass ihn …“, seufzte Nami. „Der wird schon damit klar kommen … Ich würde zu gerne Kids Reaktion sehen, ob die wohl ähnlich ausfällt?“, ein hinterhältiges Grinsen schlich sich auf Namis Gesicht und Luffy zuckte vor Schreck zusammen, obwohl es nicht mal ihm galt. „Das werde ich gleich herausfinden“, mit boshaftem Lachen verließ sie das U-Boot.
 

„Oh-oh, das kann nicht gut enden“, meinte Chopper, der zwischen der Tür – durch die Nami verschwunden war – Luffy - der noch immer reichlich verschreckt aussah – und Law – der noch immer zusammengekauert etwas von schlechtem Karma vor sich hinmurmelte – hin und her.

Kapitel 29

29. August 1525
 

Nami stürmte von Laws U-Boot zurück zur Sunny und danach sprang sie auf die Adventure Galley. Killer sah überrascht auf, er war gerade dabei gewesen, seine Messer zu schleifen. „Was gibt’s, Nami?“, wollte er wissen.
 

„Ich muss dringend Kid sprechen“, sie unterdrückte mühsam ein Grinsen, zumindest versuchte sie es, es gelang ihr überhaupt nicht. Ihre Mundwinkel waren nach oben verzogen. Der Massaker-Soldat sah sie ein wenig zweifelnd an. Die plante doch irgendwas.
 

„Ich hol ihn“, seufzte Killer und stand auf. Nami wartete auf dem Deck, sie wurde von den restlichen Crew-Mitgliedern angestarrt. Sie konnte sich irgendwann nicht mehr zurück halten und hörte auf, das Grinsen zu unterdrücken.
 

Einige Minuten später kam Killer mit einem ziemlich mies gelaunten Kid im Schlepptau an. „Was willst du?“, brummte Kid. Seine Laune sackte noch weiter ab, als er Namis Grinsen bemerkte. Das konnte definitiv nichts Gutes bedeuten.
 

„Nun ja, mein lieber Kid“, setzte sie an, ihre Schadenfreude hielt sie schon jetzt nicht mehr zurück. „Wir haben gerade Luffy untersucht und was festgestellt.“ – „Ah, ja? Und? Habt ihr festgestellt, dass das Balg nicht von mir ist?“
 

„Das ist zu früh!“, stieß Nami aus. Sie räusperte sich und grinste dann wieder. „Nein, Kid, das nicht. Aber wir haben raus gefunden, dass es Zwillinge sind! Wer auch immer der Vater wird, bekommt gleich zwei Kinder“, teilte sie ihm mit einem breiten Grinsen mit, es zerteilte ihr Gesicht fast, so breit war es.
 

Kid brauchte einige Sekunden, er starrte Nami an, er schien nicht zu begreifen. Plötzlich klappte seine Kinnlade runter. „WAAAS?!“, stieß er aus. Auch die anderen Mitglieder der Kid-Piraten schienen entsetzt.
 

„Aye, das wird ja noch was werden“, konnte sie Heat hören. – „Egal wer von beiden es war, er hat auf jeden Fall gut getroffen. Zwillinge auch noch …“, murmelte Wire. – „Stell dir das mal vor, die sähen beide aus wie der Captain. Und haben beide auch noch einen ähnlichen Charakter … ich glaube das wäre zu viel für die Welt“, gab Heat zu bedenken. – „Oder noch schlimmer, sie haben den Charakter vom Captain und Luffy! Das wäre echt ein Weltuntergang“, Wire fasste sich an den Kopf.
 

„Du hast recht, wenn ich mir das nur vorstelle“, mischte sich jetzt auch Twist, ein weiteres Crew-Mitglied ein. – „Da kann man ja fast nur hoffen, dass Trafalgar der Vater ist. Ich glaube Captain mal drei brauchen wir nicht“, kam es von Flare. – „Definitiv nicht“, konnte man Heat, Twist und Wire vernehmen.
 

„Oi! Euch ist schon klar, dass ich euch hören kann?“, brüllte Kid. – „Wissen wir!“, antworteten die vier unisono. – „Aber es stimmt doch, Captain. Wenn du zwei Kinder hättest und die beiden nach dir kommen würden … Dann wüsste ich echt nicht, wie ich das finden sollte“, meinte Flare.
 

„Du hast wohl Todeswünsche!“, fauchte Kid. – „Eigentlich leb ich noch ganz gerne“, Flare zuckte mit den Schultern.
 

„Jedenfalls, wollte ich dir das nur mal mitgeteilt haben. Ich finde die Vorstellung von zwei weiteren Personen, die wie Eustass Kid aussehen echt auch unheimlich, ich meine, wer will das schon“, meinte Nami provozierend. „Hoffentlich kommen sie mehr nach Luffy.“
 

Kid knurrte auf. „Was laberst du da für einen scheiß?!“, fauchte Kid und packte Nami am Kragen. Seine Crew keuchte auf und verzog sich Sicherheitshalber ganz nach außen an die Reling, möglichst weit weg von Nami. Selbst Killer brachte sich in Sicherheit.
 

„Das solltest du lassen Kid. Du weißt noch, wie der letzte Kampf ausging? Oder hab ich dich so dermaßen bewusstlos geprügelt, dass du dich nicht einmal mehr daran erinnerst?“, stichelte sie. In ihre Augen trat ein gefährlicher Ausdruck. Sie packte mit der linken Hand Kids Handgelenk.
 

„Ich werd’s dir zeigen, du Miststück!“, fuhr Kid sie wütend an. – „Sollten wir schon mal die Bestattung planen?“, wollte Wire von Killer wissen. – „Ist wohl das beste“, seufzte der Massaker-Soldat auf.
 


 

Nora und die anderen waren mittlerweile wieder auf dem Deck der Sunny. Luffy hatte sich hinter Usopp versteckt, als er gesehen hatte, wie Nami Kid verprügelte. „Sag mal, Luffy, warum versteckst du dich eigentlich hinter mir?“, wollte Usopp wissen.
 

„… Ähm, weil ich Angst habe? Ich weiß nicht ob das daran liegt, dass ich eine Frau bin, aber ich finde Nami plötzlich tausendmal gruseliger als vorher“, Luffy schielte an Usopps Arm vorbei. „Und vielleicht, weil ich nicht kämpfen darf und mich somit nicht verteidigen kann“, überlegte er. Die Mugiwara-Bande stand gesammelt auf dem Deck und sah Nami zu.
 

„Wie überaus brutal sie doch ist“, Nora hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Kopf schief gelegt. „Woher nimmt sie diese Stärke? Immerhin ist Eustass „Captain“ Kid kein unbeschriebenes Blatt.“
 

„Vielleicht hat sie ein Level-Up bekommen, als sie zum Mann geworden ist“, schlug Sanji vor. – „Und Luffy hat ein Level verloren oder wie?“, meinte Usopp. – „Kann doch gut möglich sein“, der Smutje und der Schütze sahen sich einige Zeit an.
 

„Zum Glück richtet sich ihre Wut diesmal nicht gegen mich“, nuschelte Law. Er war ebenfalls mit nach oben gekommen, er versuchte noch immer krampfhaft, seine Sinne beisammen zu halten. Er hatte sich wieder einigermaßen gesammelt, auch wenn der Schock nach wie vor tief saß.
 

„Du solltest dich aber vorsehen. Das kann sich schnell ändern“, merkte Luffy an. „Sie hat noch immer schlimmere Gefühlsschwankungen als ich derzeit“, er seufzte auf. – „Keine Sorge, Mugiwara-ya, ich werde mich vorsehen“, kam es von dem Arzt.
 

Luffy nickte und wandte sich wieder Nami und Kid zu. Der Kampf schien wohl vorbei zu sein. Das Kid noch keine blutige Matschepampe war, war aber auch schon alles. „Der Sieger ist wohl Nami, war eigentlich zu erwarten“, kam es von Robin.
 

Killer ging vorsichtig auf seinen Captain zu. „Oi, Kid? Lebst du noch?“, fragte er. Er stieß ihn vorsichtig mit dem Fuß an. – „Ja, verdammt“, kam es undeutlich von Kid, er konnte kaum noch sprechen.
 

Während die Kid-Piraten ihren Captain in seine Kajüte zurückzerrten, kam Nami wieder auf die Sunny zurück. „Hach, jetzt hab ich plötzlich wieder gute Laune“, sie lächelte zufrieden. Da fiel ihr auf, dass Trafalgar auf dem Deck stand. „Du hast dich schon wieder gefangen? Ich dachte du verzweifelst gerade noch eine Runde.“
 

„Uhm, nein, mir geht es den Umständen entsprechend wieder gut. Ich hab mich gefasst“, er stieß die Luft aus. – „Na, fein … Benimmst du dich jetzt auch anständig? Oder muss ich noch mal böse werden?“, wollte die Navigatorin wissen.
 

„Nein, schon gut. Ich benehme mich jetzt“, seufzte Law. Er hatte aus seinen Fehlern gelernt und auf weitere Prügel hatte er definitiv keine Lust. – „Gut, das ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung“, Nami sah von Law zu ihren blutigen Händen. „Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet, ich werde mir jetzt die Hände waschen“, damit verschwand sie in Richtung Badezimmer.
 

Luffy sah ihr hinterher und trat dann von Usopp weg. „Huh, die Gefahr ist wohl vorbei“, sein Blick wandte sich zu Torao um. Er sah ihn einige Zeit an. „Du scheinst dich nicht ganz so sehr gegen die Situation zu sträuben wie Kid“, merkte er an.
 

Law war in seine eigenen Gedanken versunken gewesen, weshalb er einige Sekunden brauchte, ehe er antworten konnte. „Hm? Ja, mittlerweile hab ich mich ein wenig damit abgefunden. Zudem bin ich … lernfähiger als Eustass-ya.“
 

„Du willst also nicht mehr, dass ich es wegmache? Oder es von dir raus schneiden lasse, damit man ihm auf deinem Schreibtisch beim Wachsen zugucken kann?“, Luffy hatte die Stirn gerunzelt.
 

Trafalgar seufzte auf. Er wollte immer noch, dass er es wegmachen ließ. Aber wenn er das sagte, dann hatte er gleich wieder Nami am Hals. „Nein, will ich nicht. Und die Idee war mehr als … Scherz gemeint gewesen“, antwortete er.
 

„Ich hab nicht gelacht …“, sagte Luffy. – „Ich weiß“, Law stieß die Luft aus. „Tut mir Leid, ja?“, es war unheimlich schwierig, über seinen Schatten zu springen. Allerdings dachte er daran, wobei Luffy ihm schon alles geholfen hatte und er sah ein, dass er sich tatsächlich nicht richtig verhalten hatte.
 

Luffy sah ihn an. Er brauchte einige Zeit zum Antworten. Nach einiger Zeit breitete sich auf seinem Gesicht ein Lächeln aus, ein echtes Lächeln, kein aufgesetztes. „Ach, ist schon gut.“ – Law fühlte sich bei dem Lächeln irgendwie seltsam, es war ihm ein wenig unangenehm.
 

Pflanzi krabbelte auf Luffy zu. „Luffy! Luffy-fy-fy“, stieß sie aus. In den letzten Wochen hatte Luffy unheimlich viel mit der Pflanze geübt und tatsächlich konnte sie jetzt schon ‚Luffy‘ sagen. Er war wirklich stolz auf die Pflanze gewesen, als sie das aller erste Mal ‚Luffy‘ gesagt hatte. Gerade war er dabei, der Pflanze den Namen ‚Usopp‘ bei zu bringen, immerhin hatte der Schütze Pflanzi erschaffen.
 

„Sie kann sprechen?“, kam es erstaunt von Law. – „Ja, aber nur ‚Luffy‘ und ‚Wasser‘ mehr konnte ich ihr noch nicht beibringen. Aber für eine Pflanze ist das schon mal nicht schlecht, was?“, er grinste Law an.
 

„Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht“, meinte Law beeindruckt. Er ging auf Pflanzi zu und vor ihr in die Hocke. Die Pflanze lachte ihn an, als er eine Hand nach ihr ausstreckte. Sie schlang ihre Blätter um seine Hand.
 

Law richtete sich wieder auf. „Vielleicht kann sie später ja sogar richtige Sätze sprechen. Ich bin mir sicher, du kriegst das auch hin“, murmelte er. – „Irgendwann sicher. Mal sehen, ob ich es bis zur Geburt schaffe, dass sie wenigstens die Namen der Crew-Mitglieder sagen kann“, überlegte Luffy. – „Viel Erfolg dabei.“
 

14. September 1525
 

Zoro und Usopp saßen mit Killer, Shachi und Penguin im U-Boot. Die Stimmung hatte sich auf den drei Schiffen in den letzten Wochen ziemlich beruhigt und Zoro war bereit gewesen, seine Wettschulden einzulösen. Shachi, Penguin und Killer waren schon jetzt ziemlich gut gelaunt.
 

Der Schwertkämpfer starrte die drei anderen Piraten geschockt an und Usopp war gerade dabei zu hyperventilieren. „Ich … ich werde dabei sterben!“, stieß der Schütze aus. „Ihr wollt mich wirklich umbringen, oder?“, seine Stimme überschlug sich mehrfach. Als er seinen Wetteinsatz gehört hatte, hatte er schon sein Ende vor sich gesehen.
 

„Na ja, wir wollen dich nicht unbedingt umbringen, aber wir dachten uns, dass es für dich der schlimmstmögliche Einsatz ist, deshalb darfst du das machen“, meinte Penguin. – „Oh Himmel, wenn ich das mache, sterbe ich mit Sicherheit! Nami wird mich zu Tode prügeln!“, kreischte er auf.
 

„Dann lass uns tauschen, ich werde lieber zu Tode geprügelt, als so was ertragen zu müssen“, grummelte Zoro. „Was Besseres ist euch nicht eingefallen? Wer zum Teufel kam eigentlich auf diese Idee?“
 

„Shachi natürlich“, grinste Penguin. „Euren Reaktionen nach zu urteilen, scheint ihr beide nicht sonderlich erpicht darauf zu sein, euren Wetteinsatz einzulösen. Also haben wir genau das erreicht, was wir erreichen wollten“, er lachte auf.
 

„Das wird echt super werden, Zoro! Wir besorgen dir Morgen mal alles mögliche, wir legen ja an der nächsten Insel an und da spricht es ja sicherlich nichts dagegen, wenn wir einfach mal kurz … Shoppen gehen“, lachte Shachi.
 

„Ich bring euch danach definitiv um“, brummte der Schwertkämpfer. – „Das will ich sehen“, kam es auch von Killer. „Mal schauen wer zu erst stirbt, Usopp weil er zu Tode geprügelt wurde oder du, weil du vor Scham im Erdboden versinkst.“
 

„Tsh, wir werden ja sehen, wer zu letzt lacht. Ich werde das nicht auf mir sitzen lassen“, Zoro verschränkte die Arme vor der Brust. – „Ich werde definitiv viel lachen“, kam es trocken von Killer.
 

„Na, ich weiß jetzt, was ich wissen muss ich hau ab“, Zoro drehte sich um und machte Anstalten, das U-Boot zu verlassen. – „Oi, sollte ihn nicht jemand begleiten?“, fragte Usopp. „Der findet sonst nie hier raus.“
 

„Ah! Stimmt, ich mach schon, nicht dass er noch irgendwas kaputt macht“, Shachi sprintete dem Schwertkämpfer hinterher.
 

Usopp sah ihnen nach, er war noch immer fix und fertig. Morgen war also der Tag, an dem er sterben würde … Dabei hätte er noch zu gerne Luffys Kinder gesehen …

Kapitel 30

15. September 1525
 

Luffy streckte sich. Er stieß dabei ein wohliges Geräusch aus. Er saß auf der Wiese in einem Liegestuhl und ließ sich die Sonne auf die Haut scheinen. Er trug einen Badeanzug und eine Sonnenbrille, der Strohhut spendete ihm ebenfalls noch ein wenig Schutz.
 

Er rieb über seinen Bauch, eine Schicht Sonnencreme befand sich darauf. Sie steuerten gerade auf eine Sommerinsel zu. Luffy strich sich einige Haare aus dem Gesicht, diese waren die letzten Wochen ziemlich gewachsen, sie gingen ihm schon bis zur Mitte des Rückens. „Bald sind wir da. Ich bin schon aufgeregt“, sprach er zu seinem Bauch, dieser war ebenfalls um einiges gewachsen.
 

Pflanzi war wie immer bei ihm, sie rückte kaum noch von Luffy ab. Ob sie wohl auch bemerkte, dass Luffy zwei Kinder bekam? Manche Tiere spürten das ja, ob Pflanzen das auch spüren konnten?
 


 

Law befand sich ebenfalls auf der Sunny, er durfte hier mittlerweile wieder ein- und ausgehen. Er saß auf der Hauptterrasse und starrte Luffy an. Robin und Nora saßen bei ihm, er hatte sich nach Luffys Befinden erkundigt. Laut Nora ging es ihm blendend.
 

Sie würden in zirka einer Stunde auf der Insel ankommen. „Hast du eigentlich vor, Luffy die ganze nächste Stunde noch anzustarren?“, hörte er Nami von weiter hinten fragen. – Ein wenig ertappt zuckte Law zusammen. „Nein, hab ich nicht“, grummelte er. Er sah Nami an. In dem Moment hörten sie Usopp vor sich hinfluchen. „Was hat der eigentlich die ganze Zeit? Shachi und Penguin benehmen sich auch ziemlich komisch“, Law stieß ein genervtes Geräusch aus.
 

„Ich kann es dir absolut nicht sagen“, Nami strich sie die Ponyhaare aus dem Gesicht und stieß ein Seufzen aus. „Zoro und Usopp benehmen sich seit Wochen schon so komisch. Wenn die nicht bald mal mit der Sprache rausrücken, dann muss ich sie wohl dazu zwingen“, sie knackte mit den Fingerknöcheln.
 

Obwohl dieses Knacken so leise war, dass Luffy es unmöglich hören konnte, erschauderte er trotzdem. „Uuuh, Nami ist schon wieder so gruselig“, er schlang seine Arme um Pflanzi.
 


 

Eine Stunde später kamen sie an. Kid verließ das Schiff fast fluchtartig, er wollte keine Sekunde länger darauf bleiben. Luffy, Nami, Robin, Nora, Chopper und Law gingen zusammen in die Stadt. Brook und Franky passten auf die Sunny auf, einiger der Kid- und Heart-Piraten blieben ebenfalls bei den Schiffen. Und Killer, Shachi und Penguin schleiften Zoro und Usopp mit in die Stadt. Ein diabolisches Grinsen hatte sich auf den Gesichtern der Heart-Piraten ausgebreitet. Killer grinste unter seiner Maske ebenfalls.
 

„Ich will nicht sterben, ich will wirklich noch nicht sterben“, stammelte Usopp vor sich hin. Wenn er daran dachte, was er heute Nachmittag noch machen musste … Es war, als ob Eiswasser durch seine Adern gepumpt wurde.
 

„Ach, jetzt stell dich nicht so an“, meinte Shachi. „Sie wird dich bestimmt nicht völlig töten, immerhin bist du einer ihrer Freunde.“ – „Das ist nicht beruhigend, ich will auch nicht, nur so halb getötet werden!“, fuhr Usopp ihn an. „Du hast echt gut reden, du musst das ja nicht tun.“
 

„Da sind wir“, meinte Killer plötzlich. Jegliche Farbe wich aus Zoros Gesicht, als er sah, wovor sie standen. Das Lachen unter Killers Maske war diabolisch. Sie standen vor einer Boutique. „Dann lasst uns mal reingehen“, Killer schob den zeternden Zoro in das Geschäft, Shachi, Penguin und Usopp folgten. Zoro wusste, dass es die Hölle sein würde …
 


 

Es war schon recht spät, als ein Großteil der Piraten sich wieder auf den Schiffen einfand. Kid hatte ganz schön über die Stränge geschlagen, war wohl Frustsaufen gewesen, sodass Heat und Wire ihn zum Schiff schleifen mussten. „Oh Mann, so hab ich den Captain noch nie gesehen“, Heat stieß die Luft aus. – „Ich auch nicht“, antwortete Wire. Sie betraten gerade die Sunny, von dort aus konnten sie auf ihr Schiff gelangen.
 

Namis Gruppe war auch schon zurück, die Navigatorin beobachtete Heat und Wire bei ihrer Tätigkeit. „Na, da verträgt wohl einer keinen Alkohohl“, meinte sie stichelnd. – Heat und Wire sahen sie an. „Er verträgt schon viel, aber das war doch ein wenig zu viel. Ich hab irgendwann den Überblick verloren, wie viel er überhaupt gesoffen hat“, meinte Wire.
 

Die beiden zogen ihn rüber auf das Deck der Adventure Galley. „Warum muss der Captain nur so schwer sein, das liegt bestimmt an dem blöden Metallarm“, grummelte Heat.
 

„Oh Mann, und ich dachte schon, wir hätten manchmal Probleme wegen unseres Kapitäns“, seufzte Nami. – „Da sind wir ja noch mal glimpflich davon gekommen“, meinte Robin, sie lächelte leicht.
 

„Huh? Was meint ihr?“, wollte Luffy wissen, der gerade dabei war, Law in die Kunst des Pflanzi-Gießens einzuweihen. – „Ach, gar nichts, Luffy“, antwortete Nami. – Luffy zuckte mit den Schultern und wandte sich dann wieder Law und Pflanzi zu. „Also, Pflanzi mag es überhaupt nicht, wenn man zu schnell Wasser auf sie draufgießt. Da fängt sie an zu zappeln. Das wollen wir ja nicht“, erklärte er gerade.
 

Law hatte eine Augenbraue erhoben und nickte, mehr oder weniger interessiert. „Das wollen wir ja nicht“, kam es sarkastisch von ihm. Luffy schien den Sarkasmus nicht rauszuhören. – „Definitiv nicht, also musst du ganz langsam gießen, so hier“, er machte es ihm vor. – „Sie ist eine ziemlich eigene Pflanze, was?“, murmelte Law.
 

„Ja, aber das ist halt unser Pflanzi, wäre sie wie jede Pflanze, wäre das doch langweilig“, Luffy grinste ihn an, er stellte die Gießkanne weg und umarmte Pflanzi. – „Definitiv“, seufzte Law.
 

In dem Moment kamen Killer, Shachi und Penguin zum Vorschein, sie tauchten aus dem U-Boot auf. Die beiden Heart-Piraten konnten sich das Lachen kaum verkneifen. Law kam das ziemlich suspekt vor. „Oi, Shachi, Penguin, was treibt ihr eigentlich die ganze Zeit?“
 

„Hm? Ach, Käpt’n, da bist du ja. Nun ja, wir haben nur Zoro … beraten“, versuchte Shachi in möglichst ernstem Ton zu sagen. – „Beraten? In was denn da?“, misstrauisch beäugte der Chirurg des Todes seine Leute. – „Nun ja, er steht gerade vor ziemlich großen Problemen und wir beide und Killer haben versucht, ihm dabei zu helfen, die bestmögliche Lösung zu finden“, erklärte Penguin.
 

„Was denn für Probleme?“, kam es jetzt auch von Nami. Auch Luffy horchte auf. – „Nun ja, seit Luffy eine Frau ist, hadert er mit sich selbst, aber ich denke, das sollte er euch lieber selbst erzählen, ich hole ihn mal“, Penguin machte wieder kehrt um Zoro zu holen, er traute dem Schwertkämpfer nicht zu, dass er alleine aus dem U-Boot fand.
 

„Na, jetzt bin ich mal gespannt“, Nami fasste sich an den Kopf. Die anderen Mitglieder der Mugiwara-Piratenbande waren auch aufgetaucht. – „Was die Moosbirne wohl jetzt schon wieder hat?“, überlegte Sanji, er hatte eine Hand an sein Kinn gelegt.
 

Plötzlich tauchte Penguin wieder auf und mit ihm ein gewisser Schwertkämpfer. Der Mugiwara-Bande, Nora, Law und einigen der Kid-Piraten klappten die Unterkiefer nach unten, als sie jenen, grünhaarigen Schwertkämpfer sahen.
 

Sanjis Unterkiefer klappte wohl am meisten nach unten. Ein eiskalter Schauder fuhr über seinen ganzen Körper und plötzlich schossen ihm böse, böse Erinnerungen an eine gewisse Insel, auf denen er zwei Jahre seines Lebens verbracht hatte, in den Sinn. Erinnerungen, die er eigentlich nie wieder durchleben wollte.
 

Erinnerungen, die jetzt, beim Anblick jenes gewissen, grünhaarigen Schwertkämpfers erneut hervorgerufen wurden. „Was zur Hölle?“, stieß der Smutje aus.
 

Zoro stand vor seiner Crew. Es war schon jetzt die reinste Demütigung. Blut war ihm ins Gesicht geschossen, seit er diesen ‚Fummel‘ anziehen musste. Er glaubte nicht, dass sein Gesicht jemals wieder seine normale Farbe annehmen würde.
 

„Zoro … was soll das denn?“, kam es von Nami, die zum ersten Mal seit langem nicht mehr wusste, was sie sagen sollte. – Zoro hatte die Hände zu Fäusten geballt. Er würde das durchziehen, koste es, was es wolle. Er hatte diese Wette verloren und den Einsatz würde er jetzt auch wie ein Mann erledigen.
 

Was leichter gesagt, als getan war, wenn man daran dachte, dass er Momentan in einem Kleid vor seiner Crew stand. In einem hellgrünen, knielangen, geblümten Kleid. Am Saum hatte es sogar Spitze. Oben hielten dünne Träger es an seinem Platz. An seinen Handgelenken baumelten Armbänder und um seinen Hals trug er eine Kette. Er trug eine Perücke. Dadurch hatte er jetzt lange grüne Haare, er hatte sie zu zwei Zöpfen gebunden und der lange Pony hing ihm ziemlich in die Augen, was ihn unendlich nervte.
 

Sein Gesicht fühlte sich eklig und klebrig an, Shachi und Penguin hatten sich mit Make-up an ihm ausgetobt. Sie hatten extra ein Buch gekauft, in dem beschrieben stand, wie man sich richtig schminkte. Das Ergebnis sah eher stümperhaft aus.
 

Nun passte Zoros muskulöse Figur allerdings gar nicht zu dem Kleid, seine muskulöse Brust lag mehr frei als alles andere und auch seine Arme schienen nicht zum Rest zu passen. Seine Füße steckten in viel zu kleinen, hochhakigen Schuhen, in denen er kaum Laufen konnte.
 

„Tja, also …“, setzte Zoro mit sprechen an. Am liebsten würde er sagen, dass das alles nur ein doofer Wetteinsatz war, aber das durfte er ja nicht, deshalb versuchte er sich jetzt auf den Text zu konzentrieren, den er auswendig gelernt hatte.
 

„… seit Luffy eine Frau ist, ist mir immer mehr aufgefallen, dass es genau das ist, was ich auch will. Also eine … Frau sein. … Tja, und jetzt hab ich mich endlich mal dazu entschieden, das auch zu machen. Ich will kein Schwertkämpfer mehr sein. Ich will auch keine blutigen Kämpfe mehr bestreiten, denn das ist alles ziemlich undamenhaft“, seine Stimme klang verkrampft, als er den Text aufsagte. Es klang nicht wie Worte, die von Zoro kamen, obwohl er sie gerade aufsagte. Es klang nicht mal so, als würde er ernsthaft schauspielern, es waren einfach nur Zeilen, die er aufsagte. Man konnte es ihm eigentlich überhaupt nicht abnehmen.
 

„Ich werde jetzt mein Leben damit verbringen, immer schöne Kleider zu tragen und mich von irgendwem in Zeiten der Gefahr beschützen zu lassen. Wer das von euch macht, ist mir egal“, zwang er sich zu sagen.
 

Stille herrschte auf der Sunny, na ja, fast. Shachi und Penguin versuchten krampfhaft, nicht laut los zu lachen. Usopp, der hinter Zoro stand hoffte indes immer noch, dass Killer, Shachi und Penguin seinen Wetteinsatz vergessen würden. Jetzt, da Zoro sich schon so sehr blamiert hatte.
 

„Ich … muss mich mal setzen“, kam es fix und fertig von Nami, diese ließ sich auf einen Stuhl sinken. Sanji starrte ihn mit riesigen Augen und mit offenem Mund an. – „Tja, so siehts aus, Leute. So fühle ich mich … endlich richtig“, presste Zoro noch hervor. Danach räusperte er sich. „Tja, Kochlöffel, jetzt, da ich auch eine … Frau bin, kannst du auch damit anfangen, wie blöde um mich herum zu springen und mir jeden Wunsch zu erfüllen.“
 

Ein kalter Schauer ging erneut durch Sanjis Körper, als Zoro ihn direkt ansprach. „Du spinnst ja wohl, Spinatschädel! Das werde ich ganz sicher nicht machen!“, schrie er auf, das durfte alles nicht wahr sein, von diesem Anblick würde er sich sein Leben lang nicht erholen!
 

„Och, warum denn nicht? Bin ich dir nicht weiblich genug?“, fragte Zoro. – „Allerdings! Schau dich doch mal an, das ist nicht annähernd weiblich und sexy“, Sanji deutete wie wild auf ihn. – Zoro grummelte etwas vor sich hin. Danach meinte er: „Das verletzt jetzt aber ganz schön meine Gefühle.“
 

„Ist mir doch egal! Ich musste zwei Jahre meines Lebens auf so einer Transeninsel verbringen, das tu ich mir nie wieder an“, knurrte Sanji, er verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Tsh, dann eben nicht“, grummelte Zoro, auch er hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ganz plötzlich hörten sie ein Lachen. Ein Lachen, dass Luffy, Nami und Sanji nur zu vertraut vorkam. Sanji erstarrte. Luffy und Nami sahen sich um.
 

Wenige Sekunden später entdeckten sie Ivankovs Schiff, es war direkt hinter ihnen. „Seit wann ist der da?“, wollte Chopper überrascht wissen, keiner hatte bemerkt, dass Ivankovs Schiff hinter ihnen gehalten hatte.
 

Der König der Transen landete auf der Wiese. „Wie schön, dass du zu deiner waren Bestimmung gefunden hast!“, lachte Ivankov, er ging auf Zoro zu, dieser wich zurück, das konnte nichts Gutes bedeuten. „Da du so ehrlich gesprochen hast, werde ich dir deinen Wunsch erfüllen.“
 

Zoros Augen weiteten sich, als Ivankovs Finger zu Spritzen wurden. „Oh Scheiße!“, Zoro konnte mit seinen hochhakigen Schuhen nicht ausweichen, er konnte sich sowieso kaum bewegen und rennen ging überhaupt nicht. Ivankov erwischte ihn, bevor er sich auch nur einen Zentimeter bewegen konnte.
 

Er rammte Zoro die Spritzen in die Seite und gab ihm ebenfalls die volle Hormon-Dosis. Zoros Augen weiteten sich, als er merkte, wie sich sein Körper veränderte. Er schrumpfte und auch seine Muskeln gingen zurück, seine Brust baute sich dafür aus. Er keuchte auf, als die Umwandlung vorbei war.
 

Noch immer mit vor Schock geweiteten Augen, starrte der Schwertkämpfer an sich hinab … und stieß letztendlich ein schrilles Quieken aus. „Waaah! Was soll das?!“, als er seine Stimme hörte, schlug er sich die Hand vor den Mund, sie war so hoch!
 

Ivankov, der den Blick auf Zoro versperrt hatte, trat nun zur Seite. „Nun lebe frei, so wie du es möchtest“, lachte er.
 

Die anderen starrten Zoro wieder mit runter geklappten Mundwinkeln an. „Nicht das schon wieder!“, stöhnte Nami auf.
 

Sanji starrte Zoro an. Oh nein! Oh neinneinnein! Das durfte jetzt echt nicht wahr sein! Warum nur musste ausgerechnet der blöde Schwertkämpfer verwandelt werden? Zu Sanjis entsetzen, sah dieser auch noch verdammt gut aus, als Frau. Die Perücke hatte er mittlerweile entfernt, seine Haare waren trotzdem etwas länger als üblich, sie fielen ihm bis zu den Schultern und das Kleid passte ihm nun endlich. Er sah wirklich hübsch aus.
 

Der Smutje schüttelte krampfhaft den Kopf! So durfte er auf keinen Fall denken! Das war immer noch der doofe Säbelrassler. Doch bevor er irgendetwas machen konnte, wurde er von dem Knacken von Namis Fingerknöcheln gestoppt.
 

„I-van-kov!“, stieß sie knurrend aus, sie zog seinen Namen ziemlich in die Länge. Dem angesprochenen Transenkönig lief es eiskalt den Rücken hinunter, er konnte eine beunruhigende Aura spüren.
 

Vorsichtig drehte sich Ivankov um, nur um das schlimmste Monster zu erblicken, welches er in seinem bisherigen Leben gesehen hatte. Nami kam näher und holte zum ersten Schlag aus.
 

Luffy sah mit Schrecken zu, wie Nami Ivankov fast zu Tode prügelte. Er wollte seinem Freund zwar gerne helfen, allerdings hatte er selbst viel zu viel Angst vor Nami. Er klammerte sich an Laws Arm und sah dem Kampf gebannt zu.
 

Law fühlte sich zum einen unwohl, weil Luffy sich so an ihn klammerte, aber auch weil Nami schon wieder echt beängstigend war. Er war sich sicher, noch nie einer furchteinflößenderen Person begegnet zu sein. Selbst Doflamingo war nichts gegen sie.
 

Robin, die neben Luffy und Law stand, beobachtete das ganze nachdenklich. „Ich frage mich, was wohl gewesen wäre, wenn Nami von Anfang an ein Mann gewesen wäre. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einige Situationen erleichtert hätte“, überlegte sie.
 

„Hä? Wie meinst du das?“, wollte Luffy von ihr wissen. – „Nun ja, stell dir mal vor, sie stünde in dieser Form vor Doflamingo …“, setzte Robin an.
 

„Oi, Doflamingo! Wenn du nicht sterben willst, dann solltest du lieber von deinem Thron steigen und ihn wieder König Riku überlassen, danach entschuldigst du dich bei allen Bewohnern Dressrosas persönlich und zwar auf Knien und wenn dir auch nur ein einziger Bürger nicht verzeiht, dann Gnade dir welcher Gott auch immer, dann werde ich dich bei vollem Bewusstsein kastrieren, hast du verstanden?“ Sie knackt mit den Fingerknöcheln und eine bedrohliche Aura wabert um sie herum. – „Yiiikes, natürlich Nami-sama, alles was du möchtest!“
 

Law und Luffy sahen Robin an. „Hm, ich glaub nicht, dass das so einfach gewesen wäre“, murmelte Luffy. – „Ich auch nicht, Doflamingo ist doch ein ganz anderes Kaliber als Eustass-ya oder dieser Transenkönig da drüben.“ – „Hm, stimmt, das wäre wirklich viel zu einfach gewesen“, überlegte Robin.
 

Zoro unterdessen war auch ziemlich panisch. Nicht weil er sich vor Nami gruselte, so wie Luffy, nein, er hatte einfach Angst, dass Nami Ivankov zu Tode prügelte, bevor dieser ihn zurück verwandeln konnte. Er wollte definitiv nicht für immer eine Frau bleiben.
 

„Oi, Nami!“, stieß er aus, er lief näher auf die Navigatorin und dem blutigen Haufen, der wohl mal Ivankov gewesen war, zu. Als er seine Stimme hörte, erschrak er wieder, das klang ja furchtbar. „Nami, töte ihn noch nicht! Er muss uns doch noch zurück verwandeln!“, rief Zoro. Er zog Nami am Arm von Ivankov weg, zumindest versuchte er das.
 

Nami stockte. „Oh, verdammt, stimmt! Er muss uns ja noch zurückverwandeln. Ach, wie dumm von mir“, sie lachte auf. „Sorry, es ist wohl mal wieder mit mir durchgegangen.“ – Ivankov gab etwas Unverständliches von sich. Mittels seiner Hormone konnte er sich allerdings wieder aufpushen.
 

„Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so gewalttätig bist“, stammelte er. Er hatte seine Hände an die Wangen gelegt. – „Jetzt red hier nicht viel rum, verwandle uns wieder zurück“, knurrte Zoro.
 

Shachi und Penguin stießen Usopp an. „Los, du bist dran“, grinste Penguin. „It’s Showtime.“ – Usopp fluchte innerlich, er hatte gehofft, dass die anderen es vergessen würden. Nun musste er wohl seine Wettschulden einlösen.
 

Noch immer leicht panisch trat er vor. Wenn Nami jetzt schon so drauf war, dann würde sein Tod wohl sehr schnell kommen. Er räusperte sich. „Ähm, Nami“, setzte er stammelnd an. Die Navigatorin drehte sich zu Usopp um. – „Was gibt’s?“
 

Noch einmal räusperte sich Usopp. „Ich finde, du solltest nicht wieder zur Frau werden und lieber ein Mann bleiben.“ – Nami legte den Kopf schief. „Huh? Hab ich mich gerade verhört? Warum sollte ich lieber ein Mann bleiben?“, sie knurrte auf. Ihr Blick verdüsterte sich.
 

„Nun ja …“, kam es mit hoher Stimme von Usopp. „Ganz einfach, weil du als Mann wesentlich mehr drauf hast. Ich meine … als Frau da bist du echt zu überhaupt nichts zu gebrauchen. Du kannst nicht kämpfen und gerätst immer schnell in Panik und mal ehrlich, die Schönste bist du auch nicht“, schon jetzt wusste Usopp, dass er so gut wie tot war. Nami kam jetzt schon bedrohlich auf ihn zu.
 

„Ich meine, mal ganz ehrlich, für das gute Aussehen in der Crew ist Robin verantwortlich. Du kommst nicht mal ansatzweise an sie heran. Und für die Niedlichkeit ist Luffy derzeit zuständig. Luffys Niedlichkeit kann einfach niemand widerstehen. Du wärst da einfach nur das fünfte Rad am Wagen. Als Mann kannst du wenigstens kämpfen und so …“, Usopp wich vor der wütenden Navigatorin zurück. Er schickte Stoßgebete in den Himmel.
 

„Was hast du da gerade gesagt, Usopp?“, fragte Nami in übertrieben freundlichem Ton, wie damals, als sie Kid und Law von Luffys Schwangerschaft erzählt hatte. „Du hast wohl Todeswünsche, was?“ Sie stand jetzt vor ihm. Usopp wurde immer kleiner, er wich bis an die Reling zurück.
 

Luffys Griff um Laws Arm wurde schon schmerzlich fest, Law musste einen Aufschrei unterdrücken. Als Nami Usopp verprügelte war das sogar noch heftiger als zuvor bei Ivankov. „Oh nein! Ich will nicht dass Usopp stirbt“, jammerte Luffy.
 

„Urgh, und ich will nicht, dass du mir den Arm brichst“, antwortete Law. Allerdings ließ Luffy nicht locker, weshalb Law nur aufseufzte.
 

„Es tut mir Leid, Nami! Die haben mich dazu gezwungen!“, stammelte Usopp, am Rande des Todes. – „Wer hat dich dazu gezwungen?“, knurrte Nami. – „K-Killer! Das war alles eine Wette, die Zoro und ich verloren haben!“, es war ihm egal, dass er das eigentlich nicht sagen durfte, doch er wollte definitiv noch nicht sterben.
 

„Eine Wette, huh? Worum ging’s da?“, Nami ließ von Usopp ab und ging Killer, Shachi und Penguin zu. Die beiden Heart-Piraten schluckten. – „Oi, Usopp, was erzählst du da?“, stammelte Shachi. – „Worum ging es da?“, knurrte Nami noch einmal auf, ihre Fingerknöchel knackten.
 

„Ääh, also, tja, wir haben gewettet, dass Luffy Kid und Law noch am gleichen Abend rumkriegt, damals auf der Vergnügungsinsel. Usopp und Zoro haben dagegen gewettet und tja, verloren, wie es scheint und das waren halt die Wetteinsätze“, erklärte Shachi hastig, seine Stimme brach zum Schluss ab, weil er erschrocken die Luft einsog.
 

„Wer von euch, hat Usopps Wetteinsatz entschieden?“, ihr düsterer Blick lag auf den dreien. – „Killer!“, stammelte Usopp von hinten. Killer schluckte kurz und räusperte sich dann. – „Das ist Unsinn, das würde mir nie in den Sinn kommen“, er hatte die Hände erhoben. „Warum sollte ich ihn das sagen lassen? Ich meine, du als Mann, das ist doch eine ziemliche Verschwendung. Als Frau hast du doch so viel mehr zu bieten“, Nami hob eine Augenbraue. – „Als Frau bist du auch stark und du bist hundertmal schöner, als, als Mann“, er schüttelte kurz den Kopf. „Zudem, war mir klar, dass du ihn verprügeln würdest, wenn er das sagt. Warum sollte ich so etwas Gewalttätiges wollen?“
 

„Keine Ahnung, weil du auf Gewalt stehst? Immerhin heißt du ‚Massaker-Soldat‘, Killer“, knurrte Nami genervt. – „Ja, das stimmt schon, allerdings entstand dieser Name durch ein Versehen“, Killer ließ seine Stimme leidig klingen. – „Ein Versehen?“, Nami klang so, als ob sie ihm das nicht abnahm.
 

„Ja, denn die Wahrheit ist, ich verabscheue Gewalt, das ist immer so brutal und schmutzig. Aber damals war ich auf einem Wochenmarkt, an dem Stand, wo Tomaten verkauft wurden, gab es eine kleine Rangelei und mein jüngeres Ich wollte unbedingt dazwischen gehen, um Schlimmeres zu verhindern. Doch die Typen stachen sich bereits gegenseitig ab, sie schubsten mich in den Tomatenstand und als ich mich daraus wieder befreit hatte, war ich komplett rot, es sah aus wie Blut, die Typen, die noch lebten, haben sich verkrümelt und nun stand ich da. Ich lief zu einem der abgestochenen Typen und versuchte erste Hilfe zu leisten, doch in jenem Moment, in dem ich das Messer ergriffen hatte, was ihm noch immer in der Brust steckte, um es herauszuziehen, kam die Marine. Sie dachten, ich hätte das alles getan und sie wollten mich verhaften. Mir blieb nichts anderes übrig als zu fliehen. Die Marine gab mir den Namen ‚Massaker-Soldat‘ und der einzige Weg für mich zu überleben, war, ein Pirat zu werden. Ich schloss mich Kid an und seitdem Reise ich als missverstandener Pirat auf der Grandline herum“, endete seine Geschichte.
 

Nami starrte ihn an. Die anderen Kid-Piraten starrten ihn auch an. „Oh, also das ist mir neu“, murmelte Flare. – „Meint er das ernst?“, wollte Twist wissen. – „Glaube schon, der will nur nicht verprügelt werden“, mutmaßte Wire. – „Wenn das funktioniert, dann fress ich einen Besen“, versprach Heat.
 

Nami starrte ihn noch immer an. Sie hatte die Wangen aufgeblasen, nach einiger Zeit stieß sie die Luft aus. „Das ist eine lächerliche Geschichte, Killer, aber sie hat mich gut unterhalten. Ich werde dich nicht verprügeln.“
 

Den anderen klappte die Kinnlade hinunter. Wire zauberte einen Besen aus dem Nichts und hielt ihn Heat hin. „Willst du Salz dazu? Oder vielleicht Ketchup?“ – Heat nahm den Besen. „Ja, Salz wäre gut.“ – Wire zog auch noch einen Salzstreuer hervor. – „Danke“, Heat nahm auf den Salzstreuer und begann damit, die Borsten des Besens zu salzen, ehe er hineinbiss.
 

„Also war das alles nur eine Wette? Das mit Usopp und auch das mit Zoro?“, fragte Nami noch einmal zur Sicherheit. – „Jaaaa! Glaubst du wirklich, dass ich eine Frau sein will?“, kam es von Zoro. „Ganz sicher nicht, dann müsste ich ja befürchten, dass der Kochlöffel die ganze Zeit um mich rum springt“, er knurrte.
 

Sanji schnaubte. „Würde ich nie!“ – „Ach ja, warum rückst du mir dann so auf die Pelle?“, fauchte Zoro Sanji an, der ihm erschreckend nah gekommen war. „Und jetzt verwandle mich endlich zurück!“, fuhr er Ivankov an.
 

„Genau, aber ein wenig plötzlich“, knurrte Nami. „Mir reicht es langsam ein Mann zu sein.“ Die Navigatorin schoss einen bösen Blick zu Ivankov. – „Aaah, ist ja schon gut“, seufzte der Transenkönig und verwandelte zuerst Zoro zurück.
 

„Puh, endlich!“, rief der Schwertkämpfer, er kickte die Schuhe von den Füßen und rannte, schneller als er jemals zuvor gerannt war, in das Schlafzimmer der Männer und zog sich um, er wollte nur raus aus diesem Fummel!
 

Danach wandte sich Ivankov an Nami. Er hoffte insgeheim, dass sie dann weniger Furcht einflößend war. Er rammte ihr die Spritzen in die Seite und die Rückverwandlung begann. Es dauerte nur einige Sekunden und endlich! Nach so vielen Monaten war Nami endlich wieder eine Frau! „Hurra!“, stieß sie aus. „Endlich bin ich wieder ich.“ Aber da fiel ihr etwas ein. „Aber wenn ihr glaubt, ich sei jetzt weniger gefährlich, dann habt ihr euch geschnitten. Vor allem ihr drei da“, sie deutete auf Shachi, Penguin und Killer. „Wenn ihr noch mal so eine bescheuerte Wette macht, dann setzt es was“, auch wenn sie jetzt wieder eine Frau war, die Boshaftigkeit hatte nicht abgenommen.
 

Ivankov wandte sich zu Luffy. „So, dann wollen wir mal“, er ging auf den Kapitän mit dem Strohhut zu. – „Nein!“, rief Luffy. – „Nein?“, wiederholte Ivankov perplex. „Heißt das, du willst eine Frau bleiben?“
 

„Ich will nicht für immer eine Frau bleiben, aber momentan kannst du mich nicht zurück verwandeln!“, Luffy sah ihn mit großen Augen an. – „Ach ja? Und warum nicht?“, Ivankov verstand nicht.
 

„Na, weil ich schwanger bin! Ich kriege zwei Kinder. Sobald die da sind, kannst du mich gerne zurückverwandeln“, er grinste ihn an. – „Ach so, du bist schwanger. Sag das doch gleich. Dann wäre es für mich sowieso nicht möglich gewesen, dich zurück zu verwandeln, immerhin sind die Kinder ja schon in dir drin, wenn du jetzt wieder ein Mann werden würdest, hätten wir echte Probleme, da die Kinder nicht einfach so wieder verschwinden. Dann hätten wir eine Männerschwangerschaft und ich wüsste nicht, wie dass dann funktionieren sollte“, Ivankov hatte anscheinend überhaupt nicht begriffen, was Luffy ihm da gesagt hatte.
 

Allerdings stockte er jetzt und sah Luffy an. Was hatte der Strohhut da gesagt? Er war schwanger? Er bekam ein Kind? Nein, nicht nur eins, sondern gleich zwei! Luffy. War. Schwanger! Ivankov klappte die Kinnlade runter. „WAAAS?! D-Du bist schwanger?!“, stieß er aus, ehe er nach hinten umkippte und vor Schock in Ohnmacht fiel.

Kapitel 31

15. September 1525
 

Emporio Ivankov, König der Transvestiten, wusste nicht, wie spät es war, als er wieder erwachte. Er wusste, dass er die Mugiwara-Bande besucht hatte, er wollte Nami und Luffy zurück verwandeln … Ja, er wollte. Er hatte sich gedacht, dass es allmählich mal Zeit dafür war, so waren nun immerhin schon vier Monate vergangen.
 

Er erinnerte sich daran, dass er Nami zurück verwandelt hatte, doch dann wurde alles schwarz. Was war dann nur passiert? Irgendetwas war doch mit Luffy … aber was? Seine Lider klappten mit einem Mal auf.
 

Stocksteif richtete er sich in eine sitzende Position auf. Sein Mund war immer noch aufgeklappt. „Oh Mann, ich hatte gerade einen schrecklichen Alptraum“, murmelte er vor sich hin. „Ich hab geträumt, dass Luffy schwanger wäre.“
 

„Das war kein Traum“, meinte Luffy da, er stand vor Ivankov. „Ich bin wirklich schwanger.“ – Ivankov starrte Luffy entsetzt an. „K-Kein Traum?“, stammelte er. – „Nö, hier, schau“, Luffy strich sein Kleid glatt, sodass Ivankov den leichten Bauch sehen konnte.
 

Ivankovs Augen weiteten sich auf schier unnatürliche Weise. „D-D-Das ist doch wohl … ein Scherz. Luffy ist schwanger … I-Ich träume noch immer.“ Plötzlich bekam er einen Schlag auf den Hinterkopf. – „Nein, verdammt, du träumst nicht mehr. Ich weiß, das ist schockierend, aber wir mussten uns auch damit abfinden“, fauchte Nami ihn an.
 

Erst jetzt schien Ivankov vollkommen realisiert zu haben, dass Luffy tatsächlich schwanger war. „OOOOOOH NEIN! Das ist ja furchtbar“, schrie er plötzlich auf. „Luffy, wie konntest du das machen! Das bringt mich echt in vollkommene Schwierigkeiten!“, er hatte Luffys Arme gepackt und drückte seine Stirn gegen Luffys, na ja, zumindest so ähnlich, der Größenunterschied war dafür einfach zu gigantisch.
 

„Eh, was hast du, Iva-chan?“, wollte Luffy verwirrt wissen. „Du benimmst dich komisch und was meinst du mit Erklärungsnot?“ – Ivankov ließ ihn los und trat einige Schritte zurück, er begann, im Kreis zu laufen. „Na ja, ich hatte niemandem gesagt, dass ich dich und Nami verwandelt hatte, niemandem! Ich hatte gedacht, dass ich euch später, wenn wir uns wieder über den Weg laufen, zurück verwandle und alles ist wieder gut, aber jetzt … jetzt kriegst du ein Kind!“ – „Es werden zwei“, unterbrach ihn Luffy. – „Na, meinetwegen eben zwei! Ich kann dich jetzt nicht mehr zurück verwandeln und das heißt, wenn du irgendwann deinem Vater Dragon begegnen solltest, muss ich ihm erklären, woher die Kinder kommen. Verstehst du?! Ich habe Dragon nicht gesagt, dass er auf einmal eine Tochter hat. Was soll ich denn jetzt nur machen? Dragon wird mich umbringen!“, sein Gesicht wurde aschfahl.
 

„Wie soll ich ihm das bloß erklären? Ich kann doch nicht einfach damit ankommen“, er räusperte sich kurz. „‚Tagchen Dragon, wie geht’s denn so? Wusstest du eigentlich, dass mir letztens was Witziges passiert ist? Ich habe Luffy getroffen und ihn in eine Frau verwandelt, danach bin ich abgehauen, weil ich wollte, dass er eine Zeit als Frau lebt. Jedenfalls, als ich letztens wieder zu ihm kam, um ihn zurück zu verwandeln … nun ja, wie soll ich sagen? Herzlichen Glückwunsch, du wirst Großvater, Dragon, nur ein wenig anders als wohl erwartet!‘ Ooooh, er wird mich umbringen!“, stieß Ivankov aus, während er sich die voluminösen Haare raufte.
 

„Hm, klingt echt nicht so berauschend. Mich würde aber auch mal interessieren, was dein Vater davon hält“, überlegte Nami. – „Hah? Wieso muss er das überhaupt wissen?“, wollte Luffy wissen.
 

„Na, er wird immerhin Großvater. Man sollte es ihm schon sagen“, meinte Robin. „Deinem Opa solltest du es auch sagen, dass er Urgroßvater wird, meine ich.“ – „Ich soll es meinem Opa sagen? Ew, nein, das will ich aber nicht, da hab ich Angst vor! Was, wenn er meine Kinder auch schlägt?“, Luffy erzitterte, als er an seine Kindheit dachte.
 

„Ach was, wir sind hier mitten auf der Grandline, der kann doch gar nicht so schnell hierher kommen, du brauchst dir keine Sorgen zu machen“, winkte Robin ab. – „Hm, wenn du meinst. Ah, aber Makino will ich das auf jeden Fall erzählen. Und das sie auf ihre Bezahlung wohl noch ein wenig warten muss …“, er stieß die Luft aus. – „Gut, dann rufst du nachher einfach mal da an“, lächelte Robin ihn an.
 

Ivankov war immer blasser geworden, Garp sollte davon auch noch wissen? Er würde definitiv sterben, wenn er davon erfuhr und er ihn in die Finger kriegte.
 

Während Ivankov noch immer im Kreis lief, holte Nami die Teleschnecke hervor. „Wo willst du zuerst anrufen? Bei Garp oder Dragon?“, fragte sie. – Luffy erschauderte kurz. „Na, wenns sein muss, ruf ich zuerst Opa an … wobei, nein, erst Makino“, er ging zur Teleschnecke und wählte die Nummer. Ein wenig unruhig tippte er mit den Fingern auf den Tisch, auf dem die Teleschnecke saß.
 

Es dauerte nicht lange, da nahm die Barbesitzerin ab.
 


 

Im Windmühlen-Dorf
 


 

Makino stand gerade hinter dem Tresen und wusch einige Gläser ab, sie summte fröhlich vor sich hin. Es war gerade etwas ruhiger, die letzten Tage waren echt stressig gewesen. Es waren nur eine handvoll Gäste hier. Darunter war auch Monkey D. Garp, ein seltener Besucher, er spielte gerade mit Makinos Kind.
 

Die Teleschnecke der Bar klingelte und Makino trocknete schnell ihre Hände, danach nahm sie den Hörer ab. „Makinos Partys Bar?“, meldete sie sich.
 

„Hallo Makino, ich bin’s Luffy!“, kam es vom anderen Ende der Leitung. – Überrascht weiteten sich Makinos Augen. „Luffy?! Das ist ja eine Überraschung, dass du hier anrufst“, stieß die grünhaarige Barbesitzerin aus. Garp wurde sofort hellhörig.
 

„Luffy? Luffy ruft an?“, er stand von seinem Platz auf, das Kind auf dem Arm und ging auf den Tresen zu. „Oi, Luffy!“, brüllte er in den Hörer.
 

„Wah, Opa? Was machst du denn bei Makino?“, wollte Luffy leicht panisch wissen. – „Ich besuche sie, was denn sonst“, meinte Garp nur.
 

„Ähem, warum rufst du an?“, ging Makino dazwischen. – Luffy zögerte am anderen Ende der Leitung einige Sekunden, dann stieß er die Luft aus. „Okay, wenn Opa da ist, brauche ich es ja nur einmal zu erzählen“, murmelte er wohl zu sich selbst.
 

Er räusperte sich kurz und meinte dann. „Makino … und Opa … ich kriege zwei Kinder“, teilte er ihnen geradeheraus mit.
 


 

Stille. Makino und Garp sahen sich einige Zeit an. „Hast du das gehört, Makino? Es hat sich so angehört, als ob Luffy gesagt hätte, dass er zwei Kinder kriegen würde“, meinte Garp, er lachte. – „Ja, das habe ich auch gehört, Garp“, Makino lachte kurz ungläubig auf.
 

„Das ist mein voller ernst, ich kriege Zwillinge“, unterbrach Luffy ihr Gelächter. – … Makino und Garp klappte die Kinnlade runter. „WAAAS?!“, stießen sie gleichzeitig aus. „Luffy kriegt ein Kind?!“
 

„Also, eigentlich sind es zwei!“, mischte sich Luffy wieder ein. – „Luffy kriegt zwei Kinder?!“, korrigierten sie sich unisono. – „Ich muss mich setzen, ich glaube mein Herz macht da nicht mehr mit“, Garp setzte sich auf einen der Hocker und hielt sich sein Herz.
 

Makino war auch ganz blass, sie hatte ihr Kind auf den Arm genommen und wiegte es leicht auf und ab, zur Beruhigung. „Also … das überrascht mich jetzt doch“, stammelte die Barbesitzerin.
 

Da griff Garp nach dem Hörer. „Luffy, welches Mädchen hat es fertig gebracht, sich in dich zu verlieben und mich zum Urgroßvater zu machen?“, fuhr er seinen Enkel an.
 

„Äh, also eigentlich …“, setzte Luffy an, er wollte ihm die Situation erklären, dass er das Mädchen in dem Falle war, Garp schien nicht verstanden zu haben, dass tatsächlich Luffy derjenige war, der die Kinder bekam. Allerdings ließ Garp ihn nicht ausreden. „Wo bist du?! Ich will sie mir höchstpersönlich angucken!“, donnerte seine Stimme durch den Hörer der Teleschnecke.
 

„Auf der Grandline in der Neuen Welt!“, stammelte Luffy panisch. „Du verstehst da was fa- …“, schon wieder wurde er unterbrochen. „Bleib wo du bist, Luffy, ich werde euch schon finden und dann werde ich sie ganz genau unter die Lupe nehmen!“, Garp war aufgesprungen und warf Makino den Hörer zu, ehe auch nur noch einer was sagen konnte, war er aus der Bar gestürmt und zu seinem Schiff geeilt.
 

„Weg ist er“, nuschelte Makino noch immer perplex. – „Oh je, Opa kommt jetzt wirklich hierher?“, wimmerte Luffy auf. – „Schätze schon … Aber sag mal, wer ist denn das Mädchen? Wo hast du sie kennen gelernt?“, wollte die Barbesitzerin wissen.
 

„Nah, ihr habt das falsch verstanden, ich hab kein Mädchen kennen gelernt! ICH kriege die Kinder. ICH bin schwanger. Iva-chan hat mich in eine Frau verwandelt“, stellte er wenigstens bei Makino richtig.
 

„WAAAS?!“, schrie Makino erneut. „DU kriegst das Kind?!“, das war ja noch unglaublicher. – „Es werden zwei!“ korrigierte Luffy wieder. – „DU kriegst ZWEI Kinder?!“, berichtigte sich Makino ebenfalls. – „Ja, bekomme ich.“
 

„W-wer ist denn der Vater?“, Makino musste sich jetzt ebenfalls setzen, sie hatte auch langsam das Gefühl, ihr Herz könnte nicht mehr verkraften. – „Eh, nun ja, das ist das Problem. Es könnte entweder Kid oder Torao sein“, kam es etwas kleinlaut von Luffy.
 

„Du … du weißt nicht, von wem das Kind ist … Oh, Luffy! Was treibst du bloß?“, schrie sie schon fast in den Hörer, sie war absolut fassungslos. – „Ähm, das will ich lieber nicht erzählen“, kam es von Luffy, das schien ihm echt unangenehm zu sein.
 

Makino wippte mit dem rechten Bein und versuchte so ihr Kind, welches darauf saß, zu beruhigen, bei ihrem Schrei war es erschrocken. „Oh weih, ich würde ja gerne wissen, wie Garp das aufnimmt …“, murmelte sie.
 

„Wenn ich es überlebe, dann rufe ich dich wieder an“, seufzte Luffy in die Teleschnecke. „Nun ja, ich muss Schluss machen, Iva-chan will noch meinen Vater anrufen“, im Hintergrund konnte Makino ein ‚von wollen kann keine Rede sein!‘ vernehmen. – „Ähm, ja, dann … bis dann“, meinte sie und legte den Hörer auf.
 

Sie war fix und fertig. Kurz schaute sie sich in der Bar um. Die wenigen Gäste starrten sie ebenfalls mit offenem Mund an. Sie hatten ja alles mitgehört.
 


 

Zurück bei der Mugiwara-Bande
 


 

„Oh je, Opa kommt tatsächlich hierher“, stammelte Luffy, er war panisch, er raufte sich mit beiden Händen die Haare.
 

„Ach, der wird uns hier sicherlich nicht finden“, meinte Chopper beruhigend, er tätschelte Luffys Bein beruhigend. – „Ich hoffe es!“, jammerte Luffy. Ihm war immer noch flau im Magen, wenn er daran dachte, dass sein Opa hierher kommen würde.
 

Ivankov unterdessen war ebenfalls einer Panikattacke nahe. Er musste jetzt immerhin gleich Dragon anrufen. Nami sah ihn an und hielt ihm dann den Hörer hin. „Hier, du bist dran“, meinte sie schroff.
 

„Ich glaube nicht, dass ich schon bereit dafür bin“, stotterte Ivankov. Wenn er sich nur schon vorstellte, wie Dragon reagierte … zu grausam. – „Was glaubst du, wie egal mir das ist? Du bist schließlich hierfür verantwortlich, schon vergessen“, knurrte Nami. „Und jetzt mach!“
 

Ivankov griff nach dem Hörer und wählte die Nummer von Dragons Teleschnecke.
 


 

Irgendwo anders auf der Grandline, auf Bartigo …
 


 

Dragon sah auf, als er das Klingeln der Teleschnecke vernahm. Er wusste, dass es einer seiner Leute war, kein anderer hatte diese Nummer. Er ließ es noch zweimal klingeln und nahm dann ab. „Was gibt es?“
 

„…“, die Leitung blieb zuerst Still. „… ähm, hallöchen Dragon“, kam es nach einigen Momenten schließlich von Ivankov. Dragon wurde sofort misstrauisch, da war doch irgendwas im Busch.
 

„Was gibt es?“, wiederholte er seine Frage. – „…“, wieder blieb es einige Zeit still. „Ähem. Ich weiß nicht genau, wo ich anfangen soll“, stammelte Ivankov am anderen Ende der Leitung. – „Am besten am Anfang“, kam es monoton von Dragon, er fragte sich wirklich, was der Transvestiten-König hatte.
 

Er hörte, wie Ivankov die Luft ausstieß. „Okay, gut … also, weißt du, vor einigen Monaten bin ich Luffy begegnet.“ – Dragon zog die Augenbrauen nach oben. „Luffy?“ – „Ja, und … nun ja. Weißt du, ich habe mir einen … klitzekleinen Scherz erlaubt“, Dragon merkte das etwas faul war, als Ivankovs Stimme immer höher wurde. – „Was für einen Scherz?“
 

„Nun ja, ich habe Luffy in eine … Frau verwandelt – und seine Navigatorin in einem Mann“, stammelte der Transvestit vor sich hin. – „Du hast was? Weshalb?“, Dragon fragte sich vor allem, warum Ivankov jetzt damit ankam.
 

„Es war ein Scherz, Luffy und Nami hatten sich gestritten, über so was Unwichtiges wie das Geschlecht, da wollte ich ihnen halt mal zeigen, dass es vollkommen egal ist, welches Geschlecht sie haben. Nun ja, und jetzt hab ich sie zufällig wieder getroffen und wollte sie zurück verwandeln … allerdings gibt’s da jetzt ein kleines Problemchen …“
 

Der Revolutionär schüttelte den Kopf. Das konnte definitiv nichts Gutes verheißen. „Ivankov, was hast du jetzt schon wieder angestellt?“, fragte er. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich wissen wollte, was jetzt dieses ‚Problemchen‘ war.
 

„Nun ja, also wie soll ich sagen … du hast jetzt nicht nur für die nächsten paar Monate eine Tochter, sondern wirst auch noch Großvater, herzlichen Glückwunsch, Dragon!“, platzte es plötzlich aus dem anfänglich noch so zögernden Ivankov heraus. Angriff war schließlich die beste Verteidigung.
 

Dragon starrte sprachlos den Teleschnecken-Hörer an. Was hatte Ivankov da grade gesagt? Er brauchte einige Sekunden, um die ganze Sache zu verarbeiten. Ihm klappte der Unterkiefer hinunter. „WAAAS?!“
 

„Ja, und das beste, es werden sogar Zwillinge!“, der Kommandant der Revolutionäre kicherte kurz auf, es war ein gestelltes Kichern.
 

Dragon, der von seinem Stuhl aufgesprungen war, ließ sich fix und fertig wieder sinken. Er wusste nicht genau, wie Luffy im Normalfall so drauf war, aber so etwas hätte er niemals erwartet. Die Tür zur seinem Büro wurde schlagartig geöffnet und Sabo stand im Raum.
 

„Dragon, ist alles in Ordnung? Warum hast du so geschrien?“, wollte er wissen. Der Anführer der Revolutionäre hielt noch immer den Hörer in der klammen Hand. – „Ivankov berichtete mir grade, dass ich Großvater werde …“
 

„Aber, das ist doch to- … Moment, ich wusste gar nicht, dass du noch ein zweites Kind, neben Luffy, hast“, Sabo runzelte verwirrt die Stirn. – „Ich habe kein zweites Kind …“, kam es von Dragon. – „Halt, stopp! Das würde ja bedeuten, dass Luffy eine Frau gefunden hat, und dann mit ihr … ew“, Sabo hatte die Augen aufgerissen, als er sich das versuchte vorzustellen.
 

Dragon schüttelte den Kopf. „Nein … Luffy hat keine Frau gefunden … vielmehr, ist er die Frau …“, es klang auf so vielen Wegen falsch, Dragon konnte es selbst nicht glauben. – „Eh … wie geht denn … Oh … OH! Ivankov hat ihn in eine Frau verwandelt. Und Luffy ist demnach schw- … schwa- … Luffy kriegt das Kind!“, sprach er schließlich aus.
 

Auch Sabos Augen weiteten sich noch mehr und ihm klappte der Unterkiefer nach unten, als er das Gesagte realisierte. „WAAAS?! Ist das wahr?“, er lief zu Dragon und nahm ihm den Hörer ab.
 

„Ivankov, ist das war? Luffy kriegt das Kind?!“, brüllte er in den Hörer. – „Es werden zwei!“, konnte Sabo von Luffy vernehmen. – „Luffy, bist du das? Wieso bist du schw- … warum kriegst du ein Kind?!“
 

„Ich sagte doch, es werden zwei! Und nun ja, darum halt!“, kam es von Luffy. – „Und wer ist der Vater?“ – „Weiß ich nicht, entweder Kid oder Torao.“ – Sabos Gesicht wurde aschfahl. Sein ganzes Weltbild von Luffy geriet grade ins Wanken. Wobei … bestimmt hatte ihm niemand erzählt, wie das mit dem Kindermachen funktionierte. „Warum gerade die beiden?“, knurrte Sabo. „Sie haben dich gezwungen, oder?“
 

„Ähm, kann schon sein, ich wusste jedenfalls nicht, was sie mit mir vorhatten“, er seufzte auf. – „Oh, diese … Grrr! Gibt es irgendeine Möglichkeit, sie durch den Hörer hindurch zu verbrennen?“, Sabo stand schon in Flammen, so wütend war er auf die anderen beiden Kapitäne.
 

„Ich glaube nicht“, meinte Luffy. – „Keine Sorge, ich hab sie schon mehr als einmal verprügelt“, kam es da von Nami. „Die bereuen das definitiv.“
 

„Gut so! Aber ich glaube, ich muss sie mir auch noch mal vornehmen. Wo seid ihr, ich will mich höchst persönlich um sie kümmern!“, Sabo war nach wie vor sauer. – „Ich ebenso. Also sag schon, Luffy, wir werden uns umgehend auf den Weg machen!“, kam es jetzt auch von Dragon.
 

Nami nannte ihnen ihren Standpunkt, zwar wollte Ivankov das verhindern, aber er schaffte es nicht.
 

Sabo beendete das Gespräch und stürmte schon mal voraus zum Schiff. Dragon gab seinen Kommandanten noch die nötigen Anweisungen und machte sich dann ebenfalls auf den Weg zum Schiff.
 

Koala sah den beiden verwirrt hinterher. „Hey, jetzt wartet doch mal, was ist denn los?!“, wollte sie wissen, sie lief ihnen hinterher auf das Schiff. – „Wir müssen unbedingt zu Luffy! Jetzt komm schon“, rief Sabo ihr zu.
 

Die kleine Gruppe legte etwas überhastet ab und Koala blieb jetzt wohl nichts anderes mehr übrig, als mit zu segeln. „Ich versteh’s immer noch nicht“, seufzte sie auf. – „Ich erklärs dir später“, meinte Sabo, er war immer noch ziemlich durcheinander. Das so etwas jemals passieren konnte …
 


 

Zurück auf der Thousand Sunny
 


 

„Gaaahh! Dragon kommt jetzt auch noch hierher!“, stieß Ivankov panisch aus. „Ich werde sterben!“ – „Oh man, jetzt reg dich nicht so künstlich auf. Ist Dragon wirklich so schlimm?“, wollte Zoro wissen, der sich mittlerweile wieder umgezogen hatte.
 

„Ich habe keine Ahnung, wie er bei dieser Situation reagieren wird. Ich kann es mir nicht einmal wirklich vorstellen!“, jammerte Ivankov. Er verzog das Gesicht.
 

„Nun ja, das werden wir ja in einigen Tagen sehen, wenn Dragon hier ankommt“, meinte Nami. „Jetzt schieb nicht so eine Panik, das ist immerhin deine eigene Schuld. Hättest du Luffy und mich nicht verwandelt, dann wäre nichts hiervon passiert.“
 

„Ja, ich weiß, das sollte doch alles nur ein Scherz sein“, Ivankov lief im Kreis um Nami und Luffy herum. – „Ich habe nicht gelacht“, grummelte Nami noch verstimmt. – „Ja, ich weiß“, Ivankov seufzte auf.
 

„Na, ein paar Tage ist ja noch Zeit, bis Dragon hier eintrifft“, versuchte Robin ihn zu beruhigen, was allerdings nicht viel half. Die Archäologin freute sich jedenfalls, Dragon und Sabo wieder zu sehen, wahrscheinlich würde auch Koala dabei sein.
 

Law unterdessen war auch ein wenig nervös. Er mochte sich gar nicht vorstellen, was es für ihn bedeutete, wenn Monkey D. Garp und Monkey D. Dragon hier auftauchten. Wie würden sie darauf reagieren, dass er möglicherweise Luffy geschwängert hatte? Würden sie auch so gewalttätig sein wie Nami es war?
 

Vor Sabo würde er sich auch hüten müssen, immerhin könnte er ihn problemlos zu Asche verbrennen. Egal wie man es drehte und wendete, er war in einer ziemlich misslichen Lage. Er hatte es irgendwie geschafft, eine mehr oder weniger friedliche Beziehung zu Nami wieder aufzubauen, aber bei den anderen …
 

„Oi, Torao, was ist denn los?“, wollte Luffy wissen, er betrachtete Law nachdenklich. „Machst du dir sorgen, was dir Opa, Sabo und mein Vater möglicherweise antun könnten?“ – „Ja, offen gestanden schon. Wenn ich daran denke, wie Nami-ya mich zu gerichtet hat“, brummte er.
 

Luffy lächelte ihn an. „Ach, ich werde schon aufpassen, dass sie dir nicht zu sehr wehtun, ich werde mit ihnen reden. Du hast dich ja entschuldigt und so“, meinte er ohne Zögern. – Law sog die Luft ein. „Das wäre wirklich zu freundlich.“
 

„Und was ist mit Kid?“, wollte Killer vom Deck der Adventure Galley aus wissen. – Luffy schnaubte. „Nö, da mach ich nichts“, etwas patzig verschränkte Luffy die Arme vor der Brust. „Er will ja immer noch meine Kinder über Bord werfen, solange er das nicht zurück nimmt, mag ich ihn nicht mehr“, teilte er dem Massaker-Soldat noch mit. – „Ah, verstehe“, kam es trocken zurück.
 

„Und was ist mit mir? Dragon wird mich wahrscheinlich furchtbar verhauen und Garp … und Sabo …“, stammelte Ivankov. – „Oh, hm, ja, das werden sie wohl“, nuschelte Luffy. „Na, ich werde ihnen sagen, dass sie dich nicht so doll hauen sollen.“
 

„D-Das … das wäre wirklich lieb!“, Ivankov sank auf die Knie. Wie wohl ein ‚nicht so doller Schlag‘ bei einem der drei aussah? Ivankov wollte es lieber nicht wissen. Es würde auf alle Fälle schmerzhaft werden.
 

Jetzt hieß es also warten, bis einer der beiden – oder sogar beide – bei ihnen ankommen würden. Luffy war gespannt, wie sein Vater so drauf war, er hatte ihn ja noch nie zu vor getroffen. Auf seinen Opa freute er sich nicht wirklich, er hatte Angst, dass er auch geschlagen wurde. Auf Sabo freute er sich am meisten, es war schon eine ganze Weile her, seit er ihn zuletzt getroffen hatte. Er war gespannt, wie sein Bruder wohl reagieren würde, wenn er direkt vor ihm stände … das würde sich ja in einigen Tagen zeigen.

Kapitel 32

22. September 1525
 

Eine Woche war seit den Anrufen bei Monkey D. Garp und Monkey D. Dragon vergangen. Luffy war derzeit recht entspannt. Er rechnete nicht damit, dass sein Opa ihn auf der Grandline finden würde. Seinen Vater kannte er ja nicht, aber er freute sich auf Sabo.
 

Nami war wirklich sehr glücklich wieder eine Frau zu sein, denn jetzt wurde sie auch endlich wieder von Sanji beachtet, dieser hatte sich zuvor mächtig was anhören dürfen, dass er sie einfach so ignoriert hatte, als sie ein Mann gewesen war. Als Kid gemerkt hatte, das Nami zurück verwandelt war, dachte er natürlich sofort, er wäre jetzt wieder überlegen, doch weit gefehlt, Nami hatte ihm relativ schnell klar gemacht, dass mit ihr immer noch nicht zu spaßen war. Kid hatte sich die ganze letzte Zeit auf seine Kajüte zurückgezogen.
 

Zoro hatte sich von seinem Wetteinsatz und seiner fünfminütigen Verwandlung in eine Frau gerade so eben erholt. Er hatte sich mit intensivem Kraftsport abgelenkt, man hatte ihn fast die ganze Woche lang nicht gesehen, er war nur zum Essen hin und wieder runter gekommen. Als er gestern das erste Mal seit langem wieder wirklich unten war, scheuchte ihn Nami erst einmal unter die Dusche, da der Geruch echt penetrant gewesen war.
 

Auch Usopp hatte sich von seiner Nahtoderfahrung erholt. Er war immer noch vorsichtig, wenn Nami in der Nähe war, aber da sie ihm bisher nichts getan hatte, ging er davon aus, dass sie ihn nicht doch noch verletzen würde.
 

Ivankov war nach wie vor aufgeregt. Er war ein einziges Nervenbündel, was wohl so ziemlich jedem auf die Nerven ging. Nach zwei Tagen hatte Nami ihn auf sein Schiff verbannt. Er störte die Ruhe nämlich gewaltig.
 

Die größte Frage war jetzt, wer würde zuerst kommen? Beziehungsweise, wann würde der erste kommen? Die Crews wussten nicht, von woher Dragon kommen würde, und bei Garp gingen sie davon aus, dass es noch einige Zeit dauern würde, immerhin musste er die ganze Grandline überqueren.
 

Allerdings passierte etwas, womit keiner gerechnet hätte. Ganz plötzlich und wie aus dem Nichts aufgetaucht, befand sich plötzlich ein riesiges Schiff hinter ihnen.
 

„W-Wo kommt das denn her?“, wollte Sanji wissen, ihm war vor Schreck die Zigarette aus dem Mundwinkel gefallen. – „Ich weiß nicht, das war eben noch nicht da, oder?“, entgegnete Franky, der ebenfalls baff zu dem Schiff hinaufsah.
 

„Wer ist das?“, wollte Nora wissen. „Sie schneiden uns den Fluchtweg ab“, stellte sie danach noch nüchtern fest. – Auf der Reling des anderen Schiffes stand eine große, düstere Gestalt. „Habe ich dich gefunden, Luffy!“, das war unverkennbar Monkey D. Garp. Er sprang von seinem Schiff und landete auf der Wiese der Thousand Sunny. Die Mugiwara-Piraten waren alle zu Salzsäulen erstarrt. Wie zur Hölle kam Garp so schnell zu ihnen? Er hatte die ganze Grandline durchqueren müssen!
 

„Wo ist Luffy? Und wo ist seine Freundin?“, brüllte er mit tiefer Stimme. Er sah sich suchend um.
 

„Ähem, also ich glaube, Sie haben da etwas missverstanden“, setzte Sanji an, die gewaltige Präsenz des ehemaligen Marine-Vizeadmirals war so gigantisch, dass Sanji das Bedürfnis verspürte, sich eher in Sicherheit zu bringen, als mit ihm zu reden.
 

„Missverstanden? Was soll das heißen“, fuhr Garp ihn schroff an. – „Nun ja, Luffy hat keine Freundin, als er sagte, dass er ein Kind kriegt … oder halt zwei … meinte er ganz wortwörtlich, dass er ein Kind kriegt … oder halt zwei“, erklärte Sanji.
 

„Du verarschst mich, Junge, das ist unmöglich“, brummte Garp. – „Nein, ist es nicht“, Sanji lugte an Garps monströs großer Gestalt vorbei und entdeckte Luffy, er versteckte sich hinter der Tür zum Männerschlafzimmer. Er hatte wohl schon vorher gemerkt, dass Garp im Anmarsch war und hatte sich dort in Sicherheit gebracht.
 

„Luffy-chwan, dein Großvater ist da, komm doch mal raus!“, rief Sanji. Garp drehte sich daraufhin in die Richtung um, in die Sanji gesprochen hatte. – „Komm sofort raus, Luffy, ich habe dich entdeckt!“, Garp ging auf die Tür zu.
 

Man hörte Luffy leicht aufquietschen und kurz schlug die Tür ganz zu, ehe sie sich langsam wieder öffnete. Zögerlich trat Luffy hervor. Er hatte seinen Strohhut ins Gesicht gezogen. „Was zur Hölle hast du an, Luffy?!“, brummte Garp ein wenig verwundert, was ja auch kein Wunder war, Luffy trug ein weißes, langes Kleid, zudem achtete der Ex-Marine-Soldat wohl nicht zu sehr auf Luffys Körperbau.
 

Zögernd hob Luffy den Blick an. „Hi Opa …“, kam es von ihm. „Was ich anhabe? Nun ja, das ist ein Kleid“, er hob den Stoff ein wenig an. – „Ich sehe, dass das ein Kleid ist. Aber warum hast du das an?“
 

„Weil es mir gefällt. Hätte ich zwar auch nie gedacht, aber ich meine, es ist so schön praktisch, man hat Beinfreiheit und es ist schön luftig, genau das richtige bei dem Wetter“, erklärte er kurz. Sie befanden sich auf einer Sommerinsel und es war echt heiß hier.
 

Garp musterte Luffy ein wenig genauer. „Also … irgendwie siehst du anders aus …“, merkte er nach einiger Zeit an. – Luffy zuckte mit den Schultern. „Liegt vielleicht daran, dass ich derzeit eine Frau bin.“
 

Garps Blick lag noch länger auf Luffy und er schien erst jetzt wirklich zu realisieren, was er dort sah. „Moment, du bist eine Frau? Seit wann denn das?!“, stieß er aus. – „Seit vier Monaten, Iva-chan hat mich verwandelt.“
 

„… Moment das bedeutet ja …“, Garp betrachtete Luffy noch viel genauer. Seine Augen weiteten sich, als er endlich begriff. Seine Kinnlade klappte hinunter. „WAAAS?! DU BIST SCHWANGER?!“, schrie er.
 

„Ja“, stammelte Luffy, er sah ein wenig ängstlich zu Garp auf. Dieser hatte einen puterroten Kopf und er biss angestrengt die Zähne zusammen. Doch plötzlich taumelte er. – „Ich glaube, ich muss mich setzen, das verkraftet mein Herz nicht“, er taumelte zu einem der Tische und ließ sich auf einem Stuhl nieder.
 

„Uhm … alles okay, Opa?“, wollte Luffy wissen, zögerlich trat er näher. – „Nein, ist es nicht!“, fuhr Garp ihn an, was Luffy zurückzucken ließ. „Mein Enkel kriegt ein Kind! Das ist nicht okay, das ist …“, er fand nicht die richtigen Worte. Das alles war einfach nur zu konfus.
 

„M-mein Enkelsohn … bekommt ein Kind … Und seltsamer Weise ist er … eine Frau …“, Garp hatte seine Hände an den Kopf gelegt, er starrte den Boden an und murmelte vor sich her. „Moment mal … dahinter kann doch nur Emporio Ivankov stecken …“, kam er zu dem Schluss.
 

„Ja, der hat mich verwandelt“, gab Luffy zu. – Garp knackte mit den Fingerknöcheln. „Dieser miese kleine Pirat. Wo steckt er? Um den werde ich mich höchstpersönlich kümmern“, knurrte Garp.
 

„A-auf seinem Schiff“, kam es stammelnd von Luffy. Es hatte fast den Anschein, als würde sein Opa von Zornesflammen umgeben sein. „A-Aber lass ihn leben, er muss mich noch zurück verwandeln.“ – „Ich bin sofort wieder da“, damit verließ Garp die Thousand Sunny. Er sprang auf Ivankovs Schiff und schon wenige Sekunden später konnte man einen lauten Schmerzensschrei hören. Es klang fast so, als würde irgendein Tier gerade im Sterben liegen und verzweifelt um Hilfe schreien.
 

Nami stieß einen Pfiff aus. „Das hörte sich so an, als ob es wehgetan hätte. Ich wette, meine Schläge sind nichts im Vergleich zu seinen.“ Sie starrte das Schiff des Revolutionärs an, die Hände in die Seiten gestemmt.
 

„Armer, armer Iva-chan“, murmelte Luffy. „Ich kann da leider überhaupt nicht einschreiten … schließlich darf ich mich nicht unnötig in Gefahr begeben.“ – „Ich hab so dass Gefühl, dass du dich auch so nicht getraut hättest“, merkte Nami trocken an. – „Ja, Opa ist nach wie vor gruselig“, Luffy erschauderte.
 

Knapp fünf Minuten später war Garp wieder zurück. Von Ivankov hörte man gar nichts mehr. „Keine Sorge, Luffy, er lebt noch … denke ich“, brummte Garp. „Also, jetzt mal raus mit der Sprache, wer ist der Vater?“
 

Law schluckte. Er hatte viel Abstand zu Garp gehalten. Aber er war sich sicher, dass er dem Zorn Garps nicht entkommen konnte. Nervosität breitete sich in ihm aus. – „Nun ja … also … entweder Kid oder Torao“, nuschelte Luffy immer leiser werdend.
 

Garp klappte wieder die Kinnlade runter. „Du weißt es nicht mal?! Oh Himmel, was hab ich in der Erziehung nur falsch gemacht?“, fragte sich Garp. – Luffy überlegte kurz, er dachte an die vielen Male, in denen Garp ihn geschlagen oder sonst irgendwelchen Gefahren ausgesetzt hatte … allerdings hielt er lieber den Mund.
 

„Die beiden werde ich mir auch mal vornehmen müssen. Holt sie sofort her!“, brüllte er. – Law versteifte sich umgehend. Na ganz große klasse … Vorsichtig näherte er sich dem Vizeadmiral.
 

Kid unterdessen war mehr genervt als alles andere, er hatte noch nicht wirklich mitgekriegt, wer da draußen stand und ihn rief. „Welches Arschloch brüllt denn hier so rum?!“, keifte er zurück.
 

Die restlichen Crew-Mitglieder schlugen sich fast gleichzeitig mit der Handfläche gegen die Stirn. „Der lernt es einfach nicht, er ist echt ein hoffnungsloser Fall“, murmelte Heat. – „Ich denke, spätestens jetzt sollten wir schon mal alles für die Bestattung vorbereiten“, kam es trocken von Killer. Er zog einen Prospekt aus der Tasche.
 

„Hier, hab ich letztens gefunden. Die bieten kleine Schiffe für eine Seebestattung an. Vielleicht ist da ja was Passendes dabei“, er hielt es den anderen hin. – „Hey, wie wäre das? Das sieht gut aus“, Wire deutete auf ein kleines, aber feines Schiffchen.
 

„Hm, das ist nicht schlecht, aber hast du mal auf den Preis geguckt? Fast sechshundert Millionen Berry. Das ist sogar mehr Wert als der Captain … Wir sollten denke ich was günstigeres nehmen“, merkte Killer an. „Immerhin hat er sich das Ganze selbst zuzuschreiben.“ – „Wenn ich mir das so angucke, sind alle Preise ziemlich hoch. Pah, was für ein Wucher“, beschwerte sich Wire.
 

„Vielleicht haben die noch eins von der Resterampe. Ich meine, allzu viel dürfte vom Captain eh nicht übrig bleiben. Von daher …“, schlug Heat vor. – „Oi, ihr Schwachköpfe, ihr wisst schon, dass ich direkt neben euch stehe?“, knurrte Kid sie wütend an.
 

„Ja, wissen wir, aber da dir nicht mehr allzu viel Zeit bleibt …“, Killer zuckte mit den Schultern. – „Was ist denn überhaupt hier los?“, fuhr Kid seine Crew an. – „Nun ja, du hast gerade den ehemaligen Vizeadmiral Monkey D. Garp als Arschloch bezeichnet, zudem ist er wohl eh nicht so gut auf dich zu sprechen, von daher … dürfte das diesmal sehr schlecht für dich aussehen …“, merkte Killer an.
 

Kid zuckte zusammen. Er schien erst jetzt zu begreifen, wer dort gerufen hatte. „Oh … Shite …“, entfuhr es ihm, als sich plötzlich der Himmel verdunkelte und Monkey D. Garp vor ihm stand.
 

„Du mieser, kleiner Pirat wagst es, Hand an Luffy zu legen?“, erneut knackten Garps Fingerknöchel. „Ich werde dir zeigen, wie viel ich von Abschaum wie dir halte.“ Garp holte aus.
 

Die Mugiwara-Bande stand versammelt an Deck der Thousand Sunny und sah zur Adventure Galley rüber. „Also … wenn er nicht so ein Idiot wäre, könnte Kid einem fast schon Leid tun“, merkte Sanji an. – „Hoffentlich merkt er jetzt mal, wie gut er es hatte, als ich die einzige war, die ihn geschlagen hat“, schnaubte Nami. „Im Vergleich zu deinem Opa, Luffy, bin ich ja wirklich harmlos gewesen.“
 

Die Kid-Piraten wechselten sicherheitshalber auch auf die Sunny, sie wollten Garp auf keinen Fall im Wege stehen. „Wollt ihr eurem Captain nicht helfen?“, wollte Usopp wissen. – „Bist du bescheuert? Wir sind doch nicht Lebensmüde“, schnaubte die Mannschaft unisono.
 

Law sah dem ganzen ebenfalls zu. Kalter Schweiß trat aus, als er diese Hinrichtung beobachtete. Hoffentlich hatte sich Garp bereits an Kid abreagiert und würde nicht so mit ihm vorgehen.
 

Nach einigen Minuten war Kid zu einer blutigen, undefinierbaren Pampe zusammen geschlagen worden und Garp kehrte auf die Sunny zurück. „Und wer war der andere Übeltäter?“, wollte er wissen. Laws Herz setzte einen Schlag aus.
 

„Uhm, Opa! Ist schon okay, Torao hat sich bei mir entschuldigt, von daher ist alles gut, ja?! Du musst ihn gar nicht mehr schlagen“, versuchte Luffy auf seinen Opa einzureden. – Garp sah zwischen Luffy und Law hin und her.
 

Seine Hand schnellte vor und er packte Law am Kragen. „Du! Solltest du irgendwelche Spielchen mit Luffy treiben, dann gnade dir Gott. Hast du verstanden?“, Garps Blick durchbohrte Law regelrecht. So einen finsteren Blick hatte der Chirurg des Todes noch nie gesehen.
 

Hastig nickte er. „V-Verstanden“, stieß er mühsam aus, Garp erwürgte ihn fast mit seiner riesigen Pranke. Dieser ließ ihn jetzt los und Law sackte auf die Knie zusammen. Er stützte sich mit den Händen hab und stieß die Luft aus. „Pwah, ich hab gedacht ich sterbe“, stieß er aus. Plötzlich schienen ihm Namis Gewaltausbrüche ihm gegenüber harmlos gewesen zu sein.
 

Luffy hockte neben ihm. „Alles okay?“, wollte er wissen und tätschelte Laws Schulter. Der Chirurg des Todes nickte. – „Alles bestens. Nahtoderfahrungen bin ich zum Glück schon gewohnt …“, murmelte er.
 

„Du lebst echt gefährlich“, merkte Luffy an. – „Tja, wäre ja sonst auch langweilig“, Law grimassierte, dann erhob er sich wieder. „Der erste Sturm ist wohl geschafft, warten wir mal auf deinen Vater“, nuschelte er.
 

Garp hatte es natürlich mitgekriegt. „Wie bitte, Dragon kommt auch hierher? Dem werde ich auch mal die Leviten lesen müssen, was fällt ihm ein, als ‚Revolutionär‘ für so viel Unruhe zu sorgen?“, grummelte er vor sich her.
 

„Ich sehe schon, diese Familienzusammenführung wird alles andere als friedlich“, kam es von Robin. Sie stand zusammen mit Nami und Nora etwas weiter abseits. – „Ich frage mich sowieso, wie sie es überhaupt geschafft haben, eine Familie zu gründen“, Nami schüttelte den Kopf und zwickte sich mit Daumen und Zeigefinger ihrer rechten Hand in den Nasenrücken.
 

„Ich schätze mal, mit der ruhigen Zeit ist es jetzt vorbei“, überlegte Nora. „Hoffentlich steigert sich das nicht noch weiter, wenn Luffys Vater kommt. Zu viel Aufregung ist schließlich auch nicht gut.“
 

„Also, Luffy. Und du willst die Kinder tatsächlich zur Welt bringen und dich um sie kümmern?“, Garp klang nicht so ganz überzeugt davon. – „Klar will ich das. Und ich werde das schon hin kriegen, keine Sorge“, meinte Luffy. – „Ich meine ja nur, so ein Leben auf See ist doch viel zu gefährlich …“, er überlegte. „… weißt du, bei genauerer Betrachtung ist es für dich jetzt schon viel zu gefährlich hier draußen. Du solltest mit zum Eastblue zurückkommen und dich dann dort um die Kinder kümmern. Dann kannst du auch gleich dein Piratenleben an den Nagel hängen, ja? Sonst bringst du deine Kinder nur in Gefahr. Gar nicht auszudenken, was passieren würde, wenn irgendwer anders mitkriegt, dass du schwanger bist. Du hast in der Vergangenheit immerhin viele Leute verärgert.“
 

„Hm, ich werde irgendwann in den Eastblue zurückkehren, aber ich werde nicht aufhören, ein Pirat zu sein. Sobald ich kann, werde ich wieder losziehen. Ich werde eines Tages Piratenkönig werden“, Luffy sah zu seinem Großvater auf.
 

Garp erwiderte Luffys Blick. Er rieb sich über das Kinn während er überlegte. „Wann hast du vor, zurück zu kehren?“ – „Wahrscheinlich wenn die Kinder dann da sind. Ich will noch ein wenig auf der Grandline bleiben.“
 

Grummelnd kratzte sich Garp am Kopf. „Du solltest lieber jetzt schon umkehren. Eigentlich sollte ich dir das gar nicht sagen, da du ein Pirat bist, allerdings bist du mein Enkel und du trägst meine Urenkel in dir, deshalb mache ich eine Ausnahme. Wir sind gerade an einem ziemlich heftigen Fall dran“, murmelte Garp
 

„Eine Verbrecher-Organisation unbekannter Größe, entführt von überall auf der Grandline Frauen und Kinder. Wir wissen noch nicht viel über sie, obwohl sie schon seit einigen Jahren diesem Treiben nachgehen, allerdings sind sie sehr vorsichtig vorgegangen und zwischen den Entführungen verging so viel Zeit, dass wir zuerst keine Verbindung vermuteten, aber in letzter Zeit häufen sich die Vorfälle. Du solltest dich, wenn du weiterhin auf der Grandline bleiben willst, lieber in Acht nehmen.“
 

„Was? Das ist ja schrecklich. Das erinnert mich an Punk Hazard, da waren doch auch so viele Kinder“, murmelte Luffy schockiert. – „Hm. Nein, die Kinder auf Punk Hazard scheinen wohl nicht Opfer jener Organisation gewesen zu sein. Bisher konnten wir zwei Mitglieder der Organisation ausfindig machen, allerdings sind sie entkommen. Bei einer dritten Person vermuten wir, dass sie darin verstrickt ist.“
 

„Ach ja, wer denn da? Gibt es Bilder? Vielleicht wissen wir dann, vor wem wir uns in Acht nehmen müssen“, wollte Nami wissen. – Garp zögerte kurz, allerdings kramte er etwas aus seiner Jacke.
 

Namis Augen weiteten sich, als er sah, wer sich auf dem Steckbrief befand. „Dieser Dreckskerl … Dieser verdammt Dreckskerl …“

Kapitel 33

22. September 1525
 

Nami starrte seit einigen Minuten das Bild an, das Garp ihr hinhielt. „Ich hätte ihn fertig machen sollen, als ich die Chance dazu hatte“, stieß sie wütend durch die Zähne aus.
 

Das Bild, welches sie in der Hand hielt, zeigte zwei Personen. Die eine war ein Mann. Er hatte schwarze, zurückgegelte Haare und stechend grüne Augen, zudem einen ziemlich blassen Teint. Er trug einen teuren, maßgeschneiderten Anzug. Sein Blick auf dem Foto wirkte herablassend.
 

Das zweite Bild zeigte eine Frau. Sie hatte langes, zerzaustes rötliches Haar und stechend grüne Augen. Auch sie hatte eine wahnsinnig blasse Haut, als ob sie nie in die Sonne ging. Auf dem Foto trug sie sehr schlichte Kleidung. Eine Bluse, soweit man erkennen konnte. Nami kannte sie nicht.
 

Dafür war ihr der Mann nur zu gut bekannt. Es war Giovanni, jener Mann, der Luffy zur Sklavin machen wollte. Dieser Mistkerl zwang Frauen also nicht nur zur Prostitution sondern entführte auch noch unschuldige Kinder?
 

„Du kennst den Kerl?“, fragte Garp. – „Ja, kurz nach Luffys und meiner Verwandlung kamen wir auf die Insel, auf der dieser Kerl lebte, er wollte Luffy zur Sklavin machen, das konnten wir zum Glück verhindern“, Namis zur Faust geballte Hand zitterte vor unterdrückter Wut. „Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich …“, sie war so wütend, sie musste sich stoppen. Ein knurrender Laut kam aus ihrer Kehle.
 

„Ach, der ist das!“, stieß Luffy aus, er sah Nami über die Schulter. „Ich erinnere mich dunkel an den Kerl.“ Er schürzte die Lippen. – „Der Kerl hat was versucht?!“, stieß Garp ebenso wütend wie Nami aus. „Wenn ich den in die Finger kriege, breche ich ihm das Genick“, er knackte mit den Fingerknöcheln, was Law, der in Reichweite von Garps Hand stand, automatisch zurückweichen ließ.
 

„Was wisst ihr noch über den Typen? Wir selbst hatten noch nicht viel mit ihm zutun gehabt“, hakte Garp nach. – „Nun ja, der Typ hat Teufelskräfte. Er kann Menschen beliebig kontrollieren, seine stärksten Angriffe heißen wohl ‚Mental Out‘ und ‚Memory Destruction‘. Er hat Zoro mit beiden getroffen und ihm danach einfach neue Erinnerungen eingepflanzt. Der Typ ist echt heftig, allerdings kann er nur zehn Leute gleichzeitig kontrollieren“, erklärte Nami kurz.
 

„Hm, verstehe. Das sind nützliche Hinweise“, Garp überlegte. – „Und was ist mit der Frau? Wer ist das?“, wollte jetzt Nami wissen. – Garp stieß die Luft aus. „Ihr Name ist ‚Gesche‘. Und sie ist wohl ebenfalls ein Haupttäter was die Entführung schwangerer Frauen betrifft. Bisher ist keine Frau, die ihr zum Opfer gefallen ist, je wieder aufgetaucht …“ Garp stockte kurz.
 

„Allerdings sind wir vor zwei Jahren auf eines ihrer Verstecke gestoßen, natürlich war Gesche schon längst über alle Berge, doch das was wir da gefunden haben …“, er schüttelte den Kopf. „Absolut schrecklich. Wir haben tatsächlich alle schwangeren Frauen gefunden … allerdings … nicht komplett.“
 

„Was soll das heißen“, Nami war erblasst. – Garp sah sie einige Zeit mit bedeutungsschwerem Blick an. Namis Augen weiteten sich, als sie begriff. „Du meinst doch nicht etwa …“, sie schlug sich die Hand vor den Mund.
 

„Doch, das hat sie getan. Ich habe noch nie derartig verstümmelte Körper gesehen“, Garp schüttelte den Kopf. – „Wie kann sie so etwas tun?“, kam es sprachlos und geschockt von Nora. Für sie war es einfach unbegreiflich, wie jemand einer Schwangeren derartiges antun konnte.
 

Luffy verstand nicht genau, was los war, allerdings merkte er sehr wohl, dass es ein verdammt ernstes Thema war. Garp wandte sich an ihn, zeigte ihm noch einmal das Foto der Frau. „Wenn du sie siehst, dann sprich am besten gar nicht mit ihr. Sie ist eine Gefahr, vor allem in deiner jetzigen Situation. Halt dich von ihr fern.“
 

„Hm, okay“, nickte Luffy, er sah sich das Bild an. Darauf sah die Frau gar nicht so böse aus. Aber er würde sich daran halten. Immerhin konnte er momentan nicht kämpfen und er wusste ja mittlerweile, dass das Aussehen der Menschen täuschen konnte.
 

Law sah über Luffys Schulter. Er hatte den Kopf schief gelegt. Die Frau kam ihm irgendwie bekannt vor, aber er konnte sich nicht daran erinnern, wo er sie schon einmal gesehen hatte …
 

„Und die dritte Person? Du sagtest, dass es noch eine Person gibt, deren Zugehörigkeit aber noch nicht bestätigt ist“, griff Robin wieder auf. – „Ah, stimmt ja, Moment, ich habe auch ein Bild von ihr“, Garp kramte wieder in seiner Tasche. Als er es gefunden hatte, hielt er es Robin hin.
 

„Das gibt’s nicht. Ich wusste doch, die Schlange ist falsch!“, zischte Nami auf, sie riss Robin das Fahndungsfoto aus der Hand. „Siehst du Sanji, hab ich es dir nicht gesagt?“ – Sanji war ebenfalls schockiert, allerdings schüttelte er schnell den Kopf. „Aber wir wissen doch gar nicht, ob sie wirklich da mit drin hängt. Er sagte doch, dass es noch unbestätigt ist.“
 

„Wie blöd bist du eigentlich?!“, fuhr Nami den Smutje an. Warum verteidigte er diese Frau immer noch? Nami hatte von Anfang an gewusst, dass sie Dreck am Stecken hatte. Auf dem Foto war jene Frau zu sehen, die ihnen DNS-Proben abgenommen hatte. Hel. Ihr Blick auf dem Foto sah aus, als ob sie sich für die Königin der Welt hielt. Er strahlte pure Arroganz aus. Es war für Nami unbegreiflich, warum Sanji immer noch nicht einsehen wollte, dass diese Person keine Heilige war …
 


 

25. September 1525
 

Zwei weitere Tage vergingen, die Situation war, jetzt da Garp auch noch an ihnen klebte, wie eine Klette, noch angespannter. Was sollte das erst noch werden, wenn auch noch Dragon auftauchte? Und die noch wichtigere Frage: Würde Garp tatsächlich bis zur Geburt bei ihnen bleiben, so wie er es angedroht hatte? Wenn ja, würde das echt die Hölle werden.
 

Luffy beschäftigte sich gerade wieder mit Pflanzi, als einer der Heart-Piraten etwas zu der Sunny rüber rief. „Ein großes Schiff nähert sich rasend schnell! D-Das Meer scheint hinter dem Schiff in Flammen zu stehen!“, kreischte er.
 

„Es steht in Flammen?“, kam es ungläubig von Nami. Sie schnappte sich ein Fernrohr und sah selbst nach. „Tatsächlich, es steht in Flammen!“ – „Das muss Sabo sein!“, rief Luffy erfreut. Seine Augen fingen an zu strahlen, er würde gleich seinen Bruder wieder sehen.
 

„Die sind doch viel zu schnell, die werden niemals rechtzeitig anhalten können!“, stieß Franky aus, er starrte gebannt das Schiff an, welches in rasantem Tempo auf sie zu hielt. Es war fast auf ihrer Höhe, als es quietschend abbremste, so stark, dass sich das ganze Schiff zu verformen schien. Letztendlich kam es punktgenau bei ihnen zum Stehen.
 

Mit offenem Mund starrten ausnahmslos alle das Schiff der Revolutionäre an. Verschiedenste Fragen schossen ihnen durch den Kopf. „Wie konnte ein Schiff so schnell sein?“ – „Warum hat es gebrannt?“ – „Wieso kam es so punktgenau zum Stehen?“ – „Wie zur Hölle konnte es beim Bremsvorgang quietschen?“ Um nur einige zu nennen.
 

Ihnen stand noch immer der Mund offen, als ein Feuerball von Bord des Schiffes schoss und auf der Wiese der Thousand Sunny landete, ohne dabei das Gras zu verbrennen. „LUFFY!“, kam es aus den Flammen heraus und als ob sie ausgeknipst wurden, verlöschte das Feuer plötzlich und Sabo kam zum Vorschein.
 

Er lief schnell auf Luffy zu, blieb aber kurz vor ihm stehen. Mit geweiteten Augen starrte er ihn an. „Oh du meine Güte, Luffy! E-Es stimmt tatsächlich, du … du bist eine Frau und kriegst ein Kind!“, er hatte beide Hände in den Haaren vergraben.
 

„Also, weißt du, eigentlich sind es sogar zwei“, korrigierte ihn Luffy wieder. – Sabo drehte sich von Luffy weg, seine Hände in die Haut seines Gesichts gegraben, die Augen noch immer weit aufgerissen. „Mein unschuldiger kleiner Bruder wurde in ein Mädchen verwandelt und kriegt auch noch zwei Kinder! Ich glaube, das verkrafte ich nicht …“ Er drehte sich zu Luffy um, noch immer mit weit aufgerissenen Augen. „Wo sind Eustass Kid und Trafalgar Law, denen werde ich höchstpersönlich die Leviten lesen!“, knurrte er.
 

Law zuckte zusammen, als er das hörte. Warum war sein Leben auf einmal nur so brutal? „Äh, also Kid ist auf seinem Schiff. Und Torao da hinten“, setzte Luffy an. „Aber du brauchst Torao nicht mehr zu verprügeln, wir haben uns wieder vertragen“, Luffy grinste ihn an.
 

Sabo stierte zu Law, dieser stierte zurück. Law konnte nur zu genau das Feuer des Hasses in Sabos Blick sehen. Er merkte auch, dass er damit nicht zu frieden war. Sabo wollte Law wohl verprügeln, und es passte ihm überhaupt nicht, dass Luffy dagegen war.
 

Plötzlich fegte ein eisiger Wind über das Schiff und alle drehten sich zu jener Person um, die das Deck betreten hatte. Monkey D. Dragon war aufgetaucht. Sein Blick war grimmig, als er langsam auf Luffy zukam.
 

Jedoch …
 

„Oi, du Nichtsnutz von einem Sohn!“, brüllte Garp. „Was fällt dir ein, mir solche Schande zu bereiten? Du und deine lächerlichen Vorstellungen einer Revolution. Hab ich dir nicht gesagt, dass du zur Marine kommen sollst? Du und Luffy ihr seid beide eine Schande für diese Familie. Ein Pirat und ein Revolutionär …“, spie Garp verächtlich aus.
 

„Was machst du denn bitte schön hier?“, brummte Dragon. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, seinen Vater hier zu treffen. – „Na was schon? Meinen Enkel besuchen, der derzeit meine Urenkel ausbrütet!“, knurrte Garp. „Und du?“
 

„Wonach schaut es denn wohl aus? Ich bin hier um erstmals meinen Sohn … wohl derzeit eher meine Tochter zu besuchen. Zwar hatte ich mir unser erstes Treffen ein wenig anders vorgestellt, aber man kann nicht alles haben“, entgegnete Dragon.
 

„Das stimmt wohl, ich hätte auch lieber einen gehorsamen Sohn und einen gehorsamen Enkel gehabt. Und keine Verbrecher als Familie“, donnerte Garp. – „Tja, da hast du in der Erziehung wohl irgendetwas falsch gemacht“, warf ihm Dragon vor.
 

Die beiden warfen sich noch einige Argumente an den Kopf. Die anderen hingegen starrten die beiden mit offenen Mündern und geweiteten Augen an. Sie wussten nicht so recht, was sie davon halten sollten. Da standen sie nun, der Held der Marine und der gefährlichste Mann der Welt und waren in eine feurige Diskussion vertieft. Luffy stand ein wenig verwirrt daneben und wusste nicht wirklich, was er davon halten sollte. „Ähm …“, versuchte er sich einzumischen, allerdings wurde er nicht beachtet.
 

„Robin!“, rief Koala, die jetzt ebenfalls vom Schiff geklettert kam. Sie warf sich Robin an die Brust und umarmte sie. „Lange ist es her.“ – „Schön dich wieder zu sehen, auch wenn die Umstände etwas seltsam sind.“
 

„Was mich daran erinnert, warum wir eigentlich hier sind“, mischte sich jetzt Sabo ein. „Dragon! Hör doch mal auf, dich mit deinem Vater zu streiten und wende dich Luffy zu!“, erinnerte er Dragon.
 

„Oh! Richtig. Da war ja was“, er drehte sich von Garp weg und Luffy zu. Er musterte ihn einige Zeit. „Ich werde also wirklich Großvater werden?“, er hatte den Kopf schief gelegt. – „Ja, wirst du“, antwortete Luffy. – „Und du sagtest, du weißt nicht, wer der Vater sein wird?“ – „Das stimmt, das weiß ich nicht“, nuschelte Luffy.
 

Dragon fasste sich seufzend an die Stirn. „Himmelherrgott noch mal. Irgendwas ist doch da entsetzlich schief gelaufen“, stieß er aus. – „Tja, an deiner Erziehung kann’s ja nicht gelegen haben. Du bist ja abgehauen“, brummte Garp.
 

„Ja, also bist du Schuld!“, fauchte Dragon. – „Ich hab kein Mädchen erzogen, woher hätte ich wissen wollen, dass er so was macht, sobald er das Geschlecht wechselt“, verteidigte sich Garp. – „Das ist Ivankovs Schuld …“, brummte der Revolutionär. „Luffy, wo ist Ivankov? Ich muss noch mal einige Takte mit ihm Reden“, Dragon ließ die Fingerknöchel knacken.
 

„Auf seinem Schiff. Aber bitte sei nicht zu hart zu ihm, er muss mich schließlich noch zurück verwandeln“, merkte Luffy an, während er auf Ivankovs Schiff deutete.
 

„Ich versuche, mich zurück zu halten“, damit verschwand Dragon. – „Und ich werde mir dann mal Eustass Kid vornehmen“, meinte Sabo und wandte sich zur Adventure Galley um. „So wo ist er denn?“, er ließ seinen Blick über das Deck schweifen, konnte Kid aber nirgendwo erkennen. Da waren nur einige andere Kid-Piraten, Heat, Wire, Killer, eine Mumie, Twist und Flare. Aber kein Kid.
 

„Ich hab’s, er versteckt sich!“, schloss Sabo deshalb. – „Wieso sollte er sich verstecken, der Captain ist doch hier“, meinte Killer. – Sabo runzelte die Stirn. „Wo denn?“, er formte mit der Hand ein provisorisches Visier um die Sonne ausblenden zu können, vielleicht übersah er Kid ja auf Grund der nervenden Sonnenstrahlen, die direkt auf das Schiff fielen und Sabo blendeten.
 

„Na, da!“, Killer deutete auf die Mumie. – „Moment, das ist Eustass Kid?“, kam es ungläubig von Sabo, er hatte sich vorgebeugt, seine Arme hingen schlaff neben seinem Körper, ihm war der Mund aufgeklappt. – „Ja, zumindest das, was von ihm übrig geblieben ist, nachdem Garp ihn vor zwei Tagen zusammengefaltet hat“, Killer zuckte kurz mit den Schultern.
 

Kid war vollkommen einbandagiert. Bei genauerer Betrachtung konnte man erkennen, dass es wohl viel mehr ein Ganzkörper-Gips war. Selbst sein Mund war eingegipst und nur die Augen guckten raus. Er saß in einem elektrischen Rollstuhl. Er konnte lediglich einen einzigen Finger bewegen, den Zeigefinger seiner rechten Hand. Und damit konnte er auch nur den Steuerknüppel des Rollstuhls bewegen.
 

„Wer ist so blöd und legt sich freiwillig mit Garp an?“, wollte Sabo wissen. – „Na, er da!“, alle Kid-Piraten zeigten mit dem Finger auf Kid, während sie unisono antworteten. – Kid schrie irgendetwas unter dem Gips allerdings konnte man kein Wort verstehen, es war ein undeutliches Gemurmel.
 

Sabo verschränkte die Arme vor der Brust. „Also, eigentlich hatte ich vorgehabt, dich zu verprügeln, aber in deinem Zustand …“, er stieß die Luft aus. – Kid sah ihn böse an. Danach drehte er den Rollstuhl und fuhr vorwärts, direkt gegen Sabos Schienbein.
 

Die Kid-Piraten schlugen sich wieder unisono mit der flachen Hand gegen die Stirn, sodass ein einheitliches Klatschen entstand. „Also so langsam frage ich mich, ob der Captain wirklich sterben will. Der ist bestimmt suizidgefährdet. Immerhin versucht er in letzter Zeit alles, um sich töten zu lassen“, brummte Killer.
 

Sabos Blick verdüsterte sich und er flammte leicht auf. „Das hättest du nicht tun sollen. Hau lieber ab, so schnell du kannst“, antwortete er mit drohender Stimme. – Kids Augen weiteten sich. So schnell es ging drehte er den Rollstuhl um und fuhr davon, er steuerte auf die Tür zu, die ins Innere seines Schiffes führte. Kid würde sich nicht schon wieder verprügeln lassen, das hatte er sich in den Kopf gesetzt, als er diese Flucht angetreten war.
 

Jedoch …
 

… war er gerade von oben bis unten eingegipst und er saß in einem Rollstuhl der als Höchstleistung nur sechs Kilometer pro Stunde schaffte … das war nicht das optimale Fluchtfahrzeug.
 

„Eigentlich wollte ich ihn jetzt auch noch mal verprügeln“, setzte Sabo an, „aber das wäre ja eine Hinrichtung und das wäre ja öde … Euer Captain ist ziemlich armselig … Das ist wohl eine größere Schmach, als wenn ich ihn jetzt noch mal schlage.“ Er seufzte auf und ging auf Kid zu. Er hatte ihn mit nur zwei Schritten eingeholt. „Hör zu, Eustass, noch werde ich dich in Ruhe lassen, aber sobald du wieder fit bist, werde ich dich gleich zurück in diesen Rollstuhl prügeln, hast du verstanden?“ Zum Schluss patschte Sabo ihm noch einige Male auf den Kopf, ehe er auf die Sunny zurückging.
 

„So, wäre das auch erledigt“, meinte Sabo. – „Wow, das erste Mal, dass er nicht geschlagen wird“, merkte Brook an. – „Nun ja, es macht keinen Spaß, auf armen, hilflosen und verletzten Tieren rumzutrampeln, von daher …“, Sabo zuckte mit den Schultern.
 

Nami schnaubte. „Du bist viel zu nett zu ihm … Allerdings hast du ja auch recht, so ein Häuflein Elend noch weiter zu demütigen ist echt öde“, sie stieß die Luft aus.
 

Da kam auch Dragon wieder auf das Schiff gesprungen. „So, ich habe mich mit Ivankov … unterhalten. Keine Sorge, Luffy, er lebt noch. Und wenn nicht, dann hätte ich mich eben auf die Suche nach der neuen Hormon-Frucht gemacht“, teilte der seinem Sohn mit.
 

„… beruhigend“, nuschelte Luffy. Er fühlte sich unter dem Blick seines Vaters, den er ja eigentlich überhaupt nicht kannte, ziemlich unwohl.
 

Doch bevor die Stille zu angespannt wurde, mischte sich Koala ein. „Wuoah, Luffy! Es stimmt also wirklich, dass du Kinder kriegst, meine ich. Ich konnte das nicht glauben, als mir Sabo und Dragon davon erzählt haben, aber jetzt, wo ich dich so vor mir stehen sehe … Das ist ja echt … unglaublich“, quasselte sie. Während sie redete, sah sie Luffy anfänglich noch ins Gesicht, doch ihr Blick wanderte immer tiefer. Zum Schluss war ihr Gesicht auf Höhe von Luffys kleinem Babybauch angelangt.
 

„Ui, ich fass mal an, ja?“, grinste Koala und tatschte Luffy an den Bauch. Dieser zuckte kurz zurück hielt dann aber still. „Ich kann’s kaum erwarten, dass er größer wird. Weißt du schon was es wird?“, fragte sie.
 

„Ähm … Zwillinge?“, kam es selbst eher fragend von Luffy. – Koala lachte. „Das ist mir schon klar, aber ob es Mädchen oder Jungs werden, oder beides“, erklärte sie. – Luffy schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf.
 

„Das werden wir hoffentlich bei der nächsten Ultraschalluntersuchung sehen“, merkte Nora an. – „Oh, ja toll. Ich will dann unbedingt wissen, was es wird, ja?“, Koala grinste Luffy an. „Du sagst es mir dann als erstes, ja?“ – Etwas überrumpelt nickte Luffy. „Ähm, klar, von mir aus.“
 

„Yay!“, stieß Koala aus. „Also ist es beschlossen, ich bleibe auch hier“, sie umarmte Luffy kurz. „Zudem kann ich dann auch bei Robin bleiben. Das wird sicher lustig werden“, strahlte sie.
 

„Dann will ich auch bei Luffy bleiben! Immerhin muss ja wer auf ihn aufpassen, jetzt, da er so hilflos ist und sich nicht mehr alleine verteidigen kann. Nicht dass wieder so Kerle kommen und ihm was antun wollen“, er warf einen bösen Blick in Kids Richtung, er hatte zudem seinen Arm Besitz ergreifend um Luffy gelegt.
 

Dragon seufzte. „Dann werde ich wohl auch hier bleiben. Ich will meine Enkel dann aber auch als erstes sehen“, brummte er. – „Oh nein! Ich werde meine Urenkel als erstes sehen, damit das klar ist!“, keifte Garp.
 

„Aye … die benehmen sich definitiv wie richtige Erwachsene“, merkte Nami trocken an. „Wenn die jetzt alle mit uns kommen wollen, wird das definitiv … lustig … Das war’s wohl mit der Ruhe“, seufzte sie.

Kapitel 34

28. September 1525
 

Luffy, Nami, Law, Nora und Chopper befanden sich gerade auf Laws U-Boot. Nora wollte, jetzt zum Beginn der 16. Schwangerschaftswoche noch einen Ultraschall machen. Zudem hoffte sie, dass sie nun endlich die Geschlechter der Föten ausmachen konnte. Beim letzten Mal war das ja noch nicht möglich gewesen.
 

Luffy lag auf der Liege und starrte auf den Bildschirm. Nora verteilte gerade das Gel auf seinem Bauch, danach fuhr sie mit der Ultraschallsonde darüber. Luffy kniff die Augen wieder leicht zusammen, als der Bildschirm sich veränderte.
 

Allerdings konnte er nach wie vor nicht wirklich etwas erkennen. Alles war grau und grisselig. „Ich weiß echt nicht, wie ihr da irgendwas drauf erkennen könnt“, brummte Luffy. – Nora schnaubte belustigt. Sie nahm einen Stift und zeigte damit auf den Bildschirm. „Hier, schau mal, das ist das Köpfchen des ersten Babys.“
 

Sie zeigte Luffy die Stelle. „Hm, du hast recht, das sieht aus wie ein Kopf“, gab er zu. – „Und hier haben wir den zweiten Kopf. Hier ist ein kleines Ärmchen und da die Beine des ersten Kindes“, erklärte sie ihm.
 

„Oh, das ist ja cool“, Luffy fing an zu strahlen, als er nun endlich etwas erkennen konnte. „Und was sind sie denn nun jetzt? Jungs oder Mädchen?“, wollte er wissen. – „Kleinen Moment“, Nora fuhr mit der Sonde ein wenig auf Luffys Bauch umher.
 

Nami sah dem ganzen ebenfalls fasziniert zu. Auch wenn sie am Anfang überhaupt nicht begeistert davon gewesen war, diese beiden kleinen Wunder zu sehen, war unglaublich. Sie lächelte leicht.
 

„Also“, begann Nora, „hier haben wir einmal einen kleine Jungen“, sie deutete auf eines der Kinder. „Und das andere … Ist ein Mädchen“, meinte sie schließlich. – „Cool, endlich weiß ich bescheid“, grinste Luffy.
 

Nora lächelte ihn an. „Warte mal kurz“, sie beugte sich zum Ultraschallgerät und fummelte daran herum. Plötzlich erfüllte das Geräusch von zwei leichten, schnellen Herzschlägen den Raum. Luffys Augen weiteten sich, als er das hörte. Sprachlos starrte er den Bildschirm an. – „Das … das sind die Herzschläge meiner Kinder?“, wollte er wissen. – „Ja“, antwortete Nora schlicht.
 

Auch Law, der ein wenig weiter abseits stand, sah auf, als er die Herztöne hörte. Vorher hatte er mehr Luffy angestarrt, er wollte die Babys nicht sehen. Jetzt tat er es fast automatisch. Sein Blick wanderte zum Monitor. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seiner Kehle aus, als er die beiden Föten betrachtete. Unweigerlich schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass die von ihm sein könnten. Allerdings kam auch der Gedanke, dass sie eben nicht von ihm sein könnten.
 

„Das ist so schön“, murmelte Chopper. Er hatte eine von Luffys Händen ergriffen. – „Ja, das ist es.“ Luffy fuhr mit einem Finger leicht über seinen Bauch, an einer Stelle, die nicht von Gel bedeckt war. Er drückte leicht dagegen und grinste breiter, als sich die Föten daraufhin leicht bewegten.
 

Law beobachtete das Ganze mit einem mulmigen Gefühl. Er beobachtete, wie Nora Luffy ein Bild von den beiden Zwillingen druckte. Sodass er es auch den anderen zeigen konnte. Er beobachtete, wie sie ihn von dem Gel säuberte und Luffy sich wieder richtig anzog. Wie er aufstand und das Bild an sich nahm. Wie er über beide Ohren grinste.
 


 

„Oh du meine Güte, wie süß das ist!“, quietschte Koala, sie hatte regelrecht Herzchen in ihren Augen, sie betrachtete das Ultraschallbild. Hinter ihr drängten sich Sabo, Dragon und Garp, die ebenfalls das Bild sehen wollten. – „Jetzt zeig doch endlich mal her“, fauchte Garp schon fast.
 

„Hab ich schon mal angemerkt, dass die sich wirklich ziemlich erwachsen benehmen?“, brummte Nami in Robins Richtung. Die Archäologin kicherte. – „Nun ja, so lange sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen, ist wohl alles gut, was?“
 

„Da ist wohl was dran“, Nami stieß die Luft aus. Danach sah sie rüber zur Adventure Galley. Kid saß noch immer voll einbandagiert in seinem Rollstuhl. „Dann werde ich ihm mal die frohe Kunde überbringen“, murmelte sie und machte sich auf den Weg.
 

Kids Blick verfinsterte sich augenblicklich, als er Nami erspähte. Sie lehnte sich auf die Reling der Sunny und sah ihn an. „Hey, Kid, ich wollte dir nur mal mitteilen, dass es ein Junge und ein Mädchen wird“, sie grinste.
 

Der Kapitän murrte etwas unter den Bandagen, es klang nicht unbedingt erfreut. Nami grinste breiter. „Oh man, ich muss mir gerade vorstellen, wie du deinem kleinen Mädchen Zöpfe flechtest. Die Vorstellung ist wirklich zu absurd“, kam es stichelnd von Nami.
 

Wieder fuhr Kid sie unverständlich an. Er bewegte den Finger und lenkte den Rollstuhl weg von der Reling der Adventure Galley. Er rollte auf die andere Seite, er wollte sich eigentlich das Meer anschauen, doch das war jetzt nicht weiter möglich, denn das Schiff von Ivankov befand sich nun dort. ‚Ganz super‘, dachte er sich.
 

„Also, wenn du jetzt weißt, welches Geschlecht deine Babys haben, dann kannst du dir ja schon mal Namen für sie ausdenken, oder?“, meinte Koala. Sie starrte immer noch entzückt auf das Ultraschallbild. – „Uhm, ich weiß nicht so recht, mir fällt da noch nichts ein“, antwortete Luffy ausweichend. „Ich warte lieber noch, vielleicht hab ich ja spontan eine Idee.“
 

„Wenn nicht, ich helfe dir“, sie grinste und umarmte Luffy spontan. Dieser war etwas überrumpelt, aber erwiderte die Umarmung. – „Danke“, meinte er.
 


 

13. Oktober 1525
 

„Also, verhaltet euch einfach normal. Und fallt nicht zu sehr auf“, wies Nami die Gruppe an. Das ‚nicht auffallen‘ würde sich dabei allerdings als schwierig erweisen. Immerhin bestand ihre Gruppe aus mehr als nur bekannten Leuten. Die Mugiwara-Bande an sich war ja schon extrem auffällig. Dazu noch der ‚Held der Marine‘, Garp. Der Anführer der Revolutionäre, Dragon. Zudem noch Sabo, Ivankov, Kid und Law … Es war quasi schon vorprogrammiert, dass hier etwas schief ging.
 

„Ja, ja, wir wissen es jetzt“, brummte Kid. Dieser war nur heilfroh endlich mal vom Schiff runter zu kommen. Die letzten Wochen waren wirklich erstickend gewesen. Sie waren die ganze Zeit auf dem Meer gewesen und hatten keine Insel erreicht. Jetzt endlich mal wieder Land unter den Füßen zu haben und einfach mal von den anderen Weg zu kommen, war einfach nur himmlisch.
 

Kid war verschwunden, noch bevor irgendjemand etwas sagen konnte. „Da hatte es aber jemand eilig“, kommentierte Nami augenverdrehend. – Killer seufzte unter seiner Maske und kratzte sich am Kopf. „Normalerweise würde ich ja jetzt hinterher, aber so wie der gerade drauf ist, würde der eh nicht auf mich hören, also lasse ich es. Hoffen wir nur, dass niemand blöd genug ist, sich jetzt mit ihm anzulegen.“ – „Selbst wenn, wäre nicht deine Schuld“, antwortete Nami und ging von Bord.
 

Luffy ging zusammen mit Law, Sabo und Koala in die Stadt, Koala wollte schon jetzt unbedingt Babysachen kaufen. Law und Sabo hatte sie dabei einfach mitgeschleift. Sie meinte, dass Law unbedingt mitkommen müsste, da er ja möglicherweise der Vater war.
 

Law war darüber nur mäßig begeistert, als er allerdings böse Schwingungen von Nami vernommen hatte, hatte er zugestimmt. Er lief etwas abseits der Gruppe. Er sah sich immer wieder um und hoffte, dass ihn niemand erkannte. Das würde nur Probleme bereiten.
 

Luffy folgte Koala durch die Straßen, sie waren ziemlich voll und es war schwierig, jemanden ihm Blick zu behalten. Je weiter sie in die Stadtmitte kamen, desto unübersichtlicher wurde es. Irgendwann passierte es, dass er Koala, Sabo und Law aus den Augen verlor.
 

„So ein Mist, wo sind die denn alle?“, fragte er sich. Er schob den Strohhut vom Kopf und fuhr sich durch die, mittlerweile ziemlich langen Haare. Er wollte sie gerade mittels Haki suchen, doch er wurde plötzlich von hinten angetippt.
 

Alarmiert wirbelte er herum. „Monkey D. Luffy?“, hörte er jemanden fragen. „Oh, Verzeihung, da habe ich dich wohl verwechselt“, eine Frau stand vor ihm. – „Hm? Ich bin Monkey D. Luffy“, antwortete Luffy. „Wer bist du?“
 

Die Frau lächelte leicht, sie hatte langes, zerzaustes rötliches Haar und stechend grüne Augen. „Das ist überraschend. Ich dachte der Kapitän Monkey D. Luffy ist ein Mann“, die Fremde legte den Kopf schief. Ihre Haut war so hell, dass sie bei der derzeitigen Sonneneinstrahlung zu leuchten schien.
 

„Bin ich eigentlich auch. Aber nun ja, ist eine lange Geschichte. Kurz gesagt, ich wurde in eine Frau verwandelt“, antwortete er. – „Ah, die Hormon-Frucht, ich verstehe, du bist Ivankov begegnet“, die Frau lächelte noch immer. Ihr stechend grüner Blick wanderte zu Luffys Bauch.
 

„Jap, er ist einer meiner Freunde“, grinste Luffy. „Woher kennst du ihn?“ – „Ach … um ehrlich zu sein, hat er mir einen ähnlichen Dienst erwiesen wie dir. Ich wurde auch als Mann geboren und lebe nun glücklich als Frau, daher kenne ich ihn.“
 

„Oh, wirklich? Iva-chan ist einfach zu nett“, lachte Luffy. „Wobei ich nicht unbedingt vor hatte, eine Frau zu werden. Ist einfach durch’nen dummen Streit so gekommen“, erklärte er. Irgendwie kam ihm diese Frau bekannt vor, er wusste nur nicht, woher er sie kannte.
 

Noch immer lächelte die Frau ihn an. „Du bist schwanger?“, fragte sie ihn. – „Ja, das bin ich. Das kam auch irgendwie zufällig“, antwortete er, er hatte ein seltsames Gefühl, irgendetwas stimmte hier nicht. – „Darf ich?“, die Frau streckte eine Hand aus, ohne auf Luffys Erlaubnis zu warten, legte sie ihre Hand auf seinen Bauch. Wie hypnotisiert starrte sie auf den Babybauch. Ihre Hand glitt langsam darüber. „Von wem?“
 

„Weiß ich noch nicht. Kid oder Law, das wird sich zeigen, wenn die Babys da sind.“ – „Babys? Plural?“ – „Uh, ja, es werden zwei“, Luffy runzelte die Stirn. – „Wunderschön, so wunderschön“, die Stimme der Frau klang atemlos.
 

„Lass mich jetzt los, okay?“, Luffy trat einige Schritte zurück. Er suchte mittels Haki nach seinen Freunden. Er hatte Law gefunden und bewegte sich jetzt langsam auf ihn zu. – „Aber ich mach doch gar nichts“, kam es von der Frau, noch immer hatte sie ein scheinheiliges Lächeln aufgesetzt.
 

„Ich mag nicht angefasst werden“, Luffy trat schneller von ihr weg. Sie kam ihm hinterher. – „Jetzt warte doch, lauf doch nicht weg“, rief sie ihm hinterher. Luffy zischte auf. Er lief rückwärts vor ihr weg. Er konzentrierte sein Haoshoku auf die Frau vor ihm. Der Haki-Stoß war ziemlich stark, natürlich achtete er darauf, keinen anderen damit zu treffen.
 

Doch es passierte nichts. Die Frau zuckte nicht mal zusammen, sie kam nur weiterhin auf ihn zu. „Haki … wie niedlich, aber nicht stark genug“, ihr Grinsen wurde breiter. „Warte doch, Luffy, ich will dir doch gar nichts tun.“
 

In dem Moment griff Law nach Luffys Arm. „Room“, vernahm der Strohhut. Wenige Sekunden später befand er sich wo anders. Er sah sich um und blickte dann schließlich zu Law. „Danke“, murmelte er.
 

„Nicht dafür. Du musst vorsichtiger sein. Zum Glück hab ich dich rechtzeitig gefunden“, meinte Law, während er Luffys Arm losließ. Er hatte nur einen kurzen Blick auf die Frau erhaschen können. Er wusste, dass es die Frau von dem Foto war, das Garp ihnen gezeigt hatte. Das hätte wirklich übel enden können.
 

„Komm, wir sollten gehen“, unbewusst griff er nach Luffys Hand. Wenn diese Frau hier auf der Insel war, dann war es auf keinen Fall sicher hier. Sie mussten weg. Aber zuerst musste er Nami und die anderen finden. Er musste sie warnen. Er zog Luffy mit sich, dieser war etwas überrascht, denn normalerweise vermied Law Körperkontakt zu ihm.
 

„Kanntest du die Frau?“, wollte er wissen. – „Nicht direkt. Aber das war die, die Garp uns gezeigt hatte, die von dem Entführer-Ring“, meinte Law. „Wir müssen den anderen bescheid geben und du bleibst in meiner Nähe, kapiert?“
 

Law schoss Luffy einen sehr ernsten Blick zu. Dieser nickte. „Ja, okay.“ – Gemeinsam machten sie sich auf die Suche nach den anderen.

Kapitel 35

 

 

13. Oktober 1525

 

Nami war mit Killer unterwegs. Sie wollte sich einmal mit dem Massaker-Soldat über Kid unterhalten. Auf dem Schiff ging es schlecht, man hatte dort ja nicht einmal fünf Minuten Ruhe. Sie saßen in einem Café und Nami trank einen Eiskaffee. „Sag mal, glaubst du, dass Kid sich im Fall der Fälle noch ändern wird?“, wollte sie von ihm wissen.

 

Killer stieß unter der Maske die Luft aus. „Ich glaube nicht. Er wird die Kinder wohl niemals akzeptieren. Er hatte auch nie vor, Vater zu werden“, er zuckte mit den Schultern. Auch er hatte einen Eiskaffee vor sich stehen. Er griff nach einem Strohhalm und steckte ihn zuerst ins Glas, ehe er das andere Ende durch eines der Löcher seiner Maske schob. Er trank einige Zeit, ehe er das Glas zurückstellte.

 

„Was hast du dann vor, falls Kid der Vater sein sollte? Willst du unser Schiff für immer an eurem gekettet lassen?“, fragte nun Killer seinerseits. – „Nein, auf gar keinen Fall, damit ich jeden Tag für Jahre Kids hässliche Visage sehen muss? Nein. Es ist wohl das Beste, wenn ich ihn, sollte er der Vater sein, dann zum Teufel jage. Ich meine, er zeigt nie auch nur ein wenig Sympathie dafür. Anders als Trafalgar, der langsam aufzutauen scheint“, Nami nahm auch eine Schluck vom Kaffee. Dann sah sie Killer wieder an. „Nein, ich werde euch nur so lange da behalten, bis wir wissen von wem das Kind ist. Ich will, um ehrlich zu sein, auch gar nicht, dass Kid allzu viel Zeit mit den Kindern verbringt. Zumindest nicht, wenn er sich nicht ändert.“

 

Killer nickte. „Verständlich. Hätte ich Kinder, würde ich das auch nicht unbedingt wollen. Und ich meine, wenn selbst ich das sage und Kid ist nicht nur mein Captain, sondern auch mein bester Freund.“

 

„Hart, aber so ist er nun mal. Tja, wenn er keine Kinder haben will, soll er halt aufpassen“, schnaubte Nami. – „Ich glaub, daran hat er noch kein einziges Mal gedacht“, Killer stockte kurz. – „Was ist?“, hakte Nami nach.

 

„Ach … ich hab mich nur gerade gefragt, ob er neben Luffy noch mehr Frauen unabsichtlich geschwängert hat. Kinder von denen er nichts weiß, da diese Frauen nicht die Möglichkeit hatten, ihn zu erreichen, denn er ist, auch was Sex angeht, definitiv kein Heiliger.“

 

Nami hob die Augenbrauen an, diese Gedanken … wie viele Frauen hatte er wohl gehabt? Wie viele hatte er möglicherweise ebenfalls geschwängert? Das war unmöglich zu sagen. Sie fuhr sich mit der Hand kurz überlegend über den Mund. Sie beschloss, dass sie am Besten gar nicht darüber nachdenken wollte. Deshalb beschloss sie das Thema zu wechseln. „Und du? Wie siehts mit dir aus? Hast du Familie?“

 

Killer schüttelte den Kopf. „Nein, ich habe auch nie dran gedacht, eine Familie zu gründen. Das ist irgendwie nichts für mich“, antwortete er. „Zumal, ich bin ein gesuchter Verbrecher und zudem liebe ich das Meer mehr als alles andere. Und nun ja, Schiffe und Kinder … ist nicht die beste Idee.“

 

„Da hast du wohl recht. Ich bin gespannt, was wir machen werden, wenn Luffy entbunden hat. Ob wir wohl in den East Blue zurückkehren werden? Auf der Grandline können wir mit zwei Babys definitiv nicht bleiben.“ Sie nahm einen weiteren Schluck von ihrem Eiskaffee.

 

Killer wollte gerade etwas dazu sagen, doch sie wurden von Law und Luffy unterbrochen, die beiden kamen ziemlich außer Atem bei ihnen an. „Nami-ya, wir müssen hier weg“, setzte Law an. – Nami sah überrascht zu ihm. „Wieso? Was ist los?“ Sie war sofort alarmiert, wenn Law schon so außer sich war, dann musste es was Ernstes sein.

 

„Diese Frau, die Garp uns gezeigt hatte, diese Gesche, sie ist hier auf der Insel. Sie hat sich an Luffy rangemacht, ich konnte ihn gerade noch so wegbringen“, erklärte Law ihr. – Namis Augen weiteten sich, sie sprang auf. „Was? Verdammte Scheiße. Die erste Insel, die wir seit Wochen ansteuern und ausgerechnet auf dieser ist eine von den Entführern?“

 

Nami kramte Geld aus ihrer Tasche und legte es unter ihre Untertasse, Killer war ebenfalls aufgestanden und tat es ihr gleich. Zu viert machten sie sich auf den Weg. Sie mussten Luffy erst einmal hier raus bringen, wer wusste schon, wie viele von diesen Entführern hier waren?

 

„Auf dem Schiff müssen wir die anderen anfunken, damit sie zurückkommen. Killer, kannst du Kid suchen? Der wird sicherlich nicht freiwillig zurückkommen“, meinte Nami. – Der Massaker-Soldat nickte und setzte sich ab, auf der Suche nach Kid.

 

 

 

Es dauerte nicht lange, da hatten sie die Schiffe erreicht. Robin war überrascht, als sie Nami, Law und Luffy sah. „Ihr seid schon wieder zurück?“, wollte sie wissen. – „Ja, die Insel ist nicht sicher, zumindest einer dieser Entführer befindet sich hier“, erklärte Nami im Vorbeigehen. Sie holte ihre Teleschnecke hervor und wählte die Nummern der anderen durch.

 

„Meine Güte, ausgerechnet jetzt. Hat sie dich einfach angesprochen?“, fragte Robin. – Luffy nickte. „Ja, sie hat mich sogar mit meinem Namen angesprochen. Sie wusste definitiv wer ich bin“, Luffy verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie sagte noch was über Iva-chan. Ich werde mal mit ihm reden.“

 

Er begab sich auf das Schiff der Revolutionäre, Ivankov war mit Garp und Dragon in einen kleinen Streit vertieft. Doch als Luffy dazu kam, war dieser komplett vergessen. „Hey, Opa hast du noch das Bild von dieser einen Frau? Die, die uns letztens gezeigt hast.“

 

Garp war etwas verwirrt zunächst, doch dann erinnerte er sich daran, was Luffy meinte. „Ah, klar hier“, er zog das Bild von Gesche hervor. Luffy nahm es entgegen und hielt es Ivankov unter die Nase.

 

„Hier, kennst du die? Die ist mir eben auf der Straße begegnet, sie meinte, du hast sie auch mal verwandelt, von einem Mann in eine Frau. Sie wusste auf jeden Fall, dass du die Hormon-Frucht hast“, Luffy legte leicht den Kopf schief.

 

Ivankov nahm das Bild und betrachtete es. „Nein, ich kenne sie nicht. Ich habe sie auch definitiv nicht verwandelt, also daran würde ich mich erinnern“, antwortete er, leicht schüttelte er den Kopf.

 

„Aber warum sagte sie dann so was?“, Luffy runzelte die Stirn. – „Vielleicht, damit du ihr vertraust?“, schlug Garp vor. „Hast du ihr irgendetwas erzählt?“ – „Na ja, sie wusste gleich wer ich bin. Und ich meinte zu ihr, dass ich Zwillinge kriege, sie war ganz komisch, sie hat meinen Bauch angefasst, ihr Blick war echt irre …“

 

Garp ballte die Hände zu Fäusten. „Am besten ich gehe sie direkt suchen. Das kann ja wohl nicht angehen, dass diese Frau hier frei herum läuft und meinen Enkel betatscht.“ Damit machte er sich auf den Weg.

 

„Ich würde ja auch gehen, aber dann würde ich wohl die komplette Aufmerksamkeit auf mich ziehen“, grummelte Dragon, er verspürte auch eine leichte Wut darüber, dass eine Kriminelle Luffy angefasst hatte.

 

 

 

Einige Zeit später konnten sie einen lauten Tumult vernehmen. Es war Kid, der sich lautstark darüber aufregte, dass er jetzt schon wieder zurück aufs Schiff sollte. Und dass sie die Insel verlassen würden nur wegen einem ‚Miststück das irgendwelche Frauen entführt‘. Das sei immerhin nicht sein Problem und ihm wäre das sogar ganz recht.

 

Luffy beobachtete schweigend, wie Killer Kid aufs Schiff schleifte. „Wird der sich jemals ändern?“, fragte er Law, der neben ihm stand. – „Wahrscheinlich nicht“, antwortete Law. – „Du hast dich geändert“, merkte Luffy an. Er sah zu Law.

 

Law warf kurz einen Blick zu Luffy. Er hob die Schultern an und ließ sie wieder sinken. „Möglicherweise …“ – „Was hat deine Meinung geändert?“, Luffy sah ihn weiterhin an. – Der Chirurg des Todes hielt diesem Blick stand. Allerdings wandte er ihn nach einiger Zeit ab um zu Nami zu sehen. „Na ja, ich hatte einige Zeit, darüber nachzudenken. Da ich es nicht mehr ändern kann, hab ich es akzeptiert. Es ist nicht so schlimm, wie ich dachte.“

 

Luffy sah auf den Boden, er schob die Lippen vor und überlegte einige Zeit. Er nickte. „Verstehe …“

 

 

 

14. Oktober 1525

 

Der nächste Morgen begann mit einem gigantischen Schock und zwar als Nami nichts ahnend und bis zu dem Zeitpunkt noch gut gelaunt, einen Blick in die Zeitung warf. „Aaaaah!“, stieß sie aus, als sie den Hauptartikel sah.

 

„LUFFY!“, schrie sie so laut, dass alle anderen, von sämtlichen Schiffen, ebenfalls wach waren. Äußerst hektisch stürmte Luffy aus der Bibliothek, welche ja zu seinem Quartier umfunktioniert worden war.

 

„Was ist los? Ich hab nichts gemacht, wirklich“, kam es etwas panisch von Luffy. Auch die anderen sammelten sich langsam auf den Decks. Einige waren noch in Schlafkleidung und ein wenig verwirrt auf Grund der abrupten Weckung durch Namis Schrei.

 

„Was zur HÖLLE soll das?“, sie knallte die Zeitung vor ihm auf den kleinen Tisch, so fest, dass dieser gefährlich krachte. Luffy nahm die Zeitung und las den Artikel. Man konnte förmlich sehen, wie er mit jedem Wort mehr und mehr erblasste.

 

„Ich … muss mich setzen“, er schaffte es kaum, den Stuhl zurück zu ziehen und sich zu setzen. Seine Beine fühlten sich plötzlich unheimlich schwach an.

 

„Was ist denn?“, Zoro trat an Luffy heran und nahm ihm die Zeitung ab. Auch er erblasste, als er den Artikel las. „Woher wissen die das?“ – „Ja, was zur Hölle steht denn jetzt da?“, kam es von Sanji, der weiter hinten stand.

 

Zoro räusperte sich und las vor.

 

MONKEY D. LUFFY: SEIN BRISANTES GEHEIMNIS

 

Er ist der Sohn des größten Verbrechers der Welt, der Enkel des Helden der Marine. Er ist derjenige, der im Krieg von Marineford für großen Aufruhr sorgte. Er ist der 500-Millionen Berry-Mann, der junge Kapitän MONKEY D. LUFFY.

Lange Zeit war er immer für die ein oder andere Schlagzeile gut. Doch seit einigen Monaten ist es still um den Kapitän geworden. Viele glaubten schon, er sei wieder verschwunden, doch mitnichten!

Vor einigen Tagen hat man eine Flotte von Schiffen sehen können, darunter das Schiff der Mugiwara-Piraten. Aber auch jenes der Heart- und Kid-Piraten. Doch als ob das nicht schon seltsam genug sei, waren auch ein Schiff der Revolutionäre und ein Schiff der Marine dabei.

Viele fragten sich, was dort vor sich ging. Ein neues Komplott? Eine neue Großallianz?

Es ist nichts von alldem. Es ist etwas viel unglaublicheres.

Ich traf besagten Piratenkapitän vor kurzem Zufällig auf der Straße und konnte ein Gespräch zwischen ihm, und einer anderen Person vernehmen. Zuerst konnte ich es kaum glauben, dass ich hier diesen berüchtigten Kapitän vor mir sah. Denn sein Erscheinungsbild hatte sich komplett verändert. Nichts ist mehr so, wie es einmal war.

Vor mir stand ein bildhübsches Mädchen mit langem, schwarzen Haar und großen Augen. Ja, richtig gelesen, Monkey D. Luffy hat sich tatsächlich – laut eigener Aussage, mit der Hilfe des Transvestitenkönigs Emporio Ivankov – in eine Frau verwandelt.

Und als sei das noch nicht genug gewesen, stellte sich ebenfalls noch heraus, dass Monkey D. Luffy mit Zwillingen schwanger ist!

Auf die Frage der anderen Person, wer denn der Vater sei, antwortete er, dass er es nicht wüsste. Als potentielle Väter kämen seine Kapitänskollegen Eustass ‚Captain‘ Kid und Trafalgar Law in Frage!

Die Frage, warum diese drei Piraten-Crews sich zusammengetan haben, dürfte damit wohl geklärt sein. Auch die Frage, warum die Revolutionäre und die Marine mit ihnen segeln, dürfte sich somit auch erübrigt haben.

Allerdings quälen uns nun viele weitere Fragen:

War es Luffys Wunsch, eine Frau zu werden? War diese Schwangerschaft geplant? Wer wird der Vater sein? Kid oder Law? Wird Luffy weiterhin die Grandline unsicher machen, selbst mit den Kindern?

Auf die meisten Fragen werden wir so schnell wohl keine Antwort kriegen, aber ich werde auf alle Fälle dranbleiben.

Absa

 

 

Den anderen war der Mund aufgeklappt. „Das darf doch nicht wahr sein! Das ist eine absolute Katastrophe!“, stieß Sabo aus. „Jetzt weiß die ganze Welt über Luffys Schwangerschaft bescheid!“, er raufte sich die Haare. Das Schlimmste war, dass es sogar zwei Bilder gab, die Luffy zeigten, und auf denen war sein Bauch nur zu deutlich zu sehen.

 

„Ich hab mit keinem Reporter geredet! Ich schwöre es!“, kam es augenblicklich von Luffy. – „Schon gut, das hab ich gesehen, das war nur diese Frau. Zudem, dieser Absa hat den Artikel geschrieben, der wusste schon viel mehr Dinge, die er eigentlich gar nicht wissen dürfte …“, kam es von Law. Er stand hinter Luffy und hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt.

 

„Scheiße, was machen wir jetzt?“, wollte Zoro wissen. – „Tja, wir können wohl gar nichts tun. Der Artikel ist veröffentlicht und jeder wird ihn lesen können … Bleibt nur zu hoffen, dass uns keiner Hinterher jagt … Wir haben in relativ kurzer Zeit ziemlich vielen Leuten ihre Geschäfte versaut“, erinnerte Sanji sie.

 

„Verdammt richtig … Aber gut, die wären schön blöd uns in so einem Moment anzugreifen, wir sind immerhin fünf Mannschaften“, meinte Nami, sie ließ ihren Blick kurz über alle Schiffe gleiten. Sie hoffte nur, dass nicht noch etwas schlimmes passierte.

 

 

Irgendwo auf der Grandline

 

Sir Crocodile musste unkontrolliert Husten, er hatte sich tatsächlich am Qualm seiner Zigarre verschluckt. Er hatte gerade in die Zeitung geschaut, als er die Schlagzeile sah, konnte er seinen Augen nicht trauen.

 

„Hey, Boss, alles okay?“, wollte Jazz Boner wissen. – Noch immer hustend schüttelte Sir Crocodile den Kopf. „Nicht wirklich. Pah, ich dachte für einige Sekunden ernsthaft ich müsste sterben“, er schnaubte verächtlich.

 

Jazz runzelte die Stirn. „Was ist los?“ – „Hmpf, es ist mal wieder ein Artikel über Monkey D. Luffy aufgetaucht.“ – „Das ist doch nichts Ungewöhnliches. Er ist doch ständig in der Zeitung“, Jazz verstand nicht, warum sein Boss so geschockt war.

 

„Nun ja, normalerweise würde mich das auch nicht so überraschen. Aber es ist dieser verdammte Artikel. In dem heißt es, dass der Strohhut verdammt noch mal schwanger ist!“, Sir Crocodile sah Jazz mit gerunzelter Stirn an. „Also ich hätte viel vom Strohhut erwartet. Mich hätte es auch nicht gewundert, wenn es plötzlich geheißen hätte, er hätte sich umorientiert und wäre jetzt Großadmiral der Marine. Aber das … das ist ein wenig zu viel des Guten.“

 

Jazz musste sich ebenfalls setzen. „Heilige Scheiße, der Kerl ist echt immer für eine Überraschung gut“, mit der Hand fuhr er sich einige Male über den Mund. Er schnaubte belustigt.

 

„Das kannst du laut sagen …“, entgegnete Crocodile, mittlerweile wieder an seiner Zigarre ziehend.

 

 

 

Irgendwo auf der Grandline

 

Auch Smoker erging es nicht wesentlich besser, als er den Artikel über Luffy las – und er war immerhin ein Rauchmensch. Trotz allem hatte er das Gefühl, gleich am Rauch seiner Zigarren zu krepieren. „Immer wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen, setzt er noch eine Schippe drauf.“

 

Tashigi betrat ebenfalls schockiert den Raum. „Smoker-san, hast du den Artikel gelesen?“, sie war richtig blass im Gesicht. – „Hab ich … Was denkt sich dieser zurückgebliebene Idiot eigentlich dabei? Der hast sich bei weitem genügend Feinde gemacht, die das jetzt wahrscheinlich auch noch lesen werden“, Smoker kratzte sich am Kopf.

 

„Das war wahrscheinlich keine Absicht, immerhin hat dieser Absa den Artikel geschrieben. Es ist schwer, vor dem was zu verheimlichen“, Tashigi rückte ihre Brille zurecht. „Hoffen wir nur mal, dass die Gruppen ihm zur Seite stehen, falls es zum Äußersten kommen sollte.“

 

„Mach dir da mal keine Sorgen, das werden sie …“

 

 

 

Irgendwo auf der Grandline

 

„Fufufufu, dieser Strohhut, immer wenn ich denke, er kann mich nicht mehr überraschen, hat er was Neues parat“, Doflamingo grinste vor sich hin. „Ich bin gespannt, was du machen wirst, wenn dir der nächste Feind gegenüber steht. Kämpfen fällt ja wohl weg.“ Noch eine Weile klang Doflamingos Lachen durch den Raum.

 

 

 

Irgendwo auf der Grandline

 

„Hey, Shanks, hast du schon …“, setzte Yasopp an, der mit der Zeitung vor sich herwedelnd die Kajüte seines Kapitäns betrat.

 

Er wäre fast über einige Sakeflaschen gestolpert. „Oiii, Yasopp!“, kam es lallend von Shanks. „Has’u schon gelesen, Luffy krieg’ Kin’er! Is’ zwa’ ’n biss’l seltsam dass er die krieg’, aber wasch soll’s“, kam es von Shanks. „Komm, dasch müss’n wir feiern!“

 

„Aye, Shanks. Ich glaube du hast schon genug gefeiert. Gestern haben wir schon gesoffen und jetzt bist du schon wieder dabei“, merkte Yasopp an. – „Wasch soll’n dasch? Sei ma’ nich’ so’ne Spaßbremse! Is’ ja nich’ alle Tage, dass Luffy Kin’er kriegt“, funkelte ihn Shanks an.

 

Yasopp seufzte. „Aye, wohl wahr, dann Prost“, er hob eine Flasche auf und stieß mit Shanks an. Dieser grinste bis über beide Ohren. – „Isch glaub, isch muss ihm ma’ ’n Besuch abschtatten.“

 

„Tu dir keinen Zwang an, aber erst, wenn du wieder nüchtern bist“, schnaubte Yasopp, dann nahm er ebenfalls einen Schluck Sake.

 

 

Im Jenseits

 

„Oi, Pops, hast du das gesehen? HAST DU DAS GESEHEN?! Da ist man einmal tot und was macht mein kleiner dummer Bruder? Lässt sich in eine Frau verwandeln und sich auch noch schwängern!“, schimpfte Ace. „Ich kann’s nicht fassen, am liebsten würde ich Kid und Law eine Reinhauen!“, er machte einige Bewegungen mit den Fäusten, als ob er gerade jemanden verprügeln wollte.

 

„Ruhig Blut, mein Junge“, kam es von Whitebeard, der neben ihm hockte und eine riesige Sakeschale in der Hand hatte. „Ich hätte Monkey D. Luffy auch ein wenig anders eingeschätzt.“

 

„Ich meine, dass er überhaupt eine Frau wird, ist ja schon schlimm genug – also nicht, dass es schlimm wäre, eine Frau zu sein – nehme ich mal an – aber dass er sich dann auch noch von Kid und/oder Law schwängern lässt? Was ist bei ihm bloß schief gelaufen, dass er sich auf so etwas einlässt? Mein dummer kleiner Bruder“, jammerte Ace.

 

„Hmpf, wie heißt es so schön, ‚Wenn etwas schief gehen kann, geht es auch auf schief – und das zum ungünstigsten Zeitpunkt‘. Aber ich muss schon sagen, der Kleine ist ein echt interessanter Bursche“, lachte Gol D. Roger. Er saß neben Ace, ebenfalls mit einer Sakeschale in der Hand.

 

„Oi, mit dir redet keiner … Aber recht hast du“, schnaubte Ace. „Wie gerne wäre ich jetzt wieder lebendig um ihm mal die Meinung zu geigen. Hätte er nicht etwas auf sich Acht geben können?“

 

„Er hat jetzt andere Leute, die auf ihn Acht geben, mach dir darüber mal keine Sorgen, Junge“, antwortete Whitebeard

 

„Hoffen wir es mal“, Ace stieß die Luft aus, er saß im Schneidersitz zwischen Whitebeard und Roger, er stützte sein Gesicht in seine Handfläche und beobachtete Luffy weiterhin von oben herab.

 

 

 

Irgendwo auf der Grandline – auf einer gewissen Insel

 

„Hast du den Artikel schon gelesen?“

„Ja, hab ich.“

„Sie wird ihn sich holen? Nicht wahr?“

„Das wird sie. Zu 100 Prozent.“

„Was willst du machen?“

„Was glaubst du wohl? Ich werde ihn mir schnappen, bevor sie es tut. Macht das Schiff startklar.“

„Aye, Boss.“

 

 

 

Irgendwo auf der Grandline

 

„Hm, gute Arbeit. Das ist wirklich gute Arbeit. Ich brauche diese Kinder, unbedingt. Hol ihn mir!“

«Aber klar, Boss, ich brenne schon darauf, ihn näher kennen zu lernen.»

„Damit das klar ist, ich will ihn lebend. Das letzte Mal hast du meine wertvollen Babys getötet. Das mir das nicht bei Luffy passiert.“

«Tut mir sooo Leid, Boss. Ich werde mich bemühen.»

„Will ich auch hoffen. Versau es nicht, das ist deine letzte Chance.“

«Natürlich, bis dann, Boss.»

 

 

 

Auf der Grandline – auf einem gewissen Schiff

 

„Jetzt ist es öffentlich …“

„Dabei haben wir sie sogar noch gewarnt. Das Mädel lebt echt gefährlich.“

„Jetzt haben sie ‚ihre‘ Aufmerksamkeit. Wenn das nicht schon vorher der Fall war.“

„Bestimmt hat ‚sie‘ schon vorher ein Auge auf die Gruppe geworfen. Da sind immerhin einige interessante Teufelskraftnutzer dabei.“

„Was jetzt?“

„Sollten wir uns einmischen?“

„Nur wenn es zum Äußersten kommt. Wir warten ab.“

„Roger …“

„Verstanden.“

 

Kapitel 36

 

17. November 1525

 

Der nächste Monat war ziemlich turbulent, denn viele Leute waren durch den Artikel in der Zeitung auf die Gruppe um Luffy aufmerksam geworden. Egal auf welcher Insel sie nun anlegten, sie wurden immer von irgendwelchen Leuten belagert. Die Piraten wurden mit jedem Mal genervter davon, vor allem Kid schien fast zu explodieren.

 

Sie hatten ihre Wachen zudem verstärkt. Da eine der Entführerinnen auf Luffy aufmerksam geworden war, passten sie alle noch besser auf. Sie hatten sich fest vorgenommen, ihn vor diesen Leuten zu beschützen.

 

Allerdings sollte an diesem Abend etwas passieren, womit keiner von ihnen gerechnet hatte. Es war später Abend, die Crews wollten sich gerade bettfertig machen. Lediglich Sanji, Zoro, Penguin, Jean Bart, Killer und Wire würden wach bleiben und die erste Wache übernehmen.

 

Die Schiffe waren gerade an einer Sommerinsel vor Anker gegangen, sie hatten so angelegt, dass die Sunny nicht direkt am Steg war, sondern man zuerst über das U-Boot und das Revolutionärsschiff gehen musste, eine weitere Vorsichtsmaßnahme. Es sollte eigentlich unmöglich sein, sich unerkannt auf die Sunny zu schleichen und von dort jemanden zu entführen …

 

Jedoch …

 

Luffy war gerade im Badezimmer fertig, Nora hatte ihn noch einmal untersucht gehabt, allerdings war sie nun auch schon in ihrer Kajüte. Luffy stieg die Leiter hinunter und wollte sich gerade ebenfalls bettfertig machen, als er etwas Seltsames spürte.

 

Sofort war er in allerhöchster Alarmbereitschaft. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er sah sich langsam und vorsichtig im Raum um. Hielt sogar mit Kenbunshoku Ausschau. Allerdings traf es ihn dennoch vollkommen unvorbereitet.

 

„Du machst am besten keinen Mucks“, wisperte eine Stimme in sein Ohr. Er konnte fühlen, wie sich eine Hand auf seinen Mund legte und wie sich etwas Scharfes – ein Messer? – gegen seinen Bauch drückte, nicht tief genug um die Babys zu verletzen, aber alleine, dass dort etwas Scharfes war, reichte aus um Luffy vollkommen erstarren zu lassen.

 

„Wenn du auch nur einen Pieps von dir gibst … dann werde ich alle Schiffe in die Luft sprengen. Da ich dich lebend brauche wäre es nur unvorteilhaft, wenn ich dich aufschlitze und du an Blutverlust stirbst“, meinte die Stimme. Sie war weiblich, das konnte Luffy erkennen, aber er konnte niemanden sehen.

 

Gänsehaut breitete sich auf seinem ganzen Körper aus. Panik hatte ihn erfasst. „Wir werden jetzt nach draußen gehen, ganz langsam und leise. Wir werden ans Festland gehen und dann wirst du schön brav mit mir kommen. Hast du das verstanden?“, kam es leise, aber bestimmt von der Stimme. Luffy nickte einmal kurz. „Gut, dann komm jetzt.“

 

Die Person, die er immer noch nicht sehen konnte, zog ihn mit. Sie erreichten die Tür und das Messer an seinem Bauch entfernte sich kurz, nur so lange, bis die Tür geöffnet war. Die Person drückte Luffy nach draußen und zudem in eine geduckte Haltung. Ganz leise schloss sie die Tür hinter sich wieder.

 

„Weiter“, hauchte sie. Sie hielt das Messer wieder an Luffys Bauch und stieß ihn vorwärts, mit der anderen Hand immer noch seinen Mund zuhaltend. Luffy konnte es nicht fassen, sie gingen direkt an Zoro und Sanji vorbei, doch diese registrierten ihn gar nicht!

 

Er traute sich auch nicht, irgendwie Haki einzusetzen, um sie aufmerksam zu machen, immerhin waren an den Schiffen wohl Bomben befestigt. So blieb ihm nichts anderes übrig, als mit der Person zu gehen.

 

Sie überquerten Laws U-Boot und schließlich das Schiff der Revolutionäre – und das alles vollkommen unbemerkt. Luffy war am Verzweifeln, als sie das Festland erreicht hatten. „Komm einfach weiter“, kam es fast lautlos von der Person hinter ihm. Sie stieß Luffy weiter vorwärts, der Pirat merkte, dass seine Entführerin es eilig hatte.

 

Sie liefen durch die vollkommen ruhigen Straßen. Alle schliefen, so gut wie nirgendwo brannte mehr Licht, dabei war es doch gar nicht so spät. Klar, es war gerade Winter, selbst auf der Sommerinsel und es wurde auch früher dunkel, aber trotzdem …

 

Die Person führte Luffy in eine dunkle Gasse hinein, dort blieb sie erst einmal stehen. Luffy wurde, mit der Brust voran gegen die Wand eines Hauses gedrückt. Er keuchte auf, die Hand von seinem Mund verschwand – und auch das Messer an seinem Bauch.

 

Er drehte den Kopf und konnte jetzt endlich seine Entführerin sehen, es war nicht die Frau, die ihn damals auf der einen Insel betatscht hatte. Nein, diese Frau hatte langes, dunkles, glattes Haar, eine helle, fast schon weiße Haut und leuchtend blaue Augen, selbst in dieser Dunkelheit stachen sie heraus.

 

„Warum machst du das?“, wollte Luffy wissen. - Die blauen Augen verengten sich und erbost griff die Frau in seine Haare, sie zog seinen Kopf zurück. „Halt. Die. Klappe“, kam es bedrohlich von ihr.

 

„Oh, du hast sie, das ging ja so schnell“, kam es da von einer weiteren Person. Luffys Blick schweifte zur zweiten Sprecherin und seine Augen weiteten sich. Das, war die Frau von damals.

 

Kichernd kam sie näher. Sie stieß die Frau, die Luffy entführt hatte, leicht zur Seite und griff nach Luffys Gesicht. Ihr Gesicht kam Luffys ganz nah. „Wie wunderbar und perfekt du doch bist“, sie drängte Luffy jetzt mit dem Rücken gegen die Wand und presste sich dann an ihn. Die rechte Hand strich dabei über Luffys Bauch. „So perfekt. So perfekt, so … per-fekt“, säuselte sie ihm ins Ohr.

 

Ihre Wange schmiegte sich an Luffys. „Deine Haut ist so weich …“, sie presste sich noch enger an Luffy, vor allem an seinen Bauch. „Wie weich wird sie wohl noch sein, wenn ich … nein, nein, nein, nein. Böse Gesche. Böse Gedanken … Keine bösen Gedanken …“, murmelte sie, entfernte sich einige Zentimeter von Luffy und schüttelte den Kopf.

 

„Komm mit, bevor ich noch was Dummes mache“, Gesche zog ihn mit sich. Doch Luffy kam nicht weit, denn er spürte etwas Spitzes in seinem Arm. Er sah hin und erkannte noch, wie seine Entführerin ihm eine Spritze aus dem Arm zog. Wenige Sekunden später wurde er ohnmächtig.

 

 

 

Als Luffy aufwachte, wusste er zuerst nicht, wo er war, oder was los war. Sein ganzer Schädel brummte, immer wieder verschwamm seine Sicht. „Bist du wieder wach?“, kam es von einer Frauenstimme. Dunkel kam sie ihm bekannt vor.

 

Luffy holte tief Luft, er blinzelte mehrmals und seine Sicht klärte sich. Er bewegte die Arme und musste feststellen, dass sie mit Seestein-Fesseln bestückt waren. Er war damit an die Wand gekettet. Deswegen war er so schlapp.

 

Er sah zu der Frau, es war seine Entführerin. Sie saß vor seiner Zelle – man hatte ihn tatsächlich in eine Zelle gesperrt – auf einem Stuhl, die Beine überschlagen, die Arme auf die Knie gestützt, leicht vor gebeugt.

 

Sie hatte eine Zigarette im Mundwinkel, ein einzelner Rauchfaden stieg von der glühenden Spitze auf. Ihr Kopf war leicht schief gelegt. Sie war vollkommen in Schwarz gekleidet. „Ja“, antwortete Luffy schwach.

 

„Ich dachte schon, ich hätte dir zu viel gegeben. Glück gehabt …“, kam es relativ ausdruckslos von ihr. „Hel hätte mich umgebracht, wenn dir und deinen kostbaren kleinen Babys was passiert wäre.“

 

„Hel?! Was hat Hel damit zu tun?“, Luffy starrte die Frau mit aufgerissenen Augen an, er lehnte sich leicht vor. – „Hel braucht die Babys, sie braucht jedes Kind, dass sie kriegen kann“, meinte die Frau schulterzuckend.

 

„Warum? Was will sie mit den Kindern?“, wollte Luffy wissen. – „Das geht dich nicht an“, kam die scharfe Antwort. Luffy starrte sie an, er konnte nicht glauben, dass Hel tatsächlich die Kinder entführen ließ. „Meine Güte, jetzt starr mich nicht so vorwurfsvoll an“, schnaubte sie.

 

Luffy stieß die Luft aus und setzte sich wieder zurück, noch immer die Frau anstarrend. „Was hast du für eine Frucht gegessen?“, wollte er stattdessen wissen.

 

Die Frau nahm die Zigarette aus ihrem Mund, blies den Rauch aus und stand auf. Sie ging vor Luffys Zelle in die Hocke. „Reflektion, nennt man das. Ich kann das Licht nach belieben brechen. Das heißt, ich kann optische Täuschungen erzeugen“, plötzlich saß sie an einer anderen Stelle, als eben gerade noch. Wieder einen Moment später war sie doppelt so groß. Und dann war sie plötzlich verschwunden.

 

„Ich kann mich nicht unsichtbar machen, wenn du das meintest. Nein, die Frucht ist schon gegessen worden. Ich kann allerdings das Licht so brechen, dass man meinen könnte, ich sei unsichtbar. Wenn man allerdings ganz genau hinsieht, erkennt man noch meine schimmernden Umrisse. Aber die meisten sind zu unaufmerksam“, sie winkte ab und wurde wieder komplett sichtbar.

 

„Ist aber trotzdem ein netter Trick, nicht wahr?“, sie grinste von oben auf Luffy hinab. – „Ziemlich“, schnaubte Luffy, nicht gerade begeistert.

 

„Freija! Hier steckst du, wie geht’s meinem Liebling?“, trällerte Gesche. Sie kam vor der Zelle zum stehen und presste ihr Gesicht gegen die Stäbe. „Luffy, du bist wach, wie schön.“ – „Lass mich hier raus! Du verrückte, alte Schachtel!“

 

Gesches Blick verdunkelte sich. „Freija, lass mich mit ihm alleine“, kam es im übelsten Befehlston von ihr. Freija nickte nur und zog sich zurück. Gesche zog einen Schlüssel aus ihrer Tasche und öffnete die Zellentür. Sie ging wieder auf alle Viere und näherte sich so Luffy. Ihr Blick wieder auf seinen Bauch fixiert.

 

„So wunderschön …“, ihre Hände legten sich sanft auf Luffys Bauch. Sie zog den Stoff von Luffys Shirt nach oben und entblößte den Bauch. Sie beugte sich hinunter und legte ihr Ohr an Luffys Bauch. Sie blieb eine Weile so, ihre Hände fuhren liebkosend über den Bauch.

 

Als sie sich jedoch wieder aufrichtete und Luffys Blick traf, erschauderte dieser. Da lag keine Liebe in dem Blick, sondern purer Hass und Wut. „Warum?“, fragte sie aggressiv. „Warum zur Hölle darfst du so was Schönes haben? Warum du? Du hässliches Miststück. Warum du und nicht ich?“, sie schoss auf Luffy zu. Wenige Zentimeter vor seinem Gesicht hielt sie an.

 

Ihre Hand legte sich um Luffys Hals. In ihren Augen stand der pure Wahnsinn. „Du kleine Schlampe … Warum darfst du zwei Babys haben? Während mir das verwehrt bleibt. Du hast es nicht verdient!“, ihre Hand drückte seinen Hals zu. Das war nicht unbedingt ein Problem für Luffy, aber der Seestein schwächte ihn.

 

„Ich weiß nicht. Ich kenn dich ja nicht mal“, fuhr er sie an, er sammelte seine Kraft und setzte einen Haoshoku-Stoß ein. – „Duuuuu!“, kam es hasserfüllt von Gesche. „Das. Funktioniert. Nicht!“, stieß sie gepresst aus. „Ich habe keine Teufelskräfte, so wie du, deshalb hab ich meinen Geist trainiert. Damit mir solche kleinen Tricks nichts anhaben können“, ein boshaftes Grinsen zerteilte ihr Gesicht fast.

 

„Aber das ist trotzdem eine Frechheit … Das. Muss. Bestraft. Werden!“, damit stand sie auf, sie sah boshaft auf Luffy herab. Sie hob den Fuß an. Luffy konnte kaum reagieren, dennoch schaffte er es, rechtzeitig seinen Bauch mit Busoushoku zu schützen, nur Sekunden bevor ihr Fuß auf seinen Bauch traf.

 

Auch durch das Hardening konnte er den Tritt noch genau fühlen. Er keuchte auf. „Verdammtes kleines Miststück, du wirst schon noch sehen, was du davon hast“, immer wieder trat Gesche auf seinen Bauch ein, dieser war noch immer durch das Hardening geschützt.

 

Luffy konnte nichts weiter tun, als es auszuhalten. Er musste einfach solange durchhalten, wie es nötig war. Er konnte jetzt nicht aufgeben! Das Busoushoku war das einzige, was seine Kinder noch schützte.

 

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie endlich fertig war. „Wir reden morgen weiter“, schnaubte sie, machte kehrt und verschwand. Einfach so, als ob sie eben nicht noch die ganze Zeit auf ihn eingetreten hätte.

 

„Was stimmt mit der nicht?“, keuchte Luffy. Er schlang ausgepowert seine Arme um seinen Bauch. „Hoffentlich geht’s euch gut … mehr konnte ich leider nicht tun“, Tränen schwammen in seinen Augen. „Hilfe, ich brauche Hilfe …“, murmelte er.

 

 

 

Luffy wusste nicht genau, wie lange er hier unten war. Es gab kein Licht, nichts woran er sich hätte orientieren können. Er fragte sich zudem, ob sie überhaupt noch auf der gleichen Insel waren, es fühlte sich alles so anders an …

 

Regelmäßig kam Freija vorbei, brachte ihn in unterschiedlich großen Abständen zur Toilette und gab ihm Essen. Während er aß, saß sie bei ihm. Wenn er fertig, war verschwand sie. Sie kam allerdings nie so regelmäßig, als dass Luffy daran hätte sagen können, wie viele Tage vergangen waren.

 

Seine Kleidung war mittlerweile ziemlich schmutzig und von den ganzen Tritten, die ihm Gesche hin und wieder verpasste, schon ganz kaputt. Er wusste nicht, wie lange er das hier noch aushielt, er war ständig an Seestein gekettet, was unheimlich an seiner Kraft zerrte. Trotz allem musste er sich jedes Mal, wenn Gesche kam, zusammen nehmen. Er musste seinen Bauch mit Busoushoku schützen, er musste um jeden Preis seine Kinder beschützen!

 

Luffy döste gerade vor sich hin. Er war fix und fertig, seine Lider waren bleiern, er tätschelte unentwegt seinen Bauch und redete leicht mit seinen Babys. Er war kurz vorm Einschlafen, als sich die Tür öffnete und eine vor Wut schäumende Gesche in den Raum stürmte. Sie schrie und schlug wild um sich. „Aaaaah!“, stieß sie aus, als sie sich mit voller Wucht gegen die Gitter von Luffys Zelle warf.

 

„Du verdammtes kleines Miststück“, schrie sie, schlug immer wieder gegen die Stäbe, sogar einige Male ihren Kopf.

 

Eins wusste Luffy mit Sicherheit: diese Frau war durchgedreht, einfach nur verrückt! – Sie schloss die Tür auf und sprang schon fast auf Luffy zu. Sie riss an seinen Haaren. „Duuuuu!“, fauchte sie. Danach fummelte sie an den Seestein-Fesseln.

 

Sie löste sie tatsächlich. Als beide ab waren, spürte Luffy förmlich, wie seine Kraft zurückkehrte. Allerdings war er schon zu geschwächt. Er konnte nicht viel gegen sie ausrichten. „Komm schon, du Miststück.“

 

Gesche zog Luffy auf die Füße. „Komm schon, sage ich! Du verspottest mich die ganze Zeit! Gib es zu. Du denkst, ich sei verrückt! Aber das bin ich nicht!“, sie zog Luffy aus der Zelle. Luffy konnte nichts weiter tun, als ihr stolpernd zu folgen. Er wusste nicht einmal, was er jetzt schon wieder getan hatte.

 

Immer wieder stieß ihn Gesche unsanft nach vorne. Immer wieder stolperte er über seine eigenen Füße. Er keuchte jedes Mal auf, es war unglaublich schmerzhaft. Vor allem da er seine ganze Kraft darauf verwendete, seinen Bauch zu schützen. Er würde seine Babys nicht in noch größere Gefahr bringen!

 

Gesche stieß Luffy in einen großen Raum, anscheinend eine Art Büro. „Du kommst jetzt gleich in Hels Obhut … so ein scheiß. Sie will deine Kinder. Unbedingt! Dabei will ich sie doch haben!“, sie stieß Luffy zu dem großen Schreibtisch, der im hinteren Teil des Raumes stand.

 

Luffy wurde mit dem Rücken darauf gedrückt, er lag halb auf dem Schreibtisch, seine Füße berührten gerade noch so den Boden. „Deine Babys … ich wollte sie haben, und jetzt nimmt sie sie mir weg!“, Gesche heulte fast. „Ich hätte mich so gut um sie gekümmert, nein, stattdessen werden sie für diese Experimente missbraucht … Das ist so ungerecht! Ich bin die einzige, die ein Baby verdient!“, sie packte Luffy an der Schulter.

 

„Aber weißt du … Ich hab mich entschieden! Ich werde nicht zulassen, dass Hel sie bekommt. Weißt du, sie würde sie nur töten. Nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann! Und das werde ich nicht zu lassen. Lieber töte ich sie jetzt gleich. Wenn ich die Babys nicht haben kann, dann niemand!“

 

„Warte! Bitte tu das nicht! Warum lässt du mich nicht einfach gehen? Dann kriegt Hel meine Babys nicht!“, stammelte Luffy. Sein Herz raste. – „Vergiss es! Dann habe ich ja auch nichts davon“, fauchte Gesche. „Weißt du. Jedes Mal, jedes verdammte Mal, wenn ich eine schwangere Frau gefunden habe, will sie sie haben. Dabei will ich doch nur das Baby haben! Ich will nur das haben, was man mir weggenommen hat! Ich war doch auch mal eine werdende Mutter! Aber mir hat man mein Kind weggenommen, bevor es überhaupt eine Chance hatte, zu leben! Das ist so ungerecht“, sie weinte. In ihren grausamen, durchgedrehten Augen sammelten sich immer mehr Tränen. Sie verließen ihre Augen und tropften auf Luffys Gesicht.

 

„Und deshalb, soll niemand mehr ein Baby haben. Nicht du, nicht Hel, niemand!“, ihre Stimme wurde düster. Ihre linke Hand krallte sich in Luffys Schulter. „Ich werde dich von dem Gewicht befreien. Du wirst dabei vielleicht sterben, aber wenigstens wird Hel deine Babys nicht bekommen, ich werde mich schon gut darum kümmern!“, sie lachte auf. Sie weinte, lachte aber gleichzeitig. Luffy merkte, wie die Hand, mit der sie ihn festhielt, zitterte.

 

„Tu das nicht! Bitte!“, flehte Luffy. – „Halts Maul! Verdammt noch mal! Halt dein verdammtes Maul!“, kreischte sie auf. Ihre Fingernägel bohrten sich in seine Schulter.

 

Luffy überzog seinen Bauch mit Busoushoku. Er bereitete sich auf das Schlimmste vor. Er betete inständig, dass seine Kraft zurückkommen möge. Er war noch immer vollkommen ausgelaugt, obwohl der Seestein ab war.

 

Gesche zog ein Messer aus der Halterung an ihrem Bein. „Das wird auch nur ganz kurz wehtun Vertrau mir, ich hab das schon öfter gemacht“, sie hielt das Messer hoch erhoben über Luffys Bauch.

 

Sein Herzschlag beschleunigte sich noch weiter. Er war sich nicht sicher, ob er ein Messer würde abwehren können. „Nein, nein, nein, hör auf!“, flehte er. „Hilfe!“, stieß er aus.

 

Gesche nahm sein ganzes Sichtfeld ein, er konnte sich auf nichts anderes mehr konzentrieren als auf Gesche und das Messer, das gefährlich über seinem Bauch schwebte. „Sag ‚Leb wohl‘ zu deinen Babys“, schrie Gesche.

 

Luffy schrie ebenfalls auf, er verstärkte die Hardening-Schicht so gut er konnte, doch er bezweifelte, dass sie die Klinge abwehren konnte. Luffy schloss die Augen, er konnte es nicht ertragen. Tränen liefen über seine Wangen. Er wartete auf den alles vernichtenden Schmerz. Den Schmerz, der ihm signalisierte, dass seine Kinder aus ihm raus geschnitten worden waren.

 

Jedoch …

 

Mental Out!“

Kapitel 37

 

 

„Mental Out!“

 

Luffy wartete. Er wartete auf den Schmerz, der aber nicht kam. Blinzelnd öffnete er seine tränennassen Augen. Er zog die Augenbrauen zusammen, als er Gesche sah. Sie stand wie fest gefroren über ihm. Das Messer immer noch erhoben.

 

„Memory Destruction!“

 

Die Stimme kam ihm so vertraut vor, aber Luffy konnte niemanden sehen, Gesche stand ihm im Weg. Er versuchte unter ihr hervor zu kommen, doch es ging nicht, seine Beine wollten ihn nicht tragen.

 

Gesche wurde zur Seite bewegt und ein vertrautes Gesicht kam zum Vorschein. Schwarze zurück gegelte Haare, blasser Teint, kalte braune Augen, ein maßgeschneiderter Anzug. Das Gesicht war zunächst ausdruckslos, doch als er auf Luffy schaute, begann er zu lächeln.

 

Seine Hand legte sich an Luffys Wange, liebkoste ihn, mit dem Daumen, strich er die Tränen weg. „Hab ich dich gefunden“, meinte er. „Kennst du mich noch?“

 

„Du bist dieser … Gio-wanna?“, fragte Luffy, er konnte sich kaum konzentrieren. Er war fix und fertig. – Giovanni schnaubte. „So in etwa. Ich heiße Giovanni“, er ging etwas zur Seite und schob seinen linken Arm unter Luffys Schultern, den rechten unter seine Beine. Mit einer fließenden Bewegung hob er Luffy hoch. „Und keine Sorge, ich bring dich zu deinen Freunden zurück, du warst lange genug hier.“

 

„Bist du nicht einer der Bösen?“, wollte Luffy wissen. – Giovanni grinste belustigt. „Ja, bin ich wohl. Aber du hast noch was gut bei mir, deshalb werde ich dir nichts tun, versprochen. Und ich halte immer meine Versprechen“, er trug Luffy in Richtung Tür.

 

„Was ist mit der Irren da?“, Luffy drehte den Kopf und sah zu Gesche, die immer noch erstarrt war. – „Oh, ach so … Warte. ‚Refill‘!“, meinte er. Er wartete einige Sekunden und wandte sich dann wieder ab. „So, das sollte funktionieren. Keine Angst, sie wird nie wieder einer Frau etwas antun, dafür hab ich gesorgt“, er verließ den Raum – Gesche nach wie vor regungslos.

 

Auf dem Flur kam ihnen Santiago entgegen. „Du hast sie gefunden, Boss. Sehr gut, dann nichts wie weg hier.“ – „Bring uns hier raus, Santiago“, befahl Giovanni, er blieb stehen und wenige Sekunden später zerfiel Santiago in tausende kleine Papierfetzen. Sie sammelten sich unter Giovannis Füßen und ließen ihn abheben. Santiago flatterte los, seinen Boss und Luffy sicher durch die Gegend tragend.

 

„Wie lange war ich denn bei Gesche?“, wollte Luffy wissen. – „Zwei Wochen. Mittlerweile haben wir Dezember“, meinte Giovanni. „Eigentlich hatte Hel mich beauftragt, dich zu ihr zu bringen. Ich sollte dich heute abholen, aber ich hab es mir anders überlegt. Deine Freunde sind ersten auf der Insel angekommen, ich werde dich gleich zu ihnen bringen“, erklärte er. „Auch wenn sie sicherlich nicht allzu erfreut sein werden, mich zu sehen.“

 

„Du bist gar nicht so schlecht …“, murmelte Luffy. „Du hast meine Babys gerettet, danke“, seine Stimme war schwach und er konnte nur schwer seine Augen aufhalten. – „Ich bin ein Arschloch, glaub mir, ich weiß das, aber ich habe nie im Leben einer Schwangeren etwas angetan“, meinte Giovanni. In seinem Blick lag etwas Undefinierbares und Trauer?

 

Gute zehn Minuten später setzte Santiago zur Landung an. Sie waren noch einige Meter vom Hafen entfernt, den Rest würde Giovanni laufen. Er hoffte, dass das weniger bedrohlich wirken würde. Luffy döste mittlerweile vor sich hin, er konnte seine Augen nicht mehr aufhalten.

 

Als Giovanni endlich in Sicht der Thousand Sunny kam, brach die Hölle los. Da die Gruppen eben gerade erst angekommen waren, hatten sie noch keine Zeit gehabt, sich auf der Insel zu verteilen.

 

Sanji sah sie zuerst. „Da ist Luffy!“, schrie er. „Und dieser Mistkerl von Giovanni!“ – „Giovanni?!“, fauchte Nami. „Dachte ich mir doch, dass er dahinter steckt“, sie fletschte die Zähne.

 

Sie verharrten auf der Sunny und ließen ihn das Schiff betreten, sie alle waren mehr als wütend. Giovanni und Santiago wirken allerdings keineswegs aufgeregt, eher im Gegenteil, sie waren die Ruhe selbst.

 

„Hey, du scheiß Bastard!“, fauchte Nami. „Was hast du mit Luffy gemacht?“ – „Ich? Och, ich habe ihn nur zufällig aus den Klauen von Gesche befreit, die gerade dabei war, ihm die Babys aus dem Leib zu schlitzen“, kam es trocken von ihm.

 

Er bewegte seinen linken Arm kurz, um Luffy zu wecken. „Hey, Luffy, wach auf, wir sind da“, meinte er. – Luffy brauchte einige Zeit um wieder wach zu werden. Er sog tief die Luft ein und blinzelte einige Male. Er sah zu Giovanni. „Was?“

 

„Wir sind auf deinem Schiff und deine Leute sind etwas … nervös“, erklärte Giovanni. – „Nervös ist nicht das richtige Wort. Wir sind schlichtweg angepisst. Warum zur Hölle hast du Luffy entführt?“, fauchte Nami ihn an.

 

„Hast du mir nicht zugehört? Ich habe Luffy nicht entführt. Meinst du, ich würde ihn euch sonst wieder bringen? Das waren Gesche und Freija“, zischte er. – „Gesche … das war die, die einige der Frauen massakriert hat, nicht wahr?“, brummte Zoro.

 

„Exakt“, Giovanni sah ihn an. „Und ich kam zufällig gerade vorbei um Luffy davor zu bewahren.“ – „Warum warst du da?“, wollte Sanji wissen. – „Nun ja, Geschäftliches. Weißt du, Hel hatte Freija und Gesche auf Luffy angesetzt, um ihn zu entführen. Und ich sollte Luffy dann letztendlich zu ihr bringen. Aber wie ihr jetzt gerade live und in Farbe seht, stehe ich vor euch, mit Luffy. Was im Umkehrschluss bedeutet, ich habe ihn nicht zu Hel gebracht.“

 

„Du arbeitest also für dieses verdammte Miststück? Das hätte ich mir ja denken können“, Nami kochte vor Wut. – „Was hat deine Meinung geändert?“, mischte sich Robin jetzt ein. Sie war neugierig.

 

„Nun ja, ich hatte noch einen gut bei Luffy. Er hat schließlich meiner Frau geholfen“, kam es von Giovanni. – Es blieb einige Sekunden still ehe Nami der Unterkiefer runter klappte. „Frau? Du hast eine Frau?“

 

„Ja, habe ich. Rhea ist meine Frau. Und Luffy hat sie auf Divertimento gerettet, also hatte er noch einen gut bei mir. Zudem, er ist schwanger, ich würde ihm sowieso nichts mehr antun“, Giovanni zuckte einmal kurz mit der Schulter.

 

„Momentchen Mal!“, mischte sich Sanji ein. „Die bezaubernde Rhea ist deine Frau? Wie ist das möglich?“, er war vollkommen fassungslos. – „Nun ja, ich war nicht immer ein Arschloch“, schnaubte Giovanni. „Wir haben uns kennen gelernt, lange bevor wir Sklaven von Hel werden mussten“, sein Blick verdüsterte sich.

 

Er setzte Luffy nun endlich auf die Erde. „Passt lieber auf den Kleinen hier auf. Gesche hat ihm ziemlich übel zugesetzt“, er hielt Luffy noch weiterhin fest, da dieser noch keinen sicheren Stand hatte.

 

Sanji wollte ihn eigentlich gerade abholen, doch er blieb überrascht stehen, als Law vor ihm bei Luffy war. Er schloss Luffy in eine Umarmung. „Keine Sorge, ich werde mich um ihn kümmern“, murmelte Law zu Giovanni, danach an Luffy gewandt: „Wie geht’s dir?“

 

„Ging schon mal besser“, kam es von Luffy, er schmiegte sich in Laws Arme.

 

Da tauchte Garp plötzlich auf. „Hab ich dich endlich gefasst. Du stehst ab sofort unter Arrest!“, er legte eine Hand auf Giovannis Schulter. – „Tut mir wirklich Leid, aber dafür hab ich keine Zeit“, Giovanni schnippte mit den Fingern und Garp blinzelte verwirrt. – „Was? Was ist denn hier los? Was mach ich denn hier? Ich wollte doch Angeln“, sich am Kopf kratzend wandte er sich ab.

 

Da griff Nami wieder einen Gesprächsfetzen auf. „Hey, Giovanni, was heißt, dass du ein Sklave von Hel bist? Du kannst alles und jeden kontrollieren, du kannst mir nicht sagen, dass sie es geschafft hat, dir eine Leine umzulegen“, ihre Stimme klang verächtlich, aber auch dezent neugierig.

 

Giovanni hob die Augenbrauen an. „Ich kann Hel nicht kontrollieren, ihre Teufelskraft macht das unmöglich. Sagt bloß, ihr wusstest das nicht?“ – „Teufelskraft? Nein, das war mir nicht bekannt“, antwortete Nami.

 

„Hm“, Giovanni überlegte einige Zeit. Er sah zwischen den einzelnen Strohhüten hin und her, und dann noch mal zu Luffy. Er schnaubte auf. „Was soll’s, ich hab Hel ja jetzt eh schon verraten“, er räusperte sich. „Hel kann mit ihrer Teufelskraft alle anderen Teufelskräfte neutralisieren, in ihrer Nähe ist es unmöglich, Teufelskräfte einzusetzen, es sei denn, sie erlaubt es. Selbst ich kann sie nicht kontrollieren. Außerdem hat das auch noch andere Gründe“, seine Stimmlage veränderte sich. Er wirkte angespannt.

 

„Erzähl, soviel bist du uns schuldig“, Nami sah ihn böse an. – Giovanni überlegte wieder einige Zeit. Er sah Nami durchdringend an. „Klar, aber nur unter einer Bedingung.“ – „Die da wäre?“ – „Ich will, dass ihr Hel vernichtet“, er sagte es mit einem Grinsen im Gesicht, so trocken, als würde er sich über das Wetter unterhalten.

 

Den anderen entglitten die Gesichtszüge. „Woah, Moment, wie kommt das auf einmal? Was zur Hölle hat es mit Hel auf sich?“, kam es von Usopp.

 

Giovanni schnaubte. Er sah sich um und entdeckte den Tisch, er ging auf diesen zu und zog einen der Stühle vor, auf den ließ er sich nieder. Er saß leicht breitbeinig und vorgebeugt auf dem Stuhl, die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt und die Hände in der Luft verschränkt.

 

„Hel ist die Anführerin eines Forschungsteams. Ihr Ziel ist es, Teufelskraft-Klone herzustellen. Sie will eine Armee aus Teufelskraft-Nutzern, allerdings nicht so wie Kaido. Sie versucht nicht, künstliche Teufelsfrüchte herzustellen, sondern die Teufelskräfte bereits aktivierter Teufelsfrüchte zu kopieren und diese anderen Leuten einzupflanzen. Und diese gegebenenfalls noch zu verstärken. Deshalb braucht sie so viele Kinder, denn Erwachsene würden daran sofort sterben. Kinder halten das länger aus, aber auch deren Sterberate liegt bei über 98 Prozent“, sein Blick war düster.

 

„Gesche sollte ihr eigentlich ständig Nachschub bringen, sie entführte von jeder Insel schwangere Frauen um sie Hel zu bringen, doch seit Gesche ihr eigenes Kind verlor, es wurde ihr von einer Horde perverser Psychopathen direkt aus dem Leib geschnitten, ist sie komplett durchgedreht. Sie entwickelte einen unglaublichen Hass auf alle Schwangeren, weshalb die meisten starben, noch ehe sie Hel erreichten“, er schüttelte kurz angewidert den Kopf.

 

„Keine Sorge, ich habe mich um Gesche gekümmert, sie wird niemals wieder jemandem Schaden zufügen.“ – „Wieso? Was hast du gemacht?“, fragte Chopper. – „Nun ja …“

 

 

 

Währenddessen bei Gesche

 

„Uh … Gesche, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Freija. Sie hatte Gesche entdeckt, diese drehte sich jetzt zu ihr um, starrte sie mit verträumt/dümmlichen Blick an und kicherte grenzdebil. – „Ja, alles gut, meine Liebe Freija“, sie kaute leicht auf ihrem Zeigefinger umher.

 

„Komm mit mir, ich will über grüne Wiesen laufen und an Blumen riechen!“, noch immer grinste sie, danach griff sie nach Freijas Hand und wollte sie mit nach draußen zerren. – „Uhm … okay, Boss“, Freija wusste nicht, wie ihr geschah, als sie mitgezogen wurde.

 

Gesche lief im Hoppsschritt voran, als sie nach draußen kamen, streckte sie beide Arme aus. „Sooo herrlich, findest du nicht auch, meine liebste Freija? Heute ist ein schöner Tag um gute Sachen zu tun“, strahlte sie.

 

„Uh, klar … Boss?“, eine vollkommen verwirrte Freija ließ sich von Gesche mitziehen. Sie liefen zuerst zur nächst besten Floristin und kauften alle Blumensträuße die sie kriegen konnten, danach liefen sie von Haus zu Haus um diese zu verteilen.

 

„Was für ein herrlicher Tag!“, jubelte Gesche wieder.

 

 

 

Zurück auf der Thousand Sunny

 

„Uh … du hast einen schrägen Sinn für Humor, Giovanni“, schnaubte Usopp. – „Was soll ich sagen … häng du mal einen Tag mit ihr ab, du drehst durch dabei“, er lachte auf.

 

„Aber Spaß beiseite. Der Grund, warum ich für Hel arbeite ist noch ein anderer. Zum einen weil sie meine Frau in ihren Fängen hat. Wie ihr wisst, kann Rhea ihre Teufelskräfte nicht kontrollieren. Als sie das erste Mal, nachdem sie die Frucht gegessen hatte, zu einem kleinen Jungen etwas sprach, hat sie ihn getötet, unabsichtlich. Sie verfiel daraufhin in Depressionen. Unsere Tochter war noch klein zu dem Zeitpunkt und ich hatte ebenfalls noch keine Teufelskräfte“, er hielt kurz inne. Er dachte an seine Tochter. Wahrscheinlich würde sie jetzt den Preis für sein Handeln tragen müssen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten.

 

„Hel nahm uns auf. Sie konnte die Teufelskräfte meiner Frau unterdrücken, weshalb wir bei ihr blieben. Am Anfang sollten wir nur hier und da mal Arbeiten für sie erledigen, andere Leute anwerben et cetera. Doch dann bekam ich meine Teufelskräfte und sie begann mich für andere Sachen zu benutzen. Ich sollte wichtige Leute zu ihren Gunsten manipulieren. Sollte stets bei ihr sein und alles und jeden für sie gewinnen“, er schnaubte abfällig bei den Gedanken daran.

 

„Sie sagte, ich sei es ihr schuldig, da sie sich so um Rhea kümmerte. Und um meine Tochter. Das wäre Punkt zwei, warum ich für sie arbeiten muss. Sie hat meine Tochter vergiftet. Sie hat auf die DNS meiner Frau genommen, um deren Teufelskräfte zu bekommen. Dieses Virus gab sie meiner Tochter. Es wirkte mehr oder weniger, da sie blutsverwandt sind, aber sie leidet darunter. Dieses Virus zerstört den Körper, Stück für Stück. Und nur sehr starke ‚Medikamente‘ – oder um es klar zu sagen – nur äußerst heftige Drogen können das Virus unterdrücken. Ohne diese Drogen würde sie innerhalb von 48 Stunden sterben. Hel droht jedes Mal damit, ihr keine Drogen mehr zu geben, oder Rhea was anzutun. Mir sind also die Hände gebunden“, schüttelte frustriert den Kopf.

 

„Das ist echt schrecklich … Aber trotzdem, du warst es doch, der all diese Frauen entführt hat und zu Sexsklavinnen gemacht hat. Damit hatte Hel doch nichts zu tun, oder?“, Nami war noch immer sauer, als sie daran dachte.

 

„Hey, Nami, ich weiß, ich bin ein Arschloch, da stimme ich dir voll und ganz zu. Aber du täuscht dich. Diese Frauen waren alle ihre Sklavinnen, sie waren nichts weiter als Brutmaschinen. Sie sollten sich schwängern lassen, um viele Babys für Hel zu produzieren. Jede der Frauen war an Hel gebunden. Sie hatte jede von ihnen mit irgendwas in der Hand. Sei es, dass sie die Eltern der einen oder den Bruder der anderen bedroht hat. Ich habe bei denen, die es unbedingt wollten nur dafür gesorgt, dass sie nicht leiden müssen. Ich habe ihre Gedanken manipuliert, damit sie nicht daran zerbrechen“, erklärte er.

 

„Weißt du, ich will nichts beschönigen, was ich mit Luffy vorhatte, war echt eine miese Aktion von mir, aber ich habe das alles nur getan um meine Tochter und meine Frau zu beschützen.“ – „Ja, in dem du andere in Leid stößt“, Nami trat auf ihn zu, baute sich vor ihm auf.

 

Giovanni stand jetzt auf und überragte Nami um einiges. „Du hast keine Familie, richtig? Kein Kind, keinen Mann. Du kannst also nicht nachvollziehen, in welcher Situation ich bin. Wenn ich wählen muss, ob es irgendeine andere Frau trifft, oder meine Tochter, dann fällt mir die Wahl nicht schwer. Es wird immer meine Tochter sein, egal was kommt. Wenn ich sie irgendwie retten kann, ist mir jedes Mittel recht“, sein Blick war todernst.

 

„Nami! Lass ihn. Ich kann ihn irgendwie verstehen“, murmelte Luffy. „Gio will nur das Beste für sein Kind. Auch wenn das für andere nicht okay ist. Aber er ist kein so schlechter Mensch, wie ich anfangs gedacht habe. Immerhin hat er mir geholfen, obwohl er damit seine Tochter in Gefahr bringt.“

 

Luffy befreite sich aus Laws Armen und ging auf Giovanni zu. „Ich kann dir momentan nicht viel helfen, aber ich will mich irgendwie revanchieren. Und jetzt weiß ich auch, dass Hel böse ist. Sie muss gestoppt werden“, er stand jetzt vor Giovanni.

 

Giovanni grinste. „Ja, darauf hab ich spekuliert. Ich kann euch zu Hels Versteck bringen. Allerdings nicht jetzt. Nicht in deinem Zustand. Du würdest nichts ausrichten können …“ – „Aber sobald ich kann, werde ich dir auf jeden Fall helfen“, kam es fest von Luffy.

 

„Dann warte ich darauf. Wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich muss los und Hel beruhigen“, er seufzte auf. „Immerhin bekommt sie Luffy nicht, das wird sie richtig abfucken“, er grimassierte und wandte sich schon wieder an Santiago.

 

„Hey, Moment mal!“, rief Usopp. Giovanni blieb stehen und drehte sich zu ihm um. „Wie geht’s eigentlich … uh … Giorgia?“, fragte er. – „Giorgia? Der geht’s gut, wieso?“, Giovanni hob eine Augenbraue an und musterte Usopp. – „Ach, nur so“, meinte der Schütze hektisch und trat wieder zurück.

 

Giovanni drehte sich schon wieder um, doch er wurde diesmal von Zoro gestoppt. „Nicht so schnell, ich hab auch noch was!“ – Giovanni seufzte auf. „Und was?“ – „Das letzte Mal konnte ich deinen Psychoattacken nicht standhalten, seitdem habe ich täglich trainiert. Jetzt bin ich bereit, es mit dir aufzunehmen! Los, zeig mir, was du drauf hast!“

 

Mit erhobenen Augenbrauen sah Giovanni zu Zoro. „Dein ernst?“, er sah etwas ratlos aus. – „Mein voller ernst!“, schnaubte Zoro. – „Bitte, Zoro, lass es einfach bleiben!“, kreischte Chopper leicht panisch auf. Doch der Schwertkämpfer reagierte nicht.

 

„Okay …“, Giovanni hob die Hand und formte damit eine Pistole. „Mental Out!“, er ‚schoss‘ auf Zoro und dieser versteifte sich. „Hm, hat ja sehr gut funktioniert, ich sehe, du bist stärker geworden“, kam es sarkastisch von Giovanni.

 

„Nicht schon wieder. Zoro dieser Idiot“, Nami schlug sich mit der Handfläche ins Gesicht. „Mach ihn wieder normal.“ – Giovanni schnippte mit den Fingern und Zoro rührte sich wieder. „Also, ich warte, ich bin bereit für deine Psychoattacken!“, meinte er.

 

„Freund, ich hab dich eben gerade angegriffen. Ein kleiner Tipp, niemand – bis auf Nami, wie es scheint – kann meinen Attacken standhalten. Also das ‚Training‘ hilft nicht viel“, erklärte Giovanni. „Apropos Nami: Es ist wirklich schön, dich mal in deiner ursprünglichen Form zu sehen, die sagt mir mehr zu als die männliche“, er lächelte ihr zu.

 

„Ach, halt einfach die Klappe und verschwinde zu Hel. Nur weil Luffy dir zugesichert hat, dass wir dir helfen, heißt das noch lange nicht, dass wir jetzt ganz dick befreundet sind“, knurrte sie. – „Das stimmt wohl, vielleicht ändert sich das ja noch“, kam es von ihm, er wandte sich an Santiago, dieser verwandelte sich sofort in Papier und Giovanni stieg auf.

 

Arrivederci!“, rief er ihnen noch zu, ehe sie verschwanden.

Kapitel 38

2. Dezember 1525
 

Luffy befand sich derzeit auf Laws U-Boot. Er wurde sowohl von Law, als auch von Nora gründlich durchgecheckt. Nach einer ganzen Weile meinte Nora schließlich. „Es ist soweit alles in bester Ordnung. Den Babys scheint es an nichts zu fehlen. Der Einsatz von Busoushoku hat ihnen das Leben gerettet“, auch sie war einfach nur mehr als erleichtert.
 

Der Kapitän der Strohhut-Bande stieß erleichtert die Luft aus, seine Augen schlossen sich und ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Ein Glück, wenigstens eine gute Nachricht. Ich wüsste nicht, was ich gemacht hätte, wenn ihnen etwas passiert wäre“, Nora konnte das leichte Zittern in seiner Stimme hören.
 

Sie legte ihm eine Hand auf den Kopf und fuhr ihm kurz durch die Haare. „Jetzt ist alles wieder gut. Wir werden jetzt noch besser auf dich aufpassen“, versicherte sie ihm. – Luffy sah zu ihr und warf ihr ein kurzes Lächeln zu.
 

Nachdem die Untersuchung vorbei war, verließ Nora das U-Boot und Law und Luffy waren alleine im Untersuchungsraum. Es herrschte eine leicht angespannte Stille, die eher von Law ausging. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er saß auf seinem Stuhl und starrte Luffy an. Er kaute auf der Innenseite seiner Unterlippe herum.
 

„Ich werde mich dann mal wieder auf die Sunny begeben“, meinte Luffy schließlich. Er räusperte sich kurz und lief dann in Richtung Tür. – Law fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, er schluckte kurz ehe er sprach. „Du – ähm – wenn du willst, dann kannst du auch hier bleiben. Ich hab noch den einen oder anderen Raum frei. Ich meine … potentielle Entführer suchen dich natürlich zuerst auf der Sunny, wenn du also hier bleibst …“, er zuckte kurz mit den Schultern. „Natürlich nur wenn du willst.“
 

Luffy sah zu ihm. „Ja … ich glaube, das ist eine gute Idee. Ich schlafe ja da oben in der Bibliothek alleine, irgendwie … mag ich das jetzt nicht mehr …“, er sah auf den Boden. – „Verständlich … du könntest in meiner Kajüte schlafen, mein Bett ist ziemlich groß. Ich könnte auf der Couch schlafen. So wäre ich im Notfall schnell zur Stelle“, bot er an, er sah Luffy dabei nicht an.
 

Dieser nickte und seine Mundwinkel hoben sich leicht. „Danke, sehr gerne“, antwortete er. – Law stand auf und räusperte sich kurz. Er ging zur Tür und öffnete sie für Luffy. „Dann folge mir“, meinte er noch, ehe er voran ging.
 

Sie kamen fünf Minuten später in Laws Kajüte an. „Echt schick hast du es hier“, murmelte Luffy. – „Danke … also, das Bad ist gleich hier neben an, und man kommt nur von diesem Zimmer aus rein, also da kann dich auch keiner entführen“, murmelte er.
 

„Willst du zuerst duschen? Du hast ja gesagt, dass man dir nicht wirklich die Möglichkeit dazu gegeben hat“, Law ging zu seinem Schrank und holte ein Handtuch hervor. Zudem noch ein einfaches Shirt und Unterwäsche. Er hielt es Luffy hin.
 

„Danke, sehr gerne, eine Dusche klingt herrlich“, er lächelte leicht, nahm die Sachen entgegen und begab sich dann ins Badezimmer. Es war kleiner als das auf der Sunny, war ja auch logisch, immerhin war das U-Boot ja ebenfalls kleiner. Es gab eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken.
 

Er zog die schmutzigen Klamotten aus und warf sie neben die Toilette. Er drehte das Wasser an und wartete, bis es eine lauwarme Temperatur hatte. Er stellte sich unter den Wasserstrahl und ließ sich einfach erst mal einweichen.
 

Sein ganzer Körper war angespannt. Er hatte die Backenzähne fest zusammengebissen und er zitterte leicht. Er sog die Unterlippe leicht nach innen und kaute darauf herum. Nach ein paar Minuten brachen die Dämme.
 

Luffy fing an zu weinen, er hielt sich an den Armaturen der Dusche fest, den Kopf gegen die Wand gelehnt. Er hatte es geschafft, vor seinen Freunden nicht zusammen zu brechen, sie sollten sich nicht noch mehr Sorgen machen als ohnehin schon. Doch jetzt, wo er endlich alleine war – die Tatsache ignorierend, das Law auf der anderen Seite der Tür war – konnte er es nicht mehr zurück halten.
 

Er hatte schon vieles durch gestanden, er hatte schon wahnsinnig viele Verletzungen im Laufe seiner Reise davon getragen. Er wurde verprügelt, erstochen, gekratzt, gebissen … alles hatte er durch, doch nie hatte es ihm sonderlich viel ausgemacht. Er hatte keine Angst gehabt, wenn er einen seiner Gegner konfrontiert hatte. Weder bei Sir Crocodile, noch bei Hody Jones, noch bei Doflamingo hatte er Angst verspürt.
 

Er hatte für seine Freunde gekämpft und er hatte gewusst, dass Sieg die einzig mögliche Option war, er hatte seine Kräfte gekannt und er wusste, dass er seine Gegenspieler damit besiegen konnte.
 

Doch hier … hier war es anders. Man hatte ihn vollkommen überrascht und ihn so entführen können. Man hatte ihn in einer Situation erwischt, in der er sich nicht einmal hätte verteidigen können. Selbst wenn er gewollt hätte, er hätte nicht einmal kämpfen können.
 

Das, was ihm momentan am Wichtigsten war – seine Babys – waren einer unglaublichen Gefahr ausgesetzt gewesen und er hatte fast nichts dagegen unternehmen können. Er war geschwächt gewesen und der einzige Schutz, den er ihnen hatte geben können, war ein wenig Busoushoku. Er war vollkommen machtlos gewesen. Dieser Gesche konnte nicht einmal Haoshoku etwas anhaben.
 

Sie hatte seine Babys bedroht und er war machtlos gewesen. Was war, wenn so etwas wieder passierte? War er dann noch in der Lage, seine Kinder zu beschützen? Er hoffte es, aber sicher war er sich nicht. Klar, wenn er nicht mehr schwanger war, wäre er das sicherlich, aber wer sagte ihm denn, dass Hel so lange warten würde? Dass sie nicht demnächst wieder einen Anschlag auf ihn plante?
 

Er wusste nicht, was Giovanni ihr erzählen würde. Er wusste nicht, wie er gegen sie kämpfen sollte, wenn sie hier auftauchte. Was war, wenn sie Rhea zwang, mit ihrer Stimme schaden anzurichten? Wer war schon dagegen immun?
 

Obwohl mittlerweile heißes Wasser über seinen Körper lief, zitterte er unaufhörlich. Tränen vermischten sich mit dem Wasser. Seine Beine gaben nach und er sank auf die Knie, sich immer noch an den Armaturen festhaltend. Er schluchzte und die Tränen kamen immer schneller.
 

Law saß auf der anderen Seite der Tür, auf dem Boden. Er hörte Luffy über das Rauschen des Wassers. Er saß zur linken Seite der Tür, die Beine hatte er angewinkelt, die Unterarme auf die Knie gestützt. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, so stark, dass die Knöchel weiß hervortraten. Sein Kiefer spannte sich an, als er Luffy so verzweifelt weinen hörte. Er fühlte sich vollkommen machtlos.
 

Er mochte sich gar nicht vorstellen, was diese Frau ihm alles angetan hatte. Es machte ihn wahnsinnig wütend. Das Schlimmste war, dass er nichts dagegen hatte tun können. Er hatte nicht einmal gemerkt, dass Luffy verschwunden gewesen war. Zwei Wochen lang hatten sie ihn gesucht. Sie hatten die Insel abgesucht, doch ziemlich schnell war klar, dass er nicht mehr dort war. Sie hatten abgelegt und auf anderen Inseln nach ihm gesucht, doch nichts.
 

Diese zwei Wochen waren die Hölle für sie alle gewesen, Law hatte immer versucht, sich nichts anmerken zu lassen, aber auch er hatte darunter gelitten. Und dann, dann brachte ausgerechnet dieser Giovanni, ihnen Luffy wieder. Nami hatte ihm die Sache auf der ersten Insel erzählt. Was Giovanni für eine Person war, was er versucht hatte, Luffy anzutun.
 

Und jetzt arbeitete er also mit ihnen zusammen. Law wusste nicht, was er davon halten sollte. Er traute ihm nicht. Absolut nicht. Aber es war Luffys Entscheidung. Er hoffte, dass es die richtige war.
 

Law stoppte seine Gedanken, als er hörte, wie das Wasser verstummte. Er erhob sich und setzte sich auf die Couch. Er lehnte sich vor und wartete, bis Luffy aus dem Bad kam, was fünf Minuten später der Fall war.
 

Der Luffy, der aus dem Bad kam, war so ganz anders, als der Luffy, den Law kannte. Klar, er war noch immer eine Frau und hatte sogar nichts mit dem aufgedrehten Kapitän der Mugiwara-Bande gemein. Aber das war es nicht.
 

Luffy trug eines seiner Shirts, dass trotz seines Bauches noch immer zu groß war, seine nassen, langen Haare tropften seine Schultern und den Rücken voll, sein Gesichtsausdruck deutete nicht daraufhin, dass er eben geweint hatte. Er wollte wohl nicht, dass Law sich unnötig sorgen machte.
 

Law spannte den Kiefer an. Es war kaum auszuhalten. Das Luffy immer noch einen auf Stark machte. Aber das war halt Luffy, er wollte nicht, dass andere sich um ihn sorgten. Law stand auf und ging auf Luffy zu. „Also … wie fühlst du dich jetzt?“, fragte er.
 

„Besser. Ein wenig mehr wie ein Mensch, endlich wieder“, ein scheues Lächeln huschte über Luffys Gesicht. – Law nickte kurz, dann räusperte er sich und deutete auf sein Bett. „Also ich hab dir das Bett zu recht gemacht. Ich bin gleich hier drüben auf der Couch“, beim letzten Teil des Satzes, deutete er nach drüben auf die Couch.
 

Luffy nickte leicht. Er sah auf den Boden und bewegte sich einige Schritte in Richtung Bett. Dann hielt er an und sah noch einmal zu Law rüber. Es sah so aus, als ob er etwas sagen wollte, allerdings öffnete sich lediglich sein Mund, kein Ton kam heraus. Law sah, wie Luffy anscheinend nervös schluckte.
 

„Ist noch etwas?“, fragte er deshalb. – Schnell wandte Luffy den Blick ab, dennoch konnte Law erkennen, dass sein Gesicht gerötet war. Er beobachtete, wie Luffy die Hände zu Fäusten ballte. Er haderte mit sich selbst. Der Strohhut stieß schwer die Luft aus, ehe er seinen Blick wieder zu Law wandte. „Kannst du … vielleicht …“, er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
 

Neugierig sah Law ihn an, was er wohl hatte? „Ja? Was ist denn?“, sprach er leise. Er trat einige Schritte auf Luffy zu. Dieser hatte noch immer den Kopf gesenkt. Dennoch konnte Law die Röte sehen. Als Law in Reichweite stand, streckte Luffy zögernd eine Hand aus. Sie berührte vorsichtig Laws Hand – „Kannst du bei mir bleiben … mit im Bett?“, seine Worte waren schnell gesprochen, es war ihm sichtlich unangenehm, das zu fragen.
 

Law war sichtlich überrascht über die Frage, seine Augen weiteten sich und seine Augenbrauen hoben sich an. Er stieß auch einen überraschten Laut aus. „Ich hab so lange alleine geschlafen und es hat mir nie was ausgemacht“, setzte Luffy an. „Aber jetzt … der Gedanke daran ist unerträglich“, er schluckte.
 

Flüchtig fuhr sich Law mit der Zunge über die Lippen, sein Blick wanderte innerhalb von Sekunden durch den ganzen Raum. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Noch immer hielt Luffys Hand die seine. Nur ganz leicht, berührte ihn kaum. Law räusperte sich, schluckte und räusperte sich erneut. „Uhm … klar … kann ich machen, wenn du das möchtest“, antwortete er schnell. Er war sich zwar absolut nicht sicher, ob das eine gute Idee war, aber wenn Luffy sich dadurch sicherer fühlte … dann konnte es doch nicht so schlecht sein, oder?
 

Luffy sah zu ihm auf, ein dankbares Lächeln huschte über seine Lippen. „Danke“, hauchte er fast. Er ließ Laws Hand los und ging dann in Richtung Bett. Law folgte ihm nach einigen Sekunden, ihm war nach wie vor nicht ganz wohl dabei. Luffy legte sich auf das Bett und Law auf die andere Seite.
 

Es war ziemlich seltsam, so dicht bei Luffy zu liegen, dieser schien sich allerdings zu entspannen, sobald er Law neben sich spürte. Law konnte hören, wie der Atem seines Gegenübers immer ruhiger wurde. Es war bereits vollkommen dunkel im Raum und das machte die Sache nicht gerade besser.
 

Luffy lag ihm mit dem Rücken zugewandt. Es waren gute zehn Zentimeter Platz zwischen ihnen, aber selbst das war noch nicht weit genug weg für Law. Er merkte, dass Luffy ziemlich schnell eingeschlafen war. Er musste vollkommen übermüdet gewesen sein. Schon während der Untersuchung hatte er kaum noch die Augen aufhalten können.
 

Law drehte sich auf den Rücken und starrte im Dunkeln die Decke an. Seine Gedanken rasten immer wieder um die Tatsache, dass er hier gerade neben Luffy im Bett lag, er hätte ehrlich gesagt nie gedacht, dass das noch einmal passieren könnte.
 

Seine Gedanken waren in den letzten zwei Wochen immer wieder um Luffy und die Babys gekreist. Er hatte versucht, es zu unterdrücken. Er wollte nicht daran denken. Diese Babys … Er wusste nicht, wie er es handhaben sollte. Er fragte sich die ganze Zeit, was er machen würde, wenn sich herausstellte, dass diese Kinder von ihm waren. Er hatte in seinem Leben nie drüber nachgedacht, Kinder in die Welt zu setzen.
 

Klar, er hatte dafür nie Zeit gehabt, damals war er zu jung und es war sowieso zu ungewiss gewesen, ob er überhaupt ein Alter erreichen würde, in dem er alt genug für ein eigenes Kind war. Danach war er nur von seinen Rachegedanken besessen gewesen und da hatte sich auch keine Möglichkeit ergeben. Zudem war eh keine der Frauen, die ihm unterwegs begegnet waren, ansatzweise interessant genug gewesen. Er hatte nie darüber nachgedacht, eine von ihnen als langfristige Partnerin zu sehen.
 

Er hatte auch natürlich nicht darüber nachgedacht, als er Luffy – zusammen mit Eustass Kid – ins Bett gezerrt hatte. Er hatte vollkommen verdrängt gehabt, dass Luffy nun weiblich war und durchaus auch in der Lage war, nun Kinder zu bekommen.
 

Noch immer ohrfeigte er sich innerlich selbst für diese Dummheit. Hätte er nur einige Sekunden mal sein Gehirn eingeschaltet, dann wäre das alles nie passiert. Dann hätte er jetzt nicht diese ganzen Probleme, dann hätte er sich jetzt nicht zwei Wochen lang so einen Kopf machen müssen.
 

Law wusste nicht, wie er selbst zu den Kindern stand, es war etwas so unsicheres. Wenn sie von ihm waren, dann war es – mittlerweile – okay für ihn. Er könnte das akzeptieren. Er hatte sich damit abgefunden, Vater zu werden. Er würde Luffy auch dabei unterstützen. Immerhin hatte ihm der Strohhut mehr als einmal das Leben gerettet. Sie waren so etwas wie Freunde geworden.
 

Womit er nicht umgehen konnte, war die Tatsache, dass die Kinder eben auch nicht von ihm sein könnten. Dass es Kids Kinder waren. Er wollte nicht daran denken. Denn er würde sich garantiert nicht um fremde Kinder kümmern. Sollte sich herausstellen, dass es Kids Kinder waren, so würde er noch am selben Tag verschwinden.
 

Er war zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, sich auf etwaige Gefühle, bezüglich der Kinder einzulassen. Denn wenn es nicht seine waren … Law schluckte, er hielt es nicht mehr neben Luffy aus. Da der Strohhut tief und fest schlief, beschloss Law aufzustehen. Er schwang seine Beine über den Bettrand und erhob sich leise. Er ging in Richtung seiner Couch.
 

Er ließ sich darauf nieder. Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Oberschenkel. Seine Hände hatte er zusammengefaltet. Die Stirn auf die Fingerknöchel gestützt. Er atmete tief ein und aus. Kaute auf der Innenseite seiner Unterlippe herum.
 

„Law? Ist alles okay?“, hörte er Luffy fragen. Wie hatte er so schnell gemerkt, dass Law das Bett verlassen hatte? Er war so müde gewesen, dass er innerhalb von Minuten tief und fest geschlafen hatte. – Law hob den Blick an und sog tief Luft durch die Nase ein, er räusperte sich leise. „Ja, alles gut, mach dir keine Sorgen, schlaf einfach weiter“, kam es leise von ihm.
 

Luffy richtete sich halb auf, stützte sich auf seinen Ellbogen. Er sah einige Zeit zu Law. Es war zu dunkel, um etwas Genaues zu erkennen, nur schemenhafte Umrissen. Durch sein Kenbunshoku merkte er, dass Law etwas bedrückte.
 

Etwas umständlich strampelte Luffy die Decke von sich. Auch wenn er fix und fertig war, wollte er wissen, was mit Law los war. Er stand auf, mit den Fingern rieb er sich über die Augen. Er lief auf Law zu.
 

„Was ist?“, fragte er. Er kniete sich vor Law hin. – Law saß noch immer vorgebeugt da, die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt, doch jetzt hatte er die Handflächen gerade gegeneinander gepresst, Daumen und Zeigefinger formten jeweils ein L. Er hatte die Kanten seiner Finger gegen seinen Mund gelegt. Das Kinn im Übergang zwischen Zeigefinger und Daumen.
 

„Ich weiß nicht, was los ist. Ich kriege meine Gedanken nicht auf die Reihe“, gab Law schließlich zu. Es machte nichts. Es war Luffy. Er konnte ruhig wissen, wie es in Law aussah. – „Welche Gedanken?“, hakte Luffy nach. Er kniete noch immer vor Law, seine Hände legten sich auf Laws Unterarme.
 

„Meine Gedanken über dich. In den letzten zwei Wochen hab ich an nichts anderes mehr gedacht“, seine Stimme war leicht undeutlich, da die Finger noch immer vor seinem Mund waren. „Ich bin hin und her gerissen. Die ganze Zeit schon weiß ich nicht wirklich was ich dagegen machen soll. Je mehr Zeit wir mit einander verbracht haben, desto schlimmer wurden meine Gedanken.“
 

Er hielt kurz inne, als er erkannte, dass Luffy das durchaus falsch verstehen konnte. „Nicht in bösem Sinne, ich hab keine Hintergedanken, wie auf Divertimento. Ich …“, er stockte, weil er nicht wusste, wie er fortfahren sollte. Luffy hockte noch immer vor ihm, sah ihn in der Dunkelheit an und wartete. „Ich merkte, dass ich immer häufiger einfach nur in deiner Nähe sein wollte. Je länger wir zusammen waren, desto stärker wurde das Gefühl. Je größer dein Bauch wurde, desto mehr habe ich realisiert, dass ich …“
 

Es fiel ihm schwer, seine Gedanken so offen zu legen, er war das nicht gewohnt. Immer nur hatte er seine Gefühle verschlossen. Immer wurde er für ein Monster gehalten, weshalb er es nicht für nötig empfunden hatte, darüber zu reden. Als Kind schimpfte man ihn so, da er diese Krankheit hatte. Später, nach Cora-sans Tod, war er innerlich zu erkaltet. Er wollte von sich aus, niemanden mehr in sein Herz lassen.
 

Eine Schutzreaktion, damit ihn niemand mehr verletzen konnte. Aber auch, damit er seine Rachegedanken niemals vergas. Gefühle empfand er als Schwäche. Irgendwann hatte er einfach verlernt darüber zu reden. Er hatte sich nie wieder jemandem anvertraut. Bis jetzt …
 

Er fragte sich, wie Luffy das wohl auffassen würde. Immerhin hatte er ihn die ganze Zeit nur benutzt gehabt. Anfangs, als sie die Allianz gründeten. Da hatte er ihn nur für seine Zwecke missbrauchen wollen. Aber es hatte sich herausgestellt, dass Luffy eh nur das machte, was er wollte. Letztendlich war sein Plan aufgegangen, Doflamingo war besiegt und Kaido war rasend vor Wut.
 

Und dann trennten sich ihre Wege, bis sie sich schließlich auf Divertimento wieder trafen. Er hatte nie gedacht, Luffy mal in so einem Zustand zu sehen. Weiblich … er war fasziniert davon gewesen, das gab er zu. Er hätte es nie für möglich gehalten, mal so sehr von Luffy fasziniert zu sein. Aber auch da hatte er ihn nur missbraucht.
 

Tja, und jetzt fanden sie sich in so einer Situation wieder. Als Namis Anruf kam wusste er nicht, was er davon halten sollte. Er war ein möglicher Kandidat gewesen, der Luffy geschwängert haben sollte. Seine Gedanken waren Amok gelaufen und er hatte versucht, sich einzureden, dass das Kids Kinder waren. Er wollte damit nichts zu tun haben, doch jetzt.
 

Jetzt hoffte er schon fast, dass es seine Kinder waren. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Eustass Kid länger als nötig an Luffys Seite war.
 

Law biss sich auf die Unterlippe, er schüttelte leicht den Kopf. „Ich habe mich immer weiter damit abgefunden, dass ich Vater werden könnte. Und irgendwann fingen meine Gedanken an, sich mehr um die Babys zu drehen. Und dann wurde ich wieder nervös. Ich meine, was ist, wenn es meine Kinder sind. Was ist, wenn es nicht meine Kinder sind. Wenn ich jetzt anfange, mich darauf einzulassen und am Ende stellt sich heraus, dass es Kids Kinder sind … was dann?“, er wirkte hoffnungslos überfordert, als er versuchte, seine Gedanken auszusprechen.
 

Luffy hörte ihm aufmerksam zu. „Immer wieder muss ich daran denken, dass es genauso gut Kids Kinder sein könnten. Ich könnte sie nicht aufziehen, selbst wenn ich es wollte. Und ich weiß genau, dass Kid sich auf keinen Fall um die beiden kümmern wird. Noch dazu …“, er stoppte wieder.
 

„Was ist noch?“, Luffy erhob sich und ließ sich neben Law auf die Couch sinken. – Law stieß die Luft aus. „Noch dazu merke ich, dass du mir inzwischen …“, wieder stockte er, er löste seine Hände von einander, ballte sie stattdessen zu Fäusten. „… mehr bedeutest, als ich zugeben mag“, kam es letztendlich leise von ihm. „Das habe ich herausgefunden, als ich zwei Wochen nach dir gesucht habe.“
 

Luffys Augen weiteten sich, als er das hörte. Er atmete zittrig durch den Mund ein. Sein Herz machte einen Satz. Er sah Law an, er konnte es kaum glauben, was er da eben vernommen hatte.
 

Seine Hand legte sich auf eine von Laws Fäusten. Er drückte sie. Er war ziemlich erleichtert, als er vollkommen realisiert hatte, was Law da eben gesagt hatte. Er hatte seit einiger Zeit festgestellt, dass er gerne in Laws Gegenwart war. Er hatte ihn gerne um sich herum. Suchte auch immer seine Nähe, sah automatisch zu ihm, wenn er nach der Meinung gefragt wurde, weil er wissen wollte, was Law davon hielt.
 

Allerdings hatte er sich nie getraut, ihm etwas von diesen Gedanken zu sagen, denn immerhin wusste er, dass Law nicht aus freien Stücken hier war. Er wusste, dass er die Entschuldigung von damals nur ausgesprochen hatte, weil Nami ihm gedroht hatte. Er wusste, dass Law diese Kinder nicht wollte – genauso wenig wie Kid.
 

Jetzt von ihm zu hören, dass er sich vorstellen konnte, sich um die Kinder zu kümmern – sofern es seine waren – fühlte sich unglaublich gut an. Luffy war davon ausgegangen, dass weder Kid noch Law bleiben würden, sobald klar war, von wem diese Kinder waren.
 

Als er dann von Gesche gefangen gehalten wurde, hatte er so sehr gehofft, dass Law ihn retten würde. Dass er nach ihm suchen würde. Er wusste jetzt, dass sie ihn gesucht hatten – er hatte erfahren, dass Kid nicht einen Finger gekrümmt hatte, dass es ihm wahrlich egal gewesen war. Er war froh gewesen, zu hören, dass Law nach ihm gesucht hatte.
 

„Du bedeutest mir auch viel“, er drückte Laws Hand. „Du weißt gar nicht, wie sehr ich mir wünsche, dass diese Kinder von dir sind“, murmelte er. „Ich habe, während ich dort unten war, immer wieder gehofft, dass du kommen würdest“, Luffy lehnte seinen Kopf auf Laws Schulter.
 

„Der Gedanke daran, dass du kommen würdest, hat es erträglicher gemacht“, seine Stimme war leise. „Ich war froh zu hören, dass du nach mir gesucht hast. Das bedeutet mir viel“, ein leichtes Lächeln bildete sich auf Luffys Lippen.
 

Law wandte sich zu ihm. Er zögerte kurz, doch dann legte er seine Stirn an Luffys Kopf. Er öffnete seine Faust und ergriff Luffys Hand. „Ich kann dir leider nicht versprechen, dass es deine Kinder sind. Wir werden wohl warten müssen, bis sie da sind. Aber ich habe im Gefühl, dass es deine sind. Vielleicht ist das so, weil ich es mir so sehr wünsche“, murmelte Luffy. Er hob seinen Kopf und sah Law in der Dunkelheit an.
 

Dieser erwiderte den Blick, seine Augen waren auf Luffys fixiert. „Ich hoffe es auch“, meinte er leise. Seine Stirn legte sich wieder an Luffys. – Es blieb einige Zeit still. Noch immer herrschte eine seltsame Spannung im Raum. „Magst du … magst du meinen Bauch mal anfassen?“, kam es zögernd von Luffy. Er brauchte zwei Anläufe, ehe er die Frage formulieren konnte.
 

Law sog die Luft ein, er lehnte sich leicht zurück. Noch immer hielt er mit einer Hand Luffys fest. „Ich … weiß nicht“, er hatte Luffys Bauch noch nie berührt. Er wollte, wenn es irgendwie möglich war, verhindern, eine Bindung zu den Kindern aufzubauen. Auch wenn er sich eingestehen musste, dass das schon jetzt fehlgeschlagen war.
 

Luffy hielt ihm seine freie Hand hin. Noch immer war sein Blick auf Law gerichtet. Zögerlich legte dieser seine Hand in Luffys. Wenige Sekunden später presste der Strohhut sie gegen seinen Bauch. Law spannte sich leicht an.
 

Ein Kloß hatte sich in seinem Hals gebildet, als er den Bauch berührte. Er schluckte kurz, ehe er seine Hand langsam bewegte. Es war ein sehr gutes Gefühl, auch wenn es etwas ungewohnt war. Seine Augen weiteten sich leicht, als er einen Tritt fühlte.
 

Luffy kicherte leicht. „Fühlt sich gut an, sie haben seit einiger Zeit nicht mehr getreten, aber anscheinend ist jetzt wieder alles in Ordnung“, er fuhr ebenfalls mit seiner Hand über seinen Bauch. Seine und Laws trafen sich irgendwann.
 

Laws Mundwinkel zogen sich ebenfalls leicht nach oben, als er Luffy kichern hörte, es klang schön. Er hatte es vermisst, das wurde ihm erst jetzt klar. Er schlang seine Finger um Luffys. Sein Atem war jetzt ruhig, er war nicht länger nervös, wie zuvor. Er wusste, dass irgendwie alles in Ordnung kommen würde.
 

Er sah Luffy durch die Dunkelheit an. Er kaute auf seiner Unterlippe herum, während er sein Gegenüber betrachtete. Leicht beugte er sich vor, zögernd näherte er sich Luffys Gesicht. Er presste nur ganz kurz und sehr leicht, seine Lippen auf Luffys Stirn.
 

Kurz schlossen sich Luffys Augen, auch er beugte sich weiter vor. Er griff fester nach Laws Hand. Er hob das Kinn leicht an, er wartete.
 

Law lehnte seine Stirn wieder gegen Luffys, er atmete durch den Mund ruhig ein und aus. Luffy konnte Laws Atem spüren, er war so nah … Seine Augenlider waren halb geschlossen.
 

Zögernd überbrückte Law schließlich den Abstand zwischen ihren Mündern. Er küsste Luffy, nur kurz und sehr scheu. Ihre Lippen berührten sich kaum dabei. Luffy lehnte sich noch weiter vor, signalisierte Law, dass es okay war.
 

Ein weiteres Mal trafen sich ihre Lippen, Law hielt den Kuss einige Sekunden, genoss es richtig. Das war so ganz anders als ihre ersten Küsse, viel, viel besser. Er löste sich von Luffy. Dieser senkte leicht beschämt den Blick. Ein zaghaftes Lächeln auf dem Gesicht.
 

„Kommst du wieder mit ins Bett?“, konnte Law ihn fragen hören. „Aber diesmal bleibst du bei mir, ja?“ – „Versprochen“, murmelte Law.
 

Luffy stand auf und zog Law wieder mit zum Bett. Sie legten sich hin und zögernd schlang Law einen Arm um Luffy, dieser hielt den Arm fest, als sei er ein kostbarer Schatz. „Lass nicht los, ja?“, wisperte er. – „Ja, versprochen“, antwortete Law ebenso leise. Er hauchte einen Kuss auf Luffys Wange, ehe er sich zurücklehnte.
 

Luffy war schnell eingeschlafen, Law ebenso. Es war still in ihrer Kajüte. So still und so friedlich.

Kapitel 39

3. Dezember 1525
 

„Lauf doch, lauf immer weiter“, kam es keuchend von dem jungen Mann, sein schwarzes, zottiges, schulterlanges Haar war ein einziges Durcheinander, sie hingen ihm im Gesicht und nahmen ihm fast die Sicht. Seine unnatürlich blauen Augen sahen sich hektisch in der Gegend um.
 

„Ich kann nicht mehr“, keuchte sein kleines Gegenüber. „Dieses Virus … es tut so weh!“, ihre Stimme klang kläglich. – „Wenn wir hier raus sind, geb ich dir was, aber bis dahin musst du noch durchhalten!“, sprach der Mann, seine Stimme war gedämpft, er wollte seine Verfolger nicht noch unnötig auf sich aufmerksam machen.
 

Er beugte sich während des Laufens runter und hob seine Begleitung auf. Sie klammerte sich atemlos an sein graues, schlabberiges Shirt. Sie vergrub ihr Gesicht darin um ihre lauten Atemgeräusche zu Dämpfen.
 

Der Mann bog um eine Ecke und ging in Deckung. Er hatte ein Tor erreicht, das nach draußen führte. Es war allerdings fast geschlossen. Jemand hatte es ein Stück offen gelassen – extra für sie. „Fast geschafft“, wisperte er.
 

Er duckte sich unter dem Tor hindurch und stand auf. Er lief schnell weiter, einfach nur immer weiter. „Ich bring dich hier raus, Dixie, nur keine Sorge“, er tätschelte den Kopf seiner kleinen Begleitung und versuchte sie so, weiter zu beruhigen.
 

Seine Schritte wurden jäh unterbrochen, als vor ihnen eine Person auftauchte. „Santiago …“, keuchte er auf. – „Also wirklich Stígandr, wie kannst du einfach so abhauen …“, Santiagos Miene war ausdruckslos. Er lehnte gegen einen Baum, die Arme vor der Brust verschränkt.
 

Stígandr fing an zu zittern. „Bitte, lass mich einfach durch. Oder wenigstens Dixie!“, flehte er Santiago an.
 

„Ihr werdet sterben, in nicht mal 48 Stunden, das ist euch doch klar“, meinte Santiago ausdruckslos. „Jedenfalls ohne die hier“, er zog eine Packung hervor. Stígandr wusste, dass dort die Medikamente drin waren, die sie für ihr Überleben brauchten. Santiago schob leicht die Lippen vor. Er hatte die Augenbrauen erhoben. Dann nach einiger Zeit stieß er die Luft aus. „Ach, wisst ihr was? Hier“, er warf Stígandr die Schachtel zu. „Pass gut auf die Kleine auf. Und jetzt mach, dass du hier wegkommst“, Santiago löste einige Papierfetzen von sich und diese sausten auf Stígandr und Dixie zu.
 

„Hey, was …?“, setzte Stígandr verwirrt an, allerdings wurde er unterbrochen, ehe er zu ende sprechen konnte. Er wurde hochgehoben und davon getragen.
 

„Dein Glück, dass du mir begegnet bist. Bei Sammael oder Ozana hättest du nicht so viel Erfolg gehabt“, murmelte Santiago nachdenklich. „Wie gut, dass ich sowieso schon ein Verräter bin“, er schnaubte belustigt.
 

„Gute Arbeit“, kam es von Giovanni. – Santiago drehte sich zu ihm um. „Was hast du Hel erzählt, wegen Luffy und so?“ – Giovanni zuckte mit den Schultern. „Eine böse Nami ist gekommen und hat ihn mir entrissen. Sie war mehr als angepisst deswegen, aber meiner Tochter wird deswegen zum Glück kein Schaden zugefügt.“
 

„Ein Glück. Na, wir sollten hier wohl besser mal verschwinden“, Santiago löste sich in Papier auf und auch Giovanni sah zu, dass er wegkam.
 


 

Luffy gähnte ausgiebig. Er streckte sich, er hatte einfach nur wunderbar geschlafen. Er wollte sich aufrichten, aber Laws Arm verhinderte das. Erst jetzt fiel ihm seine Schlafsituation wieder ein. Schnell drehte er sich zu Law, um zu sehen ob dieser aufgewacht war.
 

Röte schoss in Luffys Wangen, als er sich an letzte Nacht erinnerte. Er wusste nicht wirklich, was da abgegangen war, aber es hatte sich gut angefühlt. Verdammt gut. Und Law hatte ihn geküsst, was sich auch nicht schlecht angefühlt hatte, zumindest nicht so wie beim letzten Mal.
 

Sein Herzschlag beschleunigte sich leicht, als er Law so nah neben sich spürte. Er blieb ganz ruhig liegen um Laws gleichmäßigem Atem zu lauschen. In seinem Bauch kribbelte es, das hatte nichts mit seinen Babys zu tun, noch war es ein unangenehmes Gefühl. Es war schön.
 

Allerdings stellte er sich jetzt die Frage, wie sie nun zueinander standen. Er wusste es wirklich nicht. Er würde ihn definitiv fragen müssen. Er betrachtete Laws schlafendes Gesicht. Er war ihm so nah … er könnte ihn berühren, er müsste sich nur drehen und die Hand ausstrecken. Er hob die Hand an, streckte sie auch schon aus, allerdings stoppte er.
 

So ganz traute er sich nicht. Er wusste nicht wieso, aber seine Finger stoppten, bevor sie Laws Haut berührten. Er ließ die Hand wieder sinken. Er wäre gerne noch länger liegen geblieben, doch ein unangenehmes Gefühl durchzog ihn. Die Natur rief und so musste er sich aus dem Bett – und Laws Umarmung – befreien. Er versuchte es möglichst leise, damit er Law nicht weckte. Er schaffte es irgendwie und huschte schnell ins Bad.
 

Law wurde durch das Zuziehen der Tür geweckt. Er holte tief durch die Nase Luft, als er blinzelnd und ein wenig verwirrt die Augen aufschlug. Mit dem Handrücken fuhr er sich einige Male über die Augen. Er streckte sich und ein Gähnen entfuhr ihm.
 

Er blieb auf dem Rücken liegen, den einen Arm über dem Kopf ausgestreckt. Der andere ruhte auf seinem Bauch. Mit den Fingern trommelte er auf der Decke herum. Ihm fiel augenblicklich wieder ein, was gestern Nacht passiert war.
 

Schwer stieß er die Luft durch den Mund aus. Er starrte zur Decke und fuhr mit der Zungenspitze einige Male gedankenverloren über die obere Zahnreihe. Er fragte sich, wie es jetzt zwischen ihm und Luffy stand. Was hatte der Kuss von letzter Nacht wirklich zu bedeuten?
 

Luffy hatte ihm gesagt, dass er ihn mochte. Und er hatte Luffy gesagt, dass er ihn mochte. Er wusste nicht recht, was er von der ganzen Situation halten sollte. Denn es gab da ein kleines Problem …
 

Er mochte Luffy. Ja, er fühlte sich zu ihm hingezogen. Allerdings zu dem weiblichen Luffy. Er konnte nicht behaupten, sich seiner Gefühle dem männlichen Luffy gegenüber auch so sicher zu sein. Er wusste nicht, was er machen würde – wie er reagieren würde – wie er fühlen würde – wenn Luffy nach der Schwangerschaft wieder ein Mann wurde.
 

Er konnte es wirklich nicht sagen, das überstieg seine Vorstellungskraft. Aus diesem Grund wusste er, dass er die Beziehung zu Luffy nicht weiter ausbauen durfte. Er konnte das einfach nicht tun. Nicht so lange er nicht wusste, was er dem männlichen Luffy gegenüber fühlen würde.
 

Ihm war klar, dass Luffy eines Tages wieder ein Mann werden würde, wahrscheinlich früher, als ihm lieb war. Er wollte Luffy nicht schon wieder einfach nur benutzen, das hatte der Kapitän der Mugiwara-Bande einfach nicht verdient.
 

Aber was sollte er ihm jetzt sagen? Ging Luffy davon aus, dass sie jetzt irgendwie so etwas wie ein Paar waren? Er hoffte nicht, er hoffte, dass Luffy verstehen würde, dass nichts zwischen ihnen laufen konnte. Er musste es unterbinden, dass sich Luffy Hoffnungen machte, die er nicht erfüllen konnte. Er wollte ihn auf keinen Fall schon wieder enttäuschen.
 

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als sich die Tür zu seinem Badezimmer öffnete und Luffy hervor kam. Als er sah, dass Law wach war, verlangsamten sich seine Schritte. Er sah ein wenig beschämt auf den Boden. Es sah so aus, als ob er nicht wusste, ob er sich wieder zu Law ins Bett legen, oder flüchten sollte.
 

Law richtete sich leicht auf, stützte sich auf seine Ellbogen. Er beobachtete Luffy, der sich langsam dem Bett näherte und sich dann schließlich auf die Kante setzte. Er hatte die Hände zusammengefaltet und blickte auf den Boden. Seine langen schwarzen Haare waren ein leichtes durcheinander.
 

Law konnte nur Luffys Profil sehen, aber er konnte sagen, dass die Wangen des Strohhuts gerötet waren. Luffy räusperte sich leise. „Morgen“, kam es von ihm.
 

„Morgen“, entgegnete Law. Er beobachte Luffy weiter, dieser wirkte sichtlich nervös und so, als ob ihm noch etwas anderes auf dem Herzen lag. Bestimmt wollte er auch wissen, wie es jetzt zwischen ihnen stand.
 

Law war sich nicht ganz sicher, ob er das Thema jetzt ansprechen sollte. Obwohl natürlich gerade jetzt ein geeigneter Zeitpunkt war. Nachher würden sie von anderen umgeben sein, was es wohl unmöglich machte, mit ihm darüber zu reden.
 

Luffy räusperte sich, Law konnte seine Nervosität beinahe spüren. Leicht drehte der Strohhut den Oberkörper. Sein Blick suchte Laws, er kaute auf seiner Unterlippe herum. „Ähm, wegen gestern Abend …“, setzte er zögernd an.
 

Law sah ihn aufmerksam an, signalisierte ihm, dass er fortfahren sollte. „Wie steht es jetzt zwischen uns?“, wollte Luffy wissen.
 

Der Chirurg des Todes kaute auf der linken Seite seiner Unterlippe herum, er richtete sich in eine sitzende Position auf, die Arme vor der Brust verschränkt. Er warf Luffy einen ernsten Blick zu. „Ich weiß es nicht“, begann er. Er rutschte zur Bettkante und schwang seine Beine über den Rand. Er ließ sich neben Luffy nieder. „Ich habe gemeint, was ich gesagt habe, dass du mir sehr viel bedeutest. Aber um ehrlich zu sein … selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht mit dir zusammen sein, nicht zu diesem Zeitpunkt“, gab Law zu.
 

Law hörte, wie Luffy kurz die Luft einsog. Der Strohhut nickte schließlich. „Verstehe, wegen den Babys, richtig?“, er presste die Lippen fest aufeinander.
 

„Ja“, antwortete Law nur. Er brachte es nicht über sich, Luffy auch noch zu sagen, dass er bisher nur die weibliche Form attraktiv fand und er nicht wusste, ob er mit der männlichen eine Beziehung eingehen konnte. Er fühlte sich schlecht dafür, dass er es ihm nicht sagen konnte. Es lastete auf ihm, aber dennoch schwieg er.
 

„Ist schon okay“, kam es von Luffy. Es hörte sich so an, als ob sich ein großer Kloß in seinem Hals befand, der ihm das Atmen und Sprechen erschwerte. Er öffnete den Mund, als wollte er noch etwas sagen, aber er es kam nichts. Einige Sekunden später schloss er ihn wieder. Mit der Zunge fuhr er sich über die Lippen, sein Blick wanderte zur Tür.
 

„Ich … hm, geh dann mal auf die Sunny rüber“, meinte er schließlich. Er erhob sich und verließ fast schon fluchtartig Laws Kajüte.
 

Law sah ihm einige Sekunden nach, ehe er sich nach hinten auf die Matratze fallen ließ und ein frustriertes Knurren ausstieß. Er bedeckte mit den Händen sein Gesicht, danach zog er sie langsam nach unten, seine Finger gruben sich in seine Haut und verzogen sie leicht nach unten. „Oh, fuck. Das ist ja ganz super gelaufen, Trafalgar“, grummelte er.
 


 

Luffy kletterte zurück auf die Sunny und lief schnell in die Bibliothek. Er schloss hinter sich die Tür und seufzte auf. Er lehnte sich gegen das Holz, frustriert ruckte er mit dem Kopf zurück, sodass dieser etwas unsanft gegen die Tür knallte. „Verdammt“, stieß er leicht wütend, leicht enttäuscht aus.
 

Heftig stieß er die Luft aus und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. „Das ist ja super gelaufen“, er biss die Backenzähne zusammen. Kopfschüttelnd stieß er sich von der Tür ab und ging auf den Schrank zu. Er zog frische Kleidung hervor und zog sich um. „Nutzt ja nichts. Was hab ich mir eigentlich dabei gedacht, ich bin so bescheuert“, murmelte Luffy vor sich hin.
 

Hatte er ernsthaft geglaubt, dass Law doch Interesse an ihm hatte, oder so etwas wie eine Beziehung zu ihm anstrebte? Ein wenig schon, aber das war ungefähr genauso wahrscheinlich, wie ein Eustass Kid, der sich doch plötzlich für Kinder interessierte.
 

Nachdem er sich umgezogen hatte, ging er wieder auf die Tür zu. Eben war das Wetter schon ganz schön gewesen, er würde sich mal wieder ausgiebig um Pflanzi kümmern, sie hatte ihn sicherlich ebenso vermisst, wie er sie.
 

An der Tür atmete er noch einmal tief durch und verdrängte alle Gedanken an Law. Er pflasterte sich ein Lächeln auf das Gesicht und trat hinaus. Er begab sich unverzüglich zur Wiese, wo Pflanzi schon sehnsüchtig auf ihn warte. „Luffy! Luffy-fy-fy!“, sie kam rufend und Blätter wackelnd auf ihn zu. Sie lief einige Male um ihn herum und schlang ihre Ranken um ihn.
 

„Hey, ich hab dich auch so schrecklich vermisst, Pflanzi“, lachte er, während er seine Arme um die Pflanze schlang. „Bist du schon wieder größer geworden? Meine Güte, du wächst ja wirklich enorm“, er griff nach der Gießkanne, die ihm Pflanzi hinhielt. – „Wasser, Wasser“, kam es von ihr.
 

„Ja, schon gut, ich gieß dich ja schon“, grinste Luffy, er füllte die Kanne mit Wasser und begann dann, Pflanzi zu gießen und ihre Blatter zu putzen. Sie stieß ein wohliges Pflanzenlachen aus und ihre Ranken schlossen sich um Luffy.
 

„Guten Morgen, Luffy-chwan, hast du gut geschlafen?“, kam es da von Sanji, der gerade aus der Kombüse trat. – Luffy sah zu ihm auf. „Morgen, ja, es ging“, antwortete Luffy, er lächelte Sanji an. – „Soll ich dir etwas zu essen bringen?“
 

„Ja, das wäre super“, Luffy strahlte den Smutje an. – „Gut, dann kleinen Moment, ich bring dir was“, damit machte Sanji wieder kehrt und ging in die Küche zurück. Er summte vor sich hin. Er hatte heute Morgen so gute Laune, er war immer noch so froh, dass Luffy wieder da war.
 

Er stellte sich hinter den Herd und bereitete Luffy einige Pancakes zu. Er registrierte gar nicht, dass Zoro die Küche betrat, zumindest so lange nicht, bis der Schwertkämpfer plötzlich direkt hinter ihm stand.
 

Sanji zuckte mehr als erschrocken zusammen, als Zoro über seine Schulter schaute, und dabei auch noch so frech war, seinen Kopf auf eben jene Schulter zu legen. „Was machst du?“, wollte er wissen.
 

Der Smutje war zum einen erschrocken und zum anderen äußerst verwirrt. Was zur Hölle tat Zoro da? War er noch nicht richtig ausgeschlafen? Merkte er nicht, dass er sich auf Sanji lehnte?
 

„Pancakes für Luffy-chwan“, antwortete er langsam, er hatte den Kopf so weit wie möglich von Zoro abgewandt. „Und was machst du? Bist du noch nicht ausgeschlafen?“, fragte Sanji.
 

„Doch, wieso?“, den Kopf hatte er noch immer auf der Schulter des Smutje, er drehte ihn jetzt aber so, dass er Sanji direkt ansehen konnte. – „Weil du dich gerade auf mich lehnst. Dabei wissen wir doch beide, dass wir uns nicht gerade sehr gut verstehen“, formulierte Sanji vorsichtig.
 

Zoro riss sein Auge auf. „Aber Sanji, wieso sagst du denn so was?“, kam es verwirrt von ihm. – Hatte Zoro ihn gerade beim Namen genannt? Sanji musste sich verhört haben! Es war so gut wie unmöglich, dass Zoro ihn gerade ernsthaft ‚Sanji‘ genannt hatte, das tat er sonst nie!
 

„Mit dir stimmt wirklich etwas nicht. Sonst redest du mich doch auch immer mit einer Beleidigung an, was ist los mit dir?“, wollte er noch einmal wissen. – „Pff, warum sollte ich dich beleidigen? Das gehört sich doch nicht“, antwortete Zoro. „Zudem sollten wir mal an unserer Beziehung arbeiten.“
 

Spätestens jetzt war Sanji absolut klar, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Zoro hatte beim letzten Satz – der überhaupt nicht nach Zoro klang – seine Arme um den Smutje gelegt. Ein eiskalter Schauer lief Sanjis Körper hinauf und wieder hinab. Er überlegte kurz, was Zoros Zustand geistiger Verwirrung ausgelöst haben könnte …
 

Wie vom Blitz getroffen versteifte sich Sanji. „Oh, dieser Bastard“, knurrte er, als ihm klar wurde, dass nur eine einzige Person für dieses Chaos verantwortlich sein konnte. – „Mh? Was meinst du?“, wollte Zoro wissen, dieser schmiegte sich noch fester an Sanji. – „Giovanni dieser dreckige Bastard hat irgendwas mit dir gemacht, als er dein Gedächtnis gelöscht hatte“, fauchte Sanji.
 

„Ach was, Giovanni hat überhaupt nichts gemacht, ich war schon immer so“, meinte Zoro. – „Ganz sicher nicht“, knurrte der Smutje. Er machte schnell die Pancakes für Luffy fertig und befreite sich dann aus Zoros Klammergriff. „Wenn ich diesen Mistkerl erwische, bring ich ihn um …“, meinte Sanji entschieden. Er stieß Zoro von sich weg und lief mit dem Teller nach draußen zu Luffy. Zoro folgte ihm brav.
 

„Hey, Luffy-chwan, ich hab hier dein Essen. Nimm schnell, bevor Zoro wieder ankommt“, Sanji war in Rekordzeit bei Luffy und überreichte ihm den Teller. Danach wich er Zoro aus, der auf ihn zu gestürzt kam und ihn wieder umarmen wollte. – „Oh, was treibt ihr denn da? Streitet ihr euch wieder?“, kam es von Usopp, der sich in der Zwischenzeit zu Luffy gesellt hatte.
 

„Eh, nein. Dieser Giovanni hat wieder irgendwas gemacht, als er Zoros Gedächtnis gelöscht hatte, und jetzt versucht er ständig, mich zu umarmen“, erklärte Sanji, während er Zoro weiterhin auswich.
 

„Bitte? Er versucht dich zu umarmen?“, Usopp hob die Augenbraue an. – „Jep, und er hat mich mit ‚Sanji‘ angesprochen, was er sonst ja nie macht“, führte Sanji weiter aus. – „Ach Sanji, ich hab dir doch gesagt, mit mir stimmt alles, aber du benimmst dich merkwürdig!“, kam es von Zoro, der noch immer hinter Sanji herjagte.
 

Luffy, Usopp und Pflanzi beobachteten das ganze eine Weile. „Ich glaube, da stimmt wirklich etwas nicht“, meinte Usopp schließlich. Er stieß ein tiefes Seufzen aus. „Meine Güte, warum kann eine Begegnung mit Giovanni nicht einmal normal enden? Was ist, wenn Zoro nie wieder normal wird?“, überlegte der Schütze.
 

„Hm, gibt Schlimmeres, denke ich“, meinte Luffy. „Ich mein, er hätte ja auch komplett zu Gios Seite überlaufen können, oder?“ – „Ja, das hätte er auch machen können“, Usopp verschränkte die Arme vor der Brust. „Hoffen wir mal, dass wir Giovanni schnell wieder finden so kann das echt nicht bleiben“, er seufzte auf, Zoro verfolgte Sanji immer noch über das Deck.
 

Der Schütze drehte sich gerade um und wollte sich wieder Pflanzi zu wenden, als er einen schrillen Schrei vernahm. Zuerst ganz leise, und dann immer lauter werdend, so als ob die Person auf sie zu geflogen kam … Moment …
 

Wenige Sekunden später landete etwas mit voller Wucht in seinem Gesicht. Usopp wurde durch die Wucht nach hinten geschleudert und landete unsanft auf dem Rücken, den Kopf stieß er sich auch noch irgendwo an. Er konnte etwas Warmes in seinem Gesicht fühlen, etwas … Pelziges? Zudem noch kleine Krallen, die sich in seine Haut gruben.
 

Nachdem er ein paar Sekunden nur wie paralysiert auf dem Boden liegen konnte, schaffte er es, wieder Gefühl in seine Gliedmaßen zu kriegen. Er richtete sich auf und versuchte sich hektisch schreiend, das Ding aus dem Gesicht zu kratzen.
 

Als er an dem Etwas zog, bohrten sich die Krallen tiefer in seine Haut. „Hilfe, Luffy! Mach das ab, mach es ab!“, schrie er. Seine Finger rutschten ab und das Ding flutschte zurück in sein Gesicht, knallte zum zweiten Mal voll gegen seine Nase.
 

„Moment!“, Luffy stellte den Teller ab und eilte seinem Freund zu Hilfe, er zog an dem Ding, und gemeinsam konnten sie es von Usopps Gesicht lösen. Dabei zogen sich allerdings die Krallen des Tieres über Usopps ganzes Gesicht.
 

Der Schütze stöhnte auf, als er wieder zurück auf den Boden knallte, als das Ding endlich losließ. Luffy flog auch nach hinten, allerdings konnte er sich abfangen. Er hielt das zappelnde Etwas von sich weg.
 

Das Ding quiekte und schrie und zappelte, es trat und schlug um sich, versuchte unter allen umständen sich zu befreien. Doch Luffy hatte es fest im Griff. „Lass mich los!“, quietschte es und plötzlich versenkten sich scharfe Zähne in Luffys Finger. Dieser schrie zwar vor Schmerz auf, hielt das Tier aber dennoch fest.
 

Mittlerweile waren Zoro und Sanji ebenfalls auf den Tumult aufmerksam geworden und waren ihrem Kapitän zur Hilfe geeilt. „Was ist passiert?“, fragte Sanji sogleich. Er sah das zappelnde Etwas in Luffys Händen. Es war winzig, höchstens fünfundzwanzig Zentimeter groß.
 

Sanji sah, dass das Ding einen buschigen Schweif hatte. Er packte es daran und nahm es Luffy ab. „Hey, jetzt verhalt dich mal ruhig!“, rief er dem vermeintlichen Tier zu. Dieses erstarrte, als es plötzlich kopfüber hing. Mit großen Augen schielte es zu Sanji hoch.
 

Jetzt, da es stillhielt konnte man auch endlich erkennen, was das war. Ein Eichhörnchen? … Aber sah komisch aus, fast so wie ein Mensch, nur wesentlich kleiner. Das Mädchen hatte rotbraunes Haar – Fell? – spitze Ohren auf ihrem Kopf. Das Gesicht war nicht ganz so behaart, wies aber mehr tierische, als menschliche Züge auf. Zum Beispiel die großen Augen, die Nase und vergrößerte Schneidezähne. Ihre Hände und Füße sahen menschlich, allerdings mit scharfen Krallen verseht, aus. Ihr Körper steckte in einem winzigen grauen Kleidchen, und dann war da noch der buschige, rotbraune Schweif, den Sanji gepackt hatte. Das war tatsächlich ein Eichhörnchen-Mädchen. Und nicht etwa auf Mink-Art. Nein, eher so wie Chopper.
 

Das Mädchen sah ihn mit großen schwarzen Augen an, sie zitterte am ganzen Körper. Da sie sich jetzt beruhigt hatte, griff Sanji sie mit der anderen Hand und drehte sie um. „Was zur Hölle bist du?“, wollte er erstaunt wissen.
 

Noch immer verängstigt zitternd sah sich das Mädchen um, ihre Nasenflügel bebten, als sie hektisch die Luft ein und aus stieß. „Ich bin ein Eichhörnchen … und ich heiße Dixie“, kam es mit hoher, piepsiger Stimme von ihr. „M-Meine Nummer lautet Z-066 und ich bin aus der Subjekt-Reihe Zoan. Typ: Mensch-Mensch-Frucht“, ratterte sie herunter.
 

Zoro, Sanji, Luffy und Usopp sahen sich abwechselnd an. „Was hat das zu bedeuten? Die Mensch-Mensch-Frucht gehört doch Chopper!“, mischte sich Luffy ein. – Sanji konnte fühlen, wie Dixies Lungen und Herz arbeiteten. Ihr Brustkorb hob und senkte sich äußerst heftig.
 

„Ja, die große Meisterin hat mir das Serum mit der kopierten Mensch-Mensch-Frucht gegeben. Das Ergebnis wirkte sich auf Klein-Dixie – wie sie von Stígandr genannt wurde – äußerst positiv aus. Klein-Dixie war in der Lage, eine mehr oder weniger menschliche Form anzunehmen und sich später wieder in ein Eichhörnchen zurück zu verwandeln. Die anderen Subjekte dieser Testreihe verliefen nicht so erfolgreich“, bedauern war in ihrer Stimme zu hören.
 

„Was für andere Tests? Wer ist diese ‚Meisterin‘?“, hakte Sanji nach. – „Mehr Tests mit Tieren. Auf unsereins wurde die Mensch-Mensch-Frucht übertragen. Unsere Meisterin heißt Hel. Sie erforscht die Wirkung der Frucht – und noch vieler anderer – auf Mensch und Tier. Allerdings sind viele Experimente nicht erfolgreich. Klein-Dixie ist eines von acht erfolgreichen Experimenten. Die restlichen 70 … fanden alle ihr frühzeitiges Ableben“, erklärte sie noch trauriger als zuvor.
 

Plötzlich richteten sich Dixies Ohren auf, ihr Schweif wickelte sich um Sanjis Handgelenk. „Bitte, Sie großen Herrschaften … und Frauschaften. Ich muss meinen Retter – Stígandr – finden. Er hat die Medizin, die ich zum Überleben brauche“, sie sah Sanji mit großen Augen an. – „Was für eine Medizin?“, wollte der Smutje wissen.
 

„Die Tabletten, die Klein-Dixie einmal, alle vierundzwanzig Stunden nehmen muss, ansonsten greifen die Zellen des Serums, das uns die Meisterin gegeben hat, Klein-Dixies Zellen an und Klein-Dixie würde qualvoll in ihrem Blut ersticken. Der Papier-Mann hat Klein-Dixie und Stígandr entkommen lassen und uns mit einer Papier-Wolke davonfliegen lassen. Doch unterwegs sind Stígandr und Klein-Dixie getrennt worden. Stígandr ist irgendwo auf dieser Insel da gelandet. Aber Klein-Dixie ist nur von geringer Körpergröße und könnte Stígandr niemals in so einer großen Stadt finden. Bitte, erbarmen Sie sich und helfen Sie Klein-Dixie!“
 

Wieder sahen sich die vier Piraten an. „Klar, wir helfen dir“, entschied Luffy schließlich. – „Bist du verrückt? Wir kennen sie doch gar nicht! Was, wenn das eine Falle von Hel ist? Zumal, du kannst sowieso nicht mithelfen, nachher gehst du wieder verloren, oder läufst wieder irgendwelchen Entführern in die Arme“, gab Usopp zu bedenken.
 

„Also ich werde den Typ suchen gehen“, kam es da entschieden von Zoro. „Ich meine“, er schnappte sich Dixie aus Sanjis Händen, „schaut sie euch an! Diesem kleinen, süßen Wesen kann man doch nichts abschlagen!“, er hielt Dixie mit beiden Händen so hoch, dass die anderen ihr ins Gesicht sehen konnten und vor allem in ihre großen schwarzen Knopfaugen.
 

„Awww …“, stießen Usopp und Luffy aus. – „Mit dir stimmt zwar gerade echt was nicht, Marimo, aber du hast recht. Ich kann ihr ebenfalls keinen Wunsch abschlagen Keine Sorge, Dixie, ich helfe dir ebenfalls beim Suchen“, meinte Sanji.
 

„Yeah, dann können wir zusammen suchen!“, Zoro grinste und schnappte sich Sanjis Hand. „Komm schon, das wird lustig!“, damit zog Zoro den verstörten Smutje mit sich. – „Meine Güte, was hat Giovanni bloß gemacht? Zoro ist ja total verändert!“, kam es von Usopp.
 

„Ich hab keine Ahnung“, antwortete Luffy, er fuhr sich mit der Hand durch die Pony-Haare. „Das ist auf der einen Seite echt gruselig, aber auf der anderen Seite auch wieder lustig.“ – „Für Sanji glaube ich nicht so“, Usopp rieb sich über die Kratzer, die Dixie auf seiner Haut hinterlassen hatte. „Muss ich jetzt auch noch hinterher, oder meinst du, die beiden reichen aus?“, wollte er wissen.
 

Luffy zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich meine, jetzt sind sie schon weg und wir wissen gar nicht, wie dieser Sti …. Stier-Junge aussieht“, meinte Luffy. „Deshalb bleib hier und hilf mir mit Pflanzi“, er lächelte. – „Okay, das klingt vernünftig“, der Schütze nickte.
 

Sie machten sich daran, sich weiter um Pflanzi zu kümmern.

Kapitel 40

3. Dezember 1525
 

Zoro lief eilig durch die mit Menschen vollgestopften Straßen, er sah sich immer wieder suchend um. Er hoffte Stígandr zu finden, obwohl er nicht einmal wusste, wie der Typ aussah.
 

Er zog Sanji hinter sich her. Dieser konnte kaum schritt halten, was ihn mehr als nur ein wenig überraschte. „Oi, Marimo! Jetzt warte doch mal!“ Sanji trat auf die Bremse, doch er wurde weiterhin von dem Schwertkämpfer mitgeschleift. Seine Schuhe qualmten sogar schon.
 

„Was ist denn? Dixie meinte doch, wir dürfen keine Zeit verlieren!“, kam es von Zoro. Er hielt abrupt an und drehte sich zu Sanji um, dieser stolperte nach vorne und knallte unsanft gegen Zoro. – „Meine Güte, was zur Hölle ist nur los mit dir, blöder Säbelrassler“, knurrte Sanji, während er zurück trat. „Hast du schon mal dran gedacht nachzufragen, wie der Kerl aussieht?“
 

Zoro öffnete den Mund um zu antworten, allerdings bemerkte er da, dass er wirklich nicht nachgefragt hatte, weshalb er ihn wieder zuklappte. „Siehst du, das dachte ich mir“, kam es verstimmt von Sanji, der Smutje verdrehte genervt die Augen.
 

„Hey, Dixie, wie sieht dieser Stígandr aus?“, wollte Sanji von dem Eichhörnchen-Mädchen wissen. – Dixie sah zu dem Koch auf. Mit hoher Stimme begann sie zu sprechen. „Stígandr ist groß, sehr groß sogar, hmmm, ungefähr so groß wie der Herr, mit dem grünen Haar“, sie drehte den Kopf und sah Zoro an.
 

„Er hat lange schwarze Haare, so bis zu den Schultern und seine Augen sind von einem unnatürlichen Blauton. Klein-Dixie hat noch nie so blaue Augen gesehen. Er trägt ebenfalls graue Kleidung, ähnlich wie Klein-Dixie. Alle bei uns müssen so etwas tragen.“
 

„Gibt es noch irgendetwas, das auffällig an ihm ist?“, hakte Sanji nach. – Dixie überlegte kurze Zeit. „Uhm … nun ja, er trägt einen Verband am rechten Arm, auch über seine Hand, denn diese ist vollkommen … ich weiß nicht was es ist, es glänzt jedenfalls schön“, antwortete sie.
 

„Es glänzt? Was meinst du damit“, fragte Zoro, er bewegte die Hand und drehte somit Dixie in seine Richtung. Das kleine Eichhörnchen sah ihn an. – „Nun ja, Klein-Dixie weiß nicht genau, warum der Arm von Stígandr glänzt. Es ist wohl seine Kraft, die er von der Meisterin Hel bekommen hat. Ihr müsst wissen, dass Stígandr schon alt war, als Meisterin Hel ihm das Serum gegeben hat. Sein Körper konnte sich nur schwer darauf einlassen und das ist die Folge davon.“
 

Sanji beobachtete Dixie einige Zeit, sie hatte ihren Schweif um Zoros Handgelenk gewickelt. Sie war fast vollkommen von seiner riesigen Pranke eingeschlossen, sie sah noch immer zu ihm auf. „Okay, das sind ja schon mal einige Informationen. Wir werden ihn schon finden, mach dir keine Sorgen“, Sanji streckte die Hand aus und tätschelte mit dem Zeigefinger Dixies Kopf. Die Kleine streckte sich ihm dabei leicht entgegen, sie schloss die Augen und stieß ein wohliges Geräusch aus.
 

„Dann sollten wir wohl weiter“, meinte Zoro, er setzte sich in Bewegung. – „Oi, Marimo! Aus der Richtung sind wir doch gekommen!“, rief Sanji ihm hinterher. – Zoro stoppte und sah wieder zu dem Koch. „Oh, stimmt“, damit bog er nach links ab.
 

Sanji schlug sich mit der flachen Hand gegen das Gesicht, langsam zog er seine Handfläche über die rechte Seite seines Gesichts nach unten. „Dieser Doofkopf“, er schüttelte leicht den Kopf und lief dann hinter Zoro her. Nicht dass er ihn auch noch aus den Augen verlor.
 


 

Die drei liefen gut eine Stunde durch die vollen Straßen, doch sie fanden keinen, der auch nur annähernd auf die Beschreibung passte. Nachdem sie die Hauptstraßen abgesucht hatten, gingen sie auch in die Seitenstraßen. Viele zwielichtige Typen befanden sich hier. Sie warfen der Gruppe einige neugierige Blicke zu, überlegten wohl, ob es sich lohnen würde, sie auszurauben.
 

Sie tauchten immer tiefer in die Seitenstraßen dieser Stadt ein und mit jeder Abzweigung die sie nahmen, wurde es immer schmutziger und immer zwielichtigere Typen tauchten auf. Sanji glaubte ehrlich gesagt nicht daran, dass sie hier diesen Stígandr finden würden, er wollte Zoro schon sagen, dass sie an einer anderen Stelle weitersuchen sollten, doch dann hörten sie etwas.
 

„Oi, was ist das denn für ein Freak? Guckt euch den mal an“, hörten sie eine lachende Stimme, sie war dunkel und ganz rau, als ob der Typ, zudem sie gehörte, ständig rumschrie. – „Verdammt, ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache“, meinte Sanji, er lokalisierte die Gruppe von Männern mit seinem Haki und Zoro, Dixie und er steuerten auf die Gruppe zu.
 

Dixie fiepte auf, als sie Stígandrs Geruch erkannte. „Da ist er! Dort ist Freund-Stígandr!“, rief sie aus. Zoro und Sanji legten einen Zahn zu. Sie bogen um die nächste Ecke, dort war der Gesuchte. Zusammen mit fünf weiteren Männern, diese waren herunter gekommen, sie stanken abscheulich.
 

Stígandr wurde von ihnen umzingelt. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und ging jetzt in Kampfhaltung. „Lasst mich in Ruhe“, knurrte er. – „Oder was?“, kam es von einem der Männer, er stieß Stígandr zurück und die Männer lachten. „Du siehst nich’ so aus, als hätteste irgendwas drauf, also spiel dich ma’ nich’ so auf. Gib uns alles, was’te hast“, wieder ging der Kerl auf Stígandr los. Er versuchte an die Taschen von Stígandrs Hose zu kommen, doch Sanji mischte sich ein.
 

„Hey, lasst ihn in Ruhe!“, er ging auf die Gruppe zu. Die fünf Männer sahen auf. Sanji konnte ihnen sofort ansehen, dass sie high bis zum geht nicht mehr waren. Drei von ihnen lachten dümmlich auf, als der Koch auf sie zukam. – „Oder was?“, kam es wieder von dem scheinbaren Anführer.
 

Dieser keuchte plötzlich auf, danach verließ ein schmerzverzerrter Laut seine Lippen, ebenso wie ein Schwall Blut. Sanji stoppte abrupt, eine glänzende Hand bohrte sich durch den Brustkorb des Junkies. Stígandr zog seinen Arm wieder raus. Der Junkie sank leblos zu Boden.
 

Der Smutje konnte es nicht fassen. Es sah aus, als sei der ganze Arm von Diamanten überzogen.
 

Die anderen vier Junkies keuchten ebenfalls erschrocken auf. Einer kniete sich neben seinen toten Kumpel. „Ey, du Arschloch, du hast ihn umgebracht!“, fuhr er Stígandr an. – „Ja, hab ich. Und nun haut ab, bevor ich euch auch töte!“, er baute sich vor den anderen auf. Seine Haut fing plötzlich an zu kristallisieren und wenige Sekunden später war er komplett von Diamanten eingeschlossen.
 

Die restlichen Junkies wichen vor ihm zurück, selbst der, der neben dem Toten hockte war aufgesprungen und nun flüchtete er mit den anderen. Stígandrs Haut wurde wieder normal, abgesehen von seinem Arm, dieser war noch immer in – nun rot schimmernde Diamanten eingeschlossen. Er stieß schwer die Luft aus uns wandte sich an Sanji.
 

Dieser betrachtete ihn noch immer, allen voran den Arm. „Hmpf, danke für die Hilfe“, murmelte Stígandr, mit seiner linken Hand fuhr er durch die zerzausten langen Haare, er schob sich einige verschwitzte Strähnen aus dem Gesicht.
 

„Freund-Stígandr!“, kam es da von Dixie. Sie befreite sich aus Zoros Griff und eilte dann auf ihren Freund zu. Sie sprang an sein Bein und kletterte dann nach oben. Stígandr war ziemlich überrumpelt. Er hatte nicht damit gerechnet, Dixie hier zu finden.
 

„Oh mein Gott, Dixie, dir geht es gut!“, rief er erfreut. „Ich hab mir sorgen gemacht, als du plötzlich weggeschleudert wurdest!“, Dixie hielt sich auf Brusthöhe an seinem Shirt fest. Stígandr legte seine linke Hand um Dixie. „Tut mir wirklich leid, dass du das mit ansehen musstest“, entschuldigte er sich noch einmal.
 

„Schon okay, du musstest tun, was du tun musstest, aber Freund-Stígandr, du darfst deine Kräfte nicht einsetzen! Du wirst sonst noch für immer in ihnen eingeschlossen“, reinste Sorge schwang in Dixies hoher, aufgeregter Stimme mit. „Und Klein-Dixie könnte es nicht ertragen, wenn dir – Freund-Stígandr – etwas passieren würde, nachdem du so viel auf dich genommen hast, um mich armes, kleines Wesen zu retten.“ Sie schmiegte sich an Stígandrs Brust, ihr Gesicht in dem rauen Stoff seines Shirts vergraben.
 

Stígandrs Mundwinkel hoben sich leicht, er tätschelte Dixie, man konnte erkennen, dass er wahnsinnig erleichtert war, sie wieder bei sich zu haben. „Ich werde daran denken“, antwortete er, ehe er den Blick anhob und zu Sanji und Zoro sah. „Ihr habt sie beschützt? Vielen Dank dafür“, meinte er.
 

Sanji und Zoro sahen zu Stígandr, noch immer flossen kleine Rinnsale Blut über seinen Arm, seine Hand hinunter und über die Finger, schließlich tropfte das Blut auf den Boden. Die Diamanten schimmerten noch immer rötlich. „Du bist also Stígandr. Du hast für Hel gearbeitet?“, fragte Sanji.
 

„‚Gearbeitet‘?“, kam es von Stígandr. Er stieß ein halb belustigtes, halb ungläubiges Schnauben aus. „Ich habe nicht für Hel gearbeitet, ich war ihr Sklave, sie hat mir das angetan“, er hob seinen diamantenen Arm an.
 

„Hey, hat nicht einer aus der Whitebeard-Crew die Diamant-Frucht?“, wollte Zoro wissen. – „Ja, ‚Diamond Jozu‘“, antwortete Sanji. „Hat sie dir so ein Serum gegeben, damit du die Fähigkeit bekommst?“, wandte er sich an Stígandr.
 

„Ja, hat sie“, er schnaubte. „Wir sollten das nicht auf offener Straße besprechen. Hel hat ihre Augen und Ohren überall, wenn wir hier bleiben, dann wird sie uns beide schneller gefunden haben, als Admiral Kizaru sich mit seiner Funkel-Frucht bewegen kann. Kennt ihr einen Ort, wo wir uns verstecken können?“, fragte er nach.
 

Sanji wandte sich an Zoro. „Was meinst du, ist es sicher, ihn zur Sunny mit zu nehmen? Ich meine, er wäre dort sicher, da wir viele starke Leute dort haben, aber auf der anderen Seite ist auch Luffy-chwan da“, Sanji wollte seinen Kapitän eigentlich nicht wieder der Gefahr aussetzen, von Hel und ihrem Gefolge gefangen genommen zu werden. Das hatte er gerade hinter sich und Sanji wollte auf keinen Fall, dass Luffy noch einmal so etwas durchmachen musste.
 

„Bitte, ich kann euch auch alle Informationen geben, die ich über Hel kenne. Nur bitte, helft uns. Und wenn schon nicht meinetwegen, dann wegen Dixie“, bat Stígandr, er verbeugte sich.
 

Noch einmal sahen sich Zoro und Sanji an. Sanji dachte nach, er wollte natürlich schon gerne alles über Hel wissen, aber war es wirklich sicher? „Wir sollten ihn mitnehmen“, kam es da von Zoro. Sanjis Blick schnellte zu ihm. – „Ach, und warum?“ – „Er kann uns Infos über Hel geben, damit können wir sie bestimmt schneller erledigen, wenns drauf ankommt. Zudem denke ich nicht, dass er uns eine Falle stellt, er und Dixie sehen nicht so aus, als würden sie als Spione für Hel arbeiten. Und zudem … Wir können die Kleine doch nicht einfach so hier zurück lassen, was, wenn ihr was passiert?“, er deutete mit einer Hand in Richtung Dixie.
 

Sanji stieß genervt die Luft aus und ließ den Kopf hängen. „Und ich dachte schon, du seist wieder halbwegs normal geworden, na, das war ja wohl nichts“, er zwickte sich in den Nasenrücken und rieb dann mit Daumen und Zeigefinger einige Male über seine geschlossenen Lider. „Okay, gut, kommt mit“, meinte er dann an Stígandr und Dixie gewandt. „Aber ihr müsst uns alles erzählen, was ihr wisst“, forderte Sanji im Gegenzug dafür.
 

„Aber selbst verständlich“, antwortete Stígandr sogleich. – „Gut, dann kommt mit“, Sanji drehte sich um und führte die anderen zurück zur Sunny.
 


 

„Abgehauen? Wie konnte das passieren?“, knurrte Hel wütend einen ihrer Gefolgsleute an. – „I-i-ich weiß nicht, ich kann es mir auch nicht erklären“, heulte dieser. Er hatte seine Meisterin bitter enttäuscht und nun richtete sich ihre Wut auf ihn. Er schlotterte am ganzen Körper vor Angst.
 

„Du nichtsnutziger kleiner Wicht“, Hels eisig blaue Augen richteten sich auf ihn. „Rhea! Sing ihm was Schönes vor, er wird nicht länger gebraucht, wenn er noch nicht einmal seinen Job gescheit erledigen kann“, Hel wandte sich ab.
 

Mit traurigen Augen und den Tränen nahe, sah Rhea zu dem Untergebenen, der vor ihr auf dem Boden kniete, er heulte und starrte sie aus panischen Augen an. „Bitte, oh bitte habt doch erbarmen!“, rief er.
 

Sobald Rhea allerdings mit singen anfing verwandelten sich seine Worte in ein lautes Schreien. Je weiter Rheas Lied andauerte, desto schlimmer wurde es. Nach einigen Sekunden begann Blut aus seinen Ohren zu laufen, es nützte überhaupt nichts, dass er sie sich zuhielt.
 

Als Rhea ihr Lied beendete, lag sein lebloser Körper schon auf dem Boden. Noch immer sickerte Blut aus seinen Ohren. „Hach, einfach wunderschön!“, lachte Hel. Sie hatte es sich auf ihrem Thron, am einen Ende des Raumes gemütlich gemacht. Sie applaudierte. „Du hast so eine schöne Singstimme“, ein Grinsen verunzierte Hels Gesicht.
 

Allerdings konnte sich Rhea darüber nicht sonderlich freuen. Sie stieß ein leises Schluchzen aus und bedeckte mit ihren Händen ihr Gesicht.
 

Da öffnete sich die Tür und Giovanni, Santiago und eine weitere Frau traten ein. Als Giovanni seine Frau weinen sah – und den Toten – wollte er am liebsten zu ihr gehen, sie in den Arm nehmen und sie trösten, doch er wusste, dass Hel das niemals erlauben würde. Deswegen verschloss er jegliche Emotionen und trat mit ausdrucksloser Miene vor Hel. „Was können wir für Euch tun?“, fragte er kalt.
 

Hel grinste noch immer und überschlug die Beine. „Na, was wohl. Zwei meiner Babys sind abgehauen, könnt ihr euch da nicht denken, was ich von euch will?“, ihre Augen verengten sich leicht, ihr Grinsen wurde immer breiter. „Ein ganz einfacher Auftrag: Suchen. Finden. Töten.“
 

Die Frau neben Santiago grinste ebenfalls breit. „Oh ja, so liebe ich das. Ich verspreche Euch, Meisterin, dass ich Dixie und Stígandr leiden lasse. Diese Verräter werden nicht ungestraft davon kommen“, rief sie feierlich aus. Sie verbeugte sich vor Hel.
 

„Bevor ihr sie jedoch tötet, findet heraus, wie sie es geschafft haben zu fliehen. Nicht, dass wieder jemand abhaut“, verlangte Hel noch.
 

Die Frau antwortete auch hierzu begeistert, dass sie alles tun würde, um die Antwort zu bekommen. Santiago und Giovanni hingegen sahen sich nur Gegenseitig kurz an. Sie würden auf alle Fälle verhindern müssen, dass Hel davon erfuhr. Die drei machten sich auf den Weg.
 

Rhea sah Giovanni traurig hinterher. Sie wusste, dass sie in Hels Gegenwart nichts anderes tun konnte, als ihn aus der Ferne zu beobachten.
 


 

„Also, noch mal von vorne, was wird hier gespielt und warum klammerst du dich so an Sanji fest?“, wollte Nami wissen, als sie die Gruppe betrachtete, die auf die Thousand Sunny zurückkehrte. Da sie den ganzen Morgen über mit Robin unterwegs gewesen war, hatte sie natürlich nichts von Dixie gewusst. Oder davon, dass Giovanni Zoro wieder manipuliert hatte.
 

„Nun ja, das sind Stígandr und Dixie, sie sind vor Hel geflüchtet und im Gegenzug dafür, dass wir ihnen Unterschlupf gewähren, erzählen sie uns alles von Hel. Und nun ja, zu Zoro … da hat wohl Giovanni seine Finger im Spiel, seit heute morgen ist er so“, kam es mehr als nur ein wenig genervt von Sanji. Zoro umklammerte seinen Arm dermaßen fest, dass dieser schon ganz taub war und der Koch hatte die Befürchtung, dass er seinen Arm wegen Blutarmut noch vollkommen verlieren würde, wenn Zoro ihn nicht bald losließ.
 

Nami fasste sich ungläubig an die Stirn. „Dieser Giovanni schon wieder … Aber gut, Zoro ist daran ja eigentlich selbst Schuld, was muss er auch so blöd sein, sich noch mal mit ihm anzulegen?“ – „Äh, Hallo? Nami-swan, ich bin derjenige, der darunter zu leiden hat, nicht Zoro!“, kam es genervt von Sanji. „Und du lässt mich jetzt mal los, ja? Ich verliere sonst noch meinen Arm“, er schoss dem Schwertkämpfer einen giftigen Blick zu. Dieser verzog das Gesicht, ließ aber tatsächlich los.
 

Nami wandte sich nun an Stígandr und Dixie. „Und nun zu euch. Erzählt uns alles über Hel, was ihr wisst und was es mit diesen Experimenten von Hel auf sich hat.“ – Stígandr nickte und trat zwei Schritte vor, Dixie hielt er immer noch im Arm – seinen Diamant-Arm hatte er in der Zwischenzeit vom Blut gesäubert, er wollte ja nicht, dass die anderen ihn sofort für ein Monster hielten.
 

„Ich bin vor ungefähr dreizehn Monaten zu Hel gekommen. Sie hat eine komplette Insel nur für sich – Helheim, heißt die Insel. Dort hat sie ein riesiges Labor aufgebaut und viele Kinder sind dort. Ich bin einer der wenigen Erwachsenen und mit 23 – damals noch 22 – die älteste Person, der dieses Virus eingepflanzt wurde. Wie ihr erkennen könnt, habe ich die Fähigkeiten der Diamant-Frucht“, er hob seinen Arm kurz an, sodass man einen guten Blick auf die diamantene Haut hatte.
 

„Es war am Anfang als Strafe gedacht. Ich hatte Schiffbruch erlitten und war an ihre Insel geschwemmt worden, sie erwischte mich, wie ich ihr Essen stehlen wollte. Sie gab mir diese Spritze und als sie sah, dass ich nicht sofort starb, beschloss sie, mich zu behalten. Ich erlitt seitdem jeden Tag unglaubliche Schmerzen, denn das Virus frisst sich erbarmungslos durch meinen Körper, aber ich habe durchgehalten. Allerdings fängt meine Haut an, zu kristallisieren, den Arm kann ich schon nicht mehr zurückverwandeln, geschweige denn bewegen“, er starrte voller Hass auf diesen Arm.
 

„Giovanni erzählte, das nur Kinder das einigermaßen aushalten würden, warum bist du nicht gestorben?“, hakte Nami nach.
 

Stígandr schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht, das ist mir auch ein Rätsel, allerdings gibt es seitdem keinen Tag mehr, an dem ich nicht den Gedanken habe, doch lieber zu sterben, es tut so weh …“, er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.
 

Danach räusperte er sich. „Jedenfalls, sollte ich dann dabei helfen, mich um die ganzen Kinder zu kümmern, was ziemlich hart war, denn diese Kinder …“, etwas unglaublich schmerzerfülltes lag in seiner Stimme, er musste sich erneut räuspern ehe er weiter sprechen konnte. „Diese Kinder sehen teilweise nicht mehr menschlich aus, das variiert je nach Teufelskraft. Viele sterben einfach so, andere halten länger durch, aber eins ist immer gleich, sie leiden Höllenqualen. Vor drei Wochen kam schließlich Dixie hinzu und sie bekam das Virus der Mensch-Mensch-Frucht verabreicht. Ich war für sie zuständig, so kamen wir ins Gespräch und wir freundeten uns an. Ich beschloss, sie von dort raus zubringen. Als Hel die Insel vor einigen Tagen verlassen hat, haben wir die Chance genutzt, wir sind abgehauen und mit Santiagos Hilfe dann hier gelandet“, erklärte er.
 

„Weißt du, warum Hel das alles macht?“, hakte Robin nach. – „Sie hat mir nie etwas darüber erzählt, allerdings konnte ich sie einmal belauschen. Ihr müsst wissen, dass sie ein sehr großes Ego hat und sich für die Beste hält, weshalb sie gerne nur zu laut von ihren nächsten Vorhaben redet. Sie hat sich mit Rhea darüber unterhalten, dass sie es ‚ihr‘ schon zeigen würde. Das ‚sie‘ es bereuen würde, überhaupt geboren worden zu sein. Allerdings hat sie dabei niemals einen Namen genannt. Ich schätze also, sie tut das alles aus Rache“, etwas hilflos hob er die Schultern an.
 

„Rache … sie stürzt unzählige Kinder in unglaubliche Qualen und das nur, weil sie sich an einer Person rächen will. Wie mich das ankotzt“, knurrte Luffy. Er ballte die Hände zu Fäusten. „Sobald ich kann, werde ich sie definitiv fertig machen!“ – „So gerne ich das auch sehen möchte, wenn du Hel besiegst, dann wirst du wahrscheinlich die ganzen anderen Kinder mit vernichten. Ohne die Drogen, werden sie binnen kürzester Zeit sterben“, unterbrach ihn Stígandr.
 

Luffy sah auf. „Was sagst du da?“ – „Nur sie weiß, wie die genaue Formel der Droge geht, die uns am Leben hält. Keiner ihrer Wissenschaftler hat die ganze Formel von ihr bekommen und diese werden auch regelmäßig von Giovanni manipuliert, sodass sie, alles wieder vergessen, sobald sie eine Ration der Drogen hergestellt haben. Wenn du Hel vernichtest, bevor sie den Wissenschaftlern das Rezept verraten hat, dann gibt es niemanden mehr, der die Drogen herstellen kann und wir werden alle sterben“, erklärte Stígandr.
 

„Dieses Biest“, stieß Sanji wütend aus. Wie hatte er sich nur so von ihr verarschen lassen können? – „Wir werden dafür sorgen, das sie uns die Rezeptur verrät, bevor ich sie zu Brei schlage, dafür sorge ich schon. Ich werde alle Kinder retten!“, rief Luffy.
 

Stígandr sah nicht überzeugt aus. „Das ist wirklich nett … aber … ich weiß nicht, ob man uns retten sollte“, sein Blick war schmerzerfüllt. „Diese Kinder … sie werden für immer damit leben müssen. Und sie werden auf Ewig diese Höllenqualen erleiden. Wäre es nicht gnädiger, sie von ihrem Schicksal zu erlösen?“, brachte er hervor.
 

„Auf keinen Fall! Ich werde nicht zulassen, dass diese Kinder sterben! Ich hab keine Ahnung von der ganzen Medizin, aber wir werden schon was finden, um ihnen zu helfen. Chopper ist ein toller Arzt und er wird bald ein Heilmittel für alle Krankheiten erfinden und Torao hier, ist ebenfalls ein fantastischer Arzt. Wir werden schon was finden!“, versprach Luffy. Er sah Stígandr zuverlässig an.
 

Stígandrs unnatürlich blaue Augen blickten in Luffys, er wirkte noch immer nicht ganz überzeugt. „Hoffentlich hast du recht.“
 

„Ihr könnt fürs erste hier blieben. Hier dürfte euch nichts weiter passieren. Hel wird euch hier nicht bekommen“, meinte Nami. – „Vielen Dank, wir stehen auf Ewig in eurer Schuld“, Stígandr verbeugte sich tief. – „Auch Klein-Dixie bedankt sich bei den Herr- und Frauschaften der Crew“, kam es von dem kleinen Eichhörnchen.
 


 

31. Dezember 1525
 

Die nächsten Tage waren etwas angespannt. Stígandr und Dixie wurden von den anderen mehr oder weniger misstrauisch beobachtet. Die beiden waren immerhin Fremde und mit ihnen war die Gefahr eines weiteren Angriffs von Hel noch gestiegen.
 

Chopper und Law hatten sich daran gemacht, die Drogen, die die beiden zum Überleben brauchten, zu analysieren, allerdings war das ein ziemlich schwieriges Unterfangen, es waren viele Substanzen darin, die weder Chopper, noch Law jemals gesehen hatten.
 

Luffy spielte ziemlich häufig mit Dixie, diese war wirklich froh, dass Luffy sich so gut um sie kümmerte, sie vergas dadurch ihre Schmerzen recht häufig. Stígandr war Luffy dafür sehr dankbar. Alles, worum er sich sorgte, war, dass es Dixie gut ging.
 

Mithilfe von Stígandrs Hilfe versuchten Nami und Garp die Insel Helheim ausfindig zumachen, da bisher niemand wusste, wo sie sich befand. Allerdings gestaltete es sich als sehr schwierig, denn sowohl bei seiner Ankunft, als auch bei seiner Flucht, hatte Stígandr den Weg selbst bestritten, er war einfach getragen worden – von den Wellen und den Papierfetzen. Er war hin und her geschleudert worden, sodass es ihm unmöglich war, den genauen Ort zu bestimmen. Allerdings tat er dennoch sein bestes.
 

Die Tage waren für Sanji die reinste Hölle, denn noch immer klebte Zoro wie eine Klette an ihm. Zwar konnte Sanji ihn meist davon abhalten, ihn die ganze Zeit zu umarmen, aber er hing immer irgendwo in der Nähe des Kochs ab. Seine Nerven litten ziemlich darunter und er würde Giovanni dafür definitiv bestrafen.
 

Law hatte einige Male versucht, mit Luffy zu reden, doch dieser war dann immer ‚furchtbar beschäftigt‘, entweder meinte er, er müsse sich um Pflanzi kümmern, oder um Dixie, oder dass es jetzt Essen gab, dass Nora ihn untersuchen müsste, dass Nami ihn gerufen hatte und, und, und. Er fand immer irgendetwas, nur um nicht mit Law reden zu müssen, irgendwann hatte der Chirurg es aufgegeben.
 

Es störte ihn zwar ziemlich, dass Luffy sich wieder abwandte, gleichzeitig war er aber auch erleichtert. Er hatte nämlich noch immer keine Antworten gefunden. Er wusste immer noch nicht, ob er bei Luffy bleiben würde, wenn sich herausstellte, dass es nicht seine Kinder waren und wenn Luffy vor allem wieder ein Mann war.
 

So neigte sich das Jahr schließlich dem Ende zu. Die Mugiwara-Bande hatte beschlossen, trotz allem das Neujahr zu feiern. Und so bereiteten sie die Thousand Sunny für eine Fete vor. Einige Mitglieder der Heart-Piraten und der Revolutionäre halfen ihnen dabei, irgendwann gesellten sich sogar die Kid-Piraten dazu – abgesehen von Kid natürlich, der wollte nichts mit den anderen zu tun haben, was für die anderen allerdings überhaupt kein Problem war.
 

Sie waren alle gerade so richtig in die Vorbereitungen vertieft, als plötzlich: „LUFFY-SENPAI!“ über alle Schiffe hinweg zu vernehmen war. Kurz darauf gefolgt von einer zweiten Stimme: „LUFFY!“
 

Luffy, der gerade dabei war, Pflanzi zu gießen und Dixie zu füttern, sah auf. Diese Stimmen kamen ihm doch bekannt vor. Er stand etwas umständlich auf, sein Bauch war mittlerweile so groß und störend geworden … Er watschelte an die Reling und erkannte, wie sich ihnen zwei Schiffe näherten.
 

„Oh mein Gott! Da ist das Schiff der Kuja-Piraten!“, kam es von Brook. „Was macht Boa Hancock – einer der Shichibukai hier?“ Er starrte aufgeregt durch ein Fernglas. – „Und da ist die Going-Luffy-Senpai!“, meinte auch Usopp.
 

„Oh, was wollen denn die beiden hier?“, fragte sich Luffy. Er tätschelte Pflanzi, die sich an ihm festhielt, einige Male. „Keine Sorge, das sind Freunde von mir, die sind voll okay“, grinste Luffy sie an.
 

Wenige Minuten später hielten die beiden Schiffe nahe der Thousand Sunny und Hancock kam als erste auf das Deck gesprungen. „Oh, Luffy! Mein liebster Luffy! Ich habe diesen Zeitungsartikel gelesen und habe mich sofort auf den Weg gemacht!“, kam es von ihr. Sie blieb vor ihm stehen und starrte auf seinen Bauch. „Der Artikel sprach die Wahrheit. D-d-du bist eine Frau und bekommst ein Kind!“, ihre Stimme schnellte etliche Oktaven in die Höhe.
 

„Shishishi, ja, das bin ich wohl. Aber es werden zwei Kinder“, er grinste Hancock an. „Du hast dich nur deshalb auf den Weg hierher gemacht, Hancock?“ Als Luffy ihren Namen aussprach wurde Hancock komplett rot, sie legte ihre Hände an die Wangen und kicherte.
 

„Luffy hat mich wieder beim Namen genannt“, stieß sie aus. Sie stieß ein verträumtes Seufzen aus. „Hör zu, Luffy, es ist mir völlig gleich, ob du ein Mann oder eine Frau bist, ich werde trotz allem immer hinter dir stehen und auf dich warten, bis du mich irgendwann zu deiner Frau machen wirst“, sie kicherte wieder.
 

Da sprang Bartolomeo ebenfalls auf die Sunny. „Hey, wer auch immer du bist, Luffy-senpai braucht dich nicht! Er hat mich!“, kam es von ihm. Dann wandte er sich an Luffy. Seine Wangen wurden sofort rot als er seinen Lieblings-Piraten sah. „Ooooh, Luffy-senpai!“, stieß er aus. „Als Mädchen siehst du so süß aus!“, giggelte er.
 

„Uhm … Danke, euch beiden?“, Luffy wusste nicht, ob er sich wirklich bedanken sollte, er fand das Verhalten der beiden echt merkwürdig. – „Ich bin jederzeit für dich da, Luffy, wenn du Hilfe mit deinen wundervollen Babys brauchst, kannst du jederzeit zu mir kommen, ich werde mich gut um sie kümmern“, kam es von Hancock, noch immer schien eine rosarote Aura um sie herum zu wabern.
 

„Nein, du kannst zu mir kommen, Luffy-senpai, ich kümmere mich noch viel besserer um deine Babys!“, mischte sich Bartolomeo wieder ein. Hancock warf ihm einen wütenden Blick zu, den Bartolomeo sogleich erwiderte. – „Hör auf, dich hier einzumischen, du widerlicher Mann, Luffy braucht nur mich!“, knurrte sie.
 

„Was glaubst du eigentlich wer du bist? Luffy-senpai braucht niemanden wie dich!“, entgegnete Bartolomeo. Blitze schossen zwischen ihnen hin und her.
 

„Hey! Hancock! Romeo! Hört auf damit, ja? Ihr seid beide meine Freunde, also hört auf euch zu streiten!“, rief Luffy. – Sofort wandten sich beide zu Luffy um. „Aber natürlich Luffy, alles was du willst, mein Lieber“, kam es mit einer Engelsstimme von Hancock. – „Ja, Luffy-senpai“, antwortete auch Bartolomeo.
 

Die Kid-Piraten sahen die beiden etwas verwirrt an. Killer gesellte sich zu Nami, die nicht minder verwirrt war. „Was geht bei denen ab?“, wollte der Massaker-Soldat wissen. – „Ehrlich gesagt, weiß ich das auch nicht so genau, ich hab die noch nie vorher getroffen“, meinte Nami. Sie warf Killer einen ratlosen Blick zu. „Anscheinend sind die im Luffy-Fanclub, zumindest wenn ich das Schiff von dem einen da betrachte“, sie deutete auf die Going-Luffy-Senpai.
 

„Mh, schwer zu übersehen …“, Killer legte den Kopf schief. – „Hey, warum hat der seinen eigenen Fanclub?“, kam es da von Kid, der sich endlich mal aus seiner Kajüte raus begeben hatte. „Und wo bleibt meiner?“, wollte er wissen.
 

„Du hast keinen, Kid“, kam es trocken von Nami, sie schoss ihm einen genervten Blick zu. – „Wie kommt es eigentlich dass die schärfste Braut auf dem Ozean auf so einen Loser steht?“, fragte Kid noch. – „Das hast du jetzt nicht wirklich gefragt, oder? Darf ich dich daran erinnern dass du auch scharf auf ihn warst? Sonst wärst du ja wohl kaum in so einer Situation“, meinte Killer, er sah zu seinem Kapitän.
 

„Ich war nicht scharf auf ihn“, knurrte Kid. „Ich wollte lediglich meinen Spaß haben“, verteidigte sich Kid. – „Natüüürlich, Kid. Und das soll ich dir glauben? Aber ich seh ja, wie viel Spaß du die letzten Monate hattest“, Killer lachte kurz auf.
 

Kid knurrte nur etwas Unverständliches und machte sich dann auf den Weg, zurück auf sein eigenes Schiff. So wie er die beiden Fans von Luffy einschätzte, würden die es auch nicht gerade gutheißen, dass er Luffy angetatscht hatte und auf weitere Prügel hatte er nun wirklich keine Lust. Viele hielten ihn ja für Lernresistent doch das stimmte nicht so ganz. Er hatte gelernt, lieber seine Klappe zu halten, wenn es um dieses Thema ging.
 

Und so kam es, dass sich die Kuja-Piraten und der Barto-Club den Mugiwara-Piraten ebenfalls anschlossen. Allerdings blieben diese beiden Schiffe ein wenig weiter zurück, damit es nicht ganz so sehr auffiel, Bartolomeo und Hancock bestanden allerdings darauf, ebenfalls auf der Sunny zu bleiben. Da sie beide starke Kämpfer waren, stimmten die anderen zu. Mit ihnen würde es Hel ja hoffentlich nie wieder gelingen, unbemerkt ihre Leute auf die Sunny zu schleusen.

Kapitel 41

31. Dezember 1525
 

„I-ich hab sie nicht gesehen, es … bitte, ich weiß es wirklich nicht“, stammelte der Mann ängstlich. Die Frau, die sich über ihn beugte, blickte ihn wütend und genervt an. – „So ein Schwachsinn, ich hab dich doch über den Typen reden hören, der mit der Diamant-Hand. Du hast doch gesagt dass er deinen Kumpel getötet hat“, fuhr sie ihn an.
 

„J-aaa, dass hab ich gesagt … aber das war doch schon vor einem Monat oder so. Ich weiß nicht, wo sie jetzt sind! Lass mich gehen, bitte!“, flehte der Mann, Tränen standen in seinen Augen.
 

„Tsh, du bist echt zu nichts zu gebrauchen“, brummte die Frau und brach ihm mit einer schnellen Bewegung das Genick. „Deine Existenzberechtigung ist damit verwirkt, du elender Junkie“, sie richtete sich auf.
 

„Nisha, hör auf alle umzubringen“, kam es genervt von Giovanni, er stand gelangweilt am anderen Ende des Raumes und beobachtete Nisha bei ihrem Treiben. Sie drehte sich um und sah ihn wütend an.
 

Sie war eine gut trainierte Frau, Mitte 30, ihre eigentlich schwarzen Haare waren weiß gebleicht und ihre Augen waren dunkelblau. Ihr Teint war ein wenig dunkler, wogegen die weißen Haare noch mehr hervorstachen. Sie trug eine Art Rüstung aus verschiedensten Teilen zusammengeschustert. Metall, Leder, Pelz, Ketten, alles war dabei.
 

„Halt die Klappe, Giovanni. Du hast mir gar nichts zu sagen“, kam es wieder unfreundlich von ihr. – „Ich sage dir, Nisha, sie sind nicht mehr auf dieser Insel, sie sind wohl auf irgendein Schiff und sind damit weitergesegelt“, murmelte Giovanni unbeeindruckt.
 

„Was auch immer. Mir ist jedenfalls langweilig und ich will ein wenig Spaß haben. Also zieh Leine! Schick aber vorher noch den nächsten Junkie rein, ich will mich ein wenig mit ihm amüsieren“, sie zückte ein Messer und fuhr mit der Spitze über ihr Dekolleté.
 

„Wie du meinst“, damit wandte sich Giovanni ab und verschwand aus dem Raum. Nisha war, genau wie Gesche, eine weitere perverse Psychopathin, mit solchen Menschen wollte er am liebsten nichts zu tun haben. Er schickte den nächsten armen Junkie zu ihr in den Raum, der draußen von Santiago festgehalten wurde.
 

„Lass uns gehen, sie wird vor Morgen nicht fertig sein“, Giovanni legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter, ehe er dann das Gebäude verließ. – „Perverse Irre, gegen die sind wir die reinsten Unschuldslämmer“, kam es von Santiago. Die beiden begaben sich zu einem Hotel und checkten dort ein.
 

„Was machen wir, wenn wir der Mugiwara-Bande das nächste Mal begegnen? Wie lange wird es wohl noch dauern, bis Luffy entbinden wird?“, fragte Santiago. – Giovanni zuckte mit den Schultern. „Ich denke mir, dass es im Februar oder März so weit sein wird, bis dahin müssen wir sie noch irgendwie hinhalten“, Giovanni ging auf den Kühlschrank zu und holte sich daraus etwas zu Essen.
 

„Was glaubst du, wird Luffy das schaffen?“, Santiago setzte sich gegenüber von Giovanni an den Tisch. „Ich meine, er hatte schon eine Menge harter Gegner, doch wenn er Hel besiegt, dann wird er damit niemanden retten können, solange er kein Wunderheiler ist, der die Kinder von dem Virus befreien kann“, gab Santiago zu bedenken.
 

„Ich weiß nicht so recht. Hel wird es ihm nicht leicht machen. Es wird ihm wahrscheinlich schwer zusetzen, wenn er erfährt, dass er die Kinder nicht mehr retten kann“, Giovanni hielt inne. „Eigentlich will ich vermeiden, dass er überhaupt bis nach Helheim kommt. Dass er sehen muss, was Hel mit seiner Teufelsfrucht angestellt hat, das würde ihm sicherlich schwer zusetzen“, Giovanni senkte den Blick.
 

„Hm, das ist ja auch einfach nur zu schrecklich. Die Gum-Gum-Kräfte haben von allen bisherigen Paramecia-Früchten so ziemlich die schlimmsten Nebenwirkungen. Wir sollten ihn von der Insel fernhalten, es reicht doch schon, wenn er Hel außerhalb besiegt, den Rest können wir erledigen“, überlegte Santiago.
 

„Hoffen wir es mal, wir dürfen nicht vergessen, dass Hel noch den einen oder anderen Trumpf im Ärmel hat. Sie wird es uns nicht leicht machen.“ – „Denkst du dabei an Primula?“ – „Ja, vor allem an sie. Ihre Kräfte sind schon jetzt einfach übermenschlich. Und wenn Delico sich so weiter entwickelt … dann wird das ziemlich hart werden“, Giovanni zog aus seiner Tasche eine Zigarre. Gedankenverloren drehte er sie einige Male zwischen den Fingern.
 

„Hoffen wir, dass was dazwischen kommt“, Santiago schnaubte. „Ganz ehrlich, diese Primula ist selbst mir unheimlich …“ – Giovanni lachte kurz auf, während er sich die Zigarre anzündete. Er zog einige Male daran, ehe er antwortete. „Da hast du definitiv recht.“
 


 

Das Neujahrsfest der Mugiwara-Bande war wie zu erwarten sehr chaotisch. Vor allem, da so viele Crews gemeinsam feierten. Sie feierten über alle Schiffe hinweg, wobei die Hauptparty auf der Thousand Sunny stattfand.
 

Da jetzt auch noch die Kuja-Piraten und der Barto-Club dabei waren, wurde die Party natürlich noch größer. Selbst Luffy feierte, so weit es eben ging, mit.
 

Irgendwann jedoch wurde es ihm ein wenig zu viel, weshalb er erstmal Abstand zu den anderen brauchte. Er zog sich zur Galionsfigur zurück, dort war derzeit am wenigsten los. Es war schon lange dunkel und auch wenn es noch keine Mitternacht war.
 

Er stand einige Zeit alleine bei der Figur und genoss den Wind, der um ihn herumtanzte. Zwar war es auch hier alles andere als leise, aber wenigstens war er aus dem Getümmel raus. Er stützte sich mit einem Arm auf die Reling, mit der Hand des anderen Arms fuhr er sich nachdenklich über den Bauch.
 

Irgendwann vernahm er allerdings Schritte, die sich ihm näherten. Er drehte sich um, um zu sehen, wer da zu ihm kam. Es war zu seiner Überraschung Law. Luffy öffnete kurz den Mund um etwas zu sagen, doch ihm fiel nicht ein, was er hätte sagen können, weshalb er ihn wieder schloss.
 

Er war Law die letzten Wochen aus dem Weg gegangen. Er konnte es nicht ertragen, dass Law sich nicht entscheiden konnte, ob er bei ihm bleiben wollte oder nicht. Er wollte Law unbedingt bei sich haben, so ein starkes Verlangen hatte er bei noch bei irgendwem verspürt. Ob das wohl an den Hormonen lag?
 

Law trat direkt neben ihn und stützte die Arme ebenfalls auf die Reling. Eine kurze Weile sagte er nichts und stand einfach nur stumm neben Luffy. Die Stille war ein wenig angespannt und Luffy wusste nicht so recht, was er tun sollte. Er würde gerne etwas sagen, aber ihm fiel nichts ein.
 

„Es tut mir Leid“, kam es dann, ganz plötzlich von Law. Luffy sah überrascht zu ihm. „Ich wollte mich schon die ganzen letzten Wochen bei dir entschuldigen. Mein Verhalten war mal wieder echt unangebracht. Es tut mir Leid, wenn ich deine Gefühle – schon wieder – verletzt habe.“
 

Luffy war überrumpelt, damit hätte er nun wirklich nicht gerechnet. Er schluckte heftig, ein Kloß hatte sich gebildet und schnürte ihm die Kehle zu. „Schon gut. Ich verstehe, dass die Situation schwierig für dich ist“, Luffy konnte Law nicht ansehen, er starrte auf das dunkle Meer hinaus.
 

Er spürte plötzlich Laws Hand auf seiner Schulter, sofort schoss sein Blick in Laws Richtung. Was war denn jetzt noch? Er hatte sich doch entschuldigt, was gab es noch zu sagen? Luffy war verwirrt.
 

„Hör zu, die letzten Wochen hatte ich viel Zeit zum nachdenken. Und das habe ich auch getan, ich habe gründlich über alles nachgedacht“, Law sah ihm fest in die Augen. – Luffy war mehr als nur ein wenig nervös. Was würde Law ihm jetzt wohl sagen? Dass er nicht mit ihm zusammen sein konnte? Das war zumindest das erste, was ihm in den Sinn kam.
 

„Ich hab herausgefunden, dass es mich nicht kümmert ob du nun eine Frau oder ein Mann bist. Das … ist nicht wichtig für mich. Als du mir aus dem Weg gegangen bist, hab ich gemerkt, wie sehr ich deine Nähe vermisse. Und ich hab mich daran zurück erinnert, wie es war, als du aufgebrochen bist um Kuro-Ashi-ya vor Big Mom zu bewahren. Ich hab gemerkt, dass es ein ganz ähnliches Gefühl wie das der letzten Wochen war. Und da ist mir klar geworden, dass es keinen Unterschied macht, ob du ein Mann oder eine Frau bist“, Law war ziemlich nervös, als er Luffy die Situation erklärte. So eine Nervosität hatte er noch nie gefühlt, selbst als er Doflamingo gegenüberstand, war er ruhiger gewesen. Jemandem seine Gefühle zu gestehen, war doch schlimmer als erwartet. Er fühlte sich wie auf dem Präsentierteller.
 

Er würde sich in diesem Moment tausendmal lieber den Arm abschneiden lassen, als jetzt auf Luffys Antwort zu warten. Das war die reinste Hölle für jemanden wie ihn, jemanden, der seine Gefühle fast sein ganzes Leben lang unterdrückt hatte.
 

„Ich will bei dir bleiben“, setzte er noch hinzu. Er konnte sehen wie sich Luffys Augen weiteten und er glaubte, in der Dunkelheit einen leichten Rotschimmer zu erkennen, der sich über Luffys Gesicht zog.
 

„Torao …“, kam es etwas sprachlos von Luffy. „A-aber was ist, wenn die Kinder nicht von dir sind?“ Luffy war hoffnungslos überfordert. Er hätte so ein Geständnis von Law nie erwartet. – Trafalgar schüttelte kurz den Kopf. „Ich werde es akzeptieren. Ich … will bei dir bleiben, sofern du das möchtest.“ Er sah Luffy dabei unentwegt in die Augen, um zu zeigen, dass er es ernst meinte.
 

Einige Sekunden noch konnte Luffy ihn nur mit offenem Mund anstarren, ehe sich langsam ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. „Torao“, wiederholte er erneut, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Er schlang seine Arme um Law und presste sein Gesicht an die Brust seines Gegenübers. „Ich bin so erleichtert.“
 

Law erwiderte die Umarmung sofort, er vergrub sein Gesicht in Luffys Haaren, das hieß wohl, dass er ihm verziehen hatte. Auch er war mehr als erleichtert. Die letzten Wochen waren wirklich die Hölle für ihn gewesen, mal wieder. Er wollte es wirklich versuchen, auch wenn es nicht seine Kinder waren, so wollte er ihnen eine Chance geben, immerhin waren es auch Luffys Kinder.
 

Die beiden lösten sich von einander, blieben aber nahe beieinander. Luffy sah zu Law auf, noch immer zierte ein Lächeln sein Gesicht und er legte die rechte Hand an Laws Wange. Law erwiderte das Lächeln und griff nach Luffys Hand. Er schmiegte sein Gesicht leicht in die Handfläche.
 

Ihre Gesichter näherten sich an und schließlich trafen ihre Lippen wieder aufeinander. Luffy schloss die Augen und genoss es. Schon seltsam, wie ein Geschlechterwechsel sein Leben verändert hatte, als er noch männlich war, hatte er sich überhaupt nicht fürs Küssen oder ähnliches interessiert, doch jetzt … Ob das wohl ebenfalls an den Hormonen lag? Law zog ihn näher zu sich und ließ den Kuss noch ein wenig länger andauern. Irgendwo in der Ferne – wahrscheinlich von der Insel aus, an der sie ankerten – stiegen Feuerwerksraketen in die Luft und signalisierten, dass es Mitternacht war und somit das neue Jahr begonnen hatte.
 


 

Kid hockt ebenfalls am Bug seines Schiffes rum. Von dort aus hatte er einen wunderbaren Blick auf die Sunny. Er beobachtete Law und Luffy die ganze Zeit über. Er konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber es war ihm eigentlich auch egal. Als sie sich schließlich küssten, war er mehr als nur ein wenig baff.
 

Zuerst klappte ihm der Mund auf und er konnte die beiden nur überrumpelt anstarren. Doch er fing sich recht schnell wieder und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er sah seine Chance in dieser Situation, er hoffte, dass er aus dem Schneider war, wenn Law und Luffy zusammenkamen, dass er dann, selbst wenn es seine Kinder sein sollten, keine Verantwortung tragen müsste. Dass Law das für ihn übernehmen würde.
 

Er hatte sich auch nach all der Zeit nicht damit abgefunden, möglicherweise Vater zu werden, er hoffte nur, dass dieser Fall nie eintrat. Er wollte auf keinen Fall länger als nötig in Luffys – oder Namis – Nähe bleiben.
 

Was ihm allerdings nicht entgangen war, war dass Killer und Nami erschreckend viel Zeit miteinander verbrachten. Er fragte sich, was die beiden so trieben. Er hoffte nicht, dass sich da irgendwas entwickelte, was seine Pläne für eine baldige Abreise zum Scheitern bringen würde.
 

Er seufzte auf und nahm einen weiteren Schluck aus seiner Sake-Flasche. Er starrte weiterhin auf das Meer, das war beruhigend.
 


 

1. Januar 1526
 

Nami war auf dem Weg zum Bug gewesen, sie wollte Luffy wieder dazu holen, allerdings blieb sie überrascht stehen, als sie Luffy und Law sah, wie sie sich küssten. Sie hatte den Abend über schon mächtig viel Alkohol getrunken, so viel, dass es schon langsam Wirkung zeigte und das dauerte bei ihr ja immer wahnsinnig lange. Zuerst war sie ein wenig überrascht, doch schnell breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „Diese zwei“, murmelte sie vor sich hin und kehrte um, sie wollte die beiden nicht weiter stören.
 

Sie ging wieder zu den anderen zurück und feierte kräftig weiter. Irgendwann gegen vier Uhr merkte sie, dass sie wohl besser aufhören sollte zu trinken. Sie ging auf die Hauptterrasse der Sunny und ließ sich da auf einen der Stühle nieder. Noch immer schallten Brooks Lieder über die Decks der Schiffe, noch immer war die Stimmung unverändert gut.
 

Nach einer Weile gesellte sich Killer wieder zu ihr. Er hatte eine Sake-Flasche in der Hand. „Oi, Nami, was dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste?“, fragte er. – Sie musste grinsen. Kopfschüttelnd antwortete sie: „Nein, überhaupt nicht.“
 

Killer setzte sich auf einen der anderen Stühle, direkt neben sie. „Die werden wohl überhaupt nicht müde mit feiern, was?“, meinte Killer nach einigen Momenten der Stille. – Nami schnaubte belustigt. „Nein, wohl eher weniger. Wenn das so weitergeht, dann haben sie bald den ganzen Alkoholvorrat vernichtet und wir haben wirklich Mengen eingekauft“, sie hatte leicht die Stirn gerunzelt.
 

„Ich bin mal gespannt, wer heute dann alles einen Kater hat, wenn er aufwacht“, murmelte Killer, er hob die Flasche an und fädelte den Strohhalm durch eines der unteren Löcher seiner Maske.
 

„Warum lässt du die Maske selbst jetzt auf? Ich hab doch dein Gesicht schon mal gesehen“, schoss es aus Nami heraus, bevor sie die Frage aufhalten konnte. Killer wandte den Kopf zu ihr und sah sie einige Zeit an. – „Gewohnheit. In der Öffentlichkeit setze ich die Maske niemals ab“, er hob leicht die Schultern an, als er das sagte.
 

„Hm, verstehe …“, Nami schob die Lippen vor und lehnte sich dann weiter auf dem Stuhl zurück und streckte die Beine aus. Sie überlegte einige Zeit. „Weißt du, Kid scheint letztendlich doch noch Glück zu haben“, setzte sie an.
 

Ein wenig verwirrt legte Killer den Kopf schief. „Wie meinst du das?“, wollte er wissen. – Nami grinste leicht. „Nun ja, ich hab eben Law und Luffy beobachten können. Scheint so, als hätte Law sich damit abgefunden, bei Luffy zu bleiben und sich um die Kinder zu kümmern.“ – „Was soll das heißen?“, fragte Killer.
 

Nami drehte sich auf dem Stuhl und wandte sich ihm zu. Sie beugte sich vor zu ihm, die Hände stützte sie auf Killers Beinen ab. „Nun ja, sie haben sich geküsst. Mir war überhaupt nicht klar, dass da mehr läuft. Oh, Luffy, dieser Schlingel“, sie kicherte. Sie hatte wirklich viel zu viel Alkohol getrunken …
 

„Wirklich, Luffy und Trafalgar also … Na, das wird den Captain aber freuen …“, Killer musste sich unweigerlich vorstellen, wie sein Captain einen Freudentanz aufführte, diese Vorstellung brachte ihn zum Lachen. Kid und tanzen … auf so was konnte er auch nur kommen, wenn er was getrunken hatte.
 

Nami stützte sich noch immer auf seine Beine ab, noch immer breit grinsend. „Wenn das so läuft, dann kann er, selbst wenn er Vater werden sollte, ruhig abziehen. Auf seine Anwesenheit kann ich gerne verzichten“, meinte sie dann.
 

Killer schnaubte leicht. „Und auf meine?“, fragte er prompt. – Nami hob überrascht die Augenbrauen an, damit hatte sie nicht gerechnet. „Hm, ich bin überraschend gerne in deiner Gesellschaft“, antwortete sie nach einigen Sekunden des Überlegens. Der Alkohol hatte ihre Zunge ziemlich locker gemacht.
 

Der Massaker-Soldat grinste unter der Maske. „Ist das so, ja?“, hakte er nach. – „Jep, hätte ich am Anfang eigentlich nie gedacht. Aber du bist gar kein so schlechter Typ“, führte Nami weiter aus.
 

Killer beugte sich leicht zur Seite und stellte seine Sake-Flasche auf dem Tisch ab, noch während er sich zurücklehnte, zog er seine Maske ein Stück hoch. Er schob sie nach oben und ließ sie wie eine Mütze auf seinem Kopf ruhen.
 

Nami sog die Luft ein. Das überraschte sie jetzt wiederum. Sie betrachtete Killer einige Zeit, wie schon beim ersten Mal wurde sie leicht rot, als sie sein Gesicht sah.
 

Plötzlich schlang Killer einen Arm um Namis Nacken und zog sie zu sich hoch. Die Augen der Navigatorin weiteten sich, als er sie überraschend küsste. Doch das hielt nur kurz an, denn wenige Sekunden später schlossen sich ihre Augen. Sie war atemlos, als sich Killer von ihr löste.
 

„Was sollte das?“, wollte sie wissen, es klang nicht vorwurfsvoll oder so, einfach nur überrumpelt und neugierig. – Killer zuckte mit den Schultern. „Ich hab mir nur meinen Neujahrskuss abgeholt“, antwortete er belustigt.
 

„Du!“, knurrte Nami, aber wenige Sekunden später musste sie lachen. „Sag das aber bloß nicht Sanji, der bringt dich sonst wahrscheinlich noch um“, sie hielt sich die Hand vor den Mund um ihr Lachen zu dämpfen.
 

„Ist vermerkt“, antwortete Killer. Er griff nach einer Haarsträhne Namis und drehte sie zwischen seinen Fingern, ehe er seine Hand an ihre Wange legte. Seine Mundwinkel noch immer amüsiert nach oben verzogen.
 

Nami war noch immer rot im Gesicht, aber sie fühlte sich echt gut, was wohl mehr Killers Kuss, als dem Alkohol geschuldet war.
 

27. Januar 1526
 

Die nächsten Tage vergingen fast wie im Flug. Nach Silvester herrschte eine überraschend gute Stimmung auf den Schiffen. Luffy war glücklich, Law war glücklich, Nami war auch sehr gut gelaunt, Killer war nicht gerade unglücklich. Selbst Kid war happy, nachdem was er beobachtet hatte. Der einzige, der wirklich unglücklich war, war Sanji, denn Zoro verhielt sich genauso nervig wie sonst auch.
 

Luffys Schwangerschaft neigte sich nun langsam dem Ende zu, es würde in wenigen Wochen soweit sein. Die letzten Tage waren er und Law immer häufiger im U-Boot und beobachteten seine Babys, wenn auch nur für kurze Zeit.
 

Die anderen wussten zwar nicht, was zwischen Law und Luffy an Neujahr vorgefallen war, aber es freute sie, dass er so glücklich schien.
 

Allerdings sollte dieses Glück schon bald durch das nächste Unglück abgelöst werden …
 

Es war ein relativ sonniger, windstiller Tag, sie schipperten einfach weiterhin auf dem Meer herum. Hancock und Bartolomeo wuselten schon den ganzen Januar dicht an dicht um Luffy herum. Bereit, ihm jeden Wunsch von den Augen abzulesen.
 

So auch jetzt. Luffy lag gerade auf einem der Liegestühle und sonnte sich noch ein wenig, doch Hancock und Bartolomeo verdeckten mit ihren großen Gestalten schon fast die komplette Sonne, als sie plötzlich wie aus dem Nichts über ihm auftauchten.
 

„Kann ich dir noch etwas bringen, Luffy?“, fragte Hancock. „Soll ich dich mit Sonnencreme einreiben, nicht dass du dir noch einen Sonnenbrand holst.“ – „Möchtest du etwas zu trinken? Nicht dass du unter dieser gleißenden Sonne noch dehydrierst, Luffy-senpai“, kam es im gleichen Augenblick von Bartolomeo.
 

Die beiden funkelten sich daraufhin über Luffy hinweg wieder böse an. So, dass schon wieder Blitze zwischen ihren Augen hin und her schossen. Luffy seufzte ein wenig genervt auf und zog seinen Strohhut tiefer ins Gesicht. Er wusste es wirklich zu schätzen, dass Hancock und Bartolomeo sich so um ihn kümmern wollten, doch er konnte nicht abstreiten, dass es schon manchmal nervig war.
 

„Ich will mich eigentlich nur ein wenig entspannen“, meinte er deswegen. – „Oh, ja, natürlich, Luffy. Ich will dir nur dabei helfen, dich noch ein wenig mehr zu entspannen“, kam es sogleich von Hancock. – „Ich kann ihm dabei doch viel besser helfen“, fauchte Bartolomeo die Shichibukai an. – „Nein, kannst du nicht!“, knurrte Hancock zurück.
 

Die beiden waren so in ihren Streit vertieft, dass sie nicht einmal merkten, dass Luffy aufgestanden war und sich in Richtung Reling aufmachte.
 

„Oi, Luffy, wie fühlst du dich?“, kam es da von Chopper. Das Rentier lächelte seinen Kapitän an. – „Hm, ein wenig belagert, von den beiden“, er deutete auf die beiden Streithähne. – Chopper lachte auf. „Sie sorgen sich halt sehr um dich.“
 

„Ja, ein wenig zu sehr vielleicht“, seufzte Luffy auf. Er begab sich in Richtung der Treppe, die Franky für ihn gezimmert hatte, er hatte sie zwischen den Schiffen aufgebaut, damit auch Luffy von Schiff zu Schiff kam. Er ging zunächst auf das U-Boot um dann nach drüben zum Revolutionärsschiff zu gelangen. Er wollte Sabo besuchen.
 

„Hey, Sabo!“, rief Luffy gut gelaunt. Er war nicht häufig auf diesem Schiff, denn, er wollte es kaum zugeben, sein Vater war ihm ein wenig unheimlich. Ungefähr auf die gleiche Art, wie sein Opa.
 

„Luffy! Wie geht’s?“, er lief auf seinen Bruder zu und umarmte ihn stürmisch. – Luffy lachte auf. „Soweit alles fein. Ich kann’s aber kaum erwarten, dass die Babys zur Welt kommen. Ich will endlich meine Füße mal wieder sehen können.“
 

Sabo begann ebenfalls zu lachen. „Ist ja bald so weit“, er tätschelte kurz Luffys Bauch. Sabo zog ihn weiter aufs Schiff und organisierte einen Stuhl für Luffy, dieser setzte sich sogleich. Auch wenn er ein Gummi-Mensch war, wurden die Babys langsam schwer in ihm.
 

Koala kam ebenfalls herbeigeeilt. „Luffy! Wie schön, dass du uns besuchen kommst“, sofort lagen ihre Hände auf Luffys Bauch. „Ui, die treten aber schon fleißig“, kam es begeistert von ihr.
 

„Shishishi, ja das tun sie“, Luffy tätschelte ebenfalls seinen Bauch. – „Hast du dich schon für Namen entschieden?“, wollte Koala dann ganz plötzlich wissen. „Ich meine jetzt weißt du ja, dass du einen Jungen- und einen Mädchennamen brauchst. Also?“
 

„Ähem, ich weiß es immer noch nicht. Ich bin nicht gut mit Namen. Es muss was sein, was ich mir auch merken kann. Wäre nicht so gut, wenn ich die Namen meiner eigenen Kinder vergesse“, er kratzte sich am Kopf.
 

„Oh Mann, Luffy, langsam musst du dir echt mal Gedanken machen, komm, wir suchen jetzt mal Namen aus“, sie zog einen Tisch und einen weiteren Stuhl heran und kramte Block und Stift hervor, sie setzte sich neben Luffy und sah ihn mit strengem Blick an. „Wir werden jetzt mal alle Namen aufschreiben, die uns so einfallen und daraus suchst du dir dann zwei aus“, meinte sie professionell.
 

Luffy sah sie an. Sie legte sich ja wirklich ins Zeug, was das anging. „Okay, von mir aus …“
 


 

Sie gingen fast eine Stunde lang sämtliche Namen durch, die ihnen einfielen, aber die richtigen Namen waren nicht dabei. Sie mussten die Namenssuche schließlich abbrechen, als sie von Sabo darauf aufmerksam gemacht wurden, dass das Wetter rasant umgeschlagen hatte und sie unbedingt nach drinnen gehen mussten.
 

Erst jetzt bemerkte Luffy, dass der Himmel plötzlich rabenschwarz war und die Wellen schon ziemlich hoch gegen das Schiff klatschten. „Woah, verdammt, wieso ist das auf einmal so stürmisch?“, fragte er niemanden bestimmten. Er wusste ja, dass die Neue Welt launisch sein konnte.
 

Ein regelrechter Orkan sauste auf sie zu. Luffy konnte kaum gerade stehen bleiben, so sehr schwankte das Schiff, der Wind pustete ihn ebenfalls fast um.- „Komm schnell, Luffy!“, rief Koala. Sie wollte nach seiner Hand greifen und ihn mit nach drinnen ziehen, doch eine erneute Welle peitschte gegen die Schiffe und brachte Luffy aus dem Gleichgewicht. Regen peitschte ihm ins Gesicht und trübte seine Sicht.
 

„Koala! Sabo!“, rief Luffy, er war hingefallen und kam alleine nicht mehr hoch, mit dem Arm fuhr er sich über das Gesicht, er wollte das Wasser aus seinen Augen wischen, doch der Regen machte das unmöglich. Mühsam versuchte er, alleine auf die Beine zu kommen, doch ein weiterer Schlag gegen das Schiff, ließ ihn wieder fallen.
 

„Achtung! Eine Riesenwelle!“, rief da einer der Revolutionäre. Eine gigantische Welle, die ihr Schiff um Meter überragte, brauste auf sie zu. Sie überrollte die Hälfte der Sunny, die komplette Polar Tang und brach letztendlich auch auf das Revolutionärsschiff herein.
 

Luffy wurde vollends von der Welle mitgerissen. Er schrie auf, als sie ihn davon trug. Er wurde über das Deck gefegt und er spürte, wie er über die Reling katapultiert wurde. Nein! Nein! Das Revolutionsschiff war ganz außen, er würde, statt auf eins der anderen Schiffe ins offene Meer fallen! Das durfte nicht passieren, nein!
 

Er versuchte sich noch, an der Reling festzuhalten, doch die Wassermassen waren zu stark, er bekam zwar noch das Holz zu fassen, aber er wurde umgehend wieder weggerissen. Die Welle riss ihn mit und wenige Sekunden später spürte er, wie er auf die Wasseroberfläche klatschte.
 

Die tobenden, dunklen, Wellen brachen über ihn hinein und sobald er das eiskalte Wasser berührte, wurde sein ganzer Körper taub. Sämtliche Kraft verließ ihn und er konnte nichts mehr tun. Die Wellen drückten ihn unter Wasser. Er wurde hin und her geschleudert aber eine Richtung war immer gleich. Er sank unweigerlich nach unten.

Kapitel 42

27. Januar 1525
 

So kalt, alles um ihn herum war so eiskalt. Er konnte nicht einen Finger rühren. Die Luft wurde ihm langsam knapp.
 

„Sabo! Stopp! Du kannst nicht hinterher, du hast auch Teufelskräfte!“, schrie Koala ihn über das Heulen des Windes hinweg an. Sabo war drauf und dran, hinter Luffy her zu springen. – „Verdammt! Ausgerechnet jetzt ist Hack nicht da!“, fluchte Sabo, er schlug mit der Faust auf die Reling. – „Hol du Hilfe, ich kümmere mich darum“, mit diesen Worten sprang Koala hinter Luffy her.
 

Sabo machte sofort kehrt und sprang auf die Polar Tang. Darüber hinaus gelang er zur Sunny. „Ich brauche Hilfe! Luffy ist über Bord gegangen, rief er so laut er konnte. Sofort lag alle Aufmerksamkeit auf ihm.
 

„Oh nein, das kann nicht sein!“, stieß Nami schockiert aus. Sabo drehte sich schon wieder um und lief zum Revolutionsschiff. Nami, Nora, Sanji, Zoro, Usopp und Franky machten sich ebenfalls mit auf den Weg. Auch die anderen Teufelskraftnutzer folgten ihnen, obwohl sie sowieso nichts ausrichten konnten.
 

Law kam aus der Polar Tang, er hatte gehört, was Sabo gerufen hatte, das durfte nicht wahr sein! Warum passierte so etwas denn ausgerechnet jetzt? Sein Herz schlug rasend schnell, während er die Treppe hoch lief.
 

Selbst Killer kam von der Adventure Galley rüber gehechtet. Er hatte zwar nicht genau verstanden, was los war, aber es war wohl irgendwas nicht in Ordnung.
 

Sanji war der erste, der ohne zu zögern ebenfalls in die Fluten sprang, dicht gefolgt von Nora und Zoro. Usopp zögerte nur ganz kurz, ehe er ebenfalls sprang. Franky machte sofort kehrt und lief zur Sunny zurück. Für ihn als Cyborg war es nicht von Vorteil zu schwimmen, er würde mit dem U-Boot das Meer absuchen.
 

Nami versuchte mit ihrem Klima-Takt-Stock gegen den Sturm zu wirken, das Meer war viel zu wild, so würden sie niemals dagegen ankommen und Luffys Überlebenschance sank mit jeder Sekunde die verging.
 

Da kam auch Killer an, er trat an Namis Seite. „Was ist passiert?“, fragte er. – „Luffy ist über Bord gegangen!“, war alles was sie sagen musste. Killer zischte auf. Das durfte nicht wahr sein. Er zog seine Maske ab – durch die winzigen Löcher war es an Land schon schwer genug, überhaupt etwas zu sehen, im Wasser wäre es für ihn unmöglich – und sprang ebenfalls in die Fluten.
 

Nach und nach kamen immer mehr Leute zur Hilfe, jeder Nicht-Teufelskraft-Nutzer begab sich ebenfalls ins Meer. Sie mussten Luffy unbedingt finden – jeder hoffte, dass es noch nicht zu spät war.
 

Da kam auch endlich Dragon aus seiner Kajüte, er schien den Tumult erst jetzt bemerkt zu haben. „Jetzt tu doch endlich was!“, schrie Sabo ihm zu. – „Verdammt, beruhig dich“, zischte er auf und dann konnte man eine merkliche Veränderung der Wetterlage erkennen. Es dauerte nicht lange und der Sturm ließ nach und auch die See beruhigte sich. Es war immer noch dunkel, aber nun wieder ruhig.
 

Nami sah ihn überrascht an. Ihr war nicht klar gewesen, dass er ebenfalls Teufelskräfte hatte. Jetzt, da sie sich nicht mehr um das Meer sorgen musste, sprang sie auch ins Wasser. Sie betete, dass es noch nicht zu spät war. Aber Luffy konnte durch den Sturm schon sonst wo hin getrieben worden sein …
 


 

Luft … die Luft wurde knapp, er konnte nicht mehr atmen … Luftblasen stiegen auf, als die restliche Luft, die er noch zur Verfügung hatte, aufgebraucht war und seinen Mund verließ. Es wurde immer dunkler um ihn herum.
 

„Atme, komm schon“, murmelte eine weibliche Stimme, sie führte eine Herz-Druck-Massage durch, in der Hoffnung, so Luffys Lungen vom Wasser zu befreien und ihm das Atmen zu ermöglichen.
 

Luffy hustete, als das Wasser seine Lungen verließ. Gierig sog er die Luft ein. Er wusste nicht wo er war, er wusste nur, dass er klitschnass war und sich der Untergrund komisch anfühlte. „Wie schön, du lebst, ich dachte, ich bin zu spät“, kam es erleichtert von der Person, die ihn gerettet hatte.
 

Luffys Blick verschwamm immer wieder, sodass es einige Zeit dauerte, bis er seine Retterin erkannte. „Hey, du bist doch die Meerjungfrau von damals“, kam es schwach von ihm.
 

Alma kicherte. „Ja, ich bin’s Alma. Schön, dass du mich noch kennst. Aber jetzt sollten wir uns mal auf den Weg zurück an die Oberfläche machen, nicht wahr?“, meinte sie.
 

Luffy sah sich noch einmal um, er erkannte, dass er noch immer im Meer war, er wurde von einer Blase umschlossen. „Verstehe, du hast mich gerettet, danke“, kam es mit brüchiger Stimme von ihm.
 

„Keine Ursache, du hast mir schließlich auch einmal das Leben gerettet“, antwortete sie. Danach griff sie nach ihm und zog ihn hoch. Luffy hielt sich, so gut er konnte, an ihr fest. Er schloss seine Arme um ihren Hals und meinte dann, dass er startklar wäre. Alma setzte sich in Bewegung, zurück in Richtung Oberfläche.
 


 

Je mehr Zeit verging, desto panischer wurden die anderen. Für Law, der nur untätig an Deck stehen konnte, war es sogar noch schlimmer. Kids Anwesenheit machte es nicht gerade besser. Als dieser den Aufruhr bemerkt hatte, war er ebenfalls mehr oder weniger Neugierig dazu gekommen.
 

Es waren jetzt schon mehrere Minuten vergangen und die Aussichten, dass sie Luffy noch lebendig finden würden, waren mittlerweile gegen Null gegangen.
 

Kid beobachtete die anderen eine Weile, wie sie immer panischer wurden, doch irgendwann wurde es ihm zu blöd, weshalb er sich auf den Weg zurück auf sein eigenes Schiff machte. Was interessierte es ihn eigentlich, was aus dem Strohhut wurde? Genau, gar nichts.
 

Als er jedoch gerade über die Sunny gehen wollte bemerkte er etwas aus dem Augenwinkel. Er trat an die Reling um besser gucken zu können. Blasen stiegen neben dem Schiff auf, ziemlich viele sogar. Wenige Sekunden später kam Luffy zum Vorschein, lebendig. Überrascht runzelte Kid die Stirn wie konnte das sein?
 

Dann tauchte neben Luffy noch jemand auf. Keiner der Rettungsschwimmer, wie Kid feststellte. „Hey, du! Kannst du ihn raufholen?“, rief sie ihm zu. Kid sah sich kurz um, keinen Zweifel, sie musste mit ihm gesprochen haben. Er überlegte kurz, wenn er einfach weiterging und ein anderer Luffy hinaufholte und diese Frau dann berichtete, dass Kid einfach weitergegangen war, dann würde das nur wieder stress geben. Nami würde ihn sicher nur wieder verprügeln, darauf hatte er absolut keine Lust. – „Warte“, brummte er der Frau zu.
 

Er sah sich auf dem Schiff um, allerdings fand er nichts, was er dafür benutzen konnte, um Luffy hinauf zu holen. Doch da kam ihm eine Idee. Er setzte seine Magnetkraft ein und wenige Sekunden später krachte eine riesige Hantel durch den Boden des Ausgucks. „Himmel, was haben die denn für Trainingsgeräte?“, fragte sich Kid. Er ließ die Hantel über dem Wasser schweben.
 

„Hier, halt dich daran fest“, meinte Kid lediglich. Die Frau sah zunächst etwas unschlüssig aus, als sie aber sah, dass das schwere Sportgerät nicht untergehen würde, hielt sie sich daran fest. Sie hatte Luffy unter Wasser sanft mit ihrem Fischschwanz umwickelt, er war also sicher.
 

„Alles klar, hol uns rauf!“, rief die Frau. Kid grummelte etwas vor sich hin, ehe er die beiden nach oben holte. – „Oi, Eustass-ya, was machst du denn da?“, kam es von Law, der in seiner Panik trotzdem mitbekommen hatte, wie die gigantische Hantel durch den Boden gekracht war. Auch die Teufelskraftnutzer der Mugiwara-Bande waren wieder auf ihr Schiff zurückgekehrt.
 

„Warts ab“, brummte Kid nur und da kam auch schon die Hantel zum Vorschein. „Ich wollte lediglich ein wenig angeln.“ Er holte die Hantel auf das Deck und staunte selbst nicht schlecht, dass es sich bei der Frau um eine Meerjungfrau handelte. Er setzte sie ab.
 

Law klappte der Mund auf. „Luffy!“, rief er aus stürzte sofort auf den Strohhut zu. Alma löste den Griff ihres Fischschwanzes von Luffy und gab ihn frei. – „Law, wie schön dich zu sehen“, kam es noch immer entkräftet von Luffy. Er hob die Arme an und schloss Law in eine Umarmung.
 

„Ich bin ja so erleichtert, oh Luffy, du lebst!“, heulte Chopper, auch er stürzte auf Luffy zu und umarmte ihn. Brook brach seinerseits auch in Freudentränen aus, während Robin erleichtert lächelte. Sie sah dann zu Kid.
 

„Danke, dass du ihn gerettet hast“, meinte sie. – Kid zuckte zurück. „Pah, quatsch nicht.“ Robin kicherte kurz, ehe ihr einfiel, dass sie den anderen bescheid geben musste, dass Luffy in Sicherheit war. Sie begab sich zurück zum Revolutionsschiff und lief direkt auf Sabo zu, der nach wie vor, panisch auf die Wasseroberfläche starrte.
 

„Sabo, Luffy ist gerettet worden, gib den anderen auch bescheid, ja?“, kam sie umgehend zum Punkt. – Sabo sah sie sofort an. „Was? Luffy ist gerettet? Wie das? Wo ist er?“, wollte er sofort wissen.
 

„Eine Freundin von uns, eine Meerjungfrau, hat ihn gerettet, er ist auf der Sunny“, antwortete Robin. „Keine Sorge, er lebt. Also gib bitte den anderen bescheid, dass sie aufhören können zu suchen.“
 

Heftig nickte Sabo. „Mach ich!“, antwortete er und schoss danach einen riesigen Feuerball in die Luft, er wollte so die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. „Alle mal herhören, Luffy ist gerettet! Luffy ist gerettet!“, rief er, so laut er konnte.
 

Es dauerte einige Zeit, bis alle es mitbekommen hatten, doch die Freude war natürlich riesig. Auch wenn sie alle noch im Wasser waren, fingen sie an zu jubeln. Sabo beeilte sich damit, sämtliche Strickleitern, die er auftreiben konnte, hinunter zu lassen, damit alle schnell aus dem Wasser kamen.
 

Nach gut zehn Minuten waren dann alle endlich wieder auf dem Trockenen und sie begaben sich alle zur Sunny, sie wollten sich überzeugen, dass es Luffy gut ging. Nami stürzte auf Luffy zu und umarmte ihn ebenfalls stürmisch. „Wie schön, dass es dir gut geht, ich hab mir solche Sorgen gemacht“, auch sie heulte jetzt vor Freude und Erleichterung.
 

„Alma hat mich gerettet, Nami“, kam es von Luffy, er lächelte die Meerjungfrau an. – „Alma?“ Erst jetzt bemerkte Nami die Meerjungfrau. „Oh, wie schön dich wieder zu sehen! Vielen Dank, dass du ihn gerettet hast“, auch der Meerjungfrau fiel sie um den Hals. – „Nami? Bist du das?“, stieß Alma überrascht aus.
 

„Oh, ich vergas, du hast mich ja noch nie in meiner weiblichen Form gesehen. Ja, ich bin’s“, meinte Nami, als sie sich löste. „Wie kommt’s, dass du hier bist?“ – „Nun ja, ich hab den Zeitungsartikel über Luffy gelesen. Seitdem bin ich auf der Suche nach euch. Anscheinend kam ich gerade noch rechtzeitig“, erklärte die Meerjungfrau.
 

„Das nenn ich mal Timing, ohne dich wäre das Ganze sicher nicht so glimpflich ausgegangen“, grinste Nami sie an. – Alma lächelte glücklich. „Ah, aber nur dank seiner Hilfe, konnte ich Luffy auf das Schiff bringen, er hat uns hoch geholt“, sie deutete auf Kid.
 

Ungläubig sahen die anderen zu Kid. „Was? Du hast Luffy gerettet?“, kam es von Nami. – „Ich hab sie nur aus dem Wasser gefischt“, brummte Kid. – „Awww, das war echt lieb von dir“, Nami grinste Kid an und patschte ihm anerkennend auf die Schulter.
 

Kid zuckte zurück und kurz überzog ein Hauch rot sein Gesicht. Er schnaubte auf und wandte sich dann ab, er stapfte an den anderen vorbei, um auf sein Schiff zu kommen. – „Oh, das ist ihm jetzt peinlich“, schmunzelte Killer – der seine Maske wieder aufgezogen hatte. „Jetzt ist sein „Ist mir doch egal, was aus Luffy wird“-Image zerstört.“
 

Nami brach in heftiges Lachen aus. Sie war einfach so erleichtert, dass sie nicht anders konnte. Kurze Zeit später stimmten die anderen mit ein.
 

Law erhob sich schließlich und nahm Luffy auf die Arme. „Dann bring ich dich mal zur Untersuchung auf das U-Boot“, teilte er dem Strohhut mit, als dieser ihn fragend ansah.
 


 

„Hm, soweit sehe ich keine Auffälligkeiten. Den Babys scheint nichts zu fehlen“, antwortete Nora, als sie die Ultraschallbilder betrachtete. – „Hm, das ist schön“, meinte Luffy, er war noch immer schwach und entkräftet, aber zu hören, dass es den Babys gut ging, war eine große Erleichterung.
 


 

Law brachte ihn in seine Kajüte, Nora hatte ihm vor der Untersuchung in trockene Kleider geholfen. Behutsam legte Law ihn in sein Bett. „Danke für die Hilfe“, murmelte Luffy, er war schon halb am Schlafen. – „Ach, nicht dafür“, entgegnete Law. Er hatte Luffys Hand ergriffen. „Schlaf jetzt lieber.“
 

„Komm zu mir“, nuschelte Luffy, er sah Law an, obwohl er kaum die Augen offen halten konnte. – Law lächelte und strich ihm mit der einen Hand durch die Haare. „Alles klar“, damit ging er um das Bett herum, er legte sich auf die Decke und schlang einen Arm von hinten um Luffy. „Ich bin bei dir.“
 

Luffy robbte weiter zurück, sodass sein Rücken gegen Laws Brust gepresst war, ihm war trotz warmer Dusche noch immer ziemlich kalt und Law war so schön warm. Schnell schlief er ein.
 


 

Robin saß zusammen mit Chopper, Nora, Sanji und Alma im Speisesaal der Sunny. Sanji hatte der Meerjungfrau etwas zu essen, zubereitet. Das war das Mindeste, was er tun konnte. – „Wie ist es dir denn die letzten Monate so ergangen?“, fragte Robin sie gerade.
 

„Eigentlich ziemlich gut. Ich wurde nicht mehr von den Jungs geärgert und das ist wirklich wunderbar. Allerdings ist Tante Ursel verstorben. Eines ihrer … hm, Experimente ist schief gegangen und sie wurde aufgespießt“, Alma seufzte auf.
 

„Oh, das tut mir Leid“, kam es mitfühlend von Robin. – Alma schüttelte kurz den Kopf. „Ist schon okay. Sie war eh immer ein wenig gruselig. Sie wollte einer anderen Person das Leben vermiesen, ich schätze, sie hat es verdient.“
 

„Nun, wenn du meinst …“, Robin klang nicht überzeugt. Aber beschloss, das Thema ruhen zu lassen. – „Und Luffy bekommt also Babys?“, erkundigte sich die Meerjungfrau. – „Ja, es ist bald so weit, zwei bis drei Wochen noch, schätzungsweise“, antwortete Nora.
 

„Das ist schön … Hey, Robin, darf ich bei euch bleiben, bis es soweit ist?“, fragte die Meerjungfrau. – „Aber natürlich, bleib so lange du willst“, antwortete die Archäologin. – „Super!“, Alma freute sich sichtlich.
 


 

Nach und nach kehrte wieder Ruhe auf den Schiffen ein. Hancock und Bartolomeo waren mittlerweile vor lauter Erschöpfung eingeschlafen, Franky und Zoro reparierten den Ausguck. Usopp beruhigte Pflanzi, während Stígandr sich um Dixie kümmerte.
 

Koala redete noch immer beruhigend auf Sabo ein, der rückwirkend noch einmal in einen Schockzustand gefallen war. Und Nami und Killer saßen noch die halbe Nacht in der Aquarien-Bar der Sunny und unterhielten sich.
 


 

28. Januar 1526
 

Luffy wurde mitten in der Nacht plötzlich wach, er fühlte sich seltsam. Ein leichter Schmerz zuckte durch seinen unteren Rücken. Er richtete sich auf und musste erst einmal Innehalten. Alles drehte sich. Ihm war schwindelig. „Law“, rief er heiser.
 

Law wachte einige Sekunden später ebenfalls auf. Er blinzelte einige Male und versuchte seine Sinne zusammen zu bekommen. „Was ist?“, fragte er verschlafen. – „Irgendwas stimmt nicht“, antwortete Luffy.
 

Sofort war Law hellwach. „Was?“, er richtete sich weiter auf und zog dann die Decke von Luffy.
 

Die Augen des Strohhuts weiteten sich, als er das Blut zwischen seinen Beinen sah – er trug nur ein Nachthemd, ohne Hose, weshalb es sofort auffiel. „Verdammt“, stieß Luffy verzweifelt aus. Er war einer Panikattacke nah. „Was ist los, Law?“
 

Law blieb ruhig, und besah sich Luffy. Er stieß erleichtert die Luft aus. „Die Babys kommen – jetzt“, antwortete er, als Luffy ihn nur fragend anblickte. – „Was? Aber ist es nicht noch zu früh?“, wollte er wissen.
 

„Nun ja, ich denke, das kommt durch den Schock. Aber keine Angst, die Babys sind schon in einem Stadium, in dem sie überlebensfähig sind. Komm, lass uns ins Behandlungszimmer gehen. Ich hole Nora dazu“, Law stand auf und hielt ihm eine Hand hin.
 

Luffy ergriff sie und stand mit seiner Hilfe auf. Gemeinsam gingen sie ins Behandlungszimmer, auch wenn es Luffy etwas schwer fiel. Law klingelte bei Nora kurz durch und diese machte sich sofort auf den Weg.
 

Nur zwei Minuten später war auch die Hebamme endlich anwesend. „Wie sieht’s aus?“, fragte sie Law, während sie sich die Hände desinfizierte. – „Ähm, nun ja, ich denke nicht, dass die Geburt allzu lange dauern wird. Er ist schon vollkommen geöffnet und das Baby schon auf dem Weg“, erklärte Law.
 

„Was? So schnell? Ihr habt doch vor zwei Minuten erst angerufen“, kam es überrascht von Nora. – „Das kommt wohl davon, dass Luffy ein Gummi-Mensch ist“, mutmaßte Law. – Nora trat zu Luffy und besah ihn sich ebenfalls. „Du hast recht, ich kann schon das Köpfchen sehen“, Nora hatte die Augenbrauen erhoben.
 

Sie räusperte sich und besann sich dann wieder ihrer Aufgabe. „Einmal pressen bitte“, teilte sie Luffy mit. Das einmalige Pressen beförderte das Baby direkt zur Hälfte nach draußen. „Himmel, das ist wahrscheinlich die schnellste Geburt meiner Hebammen-Laufbahn“, kam es baff von Nora. Sie konnte das Baby nun ganz einfach herausziehen. Sie gab es direkt an Law, dieser machte sich sofort daran, die Nabelschnur zu durchtrennen.
 

Das Baby weinte dabei die ganze Zeit. Es war ein Mädchen, sie hatte schon relativ dichtes, feuerrotes Haar. Law biss sich von Innen auf die Unterlippe und ließ sich nichts anmerken. Das war zu deutlich, von wem das Kind war.
 

Nach zirka zwei weiteren Minuten war das zweite Baby, ein Junge mit schwarzem Haar, ebenfalls auf der Welt. Auch ihm schien nicht das Geringste zu fehlen. Nora durchtrennte die Nabelschnur und gab ihn dann ebenfalls erst einmal an Law. Dieser hatte in der Zwischenzeit nach seiner Crew gerufen.
 

Ikkaku und Penguin waren sofort zur Stelle und halfen Law mit den Babys. Auch wenn es wohl offensichtlich war, ordnete er an, dass sie DNS-Tests machen sollten. Sie hatten von Kid und Law schon zuvor DNS-Proben genommen, weshalb sie jetzt gleich starten konnten. Während Penguin damit begann, wusch Ikkaku die Babys und wickelte sie in Decken.
 

Währenddessen kümmerte sich Nora weiterhin um Luffy. „Also das habe ich echt noch nie erlebt, diese Gummi-Fähigkeiten sind ja echt mal praktisch“, lobte sie. – „Hat aber auch Nachteile, manchmal … Wie geht’s den beiden?“, wollte Luffy wissen.
 

„Ich werde sie mir sofort ansehen“, danach wandte sie sich an Law. „Kannst du ihm was geben, damit das Fieber gesenkt wird. Er hat sich wohl erkältet. – „Natürlich“, nickte Law und bereitete einige Medikamente für Luffy vor.
 


 

Nach einer gründlichen Untersuchung der Babys, stand schließlich fest, dass beiden überhaupt nichts fehlte. Sie hatten dieses unfreiwillige Bad wirklich gut weggesteckt. Die beiden waren fit wie Turnschuhe.
 

„Da hat wohl jemand Hunger“, meinte Ikkaku nach einiger Zeit, die Babys schrien ununterbrochen. Sie bereitete Flaschen für die beiden vor, da Luffy zu krank war, um die beiden zu stillen.
 

„Ich will sie sehen!“, quengelte Luffy allerdings trotzdem. Law warf einen kurzen Blick zu Nora und wartete auf ihr okay. – Diese sah erst zu Luffy und dann zu den Babys. „Okay, aber nur kurz. Nicht, dass sie noch krank werden.“
 

„Ist gut“, versprach Luffy und nachdem Ikkaku sie gefüttert hatte – was zumindest bei dem Mädchen ziemlich lange dauerte, man merkte schon, woher sie ihren Appetit hatte – brachte sie sie zu Luffy.
 

Als er seine Babys zum ersten Mal sah, wusste er nicht, was er tun sollte. Er war so glücklich wie noch nie zuvor. Er konnte nicht wirklich fassen, dass es tatsächlich seine Kinder waren. Er sah die beiden mit einem breiten Grinsen an.
 

„Hey, ihr beiden, schön euch endlich zu sehen“, meinte er. Vorsichtig strich er über die Wange des Mädchens. Er streckte ihr den Finger entgegen und sie griff danach. Sein lächeln wurde noch breiter.
 

Er liebkoste auch seinen Jungen einige Minuten, ehe Ikkaku sie wieder wegnahm. Luffy sah ein, dass er erst wieder Gesund werden musste. Die Heart-Piratin fragte allerdings, ob sie die beiden den anderen schon vorstellen dürfte, was Luffy bejahte. Auf die Frage, ob Law mit nach oben kommen wollte, verneinte dieser allerdings. Er würde bei Luffy bleiben.
 

Ikkaku brachte die beiden, zusammen mit Nora, nach oben an Deck. Sie kletterten auf die Sunny und wurden dort schon sehnsüchtig erwartet.
 

„Oh mein Gott, wie süß sind die denn?!“, quietschte Koala aufgeregt. Sie hüpfte fast vor Überdrehtheit. – „Ist okay, Koala, du erschreckst die beiden noch“, versuchte Sabo sie zu beruhigen.
 

Plötzlich verdunkelte sich der Himmel über Nora und Ikkaku und sie standen Dragon und Garp gegenüber. Beide hatten bitterernste Mienen aufgesetzt. Ikkaku schluckte, als der ehemalige Vize-Admiral ihr gegenüber stand. Garp beugte sich zu dem kleinen Mädchen hinunter und betrachtete sie.
 

Das kleine Mädchen wurde plötzlich ganz still, als sie Garp bemerkte. Plötzlich bedeckte Garp sein Gesicht mit den Händen. Als er sie wieder wegnahm, streckte er der Kleinen die Zunge raus. „Guck mal, ich bin dein Ur-Opa!“, sprach er mit kindlicher Stimme. Das Baby guckte Garp ein wenig verwirrt an, nach dem Motto „Was will der von mir?“
 

Dragon hatte den kleinen Jungen mittlerweile an sich gerissen, so schnell, dass Nora es im ersten Moment nicht einmal gemerkt hatte. „Awww du süßer kleiner Fratz, du“, er wiegte das Baby sanft im Arm.
 

„Ach, schau an, sie sind ja plötzlich so zahm“, merkte Nami sarkastisch an. – „Aaaah!“, die Navigatorin zuckte zusammen, als Hancock und Bartolomeo fast gleichzeitig einen Nervenzusammenbruch erlitten. Sie sackten gegeneinander, beide komplett rot im Gesicht. „Sie sind so süß! Ich kann das nicht ertragen“, stieß Hancock aus, sie faste sich mit der linken Hand an die Brust, den rechten Handrücken hatte sie gegen die Stirn gelegt, ihr Atem ging heftig.
 

„Man merkt sofort, dass es Luffy-senpais Kinder sind. Sie sind engelsgleich!“, schwärmte auch Bartolomeo. – „Die beiden sind doch echt hoffnungslos“, merkte Killer an, der zu Nami getreten war. Er beugte sich zu ihr hinunter. „Na, das Mädchen sieht doch verdächtig nach Kid aus, was meinst du?“, er sah sie durch die Löcher seiner Maske an. – „Jep … definitiv“, antwortete Nami. „Das wird ihn sicherlich überhaupt nicht freuen.“
 

„Soll ich ihn mal dazu holen?“, fragte Killer. – Nami überlegte kurz. „Naw, das würde den Augenblick zerstören“, antwortete sie kopfschüttelnd. – „Auch wieder wahr …“
 

„Oooh, da komm ich ja gerade rechtzeitig, was? Das sind also Luffys Babys“, meinte da Shanks. Er ging auf Garp und Dragon zu. Zwei Luftballons in der Hand. Einen rosafarbenen mit „It’s a girl“ und einen blauen mit „It’s a boy“ als Aufschrift. „Ich wusste nicht, ob es Jungs oder Mädchen werden, deshalb hab ich mal beide mitgebracht“, meinte er.
 

„Es ist ein Junge und ein Mädchen, von daher passt beides“, antwortete Garp. „Schau dir diesen kleinen Engel nur an“, er deutete auf das Mädchen. Shanks lachte auf. „Die ist ja wirklich zu niedlich. Er drückte Garp die Ballons in die Hand und hielt dann den Arm hin. „Ich möchte sie auch mal nehmen, bitte“, er lächelte Ikkaku breit an.
 

„Öhm … klar, vorsichtig gab sie das Baby an Shanks weiter. – „Awww, so süß“, schwärmte er.
 

Plötzlich wurde alles ganz still und die Leute schienen erst jetzt zu merken, wer da bei ihnen auf dem Schiff stand. – „Akagami no Shanks?!“, stießen sie alle unisono aus. – „Wo kommst du denn auf einmal her?“, wollte Garp wissen.
 

„Ach, ich bin eben gerade angekommen, ich hab den Zeitungsartikel gelesen und ich hab beschlossen, Luffy mal zu besuchen“, grinste Shanks. „Haben die beiden denn schon Namen?“
 

„Ä-ähm, nein, bisher noch nicht“, antwortete Nora, auch sie war ein wenig durcheinander. „Nun gut, wir sollten die beiden mal wieder mit runter nehmen, nicht dass sie sich hier oben noch erkälten“, sie versuchte ihre Gedanken wieder zu ordnen.
 

„Okay, dann kann ich ja gleich mal Luffy besuchen, wo ist er?“, fragte Shanks. – „Auf der Polar Tang, bei Law“, antwortete Ikkaku, sie deutete auf das U-Boot. – „Dann geh mal voran, junge Dame“, meinte Shanks und nickte ihr zu.
 

Ikkaku führte Shanks und Nora, die den Jungen wieder an sich genommen hatte, durch das U-Boot zurück zu Luffy und Law.
 

Usopp konnte währenddessen seinen Augen nicht trauen. „Vater?“, fragte er Yasopp. – Der Schütze der Rothaar-Piratenbande kam auf Usopp zu. „Gott Usopp, huh? Du hast dich ziemlich gut gemacht, ich bin stolz auf dich“, Yasopp grinste. Der Schütze der Mugiwara-Bande brach in Tränen aus, er umarmte seinen Vater stürmisch.
 


 

„Shanks?!“, Luffy klappte die Kinnlade nach unten, als er Shanks sah. „Was machst du denn hier?“, wollte er aufgeregt wissen. – „Ich wollte dir mal Gratulieren. Da hast du ja ganze Arbeit geleistet“, lachte er, er gab das Baby an Ikkaku und ging dann auf Luffy zu.
 

„Gut siehst du aus. Wenn auch ganz schön anders, als das letzte Mal, als wir uns gesehen haben“, meinte er belustigt. „Lange Haare stehen dir auch“, er zupfte an einer von Luffys langen Haarsträhnen.
 

Luffy konnte nicht mehr an sich halten und wickelte seine Arme mehrmals um Shanks und zog ihn so in eine feste Umarmung. „Es ist so schön, dich endlich mal wieder zusehen“, heulte er vor Freude. „Auch wenn ich mein Versprechen bisher noch nicht einhalten konnte.“
 

„Ach, das verschieben wir auf später, das ist immerhin eine besondere Situation“, winkte Shanks ab. Luffy lächelte ihn mit verheultem Gesicht an. – „Okay, so machen wir das.“
 

„Hast du denn schon Namen für die beiden?“, wollte er wissen. – Luffy schüttelte den Kopf. „Nein, hab ich noch nicht. Aber Koala soll mal hier runter kommen, dann suchen wir gemeinsam noch was aus“, meinte er.
 

„Ich bin schon da, Luffy! Ich hab nur auf meinen Auftritt gewartet“, kam es von Koala, die jetzt zur Tür eintrat. „Ich habe mir vergangene Nacht noch einmal Gedanken gemacht“, setzte sie an. „Was hältst du von Jayla für das Mädchen? Ich hab noch mal alle Namen durchgeguckt und diese noch gefunden. Zu dem hattest du dich noch nicht geäußert, wegen … nun ja, der Welle und so.“
 

„Oh, Jayla, das klingt ganz gut“, meinte Luffy. Er legte den Kopf schief und überlegte einige Zeit. „Ja, ich glaube, das gefällt mir“, er grinste Koala an. – „Und ich dachte an Vale für den Jungen“, führte Koala weiter aus.
 

„Hm, Vale und Jayla … Was hältst du davon Law?“, fragte er den Chirurg des Todes. – Law verschränkte die Arme vor der Brust und ließ es sich durch den Kopf gehen. „Hm, ja, das klingt gut.“
 

„Gut, dann ist es entschieden! Jayla und Vale soll es sein!“, kam es enthusiastisch von Luffy. – Koala jubelte auf und wirbelte einige Male im Zimmer herum. „Dann müssen wir nur noch abwarten, von wem sie sind“, murmelte sie.
 


 

3. Februar 1526
 

Es war endlich soweit, eine Woche nach der Geburt der Babys, war das Ergebnis endlich da. Alle hatten sich versammelt, Kid war ein wenig nervös, auch wenn er sich das Ergebnis schon denken konnte, wenn er Jayla so betrachtete.
 

Law war nach außen hin gewohnt ruhig, innen brodelte es allerdings ebenfalls. Er wollte es nicht zugeben, aber er war ein einziges Nervenbündel momentan.
 

Nora hatte die Testergebnisse in der Hand. Law hatte liebend gerne drauf verzichtet, sie selbst vorzulesen.
 

Luffy ging es mittlerweile wieder gut, weshalb er jetzt ganz normal seine Babys halten durfte. Er saß mit Vale im Arm auf einem Stuhl auf der Wiese, Nami hatte Jayla auf dem Arm, sie stand hinter Luffy.
 

Nora räusperte sich und faltete das Papier schließlich auf. Sie las die Ergebnisse und ihr klappte der Mund auf. „Oh … OH …“, stieß sie nur aus.
 

„Ja, was ist denn jetzt?“, fuhr Kid sie ungeduldig an. – „Das … darf echt nicht wahr sein …“, Nora schüttelte fassungslos den Kopf. Dann räusperte sie sich noch mal. „Herzlichen Glückwunsch, Kid. Du bist der Vater von Monkey D. Jayla“, setzte sie an.
 

Kid runzelte die Stirn. „Hä? Und was ist mit dem anderen?“, fragte er verwirrt. – „Nun ja, nein, du bist nicht Vales Vater“, sie wandte sich nun an Law. „Herzlichen Glückwunsch, Law, du bist Monkey D. Vales Vater.“
 

Law klappte der Unterkiefer runter. „Das darf jetzt echt nicht wahr sein … Diese Möglichkeit ist doch so dermaßen selten bei einem Mensch …“, er stockte und schlug sich mit der Handfläche ins Gesicht. „Aber natürlich, wenn was schief gehen muss, dann aber richtig. Luffy, du bist echt unglaublich.“
 

„Häh? Was meinst du?“, wollte Luffy verwirrt wissen. „Ihr beide seid die Väter? Ich wusste gar nicht, dass das geht.“ – „Nun ja, bei Menschen ist es selten, aber durchaus möglich. Jayla und Vale sind Halbzwillinge. Wenn eine Frau in kurzer Zeit Sex mit zwei verschiedenen Partnern hat und beide Male einen Eisprung, dann kann es durchaus passieren, dass sie von beiden schwanger wird. Aber wie gesagt, dass ist äußerst selten und kommt kaum vor. Aber natürlich passiert dir das. Ist ja nicht schon genug, dass du gleich beim ersten Mal schwanger wirst“, Law konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken.
 

„Hm, ist das jetzt schlecht?“, wollte Luffy wissen. – „Naw, wie man’s nimmt. Es zeigt aber nur mal wieder, dass du halt was Besonderes bist“, Law ging auf Luffy zu und gab ihm einen kurzen Kuss, ehe er sich zu Vale beugte.
 

„Moment, also sind Trafalgar und ich jetzt beide am Arsch?“, fragte Kid, der noch immer nicht verstanden hatte, was gerade passiert war. – „Du hast Glück, Eustass-ya, auch wenn du ebenfalls Vater bist, brauchst du dich um nichts zu kümmern, ich übernehme das schon“, meinte Law. „Wenn Nami dich jetzt auch noch entlässt, dann kannst du von mir aus gehen.“
 

„Yay, cool!“, stieß Kid aus. Er sah zu Nami. – „Hm, das überleg ich mir noch“, zerstörte sie sofort wieder seine gute Laune. – „Du bist echt eine Hexe“, knurrte Kid, was die anderen zum Lachen brachte. – „Tja, find dich damit ab“, Nami streckte ihm die Zunge entgegen, danach ignorierte sie ihn und wiegte lieber Jayla wieder ein wenig hin und her. Sie würde Kid wohl ziehen lassen, aber er sollte ruhig noch ein wenig schmoren.

Kapitel 43

5. Februar 1526
 

„Nein, jetzt mal ernsthaft, wie lange willst du uns noch hier festketten?“, fragte Kid ziemlich schlecht gelaunt. Nami hatte die Schlüssel für die Seesteinketten noch immer nicht herausgerückt.
 

Die Navigatorin zuckte lediglich mit den Schultern. „Hab mich noch nicht entschieden. Mal schauen“, antwortete sie schulterzuckend. „Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, ich würde jetzt gerne rüber auf die Polar Tang, um mich ein wenig um deine Tochter zu kümmern“, sie ließ dabei ihre Fingerknöchel knacken.
 

Kid knurrte auf und trat aus dem Weg, wütend starrte er Nami hinterher. Als sie ins Innere des U-Boots verschwunden war, wandte er sich ab. Er stapfte zur Reling und wechselte auf sein Schiff, von da aus, sprang er auf den Steg. Er ging auf direktem Wege in die Stadt. Seit zwei Tagen stand fest, dass sowohl er, als auch Law die Väter der Zwillinge waren und eigentlich hatten sie doch gesagt, dass er sich um nichts kümmern brauchte. Doch Nami hielt sie immer noch fest. Wie ihn das alles nervte.
 

Er kam in der Stadt an und machte sich direkt auf den Weg in die nächstbeste Bar. Er brauchte unbedingt einen Drink … oder zwei, vielleicht auch noch mehr. Er fand schnell eine passende Bar und trat ein. Er steuerte direkt auf den Tresen zu und bestellte sich Rum.
 

Der Barkeeper schenkte ihm ein und Kid trank in einem Zug aus, er ließ sofort wieder nachfüllen. Das wiederholte sich einige Male. Er saß gerade mal ein paar Minuten in der Bar, als er angesprochen wurde.
 

„Hey, Hübscher“, vernahm er eine Frauenstimme links neben ihm. Er drehte den Kopf und erblickte eine Frau, schätzungsweise Anfang bis Mitte 30, mit weißen Haaren und blauen Augen. Ihre Haare waren gelockt und bis auf zwei Strähnen, die ihr vorne über die üppige Brust fielen, waren sie hochgesteckt. Sie trug ein enges Shirt, bauchfrei, und eine enge Lederhose, ihre Stiefel gingen ihr bis zu den Knien.
 

„Du siehst irgendwie frustriert aus, Lust auf ein wenig Spaß?“, säuselte sie, ihr Blick war fest mit seinem verankert. – Kid betrachtete sie einige Zeit. Er trank ein letztes Mal seinen Rum aus, ehe er nickte. „Klar.“
 

„Gut, komm mit, ich hab hier gleich in der Nähe ein Hotelzimmer“, mit einer Hand winkte sie ihn hinter sich her. Kid stand auf und folgte ihr nach draußen.
 


 

Buongiorno, so sieht man sich wieder“, kam es von Giovanni, er saß auf einem Stuhl, mitten auf der Wiese der Sunny. Santiago stand hinter ihm. Mit ihrem plötzlichen Auftritt versetzten sie Usopp den Schreck seines Lebens.
 

Laut kreischend sprang der Schütze von den beiden weg. Er atmete heftig ein und aus, als er erkannte, wer das war. „Macht das nie wieder! Ich hätte euch beinahe angegriffen!“, versuchte Usopp seinen Schrecken zu überspielen. „Was zur Hölle macht ihr hier?“
 

„Wir sind gekommen, um euch zu warnen. Hel hat wieder ihre Handlanger ausgeschickt“, meinte Giovanni. – „Oh nein, wie viele sind es denn diesmal?“, wollte Usopp panisch wissen.
 

„Na ja, uns beide abgezogen … eine“, antwortete er. – „Eine?“, wiederholte Usopp. „Weiß sie denn nicht, dass wir hier eine ganze Flotte haben, mir sehr starken Leuten und da schickt sie eine?“
 

„Ja“, kam es unbeeindruckt von Giovanni. „Nisha ist … hm, speziell. Sie war früher häufig mit Gesche unterwegs, doch selbst Hel fand, dass die beiden zusammen ein wenig ‚zu krass‘ sind. Gesche und Nisha waren als die beiden Katastrophen der ganzen Organisation bekannt. Jetzt, da Gesche ‚verhindert‘ ist, bleibt nur noch Nisha. Und die hat es wirklich drauf. Obwohl sie nicht mal Teufelskräfte besitzt“, erklärte Giovanni.
 

„Das klingt ja furchtbar. Wie viele durchgeknallte Leute hat diese Hel eigentlich?“, Usopp hatte die Hände an die Wangen gelegt und damit begonnen, die Haut in Panik nach unten zu verziehen.
 

Giovanni warf kurz einen Blick zu Santiago. „Öh, da müsste ich einen Moment überlegen“, meinte er und begann dann wohl, im Kopf durchzugehen, wie viele ‚durchgeknallte Leute‘ Hel hatte.
 

„Es sind also viele, sag das doch gleich“, fauchte Usopp. „Wir sind verloren!“ – „Ach, so schlimm wird’s schon nicht … denke ich“, kam es von Santiago, allerdings klang er nicht sonderlich überzeugt. – Bevor Usopp antworten konnte, ertönte ein lautes: „GIOVANNIIIII!“
 

Genannter, Santiago und Usopp drehten sich in die Richtung, aus der, der Schrei kam. Wenige Sekunden später sprang Sanji auf die Wiese und packte Giovanni am Kragen seines Anzugs. „Du verdammter Mistkerl, was zur Hölle hast du mit Zoro gemacht? Er verhält sich seit eurer letzten Begegnung so komisch!“, fuhr Sanji ihn wütend an.
 

„Ich würde dir empfehlen, mich loszulassen“, kam es ruhig von Giovanni, er ging nicht mal auf das eben gesagte ein. – „Einen Scheiß werd ich!“, knurrte Sanji. – Giovanni stieß ein Seufzen aus und schnippte mit dem Finger, daraufhin ließ Sanji ihn los. „Ich sagte doch, dass du mich besser loslassen solltest. Der Anzug ist ein maßgeschneidertes Exemplar von ‚costoso‘“, er richtete seinen Anzug wieder.
 

„Ich hab mir nur einen kleinen Scherz mit unserem schwertschwingenden Freund erlaubt“, meinte er dann noch. – „Scherz? Das soll ein Scherz sein? Er hängt seitdem wie eine Klette an mir! Mach das rückgängig, aber ein bisschen plötzlich!“, brauste Sanji wieder auf.
 

Giovanni grinste den Koch an. „Verstehe, es hat dich erwischt.“ – „Wie meinst du das?“, brummte der Smutje. – „Hm, ich hab ihm nur eingepflanzt, dass er das Anhängesel der Person wird, die er als erstes sieht. Mein Beileid“, allerdings klang es überhaupt nicht so, als täte es ihm leid.
 

„Du Mistkerl“, Sanji brodelte vor Wut. Da tauchte zu allem Überfluss auch noch Zoro auf. – „Hey, Sanji, was ist denn hier los?“, wollte der Schwertkämpfer wissen. – Der Koch knirschte mit den Zähnen. „Giovanni, mach was.“
 

Noch immer grinsend schnippte Giovanni mit den Fingern und in derselben Sekunde schrie Zoro gepeinigt auf. „Wa-wa-was geht denn jetzt ab?“, jammerte er auf. Sanji drehte sich zu ihm um und er sah, wie Zoro immer stärker rot anlief. Der Schwertkämpfer hatte sich mit beiden Händen an den Kopf gegriffen, ihm war der Mund aufgeklappt und sein Auge war weit aufgerissen.
 

„Oh mein Gott!“, stieß er noch einmal aus. Dann wandte er fast schon automatisch seinen Blick zu Sanji. Er wich einige Schritte zurück. „Du verdammter Gedanken-Manipulator! Was hast du mir angetan?“
 

Giovanni lachte auf. „Ach, ich hab nur die Manipulation rückgängig gemacht. Dir aber die Erinnerungen an diese Zeit gelassen. Viel Freude damit.“ – Zoro wirkte völlig ungläubig. Er konnte es nicht fassen, was der die ganzen zwei Monate getan hatte. „Du bist wirklich ein Teufel! Wie konntest du mir das antun? Warum ausgerechnet der blöde Kochlöffel?“
 

„Das konnte ich nicht beeinflussen, die Manipulation trat erst einen Tag später ein und du solltest die Klette der Person werden, die du an dem Tag zuerst gesehen hast“, erklärte Giovanni.
 

Ein Schauer des Ekels durchlief Zoros Körper. „Ich muss dringend duschen gehen …“, murmelte Zoro und schneller als irgendwer gucken konnte, war er wieder verschwunden.
 


 

Kid schrie überrascht auf, als ihm die Frau, deren Namen er immer noch nicht kannte, etwas Spitzes in die Schulter rammte. „Verdammtes Miststück, was soll das?“, fuhr Kid sie aufgebracht an. Er wich vor ihr zurück und hielt sich die Schulter. „Was hast du gemacht?“
 

Die Frau lachte auf und wedelte vor seinen Augen mit einer Spritze herum. „Ich hab mir nur erlaubt, dir einen ‚Downer‘ zu verabreichen“, ihr Gesicht wurde von dem Grinsen fast zerteilt.
 

„‚Downer‘? Was ist dass denn für ein Scheiß“, fauchte Kid. Er wich erst einmal weiter zurück, als die Frau mit einer weiteren Spritze ankam. Wer wusste schon, was dieses Zeug machte. War ja schon schlimm genug, dass er eine Dosis davon bekommen hatte.
 

„Du stehst noch, das ist ja interessant. Bei Fake-Teufelskraft-Nutzern wirkt es innerhalb von Sekunden. Richtige Teufelskraft-Nutzer sind wohl robuster, hm-m-m“, sie zog ein Notizbuch hervor und notierte sich etwas, ganz so, als sei Kid ein Versuchskaninchen.
 

„Laber keinen Scheiß! Was war das genau?“, fuhr Kid sie erneut an. „Was sind diese scheiß ‚Downer‘?“ – Die Frau lächelte wieder boshaft. „Nun ja, die Meisterin hat uns beauftragt, ein Mittelchen gegen diese lästigen Teufelskräfte zu erfinden. Unsere Idee war, einfach Seestein zu verflüssigen, aber das war schwierig. Die Downer bestehen aus Seestein-Partikeln, die mittels einer Lösung direkt in den Blutkreislauf gespritzt werden, es dauert dann nur wenige Minuten, bis der Anwender vollkommen seine Teufelskraft verliert – temporär versteht sich.“
 

Kids Augen weiteten sich. Er merkte jetzt, wovon sie sprach. Sein Metallarm, den er hauptsächlich mit seiner Magnet-Kraft steuerte, wurde immer schwerer und richtig bewegen konnte er ihn auch nicht mehr. Die Frau kam wieder auf ihn zu. Kid zischte auf und konzentrierte sich. Er streckte seine Hand in Richtung des Bettes aus, welches einen Metallrahmen besaß. Es war unheimlich anstrengend aber er schaffte es, das riesige Möbelstück zu bewegen. Er schleuderte es der Frau entgegen, sie wurde mitsamt Bett gegen die Wand gepresst.
 

„Aaargh!“, stieß sie verärgert aus. Kid drehte sich um und verließ schnell den Raum. Er spürte mit jeder Sekunde, wie ihn die Kraft verließ. Noch dazu wurde sein Metallarm immer schwerer und schwerer. Er konnte ihn schon nicht mehr bewegen. Er musste sich etwas einfallen lassen.
 


 

Nami, Law und Luffy kamen aus der Polar Tang, wobei Luffy Jayla und Law Vale auf dem Arm hatte. „Oi, Giovanni!“, rief Luffy fröhlich, er winkte ihm mit der freien Hand zu. – „Was macht der denn schon wieder hier“, seufzte Nami auf.
 

„Hallo, Luffy!“, rief Giovanni zurück. „Oh, wie ich sehe sind die Kinder schon da, na, das trifft sich ja ausgezeichnet. Darf ich mal sehen?“, er ging direkt auf Luffy und Jayla zu. – Nami stellte sich aber dazwischen. „Halt, keinen Schritt weiter, das ist nah genug. Sag mir lieber erst mal, was du schon wieder hier willst.“
 

„Eigentlich wollte ich euch nur vor Hel warnen, sie hat ihre Helferleins ausgeschickt. Zuerst sollten wir nur Dixie und Stígandr zurück holen, doch plötzlich hieß es dann auch noch, dass wir euch auch ‚kalt machen‘ sollen. Und jetzt ist Nisha auf dem Weg hierher“, er seufzte auf. „Das wird übrigens sehr unschön werden, ihr solltet euch also vorsehen“
 

„Hast du dich mal umgesehen? Wir sind mittlerweile sechs Piratencrews und haben Gefolge von der Marine und der Revolutionsarmee. Noch dazu ist eine der Crews die vom Roten Shanks. Diese Nisha wäre schön blöd, wenn sie hier auftauchen würde“, zählte Nami auf.
 

„Die Sache ist die, Nisha ist rational nicht zu erklären. Dass ihr so eine Streitmacht hier habt, wird sie nicht im Geringsten aufhalten. Alles was sie will, ist Spaß haben. Ob sie dabei sterben könnte oder nicht, ist ihr vollkommen egal.“
 

Nami fasste sich ungläubig an den Kopf. „Was für irre Leute habt ihr in eurer Truppe?“ – „Tja, Hel scheint Leute, die nicht mehr alle an der Waffel haben, magisch anzuziehen.“ – „Ich merk’s“, murrte Nami, wobei sie ihn unentwegt anblickte.
 

„Hey, ich gehöre noch zu den Normalen, glaub mir. Und Santiago hier auch. Wir haben sogar einige Leute aus Helheim entkommen lassen“, meinte er.
 

„Oh, ihr habt Dixie und dem Stier-Jungen also bei der Flucht geholfen? Coole Sache von euch“, kam es von Luffy, er trat hinter Nami vor. – „Stier-Jungen? Du meinst Stígandr? Die beiden sind also bei euch gelandet? Wie geht’s ihnen?“
 

„Den Umständen entsprechend ganz gut. Auch wenn sie nicht mehr viel Medizin haben“, murmelte Law. – „Ach ja, die Drogen … Ich kann euch Nachschub besorgen“, bot Giovanni einfach so an.
 

„Moment, das kostet doch sicherlich irgendwas, das würdest du doch nie umsonst machen“, meinte Nami misstrauisch. – „Hör zu, ich will, das ihr Hel vernichtet, klar. Ich will ihren Opfern ebenso helfen und wenn das heißt, dass ich die Drogen beschaffen muss, damit sie länger am Leben bleiben, dann mach ich das auch.“
 

In dem Moment tauchten Stígandr und Dixie auf, sie kamen gerade aus dem Badezimmer, aus dem Zoro sie rausgeschmissen hatte. „Oh, die Herrschaften die Freund-Stígandr und Klein-Dixie zur Flucht verholfen haben“, kam es von Dixie. Sie sprang auf den Boden und flitzte auf Giovanni zu. „Seid gegrüßt!“, sie lächelte.
 

Giovanni ging in die Hocke und hielt Dixie die Hand hin, sie kletterte darauf und Giovanni erhob sich wieder. „Habt ihr die Reise gut überstanden?“, fragte er. – „Freund-Stígandr wurde von Klein-Dixie getrennt. Doch mit Hilfe der großen Herrschaften hier, konnte Freund-Stígandr schnell gefunden werden“, erklärte Dixie.
 

„Das ist gut. Allerdings solltet ihr euch Vorsehen. Nisha ist auf der Suche nach euch. Und nicht um euch zurückzuholen, sondern um euch zu töten“, warnte er sie.
 

„Oh nein, wie schrecklich!“, Dixie wickelte ihren bauschigen Schweif um sich und hielt diesen fest. – „Keine Sorge, Dixie, wir werden nicht zulassen, dass sie dir was antut“, meinte Luffy, er streichelte Dixie über den Kopf.
 

„Vielen Dank, Freundin-Luffy“, Dixie lächelte ihn an. Sie sprang von Giovannis Hand hinüber zu Luffy. Sie kletterte über seine Schulter und rieb ihren Kopf an seiner Wange, ehe sie weiter runter kletterte um Jayla ebenfalls zu liebkosen.
 


 

Kid konnte seine Prothese mittlerweile überhaupt nicht mehr bewegen. Das war überhaupt nicht gut. „Warte doch, wo willst du denn hin? Meine Studien sind noch nicht abgeschlossen!“, kam es von der Frau hinter ihm. Sie hatte sich von dem Bett befreit und verfolgte ihn nun durch die Stadt.
 

Der Pirat merkte schnell, wie sein Körper immer tauber wurde. Seine Beine fühlten sich auch schon bleischwer an. „Oh, was ist denn? Fühlt sich dein Körper taub an? Also bei den Fakern versagt lediglich die Fake-Kraft, das ist wirklich interessant, weißt du. Hah! Das ist wirklich äußerst interessant“, rief sie ihm zu.
 

Kid knurrte auf. Er konzentrierte sich auf alles Metallische in der Umgebung und versuchte es, zu sich zu ziehen. Doch es klappte nicht. Plötzlich ertönte ein Schuss und er spürte einen gleißenden Schmerz in seiner Seite. Er ging kurz in die Knie, doch er biss die Zähne zusammen und stand gleich wieder auf.
 

Er zog seine eigene Pistole und drehte sich um, doch die Frau war verschwunden. Er stockte und sah sich dann nach einigen Sekunden um. Er bemerkte eine Bewegung im Augenwinkel und drehte sich daraufhin schnell nach links. „Überraschung!“, rief die Frau und sprang auf ihn zu. Sie stach mit dem Finger in die Schusswunde, doch Kid reagierte diesmal schneller und feuerte ebenfalls einen Schuss ab.
 

Er schoss in ihr Bein, da sie so nah bei ihm stand, dass er die Pistole nicht weiter anheben konnte. Die Frau wich zurück und starrte ungläubig auf die Wunde. „Wow, du hast mich getroffen“, kam es unbeeindruckt von ihr. Ihr Blick, den sie ihm jetzt wieder zuwarf, war mörderisch. „Jetzt kann ich dich ganz seelenruhig töten.“
 

„Das wollen wir ja mal sehen“, knurrte Kid. Er spürte allerdings, wie schnell das Blut aus ihm rausströmte. Das war gar nicht gut. Nicht nur, dass sein Körper eh schon taub war, durch den Seestein, nein, jetzt auch noch der Blutverlust durch die Schusswunde. Das Blut färbte mittlerweile die komplette linke Seite seiner Hose rot.
 

Die Frau stürmte wieder auf ihn zu, scheinbar völlig unbeeindruckt von der Wunde an ihrem Oberschenkel. Auch wenn Kid sehen konnte, dass sie blasser war als sonst.
 


 

Shanks betrat jetzt nun ebenfalls sie Sunny. Luffy hatte ihn mittlerweile zum Patenonkel seiner Kinder gemacht und Shanks wollte sie noch einmal sehen. Denn er musste wieder weiter ziehen, so schade es auch war. Doch irgendetwas stimmte nicht. Er wusste zwar nicht genau was, aber er hatte ein schlechtes Gefühl.
 

Er sah dass zwei fremde Leute auf der Sunny waren und sich mit Luffy und den anderen unterhielten. Er trat zu ihnen und beobachtete die Fremden aufmerksam.
 

Als Giovanni Shanks Anwesenheit bemerkte, drehte er sich zu ihm um. Er erschauderte kaum merklich, als er die Präsenz des Yonkos spürte, das war wirklich heftig. „Akagami no Shanks“, murmelte er. „Ich wusste gar nicht, dass ein Yonko ebenfalls hier ist.“
 

„Ich bin nur hier um Luffy zu besuchen. Wo wir auch beim Thema sind“, Shanks sah von Giovanni zu Luffy. „Ich muss mich dann langsam mal wieder auf den Weg machen. Nicht, dass noch irgendwelche Leute auf dumme Ideen kommen, während meiner Abwesenheit.“
 

„Ach schade“, seufzte Luffy. „Aber da kann man wohl nichts machen.“ – „Allerdings sehen wir uns ja sowieso wieder. Immerhin hast du noch ein Versprechen einzuhalten und ich werde vielleicht ab und zu mal auftauchen, um die Kleinen zu besuchen“, grinste Shanks, während er Jayla über die Wange strich.
 

„Das freut mich. Und ich werde in der Zwischenzeit dran arbeiten, mein Versprechen einzuhalten“, Luffy lächelte nun ebenfalls.
 

Shanks verabschiedete sich auch noch einmal von Vale, ehe er eigentlich wieder zur Red Force wollte. Doch soweit kam er gar nicht.
 


 

Killer befand sich gerade am Steg, er wollte eigentlich auf die Adventure Galley zurück – er war in der Stadt gewesen und hatte sich neue Klingen besorgt, die alten waren schon ziemlich mitgenommen – als er seinen Captain entdeckte. „Scheiße! Kid!“, rief er und lief auf seinen Captain zu.
 

Kid atmete heftig, er war leichenblass und völlig verschwitzt. Er fluchte konstant etwas vor sich hin. „Killer …“, stieß er aus. – „Was ist passiert, Kid?“, wollte der Massaker-Soldat wissen. – „Diese Irre mit ihrem Downer“, murmelte er nur.
 

Killer verstand nicht richtig. Er half Kid erst mal beim Laufen, er wollte ihn unbedingt aufs Schiff kriegen, er war allerdings alarmiert, so dass er zur Not schnell kämpfen konnte. Er konnte das Ausmaß an Kids Verletzungen nicht erkennen, da diese den roten Fellmantel über seine komplette linke Seite gezogen hatte.
 

„Captain!“, riefen jetzt auch die restlichen Kid-Piraten, als sie ihn entdeckten. Sie halfen, ihn aufs Schiff zu bringen. Gerade rechtzeitig denn Kid verließen kurzzeitig die Sinne. „Oi, Trafalgar!“, rief Killer.
 

Law hatte auch schon gemerkt, dass irgendwas vor sich ging. Er gab Vale an Nami und machte sich schnell auf den Weg zur Adventure Galley. Sie hatten Kid auf den Boden gelegt und Law machte sich daran, den Mantel zu entfernen. „Oh shit“, murmelte er, als er die Verletzungen sah.
 

Da war zum einen die Schusswunde, aus der nach wie vor Blut floss, aber auch etliche andere Schnitte und Kratzer. Das schlimmste war allerdings Kids Arm, dieser war komplett herausgerissen worden. Die Wunde sah ziemlich übel aus.
 

„Er braucht sofort eine Bluttransfusion, oder er wird’s nicht mehr lange machen“, Law erhob sich und erzeugte einen Room. Schnell teleportierte er Kid auf die Polar Tang. Er informierte seine Crew, dass sie sich sofort alle im OP-Raum versammeln sollten.
 

„Verdammt, was geht hier vor sich?“, Killer kam wütend auf die Sunny, um auch die anderen zu informieren, dass hier irgendetwas nicht stimmte. „Nami, Luffy, bringt die Babys in Sicherheit, ich hab so im Gefühl, dass hier gleich noch ein Kampf stattfinden wird. Kid wurde angegriffen und es sieht übel aus.
 

„Scheiße, danke dir. Wir bringen sie sofort weg“, Nami nickte ihm dankbar zu und zusammen mit Luffy brachten sie die Babys sicher in dem Frauenschlafzimmer der Sunny unter. Nora, die sich ebenfalls im Schlafzimmer aufhielt und ihre Wäsche sortierte, die sie zuvor noch gewaschen hatte, sah überrascht auf, als die beiden reinkamen. – „Was ist los?“
 

„Irgendetwas geht da draußen vor sich. Wir könnten möglicherweise angegriffen werden, bitte pass auf die beiden auf“, bat Luffy sie. Er legte Jayla in ihre Wiege und auch Nami legte Vale ab. – „Natürlich, das ist doch selbstverständlich“, antwortete Nora.
 

Danach verschwanden Luffy und Nami wieder nach draußen. „Wo ist Iva-chan? Ich muss unbedingt wieder männlich werden“, fragte Luffy. – „Wahrscheinlich auf dem Revolutionsschiff, geh am besten schnell zu ihm.“ – „Bin schon auf dem Weg“, Luffy begab sich zum Schiff seines Vaters.
 

Doch in dem Moment, in dem er die Sunny verlassen wollte, hörte er ein Lachen, er erschauderte, es kam ihm so bekannt vor. Gesche … es erinnerte ihn an Gesche. Er drehte sich um, er wollte sehen ob sie es wirklich war.
 

„Gefunden!“, kam es da von einer weißhaarigen Frau. Nicht Gesche, definitiv nicht Gesche! Die Frau war wie aus dem Nichts auf der Sunny aufgetaucht. Sie stand jetzt gut zwei Meter von Luffy entfernt. „Giovanni, Santiago, ihr seid ja bereits hier. Was ist los? Ergreift sie doch endlich!“
 

„Nisha …“, knurrte Giovanni. „Wie kommst du so schnell hierher?“ – „Ich hab meine Mittel und Wege und nun macht endlich“, sie sah ihn wütend an. – „Du bist verletzt. Glaubst du wirklich, du hättest auch nur den Hauch einer Chance hier?“, fragte Giovanni.
 

„Oh, das? Das ist überhaupt nichts. Und jetzt quatsch nicht so blöd, sondern mach endlich!“, ihre Stimme wurde immer lauter. – „Nein, das werde ich nicht“, Giovanni sah ihr in die Augen. – Nisha zischte böse auf. „Du elender Verräter, seit wann hintergehst du die Meisterin schon? Warte, ist ja eigentlich auch egal, dafür stirbst du auch. Und Rhea und die süße kleine Carna auch“, Nisha lachte auf.
 

„Das werden wir sehen“, antwortete Giovanni lediglich. – „Du wahrscheinlich nicht mehr. Aber leider hab ich jetzt für dich keine Zeit. Wo habt ihr mein Spielzeug hingebracht, ich war noch nicht fertig mit ihm“, fragte sie.
 

„Du hast Kid das angetan?“, wollte Luffy wissen. – „Jap, ich hab ihm den Arm abgerissen“, sie kicherte. „Er ist zäh, wirklich, ein normaler Mensch hätte das niemals durchgehalten, ich musste mich echt anstrengen“, wieder lachte sie, als ob es das lustigste der Welt sei, andere Menschen zu verletzen.
 

„Du spinnst. Und zwar ganz gewaltig!“, knurrte Luffy, er war wütend und zwar so richtig. Nicht nur, dass sie ihn an Gesche erinnerte, nein, sie quälte zum Spaß auch noch Menschen. Auch wenn er nicht sonderlich gut auf Kid zu sprechen war, so konnte er es doch nicht einfach hinnehmen, dass sie ihn verletzt hatte. Sie würde dafür büßen.
 

„Gum-Gum-Pistole!“, rief Luffy und schleuderte Nisha seine Faust entgegen. Doch diese wich aus und Griff sogar nach Luffys Arm. – „Ah, so funktioniert also die echte Gum-Gum-Frucht. Ich hab bisher immer nur die Fake-Variante gesehen und meine Güte, das ist echt kein Vergleich“, kam es großspurig von Nisha.
 

„Fake-Variante?“, wollte Luffy wissen. Er zog seinen Arm ruckartig zurück und befreite sich aus Nishas Griff. – „Oh, weißt du das noch nicht? Meisterin Hel hat doch auch deine DNS genommen. Daraus hat sie auch Fake-Kräfte gewonnen. Du solltest mal die Kinder sehen, denen das Serum gegeben wurde. Heilige Scheiße, sag ich da nur. Die sehen danach echt noch beschissener aus“, lachte sie.
 

Luffys Augen weiteten sich. Seine Kräfte wurden dazu missbraucht, um Kindern Leid zuzufügen? Das durfte nicht wahr sein. Er ballte die Hände zu Fäusten. „Uh, was für ein böser Blick. Aber ehrlich, Süße, mit dieser niedlichen Gestalt kann ich dich nicht wirklich ernst nehmen“, provozierte Nisha ihn.
 

„Halt endlich deine Klappe!“, blaffte Nami sie an. „Hey, Giovanni, kannst du sie nicht einfach ausschalten?“ – „Nein, kann ich nicht. Sie ist immun gegenüber meinen Kräften“, kam es von Giovanni.
 

„Du sagtest doch, niemand könne sich dagegen wehren“, griff Sanji auf. – „Ja, nicht alleine. Doch Nisha nimmt schon seit Jahren, täglich Seestein-Lösungen zu sich, sodass Teufelskräfte, die sich auf die Sinne des Menschen auswirken, keinerlei Wirkung mehr haben. Ihr solltet auch aufpassen, sie hat bestimmt ihre Downer dabei. Lasst euch davon nicht erwischen, sonst endet ihr so wie der Rotschopf“, erklärte Giovanni.
 

„Verrate ihnen doch nicht alles, Giovanni, du alte Petze“, meinte Nisha, allerdings grinste sie dabei, was zeigte, dass es sie wirklich nicht interessierte.
 

„Ich hab auch das hier dabei“, sie zog eine Ampulle hervor. „Das ist das Serum MFZ7-97“, als sie das sagte horchte Giovanni auf. Er wusste natürlich, was das war. – „Wieso gibt Hel dir so etwas mit?“, wollte er wissen.
 

„Weil sie mich mag, deshalb“, lachte Nisha. Sie drehte die Ampulle zwischen ihren Fingern. „Weißt du, Luffy, was hier drin ist? Nein? Nun, das ist das Serum der Mensch-Mensch-Frucht, und zwar von der Variante, die dein kleiner Dachsfreund hat“, sie sah zu Chopper, der am anderen Ende der Wiese stand. Mittlerweile waren alle Mugiwara-Piraten versammelt. Auch die von den anderen Schiffen, ausgenommen Laws Crew, waren anwesend.
 

„Bei Tieren funktioniert es mehr oder weniger wunderbar, wie man an Dixie hier drüben sieht. Ah, euch zwei werde ich im Anschluss übrigens auch noch töten, denkt bloß nicht, ich hätte euch vergessen“, sie zwinkerte Stígandr und Dixie zu.
 

„Was ich mich allerdings frage, mehr als alles andere, ist, was passiert, wenn ein Mensch, der sowieso schon Teufelskräfte hat, mit dem Serum infiziert wird. Es ist ja allgemein bekannt, dass man nur eine Teufelsfrucht essen kann. Wenn man doch zwei isst, dann explodiert man, so heißt es. Doch die Fake-Kräfte sind ja keine richtigen Teufelskräfte. Meine Frage also, explodiert man da auch, oder hat es keine Wirkung? Würdest du das Serum vertragen, immerhin bist du schon erwachsen. Weißt du, das sind die wirklich wichtigen Fragen im Leben und die will ich heute mal klären. Hach, die Meisterin wird begeistert sein“, lachte Nisha wieder.
 

„Hör auf damit, Nisha! Luffy, du darfst nicht mit dem Serum in Berührung kommen!“, rief Giovanni dem Strohhut zu. – Nisha rannte jetzt auf Luffy zu. „Versuch doch, mir zu entkommen“, schrie sie.
 

Luffy konnte ausweichen und schlug erneut nach Nisha, als er hinter sie gelangen konnte. Doch wieder drehte sie sich schneller als erwartet um. „So leicht mache ich es dir nicht!“, rief sie und stürmte wieder auf den Gummi-Mensch zu.
 

Shanks war drauf und dran, einzuschreiten. Er kannte die Frau nicht, aber er konnte deutlich sehen, dass sie extrem gefährlich war. Allerdings hielt er sich zurück. Er wusste dass Luffy stark war, auch wenn er momentan nicht in Höchstform war. Er wusste auch, dass der Gummi-Bengel sicherlich wütend auf ihn sein würde, wenn er jetzt einfach so einschritt.
 

Nisha kam Luffy wieder ziemlich nahe. Ihr Arm färbte sich dunkel durch das Hardening. Sie schlug nach Luffy, doch dieser konnte ausweichen. – „Hey du! Wie kannst du es wagen, meinen Liebsten anzugreifen?!“, schrie Hancock, sie war wirklich aufgebracht.
 

„Genau, lass gefälligst Luffy-senpai in Ruhe!“, kam es auch von Bartolomeo. „Barriere!“ Er baute zwischen Nisha und Luffy eine Barriere. Nisha zischte auf. – „Pistol Kiss!“ Boa Hancock schoss einige Male auf die andere Frau.
 

Lachend wich Nisha aus. „Wie niedlich, was genau versuchst du damit zu erreichen, Boa Hancock?“ – „Ich werde nicht zulassen, dass du Luffy etwas antust. Du wirst diesen Kampf verlieren! Gegen mich wirst du keine Chance haben!“, Hancock streckte den Arm aus und deutete auf Nisha, zudem warf sie den Kopf zurück.
 

„Oh, Schätzchen, ich kenne auch deine Teufelskräfte nur zu gut, im Übrigen hätte ich die auch noch gerne für meine Meisterin. Willst du nicht für deinen Liebsten sterben und mir damit deine Kräfte überlassen?“, fragte Nisha, ihr Unterton war äußerst provozierend.
 

„Ich würde für Luffy sterben, aber nicht durch deine Hand!“, Hancock fuhr sich mit der Hand durch die Haare und warf diese schwungvoll zurück. Sie merkte, wie die anderen auf übliche Weise darauf reagierten – vollkommen begeistert – doch Nisha lachte weiterhin nur abfällig. „Mero Mero Mellow!“, sie formte mit ihren Händen ein Herz und schoss den Versteinerungsstrahl ab.
 

Doch obwohl Nisha davon getroffen wurde, passierte rein gar nichts. „Niedlich, wirklich zu niedlich. Aber mit solchen Kinkerlitzchen kannst du gar nichts bei mir ausrichten. Ich liebe nur eine einzige Frau, weshalb ich auch überhaupt nicht von dir angetan bin. Was bedeutet, deine Kraft ist nutzlos bei mir“, erklärte sie.
 

„Hissatsu Midori Boshi: Devil!“, Usopp feuerte seinen Pop Green ab. Schnell wuchs die Pflanze heran und steuerte auf Nisha zu. „Luffy, lass dich schnell zurückverwandeln, wir halten sie so lange auf!“, rief der Schütze ihm zu.
 

„Alles klar!“, Luffy dehnte seinen Arm und katapultierte sich auf direktem Weg aufs Schiff der Revolutionäre. „Iva-chan! Ich muss sofort wieder männlich werden!“, rief er währenddessen.
 

Nisha grinste wieder, während sie der Pflanze, die sie zu fangen versuchte, auswich. „Ich sagte doch, solche Kinkerlitzchen wirken bei mir nicht. Lasst euch mal was einfallen!“, lachte sie.
 

„108 Pound Hou!“, plötzlich kam Zoro angeschossen. Er hielt direkt auf Nisha zu und erwischte sie auch. – „Aaargh!“, schrie sie auf. Sie landete auf der Wiese. Sie blieb einige Sekunden liegen.
 

Zoro drehte sich um und nahm sein Schwert aus dem Mund. „Wer ist das?“, wollte er wissen. – „Nisha, sie ist eine Untergebene von Hel“, antwortete Sanji. Er war hier machtlos, er konnte einfach keine Frau angreifen, auch wenn sie der Feind war.
 

Nisha hustete und spuckte Blut. „Au“, stieß sie aus. Sie richtete sich auf, auch wenn sie ein wenig wackelig auf den Beinen war. Blut lief aus der Wunde, die Zoro ihr verpasst hatte. Eine tiefe und lange Schnittwunde, die sich einmal quer über ihre Brust zog. Erneut ertönte ihr durchgedrehtes Lachen. „Jetzt macht doch endlich mal ernst, ich dachte, ihr seid die berüchtigte Mugiwara-Piratenbande.“ Sie drehte sich um, wobei sie sich die Brust hielt.
 

„Unmöglich, wie kann sie nach dem Schlag noch stehen?“, wollte Nami wissen. – Da zog Nisha eine weitere Ampulle aus ihrer Tasche. Sie zog mit den Zähnen die Kappe ab und rammte sich dann die Nadel, die zum Vorschein kam, direkt in den Oberschenkel. „Aaaah!“, seufzte sie erleichtert auf.
 

„Verdammt, Nisha! Lass den scheiß!“, rief Giovanni. „Du wirst durch das Zeug sterben!“ – „Für meine Meisterin würde ich sterben, das weißt du doch“, lachte sie auf. Danach ließ sie die leere Ampulle fallen und zog zwei Schlagringe mit integriertem Messer hervor.
 

Zoro zischte auf, als Nisha sich dann in Bewegung setzte und nicht mal eine Sekunde später musste er ihren Angriff blocken. Wie konnte sie bloß trotz dieser Verletzung so schnell sein? „Na, schaffst du es, mir stand zu halten?“, fragte sie. Sie sprang zurück und schoss gleich erneut auf ihn zu. Sie duckte sich und attackierte seine Beine.
 

Sie zog währenddessen mit der Hand eine neue Ampulle hervor. „Santiago, mach was!“, rief Giovanni. Er wusste, dass dies ein Gift war. Nisha arbeitete viel mit diesen Ampullen, sie hatte immer alles Mögliche dabei. Upper, für sich selbst, Downer für Teufelskraft-Nutzer, Gifte für normale Leute und seit neustem wohl diesen Virus.
 

Santiago zerfiel zu Papier und flog auf Nisha zur, er blockte den nächsten Angriff von ihr. „Was soll das?“, rief Zoro dem Papier-Mensch zu. – Doch dieser konnte nicht antworten, Nisha verpasste ihm einen Hieb mit der Ampulle und flößte ihm das Gift ein. „Verdammtes Miststück“, keuchte Santiago auf.
 

Er materialisierte sich wieder und hielt sich seinen Arm. Es war ein ziemlich starkes, allerdings nicht unbedingt tödliches Gift. Nisha benutzte niemals tödliche Gifte, sie wollte lieber noch mit ihren Opfern spielen, weshalb sie es vorzog, sie damit nur zu betäuben.
 

„Naw, Santiago, beschützt du jetzt schon den Feind? Wie armselig von dir“, lachte sie. Nishas Atem ging allerdings heftig und die Anstrengung war ihr deutlich anzusehen, sie schwitzte stark und in ihren Augen lag ein Ausdruck des Wahnsinns.
 

„Raaaarrrr!“, ertönte es da plötzlich wütend. Nisha drehte sich zum Revolutionsschiff um und grinste wieder. Nach diesem Brüllen schoss auch schon gleich Luffy auf sie zu. „Gum-Gum-Bazooka!“
 

Nisha wurde von dieser Attacke voll erwischt und sie flog über die Sunny, über das Schiff der Kid-Piraten und rüber auf das Schiff der Marine. Sie blieb keuchend dort liegen. „Jetzt fangt ihr endlich mal an, Klartext zu sprechen“, lachte sie auf.
 

Sie richtete sich auf und ignorierte die Marinesoldaten dabei vollkommen. Sie waren ihrer Aufmerksamkeit nicht würdig. Bevor auch nur einer was tun konnte, war sie schon wieder zurückgesprungen. Sie hatte trotz allem noch immer die Kraft, sich so heftig abzustoßen, dass sie über die komplette Adventure Galley springen konnte, direkt zurück auf die Sunny.
 

„Monkey D. Luffy, endlich zurück als Mann“, meinte sie, schwer atmend. Sie zog erneut eine Upper-Ampulle hervor. – „Verdammt, Nisha, hör auf damit, dieses Zeug bringt dich um. Du hast bereits eine Dosis davon genommen!“, rief Giovanni ihr wieder zu.
 

„Ich sagte bereits, es interessiert mich nicht“, mit diesen Worten nahm sie die zweite Dosis. Sie hustete auf und beugte sich vorn über. Blut lief ihr aus dem Mund. Sie richtete sich nach einigen Sekunden wieder auf. „Das du männlich bist, bedeutet, dass du mittlerweile deine Kinder zur Welt gebracht hast, nicht wahr?“, kam es von Nisha. „Wo sind denn die süßen kleinen Babys?“
 

Luffy wollte es vermeiden. Doch bei der Erwähnung seiner Babys, glitt sein Blick für den Bruchteil einer Sekunde rüber zur Tür des Frauenschlafzimmers. Allerdings war das lange genug für Nisha. „Da also“, mit einem breiten Grinsen schoss sie so schnell auf die Tür zu, dass keiner etwas ausrichten konnte.
 

„Nein! Romeo! Eine Barriere!“, rief Luffy, der bereits seinen Arm ausstreckte um Nisha abzufangen. Auch Zoro war bereits hinter der Feindin her und auch Usopp, Nami und Robin versuchten sie mit ihren Attacken zu treffen, doch sie war einfach zu schnell.
 

Noch bevor Bartolomeo seine Finger überhaupt kreuzen konnte, um so eine Barriere aufzubauen, hatte sie die Tür schon erreicht. Sie riss sie komplett aus den Angeln und stand im Raum.
 

Nora keuchte auf und stellte sich schützend vor die beiden Wiegen. Sie würde nicht zulassen, dass den Babys etwas passierte. Sie konnte es kaum glauben, dass diese Frau in diesem Zustand noch stehen konnte.
 

Nisha wollte gerade auf die Hebamme zugehen, doch plötzlich wickelten sich viele Ranken um sie herum. „Arg! Was ist das?“, fluchte sie. Sie drehte den Kopf und sah eine Pflanze. Pflanzi hielt sie mit ihren Ranken fest umschlungen.
 

„Fi, fi, fi!“, stieß die Pflanze wütend aus und zog ihre Ranken zu. Nisha kreischte wütend auf. – „Du verdammtes Ding, lass los!“
 

„Pflanzi!“, rief Luffy. Er sprang auf die Ebene und wollte gerade den Raum betreten, doch da schrie seine geliebte Hauspflanze plötzlich auf. „Nein!“, entfuhr es Luffy, als er sah, dass Nisha Pflanzi eine der Ampullen in den Pflanzenkörper gerammt hatte. Er konnte natürlich nicht erkennen, was das für eine war, aber er wusste, dass es nichts Gutes bedeuten konnte. Pflanzi ließ Nisha los und sackte schließlich vollkommen zu Boden.
 

„Das wirst du bereuen!“, schrie Luffy wütend. Er griff nach Nisha und zog sie ruckartig aus dem Raum raus. Er wollte seine Babys nicht in Gefahr bringen. „Romeo, eine Barriere schnell, verschließ die Tür damit und öffne sie nicht, bis die hier erledigt ist“, rief Luffy ihm zu. Er schleuderte dabei Nisha zurück auf die Wiese.
 

„Gear 2!“, er pumpte sich auf. „Gum-Gum-Jet-Pistol!“, mit ganzer Wucht schlug sein Arm in Nishas ohnehin schon malträtierten Körper. Sie schrie auf, allerdings rollte sie sich weg und stand wenige Sekunden später schon wieder. – „1080 Pound Hou!“, Zoro traf sie erneut mit seiner Attacke. Aber auch hier stand sie Sekunden später schon wieder.
 

Noch mehr Blut lief aus sämtlichen Wunden ihres Körpers. „Thunder Bolt Tempo!“, ein gewaltiger Blitz krachte auf Nisha herab. Reichlich angekokelt blieb sie erstarrt stehen. Funken sprangen immer wieder von ihrem Körper ab.
 

„Ich will das erledigen“, kam es da von Killer. Die Mugiwara-Bande sah zu dem Massaker-Soldaten. „Sie hat meinen Captain angegriffen und schwer verletzt. Das werde ich ihr nicht durchgehen lassen“, seine Stimme war todernst.
 

Nisha stand immer noch, die Upper leisteten ganze Arbeit. Auch wenn sie mittlerweile gefährlich schwankte und mittlerweile leichenblass war. Die Adern in ihren Augen waren geplatzt so dass die Sclera blutrot gefärbt war. Dennoch lächelte sie immer noch.
 

Killer zog eines seiner Messer und ging weiter auf sie zu. Keiner der anderen sagte etwas. Luffy verstand Killers Gefühle nur zu gut, er würde ihn das übernehmen lassen. Der Massaker-Soldat packte Nisha am Hals. „Ooh, was für ein Ende, du bist Rotschopfs kleines Helferlein? Hm, ich denke, dass ist nicht ganz so übel“, lachte sie spöttisch auf.
 

„Dir wird das Lachen gleich vergehen“, meinte Killer, danach rammte er sein Messer direkt durch ihre Brust. Nisha keuchte auf, sie biss die Zähne zusammen, Blut färbte sie rot, es bahnte sich durch ihre Zähne und lief über ihre Mundwinkel und ihr Kinn hinunter. Killer riss an dem Messer und zerschnitt ihr Herz.
 

Nishas Körper sackte zusammen, sie starb ziemlich schnell. Killer ließ sie los und ihr lebloser Körper fiel nach hinten, er landete im Gras und das Blut breitete sich um sie herum aus, auch wenn es nicht viel war, denn das meiste hatte sie schon verloren.
 

Giovanni trat auf Nisha zu, er starrte sie eine Weile an. Danach kniete er sich neben sie und durchsuchte ihre Taschen. „Scheiße! Wo ist die Ampulle mit der Fake-Teufelskraft?“, wollte er wissen.
 

„Oh Gott, Pflanzi!“, stieß Luffy aus. „Sie hat Pflanzi was gespritzt!“, sofort sprang er zum Frauenschlafzimmer zurück. Bartolomeo öffnete die Barriere wieder und Luffy betrat den Raum. Er sah, wie Nora neben den vertrockneten Überresten Pflanzis kniete, Tränen in den Augen.
 

„Nein, d-das kann nicht sein“, kam es ungläubig von Luffy. Er ging neben Nora auf die Knie. Er schob seine Arme unter Pflanzis Körper und hob sie auf. „Du hast meine Babys beschützt und musstest dabei sterben. Oh Pflanzi“, er schluchzte auf. Er drückte die tote Pflanze gegen seine Brust.
 

Er erhob sich. Er warf Nora einen kurzen Blick zu. Die nickte nur, als Bestätigung dass es den Babys gut ging. Luffy biss sich auf die Unterlippe und drehte sich dann mit Pflanzi um. Er ging auf die Tür zu und trat nach draußen.
 

„Nein! Das darf nicht sein“, kam es von Usopp. Er konnte es nicht fassen, dass seine geliebte Pflanzi tot war, als er die Überreste in Luffys Armen sah. Er brach zusammen, ging auf die Knie und konnte sich gerade noch so, mit den Armen abfangen.
 

Auch Robin und Nami starrten fassungslos zu Pflanzi. Luffy trug sie nach unten und legte sie auf die Wiese, noch immer liefen ihm Tränen über das Gesicht. „Pflanzi hat ihr Leben gegeben um meine Babys zu beschützen. Ich hätte das verhindern müssen. Verdammt … das ist meine Schuld. Bitte verzeih mir, Pflanzi“, sein ganzer Körper zitterte.
 

„Lu-Ffy.“

Kapitel 44

5. Februar 1526
 

Luffy sah zu Pflanzi, als sie seinen Namen sprach. Er sog die Luft ein, als er bemerkte, dass dort etwas vor sich ging. „Pflanzi?“, fragte er. – „Lu-Ffy …“, kam es schwach von seiner geliebten Pflanze.
 

Usopp robbte auf Knien näher an Pflanzi heran. „Pflanzi, was ist mit dir? Was hast du?“, wollte er von ihr wissen. – „Pa-Pa“, stieß die Pflanze schwach aus. Sie hatte den Kopf leicht zu Usopp gedreht.
 

Plötzlich fing sie an, sich zu verändern. Ein Körper formte sich und der Kopf, der zuvor wie eine Venusfliegenfalle aussah, verwandelte sich ebenfalls. Mit jeder Sekunde wurden die menschlichen Gesichtszüge deutlicher.
 

„Du meine Güte, Pflanzi verwandelt sich“, kam es sprachlos von Usopp. – „Der Virus der Mensch-Mensch-Frucht. Nisha muss ihn ihr gespritzt haben, während sie gegeneinander gekämpft haben“, mischte sich Giovanni ein.
 

Die Ranken formten sich jetzt ebenfalls zu einem Paar Arme und einem Paar Beine. Es dauerte zirka fünf Minuten, ehe Pflanzi komplett umgewandelt war. Luffy konnte seinen Augen nicht trauen, als vor ihnen auf einmal ein Mädchen lag, welches in etwa die Statur einer Zehnjährigen hatte.
 

Pflanzis Haut hatte einen leichten Grünstich, ihre Haare waren ziemlich lang und waren noch immer von einem kräftigen grün, es sah eher so aus, als seien es ihre Ranken, anstatt Haare. Hier und da befanden sich sogar noch einige Blätter. Ihre Augen waren von einer gelbgrünen Mischung.
 

Alle Piraten starrten die Pflanze zwischen Usopp und Luffy sprachlos an. Das so etwas überhaupt möglich war. „Pflanzi … bist du das?“, kam es ungläubig von Usopp. Er konnte es einfach nicht fassen, seine Pflanzi sollte jetzt ein Mädchen sein? – „Papa … ja, ich Pflanzi“, antwortete sie.
 

Pflanzi versuchte sich in eine sitzende Position aufzurichten, doch sie schien mit ihrem neuen Körper nicht umgehen zu können. Verwundert hob sie die Hände und betrachtete ihre Finger einige Zeit erstaunt. „Papa, guck!“, sie hielt Usopp begeistert eine Hand hin. „Wie deine!“
 

Usopp zitterte noch immer am ganzen Körper, er konnte es nicht glauben. Seine eben noch tot geglaubte Pflanzi war nun zu einem Mädchen geworden! Er schnellte vor und zog Pflanzi in eine Umarmung.
 

Pflanzi stieß ein kurzes überraschtes Quieken aus, als Usopp sie an sich zog, aber sie beruhigte sich schnell und schmiegte sich an ihn. „Papa“, kam es glücklich von ihr. – Usopp strich über die rankenartigen Haare, sie hatten sogar die gleiche Konsistenz wie die Ranken.
 

Auch Luffy war außer sich vor Freude. Pflanzi war nicht wegen ihm gestorben. Pflanzi hatte sich nicht geopfert. Nein, sie lebte! Sie lebte und war jetzt ein Mensch. Er sog zittrig die Luft ein. „Pflanzi, mein liebes Pflanzi, danke, dass du meine Babys beschützt hast“, murmelte Luffy, er griff nach Pflanzis linker Hand und hielt sie ganz fest.
 

Pflanzi wandte sich zu Luffy. Sie sah ihn erst einige Sekunden fragend an, doch dann lächelte sie. „Gerne, Luffy. Hab dich doch lieb“, sie erwiderte den Druck seiner Hand und strahlte ihn an. – „Ich hab dich auch lieb, Pflanzi“, antwortete er.
 

„Wow, so etwas habe ich noch nie gesehen. Dass das Virus auch bei Pflanzen funktioniert … erstaunlich“, murmelte Giovanni vor sich hin.
 

Nami drehte sich zu ihm um, als sie das hörte. „Aber ich dachte, das Virus sei sehr gefährlich. Was wird denn jetzt aus Pflanzi? Muss sie auch solche starken Drogen nehmen?“ – „Ich bin mir nicht sicher. Sie reagiert ganz anders auf das Virus als jedes Kind – oder jedes Tier. Normalerweise winden sich die Opfer vor Schmerz, sobald sie damit in Kontakt kommen. Eigentlich dürfte sie sich kaum bewegen können, wenn es wirklich so wäre, wie bei den anderen. Aber Pflanzi … ich glaube nicht, dass es bei ihr nach dem normalen Muster verläuft …“, erklärte Giovanni. „Aber ich muss auch sagen, dass Hel es nie an einer Pflanze getestet hat, weshalb ich nicht weiß, ob das normal ist …“
 

„Verstehe. Chopper, könntest du Pflanzi bitte untersuchen? Ich will kein Risiko eingehen“, bat Nami das Rentier. – „Aber selbst verständlich! Ich werde Pflanzi sofort untersuchen“, Chopper ging auf das Pflanzenmädchen zu. „Kommst du mit mir?“, er hielt ihr eine Hufe hin. Pflanzi sah zu Usopp, dieser nickte ihr zu und Pflanzi griff nach Choppers Hufe. Gemeinsam mit dem Arzt gingen Pflanzi und Usopp zu Choppers Behandlungszimmer. Pflanzis Rankenhaare schleiften dabei sogar auf dem Boden, so lang waren sie.
 

Luffy richtete sich ebenfalls auf. Er wischte sich über die Augen und sah dann hoch zum Frauenschlafzimmer. „Ich werde nach meinen Babys gucken gehen“, teilte er sich mit und verschwand.
 

Zoro sah zu Killer und dann auf die Leiche, die noch immer ihre Wiese vollblutete. „Ich werde mal den Körper wegschaffen“, murmelte er. – „Ich helf dir“, kam es von Killer. Zoro besorgte ein großes Segeltuch und gemeinsam verfrachteten sie die Leiche darauf, sie wickelten sie ein und trugen sie fort.
 

Giovanni begab sich zu Santiago. Er hatte eine Ampulle mit Gegengift von Nisha genommen, bevor sie weggebracht worden war. Er verabreichte es dem Papier-Menschen. „Jetzt erzähl doch mal, Giovanni, was hat es mit diesen Uppern und Downern auf sich?“, fragte Nami nach. Sie stand hinter ihm und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
 

Er sah zu ihr auf und seufzte dann. Er erhob sich und begann dann mit sprechen. „Nun ja. Die Upper sind besonders wirksame Aufputschmittel. Hel hat sie für ihre Soldaten konzipiert. Sie wirken ähnlich wie Emporio Ivankovs Hormone. Sie verleihen dir einen unheimlichen Boost aller Fähigkeiten. Zudem sorgen sie dafür, dass du schmerzresistent wirst und weit über deine Grenzen hinaus kämpfen kannst. Ihr habt gesehen, wie schnell sie trotz der Verletzungen war. Je mehr man davon nimmt, desto stärker wird man, aber es belastet den Körper eher, als dass es ihm hilft. Die Downer hingegen sind hauptsächlich für Teufelskraft-Nutzer bestimmt, meistens die mit den Fake-Kräften. Dort hat sie winzigste Seesteinpartikel mit einer Lösung verarbeitet, die sich schnell im Blutkreislauf ausbreitet und so die Nutzer von Teufelskräften binnen Minuten vollkommen lahm legen kann. Und es dauert verdammt lange, bis das Zeug aus dem Kreislauf wieder raus ist“, erklärte er.
 

„Das ist ja echt ein Teufelszeug“, murmelte Robin. – „Tja, und die Nebenwirkungen sind echt heftig. Wenn man sie überdosiert kann es zu Übelkeit, Herzrasen, Migräne, Fiebererkrankungen, Krämpfen, Hypothermie, Halluzinationen oder Atemnot kommen, bis hin zum Tod. Das Zeug ist ein Spiel mit dem Feuer. Für die Upper gibt es aber ebenfalls noch Downer, also welche, die speziell gegen die Aufputschmittel wirken und nichts mit den Downern für die Teufelskraftnutzer zu tun haben. Man kann zudem ziemlich schnell süchtig nach dem Zeug werden und das ist dann mal richtig schlecht.“
 

„Meine Güte, was für Sachen stellt denn Hel bitte schön her? Will die alle ihre Leute vergiften?“, fragte Brook. – „Sie schert sich ein Dreck darum, was aus den anderen wird. Das sind alles nur Arbeiter für sie, die keinen Wert besitzen“, schnaubte Giovanni verächtlich. „Wer keine Teufelskräfte hat, ist uninteressant für Hel. Sie hat Gesche und Nisha lediglich behalten, weil sie gute Kämpferinnen waren. Ansonsten hat jeder ihrer Leute Teufelskräfte. Zumindest die wichtigen. Die ganzen Wissenschaftler nicht“, führte Giovanni weiter aus.
 

„Wie ist Helheim aufgebaut. Wenn wir sie vernichten sollen, müssen wir wissen, mit was wir es zu tun haben“, meinte Nami. – Giovanni sah die Navigatorin einige Zeit nur an. Ehe er sich entschied, ihr den genauen Weg zu zeigen.
 

„Ich kann dir den Eternal Port von Helheim geben, damit findet ihr am schnellsten hin“, setzte er an. „Die Insel ist recht groß. Rund herum befindet sich Wald, und in der Mitte ist ein großer See – der Hollenteich, in dessen Mitte befindet sich ein Berg und auf dessen Spitze thront ein gigantischer, alter Baum – Yggdrasil. Es gibt nur eine Brücke von der aus man bis zur Insel in der Mitte kommt. Die Brücke trägt den Namen Gjallarbrú und sie wird von drei Wächtern bewacht. Einmal von Gjöll, er ist etwa zehn Jahre alt und … ich schätze mal, er ist ein Klon, so emotionslos kann kein Kind sein. Er hat einen riesigen Hund namens Garm. Zusammen mit der Riesin Modgudr lassen sie niemanden passieren. Sollte es dennoch jemand schaffen, dann werden sie in der Mitte des Sees, von Jörmungandr – der Schlange erwartet. Sie ist riesig, viel Größer als jeder Seekönig, der mir bisher begegnet ist. Auf der Insel erwartet einen zu guter letzt der Wolf – Fenrir. Ein riesiges Biest, das einen mit einem Bissen verschlingen kann.“
 

Nami konnte einen Schauer nicht unterdrücken. „Himmel, das ist ja eine richtige Festung. Wie sollen wir da rein kommen?“, wollte sie wissen. – „Hm, ich fliege für gewöhnlich mit Santiago einfach über den See, aber im Moment sieht es nicht so aus, als ob er sich in nächster Zeit sonderlich viel bewegen könnte.“ – „Sorry, Boss“, murmelte Santiago, seine Stimme war noch immer ziemlich schwach.
 

„Ach was, ist nicht deine Schuld. Ich hab dir immerhin den Befehl gegeben“, winkte Giovanni ab. – „Und was erwartet uns drinnen?“, hakte Robin weiter nach.
 

„Nun ja, wenn man einmal drinnen ist. Kommt man durch einige Ebenen. Auf Ebene Eins wohnen die Wissenschaftler und die Sklaven, die sie sich zuhauf hält. Sie hat alles an Sklaven, Langarm-Menschen, Langbein-Menschen, Minks, Fischmenschen, Zwerge, einfach alles. Auf Ebene Zwei befinden sich ihre Labore, das ist zugleich die größte Ebene. Und in Ebene Drei befinden sich Hels private Räume. Allerdings war ich noch nie dort drin. Niemand war jemals dort unten … Abgesehen von Rhea vielleicht“, Giovannis Blick glitt kurz in weite Ferne, ehe er in die Realität zurück kam.
 

„Und was für Feinde werden uns dort drinnen erwarten? Ich meine, sind denn alle – abgesehen von den Sklaven vielleicht – auf Hels Seite?“, wollte Nami wissen.
 

„Nun, die meisten stehen zu Hel. Die Sklaven sind zu verängstigt, sie würden sich nie gegen sie auflehnen, sie lässt das Zuckerbrot weg und regiert nur mit der Peitsche. Die Wissenschaftler sind keine Kämpfer und auch sie würden nichts gegen Hel unternehmen und nun ja, die Kinder …“, er schüttelte traurig den Kopf. „Nein, die können nichts ausrichten, da ihr Leben von Hel abhängt“, er hielt kurz Inne.
 

„Dann gibt es noch einige Kämpfer, die auf Ebene Eins und Zwei auf einen Warten. Da gibt es jene, die Teufelskräfte besitzen wie Freija, Sammael und Ozana und dann gibt’s noch jene, die Erfolgreich die Experimente überstanden haben. Derzeit ist es ein Mädchen, dass es geschafft hat, die Kräfte zu meistern. Ihr Name ist Primula. Sie ist elf Jahre alt und … nun, sagen wir so, Nisha hätte in einem direkten Kampf selbst mit Uppern nicht den Hauch einer Chance gehabt. Primula ist Hels Meisterwerk, sie ist ihr kleiner Liebling und übertrifft in Sachen Kampfkraft alles andere. Selbst die Riesin Modgudr könnte in Sachen Kraft nicht mit ihr mithalten.“
 

„Was für eine Bestie, wie konnte es nur so weit kommen?“, wollte Robin wissen. „Wieso hat man nicht schon vorher was unternommen?“ – „Tja, das ist wohl meine Schuld. Ich sollte alle Menschen manipulieren und da es um meine Tochter ging … habe ich es getan.“
 

„Aber könntest du das jetzt nicht rückgängig machen? Du sagtest doch, dass du nur eine bestimmte Anzahl an Menschen kontrollieren kannst“, hakte Nami nach. – „So funktioniert meine Kraft nicht. Ja, ich kann nur zirka ein Duzend Menschen auf einmal kontrollieren. Das bezieht sich aber auf die gegenwärtige Kontrolle. Während das läuft, kann ich ihnen auch über große Entfernungen Befehle zusenden. Aber ich habe auch die Möglichkeit, die Erinnerungen einer Person zu verändern und diese dann mit den neuen Erinnerungen zu entlassen, so dass sie nicht mehr unter meinen Einflussbereich fällt. Ich müsste diese Person dann erst wieder erneut aufsuchen und sie noch einmal manipulieren. Verstehst du?“
 

„Uff, das ist natürlich Mist. Sonst hätten wir bestimmt viel mehr Leute zur Verfügung, die gegen Hel sind“, überlegte Nami. „Aber gut, das sind jedenfalls schon einmal sehr nützliche Informationen.“
 

Giovanni nickte und kümmerte sich dann um Santiago, er half ihm aufzustehen und sich auf einen der Stühle zu setzen.
 

Killer und Zoro waren mittlerweile wieder aufgetaucht. Wobei Killer gleich auf die Polar Tang sprang um darauf zu warten, dass Law mit der OP fertig wurde. Zoro hingegen kletterte in den Ausguck und verblieb dort den Rest der Zeit.
 

Nami ging zunächst einmal zu Luffy. Dieser saß, zusammen mit Nora, auf seinem ursprünglichen Bett. Er spielte gerade mit Vale, als sie den Raum betrat. „Wie geht’s ihnen?“, wollte sie wissen.
 

„Sehr gut. Dank Pflanzi ist ihnen nichts passiert“, grinste Luffy. „Irgendwie fühlt es sich ziemlich seltsam an, jetzt wieder männlich zu sein“, gab er nach einiger Zeit zu. – „Nun ja, du warst ja auch ziemlich lange eine Frau, aber du wirst dich sicherlich schnell wieder daran gewöhnen“, kam es zuversichtlich von Nami.
 

Luffy grinste sie an. „Bestimmt … Hoffentlich ist es für Jayla und Vale nicht zu verwirrend, wenn ich jetzt auf einmal wieder ein Mann bin“, überlegte er. – „Ach, bestimmt werden sie sich daran gewöhnen. Immerhin bist du ihre … öhm, Mutter?“, Nami hob die Augenbraue an.
 

„Echt kompliziert, was?“, lachte Luffy auf. Er erhob sich und legte Vale in die Wiege zurück. „Ich gehe dann mal nach Pflanzi gucken“, teilte er sich mit, liebkoste noch einmal Jayla und ging dann zusammen mit Nami in Richtung Krankenzimmer.
 

Als sie dort ankamen war Chopper gerade mit der Untersuchung fertig. „Wie schaut’s aus?“, wollte Luffy wissen. – „Nun, sie scheint bisher keine Nebenwirkungen zu haben. Es scheint alles in Ordnung. Schmerzen hat sie auch keine.“
 

„Sehr schön, das freut mich doch, Pflanzi“, Luffy grinste sie an und streckte dann die Arme nach ihr aus. Kichernd sprang Pflanzi vom Untersuchungstisch und in Luffys Arme. – „Luffy“, strahlte sie.
 

Usopp saß daneben und beobachtete seine ehemalige kleine Pflanze. Er konnte es immer noch nicht so ganz fassen, aber er war auch seltsam froh darüber. Er würde sich auf alle Fälle gut um Pflanzi kümmern.
 

„Dann werde ich mal rüber auf die Polar Tang gehen, um zu sehen, wie weit sie da sind“, meinte Nami, die sich schon wieder verkrümeln wollte. – „Oi, sag bloß, du sorgst dich jetzt um Kid“, kam es überrascht von Luffy. – „Ach Quatsch, Luffy, sie will nur dahin, weil Killer da ist“, mischte sich Usopp ein.
 

„Was? Killer? Wieso? Bist du mit ihm zusammen?“, löcherte Luffy sie, er sah sie neugierig an. – Nami zuckte kurz zusammen. „So ein Quatsch, wir sind nur befreundet“, zischte sie und machte sich dann aus dem Staub. Sie konnte verhindern, dass die anderen sahen, dass sie leicht rot anlief.
 


 

Nami kam auf dem U-Boot an. Killer wartete vor dem Operations-Raum. „Hey, hat sich schon was getan?“, fragte sie ihn. – „Nicht viel. Penguin kam gerade vorbei, um mir zu sagen, dass es ziemlich übel aussieht. Er hat den ganzen Seestein im Körper und sie haben Probleme, den heraus zu bekommen. Selbst eine Dialyse hat nichts gebracht. Aber wenn sie ihm nicht bald neues Blut geben, dann wird er eher am Blutverlust sterben. Auch die Schusswunde ist ziemlich kritisch. Sie ist einmal quer durch den Magen gegangen. Die Schnitte sind nicht sehr tief aber der Arm hingegen ist schon wieder sehr kritisch.“
 

„Meine Güte, das ist echt ziemlich ernst. Ich hoffe, sie kriegen ihn wieder hin“, meinte Nami. Sie hatte eine Hand auf Killers Oberarm gelegt. – „Unser Captain ist zäh, der wird das schon schaffen“, entgegnete Killer. Er ergriff Namis Hand.
 


 

Sechs Stunden später verließ Law den Operationsraum, er sah ziemlich geschafft aus. Er bemerkte Killer und Nami, die an der Wand gegenüber der Tür saßen. „Killer“, meinte Law. Der Massaker-Soldat sah zu ihm auf, er erhob sich und trat zu Law. Der Chirurg des Todes räusperte sich. „Wir mussten Kid in ein künstliches Koma versetzen“, kam er gleich zum Punkt. „Wir konnten den Seestein selbst mit einer Dialyse nicht vollständig aus seinem Organismus bekommen und ich konnte nicht einmal meine Kräfte einsetzen. Deshalb müssen wir warten, bis der Rest von selbst seinen Körper verlässt.“
 

„Oh Mann, ein Koma … Das hatten wir schon mal“, Killer fuhr sich mit einer Hand über den Nacken, massierte ihn leicht. „Damals, als wir gegen Big Moms Leute gekämpft haben und er den Arm verloren hat.“
 

Law nickte kurz. „Verstehe. Ja, der Arm ist auch wieder ein Problem, ihm wurde weiteres, gesundes Gewebe mit herausgerissen. Ich habe es, so gut es ging geflickt. Genauso seinen Magen. Die inneren Blutungen waren wirklich kritisch, ich hätte es beinahe nicht geschafft, sie zu stoppen. Aber er hatte Glück im Unglück, ein wenig weiter höher und ich hätte nichts mehr machen können.“
 

Killer nickte, das waren ja keine sonderlich guten Neuigkeiten, so ganz allgemein betrachtet. „Dann hoffen wir mal, dass er schnell wieder Gesund wird“, kam es ein wenig niedergeschlagen von Killer.
 

Law nickte. „Ihr solltet euch auch ausruhen, für die nächste Zeit darf eh niemand zu ihm“, riet er ihnen. – „Okay, danke Law“, meinte Killer, danach griff er unbewusst nach Namis Hand und sie verließen das U-Boot.
 

Der Chirurg sah ihnen einige Zeit nach. Er fragte sich, seit wann die beiden ein Paar waren und wie es überhaupt dazu gekommen war, er schmunzelte leicht. Er legte seine OP-Kleidung ab und begab sich dann zu seiner Kajüte.
 

Dort wurde er wieder überrascht. Luffy saß auf dem Bett – er war mittlerweile zu Law auf die Polar Tang gezogen, die Babys schliefen ebenfalls hier – allerdings nicht wie gewöhnlich als Frau. Nein, er war wieder ein Mann.
 

Der Strohhut sah auf, als Law das Zimmer betrat. „Hi“, kam es leise von Luffy. „Wie lief’s?“ – Law schluckte kaum merklich den Kloß in seinem Hals herunter. Nein, er hatte sich entschieden und daran würde er jetzt nichts mehr ändern. Er ging zunächst erst mal auf seinen Kleiderschrank zu, er zog frische Sachen daraus hervor und ging in Richtung Bad. „Nun ja, es hätte besser laufen können. Eustass-ya lebt, aber er liegt im Koma. Wenn du mich entschuldigen würdest“, er deutete auf die Badezimmertür.
 

Luffy nickte ihm zu und kümmerte sich dann weiter um Vale, der ein wenig quengelte. Er machte sich natürlich auch Sorgen um Kid. Auch wenn dieser ihn mehr als einmal verletzt hatte, konnte er nicht anders.
 

Zehn Minuten später war Law fertig und trat wieder aus dem Badezimmer. Er ging zu Luffy und setzte sich neben ihn. „Was hast du nun vor?“, wollte der Chirurg wissen. – Luffy sah einige Zeit zu ihm. „Hm, ich werde zu Hel fahren und sie stoppen. Sie missbraucht meine Teufelskräfte an hilflosen Kindern. Das kann ich nicht zulassen“, kam es entschlossen von ihm.
 

„Warum konnte ich mir das schon denken?“, Law schmunzelte. „Ich werde dich dabei unterstützen, nur keine Sorge.“ Law rutschte auf dem Bett zurück und legte sich dann hin. Er brauchte dringend ein wenig Schlaf.
 

Luffy legte sich einige Minuten später, nachdem Vale endlich auch schlief, zu ihm. Allerdings hielt er etwas Abstand, er war sich sicher, dass Law sich erstmal daran gewöhnen musste, dass er jetzt wieder männlich war. Der Chirurg des Todes sah allerdings zu ihm. „Was ist? Komm schon her“, meinte er schließlich.
 

Schmunzelnd rückte Luffy näher an Law heran. Sie schliefen beide recht schnell ein.
 


 

Pflanzi schlief mit Usopp in dessen Koje. Normalerweise hatte sie immer neben seinem Bett geschlafen, doch diesmal ging das nicht. Usopp hatte damit kein Problem. Robin hatte Pflanzi vorhin noch ein schlichtes weißes Kleid gegeben, damit sie nicht nackt rumlaufen musste – auch wenn sie damit kein Problem zu haben schien.
 

Sie schmiegte sich an ihren Vater und schlief das erste Mal als Mensch neben ihm. Pflanzi konnte nicht verstehen, was überhaupt vorgefallen war, da ihr Denken nicht so weit entwickelt war. Ihr Denken hatte als Pflanze ein wenig anders funktioniert und schon jetzt verblassten die weniger starken Erinnerungen und Eindrücke, die sie als Pflanze gehabt hatte.
 

Allerdings würde sie nie vergessen, wie gut sich Luffy und Usopp um sie gekümmert hatten – alle anderen auch, aber die beiden stachen am meisten heraus. Sie hatte auch instinktiv gewusst, dass Usopp ihr Vater war, dass er sie als Pflanze zum Leben erweckt hatte, auch wenn Luffy die erste Person gewesen war, die sie gesehen hatte.
 

Und eins wusste Pflanzi, sie wollte für immer bei ihrem Vater bleiben und sie wollte für immer ein Teil dieser Familie sein.
 


 

Franky und Wire waren mittlerweile damit fertig. Die kaputten Stellen auf den Schiffen zu reparieren. „Was meinst du, wird es Eustass schaffen?“, fragte der Cyborg den Kid-Piraten. – „Er wird es. Er hat bisher alles irgendwie überlebt“, brummte Wire.
 

„Vielleicht sollte ich ihm einen SUPER-Cyborg-Arm bauen“, überlegte Franky. „Einige Ideen hätte ich ja schon.“ – „Tu dir keinen Zwang an, den Captain wird’s sicherlich freuen“, antwortete Wire. „Du kannst deine Arme ja ohne irgendwelche Magnetkräfte bewegen, nicht wahr?“
 

„Das ist richtig. Konnte er das nicht?“, fragte Franky, er hatte leider nie die Gelegenheit gehabt, Kids Arm genauer unter die Lupe zu nehmen. – Wire schüttelte den Kopf. „Nein, der Arm war einfach nur mit noch mehr Metall an dem Stumpf befestigt worden. Er hätte ihn ohne seine Teufelskraft nicht bewegen können“, erklärte er.
 

„Verstehe … Dann werde ich das auf jeden Fall so einrichten, dass er ihn dann ohne Magnetkräfte bewegen kann. Das wird SUPER! Ich werde mich gleich schon mal an die Arbeit machen“, voller Eifer begab sich Franky in seine Werkstatt.
 

Wire schüttelte leicht den Kopf und schnaubte. Diese Mugiwara-Bande.
 


 

Nami war in Killers Kajüte, sie saß an dem kleinen Tisch, der im hinteren Teil des Zimmers stand und berechnete die schnellste Route zu Helheim. Killer war irgendwo hin verschwunden, er wollte wohl was zu essen besorgen.
 

Die Navigatorin musste feststellen, dass sie noch ziemlich weit von Helheim entfernt waren. Es würde eine ganze Weile dauern, bis sie dort ankommen würden. Sie bemerkte nur nebenbei, wie sich die Tür öffnete und Killer wieder den Raum betrat.
 

Sie sah von der Karte auf und beobachtete ihn, wie er – das Tablett mit dem Essen auf einer Hand balancierend – sich die Maske vom Kopf zog und sie achtlos aufs Bett warf. Er sah ziemlich geschafft aus.
 

Er stellte das Tablett auf den Tisch, neben die Karte und trat dann hinter Nami. „Wie schaut’s aus?“, wollte er wissen. – „Also, selbst bei guter Wetterlage und optimalen Windbedingungen würden wir mindestens einen Monat bis nach Helheim brauchen“, teilte sie ihm mit.
 

„Aber da das hier die Grandline ist, sind diese Bedingungen wohl nicht gegeben“, meinte Killer. – „Genau. Es wird also ein ziemlich langer Weg werden. Noch dazu bin ich mir ziemlich sicher, dass Anschleichen mit dieser Flotte unmöglich ist. Wir werden wohl besser separat die Insel ansteuern“, überlegte sie.
 

Ihr Blick glitt über die Karte. Sie drehte den Eternal Port geistesabwesend in ihren Händen. „Weißt du, hätte ich die Ketten einfach wieder abgemacht und euch ziehen lassen, wäre es wahrscheinlich nie zu dem Vorfall gekommen“, murmelte sie.
 

„Das ist Unsinn. Hör auf, darüber nachzudenken. Das ist nicht deine Schuld. Es war Kids Entscheidung, an diesem Tag in die Stadt zu gehen. Zudem, ich war schließlich auch in der Stadt unterwegs, es hätte genauso gut mich treffen können. Oder jeden anderen, der ebenfalls in der Stadt unterwegs war, wie Dragon, Garp, Sabo … Alle, die Teil dieser Flotte sind, hätten potentielle Opfer werden können“, erklärte er, er hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt.
 

Nami stieß die Luft aus. „Ja, ich weiß, trotzdem denke ich darüber nach, wie ich das hätte verhindern können. Auch wenn ich in der Vergangenheit Kid selbst ziemlich übel mitgespielt habe, ich würde nicht wollen, dass er so einfach stirbt“, sie sah zu Killer auf.
 

„Wird er nicht, du wirst sehen, Kid ist stark, sobald der Seestein aus seinem Körper raus ist, wird es wieder bergauf gehen“, meinte Killer zuversichtlich. Nami sah zu ihm auf, ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. – „Wenn du das sagst, dann will ich dir das mal glauben.“
 

Sie erhob sich und blieb eine Weile bei ihm stehen. „Ich sollte dann mal rüber gehen“, murmelte sie. Doch sie konnte nicht mal einen Schritt machen, ehe sie schon aufgehalten wurde.
 

Killer legte eine Hand an ihren Nacken und zog sie zu sich, er küsste sie einige Sekunden lang. „Warum bleibst du nicht hier?“, fragte er, als er sich löste.
 

Namis Wangen waren gerötet. Sie war ein wenig überrascht, dass er das so plötzlich fragte. „Ähm, okay … warum nicht“, sie lächelte. Killer schmunzelte ein wenig.
 

Sie blieben noch einige Zeit auf, aßen endlich mal etwas und unterhielten sich über die Möglichkeiten, wie man Hel stoppen könnte. Es war verflucht spät, als sie dann endlich schlafen gingen.

Kapitel 45

6. Februar 1526
 

Luffy wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Er saß kerzengerade im Bett, als die Tür zu Laws Kajüte aufgeschlagen wurde, jemand nach Law brüllte und somit auch die Babys aufweckte.
 

Law allerdings konnte nicht darauf achten, denn bei Eustass-ya gab es Komplikationen, so schnell es ging lief er zum Behandlungszimmer, während Luffy sich daran machte, Jayla und Vale zu beruhigen.
 

„Aye, alles gut, shshshsh“, machte Luffy, während er die beiden nahm und sie sanft hin und her wiegte. Es dauerte eine viertel Stunde, ehe er die beiden wieder ruhig bekommen hatte. Vollkommen erschöpft legte er sich wieder hin. Er rollte sich auf die Seite. Seine Augenlider waren schwer, aber er konnte trotz allem nicht schlafen.
 

Er stand schließlich auf und nahm die Mini-Teleschnecke mit, die sie als Babyfon benutzten und streifte durch das U-Boot. Er wollte sehen, wie es Kid ging.
 

Nach einiger Zeit fand er schließlich die anderen, Law, Penguin, Shachi, Clione und Ikkaku standen in Kids Zimmer und machten … irgendetwas. Luffy konnte nicht genau sehen, was sie machten und zudem hatte er ja eh keine Ahnung von Medizin. Er blieb einfach in der Tür stehen und wartete.
 

Die Monitore, an die Kid angeschlossen war, schlugen heftig aus. Luffy fühlte sich unbehaglich. Er hoffte, dass Kid es schaffen würde.
 


 

Nami fühlte sich ebenfalls ein wenig unbehaglich. Es war kurz nach sieben Uhr frühs. Eigentlich würde sie jetzt lieber aufstehen, aber Killer neben ihr, schlief noch. Sie wollte ihn nicht wecken, denn er schien wirklich erschöpft zu sein.
 

Neben ihm zu liegen war auch ein wenig seltsam, sie hatte noch nie mit einem Mann das Bett geteilt. Sein Angebot, bei ihm zu schlafen, hatte sie im ersten Moment ziemlich überrascht und auch ein wenig überfordert. Sie dachte die ganze Zeit darüber nach, wie sie jetzt zueinander standen.
 

Sie waren nicht zusammen, zumindest ging sie davon aus, bis auf die Küsse gestern und damals an Neujahr, war zwischen ihnen nichts gelaufen. Sie verstanden sich außerordentlich gut, das musste sie schon zugeben und es machte sie auch irgendwie glücklich, dass sie eine der wenigen Personen war, die sein Gesicht sehen durfte, aber trotzdem war es seltsam.
 

Schon seit Neujahr dachte sie immer mal wieder daran, wie es wohl wäre, eine Beziehung zu Killer zu haben. Aber egal wie sie es drehte und wendete, es passte nicht. Sie waren beide Piraten in unterschiedlichen Crews und sie wusste, dass er nicht für immer bleiben konnte. Sie wusste, wie sehr er sein Piratendasein liebte und dass er seine Freiheit niemals für eine Frau aufgeben würde.
 

Sie konnten auch nicht für immer nebeneinander hersegeln. Sobald Kid – hoffentlich – wieder gesund war, würden sich ihre Wege trennen und ob sie sich dann so schnell wieder sehen würden, war fragwürdig.
 

Nami zuckte zusammen, als Killer, der seinen Arm um sie gelegt hatte, sie kurz im Schlaf zu sich ran zog. Sie entspannte sich wieder, als sich die Umarmung lockerte. Sie redete sich immer wieder ein, dass sie nicht so nervös zu sein brauchte, aber sie konnte es nicht verhindern.
 

Sie drehte sich leicht und sah über ihre Schulter. Killer schlief immer noch. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, während sie ihn betrachtete.
 


 

Pflanzi saß auf der Wiese und genoss die ersten Sonnenstrahlen. Die Ranken wanden sich um sie herum. Sie konnte sie noch immer frei bewegen, ebenso konnte sie sich, wie sie heute Morgen herausgefunden hatte, zurück in eine Pflanze verwandeln – oder in eine Zwischenform. Sie hatte das ein paar Mal bei Chopper beobachtet – wie er sich verwandelte, sie hatte versucht, es nach zu machen.
 

Sie streckte eine Ranke aus und fischte damit nach der Gießkanne. Sie befüllte sie mit Wasser und holte sie dann wieder zu sich ran. Sie hob die Kanne an und übergoss sich selbst mit dem Wasser. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus, als sie das kühle Wasser traf.
 

„Hey, Pflanzi, was machst du da?“, wollte Chopper wissen, der zufällig vorbei gekommen war. – Pflanzi drehte sich zu ihm um. „Trinken“, antwortete sie mit ihrer hellen Stimme. – „Ah, verstehe“, Chopper sah sie überrascht an, als sie ihm die Kanne hinhielt. – „Gießen!“
 

Das Rentier wusste nicht so recht, wie er sie gießen sollte. Einfach über den Kopf schütten? „Magst du nicht lieber aus einem Glas trinken? Du bist doch jetzt auch menschlich“, fragte er. – Doch Pflanzi schüttelte den Kopf und verwandelte sich in eine Pflanze zurück. „Trinken!“, teilte sie ihm noch mit.
 

„Hm, okay …“, er hielt die Kanne über sie und goss sie erneut. Nachdem die Kanne leer war, stellte er sie ab und Pflanzi verwandelte sich zurück. „Kommst du mit in die Küche? Sanji macht bestimmt schon essen“, fragte Chopper.
 

„Nein. Hier bleiben“, antwortete sie und setzte sich demonstrativ zurück auf die Wiese. „Sonne gibt Energie“, sie deutete in den Himmel. – „Ah, ich verstehe, die Photosynthese gibt dir die nötige Energie, was?“ – „Pho-to-was?“, Pflanzi sah ihn verwirrt an.
 

„Hm, das ist ein Prozess den alle Pflanzen machen, hmm, man erzeugt dabei mit Licht Energie aus energiearmen Stoffen“, versuchte er möglichst einfach zu erklären. Auch wenn Pflanzi das Aussehen eines etwa zehnjährigen Kindes hatte, war sie auf dem Entwicklungsstand einer vierjährigen – was für eine ehemalige Pflanze allerdings nicht schlecht war.
 

„Oh … ja, das mach ich“, sie grinste ihn an, als sie verstanden hatte. – „Also gut, dann noch … hm, viel Spaß dabei?“, er wusste nicht, ob Photosynthese spaßig war. – „Ist gut“, sie winkte ihm, als er sich auf den Weg in Richtung Küche machte.
 

Die anderen, bis auf Nami und Zoro, waren auch schon dort versammelt, Luffy saß ebenfalls mit am Tisch, wobei er fast wieder einschlief. „Sanji – Hunger“, kam es gezogen von ihm. Sein Kopf sackte dabei immer wieder ab, er hatte starke Augenringe.
 

„Ich denke, da hat jemand nicht genügend Schlaf bekommen“, meinte Usopp. Er hatte Vale auf dem Arm und gab ihm die Flasche, da Luffy augenscheinlich nicht in der Lage dazu war. Robin kümmerte sich um Jayla.
 

„Nein, Law ist als aufgestanden, dann haben die Babys als geschrien. Dann ist Law wieder zu Kid, dann haben die Babys wieder geschrien“, erzählte er. – „Ja, so ist das mit Kindern“, schmunzelte Nora. „Das wird sich irgendwann legen, spätestens wenn sie von zu Hause ausgezogen sind.“
 

Luffys Kopf landete unsanft auf dem Tisch. „Hurra“, kam es, gedämpft durch die Tischplatte, von ihm. – Chopper setzte sich neben Robin auf den Stuhl und beobachtete sie dabei, wie sie Jayla fütterte. „Sagt mal, wo ist eigentlich Nami-swan abgeblieben? Ich habe sie heute noch nicht gesehen“, fragte Sanji besorgt.
 

„Oh, ich glaube sie war die Nacht über auf der Adventure Galley, bei uns im Zimmer war sie jedenfalls nicht“, antwortete Robin. – Als Sanji das hörte, erstarrte er. „A-auf der Adventure Galley? Was hat sie denn da zu suchen?“
 

„Was ist’ne Adventure Galley?“, kam es müde von Luffy. – „Trottel, das ist Kids Schiff, sag bloß das hast du immer noch nicht gecheckt“, brummte Usopp. – „Oh, ach so. Ist sie bei Killer?“, hakte Luffy nach.
 

„Bei Killer? Oh! Was hat dieser Kerl nur mit Nami-swan gemacht … Er wird ihr doch wohl nichts angetan haben?“, Sanji kochte vor Wut. – „Reg dich ab, ich bin ja schon da“, meinte da Nami. Sie stand auf einmal im Türrahmen, die Hände in die Hüften gestemmt.
 

„Was sollte ich ihr denn genau antun, deiner Meinung nach?“, kam es von Killer, der hinter Nami auftauchte. „Wie ich schon einmal in meiner Geschichte über meine tragische Vergangenheit erzählt hab, ich verabscheue Gewalt, damit will ich nichts zu tun haben“, erzählte er mit einer überdramatisierten Stimme, er hob die Hände an.
 

„Das hat man ja gestern gesehen“, kam es von Usopp. – Killer lachte leicht. „Das war doch noch sanft“, meinte er nur.
 

„Uh-huh“, Sanji warf ihm einen äußerst miesgelaunten Blick zu. „Und was machst du hier?“ – „Na ja, Dread – unser Smutje – hat sich eine Erkältung zugezogen und weigert sich, zu kochen. Was wahrscheinlich auch besser ist, nachher steckt er uns alle an, das kann keiner gebrauchen. Nami hat mich deshalb eingeladen“, antwortete Killer. – „Euer Smutje heißt wirklich ‚Dread‘?“, kommentierte Usopp, was aber einfach ignoriert wurde.
 

Sanji konnte es nicht fassen, dass sie einfach diesen … diesen Störenfried einlud! „Aber Nami-swan …“, kam es kläglich von ihm. – „Sanji, sei doch nicht so unhöflich zu unserem Gast.“ – „Auf einmal ist er ein Gast?“, Sanji funkelte den Massaker-Soldaten grimmig an.
 

„Oh, schlecht gelaunt, weil dein Lover nicht mehr an dir hängt? Wo ist der überhaupt?“, stichelte Killer. – „Diese Moosbirne ist nicht mein Lover!“, fauchte Sanji. „Ich kann ihn überhaupt nicht leiden“, setzte er noch hinzu. – „Nicht mal so ein bisschen?“, Killer hob die Hand und zeigte mit Daumen und Zeigefinger einen kleinen Abstand an. – „Nicht mal ein winziges bisschen!“, gab Sanji aggressiv zurück. Ihm passte es überhaupt nicht, dass seine geliebte Nami-swan so viel Zeit mit Killer verbrachte.
 

„Reg dich ab, Sanji“, seufzte Nami. „Setz dich doch, Killer“, meinte sie dann noch. Killer nickte und setzte sich dann neben Chopper. Er betrachtete ebenfalls interessiert Robin und Jayla.
 

„Also glücklicherweise hat sie nicht das Aussehen ihres Vaters geerbt“, murmelte Killer. – Robin schmunzelte. „Du stehst ja sehr hinter ihm.“ – „Was denn? Ich spreche nur die Wahrheit“, man konnte das Lachen aus seiner Stimme heraushören.
 

„Magst du sie mal halten?“, konnte man von Luffy vernehmen. Er lag mit dem Kopf auf dem Tisch, er schielte zu Killer hoch. – „Gerne, warum nicht“, antwortete er. Daraufhin stand Robin auf und brachte Jayla zu ihm rüber.
 

Vorsichtig nahm er das Baby, sie sah ihn mit großen Augen an. Robin hielt ihm die Flasche hin, die noch zu gut einem Drittel voll war. Er nahm die Flasche und führte dann fort, Jayla zu füttern. „Awww, das machst du toll“, kicherte Nami. Sie schielte an Killer vorbei, wobei sie sich etwas über den Tisch lehnte, den Ellbogen auf die Tischplatte gestützt und ihre Wange auf die Fingerknöchel.
 

Killer wiegte Jayla leicht hin und her und nahm dann das Fläschchen weg, nachdem sie ausgetrunken hatte. Er gab sie auch sogleich an Robin zurück. Ihm war nicht so ganz wohl dabei, er hatte die Befürchtung, dass er dieses kleine Wesen nur zerquetschen würde.
 

Sanji servierte dann endlich das Essen, was Luffy zumindest ein wenig aufweckte. Killer seufzte auf, da Sanji sich natürlich nicht die Mühe gemacht hatte, ihm irgendetwas in Stick-Form zuzubereiten. Er schob die Maske ein wenig nach oben und begann die Spiegeleier mit Speck zu essen.
 

„Ich werde mich dann gleich mal mit den anderen Navigatoren zusammen tun, damit wir die besten Routen zu Helheim finden. Giovanni hatte leider nur einen Eternal Port, weshalb wir uns nicht zu weit von einander entfernen können“, meinte Nami. Sie stand nach dem Essen auf und setzte ihr Vorhaben in die Tat um.
 

„Wie lange es wohl dauern wird, bis wir auf der Insel ankommen?“, fragte sich Usopp. – „Nami meinte gestern, dass wir bei den besten Bedingungen mindestens einen Monat brauchen, aber da das hier die Grandline ist und das Wetter hier so wechselhaft ist, gehe ich nicht davon aus, dass wir es unter anderthalb Monaten schaffen“, teilte Killer ihnen mit.
 

„Oi, anderthalb Monate also, dann kann ich ja bis dahin schlafen“, nuschelte Luffy, er hatte natürlich schon aufgegessen und sein Kopf lag wieder auf dem Tisch. – „Sicher … tu dir keinen Zwang an“, antwortete Killer, der den Strohhut beobachtete. „Hast du was von Kid gehört?“
 

„Hm, scheint ihm nicht so gut zu gehen. Law war die Nacht zwei Mal noch bei ihm. Ich hab auch einmal zur Tür reingeguckt, sah echt nicht toll aus“, antwortete Luffy ihm. – „Verstehe …“
 


 

Zoro unterdessen war immer noch im Ausguck. Seit gestern Mittag trainierte er ununterbrochen. Er wollte die kompletten letzten zwei Monate vergessen. Diese Erinnerungen waren so qualvoll, da sie sich fast ausschließlich um den bescheuerten Koch drehten. Sanji hier, Sanji da, Sanji überall.
 

Sein Kopf war noch immer knallrot – wobei er nicht mehr sagen konnte, ob das Schamesröte oder vor Anstrengung war. Er würde sich so lange keine Pause gönnen, bis er die Erinnerungen allesamt verdängt hatte.
 


 

Die Rothaar-Piratenbande machte sich unterdessen wieder auf den Weg, Shanks war sich sicher, dass er Luffy bald wieder sehen würde.
 


 

Nami war gerade mit der Besprechung fertig. Sie hatten jetzt eine Route abgemacht. Sie würden noch eine Weile zusammen segeln, ehe sich ihre Wege, kurz vor der Insel trennten. Sie würden sie von allen Seiten aus anfahren.
 

Sie hoffte, dass bis dahin nicht noch irgendetwas passierte. Mehr Unglücke konnten sie definitiv nicht gebrauchen.
 


 

15. Februar 1526
 

Pflanzi saß mit Alma zusammen auf der Wiese. Die kleine Pflanze versuchte sich daran, die Haare der Meerjungfrau zu flechten, was mehr oder weniger gut funktionierte. Der Tag war eigentlich bisher ziemlich schön, doch ganz plötzlich ertönte ein lautes, knurrendes Geräusch von irgendwoher.
 

Alma war sofort alarmiert. Sie sah sich gründlich um, doch konnte nichts entdecken. Ein weiteres Knurren ertönte. Pflanzi erschreckte sich heftig. Es war ziemlich laut. Da kam Usopp aus dem Männerschlafzimmer. „Hey, was ist das für ein Geräusch?“
 

„Das klingt ganz nach einem gigantischen Ungeheuer“, antwortete Brook von der Hauptterrasse aus. Er sah sich ebenfalls um. „Vielleicht ein Seekönig?“ – Ein weiteres fruchterregendes Knurren ertönte.
 

„Oi, was geht denn da bei euch ab?“, rief Shachi von der Polar Tang hinüber. – „Wissen wir nicht. Wir haben das Geräusch auch eben gerade gehört“, antwortete Usopp, er sah sich nervös um.
 

Ein noch viel lauteres Knurren und ein Mitleid erregendes Stöhnen waren zu vernehmen. „Was ist denn das? Das hört sich ja an, als ob irgendein Tier qualvoll verreckt“, nun tauchte auch Franky auf seiner Werkstatt auf. Er hatte gerade an Kids Prothese gebastelt und trotzdem hatte er das Knurren gehört.
 

„Woher kommt das bloß?“, fragte der Scharfschütze. Als ein weiteres Knurren ertönte, konnte er die Richtung ungefähr ausmachen. „Das kommt aus dem Ausguck … Ach du scheiße!“, ihm wurde auf einmal schlagartig bewusst, was das war. „Zoro!“
 

„Was? Zoro?“, wiederholte Shachi. – „Ja, der ist doch die schon seit Nishas Auftreten verschwunden gewesen! Er ist immer noch im Ausguck!“, schnell erklomm Usopp die Leiter und öffnete die Luke zum Ausguck.
 

Als er eintrat konnte er seinen Augen nicht trauen. Zoro lag da auf dem Boden, vollkommen durchgeschwitzt und schon halb vertrocknet. Er sah echt zum Fürchten aus. Und der Gestank war auch bestialisch.
 

„Scheiße, Leute ich brauch mal eure Hilfe. Zoro stirbt hier glaube ich gerade!“, rief er nach unten. Sofort erklomm Franky ebenfalls die Leiter. – „Was sagst du … Heilige Scheiße!“, Franky lief auf Zoro zu und stieß ihn vorsichtig mit dem Fuß an.
 

Der Schwertkämpfer gab nur ein Murren von sich. Da ertönte wieder dieses Knurren und erst jetzt realisierte der Cyborg, dass dieses markerschütternde Geräusch von Zoros Magen kam.
 

„Verdammt, hat der die ganzen Tage über nichts gegessen?“, fragte er. Allerdings blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Er schnappte sich Zoro und nahm ihn schnell mit nach unten.
 

„Was ist denn hier los?“, wollte Nami wissen. „Himmel, wo habt ihr den denn gefunden?“ Sie hatten sich alle gewundert, wo Zoro die letzten Tage abgeblieben war. Allerdings hatten sie andere Sachen zu tun gehabt, wie zum Beispiel die Schiffe vor einigen umherstreunenden Seekönigen zu verteidigen oder andere Piraten abzuwehren. Irgendwann hatten sie dann einfach vergessen, dass Zoro verschwunden war. Er war ja immerhin stark genug und irgendwie war er bisher immer wieder zurückgekommen. Doch dass er sich im Ausguck fast zu Tode hungerte, damit hatte wohl keiner gerechnet.
 

Franky trug Zoro zu Chopper ins Krankenzimmer, der gerade weiterhin dabei war, die Drogen von Dixie und Stígandr zu analysieren. „Wah, Zoro! Was ist passiert? Wo kommt der auf einmal her?“
 

„Er hatte wohl vorgehabt, sich im Ausguck zu Tode zu hungern“, meinte Franky nur, während er Zoro auf die Liege legte. Schnell machte Chopper sich daran, ihn zu untersuchen. – „Er ist nicht nur ausgehungert, sondern auf vollkommen dehydriert. Hat er die letzten Tage wirklich überhaupt nichts zu sich genommen und dabei noch die ganze Zeit trainiert? Ist der lebensmüde?“
 

Chopper legte ihm schnell Zugänge und führte ihm Flüssigkeit zu. Danach trug er Franky auf, dass er Sanji ausrichten sollte, dass er was für Zoro kochen sollte. Der Schwertkämpfer brauchte dringend was zu essen – der Magen knurrte erneut, das klang sogar schon schmerzhaft.
 

Pflanzi klammerte sich an Usopp, sie hatte Tränen in den Augen, das Knurren hatte sie furchtbar erschreckt gehabt und jetzt hatte sie Angst, dass Zoro auch noch sterben könnte. „Hey, shshsh, alles gut. Zoro hat schon schlimmeres überlebt. So schnell stirbt der schon nicht“, versuchte Usopp sie zu trösten.
 

Luffy und Law kamen jetzt ebenfalls an Deck der Sunny. „Was ist mit Zoro? Hat man ihn gefunden?“, wollte der Strohhut wissen. – „Ja, er war im Ausguck, ist fast verhungert und verdurstet“, antwortete der Schütze.
 

„Huh, warum macht er denn so was?“, Luffy legte den Kopf schief. – „Ich würde mal schätzen, die Erinnerungen an die letzten Monate waren zu demütigend für ihn“, überlegte Law. – „Wirklich? Warum? Was soll daran schlimm gewesen sein?“, fragte Luffy ihn.
 

„Da Zoro-ya Kuro ashi-ya allem Anschein nicht leiden kann, war der Gedanke, dass er die letzten zwei Monate an ihm geklebt hat, wie eine Klette, wohl einfach unerträglich für ihn. Wahrscheinlich war das eine Verdrängungstaktik, welche allerdings fürchterlich schief ging“, erklärte er.
 

„Hm, bist du sicher? Was ist schon dabei gewesen? Er konnte ja nichts dafür. Gio hat ihn schließlich verhext“, meinte Luffy. – „Aber er mag ja Kuro ashi-ya nicht einmal. Du würdest es doch auch nicht mögen, wenn du jemanden umarmen müsstest, den du nicht magst. Stell dir vor, du wärst dazu gezwungen ständig … hm … jemanden wie Blackbeard zu umarmen, nicht so toll oder?“
 

„Grrrr, Blackbeard“, knurrte Luffy. „Aber Sanji ist doch nicht Blackbeard.“ – „Aber es kommt ungefähr aufs gleiche hinaus, zumindest für Zoro-ya.“
 


 

Sanji hatte schon mitbekommen was los war. Leicht vor sich hingrummelnd bereitete er etwas für Zoro zu. Er hätte ja darauf verzichten können, diese Moosbirne jemals wieder zu sehen. „Oh, er kommt langsam zu sich“, rief Chopper aufgeregt.
 

Nachdem Sanji das Essen fertig zubereitet hatte, brachte er es rüber zum Krankenzimmer. Er sah zu dem Schwertkämpfer. Himmel, der sah ja mal wirklich übel aus. „Ich will nichts von dem zu essen“, kam es schwach von Zoro, er wandte den Kopf in Richtung Wand, er weigerte sich, Sanji anzusehen.
 

„Bist du bescheuert, Marimo? Iss jetzt … wobei, lass es doch lieber bleiben, dann bin ich dich los“, er stellte den Teller ab und machte wieder kehrt. – „Ich brauch dein Essen nicht“, rief Zoro noch hinter dem Smutje her.
 

„Also … wenn du es nicht willst, nehm ich es“, kam es von Luffy, der den Kopf ins Krankenzimmer steckte. – „Tu dir keinen Zwang an“, brummte Zoro und Luffys Hand wanderte schon in Richtung Teller. – „Luffy!“, fuhr Chopper ihn dann an. „Lass das! Zoro muss was essen, ob er nun will oder nicht.“
 

Luffy ließ die Hand sinken und zog einen Flunsch. „Menno, aber ja, wo er recht hat. Iss was Zoro. Sanji kocht doch so gut. Warte, ich helf dir auch. Im Füttern bin ich jetzt geübt“, er grinste breit.
 

„Oi, Luffy! Nich- urgh“, weiter kam Zoro nicht, denn Luffy hatte den Teller ergriffen und das gesamte Essen mit einem Mal in Zoros Mund geschoben. Dieser erstickte fast daran. Verzweifelt würgend versuchte er, das Zeug unter zu schlucken.
 

„Bist du denn wahnsinnig?! Das kannst du doch nicht einfach machen, er erstickt doch!“, kreischte Chopper und verpasste Luffy eine. Zoro würgte unterdessen das Essen hinunter und schnappte gierig nach Luft.
 

„Willst du mich umbringen, du Idiot?“, fauchte Zoro. – „Nein, im Gegenteil! Du sollst am Leben bleiben und dich nicht zu Tode hungern!“, ging Luffy den Schwertkämpfer an. – „Wenn du willst, dass ich am Leben bleibe, dann versuch mich nicht mit diesem Fraß zu ersticken!“, blaffte Zoro.
 

Er riss sich den Zugang vom Arm und stand dann auf. „Wo willst du hin?“, wollte Chopper sofort wissen. – „Geht dich nichts an“, wütend verzog sich der Schwertkämpfer. Allerdings vermutete Chopper, dass er in Richtung Badezimmer unterwegs war.
 

Law hatte die ganze Szene beobachtet und sich verzweifelt an den Kopf gefasst. Nebenbei machte er in Gedanken eine Notiz: Die Kinder auf keinen Fall mit Luffy alleine lassen. Vor allem nicht, wenn er dabei war, sie zu füttern. „Okay, Luffy-ya, ich denke, du hast hier genug geholfen, wir sollten jetzt mal gehen“, er griff nach Luffys Hand und zog ihn aus dem Krankenzimmer.
 

„Blöder Zoro, dabei wollte ich ihm nur helfen“, grummelte Luffy vor sich hin. – Law patschte ihm auf die Schulter. „Ich weiß, Luffy-ya. Manchmal bist du vielleicht ein wenig zu … engagiert mit dem Helfen.“
 

Luffy sah zu Law auf und verzog das Gesicht wieder. „Meinst du echt? Find ich aber nicht“, er verschränkte die Arme vor der Brust. Law schmunzelte er schlang einen Arm um Luffy und zog ihn dann mit.
 


 

25. Februar 1526
 

Zwanzig Tage nach dem Vorfall mit Nisha, war Kid soweit stabil, dass Law begann, ihn aus dem künstlichen Koma herauszuholen. Der Seestein hatte seinen Körper vor einigen Tagen verlassen, so zeigten es zumindest die Testergebnisse. Einer Genesung stand nun nichts mehr im Weg.
 

Es dauerte einige Zeit, doch schließlich schaffte Kid es tatsächlich aufzuwachen. Er blinzelte einige Male und versuchte sich zu orientieren. Das Atmen fiel ihm, trotz Beatmungsmaschine, recht schwer. Er sah sich im Raum um, er wusste überhaupt nicht, wo er war oder was überhaupt passiert war.
 

Da tauchte Trafalgar Law über ihm auf, was Kid angestrengt die Stirn runzeln ließ. Er versuchte zu sprechen, aber das wollte auch nicht so richtig. Plötzlich leuchtete ihm Trafalgar mit einem Lämpchen in die Augen. Kid wollte ihn anbrüllen, dass er das lassen sollte, aber erneut fand er seine Stimme nicht.
 

Deswegen versuchte er ihn einfach böse anzufunkeln. „Du lagst im Koma“, setzte Law an. „Du wärst beinahe gestorben. Du warst Jahre lang weggetreten und mittlerweile ist Luffy Piratenkönig und deine Tochter eine ausgewachsene Frau“, kam es mit ernster Miene von ihm.
 

Kid riss die Augen auf, er versuchte sich ruckartig aufzusetzen, aber er konnte nicht, da Law ihn nach unten drückte. „Schön liegen bleiben. Wer so lange weggetreten war, sollte sich nicht überanstrengen.“
 

„Fick dich“, presste Kid hervor. „Wo ist er, huh? Den Strohhut mach ich fertig.“ – „Sicher, klar. Du kannst dich ja nicht einmal bewegen.“ – Kid konnte sich tatsächlich nicht wirklich bewegen, weshalb er sich wieder zurücklegte. Er war noch immer angespannt.
 

„Keine Sorge, das war ein Scherz. Es sind erst zwanzig Tage vergangen und Luffy ist kein Piratenkönig“, korrigierte Law sich. – „Arsch“, war alles, was Kid hervor bringen konnte. – Law grinste vor sich hin.
 

Er gab Kid noch etwas gegen die Schmerzen, ehe er das Zimmer verließ, damit Kid sich weiterhin ausruhen konnte. Was fiel diesem Idioten nur ein, ihm so einen Schrecken einzujagen? Luffy und Piratenkönig, das würde nie passieren, er würde Piratenkönig werden, das war doch klar.
 


 

Einige Stunden später erwachte er erneut aus einem tiefen Schlaf. Er fühlte sich nach wie vor beschissen, aber besser als noch vor … zwanzig Tagen oder wann das war. Er schielte zu seiner linken Seite und bemerkte zum ersten Mal, dass sein kompletter Arm – mal wieder – fehlte. Wie häufig würde er ihn noch verlieren? Das war jetzt schon das dritte Mal.
 

Das erste Mal durch einen von Big Moms Leuten, dann durch Kaido und jetzt durch diese Tussi. Was wohl aus ihr geworden war? Hoffentlich war sie tot.
 

Da öffnete sich die Tür und ein Gesicht, auf das er nicht ganz so scharf war, tauchte auf. Luffy betrat den Raum mit breitem Grinsen, das verfluchte Kind auf dem Arm. Dahinter kamen Killer und Law ebenfalls in den Raum.
 

„Kid, wie schön, du lebst wieder“, grinste Luffy ihn an. – „Uff, was willst du?“, kam es weniger begeistert von Kid. – „Einfach nur mal gucken, wie es dir geht“, antwortete der Strohhut. – „Und warum hast du das da dabei?“, er warf Jayla einen giftigen Blick zu.
 

„Na ja, ich dachte mir, dass du eine Babyumarmung zur Aufmunterung gebrauchen könntest. Sie ist immerhin deine Tochter“, Luffy drehte Jayla zu ihm. – Kid zischte. „Als ob. Ich will sie nicht haben“, brummte er, doch Luffy ignorierte ihn und hielt Jayla näher zu ihm.
 

Das Baby sah Kid eine Weile an, ehe es lächelte. Kid starrte sie irritiert an. „Was gibt’s da zu lachen? Findest du meinen Zustand etwa witzig?“, fauchte er das Baby an. Was Jayla zum Kichern brachte.
 

Luffy lachte leicht auf. „Ich denke nicht, dass sie weiß, was hier los ist“, meinte er. – „Ach, wirklich?“, kam genervt von Kid. „Und jetzt nimm sie weg, sie wird garantiert kotzen oder so, immerhin ist es ein Baby“, Kid war von der Vorstellung nicht sehr angetan.
 

„Ach quatsch, wird sie schon nicht“, kam es zuversichtlich von Luffy. Allerdings machte im Jayla einen Strich durch die Rechnung. Sie musste aufstoßen und erbrach sich dabei leicht.
 

Kid grimassierte. „Ew, es hat gekotzt! Ich hab’s dir gesagt, nimm es weg!“, stieß Kid angewidert aus. – „Ach, ist doch nichts dabei, ist nur ein wenig Babykotze, Moment … Torao, hast du mal’nen Lappen?“
 

Law musste ein Lachen unterdrücken, geschah Kid ja irgendwie recht. „Lass mich das machen, Luffy-ya, du machst ihn sonst nur weiter kaputt“, meinte Law, während er sich daran machte, Jaylas Missgeschick zu beseitigen.
 

Kid drehte angeekelt den Kopf zur Seite, sein Blick fiel auf Killer. „Oi, Killer, was ist aus der Tussi geworden, die mich so zugerichtet hat. – „Die ist erledigt, Kid. Hab sie eigenhändig aufgespießt“, antwortete er.
 

„Geschieht der Schlampe recht. Die hat mich mit irgendso einem Zeug vergiftet“, brummte er aufgebracht. – „Wissen wir, das hätte dich auch fast das Leben gekostet. Das war Seestein, falls zu dich erinnerst“, erzählte Killer.
 

„Verflucht, Seestein, kein Wunder, dass meine Kräfte nicht mehr funktionierten“, kam es verstimmt von Kid. - „Jetzt dürften sie wieder da sein, der Seestein hat deinen Körper vollständig verlassen“, teilte Law ihm mit.
 

„Hm, habt ihr rauskriegen können, warum die mich angegriffen hat? Die hat mich nämlich in einer Bar angesprochen.“ – Killer schlug sich mit der Handfläche gegen die Maske. „Ernsthaft, Kid? Und natürlich bist du ihr hinterher gestiegen“, leicht fassungslos schüttelte er den Kopf.
 

„Oi, ich wollte auch mal wieder Spaß haben“, fauchte Kid, zuckte dann aber zurück, als sein Körper wieder schmerzte. – „Was es dir gebracht hat, sieht man ja“, murrte Killer. „Nun ja, prinzipiell hätte es wohl jeden von uns Treffen können. Das war eine von Hels Leuten. Die haben es wohl auf uns abgesehen. Und deshalb wollen wir nun nach Helheim fahren und sie ausschalten“, erklärte Killer.
 

„Toll … super, ist ja mal wieder typisch“, brummte Kid. „Warum bin ich das Opfer von Leuten, mit denen die Mugiwara-Bande zu tun hatte?“ – „Oh, vergiss nicht Kid, du bist der Tussi auch begegnet, erinnerst du dich. Die blonde mit den kalten blauen Augen. Die so ein aufgesetztes Lächeln hatte?“, versuchte Killer ihm ins Gedächtnis zu rufen.
 

„Hm, kann mich nicht dran erinnern, kenne viele blonde Frauen“, antwortete Kid. – „Na, das war ja klar, du hast ihr doch eine Probe deiner DNS gegeben, als sie dich endlich weit genug abgefüllt hatte.“
 

„Echt? Kann mich nicht dran erinnern“, wiederholte er. „Und die gehen wir jetzt platt machen?“ – „Du ganz sicher nicht. Wir werden die Insel in einigen Tagen erreichen, bis dahin bist du noch lange nicht wieder fit“, funkte ihm Law gleich mal dazwischen.
 

„Pah, natürlich bin ich dann wieder fit“, knurrte Kid ihn an. – „Das wollen wir ja mal sehen“, meinte Law. Danach wandte er sich an die anderen. „Ihr solltet dann mal wieder gehen, Kid braucht ruhe, wenn er schnell wieder fit sein will“
 

„Okay, dann mach’s mal gut, Kid. Willst du Jayla noch mal halten?“, fragte Luffy breit grinsend. – „Nein, aber nein danke!“, brummte Kid, was Luffy noch einmal zum Lachen brachte.
 

Killer verabschiedete sich ebenfalls und gemeinsam mit Luffy und Jayla verließen sie den Raum.
 

Kid beobachtete noch einige Zeit Law, der einige Medikamente vorbereitete. „Und du bist noch immer mit Luffy … zusammen?“, fragte Kid nach einiger Zeit. „Woher der Sinneswandel?“
 

Law sah von den Medikamenten auf und begegnete Kids Blick. Er schwieg einige Zeit. „Ich hatte Zeit über mehrere Dinge nachzudenken. Im Gegensatz zu dir oder Luffy-ya hatte ich nie vor, das One Piece zu finden oder Piratenkönig zu werden. Ich wollte immer nur Doflamingo zu Fall bringen. Das hat Luffy-ya für mich geschafft. Also hatte ich eine Zeit lang kein Ziel mehr und hab mich so halbherzig daran gemacht, das One Piece zu suchen“, er hob die Augenbrauen an und schmunzelte leicht. Dass er jetzt tatsächlich Kid seine halbe Lebensgeschichte erzählte, hätte er nie gedacht.
 

„Dann ist das mit Luffy-ya passiert …“, er verstummte wieder. „Es war echt schwer für mich, das ganze zu akzeptieren. Aber im Gegensatz zu dir, hatte ich wenigstens die Tatsache akzeptiert, dass ich Vater werden würde, möglicherweise. Auch wenn ich lange Zeit nicht daran denken wollte, was passieren würde, wenn es deine Kinder gewesen wären“, gab er zu.
 

„Ich will keine Kinder, hatte ich nie vorgehabt und passt mir auch jetzt nicht in den Kram“, brummte Kid. „Ich würde das Meer niemals für so was lächerliches wie Familie aufgeben …“, er hatte den Kopf von Law abgewandt.
 

„Musst du nicht. Aber ich bin mir sicher, dass es Luffy freuen würde, wenn du zumindest deine Tochter akzeptierst. Er war ziemlich traurig darüber, dass du so gar nichts von ihr wissen willst. Du musst dich nicht um sie kümmern, das werde ich übernehmen, aber akzeptier sie wenigstens“, murmelte Law, wieder auf die Medikamente konzentriert.
 

„Macht’s dir nichts aus? Dass Luffy wieder ein Kerl ist, mein ich“, fragte Kid lieber weiter, ohne auf die Aussage einzugehen. – „Hm, ich hätte nie geglaubt, dass ich das könnte, ich hab nie irgendwelche Beziehungen gehabt, zu Frauen nicht und zu Männern erst recht nicht. Erst, als er mich die ganze Zeit über ignoriert hat, ist mir langsam klar geworden, dass es keinen Unterschied macht“, antwortete er.
 

„Also … liebst du ihn?“, hakte Kid nach. – „… ich empfinde … etwas für ihn, auch wenn ich nicht sagen kann, ob es so etwas wie Liebe ist“, antwortete Law zögernd.
 

„Wie kann man so etwas nicht wissen?“, fragte Kid. – „Ich hab jahrelang keinerlei Gefühle zugelassen, deswegen bin ich, was das angeht, ein wenig verkrüppelt“, er schnaubte leicht, als er daran dachte, wie schwer es ihm gefallen war, mit Luffy über seine Gefühle zu sprechen.
 

Er trat jetzt auf Kid zu und verabreichte ihm noch einige Schmerzmittel, ehe er sich ebenfalls auf den Weg zur Tür machte. „Apropos Beziehungen …“, er blieb stehen und wandte sich an Kid, der schon wieder halb am Schlafen war. „Killer und Nami sind seit einigen Tagen übrigens ein Paar.“ Er grinste, als Kid bei der Mitteilung alle Gesichtszüge entglitten und ihm der Mund aufklappte.
 

„Nicht dein ernst! Was für ein Scheiß!“, war alles, was er noch zustande brachte, ehe ihn die Schmerzmittel wieder für einige Zeit ruhig stellten.

Kapitel 46

Tag? Monat? Jahr?
 

Kid fühlte sich irgendwie komisch. Es war dunkel, wo auch immer er sich befand. Er konnte absolut gar nichts erkennen, da konnte er sich noch so sehr umsehen. Allerdings hörte er seltsame Geräusche. Ein Läuten? Waren das Glocken? Er tastete sich vor, immer weiter.
 

Nach einigen Schritten in dieser Dunkelheit stieß er mit der Hand gegen etwas, er tastete weiter danach, das Etwas war aus Holz, wie er feststellen musste. Irgendwann fand er einen Knauf, eine Tür? Er drehte den Knauf und tatsächlich ließ sich die Tür öffnen.
 

Er öffnete die Tür mit einem Ruck und ganz plötzlich stand er im Hellen. Er schnappte überrascht nach Luft. Im ersten Moment war alles so hell, dass er überhaupt nichts mehr erkannte. Er blinzelte und nur langsam gewöhnte er sich daran.
 

Lauter Jubel umschloss ihn. Das wunderte ihn, was gab es denn zu feiern? Er zwang sich, die Augen wieder zu öffnen, egal ob hell oder nicht. Nur langsam erkannte er, was hier vor sich ging.
 

Um ihn herum standen Leute, bei genauerer Betrachtung waren das die Crews, dort konnte er seine Leute sehen, da waren die Heart-Piraten, die Revolutionäre, einige der Mugiwara-Bande, einige von der Marine, die Kuja-Piraten und der Barto Club.
 

«Wie schön Kid! Da bist du ja endlich!», kam es da von Luffy, dieser kam buchstäblich auf ihn zu geflogen. Kid konnte seinen Augen nicht trauen, als sich Luffy – männlich – in einem weißen, bauschigen Kleid auf ihn warf.
 

Er hatte so viel Schwung, dass Kid sich einmal um sich selbst drehte, den Gummibengel im Arm. «Was?», kam es verwirrt von Kid, als sich Luffy bei ihm einhakte. – Da kicherte Luffy hoch. «Ach, hast du etwa die Hochzeit vergessen?»
 

«Hochzeit?! Was für’ne verdammte Hochzeit?», entfuhr es Kid. – «Na, unsere? Laws, deine und meine, wir sind doch jetzt so eine große glückliche Familie», schwärmte Luffy.
 

«Du tickst doch nicht mehr ganz richtig, warum sollte ich dich heiraten?», fuhr Kid ihn an. – «Ach, du Dummerchen, jetzt zier dich nicht so. Guck, Law wartet schon auf uns», er deutete nach vorne und da stand Law, im Anzug.
 

Als Kid an sich runter sah, bemerkte er, dass er ebenfalls im Anzug steckte. «Und dann haben wir noch weitere Hochzeiten vor uns. Hach, heute wird so ein super duper Tag», strahlte Luffy.
 

Kid sah sich weiter um. Er sah hier und da Paare stehen, die ebenfalls so aussahen, als würden sie gleich heiraten. Da waren einmal Killer und Nami. Killer hatte dabei nicht mal eine Maske auf, er trug einen weißen Anzug und Kid hatte das Gefühl, dass da nur noch ein weißer Gaul stehen müsste und sein bester Kumpel wäre direkt einem Märchenbuch entsprungen. Er hatte zudem eine außerordentlich fröhliche Ausstrahlung, das war ganz schön gruselig.
 

Dann waren da Zoro und Sanji wobei Zoro ebenfalls ein Kleid trug … Kid erschauderte, als er den Schwertkämpfer betrachtete, da das Kleid mal wieder viel zu klein war und die Muskelberge kaum verdeckt wurden. Hinter Sanji stand die ganze Familie Vinsmoke, auch sie hatten eine wirklich … fröhliche Ausstrahlung.
 

Dann waren da noch Franky und Robin, die wohl heirateten. Sabo und Koala standen ebenfalls daneben. Shachi und Penguin waren eines der Paare, genauso wie Bepo und Jean Bart, erschreckenderweise auch Heat und Wire. Und Bartolomeo und Hancock schienen wohl auch zu heiraten, zumindest hielten sie Händchen.
 

Das gruseligste war allerdings, dass Dragon und Ivankov ebenfalls zusammenstanden. «Was für eine Scheiße geht hier ab?», fragte Kid. «Was für Drogen habt ihr mir gegeben?»
 

«Drogen? Aber damit wollen wir gar nicht erst anfangen», kam es von Law, der sich auf Kids andere Seite gesellte und sich ebenfalls einhakte. «Und nun komm, wir müssen noch so viele Hochzeiten abhalten», Law machte eine ausschweifende Bewegung über alle Brautpaare.
 

«Ich will aber nicht heiraten! Lasst mich in Ruhe!», fauchte Kid ihn an. – «Aber, aber, nun zier dich doch nicht so», lachte auf der anderen Seite Luffy. «Heute wird der schönste Tag unseres Lebens werden. Und guck mal da, deine Tochter ist auch schon ganz aufgeregt», Luffy deutete zu einer jungen, wunderschönen Frau. Sie hatte ebenso feuerrotes Haar wie Kid. Sie stand neben einem schwarzhaarigen Jungen im gleichen Alter.
 

«Hey, Dad, nun stell dich mal nicht so an», rief sie ihm zu. – «Dad? Hör auf mich so zu nennen, klar?», fauchte Kid sie an. – «Nö, werd ich nicht, Dad. Onkel Killer meinte, ich solle dich weiterhin so nennen, egal was du sagst», rief sie ihm zu.
 

«Onkel Killer?», wiederholte Kid. – «Ganz recht, mein Lieber. Onkel Killer, das bin ich. Falls du mich ohne Maske nicht erkennen solltest», wurde er da von Killer angesprochen. – «Was zur Hölle haben sie mit dir gemacht?», fragte Kid fassungslos.
 

«Ich habe dem Piratendasein abgeschworen und mache nun das, was ich schon immer machen wollte», er machte eine dramatische Pause, «ein Superstar sein. Zusammen mit meinem Bruder im Geiste», da tauchte ganz plötzlich ein anderer Rookie auf. Kid erkannte, dass es Cavendish war. Er kam auf seinem Pferd, Farule, angeritten und gesellte sich zu Killer.
 

«Genau, gemeinsam werden wir die Welt verändern und deine entzückende Braut wird uns dabei helfen», er lachte auf. «Wir werden die Welt in ein neues Zeitalter führen und wir werden die Stars sein!»
 

Nami lachte auch auf. «Ich werde die Königin der Welt sein, mit allen Reichtümern, ich werde einen Schatz haben, der sogar noch größer ist, als das One Piece», Berryzeichen blitzten in ihren Augen auf. «Komm mein Schatz, wir haben noch viel vor», damit drehte sie sich um und schritt in Richtung Altar.
 

«Ich bin direkt hinter dir, mein Engel!», rief Killer. «Folge mir, Bruder», meinte er dann noch an Cavendish gerichtet und mit wehender goldener Mähne folgte er Nami. Cavendish und Farule liefen hinter beiden her.
 

Fassungslos und mit aufgeklapptem Mund starrte Kid der Gruppe hinterher. «Was zur Hölle ist hier bloß los? Ihr verarscht mich doch alle, gebt es zu!», brüllte er. – «Aber was redest du denn, Liebling, hier verarscht dich keiner», kam es von Law, dieser hatte einen Tonfall drauf, als ob er mit einem kleinen Kind redete, dass eine Sache auch nach dreimaligem Erklären noch immer nicht verstanden hatte.
 

«Okay, okay, das war ja bis hierhin noch sehr amüsant, ihr habt mich schön reingelegt, aber jetzt muss auch mal Schluss sein!», Verzweiflung trat in Kids Stimme, als Law und Luffy ihn immer näher zum Altar zerrten, wo gerade Nami und Killer fertig verheiratet waren und nun Zoro und Sanji an der Reihe waren.
 

«Ach, Schätzchen, zier dich nicht so», kam es da von Ivankov. Er und Dragon waren direkt hinter ihnen. Gruseligerweise war Ivankov ebenfalls im Kleid, allerdings war auch er ein Mann, obwohl er ja die Möglichkeit hätte, sich in eine Frau zu verwandeln.
 

«Und was ist mit euch? Bei dem Schwertkämpfer und dem Koch kann ich es ja noch irgendwo verstehen, aber bei euch …?», wollte Kid noch immer irritiert wissen.
 

«Ach du meine Güte, Süßer, Dragon und ich sind schon seit Jahren ein Paar, jetzt wollen wir endlich mal die Chance ergreifen», lachte Ivankov. – «Moment, seit wie vielen Jahren?», hakte Kid nach.
 

«Seit über zwanzig Jahren. Hach, das ist eine verdammt lange Zeit, findest du nicht auch?», er sah zu Dragon und Klimperte mit den Wimpern. – «Ja, echt verdammt lange …», antwortete dieser nur.
 

Kid war mehr als verwirrt, denn abgesehen von Jayla und Vale – die ebenfalls mindestens 16 sein mussten – sahen alle anderen genauso aus wie immer. Paradox …
 

«Moment, seit zwanzig Jahren? Heißt dass dann, dass du Luffys Mutter bist?», kam es von Kid. – Ivankov lachte auf. «Aber nein, Dummerchen, aber ich wünschte, ich wäre es.»
 

«Ew …», stieß Kid aus. Er schüttelte schnell den Kopf und wollte diese Bilder in seinem Kopf – von Dragon und Ivankov – einfach nur schnell wieder vergessen. – «So, wir sind an der Reihe», rief Luffy fröhlich.
 

«Nein, ich will aber nicht!», schrie Kid ihn an. - «Nun komm schon, das ist doch gar nicht so schlimm. Komm her, Kid – Kid – Kid – KID!», meinte Law, er wurde immer lauter, je häufiger er ‚Kid‘ rief.
 


 

26. Februar 1526
 

Kid schnappte erschrocken nach Luft und schnellte aus dem Bett hoch, seine Brust hob und senkte sich hektisch, die Gerätschaften, an denen er angeschlossen war, piepten unaufhörlich. Er sah sich orientierungslos im Raum um.
 

„Oi, was ist mit ihm?“, hörte er da Killer. – „Anscheinend ein schlechter Traum, oder etwas in der Art“, mutmaßte Law. – Der Massaker-Soldat trat an Kids Seite und versuchte ihn ruhig zu halten. „Hey, Kid. Alles okay, beruhige dich.“
 

Noch immer keuchte Kid heftig. Sein ganzer Hals war trocken, die Brust tat ihm weh und das heftige Atmen verbesserte es nicht gerade. Er konnte spüren, dass er klitschnass geschwitzt war. Nur so langsam kam er wieder runter.
 

Er schielte zu Killer, der wie gewohnt seine Maske trug. „Dem Himmel sei dank, du bist nicht zu’nem Prinz Charming mit wallender blonder Mähne mutiert“, stieß Kid als erstes aus.
 

Killer legte den Kopf schief. „Wie bitte? Was hast du geträumt?“, wollte er wissen. – „Ich … weiß nicht so recht, es war gruselig. Alle haben geheiratet. Trafalgar und Strohhut wollten mich heiraten und du und Nami … und du warst so ganz dick mit diesem blonden Piraten da befreundet, Cavendish oder so. Das war … gruselig“, erzählte Kid kurz.
 

Der Massaker-Soldat blieb einige Sekunden still. „Trafalgar … Was hast du ihm erzählt und was für Medikamente hast du ihm gegeben?“, kam es bedrohlich von ihm. – Law grinste leicht. „Die üblichen Medikamente, damit spaße ich nicht. Und ich hab ihm erzählt, dass Nami und du ein Paar seid. Stimmt doch auch“, er zuckte mit den Schultern. „Das scheint ihn mächtig geschockt zu haben.“
 

„Du bist eine ziemliche Tratschtante, Trafalgar. Weißt du das eigentlich?“, Killer funkelte ihn durch die Löcher seiner Maske böse an. – „Heißt das, er hat mich nur verarscht und du und dieses Monstrum seid gar nicht zusammen?“, wollte Kid wissen.
 

„Äh, nein, hat er nicht. Wir sind zusammen, seit kurzem“, erklärte Killer. – „Was? Wieso?“, stieß Kid aus, er konnte einfach nicht verstehen, was Killer an diesem Weib fand. – „Na ja, wir verstehen uns ziemlich gut und nach einiger Überlegung, haben wir beschlossen, es zu probieren. Allerdings brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ich halt natürlich immer zu dir, wenns drauf ankommt“, Killer tätschelte Kid beruhigend den Kopf.
 

„Verarsch mich nicht!“, fauchte dieser ihn an. – Killer lachte auf und zog die Hand weg. „Nein, ernsthaft, wir wollen erst mal sehen, ob das überhaupt klappt. Du brauchst dir aber keine Sorgen zu machen, sobald sich die Wege unserer Crews trennen, werde ich trotzdem mit dir kommen. Nami weiß, dass mir nichts wichtiger ist, als meine Freiheit und sie weiß, dass ich dir niemals den Rücken kehren würde“, erklärte er.
 

„Das rührt mich ungemein“, kam es sarkastisch von Kid. „Auch wenn ich immer noch nicht verstehe, was du an so einer gewalttätigen Zimtzicke findest.“ – „Hm, scheint irgendwie mein Typ zu sein, warum sonst sollte ich dir all die Jahre gefolgt sein, hm?“, antwortete Killer.
 

Kid warf ihm – nachdem er erst einmal verstanden hatte, was Killer da gesagt hatte – einen wütenden Blick zu. „Vergleich mich nicht mit der!“, fauchte er. „Ich bin nicht ansatzweise so brutal wie die.“
 

„Ja, ja, wenn du meinst“, Killer hob beschwichtigend die Hände. – Law folgte der Unterhaltung amüsiert. Er stand etwas weiter vom Bett entfernt, die Arme vor der Brust verschränkt und ein Grinsen unterdrückend.
 

Es war schon lange kein Geheimnis mehr gewesen, dass Killer und Nami miteinander anbändelten, er war sich nur nicht sicher, wie ernst ihnen diese Beziehung war. Man hatte vor allem in den letzten Tagen gemerkt, dass sie häufiger Zeit miteinander verbrachten als vorher.
 

„Wie mir scheint, bist du in Nullkommanichts wieder fit, Eustass-ya, deinem Verhalten nach zu urteilen würde ich sogar sagen, dass du wieder komplett genesen bist … allerdings sagt dein körperlicher Zustand da was anderes“, mischte sich der Chirurg ein.
 

„Ha, hab ich nicht gesagt, dass ich schnell wieder fit bin?“, kam es da großspurig von Kid. – „Na, mal schauen, wann du wirklich wieder fit genug bist. Nur weil es in deiner Birne so zugeht wie immer, heißt das nicht, dass du wieder gesund bist“, erklärte Law ihm.
 

„Du wirst schon noch sehen, Trafalgar, mich kriegt so leicht nichts unter!“, kam es großspurig von Kid. – Law beobachtete ihn einige Zeit, ehe er sich anschickte den Raum zu verlassen. „Ach, Killer, ich würde dir anraten, zu verhüten, nachher seid ihr doch noch für immer an das Schiff hier gekettet“, meinte er an der Tür.
 

Kid erbleichte augenblicklich und sah zu Killer. „Mach keinen Scheiß, Kumpel“, kam es fast schon panisch von ihm. – „Keine Sorge, ich heiße weder Eustass Kid noch Trafalgar Law“, antwortete Killer nur.
 


 

15. März 1526
 

Die nächsten Wochen waren turbulent. Das Wetter spielte, mit jeder Insel, die sie passierten, immer verrückter. Es war ziemlich schwierig, die Schiffe auf dem richtigen Kurs zu halten, vor allem durch die vielen Orkane und die meterhohen Wellen. Es wurde immer heftiger, je näher sie der Insel kamen.
 

Kid wurde wieder einigermaßen gesund. Zumindest so sehr, dass Franky ihm die Prothese anbringen konnte. Kids Augen leuchteten, wie die eines kleinen Kindes, als er den Metallarm betrachtete, den er nun auch ganz ohne Magnetkräfte benutzen konnte.
 

Das Anbringen war zwar recht heftig gewesen, vor allem, da der Arm mit seinen Nervenenden verbunden werden musste, aber dank Laws Mithilfe war auch das schnell erledigt. Kid lag daraufhin allerdings wieder einige Tage flach, wobei Franky meinte, dass er das Ganze ziemlich gut wegstecken würde.
 

Nami war zu beginn ein wenig genervt davon gewesen, dass Law einfach rumerzählt hatte, dass sie und Killer zusammen seien, vor allem, da es eine halbe Massenpanik ausgelöst hatte. Hauptsächlich bei den Kid-Piraten, die Angst hatten, nun für immer an die Mugiwara-Bande angekettet zu sein.
 

Zoro war nach wie vor die meiste Zeit verschwunden, auch wenn er mittlerweile regelmäßig zum Essen nach unten kam. Er mied allerdings die Gegenwart von Sanji, was diesem nur recht war.
 

Pflanzi war quietschfidel und wuchs ziemlich schnell, auch in ihrer menschlichen Form, die sie nun immer öfter beibehielt. Auch nach all diesen Wochen schien sie noch immer keine Nebenwirkungen zu haben, was Chopper als gutes Zeichen abtat.
 

Giovanni und Santiago blieben ebenfalls auf der Sunny, denn der Papier-Mensch erholte sich nur müßig von dem Gift. Auch wenn es nicht tödlich war, hatte es schwere Langzeitfolgen. Einige Zeit lang konnte er seinen rechten Arm nicht einmal mehr bewegen – allerdings kam das Gefühl langsam wieder zurück.
 

Die Medizin für Dixie und Stígandr wurde langsam immer weniger, sie mussten sich etwas einfallen lassen, denn lange würde sie nicht mehr reichen. Sie hatten noch Medizin für maximal sechs Tage, wenn sie in dieser Zeit nicht ankamen, würde es übel werden.
 


 

Am 15. März allerdings, änderte sich die Wetterlage ganz plötzlich. Es war absolut windstill, die See bewegte sich kein bisschen, es war fast so ruhig wie in einem der Calm Belts. „Wir sind in der Nähe“, meinte Giovanni. „Um die Insel herum ist es immer so ruhig, hier herrscht nie ein Sturm“, erklärte er.
 

„Krass, seht euch das mal an!“, rief Chopper. Er starrte auf den gigantischen Baum, der sich in einiger Entfernung in den Himmel erstreckte. Von der Insel war bisher aber noch nichts zu sehen, nur dieser gigantische Baum. – „Das ist Yggdrasil“, murmelte Santiago.
 

„Gut, dann ist die Insel ja nicht zu verfehlen. Wir sollten uns ab hier aufteilen“, kam es von Garp. Er hatte gerade Jayla auf dem Arm und wiegte sie sanft hin und her.
 

Sie hatten die letzten Tage versucht, eine möglichst wirkungsvolle Strategie zu finden, hatten überlegt, wer alles mit auf die Insel kommen sollte und bei wem es sinnvoller war, wenn er auf dem Schiff aufpasste.
 

„Denkt dran, auf der Insel könnt ihr keine Teufelskräfte einsetzen, wenn ihr also hauptsächlich damit kämpft, dann bleibt lieber auf dem Schiff“, hatte Giovanni ihnen immer wieder eingebläut. „Und das Skelett und der Dachs müssen auch unter allen umständen aus Hels Wirkungsbereich raus bleiben, denn sonst, habt ihr nichts weiter als einen normalen Dachs und einen Skeletthaufen.“
 

„Weißt du, wie weit der Wirkungsbereich ist?“, wollte Nami wissen. – „Also auf der ganzen Insel und dann noch zirka drei Seemeilen, aufs Meer hinaus“, antwortete Giovanni. – „Gut zu wissen, dann können wir ihn umgehen.“
 

„Also ich geh auf alle Fälle, ich werde sie so was von fertig machen“, Luffy schlug mit der Faust der rechten Hand, in die Handfläche der Linken, er wirkte so was von entschlossen. Dann wandte er sich an Hancock und Bartolomeo. „Ihr beide, ihr habt aber die wichtigste Aufgabe überhaupt“, setzte er an.
 

Schon jetzt konnten die beiden es kaum fassen, Luffy würde ihnen tatsächlich die wichtigste Aufgabe überhaupt anvertrauen? – „Ich sorgt dafür, dass den Babys nichts passiert. Absolut gar nichts!“, wies er sie an.
 

„Aber natürlich, Luffy! Du kannst dich so was von auf uns verlassen. Kein Gegner wird an deine wunderschönen Babys herankommen. Ich, Piratenkaiserin Boa Hancock, werde jeden in Stein verwandeln, der es auch nur versucht!“, versprach sie feierlich.
 

„G-Genau, Luffy-senpai! Auch auf mich kannst du dich voll verlassen“, Bartolomeo heulte fast, weil er so gerührt war, dass sein großes Idol – Luffy-senpai – ihm diese wichtige Aufgabe übertragen hatte.
 

„Sehr schön, ich wusste, auf euch kann ich mich verlassen“, grinste Luffy. – „Ich werde auch auf dem Schiff bleiben, wenn wir wirklich angegriffen werden sollten, dann kann ich mit meiner Teufelskraft mehr ausrichten“, meinte Law.
 

Sie würden das U-Boot benutzen, um unerkannt zur Insel zu gelangen, weshalb die Babys, so wie auch Kid auf der Thousand Sunny untergebracht wurden. Kid war auf Grund der Armprothese noch immer nicht fit genug für einen Kampf. Weshalb auch er zurückbleiben musste.
 

„Also gut, dann fasse ich die Aufteilung noch einmal zusammen“, meinte Nami. „Team Helheim wird aus: Giovanni und Santiago, Luffy, Zoro, Sanji, Franky, Killer, Garp, Jean Bart, Bepo, Sabo und Koala bestehen. Zudem noch einige der Marinesoldaten“, Nami warf einen Blick auf die Marinesoldaten. Diese wirkten entschlossen, immerhin ging es darum, eine gesuchte Verbrecherin festzunehmen. Garp hatte leider darauf verzichtet, Coby oder Helmeppo mitzunehmen. Immerhin waren sie eine ganze Weile mit Piraten zusammen und da die beiden noch Karriere machen wollten, hatte er sie nicht dort mit hineingezogen – an das Schicksal der anderen Soldaten hatte er allerdings nicht gedacht.
 

„Und auf den Schiffen bleiben: Brook, Usopp, Chopper, Law, Robin, Dragon, Nora, Ivankov, Alma, Heat und Wire, so wie ich, und natürlich Hancock und Bartolomeo. Zudem bleiben die Heart-Piraten ebenfalls auf den Schiffen verteilt, falls es zu angriffen kommt. Genauso wie der Großteil der Revolutionäre. Jeder, der eine Teufelsfrucht hat sollte zudem auch hier bleiben, abgesehen von Luffy und Sabo natürlich.“
 

„Hey, was ist mit mir? Ich will auch kämpfen“, brummte Kid. – „Sei kein Idiot, du kannst ja kaum stehen. Zudem, was willst du auf der Insel schon ausrichten, du kannst ja nicht mal deine Kräfte dort einsetzen. Nein, du bleibst mit auf der Sunny“, knurrte Nami.
 

„Und warum kann ich nicht auf meinem Schiff bleiben?“, blaffte Kid sie an. – „Weil es zu aufwendig wäre. Du bist verletzt und ich hab nicht so viel Zeit und Medikamente an dich verschwendet, damit du hier jetzt abkratzt. Du bleibst hier auf der Sunny, weil ich mich auch hier aufhalten werde, um Jayla und Vale zu beschützen, so kann ich dich auch noch im Auge behalten. Zwei Fliegen mit einer Klappe“, antwortete Law.
 

Kid knurrte verstimmt auf, aber da Nami ihn schon wieder feindselig anfunkelte, verkniff er sich einen Kommentar.
 

Die restlichen Leute würden sich auf den Schiffen verteilen, um diese vor Schaden zu beschützen und gegebenenfalls Angreifer abzuwehren.
 

„Also dann, machen wir uns auf den Weg“, kam es entschlossen von Luffy. „Diese Hel wird schon sehen, was sie davon hat! Die hat uns zum letzten Mal verarscht!“
 


 

Die Helheim-Truppe machte sich nun also auf den Weg, Shachi und Penguin würden ebenfalls noch mitkommen, wobei sie im U-Boot warten würden, damit sie notfalls schnell abhauen konnten, wenn es zu heftig wurde.
 

Sie gingen auf Tauchstation, nachdem alle gesammelt waren und bewegten sich in Richtung Insel. „Ihr müsst auf einiges gefasst sein. Hel hat sicher noch einige Kämpfer versammelt, aber ihre richtigen Teufelskraft-Nutzer hält sie lieber geheim“, setzte Giovanni an. „Mir sind selbst nur Ozana und Sammael derzeit bekannt und ihre Kräfte sind echt unfair.“
 

„Was haben die für Kräfte?“, wollte Sanji wissen. – „Nun, Sammael kann Illusionen erzeugen. Er kann die schrecklichsten Erinnerungen im Geiste eines Menschen aufspüren und sie zu Tage befördern, diese kann er dann immer und immer wieder vor euren Augen abspielen, bis ihr irgendwann durchdreht. Wenn ihr also einen seltsamen Nebel seht, dann wisst ihr, dass es bereits zu spät ist und ihr vollkommen in seiner Kraft gefangen seid“, erklärte er.
 

„Und Ozana … nun, sie ist wohl noch schlimmer. Sie hat die Raum-Frucht gegessen …“ – „Also die gleiche wie Trafalgar?“, unterbrach ihn Zoro. – „Nein! Trafalgar hat doch die Operations-Frucht gegessen!“, schnaubte Giovanni. „Also, Ozana kann einen Raum erschaffen …“ – „Also doch wie Torao“, war es diesmal Luffy, der ihn unterbrach.
 

Giovanni knurrte auf und schlug sich mit der Handfläche vor die Stirn. „Hört doch einfach zu, verdammt“, knurrte er sie an.
 

Nachdem die beiden von Sanji zum Schweigen gebracht worden waren, setzte Giovanni die Erklärung fort. „Also Ozanas Raum existiert nicht wirklich. Er ist da, aber auch wieder nicht. Leute, die nicht wissen, worauf sie zu achten haben, werden niemals merken, dass sie in dem Raum sind, bis es zu spät ist“, er kramte in der Tasche und zog schließlich eine Münze hervor. Er hielt sie hoch.
 

„Kennt ihr die Redensart: Zwei Seiten einer Medaille? Nun, ungefähr so lässt sich ihre Fähigkeit am besten erklären. Die Münze hier, hat eine Kopfseite und eine Zahlseite“, er drehte die Münze einmal und zeigte ihnen auch die Rückseite. „Die Kopfseite ist die normale Seite, die normale Welt, ohne ihren Raum. Die Zahlseite symbolisiert den Raum. Personen auf der Kopfseite, können die Personen auf der Zahlseite nicht sehen, wissen nicht einmal, dass die Zahlseite existiert“, erneut drehte er die Münze ein wenig hin und her.
 

„Auf der Zahlseite hingegen, ist es anders. Man kann die Kopfseite sehen, die Personen, alles. Aber man kann nicht mit ihnen interagieren. Die Leute auf der Zahlseite können die Leute auf der Kopfseite ansprechen, aber es wird keine Wirkung haben, sie können dich weder hören noch sehen. Nicht einmal mit Haki kann man sie wahrnehmen. Sie sind vollkommen von einander isoliert.“
 

„Das ist ja doof, wie soll man denn da wieder rauskommen?“, mischte sich Luffy wieder ein. – Giovanni stieß ein wenig genervt die Luft aus. „Bist du blöd oder so? Das hier ist eine Erklärung, alles, was du tun musst, ist zuhören, verdammt noch mal“, er räusperte sich und fuhr dann fort. „Es gibt zudem einen weiteren großen Unterschied. Du kannst auf der Zahlseite nichts machen, keine Türen öffnen, keine Knöpfe drücken, gar nichts. Und der Druck auf dieser Seite ist noch verstärkt. Alles ist drei- bis viermal heftiger als auf der Kopfseite. Wenn du in einen Menschen rein rennst, dann bekommst du den drei- bis vierfachen Schaden ab. Wenn zum Beispiel ein … hm, Renn-Nilpferd mit voller Geschwindigkeit gegen einen Menschen rennt, ist es normalerweise der Mensch, der die Verletzungen davon trägt. Wenn das Nilpferd sich jetzt allerdings auf der Zahlseite befindet und der Mensch auf der Kopfseite, und das Nilpferd dann gegen ihn rennt, so wird das Tier verletzt, vielleicht sogar vollkommen zerknautscht, je nachdem wie hoch die Geschwindigkeit war, während der Mensch nicht einmal merkt, dass da etwas gegen ihn gelaufen ist.“
 

„Boah, das ist ja echt krass“, Luffy starrte Giovanni mit offenem Mund an. – „Selbst Treppensteigen wird zur Qual, da jeder Schritt ebenfalls drei- bis viermal so heftig ist. Egal wie sanft du die Füße aufsetzt. Und wenn du in eine Menschenmenge gerätst, ist es wahrscheinlich aus mit dir, da du einfach zerquetscht wirst“, fuhr Giovanni fort. „Und zu deiner Frage, wie man da raus kommt. Tja, einzig und allein, wenn du Ozana besiegst, was schwer fallen dürfte, denn sie kann nach belieben zwischen den Seiten wechseln.“
 

„Das ist echt krass, wie soll man gegen so etwas ankommen?“, fragte Franky. – „Tja, am besten lässt man sich nicht fangen, aber das dürfte wohl unmöglich sein, ich hab aber noch nie gegen Ozana gekämpft, weshalb ich keine wirkungsvolle Methode habe, aber solange sie sich auf der anderen Seite der Medaille befindet, ist es aussichtslos. Eine gute Sache gibt’s allerdings, sie ist genauso von der Wirkung der Zahlseite betroffen, wie alle anderen auch. Sie erleidet auch den drei- bis vierfachen Schaden, wenn sie getroffen wird.“
 

„Na, immerhin etwas, da kann man sicherlich was draus machen“, überlegte Zoro. – „Aber wie ich schon einmal sagte, sind die beiden zwar lästig, aber das eigentliche Problem dürfte Primula sein. Sie ist erst elf, aber geschätzt zehn Mal Stärker als Nisha“, fuhr Giovanni weiterhin fort.
 

„Benutzt sie auch diese Upper?“, hakte Garp nach. – „Ja, und sie verträgt sie unheimlich gut. Bis es bei ihr zu einer Überdosis kommt, braucht es eine ganze Menge. Ich mag mir nicht vorstellen, wie sehr dass ihren Körper belasten muss“, er dachte daran, was diese Drogen alles mit seiner Tochter, Carna, angestellt hatten. Ihr Körper war ein Wrack und dabei achtete Hel darauf, sie nicht überzudosieren. Primula hingegen nahm freiwillig diese Überdosen.
 

Nach einiger Zeit hatten sie schließlich die Insel erreicht und Shachi und Penguin leiteten das Auftauchen ein. „Seid auf alles gefasst, Hel hat so ihre Tricks. Vor allem, wenn ihr auf die Laborebene kommt … haltet euch von den Zellen fern, ihr wollte nicht sehen, was da drin ist“, warnte Giovanni sie noch vor.
 

Luffy musste schlucken, als er daran dachte, dass sie dort Kinder gefangen hielt und diese mit Fake-Teufelskräften quälte.
 


 

Die Gruppe betrat schließlich Helheim und sofort standen sie in einem riesigen Wald. „Wir müssen den Wald durchqueren. Ihr solltet aufpassen, dass ihr euch nicht verirrt. Im Zweifelsfall müsst ihr immer in Richtung Yggdrasil laufen. Wenn ihr dann am See rauskommt, diesem einfach so lange folgen, bis ihr die Gjallarbrú herreicht habt“, wies Giovanni sie an.
 

„Was für’n Ding?“, fragte Luffy. – Diesmal war es Santiago der aufstöhnte. Giovanni ignorierte Luffys Frage gekonnt. „Die Brücke verdammt. Der einzige Weg zu Yggdrasil“, brummte der Papier-Mensch.
 

Die Gruppe setzte sich in Bewegung, wobei sie hin und wieder mal aufpassen mussten, dass sie Zoro oder Luffy nicht verloren. Der Wald war ziemlich dicht. „Solche Bäume habe ich noch nie gesehen“, murmelte Koala.
 

„Das sind Mammutbäume. Yggdrasil ist der größte von ihnen. Solange es diesem Baum gut geht, geht es auch dem Wald gut. Sie alle sind aus ihm gewachsen. Seine Wurzeln erstrecken sich, unterhalb des Sees, über die ganze Insel und daraus sind dann die anderen Bäume gewachsen“, erklärte Giovanni.
 

„Also, wenn wir den Wald abbrennen, dann geht’s dem großen Baum schlecht?“, wollte Luffy wissen. – „Möglicherweise, aber denk nicht mal dran, den Wald abzufackeln, unter Yggdrasil leben Menschen.“
 


 

Hel wusste, dass die Gruppe ihre Insel betreten hatte, natürlich entging ihr nichts auf der Insel. „Glaubt ihr, ich mache es euch so einfach?“, fragte sie niemand bestimmten. „Gjöll, Modgudr, empfangt sie ordnungsgemäß“, gab sie mittels einer Teleschnecke nach oben hin durch.
 

„Primula, meine Schönheit“, sie wandte sich an das Mädchen, sie hatte langes, blondes Haar und ebenfalls blaue Augen. Sie legte ihre Arme von hinten um Primula. „Auch du wirst alles geben, ja? Lass nicht zu, dass sie hierher kommen und mich stören. Alles und jeder muss vernichtet werden, auch diese Verräter, Giovanni und Santiago. Hab keine Gnade. Benutz so viele Upper wie du magst“, sie drückte der kleinen einen Kuss auf die Wange und zog sich dann zurück.
 

„Dein Mann ist ganz schön ungehorsam, Rhea“, eiskalte, blaue Augen richteten sich auf die Angesprochene. „Was denkt er sich nur dabei? Ist ihm das Leben eurer Tochter so egal?“, sie ließ sich auf ihren Thron sinken und überlegte. „Hm, ich hab da schon eine Idee. Aber zuerst will ich mich um die kümmern, die auf den Schiffen verblieben sind“, sie erhob sich doch wieder und verließ den Raum, Rhea folgte ihr.
 

Sie durchquerte die Gänge und kam schließlich zu einigen der Zellen. „Ylvie, Ragnar, Mads, macht euch bereit. Ihr werdet euch um die Feinde auf hoher See kümmern.“
 

„Wie ihr wünscht, Meisterin“, kam es unisono von den dreien. Sie machten sich unbemerkt auf den Weg.
 

„Wenn ihr glaubt, dass ich es euch so einfach mache, dann habt ihr euch geschnitten“, ein breites Grinsen überzog ihr Gesicht.
 


 

Es dauerte eine gute Stunde, ehe sie den Wald durchquert hatten. Sie hatten den Hollenteich erreicht und konnten nun auch Yggdrasil in seiner ganzen Pracht bewundern. „Dort ist die Gjallarbrú. Es wird gleich ernst werden“, warnte Giovanni sie vor.
 

„Wir werden mit denen schon fertig. Zur Not setze ich Haoshoku ein“, kam es zuversichtlich von Luffy. – „Das kannst du dir sparen, die sind – genau wie Gesche – ebenso unempfindlich für Haoshoku. Sie alle haben einen sehr starken Willen“, murmelte Giovanni.
 

Modgudr kam schon in Sicht, natürlich, sie war ja auch eine Riesin. Geschätzt maß sie um die zwölf Meter. Sie hatte eine dunkle Hautfarbe und rostrotes Haar.
 

Sie saß vor der Brücke und starrte genau in die Richtung der Gruppe. Es schien so, als warte sie auf sie. „Ihr könnt ruhig rauskommen. Garm hat euch schon seit langem bemerkt“, donnerte ihre Stimme über die Insel. Sie erhob sich jetzt.
 

„Wir sollten das hier schnell zu Ende bringen“, murmelte Luffy und wollte sich schon auf ein Gear 3 vorbereiten, doch Giovanni unterbrach ihn. „Du Holzkopf! Du kannst keine Teufelskräfte einsetzen!“, fauchte er. „Das bedeutet, dein Körper unterscheidet sich hier in keiner Weise von anderen. Du bist hier ein normaler Mensch, schau!“, er zog an Luffys Wange, was diesen nach kurzer Zeit aufschreien ließ.
 

„Au, das tut ja weh!“, schrie der Strohhut auf. – „Ach was, sag bloß. Deshalb musst du vorsichtig sein, du bist hier kein Gummimensch!“, mit diesen Worten ging Giovanni weiter.
 

„Zur Not zerschneide ich sie“, murmelte Zoro zu Luffy und hielt seine Schwerter griffbereit. – „Du kannst doch nicht einfach eine Frau zerschneiden“, brummte Sanji, auch wenn diese Riesin sein Feind war, konnte er doch nicht zulassen, dass einer Frau so etwas angetan wurde. – „Du hast Probleme, Küchenschabe“, schnaubte Zoro nur.
 

„Achtung!“, rief Santiago, als ganz plötzlich etwas angeschossen kam. Franky schoss seinen Arm auf das Etwas und versuchte es zu fangen, doch das war ganz schön schwierig. Das Etwas kickte gegen seinen Arm und dieser krachte zu Boden. Mit einem Salto landete ein kleiner Junge mit einigem Abstand vor der Gruppe.
 

„Ihr kommt ihr nicht weiter“, murmelte er ausdruckslos. Sein Gesicht war blank, keinerlei Emotion war darauf zu erkennen. Er war zirka zehn Jahre alt, hatte blondes Haar und blaue Augen. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze, kurze Hose.
 

„Wenn ihr Gjallarbrú überqueren wollte, müsst ihr zuerst an mir und Garm vorbei“, hinter dem Jungen tauchte ein riesiger Hund auf. Er war locker dreimal so groß wie der Junge. Sein Fell war weiß, dennoch war es kein reines weiß. Es war schmierig, als hafte die pure Boshaftigkeit an ihm.
 

Der Hund knurrte und Speichel floss aus seinem Maul, als er auf den Boden tropfte, zischte es leicht, er war ätzend. „Oh Mann, was ist das für ein Biest?“, murmelte Koala. – „Er ist ein Höllenhund. Wenn er euch frisst, dann sind eure Seelen auf ewig in ihm gefangen“, kam es ausdruckslos von dem Jungen – Gjöll.
 

„Was ist mit ihm?“, wollte Bepo wissen. „Der ist so gruselig“, der Mink spürte, dass etwas mit diesem Jungen nicht stimmte. – „Ich bin ein Homunkulus“, antwortete Gjöll.
 

„Was ist denn das?“, fragte der Eisbär verwirrt. – „Genau, was ist das? Das klingt ja komisch. Er sieht dabei aus wie ein ganz normaler Junge“, murmelte Luffy. – „Ein Homunkulus ist ein künstlich erschaffener Mensch. Es war mir nicht bewusst, dass sie es so weit mit ihrer Forschung getrieben hat …“, Giovanni konnte nicht fassen, wie sehr er Hel unterschätzt hatte.
 

„Die ist genauso krank wie mein Vater“, kam es abfällig von Sanji. – „Hört zu, ein Homunkulus ist kein Mensch! Er mag zwar wie ein Kind aussehen, aber er ist keines. Er wurde nur dazu erschaffen, um Menschen davon abzuhalten, die Brücke zu überqueren. Habt kein Mitleid mit ihm“, wies Giovanni die anderen an.
 

„Die erhabene Meisterin Hel wird sehr enttäuscht sein, Giovanni. Dass du sie hintergehen würdest, damit hätte sie niemals gerechnet“, kam es mit monotoner Stimme von Gjöll. Danach schoss er auf Giovanni zu. „Besser du stirbst hier und jetzt, als unserer erhabenen Meisterin noch mehr Schmerz zu bereiten!“ Er trat nach Giovanni, doch Santiago konnte ihn abwehren.
 

„Schnell, wir müssen weiter, wir haben keine Zeit, uns hier lange aufzuhalten!“, rief Giovanni den anderen zu.
 

„Nicht so schnell“, Gjöll wandte sich von Santiago ab und stellte sich den anderen wieder in den Weg. – „Ich werde mich um ihn kümmern“, meinte Sabo. Er überzog seine Arme mit dem Hardening und trat entschlossen vor Gjöll. Er würde seine Teufelskräfte definitiv nicht brauchen, um diesen Zwerg zu besiegen.
 

„Ich helf dir, ich übernehme den Hund“, murmelte Koala, die ebenfalls in Kampfhaltung ging. „Und ihr, macht, dass ihr wegkommt!“ – „Alles klar, ihr macht das schon!“, rief Luffy ihnen zu, während er in Richtung Brücke lief.
 

„Unterschätzt mich mal nicht. Ein Homunkulus ist widerstandsfähiger als ein Mensch“, kam es monoton von Gjöll. Allerdings ließ er die anderen vorbei ziehen, an Modgudr würden sie nicht vorbei kommen. Er ging zudem davon aus, dass er hier sowieso nicht lange brauchen würde.
 


 

Modgudr wirkte gelangweilt, als die anderen endlich bei ihr ankamen. „Was? Nur so Würmchen?“, sie stieß schwerfällig ein Seufzen aus. – „Ich geb dir gleich mal Würmchen“, knurrte Garp. „Lass uns umgehend vorbei!“
 

„Wie käme ich denn dazu. Mein Job ist es, Ungeziefer wie euch, fernzuhalten“, schnaubte sie und hob ihr Bein an. Sie stampfte einmal kräftig auf und die ganze Erde bebte.
 

„Pah, wäre nicht das erste mal, dass ich gegen Riesen kämpfe“, rief Garp ihr zu. Er ballte die Hand zur Faust und sprang auf die Riesin zu. „Nimm das hier!“ – „Dummer, kleiner Mensch. Du solltest mich nicht unterschätzen! Die Riesin holte aus und schlug ebenfalls mit der Faust zu. Ihre und Garps Faust kollidierten. Es gab eine heftige Druckwelle und Garp wurde zurückgeschleudert. Er landete auf den Füßen und sah die Riesin feindselig an. – „Nicht schlecht, Riesin, aber das war lediglich zum Aufwärmen!“ Erneut sprang er auf sie zu.
 


 

„Scheiße, es kommen tatsächlich welche hierher“, stieß Nami aus. Mit einem Fernglas beobachtete sie die Insel. Eine Zeit lang war alles ruhig gewesen, doch nun nährten sich ihnen plötzlich drei Gestalten. Eine davon zielte direkt auf die Thousand Sunny. Die zweite flog in Richtung Revolutionsschiff und die dritte flog in Richtung Adventure Galley.
 

Nami zuckte zurück, als die Person auf dem Deck landete. Es war ein Junge, vielleicht gerade einmal zwölf Jahre alt. Er hatte langes, dunkelbraunes Haar und leuchtend blaue Augen, allerdings wirkten diese eher traurig. Er trug graue Kleidung, ähnlich der Gefangenenkleidung von Stígandr. Zudem hatte er einen Sklavenring um den Hals.
 

„Ihr sollt vernichtet werden“, war alles, was er sagte, bevor er zuschlug. Schwarze Tentakel schossen plötzlich aus seinem Körper und zielten direkt auf Nami. – „Veinte Fleurs!“, rief da Robin und konnte mittels ihrer Arme die Tentakel aufhalten.
 

Das schien den Jungen allerdings nicht im Geringsten zu stören. Er änderte einfach die Richtung und die Tentakel zischten auf Robin zu. Sie vervielfältigten sich und schlossen sogar die zusätzlichen Hände mit ein.
 

„Kung Fu-Point!“, Chopper attackierte den Feind, er sprang auf ihn zu und kickte ihn weg. Der Junge schien davon allerdings nicht beeindruckt zu sein, er flog zwar über das Deck, aber seine Tentakel fingen den Sturz ab. Sogleich schickte er auch welche in Choppers Richtung.
 

Das Rentier wich den Tentakeln eine zeitlang aus, aber je mehr es wurden, desto schwieriger wurde es. Irgendwann wurde er davon gefangen.
 

„Dos Manos, Clutch!“, Robin zielte auf den Hals des Jungen, doch die Tentakel beschützen ihn vor den Armen. – „Verdammt, was ist mit dem?“, wollte Nami wissen. „Heat Egg!“, sie stürmte auf ihn zu und versuchte ihn, mit dem Klima-Takt-Stock zu erreichen.
 

„Nerv nicht“, war alles, was er von sich gab, als er Nami mit den Tentakeln packte und wegschleuderte. – „Nami!“, rief Chopper aufgebracht und wechselte zum Heavy Point, um sich so aus dem Griff zu befreien.
 

„Veinte Fleurs!“, erneut schickte Robin die Arme aus. Sie bekam damit Nami zu fassen und schleuderte sie auf das nächste Schiff. Dem Revolutionsschiff.
 

Nami landete auf dem Deck, sie keuchte auf, als sie aufschlug. Allerdings blieb ihr keine Zeit denn auch hier war einer der Gegner gelandet. Ein Mädchen, sie war nur geringfügig Älter als der Junge auf der Thousand Sunny.
 

Sie hatte blondes, kürzeres Haar, mit einem unordentlich geschnittenen Pony und dunkelbraune Augen. Auch sie trug einen Sklavenring. Ihre Augen waren recht groß und der absolute Horror lag in ihrem Blick. Es schien, als habe sie Angst um ihr Leben, vielleicht war das auch so … Jedenfalls hatte sie stark ausgeprägte Augenringe und sie war ziemlich dürr.
 

Ivankov und Dragon traten neben sie. „Alles okay, Nami?“, wollte Ivankov wissen. – „Alles bestens“, die Navigatorin richtete sich auf. „Wer zur Hölle ist das?“, sie deutete auf das Mädchen.
 

„Die kam eben angeflogen. Ist mir eigentlich nicht recht, ein kleines Mädchen anzugreifen“, brummte Ivankov. – Das Mädchen hob eine Hand an und schlug damit vor sich in die Luft, ganz plötzlich tat sich an der Stelle, aber wirklich nur dort, ein Orkan auf. Er war zwar recht klein, besaß aber dennoch die Power eines großen Orkans. Die Windsäule schoss auf die drei zu, welche es schwer hatten, auszuweichen.
 

„Die Meisterin wünscht, dass ich euch vernichte. Es tut mir sehr Leid, aber ich muss diesem Wunsch nachkommen. Bitte haltet einfach still, so ist es einfacher für uns alle“, kam es mit schwachem Stimmchen von dem Mädchen.
 

„Von wegen“, knurrte Nami. „Thunder Bolt Tempo!“, sie jagte einen Blitz nach dem anderen auf das Mädchen. Diese wich mittels ihrer Luftströme aus. – „Bitte, die Meisterin wird sehr wütend, wenn ich euch nicht töte. Ich möchte keine Schläge, bitte lasst euch töten!“, meinte sie Ängstlich.
 

„Tut mir Leid, Schätzchen, aber das läuft nicht. Wir wollen Hel aufhalten, wenn du also schön ruhig bleibst, dann können wir dir vielleicht eher helfen“, meinte Nami, während sie erneut einen Blitz abfeuerte.
 

„Dann tut es mir unheimlich Leid, ich wollte euch Schmerzen ersparen, aber ihr lasst mir keine Wahl“, es klang so, als müsste sie fast heulen. „Aero Hand!“, mit ihrer Hand holte sie aus, sie schlug in Namis Richtung und binnen Sekunden baute sich ein erneuter Wirbelsturm auf. Er traf Nami diesmal direkt und sie wurde mit einem Schrei von den Füßen gerissen. Dragon fing sie auf.
 

„Anscheinend sollte man sie nicht unterschätzen. Sie ist verzweifelt und verzweifelte Leute sind zu allem bereit“, murrte er. Er konnte es ebenfalls nicht ertragen, dass einem Kind so etwas angetan wurde.
 

„Wir müssen sie stoppen, allerdings will ich es vermeiden, sie zu töten. Sie ist auch nur ein Opfer von dieser größenwahnsinnigen Person“, rief Dragon seinen Leuten zu.
 

„Ich fürchte, so einfach wird das nicht …“, kam es von ihr, sie stampfte mit dem Fuß auf und plötzlich schossen Luftsäulen in die Höhe, dort wo die Männer standen. „Unterschätzt mich nicht …“
 


 

Die Kid-Piraten bekamen ebenfalls Besuch von einem der Gegner, Heat, Wire, Twist, Flare und Dread zögerten keine Sekunde, ihn anzugreifen. Auch die restlichen Männer sammelten sich und attackierten den Jungen mit allem, was sie hatten.
 

Allerdings zeigte das absolut keine Wirkung. „Verdammt, was ist mit dem Knirps?“, fluchte Heat, nachdem er aufgehört hatte, Feuer zu speien.
 

Der Junge war älter als die anderen beiden, vielleicht 17. Er hatte rötliche, kinnlange Haare und braune Augen, anders als die anderen, trug er keinen Sklavenring. Ein verrückter Ausdruck lag in seinen Augen, als er immer näher kam. „Was ist denn? Hm? Kommt ihr nicht gegen mich an?“
 

Wire konnte erkennen, dass die Haut des Jungen metallisch glänzte. Der Boden um ihn herum fing ebenfalls an zu schimmern. „Verdammt, ist das Metall?“, fragte Twist.
 

„Oh ja, ich bin Mads, der Metall-Mensch, ich habe von der Metall-Frucht gegessen und kann alles und jeden in Metall verwandeln“, sein Grinsen wurde noch breiter. „Die erhabene Meisterin Hel wünscht sich neue Statuen für ihren Vorgarten, diesen Wunsch will ich ihr erfüllen“, er hatte sich leicht vorgebeugt und die Hände erhoben, sie waren zu Klauen geformt.
 

„Ihr könnt nichts gegen mich ausrichten, ich bin ein Logia-Typ und euer Haki – falls ihr überhaupt so etwas besitzt, wird keine Wirkung haben“, er lachte auf und stürmte jetzt auf Twist zu.
 

Dieser wich aus und schoss auf Mads. Doch die Kugel schmolz, als sie den Körper des Jungen berührte. „Ich kann das Metall in meinem Körper auch zum Schmelzen bringen, das wird unheimlich heiß. Willst du mal testen?“, er grinste und sein Blick war einfach nur irre.
 

Erneut lief er auf den Piraten zu und erwischte ihn. Sofort wurde sein Arm metallisiert. „Shit!“, er versuchte sich zu befreien, aber er kam nicht mehr los. Mads war mit ihm verwachsen und begann, ihn immer schneller zu metallisieren. In weniger als einer Minute war von Twist nicht mehr, als eine metallische Statue übrig.
 

„Du kleine Made, das wirst du uns Büßen“, knurrten die Kid-Piraten. Sie mussten definitiv etwas tun, nicht, dass sie alle noch als Statuen endeten.
 


 

Primula wartete auf der zweiten Ebene auf die Piraten. Sie hoffte ja, dass sie schnell kommen würden. Sie langweilte sich jetzt schon.
 

Sie schwang ihr riesiges Zanbato mit Leichtigkeit herum, obwohl es um einiges größer war, als sie. Größer und vor allem breiter, sie konnte sich hinter der Klinge komplett verstecken. Sie hatte allerdings schon eine Dosis Upper genommen, weshalb es kein Wunder war, dass sie schon viel stärker als ein durchschnittlicher Erwachsener war.
 

Sie hatte ihre blonden Haare offen gelassen und spielte mit einer Haarsträhne. Sie hatte einen Lutscher im Mund und schob ihn von einer Seite auf die andere. „Wann kommt ihr denn endlich? Lasst mich doch nicht warten“, murmelte sie schon fast enttäuscht. Der Lutscherstiel stellte sich auf, als sie den Lutscher im Mund bewegte.
 

„Das ist nicht nett, jemanden warten zu lassen“, sie ballte die linke Hand zur Faust und stampfte bockig mit dem Fuß auf. Dann rammte sie das Zanbato in den Boden und setzte sich hinter die Klinge, sodass man, wenn man den Raum betrat, sie dort hinter nicht sehen konnte. „Ihr werdet schon noch sehen, was ihr davon habt. Ich zerschneide euch“, brummte sie.

Kapitel 47

15. März 1526
 

„Spüre meine eiserne Faust!“, rief Garp, als er erneut auf Modgudr zusprang. Er überzog seine Faust mit Haki und wieder kollidierte sie mit der Faust der Riesin. – „Langweilig“, seufzte Modgudr auf. Sie streckte die Hand nach Garp aus, nachdem dieser wieder gelandet war und versuchte ihn zu packen. Der ehemalige Marine-Soldat konnte allerdings ausweichen.
 

Er griff nach Modgudrs Zeigefinger und stemmte sich mit aller Kraft dagegen. „Es wird dir noch Leid tun, mich zu unterschätzen!“, fauchte er. Er bewegte sich vorwärts und riss noch immer an dem Finger.
 

Die Riesin zischte auf, als sie die rohe Kraft des Mannes bemerkte. Sie war davon überrascht, denn noch nie hatte es ein normaler Mensch geschafft, sie wegzuziehen. Diese Überraschung nutzte Garp aus und er schaffte es tatsächlich, die Riesin weiter von der Brücke wegzuziehen. Mit einem lauten Kampfschrei warf er sie über seine Schulter.
 

„Woah! Luffy, dein Opa ist krass stark!“, kam es von Bepo. – „Ja, das ist er wirklich“, Luffy erschauderte allerdings. – „Geht schon, ich kümmere mich um die hier!“, rief er der Gruppe zu.
 

Doch da wurde er von der Riesin, die sich wieder gefangen hatte, gepackt. „Wag es ja nicht“, sie drückte zu. – „Keine Sorge, Luffy, wir kümmern uns darum!“, rief Jean Bart, er stieß Bepo an und deutete an, dass er ihm folgen sollte. Der Mink wirkte zwar nicht erfreut, dass Jean Bart ihm Befehle erteilen wollte, aber er gehorchte.
 

Bepo sprang mit unglaublicher Geschwindigkeit gegen das Handgelenk der Riesin und brachte sie so dazu, loszulassen. Garp sprang, sobald er den Boden berührte, sofort wieder auf die Riesin zu und gemeinsam mit Jean Bart verpasste er ihr einen Kinnhaken. „Nun geht endlich!“, rief er der Gruppe noch einmal zu.
 

Die übrigen machten sich auf den Weg, die Brücke zu überqueren. „Mann, die ist ganz schön lang“, beschwerte sich Luffy. – „Soll ja auch nicht zu einfach werden“, antwortete Giovanni lediglich.
 

Sie waren zirka in der Mitte der Brücke, als das Wasser plötzlich zu toben begann. „Wah, was ist denn jetzt los?“, wollte der Gummimensch wissen. – „Das ist Jörmungandr, die große Weltenschlange“, murmelte Santiago.
 

Die Wasseroberfläche teilte sich und aus dem See erhob sich eine gigantische Schlange. Sie hatte eine schwarze Haut, mit gelben Streifen, die sich um ihren Körper wanden. Ihr Maul war riesig und die langen, spitzen Zähne um die 120 Meter lang, zumindest, wenn Franky schätzen musste.
 

Der Aufstieg der Schlange hatte den See in Aufruhr versetzt. Das Wasser schwappte über die Brücke und die anderen mussten aufpassen, dass sie nicht mitgerissen worden. Die Schwanzspitze der Schlange tauchte auf der anderen Seite der Brücke auf. Sie schlug nach den Menschen.
 

„Scheiße, was ist dass denn für ein Viech, die ist ja irre groß, aber nicht so lang wie es scheint!“, entfuhr es Luffy. – „Falsch!“, rief Giovanni ihm über das Tosen des Wassers hinzu. „Die ist, zumindest wenn Hels Erzählung richtig ist, noch mindestens zwei Mal um die Insel des Yggdrasils rumgewickelt. Der Erzählung nach ist sie über vier Kilometer lang.“
 

Zoro, Sanji und Luffy sahen Giovanni baff an, ihnen war der Unterkiefer runter geklappt. „Verarsch uns nicht!“, riefen sie gleichzeitig. – „Wie kommt ihr darauf, dass ich in so einer Situation scherzen würde?“, schrie Giovanni sie an. „Wir müssen von der Brücke runter, es ist hier zu gefährlich!“
 

Die Schlange stieß ein tiefes, lautes Brüllen aus, es ging Luffy durch Mark und Bein. Es klang so bösartig, wie er es noch nie zuvor gehört hatte.
 

„Achtung!“, rief Santiago, als das Schwanzende erneut auf sie zugesaust kam. – „Mouton Shot!“, Sanji konnte die Schlange abwehren. Mittels seines Sky Walk hielt er sich in der Luft, er setzte sein Kenbunshoku ein, um einen besseren Überblick zu haben. Er konnte dadurch die komplette Schlange, auch unter der Wasseroberfläche spüren.
 

Er erschauderte, als er sie wahrnahm. Für einen kurzen Augenblick war er von der schieren Größe der Schlange einfach nur überwältigt. Wie sollten sie so ein Ungetüm bloß besiegen? Sie war größer als alles, was er je zu vor im Leben gesehen hatte. Er war für einige Sekunden regelrecht paralysiert. Giovanni hatte recht, die Schlange wickelte sich tatsächlich noch zweimal um die ganze Insel herum.
 

„Oi! Küchenschabe!“, rief Zoro. „Rengoku Oni Giri!“, er attackierte nun ebenfalls den Schlangenschwanz, der gerade auf Sanji einschlagen wollte. Er schaffte es, die Spitze abzuschneiden, doch das war noch lange nicht genug. Zu allem Übel war Jörmungandr nun so richtig sauer. Sie schlug noch einmal zu und traf Zoro, der in der Luft nicht so schnell ausweichen konnte, mit voller wucht.
 

Der Schwertkämpfer klatschte hart auf die Wasseroberfläche und wurde weiter von der Midgardschlange nach unten gedrückt.
 


 

Sabo musste sich eingestehen, dass dieser Gjöll doch eine ziemlich harte Nuss war. Er war so schnell und wendig. Obwohl er noch so klein war – er ging Sabo gerade mal bis zum Bauchnabel – war er verdammt stark.
 

„Was? War das schon alles?“, fragte er. Die emotionslose Maske hatte er abgelegt. Stattdessen hatte er ein unheimliches Grinsen aufgesetzt. „Wenn das alles ist, dann bin ich aber enttäuscht“, fuhr er fort.
 

„Nerv nicht!“, brummte Sabo. „Ryu no Kagizume!“, immer wieder versuchte er den Kleinen zu treffen, doch er wich jedes Mal aus. – „Onkelchen, streng dich doch ein wenig mehr an, mir ist langweilig“, das Grinsen verbreiterte sich noch.
 

Sabo schlug erneut nach Gjöll, dieser wich allerdings wieder aus. Doch nun setzte er zum Gegenschlag an. Er sprang diesmal von sich aus auf Sabo zu. Mit einem wirbelnden Kick in der Luft, zielte er auf den Kopf des Revolutionärs. Sabo konnte gerade noch rechtzeitig seinen Arm heben, um den Kick abzublocken, allerdings wurde er von der Wucht dennoch weggeschleudert.
 

Ihm wurde sämtliche Luft aus den Lungen gepresst, als er gegen einen Felsen knallte. Allerdings hatte er keine Zeit, jetzt schlapp zumachen, denn Gjöll schoss wieder auf ihn zu. Gerade noch rechtzeitig wich Sabo aus. Der Felsen wurde durch Gjölls kraftvollen Kick komplett in Schutt und Asche gelegt.
 

„Sabo!“, rief Koala, die einen Blick auf den Kampf ihres Kollegen erhaschen konnte. Allerdings kam ihr diese Unachtsamkeit teuer zu stehen. Garm schoss auf sie zu und schnappte nach ihr. Sie konnte sich gerade noch unter ihn hinwegducken. Wenn diese Zähne sie erwischten, war es aus mit ihr.
 

Sie holte tief Luft und konzentrierte sich dann wieder. Sie umrundete Garm und versuchte irgendwie eine Schwachstelle an diesem Hund zu finden. Er war groß und musste eigentlich ziemlich schwer sein. Dennoch bewegte er sich verdammt schnell. Das war gar nicht gut.
 

Garm ließ nicht zu, dass sie irgendwie hinter ihn kam. Er drehte sich wieder und starrte Koala mit seinen gelben Augen an. Ätzender Speichel floss ihm erneut aus dem Maul. „Komm schon, sei ein liebes Hündchen“, murmelte Koala.
 

Sie sprang hoch und direkt auf ihn zu. Garm öffnete seine Schnauze und zielte auf sie, doch Koala landete direkt auf seiner Nase und konnte so verhindern, dass er sie verschluckte. Sie stieß sich mit aller Kraft ab, in der Hoffnung es würde ausreichen, um die Schnauze nach unten zu drücken – was natürlich nicht geschah – sie rannte über die Schnauze und zielte direkt auf das Auge. Sie musste ihm die Sicht nehmen.
 

Sie sprang und mit den Füßen nach vorne, traf sie tatsächlich das Auge. Der Absatz bohrte sich in die schwarze Sclera und Garm jaulte auf, als das passierte. Selbst so ein Riesenhund war wohl nicht schmerzfrei.
 

Gjöll war für eine Sekunde abgelenkt, als er seinen Hund aufschreien hörte. „Garm …“, kam es überrascht von ihm. Es war noch nie vorgekommen, dass der Höllenhund verletzt wurde. „Argh!“, entfuhr es ihm. Er sah an sich hinab und konnte Sabos Hand erkennen, die durch seine Brust gestoßen war.
 

Sabo zog die Hand heraus und betrachtete sie angewidert. Eine schwarze, klebrige Flüssigkeit befand sich darauf. Sollte das Blut sein? Er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Schnell hob er den Fuß an und drehte sich einmal um die Achse. Er erwischte Gjöll erneut und zu seiner Überraschung und seinem Entsetzen, enthauptete er den Jungen. Das war definitiv nicht seine Absicht gewesen, weshalb er etwas geschockt auf die Leiche starrte.
 

„Scheiße …“, entfuhr es ihm. Auch wenn der Junge angeblich kein Mensch war, so war er dennoch ein Kind gewesen. Sabo passte es nicht, Kinder zu töten.
 

Allerdings konnte er nicht weiter darüber nachdenken, er erkannte, dass Koala in Schwierigkeiten steckte. Garm schnappte unaufhörlich nach ihr. Nur ein Biss von diesen Zähnen und Koala wäre hinüber.
 

Mit Hardening verstärkten Armen sprang Sabo auf Garm zu. Er hatte die Hand zur Faust geballt und zielte auf den Kopf. Er erwischte den Hund und anders als bei Koala, ging dieser sofort zu Boden. Das war seltsam, er wirkte auf einmal so erschöpft. Es hatte fast keinen Widerstand gegeben.
 

Garm blieb liegen, er schnaufte heftig, anscheinend war er aus der Puste. „Irgendetwas ist seltsam, Sabo“, meinte Koala. Sie hatte ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache. Immer wieder sah sie sich suchend um.
 

Die beiden entfernten sich etwas von dem Höllenhund. Man konnte ja nie wissen. Eiskalte Schauder liefen ihnen über ihre Rücken, als sie ein bösartiges Kinderlachen hörten.
 


 

„Room!“, Law hatte alle Hände voll zu tun. Das ganze Deck der Thousand Sunny war von diesen Tentakeln umgeben. Es waren so viele, dass selbst er sie nicht mit einem Mal alle zerschneiden konnte. „Radio Knife!“
 

„Glaubst du, das tut mir weh?“, kam es von Ragnar. „Diese Tentakel sind nicht mit meinen Nervenenden verbunden. Ich empfinde keine Schmerzen, wenn ihr sie angreift“, teilt er ihnen mit.
 

„Cien Fleurs, Spidernet!“, Robin versuchte die Tentakel mittels ihrer Arme auf den Boden zu drücken, doch diese wuchsen einfach immer weiter. Ragnar hatte vollkommene Kontrolle über alle Tentakel, er konnte sie nach belieben wachsen lassen.
 

Der Junge kramte nun in seiner Tasche herum. Er zog eine Medikamentenbox hervor und kippte sich daraus einige Tabletten in den Mund. Er zerkaute sie und stöhnte daraufhin auf. Plötzlich pulste etwas durch die Tentakel hindurch.
 

Chopper beobachtete, wie sich der Junge mit schmerzverzerrtem Gesicht an die Brust fasste. Das mussten ebenfalls Upper sein. Wie er von Giovanni erfahren hatte, gab es die nicht nur in aufgelöster Form zum Spritzen, sondern auch als Tabletten.
 

Ragnar war schon jetzt vollkommen erschöpft. Er schwitzte stark und seine Sicht war hin und wieder verschwommen. Ein Dröhnen hatte in seinen Ohren eingesetzt und sein Herz raste fast dreimal so schnell wie normal. Sein Atem ging jedoch flach und kam nur stoßweise. Ihm war heiß und kalt zugleich, vor allem, nachdem er die Upper genommen hatte. Eine Überdosis, eine heftige. Das Zittern, das seinen Körper übernommen hatte, wollte einfach nicht besser werden.
 

„Jumping Point!“, Chopper wechselte die Form und versuchte, durch die, sich immer schneller windenden Tentakel hindurch zu manövrieren. Er gelangte tatsächlich in kurzer Zeit zu Ragnar. Dieser war durch die Drogen unkonzentriert. Erschrocken keuchte er auf, als das Rentier so nah zu ihm kam.
 

„Arm Point!“, wieder wechselte Chopper. „Du Idiot, spiel nicht so einfach mit deinem Leben!“, rief er ihm zu. „Hör auf, diese Drogen zu nehmen! Kokutei Roseo!“ Natürlich konnte Ragnar mittels der Tentakel den Angriff blocken.
 

„Hissatsu Midori Boshi: Devil!“, Usopp ließ wieder überall seine Pflanzen wachsen, die allesamt auf Ragnar zielten. – „Nerv nicht“, kam es nur atemlos von dem Jungen, er hob eine Hand und schleuderte sowohl Chopper weg, als auch Usopps Pflanzen. Die Tentakel wickelten die Pflanzen komplett ein und zerquetschten sie.
 

„Gavotte Bond Avant!“, Brook schnitt durch die Tentakel und schaffte es auch fast, Ragnar zu erreichen, doch der Junge konnte gerade noch ausweichen. – „Lass das, Opa, ich hab keine Zeit für dich“, kam es genervt von Ragnar. – „Opa? Das ist aber nicht sehr nett. Obwohl ich tatsächlich schon etwas älter bin.“
 

„Verdammt, wie kommt man gegen diese Tentakel nur an?“, fluchte Usopp. Ganz plötzlich wurde das Schiff erschüttert. Die Mugiwara-Piraten sahen sich um. Sie konnten erkennen, dass eine weitere Person auf dem Schiff gelandet war. Es war Mads, der Metall-Mensch.
 


 

Mads lachte auf. „Oh Mann, ihr seid so jämmerlich schwach. Ihr wollt euch Piraten schimpfen? Lächerlich, so lächerlich“, er lachte auf. „Euer Kapitän muss demnach ja die Oberniete sein. Wo ist er denn?“, fragte er Heat. Er war der letzte, verbliebene Mensch auf dem Schiff. Die anderen waren alle metallisiert.
 

„Verdammte scheiße“, knurrte Heat. – „Weißt du, wenn du ganz lieb bitte, bitte sagst, überleg ich es mir vielleicht noch einmal“, Mads kam auf Heat zu.
 

Dieser spie erneut seine Flammen auf ihn. „Vergiss es, eher sterbe ich!“, knurrte er. Das Feuer erlosch und der Rauch lichtete sich ebenfalls. Heat stutzte, niemand stand da. – „Dann sei es so“, hörte er hinter sich. Er spürte eine Hand an seinem Rücken und wenige Sekunden später wurde alles um ihn herum schwarz.
 

„Wie armselig“, schnaubte Mads, er kratzte sich mit dem kleinen Finger am Ohr. „Jetzt die komischen da hinten, ‚Barto Club‘? Was soll’n das sein?“, er starrte die Going-Luffy-Senpai einige Sekunden an, ehe er nur den Kopf schüttelte. Er nahm Anlauf und sprang dann rüber auf das andere Schiff. Und dieses war mindestens fünfzig Meter entfernt.
 

Die Barto Club-Piraten keuchten auf, als Mads bei ihnen landete. „Verdammt, er hat die Kid-Piraten im Alleingang erledigt?“, kam es von den anderen.
 

„Kommt schon Männer, wir müssen ihn aufhalten!“, rief Ganbia. „Der Käpt’n verlässt sich auf uns!“ – „Jawohl!“, brüllten die anderen unisono. Ein Grinsen zog sich über Mads Gesicht, als sie alle auf ihn zu gestürmt kamen. – „Einfältige Narren.“
 


 

Die Kuja-Piraten konnten die Hinrichtungen auf der Going-Luffy-Senpai nur zu gut beobachten. Der Barto Club war keine Herausforderung für diesen Jungen.
 

„Das Männer so was draufhaben“, murmelte Cosmos. – „Wir dürfen ihn nicht die Thousand Sunny erreichen lassen. Das würde die Schlangenprinzessin und die Babys von Luffy in Gefahr bringen. Das dürfen wir unter keinen Umständen zulassen!“, kam es von Rindou, sie stutzte. „Anscheinend ist der Kampf vorbei. Wenn er den Kurs beibehält, sind wir die nächsten“, sie zischte, als Mads tatsächlich auf sie zugeschossen kam.
 

Sie hob ihre Bazooka und schoss auf ihn. So wie es aussah, traf die Kugel ihn direkt. Es gab eine Explosion und Rauch versperrte die Sicht. „Habe ich ihn getroffen?“, fragte sich Rindou. Ihre Augen weiteten sich, als etwas aus dem Rauch herausschoss und binnen Sekunden direkt vor ihr war. – „Daneben“, das letzte was sie sah, war Mads irres Grinsen und seine Handfläche.
 

Geschockt sahen die anderen zu, wie Rindou metallisierte. „Auf ihn!“, rief Sandersonia und verwandelte sich in ihre Schlangenform. Marigold blieb allerdings ihn ihrer Menschenform, denn das Schiff war nicht groß genug, als dass sie beide als Schlangen dort raufgepasst hätten.
 

„Aw, gibst du mir mehr Zielfläche? Das ist aber nett von dir“, kam es sarkastisch von Mads. Er wich den Pfeilen der Kuja-Piraten aus und zielte direkt auf Sandersonia.
 

Die Schlangenfrau zischte auf. „Tch, unterschätz mich nicht. Hebigami-Tsukai: Yamata no Orochi“, sie versuchte ihn, mit den Haarschlangen zu erwischen, doch Mads machte sich nicht einmal die Mühe auszuweichen. – „Ihr habt wohl nicht zugesehen. Euer größter Fehler ist es, mich zu berühren. Jeder wird zu Metall, der meine Haut berührt“, erklärte er noch einmal, während er eine der Haarschlangen bereits metallisierte.
 

„Die lustigen Piraten da hinten haben sich selbst ausgeknockt, da sie mich alle berührt haben. Ich musste fast überhaupt nichts machen“, noch immer grinste er irre. – „Schwester Sonia!“, rief Marigold, als die Metallisierung jetzt auch auf Sonias Körper überging.
 

Sandersonia schaffte es noch irgendwie, ihre Form zu verändern. Sie wusste, dass sie das Schiff zum kentern bringen würde, wenn sie als Schlange zu Metall erstarrte. Sie war in dieser Form sowieso schon schwer, als Metallklumpen dürfte das Gewicht noch höher sein.
 

Marigold wechselte nun ihrerseits in die Schlangenform. „Wenn wir dich nicht berühren dürfen, dann nimm eben das hier!“, sie feuerte einige Klumpen Gift auf ihn. Doch Mads fing plötzlich an, selbst zu Metallisieren.
 

„Das nutzt nichts“, knurrte er und schlug das Gift weg, dass seiner Metallhaut nichts anhaben konnte. Marigold wechselte wieder die Form, auch sie fand es zu riskant, hier auf dem Schiff in der Schlangenform zu bleiben.
 

Mit ihrem Stab schlug sie nach Mads. „Wie dämlich seid eigentlich alle? Ich hab doch gesagt, jeder der mich berührt, in einen Klumpen Metall verwandelt wird.“ Er schoss grinsend auf die letzte Gorgonen-Schwester zu.
 


 

Mads stand auf der Hauptterrasse der Sunny und sah von oben auf die Mugiwara-Piraten hinab. Sein Blick war desinteressiert, als ob die anderen nichts wert seien, als ob er etwas Besseres war. „Oi, Ragnar, wie lange brauchst du für die paar? Ich hab die anderen drei Schiffe schon ausgeschaltet“, er deutete rüber zu den Schiffen der anderen drei Piraten-Banden.
 

„Unmöglich“, keuchte Law auf. Er teleportierte sich mittels seines Rooms zu Mads. Er musste ihn unbedingt aufhalten. – „Ui, wer bist du? Das ist ja echt cool“, grinste Mads begeistert. „Bist du der nächste?“
 


 

Ylvie wich den Blitzen, die Nami auf sie los schickte, immer wieder aus. „Death Wink!“, kam es jetzt von Ivankov. Ylvie sah zwar im ersten Moment verängstigt aus, allerdings wich sie dennoch nicht aus. Sie hob die Hand und erzeugte wieder einen Wirbelwind, dieser konnte den Death Wink abwehren.
 

Danach schleuderte sie den Wirbelwind auf Ivankov. Dieser sprang zur Seite und wich ebenfalls aus. „Das war knapp. Die Kleine ist echt unheimlich stark“, er zischte auf. – „Thunder Trapp!“, Nami versuchte Ylvie damit einzukesseln, doch diese katapultierte sich mit ihrem Wind nur selbst in die Luft.
 

Sie landete und bildete eine Luftblase unter ihren Füßen, sie schlitterte damit direkt auf Nami zu. Nami hob den Klima-Takt-Stock vor sich und konnte den Angriff blocken. „Aero Hand“, stieß Ylvie aus. Aus nächster Nähe pustete sie Nami um, diese wurde heftig gegen einen der Mäste geschleudert. Ihr blieb kurz die Luft weg.
 

Nami stutzte, als sich das Wetter plötzlich veränderte. Es war hier doch eigentlich windstill und absolut ruhig. Sie sah zu Dragon und erkannte, dass das wohl sein Werk war. Er beschwor einen Sturm um das Schiff herum auf.
 

Ylvie sah sich um. „Verstehe, du hast also Teufelskräfte, die das Wetter beeinflussen können, was?“, murmelte sie. „Das wird nichts nützen, ich kann die Luft trotz schlechter Windlage kontrollieren.“
 

Die Navigatorin sah jetzt ihre Chance. Ylvie war gerade abgelenkt, sie sprintete los und hieb mit dem Stab auf die Kleine ein. „Heat Egg!“, sie erwischte Ylvie nur am Arm, da diese rechtzeitig ausweichen konnte. Ausweichen … Nami fiel auf, dass sie tatsächlich die Angriffe entweder abblockte oder ihnen auswich. Das hieß wohl, dass sie keine Logia-Nutzerin war.
 

Nami sprang zurück, allerdings wurde sie sofort von einer Böe erfasst. „Ja, aber …“, stieß sie aus, ehe sie hoch geschleudert wurde.
 

Ylvie drehte sich um und visierte die Kanonenkugeln an, die durch die heftigen Windböen außer Kontrolle über das Deck rollten. Sie peilte sie an und feuerte alle Kugeln gleichzeitig in die Luft.
 

Sie zielte dabei bewusst auf Nami. Die Navigatorin wusste nicht, wie sie diese Menge an Geschossen parieren sollte, doch plötzlich tauchten ganz viele Gesichter von Ivankov auf. „Galaxy Wink!“, gleichzeitig blockte er mit seinen Winks die Kugeln. Dragon fing Nami auf und stellte sie sicher wieder auf die Füße.
 

„Die ist zäher als sie aussieht“, knurrte Nami. Ivankov landete auch wieder neben ihnen. „Ivankov, ich hätte nie im Leben gedacht, dass ich dich darum bitten würde“, sie streckte den Arm aus. „Aber mach mich wieder männlich.“
 

„WAAAS?“, stieß Ivankov perplex aus.
 


 

Garp keuchte auf. Diese Riesin war wirklich hartnäckig. Noch dazu hatte er natürlich die gigantische Schlange bemerkt, die dort hinter ihnen aus dem Wasser empor gestiegen war. Das sah nicht gut aus. Er hoffte, die anderen würden mit dieser Bestie fertig werden.
 

„Alle zusammen. Wir müssen sie irgendwie klein kriegen“, wandte er sich an Bepo und Jean Bart. „Männer, zielt alle auf eine Stelle!“, befahl er dann den Marinesoldaten. – „Jawohl, Sir!“, sie legten die Gewehre an.
 

Garp, Jean Bart und Bepo sammelten noch einmal ihre Kräfte und zielten alle auf Modgudrs Kopf. Die Riesin schnaubte auf und hob den rechten Arm an. Sie streckte ihn zuerst über ihre linke Schulter, erst als die drei auf gleicher Höhe waren, zog sie ihn kraftvoll nach außen. Die drei wurden davon direkt getroffen. Garp schaffte es, sich an dem Arm festzuhalten, während Jean Bart und Bepo nach unten geschleudert wurden.
 

Der ehemalige Vize-Admiral zog die Riesin wieder mit nach unten. Auch wenn es ihn mehr anstrengte, als beim ersten Mal, warf er die Riesin erneut über seine Schulter.
 


 

Sabo und Koala starrten voller entsetzen auf Gjöll und Garm, so etwas Abartiges hatten sie noch nie gesehen. Gjölls Kopf war zur Hälfte wieder nachgewachsen. Schwarze Fäden flickten ihn Stück für Stück wieder zusammen.
 

Ein Grinsen lag dabei auf seinem Gesicht, es wirkte, als ob der Teufel persönlich vor ihnen stehe. Er war auf seinen Hund zugegangen. „Komm schon, Garm, lass uns eins werden“, er stand vor dem Hund, die Arme ausgebreitet.
 

Garm richtete sich zu voller Größe auf und seine Schnauze schnellte nach unten. Er biss zu und riss dabei Gjölls Oberkörper mit einem Mal ab. Er fraß den Homunkulus auf, ätzender Speichel floss immer schneller aus seinem Maul.
 

Sobald er den Knirps gefressen hatte, veränderte er sich. Er wurde immer größer und länger. Sein Fell fiel aus und auch die Haut veränderte sich. „Oh nein, wie schrecklich“, stieß Koala aus. Sie konnte das kaum ertragen.
 

Die Haut wurde scheinbar durchsichtig. Sämtliche Adern waren nun deutlich zusehen, auch die Muskeln, die Sehnen und das Fett schimmerten durch die Haut. Die Zähne verlängerten sich.
 

Als er schließlich ausgewachsen war, überragte er sogar Modgudr. Jetzt war er zirka 15 Meter groß und zirka 22 Meter lang. „Das ist doch das Werk des Teufels“, Koala wich zurück, ihre Knie zitterten.
 

„Sabo, sieh mal da“, sie deutete auf die rechte Schulter des Hundes. „Ist das … ein Mensch?“ Aus der Schulter des Hundes schien tatsächlich so etwas wie ein Mensch zu kommen. Zumindest der Oberkörper. Es waren auch keine genaueren Gesichtszüge zu erkennen. Es sah so aus, als ob man krampfhaft versuchte, sein Gesicht durch eine dünne, halbdurchsichtige Membran zu drücken. Nach und nach kamen immer mehr Gesichter zum Vorschein.
 

„Was zur Hölle ist das für ein Vieh?“, fragte Sabo, auch er hatte noch nie so etwas Widerliches gesehen. – „Ich weiß es nicht … aber wir müssen es besiegen“, murmelte Koala, auch wenn sie am ganzen Körper zitterte.
 


 

Zoro wurde noch immer unter die Wasseroberfläche gedrückt. Ihm ging relativ schnell die Luft aus, da er auch keine Zeit gehabt hatte, tief einzuatmen und er noch immer das Wado-Ichi-Monji im Mund hatte. Er biss noch fester auf den Griff, nicht, dass er es noch aus Versehen verlor.
 

Die Schlange hörte plötzlich auf, ihn noch weiter nach unten zu drücken. Zoro bemühte sich, seine Schwerter zurück in die Scheiden zu stecken, während er wieder in Richtung Oberfläche schwamm.
 

Der See war wirklich tief, es hatte zunächst gar nicht so ausgesehen. Zoro musste sich jetzt wirklich beeilen, denn die Luft wurde immer knapper. Allerdings spürte er etwas durch sein Kenbunshoku. Er sah in die Richtung und konnte seinem Auge nicht trauen. Auch wenn es dunkel im Wasser war, konnte er dennoch Jörmungandrs Umrisse erkennen.
 

Der Körper der Weltenschlange war gigantisch, er konnte die Muskeln der Schlange arbeiten sehen, sie bewegten sich gleichmäßig, als sie sich scheinbar fester um den Berg wickelten. Zoro wurde plötzlich wieder von etwas getroffen, er verfluchte sich, da hatte er doch tatsächlich seine Deckung fallen lassen.
 

Die restliche Luft, die er noch zur Verfügung gehabt hatte, wurde aus seinen Lungen gepresst und mit vielen Luftblasen stiegen sie zur Oberfläche empor, während das kalte, dunkle Wasser Zoros Lungen füllte.
 

Zoros Sicht verschwamm bereits an den Rändern, er drohte, das Bewusstsein zu verlieren noch immer wurde er von Jörmungandr nach unten gedrückt, das durfte nicht wahr sein, besiegt von einer Schlange?
 

Er riss sein Auge auf, als er durch die Wellen im Wasser leicht gedreht wurde und Jörmungandrs Kopf vor ihm auftauchte. Sie hatte das Maul weit geöffnet und würde ihn gleich verschluckt haben.
 

Der Schwertkämpfer glaubte zu halluzinieren, als das Maul der Schlange plötzlich nach unten gedrückt wurde, etwas Feuriges war im Wasser, war dass diese verdammte Küchenschabe? Er konnte es nicht sagen, denn ihn verließen die Sinne.
 


 

Law musste zugeben, dass dieser Mads ein ziemlich harter Gegner war. Selbst zerschneiden mittels seines Rooms half nichts, denn durch die Metall-Frucht konnte er seinen Körper immer wieder neu Formen. Durch die Upper schien dieses Neuformen noch ausgeprägter zu sein, als ohnehin schon. Selbst aus kleinsten Teilchen konnte er sich neu zusammensetzen.
 

„Du bist Trafalgar Law, richtig? Der Chirurg des Todes, richtig? Du warst mal einer der Shichibukai, richtig?“ fragte Mads. – „Hör auf, so viele Fragen zu stellen, wenn du die Antworten sowieso schon kennst“, knurrte Law genervt auf.
 

„Du bist auch der Kerl gewesen, der den kleinen Strohhut-Jungen geschwängert hat, was, was, was?“, er kicherte auf. „Wie ist das Leben als Vater so?“, Mads schoss direkt auf Law zu. „Willst du deine Kinder nicht noch einmal sehen, bevor du jetzt für immer zu’ner Statue wirst? Zeig mir doch den Weg, ja?“
 

„Vergiss es, du Giftzwerg“, Law wehrte Mads mit Kikoku ab. Allerdings musste er feststellen, dass es zu metallisieren begann. Er zischte auf und ließ es fallen. – „Keine Waffe mehr, keine Waffe mehr“, wieder lachte der Metall-Junge auf.
 

Plötzlich verschwand er. Law erstarrte und sah sich um. Wo war der kleine Teufelsbraten nur hin? „Ein wenig enttäuscht bin ich schon. Von einem Piraten mit über 500 Millionen Berry Kopfgeld hätte ich schon etwas mehr erwartet“, Mads’ Arme schlangen sich um Laws Hals. „Aber das war ja wohl nichts. Du bist genauso leicht zu besiegen, wie all die anderen“, er schmiegte seine Wange an Laws.
 

Der Chirurg des Todes knurrte auf, als sein Körper komplett in Metall gehüllt wurde. Er konnte schon jetzt seine Arme und Beine nicht mehr bewegen. Er konnte noch immer Mads’ Kichern vernehmen. „Schlaf gut“, schnurrte er schon fast und gab Law einen flüchtigen Kuss auf die Wange, kurz darauf wurde alles schwarz um Law.
 


 

„Hissatsu Midori Boshi: Platanus Shuriken!“, mit Hilfe seiner Pflanzen zerschnitt Usopp einige der Tentakel, auch wenn es immer noch viel zu viele waren. „Verdammt, irgendwann müssen dem doch auch mal die Tentakel ausgehen!“, fluchte Usopp.
 

Brook wich gerade einem weiteren Tentakel aus, den er kurz danach mit Soul Solid zerschnitt. „Anscheinend ist das diese Droge. Wir müssen irgendwie zu ihm durchdringen.“ – „Leichter gesagt als getan“, Usopp schlug mit dem Black Kabuto einen der Tentakelstränge weg.
 

„Papa!“, rief da plötzlich Pflanzi. Sie war aus ihrem Versteck raus gekommen. – „Nein, bleib weg, Pflanzi“, schrie Usopp sie an. Sie durfte hier auf keinen Fall mit rein gezogen werden! – „Ich helfe!“, sie sprang auf die Wiese und lief auf Usopp zu. „Kyah!“, stieß sie entschlossen aus, als die Tentakel sich ihr näherten.
 

Die Ranken auf ihrem Kopf hoben sich an und damit war sie in der Lage die vielen Tentakel fast mühelos abzuwehren. „Rankeee!“ brüllte sie und patschte mit den Händen auf den Boden. Usopp war baff als sich daraufhin sämtliche, bereits zerstörte Pop Green Pflanzen wieder erholten. Pflanzi schien sie lenken zu können.
 

„Ba-da-bäng!“, mit einer karateschlagähnlichen Bewegung schickte sie die Pflanzen in Richtung Ragnar. Diese wuchsen sogar noch weiter und eine gigantische Venusfliegenfalle entwickelte sich.
 

Ragnar klappte der Mund auf. Er hob die Hände und lenkte seine Tentakel in Richtung des Kopfes der fleischfressenden Pflanze. Dabei ließ seine Konzentration auf die anderen ein wenig nach.
 

„Dos Fleurs!“, zwei Arme schlangen sich um Ragnars Hals und hielten ihn fest. „Mach schon, Brook!“, rief Robin dem Skelett zu.
 

„Ich bin dabei!“, Brook stürmte mit gezogener Klinge auf Ragnar zu. So schnell, dass der Kleine nicht einmal reagieren konnte, war er auch schon an ihm vorbei gelaufen. Seine Schritte verlangsamten sich. „Hanauta Sancho …“, schließlich kam er ganz zum stehen und versenkte Soul Solid wieder in der Scheide. „… Yahazu Giri!“
 

Ragnar erstarrte und plötzlich lösten sich die Tentakel auf. „Wie …?“, der Junge keuchte schwer auf und ging schließlich auf die Knie. „Aber … ich …“, er konnte den Satz nicht mehr zu Ende sprechen, denn er sackte bewusstlos zu Boden.
 

Die Tentakel verkümmerten daraufhin und verschwanden schließlich ganz. „Wow, das war vielleicht heftig“, murmelte Usopp, danach wandte er sich an Pflanzi. „Du bist echt unglaublich“, er umarmte sie stürmisch.
 

Pflanzi lachte auf. „Danke, Papa“, sie lief leicht rot an, die Ranken wickelten sich um Usopp. – „Wir haben leider keine Zeit zur Freude“, unterbrach Brook sie. „Da oben ist schon der Nächste“, er deutete auf Mads.
 


 

Ivankov war nicht so ganz wohl bei der Sache, Nami wieder zurück zu verwandeln, aber er gehorchte ihr. Er spritze Nami das Verwandlungshormon und sofort begann sie, sich zu verändern. Sie wurde wieder größer und muskulöser.
 

Als die Umwandlung abgeschlossen war, stand wieder die durch und durch männliche Nami vor ihnen. „So ein Scheiß, schon wieder sind die Klamotten zu eng“, knurrte sie. „Jetzt mach ich hier mal ernst, Kleine, mach dich auf was gefasst“, sie knackte mit den Fingerknöcheln.
 

Ylvie starrte sie mit großen Augen und offenem Mund an. Sie trat einige Schritte zurück, allerdings war der Mast im Weg, sie stieß mit dem Rücken dagegen. Leicht panisch sah sie sich um.
 

Nami trat mit ernster Miene auf sie zu, eine dämonische Aura waberte um sie herum. Ylvie war zu verängstig und konnte Nami nicht abwehren, als diese nach dem Kragen der Kleinen griff. Mit Leichtigkeit hob sie Ylvie hoch.
 

„Nein, bitte nicht! Nicht schlagen!“, fing Ylvie an zu heulen. – „Dann hättest du dich besser benehmen müssen. Wir hätten das alles friedlich klären können“, knurrte Nami. Ylvie strampelte mit den Beinen und versuchte sich zu befreien.
 

„Aber Meisterin Hel wird böse, wenn ich euch nicht aufhalte“, sie heulte fast. – „Mensch, wir sind doch hier um Hel aufzuhalten“, knurrte Nami. – Ylvie stutzte, sie riss die Augen auf, Tränen liefen ihr mittlerweile über die Wangen. „A-Aber das könnt ihr nicht machen. Jörmungandr wird euch alle fressen.“
 

„Keine Sorge, wir sind auch stark, wir werden damit schon fertig“, versuchte Nami beruhigend auf sie einzureden. – „Nicht so stark. Selbst wenn ihr Jörmungandr besiegt, ihr werdet an den anderen Scheitern. Sie hat viele starke Kämpfer, stärkere als mich“, sie wirkte traurig.
 

„Wir können auch kämpfen! Hör zu, wir werden Hel für dich besiegen, also verhalte dich einfach ruhig. Uns ist allen nicht wohl dabei, gegen ein Kind zu kämpfen“, erklärte Nami. – „Ich habe bereits verloren … ich werde sowieso sterben, allein schon, weil ich dieses Halsband trage“, murmelte Ylvie.
 

„Das kriegen wir schon noch ab, warte hier einfach nur auf unsere Leute. Wir werden euch schon noch da raus holen“, Nami stellte Ylvie als Zeichen, dass sie es ernst meinte, wieder auf die Füße.
 

Ylvie überlegte einige Zeit, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Ich kann nicht, es tut mir Leid, aber niemand kann gegen Hel gewinnen. Sie ist die Herrscherin auf dieser Insel“, sie wurde unterbrochen als sich plötzlich Garm über die riesigen Mammutbäume hinweg zum Stehen aufrichtete. Er schien gerade jemanden zu attackieren, denn er stand auf den Hinterpfoten.
 

„Oh nein … Garm ist in seine Höllenhundform gewechselt“, Ylvies Stimme klang hoffnungslos. „Es ist alles aus, deine Freunde werden das nicht überleben“, noch immer liefen Tränen über Ylvies Gesicht.
 

„Tch, das Ding ist ja wirklich riesig, ob das mal gut geht?“, fragte sich Nami. Sie achtete einige Sekunden nicht auf Ylvie, diese nutzte die Gelegenheit und erzeugte erneut eine Windböe. „Dann sieh doch nach“, sie berührte Nami an der Seite und schleuderte sie so von Bord, wobei sie direkt auf die Insel zielte. Mit etwas Glück würde sie die Landung überleben.
 

„Nami!“, rief Ivankov aufgebracht. „Na warte, Kleine. Death Wink!“, er zielte genau auf Ylvie, diese machte sich nicht einmal die Mühe, auszuweichen und wurde direkt vom Death Wink getroffen.
 

Angeschlagen landete sie auf dem Deck, sie konnte sich kaum noch bewegen. „Das war’s wohl“, Ylvie zog absichtlich an ihrem Sklavenring. – „Nein, tu das nicht!“, stieß Dragon aus. – Zu seiner Überraschung explodierte der Ring allerdings nicht. Nur wenige Sekunden nach dem sie ihn berührt hatten, schossen Nadeln auf der Innenseite hervor und versenkten sich in ihrem Hals. Der ganze Ring war mit einer tödlichen Dosis Downer gefüllt.
 

Ylvie krampfte, als sich die Droge in ihrem Körper ausbreitete. „Ivankov, mach was!“, Dragon zerstörte mit Gewalt den Ring und hob die Kleine auf. „Kannst du das nicht neutralisieren?“ – „Ich weiß nicht, so eine Zusammensetzung habe ich noch nie gesehen, aber ich werde mein Bestes geben“, Ivankovs Finger wurden zu Spritzen und er stellte ein Gegenmittel her, zumindest hoffte er, dass es den gewünschten Effekt hatte. – Er stach zu und Ylvie krampfte erneut. „Jetzt können wir nur noch beten“, murmelte Ivankov.
 


 

Mads sprang jetzt ebenfalls auf die Wiese. Er sah sich um und schob die Lippen vor. „Nicht schlecht. Ihr habt einen Schwächling besiegt“, kam es unbeeindruckt von ihm. „Glaubt ihr, dass ihr gegen mich eine Chance habt? Ich hab schon drei Schiffe ausgeschaltet und euren Kumpel da oben. Und zwar in der gleichen Zeit, in der Ragnar versucht hat, euch auszuschalten“, ein Grinsen zog sich über sein Gesicht.
 

„Jetzt werde ich euch auch noch ausschalten und dann werde ich mir die Babys schnappen, die meine Meisterin haben will, dafür werde ich sicherlich reich belohnt werden“, das Grinsen wurde noch breiter.
 

„So leicht werden wir nicht aufgegeben“, meinte Robin, aber auch sie war leicht schockiert, dass dieser Junge so mächtig war.
 

„Dann mal los“, war alles, was Mads sagte, ehe er auf die anderen zustürmte.
 


 

Zoro wachte mit einem mal auf. Er musste stark husten und Wasser kam aus seinem Mund. Er sog gierig die Luft ein, obwohl seine Lungen wie verrückt brannten. Es dauerte einige Zeit, ehe er sich beruhigte.
 

„Yay, er lebt“, jubelte Luffy, er hatte die Arme in die Luft gerissen. – Zoro sah sich noch immer etwas benommen um, er merkte, dass es Sanji war, der am nächsten bei ihm hockte. Hatte der Kochlöffel ihn gerettet? Hoffentlich nicht.
 

Er holte noch immer zittrig Luft und richtete sich dann auf. „Wo ist dieses Schlangenvieh?“, wollte er wissen. – „Hab ich erledigt. Auch wenn ich nicht glaube, dass ich es endgültig besiegt habe. Allerdings tauchte sie nicht wieder auf“, murmelte Sanji, er erhob sich jetzt und trat von Zoro weg.
 

Der Schwertkämpfer zischte auf. Das passte ihm überhaupt nicht, dass Sanji dieses Ding besiegt hatte, er hätte das machen wollen. Auch er stand jetzt auf und sah sich schließlich um.
 

Sie waren nicht mehr auf der Brücke, sondern am anderen Ufer. Direkt am Fuße des Berges, auf dem Yggdrasil thronte. Das war wirklich ein Monster von einem Baum. „Wir müssen uns beeilen, der Fenriswolf könnte jedes Sekunde auftauchen“, kam es von Giovanni, der mit einigem Abstand zur Gruppe stand.
 

Die Gruppe setzte sich nun wieder in Bewegung. Giovanni wusste zum Glück, wo sich der Eingang befand. Sie mussten nicht den kompletten Berg hinauf, es gab einen Eingang in der Nähe. „Schnell, vielleicht können wir Fenrir entwisch-“, setzte Santiago an, doch er wurde von einem tiefen Knurren unterbrochen. „Ach, vergesst es.“
 

Aus dem Wald, am Fuße des Berges trat er, der große, schwarze Wolf. Und groß war nicht übertrieben, er war sogar noch größer als Garm in seiner Höllenhundform. Er maß 20 Meter von den Pfoten bis zur Schulter und insgesamt 31 Meter in der Länge. Seine Zähne waren gigantisch und er starrte die Gruppe aus goldenen Augen an. Er besaß zudem noch ein Paar Hörner auf dem Kopf, die aussahen wie Ziegenhörner.
 

Er war mit einem einzelnen, dünnen Seil an einer der Wurzeln Yggdrasils befestigt. „Woah, das ist aber’ne große Ziege“, murmelte Luffy, dessen Blick an die Hörner Fenrirs geheftet war. – „Bist du bescheuert? Das ist ein Wolf!“, fauchte Giovanni ihn an.
 

„Gib es lieber auf, der lernt es wohl nie, Boss“, seufzte Santiago. – „Auch wieder war, da krieg ich nur graue Haare bei“, schnaubte Giovanni und trat dann vor. „Also, wir müssen dort hinten hin. Dort befindet sich der Eingang zur Hölle“, meinte er.
 

„Na super, da hat sie den Wolf ja genau richtig platziert“, brummte Franky. Er schlug seine Fäuste zusammen. „Okay, ich werde das Hündchen aufhalten, ich hab einige neue SUPER-Waffen, die ich an ihm testen will. Sobald sich eine Lücke auftut, stürmt ihr an ihm vorbei.“
 

„Bist du sicher, dass du den alleine packst?“, fragte Giovanni. – „Klar, wird schon schief gehen. Zudem bin ich der einzige, der noch zu einhundert Prozent fit ist. Und wer weiß, was euch da drinnen noch begegnet.“ Er streckte den Daumen in die Luft. „Keine Sorge, ich kriege das Ding schon klein. Also macht euch SUPER-bereit!“
 

Der Cyborg trat vor, bereit sich dem Fenriswolf zu stellen. Dieser knurrte auf, als sich Franky näherte. „Franky Radical Beam!“, startete er den ersten Angriff. Er zielte auf das Gesicht des Wolfes um ihn zu blenden. Er glaubte nicht, dass ein gewöhnlicher Radical Beam bei diesem Monstrum großen Schaden anrichten würde. Allerdings wollte er sich seine Kraft noch etwas aufsparen. „Los jetzt, lauft!“
 

„Alles klar, viel Glück, ich zähl auf dich!“, rief Luffy ihm zu, ehe sich die Gruppe in Bewegung setzte.
 

„Woah, Achtung!“, rief Sanji, als der Wolf plötzlich auf sie zuschoss. Unverzüglich feuerte Franky seinen Arm ab und wickelte ihn um die Schnauze des Wolfes, er zog ihn in seine Richtung. – „Hier spielt die Musik, du Promenadenmischung!“
 

„Schnell, weiter jetzt“, trieb Giovanni die anderen an. Sie schafften es tatsächlich an Fenrir vorbei und zu der Tür. „Das war bisher viel zu einfach“, murmelte Giovanni, während er den Code für die Tür eingab.
 

„Das nennst du einfach?“, brummte Sanji. – „Ja, das war einfach! Der schwierige Teil kommt jetzt, macht euch drauf gefasst, gegen Hels Elite zu kämpfen“, Giovanni öffnete die Tür und die Gruppe trat ein.
 


 

Garp, Bepo und Jean Bart waren ziemlich erschöpft, diese Riesin hatte es echt drauf. Allerdings wirkte auch Modgudr angeschlagen. „Ihr kleinen Mistkröten, warum wollt ihr nicht sterben?“, fauchte sie, sie wirkte zunehmend frustrierter.
 

„Wir sind halt hartnäckig“, schnaubte Garp. Er sammelte seine Kräfte noch einmal, er musste es schnell beenden. Erneut ging er in Kampfhaltung. „Hey, Eisbär, kannst du auf ihre Beine zielen? Bring sie zu Fall, ja?“, er sah zu Bepo. – „Aye, aye, das kriege ich hin.
 

„Und du, Jean Bart, schleuder mich so hoch du kannst, ich brauch ein wenig Starthilfe für diesen Schlag.“ – „Alles klar. Willst du es jetzt endlich beenden?“ – „Das hab ich vor“, Garp knackte mit den Fingerknöcheln. „Macht euch bereit, jetzt!“
 

Bepo nahm Anlauf und rannte auf die Riesin zu. Allerdings umrundete er sie mehrmals, um sie ein wenig zu verwirren. „Bleib stehen, du kleine Ratte!“, knurrte sie genervt. Sie hob ihr linkes Bein an, um Bepo unter ihrem Fuß zu zerquetschen.
 

Das nutzte der Eisbär aus. Er kam hinter ihr zum Stehen, nur für eine Sekunde, ehe er erneut durchstartete. Er sprang hoch und mit einem kräftigen Tritt gegen das rechte Bein, konnte er die Riesin schließlich aus dem Gleichgewicht bringen. „Miststück!“, schrie sie auf, als sie taumelte und dabei war, in den Wald zu krachen.
 

Im gleichen Augenblick schleuderte Jean Bart Garp so hoch er nur konnte. Der ehemalige Vize-Admiral ballte seine Rechte zur Faust und überzog sie mit Haki. Er konzentrierte all seine Kraft und steuerte jetzt genau auf die Riesin zu. „Nimm daaaaas!“, seine Faust krachte mit enormer Wucht mitten auf die Stirn Modgudrs. Die Riesin schrie schmerzverzerrt auf und ging schließlich gewaltvoll zu Boden. Ihr Aufprall erzeugte eine gigantische Druckwelle und die Marinesoldaten mussten aufpassen, dass sie nicht weggeweht wurden. Einige der Bäume knickten dabei um. Sie hinterließ einen regelrechten Krater.
 

Garp landete wieder und sah zu der Riesin, die sich keinen Millimeter mehr bewegte. „Unterschätz uns normale Menschen mal nicht“, meinte er. Sein Atem ging heftig, das war doch ziemlich anstrengend gewesen.
 

„Hurra! Wir haben sie besiegt!“, jubelte Bepo. Er hüpfte vor Freude hin und her. – „Wir sollten dann mal weiter gehen, es gibt da drinnen noch mehr Gegner“, murmelte Garp, doch er sackte kurz zusammen. „Verdammt, ich werde doch alt“, fluchte er atemlos.
 

Die Gruppe schaute auf, als plötzlich ein Schrei ertönte, da kam doch jemand geflogen! Bepo erkannte, dass es Nami war, die da ankam. Schnell lief er los und stieß sie nach einigem Anlauf kräftig vom Boden ab. Er sprang hoch und fing Nami in der Luft, er landete sicher mit ihr.
 

„Warum kommst du denn angeflogen? Und warum bist du wieder ein Mann?“, wollte er wissen. – „Verdammte scheiße, diese kleine Göre“, knurrte Nami und befreite sich aus Bepos Griff. „Das kleine Mädchen hat mich hierher geschleudert. Das wird sie mir büßen. Und warum ich wieder ein Mann bin? Tja, auch nur wegen diesem Mädel, ich hab drum gebeten.“
 

Bepo lief ein kalter Schauer über den Rücken. „Du hast darum gebeten, wieder ein Mann zu werden?“ – „Ja, hast du ein Problem damit?“, Nami sah ihn mit finsterem Blick an. – „Entschuldigung! Nein hab ich nicht!“, antwortete Bepo hastig.
 

„So ein Mist, jetzt bin ich wieder in so engen Kleidungsstücken unterwegs“, fluchte Nami, die Hose schmerzte gerade extrem im Schritt. Garp hatte den Kopf schief gelegt. – „Moment, ich glaub, ich kann da helfen“, er rappelte sich wieder auf und kramte etwas aus der Innentasche seines Marinemantels.
 

Verwirrt sah Nami ihn an. „Ta-Daa!“, Garp zog einen schwarzen Anzug aus seiner Tasche, ordentlich gebügelt und zusammengelegt. „Hier“, er reichte ihn Nami. – Diese nahm den Anzug etwas überrumpelt an. „Will ich überhaupt wissen, warum du einen Anzug mit dir rumschleppst?“, murmelte sie, ehe sie den Kopf schüttelte. „Na, ist ja auch unwichtig …“ Schnell ging sie hinter Modgudrs Bein in Deckung und zog sich um. Auch wenn sie jetzt ein Mann war, würde sie sich garantiert nicht vor den anderen umziehen.
 

Zu ihrer Überraschung saß der Anzug perfekt, wie maßgeschneidert. Sie fragte sich, wie das möglich war, da Garp und sie ja nicht gerade die gleichen Größenverhältnisse hatten. Sie trat schließlich wieder hervor. „So, dann wollen wir die anderen mal wieder unterstützen. Bestimmt haben sie sich wieder in irgendwelche schwierigen Situationen manövriert“, kam es entschlossen von ihr.
 

Bepo schluckte und wich zu Jean Bart zurück. „Monster-Nami ist wieder zurück in Aktion. Wenn sie mit den Feinden hier so umgeht, wie mit Kid und Law … dann aber mal gute Nacht“, wisperte er. – „Wäre doch gut, wäre weniger Stress für uns alle. Warum sind wir nicht schon früher auf die Idee gekommen? Wir schicken einfach den männlichen Nami hierhin, das hätte uns eine Menge ärger erspart“, antwortete Jean Bart.
 

„Hey, ihr beiden, ich kann euch hören“, zischte Nami sie an. – „Entschuldigung!“, kam es umgehend von Bepo, während Jean Bart ruhig blieb. – „Also, dann wollen wir mal“, Nami machte sich auf den Weg zur Brücke, doch da hörten sie Garm erneut heulen.
 

„Geh du ruhig zu den anderen, wir helfen Sabo und Koala“, rief Bepo der Navigatorin zu. – „Alles klar, bis später!“, Nami machte sich auf den Weg, schnellstmöglich die Brücke zu überqueren, sie hoffte, dass sie auf keine bösartige Weltenschlange treffen würde.
 


 

Sabo und Koala hatten noch immer alle Hände voll mit diesem Höllenhund zu tun. Ihre Tritte und Schläge waren nun fast wirkungslos, da die Haut eine ziemlich merkwürdige Konsistenz hatte.
 

„Scheiße, es wirkt hier überhaupt nichts! Nicht einmal mit Haki kann man was ausrichten“, fluchte Sabo. Seine Kleidung war mittlerweile komplett durchgeschwitzt, so sehr hatte er sich noch nie in einem Kampf anstrengen müssen.
 

Wieder ertönte ein Kinderlachen. Garm öffnete den Mund und ließ seine Zunge heraushängen. Darauf bildete sich auch ein Gesicht, wenige Sekunden später kam Gjöll zum Vorschein. „Tja, ihr dummen, dummen Menschen. Ihr habt mich, einen Homunkulus, wohl unterschätzt. Jetzt werde ich euch fressen“, Gjöll verschmolz erneut mit Garm und der Höllenhund stürzte sich auf die beiden.
 

Sabo und Koala konnten gerade noch so ausweichen. Sie mussten sich was einfallen lassen. Es konnte doch nicht angehen, dass sie von einem Hund besiegt wurden! – „Nimm das, du Köter!“, ertönte es da plötzlich und Garp kam angesaust. Er schlug nach dem Hund und verpasste ihm einen heftigen Kinnhaken.
 

„Garp!“, keuchte Sabo auf. Garm wurde umgeworfen, stand allerdings nach einigen Sekunden wieder, wütender als zuvor. Seine Augen glühten jetzt rot auf und mehr ätzender Speichel lief ihm aus dem Maul, vermischt mit einer schwarzen Flüssigkeit.
 

„Jetzt ist er wohl komplett sauer“, kreischte Bepo auf, als Garm knurrend auf sie zukam. – „Macht das einen Unterschied? Bekämpfen müssen wir ihn sowieso“, schnaubte Garp, auch wenn er selbst nicht mehr viel Kraft hatte, er würde nicht gegen dieses Ding zurückstehen.
 


 

Robin keuchte auf, als sie zurückwich. Dieser Mads war wirklich extrem stark. Das konnte doch nicht angehen. Sie war die einzige, die noch übrig war, Usopp, Brook, Chopper und Pflanzi hatte es ebenfalls erwischt. Sie musste doch irgendetwas tun können. Aber wenn sie ihn berührte, dann würde auch sie zu einer Metallstatue werden.
 

„Was ist? Gehen dir die Ideen aus? Du kannst mich nicht angreifen, soweit ich weiß beinhalten alle deine Angriffe Körperkontakt. Scheiße, was?“, lachte er auf. Robin biss die Zähne zusammen, da hatte er recht. Wie sollte sie ihn bloß besiegen können, ohne ihn anzufassen?
 

„Ich sag dir mal was, ich verkürze die ganze Sache mal, da ich zurück zur Meisterin will“, er holte mittels seiner Teufelskraft Usopps Statue zu sich. „Du ergibst dich jetzt, oder ich trenne deinem Kumpel hier den Kopf ab“, Usopps Metallisierung löste sich, sodass zumindest sein Kopf frei lag.
 

„Hey, Hilfe, was geht hier vor?“, wollte der Schütze wissen. – Robins Augen weiteten sich. Das würde er nicht wirklich tun, oder? Sie sah sich um, waren alle noch am leben, unter dieser Metallschicht? Wie es aussah ja. Wenn er ihnen also etwas antat … Sie schloss kurz die Augen und zischte auf, ehe sie die Hände hob.
 

„Braves Mädchen“, Mads verwandelte Usopp zurück und ging dann auf Robin zu. Er packte ihre Hand und zog sie zu sich runter. „Du bist wirklich hübsch, weißt du? Allerdings nicht so hübsch wie meine Meisterin. Ich glaube, ich werde dich mitnehmen, wenn ich hier fertig bin“, er lachte auf und beugte sich vor, er hauchte auch Robin einen Kuss auf die Wange, worauf hin sie ebenfalls anfing, sich in Metall zu verwandeln.
 

„Warte hier, ich hol dich gleich ab“, er grinste und patschte ihr auf die Wange. Danach wandte er sich um. „So, wo sind denn jetzt diese Bälger?“, er rieb sich das Kinn und zuckte dann mit den Schultern. „Werde ich halt alles absuch-“, er stockte als er ein leises Wimmern hörte.
 

Das klang verdächtig nach Babygeschrei. Das Grinsen wurde noch breiter und er begab sich in die Richtung, aus der das Geschrei kam. Der hielt vor der Tür zum Frauenschlafzimmer. Ja, definitiv kam das Geschrei hieraus.
 

Er öffnete die Tür und trat ein. „Gefunden“, stieß er lachend aus, wobei er das Wort ziemlich streckte.
 

Bartolomeo und Hancock waren in Alarmbereitschaft, als Mads den Raum betrat. Sofort machte sich Bartolomeo daran, eine Barriere aufzubauen, hinter der Nora, die Babys, Stígandr und Dixie in Sicherheit waren.
 

„Du kommst hier nicht durch! Das werde ich verhindern! Du wirst Luffy-senpais Kinder nicht erreichen!“, schrie Bartolomeo. Mads starrte ihn desinteressiert an. – „Ach, du bist der Kapitän dieses ‚Barto Clubs‘, richtig?“, vermutete er.
 

„Genau der bin ich!“ – „Dann muss ich dir mitteilen, dass ich all deine Kumpels in Metallklumpen verwandelt habe. Ah, genauso wie die Kuja-Piraten und jeden von den Mugiwara-Piraten, zumindest jeden, der hier auf dem Schiff war“, er kicherte.
 

Hancock und Bartolomeo sahen ihn ungläubig an. „Das kann nicht sein, du lügst!“, schrie Bartolomeo ihn an. Gar nicht auszudenken, dass seine Idole besiegt worden waren – und seine Kameraden natürlich auch.
 

„Nö, schau her“, er drehte sich um und holte Chopper zu ihnen hoch. „Hier, alle anderen sehen genauso aus“, antwortete er. Er präsentierte ihnen das Rentier.
 

„Chopper-senpai“, keuchte Bartolomeo auf. – „Lass dich nicht ablenken, Hahnenkamm“, fauchte Hancock ihn an. „Wir müssen stark bleiben und Luffys Babys beschützen!“, erinnerte sie ihn.
 

Bartolomeo schüttelte schnell den Kopf und konzentrierte sich wieder. „Du hast recht, um die anderen kümmern wir uns später!“ – „Das ist also deine Barriere? Und die kann wirklich nichts durchdringen?“, fragte Mads wieder. – „So sieht es aus, du Winzling. Hier kommst du nicht durch!“
 

Mads begutachtete die Barriere einige Zeit, ehe er aufseufzte und in seine Tasche griff. Er zog einen schwarzen Gegenstand hervor, der sich als Autoinjektor entpuppte. Er zog die Kappe mit den Zähnen ab und stach sich dann damit an den Hals. Sein Kopf fiel zurück und er stöhnte kurz auf, als er sich das Medikament spritzte, es war ein weiterer Upper.
 

Er senkte den Kopf wieder und grinste Bartolomeo an. „Wollen wir doch mal sehen, wie stark deine Barriere wirklich ist …“, er legte eine Hand an die Barriere und er schaffte es tatsächlich, sie zu metallisieren.
 

„Verdammt, was geht hier vor?“, kam es von Nora, die hinter Bartolomeo stand. Als die Barriere eine einzige Metallwand war, konnten sie es knacken hören. Wenige Sekunden später riss die Wand auf und Mads stand nun auf ihrer Seite.
 

„Ups, sorry, aber selbst das kann mich nicht stoppen“, er grinste. „Vielleicht solltest du es auch mal mit Uppern probieren …“, er packte Bartolomeo am Arm und verwandelte ihn ebenfalls zu Metall.
 

„Hey, Kleiner!“, rief da Hancock. Mads drehte sich zu der Piratenkaiserin um. – „Was gibt’s? Kannst es wohl nicht erwarten, verwandelt zu werden, was?“, fragte er, doch er stockte, denn Hancock hatte eine aufreizende Pose eingenommen.
 

„Magst du nicht viel lieber damit aufhören? Ich würde dir sogar verzeihen, dass du es gewagt hast, hier einzudringen“, sie warf sich gekonnt ihr langes Haar zurück und schenkte ihm einen umwerfenden Augenaufschlag.
 

Normalerweise wirkte das bei allen. Er musste von ihrer Schönheit einfach verzaubert werden. „Mero Mero Mellow!“, sie formte ein Herz mit ihren Händen und schickte ihren Versteinerungsstrahl los.
 

Er traf Mads direkt, doch absolut gar nichts passierte. Sie riss die Augen auf. „Das kann nicht sein! Nur Luffy konnte mir widerstehen“, stieß sie geschockt aus. – „Sorry, aber du bist nicht annähernd hübsch genug. An meine Meisterin kommst du nicht ran und an Robin da draußen auch nicht“, er ging auf sie zu.
 

„Mit welcher Hand, soll ich dich metallisieren?“, fragte er, die Hände hatte er ausgestreckt, die Handflächen nach oben gedreht.
 

Hancock war schockiert, er fand jemand anderen schöner als sie? Das konnte sie nicht auf sich sitzen lassen! Sie küsste ihre Handfläche und ließ ein Herz entstehen. „Slave Arrow!“, sie feuerte mehrere Pfeile auf Mads ab, doch dieser ließ sich davon nicht beirren. – „Wirkt. Nicht. Bei. Mir!“, wiederholte er langsam und deutlich für sie. „Schlaf, Prinzesschen“, er streckte die Hand nach ihr aus.
 

„Lass das!“, Stígandr hatte seinen Körper kristallisiert und warf sich auf Mads. „Verschwindet von hier!“, rief er Hancock und Nora zu. Er schaffte es, Mads auf den Boden zu drücken, auch wenn seine Arme langsam anfingen, zu metallisieren. „Nun macht schon!“
 

Nora nahm den Korb, in den sie die Babys zum schnelleren Transport gelegt hatten, danach liefen sie, Hancock und Dixie, die auf Hancocks Schulter saß, in Richtung Ausgang. „Oi, ihr! Bleibt gefälligst stehen!“, schrie Mads. Er schlug mit den Händen auf den Boden und schickte das Metall darüber in die Richtung der Frauen. Danach griff er Stígandr direkt an den Hals und beschleunigte die Metallisierung. Er wusste nicht wieso, aber es dauerte länger, die Diamanthaut zu verwandeln, als normale Haut.
 

Als er es geschafft hatte, machte er sich direkt auf den Weg, um die Frauen einzuholen. Er erwischte sie noch auf dem Deck. „Nicht so schnell hab ich gesagt, ihr wollt doch nicht, dass ich eure teuren Freunde allesamt töte, oder?“, er ließ die Statuen schweben und schickte sie über die Reling hinauf aufs Meer. „Wenn ihr euch bewegt, dann werde ich sie fallen lassen“, drohte er.
 

Nora und Hancock blieben wie angewurzelt stehen, das durfte doch echt nicht wahr sein. Nora überlegte, was jetzt am besten zu tun war, lebten ihre Freunde in den Statuen noch? Allem Anschein nach schon, sonst würde er damit nicht drohen. Die Frage war, ob sie es überleben würden, ins Wasser geschmissen zu werden, konnten sie in den Metallmänteln atmen oder würden sie auch dann ertrinken.
 

„Gebt mir die Babys und ich werde euch am Leben lassen. Die Meisterin will nur diese Bälger haben. Und ich will schnell zurück zu meiner Meisterin“, meinte er. Er sprang zu ihnen runter auf die Wiese. „Also seid liebe Frauen und gebt sie mir.“
 

„Nein, das können wir nicht! Luffy verlässt sich auf uns“, stieß Hancock aus. – Mads grinste wieder. „Ach, der? Der dürfte doch mittlerweile schon längst tot sein. Also mach dir darüber mal keine Gedanken“, winkte er ab.
 

„Nein! Luffy wird nicht sterben! Niemals wird er sich von jemandem wie dieser Hel besiegen lassen!“, schrie die Schlangenprinzessin ihn an. – „Wer sagt denn, dass er überhaupt bis dahin gelangt? Es gibt viele starke Kämpfer auf der Insel und er ist ganz ohne Teufelskräfte. Ich glaube zudem nicht mal, dass er an Garm vorbei gekommen ist, der seine Höllenhundform angenommen hat“, meinte er. „Ich denke, er wird in diesem Moment schon so gut wie tot sein. Selbst wenn er an Garm vorbei gekommen ist, wird ihn sicherlich Jörmungandr gefressen haben. Ja, bestimmt, Jörmungandr wird ihn mit einem Happs verschlungen haben, er ist tot und alle anderen auch, ihr seid die einzigen, die noch übrig sind. Und wenn ihr jetzt nicht brav seid, dann werde ich – argh!“, er wurde unterbrochen, als er von etwas direkt getroffen wurde.
 

Alma war angeflogen gekommen und hatte sich auf ihn geschmissen, mittels ihrer Elektrizität verpasste sie ihm einige heftige Stromschläge. Mads keuchte auf und schubste sie weg. „Verdammtes Miststück, was soll das?“ Das kam so überraschend für ihn, er hatte nicht einmal daran gedacht, sie zu metallisieren. „Das wirst du bereuen!“, er ließ die anderen Statuen fallen, sie drohten direkt ins Meer zu krachen.
 

„Nein!“, rief Nora, sie konnte es nicht fassen, das durfte nicht passieren. Sie sog überrascht die Luft ein, als ihre Freunde plötzlich wieder nach oben schwebten. – „Was zur Hölle?!“, Mads sah sich verwirrt um.
 

„Hey, du kleines Miststück, die beiden sind nicht die einzigen, die noch übrig sind“, ertönte es da. Hancock und Nora drehten sich überrascht um, Kid war aus der Kombüse getreten, er hatte noch immer ein Brot in der Hand, von welchem er ein Stück abbiss.
 

„Wie zur Hölle machst du das?!“, schrie Mads ihn an. – Kid schnaubte auf. „Magnetismus, bitch!“, er stellte die Statuen vorsichtig wieder an Deck ab und sprang dann nach unten auf die Wiese.
 

Ungläubig starrte Mads ihn an. „Du bist … Eustass Captain Kid“, knurrte er. – „So sieht’s aus“, murmelte Kid, ehe er sich umsah. „Himmel, du hast ja ein ganz schönes Chaos verursacht, und jetzt liegt es wohl an mir, mal wieder den Tag zu retten, also echt, bekommt ihr denn gar nichts hin?“, wandte er sich an Nora und Hancock.
 

Mads verwandelte seine Arme in Metall und stürmte auf Kid zu. Auch dieser würde ihm nicht entkommen. Doch Kid schien davon unbeeindruckt. „Repel!“, er warf Mads zurück, welcher sich durch die Metallarme wunderbar kontrollieren ließ.
 

„Hast du mir nicht zugehört? Ich sagte doch, dass ich Magnetismus beherrsche. Du kannst dich mir nicht nähern, solange du Metall an dir hast“, er lachte den Kleinen aus.
 

„Pah, das ich nicht lache, das wird mich nicht abhalten!“, Mads zog einen weiteren Autoinjektor mit Uppern hervor. Erneut zog er die Kappe mit den Zähnen ab, ehe er sich die Droge wieder in den Hals spritzte.
 

Diesmal war die Reaktion heftiger. Sein ganzer Körper zitterte und er fing noch stärker an zu schwitzen. Sein Herz raste und sein Atem war heftig. „Ich lass mich von dir nicht zum Narren halten. Ich habe noch jeden besiegt, an dir soll’s nicht scheitern“, schrie er und stürmte wieder auf Kid zu.
 

Kid machte sich bereit, ihn wieder abzustoßen, doch plötzlich verschwand er. Kid zischte auf, als Mads hinter ihm vorbei zischte und direkt auf Nora zuhielt. Die Hebamme schrie auf, als er sie am Arm berührte und versuchte, ihr den Korb abzunehmen. Doch sie hielt ihn krampfhaft fest. Nein, sie würde die Babys definitiv nicht hergeben!
 

Mads krallte sich daraufhin eines der Babys und brachte wieder Abstand zwischen sich und die Gegner. Jayla schrie auf, als sie gepackt und weggerissen wurde. „Ah, ihr könnt diese Bälger nicht beschützen, nicht vor mir“, lachte er auf. Er war mittlerweile am Rande seiner Kräfte. Seine Gliedmaßen wurden schon allmählich taub. Mehr Schweiß trat aus seinen Poren. Er keuchte heftig.
 

Kid knurrte auf. „Lass sie los“, seine Stimme wirkte bedrohlich, er ging langsam auf Mads zu, dann hob er die Hand und richtete sie direkt auf Mads, die Handfläche dem Gegner direkt zugewandt. Der Junge wusste nicht, wie ihm geschah, da er sich derzeit nicht in Metall verwandelt hatte, er wurde dennoch hochgehoben. „Was zum …“, er keuchte auf.
 

Der Piratenkapitän konzentrierte sich jetzt auf Jayla und auch sie begann zu schweben. Er holte sie zu sich ran und nahm sie dann auf den rechten Arm. „Wie machst du das?“, wollte Mads wissen. „Ich hab mich doch noch nicht mal verwandelt!“
 

„Ich kontrolliere das Eisen, das natürlich in deinem Körper vorkommt. Hast du gedacht, mein Magnetismus beschränkt sich nur auf das Metall, das in meiner Umgebung herumliegt? Pah, für wie schwach hältst du mich? Das war vielleicht am Anfang so, aber seitdem ist eine Menge Zeit vergangen“, er grinste. „Jetzt wirst du dafür büßen, dass du hier so ein Chaos veranstaltet hast.“
 

„Halt! Warte! Du brauchst mich noch, andernfalls bleiben die anderen für immer Metallstatuen!“, stieß Mads aus. – „Pah, ich brauche dich garantiert nicht. Schau!“, er konzentrierte sich auf die Statue, die ihm am nächsten war, das war Robin. Er benutzte Repel und wenige Sekunden später fiel die Metallschicht von ihr ab. „Ich sagte doch, ich kann mehr als nur Magnet spielen“, antwortete er.
 

Danach begann er, Mads von Innen heraus zu zerreißen. Der Kleine schrie gequält auf, als das Eisen in seinem Körper verrückt spielte. – „Nein, Eustass, hör auf, bitte!“, kam es von Nora, die noch immer mit der Metallisierung zu kämpfen hatte. „Töte ihn nicht! Er ist auch nur ein Opfer, welches eine Gehirnwäsche von Hel bekommen hat!“
 

„Pah, als ob mich das interessieren würde“, schnaubte Kid. „Wenn ich ihn loslasse, macht er nur wieder Unsinn.“ – Robin lief an Kid vorbei und auf Ragnar zu. Sie kramte in dessen Tasche herum und fand schließlich einige Downer. „Hier, wir können die benutzen. Das dürfte ihn ruhig stellen. Er ist schon so gut wie tot, du musst ihn nicht noch mehr leiden lassen“, sie zog die Kappe des Autoinjektors ab und trat auf Mads zu. Sie verabreichte ihm den Downer und der Junge wurde sofort ohnmächtig.
 

„Siehst du, es ist nicht nötig, ihn zu töten. Wir werden ihn einfach ruhig halten, dann dürfte nichts mehr passieren“, sprach sie zu ihm. Kid verzog ein wenig genervt die Miene. – „Ach, macht doch, was ihr wollt“, schnaubte er.
 

„Du warst echt cool, Kid. Aber warn mich doch das nächste mal vor, ehe du mich wirfst“, meinte Alma. – Kid lachte auf. „Alles klar. Du warst aber auch nicht schlecht, diese Elektroschocks haben’s echt drauf“, er hielt ihr seine zur Faust geballte Metallhand hin. Alma schlug mit ihrer Faust dagegen.
 

„Dann werde ich mal die anderen zurückverwandeln“, brummte er. Er konzentrierte sich zuerst auf die Leute, hier auf der Sunny. Mit einem Mal ließ er ihre Metallhüllen abfallen. Das gleiche tat er mit den Kuja-Piraten, dem Barto Club und schließlich seinen Leuten. Er konnte das Metall spüren, also wusste er, wo sie sich befanden, ohne sie zu sehen.
 

Usopp keuchte überrascht auf, als er plötzlich wieder zu sich kam. „Himmel, was war denn das?“, er langte nach Pflanzi, die reichlich verstört zu sein schien. – „Ach, ihr wurdet alle nur in Metallklumpen verwandelt und musstet warten bis ich, der großartige Eustass Captain Kid, euch rette. Wie war das noch gleich? Ich bin zu verletzt um Kämpfen zu können, huh, Trafalgar?“, rief Kid zu Law hoch.
 

„Du hattest nur Glück, dass du den Fruchtvorteil hattest“, brummte Law zurück. – „Ha! Jetzt schmollt er, weil er nichts ausrichten konnte“, lachte Kid auf. Erst als er ein helles Lachen hörte, fiel ihm wieder ein, dass er noch immer Jayla im Arm hatte. Die Kleine strahlte über das ganze Gesicht.
 

„Oi, was gibt’s da zu lachen?“, fragte Kid schlecht gelaunt, doch das hielt nicht so lange, wie er gerne hätte, denn schon kurze Zeit später schlich sich doch ein Grinsen auf sein Gesicht, während er Jayla beobachtete.
 

„Kid hat also doch eine nette Seite“, strahlte Chopper. – „Halt die Klappe! Ich bin überhaupt nicht nett“, fauchte Kid ihn an, was diesmal die anderen zum Lachen brachte.
 

Allerdings wurde ihr Lachen relativ schnell unterbrochen, als sie ein furchterregendes Heulen vernahmen. Irgendein Tier war da mehr als schlecht gelaunt. „Das klingt gar nicht gut“, murmelte Brook. „Ich wünschte, ich könnte hin, um zu helfen.“
 

„So geht es uns allen, aber wir können wohl nur hier warten“, meinte Robin. Sie wünschte den Anderen in Gedanken viel Glück. Sie hoffte, dass es alle überleben würden.

Kapitel 48

15. März 1526
 

„Franky Iron Boxing!“, der Cyborg sprang auf Fenrir zu und attackierte ihn mit einer Vielzahl an harten Schlägen. Er zielte dabei hauptsächlich in das Gesicht des Wolfes, er glaubte nicht, dass dieses gigantische Tier anders wo empfindlich genug war, als dass man es damit besiegen konnte.
 

„Franky Super Fireball!“, diese Flamme war wesentlich heißer als sein normaler Feuerball. Er verbrannte Fenrirs Gesicht, was den Wolf tatsächlich zu schmerzen schien. „Du wirst mich nicht klein kriegen!“, er schoss seinen Arm auf den Wolf, er packte ihn diesmal an den Hörnern. Er zog daran, er würde ihn zu Fall bringen, ganz bestimmt.
 

Fenrir knurrte auf und riss den Kopf zurück. Er hatte die Aufgabe, den Eingang zu beschützen und das würde er auch tun. Er zog Franky zu sich, versuchte, ihn in Beißnähe zu ziehen. „So nicht, mein Freund! Franky Raketenwerfer!“, er feuerte die Raketen aus seinen Schultern ab, die allesamt ihr Ziel trafen.
 

Der Wolf heulte tatsächlich auf. Im Gesicht war wohl selbst so ein Riesenvieh verwundbar. „Ha, wäre doch gelacht, wenn ich gegen einen Wolf verlieren würde, selbst wenn er zum Teil eine Ziege ist“, grinste Franky.
 


 

Die restliche Gruppe hatte nun endlich das Gebäude betreten. „Wir müssen vorsichtig sein, Sammael könnte hier überall lauern“, murmelte Giovanni.
 

Sie liefen einen schmalen Korridor entlang. Es war einfach nur eine weiße, steril wirkende Röhre, keine Abzweigungen, keine Fenster, nur kaltes Neonlicht. „Hm, pass auf, dass du dich nicht verläufst, Marimo“, merkte Sanji sarkastisch an.
 

„Halt ja die Klappe, bescheuerter Karottenschäler“, fauchte Zoro zurück. – „Still jetzt!“, wurden sie von Giovanni unterbrochen. „Das ist zwar der schnellste Weg, zu Hels Laboren, aber auch der Gefährlichste. Hier können wir nicht ausweichen, allerdings sind die anderen Eingänge nur schwer zu erreichen, da sie weiter höher liegen oder einmal komplett auf der anderen Seite der Insel, deshalb müssen wir uns hier echt beeilen, sie kann die einzelnen Abschnitte dieser Röhre auch abtrennen, deswegen gebt Gas verdammt noch mal“, Giovanni legte noch einen Schritt zu.
 

„Diese Hel muss ganz schön viel Kohle haben, damit sie sich das hier alles leisten kann“, murmelte Killer, er wusste zwar noch nicht, wie groß das Ganze hier war, aber wenn er nur daran dachte, dass es hier noch mindestens drei Ebenen nach unten ging, konnte er es sich ungefähr vorstellen, was das hier gekostet haben musste.
 

„Das hat sie, das ganze hier ist durch ihre Geschäfte auf dem Schwarzmarkt zustande gekommen. Floyd, Aino und Hel haben damals eine Firma gegründet. Die Vermillion Logistic Company, kurz VLC. Sie haben alle möglichen ‚legalen‘ Güter überall hin verschifft. Hauptsächlich haben sie aber mit Waffen gehandelt. Sie haben auch in jene Gegenden geliefert, in die sich ‚normale‘ Lieferanten nicht hintrauen. Nach zirka drei Jahren allerdings gab es einen Bruch in der Firma, was genau vorgefallen ist weiß ich nicht. Jedenfalls kam es dann immer häufiger vor, dass VLC für die Unterwelt-Broker Waren verschifft haben – inoffiziell versteht sich, da es sich bei diesen Waren auch teilweise um Sklaven oder Massenvernichtungswaffen gehandelt hat. Nebenbei haben sie den offiziellen Betrieb trotzdem immer weiter ausgebaut, sodass sie sogar irgendwann Zugang zu Mary Joa bekamen. Floyd und Hel haben das Unternehmen irgendwann aufgeteilt. Floyd hat bis vor fünf Jahren hauptsächlich in den Blues und dem ersten Teil der Grandline gehandelt, während Hel nur noch in der neuen Welt unterwegs war, zu der Zeit sind Rhea, Carna und ich dann zu Hel gekommen“, erklärte Giovanni.
 

„Moment, wer ist Carna?“, fragte Luffy. – „Meine Tochter“, antwortete Giovanni. Danach räusperte er sich. „Jedenfalls hat sich Hel dann immer weiter aus dem Unternehmen zurückgezogen, sie hat, nachdem ich meine Teufelskräfte bekommen habe, hauptsächlich mich dazu eingesetzt, um an schnelles Geld zu kommen. Ich sollte die Leute so manipulieren, dass sie ihr das Geld übergeben, ohne allerdings jemals ein Geschäft abgeschlossen zu haben, noch dazu sollte ich dafür sorgen, dass sie auch ja schön die DNS der Teufelskraftnutzer bekommt, die sie gerne haben würde. Da sie meiner Tochter diesen scheußlichen Virus eingepflanzt hat, blieb mir auch keine Wahl, als ihr dabei zu helfen. Meine Tochter war gerade mal fünf Jahre alt, als Hel sie infiziert hat, die letzten fünf Jahre vegetierte sie nur so vor sich hin“, Giovanni brach ab, er biss die Zähne zusammen, er konnte nicht daran denken, nicht jetzt, wo er klare Gedanken brauchte.
 

Mittlerweile waren sie am Ende des Ganges angekommen. Giovanni öffnete einen Schacht an der Seite und ein Tastenfeld kam zum Vorschein. Er tippte eine Nummer ein und eine Tür schwang mit einem leichten Zischen auf. Es war ein Fahrstuhl. Schnell stiegen sie ein und Giovanni betätigte die Taste, die sie nach unten bringen würde.
 

„Dieser Fahrstuhl wird uns leider nur zur ersten Ebene bringen, von da aus müssen wir uns bis nach unten durchschlagen“, fügte er hinzu. Der Fahrstuhl hielt wieder und die Türen öffneten sich.
 

Die Gruppe bewegte sich schnell weiter, doch Giovanni merkte sofort, dass sie Sammael bereits in die Falle gegangen waren.
 


 

Nami hatte ohne Zwischenfälle die Brücke überquert. Also war Jörmungandr wohl besiegt. Sie erblickte Franky und den Fenriswolf. „Hey, Franky!“, rief sie. „Wo sind die anderen hin?“ – Der Cyborg drehte sich etwas überrascht zu Nami um. „Was machst du denn hier?“, wollte er wissen. „Und warum wieder als Mann?“
 

„Lange Geschichte, erzähl ich dir später. Wo sind die anderen?“ – „Die sind da hinten rein. Dort ist der Eingang zum Labor“, teilte er ihr mit, während er den Wolf auf Abstand hielt.
 

„Danke schön!“, rief Nami ihm zu, während sie in Richtung Tür verschwand.
 


 

Luffy merkte ebenfalls, dass etwas seltsam war. Die Gruppe verlangsamte ihr Tempo und sie sahen sich in dem großen Raum um. Der Raum war … komplett leer? Warum sollte man einen leeren Raum haben?
 

Der Strohhut konzentrierte sich und versuchte mit Kenbunshoku irgendetwas wahrzunehmen. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, da war eine Person, aber er konnte sie nicht genau zuordnen.
 

„Hey, Marimo, warum heulst du?“, wollte Sanji von Zoro wissen. – „Was? Warum sollte ich …“, Zoro brach ab, als er merkte, dass tatsächlich Tränen über seine Wangen flossen. Auch Luffy stutzte, als er etwas Feuchtes an seiner Wange spürte.
 

„Was soll das, Giovanni, was geht hier vor?“, fragte der Schwertkämpfer. – „Wir sind bereits in Sammaels Falle“, knurrte er.
 


 

Luffy keuchte auf, als der Raum plötzlich hell erleuchtet wurde. Das Leuchten dauerte einige Sekunden an, ehe es wieder abklang. Er blinzelte einige Male, ehe sich seine Sicht wieder schärfte. Ihm stockte der Atem, als er plötzlich Ace vor sich stehen sah. Sein Bruder lächelte ihn an. „Hey, kleiner Bruder“, er kam langsam auf Luffy zu.
 

„Ace! Ich – aber du …“, stammelte Luffy, er wusste nicht, was er zu seinem Bruder sagen sollte. – „Shsh, alles gut, Luffy. Du brauchst gar nichts mehr zu sagen“, Ace stand jetzt direkt vor Luffy und schloss ihn in die Arme.
 

Der Strohhut konnte es kaum fassen, sein Bruder war tatsächlich da! Er konnte den Körper spüren, der ihn umarmt hielt. Er schmiegte sich an seinen Bruder. „Ich vermisste ich so sehr, Ace“, murmelte Luffy an Aces Schulter.
 

„Oh, tust du das?“, kam es plötzlich mit eisigkalter Stimme von Ace. „Du scheinst dich ja trotz allem ziemlich gut zu amüsieren, wenn man mal die vergangenen Monate betrachtet …“, Ace entzog sich Luffy und sah ihn mit eisigen Augen an. – „Aber, was sagst du denn da, Ace?“
 

„Weißt du, hier, auf der anderen Seite, geht’s mir viel besser. Da muss ich dich Nervensäge nicht ertragen. Meine Güte, du hast mir echt jeden Nerv geraubt. Als du dich immer an Sabo und mich gehängt hast, damals als Kind, wie ich das gehasst habe. Weißt du, durch dich wurde mein Leben erst so richtig beschissen und nur durch dich bin ich gestorben“, warf er ihm vor. In seinen Augen lag purer Hass.
 

Luffy starrte ihn mit großen Augen und offenem Mund an. „Glotz mich nicht so dämlich an. Hast du wirklich auch nur eine Sekunde gedacht, dass mir all das auch nur ein bisschen was bedeutet hat? Pah, wie dumm bist du eigentlich?“, Ace lachte ihn aus. „Meine Fresse, ich wünschte, wir wären nie auf die Idee gekommen, auf unsere ‚Bruderschaft‘ zu trinken. Das war der größte Fehler in meinem Leben … wobei, nein, halt. Der Größte war, dass ich mich im Krieg vor dich geworfen habe. Hätte ich das nicht, dann wäre ich jetzt noch am Leben und wäre alle meine Probleme los. Meine Güte, wie dumm das doch von mir war“, Ace schnaubte verächtlich und rieb sich mit den Fingern über die Schläfe.
 

„A-aber Ace … ich – ich dachte …“, setzte Luffy mit Sprechen an, doch er konnte nicht weiterreden, schon wieder redete Ace dazwischen. „Halt einfach die Klappe, da kommt sowieso nur bullshit raus“, er drehte sich um. „Ach, deine Bälger wirst du übrigens nie wieder sehen“, da tauchten plötzlich Jayla und Vale in Aces Armen auf. „Die werde ich mit mir nehmen.“ – „Warte! Ace!“, rief Luffy. Er rannte hinter seinem Bruder her, doch egal, wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte Ace und seine Babys nicht mehr erreichen.
 


 

Zoro war auf die Knie gegangen. Sein ganzer Körper zitterte wie verrückt. Sein Atem kam unkontrolliert. Nein! Wie hatte das nur passieren können? Er sah auf die Überreste seines Wado-Ichi-Monjis, es war zerstört, vollkommen! Sein letztes Andenken an Kuina. „Armselig. So armselig“, kam es in gelangweiltem Ton von Mihawk. Er richtete Yoru auf Zoro. „Am besten sollte ich dich gleich von deinem Elend erlösen.“ Mihawks eisige Augen waren direkt auf ihn gerichtet.
 

„Na mach schon, tu es“, kam es da von einer bekannten Stimme. Zoro sah auf und konnte seinen Augen nicht trauen, als er Kuina hinter Mihawk sah. „Jetzt mach endlich hin! So ein Schlappschwanz wie der hat es nicht verdient zu leben. Und er hat es auch nicht verdient, mein Schwert zu tragen“, sie trat jetzt näher, ihr Blick war voller Abscheu.
 

„Kuina … Ich hab’s nicht geschafft …“, stammelte Zoro. Seine Kindheitsfreundin lachte auf, es klang absolut boshaft. – „Ach, nee, sag bloß. Als ob ich jemals ernsthaft daran geglaubt hätte, dass du der beste Schwertkämpfer der Welt werden könntest. Hast du das etwa gedacht? Wie dumm von dir, du bist doch höchstens viertklassig“, sie lachte, hoch und schallend. „Komm schon, Mihawk, zeig ihm mal, was der beste Schwertkämpfer der Welt drauf hat“, sie sah zu Mihawk auf. Dieser nickte nur und dann sauste auch schon Yoru auf Zoro hinab.
 


 

Sanji befand sich mal wieder in der Hölle. Er war auf Momoiro Island, umgeben von diesen Transvestiten. Das schlimmste war, dass sie es wohl wieder geschafft hatten, ihn in ein Kleid zu stecken. Er spürte, dass sein Gesicht vom Make-up verschmiert war, das war widerlich.
 

„Hey, Sanji!“, konnte er dann die Stimme eines gewissen Schwertkämpfers hören. Langsam drehte sich Sanji in die Richtung, sein Gesicht starr, was würde ihn jetzt wohl erwarten.
 

Zoro – gefolgt von einer Herde Transen – kam auf ihn zu gelaufen. Natürlich war auch er passend gekleidet. Er trug das gleiche Outfit wie damals, als er die Wette verloren hatte. Der Koch erschauderte bei diesem Anblick.
 

Bevor er allerdings irgendetwas tun konnte, hatte sich Zoro schon auf ihn geworfen. „Aber, aber, Schätzchen, wo willst du denn hin?“, fragte er. „Wir sollten uns beeilen, wir kommen zu spät zu unserer Hochzeit. Ivankov war so nett, alles zu Organisieren. Und wir dürfen sogar auf dieser entzückenden Insel heiraten“, er kicherte hoch.
 

„Marimo, was soll der Mist jetzt schon wieder? Giovanni hat die Manipulation doch rückgängig gemacht!“, Sanji versuchte Zoro von sich weg zu stoßen, doch dieser klebte wie eine Klette an ihm. – „Giovanni? Der hat damit überhaupt nichts zu tun! Es stand schon fest, dass ich dich heiraten wollte, seit wir uns das erste Mal auf dem Baratié getroffen habe. Es war Liebe auf den ersten Blick“, schwärmte Zoro.
 

Mittlerweile hatte er den Koch mitgeschleift. Dieser konnte seinen Augen nicht trauen, seine ganze Familie stand ja da … „Oh Gott, das sind wirklich Anblicke, die ich niemals nie sehen wollte“, stieß Sanji aus. Denn, wie alle anderen auch, standen seine Brüder in Kleidern da. Sein Vater hingegen trug einen ähnlichen Aufzug wie Ivankov. Ein Anblick auf den Sanji wirklich hätte verzichten können.
 

„Ha! Da kommen sie ja endlich“, rief Yonji. „Mensch, wo bleibt ihr denn? Wir haben noch was anderes zu tun“, er tippte ungeduldig mit dem Fuß auf. – „Ach, und was?“, brummte Sanji.
 

„Na ja, zum Beispiel diese hübschen Ladys hier näher kennen zu lernen“, kam es von Niji, er deutete auf die Transen, die alle begeistert aufkreischten. – „Genau, also wirklich Sanji, hättest du von Anfang an gesagt, dass du vom anderen Ufer bist, dann hätten wir uns die ganze Big Mom Sache sparen können“, murmelte Ichiji.
 

Sanji erstarrte, als Ivankov zu seinem Vater trat, die beiden schienen sich ja wirklich gut zu verstehen. „Genau, deine Brüder haben recht. Hätte ich früher gewusst, dass du so reizende Freundinnen hast, hätte ich einem Bündnis mit Big Mom nie zugestimmt.“
 

„Ach, Sie Charmeur“, lachte Ivankov auf. „Aber nun, hopp, hopp Sanji, jetzt wird geheiratet“, er klatsche in die Hände und Zoro zog Sanji Richtung Altar.
 

„Ich will nicht!“, versuchte es Sanji noch einmal, aber er wurde gar nicht beachtet. – „Weißt du, Liebling, danach werde ich mich noch mal in eine Frau verwandeln lassen und dann kannst du mir auch Babys machen, genauso wie bei Luffy, ja?“, Zoro strahlte Sanji an und klimperte dann mit den Wimpern.
 

Sanji erblasste bei der Vorstellung. „Abgelehnt, das will ich auf gar keinen Fall!“, stieß er aus. – Zoro lachte erneut. „Du stellst dich immer an, aber dafür liebe ich dich ja auch“, er legte eine Hand in Sanjis Nacken und zog ihn dann zu sich ran. Der Koch wollte sich noch wehren, aber Zoro war verdammt stark.
 

Als der blöde Schwertkämpfer ihn schließlich küsste, hatte Sanji das Gefühl, er müsste sterben.
 


 

Killer sah sich um. „Hey, Giovanni, was ist mit denen?“, wollte er wissen. – „Sammaels Fähigkeit zeigt sich als feiner Nebel. Dieser ist allerdings stark reizend, sobald deine Augen anfangen zu Tränen, ist es vorbei, das heißt, du wurdest erfolgreich gefangen“, erklärte Giovanni.
 

„Und warum sind wir nicht gefangen?“ – „Na ja, Santiago und ich kennen diese Fähigkeit bereits, er kann die Leute nur fangen, wenn er sie unvorbereitet erwischt. Da wir wissen, womit wir es zu tun haben, funktioniert es bei uns nicht mehr. Du bist davon anscheinend auch nicht betroffen, weil du mir ersten wohl genau zugehört hast. Nur diese drei Idioten da wohl nicht“, er knurrte leicht.
 

„Wo steckt dieser Sammael jetzt? Und wie kriegen wir sie aus dem Einflussbereich der Kräfte?“, hakte Killer nach, er klappte seine Klingen aus, bereit zum Kampf.
 

„Das ist das Problem, Sammael steckt irgendwo hier drin, aber er kann sich selbst durch den Nebel verschleiern. Wenn er nicht gefunden werden will, dann wird er auch nicht gefunden. – „Na, das ist ja ganz super“, schnaubte Killer.
 


 

Nami durchquerte so schnell sie konnte den langen Flur. Sie hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Der Eingang war ein wenig zu offensichtlich und ‚einfach‘. Vor allem, wenn sie daran dachte, dass das hier Hels Versteck war. Glaubte sie, dass alles kein Problem war, da sie ja so einen gigantischen Köter vor der Tür hatte?
 

Ihre schlechte Vermutung wurde nur bestätigt, als hinter ihr plötzlich nach und nach die Metalltore, die die Röhre aufteilen konnten, nach unten gefahren wurden. „Shit!“, stieß Nami aus und legte noch einen Zahn zu.
 

Ein Lachen ertönte plötzlich. Anscheinend waren hier auch Lautsprecher versteckt. „Hallo Nami“, kam es gut gelaunt von Hel. „Wie schön, dass du auch hierher gefunden hast. Das hätte mich doch arg enttäuscht, wenn du auf dem Schiff geblieben wärst. Schade, dass du jetzt sterben wirst“, lachte sie noch immer.
 

„Von wegen“, knurrte Nami. Sie zischte auf, als sich nun auch die Tore vor ihr zu senken begannen. „Das wird mich nicht aufhalten!“, sie lief noch schneller. Ihr Glück war es, dass die Tore sich nicht so schnell schlossen, wie Hel es gerne gehabt hätte. Die nächsten paar konnte sie noch ziemlich einfach durchqueren, bei den anderen wurde es schon härter.
 

Sie konnte endlich das Ende des Ganges erkennen. Da war wohl ein Aufzug, dieser Stand verdächtig offen, wenn die anderen damit runter gefahren waren, wieso stand er dann hier oben offen?
 

Allerdings hatte sie auch keine Zeit, genauer darüber nachzudenken, denn das letzte Tor vor dem Fahrstuhl war schon über die Hälfte gesenkt. „Shit“, sie legte noch einen Zahn zu und schaffte es mit einem Hechtsprung gerade noch so in den Aufzug, bevor sich das Tor schloss.
 

Sie blieb einige Sekunden sitzen, sie holte einige Male tief Luft, ihr Herz raste. So rennen musste sie schon lange nicht mehr. Ihre Augen weiteten sich allerdings, als sich der Fahrstuhl von selbst in Bewegung setzte. Wieder ertönte Hels Lachen. „Direkt in die Falle gegangen. Mal schauen, wie du da wieder raus kommst.“
 

Nami zischte auf. Der Fahrstuhl hielt und die Tür öffnete sich. Langsam trat sie nach draußen, den Klima-Takt-Stock hielt sie bereit. Sie musste hier auf alles gefasst sein.
 

Sie ging entschlossen weiter, sie kam ohne jegliche Störungen in den Raum, in dem sich Luffy und die anderen befanden. „Luffy!“, rief sie, doch es kam keine Reaktion von ihnen. „Luffy! Sanji! Zoro! Killer!“, sie trat näher an die anderen heran. „Warum heult ihr denn?“, fragte sie, als sie Luffy, Sanji und Zoro betrachtete. Wieder keine Reaktion.
 

Nami drehte sich jetzt zu Killer. „Oi, was ist mit dir? Warum heulen die?“, auch er schien sie überhaupt nicht wahrzunehmen. „Verdammt, was ist hier los? Giovanni! Santiago!“, schrie sie die anderen beiden an.
 

„Wie niedlich“, ertönte da eine fremde Stimme. Nami drehte sich in die Richtung und entdeckte zwei Personen. Das mussten Hels Handlanger sein. „Sie können dich nicht hören“, kam es von der Frau.
 

Sie war zirka Mitte 20, hatte glattes orangenes Haar, welches auf der linken Seite bis zum Kinn ging, auf der rechten Seite wurde es etwas länger und reichte schließlich bis zur Schulter. Sie trug ein einfaches weißes Shirt und eine schwarze Hose mit hohen Stiefeln. Einige Armreifen zierten ihre beiden Arme.
 

Der Mann war Anfang 20, er hatte längeres, schwarzes Haar und einen Dreitagebart. Er trug eine schwarze Hose und einen dunkelblauen Pullover, dazu noch braune Stiefel.
 

„Wer seid ihr beiden?“, brummte Nami. – „Schlag uns, dann sagen wir es dir … vielleicht“, die Frau zwinkerte ihr zu. Nami zischte und zog ihren Klima-Taktstock. Sie spürte, dass hier irgendetwas faul war, nur konnte sie noch nicht sagen, was es war.
 

„Cool Charge: Mirage Tempo!“, sie verschleierte sich selbst und bewegte sich dann auf die anderen beiden zu. – „So einfach, wird das nicht“, kicherte die Frau. Sie konnte spüren, wo Nami sich aufhielt, ihr Kenbunshoku war viel zu stark für einen solch ‚billigen‘ Trick. Sie wartete, bis Nami näher gekommen war.
 

„Thunder Bolt Tempo!“, Nami schleuderte einen Blitz auf die beiden, doch die Frau schnippte einmal nur mit den Fingern und obwohl sie der Blitz direkt traf, passierte überhaupt nichts. Allerdings schienen jetzt Killer, Giovanni und Santiago auf die beiden aufmerksam zu werden.
 

„Ozana, Sammael, das ist überraschend, dass ihr plötzlich auftaucht“, knurrte Giovanni. – „Ach Gio, euer Kumpel ist gerade aufgetaucht“, antwortete Ozana. „Mal schauen, wie er damit klar kommt“, Ozana richtete ihren Blick direkt auf Nami. Sie setzte sich in Bewegung.
 

„Shit! Weich aus!“, rief Giovanni, obwohl er nicht wusste, wer da zu ihnen gestoßen war. – Nami war verwirrt, da Giovanni sich nach wie vor suchend im Raum umsah, also konnte er sie immer noch nicht sehen. Sie zischte auf und versuchte Ozana auszuweichen, doch da bemerkte sie, dass ihre Bewegungen ziemlich schwerfällig waren.
 

Ozana streckte ihren Arm aus und erwischte Nami volle Kanne. Die Navigatorin konnte nicht mehr parieren und sie wurde von dem Arm am Hals getroffen. Sie wurde mit unerwarteter Wucht zurückgeschleudert. Sie krachte mit vollem Karacho in die nächste Wand. Ihr wurde sämtliche Luft aus den Lungen gepresst.
 

Hustend rappelte sich die Navigatorin wieder auf. Was war das für eine heftige Attacke gewesen? „Du darfst sie nicht berühren. Du bist auf der anderen Seite des Raumes. Du kannst uns zwar sehen, wir dich aber nicht. Wenn du von ihnen angegriffen wirst, dann erleidest du drei- bis viermal so viel Schaden als normal“, erklärte Giovanni ihr, er sah sich noch immer suchend im Raum um.
 

„Arschloch, das hättest du mir früher sagen können“, ächzte Nami, sie fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und wischte das Blut weg.
 

Killer setzte sich umgehend in Bewegung. Er sprang auf Ozana zu, doch diese schnippte wieder, Killer traf sie zwar frontal, doch auch er war es, der den Schaden erlitt. Anscheinend waren sie jetzt auf der gleichen Seite.
 

Der Massaker-Soldat landete unsanft auf dem Boden. „Fuck“, stieß er genervt aus, als er sich aufrichtete. – „Killer!“, Nami lief auf ihn zu. – „Was machst du denn hier?“, fragte er. – „Die haben die Schiffe angegriffen und ich wurde hierher geschleudert“, teilte sie ihm knapp mit. Es gab jetzt definitiv Wichtigeres.
 

„Was machen wir jetzt? Wir sind auf der anderen Seite, von hier aus können wir nichts machen“, brummte Killer. – „Hm, abwarten bis sie die Seiten wechselt?“, schlug Nami vor. – „Muss wohl“, zischte der Massaker-Soldat.
 

Ozana lachte auf. „Glaubt bloß nicht, dass ich es euch so einfach machen werde.“ – „Halt die Klappe“, murmelte Giovanni nur, und ging dann auf Luffy, Sanji und Zoro zu. Er verpasste dem Trio jeweils einen ordentlichen Kinnhaken. „Kommt zu euch, verdammt!“, fuhr er sie an.
 

Perplex sahen sich die drei um. „Was … zur Hölle war das?“, wollte Sanji wissen, der sich über die Augen wischte. – „Sammael hat euch gekriegt. Und jetzt macht, dass ihr weiter kommt, wir übernehmen Ozana und Sammael“, gab er ihnen die Anweisung. „Ihr müsst einfach nur den nächsten Fahrstuhl finden. Es gibt hier zwar ziemlich viele Räume, allerdings nur einen großen Hauptgang. Es ist nicht so schwer, sich hier zu recht zu finden“, teilte er ihnen mit.
 

„Seid aber vorsichtig, Primula wird euch noch erwarten, unterschätzt sie nicht“, meinte er noch. „Ach und Sanji, nimm das mit!“, er reichte dem Smutje einen Zettel. „Das sind die Drogen, die wir für Dixie und Stígandr brauchen, pack so viel ein, wie es nur geht, wir werden nicht wieder zurückkommen.“
 

„Alles klar, aber was wird denn aus deiner Frau und deiner Tochter?“, wollte er wissen. – „Darum kümmere ich mich schon, geht jetzt“, trieb Giovanni sie an. Dann wandte er sich an Ozana. Sie schien keine Anstalten zu machen, die anderen aufhalten zu wollen. Wahrscheinlich dachte sie, dass Primula das schon tun würde.
 

Er zog sein Jackett aus, er warf es achtlos neben sich. Seelenruhig krempelte er sich die Ärmel seines Hemdes hoch. „Dann wollen wir doch mal, Ozana. Glaub bloß nicht, dass ich dich schonen würde, nur weil du eine Frau bist“, sein Blick war ziemlich ernst.
 

„Killer und wer da sonst noch ist, unterstützt uns hierbei ein wenig. Je nachdem, auf welche Seite sie wechseln“, sprach er in den Raum hinein. Nami und Killer sahen sich an und nickten sich verstehend zu. – „Dann wollen wir den beiden doch mal zeigen, mit wem sie sich hier anlegen“, Nami knackte mit den Fingerknöcheln.
 

„Du überschätzt dich maßlos, Giovanni“, wieder grinste sie. – „Mag sein, aber gegen jemanden wie dich, werde ich garantiert nicht verlieren“, auch auf seinem Gesicht breitete sich nun ein Grinsen aus. „Santiago!“
 

Ozana stockte, als sie merkte, das Santiago tatsächlich verschwunden war. „Wo zur Hölle steckt der?“, suchend sah sie sich um.
 

Sammael unterdessen zog sich weiter zurück. Er konnte hier nichts mehr ausrichten. Er wusste, dass er Killer, Giovanni, Santiago und den anderen nicht in seinem Nebel fangen konnte. Seine Kampftaktik sah vor, seine Gegner mit Illusionen immer wieder mental zu zerstören und sie dann aufzuschlitzen, allerdings war er machtlos, wenn dies nicht funktionierte. Auch seine Augen suchten immer weiter nach Santiago, wo steckte diese kleine Ratte bloß?
 

Ozana knurrte auf. „Was sind das für billige Tricks, Gio?“, Ozana wurde immer wütender. Sie schnippte wieder und befand sich nun auf der anderen Seite, sodass sie vor Giovanni verborgen war.
 

Nami und Killer sahen jetzt ihre Chance, sie mussten sich beeilen, nicht, dass Ozana wieder abhaute. „Thunder Trap!“, sie schickte die Gewitterwolken los uns sie umschlossen Ozana. Diese zischte auf und schnippte erneut. Sie wechselte wieder die Seiten und entkam so dem Blitzschlag. Sie sah sich nun wieder mit Giovanni konfrontiert. Dieser hatte sich ihr genährt und versuchte sie, in einen Würgegriff zu bekommen.
 

Ozana hatte Giovanni noch nie wirklich kämpfen sehen, weshalb es sie überraschte, dass er so fit war. „Was ist, hast du gedacht, ich könnte nur bequem in meinem Sessel sitzen und anderen die ganze Arbeit überlassen?“, fragte er.
 

„Ehrlich gesagt ja“, kam es von Ozana, die wieder auf die andere Seite wechselte. – „Da muss ich dich enttäuschen, in meiner Jugend hab ich erfolgreich Kampfsport betrieben. Da ich keiner wohlhabenden Familie angehört habe, war es für mich ein schwerer Einstieg in die Mafia-Welt. Wäre übel für mich geworden, wenn ich da nicht den ein oder anderen Trick gekannt hätte“, antwortete er. Er sah sich um, was natürlich reichlich wenig brachte.
 

Killer schoss jetzt blitzschnell auf Ozana zu. Diese konnte darauf überhaupt nicht reagieren, da es so unvorhergesehen kam. Er erwischte sie allerdings nur am Rücken, was sie zum Aufschreien brachte.
 

„Scheißkerl!“, sie verschwand wieder auf die andere Seite. – „Ups, tut es weh?“, fragte Giovanni, er packte sie an der Hand, während er mit der Rechten ausholte und wieder zuschlug. Ozana war noch immer paralysiert, weshalb sie weder ihn, noch sich auf die andere Seite schicken konnte und den vollen Schlag abbekam.
 

„Scheiße! Du mieser Scheißkerl“, keuchte sie auf, sie hielt sich die Nase. – Da schnippte Giovanni mit den Fingern und plötzlich tauchte Santiago hinter ihr wieder auf. Gleichzeitig spürte Ozana, wie ihr zwei Autoinjektoren in den Hals gestochen wurden. Santiago verabreichte ihr die doppelte Ladung Downer.
 

„Wo zur Hölle hast du gesteckt“, keuchte sie. Die Wirkung setzte umgehend ein. Es waren die zwei verschiedenen Downer, einer für Teufelskraftnutzer und der andere, um den Upper zu neutralisieren, den sie zweifelsohne genommen hatte.
 

„Hm, ich hab mir ein wenig was von Namis Fähigkeiten abgeguckt“, antwortete Santiago lediglich. Er wirbelte mit einem Mini-Klima-Taktstock herum. – „Kennst du dich überhaupt mit dem Wetter aus?“, fragte Nami, sie und Killer waren jetzt für die anderen wieder sichtbar. – „Oh, du bist ja auch da. Nein, eigentlich nicht, aber ich hab mir gemerkt, welche Bewegungen du gemacht hast um das Mirage Tempo zu aktivieren. Ich hab Usopp gefragt, ob er mir auch so einen Klima-Taktstock machen kann, er war zum Glück so frei“, erzählte Santiago.
 

Danach wandte sich die Gruppe an Sammael. „Fehlt nur noch einer.“ – „Oh, äh, also, ich muss dann mal, ja?“, Sammael trat einige Schritte zurück. Das sah gar nicht gut aus für ihn. – „Nicht so schnell!“, rief Nami. Sie trat auf ihn zu und knackte wieder mit den Fingerknöcheln. „Wo willst du hin?“
 

Sammael konnte schon ahnen, dass das, was jetzt folgen würde, hässlich für ihn enden würde. „Mann, was für ein Kacktag“, brummte er, bevor Namis Faust auch schon sein Gesicht traf.
 


 

„Franky Super Fireball!“, wieder stieß Franky eine Superflamme aus. Er musste diesen Köter schnell besiegen. Er hatte schließlich nicht unendlich viel Cola zur Verfügung und er zweifelte stark an, dass es hier Cola-Automaten gab.
 

Fenrir preschte durch das Feuer hindurch, direkt auf Franky zu. Die Flammen hüllten ihn in soweit ein, dass das Seil, an welchem er befestigt war, zerriss und sich der Wolf nun frei bewegen konnte. Der Cyborg fand es unglaublich, dass es überhaupt so lange gehalten hatte.
 

„Shit“, knurrte er. „Weapons Left!“, er feuerte einige Salven auf den Wolf ab, doch das schien ihn nicht einmal zu jucken. Der Cyborg schnaubte auf. Er musste wohl alles auf eine Karte setzen. Er hatte noch ein Ass im Ärmel, auch wenn er dafür wohl sämtliche Energie brauchen würde.
 

Er streckte beide Arme vor sich, er hatte sich die letzten Monate einige Gadgets eingebaut, die Ideen hierfür kamen ihm Hauptsächlich auf Divertimento, als er die Gruppe Mädels zu Cyborgs umgebaut hatte. Allerdings musste er zugeben, dass er diesen Angriff noch nie ausprobiert hatte, da dieser sich eigentlich noch immer in der Testphase befand. Einige Keile klappten sich aus seiner Ferse aus, die seinen Rückstoß abfangen sollten. Er zielte, obwohl es eigentlich unmöglich war, einen Gegner dieser Größe auf diese Entfernung zu verfehlen.
 

„Franky Super High-Speed Cannon!“, mit unglaublicher wucht schoss er den Elektronenstrahl ab. Durch eine neue Apparatur war es ihm möglich, die Elektronen in ihrem ‚zweiseitigen‘ Zustand – bei dem sie aus Partikeln und Wellen bestanden, zu kontrollieren. Dadurch waren die Elektronen nicht mehr in der Lage, entweder als Welle oder als Partikel zu reagieren, wenn ein anderes Objekt sie trafen.
 

Normalerweise besaßen Elektronen eine Masse nahe Null, da sie in diesem Zustand aber feststeckten oder ‚gestoppt‘ wurden, nahmen sie die Form eines scheinbar festen Gegenstandes an, welcher durch den ‚gestoppten‘ Zustand zu einer Pseudo-‚Wand‘ geworden war. Dadurch war es möglich, mit ihnen einen hochgradig destruktiven Strahl aus hochbeschleunigten Elektronen abzuschießen, die das Ziel mit gleicher Geschwindigkeit durchbohrten, wie sie abgeschossen wurden. Es war ihm damit sogar möglich, durch massive Stahlwände zu schießen – zumindest in der Theorie – da war so ein überdimensioniertes Hündchen ja wohl auch kein Problem.
 

Der Fenriswolf jaulte laut auf, als er durch diesen Strahl getroffen wurde. Erfreut musste Franky feststellen, dass der Wolf komplett durchschossen wurde. Der Strahl trat durch die linke Schulter des Wolfes ein und kam an seinem Rücken wieder heraus. Der Cyborg zischte leicht, da er trotz der Größe den Kopf verfehlt hatte.
 

Allerdings brach Fenrir zusammen, riesige Massen an Blut strömten aus seinem Körper und färbten die Erde rot. Der Wolf stieß ein schnaufendes Geräusch aus. Er krachte schließlich komplett zu Boden und blieb liegen, noch immer heftig blutend.
 

Auch Franky war fix und fertig, das hatte fast seine ganze Energie verbraucht. Er hoffte, dass dieses Ding nun liegen blieb.
 


 

Zoro, Luffy und Sanji machten sich auf den Weg, sie durchquerten schnell die Quartiere der Sklaven und Wissenschaftler. Diese leisteten zum Glück nicht wirklich Widerstand, sie waren zu verängstigt, da sie immerhin auch keine Kämpfer waren.
 

Sie erreichten den Fahrstuhl und betraten ihn schnell. Luffy dachte noch immer über diese Illusion nach, das Ace so etwas gesagt hatte und dann auch noch seine Babys einfach so mitgenommen hatte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und er biss die Zähne zusammen. Konzentration! Er musste sich konzentrieren, das war nicht echt gewesen.
 

Auch Sanji versuchte sich nun wieder auf die wichtigen Sachen zu konzentrieren. Er schaute auf den Zettel, den Giovanni ihm gegeben hatte. Das war ja ganz schön viel … „Okay, teilen wir uns auf. Luffy, Marimo, ihr sucht Hel und ich hole die Medikamente. Wir müssen uns beeilen.“
 

„Alles klar, bis gleich“, rief Luffy dem Smutje hinterher, der in die andere Richtung ging, dort sollten die Labore mit den Drogen sein.
 

Luffy und Zoro liefen weiter, den Schwertkämpfer ärgerte es immer noch, dass er wieder in die Falle gegangen war. Er war wütend auf sich selbst, dabei hatte er doch extra versucht, sich mental auf weitere Übergriffe dieser Art vorzubereiten.
 

Er stockte, als er auf einmal durch sein Kenbunshoku etwas wahrnahm. Er konnte im allerletzten Moment verhindern, dass ein gigantisches Schwert Luffy in zwei Hälften teilte. Er blockte es mit zwei seiner Schwerter ab.
 

Ein Mädchen führte dieses Schwert. Sie selbst war zirka ein Meter vierzig groß, trotzdem war sie in der Lage, dieses riesige Teil problemlos zu führen. Die Kraft, mit der sie es schwang war wirklich übermenschlich.
 

Die Kleine sprang zurück und landete sicher auf den Füßen. Sie hatte sich das Zanbato über die Schulter gelegt. Sie hatte einen Lutscher im Mund. „Ihr habt mich ja echt lange warten lassen“, kam es missgelaunt von ihr. „Man lässt eine Lady nicht warten“, fügte sie dann noch hinzu.
 

„Das tut mir aber furchtbar leid“, antwortete Zoro sarkastisch. „Aber weißt du, Kleine, wir haben eigentlich auch gar keine Zeit für dich. Wir müssen mal eben zu deiner Chefin.“ – Primula lachte auf. „Das könnte euch so passen. Erst müsst ihr an mir vorbei, was euch nicht gelingen wird. Meisterin Hel meint, ich darf euch töten, ganz langsam und qualvoll“, ihr Blick wurde ziemlich irre, ein breites Grinsen zerteilte ihr Gesicht. Es knackte laut, als sie ihren noch fast kompletten Lutscher einfach durchbiss, der Stiel stellte sich dabei nach oben auf.
 

„Das werden wir ja sehen, so leicht lass ich mich nicht umbringen“, brummte Zoro. „Luffy, mach, dass du an ihr vorbei kommst, sobald es eine Möglichkeit gibt. Du musst zu Hel“, meinte er zu seinem Kapitän.
 

„Alles klar“, antwortete Luffy und machte sich bereit. – Primula zischte mit übermenschlicher Schnelligkeit wieder auf Zoro zu. Dieser blockte den Schlag allerdings wieder ab. Sie war wirklich schnell, aber dennoch nicht so schnell, dass er sie aus den Augen verlieren würde.
 

Er griff mit seinen drei Schwertern an und versuchte sie erst einmal abzudrängen, damit Luffy vorbei konnte. Allerdings ließ Primula sich nicht so leicht abschütteln. Sie kämpfte nicht ernsthaft gegen Zoro, da sie immer wieder versuchte, zu Luffy zu gelangen, sie war ganz auf den Kapitän fixiert.
 

„So ja nun nicht“, brummte Zoro. „Hyou Kin Dama!“, es passte ihm nicht, dass sie das Ganze hier nicht ernst nahm.
 

Primula wich dem Angriff aus und landete wieder sanft auf den Füßen. „Du nervst, lass mich den Kapitän in Ruhe erledigen, dann kommst du an die Reihe“, fauchte sie ihn an. – „Oh nein, falsche Reihenfolge, zuerst bin ich an der Reihe“, grummelte Zoro. Er schoss wieder auf Primula zu, die seine Angriffe allerdings nur abblockte.
 

Luffy sah jetzt seine Chance und lief an den beiden vorbei, allerdings bemerkte Primula das rechtzeitig. Sie brach mitten aus dem Angriff Zoros heraus und schoss auf Luffy zu. „Hier geblieben!“, sie riss das Zanbato nach vorne und mit einer gigantischen Druckwelle wurde Luffy gegen die Wand geschleudert. Diese gab allerdings nach und er fiel in den Raum darunter. „Upsi, das hätte nicht passieren dürfen“, Primula kratzte sich mit dem Zeigefinger an der Wange.
 

„Wo hast du deine Aufmerksamkeit?“, knurrte Zoro und hieb wieder nach ihr. Sie blockte allerdings nur wieder ab. – „Du bist ja aufmerksamkeitsgeil. Wirst du von deinem Loverboy nicht genug beachtet oder was?“, stichelte Primula.
 

Zoro knurrte auf, er biss fester auf Wado-Ichi-Monji. So was musste er sich von der Göre nicht bieten lassen. „Sanzen Sekai!“, erneut sprang er auf Primula zu.
 

„Ui, du machst aber einen Wirbel hier, tststs“, schnaubte Primula. – „Ich werde dich umpusten“, knurrte Zoro. – „Das zweifle ich jetzt mal an“, kicherte Primula, jetzt setzte sie zum Angriff an.
 


 

Luffy landete unsanft auf dem Boden. Er fluchte, so eine Landung ohne seine Gummikräfte war verdammt schmerzhaft. Er richtete sich auf und erstarrte sogleich. „Was zur Hölle …“, er konnte nicht weiter sprechen. Kinder … dutzende Kinder waren hier! Sie saßen auf dem Boden, einige hatten üble Verletzungen.
 

„Eindringling! Eindringling!“, rief eines der Kinder, ein kleines Mädchen, sie schien die älteste hier zu sein. „Wir müssen die Meisterin beschützen!“, sie hob den Arm an und deutete dann auf Luffy.
 

„Genau! Beschützt die Meisterin!“, kam es nach und nach von den Kindern. Sie rappelten sich auf, alle, ausnahmslos, obwohl viele so aussahen, als könnten sie sich überhaupt nicht mehr bewegen. „Zum Angriff!“, rief eines der Kinder.
 

Was Luffy dann zu sehen bekam, würde ihn für den Rest seines Lebens verfolgen. Seine Augen weiteten sich, als das erste Mädchen ihren Arm zum Schlag anhob und ihn dann ruckartig vorschnellen ließ, sie stand zirka fünf Meter von Luffy entfernt. Luffy beobachtete voller Horror, wie sich ihr Arm, ähnlich wie seiner, ausdehnte.
 

Der Schlag traf ihn, allerdings war keine Wucht dahinter. Der gedehnte Teil des Arms begann zu schlenkern und das nahm sämtliche Kraft von dem Schlag. Nachdem die Faust ihn an der Schulter gestreift hatte, fiel der Arm einfach zu Boden.
 

Das Mädchen stöhnte qualvoll auf, als das passierte. Luffy konnte es mehrfach laut knacken hören, während der Arm runter fiel. Er brach durch. Ihr Arm brach einfach mitten in der Luft durch. Das Mädchen sackte auf die Knie, sie atmete heftig und hielt sich den Arm. „Wir dürfen ihn nicht entkommen lassen“, keuchte sie und schlug mit dem anderen Arm zu. Auch dieser brach noch mitten in der Luft mehrere Male.
 

Die anderen Kinder ließen sich davon nicht beirren, auch sie feuerten ihre Arme in seine Richtung. Einige versuchten sogar ihn zu treten, doch es endete immer gleich. Die wenigsten konnten ihre Gliedmaßen wieder zurückziehen.
 

„Hört doch auf …“, murmelte Luffy, er fing an zu zittern. Das war seine Schuld, er hatte Hel seine DNS gegeben. Nur wegen ihm, litten diese Kinder so. „Hört doch bitte auf, ihr tut euch nur weh“, er lief auf das erste Mädchen zu. Diese versuchte ihn immer noch anzugreifen, mit ihren langen, gebrochenen Armen.
 

Er ging vor ihr in die Knie. „Hör auf, tu dir nicht noch mehr weh …“, ihm blieb die Luft weg, als er ihren Blick sah. Er war leer, beinahe schon tot. Sie war mehr tot als lebendig und dennoch wollte sie Hel, ihre ach so geliebte Meisterin, beschützen. Luffy hob die Hände an, vorsichtig legte er sie auf die Schultern des Mädchens. „Hör bitte auf“, flehte er.
 

Das Mädchen verdrehte die Augen nach oben und sackte schließlich zusammen. Sie musste unsägliche Schmerzen haben. Luffy fing sie auf und legte sie behutsam auf den Boden. Die anderen Kinder hatten ihre Angriffe eingestellt, allerdings nur, weil sie absolut nicht mehr konnten.
 

„Es tut mir so leid, wäre ich nicht so dumm gewesen, dann wäre euch das nicht passiert“, noch immer zitterte Luffy. Er atmete einmal tief durch und versuchte, sich zu beruhigen. „Ich werde Hel besiegen. Ich werde sie so sehr vermöbeln, das sie sich wünscht, niemals geboren worden zu sein. Sie wird für das bezahlen, was sie euch angetan hat“, er biss die Zähne zusammen. Ihm war klar, dass er diesen Kindern nicht mehr helfen konnte. Für sie kam jede Hilfe zu spät – das Mädchen war noch in seinen Armen verstorben. Aber er musste auf alle Fälle verhindern, dass noch mehr Kinder deswegen leiden mussten.
 

Unendlich traurig blickte er noch einmal das Mädchen an, ehe er sich aufrappelte. Er ballte die Hände zu Fäusten und marschierte auf die Tür zu. Er überzog seinen Arm mit Busoushoku. Der Schock und die Trauer verwandelten sich in Wut. Er biss die Zähne zusammen und holte zum Schlag aus. Auch wenn es ohne seine Gum-Gum-Kräfte nicht ganz so heftig war, reichte es dennoch aus, um die massive Stahltür aus dem Rahmen zu sprengen.
 

Er setzte sein Kenbunshoku ein und suchte damit nach Hel, er nahm dabei sehr wohl die Leben, unzähliger weiterer Kinder war, was seine Wut nur noch steigerte. „Na warte Hel, du wirst es bereuen, dich jemals an Kindern vergriffen zu haben“, knurrte er und machte sich auf den Weg.
 


 

Sanji hatte das richtige Labor erreicht, er zertrat die Tür und lief eilig nach drinnen. Er sah auf den Zettel und steuerte dann auf die Schränke zu. Er riss die Türen auf und durchforstete die Medikamentenpackungen. Es dauerte eine Weile, doch schließlich hatte er die passenden gefunden.
 

Er sah sich nach einem Korb oder etwas ähnlichem um. Er fand einige Koffer, darin waren nur Dokumente, er überflog sie kurz, um zu sehen, ob da irgendetwas dabei war, was man gebrauchen könnte, allerdings fand er nichts, weshalb er die Zettel auf den Tisch warf und so viele Medikamente wie möglich einpackte.
 

Der Koch zuckte kurz zusammen, als er spürte, wie sich ihm jemand näherte. Er drehte sich um und wollte schon zutreten, doch er stockte, als er erkannte, wer da hinter ihm stand.
 

Rhea sah ihn verängstigt an, sie brachte sofort wieder mehr Abstand zwischen sich und Sanji. „Rhea-swan“, entfuhr es ihm. „Was ist los?“ – Rhea räusperte sich. „Was tut ihr hier?“, fragte sie. Sanji bemerkte, dass sie etwas mit ihren Händen umklammerte, er konnte nicht genau erkennen, was es war, allerdings musste es wohl aus Seestein sein.
 

„Wir werden Hel vernichten. Giovanni ist auch bei uns, er will dich und eure Tochter ebenfalls rausholen. Ich bin dabei, so viele Medikamente wie möglich mitzunehmen, damit können wir sicher auch Carna helfen.“
 

Rhea schluckte schwer. „Das sind die da drüben“, sie deutete auf einen weiteren Schrank. „Carnas Medikamente sind das hier.“ – „Sie sind nicht hier dabei?“, Sanji sah auf den Koffer. – „Nein, das sind nur die, für die Mensch-Mensch-Frucht und die Diamant-Frucht. Jede Teufelskraft hat ihre eigenen Medikamente“, erklärte sie.
 

Sanji stockte. „Aber … warum sollte mir Giovanni nicht auch die für seine Tochter mit aufschreiben?“, fragte er sich. – „Weil er … nicht vorhat, sie hier rauszuholen“, antwortete Rhea.
 

„Dieser Mistkerl! Er will tatsächlich seine eigene Tochter hier sterben lassen?“, knurrte Sanji wütend. Das hätte er Giovanni nicht zugetraut. Er hatte nur wenig über seine Familie gesprochen, doch wenn er es getan hatte, dann hatte man erkennen können, dass er sie über alles liebte. Dass er seine Tochter einfach so hier sterben lassen wollte …
 

„Nein, er will sie nicht sterben lassen, er will nur nicht, dass sie weiter leiden muss“, kam es von Rhea, sie wirkte dabei unendlich traurig. „Geh, nimm die Medikamente die du hast und bring dich und deine Freunde in Sicherheit. Hel wird sich nicht so einfach unter kriegen lassen. Sie hat vor, ihre Geheimwaffe einzusetzen.“
 

„Geheimwaffe?“, Sanji sah auf. – „Ja, sie will Nidhöggr aufwecken. Ein Drache, der sogar gefährlicher als Jörmungandr ist. Was meinst du, warum sie der Schlange befohlen hat, sich zurückzuziehen? Jörmungandr hätte euch normalerweise einfach gefressen, aber Hel hat ihr den Befehl gegeben, wenn überhaupt nur mit euch zu spielen. Zeit zu schinden, bis sie den Drachen erwecken kann.“
 

Sanji zischte auf, so war das also, war ja klar, dass sich eine Schlange dieser Größe nicht einfach so durch einen Kick besiegen ließ.
 

Plötzlich ertönte ein fürchterliches Grollen durch das ganze Gebäude.
 


 

Primula grinste, immer wieder schwang sie ihr Zanbato, zwar konnte Zoro jeden Hieb abwehren, aber auf Dauer war das auch keine Lösung. Der Schwertkämpfer wusste, dass die Zeit hier gegen ihn war. Er würde irgendwann ermüden, während die Kleine sich einfach die nächste Ladung Upper reinpfeifen konnte und dann noch fitter als zuvor war.
 

Als ob seine Gedanken es heraufbeschworen hätten, fiel Primula wieder zurück. Sie griff in ihre Tasche und zog einen Autoinjektor hervor. Sie zog die Kappe mit den Zähnen ab und spritzte sich das Zeug in den Oberschenkel. Das war jetzt schon der zweite Upper, seit ihr Kampf begonnen hatte.
 

Ihr körperlicher Zustand veränderte sich allerdings. Der Schwertkämpfer konnte erkennen, dass sie jetzt schon stark schwitzte, gleichzeitig aber auch zitterte. Ihre Augen waren leicht glasig und es schien, als hätten sich ihre Augenringe schlagartig vergrößert.
 

Mit unglaublicher Geschwindigkeit sprang sie wieder auf ihn zu, noch schneller als zuvor. Sie zog diesmal allerdings nicht das Schwert nach vorne, sondern trat zu. Zoro stutzte, als er mit Busoushoku den Tritt parieren konnte. Der war ziemlich heftig, wenn man mal ihre Körpergröße beachtete. Hatte sie vielleicht Stahlplatten in den Schuhen?
 

Zoro zischte und stieß die Luft aus. „Ein Gorilla – zwei Gorilla“, er musste sie endlich stoppen. „Nigori Zake!“, er traf Primulas Zanbato diesmal direkt, sie selbst versteckte sich allerdings dahinter.
 

Durch die Wucht von Zoros Angriff zerbrach ihr Schwert schließlich. Sie zischte auf. „Hast ja doch was drauf“, kam es lediglich abfällig von ihr. Es schien sie nicht zu kümmern, dass sie jetzt ohne Waffe dastand.
 

„108 Pound Hou!“, ohne Verzögerung sprang er wieder auf sie zu. Primula konnte diesmal nicht ausweichen, sie wurde direkt davon getroffen und fortgeschleudert. Sie schlug mit heftigen Schnittverletzungen auf dem Boden auf.
 

Zoro ging auf sie zu, er wusste, dass er bei diesem Mädchen keine Gnade zeigen durfte. Auch wenn sie erst elf war, zeigte sie keinerlei Skrupel, andere zu verletzen. Warum sollte er sie also schonen?
 

Er trat zu ihr und sah auf sie herab, sie grinste ihn an. Sie griff mit der bloßen Hand nach Kitetsus Klinge, sie riss an seinem Schwert, trat gleichzeitig nach Zoros Bein und brachte ihn somit kurz ins Straucheln. Sie konnte ihm Kitetsu entreißen. Schnell fasste sie das Schwert richtig an und rappelte sich auf. „Glaub nicht, dass mir so ein paar Kratzer etwas ausmachen“, lachte sie auf. Sie griff wieder in ihre Tasche und holte erneut einen Upper hervor. Sie gab sich die dritte Dosis und gleich noch eine vierte hinterher.
 

Ihr Atem ging jetzt noch heftiger, sie stand vornüber gebeugt, Blut lief ihr aus den Wunden. Ihre blutige Hand färbte Kitetsus Griff rot. Sie sprang erneut auf Zoro zu, dieser zischte auf und parierte den Angriff.
 

Sie duckte sich unter ihm hinweg und kickte nach seinem Bein. Sie schaffte es, ihn zu Fall zu bringen. „Arroganter Kerl, was starrst du auf mich herab?“, fragte sie. Sie stach mit Kitetsu in Zoros linke Schulter. Der Schwertkämpfer zischte auf.
 

Primula zog erneut etwas aus ihrer Tasche. „Das sind Downer, wenn ich dir die alle gebe, stirbst du an einer Überdosis“, sie grinste, sie beugte sich runter und nahm ihm Wado-Ichi-Monji und Shuusui ebenfalls ab. Mit dem linken Fuß trat sie auf Zoros rechten Unterarm. Sie versenkte das Wado-Ichi-Monji darin, das Shuusui stieß sie dann in den linken Arm.
 

Zoro knurrte auf, dass sie zu so feigen Mitteln griff. „Du bist stärker als erwartet, da ich dich auf keinen Fall zu Meisterin Hel lassen kann, muss ich das eben so beenden. Ich mag so was eigentlich gar nicht, aber ich muss wohl einsehen, dass du viel, viel Stärker bist als ich. Hättest du eben ernst gemacht, hättest du mich locker töten können. Warum hast du gezögert?“
 

Primula sah zu ihm herab, Blut lief ihr aus den Mundwinkeln, sie hustete und drehte sich plötzlich zur Seite. Einige Schritte taumelte sie von Zoro weg, sie erbrach einen Schwall Blut. „Shit“, konnte er von ihr vernehmen. Keuchend und noch weiter blutend, kam sie wieder zu ihm. Ihre Augen waren komplett rot, die Adern in ihrer Sclera waren aufgeplatzt.
 

„Ist es das wert?“, fragte Zoro. „Für ein bisschen geliehene Kraft, deinen kompletten Körper zu ruinieren?“ – „Klappe, halt einfach die Klappe“, grummelte sie. Sie stieg über Zoro und setzte sich dann rittlings auf seine Brust. „Du hast doch keine Ahnung, für die Meisterin würde ich alles machen!“, sie zog die Kappe des ersten Autoinjektors ab. „Sie hat zu mir gehalten, also ist es doch ganz logisch, dass ich mein Leben für sie gebe!“ Sie jagte ihm den Injektor in den Hals und Zoro konnte spüren, wie sie ihm den Downer spritzte.
 

Ein benebeltes Gefühl breitete sich in seinem Körper aus. Er konnte spüren, wie sein Körper langsam taub wurde, die Schmerzen in seinen Armen und in seiner Schulter ließen nach. Er zischte leicht, das durfte nicht passieren, er würde nicht gegen diese Göre verlieren.
 

Primula bereitete den nächsten Injektor vor. „Weißt du, deine Meisterin ist ein ziemliches Miststück, der würde ich ja nicht folgen“, knurrte Zoro. – „Ich sagte, halt die Klappe!“, fauchte sie.
 

Das Blut, das ihr aus den Wunden lief verteilte sich über Zoros Brust, als sie ihm die zweite Downer-Dosis gab. Die Sicht des Schwertkämpfers verschwamm bereits, er spürte nun keinerlei Schmerzen mehr. Wenn er nur einen Arm frei hätte, nur einen, das würde ihm schon reichen.
 

Primula fummelte am dritten Autoinjektor rum, allerdings zitterten ihre Finger so stark, dass sie die Kappe nicht abziehen konnte. Wieder krampfte sie sich plötzlich zusammen. Sie beugte sich zur Seite und erbrach einen weiteren Schwall Blut. Das nutzte Zoro, auch wenn er seinen Körper kaum mehr bewegen konnte, musste er etwas tun!
 

Er riss die Beine hoch und versuchte damit, gegen sein Wado-Ichi-Monji zu treten, er musste den Arm freikriegen. Durch die Bewegung fiel Primula nach vorne sie riss dabei das Kitetsu aus seiner Schulter.
 

Auch wenn er etwas unkoordiniert war, schaffte er es, das Wado-Ichi-Monji wegzutreten. Er drehte sich schnell, Primula noch immer im Arm und griff nach Shuusui. Er drehte sich komplett herum und drückte nun seinerseits das Mädchen nach unten. Er bemerkte, dass er verdammt Glück hatte, dass sie nicht irgendwelche Sehnen erwischt hatte.
 

Er hielt ihr das Schwert an den Hals, seine Hand zitterte unglaublich, er konnte es kaum festhalten. Die Wirkung der Downer war echt heftig. Er sah zu Primula. Diese sah ihn mit großen, tränenverschleierten Augen an.
 

Zoro wusste, dass es dumm war, dass er nicht zögern durfte, dass sie ein Monster war, dass er sie töten musste … doch er zögerte eine einzige Sekunde lang. Er erkannte seine eigene Dummheit, als er spürte, wie sich ein weiterer Injektor in seinen Hals bohrte.
 

Der Schwertkämpfer konnte spüren, dass sein Herzschlag immer langsamer wurde. Der Griff um Shuusui lockerte sich, seine Augen verdrehten sich nach oben und er sackte schließlich zusammen.
 


 

Sabo, Koala, Garp, Bepo und Jean Bart hatten noch immer keine Fortschritte im Kampf gegen Garm erzielt. Dieser Köter konnte jeden ihrer Schläge oder Tritte einfach absorbieren. Seine Haut war elastisch wie Gummi.
 

„Was sollen wir gegen diesen Scheißkerl nur machen?“, zischte Sabo. Wenn er doch nur seine Teufelskräfte einsetzen könnte, dann würde er dieses Viech in Nullkommanichts zu Asche verbrennen.
 

„Wir müssen es irgendwie schaffen. Dummerweise ist keiner von uns ein Schwertkämpfer, bestimmt hätten Schnitte hier eine bessere Wirkung“, überlegte Koala. – „Wahrscheinlich hast du recht. Er kann jeden unserer Schläge absorbieren, ein Schwertkämpfer hätte hier wirklich bessere Chancen“, grummelte Garp.
 

„Für Zoro wäre der hier wahrscheinlich kein Problem gewesen, tja, aber wir mussten uns ja unbedingt vordrängeln“, schnaubte Sabo. „Jetzt müssen wir die Scheiße auch wieder ausbaden, so ein Mist aber auch“, Sabo wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.
 


 

Franky lag noch immer erschöpft neben dem Fenriswolf. Bisher schien dieser Köter auch k.o. zu bleiben. Was würde er jetzt nur für eine Cola geben? „Brauchst du die hier?“
 

Der Cyborg sah überrascht zu der Person, die ihm einen Sechserträger Cola hinhielt. Er hatte den Mann noch nie zuvor gesehen, aber die beiden Frauen kamen ihm bekannt vor. Das waren doch die, von denen Nami die Seestein-Ketten hatte.
 

„Die Vermillion Logistic Company ist stets zu diensten. Die Cola geht diesmal aufs Haus“, meinte der Mann. – Der Cyborg nahm die Cola dankend an und lud sich damit schnell wieder auf. – „Deine Freunde dort vorne, scheinen ein wenig in der Klemme zu sein. Du solltest mal hin und ihnen helfen, ein wenig Feuer könnte nicht schaden“, meinte er.
 

„Danke, aber wer bist du eigentlich?“, fragte Franky. – „Ach, nur ein alter Freund von Hel. Ich dachte, es wird mal wieder Zeit, sie ein wenig zu recht zu rücken. Wie sie die Dinge angeht, passt mir seit geraumer Zeit überhaupt nicht“, er seufzte ein wenig. „Gismara, Dagmara, kommt“, meinte er zu seinen Assistentinnen, wortlos folgten sie ihm ins Innere.
 


 

Luffy hatte nun endlich die dritte Ebene erreicht. Er war in Hels Privaträumen. Als er aus dem Fahrstuhl trat, stand er in einer Art Foyer, es gab nur zwei weitere Türen. Hinter beiden Türen konnte er Präsenzen vernehmen. Hinter der großen Flügeltür befanden sich drei Personen, hinter der wesentlich kleineren lediglich eine.
 

Er steuerte auf die kleinere Tür zu, denn dort befand sich unverwechselbar Hel. Er trat die Tür auf, der Raum dahinter war eine Art Kontrollraum. Viele Monitore befanden sich hier, die jeden Winkel des Gebäudes und auch der Insel überblickten.
 

Hel saß vor den Monitoren, natürlich war sie nicht im Mindesten überrascht, dass er jetzt hier war. „Ah, du bist spät“, war alles, was sie sagte.
 

Luffy schoss sofort auf sie zu. „Du verdammtes Miststück!“, er holte aus und verpasste ihr einen Kinnhaken. Sie machte keinerlei Anstalten, diesen Abzuwehren.
 

„Au, das tut ja weh“, kam es im Nachhinein nur von ihr. „Weißt du, Luffy, es ist schön, dich in deiner männlichen Form zu sehen“, sie grinste ihn an. „Ich hatte ja so gehofft, dass Gesche dich zu mir bringen würde, aber Giovanni dieser kleine Verräter, musste mir das ja unbedingt kaputt machen“, sie seufzte. „Was machen die Babys? Geht’s ihnen gut?“
 

„Halt deine verdammte Klappe!“, schrie Luffy sie an. „Ich werde dich fertig machen, du wirst für alles hier büßen! Du hast uns ausgenutzt, unsere DNS dafür benutzt, um Kindern so etwas anzutun, du bist echt das Letzte!“
 

„Hey, ich sitze direkt neben dir, du brauchst nicht so zu schreien“, kam es ein wenig gelangweilt von Hel. – Durch ihr offensichtliches Desinteresse wurde Luffy nur noch wütender, das konnte doch nicht ihr Ernst sein. Er packte sie am Kragen und zog sie zu sich ran. „Hör mir gefälligst zu, wenn ich mit dir rede!“
 

Ihre kalten blauen Augen richteten sich auf Luffy. Ihre Augen waren wie aus dem Totenreich höchstpersönlich. Keinerlei Glanz war in ihnen. Sie betrachtete Luffy mit einem Blick, der nicht einmal wirklich Hass war. Es war so, als betrachte sie ein nerviges Insekt und keinen Menschen. „Halt die Klappe, Kleiner. Wenn du nichts Besseres zu sagen hast, dann lass mich sehen, wie dein Kumpel von meiner süßen Primula getötet wird“, sie deutete auf den Monitor.
 

Luffy keuchte auf, als er erkannte, dass das Mädchen Zoro tatsächlich besiegt hatte. Sie stand über ihm, auch wenn sie über und über mit Blut besudelt war, auf dem Bildschirm konnte Luffy nicht erkennen, ob es ihr eigenes oder Zoros Blut war.
 

Sie nahm das Wado-Ichi-Monji an sich, Zoro lag regungslos auf dem Rücken. „Nein! Beweg dich endlich, Zoro!“, knurrte Luffy den Monitor an. „Lass dich von so einem Mädel nicht einfach unterkriegen!“
 

„Zu schade, dass er dich nicht hören kann …“, ein überraschter Ausdruck trat in ihre Augen, als plötzlich Nami auf Primula zugelaufen kam. Sie schaltete den Ton an und zischte auf. – „Lass deine Finger von ihm!“, Nami und Killer waren aufgetaucht. Von Giovanni und Santiago war nirgendwo etwas zu sehen.
 

„Dieses Biest“, brummte Hel. Sie betätigte einen Knopf und ein lauter Buzzer ertönte. – „Lass den Scheiß!“, Luffy holte aus und verpasste ihr noch einen Kinnhaken.
 

„Kannst du das mal lassen? Das ist nervig“, meinte Hel. „Hör zu, Luffy, ich verstehe ja, dass du aufgebracht bist, aber Gewalt ist auch keine Lösung.“ – „Hör auf, mich zu verarschen!“, schrie er sie an. – „Das macht aber so viel Spaß“, sie stieß die Luft aus.
 

„Ich werde dich fertig machen, Hel, du wirst nie wieder Kinder verletzen“, knurrte Luffy und holte wieder zum Schlag aus. – „Tu dir keinen Zwang an“, Hel sah ihn aus den Augenwinkeln heraus an. „Allerdings wird es nichts nützen, wenn du mich nur K.O. schlägst …“, sie drehte sich jetzt ganz zu ihm um. Sie fing die Hand, mit der er ihr eine verpassen wollte, ab und stand dann auf, sie zog Luffy zu sich. „… ich werde immer und immer wieder kommen. Du kannst die ganze Insel hier zerstören und mich verprügeln wie du willst. Sobald du weg bist, werde ich es eben wieder erneut aufbauen. Und noch mehr Kinder finden, noch mehr Kinder quälen. Ich hab genug Geld, um alles wieder aufzubauen, ich hab genug Helferlein, die bereitwillig über Leichen gehen, um mir zu dienen. Und ich habe genug Kontakte, um schnell wieder an sämtliche Teufelskräfte zu kommen. Du siehst also, wenn du mich nur ausknockst, wird das überhaupt nichts bringen“, ihr teuflisches Grinsen verbreiterte sich. „Also bleibt nur eins, was du tun kannst. Töte mich, Luffy. Töte mich und du bist alle sorgen los. Die Kinder hier, wirst du allerdings nicht mehr retten können. Sobald sie keine Drogen mehr bekommen, werden sie elendig verrecken.“
 

Luffy zischte auf. Er wollte niemanden töten, auch nicht, wenn es sich dabei um so ein Miststück handelte. Allerdings wollte er auch nicht, dass diese ganze Hölle von vorne begann. „Hm, du zögerst. Kannst du mich nicht töten? Hast du dazu nicht die Eier?“, kam es gehässig von ihr. „Aber es ist sowieso gleich zu spät. Schau“, sie deutete auf den Monitor.
 


 

Nami hieb mit dem Klima-Taktstock nach Primula. Diese war durch die Überdosis der Upper viel zu ausgelaugt, um sich dagegen wehren zu können. Die Navigatorin schleuderte sie fort und kniete sich dann sofort zu Zoro. „Miststück, was hast du ihm gespritzt?“, wollte sie wissen.
 

„Downer, er wird an einer Überdosis sterben. Aber keine Angst, das wird nicht schmerzhaft für ihn“, antwortete Primula keuchend. „Allerdings ist gleich sowieso alles egal, Nidhöggr wird erwachen, die Meisterin gab das Zeichen. Ihr solltet rennen. Jetzt!“, Primula lachte auf, sie war an der Wand zusammengesackt.
 

„Wir sollten machen, dass wir hier rauskommen. Ich hab ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache“, murmelte Killer. Er war ziemlich angespannt. Etwas stimmte hier ganz und gar nicht. – „Du hast recht, nehmen wir Zoro und überlassen den Rest Luffy“, Nami hob Zoro auf, während Killer die Schwerter aufsammelte. „Wir müssen uns beeilen, der Ausgang ist verschlossen, Giovanni hat uns zwar den Weg zum zweiten Ausgang geschildert, aber ob der jetzt noch auf ist …“ Sie schüttelte den Kopf, daran konnte sie jetzt nicht denken, selbst wenn er verschlossen war, irgendwie würden sie schon hier rauskommen.
 


 

Sanji und Rhea hetzten durch die Gänge. „Du musst unbedingt vorlaufen, du musst doch die Medikamente zum Schiff bringen. Du kannst nicht auf mich warten“, versuchte Rhea ihn zu überzeugen. „Ich werde zu Carna gehen und mich dort mit Giovanni treffen. Wir werden sehen, was wir für sie tun können, aber das ist nicht deine Angelegenheit. Also lauf jetzt!“
 

„Ich kann doch eine Frau nicht einfach so alleine lassen. Ich werde dich zu deiner Tochter bringen. Wir werden auch euch beide retten, wir werden einen Weg finden“, Sanji versuchte überzeugt zu klingen.
 

„Das ist unsinnig, du hast uns gegenüber keinerlei Verpflichtungen. Geh jetzt, sonst wird es für dich nur noch schwieriger, nach draußen zu kommen, ich bitte dich!“, sie sah ihn eindringlich an.
 

Sanji war hin und her gerissen. Er wusste, dass er zurück zum Schiff musste, er hatte immerhin eine wichtige Aufgabe, aber trotzdem wollte er Rhea nicht einfach so alleine lassen. Er konnte es einfach nicht.
 

„Geh jetzt oder ich werde dich dazu zwingen müssen“, versuchte es Rhea erneut. „Ich werde meine Teufelskräfte benutzen, wenn du nicht gleich verschwindest!“ – „Dann musst du mich wohl umbringen“, war alles was Sanji erwiderte.
 

„Warum bist du nur so widerspenstig?“, fragte Rhea. – „Tut mir Leid, aber ich kann einfach keine Frau im Stich lassen.“ – Rhea schüttelte den Kopf, beließ es dann aber dabei.
 


 

Sabo wich erneut den Zähnen Garms aus. „Verdammt, das ist echt unschön“, brummte er erneut. Er schlug mit seiner Haki-Klaue auf Garms Schädel ein, doch dieser reagierte nicht einmal.
 

„Franky Fireball!“, ertönte es und plötzlich wurde Garm von einem riesigen Feuerball eingehüllt. Sabo, Koala, Garp, Bepo und Jean Bart sprangen überrascht zurück. – „Hey, Franky!“, rief Koala, sie lief auf den Cyborg zu. „Du bist wieder zurück?“
 

„Ja, ich hab den Wolf besiegt und der eine Typ meinte, ich sollte euch helfen. Da bin ich ja noch SUPER-rechtzeitig gekommen“, er hob seine Arme an und posierte.
 

Ein Schrei ertönte, als Garm nun vollkommen von Feuer umgeben war. Der Hund bäumte sich auf und schüttelte den Kopf wie wild umher. Plötzlich brach etwas aus dem Maul des Hundes.
 

Es war Gjöll, dieser sah ziemlich mitgenommen aus. Er keuchte und schwarze Fäden waberten um ihn herum, die ihn zusammenflickten. Seine Kleidung war durch die Fusion und jetzt wohl auch durch das Feuer komplett zerstört worden.
 

Seine Haut wirkte seltsam, fast so wie Pergamentpapier. Man konnte erkennen, dass sich unter der Haut schwarze Adern lang zogen. Zudem sah man, auf Grund der fehlenden Kleidung, dass der Homunkulus vollkommen geschlechtslos war.
 

Während Garm jämmerlich verbrannte, hatte sich Gjöll wieder regeneriert. Er schien noch wütender als zuvor zu sein. „Das werdet ihr mir büßen! So schnell sterbe ich nicht, das werdet ihr schon noch sehen. Ich bring euch um!“, mit einem wütenden Schrei stürmte er auf Koala zu. „Gib mir dein Leben im Austausch für die, die ihr zerstört habt!“
 

Er war schnell, Koala konnte ihn kaum abwehren, als er mit voller Wucht auf sie zusprang. Sie verpasste ihm einen Schlag in die Magengegend, ihre Hand drang dabei jedoch einfach durch seinen Körper hindurch, da war absolut kein Widerstand vorhanden. Sie kam auf der anderen Seite seines Körpers wieder zum Vorschein, sie war mit der schwarzen Flüssigkeit überzogen.
 

Gjölls Finger gruben sich in ihre Schulter und seine Beine schlangen sich um Koalas Taille. „Gibt mir dein Leben!“, er öffnete den Mund, wobei die dünne Haut an den Mundwinkeln sogar einriss. Er hängte seinen Kiefer komplett aus und die Haut zerriss bis zu den Wangen.
 

„Hiiiiiii! Geh weg!“, stieß Koala aus. Sie versuchte ihn zu packen und von sich weg zu schleudern, aber ihre Hände konnten nichts ausrichten, Gjölls Haut riss an den stellen, an denen sie ihn packen wollte.
 

Sabo war sofort an ihrer Seite und riss ebenfalls an Gjöll doch es hatte wieder keinen Effekt. Gjöll schoss auf Koala zu, er legte den Kopf schief und legte seinen Mund über ihren, Koala spürte in der Sekunde, wie ihr schwindelig wurde. Es war, als ob er etwas aus ihr heraussog … Als würde er ihr mit diesem ‚Kuss‘ das Leben aus dem Körper saugen. Vielleicht war es das auch. Er verleibte sich ihr Leben ein, als Strafe, dass sie ihm welche von seinen genommen hatten.
 

Koala suchte mit den Augen die Umgebung ab, sie konnte erkennen, wie die anderen panisch versuchten, den Homunkulus von ihr los zu kriegen. Aber das würde nichts verändern, sie würden ihn nicht zu fassen bekommen.
 

Sie drehte sich leicht und entdeckte den großen, brennenden Haufen, der einmal Garm gewesen war. Vielleicht, würde das ja funktionieren. Sie setzte sich mühsam in Bewegung. Sie hatte ihre Hände aus Gjölls Körper gezogen und sie stattdessen um den Homunkulus gelegt. So war es einfacher für sie, ihn zu tragen.
 

Mit ganzer Kraft steuerte sie auf den brennenden Hund zu, der Gestank war abscheulich, sie hatte noch nie etwas Widerlicheres gerochen. Sie stand vor Garm, die Hitze des Feuers schlug ihr entgegen. Gjöll hatte anscheinend auch mitgekriegt, was sie vorhatte. Allerdings konnte er sich in diesem Moment nicht von ihr lösen, wenn er einmal angefangen hatte, das Leben aus anderen herauszusaugen, dann musste er es auch beenden.
 

Koala ließ sich ohne großes Zögern nach vorne, direkt in die heißen Flammen fallen. Sie spürte, wie ihre Haut umgehend verbrannte. Es tat höllisch weh, aber anscheinend hatte es den gewünschten Effekt. Gjölls Mund löste sich von ihrem. Er schrie gepeinigt auf. Das Feuer war für ihn anscheinend noch schlimmer, als für sie.
 

Der Kleine wand und zappelte in ihren Armen, das Feuer fraß sich durch seinen Körper so lange bis er ganz still wurde. Seine verkohlten Gliedmaßen hingen schlaff hinab.
 

Unter Schmerzen richtete sich Koala auf. Sie konnte nur undeutlich die Schreie der anderen wahrnehmen. Sabo versuchte sie aus dem Feuer zu ziehen. Nur dank seiner Hilfe konnte sie sich aufrichten, noch immer Gjöll in den Armen. Aber auch ihre Kleidung hatte Feuer gefangen. Ihr Blick huschte zum See.
 

Bevor einer sie aufhalten konnte, war sie schon losgelaufen. Es war dumm, in ein Gewässer zu springen, das von einer gigantischen Schlange behaust wurde, aber das Feuer raubte ihr die Fähigkeit, klar zu denken, sie musste es löschen und zwar umgehend!
 

Sie hatte es zum Glück nicht weit, sie sprang vom Ufer und landete wenige Sekunden später in den Fluten. Selbst hier ganz am äußersten Rande des Sees war das Wasser schon ziemlich tief.
 

Es war wie ein Schock, als sie vom eisigen Wasser umschlossen wurde. Ihre verbrannten Arme und Beine – die einzigen Körperteile, die wirklich ernsthafte Verbrennungen erlitten hatten, der Rest ihres Körper war von Gjöll abgeschirmt wurden – schmerzten ungeheuerlich. Sie versuchte zwar die Luft anzuhalten, aber sie konnte es nicht. Es war einfach zu viel.
 


 

Sanji und Rhea waren bei den Zellen angelangt. Der Smutje hatte sich nicht davon abbringen lassen und war ihr weiterhin gefolgt. „Giovanni!“, rief Rhea, als sie ihren Mann sah. Er und Santiago waren ebenfalls gerade erst angekommen.
 

Sie warf sich ihm in die Arme. „Es tut mir so Leid, ich konnte nichts tun“, jammerte sie. – „Schon gut, mach dir darum mal keine Sorgen, wichtiger ist, dass wir jetzt von hier verschwinden!“, Giovanni sah zu Sanji. „Was machst du noch hier? Wenn du die Drogen hast, dann hau ab verdammt. Nidhöggr wird jeden Moment auftauchen. Wenn du dich jetzt beeilst kommst du hier vielleicht noch lebend raus“, wies er ihn an.
 

„Ich wollte nur sichergehen, das Rhea hier heile ankommt“, meinte Sanji. Er drehte sich um und lief in die Richtung, in der sich der zweite Ausgang befand.
 

Giovanni öffnete die Tür zu Carnas Zelle. Er hasste diesen Ort, mehr als alles andere. Er betrat den dunklen Raum und erblickte sofort seine Tochter. Sie lag in ihrem Bett, alles sah normal aus.
 

Carna drehte den Kopf zu ihnen um. „Papa … du bist da, wie schön“, sprach sie. Ihre Stimme war kaum zum Aushalten. Giovanni, Santiago und Rhea keuchten auf, als die Schallwellen sie trafen. Die hohen Frequenzen schmerzen sie in den Ohren.
 

„Alles ist gut, Schätzchen, jetzt ist alles gut“, antwortete Giovanni, er schaffte es, dabei relativ normal zu klingen. Er wollte seiner Tochter nicht zeigen, wie schlimm ihre Stimme zu ertragen war.
 

Er ging auf sie zu, ihr Körper war so abgemagert, sie wog kaum mehr als zwanzig Kilo, dass sie überhaupt noch lebte …
 

Rhea fing an zu weinen. Sie wusste, dass ihre Tochter litt, sie sah sie jeden Tag und immer weinte sie, dass sie solche Schmerzen hatte. Und je mehr sie weinte, desto schlimmer wurden die Schmerzen.
 

Carna hatte die gleichen Fähigkeiten wie ihre Mutter, es hatte ziemlich gut funktioniert, ihr die Fake-Kräfte zu übertragen, da die beiden blutsverwandt waren. Doch sie unterschieden sich in einem Punkt. Rhea war gegen ihre eignen Kräfte immun, sie verletzte sich also nicht selbst damit, wenn sie ohne den Schutz von Seesteinen sprach. Bei Carna allerdings war diese Immunität nicht vorhanden, sobald sie sprach, oder auch nur einen einzigen Laut von sich gab, verletzte sie sich selbst damit.
 

„Alles wird gut“, murmelte Giovanni noch einmal. Rhea trat an das Bett heran, während Santiago den Raum verließ, er fühlte sich fehl am Platz. Er wartete vor der Tür und passte auf, dass keines von Hels Spielzeugen aufkreuzte.
 

Er biss die Zähne zusammen, als er einen Schuss hörte, für einige Sekunden schloss der die Augen. Giovanni und Rhea traten aus dem Raum, Giovanni hatte eine ausdruckslose Miene aufgesetzt, während Rheas Augen gerötet waren.
 

„Lass uns gehen“, kam es monoton von Giovanni. – „Aye …“, antwortete Santiago nur.
 


 

Sanji hatte den Ausgang relativ zügig gefunden, ungefähr zur gleichen Zeit waren auch Nami, Killer und Zoro dort angekommen. „Scheiße, was ist denn mit dem passiert?“, wollte der Smutje wissen. – „Dieses Biest hat ihn mit ihren Downern vergiftet, wir müssen aber jetzt erst einmal schnell hier raus“, erklärte Nami knapp. „Hast du die Medikamente?“
 

„Ja, hab ich.“ Die Gruppe machte sich auf den Weg. Sie passierten die Tore und standen wieder im Freien. Sie waren wieder auf einer höheren Ebene. „Scheint, als hätte Franky dieses Hündchen erledigt“, brummte Sanji, der auf den regungslosen Fenriswolf starrte, der zu Füßen des Berges lag.
 

„Gut so, aber wir müssen trotzdem schnell weiter. Bis wir das Ufer erreichen dauert es noch ein ganz schönes Stück. Im Schritttempo haben wir immerhin über eine Stunde gebraucht!“, erinnerte Killer sie. „Und wenn die hier tatsächlich irgendso ein Ding freigelassen hat, dann will ich lieber nicht hier sein, wenn es auftaucht.“
 

„Recht hast du, drei übergroße Tiere sind mehr als genug für einen Tag“, stimmte Nami zu. Sie rückte Zoro auf ihren Schultern einmal zurecht und machte sich dann daran, den Berg hinunter zu steigen.
 

Die Gruppe stoppte, als sie ein verdammt unheimliches Grollen hörten. „Das klingt gar nicht gut und auch nicht sonderlich freundlich“, Sanji drehte sich um. „Shit … Lauft!“, rief er den anderen zu.
 

Ein riesiges, langes Etwas stieg aus dem Baum empor, er brach durch die Wurzeln und schoss direkt auf die Gruppe zu.
 


 

Koala hustete, als das Wasser ihre Lungen verließ. Sie kam langsam wieder zu sich. Sie konnte ihre Arme und Beine kaum fühlen. Sie öffnete die Augen und konnte Sabo erkennen. „Du bist endlich aufgewacht! Ich dachte schon, du würdest sterben. Was hast du dir dabei gedacht, dich einfach ins Feuer und dann in den See zu schmeißen?“, er klang unglaublich verzweifelt.
 

„Tut mir Leid … aber ich hatte nicht mehr viele Möglichkeiten“, antwortete sie. Ihr Kopf lag auf Sabos Oberschenkeln. Ihre Augen weiteten sich, als sie spürte, wie etwas Nasses auf ihr Gesicht tropfte. „He, hör auf zu weinen, alles okay“, kam es schwach von ihr. Sie hob einen Arm an – obwohl es sie sehr schmerzte – und tätschelte Sabo am Kopf.
 

Sabo hatte die Zähne zusammen gebissen, er war so maßlos erleichtert, dass es Koala einigermaßen gut ging. „Was ist mit Gjöll?“, wollte sie wissen.
 

Es blieb für einige Sekunden still, ehe Garp auf sie zukam. Er hatte Koalas Hut auf dem Arm, darin lag anscheinend etwas. „Na ja …“, setzte er an. Er kniete sich neben Koala und hielt ihr den Hut hin. Ein winziges Baby lag darin, es war höchstens zehn Zentimeter groß, es schien zu schlafen. „Das hattest du im Arm, als wir dich hoch geholt hatten. Ich schätze mal, das sind die Überreste von ihm.“
 

„Was machen wir damit?“, wollte sie wissen, sie betrachtete das kleine Wesen, seine Haut war ganz seltsam, wie Pergamentpapier, schwarze, feine Striche waren zu sehen, wahrscheinlich die Adern.
 

„Ich würde es wegschmeißen, wer weiß, ob es sich nicht noch einmal erholt …“, brummte Sabo, er sah das Ding voller Hass an. – „Ich glaub nicht, dass es noch einmal so wird wie eben. Es hat wohl seine ganze Energie verbraucht …“, Garp sah auf den Homunkulus.
 

Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als ein riesiges Monster aus Yggdrasil hervor kam. Es war ein schlangenähnlicher, violetter Drache. Er hatte ein Horn in der Mitte des Kopfes und bedrohliche rote Augen. Er war zwar deutlich kleiner als Jörmungandr, aber dennoch riesig und mindestens genauso bedrohlich.
 

Sabo beeilte sich, Koala aufzuheben. „Schnell wir müssen zum U-Boot zurück!“, rief Bepo, er winkte den anderen zu, dass sie hinmachen sollten. Die Gruppe setzte sich in Bewegung, sie mussten es unbedingt schaffen, von hier weg zu kommen.
 

Der Drache stieg noch weiter empor und fing an zu Brüllen, danach stürzte er sich auf etwas, das sich am Fuße des Berges befand.
 


 

Nami, Killer und Sanji konnten dem riesigen Maul irgendwie ausweichen. Die Druckwelle, die der Drache verursachte, schleuderte sie dabei allerdings in alle Richtungen. Nami und Zoro landeten im Wasser. Die Navigatorin hatte Schwierigkeiten, den bewusstlosen Schwertkämpfer festzuhalten.
 

Sie wusste nur, dass sie hier unbedingt raus musste, Jörmungandr war schließlich auch noch hier. Sie packte Zoro fester am Kragen und beeilte sich, wieder an die Oberfläche zu kommen.
 

Allerdings war es bereits zu spät, Jörmungandr hatte sie entdeckt. Nami sah, wie der riesige Kopf der Weltenschlange auf sie zuraste. Ihre Augen waren schockgeweitet, sie musste irgendetwas tun oder sie würden hier sterben.
 

Ohne darüber nachzudenken griff sie nach ihrem Klima-Taktstock. Sie achtete nicht direkt darauf, was sie machte, sie war in Panik, sie konnte ihn unter Wasser auch kaum richtig einsetzen. Irgendwie schaffte sie das Gust Sword einzusetzen. Sie richtete diese Attacke aber nicht gegen Jörmungandr, dass das nicht funktionieren würde, war ihr schon klar. Sie nutzte den Wind, der sich selbst unter Wasser explosionsartig ausbreitete, um sich damit außer Reichweite des Mauls zu katapultieren.
 

Sie schaffte es so, samt Zoro, bis zum anderen Ufer. Jörmungandr schoss an ihr vorbei. Die Schlange war zu groß um auf diesem kleinen Fleckchen umdrehen zu können, weshalb sie noch eine weitere Runde um den Berg drehen musste. Diese Chance nutzte Nami, um sich und Zoro in Sicherheit zu bringen.
 

Die Navigatorin kletterte ans Ufer und zog den Schwertkämpfer weiter mit sich. Sie warf ihn sich erneut über die Schulter und setzte ihren Weg fort. Sie hatte keine Zeit auf die anderen zu warten. Sie wusste, dass Killer und Sanji stark waren, sie würden das schon irgendwie schaffen. Sie selbst musste jetzt erst mal Zoro in Sicherheit bringen.
 


 

Killer war auf der Gjallarbrú gelandet. Er sah sich immer noch Nidhöggr gegenüber. „Scheiße“, knurrte er, als er dem Maul auswich. Der Drache stürzte sich auf die Brücke und zerstörte sie dabei teilweise. Der Massaker-Soldat sah zu, dass er hier weg kam. Er fluchte, da er nach wie vor Zoros Schwerter mit rumschleppen musste.
 

Nidhöggr brüllte auf. Dieses Brüllen war so laut, dass Killer fast davon paralysiert wurde. Es tat unheimlich in den Ohren weh. Er biss die Zähne zusammen und lief weiter. Er durfte sich nicht von diesem Ding fangen lassen!
 

Der Drache stieg wieder empor und schoss sofort auf Killer zu. Er schlug wenige Meter vor dem Piraten erneut in die Brücke ein. „Verdammt!“, Killer wich zurück. Nidhöggr tauchte ins Wasser und kam auf der anderen Seite der Brücke wieder hoch. Killer sah diesem Viech jetzt direkt in die Augen.
 

„Oi, Killer!“, rief Sanji, der Smutje kam mittels seines Sky Walks angeflogen, er hatte noch immer beide Koffer in den Händen. Er sauste auf den Massaker-Soldat zu, dieser streckte einen Arm aus und griff nach Sanji.
 

Er hielt sich an dem Smutje fest und gemeinsam brachte er sie in die Lüfte. Zwar war es etwas anstrengender mit dem zusätzlichen Gewicht, aber Sanji konnte jetzt nicht darüber nachdenken. „Pass auf!“, rief Killer. Gerade noch rechtzeitig konnte Sanji dem Maul Jörmungandrs ausweichen.
 

Allerdings streifte die Schnauze der Schlange Killer am Bein, weshalb die beiden außer Kontrolle gerieten. „Scheiße!“, stieß Killer aus, als ihm eines dieser verdammten Schwerter aus der Hand rutschte. Wado-Ichi-Monji fiel in die Tiefe und versank in den tosenden Fluten.
 

Sanji bemerkte es. Er wusste, dass Zoro sie dafür umbringen würde, allerdings hatte er auch nicht das Bedürfnis, jetzt hinterher zu springen, sie mussten sich in Sicherheit bringen! Sanji flog weiter und landete schließlich am anderen Ende des Ufers.
 

„Wir müssen weiter. Vergessen wir das Schwert, das finden wir eh nicht wieder“, knurrte der Koch. Es passte ihm überhaupt nicht, das Schwert zurückzulassen, obgleich sie sich eigentlich überhaupt nicht verstanden, hatte ihm Zoro einmal die Geschichte dahinter erzählt. Er wusste, dass ihm das Wado-Ichi-Monji mehr als alles andere bedeutete. Aber er war nicht so lebensmüde, es jetzt extra noch zu holen.
 

Die beiden liefen weiter, Sanji hatte durch sein Kenbunshoku gemerkt, dass Nami es bereits raus geschafft hatte. Jetzt war nur noch Luffy im Inneren der Insel. Ob er es ebenfalls schaffen würde?
 


 

Luffy starrte auf den Monitor, dieses Ding war ja gigantisch. Das sah überhaupt nicht gut aus. „Mein Baby“, kicherte Hel. „Ist Nidhöggr nicht herzallerliebst?“ – „Halt es auf! Du bist ja echt krank, warum tust du das?“
 

„Aufhalten? Wie käme ich denn dazu? Nein, das lass ich mal schön bleiben“, sie kicherte. „Und warum ich das tue? Hm, na, für den Mann, den ich liebe natürlich! Wenn ich diese Fake-Teufelskräfte erst einmal perfektioniert habe, dann muss er meine Liebe einfach anerkennen. Dann wird er erkennen, dass ich die beste bin“, sie hatte einen schwärmenden Ausdruck auf dem Gesicht.
 

Vollkommen fassungslos starrte Luffy sie an. „Oi … das ist doch wohl ein Scherz … für den Mann, den du liebst? Deswegen lässt du all diese Kinder leiden?“, seine Stimme und sein gesamter Körper zitterten – vor Wut allerdings. „Was stimmt mit dir nicht?“
 

„Mit mir stimmt alles, mit euch nur nicht“, sie hatte einen abfälligen Ton. Danach seufzte sie auf. „Schau, ich werde Nidhöggr jetzt befehlen, dass er die Schiffe, die sich außerhalb der Insel befinden, angreifen soll. Ich werde deine Freunde, deinen Geliebten und allen voran, deine Babys umbringen. Nidhöggr wird sie fressen und du wirst sie nie wieder sehen. Deshalb musst du dich jetzt entscheiden, was du tun willst.“
 

Luffy starrte sie wütender als je zu vor an. Es war ein absolut rotes Tuch für ihn, wenn jemand auch nur daran dachte, seinen Babys etwas anzutun. – „Erstens: Du kannst mich jetzt töten, dann bist du alle Probleme los, die Kinder werden zwar trotzdem sterben, aber es werden keine weiteren Kinder mehr entführt und so weiter. Allerdings …“, sie betätigte einen weiteren Knopf und ein weiterer, lauter Summton ertönte. Im selben Augenblick änderte Nidhöggr seine Richtung, er steuerte auf das Meer zu. „… wird dann niemand mehr Nidhöggr aufhalten können. Ich bin die einzige, die ihn jetzt noch zurückhalten kann. Selbst wenn du es schaffst, mich zu töten und irgendwie unbeschadet die Insel zu verlassen, ist dann bereits alles zu spät. Du brauchst, wenn du schnell bist, dreizehn Minuten um von hier bis nach oben zu Yggdrasil zu kommen, und wenn du mit vollem Tempo rennst, brauchst du immer noch zirka 25 Minuten, aber auch nur, wenn du durchweg dein Tempo halten kannst. Nidhöggr wird in sechs Minuten die Schiffe erreicht haben, also keine Chance, dass du ihn noch einholst.“
 

Luffy ballte die Hand zur Faust, nein, das war definitiv keine Option. Er musste sie erst dazu bringen, dieses Drachenviech zu stoppen. Ansonsten waren alle tot! „Die zweite Option ist, dass du jetzt verschwindest. Du lässt mich in Ruhe und ich versichere dir, dass ich den Angriff abbrechen werde. Du gehst und lässt mich in Frieden, deine Freunde werden leben und du kannst ein glückliches Leben mit deinem Loverboy und deinen beiden zauberhaften Babys führen. Allerdings werde ich dafür weiter machen, ich werde weiterhin Kinder zu mir holen und meine Forschungen perfektionieren. Na, was sagst du? Ist das nicht ein guter Deal?“
 

„Du spinnst ja, zumal ich dir nicht vertrauen kann, wer garantiert mir, dass du uns dann nicht noch mal angreifst?“ – „Tja, du hast keine Garantie. Du wirst wohl einfach darauf vertrauen müssen, dass ich mein Wort halte“, ein boshaftes Grinsen zog sich über ihr Gesicht. „Aber sag ehrlich, ist es dir das wert? Ich müsste bei diesem Deal keine Sekunde überlegen. Wenn das Leben meiner eigenen Kinder gegen das von unzähligen fremden Kindern auf dem Spiel stände, dann würde ich immer nur zu meinen Kindern halten. Was interessieren dich die Blagen von anderen Leuten? Die sind doch nicht dein Problem. Komm schon, kümmern dich deine Kinder echt so wenig, dass du groß darüber nachdenken musst?“
 

Luffy biss die Zähne zusammen. Diese Frau trieb ihn in den Wahnsinn. Was sollte er machen? Er konnte ihr nicht vertrauen, aber wenn sie wirklich die einzige war, die diesen Drachen aufhalten konnte … Musste er sie etwa wirklich gehen lassen? Ihr Ton war so abfällig, sie verspottete ihn, er konnte es fast nicht ertragen. Dieses Grinsen in ihrem Gesicht.
 

„Dir bleibt leider nicht ewig Zeit, entscheide dich, wenn ich bis drei gezählt habe, verfällt mein Angebot“, stichelte sie. „Eins … zwei …“, sie ließ ihm wohl absichtlich noch etwas Zeit. Luffy sah sie wütend an, er hob den Arm, seine Hand zur Faust geballt. Diese ganze Situation machte ihn so wütend.
 

„Hör auf, Junge“, meinte da eine bekannte Stimme. Luffy schnellte herum und konnte seinen Augen nicht trauen. Hinter ihm stand Floyd, zusammen mit seinen gruseligen Assistentinnen.
 

Hel reagierte ebenfalls mehr als geschockt. Ihre Augen weiteten sich. „Floyd! Was machst du denn hier?“, ihre Stimme war seltsam zittrig. – „Ich bin hier, um diesen Wahnsinn zu beenden. Du rufst jetzt auf der Stelle Nidhöggr zurück und erlaubst den anderen, die Insel unbeschadet zu verlassen.“
 

Luffy wandte sich überrascht zu Hel, diese wirkte noch immer erschüttert. „Okay, wenn du das möchtest“, sie drückte erneut einen Knopf, ein weiteres Summen ertönte und Luffy konnte erkennen, das Nidhöggr aufhörte, sich zu bewegen. Er schwebte auf der Stelle und rührte sich keinen Millimeter mehr.
 


 

Shachi und Penguin konnten ihren Augen kaum trauen, als sie diesen riesigen Drachen am Himmel sahen, was zur Hölle war das nur für ein Viech? Gegen so etwas mussten die anderen kämpfen? Die beiden waren heilfroh, dass sie nicht mit auf die Insel gehen mussten.
 

Sie überlegten einige Zeit, ob sie nicht lieber untertauchen sollten, damit sie nicht entdeckt worden, aber bevor sie zur Tat schreiten konnten, sahen sie die Gruppe um Sabo auf das U-Boot zukommen. Sie öffneten schnell die Tür und ließen die Gruppe hinein. „Schnell, sie muss behandelt werden“, rief Sabo.
 

„Klar, bring sie runter in den OP-Raum. Wir können derzeit zwar nicht viel machen, aber wir können ihr etwas gegen die Schmerzen geben. Wo sind die anderen?“, wollte Penguin wissen. – „Wissen wir nicht, wir wurden getrennt“, Sabo hetzte hinter Penguin die Gänge entlang, er fluchte innerlich, als ihm klar wurde, dass sie jetzt noch auf die anderen warten mussten. Koala musste unbedingt behandelt werden, aber sie konnten noch nicht ablegen, das war zum Kotzen.
 

Garp kam ebenfalls hinter ihnen her, den Homunkulus noch immer in Koalas Hut auf dem Arm. „Hey, habt ihr irgendwas, wo wir das hier reinlegen können?“, fragte er Shachi. Dieser betrachtete mit geweiteten Augen das Baby. – „Was ist das? Das ist ja winzig“, kam es erstaunt von ihm.
 

„Ein Homunkulus. Er hat uns angegriffen, als ihm die Energie ausging, ist es hierzu geworden“, erklärte Garp. – „Hm, wir haben noch den Inkubator, dort können wir es reinlegen“, er streckte die Arme aus und Garp gab ihm den Homunkulus. Shachi steuerte auf einen anderen Raum zu und legte das Baby dann in den Inkubator. Er wusste nicht, in wie weit sich ein Homunkulus von einem Menschen unterschied, weshalb er ihn so einstellte, als wenn es sich um ein menschliches Baby handelte.
 

Bepo unterdessen, war noch immer auf dem Deck, er war panisch, als der Drache immer näher kam. Die anderen mussten sich beeilen, wenn der Drache sie erreicht hatte, dann war alles zu spät.
 

Allerdings stockte er plötzlich, Nidhöggr hielt an und bewegte sich nicht mehr. Bepo stutzte, was war denn jetzt los? „Hey!“, konnte er da Namis Stimme vernehmen. Sie kam angehetzt, Zoro halb tragend, halb hinter sich herschleifend. Sie war vollkommen außer Atem und am Ende ihrer Kräfte. Bepo sprang ans Ufer zurück und half ihr dabei, Zoro an Bord zu tragen.
 

„Er hat diese Downer verabreicht bekommen, er braucht sofort ein Gegenmittel oder er wird sterben“, keuchte Nami, sie beugte sich vor, die Hände stützte sie auf die Knie. Ihr war richtig schlecht von dem Sprint durch den Wald. Sie versuchte, sich wieder zu beruhigen. Bepo war derweil mit Zoro ins Innere verschwunden.
 

Nami hoffte, dass Sanji und Killer in Ordnung waren, sie hatte sie einfach so zurücklassen müssen, sie betete, dass sie weder Nidhöggr noch Jörmungandr zum Opfer gefallen waren.
 

Die nächsten Minuten waren die reinste Qual, es dauerte fast zehn Minuten, ehe sie Sanji und Killer aus dem Wald herauslaufen sah. Gut, die beiden waren auch in Sicherheit, fehlte nur noch Luffy.
 


 

Hel starrte Floyd noch immer an, sie war wie hypnotisiert. Floyds Blick war kalt, als er sich ihr zuwandte. „Wie tief willst du eigentlich noch sinken?“, fragte der Geschäftsmann. „Komm, Luffy, gehen wir“, er griff nach Luffys Arm.
 

„Was? Nein! Wir müssen sie aufhalten, jetzt ist das Drachenvieh gestoppt! Wenn ich sie nicht stoppe, dann werden noch mehr Kinder sterben!“ – „Das ist mir schon klar, aber ich hab auf dem Weg hierher, deine Kameraden getroffen, zumindest um den einen steht es gar nicht gut. Du musst so schnell wie möglich zurück, damit sie ablegen können. Dein Freund muss behandelt werden, aber eure Ärzte sind doch auf den Schiffen. Wenn du hier deine Zeit vertrödelst, wird er sterben. Noch dazu sind die Gewässer hier, außerhalb der Insel ebenfalls gefährlich. Wir sind nahe des Calm Belts, wenn die Seekönige mitkriegen, dass hier so ein Tumult ist, dann werden sie die Schiffe im schlimmsten Fall auch angreifen. Du musst jetzt gehen. Gismara und Dagmara werden dich hier raus bringen, ich sorge dafür, das Hel den Unsinn hier lässt.“
 

Luffy sah von Floyd zu Hel und wieder zurück. „Scheiße …“, stieß er frustriert aus. „Okay … ich gehe“, er wandte sich ab und stürmte aus dem Raum. Floyd hatte ja recht, er musste zu seinen Freunden, so sehr er auch Hel vernichten wollte, er könnte es nicht ertragen, wenn einer seiner Nakama deshalb sterben müsste, nur weil er zu spät war.
 

Die beiden Schwestern folgten ihm. Es war ihm zwar gar nicht so wohl, aber ohne ihre Hilfe würde er wohl nicht hier rausfinden. Sein Herz wurde immer schwerer, je weiter er sich von Hel entfernte. Er überlegte, ob er nicht doch noch mal umdrehen und sie K.O. hauen sollte, er hatte es immerhin versprochen. Aber das würde nur Zeit kosten, die Zoro wahrscheinlich nicht hatte. Zudem wusste er nicht, wer von seinen Nakama noch verletzt war.
 

Er war hin und her gerissen. Einfach so abzuhauen, ohne etwas getan zu haben, das passte ihm überhaupt nicht. Er hatte keines seiner Versprechen halten können. Er hatte Hel nicht besiegt, er hatte diesen Wahnsinn hier nicht gestoppt. Stattdessen musste er jetzt darauf setzen, dass Floyd das für ihn erledigte.
 

Hel hatte ihn so provoziert gehabt, er wollte sie schlagen, definitiv, er wollte, dass sie dafür bestraft wurde, für alles, was sie getan hatte, aber er wollte sie dennoch nicht töten. Luffy wollte niemanden töten. Nicht mit seinen Händen. Er tötete einfach nicht, das würde er wohl nie tun. Aber Hel hatte ihn vor die Wahl gestellt. Wenn er sie nicht tötete, dann würde sie weiter machen. Er hatte gezögert, obwohl er doch am Anfang so entschlossen war.
 

Sein Kiefer bebte, weshalb er die Zähne zusammen biss. Es war ein schreckliches Gefühl, zu wissen, dass er einfach nichts tun konnte. Das er abhauen musste, ohne jemandem geholfen zu haben. Wofür war er überhaupt hier gewesen? Er zuckte zusammen, als er eine Hand auf der Schulter spürte. Gismara lief direkt neben ihm und sah ihn an. „Mach dir darüber jetzt keinen Kopf. Wir sollten erst einmal zusehen, das wir hier wegkommen.“
 

Die drei liefen in Richtung Ausgang, sie brauchten dafür nicht lange, die beiden Schwestern kannten sich hier immerhin sehr gut aus. Unterwegs trafen sie auf Giovanni, Rhea und Santiago.
 

Luffy bemerkte, dass auch hier die Stimmung ziemlich bedrückt war. Er fragte sich, wo sie Giovannis Tochter gelassen hatten. Erst nachdem er Rhea einige Zeit beobachtet hatte, wurde ihm klar, was passiert war.
 


 

Mit Hilfe der beiden Schwestern überquerten sie die zerstörte Brücke. Die beiden besaßen eine unglaubliche Sprungkraft, weshalb es nur wenige Minuten dauerte, bis alle drüben waren.
 

Der Piratenkapitän konnte die Spur der Verwüstung sehen, die die Kämpfe und vor allem Nidhöggr mit sich gebracht hatten. Viele Bäume waren zerstört worden. Er sah Modgudr, die noch immer außer Gefecht war, sie liefen an ihr vorbei.
 

Es dauerte zirka eine halbe Stunde, ehe die Gruppe das U-Boot erreicht hatte. Dort war die Erleichterung ziemlich groß, endlich konnten sie ablegen, um die anderen zu versorgen. Shachi und Penguin hatten zwar derweil alles getan, um Zoro und Koala zu behandeln, aber sie brauchten definitiv Law dafür.
 

Die beiden Schwestern blieben auf der Insel zurück, während das U-Boot ablegte. Luffy saß gegenüber des Operations-Saals auf dem Boden. Er hatte die Knie angezogen und die Arme darum geschlungen. Er war nach wie vor frustriert und unzufrieden. Seine Freunde waren verletzt und er hatte nichts gegen diese Hel unternommen. Wie sollte er ihnen unter die Augen treten?
 


 

Sanji stand mit Killer ein wenig abseits. Sanji musste zugeben, dass er den Massaker-Soldat überhaupt nicht leiden konnte, allein schon, weil er mit Nami zusammen war. „Wenn Zoro wieder aufwacht, sag ich ihm am besten, dass Wado-Ichi-Monji verloren gegangen ist“, murmelte Sanji. – „Wieso das? Ich hab’s doch verloren“, meinte Killer.
 

Der Smutje schüttelte den Kopf. „Nein, ich werde das machen, das ist etwas, was ich tun muss.“ – Killer sah ihn einige Zeit an, nickte dann allerdings. „Okay, dann mach du das.“
 


 

Es dauerte nicht lange, da waren sie endlich bei den Schiffen angekommen. Schnell holten sie Law auf das U-Boot, sie mussten sich jetzt dringend um die verletzten kümmern. Giovanni, Rhea und Santiago begaben sich auf die Thousand Sunny, noch immer hatte keiner von ihnen ein Wort gesagt. Die Stimmung war düster.
 

Luffy wechselte ebenfalls sofort das Schiff, er wollte unbedingt seine Babys sehen. Er war im ersten Moment schockiert, als er die Schäden an der Sunny bemerkte, die der Kampf mit Ragnar hinterlassen hatte. „Jayla, Vale, wie geht es ihnen?“, wollte er von Usopp wissen.
 

„Keine Sorge, den beiden ist nichts passiert. Kid konnte verhindern, dass sie den Gegnern in die Hände fallen“, erklärte der Schütze ihm. – „Kid?“, kam es ungläubig von Luffy. – „Yo, hast du damit ein Problem?“, ertönte da Kids Stimme. Er saß am anderen Ende der Wiese, Luffy hatte ihn nicht einmal bemerkt gehabt. Er saß im Schneidersitz auf dem Gras, er hatte zu Luffys großer Überraschung noch immer Jayla auf dem Arm.
 

Alma saß direkt neben ihm und kitzelte die Kleine leicht. „Ähm, nein … ich bin nur … überrascht“, antwortete Luffy.
 

„Tch, ich hätte ja auch zulassen können, dass der Metall-Knirps sie mitnimmt, aber dann kam mir in den Sinn, dass Trafalgar ja gemeint hatte, ich sei zu schwach zum Kämpfen, ich wollte einfach nur sein dummes Gesicht sehen, wenn er mitkriegt, wie ich den Tag rette. Ha! Du hättest das sehen sollen, er war gar nicht erfreut darüber. Ziel erreicht“, grinste Kid.
 

Luffy schmunzelte, anscheinend war zumindest bei Kid das Eis jetzt gebrochen. „Luffy!“, rief da Hancock. Sie warf sich ihm um den Hals. „Ich bin so froh, dass du alles unbeschadet überstanden hast!“, sie heulte vor Freude. „Wie ist es gelaufen?“
 

Der Kapitän sog scharf die Luft ein, als ihm wieder einfiel, dass er hier kläglich versagt hatte. „Ich … konnte kaum was ausrichten, es tut mir Leid“, er biss frustriert die Zähne zusammen. – „ Aber ihr habt es alle überlebt und seid hierher zurück gekommen, das ist doch gut“, versuchte Hancock ihn aufzumuntern. – „Nein, Zoro ist mehr tot als lebendig und das nur, weil er mir unbedingt den Weg frei machen wollte. Dass ich jetzt nicht einmal Hel besiegen konnte, dass ist unverzeihlich“, Luffy ballte die Hände zu Fäusten.
 

„Wie seid ihr denn da überhaupt rausgekommen?“, wollte Nico Robin wissen. „Wir haben gesehen, wie dieser riesige Drache auf uns zu gerast kam, allerdings stoppte er dann plötzlich.“ – „Ja, Hel hat ihn zurückgehalten. Aber nur weil Floyd aufgetaucht ist. Eigentlich wollte sie ihn zurückhalten, wenn ich freiwillig gehe und sie weiter machen lasse. Hätte ich sie k.o. gehauen, dann wärt ihr jetzt alle tot, da niemand dieses Ding hätte aufhalten können.“
 

Es blieb einige Sekunden still. Kid stand schließlich auf und ging auf Luffy zu. „Hör auf, dich fertig zu machen“, meinte er. Er hielt ihm Jayla hin, Luffy nahm seine Tochter entgegen und drückte sie an sich. „Du hättest sie sowieso nicht töten können, ist einfach nicht dein Ding … Also hör auf, dir deswegen so den Kopf zu zerbrechen. Indem du sie nicht fertig gemacht hast, hast du dich für deine Nakama entschieden, das ist doch auch was Gutes.“
 

Luffy sah zu Kid auf. Er konnte nicht so ganz glauben, was der andere da von sich gegeben hatte. Er wandte den Blick zu seiner Tochter. Hätte er Hel geschlagen, dann wären sie und Vale ebenfalls gestorben. Er wäre wahrscheinlich als einziger übrig geblieben, das hätte er nicht ertragen können. „Du hast wohl recht, danke …“, murmelte Luffy.
 

„Wow, das war so untypisch für deinen Charakter, Kid. Jayla hat es wohl geschafft, das Gute in dir zum Vorschein zu bringen“, kommentierte Usopp. – Kid zischte leicht. „Stirb doch!“ Das brachte die anderen zum Lachen.
 


 

Nami war sofort zu Ivankov gegangen und hatte sich zurück verwandeln lassen. „Was ist mit der Kleinen?“, wollte sie wissen. – „Sie hat sich mittels des Rings die Downer gespritzt, derzeit ist sie ohne Bewusstsein. Trafalgar hat sie behandelt, genau wie die anderen beiden“, erklärte Dragon ihr. „Aber ob sie es überleben werden, kann nicht einmal er sagen. Diese Downer sind wirklich aggressiv.“
 

„Verstehe … hoffen wir das Beste“, Nami erzählte ihnen kurz von Zoros und Koalas Zustand, weshalb Ivankov sich ebenfalls auf den Weg zur Polar Tang machte, vielleicht konnte er ja auch helfen, die beiden wieder fit zu kriegen.
 


 

Die Gruppen machten sich daran, diesen Ort so schnell wie möglich zu verlassen. Die Navigatoren hatten während der Abwesenheit der anderen, schon mal die nächste Route berechnet. Sie machten sich auf den Weg zur nächsten Insel. Es war endlich wieder ein wenig Ruhe eingekehrt. Auch wenn Luffy noch immer unzufrieden mit der Gesamtsituation war, er versuchte damit klar zu kommen. Er schwor sich, dass er eines Tages Hel stoppen würde. Wenn sie weiter machte, Kinder zu entführen und zu verletzen, dann würde er ihr beim nächsten Mal die Hölle heiß machen.
 

Killer und Nami standen zusammen an der Reling der Sunny, Nami hatte einen Cocktail in der Hand, sie kaute auf dem Strohhalm herum. „Im Endeffekt konnten wir nicht wirklich was ausrichten, was? Ich meine, wir haben die Drogen für Stígandr und Dixie und auch Rhea ist endlich frei, aber für welchen Preis? Carna konnten wir nicht helfen und Zoro und Koala sind schwer verletzt, Hel konnten wir auch nicht stoppen, wer weiß, ob Floyd sie überzeugen kann, damit aufzuhören. Alles in allem war die ganze Aktion ein großer Reinfall“, murmelte Nami ein wenig niedergeschlagen.
 

„Wenn du das so formulierst … dann ja, dann war es ein Reinfall“, antwortete Killer. „Wir haben Hel ziemlich unterschätzt, beziehungsweise ihre Riesenkreaturen.“ – „Nicht gerade berauschend“, Nami pustete Luft durch den Strohhalm, wodurch Blasen in dem Getränkt aufstiegen.
 

Sie schwiegen wieder einige Zeit, keiner wusste wirklich, was er noch sagen sollte. Sie lauschten dem Rauschen des Meeres, es war wirklich still hier. Für Namis Geschmack ein wenig zu still. Die Ruhe vor dem Sturm, sozusagen.
 

Die Navigatorin sollte recht behalten, denn plötzlich hallte ein einzelner Schuss durch die Nacht. Die Stille, die daraufhin folgte, war wie die Stille in einem Grab.

Epilog

6. März 1526
 

Nami und Killer sahen sich an. Ihre Körper setzten sich automatisch in Bewegung, nur wenige Sekunden nach dem Schuss. Er kam aus der Aquarien-Bar, wenn Nami sich nicht täuschte, waren Giovanni, Rhea und Santiago ersten dort hin verschwunden.
 

Die Navigatorin öffnete die Tür und blieb gleich darauf geschockt stehen. Die Scheiben der Aquarien waren rot, ein schwerer Geruch nach Metall lag in der Luft. Nami konnte sehen, dass Rhea am Boden lag, neben ihr lag die Waffe.
 

Giovanni kniete vollkommen erstarrt über ihr, in seinen Augen lag purer Horror. Er hatte den Mund geöffnet, als wolle er schreien, aber er blieb stumm. Santiago stand hinter Giovanni, auch er sah maßlos entsetzt aus.
 

„Was ist hier passiert?“, wollte Nami wissen. Sie konnte sehen, dass Rhea sich allem Anschein nach selbst erschossen hatte, aber ihr war nicht klar, wieso.
 

Giovanni war noch immer in einer Schockstarre, er konnte überhaupt nichts machen, weshalb Santiago antwortete. „Es war zu viel für sie. Der Tod ihrer Tochter …“, er wirkte sonst eigentlich immer sehr beherrscht, als ob ihn solche Sachen wie der Tod von Menschen, nicht sonderlich interessierten, aber das Rhea sich umgebracht hatte, war selbst für Santiago ein wenig zu viel, „… sie war verzweifelt, sie konnte es nicht ertragen. Sie war immer empfindlich, immer schwach im Herzen. Es hat sie zu sehr mitgenommen. Sie hat sich umgebracht, bevor Giovanni oder ich irgendetwas hätte tun können.“
 

Da brachen bei Giovanni anscheinend die Dämme, er schrie auf, als er endlich zu realisieren schien, was passiert war. Er beugte sich vor und zog Rheas leblosen Körper zu sich, er weinte zwar nicht, aber er schrie weiter. Sein Körper zitterte heftig.
 

Kurze Zeit später kamen auch die anderen dazu, wobei Nami und Killer versuchten, sie aus dem Raum zu halten, sie fanden es taktlos, wenn jetzt jeder hier reinstürmen würde. „Santiago, versuch ihn irgendwie zu beruhigen, wir halten die anderen draußen“, rief Nami ihm zu, während sie die anderen vor die Tür verfrachtete.
 


 

Es dauerte einige Stunden, ehe Santiago es geschafft hatte, Giovanni von seiner Frau zu trennen. Mittlerweile lag Giovanni im Männerschlafzimmer auf seinem Bett und starrte die Decke an. Erst seine Tochter und dann noch seine Frau so kurz hintereinander zu verlieren, war heftig.
 

Santiago saß am Bettende auf dem Boden. Er hatte ein Bein an den Körper gezogen und den Arm lose darum gelegt. „Ist das Karma?“, fragte Giovanni nach einiger Zeit. – „Ich weiß nicht, Boss, ich glaube nicht an so was“, antwortete der Papier-Mensch.
 

„Ich auch nicht … aber anders kann ich mir das nicht erklären“, Giovanni schnaubte. Er lachte bitter auf. „So’n scheiß, jetzt bist nur noch du übrig“, meinte er. – „Ja … Jetzt sind wieder nur wir zwei übrig.“
 

Es blieb einige Zeit still, ehe Santiago vernahm, wie Giovanni aufstand. Der Ältere kam um das Bett herum. Er blieb vor dem Papier-Menschen stehen, dieser sah auf. Giovanni packte Santiago an den Haaren und zog den Kopf zurück. Giovannis Blick war kalt. „Recht hast du, wieder nur wir zwei“, er stieß ein Schnauben aus. „Anscheinend bringst du mir wirklich Unglück, aber … so leicht lasse ich dich nicht davon kommen, hörst du? Du, der du den Tod verdient hättest, bist nach wie vor am Leben, tch, das ich nicht Lache … Aber weißt du, ich werde nicht zulassen, dass du einen einfachen Tod hast. Für all deine Verbrechen wirst du noch viel mehr Leiden müssen, das ist ein Befehl“, in Giovannis Augen lag in diesem Moment purer Hass.
 

Santiago sah zu ihm auf. „Aye, Gio. Alles was du willst.“ Es war nicht so, dass Giovanni bei Santiago seine Teufelskräfte einsetzte, nein, er wusste, dass Santiago auch ohne Gedankenkontrolle jedem seiner Befehle gehorchen würde.
 

Giovanni starrte den Papier-Menschen noch einige Zeit an, ehe er ihn losließ und zurück zum Bett ging.
 


 

Die Stimmung auf der Sunny war ziemlich bedrückt, erst die mehr oder weniger große Niederlage auf Helheim und jetzt auch noch der Tod von Rhea. Das war wirklich kein guter Tag.
 

Sanji befand sich auf Laws U-Boot. Er saß neben Zoros Bett. Der Schwertkämpfer war wieder zu sich gekommen. „Was ist? Worüber wolltest du reden?“, kam es schwach von ihm.
 

Der Koch starrte einige Zeit vor sich hin, was würde er jetzt nicht für eine Zigarette geben. Er holte die Luft. „Als wir von der Insel geflohen sind, wurden Killer und ich von Nidhöggr und Jörmungandr angegriffen. Wir hatten deine Schwerter dabei, aber in dem ganzen Chaos …“, Sanji zögerte kurz, er konnte Zoros brennenden Blick auf sich spüren, „… da ist Wado-Ichi-Monji … verloren gegangen“, beendete er den Satz.
 

Zoros Auge weitete sich. Er brauchte einige Sekunden, ehe er realisiert hatte, was Sanji ihm da gerade mitgeteilt hatte. Sein geliebtes Schwert, das letzte Andenken an seine Freundin Kuina, das Wado-Ichi-Monji, war verloren gegangen.
 

Ein gigantischer Kloß bildete sich in Zoros Hals, das durfte nicht wahr sein, das durfte einfach nicht passiert sein. „Oi … Küchenschabe, lüg mich nicht an, das kann nicht …“, seine Stimme zitterte.
 

Betrübt sah Sanji zu Zoro hinab. „Ich lüge nicht, es ist fort. Es tut mir so leid“, es tat ihm wirklich Leid, es musste im Moment unheimlich schwer für Zoro sein.
 

Der Schwertkämpfer setzte sich auf, seine Hand schnellte vor und packte Sanji am Kragen. „Das … das …“, Zoros Atem ging hektisch, er wusste nicht was er sagen sollte, der Kloß schnürte ihm den Hals zu. Seine Hand zitterte so sehr. Was war nur los? Er wollte diesen verdammten Koch anschreien, ihn verprügeln, dafür dass er das Schwert verloren hatte, aber er konnte nicht. Er konnte sich kaum bewegen.
 

Behutsam griff Sanji nach Zoros Hand an seinem Kragen, er beugte sich vor und legte den anderen Arm um Zoros Hals, er zog den Schwertkämpfer zu sich. Er wusste nicht, was er sonst machen sollte. Er wusste, dass nichts was er sagte, die ganze Sache besser machen würde.
 

Zoros Stirn ruhte an Sanjis Brust, er starrte auf das Hemd des Smutjes, lautlos begann er zu weinen, sein wertvollster Besitz war für immer verloren, er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte.
 


 

Koala stand vor dem Inkubator, sie betrachtete das kleine Wesen darin. Sie konnte noch immer nicht glauben, dass dieses Ding sie fast umgebracht hätte. Gedankenverloren strich sie über die Verbände an ihrem rechten Arm. Sie sah wie eine halbe Mumie aus, das war überhaupt nicht schön.
 

„Was machen wir nur mit dir, hm?“, fragte sie den Homunkulus. Er sah gar nicht mehr wie ein Monster aus. Sie verfluchte diese Hel und ihre teuflischen Kreationen.
 

Sie sah auf, als sie hörte, wie sich die Tür öffnete. Sabo betrat den Raum, er schloss die Tür hinter sich. Ein fast schon schüchternes Lächeln huschte über sein Gesicht, als er auf sie zutrat. „Wie geht’s dir?“, fragte er.
 

„Soweit ganz gut“, antwortete Koala. Sie sah ihn noch kurz an, ehe ihr Blick zu dem Homunkulus zurückkehrte. – „Was willst du mit ihm machen?“, wollte Sabo wissen. Er war hinter sie getreten.
 

Koala lehnte sich zurück, schmiegte sich ein wenig an Sabo. „Ich weiß nicht, irgendwie will ich nicht, dass er einfach so entsorgt wird. Im Endeffekt kann er ja gar nichts dazu. Hel hat ihn erschaffen. Was ist, wenn er jetzt, ohne ihren Einfluss normal aufwächst?“, sie verdrehte den Kopf nach oben, um Sabo ansehen zu können.
 

Dieser schlang die Arme um Koala. „Ich weiß nicht, ein Freund von der Idee, ihn zu behalten, bin ich immer noch nicht. Er hat dich immerhin verletzt“, Sabo vergrub sein Gesicht an Koalas Schulter.
 

„Er wird mir nicht mehr wehtun, du bist ja da und du kannst hier deine Teufelskräfte einsetzen. Aber ich will ihn irgendwie nicht einfach so aufgeben, ohne es zumindest versucht zu haben.“ Sie drehte sich in Sabos Armen.
 

Sabo sah sie an, seine Wangen waren heiß. „Okay, wenn es das ist, was du willst, werde ich dich unterstützen“, antwortete er. Koala lächelte ihn an. – „Danke.“
 


 

Namis Hände zitterten, als sie den Lappen in den Eimer mit, mittlerweile rotem Wasser tauchte. Sie wrang ihn aus und machte dann damit weiter, das Blut von den Scheiben zu wischen. Stumme Tränen liefen über ihre Wangen. Sie war schon seit gut einer Stunde dabei, das Blut aufzuwischen, nachdem Killer und Franky die Leiche vorübergehend verstaut hatten. Sie würden darauf warten, was Giovanni mit seiner toten Frau machen wollte.
 

Frustration machte sich in ihrem Körper breit, warum war es soweit gekommen? Sie fragte sich das immer wieder. Hätte Giovanni sie nicht auch stoppen können, mit seiner Manipulation? Vollkommen aufgebracht feuert sie den Lappen zurück in den Eimer. Ihre Hände waren hellrot vom blutigen Wasser. Sie sackte an der Couch zusammen. Sie raufte sich die Haare, sich nicht darum kümmernd, dass sie das blutige Wasser darin verschmierte.
 

Die Tür öffnete sich und Killer betrat den Raum. Er ging auf Nami zu, die nicht einmal aufsah. „Komm her“, meinte er, als er vor ihr stand. Er hielt ihr die Hand hin, als sie nicht reagierte, beugte er sich weiter hinunter und griff ihr unter die Arme, er zog sie hoch.
 

„Ist doch alles scheiße“, murmelte sie, sie lehnte sich vor und ihr Gesicht ruhte an Killers Brust. Ihre Arme hingen schlaff hinunter. Killer hielt sie einige Zeit in der Umarmung. Er öffnete mit einer Hand den Verschluss seiner Maske und zog sie vom Kopf. Achtlos warf er sie auf die Couch.
 

„Du weißt, dass du das hier nicht alleine machen musst“, erinnerte er sie. Nami schlang ihre Arme um seinen Körper, sie hob den Kopf an. – „Ich weiß, aber ich hatte das Gefühl, ich müsste es machen. Seltsam, nicht wahr?“
 

„Ist schon gut, ich helf dir dabei“, Killer legte seine Stirn gegen Namis, er sah ihr in die Augen. – „Danke“, antwortete sie, sie schloss die Augen und küsste ihn kurz.
 


 

Luffy lag mit Law in dessen Bett. Jayla und Vale lagen zwischen ihnen und schliefen tief und fest. Der ganze Stress hatte sie müde gemacht. Luffy sah sie mit liebevollem Blick an. Stich leicht über Jaylas Wange.
 

Law beobachtete Luffy dabei. Er wusste, dass es ihm nicht so gut ging, Er versuchte irgendwelche Worte zu finden, die ihn trösten würden, aber es war vergebens. Law war einfach nicht gut mit solchen Worten.
 

„Ich hab vor in den East Blue zurückzukehren“, setzte da Luffy an. „Ich hab endlich eingesehen, dass diese Welt absolut nichts für Kinder ist. Ich will, dass die beiden sicher aufwachsen können. Ich will die erste Zeit dort bleiben, nur ein paar Jahre, bis sie alt genug sind, Dadan wird sicherlich auf sie aufpassen, während ich dann noch einmal zur See fahre. Ich wollte dich fragen, ob du mit mir kommen willst“, Luffy sah Law in die Augen.
 

Law hatte Luffy noch nie so ernst erlebt, er hatte seinen Entschluss also gefasst. Laws Mundwinkel hoben sich. Er streckte die Hand nach Luffy aus und strich ihm sanft über die Wange. „Ich werde dir überall hin folgen“, antwortete er.
 

Luffy lächelte ihn an. „Das macht mich glücklich“, er beugte sich vor und küsste Law einige Male. Dieser erwiderte es. Er hatte sich auch entschieden, schon vor einiger Zeit. Was auch immer Luffy vorhatte, Law würde ihn dabei unterstützen.
 


 

Die Nacht war, nach diesen Zwischenfällen, eher ruhig, die meisten schliefen, sie waren erschöpft von den Kämpfen. Usopp hielt zusammen mit Pflanzi wache, diese schmiegte sich an ihn.
 

Robin, Hancock und Nora schliefen. Nami war bei Killer auf der Adventure Galley. Law und Luffy schliefen seelenruhig mit Vale und Jayla neben sich. Chopper arbeitete noch eine Weile, er sah noch einmal nach Ragnar, Ylvie und Mads. Bisher waren sie immer noch ohne Bewusstsein.
 

Sanji blieb die ganze Nacht über bei Zoro, bis dieser vor Erschöpfung wieder eingeschlafen war.
 

Brook löste Usopp nach einiger Zeit ab, dieser fiel daraufhin nur wenige Minuten später todmüde ins Bett. Giovanni und Santiago waren ebenfalls im Schlafzimmer auf der Sunny.
 

Franky saß zusammen mit Kid auf dem Deck der Adventure Galley, sie beide tranken Cola, da Kid noch immer Alkoholverbot hatte. Sie unterhielten sich eine Weile und Franky erkundigte sich nach dem Arm. Kid war nach wie vor begeistert davon.
 

Alma hockte vor Kid auf dem Boden, zwischen seinen Beinen. Ihre Arme hatte sie auf Kids linken Oberschenkel gelegt, den Kopf darauf gebettet. Sie war irgendwann eingeschlafen. Kid spielte abwesend mit ihren Haaren, während er sich mit Franky unterhielt.
 

Koala und Sabo schliefen ebenfalls seelenruhig, sie lagen nebeneinander und Sabo hatte seine Arme um Koala geschlungen.
 

Garp schlief ebenfalls wie ein Stein, die ganze Aktion war ziemlich anstrengend für ihn gewesen. Auch Bepo und Jean Bart schliefen tief und fest.
 


 

Als sie später am Tag alle wieder erwacht waren, verlangte Giovanni, seine Frau noch einmal zu sehen. Sie würden sie hier auf dem Meer bestatten, auch wenn sie selbst nie Piratin gewesen war, hatte sie das Meer geliebt.
 

Die anderen bereiteten alles vor, sie würden eines der Beiboote des Marineschiffes nehmen. Robin und die Kuja-Piraten schmückten es ein wenig. Sie würden sie auf dem Meer verbrennen, Giovanni wollte ihre Leiche nicht einfach so ins Wasser werfen, wo sie möglicherweise von irgendwelchen Tieren gefressen wurde.
 

Es war fast schon wieder Abend, als alles soweit fertig war. Giovanni verabschiedete sich ein letztes Mal von Rhea, ehe das Beiboot ins Wasser gelassen wurde. Sie ließen es etwas treiben, damit es nicht mehr unmittelbar an den Schiffen war. Danach brachte Santiago Giovanni zu dem Boot.
 

Giovanni hatte eine Fackel in der Hand, er entzündete das Boot und kehrte dann auf die Thousand Sunny zurück. Er stand an der Reling und sah zu seiner verbrennenden Frau hinüber. Auch wenn sein Hals wie zugeschnürt war, brach er nicht in Tränen aus.
 

Jeder hatte sich versammelt um Rhea die letzte Ehre zu erweisen. Selbst Zoro war anwesend, obwohl er eigentlich noch viel zu entkräftet war. Sanji stützte ihn, da er nicht alleine stehen konnte.
 

Sie warteten, bis das Boot verbrannt war, ehe sie den Weg bis zur nächsten Insel fortsetzten. Dort würden Giovanni und Santiago von Bord gehen.
 


 

Die Verabschiedung fiel relativ kurz aus, nach wie vor war Giovanni nicht in der Stimmung viel zu reden. „Tut mir Leid, dass ich nicht wirklich helfen konnte“, murmelte Luffy. – „Schon gut, ist nicht deine Schuld. Hel ist einfach … unberechenbar. Wer hätte schon ahnen können, dass sie Nidhöggr erweckt?“, Giovanni schnaubte. „Ich wünsch dir viel Glück für die Zukunft. Pass auf deine Familie auf.“
 

„Danke, werde ich machen, ganz sicher“, versprach Luffy. Danach trennten sich ihre Wege. Aber nicht nur Luffys und Giovannis. Auch Kid durfte nun endlich wieder die Gruppe verlassen. Da die Mugiwara-Bande zurück in den East Blue, war es langsam Zeit, sie ziehen zu lassen.
 

Auch wenn Nami darüber nicht ganz so glücklich war, sie wusste das Killer immer zu Kid stehen würde. „Keine Sorge, ich komm dich besuchen“, meinte Killer. – „Ja, das wäre schön …“, Nami zog etwas aus ihrer Tasche. „Hier, ich hab eine Vivre Card machen lassen, dann kannst du mich leichter finden.“
 

Killer nahm die Vivre Card entgegen. „Danke“, er verstaute sie sicher, danach zog er die Maske aus. Er beugte sich vor und küsste Nami ein letztes Mal.
 


 

Kid freute sich natürlich ziemlich, dass er jetzt endlich wieder frei war. Er hätte ja am liebsten einen Freudentanz aufgeführt, aber das sähe wohl albern aus, weshalb er es ließ. Luffy stand vor ihm, mit Jayla auf dem Arm. „Also dann …“, setzte der Strohhut an, er wusste nicht so recht, was er jetzt sagen sollte.
 

„Tja, hm …“, Kid sah zu Jayla, diese starrte ihn mit großen Augen an. Er streckte eine Hand nach ihr aus. „Uhm … also wenn wir mal im East Blue sind … könnte ich ja vielleicht mal … vorbeikommen …“, druckste er etwas rum. Er hasste es, es zugeben zu müssen, aber eigentlich hatte er doch nichts gegen Jayla. Sie war süß, er wollte zwar jetzt nicht ständig bei Luffy bleiben und sich um sie kümmern, aber sie ab und zu mal zu sehen, dagegen hätte er nichts.
 

Ein Lächeln breitete sich auf Luffys Gesicht aus. „Klar, jeder Zeit gerne“, antwortete er. Es freute ihn, dass Kid Jayla anscheinend doch akzeptiert hatte. – „Also dann, bis demnächst irgendwann. Ich werde dir dann auch erzählen, wie ich das One Piece gefunden habe und Piratenkönig geworden bin“, meinte Kid zum Schluss provokant.
 

„Pah! Als ob! Ich werde der König der Piraten!“, rief Luffy ihm hinterher, während Kid das Schiff wechselte.
 

Die Kid-Piraten legten ab und waren ebenfalls recht schnell verschwunden. Zu aller Überraschung war Alma ebenfalls auf der Adventure Galley geblieben. Sie und Kid hatten sich in den letzten Wochen angefreundet.
 


 

Garp entschied sich, Luffy zurück in den East Blue zu begleiten. Er schickte zuvor aber die restlichen Marine-Soldaten zurück, sie waren jetzt schon lange genug abwesend gewesen. Es würde wahrscheinlich noch ärger geben, dass er die Männer so lange von ihrer eigentlichen Arbeit abgehalten hatte, aber ihm war das egal.
 

Sie machten sich also auf den Weg zurück in den East Blue. Unterwegs verabschiedeten sich die Revolutionäre allerdings. Sie waren in der Nähe ihres neuen Stützpunktes, weshalb sich ihre Wege auch trennten. Sie würden zudem Ylvie, Mads und Ragnar mitnehmen, Ivankov würde sie weiterhin mit seinen Hormonspritzen behandeln, in der Hoffnung, dass sich ihre Körper wieder erholten. Den Homunkulus nahmen sie ebenfalls mit sich.
 

Sie setzten Nora auf dem Rückweg zudem auf ihrer Heimatinsel wieder ab, Luffy umarmte Nora zum Abschluss noch mal stürmisch, er war froh, sie dabei gehabt zu haben. Die Hebamme verabschiedete sich und machte sich auf den Weg, um ihre eigene Familie zu sehen. Nachdem sie miterlebt hatte, wie Giovanni seine ganze Familie mit einem Schlag verloren hatte, war sie umso erleichterter, sie alle gesund und munter zu sehen.
 

Die Gruppe wurde immer kleiner und kleiner. Als nächstes verließen die Kuja-Piraten sie, auch wenn es Hancock noch so schwer fiel. Sie konnte einfach nicht noch länger von Amazon Lily fernbleiben.
 

Der Barto-Club verließ die Gruppe erst, als sie Loguetown passierten, sie würden ebenfalls eine Weile im East Blue bleiben, jetzt, da sich ihre Idole hier befanden, wollten sie doch erst einmal dieses Meer absegeln – hauptsächlich wollten sie mal die Heimatinseln ihrer Idole aufsuchen.
 

Die Mugiwara-Bande, die Heart-Piraten, sowie Garp, Stígandr und Dixie kamen einige Wochen später endlich auf Dawn an.
 

Die Freude war im Windmühlendorf unheimlich groß, Makino fiel Luffy um den Hals, so sehr freute sie sich, ihn wieder zu sehen.
 

Der Bürgermeister fluchte zwar einige Zeit über die Piraten, aber als er dann Jayla und Vale zu Gesicht bekam, konnte auch er kaum fassen, wie süß die beiden waren.
 

Einige Zeit später kamen Dadan und ihre Bergräuber ins Dorf, auch sie waren froh, Luffy nach so langer Zeit wieder zu sehen. Die Babys wurden auch von ihnen schnell ins Herz geschlossen. In dieser Nacht gab es ein riesiges Fest im Dorf.
 

Zoro allerdings war überhaupt nicht nach Feiern zu mute. Er saß weit abseits am Hafen und starrte auf das Meer. Er würde gerne in sein Heimatdorf zurückkehren, wenn er nur wüsste, wo dieses lag … Er würde Koshiro sagen müssen, dass das Wado-Ichi-Monji verloren gegangen war.
 

Er nippte an der Sake-Flasche, die er hatte mitgehen lassen. Ein Bein hatte er an den Körper gezogen, den Arm darauf gestützt, das andere hing über den Rand des Stegs hinaus.
 

Einige Zeit später hörte er Schritte, allerdings drehte er sich nicht danach um. Er wusste auch so, dass es Sanji war. Wortlos setzte sich der Smutje neben ihn. Der Qualm von Sanjis Zigarette zog zu ihm hinüber, allerdings störte ihn das nicht.
 

Eine Zeit lang blieben sie schweigend nebeneinander sitzen. Schließlich setzte Sanji mit sprechen an. „Unsere Wege werden sich wohl bald trennen, was? Luffy will für’s erste hier bleiben.“
 

„Hm …“, war alles was Zoro zustande brachte. – „Ich werde wohl für einige Zeit aufs Baratié zurückgehen, zumindest um mal ‚hallo‘ zu sagen“, redete Sanji weiter. – „Hm …“ – Der Smutje stieß den Qualm seiner Zigarette aus. „Wenn du … nichts dagegen hast, dann begleite ich dich zu deinem Dorf.“
 

Zoro wandte den Kopf zu Sanji, er sah ihn mit geweitetem Auge an. „Warum würdest du das tun wollen? Zudem weiß ich eh nicht mehr, wo das Dorf liegt“, grummelte er. – „Ich hab das Schwert doch verloren. Ich will mich auch bei dem Vater von Kuina entschuldigen. Zudem, gemeinsam werden wir das Dorf schon finden. Schwieriger als auf der Grandline zu segeln dürfte das ja auf keinen Fall sein“, meinte Sanji.
 

Zoro sah ihn noch immer überrascht an. „Das würdest du machen?“ – „Aber klar, sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen“, Sanji grinste ihn an.
 

Der Schwertkämpfer schluckte schwer. „Okay … dann … d-danke“, das letzte nuschelte er mehr leise vor sich hin, Sanji hatte es allerdings gehört. – „Keine Ursache.“
 

Sie saßen noch eine ganze Weile da, keiner von ihnen sagte mehr was. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
 


 

Die Mugiwara-Bande blieb noch einige Tage im Windmühlendorf. Luffy zeigte ihnen alle möglichen Plätze, die er, Sabo und Ace damals erkundet hatten. Er liebte es zwar, auf dem Meer Abenteuer zu erleben, aber er war auch froh, mal wieder zu Hause zu sein.
 

Eine Woche später meinte Nami allerdings, dass sie nun aufbrechen würde. Sie wollte nach Kokos um Nojiko und die anderen wieder zu sehen. Sie meinte allerdings, dass sie, sobald Luffy wieder in See stechen wollte, wieder als Navigatorin auf das Schiff zurückkehren würde.
 

Sanji und Zoro brachen gleich mit ihr auf, da sie ja noch zum Baratié wollten, bevor sie sich auf die Suche nach Shimotsuki machten.
 

Der Abschied fiel ihnen allen schwer, allerdings wussten sie ja, dass es ein Wiedersehen gab, auch wenn noch nicht feststand, wann das sein sollte.
 

Franky hatte ihnen in der letzten Woche kleine Schiffe gebaut, da sie die Sunny ja nicht teilen konnten. Der Zimmermann selbst wollte ebenfalls bald aufbrechen, er würde nach Water Seven zurückkehren, allerdings versicherte auch er, dass Luffy nur anzurufen brauchte und er würde sich sofort auf den Rückweg machen.
 

Zusammen mit Brook machte er sich auch auf den Weg. Das Skelett wollte am Rivers Mountain endlich La Boum wieder sehen.
 

Usopp und Robin blieben noch eine Woche länger im Windmühlendorf. Pflanzi war die ganze Zeit hin und her gerissen, sie wusste einfach nicht, ob sie bei Usopp oder Luffy und den Babys bleiben sollte. Allerdings entschied sie sich dann doch für ihren ‚Vater‘. Der Abschied von Luffy fiel ihr allerdings unheimlich schwer, sie weinte die ganze Zeit.
 

Der Schütze versprach ihr allerdings, dass sie Luffy regelmäßig Besuchen würden, damit konnte er sie trösten. Aber auch Luffy heulte wie ein Schlosshund, als es Zeit war, sich von Pflanzi zu verabschieden.
 

Robin würde Usopp eine Zeit lang begleiten, sie hatte vor, hier im East Blue nach weiteren Porneglyphen zu suchen.
 

Chopper hingegen wollte ebenfalls im Windmühlendorf bleiben. Er hatte bereits einige Pflanzen entdeckt, die er zuvor noch nicht kannte. Er hoffte damit, neue Medikamente herstellen zu können. Er und Law wollten zudem versuchen, ein besseres Medikament für Stígandr und Dixie zu erstellen.
 

Law überließ den Heart-Piraten selbst die Entscheidung, was sie tun wollten, ob sie hier im East Blue bleiben wollten, oder zurück auf die Grandline. Sie entschieden sich, weiter zu segeln, Penguin würde vorübergehend das Kommando übernehmen, versprach aber, sofort wieder zurückzutreten, sobald Law wieder mit von der Partie war.
 


 

So verging die Zeit, auch wenn es für Luffy anfangs ein wenig schwierig war, sich wieder an das Landleben zu gewöhnen. Er hatte gedacht, dass es ihm langweilig würde, aber er täuschte sich gewaltig. Die Kinder hielten ihn und Law ziemlich auf trab und Luffy war abends regelrecht froh, wenn er einmal fünf Minuten ruhe hatte.
 

Auch Law war abends mental jedes Mal fix und fertig. So ein Leben mit einer Familie war absolut nichts, was er gewohnt war. Er wusste dabei nicht immer, ob ihn die Kinder so auslaugten oder ob das Luffys Schuld war, denn dieser war – trotz allem – nach wie vor ebenfalls verdammt kindisch, was die ganze Sache nicht einfacher machte.
 

Allerdings sah der Chirurg des Todes positiv in die Zukunft. Sie hatten bereits so viele Abenteuer gemeistert, da würden sie das Abenteuer ‚Kindererziehung‘ auch bewältigen können.
 

Ihm war klar, dass diese Ruhe nicht für immer bleiben würde, das noch immer auf einer Ecke der Grandline Hel lauerte, wahrscheinlich nur darauf wartete, erneut zuschlagen zu können, aber für diesen Moment konnte er die Gedanken daran verdrängen. Er würde sein derzeitiges Leben einfach genießen, so lange, wie es ging.
 


 


 


 


 

Hel grinste vor sich hin. Sie betrachtete gerade das schönste Kind auf der ganzen Welt. Er hatte eine Haut wie Porzellan, hellblondes Haar und große blaue Augen. Seine Gesichtszüge waren so fein, wie die einer Puppe. „Du bist einfach so perfekt, mein Junge. Mein süßer, kleiner Ymir …“, säuselte sie dem Siebenjährigen ins Ohr. „Mach Mama stolz, ja? Und eines Tages, mein kleiner Engel, werde ich dich deinem Vater präsentieren und dann werden auch wir endlich eine glückliche Familie.“ Ihre Hand streichelte liebevoll über Ymirs Wange. „Du wirst es bereuen, Aino, das du mein perfektes Leben zerstört hast.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ho :D

Endlich mal wieder ein Kapitel von mir. Na, konntet ihr erkennen, wer Tante Ursel eigentlich ist? ;)

LG Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo, das war das Kapitel mit zwei der wichtigsten OCs meinerseits. Auch wenn sie jetzt eine ganze Weile nicht mehr vorkommen werden.
Also, was könnte es mit den beiden auf sich haben? Sagt mir doch, wie ihr sie findet, okay?
Ach und wegen der Wette, da es ja schon fest steht, das Usopp und Zoro verloren haben, gibt es schon einige Ideen, was sie machen könnten, so als Einsatz? Wenn ihr Ideen habt, immer her damit :)

LG Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Sooo, es geht also endlich mal weiter, waren jetzt ja auch lange genug auf der Insel xD
Gibts irgendwelche Theorien oder Vorschläge?

LG Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ho :)

Ich habs endlich geschafft, ein neues Kapitel :)
Wie ihr sicherlich schon gemerkt habt, habe ich jetzt angefangen, die Daten oben einzutragen, wann was spielt. Mir selbst fällt es leichter, nachzuvollziehen, wann was passiert, und wie weit wir schon voran geschritten sind. Schon bei meiner damaligen Vampire Knight Geschichte bin ich kaum ohne diese Datums-Anzeigen ausgekommen.
Nun gut, die Geschichte spielt jetzt vor den Divertimento Kapiteln ein wenig früher, also zeitlich, allerdings hab ich in den Kapiteln selbst nur leicht die Zeitangaben geändert, so dass ein erneutes Lesen nicht notwendig sein wird.
Ich hoffe, ihr seid auch weiterhin gespannt darauf, was noch so passieren wird, die Geschichte gibt es nämlich nur, weil ich diese Gedanken von einem weiblichen Luffy, der von Kid/Law schwanger ist, im Kopf hatte xD Na ja, es werden noch viele alte Bekannte dazu kommen und auch noch einige meiner Eigenen Charaktere.
Zuerst sollte es hauptsächlich um die Schwangerschaft gehen, wie er damit umgeht und all das, erst später, während ich schon geschrieben habe, ist mir ein neuer Handlungsstrang eingefallen, da diese Geschichte nicht vollkommen aus dem üblichen One Piece Muster rausfallen soll.
Allerdings wird der bösfiese Überlord der allen das Leben zur Hölle macht erst später vorkommen.

Wenn ihr Ideen zu weiteren Zwischensequenzen habt, könnt ihr mir diese gerne schicken, allerdings wäre eine kurze Erläuterung der Situation (per Mail und bitte nicht im Review) dann erwünscht. Ich würde nämlich gerne auf eure Vorschläge von euch eingehen, denn vielleicht fallen euch ja Dinge ein, die mir noch gar nicht in den Sinn gekommen sind. Ich selbst bin ja leider nicht ganz so gut darin, mir noch etwas dazu zu denken, wenn ich erst einmal einen festen Handlungsstrang habe. Deswegen hoffe ich auf eure Mithilfe, wenn ihr wollt könnt ihr mir selbst verständlich auch Ideen für Charaktere schicken.
Das ist in dem Sinne zwar keine Mitmach-Fanfiction, dennoch würde ich mich freuen, euch dabei zu haben, wobei diese OCs dann eher für die Zwischensequenzen wären.
Sollte ich (leider) keine Ideen von euch bekommen, werde ich mit meiner Story einfach so fortfahren, wie ich es geplant habe.

Also, ich freue mich auf jede Idee und jeden Charakter, der eventuell kommen mag. :)

Zu guter letzt, wollte ich mich noch bei allen Leuten bedanken, die diese Geschichte gelesen, favorisiert, empfohlen und kommentiert haben. Vielen Dank, ihr seid einfach großartig!

Liebe Grüße
Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ho,
da bin ich endlich wieder. Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.
Nora ist der Charakter von Kasumi-Kiri, danke noch einmal dafür, ich hoffe ihre Darstellung war nicht ganz so schrecklich ^^ Sie wird die SHB also auf ihrer weiteren Reise begleiten, ihr könnt mir ja schreiben, wie ihr sie findet.

Und nun zu einigen anderen Charakteren, da hier ja nichts ohne Grund passiert bzw, niemand ohne Grund auftaucht, habe ich mir gedacht, dass es ein geeigneter Zeitpunkt wäre, noch mehr Charaktere einzuführen. Was haltet ihr bisher von Floyd, oder auch von den Schwestern Gismara und Dagmara? Lasst mir doch mal eure Meinung zu den dreien da. Und was könnte Nami bloß von Floyd noch wollen? Vorschläge?
Schreibts doch einfach mal auf :D

LG Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen :D

Das war das Kapitel :D ich hoffe es hat euch gefallen.
Jetzt ist endlich das Rätsel um Namis Bestellung gelöst, zwei wunderschöne, lange, dicke Seesteinketten. Ich weiß nicht, wie teuer Seestein ist, aber ich denke mal, für Zivilisten ist er nicht so einfach zu bekommen, da er ja bisher glaube ich nur von der Marine eingesetzt wurde. Und da die Ketten ja ziemlich lang sind, denke ich dass 100 Mille schon in Ordnung sind ... Floyd will ja schließlich auch noch was haben. xD

Aber gut, jetzt sind die drei Kapitäne also wieder vereint ... und Kid und Law kriegen erst mal was druff. Und ja, ich weiß, es ist nicht gerade wahrscheinlich das Nami, egal ob männlich oder weiblich, eine Chance gegen Kid oder Law hätte, das wird niemals passieren, das weiß ich, aber es ist mir egal ^^ Das war auch ein Element, was ich von Anfang an so ein geplant hatte, das Nami als Männchen so ein wenig der bösfiese Obermotz wird, der im Gegensatz zu Luffy, die Leute verprügelt. Und sonst wäre es nur halb so lustig ;) Und Kid und Law wären auch nicht so schnell oder überhaupt gekommen. Von daher ... Nami wird noch mehr solcher Aktionen haben, von daher ^^
Und Kid und Law werden noch öfter (nicht unbedingt nur von Nami) verprügelt werden, tja, so ist das leben, wenn du die falsche Person schwängerst xD

Aber gut, genug gequatscht, wie fandet ihr es? Habt ihr noch so kleine Ideen für zwischen durch, die man noch so einbringen könnte?

Und ich muss noch was los werden. Hab ich euch schon jemals gesagt, dass ihr die besten Leser überhaupt seid? Nein? Dann muss ich das unbedingt nachholen! Ihr seid die besten Leser die es überhaupt gibt!
Obwohl die Story noch nicht mal ansatzweise gut bisher war (zumindest im Vergleich zu dem, was noch kommen wird) hat sie schon unglaubliche 134 Kommentare, das ist der Wahnsinn! Ich kann es echt nicht fassen :D Vielen, vielen Dank noch mal dafür, ich weiß gar nicht, womit ich das verdiene :D Aber ihr zeigt mir, dass das, was ich mache zumindest nicht schlecht ist. Also wird es auch so weiter gehen :D
Sagt mir doch mal, was ich für Fanarts zu der Story zeichnen soll (bitte nicht ganz so komplizierte xD So gut bin ich noch nicht xD) Ihr könnt euch was wünschen und ich versuche es zu zeichnen, je nachdem wie viel Zeit ich gerade habe. :D
Also, noch einmal vielen Dank, ihr seid echt die besten!

Liebe Grüße Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Söö, heute gabs schon wieder ein Kapitel. Ich war in Schreiblaune.
Das Kapitel wirkte irgendwie ziemlich gerusht nicht wahr? Tja, eigentlich hätte ich noch viel mehr schreiben wollen, viel detaillierter, aaaaber das ist eine P16 Story und ich kenne mich. Hätte ich dann tatsächlich so geschrieben, wie ich gewollt hätte, hätte ich die Story locker mal auf P18 bzw, P18-AVL setzen können. Nur wegen dem einen Kapitel, zumal das nicht einmal das Schlimmste ist. Es werden in Zukunft noch heftigere Kapitel kommen.
Ich kann nicht sagen, dass ich zu 100% mit dem Kapitel zu frieden bin, aber ich arbeite derzeit auf die wirklich wichtigen Sachen hin ^^ (und ich will, dass es voran geht)
Das nächste Kapitel wird wieder etwas ruhiger vom Tempo her und wir werden alte Bekannte wieder treffen ^^ wir ihr ja schon am Ende des Kapitels gemerkt habt ^^.
Jedenfalls, ich verspreche nichts, aber ich habe gerade Urlaub und vielleicht wird noch ein Kapitel kommen, in der Zeit. Aber wie gesagt, dass ist nur ein großes "Vielleicht" ^^
LG Puraido.
(das ist btw, der Text von FF.de also nicht wundern wegen der Altersempfehlung xD) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo, ein weiteres Kapitel. ^^ Heute (04.03.2017) ist die Story 2 Jahre geworden, weshalb es natürlich auch ein Kapitel geben muss ^^
Diesmal mit sehr vielen Infos :D Und die SHB weiß noch nicht mal die Hälfte von dem, was um Hel herum geschiet ^^
Und Giovanni wird ein neuer Allianzpartner, oder so xD
Btw, So viele Kapitel wird die FF nicht mehr haben. Ich versuche sie unter bis höchstens 50 Kapitel lang zu halten. Es werden jetzt noch zwei oder drei Kapitel mit Luffys Schwangerschaft vergehen, einige Luffy/Law Szenen und dann kommt schon die Geburt und Hel schlägt zu. Aber da es noch einen Teil 2 geben wird, kann ich ja schon sagen, dass Hel in diesem Teil definitiv nicht besiegt wird ^^)
SPOILER WARNUNG:
Es hat sich jetzt ja rausgestellt, das Pudding eine ähnliche Fähigkeit hat, wie Giovanni, allerdings werde ich deshalb seine Fähigkeit nicht ändern. Damals war Pudding ja schließlich noch nicht bekannt. Zudem unterscheiden sich ihre Fähigkeiten ein wenig. Giovanni hat keine Filmrolle, die er aus anderer Leute Kopf zieht.
Seine Fähigkeit ist eher an die Mental Out Fähigkeit von Shokuhou Misaki aus den Raildex Serien angelehnt gewesen.
Und bei irgend nem Film oder Video Spiel gabs Santiagos Papier-Fähigkeit wohl auch schon, da ich das aber nie gesehen/gespielt habe, und das nicht zum Canon gehört, werde ich das auch nicht ändern.

LG Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, es ist spät, aber noch April xDD Digimon war diesmal Schuld, ich musste es unbedingt mal wieder anscheuen (Digimon war meine Kindheit. Offen gestanden konnte ich One Piece damals überhaupt nicht leiden, ich lese es erst seit Anfang 2014. Was war ich dumm damals e-e)
Jedenfalls ich hab mich hier bei Zoro ein wenig zurück genommen, da ich merkte, das vielen das nicht gefallen hat. Er wird nächstes Kapitel wieder normal, also keine Sorge. Und nächstes Kapitel wirds wieder einen Zeitsprung geben und mal schauen, wie ich es hinkriege, vielleicht werden dann sogar schon die Babys geboren ^^
Ich hab übrigens gemerkt, dass ich was ganz wichtiges total vergessen hatte. Nämlich Bartos und Hancocks Reaktionen auf den Zeitungsartikel e_e Das ist mir echt mal so glatt entfallen oô
Nu ja, deswegen kamen sie jetzt zum einen in diesem Kapitel und zum anderen, waren sie eh seit längerer Zeit eingeplant.
Ich hab allerdings darauf verzichtet, dass sie Kid noch verprügeln. In dem Kapitel ist ohnehin viel passiert und Kid kann ja nicht immer das Opfer sein. (Eigentlich wars nicht beabsichtigt, ihn hier zum Hass-Charakter zu machen xD Ich liebe Kid eigentlich, nicht umsonst nenne ich mich im Allgemeinen Puraido Eustass)
Nu ja, hoffe es hat euch gefallen
bye bye, Puraido ^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
A/N: Soo, jetzt ist auch die zweite von Hels Katastrophen erledigt. Nisha war ursprünglich gar nicht eingeplant gewesen. Ich hab aber Fallout 4 zu der Zeit gesuchtet und da gibts einen Raiderboss der Nisha heißt. mir hat der Name so gut gefallen, weshalb ich extra noch einen Charakter dafür erfunden habe.
Btw, Dixie ist in FO4 Nishas Begleitung und auch nen äußerst Brutaler Raider. Aber ich finde, der Name hat eher was niedliches, weshalb ich das Eichhörnchen-Mädchen von Hayley in Dixie umbenannt habe xD
Stígandr kam auch erst später hinzu. Als mir klar wurde, dass Dixie nur 25 cm groß ist und das echt ziemlich mickrig ist. xD
Das Pflanzi sich opfert um entweder Luffy, Usopp oder die Babys zu beschützen, stand so ziemlich am Anfang schon fest (nachdem ich dann entschieden hatte, dass sie überhaupt so lange lebt) Allerdings kam es eben erst beim Schreiben dazu, dass sie sich im Kampf gegen Nisha für die Babys opfert. So was entscheide ich meist spontan.
Und Zoro ist endlich wieder Normal yay :D Allerdings mit allen Erinnerungen an die letzten zwei Monate, was ihn später noch äußerst verwirren wird, aber wer wird definitiv nicht länger so ne anhängliche Klette sein xD
Und Endlich ist auch Luffy wieder ein Mann ^.^
Und mein Kiddo muss leiden D: Armes Kiddo, warum tu ich meinem Baby eigentlich immer so was an? Ich weiß es wirklich nicht xD Ich seh ihn dabei nicht mal gerne Leiden T_T
Nun ja, wie dem auch sei.
Vielen Dank übrigens für die über 260 Reviews :D und die 119 Favo-Einträge

Liebe Grüße
Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Öhm, ja ... jetzt haben wir auch schon mal einen ungefähren Überblick, was uns auf Helheim noch so alles erwarten wird, oder so. Merkte man, dass ich hier die Nordische Mythologie als Vorbild hatte?
Nun ja, Gjöll ist eigentlich der Totenfluss am Rande der Unterwelt. Aber hier ist er nen Kind, weil ... darum, ein Fluss kann nicht kämpfen.
Da man davon ausging, dass die Hölle unterirdisch liegt, betrachtete man Seen als den Eingang dazu. Der Hollenteich gibts im Übrigen auch und der liegt quasi direkt vor meiner Haustür. Ich war ein wenig überrascht, als ich nach Hel gegooglet habe und mir das ins Auge stach. Deswegen hab ich dann die Insel so aufgebaut, dass man einen See in der Mitte hat, in dessen Mitte noch mal ne Insel/Berg ist und darauf steht dann der Weltenbaum Yggdrasil. Yay :D (Wow, mein PC weiß, unterstreicht Weltenbaum rot, aber Yggdrasil nicht)
Garm und Modgudr (was haben die immer mit den Rs am Ende?) gibts auch und nun ja, da es auch Riesen in OP gibt, passte das ganz gut. Ich glaube, ich hatte noch keinen Riesen als OC, auch noch keine Minks und keine Zwerge, geschweige denn Langarm-/Langbeinmenschen.
Jörmungandr (die Mitgardschlange) und Fenrir (der Wolf) sind in der Mythologie übrigens Hels Geschwister. Aber hier sind sie einfach nur zwei verdammt starke Wächter. Mal sehen, wer sich um die Kümmern darf.

Und endlich wissen wir auch: Pflanzi ist nicht tot, sondern neu und verbessert :D Ich hatte schon lange damit gespielt, Pflanzi ein Menschliches Aussehen zu geben, aber ich wusste bisher nicht so recht, wie ich es hätte anstellen sollen. Einmal dachte ich daran, dass sie einfach digitiert und das nächste Level erreicht, aber dafür hätte ich keine Erklärung gehabt.
Dann kam mir in den Sinn, dass Hel eine Ampulle mit dem Virus irgendwo vergisst und es in die Hände der SHB kommt, aber das wäre auch irgendwie unlogisch. Dann tauchte sogar Hel selbst auf, weil sie es an der Pflanze testen wollte, aber das gefiel mir auch nicht.
Nun bin ich eigentlich ganz zu Frieden und ein ungefähres Aussehen gibts auch
Pflanzi als Mensch
Ich hab das Bild bei Google Bilder gefunden und nicht selbst gezeichnet. Ich finde es wirklich schön und es trifft Pflanzi ausgezeichnet.

Und öhm, ja ... Man merkt vielleicht, dass ich keine Ahnung von Medizin und solchen Sachen habe, deswegen halte ich mich da möglichst kurz >-<

Luffy und Law hat jetzt auch das nächste Level erreicht. Law wurde damit Überrascht, dass Luffy wieder männlich ist und er hat keine Panikattacke ... oder so ... bekommen. yay
Und Killer und Nami wird auch langsam ernst ^.^

Nun ja, das solls soweit gewesen sein.

Liebe Grüße
Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Heya :D ich habs mal wieder geschafft, ein weiteres Kapitel und soweit ich weiß, das bisher längste :D
Das nächste Kapitel wird allerdings noch länger werden. Es wird noch regulär das Kapitel 48 Kommen, und dann der Epilog. Und dann wirds mit Ex2 weiter gehen :D
Ich hoffe, die Kämpfe haben euch bisher gefallen, ich bin so wahnsinnig schlecht im Kämpfe beschreiben xD Noch dazu dauert das alles immer, weil meine OCs keine fancy Attackennamen haben. (Außer Pflanzi, wie es scheint xD)
Btw, ich hab jetzt eine Strawpoll entdeckt und mal eine Umfrage gemacht xD
Umfrage
Es geht um die zukünftigen Pairings in Ex2. Klar, es werden alle noch näher beleuchtet werden, aber welches wollt ihr am Meisten lesen? Bzw, was wollt ihr zuerst haben?
Wäre schön, wenn ihr mal einen Blick drauf werfen könntet ^^
Das nächste Kapitel wird auf alle Fälle wieder äußerst Dramatisch werden, so mit viel Verlust und allem :D
Nun ja, ich hoffe euch hats gefallen :D

LG Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooooo, endlich hab ich das Kapitel hier geschafft, yay :D 28 Seiten sinds geworden.
Ich hab einige Situationen abgeändert, es hatte sich einfach nicht so ergeben, wie ich es gerne gehabt hätte.
Die Konfrontation von Luffy und Hel, hätte ich am Liebsten auch ein wenig anders geschrieben, aber das hat sich dann auch nicht mehr ergeben. Aber gut, es war mir sowieso klar, dass das Ende hier ein wenig zu meiner Unzufriedenheit sein wird. Ich hätte Hel am liebsten jetzt schon ausgeschaltet, aber da ich sie noch für den nächsten Teil brauche, wird sie noch ein Weilchen am Leben bleiben.
Joa, das hier Zoros Schwert verloren geht, war auch ein etwas neuerer Aspekt, aber wer weiß, vielleicht kommts ja auf magische Weise wieder. Das Zoro von Primula vorläufig besiegt wird - wenn auch durch unfaire Mittel - war auch schon vorgesehen, es wird allerdings ein Wiedersehen geben.
Ähm, joa, zu Frankys neuer Attacke muss ich sagen, dass ich da ein wenig bei Mugino Shizuri abgeguckt habe
http://toarumajutsunoindex.wikia.com/wiki/Mugino_Shizuri
Das sind ihre Meltdowner Fähigkeiten, da ich von so was einfach keine Ahnung habe, aber eine neue coole Attacke für Franky haben wollte. Die schien mir irgendwie passend, deshalb hab ich sie genommen.
Hm, jetzt wird noch der Epilog kommen, dann gehts schon mit Ex2 weiter :D Ich bin schon irgendwie aufgeregt ^.^
Vielen Dank noch mal, dass ihr so zahlreich an der Umfrage Teilgenommen habt, die aus dem letzten Kapitel. Es war ziemlich eindeutig, welches Pairing gewünscht ist xD
Also werde ich mich auch daran machen ^^
Noch mal vielen Dank für die ganzen Reviews :D
Also dann, bis zum Epilog ^^
LG Puraido Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooooo, das war dann auch der Epilog. Das war das letzte Kapitel dieser Geschichte. Kaum zu glauben, dass ich sie tatsächlich durch habe o.o
Es kommt mir so unwirklich vor. xD Nun ja, aber es wird ja bald weiter gehen. ^^
Ich möchte mich auch noch mal bei allen bedanken, die diese Fanfiktion gelesen, kommentiert, favorisiert und empfohlen haben. Nur durch euren Support hab ich es geschafft, diese FF auch wirklich zu beenden.
Besonder Dank geht vor allem an alle Kommentarschreiber euer Feedback hat mir echt durch so manch dunkle Zeiten geholfen.

Soo, da die Umfrage von vor ein paar Kapiteln super gelaufen ist, hab ich hier gleich mal zwei weitere, die meine OCs betreffen. Ich will mal schauen, welcher am Besten angekommen ist, bzw, welcher am meisten gehasst wurde xD
Umfrage 1
Umfrage 2
Ich bedanke mich schon mal im Voraus für eure Stimmen ^^

Gut, dann bleibt mir nur noch zu sagen, dass es eine Ehre für mich war, diese Geschichte für euch schreiben zu dürfen. Ich hoffe, dass wir uns auch in Exchange 2 wieder sehen werden.

Liebe Grüße
Puraido Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (315)
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Von:  Cosplay-Girl91
2017-07-03T21:32:39+00:00 03.07.2017 23:32
Eine tolle Geschichte und ein super Ende!
Ich bin einfach nur baff!
Aber auch traurig, weil Zoro sein Schwert nicht mehr hat und killer und nami sich trennen mussten!
Ich bitte um ENS, Wenn es mit dem 2. Teil weiter geht.
Ansonsten Hut ab für eine solch tolle FF!
Mach weiter so.
LG
Habe auch eigene Sachen, Wenn du mal magst!
Antwort von:  Puraido
04.07.2017 03:44
Heya^^
Vielen Dank dafür, das freut mich :D
Nun ja, es gibt ja den zweiten Teil, da wird sich das irgendwie schon wieder finden ^^
Werde ich dir schicken ^^
LG Puraido
Von:  SchwarzflammeDethora
2017-06-30T22:56:19+00:00 01.07.2017 00:56
Eine Wahnsinns Geschichte!
Bin ab Kapitel fünf nicht mehr von abgekommen.
Einiges könnte man vorerahnen, war wirklich lustig. ^^

Freu mich schon auf das weitere.
Muss auch mal sehen, was du sonst so schreibst.

Gruß
Antwort von:  Puraido
01.07.2017 03:44
Vielen Dank, das freut mich zu hören :D

Ich werde mich beeilen :D
Ja, kannst ja mal schauen ^^

LG Puraido
Von:  Amy-Lee
2017-06-30T18:48:07+00:00 30.06.2017 20:48
Hi, es war schön und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

Es war also Rhea, oh man, armer Giovanni, erst seine Tochter und jetzt auch noch seine Frau, das ist hart,
bin gespannt was Er jetzt macht.
Was hat den Santiago mit dem ganzen zu tun, hab ich was verpasst?

Zorro tut mir auch leid, Er hat das einzige Erinnerungsstück seiner Freundin verloren (na ja, nicht wirklich),
aber ich glaube ganz fest daran das Er ein neues bekommt, auch wenn dieses,
sein Lieblings Schwert nicht ersetzen kann.

Hel hat ein Kind?
Oh je, das bedeutet Ärger.

Süß, das sich Law für Luffy und den Kid´s entschieden hat, das ist super und Kid will auch ab und zu vorbei schauen,
na wenn das mal keine gute Neuigkeit ist, Er liebt sogar seinen Arm udn hat eine kleine Freundin, wie es scheint,
wird auch ein Kid mal erwachsen.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Puraido
30.06.2017 21:02
Heya :D das freut mich :D

Jep, ich hatte unbewusst Rhea sogar mit dem Mother's Hair-Style of Death gezeichnet. Es stand von Anfang an fest, dass sie sterben würde u.u (ursprünglich sollte sie anders sterben, aber diese Situation hatte sich nicht mehr ergeben)
Nein, du hast nichts verpasst. Gios Ausraster hat nur ihre kommende Vergangenheit angekündigt ^^ Der Grund, warum er so wütend auf Santiago ist, liegt in der Vergangenheit der beiden.

Keine Sorge, er wird wieder ein drittes Schwert bekommen ;) Es gibt immerhin jemanden, der alles liefern kann :D

Hat sie. (das wurde einmal kurz nachdem Nora aufs Schiff gekommen ist, in einem Nebensatz erwähnt)
Und jap, das tut es. Ymir ist ihr ganzer Stolz.

Jep :D Law hat sich definitiv richtig entschieden :D
Ich wollte Kid nicht mit so einem Hass auf die Kinder aus der Geschichte gehen lassen. Deswegen hat er sich ein klein wenig an Jayla gewöhnt. Und jep, den Arm findet er Super :D Kam irgendwie so spontan, das Alma und Kid sich gut verstehen xD

Bis demnächst :D
LG Puraido
Antwort von:  Amy-Lee
30.06.2017 21:11
Ok, da bin ich ja mal auf die Geschichte von Giovannis und Santiago´s gespannt, eines ist aber klar wir werden ihn auch beim letzten Kampf gegen Hel wieder sehen, denn ich gehe stark davon aus das Er sich rächen will für das was Sie seiner Familie angetan hat.
Hat Hel auch an ihrem Kind experimentiert, oder vergreift sie sich nur an die anderer Leute, wenn ja,
hoffe ich das ihr schnell das Handwerk gelegt wird, denn so eine Egoistin sollte man nicht auf die Menschen los lassen.

Bye
Antwort von:  Puraido
30.06.2017 22:19
^^ Ich freu mich schon irgendwie drauf, die Geschichte zu schreiben, ich mag Giovanni und Santiago, auch wenn die beiden am Anfang gar nicht so lange eingeplant waren xD
Er wird sich irgendwann sicher rächen ^^
Nein, sie hat sich nie an ihrem Kind vergriffen, da es so ziemlich das einzige ist was sie von "ihm" hat, würde sie Ymir niemals verschandeln.

Bye ^^
Antwort von:  Amy-Lee
30.06.2017 22:27
Also mussten andere Kinder leiden? Dann hoffe ich das unsere Freunde ihr das Handwerk legen, damit die Kinder von anderen Leuten ihre Ruhe haben, denn das ist echt nicht gerecht, andere Kinder macht Sie zu ihre Versuchskaninchen und bringt sie damit auch um, aber ihr eigenes fasst sie nicht an die ist ECHT GESTÖRT.
Sie tut anderen Familien so was schändliches an, ich will Sie jetzt umso mehr leiden sehen.

Freue mich schon darauf
Von:  ZLevy
2017-06-30T14:52:24+00:00 30.06.2017 16:52
Boaah is mir zum heulen zu mute
Jetzt ist es vorbei 😭😭😭
Antwort von:  Puraido
30.06.2017 20:56
Oh je, das tut mir Leid >_<
Aber es kommt ja bald ein weiter Teil ^^
Von:  SenseiSasuNaru
2017-06-30T10:29:52+00:00 30.06.2017 12:29
Hallo klasse dein Kapitel das letzte von dieser Story. Ein guter Abschluss. Da bin ich aber auf die Fortsetzung gespannt. Tolle Story von Anfang bis Ende. Bis zur Fortsetzung die ich auch verfolgen werde. Lg
Antwort von:  Puraido
30.06.2017 15:42
Hey, vielen Dank, das freut mich zu hören :D
Auch dass du Ex2 verfolgen wirst ^^
LG Puraido
Von:  SchwarzflammeDethora
2017-06-29T13:32:17+00:00 29.06.2017 15:32
Ich muss jetzt auch mal meinen Senf dazu geben.
Zum Anfang is es Recht langatmig, man hat das Gefühl nicht vorrangig zu kommen.
Trotz gutem schreibstyl, aber dieses Kapitel lohnt sich!
XD schon ewig nicht mehr so viel gelacht. XD
Ich hab schon Bauchweh von. XD
Antwort von:  Puraido
29.06.2017 22:17
Heya :D
Ja, ich weiß, das ist so eine Macke von mir, die ich nicht weg kriege. Am Anfang zieht es sich immer e_e
Da ich meistens nur die Mitte und das Ende schon im Kopf habe, ist der Anfang immer etwas ... improvisiert u.u
Aber freut mich, dass es dir gefällt :D
LG Puraido
Von:  Cosplay-Girl91
2017-06-26T21:41:18+00:00 26.06.2017 23:41
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Oje da hat es ja die Strohhutbande ganz schön stark erwischt.
Kid kann ja auch anders sein und dann wieder nicht!
Mach weiter so.
LG
Antwort von:  Puraido
27.06.2017 01:05
Danke schön ^^
Jep, lief nicht ganz so wie geplant u.u
Klar, aber nur, wenn er sich anstrengt xD
Mach ich ^^
LG Puraido
Von:  Amy-Lee
2017-06-25T22:26:51+00:00 26.06.2017 00:26
Hi, mir fehlen die Worte.
Es war super geschrieben das Kapitel und sehr spannend, aber der Inhalt (was darin passiert ist),
war schon schlimm, Zorro geht es nicht gut und hat das wichtigste Schwert verloren was Er je besessen hat, das von seiner Freundin, ich hoffe es ist doch nicht verloren und er bekommt es wieder, ich wünsche es mir für ihn.
Dieses Biest was ihm dieses Zeug gespritzt hat soll in der Hölle schmoren, zusammen mit ihrer Meisterin, die sind doch nicht mehr ganz dicht, vor allem Hel, die macht das alles aus Liebe? Da lachen ja die Hühner, diese Frau kann keine Liebe empfinden und ich hoffe das Floyd ihr in den Arsch getreten hat, ansonsten ist Er jetzt leider Tod, denn dieser Schuss am ende, war nicht gut.
Koala hat es auch erwischt, die arme, aber jetzt sind sie ja bei Law und Iwa ist ja auch noch da, ich bin mir sicher das sie was tun können.
Kid, hat mal was gutes getan, nicht schlecht, vor allem weil Er Luffy wieder aufgebaut hat, der ja etwas schlimmes auf dieser Insel sehen musste, der Arme, Er musste erleben wie Tödlich seine TK ist, so was ist nur schwer zu verkraften und Gio hat seine Tochter verloren, aber was hätte man tun können?
Bei ihr wäre jede Hilfe vergeblich gewesen, Er und seine Frau tun mir leid, Eltern sollten nie ihre Kinder überleben und zusehen müssen wie sie sterben, sehr traurig.

Ich freue mich auf das nächste mal, vor allem das Luffy bald vielleicht doch seine Chance bekommt Hel zur Hölle zu schicken.
Bis demnächst.
Bye


Antwort von:  Puraido
26.06.2017 00:39
Heya ^^ Vielen Dank für den Kommentar :D
Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat :D
Jap, ich wollte unbedingt noch einen Downer für Zoro haben, er wird im Epilog erfahren, dass sein geliebtes Schwert verloren gegangen ist, das wird im gar nicht gefallen.
Primula gehts momentan auch bescheiden, aber sterben wird sie ebenso wenig wie Hel. Die beiden sind widerstandsfähig. Es wird noch mal ein Zoro vs Primula geben ^^
Naw, der Schuss am Ende war auf der Sunny. Sie waren schon weiter weg von der Insel. Floyd kommt auch in Ex2 vor, also braucht man sich um den keine Sorgen zu machen (er ist auch niemand der Sterben wird)
Hel lebt ein wenig in ihrer eigenen Welt, das stimmt schon, was dahinter steckt, kommt später ^^
Und jep, Koala ist jetzt (genau wie Zoro) in guten Händen :D
Ich wollte Kid nicht als den Bösen stehen lassen, deswegen ist er es am Ende, der Luffy wieder aufbaut, (es sollte eigentlich Giovanni sein, aber das ließ ich bleiben)
Bei Carna hätte man rein gar nichts tun können u.u und schön ist es sicherlich nicht und es wird noch übler werden.

Ich werde mich mit dem Epilog beeilen :D der wird allerdings nicht ganz so lang werden xD
LG Puraido
Antwort von:  Amy-Lee
26.06.2017 18:25
Oh je, das ist schlimm wenn es noch Übler kommt, aber unsere Freunde werden es schaffen und beim nächsten zusammen treffen von Hel und Luffy, wird Er dieses mal mit den Vätern seiner Kid´s kommen, Kid hat ja keine Probleme damit jemanden um die Ecke zu bringen, von daher. Ich freue mich das Floyd auch wieder mit von der Partie sein wird.
Mir tut Zorro so leid wegen seines Schwertes, was Er jetzt wohl für eines bekommt und ob er es dieses mal schafft Primula endgültig zu besiegen, ich wünsche es mir für ihn.

Bye
Von:  SenseiSasuNaru
2017-06-25T22:22:13+00:00 26.06.2017 00:22
Wow klasse dein Kapitel oh da bin ich aber gespannt. Lg
Antwort von:  Puraido
26.06.2017 00:33
Danke schön :D
Von:  Lexischlumpf183
2017-06-12T06:31:40+00:00 12.06.2017 08:31
😁😁🥂👍😍, ich bin begeistert was so alles passiert, 😉😁
Antwort von:  Puraido
12.06.2017 22:12
Hehe, Danke ^^


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