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Sklave der Wüste

von

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In letzter Minute

Hallo zusammen

 

heute gibt es das neue Kapitel wieder pünktlich am Samstag.

Ich wünsche euch viel Spass beim lesen und halte euch jetzt nicht länger auf.

 

 
 

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In letzter Minute

 

»Aufstehen! Wir müssen los!« Resolut zieht Mario die Umhänge von Seto und Atemu weg, die bis gerade eben noch tief geschlafen haben, sich nun aber murrend umdrehen und versuchen, die Umhänge wieder zurück zu holen.

»Verdammt, Mario. Es noch mitten in der Nacht«, ruft Atemu aus und richtet sich auf, als er den Umhang nicht erwischt. »Wie lange haben wir jetzt geschlafen? Eine Stunde? Zwei?«

 

»Falsch, wir haben die Scheune vor fünf Stunden erreicht. Ihr habt also gut vier Stunden geschlafen. Anna und Kimi sind übrigens schon dabei, das Frühstück zu machen und die Pferde für die Weiterreise vorzubereiten.« Die Hände in seine Seite stützend, sieht Mario Atemu und auch Seto an, der sich murrend aufrichtet und sich den Umhang zurückholt. »Viel zu wenig. Ich sage dir eins, wenn wir nicht so in Eile wären, würde ich dir für deinen Tonfall und dein Verhalten die Leviten lesen.« Grollend steht Seto auf und stapft, sich den Umhang umlegend, aus der Scheune.

 

Atemu streckt sich erst einmal ausgiebig, bevor er auch aufsteht und von Mario den Umhang wieder entgegen nimmt. »Wie viel müssen wir heute noch schaffen?« Will er gähnend wissen. Er fröstelt und zieht sich den Umhang wieder um die Schultern, was Mario amüsiert schmunzeln lässt. »Wir haben noch gut 50 Kilometer vor uns, die wir bis Sonnenuntergang schaffen müssen, um die beim einfachen Volk gebräuchliche Zeitangabe zu nutzen.«

Unwillkürlich lacht Atemu auf. »Gut, das bedeutet also, dass wir in etwa zwölf Stunden da sein müssen. Die Art zu reden, passt übrigens nicht zu dir.« Er zwinkert Mario grinsend zu und geht dann rüber zu Anna und Toshi, die sich fleissig im Krabbeln übt. »Guten Morgen, kleine Maus«, raunt er ihr zu und hebt sich kurzerhand hoch. Mit Toshi auf dem Arm setzt sich Atemu neben Anna, die gerade ein paar Brote schmiert, die sie am Vortag in einer Bäckerei gekauft haben. »Guten Morgen, Anna. Konntest du etwas schlafen?« Besorgt mustert er die junge Sklavin, die erst jetzt den Blick hebt und müde lächelt. »Guten Morgen, Meister Atemu.« Leicht lächelnd lässt sie zu, dass Toshi einen ihrer Finger ergreift. »Ich konnte vermutlich genauso viel schlafen, wie Ihr und Meister Seto. Am wenigsten hat Meister Mario geschlafen.« Vorsichtig schielt sie zu dem Hauptmann, der ihre Schlafplätze aufräumt, indem er die Decken zusammenrollt, auf denen sie geschlafen haben. »Er ist sehr angespannt und besorgt. Auch wenn er es nicht zeigt.«

Atemu folgt ihrem Blick und seufzt. »Ich weiss. Es ist deutlich zu sehen, dass er angespannt ist und sich Sorgen macht. Ich frage mich, wie es dazu gekommen ist, dass Helena nun dem amtierenden Pharao ihre Hand versprechen muss.«

 

Toshi streckt ihre Ärmchen nach Anna aus, woraufhin sie ihre Kleine auf den Schoss nimmt und ihr ein Stück von einem Brötchen gibt. »Was bedeutet das überhaupt, die Hand in einer heiligen Zeremonie zu versprechen? Ist das etwas anderes als dieser Vertrag, den Ihr mit dem Kaiser abschliessen sollt?«

 

Fasziniert beobachtet Atemu, wie Toshi an dem Brötchen kaut und dabei über beide Ohren strahlt. »Wie soll ich es dir erklären?«, murmelt er nachdenklich. »Der Vertrag wäre nur zwischen dem Kaiser, mir und Helena geschlossen worden. Er ist nicht öffentlich und nur die Menschen, die direkt involviert sind, werden informiert. Die Zeremonie ist nicht nur die Vereinbarung zwischen dem Kaiser und dem amtierenden Pharao, sie findet auch noch in einem Tempel statt. Ein Priester führt sie durch und eigentlich ist es beinahe wie eine Vermählung vor den Göttern, mit dem Unterschied, dass die zukünftige Braut bis zur eigentlichen Hochzeit im Tempelbereich des Palastes lebt und dort ausgebildet wird. Sie nimmt schon an offiziellen Zeremonien und Veranstaltungen teil. Sie gilt schon als Königin an der Seite des Pharaos und ihre Position als erste, zweite oder dritte Gemahlin oder als Gemahlin aus Harem ist schon festgelegt. Egal, wann sie den Pharao dann tatsächlich ehelicht. Oft findet diese Zeremonie auch öffentlich statt und manchmal, wenn es ihm besonders wichtig erscheint, wird sie sogar im ganzen Reich live übertragen.«

Mit grossen Augen hört Anna zu. »Das ist ja schrecklich. Ich dachte immer, dass ihr freien Menschen selbst entscheiden könnt, wie ihr leben wollt.«

 

Atemu seufzt und spielt mit einem Heuhalm. »Schön wär’s. Weisst du, das einfache Volk und auch die meisten Menschen der Oberschicht können selbst entscheiden, was sie machen wollen. Aber wir aus der herrschenden Schicht, haben diese Wahlmöglichkeit nicht. Wir müssen den Weg gehen, den schon unsere Väter und Mütter gegangen sind. Müssen die Personen heiraten, die für unsere Familien am nützlichsten sind. Egal, ob wir die Person mögen oder nicht. Ob wir lieber etwas anderes machen wollen oder nicht. Mein Schicksal stand schon bei meiner Geburt fest und der Weg, den ich gehen muss, wurde schon damals vorherbestimmt.«

Nachdenklich blickt Anna auf die Brötchen die vor ihr liegen auf einem flachen Stein liegen. »Also seid Ihr auch eine Art Sklave, obwohl Euer Stand so weit weg von meinem ist, wie es nur vorstellbar ist. Wie … habt Ihr das überlebt, plötzlich von so einem hohen Rang zu einem niederen Sklaven zu werden? Ich meine, das ist doch unvorstellbar.« Unsicher, ob sie nicht zu weit gegangen ist, schielt sie zu Atemu, der jedoch nur sanft lächelt. Sein Blick ist aber gleichzeitig unglaublich traurig. »Ich habe es nicht überlebt. Der Atemu, der damals mit dem Flugzeug abgestürzt ist, ist damals in der Wüste gestorben. Auch wenn ich es lange nicht wahrhaben wollte.« Sein Blick schweift zur Tür, durch die er den Mond und die Silhouetten der Pferde erkennen kann. »Ich bin nicht mehr Atemu. Ich bin Yami, der noch ein paar Eigenschaften von Atemu besitzt, der aber eigentlich eine vollkommen andere Person ist.«

 

»Dann wird es Zeit, dass du wieder zu Atemu wirst. Sonst kannst du Helena nicht vor dieser Ehe bewahren.« Mit verschränkten Armen steht Mario mit blitzenden Augen da. »Ich habe euch beide nicht aufgeweckt, dass du nun bei Anna sitzen und rumtrödeln kannst!«

 

Vielsagend zwinkert Atemu Anna zu, bevor er aufsteht und Mario die zusammengerollten Decken abnimmt. »Entschuldige bitte, ich bringe die mal zu den Pferden.« Mit grossen Schritten eilt er nach draussen, bleibt dann aber in der Dunkelheit stehen, als schon nach ein paar Metern stehen, als er über einen Stein stolpert und beinahe stürzt. Auch wenn die Laterne in ihrer Unterkunft nur wenig Licht gespendet hatte, müssen sich seine Augen erst an das schwache Mondlicht gewöhnen.

Langsam geht er dann zu den Pferden rüber, die leise schnauben und neugierig zu ihm blicken. »Na ihr? Wo habt ihr denn Kimi und Seto gelassen?« Sanft krault er sie an den Nüstern und zwischen den Ohren, als auch schon Kimi mit einem der Sättel auftaucht. »Guten Morgen, Meister Atemu. Wenn Ihr Meister Seto sucht, er ist mit den anderen beiden Pferden beim Brunnen, damit sie noch einmal trinken können.« Geschickt nimmt er Atemu die Decken ab und beginnt sie hinter den Sätteln zu befestigen.

Mit hochgezogener Augenbraue beobachtet Atemu Kimi. »Soll ich dann mit dir die anderen Pferde auch noch hinführen?« Als er den dankbaren Blick des jungen Sklaven sieht, nimmt er die Zügel der ersten beiden Pferde und wartet geduldig, bis Kimi auch beim Dritten die Decke befestigt hat. Gemeinsam bringen sie die Pferde zu dem Brunnen und er nimmt dann noch die Zügel von Kimis Pferd entgegen. »Guten Morgen, Seto. Bist du jetzt wacher?« Schief grinsend sieht er seinen Cousin an, der ihm nur grummelnd zunickt. »Also nicht.« Stellt Atemu gelassen fest und beobachtet nun die Pferde, die wohl wissen, dass wieder ein langer Ritt auf sie zukommt, so wie sie das Wasser einzuatmen scheinen.

 

Während sie so dastehen und die Pferde dann auch noch einmal grasen lassen, kommen Mario und Anna, die Toshi wieder vor sich im Tuch trägt auf sie zu. »Wir werden während des Rittes essen. Anna, du meldest dich, wenn Toshi eine frische Windel braucht oder du ihr Fläschchen neu machen musst!«, streng sieht er Anna an, die nickt und zwischen den Pferden hindurch zu dem Brunnen eilt. Eilig macht sie das Fläschchen für Toshi fertig und atmet dann tief durch. Jeder Muskel in ihrem Körper schmerzt und sie weiss, dass es auch Kimi nicht anders geht.

Dennoch verzieht sie keine Miene, als Seto ihr auf das Pferd hilft, bevor er selbst aufsteigt und dann seinen und Annas Proviant von Mario entgegen nimmt. »Danke«, grummelt er und verstaut die Brötchen in seiner Satteltasche.

Leicht nickt Mario und geht weiter zu Atemu, der inzwischen auch auf dem Pferd sitzt. »Hier.« Er hält ihm in eine Tasche verpackten Brötchen hin. »Tut mir leid, wegen vorhin. Ich wollte dich nicht so anfahren.«

In aller Ruhe verstaut Atemu die Brötchen in der Satteltasche. »Ist schon gut. Wir sind alle gestresst.« Verständnisvoll sieht er Mario an, der erleichtert aufatmet. »Danke«, murmelt er undeutlich und geht nun zu seinem Pferd. Geschmeidig, als hätte er nicht schon zwei Tage im Sattel in den Knochen, schwingt er sich auf den Pferderücken. Er sieht sich kurz nach den anderen um, ehe er losreitet.

Schweigend reiten sie in die Nacht hinaus. Nur das leise Schnauben der Pferde und das Knarren des Leders ist zu hören, während sie auf dem Wiesenweg in Richtung Strasse reiten.

Nach etwa zwanzig Minuten erreichen sie die befestigte Strasse. Nun durchbricht das leise Klackern der Hufeisen auf dem Asphalt die Stille der Vollmondnacht.

 

Nach etwa zwei Stunden sehen sie, wie langsam die Sonne aufgeht und das kühle Licht des untergehenden Vollmondes durch ihre Wärme ersetzt. Erst jetzt holen sie die Brötchen aus den Satteltaschen.

Essend lassen sie die Pferde weiter in einem ruhigen Schritt gehen und geniessen trotz der Umstände, wie das Lichtspiel des beginnenden Tages die Landschaft erstrahlen lässt.

 
 

***
 

 

Im zügigen Trab reiten sie durch das Dorf Porto Ercole in Richtung Hafen. Es ist schon spät, der Himmel verfärbt sich schon in Richtung Nacht, als sie die Lichter der Schiffe vor sich auftauchen sehen.

Den ganzen Tag über hatte Mario immer wieder telefoniert, sobald er nur ein wenig Empfang hatte und so vom Sattel aus den Weitertransport der Pferde zu seinem Anwesen in Genua organisiert.

»Da vorn ist die Jacht der Prinzessin«, ruft Mario ihnen zu und deutet auf das hell erleuchtete Schiff, das etwas abseits in einem Dock liegt.

»Na endlich. Ich will nie wieder einen Pferderücken von oben sehen«, seufzt Seto und will schon zu der Jacht reiten, bemerkt dann aber, dass Mario eine andere Richtung einschlägt und sie zu einer der Lagerhallen führt, wo schon mehrere Leute auf sie warten.

»Absteigen! Alles mitnehmen, was ihr braucht«, weist er die Gruppe an als er auch schon aus dem Sattel springt und einen der Vorarbeiter begrüsst.

 

Während Mario sich mit dem Mann unterhält, steigen Seto und Atemu ab und helfen dann Kimi und Anna aus den Sätteln. »Los beeilen wir uns«, raunt Atemu den anderen zu. Eilig lösen sie ihr Gepäck von den Sätteln und leeren die Satteltaschen.

Gleich darauf werden die Pferde weggeführt und Atemu sieht ihnen sehnsüchtig nach. So anstrengend der Ritt auch gewesen ist, er hat es auch genossen, mal wieder aus dem Palast zu kommen und nicht wie der Pharao behandelt zu werden, sondern wie ein normaler Mensch.

»Hör auf zu träumen«, zischt Seto ihm zu und packt ihn am Arm. Unnachgiebig zieht er ihn hinter sich her, als sie im Schatten der Hafengebäude in Richtung Jacht rennen.

Plötzlich gibt ihnen Mario das Zeichen, stehen zu bleiben. »Ihr wartet hier«, weist er sie scharf an und streicht sich gleichzeitig die Kleidung glatt. Tief durchatmend strafft er sich und geht dann hoch erhobenen Hauptes zur Jacht.

 

Angespannt warten sie darauf, dass Mario ihnen ein Zeichen gibt, dass sie ihm folgen können. Immer wieder beisst sich Atemu auf die Lippen. Ansonsten wirkt er nach aussen hin angespannt, aber dennoch ruhig.

»Er ist schon viel zu lange weg«, murmelt Seto nach einem Blick zur grossen Uhr der Hafenkirche vor sich hin. Er will schon auf eigene Faust losgehen, als Mario wieder auftaucht und ihnen hektisch zuwinkt. »Los, schnell«, zischt Atemu und rennt geduckt los.

Die geschätzt fünfzig Meter scheinen so unglaublich lang zu sein. Endlich erreicht er gefolgt von den anderen die Jacht und springt mit Marios Hilfe an Deck. Eilig hilft er seinen Begleitern, auch an Bord zu kommen und dann werden sie ins Innere des Schiffes geführt.

In einer grossen Kabine, die so luxuriös eingerichtet ist, wie die Räume im Palast des Kaisers, wartet Helena händeringend auf sie. Als sie die Vier erblickt, greift sie nach dem Hörer des Telefons auf dem kleinen Beistelltisch. »Kapitän Polo, wir können ablegen.« Kaum hat sie den Telefonhörer wieder weggelegt, schliesst sie kurz die Augen, bevor sie sich ihnen zuwendet. »Hauptmann di Modena. Ihr habt Euch ganz schön viel Zeit gelassen. Lange hätte ich das Ablegen nicht mehr verzögern können.« Mit kühler Miene reckt sie ihr Kinn nach oben, doch ihr Blick liegt warm auf ihm.

 

Respektvoll verneigt sich Mario tief vor ihr. »Verzeiht, Prinzessin Helena. Wir sind so schnell wie wir konnten hergeritten. Wir mussten jedoch regelmässig Pausen einlegen, damit die Sklavin sich um das Kind kümmern und die ungeübten Reiter sich erholen konnten.« Langsam richtet er sich wieder auf und sieht Helena warm an. »Ich bin froh, dass wir es noch rechtzeitig geschafft haben.«

 

Knapp nickt Helena ihm zu. Erst jetzt sieht sie zu Atemu und Seto. »Ich bin froh, euch wohlauf zu sehen. Ich gebe zu, dass ich mir Sorgen gemacht habe, als es immer später geworden ist.« Nun lächelt sie entschuldigend. »Die Überfahrt nach Alexandria wird mindestens eine Woche dauern. Leider kann ich euch keine standesgemässe Kabine anbieten, da ich offiziell nur mit meiner Leibwache di Modena und meinen Bediensteten Anna und Kimi unterwegs bin. Ihr beide müsst euch leider verborgen halten.«

 

Mit einem leichten Lächeln nickt Atemu. »Ich habe nichts anderes erwartet. Es ist schon sehr grosszügig von Euch, dass Ihr dieses Risiko auf Euch nehmt und unsere Reise so um viele Wochen und Monate verkürzt.« Er verkneift es sich zu sagen, dass sie so erschöpft sind, dass sie sowieso nur noch schlafen wollen.

 

Helena mustert Atemu mit unergründlicher Miene. »Es geht mir nur um die Sicherheit meines Landes. Glaubt mir, wenn ich zwischen Euch und dem amtierenden Pharao wählen könnte, würde meine Wahl sofort auf Euch fallen. Also sorgt dafür, dass es nicht zu dieser Zeremonie kommen wird.« Kurz flackert ihr Blick, als sie zu ihrem Hauptmann sieht.

 

»Verdammt, nun umarmt Euch doch endlich. Wir alle wissen, dass ihr beide euch liebt.« Verdreht Seto genervt die Augen. »Was glaubt Ihr, warum wir die ganze Zeit überlegen, wie wir aus diesem ganzen Schlammassel mit Eurem Vater wieder herauskommen, ohne ihn zu beleidigen?«

 

Geschockt sieht Atemu Seto an. »Ähm, Prinzessin, zeigt uns bitte, wo unsere Kabine ist. Mein Cousin scheint vor Erschöpfung so langsam seine gute Erziehung zu vergessen.« Um Verzeihung bittend, sieht er Helena an, die sich von ihrem Schrecken schon wieder erholt hat und leise kichert. »Es ist erfrischend, ihn mal so zu erleben. Nun folgt mir bitte.« Lächelnd deutet sie zur Tür und führt die beiden und die Sklaven zu einer weiteren Kabine, die deutlich kleiner ist und gerade mal genug Platz für zwei Stockbetten und eine Waschgelegenheit bietet. »Leider müsst ihr euch die Kabine mit den Sklaven teilen. Die anderen Kabinen gehören dem Schiffspersonal und dem Hauptmann.« Entschuldigend sieht sie die beiden Männer an. Doch zu ihrer Überraschung geht Seto einfach nur wortlos an ihr vorbei und legt sich in das untere Bett auf der linken Seite. »Es wird ausreichen. Nun lasst uns endlich allein, damit wir uns ausruhen können, um dann für das Abendessen bereit zu sein.«

 

»So ungern ich es zugebe. Ich bin auch so erschöpft, dass ich im Stehen einschlafen könnte. Bitte entschuldigt uns, Prinzessin.« Leicht verneigt Atemu sich vor Helena und haucht ihr einen Kuss auf den Handrücken.

Unauffällig schielt Helena zu Mario. »Ich verstehe. Ruht Euch aus. Die Sklaven werden auch erst morgen gebraucht. Sie sollen sich auch ausruhen. In der Bordküche gibt es auch Nahrung für das Baby. Der Koch weiss Bescheid.«

Abrupt wendet sie sich um und verlässt die Kabine. Zurück bleiben nur die beiden Sklaven, Toshi, Atemu und Seto. Dieser seufzt erleichtert auf. »Endlich ist sie weg«, murmelt er und ist keine Minute später leise am Schnarchen.

 

Schmunzelnd beobachtet Atemu seinen Cousin und hilft dann Anna und Kimi ihr Gepäck sicher zu verstauen. »Ruht euch auch aus. Auch wenn es nur ein kleines Schiff ist, werdet ihr viel zu tun haben. Nehmt die Betten auf der rechten Seite.« Er flüstert, obwohl er vermutet, dass Seto auch von einem lauten Schrei nicht geweckt werden würde und steigt dann mühsam ins obere Bett.

Es ist nicht einmal annähernd so komfortabel, wie das Bett im Kaiserpalast, aber nach den letzten Nächten kommt es ihm wie der pure Luxus vor. Mit steifen Bewegungen zieht er sich die verschwitzten Kleider aus und legt sie am Fussende hin. Eigentlich würde er sich gern waschen, aber dafür ist er zu müde und so legt er sich unter die Decke und ist schon kurz darauf so tief eingeschlafen, dass er nicht mehr mitkriegt, wie das Schiff ablegt und den Hafen in Richtung Alexandria verlässt.

 

 
 

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So, das war es jetzt auch schon wieder. Endlich haben sie das Schiff erreicht und können nun ein wenig ausruhen.

 

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen.

 

Eure mrs_ianto



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