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Sklave der Wüste

von

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Haareschneiden und andere Komplikationen

Hallo zusammen,

 

nachdem die letzten beiden Kapitel ja schon am Samastg online gekommen sind, bekommt ihr das hier nun wieder wie gewohnt am Sonntag. Also heute. ;-)

 

Es ist wieder deutlich länger als das letzte Kapitel, aber so wie ich es aus euren Kommis rauslesen durfte, mögt ihr ja lange Kapitel.

 

So, nun aber genug gelabert.

 

Ich wünsche euch viel Spass beim lesen.

 

 

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Kapitel 33: Haareschneiden und andere Komplikationen

 

 

Es ist Sonntagmorgen, als Yami wach wird, weil ihm ein vorwitziger Sonnenstrahl direkt ins Gesicht scheint. Noch nicht wirklich ganz wach öffnet er seine Augen und blickt zum Fenster, wo er sieht, dass die Sonne gerade durch die Wolken bricht, die schon seit Tagen den Himmel bedecken und das Land immer wieder mit Regenschauern überziehen.

Da seine Hände inzwischen soweit verheilt sind, dass er wieder im Stall arbeiten kann schlägt Yami die Decke zurück und will gerade aufstehen, als sich zwei Arme um seinen Oberkörper schlingen.

Einen Moment erstarrt er in der Bewegung, atmet dann aber einmal tief durch und senkt seinen Blick auf Yugi der ihn noch im Halbschlaf festhält. „Yugi, ich muss aufstehen. Die Pferde füttern.“ Vorsichtig versucht er sich aus dem Griff zu befreien, aber je mehr er sich zu befreien versucht, desto fester hält ihn Yugi fest.

Schliesslich gibt er mit einem ergebenen Seufzen auf und lässt sich wieder zurück ins Kissen sinken. So viel hat er inzwischen gelernt, wenn Yugi ihn im Halbschlaf festhält, müsste er sich schon beinahe mit Gewalt von ihm lösen und das will er nicht wirklich.

Kaum hat sich Yami wieder hingelegt, kuschelt sich Yugi noch mehr an ihn und gibt ein wohliges Brummeln von sich, was ihn amüsiert schmunzeln lässt.

Weil Yami das Bedürfnis dazu hat, legt er Yugi den Arm um die Schultern und zieht ihn so noch ein wenig fester an sich ran, gleichzeitig lehnt er sein Kinn an Yugis Kopf.

So daliegend beobachtet er, wie die Sonne langsam immer stärker durch die Wolken bricht.

Erst als Yugi sich wieder zu regen beginnt und diesmal verschlafen, aber wach die Augen aufschlägt, bewegt sich auch Yami. Sanft lächelnd sieht er ihn an, während er ihm gleichzeitig mit der freien Hand eine Strähne aus dem Gesicht streicht.

„Guten Morgen. Lässt du mich jetzt aufstehen oder müssen die Pferde noch länger auf ihr Heu warten?“, als er den verwirrten Blick Yugis sieht, kann Yami nicht länger widerstehen und drückt kurz seine Lippen auf dessen Stirn, da sich die gerade so schön in der Reichweite seiner Lippen befindet. „Ich bin ab heute wieder für Rocky und Blacky zuständig. Das haben wir doch gestern Abend am Tisch besprochen.“

Es dauert eine Weile, doch dann scheint Yugi zu verstehen was er ihm sagen will. Zumindest lässt er ihn los und dreht sich, die Decke über den Kopf ziehend, auf die andere Seite.

Darüber kann Yami nur schmunzelnd den Kopf schütteln und bleibt so noch einen Moment liegen, weil er neugierig ist, ob es Yugi nicht zu warm unter der Decke wird. Immerhin haben sie schon den 3. Juli und es ist dementsprechend auch am Morgen ziemlich warm im Zimmer. Als sich dann der Deckenberg aber wirklich nicht weiter bewegt, steht Yami auf und geht seine Kleider holen. Will er doch noch unter die Dusche, bevor er in den Stall geht.

Das ist das, was er in den letzten Tagen beinahe am meisten vermisst hat. Geniesst er es doch, mehr oder weniger direkt nach dem Aufstehen unter die Dusche zu steigen und den Schlaf so ganz aus seinem Körper zu vertreiben.
 

Während Yami im Bad ist schlägt Yugi die Decke wieder ein wenig mehr zurück. So langsam ist es ihm doch zu warm geworden. Ausserdem fühlt er sich so ohne Yami im Bett ganz schön einsam. Obwohl er nicht mehr einschlafen kann, bleibt er liegen und sieht dafür aus dem Fenster, wie die Sonne die Wolken immer mehr vertreibt. Endlich scheint das schlechte Wetter mal eine Pause zu machen. Denn auch wenn er weiss, dass die letzten Monate eigentlich viel zu trocken gewesen sind, mag er den andauernden Regen und besonders die Sommergewitter überhaupt nicht.

Yugi hat es gerade geschafft, sich auf die Bettkante zu setzen als Yami mit seinem Schlafanzug über dem Arm wieder ins Zimmer zurückkommt. Obwohl er noch ziemlich verschlafen ist, lächelt Yugi ihm schief entgegen. „Entschuldige, dass ich dich wohl festgehalten habe.“

Als Yami daraufhin auf ihn zukommt und ihn mit zur Seite geneigtem Kopf ansieht, merkt Yugi, dass ihm ziemlich warm wird. Was sogar noch schlimmer wird, als sich sein Freund auch noch zu ihm runter beugt und ihm die Hand unters Kinn legt. So wird er sanft von ihm gezwungen den Kopf noch etwas weiter anzuheben. Mit angehaltenem Atem wartet Yugi gespannt darauf, dass sich endlich ihre Lippen berühren und seufzt dann genüsslich auf, als es endlich so weit ist. Gleichzeitig hält er sich an der Matratze fest, da er sich irgendwo festhalten muss und das ist leider die einzige Möglichkeit die er momentan noch hat.

Für seinen Geschmack viel zu schnell zieht sich Yami wieder zurück und richtet sich auf. „Ich bin dir nicht böse. Du darfst mich auch festhalten, solange wir nichts Anderes gleichzeitig machen und du mich wenn möglich nicht überraschst.“ Zärtlich streichelt Yami noch kurz über Yugis Wange, ehe er ihn loslässt und wieder leicht lächelnd einen Schritt zurücktritt. „Wir sehen uns nachher beim Frühstück.“

Enttäuscht, dass Yami wirklich ernst macht, sieht Yugi ihm nach, als er in sein Zimmer rübergeht und kurz darauf ohne Schlafanzug auf dem Arm wieder zurückkommt. Trotzdem lächelt er seinen Freund an, als dieser ihn ansieht. „Bis später.“

Kaum hat Yami das Zimmer verlassen, steht Yugi auch auf und geht zu seinem Schrank, wo er sich eine bequeme Hose und ein altes Oberteil raussucht. Dabei fällt ihm ein, dass Yami noch gar nicht weiss, dass May später vorbeikommen wird. Hoffentlich wird dieser die Neuigkeit auch gut aufnehmen.

Mit den Sachen beladen geht Yugi ins Bad, hat er es sich doch endlich angewöhnt, frische Kleider mit ins Bad zu nehmen, seit ihn Rishido vor drei Tagen nur mit dem Handtuch um die Hüften im Flur erwischt hat. Das war ihm dann doch etwas zu peinlich gewesen, weshalb er nun immer an die Sachen denkt.
 

Unterdessen ist Yami bei den Boxen und streichelt den beiden Rackern zur Begrüssung kurz über die Nüstern. Wie hat er es doch vermisst in den Stall zu gehen, aber da er wegen der Verbände wirklich Probleme beim Händewaschen hatte, ist er lieber bei Sugoroku im Haus geblieben, nachdem er sich sicher gewesen ist, dass Rishido mit den Pferden auch wirklich klarkommt.

Zufrieden und erleichtert, dass die beiden gut aussehen und ihre Augen gesund glänzen geht er nach einem letzten Streichler ins Heulager um die vorbereiteten Netze zu holen.

Nur leider merkt er beim Tragen, dass seine Hände noch ziemlich empfindlich sind und ist mehr als froh, als die schweren Netze endlich hängen.

Nur steht er jetzt vor dem Problem mit dem Eimer und Rishido um Hilfe bitten will er nicht. Also überlegt Yami hin und her, während er den Eimer mustert. Plötzlich kommt ihm eine Idee.

Mit schnellen Schritten geht er in die Sattelkammer und dort zum Schrank, in dem sie die Sachen für die Lederpflege und diverse Kleinigkeiten aufbewahren.

Tatsächlich findet er dort was er sucht. Nämlich einen dicken Lappen, der auch gross genug ist, dass er ihn um seine Hand wickeln kann. Zwar ist es nicht ideal, aber besser als gar nichts.

Mit der umwickelten Hand klappt es sogar überraschend gut, weshalb Yami nur einmal die Hand wechseln muss, weil die Schmerzen dann mit der Zeit doch etwas zu störend werden.
 

Als dann endlich beide Pferde mit frischem Wasser versorgt sind, setzt sich Yami noch eine Weile auf die Treppe und geniesst die warmen Strahlen der Morgensonne, während er seine Gedanken ein wenig schweifen lässt. Noch ist es nicht allzu heiss, aber Sugoroku meinte gestern, dass alles auf ein paar heisse oder zumindest schwüle Tage hindeutet. Erst als Yami am Stand der Sonne sieht, dass es wohl wirklich langsam Zeit für’s Frühstück wird, steht er auf. Eigentlich möchte er ja noch etwas sitzen bleiben und die Ruhe geniessen, aber weil er nicht will, dass ihn Yugi oder, was für ihn deutlich schlimmer wäre, Rishido holen kommt, steht er mit einem letzten Blick auf die leuchtenden Wolken auf.
 

Wie er es gewohnt ist, wäscht sich Yami gründlich die Hände und auch wenn es ihn vorher öfters genervt hat, dass er wirklich jedes Mal wenn er bei den Pferden gewesen ist sich die Hände waschen muss, geniesst er es jetzt irgendwie. Ist es für ihn doch ein Zeichen, dass sich sein Leben langsam wieder in mehr oder weniger gewohnten Bahnen bewegt.
 

Aus der Küche kann Yami schon die Stimme von Yugi und Sugoroku hören, die sich über irgendwelche Stoffe unterhalten, die dann in Edo und Wladiwostok dringend wieder eingekauft werden müssen. Was ihn nicht verwundert, hat doch selbst er beim Sortieren des Lagers sehen können, dass von einigen Stoffen und Farben nicht mehr viel da ist. Nur fragt sich Yami, was es mit Wladiwostok auf sich hat. Das ist doch mindestens eine Woche für einen Weg entfernt, wenn man die Express-Postkutsche und dann noch das schnellste Schiff, das Yugi nehmen darf, erwischt. Als er dann auch in die Küche kommt, sieht Yami, dass auch Rishido schon da ist und sie wohl nur noch auf ihn warten. „Guten Morgen zusammen und entschuldigt, dass ihr warten musstet, ich habe wohl die Zeit ein wenig falsch eingeschätzt.“ Entschuldigt er sich bei allen, ehe er kurz zu Yugi geht und ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen haucht. Hat er doch in den letzten Tagen dieses kleine Ritual zwischen ihnen geniessen gelernt.
 

Sogar Rishido scheint sich inzwischen daran gewöhnt zu haben, dass Yami sich den beiden Meistern gegenüber gar nicht so verhält, wie es sich für einen Sklaven gehört. Zudem hat er erst gestern beobachten können, wie sich Yami das Halsband anlegt, ehe dieser in den Laden geht und sich wie der perfekte Sklave verhält, wenn Kunden da sind. Irgendwie ist es schon erstaunlich, wie gut der andere schauspielern und sich verstellen kann, wenn es darauf ankommt.

Zudem hat es einen Vorteil, dass sich das Verhältnis zwischen Meister Yugi und Yami verändert hat, weil dieser wohl nun endlich begriffen zu haben scheint, dass er ihm Meister Sugoroku und besonders Meister Yugi nicht wegnehmen kann. So empfindet er es zumindest. Denn der andere sieht ihn nicht mehr warnend an und sie haben sich in den letzten Tagen sogar normal unterhalten können, wenn er nicht in die Wohlfühlzone des anderen eingedrungen ist und die hat dieser bei ihm auf gute zwei Armlängen festgelegt, wenn sie allein sind.

Inzwischen hat sich Rishido sogar daran gewöhnt, dass sich Yami auch einfach bedienen darf ohne dass die beiden Meister schon etwas genommen haben und auch er selbst hat sich schon dabei erwischt, dass er sich noch vor einem der beiden Meister etwas genommen hat. So passiert es ihm auch heute beinahe, da er sich wie automatisch direkt nach dem anderen eines der leckeren Brötchen nehmen möchte, ohne dass Meister Yugi sich schon eins genommen hat. Im letzten Moment bemerkt er es aber, so dass er die Hand wieder zurückzieht, ohne sich eins der Brötchen zu nehmen.

Doch dann greift Yami noch einmal zu und das bevor sich Meister Yugi ein Brötchen nehmen kann und legt ihm dann mit einem breiten Grinsen einfach eins auf den Teller. „Du bist jetzt beinahe zwei Wochen hier und hast es immer noch nicht kapiert, dass du dich auch vor uns bedienen kannst.“

Amüsiert schüttelt Yami leicht mit dem Kopf. Besonders als er den erstaunten Blick des grossen Ägypters sieht.
 

Yugi kann sich ein Lachen kaum verkneifen, als er den Kommentar seines Freundes hört. Wie lange hat Yami schon wieder gebraucht, bis sich dieser endlich auch mal als erster etwas von dem Essen genommen hat?
 

Nachdem sie alle mindestens jeder ein Brötchen gegessen haben, holt Yugi tief Luft. „Du Yami, ich muss dir noch etwas sagen.“ Erst als er sich sicher ist, dass er die volle Aufmerksamkeit seines Gegenübers hat, spricht er weiter. „Nachher kommt May vorbei um uns die Haare zu schneiden.“ Ganz genau beobachtet Yugi seinen Freund und so entgeht ihm auch nicht, wie dieser sich kurz versteift und dann die Augen zusammenkneift. „Und das weisst du natürlich erst seit heute Morgen.“ Deutlich ist die Ironie aus seinen Worten herauszuhören, was Yugi unwillkürlich zusammenzucken lässt. „Nein, ich weiss es schon seit ich ihr die Unterlagen zurückgebracht habe. Ausserdem kommt sie etwa alle drei Monate vorbei um uns die Haare zu schneiden. Das ist nämlich ihr zweiter Beruf. Nur bei uns macht sie es umsonst, weil ich ihr mehrmals im Jahr die Buchhaltung kontrolliere auch wenn sie selbst keine Fehler gefunden hat. Das letzte Mal hast du nur nichts bemerkt, weil du den ganzen Tag im Stall gewesen bist und wir dich nicht unnötig unter Druck setzen wollten. Nur so langsam hast du einen Haarschnitt wirklich nötig. So oft wie du dir inzwischen genervt die Strähnen hinter die Ohren streichst.“
 

Wütend, dass ihn Yugi wieder so kurzfristig vor vollendete Tatsachen stellt, ballt Yami die Hände zu Fäusten. Tief Luft holend versucht er sich zu beruhigen, was aber nicht wirklich etwas bringt. „Ach, du weisst das schon seit Tagen und du konntest es mir nicht früher sagen! Das ist wie bei der Fahrt zum Onsen, da hast du es mir auch erst am Morgen bevor wir losgefahren sind gesagt und dass wir Anfang August nach Edo fahren, weiss ich auch nur schon länger, weil Grossvater etwas gesagt hat, damit er diesen Hopkins informieren konnte.“ Wirklich sauer steht Yami auf und stützt sich auf dem Tisch ab. „Ausserdem, was hat es eigentlich mit Wladiwostok auf sich? Da braucht man ja allein für den Hin- und Rückweg mindestens zwei Wochen, wenn nicht sogar drei!“ Mit funkelnden Augen fixiert er den schweigenden Yugi. „Ach, du willst es mir nicht sagen. Gut, dann kann ich ja gehen und du kannst dich dann ja weiter mit Grossvater und Rishido darüber unterhalten. Ich scheine es ja nicht wissen zu dürfen!“ Noch bevor irgendjemand etwas sagen kann, stürmt Yami aus der Küche und nur Momente später hören sie die Hintertür laut ins Schloss fallen.
 

Geschockt sitzt Yugi da und kann es kaum glauben, dass sein Freund so ausgerastet ist. Hilfesuchend blickt er zu seinem Grossvater, der bis jetzt geschwiegen hat, sich nun aber räuspert. „Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder du bleibst jetzt hier sitzen und lässt ihn seine Wut pflegen oder du gehst raus und klärst das mit ihm.“ In aller Ruhe, trinkt Sugoroku einen Schluck Tee. Dies hat sein Enkel verbockt, hat er ihm doch schon seit Tagen gesagt, dass er wegen May und Wladiwostok mit Yami reden muss.
 

Mit einem ergebenen Seufzen schiebt Yugi seinen Stuhl zurück und steht auf. Ist er sich doch bewusst, dass er am besten jetzt gleich mit seinem Freund redet bevor dieser sich noch weiter in seine Wut reinsteigern kann.
 

Als er im Hinterhof steht, blickt sich Yugi suchend um. Bei den Pferden scheint Yami ja nicht zu sein, zumindest sieht er ihn nicht und Rocky steht auch nicht so da, als würde sein Freund bei ihm in der Box sitzen.

Dann hört er es im Lager rumpeln und geht zögernd dem Geräusch nach. In der Tür bleibt er aber stehen, sieht er doch, was da so gerumpelt hat. Denn Yami ist gerade dabei einen der Strohballen so auseinander zu nehmen und in die Schubkarre zu verfrachten, dass die einzelnen Strohhalme nur so durch die Gegend fliegen.

„Yami?“, versucht er zögernd auf sich aufmerksam zu machen, was er gleich wieder bereut, als ihn zwei wütende Augen ansehen. „Was willst du? Hast du noch etwas vergessen zu sagen? Vielleicht dass du morgen für ein paar Tage verreist?“ Mit verschränkten Armen steht Yami da und macht so mehr als deutlich, wie sehr es in ihm brodelt und dass er kurz vor einem Ausbruch steht.
 

Leer schluckend geht Yugi ein paar Schritte auf ihn zu und bleibt erst stehen, als er seinen Freund mit den Fingern berühren könnte, wenn er den Arm ausstreckt. „Yami, es tut mir leid. Ja, es war ein Fehler, dass ich dir nicht früher gesagt habe, dass May heute kommt. Nur... verdammt ich habe es vergessen, verdrängt, wie auch immer du es nennen willst.“ Während er redet, ringt Yugi mit seinen Händen und schafft es zudem kaum dem anderen in die Augen zu sehen.
 

Stocksteif steht Yami da und zuckt nicht einmal mit der Wimper. „Du hast es also vergessen und das immer wieder. Dabei hättest du mehr als genug Zeit gehabt es mir zu sagen. Jeden Abend, jeden Morgen und sonst immer, wenn wir uns gesehen haben! Hast du auch nur einen Moment daran gedacht, dass ich mich vielleicht mental darauf vorbereiten muss, dass mich jemand anderes als du oder auch Grossvater anfassen wird?“ Als Yugi den Mund aufmacht um etwas zu erwidern, hebt Yami den Finger. „Ich war noch nicht fertig! Und ich bin mir ziemlich sicher, dass du mir jetzt sagen wolltest, dass May ja keine fremde Person ist, sondern eine Freundin.“ Deutlich kann er in Yugis Gesicht lesen, dass er Recht hat. „Dann sage ich dir eins. Sie ist DEINE Freundin, ich kenne sie kaum! Wie oft habe ich sie in den letzten Monaten gesehen? Das kann ich noch locker an meinen Fingern abzählen! Und jetzt verschwinde und lass mich in Ruhe meine Arbeit machen, damit ich dann auch fertig bin, wenn sie kommt!“ Abrupt dreht sich Yami um und geht wieder zu den Strohballen um den nächsten auseinander zu nehmen.
 

Sprachlos steht Yugi da und weiss nicht was er sagen soll. Hat ihm Yami doch alles was er sagen wollte im wahrsten Sinne des Wortes um die Ohren geworfen und er muss zugeben, dass sein Freund Recht hat.

Mit gesenktem Kopf dreht er sich zur Tür um und will das Lager schon verlassen, als er aus einem Impuls heraus die Tür zumacht und abschliesst. Das grosse Tor ist ja immer abgesperrt, wenn sie keine Lieferungen reintragen müssen.

Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck, der mehr Mut ausstrahlt als er wirklich fühlt, stellt sich Yugi direkt vor Yami hin. „Ich gehe nicht weg, bis wir das hier und jetzt geklärt haben. Verdammt nochmal, ich weiss, dass ich Mist gebaut habe und es dir wirklich schon viel früher hätte sagen müssen. Nur kann ich es jetzt leider auch nicht mehr ändern. Ach ja, bevor ich es vergesse, das mit Wladiwostok wollte ich dir in den nächsten Tagen sagen, wenn Rishido wieder bei Jono ist und wir wieder unsere Ruhe haben!“ Die vorherige Haltung von Yami imitierend verschränkt Yugi die Arme und sieht ihn mit funkelnden Augen an.
 

Doch Yami dreht sich einfach wortlos um und will aus dem Lager gehen. Geschockt stellt er dann aber fest, dass Yugi sie eingeschlossen hat. Wütend, dreht er sich wieder um. „Mach sofort diese verdammte Tür auf!“ Drohend geht er auf ihn zu und baut sich regelrecht vor ihm auf.

Nur diesmal lässt sich Yugi nicht einschüchtern und erwidert fest den Blick seines Freundes. „Nein, wir bleiben so lange hier drin, bis wir das verdammt nochmal geklärt haben.“ Nun reckt er das Kinn noch ein wenig mehr nach oben. „Wenn du den Schlüssel willst, dann musst du ihn dir schon holen!“ Trotzig steht er mit verschränkten Armen da und wartet auf eine Reaktion.

Die lässt nicht lange auf sich warten, aber sie ist anders als er es gedacht hat. Steht Yami doch mit zu Fäusten geballten Händen vor ihm, doch statt ihn zu packen oder sonst etwas zu machen, geht sein Freund einfach weg und setzt sich mit dem Rücken zu ihm auf den am weitesten entfernten Heuballen.
 

Mit verschränkten Armen fixiert Yami die Heunetze an der gegenüberliegenden Wand und versucht Yugi so gut es geht zu ignorieren. Denn sonst kann er nicht mehr wirklich für irgendetwas garantieren.
 

Erleichtert schliesst Yugi nach einem Moment die Augen. Hat er doch mit allem gerechnet, aber nicht, dass Yami einfach weggeht und sich hinsetzt.

Nur warum rastet Yami wegen dieser Sache so aus? Aber dann fällt ihm ein, was sein Freund gesagt hat.

Sich mental selbst einen Tritt in den Hintern gebend flucht Yugi lautlos vor sich hin. Da hat er ja noch grösseren Mist gebaut, als er gedacht hat.
 

Langsam geht er zu Yami und setzt sich hinter ihn auf die Heuballen, dabei achtet er aber genau darauf, dass er ihn nicht aus Versehen berührt. „Es tut mir ehrlich leid. Ich hätte es dir wirklich noch am Mittwoch sagen müssen, dass May heute vorbeikommt und es war auch nicht fair von mir, dass ich dich heute vor vollendete Tatsachen gestellt habe. May hat sicher auch noch nächste oder übernächste Woche Zeit, wenn du dich heute noch nicht bereit dazu fühlst, dir von ihr die Haare schneiden zu lassen.“ Bewusst lässt Yugi seine Stimme so ruhig wie möglich klingen.
 

Lange bleibt Yami stumm sitzen und fixiert die Heunetze, als hätte er noch nie etwas gesehen, was interessanter gewesen wäre.

Schliesslich senkt er seufzend den Kopf. „Yugi, es geht verdammt nochmal nicht nur darum. Wieso redest du nicht mit mir, aber dafür mit Grossvater und Rishido?“, deutlich ist nun zum ersten Mal zu hören, dass Yami nicht nur wütend, sondern deswegen auch extrem verletzt ist.

Was Yugi leer schlucken lässt. Nach einer Eingebung suchend, betrachtet er die Heuballen, das Stroh und alles was noch so in dem schwachen Licht, das durch die beiden Fenster reinkommt zu sehen ist.

„Dass Rishido es vor dir erfahren hat war reiner Zufall. Er ist in die Küche gekommen, als ich mit Grossvater geredet habe. Nur darum wusste er es schon vor dir. Bitte glaube mir Yami, dass ich dir nie das Gefühl geben wollte, dass ich dich ausschliessen will. Dafür bedeutest du mir nämlich viel zu viel und das Letzte was ich will ist dich zu verletzen.“
 

Als Yami spürt, dass Yugi die Stirn auf seine Schulter legt, wäre er am liebsten aufgesprungen. Doch er bleibt sitzen, denn Yugi scheint es wirklich ehrlich zu meinen. „Was hat es mit Wladiwostok auf sich?“, dies fragt er sich nämlich auch schon die ganze Zeit. Auch wenn seine Stimme nun etwas versöhnlicher klingt, hat er die Arme immer noch verschränkt und sieht Yugi nicht an.
 

Dieser seufzt schwer auf. Hat er doch insgeheim gehofft, dass er in den nächsten Tagen in Ruhe mit seinem Freund reden könnte. Nur wenn er jetzt wieder ausweicht, ist der nächste Streit schon vorhersehbar. Sich auf alles vorbereitend, setzt sich Yugi wieder aufrecht hin.

„In Wladiwostok findet vom 12. bis zum 25. September eine grosse Messe statt auf der die neuesten Stoffe und Kleider vorgestellt werden. Zudem sind da auch Händler und Schneider aus den verschiedensten Ländern anzutreffen, die neben Stoffen, Tüchern und Kleidern auch noch andere Sachen verkaufen.“

Aufmerksam hört Yami zu und versucht irgendwie zu verstehen, was ihm Yugi da erzählt. „Was hat das mit dir zu tun?“

Wegen dieser Frage schliesst Yugi kurz die Augen. Jetzt kommt der schwere Teil an die Reihe. „May und ich fahren dieses Jahr zum vierten Mal gemeinsam da hin. Für sie ist es wichtig, weil sie dann in natura sehen kann, wie die neuesten Schnitte aussehen und teilweise bekommt sie sogar Schnittmusterbögen für die Kleider und ich kriege da seltene und sehr gute Stoffe aus dem römischen und dem ägyptischen Reich viel günstiger und schneller, als wenn ich sie hier auf dem Markt kaufen gehe. Da lohnen sich sogar die Kosten für die Reise und den Transport der Stoffe hierher. Nur die Chinesen sind dort kaum vertreten, die sind dafür in Edo auf dem grossen Markt, wo wir beide ja nächsten Monat hinfahren werden.“

Nachdem Yugi fertig erzählt hat, herrscht ziemlich lange ein nachdenkliches Schweigen zwischen ihnen.

„Ich nehme an, dass ich dann hier bei Grossvater bleiben werde?“, fragend dreht Yami leicht den Kopf, blickt dann aber gleich wieder geradeaus. Noch ist er nicht bereit Yugi mehr Aufmerksamkeit als nötig zu schenken.
 

Bedrückt nickt Yugi, dann wird ihm aber bewusst, dass dies sein Freund ja gar nicht sehen kann. „Ja, du kannst uns leider nicht begleiten. May und ich teilen uns nämlich aus Kostengründen nicht nur auf dem Schiff eine Kabine, sondern auch in Wladiwostok ein Hotelzimmer.“ Obwohl Yugi Yami nicht berührt, kann er deutlich sehen, dass sich Yami bei den Worten noch mehr anspannt, als dieser es sowieso schon ist. „Du musst dir aber keine Sorgen machen. May weiss ganz genau, dass ich nur auf Männer stehe. Sonst müsste ich mir sowieso ein eigenes Zimmer nehmen, weil Jono mich sonst einen Kopf kürzer machen würde.“ Einen Moment gibt Yugi seinem Freund Zeit, diese Information zu verarbeiten. „Ich weiss, es ist nicht nur das was dich beschäftigt. Nur leider kann ich es nicht mehr ändern und ich muss zugeben, dass ich dir nicht einmal versprechen kann, dass du nächstes Jahr mitkommen kannst. Weil wir uns die Kosten für diese Reise gerade so leisten können, weil ich in den fünf bis sechs Wochen gut 500 bis 600 Silbermünzen ausgeben muss. Du kannst dir ja vorstellen, dass das so kurz nach Edo, wo ich auch mit mindestens 300 Silbermünzen rechnen muss, eine starke Belastung ist.“

Ängstlich sieht Yugi zu seinem Freund, hoffentlich versteht dieser sein Dilemma. Würde er ihn doch wirklich liebend gern mitnehmen. Nur wäre das May gegenüber sehr unfair, weil sie sich dann zu dritt die kleinen Zimmer teilen müssten.
 

Vom Verstand her kann Yami die Gründe ja verstehen, aber trotzdem schmerzt es ihn zu hören, dass Yugi ihn mit Sugoroku allein lassen wird und das für mehrere Wochen. „Wann und wie lange?“ Obwohl er die Frage nur leise ausspricht, ja sogar mehr vor sich hinmurmelt, kann ihn Yugi gut verstehen. „Wir werden am 1. September losfahren und ziemlich sicher den ganzen Monat und vermutlich noch die erste Oktoberwoche weg sein. Im schlimmsten Fall sogar noch länger, je nachdem wie lange wir für die Überfahrt mit dem Schiff brauchen werden.“

Als Yami spürt, wie sich leicht zitternde Finger auf seine Schulter legen, versteift er sich unwillkürlich und steht dann sogar auf. Er braucht jetzt einfach mehr Abstand zu Yugi, damit er all dies verarbeiten und was noch wichtiger ist auch verdauen kann. Gerade, als er ihn noch einmal auffordern will, die Tür aufzuschliessen, klopft es an ebendieser.

„Yugi? Yami? May ist da und bereitet gerade alles im Wohnzimmer vor.“ Hören sie die Stimme von Sugoroku, was Yami wieder daran erinnert, dass er sich ja heute auch noch von May die Haare schneiden lassen muss. Zum ersten Mal seit langem wünscht er sich die emotionale Taubheit zurück, die ihn die letzten Jahre hat überleben lassen.
 

„Wir kommen gleich Grossvater“, übernimmt es Yugi für sie beide zu antworten. Mit einem letzten Blick auf seinen Freund, der ihm mit geballten Fäusten den Rücken zudreht, steht er von dem Heuballen auf.

„Soll ich May sagen, dass wir nächsten oder übernächsten Sonntag bei ihr vorbeikommen, damit sie dir dann die Haare schneiden kann?“ Fragend sieht er Yami an. Dabei zögert er unbewusst, den Zeitpunkt hinaus, wo er die Tür wieder aufschliessen und somit damit rechnen muss, dass sich sein Freund von ihm abwendet.
 

Um sich zu sammeln schliesst Yami für einen Moment die Augen. „Nein, ich... es ist schon in Ordnung, wenn sie mir die Haare heute schneidet.“ Zwar sagt er das laut, aber innerlich schreit er laut auf, dass er noch nicht bereit ist, sich von ihr noch einmal anfassen zu lassen. Nur wenn er jetzt sagt, dass er es nicht will, dann muss er sich später ausserhalb seines Zuhauses von ihr die Haare schneiden lassen und das will er noch weniger.

Obwohl er Yugi den Rücken zudreht, weiss Yami auf die Sekunde genau, wann die Tür aufgeschlossen wird, ist das leise Klicken des Schlosses in der Stille doch nicht zu überhören. Umdrehen tut er sich allerdings nicht sofort, sondern erst nachdem er sich soweit gefangen hat, dass man ihm seine wahren Gefühle nicht sofort vom Gesicht ablesen kann.
 

Obwohl Yugi vorhin nichts auf die Antwort gesagt hat, ist er sich nicht wirklich sicher, ob sich Yami richtig entschieden hat. So aufgewühlt wie sein Freund gerade ist, wäre es doch sicher besser, wenn er warten würde und das will er ihm nun sagen, wo er endlich angesehen wird.

Als er dann jedoch in dessen Gesicht sehen kann und sieht, das als eine beinahe perfekte Maske der Gleichgültigkeit, die Gefühle verdeckt, entschliesst er sich dagegen. Stattdessen sieht er Yami nur stumm entgegen und hofft, dass dieser noch irgendetwas zu ihm sagt. Egal was.
 

Aber Yami denkt gar nicht daran mit Yugi zu reden und geht schweigend an ihm vorbei zu den Boxen, wo er die mitgebrachten Heunetze aufhängt. Zwar ist es noch etwas zu früh, aber er weiss ja nicht, wie lange es dauern wird, bis May fertig ist.

Mit einem tiefen Seufzer geht er schliesslich zur Hintertür wo für ihn überraschend Yugi auf ihn wartet. „Yugi, bitte. Ich brauche jetzt wirklich mal eine Weile für mich allein und keine Angst ich laufe schon nicht weg.“ Deutlich ist zu erkennen, dass er jedes Wort todernst meint.

Das ist auch der Grund weshalb Yugi eine Weile wartet und die vorbeiziehenden Wolken beobachtet, nachdem Yami ins Haus gegangen ist. Hat er doch auch den Satz verstanden, den sein Freund nicht ausgesprochen hat. Nämlich, dass er nicht mal weglaufen könnte, wenn er es wollen würde, da er durch seinen Status als Sklave an Yugi gebunden ist.

Als er dann auch ins Haus geht, ist aus dem Wohnzimmer schon das Lachen von May zu hören. Weshalb er nach dem Händewaschen direkt zu den anderen hoch geht. „Hallo May. Na, bist du schon fleissig Grossvater von seiner Haarpracht am Befreien?“, grinsend lässt er sich von seiner immer noch lachenden Freundin umarmen. „Hallo Yugi. Natürlich, Sugoroku hat für sein Alter einfach unglaublich viele Haare, die müssen einfach geschnitten werden.“

Mit bester Laune greift sie nach ihrer Schere, die sie für die Umarmung auf den Tisch gelegt hatte und nimmt ihre unterbrochene Arbeit wieder auf. „Ach ja, Yami war kurz hier und hat gesagt, dass er in seinem Zimmer ist und wir ihn rufen sollen, wenn er dran ist.“

Obwohl sie hochkonzentriert am Arbeiten ist blickt sie kurz zu ihm rüber. „Hattet ihr beiden einen Streit? Er wirkte irgendwie extrem angespannt.“
 

Da Yugi nicht wirklich weiss, was er sagen soll, nickt er einfach nur und mustert, sich an die Wand lehnend, das weisse Leinentuch, das sie immer auf dem Boden unter dem Stuhl legt, damit die Haare später nicht in der ganzen Wohnung rumfliegen.

Diese stumme Bestätigung bringt ihm nicht nur von May einen erstaunten Blick ein, sondern auch von seinem Grossvater.
 

Der sitzt zwar ebenfalls mit einem Leinentuch umwickelt ruhig auf dem Stuhl, aber trotzdem sehen die alten Augen deutlich, wie bedrückt sein Enkel ist. „Yugi, das ist ja auch kein Wunder. Du hast Yami schon wieder vor vollendete Tatsachen gestellt und als er dann auch noch nachgefragt hat, was es mit Wladiwostok auf sich hat, hast du einfach geschwiegen. Versuch dich einfach mal in ihn hineinzuversetzen und dann kannst du dir ja vorstellen, wie es in ihm aussehen muss.“ Leider kann er seinen Enkel nun nicht mehr ansehen, da May ihm nachdrücklich den Kopf nach unten drückt, damit sie besser an die Nackenhaare kommt.
 

Zerknirscht muss Yugi wohl oder übel zugeben, dass sein Grossvater Recht hat. Nur kommt der Rat etwas zu spät, hat er das doch schon selbst herausgefunden, als er mit Yami geredet hat. Plötzlich fällt ihm etwas auf. „Sag mal, wo ist denn Rishido?“ Bis jetzt ist ihm gar nicht aufgefallen, dass der grosse Ägypter gar nicht hier im Wohnzimmer ist.
 

„Ach der ist unten in der Küche und macht für Yami einen Um Ali. Er meinte, dass es vielleicht seine Laune etwas heben wird, wenn er den süssen Nachtisch bekommt.“ Kommt die Antwort von Sugoroku, der immer noch mit gesenktem Kopf dasitzt.
 

Bei den Worten kann Yugi nur bedrückt den Kopf schütteln, ob das diesmal reichen wird? Denn so wütend hat er ihn noch nie erlebt.
 

Nachdem May bei Sugoroku die Haare fertig geschnitten hat, erlöst sie ihn von dem Leinentuchwickel mustert ihn zufrieden. „So, du bist fertig und bereit der Damenwelt wieder den Kopf zu verdrehen“, zwinkert sie ihm lächelnd zu, ehe sie sich zu Yugi umdreht. „Also, dann würde ich sagen, dass ich mit dir weitermache, damit Yami noch etwas mehr Zeit hat um sich zu beruhigen.“
 

Da Yugi der Logik nichts entgegensetzen kann, nickt er zustimmend und folgt seiner Freundin runter ins Badezimmer wo sie ihm wie immer hilft auch wirklich alle Haare nass zu bekommen ohne das halbe Bad unter Wasser zu setzen.
 

Unterdessen sitzt Yami auf seinem Bett und hält Osis in den Händen, den er nachdenklich mustert. Wieso fühlt er sich nur so seltsam, seit er mit Yugi diesen Streit gehabt hat? Nur leider kann ihm der kleine Drache auch keine Antwort darauf geben, weshalb Yami dann dazu übergeht aus dem Fenster zu sehen.

Erst als Yugi ihn in der Tür stehend ruft, richtet Yami seine Aufmerksamkeit wieder auf das Hier und Jetzt. „Ja, ich komme.“ Seine innere Stimme ignorierend, dass er sich weigern soll, steht Yami auf und geht zu Yugi, der ruhig dasteht. „May ist schon unten im Badezimmer und wartet dort auf dich.“
 

Zum Zeichen, dass er verstanden hat, nickt Yami kurz und geht dann wie gewünscht gleich runter ins Badezimmer, wo er wirklich schon von einer lächelnden May erwartet wird. „Da bist du ja.“ Auffordernd deutet sie zur Badewanne. „Am besten ziehst du gleich das Oberteil aus und beugst dich über den Wannenrand, damit ich dir dabei hel... was hast du denn Yami?“, verwirrt sieht sie ihn an. Weicht doch Yami mit einem schon beinahe panischen Gesichtsausdruck immer weiter zurück. Besorgt geht sie einen Schritt auf ihn zu, doch das bewirkt nur, dass ihr Gegenüber noch einen Schritt macht und jetzt mit der Wand im Rücken dasteht und schwer atmet.
 

In dem Moment wird ihr klar, dass sie Hilfe braucht. Darum will sie schon los und Yugi holen, als dieser ins Bad blickt. „Klappt es b.…“, alarmiert durch Mays Gesichtsausdruck bricht Yugi mitten im Wort ab. Besorgt betritt er das Badezimmer ganz und sieht sich suchend nach Yami um. Was nicht Lange dauert, entdeckt er ihn doch beinahe sofort und erkennt, dass sein Freund mit seiner Panik zu kämpfen hat. „Was ist passiert?“

Am liebsten würde er sofort zu ihm stürmen. Doch da Yugi weiss, dass das kontraproduktiv wäre, macht er genau das Gegenteil. Er geht mit langsamen Schritten auf seinen Freund zu und bleibt direkt vor ihm stehen. Ganz leicht greift er nach dessen Händen, so dass Yami diese wegziehen könnte.
 

„Ich weiss nicht, was passiert ist. Ich habe ihm nur gesagt, dass er sich das Oberteil ausziehen und sich dann über den Wannenrand beugen soll.“ Verwirrt und besorgt steht May da und weiss nicht, was sie tun soll.
 

Obwohl Yugi sich um Yami sorgt, blickt er beruhigend lächelnd zu seiner Freundin. „Dann weiss ich was los ist. Ich kümmere mich hier um alles und wir kommen dann hoch ins Wohnzimmer.“

Auffordernd sieht er sie an, bis May verstehend nickt und ihn mit Yami allein lässt. Kaum ist er mit seinem Freund allein, wendet Yugi seine ganze Aufmerksamkeit ihm zu. „Yami, hör auf meine Stimme und versuche ganz ruhig ein und aus zu atmen. Immer wieder ein und aus.“ Bewusst lässt Yugi seine Stimme ganz ruhig klingen. „Wir sind allein und es kann dir nichts passieren. Ich bin bei dir und...“, schmerzhaft stöhnt Yugi auf, als sein lockerer Griff plötzlich so stark erwidert wird, dass er glaubt ihm müssten die Knochen brechen.

Doch das dauert nur Sekunden, da er sich auf einmal in einer schraubstockartigen Umarmung wieder findet. Nach Luft schnappend schlingt auch er seine Arme nach einer Weile um den zitternden Yami. „Ganz ruhig, lass es raus.“
 

Dieser Aufforderung kommt Yami nur zu gern nach. Sich an Yugi festklammernd lässt er seinen Kopf auf dessen Schulter sinken und beginnt leise zu erzählen. Wie er immer wieder dazu gezwungen worden ist, sich auszuziehen und irgendwo drüber zu beugen und noch so viel mehr, was dann passiert ist.
 

Während Yugi zuhört, fährt er mit seinen Händen immer wieder sanft über dessen Rücken. Dabei versucht er die Wut und das Entsetzen über das was er da hört zu ignorieren oder wenigstens runter zu schlucken. Denn jetzt braucht ihn Yami als Freund und Stütze.
 

Yugi weiss nicht, wie lange sie so dagestanden sind und Yami nichts mehr gesagt hat, als dieser sich zögernd von ihm löst und ihm unsicher in die Augen blickt. Leicht lächelnd erwidert Yugi den Blick und streicht seinem Freund sogar eine Strähne hinters Ohr.
 

„Bleib bitte bei mir. Ich weiss nicht ob ich...“ „Natürlich bleibe ich und helfe dir wenn du es möchtest.“ Sanft legt er seine Hand auf Yamis Wange. „Fühlst du dich bereit oder soll ich May nach Hause schicken?“

Besorgt sieht er, wie es in den rubinroten Augen zu flackern beginnt und Yami dann auf der Unterlippe kauend zur Badewanne blickt. „Ich weiss es nicht, aber ich will es versuchen.“

Mit einer Entschlossenheit, die ihn selbst überrascht, löst sich Yami aus Yugis Armen und geht zu der Badewanne. Die Zähne zusammenbeissend zieht er sich das Oberteil über den Kopf und greift nach der Brause. Unsicher was er jetzt tun soll, sieht er zu Yugi, der sich mit einem beruhigenden Lächeln neben ihn auf den Wannenrand setzt. „Du musst dir nur die Haare gründlich nass machen. May wollte dir nur helfen, damit du nicht das halbe Bad unter Wasser setzt, aber du kannst es auch allein machen und so wie du dich dabei am wohlsten fühlst.“

Nachdenklich nickt Yami und lässt dann das Wasser laufen. Erst als es eine für ihn angenehme Temperatur hat, beugt er sich nur so weit wie nötig über die Wanne und lässt das Wasser über seinen Kopf laufen.
 

Ruhig dasitzend sieht Yugi ihm zu und ist unglaublich stolz auf seinen Freund. Weiss er doch nicht, ob er den Mut und die Kraft hätte, sich immer wieder seinen Ängsten zu stellen. Weil er spürt, dass er keine hektische Bewegung machen darf, greift er so langsam wie möglich nach dem Handtuch, das May bereitgelegt hatte und legt es seinem Freund um die Schultern, nachdem dieser sich wieder aufgerichtet hat. „Du bist geschickter als ich. Wenn ich mir allein die Haare nass machen muss, steht danach in der Regel das halbe Bad unter Wasser.“
 

Yami wollte gerade nach seinem Oberteil greifen, als ihm das Handtuch um die Schultern gelegt worden ist. Fragend sieht er von dem Handtuch zu Yugi. Was diesen leicht schmunzeln lässt. „Glaub mir, es ist deutlich angenehmer, wenn du beim Haareschneiden das Oberteil nicht trägst. Zwar wickelt May immer ein Leinentuch um den Oberkörper, aber trotzdem gibt es immer diese fiesen kleinen Härchen, die drunter rutschen, sich im Stoff festsetzen und dann einfach nur kratzen und stechen.“

Verstehend nickt Yami. „Ach so. Bei Sklaven wird da nie so drauf geachtet. Entweder müssen wir uns die Haare selbst schneiden, wenn es der Besitzer verlangt oder es wird von einem anderen Sklaven oder Bediensteten gemacht, indem die Haare einfach Büschelweise gepackt und dann abgeschnitten werden, wenn nicht sogar eine Glatze verlangt wird.“

Weil er sich irgendwie nackt fühlt, versucht Yami die Handtuchenden ein wenig mehr zusammenzuziehen, was ihm leider nicht wirklich gelingt. Um wenigstens ein wenig Sicherheit zu bekommen, greift er nach Yugis Hand und lässt sie auch nicht mehr los, als er mit ihm nach oben ins Wohnzimmer geht. Dort sitzen May und Sugoroku Tee trinkend und schwatzend zusammen.

Instinktiv versucht sich Yami hinter Yugi zu verstecken, als ihn die beiden bemerken. „Yami, da bist du ja.“ Mit einem freundlichen Lächeln steht May auf. „Wenn du bereit bist, setz dich bitte auf den Stuhl und dann lege ich dir ein Leinentuch um, damit du nicht ganz voll mit Haaren wirst.“ Auffordernd deutet sie mit der Hand auf den Stuhl, der auf dem grossen Leinentuch steht und greift dann nach dem zweiten Tuch.
 

Sich regelrecht an Yugi festkrallend setzt sich Yami mit klopfendem Herzen wie aufgefordert hin. Wäre dann aber am liebsten wieder aufgesprungen, als ihm von hinten das Tuch umgeworfen und dann in seinem Nacken verknotet wird. Zittrig holt er tief Luft, dabei packt Yugi noch fester an der Hand, als sich dieser von ihm lösen will. „Bleib“, flehend sieht er ihn an.
 

Verstehend nickt Yugi. „Ich gehe nicht weg. Ich wollte zwar nur kurz den Stuhl holen, aber es geht auch so.“ Weil er May nicht unnötig stören will, stellt sich Yugi für den Moment direkt vor Yami hin, da sie die Angewohnheit hat, am Hinterkopf zu beginnen und sich dann an den Seiten nach vorn zu arbeiten.
 

Zwar wundert sich May, warum sich Yami so verhält. Haareschneiden ist doch nichts Schlimmes. „Hast du irgendeinen Wunsch, wie du deine Frisur haben möchtest?“, zwar würde sie gern auch fragen, was los ist, aber nachdem sie den Blick von Yugi gesehen hat, lässt sie es bleiben.
 

Da Yami nicht damit gerechnet hat, dass er nach seinen Wünschen gefragt wird, muss er einen Moment lang darüber nachdenken. „Ich will keine Glatze und sonst ist es mir egal.“ Nur mit Mühe kann er das Zittern aus seiner Stimme fernhalten. Will er doch nicht, dass sie weiss, wie viel Angst er gerade hat.
 

Verstehend nickt May. „Gut, dann werde ich dir eine pflegeleichte Frisur machen, die zu dir passt, kurz gesagt ich werde dir die Haare kürzen und einen Schnitt reinbringen, der auch in ein paar Wochen noch gut aussehen wird.“ Vorsichtig beginnt sie zu schneiden und achtet dabei darauf, Yamis Haut möglichst wenig zu berühren. Darum müssen auch nur etwa 5 Zentimeter daran glauben und sie hält den Schnitt bewusst einfach, da sie sich sonst mehr mit den Fingern an ihm Abstützen müsste.
 

Immer wieder muss Yami die Augen schliessen und tief durchatmen, um seine zum zerreissen gespannten Nerven wenigstens ein wenig unter Kontrolle zu halten und nicht aufzuspringen. Was ihm stellenweise sehr schwer fällt, besonders als May seinen Kopf leicht nach vorn beugt, damit sie besser an die Haare im Nacken kommt oder als sie sich direkt vor ihn stellt und mit der Schere mehr oder weniger direkt vor seinen Augen herumhantiert.
 

Schweigend steht Yugi entweder neben oder vor seinem Freund und beobachtet ihn ganz genau, damit er sofort einschreiten kann, wenn es ihm zu viel wird. Doch Yami scheint sich gut unter Kontrolle zu haben, zumindest lässt er sich vor May nichts anmerken, obwohl seine Hand immer mal wieder beinahe schmerzhaft gedrückt wird. Nur wird er einen Teufel tun und sich darüber beschweren oder sagen, dass Yami nicht mehr so stark zudrücken soll.
 

„So Yami, wir sind beinahe fertig. Ich werde jetzt nur noch mit dem Messer den letzten Schliff machen und dann hast du es überstanden.“ May ist selbst erleichtert, dass sie es beinahe geschafft hat. Denn so langsam macht sie sich wirklich Sorgen um den jungen Mann. So kreidebleich wie er trotz seiner gebräunten Haut ist, würde es sie nicht wundern, wenn er plötzlich umkippt.

So dass es Yami gut sehen kann, greift sie nach dem Messer und beginnt dann die Haarspitzen damit zu bearbeiten, damit leichte Stufen entstehen und die Haare auch nicht mehr so schwer wirken.

Nach ein paar Minuten legt sie das Messer zur Seite und geht musternd um Yami herum. „So, du bist fertig.“ Wirklich zufrieden mit ihrer Arbeit, stellt sie sich hinter ihn und löst den Knoten von dem Leinentuch, das sie ihm dann auch vorsichtig abnimmt.
 

Erleichtert, dass es endlich vorbei ist, springt Yami schon beinahe vom Stuhl hoch und will schon mit der freien Hand nach seinem Oberteil greifen, als er von Yugi zurückgehalten wird. „Geh erst mal duschen, du hast nämlich überall kleine Härchen auf den Schultern und dem Rücken.“ Ergeben nickt Yami, behält das Oberteil aber in seiner Hand und Yugi wird er sowieso nicht loslassen, bis er sich entweder im Bad eingeschlossen hat oder wieder etwas mehr als nur eine Hose trägt.

So kommt es, dass er Yugi mehr oder weniger mit sich nach unten zieht und wirklich erst vor der offenen Badezimmertür dessen Hand loslässt. Allerdings geht er nicht sofort ins Bad, sondern gibt Yugi erst noch einen schnellen Kuss. „Danke.“

Noch bevor Yugi irgendwie reagieren oder auch nur etwas sagen kann, steht er mit einem verdutzten Gesichtsausdruck vor der geschlossenen Tür und hört wie der Schlüssel umgedreht wird. „Gern geschehen.“

Die Hände in die Hosentaschen vergrabend geht Yugi wieder nach oben, wo May schon dabei ist die Haare auf den Leinentüchern vorsichtig in einen grossen Eimer zu verfrachten, damit sie diese dann Montagmorgen zusammen mit dem Abfalleimer für die Müllsammler rausstellen können. Zum Glück ist sein Grossvater ja so ein Frühaufsteher und erledigt das auch immer, weil die Müllsammler in der Regel bei Sonnenaufgang an ihrem Haus vorbeikommen.

„Ah Yugi, da bist du ja wieder. Sagst du mir jetzt was mit Yami los gewesen ist? Solche Panik vor dem Haareschneiden ist ja schon ungewöhnlich.“ Fragend sieht sie ihren kleineren Freund an, wobei sie sogar die Arme verschränkt.
 

Um Zeit zu schinden richtet Yugi die ohnehin schon beinahe perfekt dastehenden Stühle. „Deine Aufforderung im Bad hat ihn an schlimme Erlebnisse erinnert und es war dann nachher nicht das Haareschneiden, was ihm Probleme gemacht hat, sondern dass du ihn dabei zwangsläufig berührt hast und auch mit dem Messer gearbeitet hast. Die Details erspare ich dir aber lieber.“ Traurig sieht er May an, die ihn erst ungläubig und dann geschockt anstarrt. „Weisst du, ich wusste ja, dass es Sklaven sehr schwer haben, aber das was Yami durchmachen musste ist doch nicht mehr normal. Warum haben sie ihn so gequält?“ Von Yugi unbemerkt läuft eine einzelne Träne über seine Wange.

Bei dem Anblick erwacht May aus ihrer Schockstarre. Sofort eilt sie zu ihrem Freund und nimmt ihn in den Arm. Was den Effekt hat, dass Yugi sich nun auch endlich gehen lassen kann und hemmungslos anfängt zu schluchzen.

„Yugi, ich kann dir auch nicht genau sagen, warum er so leiden musste. Ich kann nur vermuten, dass es an seiner Ausstrahlung liegt. Denn egal wie schlecht es ihm geht, strahlt er einen Stolz und eine Willensstärke aus, die für einen Sklaven so ungewöhnlich ist, dass sie gewisse Menschen reizen könnte.“ Als Yugi sie verständnislos anblickt, holt May seufzend Luft. „Ich kann es nur vermuten, aber ich glaube, dass sie versucht haben Yamis Willen zu brechen oder dass es sie erregt hat, wenn sie ihn zwingen konnten ihnen bei allem was sie verlangt haben zu gehorchen. Egal wie abartig und brutal es gewesen ist.“

Fest nimmt sie ihn wieder in den Arm. „Ach Yugi. Ich weiss es ist hart und brutal, aber du darfst dich davon nicht auch fertig machen lassen. Höre Yami zu und sei für ihn da, wie vorhin im Bad und dann beim Haareschneiden. Nur musst du auch immer daran denken, dass auch du jemanden zum Reden brauchst, wenn es dir zu viel wird. Denn sonst wirst du irgendwann auch zusammenbrechen.“
 

Währenddessen hat sich Yami gründlich geduscht und auch die Haare noch einmal gewaschen. Jetzt steht er fertig angezogen vor dem Spiegel und muss zugeben, dass es so wirklich besser ist, als wenn ihm andauernd die Strähnen störend ins Gesicht fallen.

Nachdem er sich die feuchten Haare gekämmt hat, geht Yami mit schnellen Schritten in die Küche. Rishido und Sugoroku ignorierend, die gerade das Mittagessen am Kochen sind, geht er schnurstracks in die Vorratskammer und schnappt sich eins der Honiggläser.

Als er wieder rauskommt, hält ihm Sugoroku nur schweigend einen sauberen Löffel hin. So dass sich Yami mit dem Honig nur noch auf seinen Stuhl fallen lassen muss. Während er mit geschlossenen Augen den ersten Löffel geniesst, sehen sich Sugoroku und Rishido nur schweigend an, ehe sie sich wieder ans Gemüse schneiden machen.

Seine Umgebung vollkommen ausblendend, gönnt sich Yami gleich noch einen Löffel. Zwar würde er eine grosse Tafel Nussschokolade bevorzugen, aber die wird er wohl so schnell nicht bekommen können. Als ihm bewusst wird, was er da gerade gedacht hat, lässt er den Löffel beinahe ins Glas fallen. Wieso weiss er, dass er Nussschokolade mag, wenn er noch nie welche gegessen hat? Ist das etwa eine Erinnerung aus seiner Vergangenheit? Hat er damals Schokolade essen können?

Nachdem er noch einen dritten Löffel Honig gegessen hat, verschliesst Yami das Glas wieder und stellt es zurück in die Vorratskammer, ehe er den Löffel abwäscht, den er bis jetzt im Mund gehabt hatte um auch noch das letzte bisschen Honig auszukosten.

„Grossvater, ich bin dann wieder im Stall, die Pferde noch ein wenig bewegen und füttern “, informiert er noch schnell den alten Mann, da er im Moment gar nicht weiss, wie spät es überhaupt ist. Dazu muss er erst draussen auf den Stand der Sonne achten. „Ist gut, wenn du dann später Zeit und Lust hast, können wir ja nach dem Mittagessen noch eine Partie Schach spielen.“

Der Vorschlag lässt Yami in der Tür nachdenklich innehalten. „Ja, das können wir machen, aber nur eine Partie.“ Als Sugoroku ihn daraufhin glücklich anblickt, weiss Yami, dass er das richtige gesagt hat und so eine kleine Ablenkung wird ihm selbst sicher auch guttun.
 

Während sich Yami im Stall um die Pferde kümmert, hat sich Yugi bei May ausweinen und wenigstens einen Teil seiner Gefühle von der Seele reden können und hilft ihr nun weiter beim Aufräumen. „Willst du nachher noch mit uns essen?“, fragend blickt er von dem Leinentuch auf, das er gerade am zusammenfalten ist. Doch seine Freundin schüttelt den Kopf. „Ich würde ja gern, aber ich habe noch das Kleid der Aino zu machen. Übrigens mit dem scheusslichen Stoff, den du ihr verkauft hast. Diese Frau hat wirklich einen Geschmack, der einzigartig ist.“ Lachend schüttelt May den Kopf, während sie die Scheren und das Messer sorgfältig in dem Lederetui verstaut, das sie sich vor Jahren extra genäht hat.

Ganz der Gentleman trägt ihr Yugi dann auch die Tasche die Treppe runter und hält ihr die Tür auf. „Danke May. Für alles und besonders, dass du so viel Geduld mit uns hast.“ Wirklich dankbar umarmt er sie fest und mit einem ehrlichen Lächeln.

„Ach Yugi“, erwidert May die Umarmung, sieht ihren Freund dann mit all der freundschaftlichen Zuneigung, die sie für ihn fühlt an. „Das mache ich doch gern und ich sage dir eins. Mir ist es lieber, wenn Yami so offen seine Gefühle zeigt, als wenn er so ruhig und verkrampft ist, wie damals beim Massnehmen. Da warte ich gern und trinke mit Sugoroku einen Tee.“ Noch einmal drückt sie Yugis Schulter mit ihrer freien Hand, da sie inzwischen die Tasche vom Boden aufgenommen hat, die sie für die Umarmung auf den Boden gestellt hatten. „Also Yugi, wir sehen uns und halt die Ohren steif.“

„Das musst du aber auch meine Liebe.“ Grinst Yugi sie zwinkernd an. „Und wir sehen uns spätestens, wenn ich von Edo zurück bin, damit wir die Planung für Wladiwostok noch fertigmachen können.“

Lachend geht May die paar Stufen nach unten. „Ja, spätestens dann.“ Mit einem letzten Winken zwinkert sie ihm noch einmal zu, ehe sie sich auf den Weg nach Hause macht um das wohl scheusslichste Kleid, das sie bis jetzt in diesem Jahr machen musste weiter zu schneidern.
 

Noch eine Weile bleibt Yugi in der offenen Tür stehen, bis er sie mit einem tiefen Seufzen wieder schliesst. Jetzt muss er sich wirklich langsam an die wöchentliche Buchhaltung setzen, sonst wird er heute wohl nicht mehr fertig werden.

Doch anders als gedacht ist Yugi schon beinahe fertig, als Rishido ins Lager kommt um ihm zu sagen, dass das Mittagessen fertig ist und sie nur noch auf ihn warten. Erleichtert, dass er nach dem Essen nur noch die Einnahmen vom Samstag eintragen und dann die Wochenabrechnung machen muss, steht Yugi auf.
 

In der Küche warten wirklich schon alle auf ihn. Kurz zögert Yugi, auch wenn ihm Yami vor dem Bad einen kleinen Dankeskuss gegeben hat, weiss er nicht, ob es sein Freund nun zulassen würde, wenn er ihm jetzt einen schnellen Kuss geben würde.

Da Yami ihm auch mit keiner Geste zu verstehen gibt, was er machen soll, geht Yugi ohne Umweg zu seinem Stuhl und setzt sich hin.
 

Verwirrt, weil Yugi sich anders verhält als in den letzten Tagen sieht Yami ihn über den Tisch hinweg an. Dabei vergisst er beinahe, sich auch etwas von der Reispfanne zu nehmen. So sehr ist er in seinen Gedanken vertieft, was das veränderte Verhalten von Yugi zu bedeuten haben könnte.

Als ihn dann ein unsicherer Blick trifft, glaubt Yami zu verstehen, was los sein könnte.

Wenn Rishido nicht mit ihnen am Tisch sitzen würde, könnte er ihn ja einfach darauf ansprechen, aber das will Yami nicht und einfach so über den Tisch nach der Hand seines Shariks greifen will er auch nicht. Darum macht er dann das Nächste was ihm in den Sinn kommt. Vorsichtig streckt er sein linkes Bein aus, bis er mit seinem Fuss Yugis anstupsen kann. Sofort schnellt Yugis Kopf nach oben und er sieht ihn erstaunt mit einem tonlosen „Was?“ an.

Da Yugi nichts Anderes macht und auch sein Bein nicht zurückzieht, erwacht in Yami der Spieltrieb und die Neugier. Mit einem unschuldigen Blick, lässt er seinen Fuss ein wenig an Yugis Wade nach oben und unten gleiten, während er sich in aller Ruhe eine Gabel voll Reis in den Mund schiebt.
 

Innerlich laut lachend beobachtet Sugoroku wie Yugis Wangen rot anlaufen. Kann er sich doch denken, was Yami da unter dem Tisch gerade macht, da er gesehen hatte, wie sich Yami leicht anders hingesetzt hat. Schmunzelnd blickt er zu Yami und dann zu Rishido, der gerade mit gerunzelter Stirn Yugi ansieht und wohl etwas sagen will, da dessen Wangen inzwischen wirklich ziemlich rot sind.

„Rishido, hast du wieder diesen Brotauflauf gemacht?“, kommt Sugoroku der Frage zuvor, die der grosse Ägypter ziemlich sicher gerade stellen will und es funktioniert. Denn der andere schaut nun zu ihm und nickt. „Ja, Meister Sugoroku.“
 

Sofort hält Yami in der Bewegung inne und dreht seinen Kopf zu Rishido. „Du hast Um Ali gemacht?“, mit glänzenden Augen sieht er den grossen Ägypter an, der amüsiert mit dem Kopf nickt. „Ja, das habe ich. Mich wundert es aber, dass du noch nicht gefragt hast, was da auf der Ablage steht.“ Dabei deutet er auf die grosse Auflaufform, die Yami von seinem Platz aus noch gerade so hinter Yugi erkennen kann.

Am liebsten würde er sofort aufstehen. Weil er aber weiss, dass es Sugoroku überhaupt nicht leiden kann, wenn er das Dessert noch während des Essens auf den Tisch stellt, bleibt er sitzen. Darum konzentriert er sich nun voll und ganz auf seine Portion, die er in Rekordzeit isst. Nur leider muss er jetzt auf die anderen warten und hibbelt schon beinahe auf seinem Stuhl herum, bis auch sie endlich mit dem Essen fertig sind.
 

Da Yugi sich erst wieder ein wenig beruhigen muss, braucht er etwas länger bis auch er seinen Teller geleert hat. Dafür übernimmt es auch er, die Teller zusammenzustellen und in die Spüle zu stellen, während Rishido die Auflaufform mit dem Um Ali auf den Tisch stellt. In aller Ruhe gibt er jedem eine Portion auf den Teller.
 

Kaum hat Yami seine extragrosse Portion vor sich stehen schnappt sich dieser seine Gabel. Genüsslich lässt er den ersten Bissen in seinem Mund schon beinahe zergehen, ehe er ihn runterschluckt. „Mhhhhh, der ist einfach zu lecker.“
 

Kurz sieht Yugi verwirrt zu Yami, hat er doch ausser dem „Mhhhh“ nichts verstanden, da Yami wieder Ägyptisch gesprochen hat. Als er dann aber das verlegene Strahlen in Rishidos Gesicht erkennt, kann er sich denken was sein Freund da gesagt hat.
 

Obwohl Rishido diesmal die grosse Auflaufform genommen hat und die Reispfanne sehr sättigend gewesen ist, bleibt wieder nichts von dem Um Ali übrig. Dafür lehnt sich Yami stöhnend auf seinem Stuhl zurück. „Puh, ich habe wohl ein wenig zu viel gegessen.“ Was die anderen am Tisch laut lachen lässt.

„Das wundert mich nicht Yami. Du hast fast die Hälfte des Brotauflaufs allein gegessen“, schmunzelt Sugoroku. Dabei macht er sich gedanklich eine Notiz, dass es in der nächsten Zeit nichts Süsses mehr geben wird. Nicht, dass Yamis Körper doch noch überfordert wird, da dieser sich sicher nicht so schnell von 5 Hungerjahren auf normales Essverhalten und dazu noch so viel Süsses umstellen kann.
 

Nachdem sie noch eine Weile ruhig dagesessen sind, steht Yugi als erster von ihnen auf. „So, ich geh dann mal die Buchhaltung fertigmachen und heute Abend übernehme ich es die Küche aufzuräumen. Ist das für euch in Ordnung?“, fragend sieht er die anderen an und erntet zustimmendes Nicken. „Ist gut, dann räumen wir drei auf und danach spielen Yami und ich Schach.“ Übernimmt es Sugoroku zu antworten.

Was Yugi erstaunt zu Yami blicken lässt. Hat dieser doch schon seit Rishido hier ist nicht mehr mit seinem Grossvater Schach gespielt. Doch Yami zuckt nur mit den Schultern, während er beginnt zusammen mit Rishido den Tisch abzuräumen.
 

Da die beiden jungen Männer gut zusammenarbeiten holt Sugoroku das Schachbrett aus dem Wohnzimmer nach unten und stellt es auf den Küchentisch. Kurz sieht er zu den anderen beiden, die sich sogar auf Ägyptisch unterhalten, während Rishido am abwaschen ist und Yami das saubere Geschirr zum Abtrocknen rüberreicht. Bis auf den ziemlich grossen Abstand der zwischen den beiden herrscht, so dass sowohl Rishido als auch Yami ihre Arme ganz ausstrecken müssen, damit das Geschirr übergeben werden kann, sieht das Bild ziemlich normal aus.
 

Als dann auch die Auflaufform abgetrocknet und an ihrem Platz verstaut ist, hängt Yami das Geschirrtuch an den Haken und wendet sich nun auch dem Schachbrett zu. „Wer fängt an?“, fragend sieht er Sugoroku an der grinsend eine schwarze und eine weisse Schachfigur in die Hände nimmt und diese hinter seinem Rücken versteckt. „Weiss beginnt.“

Daraufhin verschränkt Yami die Arme und sieht ihn mit einer ernsten Miene an. „Dann will ich deine rechte Hand sehen.“ Dass sie auch jedes Mal dieses kleine Spielchen vor einer Schachpartie spielen müssen, findet er irgendwie schon beinahe lustig. Nur würde er das dem alten Mann niemals zeigen. Vor allem da er weiss, dass er immer die schwarze Figur erwischt, wenn sie das machen. So auch diesmal, denn als Sugoroku die Hand öffnet, liegt da der schwarze Bauer.

„Was für ein Zufall, dass ich schon wieder schwarz erwischt habe“, spottet Yami leicht die Schultern zuckend und setzt sich auf seinen üblichen Platz.

Kaum haben sie das Brett so gedreht, dass er die schwarzen Figuren vor sich stehen hat, geht es auch schon los.
 

Wie beinahe immer eröffnet Sugoroku die Partie, mit dem zweiten Bauern von rechts, den er um zwei Felder nach vorn rückt. Eigentlich kontert Yami ja immer damit, dass er den Bauern gegenüber auch zwei Felder nach vorn rücken lässt, aber diesmal nimmt er den Bauern auf der anderen Seite. Mal sehen, wie Sugoroku darauf reagieren wird. Ist das doch keiner seiner üblichen ersten Züge.

Tatsächlich runzelt dieser nachdenklich die Stirn und entscheidet sich dann für den Springer, den er nun vor den Bauern hinstellt.

Davon lässt sich Yami nicht beeindrucken, sondern lässt nun seinen Läufer vorrücken.
 

Neugierig beobachtet Rishido wie die beiden die Figuren auf dem Feld hin und her bewegen. Zwar kennt er vom Zusehen die Grundregeln, aber gespielt hat er noch nie selbst. Ausserdem würde er es auch nie wagen, das Spiel der Könige so zu entweihen, indem er es selbst einmal spielt. Ist es doch sonst nur den freien Bürgern vorbehalten Schach zu spielen.
 

Yami und Sugoroku sind so in ihre Partie vertieft, dass sie gar nichts mehr um sich herum mitbekommen, bis Yami plötzlich von hinten umarmt wird. Erschrocken zuckt er zusammen. „Yugi! Erschrecke mich doch nicht so!“, gespielt wütend sieht er zur Seite und in Yugis Gesicht.

„Entschuldige.“ Dieses Wort sagt Yugi laut und deutlich und dann deutlich leiser, so dass ihn nur sein Freund verstehen kann. „Das ist die Rache für heute Mittag.“ Am liebsten würde er ihm ja nun einen Kuss auf die Wange oder noch lieber auf die Lippen drücken, aber weil er weiss, dass dies für Yami zu viel wäre, legt er seinen Kopf einfach nur auf dessen Schulter ab. „Wenn es dich nicht stört, bleibe ich so stehen. Wer gewinnt eigentlich?“, aufmerksam mustert er das Schachbrett, wo nur noch gut die Hälfte der Figuren draufstehen.
 

Da Yami jetzt mit seinem Zug dran ist, lässt er die Dame zwei Felder vorrücken, um seinen Angriff auf den König vorzubereiten. „Solange du mich nicht behinderst, kannst du ruhig so bleiben und wenn es so weitergeht ist Grossvater in drei Zügen Schachmatt.“
 

Diese Aussage lässt Yugi leise kichern, Rishido geschockt dreinschauen und Sugoroku, der lässt sich nichts anmerken, sondern macht nun die Rochade, um den König aus der offensichtlichen Gefahrenzone zu bringen. „Das werden wir ja sehen, mein Junge. So schnell gebe ich mich nicht geschlagen.“ Mit verschränkten Armen lehnt er sich zurück und wartet auf den Konter von Yami.

Der verschiebt den Turm um vier Felder nach rechts. „Danke, auf die Rochade habe ich schon gewartet. Noch zwei Züge.“
 

Geschockt, wie selbstsicher Yami mit Meister Sugoroku spricht, blickt Rishido zu ihm und würde am liebsten sagen, dass der andere es sich doch nicht erlauben darf, den Meister zu besiegen und das dann auch noch so anzukündigen!
 

In aller Ruhe wartet Yami auf den nächsten Zug seines Gegners, während er nun unbewusst mit den Fingern über Yugis Handrücken streichelt, der gerade so praktisch auf seiner Brust liegt.

Wie er es erwartet hat, platziert Sugoroku seinen letzten Läufer beim König. „Nur noch ein Zug.“ In aller Ruhe lässt er seine Dame den Läufer schlagen. „Schach.“
 

Nun ist es an Sugoroku leise vor sich hin zu fluchen. Ist er doch auf den wohl ältesten Trick der Schachwelt reingefallen und hat Yamis Dame vergessen, die dieser bis jetzt nur minim bewegt hatte. Da er weiss, dass er wirklich mit dem nächsten Zug von Yami Schachmatt ist, kippt er seinen König um. „Du hast gewonnen. Noch eine Partie? Und diesmal mache ich es dir nicht so leicht“, fragend sieht er seinen Gegner an.

„Ich habe doch gesagt nur eine Partie“, seufzt Yami mit einem Blick an die Decke. Dann sieht er zu Rishido. „Übernimmst du den Stall?“ Dies sagt er für alle verständlich, wechselt dann aber die Sprache. „Weil Grossvater wird jetzt sowieso keine Ruhe mehr geben, bis ich ja sage.“
 

Überrascht von der Bitte nickt Rishido. „Nem. Die übliche Nachmittagsversorgung?“, innerlich freut er sich, dass er noch einmal die Pferde versorgen kann. Hat er doch gemerkt, dass ihm die Arbeit mit den beiden schon jetzt fehlt.
 

„Nem. Die Netze sind auch schon fertig gestopft und müssten den beiden jetzt dann gegeben werden.“ Auch wenn es Rishido nicht zeigt, weiss Yami, dass sich dieser über die Bitte freut.

Nun wendet er sich wieder Sugoroku zu. „Da Rishido den Stall macht... dreh das Brett um, jetzt bin ich mit Weiss dran.“ Dass ihn Yugi immer noch umarmt stört ihn kein bisschen. Im Gegenteil, es ist sehr angenehm und vielleicht lernt Yugi ja noch was, wenn er ihm zusieht. Denn leider ist sein Sharik ein hundsmiserabler Taktiker, wenn es nicht um Preisverhandlungen geht.

Mit einem fiesen Grinsen, eröffnet Yami das Spiel diesmal nicht mit einem seiner Bauern, sondern holt als erstes den rechten Springer nach vorn. Was Sugoroku erstaunt die Augenbrauen hochziehen lässt.

Nicht nur dieser ist überrascht, sondern auch Yugi. „Yami, was machst du da?“ Fragend blickt er abwechselnd auf das Schachbrett und in das Gesicht seines Freundes, das er leider nur im Profil erkennen kann, da dieser ihn nicht ansieht.

„Ich dachte, ich probiere mal was Neues und jetzt sieh einfach nur zu.“ In Gedanken plant er schon seine möglichen nächsten Züge.
 

Es dauert ziemlich lange, bis sich Sugoroku für einen seiner mittleren Bauern entscheidet und diesen um zwei Felder vorrücken lässt. Hat er doch noch nie so eine Eröffnung gesehen, wie sie Yami gerade gemacht hat.
 

Als Yami diesen Zug sieht, weiss er, dass er schon so gut wie gewonnen hat. Nur noch so zehn bis zwölf Züge und dann ist das Spiel vorbei. Anmerken lässt er sich seine Gedanken aber nicht, sondern setzt einfach nur einen seiner Bauern ein Feld weiter vorn ab.
 

So geht es noch ein paar Züge, wobei Sugoroku jedes Mal länger braucht, bis er sich für eine Figur entscheiden kann und sich dabei immer mehr fragt, was sein Gegner vorhat. Kann er doch kein System in der jetzigen Aufstellung der Figuren erkennen.
 

Nach neun Zügen hat Yami Sugorokus König genau da wo er ihn haben wollte. Mit einem breiten Grinsen setzt er seinen Springer in die perfekte Angriffsposition und hat so den gegnerischen König eingekesselt. „Schachmatt!“ Denn egal wohin dieser nun verschoben wird, kann er ihn mit einer seiner Figuren Schachmatt setzen.
 

Geschockt blickt Sugoroku auf das Schachbrett. „Wie hast du das gemacht? Das ist doch unmöglich, dass du mich mit vier Figuren besiegen könntest.“
 

Weil das Spiel so schnell vorbeigegangen ist, konnte es Rishido mit weit aufgerissenen Augen verfolgen und kann es wie Meister Sugoroku nicht glauben, dass es schon jetzt zu Ende ist. „Ich... bin dann mal im Stall.“ Jetzt braucht er erst mal Zeit um in Ruhe nachzudenken und das kann er am besten, wenn er im Stall arbeitet. Wie kann Yami nur so gut Schach spielen und den Meister nicht nur einmal, sondern sogar zweimal hintereinander besiegen.
 

Von Rishidos Verschwinden bekommt Sugoroku gar nichts mit. „Ich verlange eine Revanche und diesmal wirst du es nicht so leicht haben.“ Bestimmt dreht er das Brett wieder um und platziert die Figuren wieder auf ihren Plätzen.
 

Unbeeindruckt zuckt Yami mit den Schultern und blickt mit hochgezogener Augenbraue zu Yugi, der inzwischen mehr oder weniger neben ihm auf dem Tisch sitzt. „Ich habe zugestimmt mit Grossvater eine Partie zu spielen. Ich bin ja im Rechnen nicht so gut, aber drei Partien sind doch mehr als eine. Oder?“
 

Gespielt nachdenklich reibt sich Yugi das Kinn. „Gute Frage, aber ich denke, dass drei Partien doch das Dreifache von einer sind.“ Breit grinsend beugt er sich zu Yami vor und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen. „Aber ich befürchte, wenn du wieder gewinnst, wird es noch eine vierte Partie geben und vielleicht sogar eine fünfte, wenn es dann nicht Zeit für’s Abendessen ist.“ Breit grinsend sieht er seinen Freund an. „Was aber nicht heisst, dass du ihn gewinnen lassen sollst. Er hat jahrelang jedes Spiel gewonnen, da tut es ihm ganz gut, wenn er mal keine Chance hat.“
 

„Hey, ich kann dich hören junger Mann!“, gespielt empört funkelt Sugoroku seinen Enkel an, er ihn mit dem wohl unschuldigsten Blick den es gibt ansieht. „Was denn? Du geniesst es doch, dass du dich mit einem stärkeren Gegner messen kannst.“

Daraufhin schüttelt Sugoroku nur den Kopf und macht seinen ersten Zug mit einem der Bauern. „Ich kann doch auch nichts dafür, dass du immer noch auf Anfängerniveau bist, obwohl wir seit bald zehn Jahren beinahe jeden Sonntag spielen.“
 

Es kommt dann auch so, wie es Yugi prophezeit hat. Weil Yami wieder gewinnt, gibt es noch eine fünfte Partie, die er allerdings massiv verkürzt, indem er sehr aggressiv spielt und so Sugoroku schon nach sechs Zügen so in die Enge gedrängt hat, dass dieser sich ergibt und den König umkippt. „Ich geb’s für heute auf. Doch der nächste Sonntag wird kommen oder der nächste freie Nachmittag und ich sage dir, irgendwann werde ich dich besiegen.“
 

Diese Ansage lässt Yami nur die Schultern zucken. „Bestimmt, so in zwanzig Jahren oder so. Auch wenn ich zugeben muss, dass du schon besser geworden bist.“ Frech grinst er Sugoroku an, der ihm mit ausgestrecktem Finger ebenso grinsend droht. „Das werden wir ja noch sehen und wenn ich dich um Mitternacht für eine Partie aus dem Bett werfen muss. Irgendwann wirst du verlieren.“
 

Überhaupt nicht beeindruckt mustert Yami seine Fingernägel. „Das kannst du ruhig versuchen, aber das wird nicht klappen. Schliesslich bin ich nicht so ein Morgenmuffel wie Yugi.“
 

Diese Aussage, lässt Yugi beinahe vom Tisch fallen. „Hey, lasst mich aus dem Spiel!“ Empört springt er vom Tisch. „Ich decke mal den Tisch für’s Abendessen. Ich habe nämlich langsam Hunger.“

Erstaunt blicken ihm Yami und Sugoroku nach. Ist es denn wirklich schon so spät, dass Yugi nach dem reichlichen Mittagessen schon wieder Hunger hat? Yami muss nämlich vor sich selbst zugeben, dass er immer noch mehr als satt ist.
 

Trotzdem steht er auf und hilft Yugi beim Tischdecken. Unterdessen bringt Sugoroku das Schachspiel wieder nach oben ins Wohnzimmer und ruft dann Rishido rein.
 

Tatsächlich schafft es Yami nur ein kleines Stück Brot mit etwas Wurst zu essen, ehe er sich zurücklehnt und darauf wartet, dass auch die anderen mit dem Essen fertig sind.

 

 

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Nun hat Yami also mal einen neuen Haarschnitt, auch wenn May ihm nur die Spitzen geschnitten hat. Zum Glück war ja Yugi trotz ihres Streits für ihn da, als Yami ihn darum gebeten hat.

 

Ich weiss nicht, ob Sugoroku mir leid tun soll oder nicht. Hat er doch gegen Yami beim Schach einfach keine Chance.

 

Nun noch eine kleinen Info. Da ich am nächsten Sonntag ins Kino gehen werde um einen ganz bestimmten Film zu sehen und ich am Nachmittag nicht wirklich Zeit haben werde, werde ich versuchen das nächste Kapitel schon am Samstag fertig zu haben. Wenn es nicht klappt, wird es vermutlich Montag werden, bis es online kommt.

 

Und nun meine übliche Verabschiedung. ;-)

 

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen.

 

Eure mrs_ianto

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Dark_Angel_Yami
2017-04-22T22:02:44+00:00 23.04.2017 00:02
Also um ehrlich zu sein... ich kann Yami voll verstehen,
dass er so sauer darüber ist, dass Yugi nicht rechtzeitig mit ihm geredet hat.
Ich persönlich hasse es auch, wenn Freunde oder Bekannte anrufen und sagen, sie kämen in einer Stunde vorbei.
Ich habe (zum Glück) nicht das durchmachen müssen, was Yami über sich ergehen lassen musste,
aber ich bin auch jemand, der gerne im Vorfeld über bestimmte Dinge Bescheid weiß.
Also Yamis Begründung mit "ich muss mich auf sowas einstellen", das gleiche gilt für mich auch.
Das mit Yugis Spontanurlaub ... ähm... Geschäftsreise ist natürlich besonders krass,
gerade weil es auch noch so lange dauern wird, bis er wieder zurück ist.
Ist natürlich nicht schön, dass die beiden wegen sowas dann Streit haben.
Aber hier kann ich Yamis Reaktion einfach total gut verstehen, da ich selber über sowas auch ziemlich sauer wäre.

Was soll ich zum Frisörbesuch sagen?
Ich kann mir Yami irgendwie nicht mit einer anderen Frisur vorstellen...
Daher gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass May ihm den Haarschnitt verpasst hat den wir kennen
und Yamis Haare vorher einfach nur etwas länger und somit etwas außer Form waren ^^
Mit den Komplikationen beim Haarewaschen im Bad hatte ich allerdings schon gerechnet.
Hatte Yami doch schon öfter Probleme mit Wasser und Badewannen und mit ausziehen sowieso.

Oja Nussschokolade, an die würde ich mich heimlich auch erinnern :D
Yamis Honigkonsum ist allerdings selbst mir zu arg.
Grundsätzlich mag ich Honig, allerdings reicht mir ein Brot damit für mind. ein halbes Jahr oder so xD
Aber wer weiß, wenn ich keine Schokolade mehr hätte, müsste der Honig vielleicht auch öfter mal herhalten ^^

Offensichtlich ist Yami nicht nur Pharao Atemu sondern auch hier der berüchtigte "König der Spiele".
Tja Sugoroku da drücke ich dir mal die Daumen, dass es nach Hundert oder Tausend Versuchen doch endlich mal klappt.

LG Dark_Angel_Yami
Antwort von:  mrs_ianto
23.04.2017 00:25
Ich glaube, da wäre jeder sauer gewesen, wenn er einfach so vor vollendete Tatsachen gestellt wird.
Ich kann es auch nicht haben, wenn Freunde und Bekannte so kurzfristig auftauchen.
Naja, es ist ja nicht spontan. Diese Geschäftsreise ist jedes Jahr und sie buchen auch immer schon sehr frühzeitig alles, damit sie auch ja eine Unterkunft usw. haben.
Ein Streit ist nie schön und vor allem bei den beiden tut es mir immer wieder weh, wenn ich solche Szenen schreiben muss. Aber es gehört halt einfach auch zu einer Beziehung dazu und die beiden haben kompliziert ganz oben auf ihrer Beschreibungsseite für eine Beziehung stehen.

Was den Friseurbesuch angeht. Ja es war wirklich absehbar, dass er mit der Aufforderung von May Probleme haben wird. Besonders wenn man sich vor Augen führt, was er für Probleme damit hat, nur schon von „Fremden“ angefasst zu werden.

Sie hat ihm nur die Spitzen wieder geschnitten, denn ja, die Frisur war ein wenig aus der Form gewachsen. Also keine Sorge, er sieht wie gewohnt aus.

Ich liebe Nussschokolade auch und ja Yamis Honigkonsum ist im Moment riesig. Aber was will er machen. Die Mutos haben keine Schokolade und darum muss der Honig herhalten.

Tja, Yami ist einfach der König der Spiele, das kann ich doch nicht einfach so ändern.
Sugoroku kann das Daumen drücken wirklich gebrauchen, wenn er Yami irgendwann mal im Schach schlagen will. Nur dumm, dass nicht nur er dazulernt, sondern auch Yami.

Vielen Dank für deinen Kommi.

LG mrs_ianto

Von:  -Darkness-
2017-03-13T19:34:46+00:00 13.03.2017 20:34
Huhu spät aber doch,endlich bin ich zum Lesen gekommen :-)
Der Teil ist dir wieder Super gut gelungen, ich fand es ja sehr interessanten zu lesen, das Yami einfach liegen bleibt, naja war ja irgendwie gezwungen XD dennoch fand ich es irgendwie voll süß das zu lesen.

Was ich auch sehr interessant fand war der kleine Gefühlsausbruch von Yami, irgendwie hatte er schon recht, Yugi macht das ja nicht zum ersten mal.

Die Aussprache fand ich gut, da Yami seinen kleinen Freund zwar zuhört aber ihn nicht so leicht vergeben kann und ihn das dann auch so zeigt.

Mh eine Glatze das hört sich....... No komment
Yamis Vergangenheit,hat mal wieder zu geschlagen der arme,das er dann auch noch so vor May reagiert kein Wunder. Ich fand es aber süß wie Yugi sich darum gekümmert hat.

Das Schachspiel war genial, das Sugoroku 5 mal verloren hat....... Ich glaub das belassen wir mal. Da merkt man das Yami davon etwas versteht.

So ich glaube das war es für's erste.

Bis zum nächsten mal.

LG Devi
Antwort von:  mrs_ianto
13.03.2017 21:32
Hallo, das macht ja nichts. Die Kapitel haben ja nicht die Angewohnheit wegzurennen. :-D

Dankeschön, ich bin immer wieder erleichtert wenn ein Kapitel gut ankommt.

Ja, der Gefühlsausbruch war wirklich interessant und er hat wirklich Recht. Yugi hat auf gut Deutsch gesagt Mist gebaut.

Er muss ihm ja mehr oder weniger zuhören, aber so schnell will er es ihm wirklich nicht verzeihen und wenn er ihn später nicht gebraucht hätte, dann wäre er noch länger sauer gewesen.

Er hat ja keine Glatze bekommen. May weiss halt was ihm steht. ;-)

Ja, Yamis Vergangenheit hat wieder voll zugeschlagen und da ist seine Reaktion bei May wirklich mehr als verständlich. Zum Glück ist Yugi wirklich wieder für ihn da.

Yami ist halt einfach der bessere Schachspieler als Sugoroku. Auch wenn es der alte Mann kaum glauben kann, dabei geniesst er es ja, dass er so eine Herausforderung hat.

LG und bis zum nächsten Mal

mrs_ianto
Von:  Laluna19
2017-03-11T22:21:02+00:00 11.03.2017 23:21
Süß wie Yugi Yami festhält obwohl er schläft. Wenigstens gewöhnt Yami sich daran umarmt zu werden und da auch von Yugi festgehalten zu werden .
Rishido scheint sich gut um die Pferde gekümmert zu haben da kann ja Yami beruhigt sein.
Yugi sollte endlich mal lernen manche Sachen nicht zusagen und manche Sachen zu sagen. Er hätte wirklich sofort Yami sagen sollen das May kommt zum Haare schneiden damit er sich darauf einstellen kann.
Er hätte Yami auch früher sagen sollen das er alleine nach Wladiwostok fährt. Vor allem hätte er nicht darüber reden sollen während Rishido anwesend ist und Yami nicht.
Yami muss sich hintergangen gefühlt haben.
Gut das Yugi direkt zu Yami gegangen ist und ihn nicht alleine gelassen hat. Yami wäre bestimmt nur noch wütender geworden und dann hätte bestimmt nicht mehr so einfach mit sich reden lassen.

Also May schneidet ne Mutos umsonst die Haare und dafür kontrolliert Yugi ihre Buchhaltung. Das ist eine gute Abmachung zwischen den beiden.
May wollte Yami nur helfen sich die Haare nass zumachen und hat dabei bei ihm eine kleine Panikattacke ausgelöst.
Das er sich irgendwo drüber beugen sollte musste er ja früher sehr oft machen und hat da nie was gutes dabei erlebt.
Das hat wohl seine Erinnerungen wieder hervorgeholt.
Gut das Yugi schnell gekommen ist aber er hätte sich eigentlich denken können.
Gut das er dann Yami die Hand gehalten hat beim Haare schneiden.

Und das Rishido für ihn Um Ali gehabt hat das hat er sich gebraucht nach dem Haare schneiden .

Yami ist zwar schlecht im Kopfrechnen aber ein sehr guter Stratege was er ja früher als Herrscher auch sein musste.
Das hat ihn bestimmt beim Schach spielen geholfen.
Irgendwie wundert es mich nicht das Sugoroku immer eine Revanche haben wollte und das er gegen Yami nicht ankommt.

Ich wünsch dir viel Spaß morgen im Kino hätte ihn auch gerne gesehen aber ich hab das Glück dass der Film bei mir in der Nähe nicht läuft .

Liebe Grüße, Luna

Antwort von:  mrs_ianto
11.03.2017 23:46
Ja, das ist wirklich süss und Yami kann sich so wirklich daran gewöhnen auch mal festgehalten zu werden.

Rishido versteht sehr viel von Pferden und er liebt diese Tiere, was Yami wirklich sehr beruhigt.

Oh ja, Yugi muss wirklich lernen wann er etwas sagen soll und wann er den Mund halten sollte. Besonders wenn es um solch wichtige Sachen geht. Wie du es ja schon sagst.

Dass er in Rishidos Anwesenheit darüber geredet hat ist wirklich ein grosser Fehler von ihm gewesen und ja Yami hat sich wirklich hintergangen gefühlt.
Ich glaube im Lager hat es Yugi schon beinahe bereut, dass er Yami gefolgt ist. Dabei war es wirklich das einzig richtige was er tun konnte. Obwohl so ein Streit ja nie schön ist.

Genau. May und Yugi haben diese Abmachung. Wovon wirklich beide Seiten profitieren.

Ja, May wollte Yami wirklich nur helfen. Nur konnte sie ja nicht wissen, was sie damit bei ihm auslöst. Denn mit der Aufforderung verbindet er wirklich nichts gutes und auch wenn wir nicht genau wissen, was er Yugi erzählt hat, können wir es uns ja denken.

Ja, es war wirklich gut, dass Yugi so schnell gekommen ist und dann die ganze Zeit für Yami dagewesen ist.

Rishido hat sich vermutlich schon gedacht, dass Yami nach dem ganzen Stress etwas Süsses brauchen wird...

Wer braucht schon Kopfrechnen, wenn es Taschenrechner gibt. Aber ja, Ymai ist darin wirklich schlecht. Dafür kann er ja Schach spielen wie ein Profi und strategisches Denken hat er ja als Pharao lernen müssen.

Mich wundert es auch nicht, dass Sugoroku eine Revanche nach der anderen verlangt hat. *Lach*

Danke, ich freue mich schon riesig auf den Film.

LG mrs_ianto
Von:  Albert_Wesker
2017-03-07T11:09:03+00:00 07.03.2017 12:09
Yugi weiß schon ziemlich gut, wie er sich den schönen Mann an seiner Seite ans Bett fesselt xD einfach knuffig, dass Yami keinerlei Chance gegen diesen allmächtigen Klammergriff hat *___* <3 und einen positiven Aspekt bringt diese unbewusste Kuscheleinheit - er kann etwas gefasster auf Umarmungen von hinten reagieren :)

Sogar die Präsenz von Rishido nimmt Yami gelassener auf ... das wird ja langsam unheimlich ... wobei wir bei dem herrlichen Thema Gelassenheit wären... dies ist momentan wohl nicht Yami's Stärke, was?
Eine tickende Zeitbombe ist ja ein Scheißdreck gegenüber seinen emotionalen Höhen und Tiefen... natürlich kann man es als gut erachten, dass er seiner wechselhaften Gefühlswelt ordentlich Freilauf gewährt, aber je öfter dies geschieht, desto mehr gewinne ich den Eindruck, dass er dadurch nicht mehr Herr seiner Sinne ist, wenn nicht sogar die Kontrolle verliert - natürlich hat Yugi mal ne Abreibung verdient, immerhin ist er ein echter Hohlkopf, in Sachen Vorwarnung künftiger Ereignisse ... doch unabhängig meiner Meinung, dass ich ein bisschen Schadenfreude empfinde, dachte ich wirklich für einen Augenblick, dass er am Ende Yugi noch eine scheuern wird O.o ... seine heftige Reaktion hatte mich doch etwas geschockt ... na ja, bei solchen Ankündigungen, von Haarverlust bis zur Abwesenheit für mehrere Wochen zusammen mit May ... welcher vernünfitge Kerl, wäre da nicht ausgetickt? Schließlich erweckte diese Tatsache das Empfinden, dass er ausgeschlossen wird.

Seine Panikattacke bezüglich dem Haareschneiden erschien mir, ein durchaus logischer Aspekt; wer weiß, was er da schon alles für Horroszenarien erlebt hatte, aber das es so ausartete, hatte mich sehr überrascht - umso mehr kann er, Yugi dafür lieben, dass er sich um ihn kümmerte, ihm zuhörte als er den Grund dafür schilderte und ihn keineswegs im Stich ließ, egal was vorher für Streitigkeiten herrschten!! <3 Yugi's gutmütiges Wesen in allen Ehren :D

Ne Partie Schach könnte ich, auch mal wieder machen... jetzt hab ich voll Bock drauf, nachdem Yami Yugi's Großvater in den Boden gestampft hatte xP - er ist wirklich ein guter Stratege, wenn das mal nicht, anderweitig vom Vorteil werden könnte...
Das Füßeln unterm Tisch könnte Yami, im Übrigen, öfters machen um Yugi schön aus dem Konzept zu bringen *hehe*

LG Albert_Wesker
PS: Dieses Kapitel lässt mich daran erinnern, dass ich auch mal wieder dringend zum Friseur müsste xD
Antwort von:  mrs_ianto
07.03.2017 21:07
Oh ja, Yugi weiss ganz genau wie er Yami im Bett behalten kann. Einfach im Halbschlaf festhalten und dann hat Yami keine Chance mehr. ;-) Und ja, so kann sich Yami gut an Umarmungen von hinten gewöhnen.

Seit er Yugi näher gekommen ist, hat er viel weniger Probleme mit der Anwesenheit von Rishido. Weiss er doch jetzt unbewusst, dass dieser ihm Yugi gar nicht wegnehmen kann.

Ja, Gelassenheit ist im Moment nicht gerade seine Stärke. Denn im Prinzip ist er ein ziemlich temperamentvoller Mensch, der sich früher als Pharao aber meistens gut unter Kontrolle hatte. Doch diese Gabe fehlt ihm momentan, weshalb er nicht wirklich vorhersehbar ist. Dazu kommt noch dass er sich im Moment selbst nicht wirklich kennt, da er sich erst wieder kennen lernen muss.

Und Yugi hat so einen kleinen Denkzettel wirklich mal verdient. Vielleicht denkt er dann mal früher dran Yami zu sagen, wenn etwas ansteht.

Und du hast es genau richtig verstanden. Er hat sich ausgeschlossen gefühlt und das hat seine Wut noch zusätzlich gesteigert.

Im Badezimmer hat May wirklich unbewusst einen riesen Fehler gemacht, als sie von ihm verlangt hat, sich über die Wanne zu beugen, das hat das Haareschneiden dann nachher für ihn noch schwerer gemacht.

Ich bin im Schach total schlecht und kenne gerade mal die Grundregeln. Für alles andere musste ich Google fragen. *lach*
Ja, Yami ist wirklich ein guter Stratege und es ist sicher kein Nachteil....

Ich denke mal so ziwschendurch wird er sicher mit Yugi Füsseln um ihn etwas aus dem Konzept zu bringen. *Schmunzel*

LG mrs_ianto
Von:  Black_Magic_Rose
2017-03-07T07:08:10+00:00 07.03.2017 08:08
Dein Kapitel, ich hab es aufgefressen. Die Geschichte ist sooo fesselnd. (Herzchenaugen hab) Ich bin echt gespannt, wie es weiter geht.

Das Yami solche Angst davor hatte, sich von May die Haare zu waschen, hatte ich schon vermutet. Aber wie Yugi so süss war & ihm immer wieder geholfen hat ... Hach ... Oder wie süss Yami ist, wenn er nascht ... ich glaub Yugi wird mich bald töten, weil Yami einfach heiss ist. Zuerst so schüchtern, dann stolz, danach eine Naschkatze & jetzt auch noch ein Stratege (ich kann bis heute kein Schach). Oh man, wenn es so weiter geht, werde ich noch an Überdosierung an Zucker sterben. Ich freu mich schon tierisch auf die nächste Woche. Mach weiter so.

GLG Black Magic Rose

Antwort von:  mrs_ianto
07.03.2017 20:54
Es freut mich, dass du das Kapitel wohl regelrecht verschlungen hast. Gibt es doch kein grösseres Kompliment als dieses für mich.

Ja, Yami hatte da wirklich Angst, als ihm May gesagt hat, dass er sich ausziehen und über die Wanne beugen soll. Das war für ihn einfach zu viel und darum war dann auch das Haareschneiden an sich für ihn nicht gerade angenehm.

Die beiden sind schon ein süsses Paar und besonders Yami gleicht einer Wundertüte, da mann bei ihm nie weiss wie er reagieren wird.
Yami ist wirklich eine Naschkatze geworden und besonders wenn er unter Stress steht, wird seine Nascherei besonders schlimm.
Er ist wirklich ein guter Stratege, was er ja als Pharao auch sein musste und das kann er jetzt beim Schach ausnutzen. ;-)

Ich werde mich bemühen so weiter zu machen.

GLG mrs_ianto
Antwort von:  Black_Magic_Rose
08.03.2017 14:43
Bei einem Meisterwerk wie deinem kann man ja nicht anders. Ich hab es sofort gelesen, als ich die Nachricht bekam, dass du ein neues Kapitel hochgeladen hast. Leider konnte ich erst später ein Kommi hinterlassen, weil mein Internet ein Tag tot war.

Es ist schrecklich, was Yami alles erdulden musste, doch jetzt hat er ja Yugi & so wie es scheint, haben die beiden trotz des Streits immer noch Vertrauen zueinander, was mir sehr gefällt.

Yugi & Yami sind äusserst süss, deshalb finde ich es auch sehr schade, dass Yami so viel Leid ertragen musste. Doch jetzt ist das alles ja vorbei & in zwei Jahren darf Yami auch ein freier Mann sein, was mich sehr freut. Denn dann können sich Yami & Yugi ganz ihrer Beziehung widmen & brauchen das dämliche Halsband nicht mehr.

Deine Bemühungen werden sicher belohnt & ich freue mich schon auf dein Buch. Ich werde es mir dann sofort holen, wenn sie es verlegen & man es auch in Hamburg bekommen kann.

GLG Black Magic Rose
Von:  Usaria
2017-03-06T17:44:56+00:00 06.03.2017 18:44
Hallo, wie versprochen kommt heute mein Kommi.
So da denkt man sich, bei dem Titel ach ja, wird mal ein lustiges Kapi, weil vielleicht von jemanden die Frisur vahunst wird, und dann... nein kommt die Überraschung. Was ich toll finde, denn ich finde es gibt nicht´s langweiligers, wenn man schon von der Überschrif des Kapitels weiß, wie die Geschichte abläuft. Und so war ne ganz schöne Überraschung.

Also Yugi wirklich, allmählich sollte er doch wissen wie Yami drauf ist. Entweder will er nicht, oder kann nicht, oder ist er wirklich so schussel? Da kann ich nur den Kopf schütteln.
Ja klar, kann er nicht jeden Trigger (=Auslöser) von Yami kennen, wenn der sie selbst nicht weiß, doch dass Yami Probleme hat, von fremden angefasst zu werden, dies dürfte er doch mittlerweile wissen.
Und dass der andere dann so aus getickt ist, kann ich verstehen!
Und wie immer ist es noch sehr realistisch, dass Yami durch offensichtliche Sachen, die ein nicht Betroffener nicht in keinster Weise mit dem Trauma in Verbindung bring, kann wirklich so sein. Zmdst. habs ich so erlebt, das Gegenstände, Situationen usw. bei mir Erinnerungen aus gelöst haben, wo ich selbst nicht dachte die damit in Verbindung zu bringen. Tija mein Hirn tat es.
Toll finde ich das Yami jetzt Rishido wenigstens tollerriert, und süß finde ich es von dem Großen Ägypter dass er extra für Yami diesen süßen Brotauflauf macht!

Lass mich raten YGO! :):) Ich glaube den kommenden So werden einige YGO! Fans im Kino sitzten. Also ich werd bestimmt im Kino sitzten!
Antwort von:  mrs_ianto
06.03.2017 19:03
Hallo, dankeschön.

Ich gebe mir immer Mühe Titel zu finden, die zwar sagen um was es im Kapitel gehen könnte, aber wenn möglich nichts über die Handlung verraten.

Yugi ist einfach ab und zu ein Schussel. Sachen die er nicht für so wichtig erachtet oder die er am liebsten verdrängen würde, vergisst er schon mal zu sagen.

Naja, für Yugi ist May keine Fremde und das Empfinden hat er einfach mal auf Yami übertragen und es stimmt, Yami kennt die Trigger selbst nicht alle. Vorallem weil er ja bis vor ein paar Monaten gefühlsmässig so taub gewesen ist, dass er beinahe alles über sich hat ergehen lassen, ohne noch gross etwas zu fühlen.

Ich bemühe mich, die Geschichte und seine Reaktionen auf diverse Situationen so realistisch wie möglich zu halten. Auch wenn sie ja in einer fiktiven Welt spielt.
Zum Glück habe ich selbst ja keine solchen Erfahrungen machen müssen. Da ist es schon hilfreich, dass ich mal in Fernsehen gesehen habe, dass auch ganz alltägliche Sachen ein Trigger sein können.

Rishido mag Yami irgendwie, auch wenn er dessen Verhalten nicht verstehen kann und ja Yami toleriert ihn und vielleicht mag er ja inzwischen sogar ihr Gespräche auf Ägyptisch. Wer weiss.

Du hast richtig geraten, vermutlich wird Animexx am Sonntag zumindest im Yugioh Bereich wie ausgestorben sein.

LG mrs_ianto
Von:  Seelendieb
2017-03-06T05:40:52+00:00 06.03.2017 06:40
Wunderschönes Kapitel!

einfach nur genial wie yami sich immer mehr entwickelt :D und sogar Yugi des öfteren in seine Schranken weist.

Wenn ich ehrlich bin, kann ich den Moment, an dem yami erkennt, wer er wirklich ist, kaum noch erwarten. das wird noch einmal richtig tol werden. Nichts desto Trotz ist es sehr schön und vor allem so realistisch wie du es rüberbringst, mit was für Ängsten und Traumaten Yami im alltäglichen und scheinbar ganz normalen dingen zu kämpfen hat. Klasse

Lass mich raten? du gehst in Yu-gi-oh!? Also meine Wenigkeit definitiv :D
Antwort von:  mrs_ianto
06.03.2017 18:25
Dankeschön.
Es freut mich, dass dir das Kapitel gefällt.

Ja, Yami entwickelt sich wirklich immer mehr und findet langsam wieder zu sich selbst.

Ganz ehrlich? Ich freue mich auch schon darauf, wenn er endlich weiss, wer er mal gewesen ist.
Ich will die Geschichte wirklich so realistisch wie möglich halten, da es sich ja auch um sehr ernste Themen handelt, die nicht nach zwei oder drei Kapiteln oder Tagen überstanden sind.
Darum freue ich mich besonders über dein Lob.

Ja, ich gehe in den Yugioh Film. :D

LG mrs_ianto


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