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Nachbarn werden ist nicht schwer

von

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Schnee

"Ich mache mich auf den Weg, Lexa, kommst du soweit zurecht?", fragte die ältere Dame ihre Angestellte, als sie sich ihre Jacke überzog.

"Klar, Clarke wird schon gleich kommen".

Indra nickte. Clarke hatte vor wenigen Minuten angerufen, dass sich vor ihr ein Stau gebildet hatte und sie ein paar Minuten später kommen würde.

Aber sie machte sich dabei auch keine weiteren Gedanken, da Lexa sonst ja auch schon oft alleine im Diner gestanden hatte.

Lexa fühlte sich wie in einem Deja-vu. Es war nicht das erste Mal, dass Clarke zu spät zu ihrer Schicht kam.

Manchmal war die Braunhaarige doch froh, dass sie mit der Bahn fuhr und sich somit nicht mit Staus und weiterem auseinandersetzen musste.

Nur wenige Minuten später ging allerdings die Tür zum Diner wieder auf und Clarke spazierte schneeverweht herein, was Lexa ein leichtes Lachen entlockte.

"Was?", kam es nur ein wenig biestig von der Blonden. Lexa schaute ihrer Kollegin nur hinterher und schmunzelte, während sie einen bestellten Kaffee einschenkte.

Es dauerte gar nicht so lange, da kam Clarke, mit ihrer Schürze bekleidet, wieder nach vorne zu ihrer Kollegin.

Sie nahm sich einen kleinen Notizzettel vom Tresen und einen Stift und fing an, die Tische zu bedienen.

Ihre Nachbarin beachtete sie dabei so wenig wie möglich.

Lexa konnte von Glück reden, wenn sich ihre Blicke mal trafen, als Clarke die Bestellungszettel auf den Tresen legte.

Seufzend widmete die Braunhaarige sich ihren Aufgaben und grummelte ein wenig vor sich hin.

"Clarke!", frustriert gab Lexa den Namen ihrer Nachbarin von sich, als diese sich wieder auf den Weg machen wollte, um was auch immer zu machen.

"Kannst du jetzt mal bitte hier bleiben und mir gefälligst helfen? Was ist los?", wollte sie aufgebracht wissen.

"Entschuldige?", genervt zog Clarke eine Augenbraue nach oben.

"Ich arbeite, falls du das nicht sehen solltest".

"Ja meinetwegen. Ich kann es auch verstehen, dass du sauer auf mich bist.

Oder eher, nein! Ich verstehe das ganz und gar nicht.

Und es rechtfertigt einfach nicht, dass du alle paar Minuten von Tisch zu Tisch rennst und unsere Kunden nervst. Du weißt, dass sie sich schon bemerkbar machen, wenn sie etwas brauchen. Das Diner ist winzig. Selbst das, was die Leute normal reden, kann man verstehen! Und jetzt bleib gefälligst hier stehen und hilf mir hier vernünftig sauber zu machen!", die Braunhaarige schnaufte schon fast, als sie ihrer Nachbarin diese Ansage machte.

Sie hatte sich bemüht, es so leise wie möglich zu gestalten, allerdings ohne Erfolg.

"Woods, ehrlich! Erst schläfst du mit mir und sagst mir gefühlt die Sterne vom Himmel. Dann sagst du zu deiner Schwester: es war NUR Sex.

Und du fragst dich wirklich, wieso ICH sauer auf dich bin?".

Alle Blicke lagen auf ihr und ihrer Kollegin.

Lexa konnte von Glück reden, für sie beide, dass der Abend schon so weit vorangeschritten war, dass sie fast keine Kunden mehr hatten.

Unbehaglich schaute Clarke sich im Diner um und merkte nur allzu deutlich, wie die Blicke auf ihren Schultern lagen.

"Das hast du ja super gemacht", murmelte die Blonde peinlich berührt.

"Du bist selbst schuld...". Man merkte der Älteren an, dass es für sie gerade genauso peinlich gewesen sein musste wie für die Blonde.

Aber sie hatte schlichtweg keine Lust mehr, hinter dem Tresen fast alles alleine machen zu müssen.

"Hier!", mit etwas zu viel Wucht drückte Lexa Clarke das Handtuch gegen die Brust, um ihr zu bedeuten, dass sie weiter abtrocknen könne.

Durch den Aufprall taumelte sie ein, zwei Schritte rückwärts, fing sich aber auch schnell wieder.

Hastig hatte Lexa im Affekt ihren Arm gegriffen, um sie vor Schlimmerem zu bewahren.

"S-Sorry.... das wollte ich nicht", murmelte sie schuldbewusst und blickte in die blauen Augen, in denen sie sich nun schon ein paar mal mehr verloren hatte.

Auf Clarkes Wangen breitete sich ein sanfter Rotschimmer aus.

"Schon okay...", nuschelte die Kleinere, entwendete dann ihren Arm aus Lexas Hand und fing an, das Geschirr abzutrocknen, welches die Braunhaarige schon abgewaschen hatte.

Auch die letzten drei Stunden vergingen nur mit dem nötigsten Wortkontakt und so langsam machte es die Ältere wirklich rasend.

Eine Schneeböe wehte um die beiden jungen Frauen, als sie das Diner von außen verschlossen.

"Brrr, ist das kalt", erschauderte Clarke, als sie sich ihre Mütze enger um den Kopf zog.

"Wow, die Prinzessin kann ja doch in einem normalen Ton reden!". Lexa machte sich durchaus ein wenig lustig über die Kleinere.

"Lexa, weißt du was.. lass es einfach", bekam die Braunhaarige auch gleich ihre Retourkutsche.

Die Angesprochene konnte es sich nicht verkneifen, demonstrativ ihre Augen zu rollen.

"Soll ich dich noch mitnehmen?". Clarke versuchte, in ihrem Ton nicht zu nett zu sein. Allerdings konnte man raushören, dass sie ihre Nachbarin nicht mit der Bahn fahren lassen wollte.

"Danke, ich fahre Bahn". Nun war es an Lexa, welche vor sich hin grummelte und an der Blonden vorbeiging.

"Lexa..." Stur ging Lexa weiter und merkte dann, wie sich eine Hand um ihren Oberarm legte.

"Was?", wollte sie verwundert wissen und blieb stehen, um sich zu der Kleineren zu drehen, welche mittlerweile neben ihr stand.

"Es macht keinen Sinn, wenn du mit der Bahn fährst!".

Lexa zuckte mit den Schultern.

"Muss es ja auch nicht. Reicht ja, wenn du mich nicht sehen musst!", konterte sie.

Clarke legte ihren Kopf leicht schräg und versuchte durch die Mimik ihrer Nachbarin zu steigen.

"Komm...", fing sie seufzend an.

"... so schlimm bist du nun auch nicht...", beendete die Blonde dann nach wenigen Sekunden ihren angebrochenen Satz.

"Ach nein?", fragte Lexa skeptisch.

"So behandelst du mich aber". Der Satz hatte gesessen. Clarke war getroffen von dem Schmerz in diesen Worten.

Die Braunhaarige drehte ihren Kopf wieder zur anderen Seite. Soviel Gefühl, wie sie in den Satz gelegt hatte, war gar nicht beabsichtigt.

Einen Moment schwiegen die jungen Frauen sich wieder an.

"Lass uns einsteigen... sonst sind wir gleich eingeschneit....", murmelte Clarke leise. Mit einem Nicken stimmte Lexa ihr letztendlich zu und zusammen stiegen sie in den Wagen.

Zu ihrem Glück ließ dieser sich auch gleich problemlos starten.

Ein wohliges Seufzen entfloh den Nachbarinnen gleichzeitig, als sich endlich die mollige Wärme in dem kleinen Wagen breit machte.

Sie schauten sich an und schmunzelten.

Schüchtern schaute Clarke wieder auf die Straße, was das Schmunzeln der Braunhaarigen auf ein kleines Grinsen heranwachsen ließ.

"Wie kam es zu dem Stau heute?", wollte Lexa beiläufig wissen.

Clarke seufzte.

"Irgendein Idiot hat das Prinzip des Reißverschlussverfahrens nicht verstanden. Er hat einen anderen Wagen angeditscht. Daraufhin, zumindest sah es so aus, ist der hintere Wagen in die beiden reingefahren. Ich war nicht weit weg von ihnen.

Eigentlich wollte ich vor unserer Schicht noch in die Stadt fahren. Ich brauche neue Hosen und da ich mich sonst nie dazu aufraffen kann, habe ich gedacht: Mensch, mach das doch heute, dann hast du es hinter dir.

Ja, falsch gedacht. Ich bin ja Clarke Griffin. Natürlich muss dann irgendwas dummes passieren". Clarke gestikulierte wild mit ihrer freien Hand am Steuer.

Unwillkürlich musste Lexa bei der Erzählung ihrer Nachbarin lachen.

"Also sollte ich dich besser meiden?", wollte die Braunhaarige belustigt wissen und erntete einen bösen Blick der Fahrerin.

"Tust du doch eh schon", grummelte sie leise in ihren nicht vorhandenen Bart.

"Wie bitte?", fragte die Ältere ungläubig und dachte, sich verhört zu haben.

"Ich meide dich? Das ist doch nicht dein Ernst, Clarke. Du bist abgezischt!", murmelte die Braunhaarige gekränkt.

"Du hättest ja wenigstens schreiben können..... an den anderen Tagen....".

Ein Seufzen verließ die Lippen der Älteren. Sie hatte wirklich alle Mühe, die Blonde ernst zu nehmen. Allerdings wollte ihr das nicht so ganz gelingen.

"Du kannst so süß sein", rutschte es ihr heraus und wünschte sich im nächsten Moment gleich, dies nicht gesagt zu haben.

"Was?", hakte die Kleinere nochmal nach. Sie hatte die Worte genau verstanden.

Gekonnt parkte sie in den Parkplatz vor ihrem Haus ein und stellte den Motor ab.

"Nichts, schon gut".

Lexa stieg von dem Beifahrersitz aus und Clarke tat es ihr, vom Fahrersitz aus, gleich.

"Man muss euch Frauen nicht verstehen", kam es nun ein wenig neckend von der Braunhaarigen.

"Sagst ausgerechnet du, Woods."

"Hm?", fragend schaute Lexa die Kleinere an.

Es war schon eine beträchtliche Menge an Schnee gefallen und man musste schon genau suchen, um eine Stelle zu finden, auf welcher es noch kein Schnee geschafft hatte, liegen zu bleiben.

Als Lexa keine Antwort von der Jüngeren bekam, setzte sie ihren Weg zur Haustür fort.

Mit einem dumpfen Aufprall landete ein Schneeball direkt an ihrem Hinterkopf.

"Au, Was!", blitzschnell drehte Lexa sich um und sah Clarke vor sich stehen, welche ihr direkt im nächsten Atemzug, eine Ladung Schnee ins Gesicht drückte.

"Griffin! Das bekommst du zurück!".

Lachend war Clarke von ihr weggesprungen, um den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern, als sie schon den nächsten Schneeball mit ihren Fingern formte, der seinen Weg sehr schnell in die Richtung der Älteren fand.

"Ha! Knapp daneben ist auch vorbei!", rief Lexa sicher, als sie selbst einen Ball warf und direkt den Brustkorb ihrer Kollegin erwischte.

Die beiden lieferten sich eine wilde Verfolgungsjagd und hatten den ein oder anderen Ballwechsel.

Sie genossen die Freiheit voll und ganz und ließen alle Aggressionen heraus, welche sich in ihnen angestaut hatten.

"Ich hab dich!", jubelte Lexa, als sie Clarke von hinten ansprang und beide direkt auf der Schneedecke landeten.

Befreit lachten sie sich die Seele aus dem Leib und selbst von weitem konnte man Clarkes kläglichen Versuch hören, um Vergebung zu betteln.
 

"RUHE DA UNTEN!". Man hörte es aus einer der umliegenden Wohnungen schreien. In einigen Wohnungen war das Licht angesprungen.
 

"Ich gebe auf!", lachte die Kleinere völlig aus der Puste und nutzte die Chance, sich endlich auf den Rücken zu drehen, als Lexa ihr Gewicht kurz verlagert hatte.

Allerdings hatte die Ältere Clarkes Arme gleich wieder über ihrem Kopf mit den Händen fixiert um sicher zu stellen, dass sie auch definitiv nicht entkommen konnte.

"Wer hat gewonnen?", raunte die Ältere in das Ohr der Kleineren, um sie im nächsten Moment direkt anzuschauen.

"Du!", lachte sie noch immer.

Sie konnte den Atem der Älteren auf ihrer Nase spüren.

"Braves Mädchen~", hauchte Lexa verführerisch.

Sanft und dennoch bestimmend legte Lexa ihre Lippen auf Clarkes, welche ihre Augen leicht aufriss. Allerdings entspannte sie sich sehr schnell wieder und schloss die Augen im nächsten Moment, um den Kuss zu erwidern.

Der Kuss vertiefte sich. Schüchtern spielten ihre Zungen miteinander.

Lexa holte tief Luft, als sie den Kuss gelöst hatte. Sie war durch die Schneeballschlacht noch immer völlig außer Atem.

"Geh mit mir aus, Clarke Griffin".  



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LeXxa
2017-02-25T21:48:27+00:00 25.02.2017 22:48
Das hast du gut gemacht mit der Annäherung :-) das man auch mal über Kleinigkeiten hinwegsieht und einfach weiter macht. Manche treten so ein Thema total aus aber du hast das echt schön gemacht. :) weiter so
Von:  xXxMephistoxXx
2017-02-20T23:27:28+00:00 21.02.2017 00:27
Ach schön sie nähern sich wieder an :) bitte schreib schnell weiter ich bin gespannt was du mit den zwei süßen noch vor hast. LG Mephi
Antwort von:  Karlchen
21.02.2017 14:03
Danke für dein Kommi :*

ja ... ich bin so ein guter Wetter Mensch :D


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