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[NxZ] One-Shot Sammlung
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
OMG. Kaum zu glauben, aber hier ist tatsächlich mal ein neuer OS :)
Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, weil es so lange gedauert hat ^^

Dafür ist es der bislang längste OS, den ich geschrieben habe ;)

Have Fun! Komplett anzeigen

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Teasing.

Thirteenth. Teasing.

 

„Du meine Güte. Ich wusste gar nicht, dass du so auf Zorro stehst.“

Nami schreckte aus ihrem Tagtraum, in dem ein gewisser Schwertkämpfer die Hauptrolle spielte, und riss ihren Kopf in die Richtung, woher die Stimme kam. Lysop hatte sich neben sie auf das Deck gesetzt und musterte sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Ich stehe bestimmt nicht auf diesen Vollidioten!“, verteidigte sie sich und verschränkte beleidigt die Hände vor ihrer Brust. Doch konnte sie nicht verhindern, dass eine verräterische Röte in ihr Gesicht stieg. Innerlich verfluchte sie Zorro dafür, dass er Oberkörperfrei trainieren musste. Warum konnte er sich nicht einen dicken Mantel anziehen? Ihr Blick wanderte von seinem Oberkörper weiter nach unten. Augenblicklich wurde ihr noch heißer und somit auch ihr Gesicht noch röter. Eine weite Hose würde auch nicht schaden, dann würde sie wenigstens nicht immer auf seinen Knackarsch starren müssen!

Sie hörte ein Glucksen neben sich, worauf sie sich wieder in Lysops Richtung drehte. „Was?!“, keifte sie ihn an. Nami hatte es gar nicht gerne, wenn sie jemand bei ihren Tagträumereien unterbrach. Warum konnte die Langnase nicht jemand anderen nerven?

Lysop verkniff sich ein Lachen, indem er sich auf die Unterlippe biss. „Wow ... ich hätte nie gedacht, dass du auf ihn stehen würdest. Ich meine, er sieht toll aus und so ... aber er ist nicht die hellste Kerze auf der Torte, oder?“

Nami spitzte die Lippen und wandte ihren Blick wieder auf den trainierenden Zorro, der nichts von ihrer und Lysops Unterhaltung mitzubekommen schien. Sie seufzte laut und schielte zu Lysop. Es hatte wohl keinen Zweck ihre Schwärmerei vor ihm zu verbergen. Immerhin konnte sie so endlich mit jemanden darüber sprechen. Sie hatte sich schon oft überlegt, ob sie sich Robin anvertrauen sollte, aber irgendwie hatte sie Angst, dass die durchtriebene Archäologin selbst ein Auge auf Zorro geworfen hatte. Mit Lysop war sie nach Ruffy und Zorro am längsten befreundet. Von daher konnte es nicht schaden, ihm ihr Geheimnis anzuvertrauen. „Naja ... er ist immerhin klüger als manch anderer auf diesem Schiff. Und viel Auswahl habe ich wohl nicht, oder?“

„Nicht viel Auswahl? Du könntest auf jeder Insel einen anderen Typen haben.“

Nami rollte bei dieser Aussage mit den Augen. „Komm schon, als wäre ich an jeden daher gelaufenen Typ stehen, der nicht bei drei auf einem Baum ist. Ich bin doch nicht Sanji.“

Lysop lehnte seinen Kopf gegen die Reling und schien seine nächsten Worte sorgfältig auszuwählen, als hätte er Angst, dass sie vielleicht falsch darauf reagieren könnte und ihn windelweich schlagen würde. Nach kurzer Zeit räusperte er sich schließlich. „Vielleicht solltest du Zorro deine Gefühle gestehen.“

Ein Schnauben war ihre Antwort. „Geht’s noch? Das mache ich auf keinen Fall. Was ist, wenn er nicht dasselbe fühlt? Es wäre für immer diese seltsame Spannung zwischen uns und wir haben noch einen sehr langen Weg vor uns bis jeder sein Ziel erreicht hat. Nein, das mache ich ganz bestimmt nicht.“

„Dann willst du lieber, dass das Ding zwischen deinen Beinen verstaubt?“

Nami schnippte Lysop mit einem Finger gegen seine Stirn. „Frauen haben kein Ding zwischen den Beinen, okay? Und verstauben kann da unten schon mal gar nichts, kapiert?!“

Lysop zuckte mit seinen Schultern und schlug ihre Hand, die vor seinem Gesicht herumgewedelt hatte, beiseite. „Ich meine ja nur, dass Zorro vielleicht nicht uninteressiert an einer lockeren Beziehung wäre.“

„Lockere Beziehung? Du meinst eine Affäre?“

Als Lysop nickte, runzelte Nami die Stirn. „Wie kommst du darauf, dass er daran Interesse hätte?“

Der Schütze richtete seinen Blick nun auf den trainierenden Zorro. „Was, glaubst du, ist der Grund dafür, dass er immer so hart trainiert?“

Auch Nami befasste sich mittlerweile wieder mit Zorro, an dessen Oberkörper sich mittlerweile Schweißperlen gebildet hatten. „Damit er seinen Traum erfüllen kann?“

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Lysop den Kopf schüttelte. „Nein, nein. Er ist doch schon stark genug, wenn er noch mehr Muskeln bekommen würde, könnte er sich doch bald nicht mehr rühren, oder? Er trainiert so hart, um seine sexuelle Frustration abzubauen“, erklärte Lysop fachmännisch, als würde er tatsächlich wissen, was in Zorros Kopf vorging.

„Seine sexuelle Frustration?“, fragte Nami leise nach, damit Zorro nichts von ihrer seltsamen Unterhaltung mitbekam. „Warum sollte er sexuell frustriert sein? Ich dachte immer, dass er sich auf den Inseln mit den Frauen austobt.“

Lysop schnalzte mit seiner Zunge. „Das habe ich auch gedacht, aber nach eingehender Recherche habe ich herausgefunden, dass er kein Interesse an den Frauen hat, die sich ihm an den Hals werfen.“

Nami dachte über das eben gesagte nach. Irgendwie machte es sie tierisch glücklich, dass Zorro die Angebote der Damen ausschlug. Vielleicht gab es ja wirklich noch ein wenig Hoffnung für sie? Träumerisch verfolgte sie eine Schweißperle die Zorros Oberkörper nach unten ran und in seiner Hose verschwand. Frustriert biss sie sich in die Unterlippe. Wenn das so weiter ging, würde sie ihn bei der nächsten Gelegenheit bespringen und sich einfach nehmen, wonach ihr Körper verlangte. Doch dann kam ihr ein erschreckender Gedanke in den Sinn. Hilfesuchend griff sie nach Lysops Hand. „Du meinst doch nicht, dass er schwul ist, oder?“

Als er nicht gleich antwortete, krallte sie ihre Fingernägel in seine sensible Haut, worauf Lysop sofort lauthals kreischte. Zorro warf den beiden einen verwirrten Blick zu. „Alles klar bei euch beiden?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und sah von einer hochroten Nami und einem wehleidigen Lysop hin und her. Lysop fasste sich allmählich wieder und warf Nami einen wütenden Blick zu, während er ihre Krallen aus seiner Haut entfernte. „Bei uns ist alles bestens, Zorro. Mach ruhig weiter, wo du aufgehört hast! Diese Stelle gefällt Nami nämlich am meisten!“

Sofort wurden Namis Wangen noch röter, doch mittlerweile nicht nur aus Scham sondern auch aus Wut. Zähneknirschend krallte sie ihre Finger wieder in Lysops Arm, worauf dieser erneut wie ein kleines Mädchen schrie. „Was sollte das denn?“, fragte sie ihn mit gepresster Stimme. Die Langnase warf ihr einen panischen Blick zu. Offensichtlich wusste er, dass er zu weit gegangen war. Zorro beobachtete das Schauspiel vor ihm mit skeptischen Blick. Es sah so aus, als hätte er keinen Plan wovon Lysop hier gesprochen hatte. Deswegen beruhigte sich Nami ein wenig und warf Zorro ein Lächeln zu. „Bei uns ist wirklich alles in Ordnung. Ich musste Lysop nur daran erinnern, dass er heute alleine das Deck schrubben muss.“

Dies schien Zorro zwar nicht zufrieden zu stellen, doch immerhin widmete er sich mit einem Kopfschütteln wieder seinem Training. Nami und Lysop atmeten beide erleichtert auf. Die Navigatorin strich sich mit einer Hand durch ihr langes Haar und warf einen Seitenblick zu Zorro, um sicher zu gehen, dass er ihnen nicht mehr zuhörte. „Also, zurück zu meiner Frage. Denkst du, dass er schwul ist?“, raunte sie Lysop zu, worauf dieser mit seinen Schultern zuckte. „Ich weiß es nicht, könnte sein. Allerdings hat er mich noch nie angebaggert.“

Nami runzelte die Stirn und sah wieder zu der Langnase. „Wenn er schwul wäre, würde er bestimmt nicht auf solche Weicheier wie dich stehen!“

„Woher willst du das wissen? Vielleicht steht er ja auf den zierlichen, schwächlichen Typ, den er beschützen kann!“

Da sie nicht weiter über Zorros Vorlieben diskutieren wollte, stöhnte sie nur verzweifelt auf. Gab es denn wirklich die Möglichkeit, dass Zorro auf Männer stand? Und wenn nicht, woher sollte sie dann wissen, dass sie überhaupt sein Typ war und er nicht stattdessen auf taffe Frauen wie Robin stand? Wehmütig legte sie ihren Kopf auf Lysops Schulter, worauf dieser seinen Arm um ihre Schultern legte. „Keine Sorge, Nami. Egal auf was oder wen Zorro steht, wir beide werden es herausfinden!“, gab er begeistert von sich, worauf Nami die Augenbrauen nach oben zog. „Was meinst du damit?“, fragte sie argwöhnisch, da sie nicht wusste, ob sie die gleiche Begeisterung teilen sollte.

„Du setzt deine weiblichen und ich meine männlichen Reize ein, dann werden wir schon sehen, worauf Zorro wirklich Appetit hat.“

Verwirrt richtete Nami sich auf und musterte Lysop besorgt. Sollte sie ihn wirklich fragen, welche männlichen Reize er damit meinte? Immerhin gab es nicht sonderlich viel, was ihn attraktiv machte... Doch sie wollte ihren Freund auf keinen Fall kränken, immerhin war er der Einzige, der ihr in dieser Sache helfen konnte.

Sie hielt sich für verrückt, dass sie sein Angebot wirklich in Betracht zog, aber hatte sie eine andere Wahl? Wenn sie noch weiter von Zorros nacktem Oberkörper gequält werden würde, ohne zu wissen, was wirklich in dem Kopf des Schwertkämpfers vor sich ging, würde sie ihren Traum über Bord werfen und sich selbst noch dazu im Meer ertränken. Ergeben seufzte sie und nickte Lysop zu. „Also gut, aber wie wollen wir das anstellen?“

„Beim Abendessen“, war seine Antwort, bevor er mit stolzgeschwellter Brust aufstand. „Wir werden diesen Eisklotz namens Lorenor Zorro weichkochen, vertrau mir.“

Noch nie war es Nami so schwer gefallen, ihrem Freund Lysop zu vertrauen wie in diesem Moment.

 

Später...

Nami drängte sich an Lysop, der sich gerade über einen der Kochtöpfe gebeugt hatte und an Sanjis verführerischer Mahlzeit roch. „Erzählst du mir nun endlich, was in deinem Lockenkopf vorgeht?“, fragte sie ihn wispernd, doch er schnappte sich lediglich einen Teller und lud sich eine ordentliche Portion Essen darauf. Danach reichte er ihr den Teller. Nami blickte verwirrt darauf und runzelte die Stirn. „Du weißt doch, dass ich abends nichts esse?“

„Das ist auch nicht für dich!“, raunte er ein wenig genervt, als wäre Nami ein dummes Schulmädchen. „Das ist für Zorro! Serviere es ihm und achte darauf, dass er einen guten Blick auf deinen Ausschnitt hat!“ Er blickte ängstlich über seine Schulter, aber keiner der anderen schien von den beiden Notiz zu nehmen. Lysop gab Nami einen ermutigen Schubser. „Nun mach schon!“

Immer noch ein wenig skeptisch ging Nami langsam los. Ihre Augen hefteten sich auf den gelangweilten Schwertkämpfer, der sich nicht im Geringsten an den Gesprächen am Tisch interessierte. Sie schluckte schwer und sammelte all ihren Mut, während sie sich zu ihm herunterbeugte und den Teller vor ihn stellte. Mit voller Absicht hatten sich ihre Brüste an seinen Oberarm geschmiegt und sie jubelte innerlich, als sein Blick direkt auf ihren Ausschnitt fiel. Doch dieser Moment war so schnell vorüber, dass sie sich fragte, ob sie es sich wohlmöglich eingebildet hatte. Doch als sie einen Blick auf Lysop erhaschte, der ihr beide Daumen hoch zeigte, verflogen ihre Zweifel. Zorro blickte sie inzwischen fragend an. Sie kicherte nervös, wofür sie sich am liebsten geohrfeigt hätte. „Ich dachte, du hast bestimmt Hunger“, sagte sie, als wäre es das normalste der Welt, dass sie ihm sein Essen servierte. Als er darauf nur noch skeptischer dreinschaute, richtete sie sich wieder auf und setzte sich hastig auf ihren Platz. Natürlich war das eben passierte, nicht ungesehen geblieben. Robin warf ihr einen forschenden Blick zu und lächelte dabei wissend. Nami versuchte angestrengt ihren Augen auszuweichen. Stattdessen widmete sie sich der Zeitung vor ihr.

 

Nami blickte erst wieder auf, als Lysop sich besonders laut räusperte, worauf die Gespräche am Tisch verstummten. Als er die volle Aufmerksamkeit seiner Freunde hatte, warf er Zorro ein zurückhaltendes Lächeln zu und Nami konnte sich nur schwer ein Lachen verkneifen, als Lysop auch noch verführerisch mit den Augen klimperte. „Zorro, ich habe mich gefragt, ob ich vielleicht mal dein Schwert polieren dürfte?“

Augenblicklich war es mucksmäuschenstill und Nami fragte sich innerlich, ob Lysop gerade wirklich diese zweideutige Frage gestellt hatte. Auch Zorro schien sich dies zu fragen, denn sein Gesicht hatte einen leeren Ausdruck angenommen, den sie so noch nie bei ihm gesehen hatte. Auch Robin lächelte nicht. Offensichtlich hatte sie Lysops Plan noch nicht durchschaut.

Der erste, der sich wieder fasste, war Ruffy: „Wenn du sein Schwert anfassen darfst, dann darf ich das auch!“

Nami presste die Lippen aufeinander, um ein Lachen zu unterdrücken. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Sanji es ihr gleich tat und auch Robin hatte sich wieder gefasst und lächelte amüsiert. Nur Zorro war von diesem Gespräch wenig begeistert. „Niemand von euch fasst mein Schwert an, kapiert?!“

Doch die beiden hörten gar nicht auf ihn. Stattdessen regte sich Ruffy immer weiter auf. „Ich habe ihn schon tausend Mal gefragt, ob ich es mal polieren könnte! Doch irgendwie vertraut er mir dabei nicht! Er sagte, ich hätte zu wenig Erfahrung! Aber wie soll ich Erfahrung sammeln, wenn er mich nicht ranlässt?“

Lysop gluckste leise. „Du hast Recht. Und wenn wir es nicht anfassen dürfen, wer sonst? Wer hat deiner Meinung nach geschickte Finger, Zorro?“

Der Schwertkämpfer war mittlerweile dunkelrot im Gesicht, ob vor Wut oder Scham konnte Nami im Moment noch nicht sagen, doch sie bewunderte ihn dafür, dass er ihnen noch nicht die Köpfe abgeschlagen hatte.

„Worum geht es hier eigentlich?“, fragte Chopper zwischendurch verwirrt und blickte von einem zum anderen. Vermutlich fragte er sich, was die anderen so lustig fanden. „Habe ich was verpasst?“

„Nein, alles gut, Chopper“, meinte Sanji mit gepresster Stimme, worauf dieser noch verwunderter war.

„Dieses Gespräch ist beendet, kapiert?!“, knurrte Zorro schließlich und widmete sich wieder seinem Essen. Er warf jedem einen zornigen Blick zu, der vermittelte, dass jedem, der dieses Thema nochmal anschneiden würde, der sofortige Tod ereilen würde. Nami versteckte sich schmunzelnd hinter ihrer Zeitung. Lysop hatte anscheinend wirklich kein Schamgefühl. Dann kam ihr wieder in den Sinn, dass sie doch eigentlich mit ihren weiblichen Reizen spielen sollte. Fieberhaft dachte sie darüber nach, wie sie Zorros Aufmerksamkeit erreichen konnte.

Nach wenigen Minuten legte sie ihre Zeitung beiseite und sah auf den leeren Platz neben Zorro. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass Franky die Kombüse verlassen hatte. Kurzentschlossen stand sie von ihrem Stuhl auf und ließ sich neben Zorro auf die Sitzbank fallen. Als Lysop ihr einen ermutigenden Blick zuwarf, rückte sie so dicht an Zorro heran, dass sich ihre Arme berührten. Augenblicklich legte sich eine Gänsehaut über diese Stelle.

Verwirrt beobachtete Zorro sie, doch entfernte er nicht seinen Arm, wie Nami erleichtert feststellte. Doch der plötzliche Hautkontakt hatte ihren ganzen Plan aus ihrem Kopf gefegt, stattdessen lächelte sie ihn jetzt nur dümmlich an. Wie erstarrt saß sie da und blickte einfach nur in seine Augen, die sie interessiert musterten. Schließlich zog er fragend eine Augenbraue nach oben, was Nami endlich zum Reden anspornte. „Bist du an jemanden interessiert?“

Das laute Klatschen, als Lysop sich seine flache Hand gegen seine Stirn schlug, war über den ganzen Tisch zu hören. Er warf ihr einen Blick zu, der mehr als tausend Worte sagte. Wütend erwiderte sie diesen. Sie wusste ja selbst, dass das eben Gefragte nicht ihren Plan entsprach, aber es war einfach aus ihr herausgesprudelt. Es war, als hätte sie keine Kontrolle über ihren Mund gehabt!

Als sie Robin leise kichern und Sanjis entsetztes Klagen hörte, wusste sie, dass jeder am Tisch mitbekommen hatte, was sie Zorro eben gefragt hatte. Fuck.

Auch Zorro wusste nicht so recht, was er von ihrer Frage halten sollte, denn er starrte sie nur mit erstaunter Miene an, als wäre sie ein Alien.

Nervös kichernd blickte sie ihre Freunde an. „Naja ... hat sich das nicht schon jeder von uns gefragt? Ehm ... wie siehts mit dir aus, Ruffy? Bist du an jemanden interessiert?“, versuchte sie sich aus der peinlichen Situation zu reden, doch als sie Ruffys fragendem Blick begegnete, wusste sie, dass sie den Falschen gefragt hatte. „Was meinst du damit? Interessiert für was? Kämpfen?“

„N-Nein. Ich meinte ...“, sie blickte mit roten Wangen in die Runde „sexuell...“

Doch Ruffy hatte jetzt noch weniger Ahnung, wovon sie da sprach. „Hä?“

Hilfesuchend sah sie zu Lysop, der sie mit offenen Mund anstarrte, als würde er ihr damit sagen wollen, wie dämlich sie doch war. Doch er fasste sich schnell wieder und räusperte sich. „Das ist tatsächlich eine interessante Frage, Nami“, fing er sachlich an. „Ich habe mich dasselbe gefragt. Robin, gibt es da jemanden?“

Innerlich jubelte Nami darüber, dass er ausgerechnet Robin gefragt hatte, denn jetzt würde sie endlich rausfinden, ob sie ebenfalls an Zorro interessiert war. Die Archäologin schmunzelte und wandte ihren Blick Nami zu, als würde sie genau wissen, was Nami hören wollte. „Nein, jedenfalls keine Person in diesem Raum“, antwortete sie schließlich, worauf Nami erleichtert ausatmete. „Wie steht es mit dir, Nami?“, fragte sie dann noch, was Nami erneut aus der Fassung brachte.

Wieder kicherte sie nervös: „B-Bei mir? Oh, da gibt es keinen...“, murmelte sie schließlich, da sie ihre Schwärmerei nicht vor der ganzen Crew offenbaren wollte. Mittlerweile verfluchte sie Lysop dafür, dass er sie in diese unangenehme Situation gebracht hatte. Dieser räusperte sich, um die peinliche Stille, die inzwischen eingetreten war, zu unterbrechen. „Gut, dann hätten wir das also auch geklärt, außer Zorro würde gerne die ursprüngliche Frage beantworten?“, fragte er hoffnungsvoll und Nami blickte ebenso erwartungsvoll zu Zorro. Doch nachdem er ihren Blick kurz erwidert hatte, stand er abrupt auf. „Ich geh trainieren.“

Mit niedergeschlagener Miene sah Nami ihm nach, wie er die Tür hinter sich schloss. Erst als Lysop sich neben sie setzte, wandte sie ihren Kopf von der Tür ab. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. „Das war ein versteckter Hinweis“, raunte er ihr zu, worauf Nami ihn fragend ansah. „Ein Hinweis?“

„Er will, dass du ihm folgst!“

„Was? Woher willst du das wissen?“

„Ich habe zwischen den Zeilen gelesen!“

„Ich glaube nicht, dass Zorro irgendwas zwischen den Zeilen versteckt...“

„Ganz bestimmt! Allein dieser Blick ... als hätte er dich am liebsten vor allen anderen auf diesen Tisch gelegt und sich einfach genommen, was ihm gehört.“

„Das hatte dieser Blick ganz bestimmt nicht zu bedeuten, du Idiot!“

Doch Lysop hörte gar nicht auf sie. „Vielleicht mag er es, wenn andere ihm dabei zusehen, wenn er...“, doch er konnte seinen Satz nicht vollenden, da Robin sich einmischte: „Ich stimme unserem Schützen zu. Zorro wollte definitiv, dass du ihm folgst, Nami.“

Erstaunt sah Nami zu Robin und fragte sich, woher sie denn nun schon wieder wusste, worum es hier eigentlich ging. Aber irgendwie wusste Robin immer alles.

„Meint ihr wirklich?“, fragte sie unsicher nach, worauf Lysop ihr seinen Ellbogen sachte in die Rippen stoß. „Sei kein Weichei und schnapp ihn dir!“

Von ihren Freunden angetrieben, stand Nami schließlich auf. „Ihr habt Recht. Ich benehme mich genauso mädchenhaft wie Lysop kurz vor einem Kampf“, sagte sie, ignorierte Lysops lautes „Hey!“, und rannte aufs Deck hinaus, doch Zorro war nirgends zu sehen. Wie von selbst lugte sie zum Krähennest hinauf und lächelte erleichtert, als sie einen grünen Haarschopf erkennen konnte. Mutig kletterte sie am Hauptmast hoch.

 

Als sie oben angekommen war, blickte sie einem sehr verwunderten Zorro entgegen. Verdammt, also hatte er doch keinen Hinweis zwischen den Zeilen versteckt gehabt. Hätte sie auch gewundert. Nami seufzte, doch ließ sich dadurch nicht entmutigen. Immerhin würde es ganz schön blöd aussehen, wenn sie jetzt einfach wieder verschwinden würde. Also stemmte sie entschlossen die Arme in die Hüfte und sah ihn erwartungsvoll an. „Stehst du auf Männer?“, fragte sie ihn, worauf Zorro große Augen machte. Seine Wangen wurden rot und er strich sich kopfschüttelnd durch sein Haar, als könnte er nicht fassen, was ihm an diesem Tag schon alles passiert war.

Nach wenigen Minuten musterte Nami eingehend und grinste schließlich. Als er ergeben seufzte, setzte Namis Herz ein paar Schläge aus. „Du hast mich durchschaut, Nami. Ich steh tatsächlich auf Männer.“

Nami stockte der Atem. „Oh ... das ... das ist doch okay. Es gibt sicher einige Männer, die froh darüber sind...“, entgegnete sie schließlich und hoffte inständig, dass er die Enttäuschung in ihrer Stimme nicht bemerkte. „Wunderbar ... vielleicht sollten wir das nächste Mal zusammen auf Männerfang gehen?“, redete sie immer weiter, da sie unbedingt ihre Hoffnungslosigkeit verbergen wollte. „Welche Männer magst du am liebsten? Nicht, dass wir uns noch in die Quere kommen...“, kicherte sie und vermied es, in sein Gesicht zu blicken. Stattdessen haftete ihr Blick auf dem dreckigen Fußboden. Wann hatte man hier eigentlich das letzte Mal geputzt? Würde es komisch aussehen, wenn sie anfangen würde den Boden zu schruppen? Vermutlich schon... Als ihr Kinn anfing unkontrolliert zu zittern und sie die Tränen in ihren Augen spürte, wusste sie, dass es Zeit war zu gehen. Noch nie hatte sie sich so hilflos und peinlich berührt in einem Moment gefühlt. Es würde zwar lange dauern, aber irgendwann würde sie bestimmt über ihn hinwegkommen...

Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um die eigene Achse und wollte gerade wieder verschwinden, als Zorro nach ihrer Hand griff und sie wieder zurückzog. Seine Hände waren auf ihren Schultern, als befürchtete er, dass sie gleich wieder abhauen würde. Da sie nicht so recht wusste, was er von ihr wollte und sie ihrer Stimme nicht genug traute, um ihn zu fragen, blickte sie weiter stur auf den Boden.

Als er seine Finger unter ihr Kinn legte und ihren Kopf sachte nach oben drückte, schloss sie augenblicklich die Augen. Sie wusste, wenn sie ihn ansehen würde, könnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. Zorro schnaubte amüsiert. „Du hast mir das doch nicht geglaubt, oder?“

Sofort öffnete sie ihre Augen und sah ihn verwundert an. „Ich...“ Doch weiter kam sie nicht, denn dann spürte sie auch schon die erstaunlich weichen Lippen von Zorro auf den ihrigen. Wie erstarrt stand sie da, krallte ihre Finger in sein weißes Shirt. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kapierte sie, was hier wirklich abging. Entsetzt löste sie sich von Zorro. „Du ... du hast mich verarscht.“

Er zuckte grinsend mit seinen Schultern. „So kann man es sagen.“

Obwohl sie eigentlich tierisch froh darüber sein sollte, boxte sie ihm zornig in die Magengrube. Natürlich tat es ihm kein Stück weh, stattdessen lachte er nur leise und drückte Nami mehr an sich heran, indem er seine Arme um ihre Taille schlang. „Autsch“, flüsterte er.

„Geschieht dir recht! Was fällt dir eigentlich ein, mir so einen Schrecken einzujagen?!“

„Du hast damit angefangen. Ich müsste derjenige sein, der wütend ist! Immerhin hast du gedacht, ich wäre schwul!“

„Warum hätte ich das nicht denken sollen?! Du hast mir nie einen Grund dazu gegeben!“, keifte sie zurück und nun war auch Zorro wütend. „Was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen?!“, fragte er sie zornig.

„Du hättest mehr Interesse zeigen können!“

„Das gleiche hättest du auch machen können!“

„Du bist der Mann!“

„Na, und?!“

„Der Mann macht den ersten Schritt!“

„So ein Schwachsinn!“

„Das ist kein Schwachsinn!“

„Doch ist es!“

„Hör auf zu brüllen und küss mich endlich, du Vollidiot! Oder muss ich das auch noch selber machen?!“, schrie Nami schlussendlich, da sie die Schnauze voll von dieser Diskussion hatte.

Zorro ließ sich das nicht zweimal sagen und befolgte ihren Befehl mit Freuden. Wie von selbst schlang sie ihre Arme um seinen Hals, woraufhin er sie an den Oberschenkeln packte und sie mit den Rücken gegen den Hauptmast drückte. Sie schlang ihre Füße um seine Hüfte und seufzte zufrieden als sie ihre Hände über seinen muskulösen Oberkörper wandern ließ. Endlich ...

Doch bevor sie diesen Moment vollends genießen konnte, löste sich Zorro von ihr. Wütend sah sie ihn an. „Habe ich was von aufhören gesagt?“

Zorro schmunzelte. „Du bist ja richtig verrückt nach mir.“

„Bin ich nicht.“

„Bist du doch.“

„Hör endlich auf zu reden und sei ein Mann!“

Nami konnte sich nur schwer ein Grinsen verkneifen, als Zorro sie stirnrunzelnd ansah. Doch er sagte nichts, sondern strich mit seinen Lippen an ihrem Hals entlang.

 

Zufrieden seufzte Nami. Lysop würde bestimmt stolz auf sie sein...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Gibt es hier noch jemanden, der Lysop genauso toll findet wie ich? :D

Ich hoffe, der OS hat euch gefallen :)

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sama-chan
2019-06-17T07:05:07+00:00 17.06.2019 09:05
🤣🤣🤣 Oh man... Allein bei dem Satz:

„Zorro, ich habe mich gefragt, ob ich vielleicht mal dein Schwert polieren dürfte?“

Und die darauf folgenden Ausführungen von Ruffy haben mich fast vor Lachen vom Stuhl kippen lassen. 🤣

Köstlich! Ich liebe deinen Schreibstil!
Von:  sama-chan
2019-06-17T06:48:28+00:00 17.06.2019 08:48
Robin dieses teuflisch gerissene Weib! Ich hab gerade so einen Lachflash beim letzten Absatz bekommen! 😂😂😂 Geniale Idee!!!
Antwort von:  sama-chan
17.06.2019 08:50
Und direkt den Kommentar beim falschen Kapitel hinterlassen.. *facepalm*
Der gehörte zu "Strippoker" 😜
Von:  kirishuka
2017-01-09T18:48:44+00:00 09.01.2017 19:48
Muhehe voll verarscht😜ich find Lysop cool. Er ist voll chillig.
Von:  OnePieceFan
2016-11-28T20:36:45+00:00 28.11.2016 21:36
Hach! Endlich wieder neuer "Stoff"! Ich bin so begeistert, eine fantastische Idee! Und ein noch fantastischeres ende <3
Das Lysop hier männer-und-frauenversteher ist, finde ich eine geniale Idee! Er kommt oft viel zu kurz in FF's
Super gemacht, ich freue mich auf noch mehr :3
Von:  Pfirsichsaft
2016-11-24T09:16:58+00:00 24.11.2016 10:16
Sooooooo toller OS! Ich glaub ich hab deine Geschichten mittlerweile alle 100 mal gelesen, aber ich liebe sie!
Von: abgemeldet
2016-11-20T18:03:14+00:00 20.11.2016 19:03
Aahahahaha x^D

Der OS ist ja mal mega lustig!
Und Lysop, ist einfach unersetzlich! Er bringt mich immer und immer wieder zum lachen!

Ja, ich mag Lysop auch total. Er hat so ein gutes Herz, auch wenn er viel lügt. :3

Deine Storys sind jedes mal der totale Hammer! Ich kriege nie genug davon. \(^ω^\)

Weiter so!!!

Liebe Grüße, Cey <3
Von: abgemeldet
2016-11-20T11:27:34+00:00 20.11.2016 12:27
Dieser OS hat mich wirklich ständig zum Schmunzeln gebracht! Dass Lysop versucht, Nami in Liebesangelegenheiten zu helfen, kann ja nur lustig werden ;)
Und wie immer liebe ich deinen Schreibstil, da will man gar nicht mehr aufhören zu lesen :)
Von:  Jess_400
2016-11-20T07:50:28+00:00 20.11.2016 08:50
Juhuuuu!!
Endlich wieder ein OS xDD Ich musste an mehreren Stellen lachen, da ich mir die Situation wirklich zu genau vorstellen konnte - dank deiner Story :)
Ich hoffe, ich kann bald die nächste lesen, mach weiter so!


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