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[NxZ] One-Shot Sammlung
von

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Halloween.

Second. Halloween.
 

„Was stellt deine Verkleidung dar?“, fragte Zorro und zog eine Augenbraue in die Höhe.

Nami sah an sich selbst herunter. Der schwarze Rock reichte ihr bis knapp über den Hintern und ihr Oberkörper war in ein orange schwarz gestreiftes - natürlich hautenges - Top gekleidet. Ihre endlos langen Beine hatte sie in eine Netzstrumpfhose gequält. Lysop hatte es sich auch nicht nehmen lassen, ein widerliches Spinnennetz in ihr Haar zu platzieren und auf ihrem Hals war eines mit schwarzer Tinte aufgemalt.

Vielleicht war an ihrem Outfit nicht eindeutig zu erkennen, was sie darstellen sollte, aber der Besen in ihrer Hand war doch Hinweis genug!

Sie runzelte die Stirn und betrachtete dann Zorro. Selbstverständlich hatte er sich nicht verkleidet. Spaßbremse!

„Bist du blind?! Ich bin eine Hexe!“, schrie sie gegen die laute Musik an. Gestern waren sie auf dieser Insel angekommen, und die riesigen Plakate hatten sie praktisch selbst dazu eingeladen, an diesem Kostümfestival teilzunehmen. Ruffy und Lysop waren natürlich gleich auf Anhieb Feuer und Flamme gewesen. Nami selbst hatte von Vampiren, Zombies und den ganzen anderen Kram seit Thriller Bark eigentlich mehr als genug, aber sie ließ sich dennoch mitreisen. Besonders, da es sogar eine Belohnung für das schönste Kostüm geben würde!

„Du stellst doch immer die Hexe dar. Es ist nur das Erste Mal, dass du auch deinen Besen mit dabei hast.“, erwiderte Zorro schließlich und grinste sie breit an.

Er konnte es einfach nicht lassen! Immer wieder provozierte er sie, als wäre es der größte Spaß seines Lebens!

Nein, sie würde sich jetzt nicht aufregen! Sie würde ihm nicht gestatten, ihren Abend zu versauen!

Entschlossen drehte sie sich um, und bahnte sich ihren Weg durch die tanzende Menge. Gott sei Dank waren sie alle verkleidet, ansonsten würde hier schon lange die Marine auftauchen.

Naja, bis auf Zorro. Aber er war schlau genug, um sich nicht allzu auffällig zu verhalten.

Ganz anders als Ruffy, der sich gerade über das großzügige Buffet hermachte. Sein Kostüm bestand aus einem schwarzen, zerschlissenen Mantel und sein Kopf war von einem riesigen Kürbis überdeckt. Der geschnitzte Mund und Augen des Kürbisses waren zwar richtig unheimlich, aber wenn man dahinter Ruffys Grinsen erkannte, konnte Nami nur den Kopf schütteln. Was sollte er überhaupt darstellen? Eine Vogelscheuche?

„Dem Captain gefällt‘s hier offensichtlich.“, brummte wieder, die nur allzu bekannte, Stimme hinter ihr.

„Verfolgst du mich?“, fragte sie und sah ihn mit großen Augen an. Es störte sie immer noch, dass er nicht verkleidet war. Was, wenn ihn jemand erkannte?

Suchend sah sie sich um. Irgendwo musste es doch… Ah, da!

Nami packte einen Mann an der Schulter und riss ihm die schwarze Maske vom Kopf. Sie überdeckte zwar nur die Augen, aber besser das als gar nichts!

Ohne, das Zorro sich wehren konnte, streifte sie ihm die Maske über den Kopf. Die Augen und seine Nase waren jetzt von einer weißen Maske mit schwarzen Akzenten überdeckt.

Genervt zog er an dieser, doch Nami hielt ihn davon ab. „Lass das! Was ist, wenn dich jemand erkennt? Ich habe keine Lust, heute noch gegen die Marine zu kämpfen!“

Zorro hielt in seiner Bewegung inne und stimmte ihr brummend zu.

„Wo ist Robin?“, fragte er dann und ließ sein Blick durch die Menge schweifen.

Nami runzelte die Stirn. Warum fragte er nach Robin? Das tat er doch sonst nie. Wieso wollte er wissen wo sie war?

Sie fühlte ein Stich in ihrer Brust und blickte trotzig auf die Seite. Auf keinen Fall wollte sie, dass er mitbekam, wie sich Traurigkeit in ihren Augen abzeichnete.

Die Navigatorin wusste selbst nicht, was mit ihr in letzter Zeit los war. Immer wenn der Schwertkämpfer in ihrer Nähe war, spürte sie dieses nervöse Kribbeln in ihrem Körper.

„Vielleicht ist sie bei Chopper.“, sagte sie leise und sah ihm wieder entgegen, als sie sich wieder beruhigt hatte.

„Ich geh die beiden mal suchen.“, erwiderte er und machte sich gleich auf den Weg und ließ Nami somit einfach stehen.

 Sie sah ihm nach, bis die Menge ihn verschluckt hatte und sie vollends alleine war. Warum wollte er zu Robin? Da war doch etwas im Gange!

Nami stockte. Hatte Zorro Interesse an Robin? Die beiden verstanden sich ja gut und würden perfekt zusammen passen. Beide waren so geheimnisvoll und verstanden manche Sachen schneller als die anderen der Crew. Da war es also nur logisch, dass Zorro die hübsche Archäologin anziehend fand. Warum sollte er auch Interesse an Nami haben? Immerhin erschwerte sie ihm sein Leben durch die vielen Schulden, die er bestimmt nie begleichen konnte.

 

„Nami? Gefällt es dir hier nicht?“, fragte Lysop, der gerade neben ihr aufgetaucht war. Seine Verkleidung war ein Indianer. Mit seinen schwarzen Haaren war er wirklich der perfekte ‚Tonto‘, wie er sich selbst nannte.

Sie lächelte gequält. „Ich denke, ich bin einfach nur müde.“

„Aber du wolltest doch an diesem Wettbewerb teilnehmen!“ Ein entsetzter Ausdruck legte sich auf sein bemaltes Gesicht. „Das viele Geld? Schon vergessen? Deswegen bist du doch hier!“

Es wäre wirklich schön gewesen, das Preisgeld zu gewinnen, aber hier hielt sie es nicht länger aus. Besonders nicht, wenn sie Zorro nochmals über den Weg laufen würde. Bei ihrem Glück wäre dann Robin an seiner Seite, und diesen Anblick würde sie im Moment nicht ertragen.

„Ich gehe besser zurück aufs Schiff.“

Lysop hielt sie an den Schultern fest und blickte ihr in die Augen. Seine Lippen waren fest zusammengepresst und es schien, als musste er genau nachdenken, bevor er sprach.

„Ich weiß genau, warum du von dieser Party verschwinden willst.“

Erstaunt sah sie ihn an. Lysop war zwar schlau, aber konnte doch unmöglich wissen, was sich in ihrem Gefühlsleben abspielte.

„Es ist wegen Zorro, nicht wahr?“

„W-Woher?“ Sie konnte es nicht fassen. Wie hatte Lysop das rausfinden können? Nami selbst wusste kaum etwas über ihre eigenen Gefühle wegen des Schwerkämpfers.

Er lächelte beruhigend. „Keine Sorge, ich werde es niemanden sagen.“

„Dir würde sowieso niemand glauben.“, meinte sie scherzhaft und er lachte sogar ein bisschen.

„Aber du solltest dir nicht von ihm den Abend versauen lassen.“ Der Schütze drückte ihr ein Glas roten Wein in die Hand und lächelte ihr aufmunternd entgegen.

Sie musste ihm Recht geben. Warum sollte sie zulassen, dass dieser Idiot von Schwertkämpfer ihren Abend ruiniert?

Hastig trank sie das Glas leer und machte sich auf den Weg an die Bar, natürlich mit ihrem Besen.

Alkohol war bis jetzt immer eine Lösung gewesen, um das merkwürdige Gefühl in ihrer Magengegend zu unterdrücken.

 

„Ein Bier, ein Glas Wein und ein Whiskey zum Nachspülen!“, bestellte sie und konnte es nicht verhindern, dass ihre Augen sich suchend umblickten.

Sie erblickte Robin und Chopper, aber es war weit und breit kein Zorro zu sehen. Erleichterung erfasste sie. Wenigstens etwas.

„Sieht aus, als möchtest du dich heute betrinken.“

Ein kalter Schauer fuhr über ihren Rücken. Wie immer, wenn er mit ihr sprach.

Lächelnd drehte sie sich um. Sie hatte sich dazu entschlossen, rauszufinden, für wen Zorro sich wirklich interessierte.

Nami stellte sich dicht vor ihn und strich mit ihren Fingern über seine Brust, die nun nicht mehr länger von einem Hemd überdeckt war. Ihm musste zu warm gewesen sein, denn er hatte es vollkommen aufgeknöpft, was sie ein wenig an den Kampf gegen Arlong und seine Piraten damals auf Kokos erinnerte. Damals war diese Wunde, über die sie gerade mit federleichten Berührungen strich, noch frisch gewesen. Er hatte sich kaum auf den Beinen halten können, hatte aber trotzdem für sie gekämpft.

Diese Geste von ihm und den anderen rührte sie heute noch zu Tränen. Sie hatte unglaubliches Glück gehabt.

Zorro schnappte sich ihre Hand und seine Augen blitzten hinter der Maske hervor. Er sah noch unheimlicher und geheimnisvoller aus als sonst. „Du spielst mit dem Feuer, Hexe!“

Die Spannung zwischen ihnen war förmlich zu spüren und plötzlich war Nami unglaublich warm. Seine Nähe machte sie wahnsinnig und als sie dann auch noch ein Kribbeln im Unterleib spürte, wich sie erschrocken zurück. Vielleicht war es besser, wenn sie doch nicht herausfand, für wen er sich interessierte. Denn sie konnte sich selbst nur schwer zurückhalten.

Warum musste er auch so verdammt heiß sein, wenn er das Hemd offen trug?

 Sie bahnte sich ihren Weg Richtung Ausgang, so weit wie möglich weg von ihm.

Doch weit kam sie nicht, denn eine starke Hand umklammerte ihr Handgelenk und hinderte sie an ihrer Flucht. „Was hast du vor?!“

„Ich brauche frische Luft!“

Nickend lockerte er seinen Griff und begleitete sie schließlich nach draußen, wo sie sich auf die Bank vor der Tür fallen ließ. Was für eine beschissene Situation. Was war nur in sie gefahren? Sie hatte sich ihm förmlich an den Hals geworfen! Das war‘s wohl mit den versteckten Gefühlen.

 

Schweigend setzte er sich neben sie und lehnte sich entspannt zurück. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie er seine Augen schloss und tief durchatmete. Wollte er jetzt schlafen?!

Seufzend schloss sie auch die Augen. Sie sollte jetzt doch besser zurück aufs Schiff.

Doch dann legte sich eine Hand um ihre Schulter und sie sah neugierig zu Zorro. „Warum so still, Hexe?“

Gerade hatte sie den Mut gefasst, ihm ihr Herz auszuschütten, als plötzlich eine zierliche, junge Frau mit wedelnden Händen auf sie zu gerannt kam. „Zorrooooo“, schrie sie mit lachendem Gesicht.

Als sie näher kam, konnte Nami kaum ihren Augen glauben. Schnell griff sie nach ihrem Klimataktstock, doch Zorro hielt sie zurück. „Sie ist okay.“

Nami kniff die Augen zusammen. Okay? Was hatte er mit dieser schrägen Tussi zu schaffen?!

Der Schwertkämpfer stand auf und – Nami traute ihren Augen nicht – umarmte die Frau, die Nami als Feindin ansah. Was zum Teufel?!

Angewidert stand sie auf und drehte sich auf dem Absatz um. Das konnte und wollte sie nicht sehen!

Sie hörte wie diese unheimliche Göre vom Thriller Bark kicherte. „Mihawk lässt schöne Grüße ausrichten.“

Mihawk? Falkenauge? Nami schüttelte den Kopf. Schöne Grüße von Mihawk Falkenauge, dem besten Schwertkämpfer der Welt?! Und sie sollte Ruffy noch schöne Grüße vom Weihnachtsmann ausrichten…

Aus den Augenwinkeln betrachtete sie, wie Zorro die Tussi anlächelte. Wie hieß sie denn nochmal?

Natürlich musste sie sich zu Halloween nicht verkleiden, denn sie lief ja immer in diesem Aufzug herum. Nami konnte diese Frau schon immer nicht leiden, seit sie auf Thriller Bark ihre lästigen Geister auf sie gehetzt hatte, aber heute, als sie sich Zorro um den Hals geworfen hatte, würde sie ihr am liebsten den Hals umdrehen!

Wie alt war sie überhaupt? Sechzehn?

Verzweifelt versuchte Nami ihre Eifersucht zu zügeln, aber als sie mitbekam, wie die beiden sich vertraut unterhielten, stapfte sie mit langen Schritten davon. Schade, dass sie mit dem Besen doch nicht fliegen konnte. Das wäre jetzt super praktisch.

 

 

„Okay, Nami. Beruhig dich einfach.“, sagte sie zu sich selbst, als sie auf dem Schiff angekommen war und atmete tief ein und aus.

Sie lehnte sich an den Hauptmast und schloss die Augen. Überall auf dem Schiff hingen selbstgebastelte Fledermäuse und Spinnennetze von den Jungs. Den Kürbissen hatten sie unheimliche Gesichter reingeschnitzt, die ihr nun unheimlich entgegen leuchtete.

Dieses Halloween war eindeutig nicht ihr Feiertag! Was hatte dies überhaupt für einen Sinn? Genervt warf sie den Besen über Bord und ließ sich auf den Boden fallen.

„Hey! Du solltest deinen Besen nicht so behandeln!

Nami seufzte. Was wollte er denn jetzt? Sie wagte es gar nicht aufzusehen, in der Angst, die schräge Tussi könnte bei ihm sein.

„Du bist echt süß, wenn du eifersüchtig bist.“, sagte er dann, als sie ihm nicht antwortete.

Verwirrt sah sie auf. Woher wusste er, dass sie es überhaupt nicht leiden konnte, wenn er mit den anderen Frauen so lieb umging aber sie behandelte wie eine Hexe?!

Sichtlich amüsiert blickte er auf sie herab, bis er sich schließlich neben sie fallen ließ und nach ihrer Hand griff, was ihr wohlige Wärme durch den Körper schoss.

Abwartend sah er sie an, und Nami legte sich ihre Worte zurecht. Aber sie wusste wirklich nicht, wie sie es ausdrücken sollte! Zum ersten Mal war sie wirklich sprachlos!

„Warum behandelst du mich wie eine Hexe?!“, kam es aus ihr heraus.

Zorro legte seinen Kopf in den Nacken und lachte lauthals. Als er sich wieder beruhigt hatte, blickte er ihr beruhigend entgegen. „Du bist wie eine Hexe angezogen.“

Sie schlug ihm gegen die Schulter, was ihn nur noch breiter Grinsen ließ.

Er legte einen Arm um ihre Schulter und sah ihr tief in die Augen.

„Aus dem gleichen Grund, aus dem du mich wie ein nichtsnutzigen, faulen Schwertkämpfer behandelst.“

Ihre Augen wurden größer. Sie behandelte ihn so, weil sie damit versuchte ihre seltsamen Gefühle zu unterdrücken, aber er…? Könnte es sein?

Sie studierte sein Gesicht, doch er ließ keine Reaktion zu.

„Was meinst du damit?“, fragte sie also nach.

Er zog sie etwas näher zu sich und legte seinen Mund auf Namis. Ihre Lippen schmiegten sich perfekt aneinander und Nami wünschte sich, dieser Moment würde nie vorübergehen. Es war ein kurzer, aber trotzdem wunderschöner Kuss, der in ihr alles aufflammen ließ, was sie bis jetzt so krampfhaft unterdrückt hatte.

Er löste sich viel zu früh von ihr und grinste ihr entgegen.
 

„Happy Halloween, Hexe.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2014-11-08T16:23:34+00:00 08.11.2014 17:23
:)
Von: abgemeldet
2014-11-02T13:08:39+00:00 02.11.2014 14:08
Schönes Kapitel. ^^
Von:  Mei2001
2014-10-31T19:16:03+00:00 31.10.2014 20:16
Sweet Kapi!


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