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Die Seele der Zeit

Yu-Gi-Oh! Part 6
von

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Erkenntnisse

So, nach einer kleinen, etwas längeren Pause geht es weiter. Daher ohne große Umschweife: viel Spaß mit Kapitel 36 - Erkenntnisse!
 

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Binnen kürzester Zeit versank die Umgebung in aufgewirbeltem Sand.

Ein gezischtes „Auf geht’s!“ von Bakura war alles, was Joey noch mitbekam, dann sprang er einfach auf und hastete den Anderen hinterher, versuchte dabei, sie in dem Treiben nicht zu verlieren. Bald musste er sein Gesicht mit einem Arm schützen, um überhaupt irgendwie sehen zu können, ohne dass die feinen, umher getriebenen Körner einen Weg zwischen seine Lider fanden. Auch das Atmen war nun deutlich schwerer, war es doch beinahe unmöglich, Luft zu holen ohne den ausgewirbelten Sand einzuatmen. Der recht kurze Weg zum Eingang des Stollens, der einst das zu Hause der Schattentänzer gewesen war, gestaltete sich als schwierig zurück zu legen, wie er nun feststellte. Vielleicht war seine hervorragende Idee doch nicht so hervorragend gewesen, wie angenommen.

Auch Ryou hatte Probleme. Nachdem er von einer der Böen, die Diabound erzeugte, beinahe von den Füßen gerissen worden war, hatte er schließlich die Orientierung verloren. Ziellos stolperte er voran, versuchte, die Anderen irgendwie ausfindig zu machen. Obgleich das Tosen der ledernen Schwingen sehr laut war, traute er sich nicht, nach seinen Mitstreitern zu rufen. Die Angst, sie könnten entdeckt werden, war zu groß. Er wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass ihre Mission scheiterte. Und dennoch hatte er schon jetzt das ungute Gefühl, dass es darauf hinaus laufen würde, wenn er sich nicht beeilte und sich noch im Freien befand, wenn Diabound seine Tätigkeit einstellte.

Er gab einen kurzen, erschrockenen Laut von sich, als er plötzlich gegen etwas stieß und beinahe vornüber fiel. Das Gefühl unter seinen Fingern beruhigte ihn jedoch. Stein. Er musste sich also ganz in der Nähe des Zugangs befinden, den sie angesteuert hatten. Blind tastete er sich am Fels voran und hoffte inständig, dass er bald die besagte Öffnung erreichen würde. Doch der Moment kam nicht.

Schließlich realisierte er, dass der Wind an Kraft abnahm. Sein ohnehin schon beschleunigter Herzschlag wurde noch schneller. Wenn er nicht sofort von hier verschwand, dann würde ihn der Feind entdecken – und dann war es aus. Dann hatte nicht nur er sein Leben verspielt, er würde auch die anderen Drei in ernsthafte Gefahr bringen.

Wenige Augenblicke später standen die Sandkörner kurz davor, sich soweit zu legen, dass die Wachen Ryou ohne Probleme würden ausmachen können. Er schickte ein Stoßgebet zu allen Göttern, die ihm auf Anhieb in den Sinn kamen – als sich plötzlich eine Hand auf seinen Mund legte und ihn mit sich riss. Starr vor Schreck folgte er nicht nur der Richtung, sondern riss auch überrascht die Augen auf. Ein Fehler, wie sich herausstellte, als Sandkörner hinein rieselten und ihm die Sicht nahmen.

Er konnte durch seine geschundenen Lider ausmachen, dass sich seine Umgebung verfinsterte. Der Weg schien leicht abwärts zu führen und es war deutlich kühler. Kaum, da dieser Gedanke getan war, löste sich die Hand von seinem Mund, umfasste seine Schulter und stieß ihn nach vorne. Zu überrascht, um irgendwie zu reagieren, landete Ryou auf kalten Steinboden. Der dabei aufgewirbelte Staub brachte ihn zum Husten.

„He, sei nicht so grob zu ihm, hast du verstanden?“

Das war eindeutig Joeys Stimme. Es war also einer von ihnen gewesen, der ihn aus seiner misslichen Lage heraus geholt hatte.

„Er ist selbst schuld. Wenn er sich nicht so dämlich angestellt hätte, hätte ich nämlich gar keinen Grund dazu“, erklang plötzlich Bakuras Stimme. Er war es also gewesen, der Ryou im letzten Moment in Sicherheit gezerrt hatte. Energisch wischte sich der junge Mann den Sand aus den Augen und sah sich suchend nach dem Grabräuber um.

Auch wenn es Ryou alles andere als recht war, um ein leises und verlegenes „Danke“ kam er nicht herum. Einzig der schnellen Reaktion des Diebes war es zu verdanken, dass sie nicht aufgeflogen waren.

„Ich habe von Anfang an gesagt, dass ihr beide nur im Weg sein werdet. Aber auf mich hört ja niemand. Sollte es ein nächstes Mal geben, so bleibt ihr beide wo ihr seid und geht mir nicht mit eurer Unfähigkeit auf die Nerven“, fuhr Bakura indes fort.

„Jetzt ist's auch mal wieder gut, Alter!“, entgegnete Joey prompt. „Tut mir ja wirklich Leid, dass weder Ryou noch ich eine steile Karriere als Dieb hingelegt haben. Aber unser anständiges, friedliches und vor allem gerechtes Leben gefällt uns nun mal deutlich besser.“

Auf diese Ansage hin wollte der Grabräuber soeben die wenigen Schritte zwischen sich und dem Blonden überwinden, um sich drohend vor ihm auszubauen, als ihn eine Hand an der Schulter packte.

„Seid leise, verflucht nochmal! Wir wissen nicht, ob sich nicht auch Soldaten in den Gängen aufhalten. Aber wenn ihr so weiter macht, dann haben wir, sollte dem so sein, bald Besuch“, zischte Risha.

„Soldaten? Hier?“, wiederholte Ryou ihre Worte, während er sich aufrappelte. Daran hatte zumindest er tatsächlich nicht gedacht. „Aber die kennen sich hier unten doch gar nicht aus.“

„Man weiß nie“, entgegnete die Schattentänzerin. „Und wir sind besser auf alles vorbereitet, als ein böses Erwachen zu erleben. Sie hatten immerhin genügend Zeit, um sich einen Überblick über die Tunnel zu verschaffen.“

„Und was machen wir, wenn wir tatsächlich auf eine von den Monsterfratzen treffen?“, warf Joey ein.

„Ganz einfach, Kleiner“, entgegnete Risha und zückte einen ihrer Dolche. In ihren Augen glänzte eine mörderische Lust. „Wir stechen ihn ab, entfernen den Kopf und zünden ihn an.“

„Wenn das dann geklärt wäre, könnten wir uns vielleicht an die Arbeit machen. Ich habe nicht vor, ewig in diesem Loch herum zu kriechen“, ergriff wieder Bakura das Wort und schob dabei die Hand seiner Base fort, die noch immer auf seiner Schulter ruhte. Ryou hätte schwören können, dass Rishas Blick im gleichen Moment kurz beleidigt wirkte. Ob das nun auf die Geste oder aber auf die Worte des Grabräubers, die ihr ehemaliges Heim als Loch betitelt hatten, zurück zu führen war, wusste er nicht.

Trotz der Gefahr, entdeckt zu werden, entschieden sie sich dafür, eine Fackel zu entzünden. Es gab keine andere Möglichkeit, um ungehindert voran zu kommen. Risha mochte die Gänge in- und auswendig kennen, doch sie mussten berücksichtigen, dass es Tunnel geben würde, in denen kein Stein mehr auf dem anderen saß. Dieser Verdacht bestätigte sich bald. Mehr als einmal mussten sie umkehren, da ihnen der Weg versperrt blieb. Nach einer Weile fanden sie jedoch einen Pfad, auf dem sie eine ganze Zeit lang ungehindert vorstoßen konnten. Tiefer im Inneren der Tunnel fielen Ryou die Wände auf: Reliefs waren in sie eingearbeitet worden. Immer wieder waren Götter dargestellt. Der Rest schien Legenden wiederzugeben oder Geschichten zu erzählen. Sie sahen wunderschön aus. Er hätte gerne Zeit gehabt, sie genauer zu betrachten.

Ein wie aus dem Nichts erklingendes Lachen ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken. Ein Blick zu den Anderen zeigte, dass er es nicht als Einziger vernommen hatte. Sie alle wirkten plötzlich noch angespannter. Augenblicklich löschte Risha die Fackel und wies ihn und Joey an, zurück zu bleiben. Etwas anderes wäre ihnen auch nicht möglich gewesen. Die unerwartete Dunkelheit raubte ihnen die Sicht, ihre Augen gewöhnten sich nur schwer an die Finsternis. Sie alle lauschten, warteten auf das kleinste Zeichen, welches verriet, dass sich ihnen jemand näherte. Tatsächlich machten sie irgendwann entfernte Gesprächsfetzen aus. Kurz darauf war der Lichtschein aus einem der Gänge zu sehen, die nach recht abzweigten. Er traf die gegenüberliegende Felswand und ließ die Reliefs darauf wie Schatten tanzen.

„Was jetzt?“, zischte Joey, der sich neben Ryou an eine der Wände gepresst hatte. Wenn die Feinde um die Ecke bogen, wollte er nicht als perfektes Ziel mitten auf dem Gang stehen.

„Überlasst das uns“, entschied Bakura prompt und gab Risha ein Zeichen, ihm zu folgen. Die unbekannte Anzahl an Feinden und der Umstand, dass er keine Unterstützung von Diabound in Anspruch nehmen konnte, verleiteten ihn dazu. Ansonsten hätte er niemals auf ihre Hilfe vertraut.

Ryou konnte im Widerschein der Fackeln kurz die Schatten von Clanmitglied und Grabräuber ausmachen, dann waren sie ebenso schnell wieder verschwunden. Wo genau sie sich aufhielten und was sie vor hatten, konnte er nur erahnen.

Das Gespräch wurde indes immer lauter. Näher und näher kamen sie. Joey konnte die Stimmen von mindestens drei verschiedenen Personen ausmachen. Doch waren es wirklich so viele oder doch mehr? Selbst wenn es nur drei waren, konnte das ein gewaltiges Problem bedeuten. Er und Ryou hatten bislang auf ihre Bestien vertraut. Zwar trugen beide auch je ein Kurzschwert bei sich, doch waren sie im Umgang damit keineswegs geübt. Ganz zu schweigen davon, dass es für jemanden aus ihrem Zeitalter immer noch eine Überwindung bedeutete, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen.

Der Lichtschein an der gegenüberliegenden Wand des Tunnels, aus dem die Geräusche kamen, wurde immer stärker. Plötzlich waren die Stimmen ganz nah.

Dann ging alles schnell.

Bakura schnellte aus dem Schatten neben dem Tunnelzugang hervor und rammte einem der überrumpelten Soldaten seinen Dolch mitten durch den Hals. In einer fließenden Bewegung zuckte die Klinge herum und trennte den Kopf vom Oberkörper.

Risha löste sich aus der Dunkelheit auf der anderen Seite. Sie war im Schutz eines Felsbrockens, der sich aus der Decke gelöst hatte, hinüber gelangt, ohne gesehen zu werden. Sie stieß einem der Feinde einen Dolch durch die Schläfe, mit dem anderen löste sie sein Haupt.

Dann verschwanden beide aus Ryous und Joeys Blickfeld. Lediglich die Geräusche, die aus dem Tunnel drangen, verrieten ihnen, dass es sich um mehr als drei Gegner handelte. Nach kurzer Zeit war es schlagartig wieder totenstill. Lediglich das Licht der zu Boden gefallenen Fackel des Feindes gab knisternde Laute von sich, während das Holz vom Feuer verschlungen wurde.

Der Blonde löste sich als Erster aus seiner Starre. Die Hand an den Griff des Kurzschwertes gelegt, schob er sich langsam vorwärts, die Wand stets im Rücken.

„Bakura? Risha?“

Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Schließlich erreichte er die Ecke, an der der Gang begann, aus dem sich die Soldaten genähert hatten.

„He! Ist alles ... ?“

„Was?!“

Das plötzlich auftauchende Gesicht Bakuras und der gereizte Tonfall ließen Joey zusammenfahren. Er stolperte rückwärts und fiel über einen Stein, sodass er sich am Boden wiederfand. „Musst du mich so erschrecken? Ich wollte lediglich wissen, ob bei euch alles in Ordnung ist!“, fuhr er den Grabräuber an, der wenig gerührt zur Fackel griff und die beiden vor ihm liegenden Leichname anzündete, ehe er das lodernde Holz an Risha weiter reichte.

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich mich von ein paar Angehörigen des daher gelaufenen Fußvolkes aufhalten lasse!“, gab er schließlich zur Antwort. „Steh' auf, wir müssen weiter. Da lang“, fügte er hinzu und verschwand in dem Tunnel, indem er über eine brennende Leiche hinweg stieg. Ryou war inzwischen ebenfalls hinzu gekommen und half dem Blonden auf die Beine.

„Eines Tages erwürge ich ihn noch“, gab Joey leise von sich, eher er sich in Bewegung setzte. Sein weißhaariger Freund konnte ihn verstehen – auch wenn er bezweifelte, dass dieser Plan gelingen würde.
 

Atemu saß auf den Klippen, die die Himmelspforte umschlossen. Sein Blick war an den Himmel geheftet.

Mana hatte sich inzwischen soweit wieder erholt, dass es ihr möglich gewesen war, einen Zauber zu wirken. Dadurch hatten sie nicht nur Firell aussenden könnten, um nach der Öffnung Ausschau zu halten, die er in seinem Traum – oder eher: seiner Vision – gesehen hatte. Ein paar Falken, die in den hoch aufragenden Felswänden genistet hatten, gehörten nun ebenfalls zu dem Suchtrupp. Die junge Hofmagierin hatte ihren Willen beeinflusst und ihnen diese Aufgabe übertragen. Doch noch war keines der gefiederten Wesen zurück gekehrt.

Es kann eine Ewigkeit dauern, bis sie etwas gefunden haben. Wenn sie überhaupt etwas finden ...

Er seufzte. Die Wüste war riesig. Zudem veränderte sie sich andauernd. Der feine Flugsand wurde von den leichtesten Winden getragen und formte die Landschaft beinahe täglich neu. Selbst wenn es dieses Loch im Boden, wie Marlic es ausgedrückt hatte, tatsächlich gab, so konnte es morgen schon unter oder zwischen Dünen verborgen liegen. Unauffindbar ...

Atemu sah auf, als sich ihm jemand näherte. Es war Tea, die sich nur kurz darauf neben ihm niederließ. Für eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander.

„Woran denkst du?“, durchbrach sie die Stille schließlich.

Ihr Gegenüber zuckte mit den Schultern. „An vieles. Zu vieles. Ob mein Traum wirklich eine Vision war, ob es den darin gesehenen Ort wirklich gibt. Wie es Joey und Ryou geht und ob sie Erfolg haben werden. Und schließlich frage ich mich, wie es in diesem Krieg weitergehen soll. Auch wenn ich Ägypten niemals kampflos aufgeben werde, kommt es mir immer wieder vor, als stünden wir mit dem Rücken zur Wand, seitdem wir Men-nefer verloren haben. Es gibt zu viele Punkte, die unklar sind. Hingegen gibt es nichts, was sicher ist.“

Tea ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. Er wirkte bedrückt. Dennoch war sie beruhigt, dass trotz allem eine gewisse Überzeugung in seiner Stimme mit schwang. Wie er gesagt hatte: Er würde nicht kampflos aufgeben. Er würde seine Heimat, seine Freunde, sein Volk bis zum letzten Atemzug und mit allen Mitteln verteidigen. Und dennoch wussten sie alle, dass der Ausgang ungewiss war. Sie konnten gewinnen, sie nahmen es sich sogar fest vor. Und dennoch bestand die Möglichkeit, dass sie morgen schon tot im Staub lagen oder von Caesian gefangen genommen wurden. Sie konnten nicht leugnen, dass es so ausgehen konnte – nein, sie durften es nicht leugnen. Denn das würde sie blenden, sie zu selbstsicher machen.

„Wir haben schon so viele Kämpfe gemeinsam durchgestanden“, sagte Tea schließlich. „Einer war schlimmer als der Andere. Ich hätte nie geglaubt, dass die Dunkelheit noch größere Ausmaße erreichen könnte. Mit einem Krieg hätte ich niemals gerechnet. Und nun befinden wir uns mitten drin. Ich weiß, dass ich mich wahrscheinlich nicht annähernd so schlecht fühle, wie du. Aber das, was um uns herum passiert, erschüttert mich dennoch. Noch dazu kommen Yugi, ich und die Anderen aus einer Zeit, die keine Kriege mehr kennt – zumindest nicht in unserer Heimat.“

„Dieser Gedanke ist beruhigend“, entgegnete Atemu und fing ihren verdutzten Blick auf. „Die Aussicht, dass es eines Tages anders sein wird. Dass es Frieden geben wird.“

Doch Tea schüttelte den Kopf. „Du irrst dich. Es mag keinen Krieg mehr geben, zumindest nicht in dieser Form. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Frieden herrscht. Die Menschen finden andere Methoden, andere Wege, um sich gegenseitig zu schaden. Man könnte fast meinen, es sei ein Fluch.“

Wieder herrschte ein Moment des Schweigens.

„Aber vielleicht haben all die Schatten, all das Leid, auch etwas Gutes“, überlegte Atemu schließlich.

„Inwiefern?“, erkundigte sich die Brünette.

„Bist du dir sicher, dass wir ansonsten als das, was wir haben, wirklich so schätzen würden, wie wir es tun? Würde es nicht eher selbstverständlich werden und seinen Wert für uns verlieren, wenn wir nicht darum kämpfen müssten, es zu erhalten oder zu erlangen? Wenn wir der Dunkelheit ins Auge blicken, büßt unser Leben und alles, was damit zu tun hat, seine Selbstverständlichkeit ein. Uns wird wieder bewusst, wofür wir eigentlich leben, wofür wir kämpfen und warum es sich lohnt. Es mag ein schwacher Trost im Angesicht all des Leides sein. Aber gleich, wie ein Kampf ausgeht, ob man gewinnt oder verliert, man weiß hinterher wieder, wofür man sich aufgeopfert hat.“

Wieder ergriff die Stille von ihnen Besitz, bis Tea plötzlich lächelte. „Es ist schön, dass du so denkst. Als Yugi und ich dich in Men-nefers Trümmern fanden, befürchtete ich, das Unmögliche sei eingetreten und der Mut habe dich verlassen. Es schien, als sein dein Wille gebrochen. Doch gerade sehe ich wieder, dass ich mich geirrt habe. Ich wage gar zu behaupten, dass du nie stärker warst, als in diesem Krieg.“

Atemu musste ebenfalls lächeln. „Ich setze lediglich das um, was ich von euch im Lauf all der Jahre gelernt habe – und wofür ich euch noch immer dankbar bin. Ohne euch wäre ich nicht der, der ich heute bin.“

„Und wir wären ohne dich nicht die, die wir sind“, entgegnete Tea. „Yugi wäre vielleicht niemals so stark geworden, wie er es heute ist. Joey und Tristan hätten den rechten Weg vielleicht nie gefunden. Ryou hätte vielleicht nie wieder lächeln können. Ich hätte meinen Traum, Tänzerin zu werden, ob all der Hindernisse, vielleicht längst aufgegeben. Und letztendlich wären wir vielleicht nie die eingeschworene Truppe geworden, die wir heute sind.“ Sie wandte ihren Blick vom Horizont und sah ihn an. „Auch wir haben dir sehr viel zu verdanken.“

Sie sahen einander einen Moment lang einfach nur lächelnd an. Dann richteten sie ihre Augen wieder in die Ferne und verweilten schweigend nebeneinander, während der Nachmittag verstrich.
 

Seit einem halben Tag folgten Tristan und Duke nun den Fluten des Nils. Wie weit sie gekommen waren, vermochten sie nicht abzuschätzen. Die Hitze machte ihnen schwer zu schaffen. Einzig dem Umstand, dass sie Wasser in Reichweite hatten, verdankten sie es, dass sie noch auf den Beinen waren.

„Du warst doch schon einmal hier“, sagte Duke nach einer Weile. „Wo sind wir also?“

„Keinen blassen Schimmer, Alter“, entgegnete sein Kumpan. „Für mich sieht hier alles so ziemlich gleich aus. Das Einzige, was sicher ist, ist, dass wir uns in Ägypten befinden.“

„Immerhin ein Anfang, aber weiterhelfen tut uns das auch nicht. Was ist, wenn wir fernab jeglicher Zivilisation gelandet sind?“, gab der Schwarzhaarige zu bedenken.

„Wir werden irgendwann auf Menschen stoßen. Wir sind am Nil. Wo sonst sollten wir jemandem begegnen? Abseits des Wassers kann man nur schwer überleben“, erwiderte Tristan. „Aber selbst wenn wir irgendwelchen Leuten über den Weg laufen, ist nicht gesagt, dass uns das etwas bringen wird.“

„Und warum?“

„Wenn es wie beim letzten Mal ist, dann können sie uns nicht sehen. Und wenn sie es doch können, werden sie uns wohl eher argwöhnisch beäugen als uns einfach so weiterzuhelfen. Sieh uns doch mal an! Wir sind Menschen aus dem 21. Jahrhundert. Wir passen kein bisschen in dieses Bild!“, erklärte er und deutete auf die Umgebung um sie herum.

Tatsächlich sollten sie kein Glück haben. Zwar kamen sie unterwegs an zwei Höfen vorbei, doch sie trafen niemanden an. Zugleich wirkten die Behausungen aber nicht, als stünden sie schon lange her – es schien eher, als habe man sie fluchtartig verlassen. Tristan behagte dieser Eindruck kein bisschen.

Erst nach einer Weile, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkam – es war bereits später Nachmittag – zeigte sich ein Licht am Ende des Tunnels: In Form einer Stadt, die sie am Horizont ausmachen konnten. Sie nahmen ihre Kräfte noch einmal zusammen und gingen schneller, in der Hoffnung, endlich Klarheit über ihre Umgebung und alles, was damit zu hatte, zu erlangen. Die drückende Hitze ließ sie schwitzen und durchtränkte ihre Kleider. Lediglich der Wüstenwind spendete Beiden ein wenig Kühle. Schließlich traten sie zwischen zwei Büschen hervor und sahen in einiger Entfernung, die sie auf ein bis zwei Kilometer schätzten, besagte Stadt vor sich aufragen.

„Ich weiß, was das ist!“, rief Tristan freudig aus. „Das ist ...“ Seine Freude wurde abrupt gedämpft. „... das ist Men-nefer“, beendete er seinen Satz mit Überraschung in der Stimme.

Selbst aus dieser Ferne konnte er die gewaltigen Zerstörungen ausmachen. Arbeiter schwirrten umher und versuchten, die Mauer wieder in Stand zu setzen. Auf dem gewaltigen, von Sand dominierten Areal vor der Stadt lagen zahlreiche, leblose Körper. Bei vielen war die Verwesung ob der Hitze schon weit fortgeschritten. Auch hier waren Menschen mit Aufräumen beschäftigt, indem sie die Toten auf Haufen warfen und verbrannten. Vögel kreisten über dem Feld und setzten dem schrecklichen Anblick die Krone auf, indem sie immer wieder hernieder stachen und auf Leichen landeten, um ihren Hunger zu stillen.

Ohne ein Wort zu verlieren, zogen sich Duke und Tristan wieder in den Schutz der Büsche zurück.

„Was hat es mit diesem Ort auf sich?“, wollte der Schwarzhaarige wissen.

Sein Gegenüber schluckte merklich, ehe er sprach. „Das ist in dieser Zeit die Hauptstadt Ägyptens. Atemu hatte hier seinen Palast.“

Diese Aussage rief bei Duke einen mehr als verdutzten Blick hervor. „Er machte nicht den Eindruck, als schmückten er und seine Nachfahren ihre Heimat gerne mit toten Körpern.“

„Das war mit Sicherheit auch nicht seine Absicht. Was auch immer hier geschehen ist, es hat nichts Gutes zu bedeuten.“

„Allerdings ... Hier muss eine Schlacht oder etwas in der Art stattgefunden haben. Die Frage ist jetzt, welche Partei siegreich daraus hervor gegangen ist.“

Ihre Blicke trafen sich. Tristan hatte das ungute Gefühl, das ihm beim Anblick vor Men-nefers Toren befallen hatte, nicht direkt deuten können. Nun wusste er, was es war: War er davon ausgegangen, hier auf Atemus Vermächtnis – eine friedliche Hauptstadt – zu stoßen, so war eben dies nun mehr als ungewiss. Irgendetwas war hier passiert und sein Begleiter hatte Recht. Sie konnten nicht einfach dort hinübergehen und davon überzeugt sein, sie würden in der Stadt auf Ägypter treffen. Tristan hatte immerhin gut genug in Geschichte aufgepasst und reichlich Anteil an Unterhaltungen seiner Freunde zu dem Thema gehabt, um zu wissen, dass nicht jede Stadt in Ägypten zu jeder Zeit nur von Ägyptern regiert worden war. Auch innerhalb des Landes hatte es Machtkämpfe gegeben. In welchem Jahrhundert sie auch immer gelandet waren, für Men-nefer war es kein gutes, wie es schien.

Ein Schrei ließ ihn zusammenfahren. Die Blicke der Freude trafen sich erneut, dann sprangen ließ auf und eilten im Schutz des Nilgrüns in die Richtung, als der der Laut gekommen war. Schließlich fanden sie die Stelle und suchten sofort Deckung in den Büschen am Rand eines Feldes. Auf der gegenüberliegenden Seite war eine Horde von Menschen versammelt. Sie wurden von fünf Soldaten hoch zu Ross bewacht. Eine Frau lag am Boden und hielt sich das rechte Auge – die Stelle, wo sie die Faust eines der Krieger getroffen hatte.

„Du sollst gefälligst dein Maul halten, Abschaum!“, donnerte der Mann gerade, holte mit seiner Lanze aus und stieß ihr mit der stumpfen Seite in den Rücken. Zwei der Bewachten sprangen vor und stellten sich schützend vor sie. „Lasst sie in Ruhe! Was immer ihr auch tut, wir werden keine Feldarbeit für euch verrichten!“, sprach der Ältere von beiden in ruhigem, aber bestimmtem Tonfall.

„Und ob ihr das werdet!“, entgegnete der Soldat. „Oder ihr werdet bestraft!“

„Das liegt nicht in eurer Hand. Einzig die großen Götter dieses Landes und ihr Statthalter auf Erden, der Pharao selbst, dürfen über das Leben eines Menschen richten“, widersprach der ältere Mann.

„Genau!“, sprang ihm der Jüngere bei. „Ihr seid keine Ägypter! Ihr handelt nicht im Namen des Pharao! Ihr habt nichts zu entscheiden!“

„Falls es euch noch nicht aufgefallen ist“, brüllte der Soldat weiter, „euer Pharao hat keinen Einfluss mehr in diesem Land! Nachdem die Stadt gefallen ist, hat er sich verkrochen wie ein räudiger Schakal! Eure erbärmlichen Leben liegen nun in unserer Hand! Und wir sagen: Macht euch an die Arbeit und zwar sofort!“

Die einschüchternden Worte, die den Anwesenden vor Augen führten, wie es um ihre Heimat stand, reichten aus, damit sich einige der Leute in Richtung des Feldes begaben und ihre Arbeit aufnahmen. Der ältere Mann blieb jedoch, wo er war. „Ihr bedenkt eines nicht: Ein Schakal mag erkennen, wann es an der Zeit ist, zu gehen. Doch er ist schlau und vergisst nicht. Er wird abwarten und eine günstige Gelegenheit nutzen, um es noch einmal zu versuchen. Er wird nicht aufgeben und egal, wie lange es dauert – eines Tages wird er die Fänge in das Fleisch seiner Beute treiben. Und dieser Biss wird tödlich sein.“

Der Soldat sah ihn verwundert an. „Das glaubst du also?“

„So ist es. Unser Pharao, das Kind der Götter namens Atemu, der in der schwersten Stunde zu uns zurückkehrte, wird deinen Herren vernichten.“

„Nun. Er hat euch schon einmal alleine gelassen und jetzt hat er es wieder getan. Und selbst wenn dem so sein sollte, und er noch einmal aus seinem Loch hervor kriecht ... du wirst es nicht mehr erleben.“

Blitzschnell rammte der Soldat seine Lanze zwischen die Rippen des Mannes. Kaum entfernte er die Klinge aus dem verwundeten Fleisch, sackte der Alte zusammen. Der Jüngere fiel neben ihm zu Boden. „Vater! Vater! Nein!“

„Los, bringt ihn weg und dann geht endlich an die Arbeit! Oder ich steche euch eben so ab wie diesen Bastard!“, donnerte der feindliche Befehlshaber. Zwei der Ägypter setzten sich zögernd in Bewegung und wollten den Leichnam fortschaffen. Da sprang der Sohn des Toten auf – und starb ebenfalls durch die Waffe des Fremden. „Und nehmt den hier auch gleich mit!“, rief er den beiden Arbeitern hinterher und spuckte auf den toten Körper des jungen Mannes.

Tristan und Duke hatten genug gesehen. Sie zogen sich tiefer in das Grün zurück, wussten, dass ihr Eingreifen nichts bezwecken würde. Sie hatten keine Waffen, waren zudem in der Unterzahl. Dafür hatten sie Erkenntnisse gewonnen, auch wenn diese die schrecklichen Bilder, die sich soeben vor ihnen abgespielt hatten, nur schwer aufwiegen konnten.

„Wer auch immer sie sind, sie haben die Stadt offenbar erobert“, fasste Duke den ersten Punkt zusammen.

„Richtig. Und sie haben nicht gegen irgendeinen Pharao gekämpft, sondern gegen Atemu, der 'wieder aufgetaucht ist'“, sagte Tristan langsam, als könne er es nicht glauben. „Er ist – wieder – am Leben?“

„Offenbar. Aber selbst, wenn es stimmt, was sie gesagt haben: Wie finden wir ihn?“, sprach der Schwarzhaarige die Frage aus, die beiden auf der Seele brannte. „Und wenn wir ihn ausfindig machen können, sind Joey, Yugi und die Anderen dann bei ihm?“

„Ich weiß es nicht, Duke.“ Sein Gegenüber seufzte. „Ich weiß es wirklich nicht.“
 

Sie hasteten einen Gang nach dem anderen entlang. Nach dem Zusammenprall mit den Soldaten waren sie niemandem mehr begegnet. Dennoch mussten sie davon ausgehen, dass sich noch mehr von ihnen im Untergrund befanden – und ihre toten Kameraden eventuell finden würden. Sollte dies eintreten, so würden sie Alarm schlagen. Die Gruppe musste sich beeilen. Schließlich erreichten sie auf Umwegen, die sie aufgrund eingestürzter Tunnel nehmen mussten, die Kammer, in der sämtliche Schriften der Schattentänzer gelagert werden. Auch hier waren Teile der Decke herunter gekommen. Sie konnten nur beten, dass die betreffenden Texte nicht unter ihnen begraben lagen. Jeder von ihnen nahm einen mitgebrachten Sack zur Hand. Joey bekam das Regal zugewiesen, indem sich Schriftstücke befanden, die allesamt religiösen Inhaltes waren. Der Rest, der etwas mit den Zeichen auf den Papyri anfangen konnte, untersuchte, was immer ihm in die Hände kam und warf es gegebenen Falles in seinen Beutel hinein. Sie alle beeilten sich, doch sie brauchten lange. Immer wieder horchten sie, ob sich ihnen jemand näherte. Ryou ließ, nachdem er mit einem weiteren Regal fertig war, den Blick umher schweifen. „Risha? Wo könnten denn noch weitere sein?“ Er erhielt keine Antwort. Verdutzt drehte er sich um – doch die Schattentänzerin war verschwunden.

Auch Bakura registrierte ihre Abwesenheit. „Was zum ...?“ Ihm fiel auf, dass auch vom Gang her Licht herein drang. „Sucht ihr weiter“, wies er die anderen Beiden an. „Ich gehe nachsehen.“

Der Widerschein, den er gesehen hatte, kam aus einem versetzt liegenden Zimmer auf der anderen Seite des Ganges. Als er vorsichtig um die Ecke spähte, erkannte er einen Raum, der mit zahlreichen Regalen bestückt war. Zudem befanden sich ein Bett und ein Tisch darin – vor letzterem stand Risha und begutachtete etwas, das sie in Händen hielt. Er erkannte auch, worum es sich dabei handelte: Eine kleine, aus Holz geschnitzte Hieroglyphe, die 'Vater' bedeutete. Gedankenverloren betrachtete sie diese.

Erinnerungen wurden in ihr wach. Sie hatte diesen Gegenstand einst angefertigt. Jeder halbwegs begabte Handwerker hätte darin das erkannt, was es war – das Werk eines Kindes. Doch Resham hatte diese Hieroglyphe viel bedeutet, obgleich sie nicht mehr als ein Stück grob bearbeiteter Baum war. Risha hatte es ihm eines Tages geschenkt, um ihm zu zeigen, was sie ihn ihm sah: Einen wahren Vater. Sie schloss die Finger darum und presste die Lider zusammen. Wieder saß ein Kloß in ihrem Hals, den sie jedoch zurückdrängte. Den Hass konnte und wollte sie jedoch nicht im Zaum halten. Caesian würde für all das sterben, was er ihr und den Schattentänzern angetan, was er ihnen genommen hatte. Und der Pharao ebenfalls. Für ihre Unterdrückung, für seine Unfähigkeit. Er war das Kind der Götter und hatte es dennoch nicht geschafft, den Fall Men-nefers und somit den Tod Reshams abzuwenden. Er hatte bewiesen, was er war: Ein Heuchler in einem Amt, das ihm nicht zustand. Er war ein Nichts. Und Risha würde ihn eben dies lehren.

„Auch wenn es nicht in deinem Sinn war“, flüsterte sie schließlich, „ich weiß, was ich tue. Du warst weise, Vater. Aber du warst nicht allwissend. Der Pharao muss sterben. Vorher wird es für uns, für mich keinen Frieden geben.“ Sie öffnete die Augen und starrte wieder auf die Hieroglyphe. „Ich werde ihn bluten lassen. Sein Tod wird kein leichter sein. Nicht allein für den Clan, sondern vor allem für Kul Elna. Ich weiß, was du jetzt sagen würdest. Du würdest sagen, dass es nichts ändert. Damit hättest du recht. Was geschehen ist, lässt sich nicht rückgängig machen. Aber der Schmerz, der durch die Zeit nicht zu heilen ist, kann anders gemildert werden. Das, was bis heute nicht vergangen ist, wird zur Vergangenheit werden. Ich weiß nicht, ob du mir diese Tat eines Tages vergeben wirst, Vater. Ich hoffe es, doch ich verlange es nicht. Auch wenn du immer davon gesprochen hast, das wir die Herren über unser Schicksal wären – mein Weg ist besiegelt. Und auf diesem Pfad liegt der Tod Atemus. Er wird sterben, durch meine Hand. Ich werde endlich abschließen könnten – sobald ich ihn töte.“

Als sie das hölzerne Symbol unter ihrem Umhang verschwinden ließ, wartete Bakura noch einen Augenblick im Verborgenen, ehe er in den Raum trat. „Was machst du hier?“, verlangte er daraufhin zu wissen, als habe er ihre Worte gar nicht vernommen.

Augenblicklich fuhr sie herum und musterte ihn. Doch es machte offenbar nicht den Eindruck, als habe er gelauscht. „Das ist Reshams Zimmer. Ich wollte lediglich nachsehen, ob hier noch Schriften aufbewahrt werden. Aber ich habe nichts gefunden.“

Sie schritt an ihm vorbei aus dem Raum und kehrte in die Schriftkammer zurück. Sie ließ den Blick kurz umher schweifen und betrachtete die Säcke.

„Mehr gibt es nicht“, erklärte Ryou. „Außer vielleicht dort hinten, wo die Decke herunter gekommen ist.“

„Das wird uns nicht viel nützen“, entschied Bakura. „Von den Papyri wird nicht mehr übrig sein als Staub. Wir sollten gehen, ehe uns noch jemand bemerkt.“

Sie sammelten die Beutel ein und machten sich auf den Rückweg. Die Schattentänzerin ging vorne weg, während der Grabräuber als letztes folgte – den Blick auf den Rücken seiner Base gerichtet. Resham hatte auf sie anscheinend tatsächlich einen großen Einfluss ausgeübt. Es war jedoch lange nicht so viel, wie sein Bruder scheinbar annahm. Sonst würde sie sich wohl kaum seinem letzten Wunsch widersetzen. Offenbar geschah vieles von dem, was Risha tat, sehr wohl durch ihre eigenen Entscheidungen, nicht durch das Zuwirken des alten Mannes. Allerdings beantwortete ihm diese Erkenntnis seine Fragen nicht. Er hatte geglaubt, der Zwist zwischen Keiro und seiner Base gründe sich darauf, dass er eines Tages mit dem Relikt der Bastet verschwunden war – und das, obgleich der Clan für ihn gesorgt hatte. Bisher hatte es gewirkt, als sei Risha wegen seiner Undankbarkeit sauer. Doch aus irgendeinem Grund zweifelte Bakura nun daran, dass dies das Einzige war. Natürlich hatte er mitbekommen, dass sich beide auch aufgrund ihrer verschiedenen Ansichten nicht grün waren. Aber da war noch etwas. Und neugierig wie er war, gedacht er, dies schnell in Erfahrung zu bringen. Eine leise Stimme in seinen Gedanken sagte ihm, dass es etwas mit Kul Elnas Untergang zu tun haben musste ...

Er wurde jäh aus seinen Überlegungen gerissen, als der Ruf eines Horns durch die Gänge hallte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-09-04T17:27:35+00:00 04.09.2013 19:27
ENDLICH FERIEN!!! YEAH!!! Auch bin ich hier zurück und schreibe dir endlich deinen verdienten Kommentar zu deinem letzten Kapitel! :)
Wo soll ich nur Anfang? Ach was, beim Anfang natürlich! ^^

Jetzt wird es ernst! Auf ins Gefecht, Jungs! Wie immer hast du alles gut beschrieben, wie viel Mühe Joey und Ryou hatten, als die Aktion begann. Ich konnte mich so richtig in sie hineinversetzen. ^^ Ihre Gefühle konnte ich fast greifen, so gut warst du schon wieder. Ich hatte richtig Angst um Ryou, dass ihm was zustößen konnte oder er ganz von der Truppe getrennt wird. Zum Glück rettete Bakura ihn. Puh. Trotzdem streiten sich Bakura und Joey in einer solchen Situation :) Doch nach der kurzen Atempause geht es spannend weiter und schon wieder musste ich öfters realisieren, dass ich vergessen habe zu atmen, kein Wunder, dass ich später Kopfschmerzen hatte xD Die Sorge, dass sie vielleicht doch noch von Soldaten erwischt werden ist ja sehr groß. Schaffen sie es durch den Tunnel zu gehen ohne erwischt zu werden? Du schaffst es wirklich mir den Atem zu rauben. Risha macht mir jedenfalls Angst, wenn ich ihr Feind wäre. Ihre Mordlust... ich will sie jedenfalls nicht im Dunkeln treffen... Aber trotzdem tut mir Risha Leid, komm schon Bakura, sei doch ein bisschen freundlicher zu deiner Cousine, auch wenn es nicht deinem Charakter entspricht xD Nein, Witz, es passt wirklich nicht sehr zu ihm, aber ich bin echt gespannt wie du ihre Beziehung später darstellst ohne Bakura OOC wirken zu lassen. Sehr schwierig... Als das mit dem Lachen erwähnt wurde, hatte ich wirklich für kurze Zeit eine Gänsehaut. Da kam ja sofort in mir die Frage auf, wer es sein könnte. Zum Glück waren es nur Soldaten und Bakura und Risha sind echt ein gutes Team. Sie haben wirklich viel Erfahrung mit sowas, was mich überhaupt nicht gewundert hat ^^ Am besten war Joeys Reaktion am Ende, also das mit dem Erwürgen xD Ryou hat jedenfalls Recht, das wird bestimmt nie passieren. Du hast ihre Charakter super getroffen, die von Bakura, Joey und Ryou.

Schon sind wir im zweiten Abschnitt! ^^ Ein Gespräch zwischen Temu und Tea! Zwar nichts neues, dass die beiden sich unterhalten, aber es ist immer interessant über was sie sich unterhalten. Atemu sorgt sich wirklich um seine Freunde und Men-nefer :( aber zum Glück hat er seinen Kampfgeist nicht verloren und wird nicht kampflos aufgeben :) Zwar stehen sie vor eine schweren Aufgabe, aber Kopf hoch, Freunde! Ihr werdet sicher das Loch finden und Caesian schlagen, nur wie... Keine Ahnung xD Das überlasse ich dir, Sechmet! ^^ Tea, wie erwartet redest du über euer Band, also was ihr in eurer Vergangenheit erlebt habt. Und genau das muntert Ati auf. Er weiß, dass es Hoffnung auf Frieden gibt. Ok, Tea hat Recht, dass die Menschen andere Methoden suchen andere zu schaden, aber es ist doch schon etwas, oder? ^^ Wie der Pharao sagt, es hat auch gute Seiten. Das gibt uns was besonderes für den Frieden zu kämpfen. Es vertreibt die Selbstverständigkeit und gibt einem den Sinn für etwas zu kämpfen und warum man lebt. Jedenfalls ein Lob an dich. Du hast mich damit am Anfang richtig verwirrt. Ich musste es zweimal genau lesen um es zu verstehen. Sowas finde ich immer schön, wenn mich eine Aussage zum Nachdenken zwingt. Jedenfalls hat Atemu Erfahrungen gesammelt und ist deshalb so stark wie wir ihn jetzt kennen, genau wie Yugi, Tea und Co. Es war schön entspannend es zu lesen. Zuerst liest man einen sehr spannenden Abschnitt und dann kommt ein etwas ruhiger und fast philosophierender Abschnitt. Gefällt mir sehr :) Sagt mal, magst du Philosophie oder was? xD Ich mag die weisen Sprüche manche Charaktere sehr, also deine ^^ Auch wollte ich mal kurz erwähnen, dass sich ein paar kleinere Tippfehler eingeschlichen haben. Zuerst: "Bist du dir sicher, dass wir ansonsten als das, was wir haben, wirklich so schätzen würden, wie wir es tun?" bei "als" sollte wahrscheinlich ein "all" sein. Zuletzt: "Es schien, als sein dein Wille gebrochen." bei "sein" müsste ein "sei" sein :) Mehr habe ich nicht gefunden bisher ^^

Kommen wir doch zum nächsten Absatz. Jetzt kommen unsere beiden Detektive Duke und Tristan! Yeah! Tristan weiß ganz genau, dass sie bald auf Menschen treffen würden, da der Nil einem das Leben retten kann. Ohne Wasser würde man nicht sehr lange überleben. Das hat er super erkannt, oder du hast es erkannt xD Aber natürlich gibt es Ausnahmen, wie z.B. die Flucht vor einem Verrückten, der die Relikte verwendet. Zum Glück kamen sie doch noch nach Men-nefer, oder besser Pech, da die Stadt schon erobert wurde :( Jungs, bitte, passt auf! Gut, ihr habt es erkannt, dass da was vor sich geht. Ich bin stolz auf euch, Jungs. Auch bin ich so stolz auf dicht, Sechmet, dass du die beiden intelligenter machst, als wie der Anime die beide präsentiert. Ok, da waren beide auch schlau, aber nicht so stark betont wie bei dir :) Ein paar Fehler habe ich auch gefunden, was normal ist. Bei dem Satz "Die Blicke der Freude trafen sich erneut, dann sprangen ließ auf und eilten im Schutz des Nilgrüns in die Richtung, als der der Laut gekommen war." müsste bei "Freude" wahrscheinlich ein "n" hin, also Freunde, oder? Und "ließ" sollte wahrscheinlich "sie" heißen und der Gliedsatz am Ende verwirrt mich irgendwie, nicht inhaltlich gemeint, sondern, äh, keine Ahnung wie man das nennt, aber es hört sich komisch an. Kommen wir aber zum grausamen Teil. NEIN!!! Der armer, alter Mann! Auch der armer Sohn! Wie konntet ihr das tun, ihr Soldaten Caesians!!! Oder von wem sie sind! Aber ich bin froh, dass die Ägypter, oder zumindest der alter Mann, die Hoffnung an Atemu nicht verloren haben. Hoffe, dass die meisten seiner Meinung sind. Leider musste so ein treue und mutiger Mann sterben *heul* Hast aber schön geschrieben, Sechmet, so wie immer eigentlich. ^^ Ich bete dafür, oder besser, ich bitte dich dafür, lass die beiden auf Yugi und Co. treffen!

Jetzt kommt aber der letzter Abschnitt. Armer Joey, er ist wahrscheinlich der einziger, der nicht mit den Schriften anfangen konnte, oder? Ryou konnte es bestimmt wegen seinem Vater und die beiden Ägypter, ach was, das heißt fast schon alles, zwar fast, aber du weißt ja was ich meine ;) Jedenfalls, Risha, wo bist du!!! Ich hatte mir wirklich Sorgen gemacht, als die drei Jungs ihr Abwesendheit bemerkten. Aber zum Glück war ihr nichts passiert, zumindest körperlich. Sie trauert eher oder schwelt in Erinnerungen. Du hast es so gut beschrieben, was sie dachte und wie sie sich fühlte, dass ich wirklich Tränen in den Augen hatte, schon wieder xD Auch wenn es mir nicht gefällt, was sie über Atemu dachte, kann ich sie verstehen, warum sie do dachte. Aber eins hoffe ich, Risha, tu mir einen gefallen und versuche Atemu erst zu töten, wenn Caesian aus dem Weg geschaffen wird, ok? Bakura, du weißt wirklich, wie man eine Maske aufsetzt, wenn sogar Risha nicht erkannt hat, dass du gelauscht hast. Du bist eben ein wahrer König der Diebe, oder was meinst du Sechmet? ^^ Er ist einfach zu neugierig, genauso wie ich. Ich will auch wissen, was hinter dem "Streit" zwischen Keiro und Risha. Da steckt eindeutig noch mehr dahinter! Oh, oh, ein Horn? Hilfe! Alarm! Man hat die Leichen entdeckt, oder?

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!!! Sorry nochmal, dass der Kommi erst jetzt kommt.
Jedenfalls, bis bald! :)

Grüße
Baka-Akab


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