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Die Seele der Zeit

Yu-Gi-Oh! Part 6
von

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Yugis Plan

Yugis Plan
 

„Es ist dir nicht leicht gefallen, oder?“

Die Worte rissen Atemu aus seinen Gedanken. Fragend sah er zu Yugi, der neben ihm ging. Sie hatten sich entschlossen, einen Spaziergang in den Gärten zu machen. Die Ruhe tat dem amtierenden Pharao gut. Hier war alles so ruhig. Die Vögel sangen ihre Lieder, während der Wind durch die Kronen der Palmen strich. Hier schien es beinahe, als sei der Krieg nicht existent.

„Was meinst du, Partner?“, fragte Atemu schließlich.

„Na ja, die Entscheidung, Resham nicht zu befreien.“

Der Pharao hielt inne und richtete den Blick gen Himmel. Er überlegte einen Moment, ehe er antwortete. Was in ihm vorging, war schwer zu beschreiben. „Es war nicht annähernd so schlimm, als hätte ich eine solche Entscheidung im Bezug auf dich oder einen der anderen treffen müssen. Aber nein, es ist nie leicht, jemanden zum Tode zu verurteilen.“

Zu gerne hätte er geholfen. Zu gerne wäre er in Caesians Lager marschiert und hätte Riells Vater aus seinen Klauen befreit. Doch es ging hier nicht darum, was er wollte. Er musste an das Wohl ganz Ägyptens denken. Und er wusste, dass sie derzeit nicht auf ihn verzichten konnten. Die Gefahr, dass ihm oder seinen Truppen etwas zustieß, dass sie nicht zurückkehrten … Sie war einfach zu groß. Wäre es nur um ihn alleine gegangen, er hätte keinen Augenblick gezögert. Doch so hatte er keine andere Wahl. Zu viele Menschen legten den letzten Funken Hoffnung, der ihnen noch zu eigen war, in seine Hände.

„Aber gäbe es denn wirklich keine Möglichkeit, ihn zu befreien?“, fragte Yugi.

„Wir haben alles durchdacht, mein Freund. Samiras Plan könnte zwar gelingen, aber ihr die Erlaubnis dazu zu erteilen, liegt nicht in meiner Macht. Ich könnte zwar die Tunnel öffnen lassen, doch sie gehen zu lassen, das müssen Riell und seine Schwester entscheiden. Und beide haben ihren Standpunkt zu diesem Thema mehr als deutlich gemacht“, erklärte Atemu. „Ich muss mit ihnen, nicht gegen sie arbeiten. Würde ich die Gänge freigeben, so würde ich mir anmaßen, über eine der Ihren zu entscheiden. Und da sich der Clan so darstellt, als unterstünden sie nicht meinem Wort, sondern dem ihrer eigenen Oberhäupter, könnte es zu Konflikten kommen, würde ich mich in dieser Angelegenheit einmischen. Zum einen möchte ich die Schattentänzer gerne auf meiner Seite wissen, weil ich glaube, dass sich die Beziehungen zu ihnen langfristig bessern könnten, zum anderen können wir in diesem Krieg nicht auf ihre Unterstützung verzichten. Wir können jede gebrauchen, die wird nur kriegen können.“

„Denkst du, seine Kinder könnten eventuell vorhaben, Resham selbst herauszuholen?“, überlegte der Kleinere. „Immerhin ist er ihr Vater.“

„Ich glaube nicht, dass sie selbst in Caesians Lager gehen werden. Ihnen ist bewusst, dass die Last der Schattentänzer jetzt auf ihren Schultern liegt. Momentan können sie diese Aufgabe nur zu zweit bewältigen. Sie sind nicht entbehrlich und das wissen sie. Selbst wenn sie wollten, in ihrer Stellung wäre es extrem … unklug und unprofessionell sich einer solchen Gefahr auszusetzen. Im schlimmsten Fall bricht hinter ihnen die ganze Gruppe in sich zusammen“, überlegte Atemu. „Ein Problem, mit dem ich mich auch nur allzu oft konfrontiert sehe … Wenn es nach mir ginge, würde ich mich selbst anbieten, was diese Rettungsaktion betrifft. Aber das ist ausgeschlossen. Das Letzte, was Ägypten jetzt noch gebrauchen kann, ist ein toter Pharao mitten im Krieg. Gewiss, Seto wäre da. Doch eine Umstellung in solchen Zeiten … Wir haben bei der letzten Schlacht gegen Caesian gesehen, was dadurch entsteht. Ich war noch viel zu erschöpft, mir noch nicht klar über die Situation. Ansonsten hätte ich es nicht so weit kommen lassen, das kannst du mir glauben.“

Yugi verstand, was er ihm damit sagen wollte. Es stand viel zu viel auf dem Spiel, als dass der Pharao einfach so handeln konnte, wie er gerade wollte. Er musste taktisch überlegen, durfte sich nicht von seinem Herzen leiten lassen – eine Aufgabe, die alles andere als leicht war.

„Wie kommt es eigentlich, dass du von den Tunneln nichts wusstest?“, fragte der Kleinere schließlich.

„Nun, dadurch dass sie bereits zu Zeiten meines Vaters verschlossen wurden, wurden sie wohl nicht mehr als relevant betrachtet, weswegen mich niemand über sie in Kenntnis setzte.“

„Ist dir jetzt klar, wo sie liegen?“

„Ja. Seto meinte, sie befänden sich in den Kellergewölben des Palastes. In den Räumen, in denen auch die Vorräte an Kerzenöl und andere Dinge eingelagert sind“, erwiderte Atemu.

„Und es ist absolut sicher, dass niemand außer den Angehörigen des Königshauses von ihnen weiß?“

„Ja. Weshalb?“

Seine Majestät drehte sich überrascht um, als er bemerkte, dass Yugi stehen geblieben war. Der Jüngere lächelte in freundlich, aber auf gewisse Weise auch entschuldigend an. „Was hast du, Partner?“

„Sagen wir es so: Ich werde tun, was du momentan nicht tun kannst“, meinte der junge Mann, ehe er sich umdrehte und nach dem Palast zurück eilte.

„Yugi! Was hast du vor?“, schallte ihm die Stimme des Pharao nach.

Doch der Jugendliche aus dem 21. Jahrhundert wandte sich nicht mehr zu ihm um.
 

Das Sonnenlicht fiel gedämpft durch die Planen des Zeltes. Die Wärme war drückend und stand regelrecht in der improvisierten Behausung. Sie war jedoch nicht so stark, dass sie vermocht hätte, ihre Tränen zu trocknen.

„Nun beruhig dich doch endlich, Sam“, hörte sie Kipino sagen. „Ihre Majestät hat eine Entscheidung getroffen und diese müssen wir akzeptieren.“

„Wenn es so wäre, dann würde ich ja gar nichts sagen!“, erwiderte die Kleine. „Aber du hast es doch auch gesehen, oder nicht? Risha wollte ebenso wenig wie Riell diese Entscheidung treffen. Sie haben es lediglich getan, weil sie es müssen!“

„Das ist nun einmal ihre Pflicht. Sie sind derzeit die Führer des Clans. Sie können nicht einfach so ihrem eigenen Willen folgen. Sie müssen an das Wohl von allen denken. Und was das angeht, haben sie richtig entschieden. Sie haben genau das getan, was auch ihr Vater getan hätte. Meister Reshams Leben könnte gerettet werden, ja. Aber zu welchem Preis?“, erklärte Kipino.

„Ihr seht alle immer so schwarz! Wer sagt denn, dass es auf keinen Fall gelingen wird? Wir könnten doch auch Erfolg haben“, protestierte Sam weiter – und fuhr ruckartig herum, als eine Stimme draußen vor dem Zelt erklang.

„Das sehe ich ebenso.“

Mit diesem Worten betrat Yugi den provisorischen Unterschlupf. Die beiden Schattentänzer musterten ihn überrascht. Sam fand als erstes aus ihrem Erstaunen heraus.

„Was willst du hier? Deine Worte sind zwar schön zu hören, aber sie helfen uns auch nicht weiter“, seufzte sie und ließ sich auf ihre Schlafstätte fallen.

„Vielleicht ja doch“, entgegnete Yugi. „Immerhin habe ich herausfinden können, wo die geheimen Tunnel liegen, die aus der Stadt führen.“

Augenblicklich setzte sich die Kleine auf. Ihre grauen Augen blitzten neugierig. „Was … ?“, fragte sie verdutzt.

„Ja, wirklich. Ich weiß es“, bestätigte der Besucher. „Wenn ihr möchtest, bringe ich euch dorthin.“

Es brauchte nicht mehr Worte, um die Rothaarige zu überzeugen. Sie sprang wie von der Tarantel gestochen auf und ballte die zierliche Hände zu Fäusten. „Dann nichts wie los!“

Doch da schaltete sich Kipino ein, der bislang schweigend daneben gestanden hatte. „Bei allem Respekt und all der freundlich gemeinten Unterstützung, die uns der junge Mann zukommen lassen will: Aber dir ist hoffentlich bewusst, dass wir das nicht machen können! Wir haben eindeutige Anweisungen bekommen, diesen Plan zu unterlassen! Es steht uns nicht zu, uns über die Befehle von Riell und Risha zu erheben. Loyalität und Gehorsam sind die obersten Prioritäten in unserem Clan. Wenn wir sie verletzten … du weißt, wie sie darauf reagieren! Sie mögen nicht nur unsere Führer, sondern auch unsere Freunde sein. Doch in ihrer Position können und werden sie nicht zögern, uns für unser Verhalten, das ihren Anordnung widerspricht, zu bestrafen!“

„Das sagst du nur, weil du Angst hast!“, entgegnete Sam auf der Stelle. „Dir ist doch ebenso gut bewusst, dass sich beide wahrscheinlich geradezu wünschen, dass wir uns ihren Anweisungen widersetzen! Es geht hier um ihren Vater, Kipino! Und selbst wenn sie uns wirklich eine Strafe auferlegen, so nehme ich diese gerne auf mich, wenn nur Meister Resham befreit werden kann.“ Sie streifte die Kapuze ihres Umhangs über und wandte sich zum Gehen. „Wir sollten keine Zeit verschwenden. Ich werde mit ihm gehen, egal was du sagst. Du kannst mich nicht aufhalten, wenn ich etwas wirklich will. Lediglich in einem Punkt kannst du eine Entscheidung treffen. Entweder du kommst mit oder du bleibst hier.“ Sie machte eine kurze Pause, dann wandte sie sich halb zu dem anderen Schattentänzer um und grinste dabei fies. „Wobei ich bezweifle, dass du ein kleines Mädchen ganz alleine in Caesian Lager gehen lassen wirst, oder? Komm mit, wir gehen!“

Mit diesen Worten packte sie den überraschten Yugi am Arm und zog ihn aus dem Zelt hinaus. Verdattert blieb Kipino stehen und rief immer wieder Sams Namen. Doch wie erwartet machte das Mädchen keine Anstalten, zurück zu kommen. Schließlich seufzte er resignierend – und folgte den beiden über den glühend heißen Vorhof des Palastes.
 

Die kühlen Schatten der Kellergewölbe umgaben sie. Die niedrigen Temperaturen waren regelrecht erfrischend nach der Hitze des Mittags. Sie stiegen eine Treppe bis zu ihrem Ende hinunter, dann wandten sie sich nach rechts. Yugi wusste, wohin sie gehen mussten. Er hatte einem Wachtposten, der am Zugang eingesetzt worden war, die Lüge aufgetischt, sie müssten ein wenig Lampenöl für das Lager der Schattentänzer besorgen. So hatten sie auch gleich erfahren, wo sich der Raum befand, in dem die geheimen Tunnel verborgen waren.

„Nur damit das klar ist“, meldete sich Samira zu Wort. „Wenn du uns irgendwie hinter's Licht führen solltest, lege ich dich um.“

Yugi blickte peinlich berührt drein. „Aber … wieso sollte ich denn so etwas tun? Ich meine, wir sind doch auf derselben Seite! Und ich kann nur zu gut verstehen, dass ihr nicht tatenlos zusehen wollt, wie euer Oberhaupt von Caesian gefangen gehalten wird.“

„Du bist ein Freund vom Pharao. Dir traue ich alles zu – vor allem, da du uns schon hinter seinem Rücken hier her führst. Mit Loyalität ist es bei dir wohl nicht weit her“, kritisierte die Rothaarige.

„Das siehst du falsch“, erwiderte Yugi lächelnd. „Er weiß sehr wohl, was ich tue.“

Ein synchrones „Hä?“ kam aus den Mündern beider Schattentänzer.

„Nun, ich habe ihn zwar nicht um Erlaubnis gefragt, sondern ihm mehr oder weniger gesagt, was ich vorhabe – aber da er mich nicht aufgehalten hat, nehme ich das als ein Zeichen der Zustimmung“, erklärte der junge Mann.

„Wie dem auch sei“, fuhr Sam trotzig fort. „Wenn du nicht spurst, bist du tot.“

Sie beschleunigte ihre Schritte und ging voraus. Kipino war ihr Verhalten sichtlich unangenehm.

„Ich muss mich entschuldigen. Manchmal ist sie etwas … “

„ … schwierig, kann ich mir vorstellen. Aber sie macht sich eben Sorgen“, beschwichtigte Yugi gleich.

Wenn er sich das Mädchen so ansah und dazu noch ihr Verhalten betrachtete, fühlte er sich gar ein wenig an seine erste Begegnung mit Rebecca erinnert. Damals hätte er nicht einmal zu träumen gewagt, dass sie jemals befreundet sein könnten. Er musste schmunzeln.

Es dauerte nicht lange, dann fanden sie die Lagerräume. Im Inneren war es stockdunkel, sie mussten zwei Fackeln aus ihren Halterungen im Flur nehmen, um sehen zu können. Hier stapelten sich zahlreiche Fässer, wohl alle gefüllt mit Lampenöl. Sie sahen sich genaustens um. Yugi fand schließlich, wonach sie gesucht hatten. Die Umrisse eines Torbogens.

„Das muss es sein!“, rief er und eilte in Begleitung der anderen beiden zu der Stelle. Mit vereinten Kräften räumten sie die Fässer beiseite, um die Stelle erreichen zu können. Erst nach einer Weile lag die nackte Wand vor ihnen.

„Sie haben sie also zugemauert“, erkannte Kipino. „Wie wollen wir da durch kommen?“

„Alles was erschaffen wird, kann auch zerstört werden“, philosophierte Sam und sah sich eingehend um. „Aber hier kann ich mein Ka nicht rufen. Zu wenig Platz.“

„Die Kraft von meinem wird nicht reichen, um uns da durch zu bringen“, fügte der andere Schattentänzer hinzu.

„Nun, dann wird diese Aufgabe wohl meine sein“, sagte Yugi zuversichtlich. Er öffnete den Diadiankh und beschwor die Kreatur, die damit in diese Welt übertreten konnte. Der Magier des schwarzen Chaos erschien. Das lange, glänzende Haar fiel ihm über die Schultern, während eine dunkle Krone auf seinem Kopf prangte. Er hielt ein Zepter in Händen. Der Körper war in eine Panzerung gehüllt.

„Wärst du so freundlich und machst uns den Weg frei?“, erkundigte sich Yugi sogleich.

Die Bestie nickte auf der Stelle. „Gewiss“, war die knappe Antwort, dann hob die Kreatur ihren Stab. Der grüne Stein, der in das magentafarbene Metall der Spitze eingelassen war, begann zu glühen. Schließlich griff das gleiche Licht auch auf die Steinmauer über. Dann dauerte es keine paar Sekunden mehr, ehe sich die einzelnen Blöcke zu lösen begannen. Einer nach dem anderen stob aus der Wand hervor, polterte zu Boden. Stück für Stück verschwand das Hindernis, bis nichts mehr davon übrig war.

„Was … was ist das für ein Ding?“, erklang Samiras Stimme.

Sie erntete einen verdutzten Blick von Kipino. „Nun, es scheint mir eine Ka-Bestie zu sein.“

„Das meine ich nicht!“, stöhnte die Kleine genervt. „Ich meine das da!“, fuhr sie fort und deutete auf den Diadiankh.

Nun verstand auf der andere Schattentänzer. „Das meinst du! Ja, richtig. Was ist das? Hast du … hast du damit dieses Wesen gerufen?“

„Ja“, bestätigte Yugi und kratzte sich am Hinterkopf. „Mana hat es uns gegeben. Also mir und den anderen, die nicht aus dieser Zeit kommen, damit wir uns auch zur Wehr setzen können. Da wo ich herkomme, lernt man nämlich nicht so einfach wie hier, mit Waffen umzugehen.“

„Keine Dolche, Schwerter und Bögen?“, meinte Sam und legte den Kopf schief.

„Nein. Zumindest kämpfen wir nicht damit. Bei uns machen wir das nur … na ja, zum Spaß. Aber wir wollen uns dabei nicht verletzen, es ist eher eine Art Sport. Versteht ihr, was ich meine?“, versuchte sich der junge Mann weiter an einer Erklärung.

„Ehrlich gesagt ist diese Vorstellung recht … seltsam“, äußerte sich Kipino nach einigen Augenblicken des Nachdenkens.

„Allerdings“, stimmte die Rothaarige zu.

„Wie dem auch sei“, lenkte Yugi das Thema schließlich wieder ab. „Danke, dass du uns den Weg frei gemacht hast, Chaosmagier! Wärst du so gut und leuchtest uns den Weg durch die Tunnel?“

Eine bestätigende Geste des dunklen Geschöpfes, dann machte es sich auch schon daran, im Schatten des Ganges zu verschwinden. Auch Yugi setzte sich in Bewegung, als ihn Sams Stimme jedoch wieder innehalten ließ.

„Hast du etwa vor uns zu begleiten?“

Der Angesprochene sah sie verwundert an. „Aber sicher doch.“

„Weshalb? Du hast mit den Angelegenheiten unseres Clans doch gar nichts zu tun“, sagte auch Kipino.

„Ich möchte euch trotzdem helfen, Resham zu befreien. Und ein bisschen Hilfe schadet doch nie, oder?“, entgegnete Yugi und lächelte dabei freundlich.

„Wie du meinst“, seufzte Sam. „Aber beschwer dich ja nicht, wenn dir etwas zustoßen sollte.“

Mit diesen Worten stapfte sie an ihm vorbei und folgte dem Magier des schwarzen Chaos in die Dunkelheit der Tunnel.
 

Hier und da mussten sie immer wieder über Geröll hinweg steigen, das sich mit der Zeit aus den Wänden der Gänge gelöst hatte. Sie waren schon eine ganze Weile unterwegs, hatten inzwischen jegliche Orientierung verloren. Wo genau sie sich unter Men-nefer befanden, war ihnen schleierhaft. Doch das war auch nicht wichtig, solange sie nur irgendwann aus den Tunneln heraus fanden.

„Wie lange dauert das denn noch? Wenn das so weiter geht, ist Meister Resham tot, ehe wir auch nur in die Nähe von Caesians Lager kommen!“, sagte Samira inzwischen zum wiederholten Mal.

„Ganz ruhig“, beschwichtigte Kipino. „Wenn wir einfach so durch die Dunkelheit hetzen, geschieht uns am Ende noch etwas und dann können wir ihm ganz bestimmt nicht mehr helfen. Der Chaosmagier spendet uns zwar mit seinem Zepter Licht, aber das reicht nicht aus, um alles zu erhellen.“

„Schick doch mal dein Ka voraus“, schlug die Kleine daraufhin vor. „Firell kann vor uns weg fliegen und dir sicherlich mitteilen, wie weit es noch ist. Er sieht doch gut in der Finsternis.“

„Firell?“, fragte Yugi. „Was ist das denn für ein Wesen?“

Kipino wechselte noch einmal einen Blick mit der kleinen Schattentänzerin, dann seufzte er ergeben. Ein Licht glomm auf, dann erschien ein erstaunlich zierliches Geschöpf an seiner Seite. Flügel flatterten aufgeregt, während sich der Schnabel des Vogels zu einem Krächzen öffnete. Das ganze Aussehen der Bestie erinnerte an das einer Krähe – lediglich das Gefieder war nicht gänzlich schwarz, sondern hatte einen leichten Violettton.

„Flieg bitte voraus, Firell. Sieh, ob du den Ausgang findest. Wenn dem so sein sollte, lass es mich wissen.“

„Wird gemacht“, bestätigte das Federtier mit krächzender Stimme, dann zog es einen Kreis in der Luft und verschwand im Dunkeln.

„Yata-Garasu“, murmelte Yugi, während er der Kreatur hinterher schaute.

„Was hast du gesagt?“, erkundigte sich Samira daraufhin auch prompt.

„Ach nichts“, erwiderte der junge Mann. „Ich kenne die Ka-Bestie lediglich. Bei uns heißt sie allerdings Yata-Garasu.“

„Aber das kann doch gar nicht sein. Ka-Bestien sind einzigartig, du kannst Firell noch nie gesehen haben“, protestierte die Rothaarige.

„In meiner Zeit gibt es die meisten dieser Wesen mehr als einmal. Aber ich glaube, das erkläre ich euch ein anderes mal, es ist sehr kompliziert.“

„Scheint so, als sei die ganze Welt, aus der du und deine Freunde kommen, recht kompliziert“, entgegnete Kipino. „Ka-Bestien, die es mehr als einmal gibt, Waffen, mit denen nicht gekämpft wird … Verzeih diese Bemerkung, aber das alles klingt sehr skurril.“

Yugi musste sich ein schiefes Grinsen verkneifen. Er fand seine Welt skurril? Dann sollte der Schattentänzer mal fragen, was Yugi von all den Dingen hielt, die er an der Seite des Pharao erlebt hatte!

Plötzlich hielt das besagte Clanmitglied jedoch inne. „Firell hat den Ausgang gefunden. Es ist nicht mehr weit“, erklärte er daraufhin.

„Na endlich!“, strahlte Samira und beschleunigte gleich ihre Schritte – was sie auch sofort wieder bleiben ließ, als sie bemerkte, dass es ihr der Chaosmagier nicht gleich tat und sie stattdessen mit einem mahnenden Blick strafte.

„Darf ich fragen, woher du das weißt? Ich meine, kannst du etwa auch mit deiner Bestie kommunizieren, wenn sie gar nicht da ist?“, warf Yugi indes an Kipino gewandt ein.

„Eine mentale Verbindung“, erklärte der. „Bei einigen Trägern und ihren Zwillingsseelen ist die Beziehung stark genug, um sich auch ohne Worte und über einige Distanz zu verständigen. Risha und Riell zählen ebenso zu diesen Personen, wie ich und Meister Resham. Ich schätze, auch bei eurem Pharao und der Hofmagierin wird das der Fall sein. Wahrscheinlich haben sie es nur nie erwähnt, weil eine solche Gedankenunterhaltung für uns vollkommen normal ist. Wie das aber genau ist, ist sehr schwierig zu erklären, wenn es für jemanden zur Gewohnheit geworden ist. Zumindest ich vermag es nicht näher zu beschreiben. Jedenfalls tritt eine solche Bindung erst in Kraft, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht und sich viel mit seinem Monster beschäftigt hat.“

„Tut das denn nicht jeder?“, fragte Yugi.

„Nein“, erwiderte Samira. „Zwar ist die Toleranz gegenüber Ka-Bestien gewachsen, seitdem die Milleniumsgegenstände erschaffen wurden und immer mehr von diesen Wesen den Weg in unsere Welt gefunden haben. Das bedeutet aber noch nicht, dass diese Einstellung schon bei allen Menschen angekommen ist. Du würdest es mir nicht glauben, wenn ich dir erzählen würde, wie viele Leute diesen Geschöpfen noch mit Abneigung, gar mit Hass gegenüber treten.“

Alle drei zuckten mit einem Mal zusammen, als sie plötzlich ein Geräusch hinter sich vernahmen. Es war ähnlich einem Scharren, direkt danach erklang ein lautes Poltern. Dann ein unterdrücktes Fluchen.

„Da ist jemand“, flüsterte Kipino.

Yugi stimmte ihm mit einem Nicken zu. „Hallo? Wer ist da?“, rief er schließlich in die Finsternis hinein, die sich hinter ihnen auftat. Doch er bekam keine Antwort. „Chaosmagier? Sieh bitte nach, was da los ist“, fügte er schließlich leiser hinzu.

Das schwarze Wesen tat, wie ihm gehießen. Es entfernte sich langsam von dem Trio, leuchtete seinen Weg mit dem Stab aus. Immer weiter ging es den Weg zurück, den sie gekommen waren, bis das Licht an seinem Zepter nur noch als kleiner Punkt zu sehen war. Dann zuckte das Glimmen mit einem Mal durch die Luft, sofort gefolgt von einem Aufschrei. Dann vernahm Yugi Schritte, du zu ihnen zurück kamen. Wie erwartet, war es der Chaosmagier, doch er zog noch jemanden am Ohr hinter sich her. Der Gebieter der Bestie staunte nicht schlecht, als er erkannte, um wen es sich dabei handelte. Denn es war niemand anderes als Marik.

„Aber was … ? Chaosmagier, lass ihn los!“, stammelte Yugi, ehe er zu dem jungen Ägypter eilte. „Ist alles in Ordnung? Was tust du überhaupt hier? Wie kommst du hier her?“

„Egal, welche Beweggründe ich habe, muss mir diese Kreatur gleich eine Kopfnuss verpassen?“, beschwerte sich der Neuankömmling zunächst und rieb sich den schmerzenden Hinterkopf. „Ich habe beobachtet, wie du mit diesen beiden in die Kellergewölbe hinunter gestiegen bist und bin euch sicherheitshalber gefolgt. Irgendwie saht ihr verdächtig aus. Ganz so, als hätten dich diese beiden zu irgendetwas gezwungen. Da dachte ich, ich beobachte erst einmal und greife ein, wenn sich mein Verdacht bestätigen sollte.“

Yugi lächelte entschuldigend. „Verzeih bitte, aber es konnte ja niemand ahnen, dass du es bist, der uns hinterher schleicht. Ich kann dir aber versichern, dass alles in Ordnung ist. Ich habe ihnen aus freien Stücken gezeigt, wie sie in diese Tunnel kommen.“

„Eben!“, meldete sich nun auch Samira zu Wort. „Wer sagt denn, dass wir ihn zu irgendetwas zwingen? Hast du irgendwelche Gründe für deine Anschuldigungen?“

„Ja, meinen Instinkt. Aber lassen wir das. Wo in Ras Namen sind wir hier überhaupt?“, erwiderte Marik schnippisch.

„Seto hat doch von den Tunnel erzählt, die aus der Stadt hinaus führen. Sie waren verschlossen, aber diesen hier haben wir wieder geöffnet. Wir wollen das Oberhaupter der Schattentänzer, Resham, befreien“, erklärte Yugi. „Jetzt, wo du schon einmal da bist, könntest du uns eigentlich helfen – nur wenn du möchtest, versteht sich.“

„Ihr habt allen Ernstes vor, in Caesian Lager einzudringen?“, wiederholte der junge Ägypter. „Verzeih die Frage, aber seid ihr euch dessen wirklich sicher? Ihr habt doch gehört, was sowohl Atemu, als auch die Kinder von diesem Gefangenen dazu sagten. Soweit ich das verstanden habe, gleicht dieses Unterfangen einem Himmelfahrtskommando!“

„Das habe ich auch gesagt, aber hier hört ja sowie so keiner auf mich“, seufzte Kipino, woraufhin er sofort einen bösen Blick von Samira erntete.

„Ihr habt ja alle beide bloß Schiss!“, beschwerte sie sich. „Wenn ihr Angst habt, dann kehrt um und verkriecht euch im Palast. Ich gehe jedenfalls weiter.“

Gesagt, getan. Mit diesen Worten machte die Rothaarige auf dem Absatz kehrt und tauchte in die vor ihnen liegende Finsternis ein. Der andere Schattentänzer sah einen Moment verdutzt drein, dann hetzte er ihr hinterher. „Sam! So warte doch!“

Marik und Yugi wechselten einen Blick.

„Rotzlöffel“, meinte der junge Ägypter schließlich, dann setzten auch sie sich in Bewegung.
 

Unruhig flackerte Caesians Lager durch den Hitzeschleier, der über der Wüste lag. Die Gruppe, die inzwischen zu einem Quartett heran gewachsen war, beobachtete die Zeltstadt von einer Düne aus.

„So, da wären wir. Und nun?“, sprach Kipino als erster die Frage aus, die wohl alle interessierte.

„Soll das heißen, ihr habt euch noch nicht mal einen Plan überlegt?“, erkundigte sich Marik sichtlich verdutzt.

„Nicht so recht“, gab Yugi Zähne knirschend zu.

„Was brauchen wir dafür auch einen Plan? Kipino und ich marschieren da rein und befreien Meister Resham“, begann Samira zu erklären.

„Und was ist mit den beiden?“, meinte der andere Schattentänzer.

„Der mit der komischen Frisur und dem Namen, den ich mir nicht merken kann, begleitet uns. Ich gebe es nur ungern zu, aber ich bin nicht stark genug, um alleine mit dir den Meister zu stützen, sollte das nötig sein. Und wenn der andere schon mal hier ist … “, ein böses Grinsen stahl sich auf die Lippen des Mädchens, „ … kann er ja unter Beweis stellen, dass er nicht feige ist. Sollten wir irgendwie in Schwierigkeiten geraten, könnte er ja die Soldaten ablenken, damit wir fliehen können.“

Mariks Miene verfinsterte sich schlagartig. „Ach ja? Ich soll also den Köder spielen, falls bei deinem genialen Plan irgendetwas schief läuft?“

„So sieht's aus“, entgegnete die Kleine mit zuckersüßem Lächeln. „Du hast doch auch so ein Ding am Arm, wie der Stachelkopf! Also dürfte das kein großes Problem sein, oder?“

Der junge Ägypter biss sich auf die Unterlippe. Ja, durch den Diadiankh konnte er eine Ka-Bestie beschwören, das war schon richtig. Und die feindlichen Soldaten wären für Anubis wohl auch das geringste Problem. Aber der rothaarige Frechdachs vergaß da etwas …

„Gegen die Kreatur von Caesian und die Relikte, die er hat, kommen auch unsere Monster mit vereinten Kräften nicht an“, schaltete sich Yugi ein und sprach damit die Bedenken seines Freundes aus. „Wenn wir Marik als Reserve hier lassen, dann kann er uns höchstens ein paar Minuten verschaffen, ehe wir verschwinden müssen. Denn sobald man Caesian auf den Plan ruft, können wir einpacken. Wir müssen weg sein, ehe er auftaucht. Und wenn wir entdeckt werden, können wir auch nicht den Tunnel benutzen, denn dann würden wir den Feind direkt nach Men-nefer hinein führen. Das heißt, wir sollten unser Möglichstes tun, uns nicht erwischen zu lassen.“

„So sieht natürlich der optimale Plan aus. Aber immer nur davon zu reden, bringt uns auch nicht weiter. Ich würde sagen, wir packen es an!“, entgegnete Samira.

Das Trio, das den Stoßtrupp bildete, musterte noch einmal eingehend die nähere Umgebung, dann verließen sie den Schutz der Düne. Marik blieb nichts anderes übrig, als ihnen noch ein „Viel Erfolg!“ zu zu murmeln, dann hasteten sie auch schon in Richtung des Gebüschs davon, welches das Nilufer säumte. Kaum hatten sie die ersten Palmen erreicht, suchten sie Deckung im dichten Grün. Langsam, Meter für Meter, tasteten sich die drei vor. Dabei waren sie darauf bedacht, so wenige Geräusche wie möglich von sich zu geben. Immer wieder hielten sie inne, um sich zu vergewissern, dass keine Soldaten in unmittelbarer Nähe waren. Einmal duckten sie sich in letzter Sekunde, als ein Reiter direkt an dem Dickicht vorbei preschte. Vorsichtig schlichen sie weiter durch das Getümmel aus Zweigen und Blättern, näher und näher an die Zelte heran, bis es schließlich nur noch wenige Fuß bis zu den ersten Reihen der provisorischen Behausungen waren.

„Jetzt müssen wir schnell sein“, murmelte Yugi.

„Das wird uns nichts nützen, wenn die da drüben nicht verschwinden“, erwiderte Samira und deutete auf fünf Soldaten, die sich nicht weit entfernt im Schatten niedergelassen hatten. Zwei davon würden sie ohne Zweifel bemerken, wenn sie ihr Versteck verließen.

„Warte, das haben wir gleich“, flüsterte Kipino, dann erschien plötzlich Firell neben ihm. „Wenn du flink bist, halten sie dich für eine ganz normale Krähe. Ärgere sie ein bisschen und lenke sie ab. Nicht lange, wir brauchen nur Zeit, damit wir unbemerkt zwischen den Zelten verschwinden können. Dann positionierst du dich auf einem Baum und behältst das Lager im Auge. Wenn sich uns irgendjemand nähert, gibst du Bescheid, in Ordnung? Ebenso, wenn du vor uns herausfinden solltest, in welchem Zelt Resham gefangen gehalten wird.“

Die Ka-Bestie nickte zur Bestätigung, dann erhob sie sich in die Luft. Das Trio im Dickicht beobachtete, wie sie auf dem ewigen Wind der Wüste dahin glitt, direkt auf die Soldaten zu, die laut lachten und scherzten. Dann stach sie plötzlich herab und krallte sich im Haar eines Mannes fest, während sie aufgeregt mit den Schwingen schlug. Ihr Opfer war genau einer von jenen beiden, die in die Richtung des Rettungskommandos geblickt hatten. Nun waren der Kerl und sein Nebenmann damit beschäftigt, das vermeintlich gewöhnliche Federvieh zu verscheuchen, wobei sie ausgiebig fluchten.

„Das ist unsere Chance!“, zischte Samira, dann verließ sich auch schon ihr Versteck und hetzte den Zeltreihen entgegen. Die anderen beiden taten es ihr gleich.

Tatsächlich gelang das Unterfangen. Kaum waren sie in den Schutz der Planen eingetaucht, ließ Firell von dem feindlichen Krieger ab und erhob sich mit einem Krächzen in die Luft. Die Soldaten schimpften ihm noch eine ganze Weile hinterher.

„Das wäre geschafft“, murmelte Yugi. „Lasst uns nach Resham suchen!“

Zu dritt schlichen sie durch das Lager, spähten immer wieder durch Löcher und Ritzen in das Innere der Zelte hinein, hoben hier und da auch vorsichtig den Stoff an, um besser sehen zu können. Dass sie niemand wahrnahm, verdankten sie vor allem der Hofmagierin Mana. Ihr Zauber wirkte offenbar noch immer, denn ein großer Teil der Soldaten sah alles andere als gesund aus. Viele schleppten sich mehr herum, als dass sie liefen. Immer wieder hetzten einige zum Nil hinunter, ehe seltsame Geräusche folgten. Sie übergaben sich wohl. Der andere Teil war noch schlimmer dran. Unzählige Männer hatten sich im wenigen Schatten der Siedlung niedergelassen und lagen einfach nur da, wirkten wie tot. Von Caesian war weit und breit nichts zu sehen. Was nicht heißen musste, dass er nicht hier war. Vermutlich hielt er sich einfach nur in seinem Zelt auf.

Sie glaubten bereits, sie würden Resham nie finden, die hielt Yugi an einer der provisorischen Behausungen inne. Ein eigenartiger, beinahe abstoßender Geruch kroch unter dem Stoff hervor. Wo kam dieser nur her? Was hatte er zu bedeuten? Auf Zehenspitzen näherte er sich dem Zelt und schob behutsam ein Loch in der Plane auseinander. Er erstarrte.

„Sam!“, zischte er. „Ich glaube, ich habe euer Oberhaupt gefunden!“
 

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Und wieder ein Update, diesmal zwischen Tür und Angel, denn ich verabschiede mich erst einmal bis nächste Woche.

Ich hoffe, das Kapitel gefällt. Vor allem da Yugi mal ein wenig mehr in den Blickpunkt rückt. ;) Ansonsten sei noch so viel gesagt: Ich werde die fehlenden Steckbriefe noch ergänzen, wenn ich wieder zurück bin. Alle bisher online gestellten bleiben jedoch, wie sie sind. Wenn ich bestimmte Sachen von vorne herein in den Stecki schreiben würde, wär's ja für eventuell noch kommende Leser langweilig, wenn einiges schon aufgedeckt wäre. ;)
 

Grüßle, Sechmet



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-04-11T09:04:29+00:00 11.04.2012 11:04
Moin moin, Sechmet! Hier bin ich mit einem super langen Kommentar für dich! Schließlich hast du trotz deiner Hausarbeit geschafft ein Kapitel hochzuladen und das muss belohnt werden! Ich hoffe, dass du einen schönen Urlaub hattest! Kommen wir aber jetzt zur Sache.

Diesmal spielt Yugi endlich mal eine wichtige Rolle, was ich aber sowieso schon an der Überschrift sah. Aber fangen wir erst mal von Anfang an. Endlich lese ich ein Gespräch nur zwischen Atemu und Yugi. Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, aber ich glaube, dass es bisher noch kein richtiges Gespräch gab, wo sich die beiden in Ruhe unterhalten konnten. Naja, in Ruhe kann man ja nicht so sagen. Schließlich ist das ein sehr ernstes Thema. Atemu hat Recht, dass er machtlos war Resham zu befreien, denn das Volk braucht ja noch seine letzte Hoffnung. Anubis soll ihn auch nicht umsonst wieder ins Leben gebracht haben. Aber zum Glück gibt es ja Yugi. Das Schicksal hat es, glaube ich, gewollt, dass Yugi und seine Freunde dem Pharao helfen um die Welt „schon wieder“ zu retten. Apropo helfen, wie kommt es eigentlich, dass sie einfach in die Vergangenheit reisen konnten. Ich hoffe, dass das später aufgeklärt wird. Jedenfalls soll ich wieder zurück zum Kapitel kommen. Wie ich jetzt erfahren habe, versucht Yugi jetzt mit den beiden Schattentänzer Samira und Kipino Resham zu befreien. Ich wette aber, dass Atemu sich riesige Sorgen machen wird, aber er weiß auch, dass er Yugi nicht aufhalten kann. Da Sam Resham sowieso befreien wollte, konnte Yugi sie ja locker dazu bringen ihm zu helfen. Es war auch lustig zu lesen, wie Sam Kipino dazu bringt ihnen zu folgen.

Kommen wir jetzt zu der Unterhaltung zwischen denen, wo sie gerade durch den Tunnel gingen. Es war sehr interessant zu lesen, wie Sam Yugi misstraut und bei Yugi muss man sich eigentlich nicht Sorgen, dass er jemand verrät. Ich hoffe, dass sie das später erkennt.
Dadurch, dass die beiden Schattentänzer auch eine größere Rolle spielten, mag ich die beiden umso mehr. Wenn ich darüber nachdenke, mag ich eigentlich alle deine Charaktere, naja, bis auf Caesian. Vielleicht kannst du es schaffen, dass ich ihn später mag, aber dafür musst du dir große Mühe geben.
Sam erinnert mich wirklich an Rebecca, denn beide können sehr schwierig sein.

Endlich beschreibst du Yugis Ka-Bestie genauer, also man kann dessen Charakter in diesem Kapitel besser erkennen als im Kampf gegen Caesian. Ich mag es sehr zu wissen, dass die Ka-Bestien einen eigenen Charakter besitzen als ihre Meister. Ich bin mir deswegen auch sicher, dass du später die anderen Ka-Bestien besser beschreibst.

Auch finde ich sehr interessant wie du das mit dem 21. Jahrhundert wieder mithineinbringst. Dadurch, dass beide es nicht kennen, können sie sich auch nicht vorstellen wie das so ist, ohne Kämpfe mit Waffen. Oder es ist auch schwer vorzustellen, dass Ka-Bestien, die im alten Ägypten einzigartig sind und in unsere Zeit gibt es von ihnen eine Menge. Da kommen wir auch zu den Schattentänzern wieder. Endlich erfahre ich auch ihre Ka-Bestien. Naja, zumindest das von Kipino. Du verdeutlichst auch die Verbindung zwischen ihnen sehr genau und erklärst es super gut.

In diesem Kapitel verdeutlichst du auch die Hilfsbereitschaft von Yugi, da er ihnen hilft, obwohl er eigentlich nicht viel damit zu tun hat. Das Beste aber ist immer noch mit Marik. Das war wirklich geil, als der Chaosmagier ihm eine Kopfnuss gab und dann noch am Ohr zog. Auch die Beleidigung zu Sam, also wo er „Rotzlöffel“ sagt, war genial. Dann muss er noch der Köder spielen, damit die anderen drei Resham befreien können. Der Arme.

Jetzt aber zu das, was mir nicht gefällt, aber das weißt du scheinbar schon. Das Ende gefällt mir natürlich nicht. Ich weiß nicht, ob Yugi Reshams Leiche oder einen sehr schwerverletzten Resham gefunden hat. Aber ich hoffe, dass es die zweite ist. Da du aber die Autorin bist, kann ich es leider nicht bestimmen.

Jedenfalls freue ich mich schon auf die Steckbriefe. Ich hoffe auch, dass Ryou bald wieder öfter vorkommt. Wir haben ja schon Tea und Joey, und jetzt haben wir auch Yugi und Marik. Fehlt eigentlich nur noch Ryou.
Sag mal, wenn du wieder Zeit hast, kannst du mir die Fragen von meinem ersten Kapitel beantworten, aber nur wenn du willst. Ich glaube, beim letzten Mal hattest du einfach keine Zeit dafür.
Schreib bitte schnell weiter, wenn du Zeit hast!
Bis bald!

Grüße
3sakuraharuno3


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