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Die Seele der Zeit

Yu-Gi-Oh! Part 6
von

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Nachspiel

Nachspiel
 

Die Nacht war noch nicht vorbei, als Atemu geweckt wurde. Er hatte gemeinsam mit seinen Freunden unter freiem Himmel übernachtet, da keine Zeit war, um Zelte oder dergleichen aufzuschlagen.

Doch das alleine war nicht der Grund, weswegen er sich wie erschlagen fühlte. Er hatte nach dem, was passiert war, kaum ein Auge zugetan. Seine schlimmsten Befürchtungen waren eingetreten. Hinzu kam der noch immer in seinem Herzen pulsierende Schmerz über Kipinos Verlust, den er über die Zeit zu schätzen gelernt hatte.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Yugi und die Anderen näher kamen und sich zu ihm setzten. Auch Mana war bei ihnen. Tea reichte dem Pharao eine Tasse Tee, die er dankend annahm. Für’s erste würde die Flüssigkeit genügen müssen. Er verspürte keinerlei Appetit.

„Wie geht es dir?“, sprach ihn sein Partner schließlich an.

Atemu reagierte mit einem müden Lächeln. „Ich … weiß nicht“, antwortete er schließlich. Zu vieles ging in seinem Inneren vor sich. „Es ist einiges passiert.“

Yugi nickte. „Ja, allerdings. Ich will dich nicht drängen. Aber wenn du darüber sprechen möchtest, weißt du, dass wir alle ein offenes Ohr haben.“

„Genau“, pflichtete ihm Joey bei. „Aber lass dir eines gesagt sein: Wehe du machst dir Gedanken über den Bockmist, den diese blöde Kuh von sich gegeben hat. Wir alle wissen, dass sie Unrecht hat. Du hättest Kipino niemals etwas angetan, ebenso wenig wie den anderen Schattentänzern und du nutzt sie ganz bestimmt auch nicht aus. Nur um das mal klarzustellen.“

„Richtig“, sagte Mana. „Risha ist diejenige, die einen Fehler gemacht hat. Nicht du. Du hast seit dieser Krieg ausgebrochen ist alles in deiner Macht stehende – und noch viel mehr – getan, um Ägypten zu retten. Dich trifft keinerlei Schuld an dem, was geschehen ist. Es hätte jeden von uns erwischen können.“

„Bleibt nur zu hoffen, dass der Rest von unseren Clan-Kumpels das genauso sieht“, warf Tristan ein.

„Riell ist anders als sie. Ich denke nicht, dass er Atemu irgendwelche Vorhaltungen machen wird“, meinte Tea.

„Risha ist im Laufe der Nacht nicht zurückgekommen, oder?“, fragte Ryou schließlich an Duke gewandt, der gemeinsam mit Tristan einige Stunden zuvor Wache geschoben hatte. Der schüttelte den Kopf.

„Vielleicht sollten wir nach ihr suchen lassen“, äußerte Marik plötzlich.

„Bist du bekloppt? Die Giftspritze kann uns gestohlen bleiben!“, echauffierte sich Joey sofort.

„Nicht, um sie zu überzeugen, sich uns wieder anzuschließen“, führte der Ägypter weiter aus. „Ich mache mir eher Gedanken darum, dass sie Caesian in die Hände fallen könnte – absichtlich oder unabsichtlich sei dahingestellt.“

„Unterstellst du ihr gerade allen Ernstes, dass sie überlaufen könnte?“, hakte Ryou nach.

„Wer weiß“, meinte Marik und zuckte mit den Schultern. „Sie hat zwar mit Atemu zusammengearbeitet, zugleich aber stets betont, dass sie ihn ja nach dem Ende des Krieges immer noch umbringen könnte. Bei Caesian könnte es sich doch ähnlich verhalten, oder nicht?“

„Ich glaube, du übertreibst – gewaltig“, erwiderte der Weißhaarige. „Hört mal, ich weiß ja, dass das was sie vom Stapel gelassen hat nicht in Ordnung war und ich will sie dafür auch gar nicht in Schutz nehmen. Aber ich denke nicht, dass auch nur die Hälfte von dem, was sie gesagt hat, wirklich so gemeint war. Ein Freund ist gestorben und das nach allem, was wir in diesem Krieg schon mitgemacht haben. Caesian konnte sie nicht anklagen, der ist ja nicht da, also hat sie den Druck an jemand anderem abgelassen – was nicht okay ist, aber irgendwo … menschlich, denke ich.“

Tristan blinzelte verdutzt. „Man, Alter, du hast dir wirklich viel zu lange einen Körper mit diesem irren Grabräuber geteilt. Dass du für sowas Verständnis aufbringen kannst …“

„Ich kann mich lediglich gut in andere reinversetzen. Das ist alles. Warum warten wir jetzt nicht erst einmal ab?“, meinte Ryou und sah dann lächelnd zu Atemu. „Vielleicht taucht sie ja bald wieder auf, weil sie eingesehen hat, dass ihre Reaktion nicht fair war. Hey, eventuell entschuldigt sie sich ja sogar!“

„Du glaubst auch noch an den Weihnachtsmann, was?“, entgegnete Joey säuerlich.

„Mal was anderes!“, warf Tea ein, um eventuelle Streitigkeiten im Keim zu ersticken. „Mana? Was … war das eigentlich … mit Cheron? Ich meine, er sah so anders aus …“

Die Hofmagierin nickte. „Rishas Hass hat endgültig auf ihren Ka übergegriffen. Dadurch hat er sich noch weiter verändert, als es nach Reshams Tod bereits der Fall war.“

„Wie bei Bakura damals“, mutmaßte Yugi.

„Richtig. Deswegen zweifle ich auch daran, dass deine Vermutung zutreffen könnte, Ryou. Denn wenn es wirklich nur ein momentanes Gefühl gewesen wäre, das von Risha Besitz ergriffen hat, dann hätte es sich nicht sofort in ihrem Monster niedergeschlagen.“

Es folgte Schweigen.

„Da fällt mir ein … was wird jetzt eigentlich aus Kipinos Leichnam? Bestatten wir ihn, bevor wir weiterziehen?“, fragte Duke in die Runde.

„Sicher nicht. Den Schattentänzern stehen hier nicht die Mittel zur Verfügung, um ihn auf ein Leben im Jenseits vorzubereiten“, erwiderte Marik.

„Was genau meinst du damit?“, hakte Tristan mit hochgezogener Augenbraue nach.

„Das Grab ist in dieser Zeit nicht einfach ein Ort, an dem man den Verstorbenen ablegt. Die Toten werden mumifiziert, um ihren Körper für das jenseitige Leben zu erhalten. Aus dem gleichen Grund gibt man ihnen Beigaben mit in das Grab – um sie für die Reise und ihre dortige Existenz hinreichend auszustatten. Auch die Wandmalereien tragen dazu bei. Sie halten nicht nur die Existenz des Toten fest, wie es einem oft in Museen oder so vermittelt wird. Manchmal sind beispielsweise die Totenbücher an den Wänden abgebildet, die den Verstorbenen sicher durch die Unterwelt leiten sollen. Ich denke, ich muss nicht extra ausführen, welcher Aufwand mit all dem einhergeht. Alleine die Mumifizierung dauert ungefähr siebzig Tage, von der Anlage des Grabes ganz zu schweigen. Aber all das ist zwingend notwendig, damit der Tote überhaupt ein verklärter Ahnengeist werden und in die jenseitige Sphäre übergehen kann“, erläuterte der Ägypter. „Stimmt doch so, oder?“, fragte er anschließend an Mana gewandt. Die nickte.

„Okay, verstehe. Aber … was genau werden sie dann mit ihm machen, bis sie dazu kommen?“, meinte Tristan weiter, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er die Antwort wirklich wissen wollte.

„Das liegt doch auf der Hand. Sie werden ihn höchstwahrscheinlich mitnehmen, ebenso, wie sie es mit Reshams sterblichen Überresten tun – und die erste Gelegenheit nutzen, die sich ihnen bietet, um sie zu mumifizieren, ehe ihre Körper noch weiter verfallen“, erwiderte Marik mit einem Schulterzucken.

„Moment mal! Reshams Überreste? Des Vaters von Riell? Aber … der ist doch schon eine ganze Weile nicht mehr“, warf Duke ein. „Und sie schleppen ihn allen Ernstes mit sich rum? Seitdem?“

„Seit sie seinen Körper wiedergefunden haben, ja. Glaubst du wirklich, sie hätten ihn einfach in der Himmelspforte liegen lassen? Das würde bedeuten, dass seine Seele niemals Ruhe finden würde“, erklärte der Ägypter. „Auf uns mag das seltsam wirken. Aber zeigt bitte ein bisschen Respekt.“

„Ja, klar, schon verstanden. War nicht so gemeint, aber es ist wirklich sehr … seltsam“, versuchte Duke sich zu erklären.

„Aber Reshams Leichnam wurde doch von Caesian … nun, verunstaltet. Wenn man den Körper erhält, damit er so, wie er im diesseitigen Leben war, weiter existieren kann, was genau bedeutet das dann für seine Totenruhe?“, erkundigte sich Tea.

„Nichts Gutes“, entgegnete Mana. „Ganz im Gegenteil. Es kann sein, dass seine Seele verloren ist.“ Sie seufzte, ehe sie aufstand. „Ich werde mal sehen, ob Seto inzwischen auf ist – wenn er denn geschlafen hat.“

Damit wandte sie sich um verschwand zwischen den anderen umhersitzenden Gruppen.

Nach einer Weile des Schweigens ergriff Tea plötzlich noch einmal das Wort. „Atemu? Darf ich dich mal etwas fragen?“

„Aber sicher“, entgegnete der Pharao. „Worum geht es?“

„Nun, weißt du … nachdem das gestern alles passiert ist, also das mit Kipino … da kam mir die Frage in den Sinn, was uns eigentlich genau nach dem Tod erwartet. Und irgendwie dachte ich, dass du es vielleicht wissen könntest. Immerhin hast du die Schwelle ja schon einmal überschritten … nicht?“

Atemu lächelte sie aufmunternd an. „Die Frage muss dir nicht unangenehm sein. Um ehrlich zu sein, hatte ich mich schon gewundert, dass sie mir noch niemand gestellt hat. Allerdings … weiß ich nicht so recht, was ich dir darauf antworten soll, Tea. Es ist nicht so, als könne ich mich an irgendwelche konkreten … Dinge, die mir passiert sind oder dergleichen erinnern.“ Er überlegte einen Moment. „Ich weiß noch, dass da Licht war. Alles war so hell, zugleich war es aber nicht unangenehm. Ich glaube, dass ich das Flüstern des Windes und das Rauschen eines Flusses gehört habe. Es war ganz warm. Nicht so, dass man schwitzen würde, einfach nur … angenehm. Mich erfüllte so ein Gefühl von vollkommener Ruhe und Gewissheit. Und dann war da jemand … ich weiß nicht wer. Aber ich weiß, dass eine Person war, die sich sehr freute, mich zu sehen. Und ich brachte ihr ebensolche Freude entgegen.“

Tea ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. „Hat … es denn wehgetan, als du gestorben bist?“, flüsterte sie schließlich.

Atemu lächelte erneut. „Nein. Im Gegenteil. Ich glaube, ich habe mich noch nie so leicht und gut gefühlt, wie dort. Das einzige, was schmerzte, war von meinen Freunden im Diesseits Abschied nehmen zu müssen.“

Die Brünette wusste nicht, weshalb, doch sie musste ebenfalls lächeln. Dann stockte sie plötzlich. „Ich glaube, da möchte jemand mit dir sprechen.“

Atemu folgte ihrem Blick – und sah Riell, der auf sie zukam, ehe er in einiger Entfernung stehenblieb. Es bestand kein Zweifel, der Schattentänzer wollte mit ihm unter vier Augen reden.

„Entschuldigt mich“, sagte er, dann erhob er sich und ging dem Anführer des Clans entgegen.

Der begrüßte ihn unerwartet freundlich. „Guten Morgen. Ich hoffe, Ihr konntet zumindest einigermaßen ruhen?“

„Wie man es nimmt. Darf ich fragen, was Ihr möchtet?“

„Verzeiht bitte, dass ich Euch unterbrochen habe. Zunächst … zunächst wollte ich noch einmal deutlich machen, dass ich die Ansichten meiner Schwester nicht im Geringsten teile. Euch trifft keine Schuld, was Kipinos Tod anbelangt, da bin ich sicher. Wir befinden uns in einem Krieg und so sehr es auch schmerzen mag, das zu sagen, aber ein solcher fordert stets seinen Tribut. Es hätte jeden von uns treffen können – dass es ihn getroffen hat, ist Schicksal.“ Riell unterbrach sich kurz, ehe er fortfuhr: „Ich stehe nach wie vor voll und ganz hinter Euch, Herr der beiden Länder, und ich hoffe inständig, dass dieser Zwischenfall dem Frieden zwischen der ägyptischen Krone und den Schattentänzern nicht im Wege stehen wird.“

Ein kleines Lächeln stahl sich auf Atemus Züge. „Nein. Nicht im Geringsten, mein Freund. Ich danke Euch, ich weiß Eure Worte sehr zu schätzen. Und dennoch …“ Er sah sich kurz um. „Und dennoch muss ich Euch diese Frage stellen. Ich weiß jetzt – und habe auch vorher schon geglaubt zu wissen – wie Ihr reagieren werdet. Doch wie sieht es mit dem Clan aus?“

Riell seufzte schwer. „Das ist, was ich Euch als nächstes mitteilen wollte. Scheinbar sind in der Nacht zahlreiche Schattentänzer verschwunden.“

Der Pharao runzelte die Stirn. „Glaubt Ihr, sie sind Risha gefolgt?“

Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Nein. Fast alle von ihnen haben ihre Amulette zurückgelassen – ein Zeichen dafür, dass sie die Schattentänzer damit hinter sich gelassen haben. Deshalb glaube ich nicht, dass das der Fall ist. Es sieht eher danach aus, als seien sie desertiert.“

„Von wie vielen sprechen wir?“

Der Schattentänzer biss sich auf die Unterlippe. „Dreiviertel des Clans.“

Atemus Augen weiteten sich. „Dreiviertel?“

Riell nickte betroffen. „So ist es.“ Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare während er den Blick ziellos umherwandern ließ. „Darf ich ehrlich sprechen, Pharao?“

„Gewiss.“

„Seid Ihr noch immer sicher, dass wir diesen Krieg irgendwie gewinnen können?“

Der amtierende Regent sah ihn überrascht an. „Seit wann hegt Ihr diese Zweifel?“

Der Andere ließ ein freudloses Lachen hören. „Erst seit gestern. Aber dafür umso stärker. Zuerst stirbt mein Vater und nun Kipino. Meine Schwester ist fort. Der Clan zerstreut sich in alle Winde. Caesian treibt uns vor sich her, wie Vieh. Und gegen all das können wir, so scheint es, rein gar nichts tun.“

„Das ist nicht wahr“, erwiderte Atemu und legte seinem Gegenüber eine Hand auf die Schulter. „Ihr dürft so nicht denken, Riell. Denn wenn Ihr das tut, dann ist es tatsächlich aussichtlos. Ihr habt Recht, es ist nicht leicht, in all dieser Dunkelheit das Licht zu sehen. Und dennoch ist es da – denn wäre es das nicht, gäbe es auch keinen Schatten. Eure Worte sind wahr, doch sie dürfen nicht aus Eurem Munde kommen. In unserer Position können wir es uns nicht leisten, derartige Bedenken laut auszusprechen. Es sei denn, wir entscheiden uns dafür, aufzugeben. Doch in diesem Fall hätten wir unsere Bestimmung verfehlt. Und wir würden das Opfer all derer mit Füßen treten, die in diesem Krieg ihr Leben gelassen haben, damit Ägypten in Frieden weiterexistieren kann – auch das Eures Vaters und Kipinos.“

Riell wirkte erst nachdenklich, dann lächelte er plötzlich. „Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich Euch bewundere.“

„Wofür?“

„Für Eure Zuversicht, die selbst in den dunkelsten Augenblicken so hell erstrahlt wie die Sonne selbst.“

Atemu lächelte zurück, schüttelte jedoch zugleich den Kopf. „Auf Euch mag es so wirken, doch denkt nicht, ich sei in irgendeiner Weise weniger von Sorgen geplagt als Ihr. Ich hatte und habe die gleichen Zweifel wie Ihr. Ich habe wegen Ihnen beinahe die ganze Nacht lang kein Auge geschlossen. Aber wenn wir zulassen, dass sie uns übermannen, dann geben wir auf. Und diesen Triumph will ich Caesian nicht gönnen“, sagte er und warf einen Blick hinter sich, dorthin, wo seine Freunde beisammen saßen. „Aber das ist nicht alles. Ich habe es vor allem ihnen zu verdanken, dass ich dann noch atmen kann, wenn ich glaube, ich müsse ersticken. Euer Dank gilt also auch ihnen.“

„Wenn das, was ihr sagt, wahr ist, dann ist dem so, in der Tat. Ich danke Euch für diese Worte. Ihr habt vollkommen Recht. Die Zeit, um aufzugeben, ist noch fern.“

„Sehr gut“, meinte Atemu und nickte dem Anderen bekräftigend zu. Dann wurde seine Miene wieder nachdenklicher. „Sagt, wie geht es Samira? Oder ist sie etwa auch …?“

Riell schüttelte den Kopf. „Nein. Wobei das vielleicht auch daran liegen mag, dass unsere Heilerin ihr einen Schlaftrank verabreicht hat, nachdem sie einfach nicht zur Ruhe kommen konnte. Sie schläft noch immer.“

„Verstehe“, sagte der Pharao und ließ den Blick zum Horizont schweifen. „Wir sollten bald aufbrechen, nicht?“

„Ehrlich gesagt, ist da noch etwas, über das ich mit Euch sprechen wollte“, warf der Schattentänzer ein. „Es geht um die Seele der Zeit. Sam hat berichtet, dass Ihr wüsstet, wie man ihre Kräfte nutzt, um die Relikte zu finden. Ich denke nicht, dass wir warten, sondern direkt nach dem nächsten Artefakt suchen sollten.“

Atemu nickte. „Ihr habt Recht. Lasst uns die Anderen zusammenrufen.“

„Gut“, stimmte Riell zu und wollte sich bereits abwenden, als der Herrscher der beiden Länder ihn noch einmal zurückrief.

„Noch etwas“, sagte er. „Wir kämpfen in diesem Krieg nun schon lange Seite an Seite und ich habe Euch wahrlich zu schätzen gelernt. Ihr seid mir ein Freund geworden, Riell. Daher möchte ich vorschlagen, dass wir auf diese unnötigen Höflichkeitsfloskeln verzichten und uns einfach duzen – sofern Ihr nichts dagegen einzuwenden habt.“

Der Schattentänzer wirkte wie vom Donner gerührt, lächelte aber schließlich. „Sehr gerne.“

Atemu erwiderte die Mimik. „Das freut mich.“ Damit wandte er sich zum Gehen – ohne zu wissen, dass er Riell soeben an ein Gespräch mit Kipino erinnert hatte.
 

Kurze Zeit später hatten sich alle um die Seele der Zeit versammelt. Das Schriftstück lag nun ausgebreitet vor ihnen.

„Also, wie genau funktioniert das jetzt?“, fragte Joey den Pharao. „Sam meinte irgendwas von wegen du hättest deine Hand darauf gelegt und dann sei ein Vers erschienen.“

„Ganz so einfach war es nicht“, entgegnete Atemu. „Es hat einen Moment gedauert, bis ich überhaupt etwas lesen konnte.“

„Aber was genau habt Ihr getan, damit es dazu kommt, mein König?“, hakte Seto nach.

„Ich habe versucht, mich einzig und allein auf meinen größten Wunsch zu konzentrieren – im betreffenden Augenblick war das, das Ankh des Horus zu finden. Ich habe mich bemüht, alle anderen Gedanken auszublenden. Besser kann ich es nicht beschreiben.“

„Welche Relikte fehlen denn eigentlich noch?“, äußerte Duke in die Runde.

„Die Sonnenscheibe des Ra und der Speer der Sachmet“, sagte Ryou. „Bleibt die Frage, um welches wir uns zuerst kümmern wollen.“

„Das, welches in Caesians Händen größeren Schaden anrichten könnte … aber welches könnte das sein?“, gab Mana zu bedenken.

„Ich denke, das dürfte keinen Unterschied machen. Fangen wir einfach mit Ras Artefakt an, ehe wir hier noch lange diskutieren“, schlug Yugi vor.

Atemu nickte zustimmend. „In Ordnung“, entschied er und kniete sich vor der Seele der Zeit nieder.

Er legte, wie schon beim letzten Mal, eine Hand auf das Schriftstück und schloss die Augen. Dann versuchte er, alles um sich herum auszublenden – die Umstehenden, die Betriebsamkeit des allmählich erwachenden Lagers, selbst das Säuseln des Windes. Nichts von alle dem durfte seine Konzentration stören. Er stellte bald fest, dass sich dies am heutigen Tag schwieriger gestaltete, als in der unterirdischen Bibliothek in der Wüste. Dennoch bemühte er sich. Schließlich fokussierte er seine Gedanken einzig und alleine auf die Sonnenscheibe des Ra.

Bitte, ihr Kräfte, die selbst über denen der Götter stehen … gewährt mir auch diesmal eure Gunst und lasst nicht zu, dass Caesian dieses Relikt für seine finsteren Machenschaften missbrauchen kann. Es steht zu viel auf dem Spiel!

Damit öffnete er die Augen – und sah nichts vor sich. Keinen Vers, auch sonst keine Form von Text, die er in irgendeiner Weise hätte entziffern oder nachvollziehen können. Verwundert lehnte er sich zurück.

„Was ist? Was siehst du?“, fragte Yugi ihn gleich.

„Ich … da … ist nichts.“

„Was soll das heißen, da ist nichts?“, wiederholte Marlic sofort die Worte des Pharao. „Natürlich steht da was!“

„Ich weiß … aber ich kann es ebenso wenig lesen oder verstehen, wie ihr.“

Die Umstehenden tauschten verwirrte Blicke.

„War das Ding vielleicht so eine Art Einmal-Zauber?“, warf Tristan wenig hilfreich ein.

„Natürlich! Eigentlich stammt das Ding gar nicht aus einer Bibliothek. Nein, seine Majestät hat uns verschwiegen, dass er in der Wüste eigentlich einen übergroßen Kaugummiautomaten gefunden hat und da er gerade 100 Yen einstecken hatte, hat er sich den Spaß erlaubt, eine alte Schriftrolle rauszulassen, die unser Schicksal in diesem Krieg beeinflussen soll. Blöderweise hat er aber die Gebrauchsanweisung nicht gelesen, da stand nämlich klipp und klar drin, dass man im Tutu um das Ding rumtanzen muss, nachdem man es verwendet hat, sonst geht es kaputt“, entgegnete Bakura trocken und verdrehte die Augen. „Halt in Zukunft einfach die Klappe, wenn du von etwas keine Ahnung hast und erspar uns deine sinnlosen Kommentare.“

„Meine Kommentare sind also sinnlos? Dann erklär‘ du uns doch, warum es nicht funktioniert hat!“, konterte Tristan.

Der Grabräuber reagierte nur mit einem Schulterzucken. „Woher soll ich das wissen? Hab‘ ich »Auskunft« auf der Stirn stehen, oder was? Ein Einmal-Zauber war es aber ganz sicher nicht!“

„Ich denke, ich weiß, was schief gelaufen ist“, warf Marlic plötzlich mit einem Grinsen in die Runde und näherte sich der Seele der Zeit. „Platz da, Pharao, lass das mal jemanden machen, der es auch kann!“

„Wenn ich dich daran erinnern dürfte: dein letzter Versuch hat auch keinen Erfolg erzielt“, sagte Mana.

„Stimmt. Aber da wusste ich ja auch noch nicht, wie genau das Teil funktioniert.“

„Was hast du vor?“, fragte Atemu ihn schließlich.

„Das Gleiche zu tun, was du beim letzten Mal getan hast.“

„Und was macht dich so sicher, dass es bei dir klappen wird?“

Marlic grinste dieses Grinsen, dass eigentlich keiner der Umstehenden leiden konnte. „Ist doch simpel. Du schaffst es nicht, weil du dich nicht genügend konzentrierst. Könnte vielleicht daran liegen, dass mal wieder jemand gestorben ist und du nichts dagegen tun konntest. Aber keine Angst, zum Glück hast du ja mich.“

Der Pharao biss sich bei dem Kommentar des Anderen auf die Unterlippe, trat dann jedoch beiseite. Entweder er schaffte es tatsächlich, den Hinweis auf das nächste Relikt herauszubekommen, oder er würde ebenso scheitern. Wenn Ersteres eintrat, würde Atemu mit den triumphierenden Selbstpreisungen seines Gegenübers schon zurechtkommen … und wenn er scheiterte, dann war es an dem Herrscher der beiden Länder, über Marlics Frust zu lächeln. Vielleicht hatte Mariks dunkle Seite sogar Recht … vielleicht war er momentan wirklich nicht in der Lage, sich ausreichend zu konzentrieren. Er hatte kaum geschlafen. Zudem stimmte es, Kipinos Tod belastete ihn.

Er beobachtete, wie sich der einstige böse Geist vor der Seele der Zeit niederkniete und eine Hand auf den alten Papyrus legte. Dann schloss er die Augen. Ihm fiel es relativ leicht, die auf ihn fixierten Blicke der Umstehenden auszublenden – die interessierten ihn ja sowie so kaum. Das Einzige, was an ihnen amüsant war, waren ihre Reaktionen, wenn er seine Späßchen mit ihnen trieb. Dann versuchte er sich die Sonnenscheibe des Ra so gut vorzustellen, wie es ging und ließ seine Gedanken einzig und alleine um den Wunsch kreisen, sie zu finden. Er konzentrierte sich darauf, als sei sie das wichtigste Gut auf Erden. Kurz drängte sich der Gedanke in sein Bewusstsein, dass er auch deswegen derjenige sein wollte, dem sich die Zeilen offenbarten, weil er dann dem Pharao eins auswischen konnte. Er schob ihn jedoch schnell beiseite. Am Ende blamierte er sich noch genauso, wie seine Majestät.

Sonnenscheibe, Sonnenscheibe, Sonnenscheibe … sag mir, wo ich das verdammte Ding finden kann!

Schließlich öffnete er die Augen – und begann breit zu grinsen.

„Jackpot!“, rief er aus. „Ich hab’s geschafft! Siehst du, Pharao, so macht man das!“

Die Anderen sahen zugegebenermaßen verdutzt aus.

„Ernsthaft?“, hakte Mana nach. „Dann lies uns vor, was da steht, bevor es wieder verschwindet!“

„Wie heißt das?“, feixte Marlic und grinste nur noch breiter.

„Wir haben keine Zeit für deine albernen Spielchen, mach‘ einfach das, was sie sagt!“, mischte sich Seto ein.

„Nur wenn einer das Zauberwort sagt.“

„Bitte?“

Die Augen aller Anwesenden wanderten zu Ryou, der nur mit den Schultern zuckte. „Ehe wir hier wertvolle Zeit vergeuden, soll er seinen Willen kriegen. Ist nicht so, als täte es weh, nett zu sein.“

Marlic zog bei der Aussage eine Augenbraue in die Höhe. „Respekt, Bakura, den hast du wirklich gut erzogen. Kannst du dir mal eine Scheibe von abschneiden, Marik!“

„Besäßest du jetzt die Güte, uns endlich zu sagen, was da steht?“, erkundigte sich Atemu und massierte sich dabei die Schläfe.

„Aber selbstverständlich, nun, da mich der Kleine sooo lieb gebeten hat“, entgegnete der dunkle Geist mit diesem süffisanten Grinsen, für das die meisten Menschen ihm gerne eine verpassen würden, und wandte sich wieder dem Text zu. „Also, sperrt die Lauscher auf. Hier steht …“
 

Vom Firmament gestoßen,

auf Erden verborgen,

der Sonnenglanz.
 

Wächter des Lichts,

Feind der Schatten,

Zeuge des Staubes.
 

Erlischt bei Nacht,

Erglimmt am Tag,

zur rechten Zeit.
 

Zunächst herrschte Schweigen.

„Gut … und … ähm, was genau fangen wir jetzt damit an?“, fragte Joey schließlich in die Runde.

„Es geht darum, den Sinn der Worte zu verstehen“, erklärte Atemu. „Also gut, lasst uns nachdenken. Die erste Strophe können wir übergehen, sie beschreibt lediglich, dass es um die Sonnenscheibe des Ra geht. Was könnte mit den anderen beiden gemeint sein?“

„Wächter des Lichts, Feind der Schatten … das trifft doch auf den Gott selbst zu, oder nicht? Dem ägyptischen Glauben zufolge zieht Ra bei Tag in seiner Sonnenbarke über den Himmel und verschwindet bei Nacht in der Unterwelt“, meinte Marik.

„Aber was hat der Begriff »Feind« damit zu tun?“, warf Tea ein.

„Auf seinem Weg durch das Jenseits muss Ra jeden Tag gegen eine Gottheit namens Apophis antreten und sie besiegen, damit er seinen Weg ungehindert fortsetzen kann“, erklärte der Ägypter weiter. „Ra ist also der Wächter des Lichts, da er der Sonnengott ist. Gleichzeitig ist er der Feind der Schatten, da er in der Unterwelt täglich seinen persönlichen Gegner, das dämonische Wesen Apophis, bezwingt, woraufhin am Morgen wieder die Sonne aufgehen kann.“

„Das klingt logisch“, sagte Duke zustimmend. „Gehen wir erstmal davon aus, dass du Recht hast – wo gehört dann in dem Mythos der »Zeuge des Staubes« hin?“

Das ist eine sehr gute Frage“, erwiderte Marik.

„Na ja, wenn Ra durch die Unterwelt fährt, dann wird er doch Zeuge dessen, was mit den Menschen passiert, wenn sie diese Sphäre verlassen, oder? Staub ist ja nicht nur das, was sich unter unserem Bett sammelt, sondern auch eine Synonym für Vergänglichkeit. Klingt das … einigermaßen logisch?“, schlug Yugi schließlich vor.

„Ich finde, das klingt sogar sehr logisch – sowohl dein Vorschlag, als auch der von Marik. Aber was genau will uns die Strophe damit sagen?“, wandte Mana ein. „Ich meine … inwiefern gibt sie uns einen Hinweis darauf, wo wir suchen müssen? Wenn wir einmal ausschließen, dass sie möchte, dass wir uns in die Unterwelt begeben.“

Tristan schluckte schwer. „Meinst du wirklich …?“

„Hab‘ ich nicht gesagt, du sollst still sein, wenn du keine Ahnung hast? Das war ein Witz. Ein Besuch in der Unterwelt, das würde diesem Wahnsinn noch die Krone aufsetzen“, äußerte Bakura. „Zumal es keinen Sinn ergeben würde.“

„Wie meinst du das?“, hakte Atemu nach.

„Erinnere dich doch mal an das, was Keiro erzählt hat. Die Götter haben ihre Kräfte weggeschlossen, damit sie keinen Schaden mehr anrichten können. Wäre nicht gerade weitsichtig, so ein Relikt an einem ihrer Hauptaufenthaltsorte zu deponieren, oder? Auf Erden wandeln sie selten, in Himmel und Unterwelt sind sie ständig. Es muss irgendwo hier in unserer Sphäre sein“, führte der Grabräuber weiter aus und überging gekonnt Tristans Beschwerden aus dem Hintergrund.

„Ich stimme unserem lieben Bakuralein zu“, kommentierte Marlic. „Außerdem hab‘ ich keine Lust, schon wieder dahin zurück zu gehen. Mir gefällt’s hier besser.“

„Oh, das bestimmt den Fundort des Artefakts sicher entscheidend“, meinte Marik sarkastisch.

„Schauen wir uns doch mal die nächste Strophe an, vielleicht ergibt sich dann ein klareres Bild“, schlug Riell vor. „Was erlischt bei Nacht, erglimmt am Tage und das immer zur richtigen Zeit?“

„Öhm … ne‘ falsch eingestellte Lampe mit Zeitschaltuhr?“

Kaum, da Joey die Aussage getätigt hatte, traf ihn der kleine Stein, den Bakura die ganze Zeit über zwischen den Fingern hin und her bewegt hatte, am Kopf. „Für dich gilt das Gleiche, wie für den anderen Idioten!“, schnauzte der Grabräuber dabei.

„Eine Zeitschalt… was?“, fragte Mana verwirrt.

„Nichts, nichts!“, sagte Yugi schnell. „Ist vollkommen unwichtig, vergiss es am besten einfach wieder. Also, das ist es definitiv nicht. Aber mir fällt ehrlich gesagt auch nichts ein, auf das diese Beschreibung passen würde“, fügte er nachdenklich hinzu.

„Der Tod.“

Alle Augen richteten sich auf Seto, der sich bislang nicht an der Diskussion beteiligt hatte.

„Der Tod?“, wiederholte Tea. „Wie genau meinst du das?“

„Leben und Tod sind ebenso ein Gegensatz, wie Licht und Dunkelheit. Leben und Licht sind miteinander verbunden. Die Sonne spendet uns beides.“

„Genau – die Nacht hingegen lässt das Licht verschwinden. Und würde sie nicht irgendwann wieder enden wären wir dem Tode geweiht“, kommentierte Ryou. „Aber das mit dem ‚zur rechten Zeit‘ … wie passt das ins Bild?“

„Wenn wir schon bei der Todes-Thematik sind, dann wäre der Satz vielleicht damit zu erklären, dass niemand zur falschen Zeit oder am falschen Ort stirbt. Versteht ihr, was ich meine? Keiner von uns weiß, wann und wie er gehen muss, aber irgendwann trifft es uns alle. Wir können nichts dagegen tun, außer es positiv zu nehmen und daran zu glauben, dass wir schon dann gehen werden, wenn der rechte Zeitpunkt gekommen ist“, schlug Tea vor.

Atemu nickte zustimmend. „Das klingt sehr schlüssig. Gut, wenn wir einmal davon ausgehen, dass das Relikt an einem Ort versteckt ist, bei dem es sich nicht um die Unterwelt handelt, der aber eng mit dem Sterben in Verbindung steht … wo könnte die Sonnenscheibe des Ra versteckt sein?“

„Eine Balsamierungsstätte vielleicht?“, warf Mana ein.

„Oder ein Friedhof!“, kam es von Joey.

„So etwas wie Friedhöfe im eigentlichen Sinne gibt es in diesem Zeitalter nicht. Was du meinst, sind dann wohl eher Nekropolen“, korrigierte Marik.

„Habt ihr eigentlich eine Ahnung, wie viele Nekropolen es in Ägypten gibt? Wir wären alt und grau, bevor wir alle untersucht hätten“, gab Bakura zu bedenken.

„Die, die du irgendwann einmal ausgeräumt hast, können wir ja schon mal ausschließen“, kommentierte die Hofmagierin säuerlich. „Ich glaube nämlich, ein göttliches Relikt wäre sogar dir aufgefallen.“

„Wartet mal!“, verschaffte sich Ryou daraufhin Gehör. „Ich glaube, ich habe da eine Idee!“

„Die da lautet?“, fragte Duke.

„Ist es nicht so, dass man glaubt, dass vor allem die Könige nach ihrem Tod in den täglichen Sonnenlauf einbezogen werden? Also dass sie Ra bei seiner Reise durch Himmel und Jenseits begleiten?“

„In der Tat. Ich glaube, ich verstehe, worauf du hinaus willst“, sagte Seto. „Wenn wir uns bei unserer Suche auf Königsgräber beschränken würden, würde das die Sache deutlich vereinfachen. Wobei wir auch dann noch nicht eindeutig sagen könnten, wo genau wir nachsehen müssen – es bleiben immer noch mehrere Möglichkeiten.“

„Wie viele genau?“, hakte Joey nach.

„Schwer zu sagen. Die Könige vergangener Tage wurden an ganz verschiedenen Orten bestattet. Aber es gibt auf jeden Fall zwei größere Nekropolen, die in Betracht kommen würden“, erklärte Mana.

„Und wo befinden sich die?“, fragte Tea.

„Im Tal der Könige und nördlich von Men-nefer in Gizeh.“

„Also dort, wo die Pyramiden stehen? Aber … wenn das wirklich der Fall wäre, bedeutet das, dass sich das Relikt genau in entgegengesetzter Richtung zu unserem Ziel befinden würde. Und wir müssten an der Hauptstadt vorbei, um dort hinzugelangen …“, gab Duke zu bedenken.

„Richtig. Am derzeitigen Hauptsitz Caesians“, bestätigte Yugi.

Für eine Weile herrschte Schweigen, ehe Seto die Stille durchbrach. „Mein König? Was gedenkt ihr zu tun?“

Atemu biss sich auf die Unterlippe. Die Entscheidung war alles andere als einfach.

„Ich würde vorschlagen, dass wir uns zunächst noch einmal vergegenwärtigen, welches Problem sich uns stellt“, warf Riell ein. „Es sieht so aus: Wir könnten Suchtrupps zu beiden Orten schicken. Wenn wir das tun, bedeutet das allerdings, dass wir auf einige Ka-Bestien verzichten müssen, sollte Caesian uns einholen, ehe die Suchenden zurückgekehrt sind. Ich muss zugeben, dass mir der Gedanke nicht behagt. Zumal wir erst wieder gesehen haben, wie gefährlich es ist, sich in die Nähe der Hauptstadt zu begeben“, führte er aus. Dann wandte er sich direkt an Atemu. „Im Endeffekt ist es Eure … deine Entscheidung. Aber wäre es die meine, ich würde mein Glück zunächst im Tal der Könige versuchen.“

„… und riskieren, dass Caesian dem Relikt vor uns auf die Schliche kommt. Das habt Ihr außer Acht gelassen. Wenn wir uns irren und es befindet sich tatsächlich in Gizeh, dann hat er es vielleicht schon gefunden, ehe wir unseren Fehler bemerken“, konterte der Hohepriester.

Erneut trat Schweigen ein. Schließlich fuhr sich Atemu durch die Haare und seufzte. „So gerne ich auf der sicheren Seite bleiben und beide Möglichkeiten zugleich untersuchen würde, ich stimme Riell zu. Wir müssen vorsichtig sein und können uns keine Rückschläge mehr erlauben. Ich erachte es für sinnvoller, dass wir uns zunächst zum Rest unseres Heeres in Theben begeben und sehen, ob wir im Tal der Könige fündig werden. Wenn dem nicht so sein sollte, dann werden wir nach Gizeh gehen.“

„Aber dann sind wir mehrere Tagesritte von dort entfernt! Dann hätte Caesian einen entscheidenden Vorsprung, wenn er wirklich nach der Sonnenscheibe suchen sollte“, wandte Mana ein.

„Ich weiß, es ist ein Risiko aber …“

„Völliger Unfug. Denn du liegst ausnahmsweise mal richtig.“

Atemu blinzelte verdutzt, während er sich zu Bakura umwandte. Der Grabräuber hatte die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick auf die Wüste hinausgerichtet. „Mal ehrlich, wenn ich ein Gott wäre und ich müsste so etwas wichtiges wie ein Relikt vor den Augen der Menschheit verbergen, dann würde ich jeden Ort in Ägypten wählen, aber ganz bestimmt nicht die Nekropole bei Gizeh. Das Land dort ist überwiegend flach, was bedeutet, dass man das Artefakt schlicht und ergreifend im Sand verscharren müsste. Die Dünen der Wüste sind allerdings ständig in Bewegung und auch die dort immer wieder stattfindenden Grabungen, um Gräber anzulegen, bergen das Risiko, dass der Gegenstand irgendwann zum Vorschein kommt. Das Tal der Könige dagegen ist recht sicher. Es ist verwinkelt und – wie der Name schon sagt – von Erhöhungen umgeben. Die Zeit verändert es nicht annähernd so stark wie offene Flächen und die Wahrscheinlichkeit, dass dort zufällig jemand darüber stolpert, ist geringer.“

„Du lässt da etwas außer Acht“, entgegnete Seto. „Auch dort werden Erweiterungsmaßnahmen vorgenommen. Die Gefahr, dass das Relikt entdeckt werden könnte, besteht also auch an diesem Ort.“

„Seid Ihr wirklich so beschränkt, wie ich glaube, oder tut Ihr nur so, Hohepriester? Wo grabt ihr denn eure Gräber hin, hm? In. Den. Boden. Habe ich gesagt, dass die Götter das Relikt im Dreck verscharrt haben? Ich meine die Felswände, die das Tal umgeben! Lediglich der unterste Teil davon wird überhaupt zur Anlage von Grabeingängen genutzt, was mehr als genug Möglichkeiten lässt, ein so wichtiges Artefakt für lange Zeit zu verbergen“, erklärte Bakura schon beinahe gelangweilt. „Wenn ich du wäre, Pharao“, fuhr er dann fort, „würde ich dort mit der Suche beginnen.“

Atemu ließ sich die Erläuterungen durch den Kopf gehen. Sie waren durchaus schlüssig. Bakuras Argumente waren sogar schon beinahe mehr als das. Sie bestachen durch ihre Logik. Schließlich nickte er. „So werden wir es machen. Wir werden nach Theben gehen und das Tal der Könige untersuchen. Sollten sich unsere Vermutungen als falsch herausstellen, werde ich alleine nach Men-nefer zurückkehren und dort nachsehen. Lasst uns aufbrechen. Die Zeit drängt.“

Damit wollte er sich bereits abwenden, als …

„Oh großer Pharao! Ich hätte da nen‘ Vorschlag zu machen“, flötete Marlic dazwischen.

„Der da wäre?“

„Wenn wir als Gruppe zusammenbleiben, brauchen wir noch ein Weilchen, bis wir endlich in Theben ankommen. Und wie du gerade so treffend formuliert hast, die Zeit drängt leider. Deswegen werde ich schon einmal vorausreiten und mich umsehen.“

Es war keine Frage, sondern eine Aussage. Atemu legte die Stirn in Falten. „Du?“

„Jep. Immerhin habe ich die Strophe zum Vorschein gebracht. Zudem brauche ich mir dann eure Visagen eine Zeit lang nicht ansehen.“

Mana überging den Kommentar und wandte sich ebenfalls an den König. „Pharao, vielleicht ist dieser Einfall gar nicht so schlecht. Ich könnte ihn begleiten und die Truppen in Theben vorab von dem unterrichten, was auf sie zukommt. Außerdem könnte ich ein Auge auf ihn haben“, fügte sie mit neckischem Grinsen in Richtung Marlic hinzu.

Atemu nickte. „Gut, von mir aus. Aber gib‘ auf dich Acht.“

„Ich komme auch mit.“

Die Anwesenden fuhren zu der Quelle der Stimme herum. Hinter ihnen stand Samira. Das Gesicht des Mädchens zeigte deutliche Spuren der vergangenen Nacht. Ihre Augen waren gerötet und von dunklen Schatten untermalt, während ihre Haut deutlich blasser als sonst wirkte. Sie sah erschöpft und dennoch entschlossen aus.

„Das kommt nicht in Frage, Sam. Es geht dir im Augenblick nicht gut. Du solltest dich stattdessen ausruhen“, meinte Riell besorgt.

„Aber wenn ich mitgehe, könnte Kiarna uns nach Theben bringen. Dann wären wir deutlich schneller dort, als wenn wir reiten. Ihr habt doch gerade alle gesagt, dass uns die Zeit wegläuft, da wäre das doch der einzig logische Schritt, oder etwa nicht? Weder Des Gardius, noch Darla können wen transportieren – mein Ka hingegen kann es.“ Ihre Stimme war während dieser Worte ungewohnt ruhig, beinahe schon kalt. Auch ihrem Blick fehlte das sonst immer präsente Feuer.

Doch das Clanoberhaupt schüttelte nur bestimmt den Kopf. „Nein. In deinem Zustand wäre das zu riskant.“

Mit einem Mal sah Samira ihm direkt in die Augen. Wut spiegelte sich in den ihren. „Ich glaube, du hast da etwas missverstanden, Riell. Ich nehme keine Befehle von dir an. Die Einzige, die mir etwas zu sagen hat ist Risha – und die hast du erfolgreich vertrieben. Außerdem wäre es nur in eurem Interesse, wenn ich gehe. Sonst würdet ihr euren geliebten Pharao bald aus anderen Gründen nach Theben bringen können.“

Ihre Worte waren kälter als Eis. Riell war schockiert. Hatte sie Kipinos Tod wirklich so schwer getroffen? Hatte er gereicht, um das bisschen Vertrauen, das Samira in das Königshaus gefasst hatte, zu zerstören? Es machte den Anschein. Er suchte nach Worten, irgendetwas, das ihre Wut mildern und sie zur Vernunft bringen konnte. Doch er fand keine. Zu tief hatte ihn getroffen, was das ansonsten so fröhlich Mädchen eben gesagt hatte.

Die wandte sich derweil an Marlic. „Also, was ist? Brechen wir endlich auf?“

Der Angesprochene ließ ein Pfeifen vernehmen. „Hört, hört. Du scheinst ja eine besondere Begabung dafür zu haben, dir Freunde zu machen, Pharao. Gut, Kindchen. Du bringst mich und das Weib nach Theben. Aber dort trennen sich unsere Wege.“

„Meinetwegen. Hauptsache, ich komme hier weg. Ich gehe Proviant holen.“

Damit machte die Rothaarige auf dem Absatz kehrt und verschwand. Marlic und Mana folgten ihr kurz darauf, wobei Letztere Atemu noch einen aufmunternden Blick zuwarf, ehe sie ging.

„Hat die Kleine eigentlich noch alle Latten am Zaun? Die könnte dir ja noch nicht mal ein Haar krümmen, wenn sie sich auf den Kopf stellt und Hula tanzt!“, rief Joey aus.

„Natürlich nicht. Deswegen brauchen wir auf das Gewäsch eines Kindes auch gar nicht erst einzugehen“, entschied Seto hingegen. „Wir sollten ebenfalls aufbrechen, Majestät. Caesians Truppen werden bald dasselbe tun.“

Der König bestätigte dies mit einem Nicken.

„Gut, dann mache ich mich auch mal vom Acker.“

Die Umstehenden wandten sich verwundert nach Bakura um. Der Grabräuber machte bereits Anstalten, zum seinem Pferd hinüber zu gehen, das – wie sie jetzt feststellten – schon gesattelt und mit Proviant versorgt war.

„Was hast du vor?“, erkundigte sich Riell.

„Ich werde das tun, wozu dir die Durchsetzungskraft fehlt. Ich hole Risha zurück.“

Der Schattentänzer war wie vor den Kopf gestoßen. „Du … tust was …?“

Bakura verdrehte die Augen. „Bist du taub? Ich hab‘ gesagt, ich gehe und suche dein heiß geliebtes Schwesterherz.“

„Ja, ja, so meinte ich das nicht. Ich habe schon verstanden“, entgegnete der Andere schnell. „Ich bin nur überrascht … ich meine, ich dachte nicht, dass ihr beide gut …“

„Tun wir nicht.“

„Aber warum dann?“

Der Grabräuber schwang sich auf sein Pferd. „Ganz einfach: Ein Großteil eures Clans ist bereits abgehauen. Wenn eure Führungsriege nicht bald wieder eine Einheit bildet, dann macht sich auch der Rest aus dem Staub. In Theben sitzen noch genug von euch, die inzwischen wieder kampffähig sein dürften, aber wenn die erfahren, dass eines ihrer Oberhäupter die Fliege gemacht hat, weil der Pharao angeblich einen Schattentänzer auf dem Gewissen hat, dann werden es noch weniger Truppen sein, die sich Caesian in den Weg stellen.“

„Verstehe ich das richtig? Du glaubst nicht, dass Atemu etwas mit Kipinos Tod zu tun hat?“, hakte Ryou plötzlich nach.

Bakura ließ ein kurzes Lachen vernehmen. „Pah! Der Pharao und einen Verbündeten umbringen? Niemals. Der Kerl hätte schon einiges tun müssen, um die unendliche Güte seiner Majestät derartig auszureizen, dass er ihn umbringen würde.“ Seine Augen wanderten zu Atemu, der den Blick erwiderte. Der Grabräuber grinste. „Und das haben bislang nur wenige geschafft. Nicht wahr, Pharao?“

Damit gab er seinem Pferd die Sporen und ritt in die schwindende Nacht hinaus.
 

Caesian beobachtete einer seiner Feldherren, während dieser den Raum verließ. Kaum, da die hohe Flügeltür zum Thronsaal hinter ihm ins Schloss gefallen war, ließ sich der Tyrann auf einem Stuhl an der lagen Tafel in der Mitte des Raumes nieder und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Rotwein.

Er hatte klare Anweisungen an einen seiner fähigsten Männer gegeben. Und dennoch war ihm unwohl bei dem Gedanken, Men-nefer nicht selbst im Griff haben zu können, bis er aus Theben zurückkehren konnte.

Das Misstrauen Taisans hatte ihn in eine schwierige Lage gebracht. Eigentlich hatte er vorgehabt, noch eine Weile in der Hauptstadt zu bleiben und erst dann aufzubrechen, wenn er Nachricht bekam, dass der Pharao und seine Gefolgsleute in der Stadt nahe des Tals der Könige eingetroffen waren. Doch da sein Bruder so sehr hatte wissen wollen, was geschehen war, musste er nun rasch handeln.

Keiros Geschichte hatte Taisans Verdacht zunächst gemildert, doch zugleich hatte sie auch ihren Nachteil gehabt: Die Aussage, die Ägypter seinen froh darüber, ihren König los zu sein, war mehr als falsch. Caesian hatte bereits vorsorglich vor der Ankunft seines Bruders sämtliche Sklaven, die er zu Bauarbeiten eingeteilt hatte, in die Kerker schaffen lassen. Nun musste er sicherstellen, dass Taisan nicht einmal ansatzweise in ihre Nähe kam – ansonsten würde er die Wahrheit herausfinden. Daher war einer seiner Befehle gewesen, die Ägypter nach und nach heimlich verschwinden zu lassen.

Ein anderer hatte zum Inhalt, dass die Soldaten, die nicht mehr vorzeigbar waren, und somit einen Verdacht darauf erwecken könnten, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging, aus der Stadt verschwinden und in einiger Entfernung auf den Marschbefehl warten sollten.

Darüber hinaus hatte er beschlossen, in drei Sonnenläufen gen Theben aufzubrechen. Er musste die Sache zu einem Ende bringen. Wenn der Pharao besiegt war, die versklavten Ägypter weitgehendste exekutiert waren, er die missgestalteten Soldaten nicht mehr brauchte und sich ihrer entledigen konnte, dann konnte er wieder aufatmen. Bis dahin war es jedoch noch ein weiter Weg – je schneller er ihn anging, desto besser. Denn so minimierte er die Wahrscheinlichkeit, dass Taisan herausfand, was in diesem Land wirklich vor sich ging.

Caesian seufzte schwer, während er den Kopf mit einer Hand stützte.

Bruder … ich wünschte, die würdest verstehen … Ich muss das tun – für dich.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und weiter geht's.

Das Kapitel ist zugegeben etwas langatmig, ich hoffe aber, es hat trotzdem gefallen. Ich habe hier auch die Anregung aufgegriffen, dass sich Atemu und seine Freunde mal wieder etwas eingehender unterhalten könnten - was nicht so lang ausgefallen ist, wie an anderen Stellen, einfach weil der Zeitpunkt nicht der günstigste ist. Aber es kommen andere, versprochen.

Das nächste Kapitel kommt voraussichtlich Ende September / Anfang Oktober, je nachdem, wie ich am Wochenende und Anfang nächster Woche voran komme, auch früher.

Ab dem 12.10. kann es aber sein, dass sich die Update-Rate wieder etwas verlangsamt, da die Uni weitergeht (... und da ich mir mit einer Note aus dem letzten Semester meinen Notenschnitt ein bisschen ramponiert habe, werde ich da ordentlich ranklotzen müssen. Immerhin will ich nach dem Master meinen Doktorandenplatz haben. Meins!).
Zudem steht kurz darauf noch die Frankfurter Buchmesse an, die ich mir natürlich nicht entgehen lasse (mit Buchwissenschaften als Hauptstudienfach irgendwie naheliegend).
Und wenn die vorbei ist, dann sind da ganz viele tolle Konzerte, die besucht werden wollen (... und für die ich mal die Tickets besorgen sollte ...).
Außerdem zieht nächstes Semester eine sehr, sehr gute Freundin nur zehn Minuten entfernt von mir in eine Wohnung ...
... ja, klingt irgendwie alles nach wenig Zeit zum Schreiben, aber ich tue mein Bestes! Wie gesagt, vor 2016 ist hier nach derzeitiger Planung Feierabend.

Nun denn, bis hoffentlich zum nächsten Mal!
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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BienchensLullaby
2015-09-21T11:52:41+00:00 21.09.2015 13:52
Also ich melde mich auch mal.
Mal was vor weg, ich hibbel jeden Tag vor meinem Handy rum und hoffe das ein neues Kapitel on ist xD

War ein sehr schönes Kapitel. Gute Pause ziwschen der ständigen Action. Ich finde Marlik und Bakura ja schon immer echt witzig und wenn ich mir dann noch vorstelle wie die sich immer alle angehen mitten in der Wüste, liege ich vor lachen am Boden XD
Cool wie du meine Idee ei gebrachr hast, aber du haSt schon recht hat hier nicht so richtig gepasst, aber war trotzdem schön das dus mit eingebaut hast :D fühle mich geehrt
Ohhh man kann kaum das nächste Kapi erwarten :D mach schnell sonst sterbe ich an Ungedult xD
liebe Grüße
Melli
Antwort von:  Sechmet
21.09.2015 14:01
Hallöchen!

Oh je, die FF löst Suchtverhalten aus? Sollte ich mal als Warnung in die Packungsbeilage schreiben. ;D
Freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat und auch, dass die Umsetzung deiner Idee halbwegs gelungen ist. :) Das nächste Kapitel kommt - so habe ich gestern spontan entschieden - noch vor dem Wochenende, da ich dann nochmal in meine Heimat düse und eventuell nicht sooo viel Zeit zum Schreiben haben werde.

Danke mal wieder für das Feedback und bis hoffentlich zum nächsten Mal! :)

LG, Sech
Von:  Seelendieb
2015-09-19T06:37:59+00:00 19.09.2015 08:37
Guten Morgen! Nach einer sehr kurzen und definitiv NICHT erholsamen NAcht, hat mir dein Kapitel den Morgen und das Aufstehen versüßt! Erstaunlich wie leicht die Arbeit von der Hand geht, wenn man sowas tolles gleich am Morgen zu Lesen bekommt! :D

Zu dem Kapitel selber: Es war wirklich schön! Ungewohnt, dass mal wieder etwas Entspannung da ist und vor allem Zeit für ein kurzes Verschnaufen. Das Kapitel gefiel mir sehr. Nicht langweilig oder gar langatmig, sondern wirklich mal zum Entspannen und sogar wieder etwas zum Schmunzeln oder gar zum Lachen! Mir gefallen die Wortwechsel.
Abschlussfazit kommt zwar eh erst mit dem letzten Kapitel, aber schon jetzt kann ich sagen, dass die Idee Marlic und Bakura mit reinzunehmen genial war/ist. Die bringen mit ihrer Eigenart ziemlich viel Würze rein, ohne dass man eigentlich wirklich eine Ahnung hat, auf wessen Seite die stehen! Sehr schön! <3

Weiter so. Ich kann es kaum erwarten, dass es zum Finale kommt. Ich denke mal, da wird es nämlich noch einige überraschende Wendungen geben :D
Antwort von:  Sechmet
19.09.2015 22:24
Guten Abend!

Freut mich, dass ich dir mit dem neuen Kapitel eine Freude bereiten konnte und es dir gefallen hat.
Und schön zu lesen, dass du dich über die beiden freust. Wie sich noch herausstellen wird, haben die beiden sogar einen Zweck, man mag's kaum glauben. Mal davon abgesehen, dass ich ja selbst ein großer Bakura-Fan bin und auch Marlic immer toll fand.

Aye, aye, Captain! Und jep, die eine oder andere Wendung erwartet uns noch. :)

Liebe Grüße und bis hoffentlich zum nächsten Mal!
Sech


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