Zum Inhalt der Seite

Sadistic love

Danke für über 20 Kommis und über 60 Favos!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und hier ist auch schon Kapitel 2. Eine Freundin hat gesagt, die Story ist gut, also schreib' ich weiter. Eigentlich bin ich mit solchen Aussagen immer sehr zwiegespalten, weil ich eigentlich alles von mir schlecht finde. Aber egal, viel Spaß. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein Schulterzucken und ein verschwitztes Lächeln war das einzige, was Levi als Antwort auf seine Frage.
 

Tobias beugte sich zu ihm hinunter und legte eine Hand an sein Kinn.

“Wie ist es jetzt? Bleibt das unser Geheimnis?” Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und sein Griff wurde fester.

“Willst du mich verarschen? Deine Freunde werden sich freuen, wenn sie erfahren, dass du dich gerne mit Kerlen vergnügst!”

In Levis Augen lag ein Funkeln, diese Aktion würde er für sich nutzen.

Tobias Hand wanderte blitzartig von Levis Kinn zu dessen Hals und drückte zu.

“Überleg dir das lieber zweimal, ob du was ausplaudern willst!”

Levi keuchte, versuchte den anderen wegzudrücken, der ließ ihn genauso schnell los, wie er ihn gepackt hatte. Levi japste nach Luft und krümmte sich nach vorne. Speichel tropfte vor ihm auf den Boden.

“Wahnsinniger …”, zischte er.

Tobias, der wieder aufgestanden war, verpasste ihm einen Tritt in den Magen. Erneut keuchte Levi.

“Verdammt, was ist dein Problem”, fauchte Levi, als er zu Atem kam.

“Ich kann’s nicht ausstehen, wenn solche kleinen Blondchen nicht das machen, was sie sollen!”

Tobias hatte ihn am Kragen hochgezogen. Er war ein ganzes Stück größer als er, dadurch konnte er sich aber auch nicht einfach alles erlauben.

“Ich sag’s dir jetzt noch einmal! Das bleibt unser kleines Geheimnis! Verstanden!”

Levi nickte, auch wenn es ihm gar nicht gefiel, aber noch einen Tritt wollte er nicht kassieren.

Alleine ließ der Dunkelhaarige ihn in der Kabine sitzen, nachdem er ihn losgelassen hatte. Erst als Levi hörte, wie die Tür zugeschlagen wurde, wagte er es sich wieder aufzurichten und seine Kleider zu richten. Am Waschbecken wischte er sich mit einem nass gemachten Papierhandtuch übers Gesicht und blickte sich kurz im Spiegel an. Am Hals sah man leicht einen Handabdruck. Würde wieder weggehen.
 

Levi trat auf den Gang hinaus, sah nach links und rechts, es war niemand zu sehen. Um noch zum Unterricht zu gehen, war es ohnehin zu spät, weswegen er hinaus auf den Schulhof ging. Das Schultor stand offen. Wenn er schon Schwänzen wollte, dann nicht auf dem Schulgelände. Er lief planlos durch die Stadt ohne auf den Weg zu achten. In seinem Kopf schwirrten hunderte von Gedanken. Eigentlich wusste er nicht richtig, was überhaupt passiert war. Tobias hatte ihn gezwungen ihm einen zu blasen, ja. Aber wieso? Wenn Levi dennoch plauderte, trotz seiner Drohung, würde ihm das Kopf und Kragen kosten. Immerhin hatte Levi auch einen Grund es herum zu erzählen. Rein aus Rache für die letzten Wochen. Aber wollte er jemand erzählen, dass der den Schwanz eines anderen im Mund hatte? Ihm lief beim Gedanken daran ein Schauer über den Rücken. Eigentlich wollte er es niemandem erzählen. Die bloßen Gedanken daran ließen ihn sich dreckig und benutzt fühlen. Er schüttelte streng den Kopf. Das würde das einzige Mal bleiben und er hatte es überstanden. Also wieso einen großen Wirbel daraus machen? Erst einmal behielt er es für sich.

Er irrte noch eine ganze Weile durch die Stadt und merkte überhaupt nicht, wie die Zeit verging.
 

Erst als ein leichter Nieselregen einsetzte kam er wieder zu sich. Er blickte gen Himmel, die Tropfen rannen ihm übers Gesicht. Langsam sah er sich um, wo war er überhaupt und wie spät war es? Es dauerte einen Moment, bis er sich orientiert hatte. Bis nach Hause war es ein ganzes Stück und bis dahin wäre er klitschnass.

Er stellte sich unter das Schaufenster eines Ladens. Es schien nicht so, als wollte der Regen bald aufhören, eher wurde er stärker. Levi zitterte, es wurde ihm langsam kalt.

Die vergangene Woche herrschte eine Hitze und jetzt kam der Regen, den die vertrocknete Erde längst gebraucht hatte.

Levi schlang die Arme um seine Oberkörper. Hätte er sich heute morgen nur eine Jacke angezogen. Doch da hatte es noch nach Sonnenschein ausgesehen und er war ohnehin spät dran gewesen.

Er sackte abrupt zusammen. Für einige Minuten hatte er nicht an den Vormittag gedacht, doch jetzt schoss es wieder in ihm hoch. Tränen brannten in seinen Augen. Er wollte sie unterdrücken, doch sie liefen ihm schließlich ungehindert über die Wangen. Er schluchzte.

“Fuck!”

Levi wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen, doch die wurden nicht trockener. Liefen ihm überhaupt noch Tränen herunter oder war das der Regen?

Leute liefen mit Schirmen an ihm vorbei. Einige warfen ihm verwirrte Blicke zu. Man sah nicht oft einen 17-jährigen, der mitten in der Stadt hockte und heulte.

Es dauerte einen Moment bis er sich wieder beruhigt hatte. Aber eigentlich wollte er das gar nicht. Am liebsten würde er hier sitzen bleiben und weiter flennen. War ohnehin egal.
 

“Hey, Heulsuse.”

Levi sah auf, vor ihm stand der Kerl, der für seine Misere verantwortlich war und aß gemütlich einen Burger. Er hob leicht die Augenbrauen und wartete wohl auf eine Reaktion des anderen.

Levi erhob sich ruckartig und wollte einen Schritt zurückgehen, spürte da aber schon den Rahmen des Schaufensters hinter sich. Das Wasser, das an dem nassen Scheibe hinunter lief, saugte sich in sein Shirt.

“Burger?”

Tobias hielt ihm den zweiten hin, den er in der anderen Hand hielt. Es störte ihn nicht, dass Levi ihn ansah, wie ein Hase, wenn eine Schlange vor ihm war.

“Was? Willst du oder nicht?”

Levi schüttelte langsam den Kopf und wollte sich an dem anderen vorbei drücken, was dieser nicht zuließ. Er stützte einen Arm links neben dem Blonden ab, dem erst jetzt der Geruch von Alkohol an ihm auffiel und der etwas glasige Blick.

“Dein Arsch ist schon schnuffig”, säuselte Tobias und versuchte einen charmanten Blick aufzulegen. Im betrunkenen Zustand nicht einfach für ihn. Im ersten Moment wagte Levi es nicht sich zu rühren, er konnte den Betrunkenen nicht einschätzen. Zu oft hatte er gehört, wie aggressiv Alkoholisierte werden konnte.

“Schau mich doch nicht so geschockt an.” - Tobias sackte ein Stück nach vorne, konnte sich aber schnell wieder fangen. - “Du hast doch angefangen mit dem Rumschwuchteln.”

Meinte er damit den kurzen Blick damals am Pisoar? Das konnte er doch nicht ernst meinen.

“Lass mich in Ruhe!”

Levi schob den anderen von sich, der torkelte einige Schritte zurück und dann wieder nach vorne, als der Blonde schon am Weggehen war. Er wurde an der Schulter festgehalten und Tobias zog ihn wieder zu sich.

“Rarr”, raunte er ihm ins Ohr, vor Schreck stieß Levi in weg.

“Bist du eigentlich wirklich irre?”, wollte er wissen, bekam aber nur ein Lachen als Antwort. Ein recht irres Lachen.

Noch einmal versuchte sich Levi loszureißen, doch Tobias schlang die Arme um ihn.

“Stell dich doch nicht so an, Knackpo!”

Levi riss endgültig der Geduldsfaden.

“Verfluchter Spinner!”, brüllte er und stieß den anderen weg. Leute drehten sich zu ihnen um. Warfen ihnen irritierte Blicke zu oder schüttelten die Köpfe. “Immer diese Jugend”, war vom ein oder anderen zu hören.

Erneut stolperte Tobias zurück. Der Alkohol war ihm zu Kopf gestiegen. Er grummelte etwas Unverständliches, packte Levi, der zum Schimpfen begann, am Arm und zog ihn hinter sich her. Erst nach einigen Metern konnte der den Dunkelhaarigen stoppen, in dem er die Beine in den Boden stemmte. Ruckartig blieb Tobias stehen, kam ins Schwanken und wäre beinahe gestolpert.

“Blödes Blondchen! Du sollst doch mitkommen.”

Tobias tätschelte ihm den Kopf, wie er es schon am Morgen gemacht hatte. Levi schlug die Hand des anderen weg. Er war kein Hund!

“Lass das! Ich bin doch kein Kind!”, knurrte der Blonde bissig. Er fühlte sich von Tobias verarscht. Was sollte das alle? Wieso verhielt er sich so? So als ob das am Vormittag überhaupt nicht passiert wäre, als ob die vergangenen Wochen nie passiert wären. Wüsste Tobias in seinem Suff was er tat? Erkannte er Levi überhaupt?

“Ich nehm’ dich mit nach Hause und du kommst schön mit …”

Tobias kicherte, wie ein Kleinkind. Er wusste gerade wirklich nicht, was er tat. Grob packte er Levi am Handgelenk und zog ihn zu sich. Den anderen Arm legte er locker um die Hüfte des Blonden und küsst ihn. Die Augen von Levi weitete sich, doch er ließ es zu. Ein warmes Kribbeln durchzog seinen Körper und er spürte die Kälte nicht mehr, die der Regen ausgelöst hatte. Als Tobias seine Lippen von ihm löste, entfuhr ihm ein kurzes Keuchen.

“Dir gefällt das.”

Ein breites Grinsen lag auf Tobias Gesicht, er bekam dennoch keine Antwort. Levi war nicht in der Lage zu reagieren, er versuchte selbst zu verstehen, wieso er so eine Reaktion auf einen Kuss zeigte. Nicht irgendeinen. Den eines anderen Jungen.

Ihm schoss die Erinnerung an den Kuss von Cecelia Mason, damals in der siebten Klasse, in den Kopf. Sein erster Kuss. Ein warmes Kribbeln war damals durch seinen Körper gefahren und hatte die Anspannung und Ungewissheit darüber, wie es sich denn anfühlen würde, ersetzt. Es war nur keine solche Reaktion. War er zu jung gewesen? Oder war es etwas anderes mit einem Jungen? Im Moment verstand er selbst nicht, was los war.

Er schüttelte die Erinnerung ab. Blickte in die - wie er erst jetzt bemerkte - grünen Augen des anderen. Sie wirkten so freundlich.

“Äh …”, stammelte er. Zu mehr war er nicht im Stande.

“Ich deute das als ein Ja.”

Levi hätte gerne etwas sinnvolles erwidert, aber er kam nicht dazu. Tobias schleifte ihn einfach weiter.
 

Kurz darauf kamen sie vor einem Haus an, dessen Fassade schon bessere Tage erlebt hatte, der Vorgarten glich einem kleinen Urwald und am Zaun fehlten einzelne Latten. So wohnte man also als der Schulschläger. Wirkte mehr wie ein Hexenhaus.

Auch im Inneren des Hauses wurde es nicht besser. Es kam einem, wie eine typische Männer-WG vor, im Flur herrschte eine Unordnung, die Levi von zu Hause nicht kannte. Müllbeutel und Tüten mit Pfandflaschen standen herum, bei einem kurzen Blick in die Küche sah er einen Berg von Geschirr. Seine Mutter würde das nie zulassen. Zwar arbeitete sie auch den ganzen Tag, die Hausarbeit vernachlässigte sie trotzdem nicht. Seit sein Vater gestorben war, gab ihr das noch eine Konstante im Leben. Das und er und seine Schwester.

Tobias Zimmer hingegen war relativ ordentlich. Nur einige Klamotten lagen auf dem Bett, aber sauber zusammengelegt.

Levis Blick wanderte umher. Einige Bilder und Zeichnungen - eigentlich mehr Kritzeleien - hingen an den Wänden. Neben dem Kleiderschrank stand ein Regal mit wenigen Büchern. Er ging darauf zu und nahm willkürlich eines heraus. ‘Henry Gray’s Anatomy of the Human Body’ stand auf dem Einband, keine leichte Kost für einen Schüler.

“Gehört meinem Bruder”, meinte Tobias, nahm ihm das Buch ab und stellte es zurück zu den anderen. Ein verachtender Blick lag auf seinem Gesicht. Levi kannte seinen Bruder nicht, wusste nichtmal, dass er überhaupt einen hatte. Sie hatten vorher einfach nichts miteinander zu tun.

Levi sank seufzend aufs Bett. Er spürte, dass es ein Fehler war mitzukommen. Natürlich war es ein Fehler! Wie dumm war er eigentlich!

Heute morgen hatte ihm Tobias noch so etwas angetan und dann ging er jetzt mit ihm mit, obwohl er eindeutig nach Alkohol roch. Levi kam sich wahnsinnig dumm vor.

Er sah sich noch einmal prüfend um. Überprüfte die Fluchtwege, die ihm in diesem Moment angeschnitten wurden. Tobias gab der Tür einen sanften, aber bestimmenden Stoß und sie fiel ins Schloss.
 

“So, dann unterhalten wir uns etwas …”


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war's auch schon wieder.

~~~

Auch hier nachträglich noch die Leerzeilen entfernt. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Riccaa
2017-10-08T10:13:03+00:00 08.10.2017 12:13
Was aus den beiden wohl noch wird? Ich bezweifle, dass es bei reden bleibt.
Von:  Zebran20121
2017-05-18T12:30:21+00:00 18.05.2017 14:30
Was er jetzt wohl vorhat? Vermutlich nichts gutes. Ich bin schon gespannt wiees weitergehen wird.

LG Zebran.
Antwort von:  Remy
19.05.2017 08:07
Ich hoffe, ich enttäusch' dich nicht. ;)


Zurück