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In Blossom

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Kapitel 4

Kräftig zog er die Nase hoch und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen um die Tränen aus den Augen zu bekommen. Dabei versuchte er möglichst das hähmische Lachen Yuu's zu ignorieren. Jaja, sollte der nur lachen. Als Oberkellner macht man sich natürlich die Hände nicht mehr selber schmutzig. Obwohl er sowieso bezweifelte dass Yuu schonmal Zwiebeln geschnitten hatte.
 

Es war Abend und seine Ablöse war bereits am Empfang. Sie hatten sich ein wenig abgesprochen und ihre Arbeitszeiten für diesen und den Folgetag geringfügig verändert. So kam es dass Kouyou bereits Feierabend hatte, offiziell, inoffiziell stand er natürlich weiterhin zur Verfügung. Aber da gerade sein Typ in seinem Bereich nicht verlangt war hatte er erneut seine Hilfe angeboten.
 

Diesmal war Yutaka schneller gewesen und hatte sich sofort gemeldet. Yuu hatte zwar kurz geschmollt weil diesmal wirklich ein Kellner fehlte, aber das konnte man wohl noch verkraften. Yutaka aber fehlten gleich zwei seiner Helferlein. Mehr musste Kouyou auch garnicht wissen. Er war hoch auf sein Zimmer gejoggt und hatte sich etwas angezogen dass nicht ganz so empfindlich auf Lebensmittel war. Die guten Stoffe waren alle für den Empfang gesichert, aber ein normales schwarzes Hemd konnte er selbstverständlich in jedem Bereich tragen.
 

Schon eine ganze Weile war Kouyou schon bei Yutaka in der Küche und half ihm wo er konnte. Das ganze erinnerte ihn verflucht an seine Lehrjahre, damals begann es auch in der Küche. Die anderen Köche hatten bald aufgegeben ihm Anweisungen zu geben, da Yutaka ihn jedesmal wieder von den Arbeiten wieder abzog und für sich vereinnahmte.

Natürlich alles unter Yuu's breitem Grinsen oder höhnischen lachen. Und überhaupt, was machte denn der Kellner so oft in der Küche? War das wirklich normal dass der so oft urplötzlich in der Tür stand und sich über ihn und die Gesamtsituation amüsierte?
 

"Hast du keine eigene Arbeit Yuu?", schniefte er und rieb sich mit dem Hemdkragen die Tränen weg. Dafür aber war er nun fertig mit den Zwiebeln. Und der alberne Kellner lachte wieder so doof.

"Bin fertig Yutaka", rief er dann und wuchtete den ganzen Eimer mit den geschnittenen Zwiebeln zu dem Koch.

Unverzüglich hatte er dessen Aufmerksamkeit und so machte Yutaka sofort für die Zwiebeln neben ihm auf der Arbeitsfläche platz.

"Ah prima, stell es hier her. Vielen Dank Kou", lächelte er herzlich und zog ein Taschentuch aus seiner Tasche, mit dem er Kou ein paar Tränen wegwischte.
 

"Na na, brauchst doch nicht weinen, es sind doch nur Zwiebeln", schmunzelt er und kassierte einen halbherzigen Schlag gegen den Unterarm, was ihn aber nur Lachen ließ.

"Wirklich witzig. Haha, ich lach dann später", schniefte Kou und nahm das Taschentuch dankend an.
 

Womit keiner gerechnet hatte war das auf einmal ein blonder Wirbelwind in die Küche gewirbelt kam, der rein garnichts dort verloren hatte. Verwundert betrachtete Kouyou seinen besten Freund. Akira war Pool- sowie Beachboy. Also Personal das nichts in der Küche verloren hatte.

"Akira, was machst du hier?", fragte er verwundert, wurde aber ignoriert weil sein Freund seine Tränen und geröteten Augen erblickt hatte.

"Kou was ist los? Warum weinst du? Hast du dich geschnitten?", wollte der Poolboy sofort wissen und grabschte nach der Hand mit dem Taschentuch, sah aber zu seiner Verwunderung kein Blut.
 

Kouyou seufzte und zog seine Hand zurück.

"Ich habe nur Zwiebeln geschnitten."

"Durch deine Trauer werden die auch nicht wieder lebendig", kommentierte Yuu von der offenen Tür aus und sah in den Gästebereich, er musste ja immernoch aufpassen falls einer seiner Kollegen ihn rief.

Kou verdrehte die Augen, Yuu war einfach Yuu, auch wenn Yutaka damit angefangen hatte. Doch der Koch war sich keiner schuld bewusst, der hatte das längst abgeharkt und schmiss die geschnittenen Zwiebeln zum anbraten in die Pfanne, keine Gnade mit der Knolle.
 

"Nochmal, was willst du hier Akira?", fragte er erneut, vielleicht bekam er ja jetzt eine Antwort.

"Achja, ich wollte zu dir. Hab dich am Empfang gesucht, aber da warst du ja nicht mehr."

"Nun hast du mich ja gefunden", sagte er und zog den Blonden mal auf Seite damit sie nicht im Weg standen.

"Also! Der Eigentümer ist da! Also der Chef. Ich habe sein Auto erkannt. Was will der hier? Der kommt doch höchstens zwei mal im Jahr mal her", berichtete Akira und zog sofort die Blicke aller auf sich.
 

"Bist du sicher?", fragte Kouyou und nahm die Schürze ab, anschließend kontrollierte er seine Kleidung auf Flecken.

"Das Auto kann man ja schlecht verwechseln, klar bin ich sicher. Also was will der hier?"

Kouyou hatte die Stirn tief gefurcht und wusch sich gründlichst die Finger, er trug zwar zwischendrin mal Handschuhe, aber ein gewisser Geruch blieb immer über.

Darum ging er auch gleich Yuu an die Wäsche und zog aus dessen Westentasche dessen Parfum raus.
 

Dem Kellner war das recht egal, Kouyou konnte sich so oft er wollte an seinem Duft bedienen, dann roch der Blonde schließlich noch besser.
 

"Ich werde es gleich rauskriegen", meinte Kouyou und gab Yuu den Flakon zurück nachdem er ein wenig aufgetragen hatte. Akira war ihm sofort auf den Fersen als Kouyou die Küche verließ und zuerst einmal im Restaurant unauffällig suchte.

"Hey sieh mal, da ist ja Takanori", stoppte ihn sein Kumpel dann plötzlich und hielt sogar seine Hand feste damit er auch bloß stehen blieb.
 

Verwirrt blieb Kouyou stehen und blickte wirklich kurz zu ihrem Gast. Akira hatte recht, Takanori Matsumoto speiste heute Abend also wirklich im Restaurant. Das war erfreulich, so konnten sie heute auch alle pünktlich Schluss machen. Dann aber fiel ihm etwas auf.

"Woher kennst du Herr Matsumoto eigentlich? Und wieso nennst du ihn beim Vornamen?", fragte er und hob eine seiner eleganten Augenbrauen an.
 

Prompt musste Akira lachen.

"Das war eigentlich ziemlich lustig. Ich war heute Vormittag am Pool um den Dreck rauszufischen und er saß am Rand. Ihm ist dann sein Armband ins Wasser gefallen und ich habe es raus geholt. Seinen Nachnamen hat er mir nicht gesagt, also nenn ich ihn bei dem Namen den er mir genannt hat", erklärte er grinsend und winkte ausladend dem reichem Unternehmer zu.

Kouyou bekam große Augen als der tatsächlich die Hand hob und ein Winken andeutete.
 

Weiter konnte er sich darüber aber nicht mehr wundern. Denn nun erblickte er denjenigen den er gesucht hatte. Der Hoteleigentümer hatte das Restaurant betreten. Kou fand dass er wie immer aussah, tatsächlich aber hatte er eine kleine Aktentasche dabei. Nun hatte der Besitzer auch ihn entdeckt und kam direkt zu ihm und Akira.

"Guten Abend. Kouyou kann ich dich kurz sprechen?", fragte er direkt.
 

Kouyou wunderte sich heute über garnichts mehr und willigte sofort ein. Kurz gingen sie in den Saal nebenan, welcher leer war.

"Ich sag's dir jetzt ganz direkt. Du weißt ja das ich das Hotel schon lange verkaufen will. Heute hab ich ein wirklich gutes Angebot bekommen. Ich werde also gleich verkaufen. Der neue Eigentümer möchte das Hotel sogar selbst leiten. Kannst du dafür sorgen dass morgen früh nach dem Frühstück sich das Personal hier vollständig versammelt?"
 

Kou schluckte hart. Er mochte den alten Herrn, klar er war nicht häufig da und lud die meiste Arbeit bei seinem Stellvertreter ab, der dadurch auch nicht wirklich anwesend war. Aber trotzdem mochte Kou ihn.

"Ja, natürlich. Das wird kein Problem sein. Werden sie morgen dabei sein?"

"Nein, ich fahr dann gleich wieder. Ich würde ja gerne dabei sein, aber das würde meine Pläne zu sehr durcheinander werfen", meinte der alte Mann ablehnend.
 

Kouyou hatte das noch garnicht richtig verarbeitet, da war der Mann auch schon wieder weg und gesellte sich zu ihrem reichen Gast. Der wohl gleich schon ihr neuer Chef sein wird. Er schluckte und eilte mit Akira wieder in die Richtung aus der sie gekommen waren. Etwas abseits und niemandem im Weg blieben sie schließlich. Akira verhielt sich still. Und Kouyou sah mit großen Augen zu wie der Alte, der Jüngeren Generation nach einem langen Gespräch ein paar Papiere zu schob. Auch darüber wurde viel geredet während ihr Gast jede Seite genau durchleuchtete.
 

Kouyou wusste nicht was er erwartet hatte, aber als schließlich beide unterschrieben da war es amtlich. Und er fühlte sich verkauft. Kouyou sah zu Akira und im Gegensatz zu seinem innerlichen Chaos schien Akira sehr zufrieden und strahlte sogar richtig.

"Endlich ein cooler Chef", grinste der Poolboy.

Kouyou blickte noch einmal zu den anderen beiden und sah noch wie man sich verabschiedete und sein ehemaliger Chef ging.
 

"Ich geh rauchen", informierte er Aki und ließ den dann einfach stehen um sich auf ihrem kleinen Balkon eine Beruhigungszigarette anzuzünden.



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