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Ein weiter Weg bis zum Happy End

von

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Rückblick Liebe

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Rückblick Schmerz

Ran saß noch immer auf der Bank unter dem Kirschblütenbaum. Sie sah sich die ganzen Leute an und musste lächeln als ihre Gedanken kurz zurück fielen, in die Nacht, in welcher sie mit Shinichi zum ersten Mal schlief. Es war damals einfach eine so perfekte Nacht gewesen. Viel weiter darüber nachdenken konnte sie allerdings nicht, als sie schon ihre beste Freundin erblickte, die winkend auf sie zu rannte.

"Hallo Ran."

"Hallo Sonoko." ,gab die angesprochene lächelnd zurück und stand auf.

Die zwei Freundinnen umarmten sich kurz als sie gleich den Weg entlang zum Café gingen.

"Wie geht's dir?" ,fragte die kurzhaarige Brünette.

"Ganz gut. Obwohl ich es immer noch nicht verstehe."

"Naja, er hat dir auch nicht wirklich eine Erklärung geliefert."

Die zwei setzten sich an einem freien Tisch als schon die Kellnerin kam um die Bestellung der Freundinnen aufzunehmen. Als sie wieder weg war, sah sich Sonoko kurz um und lächelte. Ran bemerkte in ihrem Gesichtsausdruck wie glücklich sie war. Und das machte sie selbst auch glücklich.

"Sag mal, wie läuft es eigentlich mit Makoto?"

"Wundervoll. Er trainiert Vormittags immer aber den ganzen Nachmittag haben wir nur für uns. Es fühlt sich immer gut an wenn er da ist. Ich hab sogar schon ein paar Mal bei ihm im Hotel übernachtet." ,gab Sonoko zurück und wurde etwas verlegen.

"Oh wow. Soll das etwa heißen ... ihr beide ... also ..."

"Ja, wir haben schon miteinander geschlafen." ,flüsterte die kurzhaarige verlegen zurück.

Ran war etwas überrascht, aber dennoch freute sie sich für ihre Freundin. Als sie selbst Sonoko damals erzählte dass sie mit Shinichi geschlafen hatte, wirkte sie etwas betrübt weil ihr Freund damals dafür keine Zeit hatte. Wie auch, wenn er auf der ganzen Welt herumreiste um an Karateturniers teilzunehmen.

"Und?" ,fragte Ran neugierig nach.

"Und was?"

"Naja, war es schön für dich? Und wann war es überhaupt?"

"Es ist vor zwei Tagen passiert als ich wieder bei ihm übernachtet habe. Wir fingen an uns zu küssen und da hatte ich so ein Verlangen in mir und schon ... naja wir zogen uns aus und es passierte. Aber ja, es war sehr schön."

Sonoko lächelte als schon die Bestellung der beiden kam. Ein leckerer Erdbeereisbecher. Sonoko nahm den Löffel und eine Portion Schlagobers als sie nicht aus dem Grinsen herauskam. Ran musste daraufhin etwas kichern und begann ebenfalls von ihrem Eisbecher zu essen.

"Weißt du, bevor es passierte, haben wir zwar auch oft rumgeknutscht aber es ging nie weiter. Oft sind wir einfach nur bei ihm im Bett gelegen und haben geredet oder er hat mir im Fitnesscenter ein paar Karateübungen gezeigt. Aber in der Nacht vor zwei Tagen da war alles irgendwie anders. Wir redeten etwas und dann küsste er mich plötzlich. Es fühlte sich so gut an und irgendwie stieg in mir so ein Gefühl hoch dass ich mehr wollte. Ich begann ihn auszuziehen und er machte sofort mit. Es war irgendwie einzigartig."

Ran lächelte als sie sah wie glücklich ihre Freundin erzählte. Diese sah immer wieder um sich oder auf ihren Eisbecher. Während sie noch ein wenig ins Detail ging, bekam Ran plötzlich immer wieder einzelne Szenen von ihrer Nacht mit Shinichi ins Gedächtnis. Allerdings nicht vom ersten Mal sondern von einer anderen Nacht. Als sie gemeinsam in Osaka waren um Heiji und Kazuha zu besuchen. Sie bekamen das Gästezimmer im Haus von Heiji's Eltern und wollten zuerst gar nicht, aus Angst gehört zu werden. Schließlich aber, als Shinichi sich an sie gekuschelt hatte, begannen sie sich zu küssen und es ging eines zum anderen. Ran's Gesichtsausdruck wurde etwas ernster als sie die einzelnen Bilder ins Gedächtnis bekam wie sie auf Shinichi saß, er seine Hände an ihrem Hintern hatte und sie sich erotisch bewegte. Nun musste Ran den Kopf schütteln um diese Bilder zu vergessen. Sonoko bekam das natürlich sofort mit als sie ihre Erzählung abbrach und leicht traurig zu Ran sagte: "Tut mir leid. Shinichi hat erst vor einem Monat Schluss gemacht und ich erzähl dir hier meine Lovestory."

"Das ist es nicht Sonoko." ,begann Ran und sah ihre beste Freundin traurig an. "Ich freue mich sehr für dich und Makoto. Auch dass du in ihm den Mann gefunden hast, dem du so sehr vertraust dass du mit ihm geschlafen hast."

"Was ist es dann?"

"Ach, ich erinnerte mich nur an eine Nacht mit Shinichi zurück und das wollte ich wieder aus dem Kopf haben."

"Oh. Eine schlimme Nacht?"

"Ganz im Gegenteil. Eine erotische Nacht und das auch noch im Nebenzimmer von Heiji und Kazuha."

Sonoko staunte nicht schlecht und war eigentlich neugierig geworden, allerdings fragte sie nicht weiter. Ihre Freundin wollte diese Gedanken immerhin vergessen. Kurze Stille trat über sie, als Sonoko den Vorschlag machte heute Abend ins Kino zu gehen. Ran lächelte wieder und fand es sehr lieb dass ihre beste Freundin sie so ablenken wollte, doch heute hatte sie bereits ihrer Mutter versprochen mit auf einen Anwaltsball zu gehen.

"Na gut, dann aber nächstes Wochenende. Makoto ist da von Samstagmorgen bis Sonntagabend in Osaka und wir zwei machen uns ein Mädels Wochenende. Im Spa, mit Rückenmassage, Gesichtsmaske, Maniküre sowie Pediküre. Ein leckeres Mittagessen und anschließend shoppen. Am Abend dann Kino und du übernachtest bei mir und wir machen Mädels zeug. Versprochen?"

"Versprochen." ,gab Ran lächelnd zurück.

Sie war Sonoko einfach so dankbar dass sie sie so ablenkte und über die Trennung hinweg half. Es tat gut, nicht immer über diesen Sherlock Holmes Freak nachdenken zu müssen. Auch wenn der Gedanke an ihn, jedes Mal ein Stich ins Herz war.

Als beide ihren Eisbecher leer und gezahlt hatten, wollten sie noch etwas durch den Park spazieren. Als sie wieder bei den Kirschblütenbäumen vorbeigingen sah Ran lächelnd hinaus und seufzte zufrieden.

"Ach ... die Kirschblüten sind einfach so schön."

"Du magst sie wieder?"

"Was?" ,fragte Ran verdutzt und blieb abrupt stehen.

Sonoko war schon etwas weitergegangen als sie sich gleich umdrehte.

"Naja, du hast mir doch erzählt dass Shinichi unter einem Kirschblütenbaum Schluss gemacht hatte. Klar, damals haben sie noch nicht vollständig geblüht, aber du hast bis jetzt immer den Weg gemieden der unter Kirschblütenbäumen durchging."

"Du hast Recht. Es war unter einem Kirschblütenbaum. Vermutlich haben sich diese Details nicht so eingebrannt wie die Trennung selbst."

"Komm, lass uns weiter gehen."

Sonoko hakte sich mit ihrem Arm bei Ran's ein und zog sie weiter. Immerhin wollten sie spazieren und nicht Trübsal blasen.
 

Ran und Sonoko hatten den Vormittag noch genossen als sich die kurzhaarige Brünette schließlich gegen Mittag verabschiedete um nach Hause zu gehen. Ihre beste Freundin wollte eigentlich auch nach Hause aber als ihr einfiel dass sie dort nur alleine rumsitzen würde, beschloss sie, noch etwas alleine durch die Stadt zu schlendern. Aus irgendeinem Grund zog es sie allerdings zu Shinichi’s Haus. Als sie vor dem großen Eisentor stand legte sie eine Hand um einen der Gitterstäbe und seufzte. Er war weggegangen und würde so schnell nicht wieder kommen. Nun legte sie kurz ihre Kopf gegen ihre Hand und versuchte nicht zu weinen. Aber der Schmerz saß noch immer so tief. Plötzlich bemerkte sie, wie es dunkler wurde. Aber warum? Sofort ging ihr Kopf hoch und sie sah in den Himmel. Dunkle Wolken zogen sich zusammen und ein Blitz ging über den ganzen Himmel. Sofort lies Ran das Tor los und ging schnellen Schrittes weiter. Sie kannte eine kleine Abkürzung hinter Shinichi’s Haus vorbei. Hoffentlich würde sie es noch vor dem Regen schaffen. Immerhin musste sie heute Abend mit auf diesen Anwaltsball ihrer Mutter. Das junge Mädchen versuchte immer schneller zu gehen, doch sie fühlte sich von den dunklen Wolken direkt verfolgt. Gerade als sie wieder um eine Ecke bog und nach vorne sah, blieb sie abrupt stehen. Da war er. Der kleine Weg mit den vielen Kirschblütenbäumen. Aber natürlich, diese Abkürzung ging Shinichi immer mit ihr zur Schule. Ran kam nun langsam auf den Weg zu und hoffte einfach durchlaufen zu können, doch es ging nicht. Sie kam zu jenem Baum wo alles ein Ende nahm…

„Jetzt warte doch Shinichi!“ ,rief Ran ihrem Freund hinter her als dieser in die Seitengasse bog.

Shinichi ging jedoch stur weiter und ballte seine Hände zu Fäuste. Warum lief sie ihm nur nach? Er hatte doch schon alles gesagt.

„Ich sagte, warte!“ ,kam es nun lauter und wütender aus Ran als sie Shinichi endlich erreicht hatte und sich vor ihn stellte. Beide standen unter dem ersten Kirschblütenbaum welcher dem kleinen Weg entlang stand.

„Ich möchte bitte eine Erklärung. Du kannst mich nicht herbestellen, sagen es ist alles vorbei und dann abhauen. Ohne einen triftigen Grund!“

„Welchen hättest du denn gerne? Dass ich eine andere habe, oder dass ich keine Gefühle mehr für dich empfinde?“ ,gab er leicht schnippisch zurück.

„Was ist denn nur los mit dir? Vor zwei Tagen als wir im Kino waren, war doch noch alles in Ordnung.“

„Es ist einfach aus. Ich will diese Beziehung nicht mehr.“

Shinichi senkte seinen Blick sofort bei diesem Satz und ging an ihr vorbei. Doch Ran war schneller und hatte schon seinen Oberarm gepackt und hielt ihn zurück. Jedes mal vergaß er, wie stark sie doch war.

„Ran, bitte.“ ,sagte er nun mit traurigerer Stimme.

„Shinichi was ist denn los? Sag mir die Wahrheit. Bitte.“ ,ihre Stimme war schon flehend und eine Träne bahnte sich den Weg über ihre Wange.

Shinichi sah sie an. Er wollte sie doch niemals so verletzten. Aber er musste es tun. Es gab einfach keine andere Möglichkeit mehr. Ran war doch stark. Sie würde das schon schaffen.

„Ich gehe weg aus Tokio.“

„Was?“ ,fragte sie entsetzt und lies ihn los.

„Ja. Meine Eltern haben einen bekannten Detektiven in New York kennengelernt und er will mich unterrichten. Meine Abschluss mache ich dann auch dort. Aber ich werde nicht nach Tokio zurückkommen.“

„Und unsere Beziehung wirfst du somit einfach weg?“

„Ran, du weißt doch selbst dass eine Fernbeziehung auf diese Distanz nicht funktionieren kann. Besser jetzt, als dass man sich auseinander lebt und übers Telefon Schluss machen muss.“

Sie sah ihn nur noch enttäuscht an. Natürlich hatte sie immer gewusst dass er eines Tages ein berühmter Detektiv werden wollte, aber dass er deshalb die Beziehung einfach so beendete… Wegen eines Jobs. Traurig wandte sie ihren Blick von ihm ab und versuchte aufhören zu weinen. Doch es ging nicht. Somit legte sie eine Hand sachte an ihren Mund um nicht auch noch laut zu schluchzen. Shinichi wollte sich nun abwenden doch er konnte nicht. Natürlich wusste er wie dumm es war, denn er hatte ja noch Gefühle für Ran. Aber eine Fernbeziehung konnte nicht funktionieren.

„Es tut mir leid.“ ,sagte er nun und kam zu ihr.

Als er seine Hand auf ihre Schulter legte, strich sie sich schnell die Tränen weg, legte ihre Hände an ihre Hüfte und sah zu ihm auf. Sein Blick war so gefühllos. Wie konnte sie sich nur so sehr in ihm geirrt haben? Nachdem sie zu dem Baum hochgesehen hatte und kurz den Kopf geschüttelt hatte, sah sie wieder in seine blauen Augen. Ran atmete tief durch als sie nun erwiderte: „Ich hoffe sehr, du wirst dort glücklich und kannst von diesem Kerl etwas lernen.“

„Glaub mir, meine Liebe zu dir war echt.“

„Wirklich?“ ,fragte sie und sah nun ihn gefühllos an. „Das glaub ich dir nicht mehr.“

Shinichi seufzte und sah kurz zu Boden. Kaum war sein Blick wieder nach oben gewandert, gab er ihr einen schnellen aber sanften Kuss auf die Stirn ehe er sich umdrehte und zu seinem Haus zurück ging. Ran blieb mit dem Rücken zu ihm gewandt stehen und versuchte noch nicht loszuheulen. Er durfte nicht mitbekommen wie sehr er ihr nun das Herz gebrochen hatte. Nie wieder wollte sie ihn sehen, sprechen oder lieben. Als sie wusste dass er bestimmt schon wieder im Haus war, legte sie ihre Hände ans Gesicht und begann bitterlich zu weinen. Sie lehnte sich an den Kirschblütenbaum und weinte. Ihre ganze Liebesgeschichte, welche so wundervoll begann, endete mit einem Schlag. Shinichi würde weggehen und hoffentlich so schnell nicht wiederkommen, denn das könnte sie nicht verkraften. Langsam sank sie am Baum hinunter und schluchzte laut. Ihr war es egal ob sie jemand so sah oder sie ansprach. Ran weinte einfach weiter und vergrub ihr Gesicht tief in ihren Händen.
 

Nach einiger Zeit, hatte sie sich aufgerafft und machte sich auf den Weg nach Hause. Doch kurz davor entschied sie sich, in ein Taxi zu steigen. Nach zehn-minütiger Fahrt, bezahlte sie diese, stieg aus und kam zur großen Tür der Villa von Familie Suzuki. Sie klingelte als bereits ein Hausmädchen öffnete und freundlich fragte: „Guten Tag. Kann ich Ihnen helfen?“

„Ich bin Ran Mori und möchte zu Sonoko Suzuki.“

„Kommen Sie doch rein. Ich hole Miss Sonoko schnell.“

Ran betrat den großen Eingangsbereich und sah sich wieder einmal die vielen Bilder an. Nach kurzer Zeit bog Sonoko lächelnd um die Ecke und sagte: „Hallo Ran. Was verschafft mir …“

Sofort brach sie ihren Satz ab als sie vor ihrer besten Freundin stand und sah, wie verheult diese war.

„Komm, wir gehen in mein Zimmer.“

Vorsichtig legte Sonoko einen Arm um ihre Freundin und ging hinauf in den ersten Stock. Ran ging einfach mit und wunderte sich, dass ihre Beine sie noch tragen. Jeder Schritt war irgendwie schmerzhaft. Im Zimmer angekommen setzten sich beide aufs Bett und Sonoko fragte besorgt: „Was ist denn passiert?“

„Shinichi hat Schluss gemacht. Vor etwa einer Stunde.“

Kaum hatte Ran den Satz ausgesprochen begann sie wieder zu weinen. Sofort holte Sonoko ihre Taschentücher vom Nachttisch und reichte sie ihrer besten Freundin.

„Aber warum? Hat er etwa eine andere?“

„Nein. Er geht zu seinen Eltern nach New York um dort bei einem bekannten Detektiv Unterreicht zu nehmen. Den Abschluss macht er ebenfalls in New York. Und seiner Meinung nach, funktioniert eine Fernbeziehung auf diese Distanz nicht. Also warum dann noch weiter machen? Er sagte zwar, dass er mich geliebt hat, aber ich glaube ihm das nicht. Ich glaube ihm gar nichts mehr.“

Sonoko nahm ihre Freundin in den Arm und versuchte sie zu trösten. Diese war allerdings so bestürzt dass sie einfach nicht mehr aufhören konnte zu weinen.

„Alles wird wieder gut. Dieser Mistkerl hat deine Tränen nicht verdient!“

„Aber es tut so verdammt weh, Sonoko.“

„Ich weiß. Aber ich bin hier und helfe dir.“

Sachte strich sie Ran über den Rücken und versuchte ihr bestes dass sie wenigstens nicht mehr so schrecklich weinen musste.

Ran gab es einen Stich ins Herz. Sie kam auf den Baum zu und legte eine Hand darauf. Wie Sekundenbilder kamen die einzelnen Szenen wieder in ihr Gedächtnis. Als Shinichi sie stehen ließ und Ran hier zusammenbrach vor lauter Schmerz. Plötzlich war ein lauter Donner zu hören und mit einem mal begann es zu regnen. Ran sah den Baum wieder an und wurde gleich durchnässt als sie aber keinen Schritt wegmachen konnte.

„Du bist so ein Arsch!“ ,schrie sie nun den Baum an. „Warum konntest du mich einfach so verlassen, ohne auch nur eine Träne zu vergießen. Du kannst mich nie wirklich geliebt haben, Shinichi.“

Die Tränen rannen wieder über ihr Gesicht und vermischten sich mit den Tränen als Ran auf die Knie sank. Sie hatte nicht mehr die Kraft aufzustehen oder nach Hause zu gehen. Der Schmerz war zu groß, als dass sie dagegen ankämpfen konnte. Sie hörte nicht einmal wie jemand schnellen Schrittes den Weg entlang kam und etwas vor sich hinmurmelte. Ein schluchzen stieß aus Ran’s Mund als plötzlich die Person neben ihr stehen blieb.

„Ran?“ ,fragte sie erschrocken.

Diese hob nun sachte ihren Kopf und sah in das besorgte Gesicht ihrer Mutter.

„Mama? Was machst du hier?“

„Ich gehe diesen Weg immer entlang wenn ich nicht mit dem Auto zur Arbeit fahre. Dass es heute noch so regnen würde, habe ich nicht gerechnet. Aber was machst du hier?“

„Hier hat Shinichi damals mit mir Schluss gemacht.“

Schon begann sie wieder zu weinen als ihre Mutter sie hochzog und an sich drückte.

„Komm mit.“ ,sagte sie liebevoll und stützte ihre weinende Tochter als beide zu Eri nach Hause gingen.

Der Ball

Eri kam mit ihrer durchnässten Tochter zu Hause an und ging gleich mit ihr ins Badezimmer. Dort ließ sie ein warmes Bad ein und sagte Ran noch sie solle das nasse Gewand einfach in den Trockner geben. Ran nickte nur kurz und als die Badewanne vollgelaufen war, zog Ran sich aus, gab die Wäsche in den Trockner und stieg in die Wanne. Das warme Wasser entspannte gleich ihren zittrigen Körper und lies sie entspannt ausatmen. Eri hatte inzwischen etwas zu Essen bestellt und deckte schon den Tisch. Ran verbrachte gute 20 Minuten in der Badewanne bevor sie raus stieg, abtrocknete und ihre Haare ebenfalls etwas mit einem Handtuch trocken rieb. Gerade als sie wieder angezogener aus dem Badezimmer kam, nahm ihre Mutter das Essen entgegen und kam zum Esstisch.

"Du hast doch bestimmt noch nichts gegessen oder?" ,sagte Ran's Mutter und lächelte.

Die angesprochene setzte sich an den Tisch und schüttelte sachte den Kopf als sie zugleich den Kopf sachte schüttelte. Nachdem ihre Mutter das bestellte ausgepackt und hingestellt hatte, nahm sich Ran gleich eine Portion Eierreis mit Shrimps und gab diesen auf ihren Teller.

"Willst du mir erzählen was los war?" ,fragte nun Eri besorgt und gab sich etwas von den gebratenen Nudeln mit Hühnerfleisch auf ihren Teller.

"Dort wo du mich gefunden hast, hat Shinichi vor einem Monat mit mir Schluss gemacht."

"Warum bist du dann wieder dort hingegangen?"

"Ich dachte ich könnte es schon verkraften. Aber die Erinnerung kam zurück wie ein Film. Es fühlte sich plötzlich wieder so real an, als er damals vor mir stand und sagte er ginge nach New York um ein besserer Detektiv zu werden."

"Ach mein Schatz. Eine solche Trennung kann man nicht nach einem Monat bereits abgehakt haben. Das dauert. Immerhin ward ihr beide fast ein Jahr zusammen."

Ran stocherte mehr in ihrem Essen rum als dass sie es aß und der Schmerz in ihrem Herzen saß wieder so tief. Sie wollte eigentlich weinen, doch riss sich neben ihrer Mutter zusammen.

"Wann hört es denn auf weh zu tun?" ,fragte sie mit trauriger Stimme.

"Das kommt ganz darauf an, wie sehr man den anderen geliebt hat. Bei deinem Vater und mir, tut es jetzt noch weh, wenn ich an gewisse Orte gehe wo wir einst glücklich waren."

Ran nickte kurz und aß endlich ein paar bissen. Eri seufzte. Wie könnte sie es ihrer Tochter nur leichter machen?

"Sag mal," ,begann sie nun, "was hälst du davon heute einen schönen Mädchenabend mit Sonoko zu verbringen? Ich kann auch alleine auf den Ball gehen."

"Nein Mama. Ich hab es dir versprochen, also komme ich auch mit. Ein wenig Ablenkung tut immer gut."

"Bist du dir sicher?"

"Ja." ,gab Eri's Tochter lächelnd zurück.

Sonoko würde so und so lieber mit Makoto etwas unternehmen als wieder mal sie zu trösten. Und wer weiß, vielleicht waren auf diesem Ball heute Abend ja auch ein paar nette Jungs in ihrem Alter. Dass ihre Mutter und sie eingeladen waren, lag wohl hauptsächlich daran, dass Eri den Gastgeber schon einige Male vor dem Knast bewahrt hatte. Seitdem versuchte Hidekuni Mugita aber, keine krummen Geschäfte mehr zu machen. Er war ja eigentlich ein netter Mann, aber geriet eben mit seinen Millionen in einen falschen Kreis. Der Abend den Herr Mugita veranstaltete war ein Ball zu dem er einige bekannte Leute eingeladen hatte. Darunter auch mehrere Anwälte, Polizisten, Ärzte und sogar Detektive. Vermutlich würde Kogoro ebenfalls hingehen, wenn er nicht auf seinem Klassentreffen wäre.

"Ich habe dir übrigens ein Kleid besorgt und schon in dein Zimmer gehängt."

"Wirklich?" ,fragte Ran nun mit strahlenden Augen.

"Ja. Nach dem Essen kannst du es ja anprobieren gehen, aber eigentlich sollte es passen."

Schon strahlte Ran und begann etwas schneller zu Essen. Sie wollte unbedingt wissen, wie sie heute Abend aussehen würde. Ihre Mutter hatte ja schon vor einer Woche ein Kleid gekauft und es sah so toll an ihr aus. Es war schwarz, im Meerjungfrauenstil. Hatte einen Rundhalsausschnitt und am Rücken war eine geknöpfte Aussparung. Der Oberkörper, bis zur Hüfte war mit Stickereien und Pailletten-Besatz. Es hatte noch ein eingearbeitetes Unterkleid und der Rockteil war etwas ausgestellt und doppellagig aus Polyester. Eri sah einfach wunderschön darin aus. Sie hatte Ran auch zugesagt dass sie ihre Haare diesmal offen tragen würde und nur ein paar Strähnen links und rechts am Hinterkopf hochstecken würde. Ran musste wieder lächeln als sie ihre Mutter sah, die sonst eigentlich immer nur streng wirkte. Doch es würde bestimmt ein toller Abend werden. Kaum hatte Ran aufgegessen lächelte ihre Mutter und deutete auf das Zimmer ihrer Tochter. Voller Freude sprang sie auf, lief hinein und man hörte schon ein lautes 'Wow' von ihr.

"Gefällt es dir? Zieh es einmal an und komm dann heraus. Ich will es gerne an dir sehen." ,sagte Eri lächelnd und räumte den Esstisch ab. Ran sah sich das Kleid am Kleiderhaken immer noch an und fuhr sachte über den Stoff. Sofort warf sie ihr Top und die Jogginghose aufs Bett, nahm das Kleid vom Haken und zog es vorsichtig an. Sie konnte den Reißverschluss zur Hälfte selbst zu machen als sie schließlich ihre Mutter um Hilfe rief. Diese kam herein, machte den Reißverschluss des Kleides ganz zu und drehte ihre Tochter wieder zu sich.

"Du siehst wunderhübsch aus, meine Süße."

Nun ging Eri noch einen Schritt zurück als sich ihre Tochter im Kreis drehte. Sie sah wundervoll aus in dem mittelgrauen Kleid von Niente. Es war aus Chiffon und hatte einen Schulterfreien sowie beim Rock ausgestellten Schnitt. Das Bustier war verstärkt mit wattierten Cups und eine locker, fixierte Taillenpasse mit Zierschleife hatte es. Die florale Stickerei war mit Zierperlen- und Pailletten Besatz bestückt. Das Unterkleid war blickdicht, doppellagig und mit Tüllbesatz. Das Kleid ging bis Mitte der Waden. Ran sah wirklich wunderschön darin aus.

"Danke Mama. Es ist wirklich wunderschön."
 

Eri's Kleid

Ran's Kleid

Eri lächelte zufrieden als sich ihre Tochter erneut vor dem Spiegel drehte. Der Abend würde ihr bestimmt gut tun. Plötzlich läutete das Telefon und Eri eilte ins Wohnzimmer hinaus. Ran betrachtete sich weiter im Spiegel als sie sachte über ihre Taille fuhr. Kaum hatte sie sich seitlich zum Spiegel gestellt, musste sie kurz über ihren Bauch streicheln. Er war noch so flach und man konnte nichts erkennen. Doch anscheinend wuchs darin schon ein kleiner Mensch heran. Ein kleiner Mensch, der Ran bald zur Mutter und Eri sogar zur Großmutter machen sollte. Sofort nahm Ran die Hand weg und ging in ihrem Zimmer auf und ab. Was aber, wenn der Test falsch war? Das konnte doch passieren oder? Sie brauchte Gewissheit. Vorsichtig und auf Zehenspitzen ging sie zu ihrer Zimmertüre und hörte ihre Mutter am Telefon über einen Fall sprechen. Ein gutes Zeichen, somit war sie mindestens zehn Minuten beschäftigt. Sofort holte Ran ihr Handy vom Schreibtisch und wählte die Nummer ihrer Frauenärztin.

"Ordination von Frau Doktor Misa Takeda. Wie kann ich Ihnen helfen?"

"Guten Tag. Hier spricht Ran Mori. Ich bräuchte bitte so schnell es ginge einen Termin bei Doktor Takeda."

"Gerne. Dürfte ich wissen worum es ginge?"

"Ein Kontrolltermin. Bevor ich in den Urlaub fahre."

"Einen kleinen Moment bitte." ,man hörte wie die Assistentin kurz blätterte. "Frau Mori sie könnten nächste Woche gleich am Montag um acht Uhr zu uns kommen."

"Perfekt. Ich danke Ihnen."

"Schönen Tag, auf Wiederhören."

"Wiederhören."

Ran legte auf und hielt ihr Handy fest. Anschließend sah sie auf ihren Bauch hinunter und seufzte kurz. Was wenn der Test bereits recht hatte? Wie sollte sie das ihren Eltern erklären? Doch schon wurde die Schülerin aus den Gedanken gerissen als ihre Mutter wieder herein kam und sagte: "Tut mir leid. Das war wichtig. Los, ich mach dir den Reißverschluss wieder auf. Bis zur Feier haben wir noch ein paar Stunden."

"Ja du hast Recht. Danke nochmal Mama."

"Kein Problem."

Ran drehte ihrer Mutter den Rücken zu während diese vorsichtig den Reißverschluss öffnete.
 

Ein paar Stunden später:

Eri kam aus ihrem Zimmer und rief nach ihrer Tochter. Diese sah aus dem Badezimmer und musste ihrer Mutter nur helfen das Kleid beim Reißverschluss zuzuziehen und noch den kleinen Knopf oberhalb der freien Rückenausschnittes zu schließen.

"Du siehst toll aus Mama."

"Danke mein Schatz. Nun beeil dich aber. Das Taxi ist in zehn Minuten da."

Sofort stellte sich Ran wieder vor den Spiegel und schminkte sich fertig. Sie trug einen zart-grauen Lidschatten, schwarze Mascara sowie einen eleganten schwarzen Lidstrich oberhalb der Wimpern. Ihre Lippen trugen einem rosé farbenden Lippenstift. Ihre Mutter war ähnlich geschminkt. Nachdem Ran auch ihr Kleid angezogen hatte half ihr, ihre Mutter erneut beim Reißverschluss. Schließlich klingelte es und beide zogen noch schnell ihre halb hohen schwarzen Stöckelschuhe an. Eri nahm ihre Tasche und schon eilten beide hinaus. Im Taxi war Ran nervös.

"Muss ich Herrn Hidekuni Mugita irgendwie speziell ansprechen?"

"Aber nein. Seit er keine krummen Geschäfte mehr macht und sich sozial engagiert, ist er nicht mehr so auf einen Titel bedacht. Keine Sorge, ich bin ja immer bei dir."

Ran nickte lächelnd und atmete tief durch als das Taxi bereits etwas außerhalb der Stadt war und zu einer großen Villa ankam. Das Tor war bereits geöffnet und man fuhr noch knappe fünf Minuten zum Haus. Als sie angekommen waren half ein Bediensteter Eri aus dem Auto. Ran war schon ausgestiegen und kam um das Auto herum zu ihrer Mutter.

"Dann mal los." ,sagte diese und lächelte.

Beide gingen über die zehn Mamorstufen hinauf zur Haustüre wo zwei weitere Bedienstete bereits mit einem Tablett standen wo sie Champagner und Orangensaft anbieteten. Die zwei Frauen nahmen gleich jeder ein Glas und betraten das Anwesen. Einige Leute standen noch im breiten Flur und redeten. Eri kannte sogar schon ein paar und begrüßte sie freundlich.

"Wow das ist ja wirklich sehr nobel hier." ,flüsterte Ran zu ihrer Mutter.

"Ja. Schwärm nur nicht zu viel vor dem Gastgeber sonst zeigt er dir das ganze Haus und du bist bis morgen noch hier."

"Okay." ,gab Ran zurück und war dennoch verwundert wie wunderschön ein Haus sein konnte.

Beide gingen nun am Ende des Flurs nach rechts wo eine große Doppeltür schon offen stand. Es war ein richtiger Ballsaal mit wunderschönem Holzboden und großen Fenstern. Man fühlte sich wie in einem Märchen. Eri atmete tief durch, ihre Tochter ebenso als sie einen Schritt in den Saal machten und plötzlich eine bekannte Stimme von rechts sagte: "Nanu, Frau Kisaki und Ran. Das ist aber eine schöne Überraschung."

Beide drehten sich zu der Stimme und schon stand Inspektor Megure vor ihnen. Links an seiner Seite Kommissar Takagi mit Kommissarin Sato. Rechts neben ihm stand Kommissar Shiratori. Die Herren trugen alle einen schwarzen, eleganten Anzug mit weißen Hemd und schwarzer Fliege. Sato trug ein langes, dunkelblaues Ballkleid im Prinzessinenstil. Es waren über den gesamten Oberkörper kleine Perlen aufgestickt.

"Sie sehen beide wirklich umwerfend aus." ,gab nun Inspektor Megure von sich und reichte beiden die Hand."

"Dankeschön Inspektor. Es freut mich dass sie gekommen sind." ,antwortete Eri lächelnd.

Da kam Sato ein Stück vor und umarmte Ran als sie sagte: "Du sieht so hübsch aus Ran. Da werden die vielen jungen Herren sich aber nach dir umdrehen."

"Dankeschön Kommissar Sato. Sie sehen aber auch zauberhaft aus."

Beide lächelten sich an als Ran bemerkte wie Takagi seine Kollegin etwas musterte und leicht rot wurde und lächelte. Sie gefiel ihm wohl heute am besten. Ran wusste wie lange die beiden schon umeinander her 'scharwenzelten' und schön langsam konnte es doch bei den beiden Klick machen. Während Eri noch etwas mit Inspektor Megure plauderte, fasste Sato Ran's Hand und zog sie etwas von der Menge weg.

"Ist denn alles okay bei dir?" ,fragte die Kommissarin besorgt.

"Ja. Es geht bergauf."

"Das freut mich. Ich kann mir vorstellen wie schwer es für dich sein muss, aber wenn es irgendetwas gibt, dass dir hilft oder dich glücklich machen würde, sag es einfach okay?"

Ran lächelte und wollte schon dankend ablehnen als ihr Blick kurzzeitig wieder zu Takagi fiel.

"Da gibt es wirklich etwas Frau Sato."

"Wirklich?" ,fragte diese erneut nach und lächelte schon.

"Es würde mich wirklich glücklich machen wenn sie heute Abend Herrn Takagi zwei Tänze schenken würden. Ich bin mir sicher, er ist ein toller Tänzer."

Sato wurde leicht rot. Irgendwie bereute sie es, Ran das angeboten zu haben. Dennoch war sie ihr aber auch dankbar, denn dann konnte Takagi vielleicht endlich bemerken was sie für ihn empfand.

"Selbstverständlich." ,gab sie nun grinsend zurück.

Beide gingen nun wieder zu den anderen als Eri sich für eine Zeit verabschiedete um mit ihrer Tochter den Gastgeber zu begrüßen.
 

Nach einer knappen Stunde war der ganze Begrüßungslauf endlich abgeschlossen und Ran schnaufte kurz durch. Eri kam mit einem Glas Champagner für sich und einem Glas Orangensaft zu ihrer Tochter.

"Danke Mama. Wird denn auf diesem Ball nicht getanzt?"

"Aber natürlich. Erst einmal müssen alle ankommen und Herr Hidekuni Mugita hält eine kurze Begrüßungsrede. Gleich darauf wird der Ball mit einem Walzer eröffnet. Hoffentlich finden wir zwei Männer die wenigstens den Eröffnungstanz mit uns tanzen. Ansonsten sehen wir blöd aus. Warum muss dein Vater ausgerechnet heute nicht da sein?"

Ran musste kichern. Als ob irgendein Mann ihre Mutter nicht auffordern würde. So wunderschön wie sie aussah.

"Keine Sorge Mama. Wir finden schon jemanden."

Ran's Blick wanderte nun durch den Saal als sie schon mindestens vier Männer gefunden hatte die sich immer wieder zu Eri her drehten und lächelten. Da wurden plötzlich einige Lichter im Saal ausgeschalten und auf einer kleiner Bühne, wo auch die Musiker standen, kam ein kleiner Scheinwerfer zum Einsatz und Herr Mugita trat vor seine Gäste.

"Willkommen. Ich freue mich dass sie so zahlreich erschienen sind und hoffe sie haben einen schönen Abend. Viele von Ihnen wundern sich, warum ich denn einen Ball organisiert habe. Nun, weil ich es kann." ,er lachte etwas und die Gäste natürlich auch. "Aber dennoch bin ich froh darüber dass sie mit mir feiern und bitte nun die Musiker um Musik und Sie verehrte Gäste begeben sie sich mit ihren Partnern in die Mitte und tanzen Sie gemeinsam mit mir und meiner wunderschönen Frau Shizuka den Eröffnungstanz."

Alle klatschten, der Gastgeber kam von der Bühne zu seiner Frau. Die anderen stellten sich bereits in Tanzposition als plötzlich Kommissar Shiratori vor Eri stand und ihr seine Hand reichte.

"Darf ich bitten, Frau Kisaki."

"Ich danke Ihnen Kommissar."

Sie stellte ihr Glas schnell auf das Tablett eines vorbeigehenden Kellners und legte schon ihre Hand in die des Kommissars. Beide gingen zur Tanzfläche. Ran lächelte als sie auch sah wie Takagi und Sato gemeinsam zur Tanzfläche gingen. Ran wollte eigentlich gar nicht tanzen und trank gerade noch einen Schluck ihres Orangensaftes als ein gutaussehender Junge vor ihr stand. Er hatte schwarzes Haar, dunkelbraune Augen und trug eine Brille. Er war knapp ein Jahr älter als Ran und hieß Masao Monobe. Er ging ebenfalls in die Teitan Oberschule, allerdings in die Parallelklasse von Ran.

"Hallo Ran. Darf ich bitten?"

"Masao? Du hier?" ,fragte sie erstaunt und legte doch ihre Hand in seine.

Er lächelte charmant und zog sie zur Tanzfläche als gerade wieder ein Kellner vorbei ging und Ran ihm ihr Glas geben konnte. Alle Gäste hatten sich schon aufgestellt als die Musik einsetzte und der Walzertanz begann.

"Hast du dich etwa rein geschlichen?" ,fragte sie mit etwas leiserer Stimme.

"Aber nein. Meine Eltern und ich wurden eingeladen. Und du?"

"Ich bin mit meiner Mutter hier und wir wurden ebenfalls eingeladen."

Sie lächelten sich kurz an als er ihr nun sagte: "Du siehst sehr hübsch aus."

"Da-Danke Masao."

Ran wurde etwas verlegen doch war sie auch überrascht wie gut Masao tanzen konnte. Seine besonderen Fähigkeiten galten also nicht nur dem malen. Der Walzer dauerte gute vier Minuten doch irgendwie genoss es Ran. Sie tanzte in einem wundervollen Ballsaal mit einem netten Jungen den sie auch kannte. Immer wieder wandte sie allerdings ihren Blick ab und sah wie verliebt Sato und Takagi sich immer wieder ansahen. Vielleicht würde heute ja endlich der Schalter bei beiden umschalten sie würden zusammen kommen.

"Warum lächelst du so?"

"Ach, ich genieße nur den Abend." ,gab sie zurück.

Nach dem Tanz bedankte sie sich und bemerkte plötzlich wie warm es geworden war. Sie entschuldigte sich bei Masao und ging zu der großen, offenen Terrassentür. Sie trat hinaus und hörte noch wie die Gäste klatschten. Anschließend spielte die Musik weiter aber man konnte auch hören wie sie die Gäste wieder mehr unterhielten. Ran atmete tief durch und war froh über die frische Luft. Automatisch legte sie eine Hand an ihren Bauch und drehte sich kurz um. Da erkannte sie wie Masao sie suchte und schon zur Terrassentür kam. Er war ja wirklich nett, aber sie wollte sich jetzt gerade mit niemanden unterhalten. Somit ging sie schnell über die Stufen hinunter in den Garten und verschwand hinter den Rosensträuchern. Als sie dort vorsichtig wieder auf die Terrasse sah, sah sie Masao wie er suchend durch den Garten sah.

"Bitte komm nicht runter. Bitte." ,dachte sie leise.

Zu ihrem Glück wurde er gerade von seinem Vater gerufen als er die erste Stufe in den Garten machte. Ran atmete tief durch als sie beschloss sich nun den ganzen Garten anzusehen.

Die verschiedenen Rosen gefielen ihr wirklich sehr und plötzlich hörte sie leises plätschern. Sie ging ein wenig schneller als mittig im Garten eine größere freie Fläche war, in der ein Brunnen stand. In der Mitte des Brunnens stand eine schöne Frauenstatue die einen Krug hielt und aus diesem rann das Wasser heraus und in das große Becken des Brunnens. Ran musste lächeln als ihr Blick nach oben wanderte erblickte sie den Sternenhimmel.

"Wow." ,sagte sie leise, aber dennoch für jemanden hörbar.

"Du bist wunderschön."

Ran zuckte zusammen. Diese Stimme. Ihr Blick wanderte wieder auf den Brunnen als sie sich langsam umdrehte. Da stand er. In einem schwarzen Anzug mit weißem Hemd und schwarzer Krawatte. Ihr Ex-Freund.

"Was tust du hier?" ,fragte sie ernst und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Meine Eltern hatten eine Einladung bekommen und haben mich mitgenommen. Wenn ich gewusst hätte dass du kommst ..." ,da unterbrach sie ihn schon mit wütender Stimme: "Wärst du nicht gekommen. Keine Sorge, feiere schön. ich verschwinde."

Sie wollte gerade bei ihm vorbeigehen als Shinichi sie am Oberarm erwischte und wieder zu sich zog.

"Bitte bleib."

Sie drehte sich zu ihm und sah in seine blauen Augen.

"Warum?" ,fragte sie und ihr Ton blieb ernst.

"Es ist eine riesige Villa mit großem Garten. Der Ballsaal ist größer als mein altes Haus. Wir können uns ja notfalls aus dem Weg gehen."

"Wie du siehst schaffen wir es nicht." ,mit einem Mal riss sie sich von ihm los und wollte gehen.

"Ran, es tut mir leid." ,sagte er nun und seine Stimme war traurig.

Abrupt blieb sie stehen, drehte sich jedoch nicht zu ihm um. Was tat ihm denn schon leid? Dass er sie einfach verlassen hatte oder dass die ganze Beziehung für ihn nur ein Spiel war?

"Ich habe dir sehr wehgetan, das weiß ich. Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und dich einfach mitnehmen nach New York. Aber, damals dachte ich, es wäre besser für dich wenn du in Tokio bleibst. Bei deiner Familie und deinen Freunden. Bei deinem richtigen Leben."

Mit aller Kraft versuchte sie nicht zu weinen. Schnell drehte sie sich um, kam einen Schritt auf ihn zu und sagte mit trauriger Stimme: "Du warst mein Leben. Shinichi ich habe dich so sehr geliebt dass ich liebend gerne mitgekommen wäre. Aber du hast es einfach entschieden mich zu verlassen und alleine zu sein. Hast du mich denn überhaupt geliebt? Denn wenn du es getan hättest, hättest du unsere Beziehung nicht von einem Tag auf den anderen weggeworfen wie einen alten Putzlappen."

Shinichi's Blick war entsetzt. Sie dachte also er habe sie nie geliebt? Er wollte doch nur das Beste für sie und dachte eben das wäre, in Tokio zu bleiben.

"Ich habe dich geliebt. Das tue ich noch."

"Tut mir ja leid Herr Detektiv, aber das glaube ich dir nicht mehr."

Sie spürte wie sich ihre Augen mit Tränen füllten doch sie wollte nicht mehr wegen ihm weinen. Sie hatte schon genug geweint. Schnell sah sie zu Boden und atmete tief durch. Anschließend schüttelte sie kurz den Kopf und wendete sich wieder ab um zu gehen. Diesmal sollte Ran es sein die Shinichi einfach stehen ließ. Vielleicht würde er ja dann wissen, wie sie sich damals gefühlt haben musste.

Nicht geplant

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Sonoko erfährt Ran's Gehimnis

Ran stieg aus dem Taxi aus und ging zur großen Eingangstüre als sie klingelte. Nach kurzer Zeit wurde diese gleich geöffnet und ein Dienstmädchen lächelte die Schülerin an und sagte: "Hallo Ran. Sonoko ist in ihrem Zimmer."

"Dankeschön." ,gab sie lächelnd zurück und betrat das Haus.

Schnellen Schrittes ging sie die Stufen hinauf und klopfte an Sonoko's Zimmertür.

"Herein?"

"Hallo Sonoko. Störe ich?"

Vorsichtig betrat Ran das Zimmer ihrer besten Freundin als diese gerade auf ihrem Bett saß und sich die Fußnägel lackierte.

"Aber nein. Ich freu mich über deinen Besuch."

Die langhaarige Brünette hatte die Zimmertüre wieder geschlossen und setzte sich neben ihre Freundin aufs Bett als sie ihre Tasche neben sich legte.

"Wo ist Makoto?"

"Er trainiert. Wie immer. Aber, wärst du nicht mit deiner Mutter zum Frühstück verabredet gewesen?"

"Sie hat vorhin angerufen und abgesagt weil ihr ein Fall dazwischen gekommen ist. Allerdings ist mir das so und so ganz recht weil ich muss dringend mit dir reden."

Sonoko hatte gerade ihren letzten Zeh mit roten Nagellack fertig lackiert als sie alles auf ihren Nachttisch stellte und ihre beste Freundin nur verwundert ansah.

"Sonoko...gestern am Ball..." ,da unterbrach die angesprochene Ran sofort freudig. "Hast du jemanden kennengelernt oder? Wie ist er? Groß, gut gebaut und vielleicht etwas braun gebrannt? Ich wette er hatte braune Augen und du hast dich direkt darin verloren oder?"

"Nein."

"Nein? Schade... Ich hatte mich schon auf eine dramatische Liebesgeschichte gefreut."

"Die gibt es auch ohne einen neuen Kerl."

"Was? Wie meinst du das?" ,fragte die kurzhaarige Brünette und sah wieder verwundert.

"Beim Eröffnungstanz habe ich zufällig Masao Monobe getroffen. Er hat dann mit mir getanzt. Es war ganz nett aber nach dem Tanz brauchte ich frische Luft und bin ein wenig in den Garten gegangen. Als ich dachte, meine Gedanken abschalten zu können, stand plötzlich Shinichi hinter mir und sprach mich an."

"Er ist wieder zurück?"

"Nur für diesen Abend. Seine Eltern waren eingeladen und wollten unbedingt mal nach Tokio. Er wusste nicht dass ich auch dort war. Jedenfalls haben wir nur kurz geredet. Er hat sich entschuldigt doch ich konnte es nicht ertragen, also habe ich ihn stehen gelassen."

"Braves Mädchen." ,sagte Sonoko und zwinkerte.

"Nicht mehr lange... Ich ging jedenfalls zurück und um Shinichi ausweichen zu können, ging ich wieder zu Masao und habe mich mit ihm unterhalten oder getanzt. Gegen 23 Uhr hatte ich schon solche Fußschmerzen dass ich mich von meiner Mutter verabschiedete und ging. Masao begleitete mich noch hinaus und fragte ob wir uns ein Taxi teilen könnten. Ich stimmte zu."

"Oh, und dann ist er wohl doch noch mit zu dir gekommen stimmt's? Habt ihr etwa ... du weißt schon ..."

"Sonoko! Nein, haben wir nicht. Ich bin bei mir zu Hause ausgestiegen und er fuhr weiter. Als ich dann in der Wohnung war und eigentlich gerade versuchte mein Kleid irgendwie zu öffnen, klingelte es wie wild an der Tür."

Ran schluckte nun kurz und atmete tief durch. Sie wusste eigentlich schon wie Sonoko reagieren würde, aber sie musste einfach mit ihr darüber reden. Nach kurzen Schweigen sah sie ihrer besten Freundin wieder in die Augen. Diese sah sie gespannt an und fühlte sich wohl gerade ein bisschen wie in einem Roman.

"Jedenfalls, als ich sie öffnete stand Shinichi da."

"Was?" ,entfuhr es Sonoko entsetzt.

"Ja. Er kam gleich herein und suchte die gesamte Wohnung nach Masao ab. Immer wieder fragte er 'Wo ist er?' und ich dachte mir nur 'Der Kerl spinnt doch'."

"Er war eifersüchtig, stimmt's?" ,sagte nun Ran's beste Freundin und grinste frech.

"Ja." ,begann die Erzählende wieder und musste lächeln. "Er war rasend vor Eifersucht. Nachdem ich ihn etwas beruhigen konnte, sagte er mir wieder dass es ihm leid tat was er getan hatte und dass er hoffte, dass ich ihm irgendwann verzeihen könnte. Ich sagte ihm dann, wenn eine gewisse Zeit vergangen und der Schmerz nicht mehr so tief war, könnten wir wieder Freunde sein. Daraufhin hielt er mir seine Hand her, ich schlug ein und wir haben es uns versprochen. Allerdings ..." ,Ran unterbrach kurz und sah durchs Zimmer, "hatten wir plötzlich so ein Gefühl und ohne richtig nachzudenken hat er mich zu sich gezogen und wir haben uns geküsst."

"Böses Mädchen! Wieso hast du ihn nicht weggestoßen oder einen Karatetritt angewendet?"

"Es geht noch weiter..."

Sonoko sah ihre Freundin mit leicht geöffnetem Mund an und konnte irgendwie schon ahnen was kommen würde.

"Wir haben miteinander geschlafen."

"Oh nein Ran! Böses, böses Mädchen!" ,sagte Sonoko laut und musste vom Bett aufstehen.

Sie ging etwas auf und ab und musste sich sogar kurz die Haare raufen. Ran bemerkte dass ihre beste Freundin etwas enttäuscht war und rutschte vor ans Bettende und ließ ihre Beine nun hinunter hängen. Während Sonoko ihr noch eine kleine Standpredigt hielt und in Erinnerung rief, wie mies Shinichi Schluss gemacht hatte, unterbrach Ran ihre Freundin: "Als ich heute Morgen aufgewacht bin war er weg und hat nur einen Brief da gelassen."

"Was? Dieser Mistkerl macht sich einfach so aus dem Staub nachdem seine Lust gestillt war? Was schrieb er denn für eine Schnulze dass er dich versöhnlich stimmte."

"Ich habe den Brief noch nicht gelesen. Ich wusste, ich würde zu Hause zusammen brechen und deshalb" ,sie holte den Brief aus der Tasche und hielt ihn zu Sonoko, "wollte ich dich bitten ihn mir vorzulesen."

Sonoko löste ihre verschränkten Arme, nahm den Brief und setzte sich neben ihre Freundin ans Bett.

"Bist du dir sicher?"

Ran nickte etwas zaghaft aber sie wollte wissen was Shinichi zu sagen hatte. Vorsichtig nahm ihre beste Freundin den Brief aus dem Umschlag und faltete ihn auf. Beide atmeten tief durch als Sonoko sich kurz räusperte. Anschließend begann sie das geschriebene von Shinichi vor zu lesen: "Liebste Ran. Ich weiß, einfach abzuhauen war wirklich das mieseste was ich dir nach der Trennung noch antun konnte und ich würde verstehen wenn du nun nichts mehr mit mir zu tun haben willst. Dennoch schulde ich dir eine Erklärung. Es ist so, dass ich nicht bleiben konnte um zu warten bis du aufwachst. Denn dann hättest du mich angesehen und hättest über das Geschehene sprechen wollen. Und genau das konnte ich leider nicht. Ich wusste, wenn ich bleibe, würde ich dir mehr weh tun als wenn ich einfach gehe und dich alleine aufwachen lasse. Glaub mir bitte, dass ich dir nie weh tun wollte und die letzte Nacht mir sehr viel bedeutet hat. Ich liebe dich immer noch so sehr aber ich weiß auch, dass ich dich nicht glücklich machen kann. Mein Beruf wird es nie zu lassen dass wir ein 'Für immer und ewig' bekommen. Deshalb verzeih mir, erneut, dass ich dich verlasse. Es war dumm von mir zurück zu kommen, aber als ich von meinen Eltern erfuhr dass sie auf diesen Ball gehen, musste ich mit. Ich musste hin da ich mir ziemlich sicher war du würdest ebenfalls da sein. Und dann wollte ich dich einfach nur sehen um mir sicher zu sein, dass es dir gut geht. Dass du ohne mich glücklicher bist. Klar, ich war eifersüchtig, rasend eifersüchtig als ich dich schließlich mit Masao sah, denn da bemerkte ich wie sehr ich dich noch liebe. Es war dumm einfach bei dir aufzutauchen und den eifersüchtig Ex-Freund zu zeigen aber in dem Moment konnte ich nicht anders. Und wenn ich an die Nacht zurück denke, bereue ich nichts. Außer dass ich dir wieder weh getan habe. Wenn du den Brief liest, bin ich sicher schon wieder am Rückflug nach New York und ich verspreche dir, in den nächsten Monaten nicht mehr aufzutauchen. Dennoch wünsche ich dir vom ganzen Herzen, dass du jemanden findest der dich liebt und den du liebst. Aber ich bin es nicht. Und ich weiß einfach dass ich dich los lassen muss, dass du glücklich werden kannst. Auch wenn ich selbst daran zerbreche. Leb wohl meine Schöne. xxx Shinichi."

Sonoko sah zu ihrer besten Freundin und diese weinte bereits. Somit legte sie den Brief beiseite und umarmte Ran gleich und versuchte irgendwie sie zu trösten. Doch die Tränen konnten nicht aufhören und das schluchzen auch nicht. Immer wieder strich die kurzhaarige Brünette Ran über den Kopf und den Rücken und sagte dass alles wieder gut werden würde. Aber wie konnte Ran das glauben? Shinichi war ihre große Liebe und nun für immer weg. Wer weiß ob nicht er schon bald eine Amerikanerin kennen lernt und dort glücklich wird? Und sie? Sie musste fast alleine zurückbleiben. Als ihr schluchzen schon weniger wurde, sah Sonoko ihre beste Freundin an, strich ihr schnell die Tränen von der Wange und sagte: "Ich weiß wie schmerzhaft es nun für dich sein muss. Aber Ran, es wird wieder besser. Glaub mir, irgendwann ist Shinichi nur noch eine Erinnerung. Ein Ex-Freund den du mal hattest. Und dein zukünftiger Ehemann wird dann der sein, den du liebst. Ihr werdet glücklich und sogar eine Familie gründen. Er ist irgendwo da draußen und bevor du ihn findest, wirst du Shinichi überwinden und der Schmerz wird Tag für Tag weniger. Bis du nicht mehr an ihn denken musst."

"Nein Sonoko. Ich werde ihn nie vergessen können."

"Doch. Irgendwann wird er eine blasse Erinnerung sein."

Wieder schüttelte Ran sachte den Kopf und strich sich nun selbst eine Träne von der Wange als sie tief durchatmete. Ihr Blick kam wieder zu Sonoko und sie antwortete: "Nein. Er wird in gewisser Weise immer da sein. Ein Teil von ihm zumindest."

"Wie meinst du das Ran?"

Sonoko war sichtlich verwirrt. Hatte sie irgendetwas nicht mitbekommen? Ran sah ihre Verwirrung und sie wusste, sie musste es sagen. Aber vielleicht war es auch gut endlich mit jemanden reden zu können. Und immerhin war sie ja ihre beste Freundin. Wenn es einer verstehen würde dann sie. Ran konnte aufhören zu weinen, atmete erneut tief durch und sah Sonoko mit traurigem Blick an als sie sagte: "Ich bin schwanger."

Erinnerung

Sonoko setzte sich wieder neben ihre beste Freundin, legte einen Arm um sie und sagte mit ruhiger Stimme: "Das schaffen wir schon Ran. Ich helfe dir so gut ich kann. Versprochen."

"Danke Sonoko."

Sachte legte die langhaarige Brünette ihren Kopf an die Schulter ihrer besten Freundin und strich sich die Tränen weg. Natürlich war sie jung und hatte eigentlich andere Zukunftspläne gehabt, aber jetzt war ihr Baby ihre Zukunft. Ran hatte verständlicherweise auch Angst, aber jetzt wo sie zumindest ihrer besten Freundin davon erzählt hatte, war die Angst nicht mehr ganz so groß. Nach kurzem Schweigen erhob Ran ihren Kopf wieder und versuchte zu lächeln. Sonoko nahm ihren Arm wieder von Ran's Schulter und fragte nun vorsichtig: "Weiß Shinichi schon davon?"

"Nein. Und ich habe auch nicht vor ihm davon zu erzählen."

"Was? Aber Ran, er ist der Vater. Glaubst du nicht, er würde gerne davon wissen?"

"Sonoko was würde es bringen? Er hat mich zum zweiten Mal schon sitzen gelassen und das wegen seiner Arbeit als Detektiv. Glaubst du wirklich er würde alles stehen und liegen lassen und zurück kommen und dann auf 'Happy Family' machen?"

"Wenn er es wüsste bestimmt. Ich denke nämlich nicht dass er dich in dieser Situation alleine lassen würde."

Ran sah ihre beste Freundin etwas verwundert an. Immerhin war die es, die Shinichi verflucht hatte nachdem er Ran sitzen ließ. Und jetzt hielt sie zu ihm? Klar, Shinichi würde zurückkommen aber Ran wusste genau dass es ihn unglücklich machen würde. Er würde in einem Monat erst 18 werden. Sie wollte doch auch dass er glücklich sein würde. Und sein Glück war nun mal eben in New York zu arbeiten. Wenn er wirklich so sehr an ihr gehangen hätte, hätte er sie gefragt ob sie mitkommen würde oder eine Fernbeziehung nicht gleich ausgeschlagen. Aber das tat er nicht. Vielleicht wollte er die Beziehung schon länger nicht mehr und New York war dann ein guter Grund.

"Sonoko, versprich mir bitte dass du zu niemanden etwas sagst. Bitte!"

"Aber natürlich. Meine Lippen sind versiegelt. Dennoch musst du es noch jemanden sagen."

"Wen?"

"Deinen Eltern."

Ran schluckte schwer. Die wohl schlimmste Situation die sie sich vorstellen konnte. Ihren Eltern zu sagen, dass sie noch heuer Großeltern werden würden.

"Weißt du" ,begann Ran stand auf und ging etwas im Zimmer umher. "ich habe mir gedacht dass ich ihnen einfach sage, dass mein Bauch einfach durch zu viel Schokolade so dick wurde."

"Aja. Und wenn du dann plötzlich wehen bekommst und ein Baby auf die Welt bringst?"

"Dann ... Dann fällt mir schon was ein."

"Ran!" ,entfuhr es ihrer Freundin nun etwas wütend. "Du musst es ihnen sagen. Es sind immerhin deine Eltern. Und wenn du willst, komme ich mit wenn du es ihnen sagst."

"Ja du hast ja Recht. Aber zuerst möchte ich den Frauenarzttermin morgen abwarten okay? Danach sag ich es ihnen."

Sonoko nickte und lächelte ihre beste Freundin an. Sie wollte, dass Ran wusste, dass sie immer an ihrer Seite war und sie es gemeinsam schaffen würde. Ran umarmte Sonoko nun und bedankte sich erneut. Anschließend beschloss die kurzhaarige Brünette dass die Freundinnen erst mal etwas essen gingen.
 

Es war bereits Mittag als Ran schon wieder zu Hause war und die Wohnung putze. Ihr Vater würde heute Abend von seinem Klassentreffen zurück kommen und da wollte sie, dass es aufgeräumt war. Während Ran gerade den Tisch abwischte klingelte es plötzlich an der Haustüre.

"Wer kann das denn sein?" ,fragte sie sich leise und ging zur Tür.

Sie öffnete sie und war überrascht Masao Monobe. Ihr Blick war sehr verwundert als er schließlich freundlich sagte: "Hallo Ran. Tut mir leid falls ich dich erschreckt habe."

"Hast du nicht. Komm rein." ,sagte sie sofort und trat beiseite.

Masao zog seine Schuhe aus und ging gleich weiter ins Wohnzimmer als Ran schnell ihre Gummihandschuhe auszog und beiseite legte. Sie räusperte sich kurz, verschränkte ihre Arme und kam nun auch ins Wohnzimmer.

"Gibt es etwas wichtiges?" ,fragte sie nun.

Masao drehte sich zu ihr, hatte seine Hände in den Hosentaschen und lächelte freundlich. Automatisch musste auch Ran lächeln.

"Ich hab gestern Abend etwas vergessen."

"Achja? Was denn?"

Sie war verwundert. Er hatte sich doch noch im Taxi von ihr verabschiedet. Was könnte er denn vergessen haben? Ran überlegte noch etwas als Masao schon auf sie zu kam, seine Hände aus den Hosentaschen nahm und sie sachte an ihr Gesicht legte. Ran hatte noch immer die Arme verschränkt und wusste gerade nicht was sie tun sollte. Doch da kam er schon sachte mit seinem Gesicht zu ihrem und legte seine Lippen zärtlich auf ihre. Ran schloss ihre Augen und irgendwie genoss sie den Kuss. Es fühlte sich dabei alles so anders an. Seine Lippen, seine Art zu küssen und sogar seine Haltung. Einfach alles. Langsam lösten sich ihre verschränkten Arme und sie legte diese sachte an seine Taille während der Kuss noch kurz weiter ging. Langsam beendete er aber den Kuss und sah sie wieder lächelnd an.

"Das." ,gab er ihr nun als Antwort.

Ran sah in seine braunen Augen und wollte lächeln als sie leise sagte: "Danke."

Er strich ihr noch einmal kurz über die Wange und ging anschließend gleich wieder. Ran blieb starr stehen und wusste plötzlich irgendwie nicht was gerade passiert war. Er hatte sie geküsst. Warum? Erst als sie hörte wie sich die Tür öffnete drehte sie sich um und fragte schnell: "Warum hast du das gemacht? Also, warum hast du mich geküsst?"

"Ich wollte es eigentlich nach dem Ball schon machen aber war wohl zu feige. Und jeder weiß doch dass Kudo nicht mehr zurück kommt. Ich wollte dir einfach zeigen dass es auch noch andere Jungs gibt die es mit dir ernst meinen und dich wirklich gern haben. Also kein Grund mehr dem Detektiv nachzuweinen. Okay Schönste?"

Sie wusste wie Recht er hatte mit Shinichi. Aber das mit den anderen Jungs wäre ihr nie aufgefallen. Sie ging schnellen Schrittes zu ihm und umarmte Masao. Er war so nett gewesen und hatte ihr gestern einen schönen Abend beschert. Nach der Umarmung gab sie ihm ein sanftes Küsschen auf die Wange und antwortete: "Ich weiß selbst dass Shinichi nicht mehr zurück kommt aber momentan fühlt es sich noch so an. Es tut mir leid."

"Ich kann warten. Bis dein Herz wieder frei ist."

Beide sahen sich an und er lächelte. Seine dunklen Augen waren so ehrlich und sein Lächeln irgendwie hinreißend. Doch Ran konnte nicht. Eigentlich nur zum Teil wegen Shinichi, denn der Hauptgrund wäre einfach der: Sie bekommt ein Kind. Ein Kind von Shinichi. Es würde wohl noch viel länger dauern dass ihr Herz sich für einen neuen öffnen würde. Vor allem müsste es dann einer sein, der auch ihr Kind akzeptiert. Und wer würde das machen wollen? Mit gerade mal 18 Jahren? Masao verabschiedete sich, zog sich die Schuhe wieder an und verschwand. Ran stand noch einige Zeit da und sah auf die geschlossene Tür. Anschließend legte sie sachte eine Hand an ihren Bauch und sagte leise: "Wir zwei schaffen das schon. Keine Sorge."

Anschließend schnappte sie sich wieder ihre Gummihandschuhe und putzte weiter.
 

Es war Abend geworden als Ran gerade das Abendessen fertig gekocht hatte und schon die Haustüre aufging.

"Hallo!" ,rief ihr Vater und sie kam ihm schon entgegen.

"Hallo Paps. Wie war das Klassentreffen?"

"Sehr lustig. Aber ich bin am verhungern. Im Zug gab es kaum was richtiges."

"Das dachte ich mir schon und habe deshalb gekocht."

Beide gingen zurück ins Wohnzimmer als ihr Vater sein Sakko auszog und die Krawatte lockerte. Anschließend setzte er sich und Ran brachte schon das Essen. beide unterhielten sich noch etwas während des Essens und Kogoro erzählte viel von seinem ehemaligen Klassenkammeraden. Nach dem Essen sah er auf die Uhr und war überrascht wie spät es geworden war.

"Mausebein ich geh mal schnell in die Badewanne und anschließend ins Bett. Wir können uns ja morgen nach der Schule weiter unterhalten."

"Okay Paps. Ich räum nur noch ab."

"Danke dir." ,begann er und stand auf. "Ach, was mach ich nur wenn du mit der Schule fertig bist und auf die Uni gehst? Dann bin ich wieder Alleinversorger."

Ran zuckte zusammen. Fast wären ihr die Teller aus der Hand gefallen doch sie hatte es gerade noch geschafft sie auszubalancieren. Schnell gab sie alles in den Geschirrspüler und wischte den Tisch. Ihr Vater war bereits im Badezimmer verschwunden dass sie ihm keine Antwort geben musste. Aber wie konnte sie ihm auch jetzt einfach sagen dass er bald Großvater wird und sie so schnell keine Uni von innen sieht? Nein, das musste sein wenn ihre Mutter und vor allem Sonoko daneben sind. Nach einem kurzen Kopfschütteln ging Ran in ihr Zimmer, zog sich um und legte sich ins Bett. Noch während der Beziehung mit Shinichi hatte sie viele Fotos in ihrem Zimmer stehen doch nach der Trennung gab sie alles in eine Kiste. Während Ran so durch ihr halb dunkles Zimmer sah, fiel ihr Blick auch auf ihren Wandschrank. Nach kurzer Überlegung stand sie auf, schaltete ihre Nachtischlampe ein und ging zu ihrem Schrank. Aus dem hintersten Eck am Boden zog sie nun eine kleine Schachtel hervor. Sie hob sie hoch und trug sie zum Bett als sie sich hinsetzte und die Schachtel erst mal nur ansah. Die braunhaarige atmete tief durch und nahm den Deckel ab. Sie lächelte kurz als sie gleich ein Foto heraus nahm. Darauf war sie mit Shinichi und er umarmte sie liebevoll von hinten und um sie waren alles Rosen. Ran erinnerte sich gleich wieder, dass das Foto Sonoko im Garten ihrer Eltern machte. Nach einigen anderen Fotos holte sie auch eine kleine Schatulle heraus. Darin war ein silbernes Armband wo eingraviert war: 'Auf ewig'. Vorsichtig strich sie mit einem Finger über den Schriftzug und sagte leise zu sich: "Auf ewig war wohl doch nicht sehr lange."

Sofort gab sie das Armband zurück und fand einen gefalteten Zettel. Ihr Blick wurde verwundert denn obwohl sie ja eigentlich noch wusste was sie damals in die Schachtel gab, war ihr der Zettel unbekannt. Sie faltete ihn auf und darauf war mit Ran's Handschrift geschrieben: "Ich verspreche nicht mehr so schnell eifersüchtig zu werden, da ich dir vertraue.

Ich verspreche immer an deiner Seite zu bleiben, auch wenn ich dich manchmal erwürgen könnte.

Ich verspreche dir keine Vorwürfe zu machen wenn du länger arbeiten solltest.

Außerdem verspreche ich, dich zu lieben. Für immer und ewig."

Darunter war noch ein Text. Geschrieben mit Shinichi's Handschrift: "Ich verspreche, dir immer zu dir zu stehen, auch wenn ich weiß dass du perfekt Karate kannst.

Ich verspreche, dich aufzufangen und festzuhalten, solltest du einmal fallen oder dich einsam fühlen.

Ich verspreche, nie zu lange zu arbeiten oder sogar die Detektiv Arbeit vor dich zu stellen.

Außerdem verspreche ich dir, dich zu lieben, was auch noch passieren sollte."

Ran begann zu weinen. Keiner von ihnen hatte das Versprechen gehalten. Er war für die Arbeit fortgegangen und sie blieb nicht an seiner Seite. Sofort faltete sie ihn wieder zusammen und wollte ihn eigentlich zerreisen, doch schließlich ließ sie ihn wieder in die Schachtel fallen. Sie gab auch gleich alles andere wieder hinein, gab den Deckel drauf und verstaute die Schachtel zurück im Schrank. Irgendwann würde sie, sie wieder hervor holen. Irgendwann, wenn es ihr nicht noch mehr das Herz brechen würde. Sofort legte sie sich ins Bett, schaltete das Licht ab und schloss die Augen. Sie wollte nicht mehr an ihn denken. Auch wenn sie sein Kind bekommen würde und er somit immer ein Teil von ihr blieb, wollte sie ihn vergessen. So gut es ging.

Rückblick Zukunft

Ran aß bereits nervös im Wartezimmer. Es war 7:45 Uhr. Ihrem Vater hatte sie das Frühstück hingestellt und war anschließend leise verschwunden. Als sie so an sich herunter sah dachte sie, wie lange ihr wohl die Schuluniform passen würde? Und vor allem wie die Mitschüler reagieren? Und ihr Karate? Durfte sie noch Karate machen? Ran wurde nervös und begann leicht zu zittern. Da kamen schon zwei weitere Frauen herein. Sie meldeten sich an und setzten sich anschließend ebenfalls zu Ran in den Warteraum. Sie hoffte nur dass ihr keiner anerkannte wie nervös sie war. Die Uhr tickte und plötzlich wurde die Schülerin schon aufgerufen. Sie folgte der Assistentin und wurde ins Zimmer von Dr. Misa Takeda gebracht. Sie setzte sich schon mal als die Assistentin verschwand und kurz darauf Dr. Takeda herein kam.

"Hallo Ran. Wie geht es dir?" ,fragte sie gleich gut gelaunt.

"Hallo Frau Doktor. Naja es geht."

"Du bist zu einer Kontrolle hier?"

"Nicht ganz."

Die Ärztin hatte sich bereits gesetzt und sah die Schülerin nun verwundert an.

"Was hast du denn genau?"

"Ich habe vor ein paar Tagen einen Schwangerschaftstest gemacht und dieser war positiv."

"Verstehe. Dann komm mal mit."

Beide standen auf und gingen hinter einen Vorhang und Ran wurde genauestens untersucht. Und tatsächlich. Am Bildschirm sah man eine kleine Form welche einer Bohne glich und in der Mitte schlug schon kräftig das Herz. Ran lächelte einfach und war so überwältigt. Da war es. Ihr Baby. Die Ärztin druckte gleich ein Foto aus und ging zurück zum Schreibtisch als sich Ran wieder anzog. Als sie ebenfalls nach vorne kam füllte die Ärztin bereits den MutterKindPass aus und gab das Foto hinein. Inklusive einen Zettel mit einem neuen Termin. Sie gab das Ran und sagte anschließend: "Was es denn geplant?"

"Nein. Ehrlich gesagt hat mich der Vater des Babys vor einem Monat verlassen und ging für die Arbeit nach New York."

"Er arbeitet schon?"

"Nebenbei. Da seine Eltern schon länger dort leben macht er nun auch den Abschluss dort. Nächsten Monat wird er 18."

"Weiß er von dem Kind?"

Ran schüttelte den Kopf und versuchte nicht zu weinen.

"Wissen es deine Eltern?"

"Noch nicht. Aber meine beste Freundin."

"Ran. Ich rate dir noch mit deinen Eltern zu reden. Sie werden dich bestimmt unterstützen. Und wenn nicht, ruf mich an okay? Auch wenn du dir bei etwas unsicher bist oder Fragen hast."

"Eine Frage hätte ich gleich... Wie sieht's mit Karate aus?"

"Absolutes Verbot! Wenn du willst schreibe ich dir einfach eine Freistellung. Falls dein Lehrer aber den Grund wissen will, soll dieser mich anrufen. Es ist dir aber auch vorbehalten keinen Grund zu nennen. Nur, in ein paar Monaten wird man es erkennen."

Ran nickte wieder. Sie nahm nun auch den Zettel mit und seufzte kurz.

"Hier habe ich noch zwei Broschüren für dich. Lies sie dir zu Hause in Ruhe durch und wenn Fragen sind, ruf mich an."

"Danke Dr. Takeda."

"Keine Ursache. Ich wünsche dir viel Glück."

Ran lächelte, schüttelte der Ärztin die Hand und ging hinaus. Bevor sie zurück ins Wartezimmer kam, verstaute sie den Pass mit den Broschüren in ihrer Tasche. Anschließend ging sie und machte sich auf den Weg in die Schule. Während sie auf dem Weg war kam sie durch den Park und setzte sich kurz auf eine Bank. Sie sah die Kirschblüten um sich herum und lächelte als sie sich an eine Situation mit Shinichi zurück erinnern musste...

Ran und Shinichi lagen auf einer Decke im Park und sahen in den Himmel. Sie hatte sich an ihn gekuschelt und fühlte sich richtig wohl. Shinichi strich ihr immer wieder sanft über den Arm als er sagte: "Ich bin glücklich. Hab ich dir das schon gesagt?"

"Heute noch nicht." ,gab sie lächelnd zurück und setzte sich auf.

Er tat es ihr gleich und drückte ihr schnell ein Küsschen auf die Wange. Ran sah ihn verliebt an als sie ein Stück weiter eine Familie sitzen sah. Das Kind war etwa drei Jahre alt. Shinichi folgte den Blick seiner Freundin und erblickte auch die Familie als er sie wieder ansah und fragte: "Willst du auch mal Kinder?"

"Ja. Irgendwann sicher."

"Wie viele?"

"Zwei mindestens. Immerhin bin ich als Einzelkind aufgewachsen und oft gab es Situationen wo ich mir eine Schwester oder einen Bruder wünschte."

"Also ich möchte mal mindestens fünf!"

Ran sah ihren Freund mit großen Augen an. Sie stieß ihn kurz an der Schulter und fragte: "Und welche arme Frau soll sich das antun?"

"Na hoffentlich du."

Nun war sie perplex. Beide waren gerade mal ein paar Monate zusammen und er sprach schon von gemeinsamen Kindern?

"Soll das jetzt ein Scherz sein?" ,fragte sie nun mit etwas ernster Stimme.

"Nein. Ich liebe dich. Für immer."

Sie sah in seine blauen Augen und wusste dass er sie nicht anlügen würde. Sofort kam sie auf ihn zu und küsste ihn stürmisch dass beide zurück fielen. Shinichi hielt seine Freundin fest und erwiderte den Kuss. Nach kurzer Zeit sah sie ihn wieder an und sagte lächelnd: "Einigen wir uns auf drei."

"Nein dann ist eines immer bevorzugt oder benachteiligt. Zwei oder vier auf alle Fälle."

"Lass uns doch erst mal die Schule fertig machen und danach will ich vielleicht auf die Uni."

"Ran, ich sage doch nicht jetzt sofort. Aber irgendwann, warum nicht."

"Du hast Recht. Irgendwann. Du wirst sicher ein cooler Daddy."

"Aber klar doch."

Beide lachten kurz als sie ihm wieder einen Kuss gab. Anschließend legten sie sich wieder hin und sprachen über ihr zukünftiges Karateturnier.

Ran strich sich eine Träne weg. Anschließend legte sie ihre Hand sachte auf den Bauch und sagte leise: "Tut mir leid dass du nur mit mir alleine bist. Aber dafür bekommst du eine ziemlich coole, wenn auch manchmal verrückte, Tante. Aber wir lieben dich jetzt schon."

Wieder strich sie sich eine Träne weg und schüttelte kurz den Kopf. Dennoch blieb sie sitzen. Sie wollte heute nicht mehr in die Schule. Es war einfach nur ein Tag wo sie alleine im Park sitzen wollte und über ihre Zukunft nachdachte. Ohne Shinichi. Klar würde es schwer werden und vor allem anstrengend aber sie konnte nur hoffen, dass ihre Eltern ihr auch beistehen wie Sonoko.

Aussprache mit den Eltern

Ein Monat war inzwischen vergangen als die letzte Unterrichtstunde ein Ende fand und es klingelte. Ran stand auf und packte ihre Schulsachen in die Tasche als Sonoko zu ihr kam und leise fragte: "Bereit für nachher?"

"Nein. Aber sie müssen es wissen." ,gab die langhaarige Brünette zurück.

Sonoko zwinkerte ihrer besten Freundin zu und beide verließen das Klassenzimmer sowie die Schule. Als sie aus dem Schultor waren und Ran sich sicher war dass kein Mitschüler mehr in der Nähe war fragte sie ihre beste Freundin: "Du Sonoko, sieht man eigentlich schon was?"

"Nein. Das wird vermutlich erst ab dem dritten Monat passieren. Und da solltest du es auch dem Direktor melden. Ich meine die Bestätigung dass du kein Karate mehr machen darfst hast du ja deinem Sportlehrer gegeben und er hat zum Glück nicht nachgefragt aber Ran, irgendwann wird man es erkennen."

"Ja aber wir haben nun schon Mai und bis Juli ist es auch nicht mehr lang. Dann ist die Schule zu Ende."

"Aber jetzt kommen die ganzen Prüfungen. Schaffst du das auch?"

"Sicher. Keine Sorge. Ich mache meinen Abschluss."

Sonoko seufzte kurz. Ran genauso. Natürlich würden es bald alle erkennen und alle würden dann auch zu reden beginnen und natürlich wissen wer der Vater sei. Nun konnte die Schülerin nur hoffen dass niemand es Shinichi sagen würde. Die zwei Freundinnen schwiegen den restlichen Weg bis zur Detektei. Davor angekommen blieb Ran kurz stehen und sah zum Fenster hinauf.

"Alles okay?" ,fragte die kurzhaarige Brünette.

"Was mach ich denn wenn Paps mich rauswirft?"

"Glaub ich nicht aber wenn, dann kommst du zu mir."

"Danke Sonoko."

"Wozu hat man denn eine beste Freundin."

Ran konnte leicht lächeln als beide nun hinauf gingen und die Detektei betraten. Kogoro und Eri unterhielten sich gerade als sie die Mädchen bemerkten und sich zu ihnen drehten.

"Da bist du ja Ran. Was gibt es denn so dringendes? Ich muss in einer halben Stunde wieder im Büro sein." ,sagte Eri und sah kurz auf ihre Armbanduhr.

"Gibt es einen Grund dass du auch hier bist Sonoko?" ,fragte Kogoro nun und lehnte sich auf dem Sofa etwas zurück.

"Ja. Ich bin als Unterstützung mitgekommen."

"Unterstützung? Ran was ist denn los?" ,fragte Eri nun wieder und klang etwas besorgt.

Kogoro machte seine Zigarette aus und räusperte sich als Ran ihre Eltern ansah und danach zu Sonoko. Diese nickte lächelnd und strich ihrer besten Freundin kurz über den Rücken.

"Gut. Dann mal los." ,begann Ran und atmete tief durch. "Mama, Paps, es gibt eine ziemliche Neuigkeit was auch gleich eine Veränderung ist. Aber ich würde mir sehr wünschen wenn ihr zu mir steht."

"Willst du etwa mit dem Karate aufhören?" ,fragte Kogoro nach und zog eine Augenbraue hoch.

"Kogoro lass sie doch ausreden." ,sagte Eri genervt zu ihrem Mann.

"Wie ihr wisst waren Shinichi und ich fast ein Jahr zusammen bevor er sich vor knapp zwei Monaten trennte um nach New York zu gehen. Nun wollte ich die ganze Trennung hinter mir lassen und voll durchstarten, vor allem mit dem Karate, aber vor einem Monat war ich beim Arzt weil ich mich unwohl fühlte. Nun ... es hat sich dann herausgestellt ... dass ... naja ... dass ich ..." ,Ran schluckte schwer und brachte die Worte kaum heraus. Sie sah ihre Eltern an als ihr hilfloser Blick zu Sonoko wanderte.

Diese nickte kurz, sah zu Ran's Eltern und sagte gleich: "Ran ist schwanger."

"Was?" ,entfuhr es aus beiden Elternteilen und sie standen auch gleichzeitig auf.

"Du bist schwanger? Von diesem Detektivheini?" ,sagte Kogoro laut und war geschockt.

"Glaubt mir, es war nicht geplant und ich war genauso überrascht als ich es erfahren habe. Aber ich weiß dass ich es schaffen kann."

"Momentmal ... du bist schwanger von Shinichi Kudo. Willst du jetzt etwa die Schule hinschmeißen?" ,sagte Eri und stützte ihre Hände an der Hüfte ab.

"Nein Mama! Ich mache meinen Abschluss. Allerdings werde ich dann ab November Mutter sein. Wenn ... wenn alles gut geht."

"Und was ist mit diesem Kudo? Kommt er denn für das Kind wenigstens zurück nach Tokio?"

"Er ... Er weiß es nicht. Und ich will auch nicht dass er es erfährt." ,gab Ran kleinlaut zurück.

"Was?" ,entfuhr es beiden wieder.

"Ran, er wird Vater. Wie willst du das denn alleine schaffen?" ,fragte Eri nach.

"Sie ist nicht alleine." ,sagte Sonoko nun. "Sie hat mich. Und sie würde sich auch sehr freuen wenn sie von Ihnen Unterstützung bekommen würde. Klar, es ist eine wirklich blöde Situation und vor allem zu früh. Aber es ist nun passiert und ich kann mir keine bessere junge Mutter vorstellen als Ran. Und ich respektiere auch ihren Wunsch dass Shinichi nichts davon erfährt. Auch wenn es ein klein wenig dumm ist, aber ich respektiere es."

Eri und Kogoro sahen sich kurz an als sie anschließend wieder auf ihre Tochter sahen. Natürlich war es der schlechteste Zeitpunkt überhaupt aber ändern konnte man auch nichts mehr. Und immerhin würde Ran wenigstens den Abschluss machen.

"Ach Spätzchen." ,begann Eri und umarmte nun ihre Tochter. "Natürlich stehen wir dir bei. Aber wir hatten eben gehofft dass du vorher noch eine Ausbildung oder ähnliches machst."

"Das mache ich einfach nach. Versprochen. Aber momentan ist erst mal der Abschluss dran und dann mein Baby."

Eri löste sich aus der Umarmung und nickte. Anschließend sah sie zu Kogoro als dieser sagte: "Die erste Zeit muss das Baby mit dir in deinem Zimmer schlafen. Wenn es älter wird ziehe ich in die Detektei und du bekommst die Wohnung." ,gab nun Kogoro als Antwort.

"Danke Paps. Danke Mama." ,sagte Ran und konnte auch lächeln.

Sonoko umarmte ihre beste Freundin auch und war froh dass ihre Eltern dennoch entspannt blieben. Kurz darauf verabschiedeten sie sich und gingen hoch in die Wohnung. Eri ging gleich zur Tür und sah noch einmal kurz hinaus. Als beide Mädchen in der Wohnung war, schloss sie die Tür und setzte sich wieder aufs Sofa. Kogoro zündete eine neue Zigarette an und seufzte laut.

"Ich bin dagegen dass wir es diesem Kudo nicht sagen." ,begann nun Kogoro.

"Aber Ran will es so."

"Es ist aber falsch. Immerhin wird er Vater. Seine Eltern werden Großeltern, genau wie wir. Haben die denn kein Recht darauf es zu erfahren?"

"Natürlich haben sie es, aber Ran will nicht. Bitte respektiere ihren Wunsch. Vielleicht ändert sie ihn wenn der Abschluss war oder wenn das Baby da ist."

"Ihre Mitschüler werden tuscheln sobald man was erkennt."

"Und? Ran ist stark und sie hat Sonoko an ihrer Seite. Das wird schon." ,gab Eri wieder zurück und lehnte sich zurück.

Ran war also schwanger und wollte es zum Teil alleine schaffen. Natürlich waren die Eltern nicht begeistert und hatten Angst was denn geredet werden würde, aber da konnten sie einfach nur drüber stehen. Immerhin waren es nur noch zwei Monate bis zum Abschluss. Aber was war mit Shinichi? Wenn es nach Kogoro ginge, würde er es sofort erfahren, aber Ran wollte es nicht. Warum aber genau? Einfach weil er sie damals wegen des Jobs sitzen gelassen hatte? Aber immerhin war ein Baby unterwegs und er wäre sicher so viel erwachsen dass er dazu stehen würde. Eri machte sich nach kurzer Zeit wieder auf den Weg in ihr Büro. Irgendwie freute sie sich nun Oma zu werden, auch wenn es viel zu früh wäre. Kogoro war inzwischen in den Abstellraum in seiner Detektei gegangen. Dort standen viele Kisten mit alten Fällen und sein alter Schreibtisch. Es war nicht all zu groß, aber für ein Schlafzimmer würde es reichen. Die Kisten könnte er in den Keller geben und den Schreibtisch verkaufen. Immerhin wollte er Ran dann Freiraum lassen wenn das Baby da wäre, aber wollte dennoch in der Nähe sein, falls etwas sein sollte. Als Kogoro die Kisten schon mal durchsah, fand er in einer ein altes Bild von Eri und ihm. Sie war hochschwanger zu Ran und Kogoro hielt schützend seine Hände auf den Bauch und sah Eri verliebt an. Schon musste er lächeln und dachte sich: "Ran sollte das nicht ohne Partner durchstehen. Immerhin ist es auch als zukünftiger Vater wundervoll mitzuerleben wie das eigene Kind im Bauch der Frau wäschst. Und vor allem die ersten Tritte. Die Arztbesuche wenn man am Ultraschall langsam etwas erkennt."

Er seufzte. Da eilte er aus dem Zimmer und setzte sich an den Schreibtisch. Er legte das Bild vor sich hin und kramte in der Schublade als er einen kleinen Zettel fand. Sofort nahm er den Telefonhörer und wählte die Nummer welche am Zettel stand. Es kam fünfmal das Freizeichen als eine Stimme erklang: "Hallo. Hier spricht Shinichi Kudo. Ich bin im Moment nicht erreichbar aber hinterlassen Sie mir Name und Nummer und ich werde mich bei Ihnen schnellstmöglich melden. Danke."

Ein kurzer Pieps Ton erklang als Kogoro sich räusperte und auf die Mailbox sprach: "Hallo Shinichi. Hier ist Kogoro Mori. Es ist etwas passiert. Bei Ran. Bitte, ruf mich doch in der Detektei zurück ja? Danke."

Schon legte er wieder auf und sah noch etwas auf das Telefon. War es richtig gewesen? Ran würde in sicher eine Zeit hassen, aber Kogoro konnte es nicht zulassen dass Shinichi nichts erfährt. Er würde Vater werden. Und wenn er anständig war und Ran wirklich mal geliebt hatte, würde er sicher genauso reagieren wie Kogoro damals als Eri ihm erzählte als sie schwanger war. Seufzend lehnte er sich in seinem Bürostuhl wieder zurück und sah weiter das Bild an.

Shinichi erfährt die Wahrheit

Der Morgen begann in New York als Shinichi's Wecker klingelte. Er gähnte und stellte den Wecker ab. Warum hatte er ihn an seinem freien Tag auch gestellt? Langsam setzte er sich auf, streckte sich und gähnte erneut. Er sah aus dem Fenster als er gleich aufstand und ins Badezimmer verschwand. Während des Zähne putzen fiel ihm ein, dass doch morgen schon sein Geburtstag wäre. Der erste Geburtstag ohne Ran an seiner Seite. Sie machte ihm schon als Kind immer ein kleines Geschenk welches ihm immer sehr viel bedeutete. Shinichi zog sich um und sah auf die Uhr. Es war 8:15 Uhr. In Tokio wäre sein Geburtstag schon fast wieder vorbei denn immerhin war es dort schon 13 Stunden später, also 21:15 Uhr. Shinichi eilte nun von seinem Zimmer hinaus in die kleine Wohnküche und schnappte den Telefonhörer. Noch einmal durchatmen und schon wählte er die Nummer. Ran's Nummer. Doch kaum war das erste Freizeichen erklungen legte er sofort wieder auf.

"Nein. Besser nicht." ,dachte er und legte den Hörer zurück.

Es würde heute ein ganz normaler Tag für ihn sein. Vielleicht dass seine Eltern am Abend mit ihm essen gingen, aber mehr auch nicht. Der nun 18-jährige ging zu seiner Küchenanrichte und machte sich Kaffee als ihm einfiel dass sein Handy noch in seinem Schlafzimmer war. Er holte es und bemerkte nun dass es noch immer ausgeschalten war. Irgendwie klopfte sein Herz schneller als er es wieder einschaltete. Hatte Ran vielleicht eine Nachricht hinterlassen als es in Tokio morgens war? Aber warum sollte sie? Er hatte sie, bereits zum zweiten Mal, wegen der Arbeit verlassen. Warum er sie nicht mitnahm wusste er selbst nicht genau. Aber er hatte wohl bedenken dass sie hier in New York, ohne Familie und Freunde, unglücklich geworden wäre. Endlich hatte sich sein Telefon hochgefahren als er wirklich einen Anruf in Abwesenheit und eine Nachricht auf seiner Mailbox entdeckte. Wieder klopfte sein Herz schnell. Das war doch die Nummer von der Detektei Mori. Shinichi wusste nicht ob er die Nachricht wirklich abhören sollte. Aber vielleicht war es wirklich eine Nachricht von Ran? Mit leicht zittrigen Händen klickte er schließlich die Nummer seiner Mailbox an und schon wurde gewählt. Er hielt das Handy an sein Ohr und atmete tief durch. Da erklang schon diese monotone Computerstimme welche ihm mitteilte dass er von besagter Nummer einen Anruf in Abwesenheit hatte und auch noch wann das war.

"Na mach schon." ,sagte er etwas nervös und ging zu seiner Küche um seinen Kaffee zu holen. Er hielt die Tasse in der Hand, lehnte sich an die Anrichte und machte einen kleinen Schluck als schon eine bekannte Stimme erklang: "Hallo Shinichi. Hier ist Kogoro Mori. Es ist etwas passiert. Bei Ran. Bitte, ruf mich doch in der Detektei zurück ja? Danke."

Schon kam wieder diese Computerstimme und sagte dass die Nachricht zu Ende war und es keine weiteren gab. Sofort legte der junge Detektiv auf und sah auf sein Handy. Bei Ran war etwas passiert? Was nur? Hatte sie etwa einen Unfall? Shinichi sah auf seine Armbanduhr obwohl er sein Handy vorhin noch am Display ansah. Bei ihm war es nun 8:30 Uhr. In Tokio also bereits 21:30 Uhr. Ob Kogoro noch wach war? Egal, er musste es versuchen. Wenn es Ran schlecht ging oder sie sogar im Krankenhaus war, musste er es wissen. Das Freizeichen erklang und Shinichi war noch nervöser als zuvor. Dennoch hielt er weiterhin seine Kaffeetasse und trank einen Schluck.

"Hier Detektei Mori, Kogoro Mori am Apparat?" ,erklang die vertraute Stimme.

"Kogoro ... ähm, Herr Mori. Hier ist Shinichi ... Kudo."

"Shinichi. Freut mich dass du zurück rufst. Ich hatte bei meinem Anruf nicht mehr an den Zeitunterschied gedacht."

"Kein Problem. Ich bin froh dass ich Sie noch erreiche. Was ist denn mit Ran? Hatte sie etwa einen Unfall?"

"Gesundheitlich geht es ihr gut. Es geht um etwas anderes." ,sagte Kogoro und man konnte etwas Sorge in seiner Stimme hören.

"Was ist es dann?"

"Shinichi, was ich dir jetzt sage, wird vermutlich ein Schock sein aber ich bitte dich nicht gleich Ran anzurufen. Lass die Neuigkeit erst mal etwas auf dich wirken und dann melde dich zuerst wieder bei mir okay?"

"Kogoro was ist los?" ,fragte Shinichi nun noch nervöser und zitterte etwas.

Inzwischen ging er schon in seiner kleinen Küche auf und ab und sein Herz klopfte immer wilder.

"Ran ist schwanger. Und ja, du bist der Vater."

Shinichi schwieg. Er war abrupt stehen geblieben und hatte seine Kaffeetasse fallen gelassen. Kogoro hatte das klirren bestimmt gehört denn er fragte gleich nach: "Shinichi? Alles okay?"

"Ähm, ja. Nein ... Ich weiß gerade nicht ..." ,begann er und sah auf seine kaputte Tasse welche am Boden lag.

"Wie gesagt. Lass es etwas auf dich wirken und wenn du soweit bist, melde dich zuerst bei mir. Ran will nämlich eigentlich nicht dass du je davon erfährst."

"Warum nicht?"

"Sie will es alleine durchziehen. Sie macht auch ihren Abschluss wie geplant aber laut Arzt ist die Geburt im November."

Shinichi versuchte Worte zu finden doch stotterte nur noch. Ran war schwanger. Von ihm. Er würde Vater werden. Aber warum wollte sie es ihm nie sagen? Es wäre doch aufgefallen wenn er zu ihrer Abschlussfeier gekommen wäre um sie zu überraschen und sie dann einen deutlich sichtbaren Schwangerschaftsbauch hätte.

"Danke Kogoro, dass du es mir gesagt hast."

"Du hast es verdient. Achja und ... alles Gute zum Geburtstag."

"Danke."

Schon wurde aufgelegt und auch Shinichi drückte den roten Knopf. Mit dieser Nachricht hatte er niemals gerechnet. Aber wenn Ran es schon seit einem Monat wusste, dann war sie beim Ball schon schwanger. Sofort wurde er kreidebleich. Warum hatte sie nichts erwähnt oder ihm es einfach gesagt? Er wäre dann wieder in Tokio geblieben. Sofort steckte er sein Handy ein, eilte zur Wohnungstüre, zog seine Schuhe an und eine Sweaterjacke drüber als er aus der Wohnung eilte. Schnellen Schrittes ging er die zwei Stockwerke über die Treppen hinunter und hinaus auf die Straße. Er hob schon die Hand und winkte sich ein Taxi ran. Eines blieb stehen und er sprang schon fast hinein als er die Adresse angab wo seine Eltern eine kleine Wohnung hatten.
 

Angekommen bezahlte er noch das Taxi und lief zur Haustüre. Er klingelte unten gleich mehrmals hintereinander als schließlich sein Vater verschlafen fragte wer da sei.

"Vater, hier ist Shinichi. Mach auf."

Schon wurde der Summer gedrückt und Shinichi kam hinein. Er rannte die Stufen bis ins fünfte Stockwerk hinauf und klopfte wild gegen die Wohnungstüre. Sein Vater öffnete bereits als er besorgt fragte: "Was ist denn passiert Shinichi? Ist etwa ein Auftragskiller hinter dir her?"

"Wo ist Mutter?"

"Sie macht gerade Kaffee."

Shinichi zog die Schuhe aus und eilte in die Küche. Yusako folgte ihm bereits und band seinen Bademantel zu. Yukiko schaltete die Kaffeemaschine gerade an und band auch ihren Bademantel zu als sie sich umdrehte und Shinichi erblickte.

"Was ist denn los Shinichi?" ,fragte sie besorgt.

Auch Yusako war in die Küche gekommen und stellte sich neben seine Frau.

"Ich habe einen Anruf von Herrn Mori erhalten. Es geht um Ran."

"Oh nein, ist ihr etwas zugestoßen?" ,fragte Yukiko sofort besorgt.

"Sie ist schwanger. Und ich bin der Vater."

Schweigen. Shinichi atmete noch etwas schnell und man konnte dennoch seinen traurigen und sorgenvollen Blick erkennen. Schließlich setzte er sich auf den Stuhl neben dem Esstisch. Yukiko und Yusako setzten sich auch erst mal als sie durchatmete. Yusako fuhr sich durchs Haar als er seinen Sohn ansah und fragte: "Wieso hat Ran dich nicht angerufen?"

"Kogoro sagte sie will nicht dass ich es je erfahre."

"Was? Sie will das Kind ganz alleine großziehen und uns im Ungewissen lassen?" ,sagte Yukiko entsetzt und verschränkte die Arme.

"Was soll ich denn tun? Mori meinte dass ich mich wieder bei ihm melden sollte wenn ich es so halbwegs verstanden habe, aber dann? Soll ich Ran einfach anrufen und sagen 'Hey wie geht's Ach übrigens wieso sagst du mir nicht dass ich Vater werde?' Das schaff ich nicht. Ich ... Ich muss sie sehen."

"Wie lange weiß es Ran schon?"

"Einen Monat."

"Dann war sie damals am Ball schon schwanger und hat nichts gesagt?" ,fragte Yukiko nach und hatte weiterhin die Arme verschränkt.

"Ja war sie. Ich bin so ein Idiot. Warum musste ich ihr nur einen dummen Brief schreiben? Ich hätte bleiben sollen dann hätte sie es mir vielleicht erzählt."

"Das weißt du nicht. Vielleicht hatte sie von Anfang an den Entschluss gefasst es alleine schaffen zu wollen. Aber uns nichts zu sagen finde ich wirklich fies von ihr. Immerhin werden wir Großeltern." ,sagte Yusako.

Shinichi war etwas verwirrt. Waren seine Eltern denn nicht sauer? Immerhin war Shinichi erst 18 und musste auch noch seinen Abschluss machen. Shinichi atmete tief durch und legte seinen Kopf auf den Tisch und seufzte laut. Da strich ihm seine Mutter aufmunternd über den Rücken und sagte liebevoll: "Keine Sorge. Wir machen das schon."

"Wie denn?"

"Erst mal fliegst du zurück nach Tokio und redest mit Ran. Allein. Und anschließend setzen wir uns alle zusammen. Also ihr zwei, Eri und Kogoro sowie Yusako und ich. Dann reden wir noch einmal. Okay?"

"Okay."

"Ich rufe Kogoro an." ,sagte nun Yusako und ging hinaus ins Wohnzimmer.

"Danke." ,sagte Shinichi und setzte sich wieder gerade hin.

"Wofür?" ,fragte seine Mutter.

"Dass ihr das so cool auffasst. Ich dachte schon ihr dreht durch."

"Oh Spätzchen." ,begann sie, stand auf und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. "Innerlich drehen wir komplett durch. Aber wir sind dein Eltern und als Familie schaffen wir das. Versprochen."

Shinichi musste lächeln. Seine Mutter hatte recht. Als Familie würden sie es schaffen. Jetzt konnte er nur hoffen dass Ran es auch zu ließ.

Kogoro bereut

Nach nicht mal einer Minute kam Yusaku wieder herein und hielt noch immer das Telefon in der Hand.

"Schon alles geklärt?" ,fragte Yukiko verwundert nach.

"Nein. Er war nicht zu Hause. Ich habe ihm allerdings keine Nachricht hinterlassen, denn wenn Ran sie vor ihm abhört kommt er in Schwierigkeiten und das will ich vermeiden."

"Naja das passiert so und so wenn wir auftauchen."

"Ja aber dann können wir gut auf sie einreden und vielleicht ist sie dann erst mal nicht so wütend auf ihn. Jedenfalls werde ich mich nach dem Frühstück zum Computer setzen und einen Flug suchen. Immerhin sollten wir möglichst bei Tag in Tokio ankommen."

Shinichi lächelte kurz und nickte. Sein Vater setzte sich wieder an den Tisch als Yukiko aufstand und zum Kühlschrank ging. Sie holte etwas heraus und kam wieder zum Tisch.

"Erst einmal werden wir feiern." ,begann sie und stellte die Geburtstagstorte vor Shinichi hin. "Happy Birthday mein wundervoller Junge."

Shinichi lächelte, stand auf und umarmte seine Eltern als Dankeschön. Als er sich wieder setzte hatte seine Mutter bereits die Kerze angezündet. Irgendwie feierten seine Eltern seinen Geburtstag noch immer so, als wäre er ein Kind. Aber es tat auch gut. So konnte er wenigstens an diesem Tag die Sorgen vergessen.
 

In Tokio:

Kogoro saß in seinem Bürostuhl, mit dem Rücken zum Tisch gedreht und sah aus dem Fenster. Die Sterne leuchteten hell herunter und es war ein ruhiger Abend. Da fiel ihm ein dass sich Ran heute nicht einmal zu Shinichi's Geburtstag geäußert hatte. Dabei war sie die Jahre davor immer ganz aus dem Häuschen. mehr sogar als wenn sie selbst Geburtstag hatte. Aber heute. Es war nichts. Als wäre es ein Tag wie jeder andere. Jetzt kam er ins grübeln. Er legte eine Hand an sein Kinn und sah hinaus. War es wirklich das richtige Shinichi von der Schwangerschaft erzählt zu haben? Ran wollte es alleine durchziehen, ohne ihn und immerhin machte sie sich gut. Ihr große Liebe hatte sie bereits zweimal einfach sitzen gelassen und Ran kämpfte weiter. Jetzt sogar für ihr ungeborenes Kind. Gerade als er weiter grübelte, ging plötzlich die Tür zur Detektei auf. Sofort drehte sich Kogoro mit seinem Stuhl wieder um und wollte sagen dass die Detektei geschlossen wäre als allerdings seine Tochter herein kam. Sofort stand er auf und ging zu ihr als er leicht besorgt fragte: "Ist alles okay Mausebein?"

"Ja. Aber darf ich dich etwas fragen?"

"Natürlich." ,gab er zurück und beide setzten sich auf das Sofa.

"Als Mama damals schwanger wurde mit mir, wann hat sie es dir gesagt?"

"Gleich nachdem sie beim Arzt war. Sie kam mit dem Ultraschallfoto nach Hause und sagte dass wir eine größere Wohnung brauchen. Ich war ganz aus dem Häuschen vor Freude."

"Wirklich? Und Mama auch? War es denn geplant?"

"Geplant war es noch nicht. Wir wollten Kinder aber dass es dann so schnell ging war eine große Überraschung. Allerdings, umso mehr deine Mutter ihren Schwangerschaftsbauch bekam, umso mehr stieg die Freude in uns."

Ran nickte, lächelte zaghaft und sah an sich hinunter. Da legte sie sanft eine Hand auf ihren Bauch als sie wieder ihren Vater ansah und mit leicht traurigen Ton fragte: "Glaubst du wirklich ich schaffe das? Ohne Mann?"

"Natürlich. Weil du nicht alleine bist. Auch wenn Kudo nicht an deiner Seite ist, so hast du deine Mutter, mich und Sonoko. Auch wenn letztere ebenso wenig Erfahrung hat wie du."

"Warum habt ihr das so gelassen aufgenommen? Ich dachte ihr würdet durchdrehen."

"Ach Mausebein" ,begann er leicht seufzend und legte eine Hand auf die seiner Tochter. "Deine Mutter und ich wollten dir keinen zusätzlichen Stress antun wenn du selbst schon ziemlich fertig warst. Glaub mir, in meiner Vorstellung bin ich durchgedreht, nach New York gereist und habe diesen Kudo in der Luft zerrissen."

"Warum mochtest du ihn nie? Er war doch gut zu mir."

"Ich hatte eigentlich nicht wirklich was gegen ihn. Aber als ihr zusammen ward habe ich einfach bemerkt dass du nicht mehr mein kleines Mädchen bist. Und kein Vater will seine Tochter erwachsen werden lassen. Man will sie solange als Kind bei sich haben, wie es nur geht. Glaub mir, selbst wenn du mal 40 bist, wirst du immer noch mein kleines Mädchen sein und ich werde dir mit Rat und Tat zur Seite stehen."

Ran lächelte und strich sich eine Träne weg. Anschließend umarmte sie ihren Vater. Sie hatte solches Glück ihn zu haben. Und vor allem dass er ihr die Wohnung überließ und in die Detektei zog. Selbst Kogoro vergoss eine Träne und strich diese während der Umarmung weg als er sich löste und lächelnd sagte: "Ich hab etwas für dich."

Ran sah ihn verwundert an als er aufstand, zum Schreibtisch ging, das Foto nahm und sich wieder zu ihr setzte.

"Als ich den kleinen Raum anfing ausräumen habe ich das hier gefunden."

Er reichte seiner Tochter das Foto welches Eri von der Seite als hochschwangere zeigt und Kogoro ihr gegenüber. Er hatte die Hände schützend auf den Bauch und sah Eri verliebt an.

"Wow. Wieso ist das Foto nicht in meinem Babyalbum?"

"Es stand lange auf meinem Schreibtisch. Dann habe ich es durch unser Familienfoto ersetzt als du in die 1. Klasse der Grundschule gekommen bist. Bevor ich es versehentlich irgendwo verliere habe ich es einfach mal in eine Kiste gepackt. Diese Kiste wanderte in den Abstellraum und ich dachte nicht mehr daran, denn nur ein Jahr später haben deine Mutter und ich uns getrennt."

"Darf ich es behalten?"

"Aber natürlich. Und Ran, wenn du dich doch irgendwann dazu entschließen solltest es Kudo zu sagen, helfe ich dir. Versprochen."

"Danke Paps. Für alles."

Er nickte als sie ihm ein Küsschen auf die Wange gab und wieder zurück in die Wohnung ging. Kogoro lehnte sich auf dem Sofa zurück und seufzte laut als er dachte: "Was hab ich nur angerichtet?"
 

Der nächste Morgen war in Tokio angebrochen als Ran sich schon für die Schule fertig gemacht hatte. Kogoro war bereits wieder in seiner Detektei und räumte weiter den kleinen Raum aus als die Türe aufging.

"Paps? Sonoko und ich sind dann mal weg okay?"

"Äh ja. Aber könnte ich kurz mit Sonoko alleine sprechen?"

Die zwei Mädchen sahen sich verwundert an als Ran nachfragen wollte grinste ihr Vater nur und sagte es handel sich um eine Überraschung. Somit verließ die langhaarige Brünette schon einmal die Detektei und ging hinunter. Erst als Kogoro sie wirklich unten stehen sah, kam er zu Sonoko. Diese war etwas aufgeregt und fragte gleich: "Welche Überraschung den?"

"Gar keine."

"Was?"

"Sonoko ich brauche deine Hilfe. Und Ran darf niemals etwas davon erfahren. Versprochen?"

"Ähm, ok."

"Ich hab gestern Abend Shinichi angerufen und ihm alles erzählt. Es war gerade morgens in New York und ich hoffe mal dass er nicht gleich auftaucht. Gestern hat mich zwar eine knappe Stunde später wieder eine fremde Nummer angerufen aber ich schätze mal das waren seine Eltern. Jedenfalls musst du die Sache für mich irgendwie wieder bereinigen."

"Ähm, ich kann nicht in die Vergangenheit reisen. Und warum haben Sie es Shinichi gesagt?"

"Ach ich habe ein altes Foto von Eri gefunden als sie schwanger war und dachte daran wie schön es auch für mich als Vater war. Da hat sich irgendwie mein Verstand abgeschalten."

"Das passiert Ihnen öfter, stimmt's?" ,gab Sonoko etwas frech zurück und verschränkte die Arme.

"Bitte Sonoko. Ich weiß dass Ran es alleine schaffen will und ich hätte mich niemals einmischen sollen. Hilfst du mir?"

"Warum bereinigen Sie es nicht selbst? Rufen Sie an und sagen Sie dass es nur ein Scherz war. Ein nachträglicher Aprilscherz."

"Nein. Dann weiß Shinichi erst Recht dass es stimmt. Es muss von dir kommen. Dir glaubt er dann. Immerhin kannst du sehr überzeugend sein."

"Na gut. Aber ich mache das nur für Ran, klar?"

"Gut. Informiere mich, wenn du einen Plan hast."

"Oh, den habe ich schon. Allerdings muss ich dann heute Abend zum Flughafen."

Kogoro sah sie etwas verwundert an und Sonoko erklärte schnell die kleinen Details. Er war einverstanden und hoffte nur, dass alles gut ging. Die kurzhaarige Brünette verschwand nun schnell und kam wieder zu Ran. Als diese neugierig nachfragte, blockte ihre beste Freundin ab. Sie würde schon noch davon erfahren wenn die Zeit dafür passend wäre. Kogoro sah beiden Mädchen noch ein Stück nach als wieder das Telefon klingelte.

"Detektei Mori, Kogoro Mori am Apparat."

"Hallo Herr Mori. Hier ist Shinichi Kudo."

"Ah, Shinichi. Ich dachte mir schon dass du bald wieder anrufst."

"Herr Mori, ich komme mit meinen Eltern zurück. Allerdings erst nächste Woche. Dann werde ich auch mit Ran persönlich reden. Ich möchte das nicht am Telefon. Ist das für Sie in Ordnung?"

"Shinichi wenn du zurückkommst, wie lange bleibst du?"

"Solange Ran mich dort haben will."

Kogoro nickte nur als er einfach auflegte. Irgendwie war es für ihn die falsche Antwort. Wenn Ran ihn also gleich verjagen würde, würde er kleinlaut wieder verschwinden. Sie ein drittes Mal einfach sitzen lassen obwohl er wusste dass sie Eltern werden würden. Ihm war nun egal was Shinichi von ihm dachte weil er einfach aufgelegt hatte, denn er bereute nun noch mehr dem jungen Detektiv davon erzählt zu haben. Hoffentlich ging Sonoko's Plan auf. Kogoro lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und seufzte laut.
 

In New York:

Shinichi saß mit seinen Eltern am Sofa und sah immer noch verwundert aufs Telefon. Kogoro hatte doch tatsächlich einfach aufgelegt. Warum? Oder war die Verbindung unterbrochen worden?

"Was hat er gesagt?" ,fragte Yukiko aufgeregt.

"Nichts. Er hat aufgelegt."

"Was? Einfach so?"

"Ja. Ob vielleicht etwas passiert ist?"

"Das hätte er dir doch gesagt. Mach dir jetzt nicht zu viele Gedanken. In drei Tagen sitzen wir im Flieger zurück nach Tokio und dann wird sich alles klären. Keine Sorge." ,gab nun Yusaku zurück und schenkte sich noch etwas Sekt ein.

Alle drei versuchten wenigstens noch Shinichi's Geburtstag zu feiern. Auch wenn dieser nun etwas nachdenklich und bedrückt wirkte.

Sonoko's Plan

Sonoko und Ran waren wieder auf dem Heimweg von der Schule. Die Sonne stand noch hoch und es wurde von Tag zu Tag wärmer. Diesmal begleitete die kurzhaarige Brünette ihre beste Freundin nur für den halben Weg und verabschiedete sich. Ran dachte sich nichts weiter dabei als sie den restlichen Weg alleine nach Hause ging. Sie sah durch die Gegend und bemerkte viele verliebte Paare oder Familien. Irgendwie gab es ihr einen Stich in ihr Herz wenn sie an die Zukunft mit ihrem Krümel dachte. Sie wäre ganz alleine mit ihm. Kein Partner der ihr beistand. Aber das wollte sie ja nicht. Immerhin hatte sie Shinichi nichts erzählt. Auch aus guten Grund. Wenn er wiederkommen sollte, sollte er das nur wegen ihr tun und nicht weil er sich dem Kind gegenüber verpflichtet fühlte. Was wäre das auch für eine Beziehung? Sie schüttelte sachte den Kopf als sie schon die Stufen zur Wohnung hinauf ging. Sie sah noch kurz ins Büro hinein aber ihr Vater war nicht da. Vermutlich hatte er einen Auftrag bekommen. Ran ging weiter hinauf in die Wohnung und seufzte leicht als sie diese betrat. Sie zog ihre Schuhe aus, legte ihre Schultasche neben die Eingangstür und ging erst mal in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken. Gleichzeitig strich sie sachte über ihren Bauch. Wann man wohl was sehen würde? Sie musste auch bald in der Schule Bescheid sagen. Getuschelt würde so und so werden. Sie konnte nur hoffen, dass niemand Shinichi anrufen und ihm davon erzählen würde. Sie war noch völlig in Gedanken als plötzlich ihr Handy klingelte. Sie war so überrascht dass sie einfach abhob und fragte: "Ja hallo?"

"Hallo Ran. Hier ist Masao Monobe. Bist du schon zu Hause?"

"Ha-Hallo Masao. Ähm, ja. Ich bin gerade bei der Tür rein."

"Okay gut. Ich wollte dich eigentlich in zehn Minuten abholen um mit dir ein Eis essen zu gehen. Hast du Lust?"

"Ähm … ich weiß nicht. Es ist … ich meine …" ,stotterte Ran etwas und suchte irgendwie nach einer Ausrede.

"Nur ein Eis. Nichts weiter. Bitte."

"O-Okay. Ja gut."

"Super. Dann bis gleich."

"Bis gleich."

Sie legte auf und musste aus irgendeinem Grund lächeln. Masao war irgendwie eigenartig. Klar, sie sahen sich immer wieder am Schulhof und am Ball hatten sie viel Spaß. Aber als er dann einen Tag später vorbeikam nur um sie zu küssen war wieder seltsam. Vor allem weil er sich nun ein paar Tage nicht mehr gemeldet hatte. Am Schulhof sahen sie sich ab und zu und er nickte ihr freundlich zu, mehr aber auch nicht. War nun etwas zwischen ihnen oder nicht? Aber, selbst wenn er irgendwie etwas anfangen würde, wie lange konnte das gut gehen? Immerhin würde man bereits in zwei Monaten beim Abschluss erkennen dass Ran bald Mutter werden würde. Und was würde Masao dann von ihr denken? Dass sie ihm ein Kind andrehen wollte? Aber wie denn, wenn sie nicht miteinander geschlafen hatte. Er würde sicher schnell wissen wer der Vater war. Alle würde das sofort wissen. Ran schüttelte ihren Kopf und eilte ins Zimmer. Schnell zog sie die Schuluniform aus, eine dreiviertel Jean und ein türkises Shirt an. Sie nahm sich noch eine schwarze Strickweste mit, falls es doch kühler werden sollte. Sie nahm noch ihre kleine Umhängetasche, packte die Brieftasche und das Handy ein als sie sich ihre schwarzen Sneakers anzog und die Wohnungstüre öffnete. Da stand schon Masao da und wollte klingeln.

"Das nenn ich mal Timing." ,sagte er und lächelte sie an.

"Allerdings. Wollen wir?" ,fragte sie mit leicht erröteten Wangen und schloss die Haustüre.

Masao trat einen Schritt zur Seite und beide gingen nebeneinander die Stufen hinunter und machten sich auf den Weg in den Park zum Eissalon.
 

Sonoko packte gerade ihren Reisepass in die Tasche als ihr Vater in der Tür stand und besorgt fragte: "Und du willst wirklich nicht bis zum Wochenende warten? Dann könnte ich dich begleiten."

"Mach dir doch keine Sorgen Papa. Ich bin schon alt genug. Außerdem kommt Hiriji mit."

"Unser Fahrer? Willst du nicht lieber einen unserer Bodyguards mitnehmen?"

"Willst du dass ich auffalle? Papa, ich bin morgen früh wieder zurück. Keine Sorge." ,sagte Sonoko und umarmte ihren Vater.

Anschließend eilte sie über die Treppen hinunter zur Haustüre wo schon Hiriji mit dem Wagen wartete. Sonoko stieg ein und sagte dass es los gehen konnte. Hiriji nickte freundlich und fuhr sofort los.

Am Flughafen angekommen gingen beide gleich weiter zum privaten Gate welcher sie zum Privatflieger von Sonoko's Vater brachte. Der Pilot war schon an Board und Sonoko setzte sich als er kurz zu ihr kam und fragte: "Können wir schon los Fräulein Suzuki?"

"Ja gerne. Und bitte, nennen Sie mich doch endlich Sonoko."

Der Pilot nickte nur freundlich und ging wieder in die Pilotenkanzel zurück als er den Flieger schon in Gang brachte.

"Ach, bin ich nervös." ,sagte Sonoko und sah aus dem Fenster.

"Es ist jetzt etwa 18:00 Uhr. Wir werden so gegen 07:00 Uhr in New York ankommen."

"Perfekt. Bis wir ein Taxi haben und zu Shinichi kommen wird es sicher dauern. Dann läute ich ihn sonst eben aus dem Bett."

"Sonoko, darf ich dich etwas fragen?"

"Klar."

"Denkst du, das ist richtig? Also, Shinichi das zu erzählen?"

"Keine Ahnung. Aber ich habe es Herrn Mori versprochen und ich mache es für Ran. Wenn er nämlich wirklich auftaucht würde er nur wegen dem gemeinsamen Kind bleiben. Und welche Frau will das schon? Und was wenn er sie dann doch wieder im Stich lässt? Das würde sie kein drittes Mal verkraften."

"Verstehe. Ich hoffe nur, Shinichi glaubt dir diese Geschichte."

"Hoffe ich auch." ,sagte sie zurück und lehnte sich mit ihrem Sitz zurück um etwas zu entspannen.
 

In New York:

Der Flieger landete und Sonoko wurde wach. Sie hatte es wirklich geschafft etwas zu schlafen. Aber irgendwie fühlte sie sich trotzdem so, als hätte sie die Nacht durchgefeiert. Sie streckte sich als der Flieger zum stehen kam und Sonoko zum Piloten ging.

"Wir werden bis Mittag in New York bleiben. Schlafen Sie etwas oder gehen Sie etwas essen. Auf Kosten meines Vaters natürlich."

"Danke Fräulein Suz … äh, Sonoko."

Sie lächelte zufrieden und verließ mit Hiriji den Flieger. Sonoko bemerkte gleich dass es etwas windiger war als in Tokio. Auch die Luft war anders. Schnellen Schrittes verließen beide den Gate und auch den Flughafen als Hiriji sich um ein Taxi kümmerte. Sonoko sah auf die Uhr und es war kurz nach 07:00 Uhr morgens.

"Verrückt. In Tokio war es schon Abend und hier ist wieder Tag. Ich habe erlebe somit einen Tag nochmal." ,dachte sie und sah sich etwas um.

Hiriji hatte endlich ein Taxi bekommen und winkte Sonoko zu sich. Beide stiegen ein und die kurzhaarige Brünette gab die Adresse an den Fahrer als dieser gleich los fuhr.

Es dauerte etwa 20 Minuten als sie an ihrem Ziel angekommen waren. Hiriji bezahlte die Taxifahrt und stieg mit Sonoko aus. Beide standen vor dem Wohnhaus als die Schülerin durchatmete.

"Alles okay?" ,fragte ihr Begleiter.

"Nein. Ich sehe Shinichi seit zwei Monaten das erste Mal wieder und habe Angst ihn gleich zu erwürgen."

"Tief durchatmen."

"Er hat Ran nicht verdient. Also los." ,sagte Sonoko noch und schon klingelte sie bei Kudo.

Es wurde gleich der Summer gedrückt und beide betraten das Treppenhaus. Sie gingen die Treppen hinauf in den zweiten Stock als dort nun die Tür geöffnet wurde Shinichi heraus sah.

"Sonoko?" ,fragte er leicht überrascht.

"Hallo Shinichi. Ich weiß nicht ob du den Fahrer meiner Familie noch kennst, aber das ist Hiriji."

"Ähm, doch ja. Hallo."

Hiriji nickte nur als Shinichi beiseite ging und beide hinein gehen ließ. Der Schüler kratzte sich etwas am Hinterkopf als sie schließlich in die Wohnküche kamen.

"Wollt ihr etwas trinken?"

"Nein danke. Ich bin eigentlich aus einem bestimmten Grund hier." ,begann Sonoko gleich und sah Shinichi ernst an.

Shinichi schluckte. Sonoko war immer noch wütend auf ihm. Aus gutem Grund natürlich. Sonoko hatte bereits ihre Arme vor der Brust verschränkt und sah Shinichi gleich an als sie noch einmal durchatmete.

"Shinichi es geht um Ran."

"Ist alles okay mit ihr? Kogoro hat mir schon von der Schwangerschaft erzählt. Hätte ich es früher gewusst wäre ich gar nicht …" ,sofort unterbrach Sonoko ihn. "Ich weiß dass du es weißt. Und das 'hätte, würde, sollte' ist mir ziemlich egal. Mir geht es darum dass Kogoro dich umsonst angerufen hat."

"Wie meinst du das?" ,fragte Shinichi verwundert und verschränkte nun auch seine Arme.

Sonoko wich mit ihrem Blick nicht von Shinichi's Gesicht. Immerhin musste sie so ehrlich wie nur möglich wirken.

"Shinichi es gibt etwas, das Kogoro nicht wusste als er dich angerufen hatte. Das Kind ist nicht von dir."

"Was?" ,entfuhr es ihm entsetzt und seine Arme sanken hinunter.

"Im letzten Monat vor eurer Trennung lief es nicht mehr ganz so gut und Ran war mit mir doch mehrmals unterwegs. An einem Abend ging sie mit jemand anderem nach Hause und hatte einen One-Night-Stand. Ich weiß was du denkst. 'Doch nicht Ran, sie hätte mir das nie angetan.' Tja, hat sie leider. Sie hat es sofort bereut und wollte es dir sagen aber dann hast du schon Schluss gemacht. Also gab es auch keinen Grund mehr, dir davon zu erzählen. Deshalb hat sie auch die Schwangerschaft nicht erwähnt als ihr euch am Ball wiedergesehen habt. Warum auch wenn du nichts damit zu tun hattest."

"Das ist … gerade viel …" ,sagte Shinichi und setzte sich.

Hiriji suchte gleich in den Schränken nach einem Glas als er schnell fündig wurde, dem Schüler das Glas mit Wasser füllte und es ihm hinstellte. Shinichi nickte dankend und machte einen Schluck und atmete tief durch. Er sah wieder zu Sonoko als diese ihn traurig ansah.

"Aber, warum sagte Kogoro das Kind sei von mir?"

"Er wusste nicht dass Ran etwas mit jemand anderem hatte. Sie dachte es wäre einfacher zu sagen es wäre von dir, als allen auch noch von dem One-Night-Stand erzählen zu müssen. Schließlich sagte er mir gestern dass er dir Bescheid gegeben hatte und ich musste ihm die Wahrheit sagen."

"Wieso hat Kogoro mich nicht angerufen?"

"Er musste zu einer Konferenz und bat mich mit dir zu reden. Und da ich wusste du würdest mir am Telefon nicht zuhören bin ich hergekommen."

Shinichi nickte kurz. Er sah auf seinen Tisch und musste das alles verarbeiten. Klar, er hatte Ran mies behandelt als er sie sitzen gelassen hatte und nach der Ballnacht ebenso. Aber dass sie ihn betrogen hatte als beide noch zusammen waren? Er hatte selbst bemerkt dass die Beziehung nicht mehr ganz so gut lief aber das hatte er nicht bemerkt. Es gab ihm einen Stich ins Herz.

"Dann … wäre es sinnlos nach Tokio zurück zu kommen." ,begann er schließlich und sah Sonoko an.

Sofort bemerkte sie die Traurigkeit in seinem Blick. Er war gekränkt und verletzt. Somit wusste sie, er hatte ihr geglaubt. Nun kam sie zu ihm, setzte sich neben ihn und legte eine Hand auf eine Schulter.

"Bleib in New York und lebe dein Leben weiter wie du es dir vorgenommen hattest. Ran lebt ihres doch auch."

"Wer ist der Vater?"

"Keine Ahnung. Sie hat es mir nicht gesagt. Ich hab sie allerdings schon einige Male gefragt, aber sie blockt immer ab. Sie will es wohl für sich behalten."

"Verstehe."

Sonoko strich ihm kurz über den Rücken und stand wieder auf.

"Es tut mir wirklich leid. Wie gerne hätte ich ein Happy End bei euch beiden gesehen, aber es sollte wohl nicht sein. Mach's gut Shinichi Kudo."

"Leb wohl Sonoko Suzuki." ,sagte er und winkte ihr kurz als die Brünette mit ihrem Begleiter die Wohnung wieder verließ.

Shinichi blieb noch länger sitzen und starrte auf sein Wasserglas. Irgendwie hatte er sich schon gefreut Ran wieder zusehen und mit ihr eine Familie zu gründen. Vielleicht hätten sie doch wieder zueinander gefunden. Doch jetzt? Jetzt war alles nur noch ein Traum. Der Schüler holte sein Handy hervor, schrieb seiner Mutter kurz eine Nachricht als er anschließend seine Arme auf den Tisch legte und danach seinen Kopf auf einen Unterarm. Man konnte ein kurzes schluchzen hören als auch die Tür wieder ins Schloss fiel.

Sonoko stand mit Hiriji wieder unten vor dem Wohnhaus als sie sich eine Träne wegstrich.

"Alles okay? Dein Plan hat funktioniert."

"Ja. Ich hoffe nur, es war auch das Richtige."

Nach einmal durchatmen hakte sie sich bei Hiriji ein und lächelte wieder als sie noch sagte dass sie shoppen gehen würden. Er nickte nur lächelnd als sie ihn schon mit zerrte.

Ran und Masao

Zur Zeit als Sonoko abflog, waren Ran und Masao noch im Park. Sie hatten bereits ihr Eis fertig gegessen und gingen noch etwas spazieren. Die Schülerin war überrascht wie viel Spaß sie mit Masao haben konnte. Er war witzig, charmant und hatte auch etwas interessantes an sich. Ran lachte seit langer Zeit wieder wirklich viel und es tat ihr gut. Während beide vom Park hinaus durch die Stadt spazierten bemerkte die langhaarige Brünette nicht wie sie schließlich zu jenem Baum kamen, an dem Ran verlassen wurde. Mit einem mal blieb sie stehen und sah etwas erschrocken hin. Masao war schon zwei Schritte weitergegangen als er bemerkte das sie stehen geblieben war. Sofort kam er zu ihr und fragte besorgt: "Alles okay?"

"Äh…ja. Dieser Ort…ist nur…naja…schlechte Erinnerungen eben."

Masao drehte sich kurz um und als er wieder zu ihr sah sagte er lächelnd als er ihre Hand nahm: "Dann wird es Zeit ihn wieder mit schönen Erinnerungen zu füllen."

Ran verstand nicht ganz als er sie schon mit zerrte. Er fragte nicht einmal welche schlechten Erinnerungen sie meinte. Er zerrte sie einfach mit und als sie unter dem Baum standen sah er sie liebevoll an. Sie sah in seine dunklen Augen und fühlte sich mit einem Mal geborgen und sicher. Sie erwiderte sein Lächeln und strich ihm sanft über die Wange als sie fragte: "Und welche hättest du dir vorgestellt?"

Doch anstatt zu antworten sank er mit seinem Gesicht zu ihrem, hielt seine Hände an ihrer Taille und küsste Ran zärtlich. Sie erwiderte den Kuss sofort. Es fühlte sich wieder so anders an. Nicht falsch oder schlecht, aber einfach anders. Vor Masao hatte sie immer nur Shinichi geküsst und der küsste ganz anders. Aber jetzt gefiel ihr der Kuss von Masao besser. Sie wusste vermutlich tief drin dass er sie niemals so verletzten würde. Sachte schlang sie ihre Arme um ihn und musste während eines Kusses lächeln. Er löste sich sachte, sah sie an und fragte: "Was ist denn los?"

"Diese Erinnerungen sind wirklich um einiges schöner."

"Sind die schlechten hiermit weg?"

"Ich denke schon." ,gab sie zurück und sah nach oben in die Baumkrone.

Masao legte sanft seinen Daumen und Zeigefinger an ihr Kinn und somit sank sie mit ihrem Kopf wieder herunter und beide küssten sich erneut. Es fühlte sich gleich noch schöner an und Ran wusste nun, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Nach dem zweiten Kuss sahen sie sich wieder an und beide lächelten. Masao sah in ihre Blau-grauen Augen als sein Blick ernster wurde und er liebevoll sagte: "Ich liebe dich."

"Ich dich auch."

Sein Lächeln kam zurück und er umarmte sie schnell. Ran umarmte ihn ebenso doch ihr Gesichtsausdruck wurde besorgt. Sie spürte wie sanft der Wind wehte und die restlichen Kirschblüten von den Bäumen wehte. Sie fielen herab und Ran betrachtete es. Ja, sie hatte sich in Masao verliebt, aber es jetzt gleich zu sagen war etwas zu früh. Sie sagte es ihm eigentlich nur weil er es gesagt hatte. Und blitzartig wurde ihr klar, sie sagte einem Jungen dass sie ihn liebte obwohl dieser noch nicht mal wusste dass sie das Kind eines anderen erwartete. Wie sollte sie ihm das sagen? Und würde er sie dann noch lieben? Langsam löste sie sich aus der Umarmung als sie wieder lächelte und beide den Weg entlang gingen. Sie konnte es ihm noch nicht sagen. Klar, bald würde man es sehen aber sie wollte wirklich mit Masao zusammen sein aber ihre Vergangenheit war durch die Schwangerschaft noch so Präsenz dass sie nicht wusste wie sie überhaupt eine neue Beziehung führen könnte?
 

Der restliche Nachmittag verlief wirklich toll und am Abend lud Masao seine Herzensdame noch ins Kino ein. Ran musste an diesem Abend so viel lachen dass sie sich nicht mehr erinnerte wann es das letzte Mal war. Vermutlich irgendwann mit Shinichi aber sie erinnerte sich irgendwie nicht mehr. Die Erinnerungen mit Shinichi verschwamm immer mehr. Die guten wie auch die schlechten. Masao schaffte es, dass sie nur noch die neuen Erinnerungen speicherte und Shinichi vergaß. Doch jedes Mal wenn sie einen kurzen Moment unbeobachtet war, dachte sie daran wie Masao es verstehen könnte dass sie Shinichi's Kind bekommen würde?

Als beide schließlich auf dem Heimweg waren griff Masao nach Ran's Hand und hielt sie fest. Sie sah zu ihm und musste lächeln als er schließlich wieder nach vorne sah und leicht verlegen fragte: "Sind wir eigentlich nun ein Paar? Also, willst du mit mir zusammen sein?"

"Ich …" ,begann Ran mit etwas verunsicherten Tonfall.

"Klar, deine Trennung von Kudo ist noch nicht so lange her. Aber ich dachte mir, am besten kommt man darüber hinweg, wenn man in Gesellschaft ist. Und immerhin bin ich eine wirklich gute Gesellschaft."

"Masao versteh' mein zögern bitte nicht falsch. Ich … also ich wäre sehr gerne mit dir zusammen."

"Wirklich?"

"Wirklich."

Er blieb gleich stehen und umarmte Ran sofort liebevoll. Sie legte ebenfalls ihre Arme um ihn und atmete tief durch. Sie konnte ihn doch jetzt damit nicht hinhalten wenn sie ihm schon die Liebe gestanden hatte. Auch wenn das, ihrer Meinung nach, zu früh war. Aber sie war doch glücklich bei ihm und spürte auch dass sie sich in ihn verliebt hatte. Aber die Liebe zu Shinichi war ebenfalls noch da. Kein Wunder, sie war mit ihm fast ein Jahr zusammen. Da kann man die Gefühle nicht einfach abschalten. Als sich beide wieder ansahen gab er ihr einen sanften Kuss bevor er wieder ihre Hand nahm und sie weiter gingen. Ran merkte wie glücklich er war und lächelte immer wieder. Jetzt war sie also auch wieder in einer Beziehung ohne von ihrer Schwangerschaft erzählt zu haben. Ob das noch gut ausging?

Nachdem beide vor ihrer Wohnung angekommen waren dankte sie Masao für den schönen Abend. Er fragte gar nicht ob er bleiben durfte denn das war für ihn zu früh. Er sagte ihr noch dass er es langsam angehen möchte und ihr so viel Zeit gab wie sie möchte bevor es jemand erfahren sollte. Sie war dankbar. Sehr dankbar. Masao war so ein netter und aufrichtiger Mensch dass sie sich keinen besseren vorstellen konnte.
 

Nachdem Masao gegangen war, ging Ran noch einmal in die Detektei um zu sehen was ihr Vater noch machte. Als sie rein kam saß er zwischen den Kisten und seufzte.

"Hallo Paps." ,sagte sie und kam zu ihm.

"Hallo Mausebein. Wie war deine Verabredung?"

"Ganz toll. Masao ist wirklich ein netter Kerl."

"Seid ihr etwa zusammen?" ,fragte Kogoro gleich und sah seine Tochter etwas ernst an.

"Irgendwie schon." ,begann Ran und setzte sich neben ihren Vater auf den Boden zwischen die Kisten. "Ich meine er hat es vorgeschlagen und ich wollte ihm nicht verletzen, also hab ich zugestimmt. Aber er meinte wenn ich es noch niemanden erzählen will ist es ok."

"Und weiß er von dem Baby?"

"Nein. Ich wollte es ihm eigentlich sagen aber dann verließ mich der Mut."

"Dich? Wo du sonst kein Blatt vor den Mund nimmst?" ,fragte Kogoro verwundert und musste etwas lachen.

"Ich weiß. Die Schwangerschaft verändert mich. Auch wenn ich es noch nicht lange bin."

"Sie wird dich noch mehr verändern. Glaub mir. Aber ich bin da. Egal was noch kommt."

"Danke Paps."

Beide lächelten als sie sich kurz umarmten. Als Ran so an den Kisten hinauf sah überkam sie ein seltsames Gefühl. Ein Gefühl dass sie allen die noch nichts vom Baby wissen, es erfahren mussten. Und zwar wirklich alle. Auch Shinichi. Ran schüttelte kurz den Kopf als sie ihrem Vater ein Küsschen auf die Wange gab und sagte: "Ich geh ins Bett. Mach nicht mehr so lange Paps. Immerhin hast du noch bis November Zeit."

Er lächelte seiner Tochter nach als diese die Detektei wieder verließ und seufzte anschließend. Dann hoffte er, dass Sonoko schon mit Shinichi gesprochen hatte und dieser nicht plötzlich morgen vor der Tür stand.
 

Der nächste Tag war angebrochen als Ran's Wecker klingelte. Sie drückte verschlafen drauf und streckte sich etwas als sie schließlich die Decke zurück warf. Nun stand sie auf und machte sich gleich für die Schule fertig. Heute war immerhin nur der halbe Tag und dann endlich Wochenende. Ran hatte schon überlegt ob sie nicht mit Sonoko wegfahren sollte? Aber zuerst musste sie heute Nachmittag jemanden anrufen. Jemand bestimmten, der nun in New York wohnte. Sie hatte gestern noch lange wach im Bett gelegen und fühlte sich einfach schlecht Shinichi nichts zu sagen. Er würde Vater werden. Das musste er einfach erfahren. Sie hatte natürlich auch den Entschluss gefasst es dennoch alleine zu schaffen und ihren Ex-Freund zu bitten, in New York zu bleiben. Ob er sich dran halten würde wäre eine andere Sache. Aber sobald das Telefonat geschafft war, musste sie mit Masao reden. Er hatte die Wahrheit verdient.
 

Ran hatte sich fertig gemacht und war schon auf dem Weg in die Schule. Sie wunderte sich dass Sonoko ihr nur eine Nachricht geschickt hatte, dass sie heute fehlen würde. Aber keinen Grund dazu. Hoffentlich nichts ernstzunehmendes? Die Schülerin war im Unterricht heute nicht ganz da. Sie musste immer wieder daran denken wie sie das Telefon beginnen sollte und wann sie es sagen sollte. Gleich am Anfang oder nach kurzem Smalltalk? Und wie würde Masao reagieren? Vermutlich würde er sie sitzen lassen und enttäuscht sein. Wer würde das denn auch nicht? Ran sah immer wieder aus dem Fenster und fragte sich, welchen Grund es denn hatte dass das alles so geschah?

Ran wurde durch das letzte Klingeln für diesen Tag aus den Gedanken gerissen und packte ihre Schulsachen zusammen. Gerade als sich die Klasse fast geleert hatte, stand plötzlich Masao neben Ran's Tisch.

"Hey. Alles klar?"

"Hallo Masao. Ja natürlich. Was gibt's denn?"

"Ich wollte fragen ob wir uns heute noch sehen können?"

Er lächelte sie verliebt an und durch sein Zwinkern wusste sie was er wirklich meinte. Nun musste auch sie lächeln als sie schon aufstand und ihre Tasche nahm. Sie legte eine Hand an seine Brust und gab ihm einen sanften Kuss als sie sagte: "Treffen wir uns doch einfach heute um 20:00 Uhr bei mir."

"Alles klar."

Beide lächelten sich noch einmal an bevor Ran nun den Klassenraum verließ um nach Hause zu gehen. Am Heimweg dachte sie nur noch daran wie sie Masao die ganze Sache mit dem Baby erklären könnte? Und vor allem wie er reagieren würde. Irgendwie tat es ihr weh, denn sie war schon der festen Überzeugung dass Masao Schluss machen würde. Aber die langhaarige Brünette war ja auch selbst schuld. Wieso sagte sie ihm nicht von Anfang an was los war? Ran kam gerade in die Detektei als Sonoko dort auf dem Sofa saß.

"Sonoko? Ist denn alles in Ordnung?"

Diese sah kurz Kogoro an als dieser nur nickte und anschließend laut seufzte. Nun stand die kurzhaarige Brünette auf, kam zu ihrer besten Freundin und antwortete: "Mir geht es gut. Es gab einen Grund warum ich nicht in die Schule kommen konnte. Aber bitte setz' dich erst mal."

Während Ran ihre Schultasche neben das Sofa lehnte und sich anschließend setzte sagte sie verunsichert: "Okay, jetzt mache ich mir richtig Sorgen."

"Musst du nicht. Ich war … in New York."

"In New York? Was hast du … du warst bei Shinichi."

"Ja."

Ran sah zu Boden und atmete tief durch. Was hatte sie ihm gesagt? Warum war sie überhaupt direkt bei ihm und hatte ihn nicht einfach angerufen?

"Sie ist für mich zu ihm geflogen." ,sagte nun Kogoro.

"Was? Aber warum?", fragte Ran und sah ihren Vater an.

Man sah sofort wie sie gegen die Tränen kämpfte. Da wussten alle drei, wie viel sie wirklich noch für ihn empfand.

"Nachdem ich das Foto von deiner Mutter und mir gefunden habe wo sie hochschwanger war, hat sich mein Verstand ausgeschalten und ich habe Shinichi angerufen. Er ging nicht ran, also habe ich ihm eine Nachricht hinterlassen. Ein paar Stunden später kam der Rückruf. Er machte sich Sorgen um dich weil ich so wortkarg auf seine Mailbox sprach. Schließlich …"

"Du hast es ihm gesagt." ,unterbrach ihn seine Tochter.

"Ja. In diesem Moment dachte ich es wäre richtig weil ich doch wusste dass du noch etwas für ihn empfindest. Ich bat Shinichi natürlich dass er nicht sofort kommen sollte aber ich dachte mir auch, dass du einen Partner brauchen solltest. Einfach weil ich wusste wie glücklich ich war als ich dein Vater wurde."

"Du hattest … kein Recht ihn anzurufen. Ich wollte das nicht!" ,sagte Ran laut und begann zu weinen.

"Ran, beruhige dich. Dein Vater hatte dann bald ein schlechtes Gewissen und hat mich um Hilfe gebeten. Ich hatte sofort einen Plan und flog damals nach der Schule nach New York."

"Und? Hatte er schon gepackt um herzukommen und mich wieder unglücklich zu machen?"

"Gepackt hatte er. Aber er wollte erst am Wochenende kommen. Doch nun, kommt er gar nicht." ,sagte Sonoko.

Ran hatte die Arme verschränkt und sah wütend sowie traurig zu ihrem Vater als sie noch fragte: "Was hast du ihm gesagt?"

"Dass die Schwangerschaft stimmt aber das Kind nicht von ihm sei."

Die langhaarige Brünette sah geschockt zu ihrer besten Freundin. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? War das ihr großartiger Plan? Shinichi derartig zu belügen?

"Das ist nicht dein ernst oder?"

"Doch. Ich sagte ihm, dadurch dass ihr ihm letzten Monat eurer Beziehung schon Probleme hattet, hattest du einen One-Night-Stand. Ich sagte auch dass du mir nie erzählt hast wer der mysteriöse Mann war, aber du deinen 'Ausrutscher' vor deinen Eltern geheim gehalten hast und Kogoro somit annahm dass nur Shinichi der Vater sein könnte."

"Oh mein Gott." ,sagte Ran wieder und ging etwas im Zimmer umher. "Ich glaub das nicht. Jetzt denkt er ich habe ihn betrogen? Ist das dein Ernst Sonoko?"

Die angesprochene stand nun auch auf, stemmte ihre Hände in die Hüfte und sagte: "Ich weiß dass es nicht das beste war, aber denk doch mal nach wie er dich behandelt hat? Er hat dich wegen eines bescheuerten Job sitzen gelassen. Wo du doch angeblich seine große Liebe warst. Schließlich taucht er einen Monat nach der Trennung auf, schläft mit dir, haut wieder ab und hinterlässt nur einen dämlichen Brief wo er dich erneut sitzen lässt. Ran ich habe versucht dir zu helfen."

"Ran glaub mir, es tut mir leid. Ich wollte ihn zuerst nicht anrufen aber ich dachte ich mache das Richtige. Das war es nicht." ,sagte nun Kogoro und war zu seiner Tochter gekommen.

Diese strich sich nun die Tränen weg, atmete tief durch und sagte noch: "Ihr habt ein gutes Timing erwischt. Eigentlich wollte ich Shinichi heute anrufen und es ihm sagen."

"Warum doch?"

"Weil ich dachte er sollte es erfahren. Ebenso wie Masao. Dem sag ich es heute Abend persönlich. Aber bitte, mischt euch nicht mehr in meine Ex-Beziehung ein. Shinichi ist Vergangenheit."

"Wirklich? Warum bist du dann so ausgerastet dass er nun denkt du hast ihn betrogen?"

"Weil ich das niemals getan hätte."

"Ich weiß das. Shinichi hat mir dennoch geglaubt." ,sagte Sonoko mit ernstem Ton.

Ran sah ihre beste Freundin sofort an und man konnte das entsetzten in ihrem Blick erkennen. Ihr Ex-Freund hatte Sonoko wirklich geglaubt dass sie ihn betrogen hatte. Wie schlecht kannte er sie eigentlich? Wie konnte sie fast ein Jahr mit jemanden zusammen sein der sie nicht richtig kannte und das sofort glaubte? Die schwangere kam zum Sofa zurück und setzte sich. Kogoro holte gleich ein Glas Wasser und brachte es seiner Tochter als diese tief durchatmete.

"Er hat nicht einmal gesagt dass er dir nicht glaubt?"

"Nein. Er war erschüttert darüber aber er hat mir geglaubt. Das war auch der Grund warum ich persönlich mit ihm reden wollte, denn am Telefon hätte er es vielleicht als Scherz aufgefasst."

Ran schüttelte kurz den Kopf und trank einen Schluck Wasser.

"Es tut mir wirklich leid Ran." ,sagte Kogoro nun wieder und setzte sich neben sie.

"Schon gut. Ich verstehe ja warum du es getan hast. Ich leg mich etwas hin bis Masao kommt okay?"

Sie stand wieder auf und die anderen nickten als Ran die Detektei verließ. Als sie bei der Tür draußen war sank Sonoko seufzend aufs Sofa.

"Meinst du sie schafft das?"

"Ja. Sie wird noch lange darüber nachdenken und enttäuscht von Shinichi sein aber sie wird es bald akzeptiert haben. Wie die Trennung."

"Ich war noch nie ein Fan von den beiden als Paar." ,sagte nun Kogoro und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück.

"Ach, sie haben toll zusammen gepasst und sich wirklich geliebt. Wenn Kudo nicht immer nur zuerst an den Job denken würde, hätte er vielleicht bemerkt was er für einen tolle Frau abserviert hat."

"Da hast du Recht."

Die beiden nickten noch einmal bevor sich Stille über den Raum legte. Währenddessen in der Wohnung nur lautes Schluchzen zu hören war.

"Weil ich dich liebe"

Es war kurz vor 20 Uhr als Ran im Badezimmer stand und sich noch einmal durchs Haar kämmte. Sie hatte sich mindestens fünf Mal das Gesicht gewaschen, aber dennoch war eine leichte Rötung in den Augen zu sehen. Sie hoffte nur, Masao würde das nicht auffallen. Aber warum auch? Immerhin waren sie erst zusammen gekommen und so genau sah er sie bestimmt nicht an. Ran legte die Haarbürste zurück als es schon an der Wohnungstüre klopfte. Sie ging schnell hin und öffnete sie als sie ihren Freund anlächelte.

"Hallo. Komm rein." ,sagte sie gleich und trat etwas zur Seite.

Masao kam ihrer Aussage nach und gerade als er reinkam, beugte er sich zu ihr und gab ihr einen sanften Begrüßungskuss. Anschließend lächelten sich beide an und er sagte: "Hallo."

Ran schloss die Tür während er seine Schuhe auszog. Beide gingen durchs Wohnzimmer und gleich in Ran's Zimmer. Während sich Masao ein wenig umsah, schloss Ran die Tür und ging zu ihrem Bett. Sie setzte sich und lächelte zu Masao. Er sah sich die Fotos an welche sie auf einem Regal stehen hatte. Er musste ebenfalls lächeln als er seine Freundin als kleines Mädchen sah. Dann entdeckte er ein Foto welches anscheinend zugeschnitten wurde.

"Da fehlt jemand."

"Wo?" ,fragte sie nach und kam zu ihm.

Masao deutete auf ein Foto welches am ersten Tag der Oberschule gemacht wurde. Ran stand neben Sonoko und direkt neben Ran sah man noch die Spur wo jemand weggeschnitten wurde.

"Ach das. Ja, nach der Trennung von Shinichi habe ich ihn weggeschnitten."

"Warum?"

"Ich konnte keine Bilder von ihm und mir ansehen ohne sofort zu weinen. Aber da hier auch Sonoko drauf war und ich das Bild sehr mag, musste er einfach weg. Immerhin ist er doch einfach weggegangen."

Masao's Lächeln verschwand als er erneut auf das Bild sah und sich kurz räusperte.

"Was ist?" ,fragte sie nun nach und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

"ich finde einfach, wenn man sich von jemanden getrennt hat, sollte man nicht die Erinnerungen an die Zeit davor löschen. Oder eben wegschneiden. Ich finde auch dass das Bild von Sonoko und dir sehr süß ist aber Kudo war eben dabei und ihr zwei noch nicht zusammen. Also hättest du ihn nicht wegschneiden sollen."

"Aber es hat mich eben traurig gemacht."

"Jetzt auch noch?"

"Nein. Ich bin darüber hinweg und außerdem hab ich dich."

"Eben. Wenn dich so etwas traurig macht leg das ganze Foto einfach kurz weg und so wie jetzt kannst du es wieder rausholen und die Erinnerung ist noch da."

Ran musste lächeln. Jetzt wurde ihr klar dass sie Masao wirklich liebte. Für seine nette und aufrichtige Art. Ein anderer wäre froh gewesen kein Foto von ihrem Ex zu sehen, doch er wollte es. Zumindest die Erinnerungen welche nichts mit der Beziehung zu tun hatten.

"Okay, ich werde Shinichi wieder ankleben."

"Gut. Und irgendwann wenn du mal glücklich verheiratet bist, vielleicht ja sogar mit mir, kannst du auf diese Erinnerung zurück sehen und lächeln. Weil es eine schöne Erinnerung war."

"Danke." ,sagte sie noch und gab ihrem Freund einen sanften Kuss. Er legte dabei seine Hände an ihre Hüfte und sie löste ihre verschränkten und legte sie an seine Brust. Der Kuss war liebevoll und dennoch innig. Das war es auch was sie an ihm liebte. Er küsste so anders als ein gewisser anderer und doch war es so schön. Beide sahen sich nach kurzer Zeit wieder an als er zufrieden grinsen musste.

"Was ist?" ,fragte sie gleich.

"Du hast nicht 'Nein' gesagt."

"Wozu?"

"Als ich sagte dass du vielleicht mal mit mir verheiratet bist."

"Warum sollte ich das auch verneinen?"

"Keine Ahnung. Wir sind erst kurz zusammen und so gut wie jeder an der Oberschule dachte immer dass du und Shinichi das Traumpaar seid und auch mal heiraten würdet."

"Tja, andere Leute denken immer viel. Aber ich selbst dachte das auch eine Zeit. Jetzt ist diese Zeit allerdings vorbei."

"Willst du denn überhaupt mal heiraten?"

"Ja. Aber bitte mach mir jetzt keinen Antrag denn das wäre zu früh."

"Keine Sorge. Bei sowas warte ich immer ein Jahr. Immerhin sollte man sich ja auch über die Zukunft einig sein. Wollen beide in derselben Stadt bleiben, oder wollen sie ein Haus kaufen, oder will man als allererstes Kinder. Sowas muss man bereden."

Schon erstarrte Ran. Als er den letzten Punkt aufzählte wurde ihr anders. Sie löste sich und drehte ihm den Rücken zu. Vorsichtig atmete die braunhaarige tief durch und versuchte nicht zu weinen. Masao war sehr überrascht dass ihre Stimmung so absank. Hatte er etwas falsches gesagt? Ran atmete erneut tief durch doch irgendwie stiegen somit die Tränen in ihren Augen noch mehr an. Kaum hatte eine ihr Auge verlassen und lief über die Wange, strich sie sie weg. Da kam schon Masao zu seiner Freundin, legte eine Hand auf ihre Schulter und drehte sie zu sich. Ran hatte eine Hand sachte vor dem Mund dass man ihr Schluchzen nicht hören konnte.

"Hab ich etwas falsches gesagt?" ,fragte er besorgt und strich ihr nun eine weitere Träne weg.

Ran versuchte ruhig zu sein doch die Tränen rannen nur über ihre Wangen. Sie legte beide Hände an sein Hemd und sah darauf als sie leise sagte: "Nein. Ich muss dir allerdings etwas wichtiges sagen und du wirst dann vermutlich gehen."

Masao atmete tief durch und sah seine Freundin weiter an. Für ihn kam da nur eine Sache in Frage.

"Du liebst Kudo immer noch."

Ihr Blick wanderte sofort zu seinen Augen und sie schüttelte den Kopf.

"Nein. Ich liebe dich."

"Was ist es dann?"

"Einen Monat nachdem Shinichi sich von mir getrennt hatte habe ich erfahren dass … dass ich schwanger bin. Von ihm."

Nun war er es der tief durchatmen musste. Er löste sich von ihr und drehte sich um. Ran konnte erkennen wie er eine Hand an seinen Mund legte und sich anschließend durchs Haar fuhr. Nach kurzer Stille drehte er sich wieder zu ihr und fragte: "Wie lange weißt du es schon?"

"Etwas mehr als zwei Monate. Ich wusste nur zuerst nicht ob das mit uns etwas ernstes wird, deshalb wollte ich es nicht erzählen."

"Und es ist definitiv von Shinichi."

"Ja."

"Weiß er es."

"Er weiß nur dass ich schwanger bin aber er glaubt von einer Affäre die ich im letzten Monat unserer Beziehung hatte."

"Warum glaubt er das?"

"Weil Sonoko es ihm erzählt hat. Ich wollte nämlich zuerst gar nicht dass er es überhaupt erfährt aber mein Vater hatte sich verplappert. Sonoko hatte es sozusagen 'geregelt'."

"Und das ist okay für dich?" ,fragte er nach und klang etwas besorgt.

Ran setzte sich wieder auf ihr Bett und seufzte kurz als sie antwortete: "Mir wäre es lieber gewesen er hätte es nie erfahren. Aber so ist es besser als wenn er die ganze Wahrheit kennt."

"Warum? Immerhin wird er Vater."

"Ja natürlich. Und das ist auch der Punkt warum ich mich etwas schlecht fühle ihn zu belügen. Aber wenn er die ganze Wahrheit wüsste, würde er zurückkommen und bei mir bleiben. Aber eine Beziehung zu führen nur für das Kind, will ich nicht."

"Verstehe." ,begann er, kam zu ihr und setzte sich. "Und wer glaubt er nun dass der Vater ist?"

"Er weiß es nicht. Als Sonoko ihm das erzählte meinte sie, sie würde es nicht wissen weil ich es nicht verraten würde."

"Hat er dich inzwischen schon mal angerufen um zu fragen ob es wahr wäre?"

"Nein." ,begann sie und sah enttäuscht durch das Zimmer. "Er glaubt es. Und als Sonoko mir heute davon erzählt hat, tat mir das mehr weh als die Trennung."

Masao nickte nur und sah zu Boden. Ran's Blick kam nun zu ihm während sie sich eine neue Träne von der Wange wischte. Er bemerkte ihren Blick und sah auch zu ihr.

"Hast du deshalb heute geweint bevor ich zu dir gekommen bin?"

"Was?"

"Ich habe deine geröteten Augen bemerkt aber wollte zuerst nicht fragen da ich mir schon dachte dass es um Kudo ging."

"Es tut mir leid."

"Schon gut." ,begann er und seufzte kurz.

Ran wusste es wäre vorbei. Das war die kürzeste Beziehung die sie jemals geführt hatte. Aber sie verstand es natürlich. Welcher Junge würde kurz nach dem Abschluss schon Vater spielen wollen? Und auch noch für ein fremdes Kind? Ran sah wieder zu Boden als Masao's Blick durchs Zimmer wanderte.

"Ran ich liebe dich."

Sofort kam ihr Blick zu ihm und seiner auch zu ihr.

"Ich liebe dich auch."

"Dann lass es uns versuchen. Gib mir eine Chance. Ich weiß, es wird vermutlich sehr schwer werden aber ich will dich nicht verlieren. Und wenn es dich nun mal im Doppelpack gibt, dann ist es zwar eine Herausforderung. Aber die möchte ich mit dir erleben."

"Du willst … ernsthaft ein Vater für mein Kind sein?"

"Ja. Weil ich dich will."

Ran lächelte und begann erneut zu weinen. Diesmal aus Freude. Nie hätte sie damit gerechnet. Masao würde bei ihr bleiben und mit ihr eine Familie gründen. Voller Freude umarmte sie ihn sofort und auch er legte die Arme um sie.

"Ich danke dir. Vom ganzen Herzen. Ich … Ich liebe dich."

Er hielt sie fest und musste lächeln. Klar war er sich momentan noch nicht ganz bewusst wie es ablaufen sollte und er hatte Angst vor dieser Veränderung. Große Angst. Doch er spürte auch dass Ran Angst hatte und weil er sie liebte, wollte er ihr diese Angst nehmen. Nach der Umarmung sahen sich beide wieder an und er strich ihr noch eine Träne von der Wange. Sie lächelte und zog ihn schnell zu sich um ihn zu küssen. Der Kuss war leidenschaftlich und entflammte direkt vor lauter Glück. Und noch während des Kusses begann sie sich schon gegenseitig auszuziehen. Alles ging so schnell dass als er zu ihrem BH kam, sie kurz abstoppte und fragte: "Wollen wir das wirklich?"

"Naja, immerhin werde ich Vater. Also sollten wir es schon mal gemacht haben."

Sie musste etwas lachen und sah in seine dunklen Augen. Diese Augen die ihr jetzt nicht nur Treue sondern auch Schutz versprachen. Sofort küsste sie ihn wieder und er öffnete ihren BH. Beide sanken ins Bett zurück und ihre Küsse sowie Berührungen wurden immer intensiver bis sie schließlich miteinander schliefen.
 

Währenddessen saß Shinichi auf seinem Sofa in seiner New Yorker Wohnung. Er hatte die Geschehnisse irgendwie verarbeitet aber noch nicht ganz verstanden. Seinen Eltern hatte er bereits Bescheid gegeben und sie wollten ihm helfen. Yukiko hatte die Flüge nach Tokio umbuchen können und wollte ihren Sohn mit nach London nehmen. Doch dieser lehnte ab. Seine Eltern flogen schließlich alleine nachdem sie Shinichi immer wieder darum bat. Er musste alleine sein. Während er weiterhin auf seinem Sofa saß klingelte plötzlich das Telefon. Doch der junge Detektiv wollte niemanden sprechen. Selbst wenn es Ran sein sollte, er konnte nicht mit ihr sprechen. Zu tief saß der Schmerz dass sie ihn betrogen hatte. Immer dachte er, er hatte seine Ex-Freundin so gut gekannt, doch da hatte er sich wohl geirrt. Nach weiterem Klingeln sprang schließlich sein Anrufbeantworter an: "Hier ist der Anschluss von Shinichi Kudo. Ich bin im Moment nicht erreichbar. Hinterlassen Sie mir doch einfach eine Nachricht und ich melde mich so schnell wie möglich."

"Hallo Shinichi. Hier ist Radish Redwood. Deine Mutter sagte mir zwar schon dass du nun einige Zeit nicht arbeiten kannst aber ich habe nun auch schon Druck vom obersten Boss bekommen und dieser verlangte nach deiner Kündigung. Ich habe versucht mit ihm zu reden da du doch mit dem Detektiv Roden Christopher zusammenarbeitest und bis jetzt immer wieder einen Fall für uns gelöst hast. Aber leider konnte ich nichts mehr machen. Versuch dich nun ganz auf die Schule zu konzentrieren und wenn du deinen Abschluss hast, melde dich. Vielleicht kann ich dann etwas für dich machen. Mach's gut Shinichi."

Der Schülerdetektiv legte seinen Kopf etwas nach hinten und seufzte. Musste eigentlich alles schief laufen? Kaum als er in New York war und die erste Woche mit Detektiv Roden arbeitete, wollte dieser nichts mehr mit ihm zu tun haben und verließ die Stadt. Shinichi hatte nie wieder etwas von ihm gehört. Natürlich erzählte er es niemanden denn nach Tokio zurück zu kommen um zu erzählen dass er versagt hatte, wollte er erst recht nicht. Schließlich half ihm seine Mutter weiter und er konnte neben der Schule für die Polizei in New York arbeiten und manche Fälle die Radish Redwood bekam lösen. Nun hatte er nichts mehr. Außer eben die Schule aber diese konnte er doch auch in Tokio beenden. Klar würde er dann erst Recht zurück kommen aber immerhin hatte er schon fast vier Monate in New York gelebt. Aber wollte er zurück? Zurück zu Ran die ein Kind von ihrer Affäre bekam? Zuzusehen wie sie Mutter wird und vielleicht sogar mit ihrer Affäre zusammen wäre, würde sein Herz zerreißen. Klar, er hatte sie damals verlassen aber seitdem er auf dem Ball war und die Nacht mit Ran verbracht hatte, spürte er wieder diese starken Gefühle für sie. Gefühle die niemals weg waren sondern einfach unterdrückt. Langsam sank er seitlich aufs Sofa und legte sich hin. Er atmete tief durch und schloss die Augen. Vielleicht konnte er in seinem Träumen diesem enttäuschten Leben entfliehen. Während er einschlief dachte er allerdings noch an Ran. Wie sie immer für Shinichi da war und ihn unterstützte. Oder wie sie sich küssten und miteinander schliefen. Da musste er lächeln. Als seine Gedanken allerdings ihn gegen einen anderen Mann ersetzten, wurde sein Blick wieder traurig. Er erkannte dass er sie verloren hatte und gerade als er einschlief, ran ihm eine Träne übers Gesicht.

Es wird ein ...

Zwei Monate später:

Es war viel Zeit vergangen. Die schwangere Schülerin hatte es schließlich vor ihrer Klasse verkünden müssen und auch dem Direktor gesagt. Alle wurden aufgefordert Rücksicht zu nehmen und doch tuschelten sie. Aber das war Ran schon zum Beginn der Schwangerschaft klar. Doch es gab einen Lichtblick. Ran war glücklich mit Masao. Er war ihr Fels in der Brandung. Shinichi hingegen unglücklich alleine. Sie hatte öfter mit Masao geredet da er sie immer wieder fragte ob sie Shinichi nicht doch die Wahrheit sagen wolle. Doch sie verneinte jedes Mal. Immerhin würde sie es sich nicht verzeihen können, wenn er seinen tollen Job aufgeben würde um wieder in Tokio zu leben. Es reichte der Schülerin doch schon das seit einem Monat alle nur noch hinter vorgehaltener Hand über sie redeten. Was klar war, denn man sah inzwischen schon ein deutliches Babybäuchlein. Immer wieder wurde getuschelt dass es bestimmt von Shinichi war und Ran Masao das Kind unterjubeln wolle. Am liebsten hätte sie die Schule abgebrochen doch das letzte Monat biss sie sich durch.

Eines Tages, zwei Tage vor dem Abschluss saß Ran im Schulhof und las ein Buch. Ihre beste Freundin Sonoko war noch in der Schule als allerdings Masao auftauchte und sich neben seine Freundin setzte.

"Hallo du." ,sagte er liebevoll und beugte sich zu ihr.

Ran klappte ihr Buch zu und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Anschließend sagte sie: "Hallo."

Beide lächelten sich wieder an als die langhaarige Brünette schon wieder sah wie drei Mädchen gegenüber auf der Bank saßen und tuschelten. Natürlich bemerkte Masao das auch als er sah wie seine Freundin geknickt war und sachte über ihren Babybauch streichelte.

"Jetzt reicht's." ,sagte Masao mit wütender Stimme und ging zu den drei Mädels hin. "Ihr dummen Hühner wundert euch noch warum keiner was mit euch zu tun haben will, dabei seid ihr selbst schuld daran. So wie ihr immer alle schlecht macht. Vor einem halben Jahr war es sogar ich selbst über den ihr Mist erzählt habt. Hört endlich damit auf. In zwei Tagen seid ihr mit der Schule fertig und mit Tratschen verdient man kein Geld."

Masao drehte sich wieder um und machte einen Schritt als eines der Mädchen, Hidemi, laut sagte: "Ach wir stellen doch nur fest wie dumm du bist. Immerhin schiebt Ran dir ein Kind unter obwohl wir alle wissen dass es von Kudo ist. Tut das nicht weh?"

Da lachten sie wieder doch das verging ihnen gleich als Masao sich schnell umdrehte, sich zu Hidemi beugte und fest mit seinen Händen links und rechts neben ihr auf die Lehne knallte. Gleichzeitig drückte er die Bank zurück und die Mädchen hatten die Beine in der Luft und begannen etwas zu zappeln. Ran war gegenüber schon aufgestanden und wollte zu Masao als Sonoko gerade auftauchte und sie zurückhielt. Anschließend hörte man Masao richtig laut, dass sogar andere Schüler am Hof sich zum Geschehnis drehten: "Okay, dann sperrt jetzt mal eure großen Ohren auf. ICH bin der Vater von Ran's Kind. Wir beiden waren schon seit Anfang des Jahres zusammen. Kudo und Ran hatten zwar nach außen noch das Paar gespielt, aber es war schon längst vorbei. Wir haben unsere Beziehung deshalb jetzt schon öffentlich gemacht weil wir ein Baby erwarten. Ansonsten hätten wir noch bis nach dem Abschluss gewartet um genau eurem dummen Gerede zu entgehen. Und eines rate ich euch jetzt besonders … denkt nach bevor ihr Mist erzählt und lasst uns endlich alle in Ruhe!"

Blitzartig ließ er die Bank wieder los und diese knallte nach vorn dass die drei Mädchen fast herunterfielen. Masao warf ihnen noch einen wütenden Blick zu und drehte sich anschließend wieder um. Er kam zu Ran als diese ihn sofort umarmte und sich bedankte. Natürlich hatte sie sich immer selbst verteidigen können und allein mit ihren gezielten Karatetritten hatte sie schon manchen Angst gemacht. Doch seit der Schwangerschaft fiel Karate weg und die Hormone spielten auch noch verrückt weswegen sie viel sensibler war als sonst. Sonoko klatschte gleich mal nach diesem starken Auftritt als dies auch die Schüler rundherum taten. Endlich hatten diese drei Schnepfen mal eine ordentliche Ansage bekommen. Das klatschen gab ihnen auch den Anlass sofort vom Schulhof zu verschwinden.
 

Der Schultag war vorbei und Ran ging mit Sonoko nach Hause. Masao musste noch eine Stunde länger bleiben da er Kunstunterricht hatte. Gerade als die Mädchen das Gelände verlassen hatten blieb Ran plötzlich kurz stehen und atmete tief durch.

"Alles okay?" ,fragte Sonoko besorgt.

"Ja. Es tritt nur wieder extrem."

"Dann kommt es ja ganz nach der Mutter."

Beide lächelten als Ran noch einmal tief durchatmete und weiter ging. Nach einigen Schritten fragte sie schließlich: "Du Sonoko?"

"Ja?"

"Masao hat ja länger Unterricht und da wollte ich dich fragen ob du heute zur Untersuchung mitkommen würdest."

"Aber natürlich! Wann hast du denn?"

"Eigentlich jetzt gleich nach der Schule."

"Na dann los. Als zukünftige Patentante muss ich den Knirps ja auch mal sehen. Also live."

Beide lachten etwas als sich Sonoko bei ihrer besten Freundin einhakte und beide gleich zu Ran's Frauenärztin gingen. Die langhaarige Brünette war froh dass Sonoko sie nun begleitete. Sonst war immer Masao dabei gewesen und er sah auch immer so glücklich aus. Als wenn es wirklich sein Kind wäre. Er war einfach wundervoll. Und genau das war es, warum sich Ran immer mehr in ihn verliebte. Er war so ein toller Mann.

"Kannst du es eigentlich glauben dass wir in zwei Tagen schon unseren Abschluss haben?"

"Also wenn es nach mir ginge könnte er schon morgen sein. Immerhin muss ich Männerhemden anziehen dass der Bauch reinpasst."

"Du siehst toll aus Ran. Auch in Männerhemden."

Beide lachten wieder etwas und betraten anschließend auch schon die Praxis von Dr. Takeda. Ran meldete sich gleich an als sie von der Assistentin in den Warteraum gebeten wurde. Ran dankte und setzte sich mit ihrer besten Freundin in den Warteraum. Es waren noch zwei Frauen vor ihr und man konnte sehen dass diese ihr nicht gerade sehr freundliche Blicke zuwarfen. Immerhin erkannte man doch auch die Schuluniformen und somit wusste jeder dass sie noch nicht verheiratet war. Sonoko nervten diese Blicke. Als eine Frau schließlich nicht aufhören konnte Ran böse anzustarren sah nun die kurzhaarige Brünette wütend zu ihr und sagte laut: "Warum starren Sie meine Freundin so an? Wer gibt ihnen das Recht sie zu verurteilen? Klar, sie sind verheiratet und wurden glücklich schwanger. Meine beste Freundin hier wurde allerdings schwanger weil ein Kerl das Wort 'Nein' nicht verstehen konnte."

Mit einem Mal wechselte der Blick der Frau von böse auf geschockt und sie wollte antworten als Sonoko gleich noch sagte: "Und jetzt denken Sie mal besser nach bevor Sie schwangere Mädchen wie uns verurteilen, denn Sie sehen nur dass sie schwanger ist, aber nicht wie es dazukam."

"Tut … tut mir leid." ,stotterte sie und war froh gleich aufgerufen zu werden.

Die andere Frau vergrub ihr Gesicht in einer Zeitschrift. Ran stupste ihre beste Freundin an und flüsterte kaum hörbar: "Spinnst du? Wieso sagst du so was?"

"Weil die lernen sollen dass man Schülerinnen nicht verurteilt ohne den Grund für die Schwangerschaft zu kennen."

"Aber ich wurde doch nicht vergewaltigt!"

"Und? Meinst du, du siehst diese Frauen je wieder? Anderen Mädchen erging es aber so und die haben nicht den Mut es zu sagen und werden weiter angestarrt. Das muss ein Ende haben Ran."

"Ja da verstehe ich dich schon. Aber musste es bei mir sein?"

"Siehst du sonst noch eine Freundin von mir die schwanger hier sitzt?"

Ran seufzte etwas als schon die zweite Dame aufgerufen wurde. Bevor sie hineinging kam sie allerdings zu Ran und wünschte ihr alles Gute und viel Kraft. Ran nickte dankend und lächelte leicht.

"Toll…Jetzt werde ich bemitleidet."

"Sie hat dir nur alles Gute und viel Kraft gewünscht. Ich fand das nett."

Ran schwieg. Mit Sonoko zu diskutieren brachte nichts, denn die Suzuki Erbin musste einfach immer das letzte Wort haben. Aber in gewisser Weise war ihre offene und vorlaute Art auch gut. Sie musste wieder lächeln als Sonoko dies ebenfalls tat und nun fragte: "Sag mal, hast du deiner Ärztin auch erzählt dass das Kind von Masao ist?"

"Nein. Sie wusste ja schon von Beginn dass es von Shinichi ist. Allerdings haben Masao und ich mit ihr geredet und sie ist sehr stolz auf ihn. Ich meine er kommt zu jeder Untersuchung mit und strahlt jedes Mal wenn er das Baby sieht. Welcher Mann würde das tun wenn er wüsste dass das Baby nicht sein eigenes ist?"

"Niemand. Er ist schon ein toller Kerl."

"Ja. Ich bin sehr glücklich mit ihm."

"Das sieht man."

Ran lächelte verliebt als nun auch sie aufgerufen wurde. Sonoko ging gleich mit und als sie sich neben ihrer beste Freundin auf Untersuchungsbank setzte war sie nervöser als die Schwangere selbst. Dr. Takeda gab schließlich das Gel auf Ran's bereits nackten Bauch und fuhr mit dem Ultraschallgerät drüber. Sofort sah man das kleine Köpfchen und wie sich das Baby gerade streckte.

"Ein kräftiges Baby. Es sieht alles sehr gut aus. Auch die Körpergröße und das Gewicht. Es entwickelt sich prächtig. Willst du vielleicht wissen was es wird?"

Ran's und Sonoko's Blick wurde überraschte als sich die beiden ansahen.

"Ja." ,sagte die kurzhaarige Brünette gleich.

"Ran?" ,fragte Dr. Takeda mit einem Lächeln nach.

"Nun … ich weiß nicht."

"Na hör mal … somit weißt du dann gleich ob das Kinderzimmer blau oder pink wird. Wobei grün oder gelb ginge auch noch. Und außerdem kann ich mich schon vorbereiten."

"Du?"

"Naja, wenn es ein Mädchen wird soll es so schlagfertig werden wie ich. Einem Jungen könnte ich beibringen wie er bei den Mädchen landen kann."

Ran und die Ärztin mussten lachen als sich die Schülerin ihr Baby am Monitor ansah und schließlich fröhlich nickte.

"Okay." ,begann die Ärztin und fuhr noch einmal hin und her als sie schließlich lächelnd sagte: "Es wird ein Junge."

"Was? Oh mein Gott…" ,sagte Ran und strahlte vor Freude.

Sonoko ebenfalls. Natürlich hätten sie auch bei einem Mädchen gestrahlt aber dass es ein Junge werden würde ließ die Schwangere noch etwas mehr strahlen. Sie hatte sich innerlich einen Jungen gewünscht. Da ran ihr schon eine Freudenträne über die Wange als Sonoko ihr diese wegstrich und sagte: "Ein Junge. Wow."

"Ja. Ein Junge."

Die Ärztin druckte noch zwei Fotos aus als sie Ran das Gel vom Bauch wischte und schließlich noch die Einträge im MutterKindPass machte. Ran setzte sich auf und kam aus dem Strahlen nicht mehr heraus.

"Dann können wir uns ja schon mal Namen ausdenken."

"Ja. Aber vorher muss ich es Masao sagen."

"Natürlich. Ich denke er wird sich auch freuen."

Ran nickte als sie ihre Ultraschallbilder in der Hand hielt und fröhlich ansah. Sonoko setzte sich neben ihre beste Freundin und sah sich die Bilder mit an.

"Ich finde er hat deine Nase." ,sagte Sonoko plötzlich.

Ran musste lachen und fragte: "Das erkennst du auf diesem Bild? Er ist doch noch so klein."

"Trotzdem. Er hat deine Nase."

Beide Mädchen lächelten als die Ärztin zurückkam, Ran den Pass gab und auch gleich einen Zettel mit dem nächsten Termin. Die Schülerinnen bedankten sich und verließen die Praxis wieder.
 

Es war Abend als Ran zu Hause saß und Abendessen gekocht hatte. Ihr Vater saß vor dem Fernseher und wartete auf das Essen als er klingelte.

"Paps machst du bitte auf? Das ist bestimmt Masao."

"Okay."

Kogoro stand auf, öffnete die Tür und begrüßte seinen Schwiegersohn in spe. Anschließend ging er gleich wieder ins Wohnzimmer und setzte sich vor den Fernseher. Masao kam zuerst in die Küche und begrüßte seine Freundin als er auch über den Bauch streichelte und das Baby darin begrüßte. Ran hatte gerade alles auf Teller angerichtet als ihr Freund ihr beim servieren half. Kogoro schaltete den Fernseher ab und als sich alle gesetzt hatten sagte Ran: "Ich war heute wieder bei meiner Ärztin. Sie hat das Baby untersucht und es ist alles in Ordnung. Außerdem habe ich erfahren was es wird."

Mit einem Mal ließen Kogoro und Masao ihre Stäbchen fallen und sahen gespannt zu Ran.

"Und?" ,fragten sie zugleich.

"Es wird ein Junge." ,antwortete sie lächelnd. Sofort kamen die Männer zu ihr und umarmten sie. Man sah auch ihnen die Freude an. Ran war so glücklich darüber. Jetzt konnte einfach nur noch alles gut werden. Endlich war sie wieder glücklich und jeder Tag der verging und der Geburt näher rückte, umso mehr freute sie sich darauf. Weil sie wusste dass Masao da war.

Doch gerade wenn alles perfekt scheint und man denkt, niemand kann einem aus der Bahn werfen, kommt es ja doch anders. Denn während sich Ran und Masao auf das Baby freuten und glücklich Ultraschallbilder ansahen, stieg jemand ein paar Straßen weiter aus einem Taxi aus. Dieser jemand nahm auch gleich drei große Koffer aus dem Kofferraum und als das Taxi wieder wegfuhr, schloss er das Tor auf. Als er das Haus betreten hatte und das Licht anmachte seufzte er kurz. Er warf die Tür hinter sich zu und sagte leise: "Willkommen zu Hause, Shinichi."

Stille belegte wieder das große Haus und er trug die Koffer in sein Zimmer hinauf um auszupacken.

Nach vorne schauen

Shinichi hatte seine Koffer ausgepackt und diese anschließend im Abstellzimmer verstaut. Er stellte ein paar kleine Andenken auf sein Fensterbrett und sah anschließend hinaus. Bei seinem Nachbar und guten Freund Professor Agasa war noch Licht an. Er könnte rüber gehen und mit ihm etwas reden. Immerhin hatte Shinichi die letzten Wochen viel mit ihm telefoniert und er war es auch der ihm den Tipp gab einfach wieder nach Hause zu kommen. Doch Shinichi entschied sich dagegen hin zu gehen. Er zog den Vorhang vor, nahm ein Buch und legte sich auf sein Bett. Lesen war immer eine gute Ablenkung für ihn. Morgen war immerhin sein Abschluss an der Beika Oberstufe. Wie auch immer seine Eltern das geschafft hatten, aber er bekam hier sein Zeugnis und durfte mit auf die Fotos. Er war ganz froh darüber. Die Schule in New York war zwar auch sehr toll gewesen und vor allem für ihn etwas schwieriger, aber dennoch wollte er immer seinen Abschluss dort haben, wo er hingehörte. In Tokio. Was er allerdings danach machen wollte war noch unklar. Vielleicht studieren? Warum auch nicht. Jede Ausbildung die er machen konnte und die ihm auch als Detektiv etwas nutzte, wollte er machen. Und so sehr er sich auf sein Buch versuchte zu konzentrieren um so mehr dachte er daran was er ihr sagen sollte. Seiner einstigen großen Liebe die ihn betrogen hatte und nun ein Kind bekommen würde. Morgen sieht er sie. Shinichi klappte das Buch zu, legte es auf seinen Nachttisch und stand wieder auf. Er musste den Kopf frei bekommen und ging spazieren.
 

Ran und Masao lagen bereits im Bett und er war schon eingeschlafen als sie das einfach nicht konnte. Der kleine Zwerg in ihrem Bauch schien auch noch nicht zu schlafen denn immer wieder spürte sie mal einen leichten Tritt. Bevor sie noch Masao wecken würde, stand sie auf, zog sich ihren Bademantel über und ging in die Küche. Ein Glas Wasser würde erst mal helfen. Nachdem sie das getrunken hatte, ging sie zu den großen Wohnzimmerfenster und sah hinaus. Die Straßen waren fast menschenleer und es wirkte alles so friedlich. Während sie die Straßen mit ihren Augen entlangfuhr seufzte sie kurz, allerdings zufrieden. Es hatte sich alles doch noch zum guten gewendet und Masao würde Shinichi's Kind als seines akzeptieren. Nach kurzer Zeit wendete sie dem Fenstern wieder den Rücken zu und ging zurück ins Bett.
 

Zur selben Zeit als Ran wieder gegangen war, kam ihr Ex-Freund bei der Detektei an und sah hinauf. Er seufzte kurz und hatte die Hände noch immer in der Hosentasche als sein Blick nicht abweichen konnte. Sein Herz schlug fest und irgendwie hoffte er, sie würde zum Fenster kommen und herunter sehen. Doch was dann? In seinem Kopf spielte sich plötzlich ein ganz eigenes Szenario ab…

Shinichi stand unten vor der Detektei und sah hinauf. Sein Blick haftete fest am Fenster der Wohnung. Plötzlich bewegte sich langsam der Vorhang. Ran kam zum Fenster, hatte den Vorhang beiseite gezogen und sah hinunter. Sie erkannte Shinichi sofort als dieser sie anlächelte. Ihr Herz schlug schneller und irgendwie war da so ein Gefühl. Wie Schmetterlinge im Bauch. Er nahm eine Hand aus der Hosentasche und winkte ihr zu. Sie hob ebenfalls kurz die Hand als sein Lächeln etwas verschwand aber sein Blick weiterhin auf ihrem haftete. Schon drehte sich Ran um und eilte vom Fenster weg. Sie rannte zur Wohnungstür, öffnete diese und eilte die Treppe hinunter. Komplett barfuß. Shinichi war bereits zur Treppe gekommen als sie schon über die letzten heruntergekommen war. Sofort streckte er die Arme nach ihr aus und nahm sie in den Arm. Sie schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn fest an sich.

"Ich hab' dich so vermisst."

"Ich dich auch." ,gab sie zurück.

Schon sahen sich beide an und küssten sich leidenschaftlich.

"Shinichi?" ,erklang eine bekannte Stimme und riss ihn aus den Gedanken.

Er sah nach vorne und erkannte Moe Kasuga. Sie ging schon seit der Grundschule mit Ran und ihm in dieselbe Klasse und eigentlich verstanden sie sich immer gut. Moe hatte zwar ihren eigenen Freundeskreis aber sie nahm schon oft Nachhilfe von Shinichi an. Er wunderte sich sehr sie um diese Uhrzeit noch auf der Straße zu sehen.

"Moe. Was machst du denn noch so spät hier?"

"Dasselbe könnte ich dich auch fragen. Solltest du nicht in New York sein und ein berühmter Detektiv werden?"

"Ja, eigentlich schon. Aber es war wohl doch nicht das Richtige. Somit bin ich wieder zurückgekommen."

"Das freut mich sehr. Hast du vielleicht Lust noch einen Kaffee trinken zu gehen?"

"Ähm…Ja gern." ,gab er zurück und kam auf seine Klassenkameradin zu. Beide gingen nun nebeneinander ein paar Häuserblocks weiter in ein Café.

Drinnen setzten sie sich gleich an einen Tisch und sie war zu neugierig um nicht zu fragen: "Warst du bei Ran?"

"Nein. Ich bin vor etwa einer Stunde erst zu Hause angekommen und wollte etwas spazieren."

"Du warst ziemlich in Gedanken als du zu ihrer Wohnung gesehen hast."

"Kann sein. Ich dachte nur an die Vergangenheit. Aber die sollte ich wohl endgültig hinter mir lassen."

"Allerdings. Ran hat dich immerhin betrogen."

Shinichi sah Moe etwas überrascht an. Woher wusste sie das denn? Hatte Sonoko es überall erzählt?

"Woher weißt du das?" ,fragte er schließlich.

"Von Masao. Es weiß bereits die ganze Klasse. Heute am Schulhof hat es Masao zu den drei Schnepfen aus der Nebenklasse gesagt. Sie haben mal wieder über Ran gelästert und da hat er die Wahrheit raus posaunt."

"Warte mal… die haben über Ran gelästert?"

"Ja klar. Immerhin dachten wir alle das Kind wäre von dir und dann war sie plötzlich mit Masao zusammen und machte auf Happy Family. Schließlich hat Masao erzählt dass die beiden was hatten bevor es bei Ran und dir aus war und er somit der Vater sei."

Shinichi seufzte laut. Er lehnte sich zurück und musste erst mal einen klaren Gedanken fassen. Masao Monobe war also Ran's Affäre gewesen. Shinichi wusste ja schon immer das er irgendwie ein Auge auf sie geworfen hatte, aber dass es mal so kommt, hätte er nie gedacht. Shinichi war noch zu sehr in Gedanken als das er den Kellner wahrnahm. Somit bestellte Moe zwei Cappuccino und sah anschließend etwas besorgt zu ihrem Klassenkamerad.

"Alles okay?"

"Äh … ich weiß es nicht."

"Tut mir leid, ich hab dich damit jetzt wohl überrumpelt oder? Aber ich dachte du wusstest von der Affäre. Deshalb bist du doch gegangen oder?"

"Ich hab erst vor kurzem davon erfahren. Zuerst dachte ich selbst ich wäre der Vater von Ran's Kind. Aber dann kam Sonoko nach New York und erzählte mir dass Ran eine Affäre hatte. Mit wem wusste ich nicht. Bis jetzt."

"Oh nein. Tut … Tut mir wirklich leid. Ich dachte wirklich du wusstest es. Immerhin wohnen sie schon zusammen."

"Was? Etwa ober der Detektei?"

"Ja. Er zog ein und Herr Mori in die Detektei."

"Wow… Dann hat sich wirklich einiges verändert."

Moe nickte. Da kam schon der Kaffee und Shinichi machte gleich mal einen Schluck. Eigentlich wär ihm jetzt ein Schnaps lieber gewesen, aber Kaffee ging auch. Er war doch nur ein paar Monate weg und schon hatte sich hier alles auf den Kopf gestellt.

"Wie soll ich das morgen schaffen?"

"Was meinst du?" ,fragte sie nun nach.

"Naja ich bekomme morgen mein Zeugnis von der Teitan Oberschule. Meine Eltern haben das regeln können dass ich hier den Abschluss bekomme."

"Oh."

"Ja."

"Wen es dir hilft, halt dich an mich."

Shinichi sah von seinem Kaffee fragend auf. "Was meinst du?"

"Naja da Ran mit ihrem Freund zusammensitzt und dauernd zusammen sein wird, kannst du dich ja neben mich setzten und neben mir bleiben. Immerhin sind wir doch Freunde."

Er nickte. Es war ein tolles Angebot und besser als alleine rumzustehen und von allen blöd angesehen zu werden. Da kam ein sanftes Lächeln auf seine Lippen und er sah sie an als er dennoch nachfragen musste: "Warum machst du das für mich?"

"Warum nicht? Ich kenne dich schon lange und mag dich. Mehr als du zwar je bemerkt hast, aber Freunde zu haben ist doch nie etwas schlechtes oder?"

"Du magst mich mehr? Wie mehr?"

Sie lachte etwas verlegen und sah nun in ihren Kaffee. Warum musste er genau diesen Teil so gut raus hören? Und warum musste sie es überhaupt sagen?

"Ich war schon immer in dich verliebt Shinichi Kudo. Aber klar, welches Mädchen war das nicht? Du hast dutzende Liebesbriefe bekommen bis die Beziehung mit Ran öffentlich wurde. Ab da hatten alle Mädchen gesehen dass sie verloren hatten. Und natürlich wollte sich niemand mit ihr anlegen. Aber ich war dennoch immer verliebt in dich. So ist das eben, gegen die Gefühle kann man nichts machen. Als du dann nach New York gegangen bist, wurde es einfacher."

"Tut mir leid."

"Was denn? Du hattest Verehrerinnen aber hast dich für deine Kindergartenfreundin entschieden. Immerhin hattest du nie etwas mit anderen. In deinem Herzen war immer nur Platz für Ran. Aber manche Mädchen haben eben versucht auch einen Platz zu bekommen. Das ist normal."

"Ja und jetzt? Jetzt ist sie mit dem Kerl zusammen mit dem sie ihn betrogen hat weil ich keine Zeit mehr für sie hatte. Ich hab wohl alles kaputt gemacht oder?"

"Du hast getan was du damals für Richtig gehalten hast. Und sie eben auch. Jetzt kann man nichts mehr daran ändern. Aber du solltest, wie Ran, nach vorne schauen. Hey, du bist wieder da und es werden sich sicher alle freuen. Naja, fast alle. Ich freu mich jedenfalls dich wieder zu sehen."

"Danke."

Er lächelte und legte nun sachte eine Hand auf ihre. Moe wurde etwas rot und nickte noch einmal als er sie weiterhin anlächelte. Immerhin hatte sie Recht. Ran lebte nun ihr neues Leben mit ihrem neuen Freund. Warum sollte er noch weiter trauern? Immerhin hatte er auch das Recht dazu eine neue Beziehung zu beginnen und sich wieder zu verlieben. Klar, Ran war noch immer in seinem Herzen aber wenn sie sich neu verlieben konnte, wieso er nicht. Shinichi hatte noch immer seine Hand auf Moe's und irgendetwas war da. Ein komisches Gefühl dass ihm sagte, es war Richtig.

"Moe, willst du noch mit zu mir?"

Sie lief rot an und sah ihn etwas erstaunt an.

"Zu…zu dir nach…nach Hause?"

"Ja klar. Wohin sonst? Du liest doch gern, was ich mich noch erinnere. Zumindest hattest du in der Pause immer ein Buch mit welches du gelesen hast."

"Äh ja. Dass dir das aufgefallen ist."

"Mir fällt vieles auf. Ich beobachte eben gerne. Das gehört zu einem guten Detektiv."

Sie lächelte wieder und nickte als Shinichi schon nach der Rechnung verlangte. Klar war es sehr überstürzt das Mädchen mitzunehmen aber warum auch nicht. Er hatte ja nicht vor über sie herzufallen oder sonstiges. Er wusste nur, dass er heute Nacht nicht alleine sein wollte. Und Moe kannte er doch schon lange und sie war eine gute Freundin. Nachdem Shinichi gezahlt hatte, nahm er wieder Moe's Hand und beide verließen so das Kaffee und machten sich auf den Weg zu Shinichi. Er musste wieder nach vorne schauen. Ran durfte nicht länger einen Platz in seinem Herzen haben nachdem sie doch auch schon jemand Neuen hatte.

Schulabschluss

Shinichi und Moe kommen bei ihm an und er nimmt sie gleich mit in die Bibliothek. Als sie die vielen Bücher sah, war sie einfach nur überwältigt.

"Hast du die alle gelesen?"

"Noch nicht ganz. Aber die meisten."

"Wahnsinn. Wann hast du damit angefangen?"

"Mit etwa sieben. Die Bücher über Sherlock Holmes haben mir allerdings immer am besten gefallen."

"Bist du deshalb Detektiv geworden?" ,fragte sie und lächelte ihn an.

"Ja. Er ist mein Vorbild."

Sie sah wieder zu den Bücherregalen und konnte nicht mal schätzen wie viele es waren. Shinichi nahm sie nun wieder bei der Hand und ging eine kleine Treppe hinauf um zu den höheren Büchern im Regal zu gelangen.

"Hast du Sherlock Holmes schon mal gelesen?"

"Nein. Noch nicht."

"Aber du liest immer wieder Krimis oder?"

"Äh ja. Langsam wirst du mir unheimlich Kudo." ,sagte sie etwas frech und musste kurz lachen.

Schon zog er ein Buch heraus und gab es ihr.

"Hier. Ich borge es dir. Es wird dir gefallen."

"Danke."

Man konnte sehen wie glücklich sie in diesem Moment war. Bis jetzt hatte er noch nie irgendjemanden, außer vielleicht Ran, ein Buch geborgt oder derjenigen die Bibliothek gezeigt. Ran sah sich den Umschlag an und fuhr mit ihren Finger sachte darüber. Es musste die zweite oder dritte Ausgabe sein, denn nach dem Umschlag her, war es schon älter. Irgendwie hatte sie Angst es kaputt zu machen. Dennoch fühlte sie sich gerade so glücklich. Shinichi sah ihr die Freude an. Selbst Ran hatte sich noch nie so für ein Buch begeistert. Sie war eher genervt wenn er davon erzählt hatte. Ganz anders als Moe. Shinichi kam nun einen kleinen Schritt auf sie zu und langsam verschwand sein Lächeln. Moe sah noch immer das Buch an als sie spürte wie seine Hand sachte ihr Kinn berührte und ihren Kopf anhob. Sie sah in seine blauen Augen und er in ihre türkisen. Nun verschwand auch ihr Lächeln und sie war sich fast sicher was passieren sollte. Aber war es richtig? Immerhin war er bestimmt noch nicht über Ran hinweg. Wollte Moe ein Trostpflaster sein? Nein. Sie wollte ihretwegen geliebt und geküsst werden. Schnell wendete sie sich ab und atmete tief durch. Shinichi war etwas überrascht.

"Hab ich was falsch gemacht?" ,fragte er schließlich und kam wieder etwas näher.

"Ja … Nein … Es ist nur …" ,sie drehte sich wieder zu ihm. "Du wolltest mich küssen. Und, eigentlich würde ich es sofort zulassen aber ich möchte nicht das Mädchen sein, dass du küsst weil du Ran vergessen willst. Du bist ein begehrter Junge und jedes Mädchen an der Schule würde sich sofort von die küssen lassen. Und wenn es dir hilft sie dadurch zu vergessen, dann mach das. Aber ich will nicht dieses Mädchen sein. Ich will die sein, die du küsst weil du es willst. Weil du etwas für mich empfindest und dir dabei sicher bist."

Er sah weiter in ihre Augen. Er hatte vergessen wie ehrlich sie immer gewesen war. Auch was Gefühle anging. Sachte strich er ihr über die Wange und antwortete: "Kannst du solange warten?"

"Ja."

Beide lächelten wieder als er ihr nun ein sanftes Küsschen auf die Wange gab. Nachdem sich beide wieder ansahen bedankte sie sich für das Buch und ging. Shinichi blieb noch stehen und sah ihr nach. Dem Mädchen mit den hellbraunen langen Haaren welche die meiste Zeit zu zwei hohe Zöpfe gebunden waren und sie niedlich aussehen ließ. Dennoch hatte sie Recht gehabt. Shinichi wollte sie nicht ihretwegen küssen sondern um zu sehen wie viel ihm noch seine Ex-Freundin bedeutete. Er musste wieder lächeln als er an Moe dachte und hoffte einfach dass eines Tages wirklich Gefühle für sie kamen, denn sie war wirklich ein sehr liebenswertes Mädchen. Shinichi kam nun auch wieder über die Stufen herunter und ging in sein Schlafzimmer. Immerhin wollte er für den morgigen Abschluss ausgeschlafen sein.
 

Die Nacht verging schnell und schon war der Anschlusstag der Teitan Oberschule gekommen. Ran war bereits seit knapp einer Stunde wach und probierte verschiedene Kleider aus. Am Abend war immerhin der große Abschlussball und da wollte sie nicht ganz so schwanger aussehen als sie es schon war. Obwohl noch ein paar Monate vor ihr waren. Schließlich wurde auch Masao wach und beobachtete seine Freundin kurz als er lächeln musste und sagte: "Du siehst in allem gut aus."

"Wirklich? Aber in dem roten wirke ich wie ein Wal."

Schon musste er lachen. Ran umschmeichelte ihre Schwangerschaft immer so elegant. Schon stand er auf, kam zu ihr, gab ihr einen Kuss und sagte wieder: "Du siehst in allem gut aus."

Nun lächelte auch sie und sah ihrem Freund noch nach als dieser ins Badezimmer ging. Als Ran sich wieder im Spiegel ansah, strich sie kurz über ihren Bauch und sagte leise: "Ach Krümelchen. Heute wird ein aufregender Tag für deine Mama. Ich hoffe nur, du spürst das nicht zu sehr."

Ihre Hand blieb weiterhin auf dem Bauch als sie kurz seufzte und sich schließlich das Kleid wieder auszog und weiter im Schrank herumstöberte. Schließlich entdeckte sie doch noch ein Kleid. Ihre Mutter hatte es ihr letzte Woche geschenkt, extra für den Abschluss. Ran zog es sich gleich an und bemerkte wie gut es passte. Man sah ihren wachsenden Babybauch aber sie sah dennoch elegant aus. Schließlich kam auch Masao vom Badezimmer wieder zurück und sah seine Freundin.

"Wow. Also das passt perfekt."

"Ja ich finde auch. Dann wäre das schon mal geklärt."

Masao kam zu ihr, gab ihr einen sanften Kuss und nahm schließlich sein Abschlussgewand aus dem Schrank.

"Wir sollten uns anziehen. Immerhin holt uns Sonoko in zehn Minuten ab."

"Oh stimmt."

Sofort zog sich Ran auch um und hing ihr Kleid für den Ball wieder auf den Kleiderhaken strich es etwas glatt. Gerade als beide sich ihren Kragen richteten und Ran sich noch eine weiße Blume in ihre hochgesteckten Haare machte, klingelte es schon. Masao eilte hinaus und öffnete die Tür als Sonoko vor ihnen stand und fragte: "Fertig?"

"Ja." ,gab Ran laut zurück und kam um die Ecke.

"Wow Ran. Mit dieser Frisur siehst du richtig fesch aus."

"Danke Sonoko. Dir passen die Locken aber auch gut."

Beide Mädchen lächelten sich an als Ran schon in ihre schwarzen Ballerina geschlüpft war, Masao sich seine Anzugschuhe angezogen hatte und alle drei aus der Wohnung gingen und über die Treppen hinunter.
 

Shinichi richtete sich noch den Kragen als er schon bei der Tür hinauseilte und zum Tor kam.

"Guten Morgen Shinichi."

"Moe? Guten Morgen. Was machst du denn hier?"

"Ich hole dich ab. Immerhin habe ich dir versprochen heute an deiner Seite zu sein. Schon vergessen?"

"Nein gar nicht. Aber du hättest nicht extra zu mir fahren müssen. Wir hätten uns auch vor der Schule treffen können."

"War doch kein Umweg. Warte ich helfe dir." ,gab sie lächelnd zurück und richtete Shinichi's Kragen komplett. Erst jetzt konnte er einen richtigen Blick auf sie werfen. Moe war leicht geschminkt und trug ihre Haare offen. Sie hatte leichte Locken und an einer Seite waren die Haare etwas hochgesteckt und mit einer Spange gefestigt. Heute sah sie nicht niedlich aus, sondern sehr hübsch und erwachsen. Shinichi gab ihr nun wieder ein sanftes Küsschen auf die Wange, nahm ihre Hand und beide eilten los zur Schule. Immerhin wartete niemand auf sie.
 

Angekommen schnauften sie kurz durch. Es waren noch ein paar Schüler vor der Schule doch einige gingen auch schon hinein. Immerhin musste man sich gute Plätze sichern für die lange Rede des Direktors. Und danach bekamen alle ihre Zeugnisse. Moe ließ Shinichi's Hand wieder los und sagte lächelnd: "Okay, dann gehen wir rein. Vielleicht bekommen wir noch einen Platz in der ersten Reihe."

"Ja ist gut."

Sie ging los, er folgte ihr und nahm wieder ihre Hand. Sie sah etwas überrascht hinunter und wusste nicht genau was es zu bedeuten hatte. Im Schulgebäude gingen einige Schüler an ihnen vorbei und keiner hatte so richtig bemerkt dass Shinichi wieder da war. Da zog Moe ihn schließlich in einen kleinen Wandvorsprung.

"Willst du Ran eifersüchtig machen?" ,fragte sie gleich und ließ seine Hand los.

"Was? Nein. Wie kommst du darauf?"

"Weil du die ganze Zeit meine Hand hälst als wenn wir ein Paar wären. Shinichi ich hab dir gestern gesagt dass ich nicht dein Trostpflaster sein will."

"Es tut mir leid. Das war einfach ein Reflex. Ich hab dich wirklich gern, glaub mir. Aber wenn du das nicht willst, lass ich es. Versprochen."

"Okay. Danke."

Sie lächelte wieder etwas als er schon gehen wollte, aber sich doch wieder schnell zu ihr drehte und sie ansah.

"Darf ich dich jetzt küssen?"

"Warum?"

"Weil ich es will." ,gab er zurück.

Sie konnte sich ihr Lächeln nicht verkneifen und sah in seine schönen blauen Augen. Klar wollte er es. Immerhin war er seit Anfang März Single und er hatte nichts von New York erzählt. Also hatte er dort sicher auch keine Freundin. Doch hier, kurz vor der Zeugnisübergabe? Moe drückte ihm nun ein sanftes Küsschen auf die Wange und sagte: "Gehen wir rein."

Er nickte und wusste dass sich in einer Nacht nicht viel ändern konnte. Aber umso öfter er sie ansah oder sie berühren konnte, spürte er diese ansteigenden Gefühle für sie. Konnte das sein? Konnte ein Mädchen so schnell sein Herz erobern dass die einstige Liebe zu seiner großen Liebe gelöscht werden konnte? Vielleicht. Aufgeben würde er jedenfalls nicht.

Beide betraten schließlich auch den Festsaal und erst jetzt bemerkten viele Schüler Shinichi. Schon wurde getuschelt. Die erste Reihe, in der Sonoko, Ran und Masao saßen hatte es noch nicht erreicht, dennoch hörte Sonoko etwas und drehte sich um. Da sah sie ihn. Den Mann, der ihre besten Freundin nicht nur einmal das Herz gebrochen hatte. Den Mann, den sie in die Augen gesehen hatte und über die Vaterschaft von Ran's Kind angelogen hatte. Sofort drehte sie sich wieder nach vorne und Ran fragte sie verwundert: "Was ist denn los?"

"Er ist hier."

"Wer?"

Doch Sonoko deute mit einem Finger nur hinter sich. Ran drehte sich nun auch um und sah Shinichi. Er ging mit Moe gerade in die dritte Reihe und setzte sich. Sofort drehte auch sie sich nach vorne und schon tuschelten die Schüler hinter ihnen. Die schwangere Schülerin sah zu Masao und nahm seine Hand als dieser leise fragte: "Ist Kudo wirklich hier?"

Ran nickte. Sie brachte kein Wort heraus. Wieso war er hier? Und auch noch im Abschlussgewand? Bekam er etwa hier sein Zeugnis? Und wie lange war er schon wieder in Tokio? Fragen über Fragen drangen durch ihren Kopf und sie spürte wie schnell ihr Herz schlug. Auch ihr Baby bemerkte die Aufregung und tritt einmal kurz. Schon strich Ran über den Bauch und atmete tief durch. Sie musste sich beruhigen. Dann war er eben wieder da. Na und? Er hatte sie sitzen gelassen und sie hatte sich neu verliebt. Dennoch hatte sie Fragen an ihn. Am liebsten wäre sie gleich aufgestanden und wäre zu ihm gegangen.

"Hast du gesehen mit wem er gekommen ist?" ,fragte nun Sonoko und riss ihre beste Freundin aus den Gedanken.

"Ja. Mit Moe. Ich wusste nicht dass sie so gut befreundet sind."

"Ich auch nicht. Meinst du da läuft etwas zwischen den beiden?" ,fragte Sonoko weiter nach.

"Keine Ahnung. Und wenn, dann ist das deren Sache."

Da kam schon der Direktor und begann mit seiner Ansprache als alle Schüler ruhig wurden. Der Abschlusstag hatte somit wirklich begonnen.

Die nächste halbe Stunde zog sich ewig hin und Sonoko konnte schon fast nicht mehr zuhören. Warum musste der Direktor auch heute so viel sagen? Unterm Jahr tauchte er vielleicht zweimal in der Klasse auf, sagte drei Sätze und war wieder weg. Doch es war auch hier ein Ende in Sicht als er schließlich sagte dass er die Abschlussschüler begrüßte und diese sich nun über ihr Zeugnis freuen könnten. Schon klatschten alle und er begann nach dem Alphabet aufzuzählen. Nach jedem Schüler wurde kurz geklatscht und er verbeugte sich. Sonoko sah sich immer wieder um und redete mit Ran als schließlich ein ganz besonderer Name aufgerufen wurde.

"Shinichi Kudo."

Da ging dieser über die Stufen auf die Bühne, lächelte, nahm sein Zeugnis und bedankte sich. Alle klatschten und aus den hinteren Reihen wurde sogar gepfiffen. Ein paar Mädchen riefen sogar seinen Namen. Ran wusste nicht was sie fühlen sollte. Sie sah ihn die ganze Zeit an und ihr Herz klopfte schnell. Nun ging er beim Direktor vorbei, verbeugte sich kurz und verließ wieder die Bühne und setzte sich wieder. Kein einziges Mal war sein Blick zu seiner Ex gekommen. Ob er sie überhaupt gesehen hatte? Ran war etwas verwirrt. Da kam Sonoko zu ihr und fragte flüsternd: "Hat er dich gesehen?"

"Ich denke schon. Aber er hat nicht hergesehen."

"Ignoriert er dich jetzt etwa?"

"Vermutlich? Immerhin habe ich ihn ja laut dir betrogen."

"Glaubst du echt, er ist so nachtragend nachdem er dich endlich wieder sieht? Nach den Monaten?"

"Keine Ahnung."

Ran wollte noch etwas länger nachdenken, als schließlich schon sie und Masao aufgerufen wurden. Sie bekam auch ihr Zeugnis, bedankte sich und ging weiter. Als sie sich verbeugt hatte, sah sie noch einmal durch die Reihen doch irgendwie fand sie sein Gesicht nicht. War er schon gegangen? Aber das war doch ganz untypisch für ihn. Ran setzte sich wieder an ihren Platz und wartete die restlichen Schüler ab.

Nach einiger Zeit waren alle fertig und der Direktor gratulierten noch einmal. Anschließend bat er alle in den Hof wo ein kleines Buffet mit Getränken gerichtet wurde und auch die Eltern warteten. Es war diesmal untypisch dass die Eltern nicht bei der Zeugnisvergabe dabei waren. Schließlich gingen alle raus und Ran wurde sofort von ihren Eltern umarmt.

"Wir sind so stolz auf dich." ,sagte Eri und drückte ihr ein Küsschen auf die Stirn.

"Danke. Ich bin froh dass es jetzt vorbei ist."

Da kam auch schon Masao und küsste seine Freundin. Dann fragte er ob sie auch etwas vom Buffet wollte und sie nickte dankend.

"Du hast wirklich Glück mit ihm." ,sagte nun Kogoro und strich seiner Tochter über die Schulter.

"Ja ich weiß." ,doch dann wurde ihr Blick ernster und sie sah ihre Eltern an. "Habt ihr Shinichi gesehen?"

"Ist er etwa hier?" ,fragte Kogoro nun überrascht.

"Ja. Er saß in der dritten Reihe mit Moe Kasuga. Ich hab ihn nur richtig gesehen als er sein Zeugnis bekam. Danach nicht mehr."

Ran sah sich leicht suchen um als ihre Mutter ihr über die Schulter strich und beruhigend sagte: "Und wenn schon. Glaubst du wirklich er wird sich zwischen Masao und dich drängen?"

Ran sah wieder ihre Mutter an und schüttelte sachte den Kopf. Sie hatte Recht. Was kümmerte es sie dass Shinichi wieder da war. Er hatte ihr immerhin zweimal das Herz gebrochen und war einfach abgehauen. Die drei unterhielten sich noch etwas als auch schon Masao zurückkam. Während alle in ein Gespräch vertieft waren und Masao gerade sagte dass seine Eltern sich ausgerechnet heute verspäteten, klopfte ein gewisser jemand Ran auf die Schulter.

"Ja?" ,fragte sie und drehte sich gleichzeitig um.

"Hallo. Schön euch wiederzusehen."

"Shinichi…" ,kam es leise aus ihr.

Danach konnte sie sich nicht mehr rühren. Sie sah nur in seine Augen und hielt ihr Zeugnis sowie ihr Getränk fest umklammert. Er lächelte freundlich, begrüßte die anderen als wieder zu Ran sah und sagte: "Tut mir leid dass ich einfach so aufgetaucht bin. Ohne Vorwarnung."

"Seit wann bist du denn wieder da?" ,fragte nun Kogoro.

"Erst seit gestern Abend."

"Bleibst du länger?"

"Ja. Ich habe mich bereits für die Beika Universität eingeschrieben und jetzt in den Ferien helfe ich etwas im Polizeipräsidium."

"Wie geht’s dir?" ,fragte nun Ran plötzlich als sie endlich aus ihrer Erstarrung erwacht war.

"Gut. Danke. Und dir? Wie ich sehe wächst euer Baby gut voran."

Er lächelte und sah kurz auf ihren gewachsenen Bauch. Masao kam nun noch etwas näher an Ran als er fragte: "Du weißt also schon dass das Kind von mir ist?"

"Ja. Solche Neuigkeiten verbreiten sich schnell. Auch wenn man noch nicht mal einen Tag hier ist."

"Shinichi … ich …" ,begann Ran doch er unterbrach sie gleich, "Tut mir leid, aber ich muss wieder zu meinen Eltern. Und Moe wartet auch. War schön euch wiederzusehen. Bis bald."

Er winkte noch einmal kurz, gab Kogoro und Eri freundlich die Hand als er ihnen schon den Rücken zudrehte und ging. Ran sah ihm noch kurz nach bevor Masao einen Arm um ihre Schulter legte und sie umdrehte. Da kamen auch schon seine Eltern zu der kleinen Gruppe und stellten sich vor. Ran lächelte gekonnt und benahm sich ganz normal. Doch innerlich war es ganz anders. Innerlich zersprang ihr Herz schon fast denn was sie eben bei der Begegnung gefühlt hatte, gehörte nicht länger der Vergangenheit an. Es war Wirklichkeit.
 

Der restliche Tag verging noch gemütlich. Gegen späteren Vormittag gingen alle wieder nach Hause um vor dem großen Ball noch etwas zu entspannen. Viele der Schüler und Schülerinnen zogen sich zu Hause allerdings nur um und kamen nach dem Mittagessen wieder in die Schule um in der großen Turnhalle alles für den Ball zu dekorieren. Mitunter war auch Sonoko dabei. Sie freute sich schon richtig auf den Ball und vor allem weil Makoto versprochen hatte rechtzeitig da zu sein. Immerhin konnte er wegen eines Karateturniers nicht bei der Zeugnisvergabe dabei sein. Während sie auf der Leiter stand und gerade mit einem anderen Mädchen die Girlande auf hing erklang plötzlich eine Stimme unter ihr: "Also ich finde die Girlande gehärt etwas tiefer gehängt."

Sofort erkannte sie die Stimme und sah hinunter. Da stand er. Ihr Makoto. In seinem legeren Outfit und mit der Sporttasche umgehängt. Sofort ließ Sonoko die Girlande los und rannte fast über die Leiter dass sie natürlich fast hinunter fiel. Doch Makoto hatte bereits seine Arme ausgebreitet und fing sie auf. Die kurzhaarige Brünette schlug ihre Beine um seine Hüfte, schlang die Arme fest um ihn und küsste ihn leidenschaftlich. Die anderen Schüler und Schülerinnen pfiffen und jubelten dem verliebten Paar zu. Nach dem Kuss sahen sich beide an und sie fragte glücklich: "Du bist schon hier?"

"Ich hab doch gesagt ich komme so schnell wie möglich."

"Du weißt ja gar nicht wie glücklich du mich gerade machst."

"Ich kann es mir schon etwas vorstellen."

Beide gaben sich noch einen Kuss. Danach musste Sonoko wieder auf die Leite um fertig zu werden. Makoto stellte also seine Sporttasche auf die Seite und half mit beim dekorieren. Sonoko war einfach glücklich so einen tollen Freund zu haben.
 

Es war 18:30 Uhr als sich Ran nur noch ihr silbernes Armband schloss. Anschließend drehte sie sich vor dem Spiegel und strich liebevoll über ihren Bauch. Ihre Haare trug sie weiterhin hochgesteckt mit einer schönen, weißen Blumenspange. Sie war so froh dass ihre Mutter immer wieder so tolle Kleider für sie fand, wie auch dieses Kleid. Es war dunkelblau mit eleganter Spitze und einem Unterkleid aus Baumwolle. Es hatte dreiviertel Ärmel und einen schönen V-Ausschnitt. Genau ober ihrem Bauch verlief ein dünner Ledergürtel mit kleiner Masche. Auf der Rückseite war es hochgeschlossen. Da kam schon Masao um die Ecke herein und schloss zog sein Jackett über als er seine Freundin sah.

"Du siehst wunderschön aus."

"Danke." ,gab sie lächelnd zurück und richtete gleich seinen Kragen.

Beide gaben sich einen sanften Kuss und als sie sich wieder ansahen sagte er liebevoll: "Ich liebe dich."

"Ich dich auch."

Sofort lächelte sie als beide das Schlafzimmer verließen. Ran war sich sicher dass sie ihn liebte. Aber was warum waren die Gefühle für Shinichi wieder da? Er hatte sie nur begrüßt und normal geredet. Er hatte sie nicht mal berührt. Ran schüttelte kurz den Kopf, zog sich ihre schwarzen Ballerina Schuhe an und nahm ihre kleine schwarze Handtasche. Masao schnürte sich seine Schuhe zu, strich den Anzug nochmal glatt und beide verließen die Wohnung. Unten wartete bereits ein Taxi welches beide wieder zur Schule brachte. Während der Fahrt sah Ran immer wieder aus dem Fenster und sah wie schnell die Häuser an ihr vorbeizogen. Irgendwie kam es ihr so vor als würde ihr Leben gerade auch so schnell an ihr vorbeiziehen. Eigentlich wollte sie doch weiterhin Karate machen und auch studieren gehen. Jetzt aber hatte sie die Verpflichtung eines kleinen Babys gegenüber. Natürlich freute sie sich auf ihren Sohn doch würde ihre kurze Beziehung mit Masao das auch wirklich aushalten? Was wenn es doch zu viel werden würde und sie dann erst Recht alleine mit Kind wäre?

"Alles okay?" ,fragte Masao plötzlich und nahm ihre Hand.

"Ja. Ich bin nur etwas müde." ,antwortete sie schnell und sah ihrem Freund in die Augen.

Er lächelte liebevoll und schon fühlte sie sich wieder etwas sicherer.
 

Shinichi strich noch einmal kurz seinen Anzug glatt als er sich räusperte. Da ging schon die Wohnungstüre auf und Moe kam heraus. Er wollte eigentlich nur 'Hallo' sagen als ihm das Wort jedoch stecken blieb. Moe hatte leicht hochgestecktes Haar. Ein paar einzelne Strähnen fielen allerdings auf ihre Schultern. Sie hatte kleine Perlen im Haar und auch Perlenohrringe. Ihr Kleid bestand aus zwei Schichten. Die erste war ein beiges Unterkleid. Darüber ein schwarzer, dünner Tüllstoff. Dieser hatte links und rechts von der Brust bis etwas über die Hüfte schwarze Blumen aufgestickt. Unten waren noch kleine einzelne Blumen gestickt. Es hatte einen leichten Rundhalsausschnitt auf der Rückseite ein schwarzes Seidenband welches zu einer Masche gebunden war. Dazu trug sie schwarze Sandalen mit halbhohen Absatz. Sie lächelte und schloss die Türe ab. Als sie sich wieder zu ihm drehte sagte er erstaunt: "Du bist wunderschön."

"Danke. Du siehst auch ganz toll aus."

Da reichte er ihr seinen Arm, sie hakte sich ein und beide gingen hinunter und zur Hauptstraße wo schon eine schwarze Limousine wartete.

"Eine Limousine?" ,fragte sie nun erstaunt.

"Aber natürlich. Zu einem besonderen Abend gehört so etwas dazu."

Beide lächelten sich an als sie ihm einen zarten Kuss auf die Wange gab. Anschließend öffnete er die Tür und ließ sie zuerst einsteigen. Nachdem er sich im Wagen neben sie gesetzt und die Tür geschlossen hatte, fuhr der Fahrer auch schon los. Shinichi öffnete eine Flasche Sekt und schenkte ihn ein als er ihr ein Glas gab und selbst eines nahm.

"Auf einen schönen Abend." ,sagte er und lächelte liebevoll.

"Mit dir wird er bestimmt wundervoll." ,antwortete sie, stieß sachte an und lächelte.

Bevor noch beide einen Schluck machten kam sie ihm nun näher und er ihr auch. Schließlich trafen sich beide Lippen zuerst ganz sachte doch kaum hatte er eine Hand an ihre Wange gelegt, wurde der Kuss von ihr aus romantischer. Gleich nach dem Kuss sahen sich beide wieder lächelnd an und tranken einen großen Schluck Sekt.

"Danke."

"Für was?" ,fragte er verwundert.

"Dass ich nicht nur ein Trostpflaster für dich bin sondern du es ernst meinst."

"Warum sollte ich das nicht?"

"Weil du wieder hier bist. Und sie gestern auch gesehen und gesprochen hast. Es hätte ja sein können dass wieder alte Gefühle aufkommen."

"Keine Sorge. Das ist Vergangenheit." ,gab er lächelnd zurück und beide tranken ihren Sekt aus.

Abschlussball

Ran und Masao standen vor der Schule als Sonoko mit Makoto ankam.

"Wartet ihr schon lange?" ,rief die kurzhaarige Brünette ihrer besten Freundin zu.

"Nein. Keim Problem."

Die Freundinnen umarmten sich als Sonoko noch einmal tief durchatmete. Das dekorieren hatte länger gedauert als gedacht und sich dann noch umzuziehen und zu schminken war auch kein Rekordakt. Dennoch sah sie toll aus. Ihr kurzes Haar war noch etwas lockig und offen. Sie trug ein pinkes, knielanges Kleid. Es war trägerlos und hatte einen Herzausschnitt, das Bustier war verstärkt und mit gelegten Falten. Um die Mitte war ein pinkes Seidenband welches sie zu einer seitlichen Masche gebunden hatte. Der Rockteil war leicht ausgestellt mit Raffungen.

Sie trug hohe silberne Schuhe mit Riemchen und hatte auch eine passende silbern-glitzernde Tasche.

"Du siehst toll aus." ,sagte Ran noch zu ihr und war etwas neidisch.

"Du aber auch. Das Kleid steht dir richtig gut. Und außerdem kommt mein Patenkind gut zur Geltung." ,lachte Sonoko und strich über den Babybauch.

Alle mussten etwas lachen als Masao einen Arm um Ran's Hüfte legte und ihr einen sanften Kuss auf den Kopf gab. Eigentlich wollten sie gerade rein als sich Makoto kurz umgedreht hatte und sah wie die Limousine vorfuhr.

"Wow. Wer fährt denn mit einer Limousine zum Abschlussball?"

"Jemand der angeben, oder bei einem Mädchen landen möchte." ,gab Sonoko zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

Alle vier standen nun starr da und sahen zur Limousine. Da öffnete sich schon die hintere Beifahrertür und Shinichi stieg aus. Er lächelte charmant, winkte einigen Leuten zu die bereits seinen Namen gerufen hatte und schloss sein Jackett. Da dreht er sich um und reichte die Hand zur offenen Tür. Seine Begleitung legte ihre Hand in seine und stieg auch aus. Moe lächelte etwas verlegen als Shinichi ihre Hand weiterhin festhielt und ihr ein sanftes Küsschen auf die Wange gab.

"Tja, wohl Zweiteres." ,sagte Sonoko nun.

"Lasst uns rein gehen." ,gab Ran gleich von sich und drehte sich bereits um.

Die anderen drei folgten ihr gleich und sie betraten die Schule. Ein letztes Mal. Sie gingen den langen Flur entlang bis sie schließlich vor der Turnhalle standen. Es war wirklich sehr festlich geschmückt und die Discokugeln leuchteten richtig. Die Musik lief auch schon und es machte richtig gute Stimmung. Gleich bei der Tür stand ein Schüler neben einem Tisch auf der leere Kärtchen lagen und eine Box.

"Hallo ihr. Würdet ihr bitte aufschreiben wen ihr als Abschlusskönig und Abschlusskönigin wählt?"

"Was?" ,fragte Ran gleich erstaunt.

"Ja die Idee ist von mir. Eine kleine Überraschung."

Sonoko füllte die Kärtchen gleich aus und da stellte sich auf Ran dazu. Natürlich schrieb sie ihre beste Freundin und Makoto auf. Wen den sonst? Etwa ihren Ex-Freund mit seiner Neuen? Niemals. Makoto kannte nicht wirklich jemanden also schrieb er auch Sonoko und sich selbst hin. Masao wählte natürlich Ran und sich. Gerade als die vier die Turnhalle betraten und zum Tisch mit den Getränken steuerten, kam auch Shinichi mit Moe rein. Ran beobachtete sie ganz genau. Und während sie etwas auf die Kärtchen schrieben, flüsterten beide etwas und Moe kicherte auch noch. Da seufzte Ran nur und drehte den beiden wieder den Rücken zu.

"Alles okay?" ,fragte nun Masao nachdem er ihr lautes Seufzen gehört hatte.

"Ja alles gut. Ich muss nur etwas mehr trinken. Der Kreislauf macht mir gerade heute etwas zu schaffen."

Schon reichte er ihr eine Flasche Wasser und sie machte gleich einen Schluck. Langsam füllte sich der Turnsaal auch immer mehr mit den Schülern. Alle sahen heute so richtig elegant aus. Sonst sah man sie ja eigentlich nur in der Schuluniform. Aber das war nun vorbei. Ran war vor allem froh darüber. Immerhin musste sie das letzte Monat immer ein Hemd von Masao tragen. Sonoko sah sich etwas um als sie sich Makoto schnappte und sagte sie wolle endlich tanzen. Er ging ohne etwas zu sagen gleich mit und tanzte mit ihr. Immerhin war es ihr Abschlussball und den wollte er ihr nicht vermiesen.

"Willst du auch tanzen?" ,fragte Masao seine Freundin.

"Nein noch nicht. Ich geh mal auf die Toilette aber tanz du ruhig. Es ist sowieso ein schnelles Lied."

Da wandte sie sich schon ab, verließ den Turnsaal und ging zur Toilette am Gang. Drinnen ging sie erst mal etwas auf und ab als sie von draußen zwei Mädchenstimmen hörte. Sofort eilte Ran in eine Kabine. Gerade jetzt wollte sie nicht mit irgendwelchen Klassenkameradinnen reden. Irgendwie war es auch gut dass sie sich versteckte, denn die Mädchen waren Moe und ihre beste Freundin Miyako.

"Wow, also was sich dieser Kudo für dich einfallen hat lassen ist ja wirklich toll. Hast du ihn jetzt endlich mal näher an dich ran gelassen?"

"Was meinst du denn? Wir sind doch erst seit zwei Tagen zusammen. So schnell gebe ich nicht nach. Obwohl er ja richtig verführerisch werden kann."

"Ach echt? Sieht man ihm gar nicht an. Immerhin wirkt er so als ob er immer nur über seinen Büchern hockt."

"Da kennst du ihn schlecht. Aber ich glaube heute Abend wird keiner von uns alleine schlafen." ,sagte Moe noch grinsend während sie ihren Lippenstift etwas nachzog.

"Ach wirklich? Hat er dich denn überhaupt schon küssen dürfen?"

"Natürlich. In der Limousine ging es heiß her. Wie gut dass der Fahrer eine Trennwand hatte."

Beide lachten etwas als Miyako sagte: "Ich wusste ja gar nicht wie verrucht du sein kannst."

"Oh du hast ja keine Ahnung. Und Shinichi auch nicht. Aber heute Nacht lernt er meine andere Seite kennen. Du ahnst ja gar nicht wie lange ich schon gebetet habe dass er diese Mori fallen lässt. Tja, Glück für mich dass sie ihn betrogen hat. Sonst wäre er bestimmt zu ihr zurück."

"Spiel, Satz und Sieg nennt man das meine Liebe." ,sagte Miyako noch beim rausgehen.

Beide kicherten noch etwas als sich die Tür wieder schloss. Ran atmete tief durch und kam aus der Kabine heraus. Sie lehnte sich an das Waschbecken und atmete erneut tief durch. Shinichi war also glücklich mit Moe. Und heute Abend würden sie weitergehen. Nach nur zwei Tagen Beziehung? Bei ihr und Shinichi hatte es damals einen Monat gedauert bis sie überhaupt bei ihm übernachtete. Langsam bemerkte sie wie die Tränen in ihre Augen stiegen und da drehte sie sofort das kalte Wasser auf. Sie durfte jetzt nicht weinen. Immerhin hatte sie Masao. Er war so liebenswert und bereit ihr Kind mit großzuziehen. Ihre wiedergekehrten Gefühle für Shinichi waren bestimmt nur Aufregung weil er wieder da war. Bestimmt. Aufregung und Angst dass er die Wahrheit erfahren könnte. Noch einmal durchatmen. Das kalte Wasser über ihre Handgelenke tat gut und ließ sie etwas runterkommen. Als sie ihre Hände abgetrocknet hatte verließ sie das WC wieder und ging zurück. Masao tanzte mit Sonoko während Makoto sich gerade mit dem Sportlehrer unterhielt. Ja, es waren auch noch vier Lehrer gekommen. Nur zur Sicherheit. Man konnte 17 und 18-jährigen doch nicht trauen. Ran verdrehte kurz die Augen und ging wieder zum Getränketisch. Es stand gerade noch jemand vor ihr als dieser etwas unentschlossen wirkte.

"Entschuldigung, aber könntest du mir eine Flasche Wasser geben?"

"Natürlich."

Als sie seine Stimme erkannte zuckte die braunhaarige zusammen. Ihr Ex-Freund drehte sich zu ihr und gab ihr eine Wasserflasche. Wieder war da sein charmantes Lächeln und seine tiefblauen Augen. Ran musste auch etwas lächeln als sie sich bedankte und wieder gehen wollte.

"Wie geht’s dir?" ,fragte er schnell als sie sich wieder zu ihm drehte.

"Ganz gut. Paps zieht in die Detektei und wir fangen bald an sein altes Zimmer auszuräumen und neu zu streichen."

"Deinen Vater stört es nicht?"

"Nein. So habe ich ihn ganz in der Nähe wenn mal was sein sollte."

"Da hast du auch Recht. Wobei Masao's Eltern dir sicher auch gerne helfen oder?"

"Ja."

Sie wandte ihren Blick etwas ab und versuchte irgendwie einen Grund zu finden zu gehen. Doch da kam schon Sonoko, legte eine Hand auf die Schulter ihrer besten Freundin und sagte: "Da bist du ja. Der Fotoautomat funktioniert und ich will unbedingt ein Foto von uns machen, als Erinnerung."

Nun wanderte ihr Blick auf zu Ran's gegenüber und sie sagte noch lächelnd: "Oh, hallo Kudo."

"Hallo Sonoko." ,gab er freundlich zurück und wunderte sich etwas über ihre "förmliche" Anrede ihm gegenüber.

Ran wollte gerade mit Sonoko weggehen als sie doch wieder zu Shinichi sah und schnell sagte: "Überstürze nichts mit Moe. Lasst euch Zeit. Das ist wichtig."

"O-kay. Mach ich."

Shinichi war verwundert und sah seiner Ex-Freundin auch noch etwas verwundert hinterher. Warum hatte sie das gesagt? Wollte sie einfach dass die zwei sich wirklich Zeit ließen oder steckte mehr dahinter. Ran verhielt sich seit heute früh schon so komisch. Natürlich war es eine große Verantwortung bald ein Kind zu bekommen. Und vor allem waren Masao und sie noch gar nicht lange zusammen. Ein paar Monate vielleicht. Warum sagte sie ihm dann dass er sich mit Moe Zeit lassen sollte? Weiter darüber denken konnte er nicht, als schon Moe kam und ihm einen Kuss gab. Etwas überrascht drückte er sie leicht von sich und lächelte dennoch. Sie grinste richtig und zwinkerte als sie näher zu ihm kam und sagte: "Meine Eltern sind heute Nacht nicht zu Hause. Willst du nach dem Ball noch mit zu mir?"

"Meine Eltern sind schon seit einigen Jahren nicht mehr zu Hause."

"Okay. Dann gehen wir heute zu dir."

"Bist du dir sicher? Sollten wir es nicht etwas langsam angehen? Immerhin hast du gestern noch gesagt dass du nichts überstürzen willst."

"Man ist doch nur einmal jung. Und außerdem, wenn ich die Zeit dazu zähle in der ich schon in dich verliebt war, haben wir lange gewartet."

Sie lächelte wieder und gab ihm einen romantischen Kuss. Shinichi erwiderte diesen und war überrascht wie sehr sie sich in nur einem Tag verändert hatte. Da kam schon ein romantisches Lied als Moe ihren Freund auf die Tanzfläche zog.

"Tanzen wir."

Shinichi lächelte wieder und ging schon in Tanzposition. Moe schmiegte sich eng an ihn und lehnte ihren Kopf sachte an seinen. Shinichi bewegte sich im Takt mit ihr zum Lied. Auch die anderen kamen nun alle auf die Tanzfläche. Wie auch Ran und Masao und auch Sonoko mit Makoto. Ran hatte sich auch fest an Masao geschmiegt als sie über seine Schulter sah und gegenüber Shinichi mit Moe erblickte. Im selben Moment sah auch er zu ihr. Und während sich ihr Blick traf und sich beide ansahen erinnerten sie sich gemeinsam zurück dass dieses Lied was gerade gespielt wurde, ja eigentlich ihr Lied war. Aber wie konnten sie genau dieses Erlebnis vergessen haben?

Shinichi und Ran saßen sich am großen Schreibtisch gegenüber. Sie waren bei Shinichi zu Hause in der kleinen Bibliothek seines Vaters. Immer wieder musste sie zu ihrem Freund hinsehen und lächeln. Er las einfach mal die Seite durch und konnte eine perfekte Zusammenfassung schreiben. Wie schaffte er das? Ran wollte weiter arbeiten doch immer wieder sah ihr Blick leicht von ihrem Buch hoch und sie lächelte.

"Hab ich was im Gesicht?" ,fragte er plötzlich und sah nicht mal hoch.

"Was? Äh, nein."

"Warum starrst du mich dann immer so an?"

"Ich starre doch gar nicht." ,sagte sie etwas entrüstet.

"Doch, irgendwie schon." ,begann er und sah sie nun endlich an. "Ich meine es stört mich ja nicht aber dich hält es vom lernen ab. Und wenn dein Vater davon erfährt darfst du bestimmt nicht mehr mit mir lernen."

"Ach, er ist nur noch etwas geknickt seit wir unsere Beziehung öffentlich gemacht haben. Er dachte wohl ich bekomme einen Arzt ab."

"Er ist doch auch Detektiv. Warum will er dann nicht dass du mit einem Detektiv zusammen bist?"

"Keine Ahnung. Aber du hast Recht, wir sollten lernen." ,sagte sie nun und starrte krampfhaft in ihr Buch.

Sie hatte zwar gehört wie er seinen Stuhl weggeschoben hatte und aufgestanden war, aber nicht dass er zu ihr gekommen war. Da spürte sie seinen Atem an ihrem Ohr und er flüsterte leicht verführerisch: "Willst du nicht mal eine Pause machen?"

Sie sah zu ihm und musste lächeln.

"Was hast du dir unter 'Pause' vorgestellt?"

"Naja, du und ich. Und vielleicht mein Schlafzimmer?"

Da grinste sie wieder in ihr Buch hinein. Wenn beide alleine waren, war er immer ziemlich direkt oder umschrieb es etwas. Aber irgendwie hatte sie auch Lust darauf. Lust auf ihn. Sie hatten immerhin erst vor zwei Tagen das erste Mal miteinander geschlafen und da war es ziemlich gut. Langsam stand sie auf und legte eine Hand an seine Schulter als sie nur lächelte. Shinichi bemerkte dass sie etwas nervös war. Immerhin war seine Frage ja doch sehr eindeutig. Da drehte er sich von ihr weg und ging zur Stereoanlage. Er suchte die gespeicherte Playlist durch. Da fragte Ran etwas verwundert: "Was machst du denn?"

"Warte kurz."

Schon lächelte er etwas und drückte auf Play.

Ran erkannte die Melodie gleich als er zu ihr kam und sich mit ihr in Tanzposition stellte. Sie lächelte nur und sah ihn fragend an als er sagte: "Das vorhin war einfach zu unromantisch. Immerhin sind wir erst knapp zwei Monate zusammen. Und ich möchte einfach dass es immer etwas besonderes ist."

"Aber das ist es doch. Auch wenn ich nur neben dir sitze und wir einen Film ansehen."

"Trotzdem. Ab jetzt" ,sachte drehte er sie einmal aus und wieder ein. "wird das hier unser Lied. Und immer wenn wir es hören, erinnern wir uns an diesen Moment."

"Wie wir neben dem lernen getanzt haben?" ,fragte sie frech.

"Wie glücklich wir sind."

"Ja. Das klingt nach einem guten Plan." ,sagte sie liebevoll und sah ihn an.

"Ich liebe dich, Ran. Für immer."

"Für immer, ist eine sehr lange Zeit."

Beide sahen sich an als er ihr einen romantischen Kuss gab. Er hatte natürlich die leichten Zweifel in ihrem letzten Satz gehört und diese wollte er ihr nehmen. Natürlich gab es keine Garantie für sein 'für immer' aber versuchen wollte er es auf jeden Fall. Nach dem Kuss schmiegte sie sich fest an ihn und beide tanzten ihr Lied zu ende.

Ran sah weiter zu Shinichi. Eine kleine Träne hatte sich den Weg aus ihrem Auge über ihre Wange gemacht. Doch sie durfte sich jetzt nichts anmerken lassen. Ihr Ex-Freund wandte nun den Blick an und drehte sich mit Moe in seinen Armen etwas weiter. Ran konnte aber nicht mehr wegsehen. Ihr Blick blieb einfach auf beiden haften und sie versuchte zu verstehen was hier gerade passierte. Sie tanzte mit ihrem Freund den sie liebte und dennoch waren da wieder diese Gefühle für ihren Ex. Eigentlich dachte sie, sie blieb unbemerkt als jedoch Sonoko schon zu ihrer besten Freundin sah und ihren Blick bemerkte. Immerhin wusste sie auch dass dieses Lied etwas besonderes für ihre beste Freundin war. Am liebsten wäre sie hingegangen und hätte Ran wachgerüttelt aus ihrem Tagtraum. Doch das wäre wohl zu auffällig. Sonoko sah weiter hin als sie bemerkte wie Ran etwas hoch sah und ihr Blick verletzt wirkte. Sofort sah die kurzhaarige Brünette zu Shinichi und Moe als sie nun auch sah wie sich beide küssten. Er hatte seine Hände an ihren Hüften und sie ihre um seine Schultern und beide küssten sich mitten im Tanz. Eigentlich könnte es Ran egal sein, doch das war es nicht. Sie drückte nun Masao von sich und sagte kurz: "Tut mir leid, ich muss kurz zur Toilette."

Schon eilte sie hinaus. Sonoko hatte das bemerkt und eilte ihr hinterher. Schon blieben die beiden Jungs mitten auf der Tanzfläche alleine zurück und sahen nur verwundert ihren Freundinnen hinterher.

"Ran, warte." ,sagte Sonoko laut als sie ihrer besten Freundin in die Toilette folgte.

Die Tür schloss sich wieder und die Schülerin beugte sich leicht über das Waschbecken und atmete tief durch.

"Was ist denn los? Geht’s dir nicht gut? Ist etwas mit dem Baby?"

"Nein, dem geht’s gut. Ich bin nur so eine dumme Kuh." ,sagte sie und sah mit Tränen in den Augen zu ihrer besten Freundin.

"Was ist denn los?"

Besorgt legte Sonoko eine Hand auf ihre Schulter. Hatte der Kuss so viel in ihr ausgelöst? Ran atmete noch einmal kurz durch als sie sich gerade aufstellte und zu Sonoko drehte.

"Ich liebe ihn."

"Ja ich weiß. Immerhin ist er ein toller Junge und zieht sogar dein Kind mit dir auf. Aber was hast du denn nun?"

"Nein, du verstehst das falsch. Ich liebe IHN. Der längst mit einer anderen glücklich ist und sie mit einer Limousine hergebracht hat."

"Oh." ,begann Sonoko und seufzte laut. "Und was ist mit Masao?"

"Den liebe ich ja auch und ich werde jetzt sicher nicht alles hinschmeißen, aber … heute Vormittag als Shinichi auftauchte und mir gratulierte war da ein Gefühl in mir. Ich dachte ich wäre endlich über ihn hinweg und könnte normal mit ihm reden doch stattdessen stand ich starr da und brachte kaum ein Wort raus. Die ganze Zeit wollte ich ihm einfach nur sagen dass ich ihn vermisst habe und er der Vater meines Kindes ist."

"Ran … hast du vergessen wie weh er dir getan hat?"

"Natürlich nicht. Aber ich kann nichts für meine Gefühle. Ich liebte ihn schon in der Mittelschule und diese Gefühle gehen nicht weg. So sehr ich mich bemühe."

"Aber warum bist du dann mit Masao zusammengekommen? Warum machst du ihm Hoffnungen?"

"Während Shinichi weg war, waren da irgendwie keine Gefühle. Für Masao schon. Und die sind auch jetzt noch da. Aber ich will ihn nicht belügen."

"Was meinst du?"

"Dass ich ihm die Wahrheit sagen muss bevor er ganz bei mir einzieht und das Baby da ist."

Sonoko kam einen Schritt näher zu ihrer besten Freundin und legte ihre Hände an ihre Schultern.

"Rede erst morgen mit ihm. Es soll ja auch für ihn ein schöner Abschlussball bleiben oder? Tu ihm das nicht heute Abend an."

"Du hast Recht. Ich bin so eine schlechte Freundin."

"Nein aber du bist ehrlich zu deinen Gefühlen. Und bevor du Masao etwas vorlügst machst du Schluss. Und das ist auch gut."

Ran nickte nur und umarmte Sonoko. Sie war froh, dass sie wenigstens zu ihr hielt. Anschließend trocknete Ran ihre Tränen, frischte das Make-up auf und beide gingen zurück in die Turnhalle. Masao stand gleich beim Eingang und nachdem beide Mädchen ihn erblickt hatten, ging Sonoko gleich weiter und Ran kam zu ihrem Freund.

"Alles okay?" ,fragte er besorgt.

"Ja alles gut. Ich hab nur etwas kaltes Wasser im Gesicht gebraucht."

"Sollen wir gehen?"

"Nein. Es soll doch ein schöner Abend werden oder? Es ist immerhin unser Abschlussball."

Sie nahm seine Hand und beide gingen wieder hinein. Auch vorbei an Shinichi welcher mit ein paar Freunden neben dem Eingang stand und redete. Er sah wie seine Ex an ihm vorbeiging und Masao's Hand hielt als er versuchte sich weiterhin auf seine Freunde zu konzentrieren.

Die anderen hatten noch viel Spaß und Ran konnte es wirklich gut, ihre Gefühle zu unterdrücken. Es war ein gelungener Abschlussball und kurz nach Mitternacht verließen die ersten die Feier. Auch Sonoko und Makoto. Der Turnsaal leerte sich immer mehr als auch Masao vorschlug zu gehen. Ran stimmte ein und beide gingen hinaus. Hinter ihnen kamen noch ein paar andere Schüler nach. Am Parkplatz bemerkte sie dann allerdings dass sie ihre Tasche drinnen vergessen hatte.

"Oh Mist. Ich habe meine Tasche vergessen. Bin gleich wieder da."

"Soll ich mitkommen?"

"Nein, warte hier. Ich beeile mich."

Ran eilte zurück hinein und der DJ spielte gerade noch das letzte Lied als zwei Schüler noch an ihr vorbei hinaus gingen. Ran fand ihre Tasche gleich auf einen Stehtisch und als sie, sie umgehängt hatte und wieder gehen wollte, stand plötzlich Shinichi vor ihr.

"Shinichi…" ,bekam sie leicht erschrocken raus.

Er lächelte sie an und hatte beide Hände zuerst noch in den Hosentaschen als er langsam auf sie zukam. Da nahm er eine Hand heraus und reichte sie zu ihr als er freundlich fragte: "Ein letzter Tanz?"

"Äh, weißt du … Masao wartet." ,sagte sie schnell und ging etwas an ihm vorbei.

"Nur ein Tanz. Es ist nicht mal mehr das ganze Lied."

Sie sah wieder zu ihm und in seine blauen Augen als sie nach kurzem zögern schließlich doch ihre Hand in seine legte und sagte "Nur einer."

Er zog sie zu sich, beide gingen in Tanzposition und tanzten langsam zu dem letzten Lied.

Beide tanzten weiter und sie sah ihn weiter an. Er lächelte und schon drehte er sie aus, wieder ein und beugte sie auch leicht hinten über. Da musste sie lachen und als er sie wieder aufstellte sagte er: "Ich hab dein Lachen vermisst."

"Ich hab dich vermisst." ,sagte sie plötzlich.

Sein Lächeln verschwand etwas als sie ihren Blick nicht abwenden konnte. Sie wusste was sie gesagt hatte und bereute es nicht. Aber bald würde sie es vielleicht tun denn gerade als sie es gesagt hatte, kam Masao um die Ecke und stoppte abrupt ab als er beide tanzen sah. Er sah wie sich beide ansahen als Shinichi seiner Ex-Freundin sachte über die Wange strich und sagte: "Ja, ich dich auch. Jeden Tag."

"Aber … Du hast nie etwas gesagt. Oder angerufen."

"Ja, ich war wohl noch etwas zu verletzt. Es tut mir leid."

"Was genau?"

"Dass ich es geglaubt habe. Wenn auch nur für kurze Zeit."

Ran sah ihn leicht verwirrt an als er nur wieder kurz lächelte. Da gab er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und sah sie wieder liebevoll an.

"Was denn?"

Da kam Masao einen Schritt näher herein und sagte laut: "Ran? Gehen wir."

Sofort löste sie sich aus der Tanzhaltung und sah zu Masao als Shinichi gleich sagte: "Wir haben nur getanzt."

"Ja, klar." ,gab er zurück und kam zu seiner Freundin.

Ran sah wieder zu Shinichi als dieser wieder seine Hände in die Hosentasche steckte und beiden nachsah. Sein Lächeln verschwand und kurz bevor sie um die Ecke ging sah sie noch einmal zu ihrem Ex-Freund. Was hatte er nur damit gemeint? Was glaubte er nur kurze Zeit? Sie ging mit ihrem Freund hinaus zum Parkplatz und konnte nicht aufhören darüber nachzudenken. Sollte es etwas bedeuten dass er Bescheid wusste?

Die Wahrheit

Masao und Ran saßen im Taxi nach Hause und redeten kein Wort miteinander. Es war fast schon totenstill im Wagen. Sie sah immer wieder zu ihm doch er erwiderte ihren Blick nicht. Er sah mit verschränkten Armen aus dem Autofenster und man hörte ihn nur ab und zu leicht seufzen. Wieviel hatte er gehört? Etwa alles? Ran biss sich immer leicht auf die Unterlippe und dachte daran wie dumm sie war. Sonoko hatte ihr doch noch gesagt sie solle heute Abend keinen Unsinn machen dass es für Masao ein unvergesslicher Abend bleibt. Wobei, er bleibt nun auch so unvergesslich. Allerdings nicht so wie sie es vor hatte.

Beide stiegen aus dem Taxi und gingen hoch in die Wohnung. Kaum hatte er die Wohnungstüre geschlossen und beide ihre Schuhe ausgezogen fragte er mit wütender Stimme: „Was sollte das?“

„Was genau?“

„Dieser Tanz? Und was du zu ihm gesagt hast.“

„Wir haben uns nur unterhalten.“ ,gab sie zurück und verschränkte die Arme vor ihrer Brust.

„Wirklich?“ ,begann er und stellte sich vor sie. „Es sah nämlich eher so als hättest du ihm gesagt wie sehr du ihn vermisst. Hast du ihm auch die Wahrheit über das Baby gesagt?“

„Nein. Warum sollte ich?“

„Keine Ahnung. Vielleicht erhoffst du dir, ihn so zurück zu gewinnen. Aber du vergisst wohl dass er mit Moe Kasuga zusammen ist.“

„Masao bitte … das hatte nichts zu bedeuten. Wir haben nur ein letztes Mal getanzt. Es war der Abschlussball. Ich meine du weißt dass Shinichi und ich eine gemeinsame Vergangenheit haben. Die wird immer da sein. Vorallem durch ihn.“ ,sie löste ihre verschränkten Arme und strich sanft über ihren Bauch.

„Liebst du ihn noch immer?“

„Was?“

„Du hast mich schon verstanden.“ ,gab er zurück und man erkannte in seiner Stimme nicht nur Wut sondern auch Traurigkeit.

„Es sind noch ein paar Gefühle da, ja.“

Masao atmete tief durch und ging im Wohnzimmer etwas auf und ab. Sie drehte sich zu ihm und hielt ihre Hände weiter auf ihrem Babybauch. Tränen stiegen in ihre Augen und sie versuchte nicht zu weinen. Doch es ging nicht. Sie hatte dem Jungen, den sie eigentlich liebte gerade sehr verletzt. Sie konnte ahnen wie er sich fühlte. Denn genauso hatte sie sich damals gefühlt als Shinichi sie verlassen hatte.

„Masao, bitte lass uns schlafen gehen und morgen noch einmal in Ruhe reden.“

„Da gibt es nichts mehr zu bereden.“ ,sagte er nun mit kühler Stimme und stand noch immer mit dem Rücken zu ihr.

„Glaub mir, ich weiß dass dich das sicher verletzt und wie du dich jetzt fühlen musste aber …“ ,doch da fiel er ihr schon ins Wort während er sich umdrehte. „Nein weißt du nicht. Als Kudo dich damals verlassen hat war das ganz etwas anderes. Er hat dich verlassen wegen seiner Arbeit als Detektiv. Du verlässt mich wegen IHM. Wegen dem Kerl der dich schon zweimal auf gemeinste Art und Weise sitzen gelassen hat und sofort geglaubt hat dass du ihn betrogen hast. Ich meine kannte er dich eigentlich wirklich?“

Sie schwieg und strich sich die Tränen weg. Masao hatte mit allem Recht aber sie konnte doch nichts für ihre Gefühle. Natürlich war ihr auch klar dass Shinichi mit einer anderen zusammen war, aber sie konnte Masao nicht weiter belügen.

„Ich liebe dich Ran. Und ich war sogar bereit sein Kind als meines anzusehen und großzuziehen. Aber wenn du lieber alleine bist, bitteschön.“

Er ging an ihr vorbei und zog sich seine Schuhe wieder an.

„Ich weiß was du alles für mich getan hast und ich werde dir ewig dankbar sein. Aber bitte, versteh mich doch.“

Er kam wieder auf sie zu, sah sie verletzt an und sagte mit trauriger Stimme: „Irgendwann werde ich dich vielleicht verstehen. Aber jetzt im Moment bist du einfach nur dumm. Du glaubst dass dieser Kudo dir noch nachtrauert? Blödsinn! Fahr doch zu ihm und sieh nach ob er auch nur noch einen Gedanken an dich hat. Ich wette du wirst wieder so verletzt wie schon die letzten Male von ihm. Aber wenn du so glücklich bist, dann bitte.“

Er wandte sich ab, öffnete die Tür, trat einen Schritt hinaus und sagte noch: „Meine Sachen hole ich morgen ab. Leb wohl Ran.“

Anschließend warf er die Tür mit einem Knall zu und man hörte noch wie er über die Treppen hinunter eilte. Ran begann zu weinen und atmete tief durch. Wieso musste sie auch mit Shinichi tanzen? Sie hätte einfach gehen sollen dann wäre das nicht passiert. Sie strich sich die Tränen weg und ging auch wieder zur Tür. Sie zog ihre Schuhe an und eilte hinaus. Masao hatte bestimmt nicht Recht was er über Shinichi sagte. Immerhin kannte sie ihn doch schon so lange. Und warum sollte er so mit ihr tanzen und sie so ansehen wenn er nicht mehr an sie denken würde? Ran verschränkte wieder die Arme und ging weiter. Mitten in der Nacht lief sie durch die Straßen bis sie nach knapp 20 min. bei Shinichi’s Haus ankam. Sie sah im oberen Stockwerk noch Licht also klingelte sie. Nach knapp zwei Minuten klingelte sie erneut doch es öffnete wieder niemand. War er etwa bei Licht einfach eingeschlafen? Sofort ging sie um die rechte Ecke und sah zu seinem Schlafzimmerfenster. Der Vorhang war noch geöffnet und das Fenster selbst war gekippt. Da schnappte sie sich zwei kleine Steinchen welche neben dem hohen Zaun lagen. Doch gerade als sie zum Fenster zielte und das erste Steinchen hinaufwerfen wollte, erkannte sie Shinichi am Fenster. Er sah in den Himmel hinauf und hatte seine Hände in den Hosentaschen. Sie lächelte leicht und wollte nun wirklich das Steinchen werfen als sie nun erkannte wie zwei Hände von hinten Shinichi umarmten. Wer war das denn? Etwa Moe? Und tatsächlich. Shinichi gab seine Hände aus den Hosentaschen, drehte sich zur Seite und Moe stand nun vor ihm. Er legte lächelnd seine Hände an ihre Wangen und zog sie zu sich als beide sich leidenschaftlich küssten. Ran erstarrte fast. Sein ganzes Auftreten beim Ball war einfach gespielt. Was wollte er? Sehen wie sie reagieren würde und ob er ihr noch nahe sein konnte? Wie dumm war sie denn wirklich? Masao hatte mit allem Recht. Und jetzt stand sie alleine da. Sie hatten einen wundervollen Jungen vertrieben der sie geliebt hatte und auch ihr Kind geliebt hätte. Und warum? Wegen eines anderen Jungen der ihr erneut das Herz brach. Noch einmal sah sie hinauf und sah wie Moe sein Hemd öffnete. Nun stieg Wut in ihr auf. Mit einem kräftigen Stoß warf sie das Steinchen zum Fenster hinauf und das zweite gleich hinterher. Shinichi stoppte den Kuss sofort und sah hinunter. Er erkannte gleich seine Ex-Freundin. Er drückte Moe etwas von sich weg und sagte nur schnell beim hinausgehen: „Warte hier. Bin gleich zurück.“

„O-kay.“ ,gab sie zurück und sah nun auch hinunter.

Ran war allerdings schon wieder um die Ecke gegangen und wartete vor dem Eingangstor. Shinichi kam heraus, öffnete und fragte verwundert: „Ran? Was machst du hier?“

„Ich muss dir etwas sagen, was ich dir schon vor Monaten sagen wollte.“

„Ist gut. Was denn?“

„Als du mich wegen deiner Detektivarbeit verlassen hast, war ich so verletzt dass ich mich Tagelang im Bett verkrochen habe. Jeder in der Schule starrte mich mit dem ‚Oh die arme, verlassene Ran‘ Blick an. Ich habe versucht mich mit Karate abzulenken und dennoch bist du mir nicht aus dem Kopf gegangen. Ich hatte alles versucht dass ich dich hassen konnte, doch es ging nicht. Ich liebte dich noch so sehr, weshalb ich damals wieder auf dich reinfiel als du nach einem Monat Trennung wieder da warst. Und dann? Du bist wieder abgehauen und alles ging von vorne los. Ich habe lange gebraucht dass ich mich auf Masao eingelassen habe und er war so liebevoll und hat mich wirklich geliebt. Im Gegensatz zu dir. Wie konnte ich nur auf dich reinfallen? Du warst schon immer ein Kerl der es nie ernst meinte. Du kannst ja niemanden lieben, denn du hast ein Herz aus Eis. Aber ich dumme Kuh habe auch vorhin in dem Tanz wieder einmal mehr hineininterpretiert als was es war. Und warum? Weil ich gemerkt habe dass ich dich immer noch liebe.“

Sie stoppte nun kurz ab und atmete tief durch. Ihr Baby gab ihr nun auch noch einen Tritt da er bemerkte wie seine Mutter aufgeregt war. Sofort strich sie über den Bauch und atmete noch einmal tief durch.

„Ran … lass es mich erklären.“ ,begann er doch sie unterbrach ihn gleich wieder mit wütender und auch trauriger Stimme: „Du brauchst mir nichts mehr erklären. Ich will nichts mehr von dir hören. Tu mir doch einfach einen Gefallen und verschwinde mit Moe nach New York. Ihr zwei passt vom Charakter ja perfekt zusammen. Ein gefühlloser Mistkerl und eine falsche Schlange.“

Sie wendete sich ab und wollte gehen als er sie am Arm zurückhielt und sie etwas entsetzt ansah. Gerade als er wieder etwas sagen wollte riss sie sich erstmal los und ging einen Schritt zurück. Er atmete auch tief durch und keiner hatte bemerkt dass bereits Moe auch im Vorgarten stand.

„Fass mich nicht an. Wenn du eben nicht verschwindest, verschwinde ich. Ich kann mein Kind auch in einer anderen Stadt bekommen.“

Wieder wollte sie gehen. Shinichi stellte sich schnell vor sie und sagte: „Was hast du denn auf einmal? Ich dachte du bist glücklich mit Masao?“

„Das war ich auch noch vor knapp einer halben Stunde. Dann habe ich ihn wegen dir verlassen. Nur um zu erkennen dass Masao Recht hatte mit dem was er über dich sagte. Und dass du mich nicht kennst hätte ich auch schon längst merken sollen. Aber bitte, du glaubst doch alles was man dir erzählt.“

Nun ging sie an ihm vorbei. Er fuhr sich durchs Haar, drehte sich zu ihr um und sagte laut: „Ich weiß dass du mich nie betrogen hast. Deshalb hab ich dich auch am Ball um Verzeihung gebeten. Ich habe es zwei Tage lang geglaubt als ich mich nur noch im Bett verkrochen habe.“

Ran drehte sich zu ihm und sah ihm verwundert an.

„Dann weißt du …“ ,nun unterbrach er sie. „Ja ich weiß dass das Kind nur von mir sein kann. Ich war dumm zu glauben dass du mich je betrogen hattest. Du bist einfach ein wundervolles Mädchen und ich war wirklich ein gefühlloser Mistkerl dass ich dich einfach verlassen habe. Es tut mir leid.“

„Wie lange weißt du es schon?“

„Wie gesagt, nachdem Sonoko da war, habe ich es zwei Tage geglaubt.“

Ran begann zu weinen. Sie machte einen Schritt näher auf ihn zu verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wieso hast du nie etwas gesagt?“

„Ich weiß wie sehr ich dir wehgetan habe und als ich sah wie glücklich du mit Masao warst, wollte ich das nicht zerstören.“

„Deshalb bist du mit Moe zusammengekommen?“

„Ja. Irgendwie musste ich meine Sehnsucht nach dir unterdrücken können. Und als ich bemerkte dass ich ein wenig Gefühle für die bekam, dachte ich mir, es könnte auch mehr werden. Dann bist du jetzt aufgetaucht.“

„Und jetzt?“

„Ich habe dich immer geliebt.“ ,sagte er und lächelte leicht.

Ran kam nun auf ihn zu als er sie gleich in den Arm nahm. Beide sahen sich wieder an als er sie zärtlich küsste. Moe senkte etwas den Kopf als sie nun den Vorgarten verließ, ohne dass beide etwas bemerkten. Er wusste die Wahrheit also schon de ganze Zeit und beide haben einfach aneinander vorbei gelebt. Hätte sie schon vorher etwas zu ihm gesagt, oder auch er zu ihr, hätten sie vielleicht schon früher wieder zueinander gefunden. Nach dem Kuss sah er sie an und sagte voller Stolz und mit Freudentränen in den Augen: „Wir werden also Eltern?“

„Ja, im November.“

„Und was wird es?“

„Ein Junge.“

Er lächelte wieder und gab ihr erneut einen Kuss. Ran vergaß mit einem Mal die ganze Wut die sie noch auf ihn hatte. Er hatte doch auch versucht weiter zu machen und sie dachte einfach sie würde ihm nichts mehr bedeuten. Wie schön es sich doch anfühlte wenn beide die Wahrheit wussten.

Keine Geheimnisse

Ran sah Shinichi wieder an und musste lächeln. Sie strich ihm sanft durchs Haar und sagte leise: "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch." ,gab er gleich zurück und strich ihr über die Wange. "Kommst du noch mit rein?"

"Nein. Du hast jemanden zu Besuch, schon vergessen?"

"Oh, stimmt. Moe. Ich sollte …" ,begann er als sie seinen Satz beendete: "…mit ihr reden. Klär alles und wir treffen uns bald wieder."

"Morgen?"

"Nein, morgen kommt Masao seine Sachen abholen. Ich will da sein und mich entschuldigen."

"Verstehe. Ich ruf dich an."

"Versprochen?" ,fragte sie mit etwas trauriger Stimme.

"Versprochen."

Er lächelte sie liebevoll an, gab ihr noch einen Kuss und löste sich zaghaft aus der Umarmung. Ran sah Shinichi noch kurz nach bevor sie sich wieder auf den Weg nach Hause machte. Shinichi schloss das Tor und ging wieder zurück in sein Haus. Er schloss lächelnd die Tür als er jedoch zur Treppe hinauf sah, verschwand sein Lächeln und er atmete tief durch. Sofort eilte er hinauf und als er die halb offene Tür zu seinem Zimmer aufdrückte sagte er gleich etwas verunsichert: "Moe? Ich muss mit dir reden."

Doch das Zimmer war leer. Wo war sie denn hin? Sofort drehte er sich wieder um und sah in den Gang hinauf. War sie im Badezimmer? Sachte klopfte er dort an die Tür nachdem er schnellen Schrittes hingegangen war. Er öffnete nachdem niemand antwortete. Doch auch hier war alles leer. Hatte sie die Szene zwischen Ran und ihm etwa doch mitbekommen? Er holte sein Handy aus der Hosentasche und wählte gleich ihre Nummer. Doch kaum kam das Freizeichen wurde auch schon aufgelegt.

"Mist!" ,sagte er etwas lauter und eilte über die Treppe wieder hinunter.

Er schlug die Tür auf und rannte hinaus. Aber warum war es ihm so wichtig sofort mit ihr zu reden? Natürlich hatte er begonnen etwas für sie zu empfinden, aber war es etwa schon so stark geworden? Was er vorhin zu Ran gesagt hatte, war die Wahrheit und er war froh endlich wieder bei ihr sein zu können und zu seinem Kind stehen zu können. Die ganzen Wochen wo er so tun musste, als wüsste er nicht die Wahrheit, waren Horror für ihn. Aber er musste es auch mit Moe klären. Es ging nicht anders. Schnellen Schrittes ging er durch die Straßen als er schon beim Wohnblock angekommen war, welches Moe mit ihren Eltern bewohnte. Als er zu ihrem Zimmer hoch sah, atmete er einmal tief durch. Er versuchte zuerst sie noch einmal anzurufen doch es wurde wieder gleich aufgelegt. Shinichi rannte richtig über die Treppen hinauf als er vor der Wohnungstüre stand und gleich anklopfte. Niemand öffnete und nachdem er erneut klopfte sagte er laut: "Moe ich bin's, Shinichi. Bitte mach auf."

Nach kurzer Zeit klopfte er wieder doch es tat sich nichts. Er sah Licht und wusste somit dass sie zu Hause war. Nachdem er schon das dritte Mal klopfte sagte er wieder laut: "Moe bitte. Ich weiß dass du es mitbekommen hast und ich will mich entschuldigen. Moe … ich bleibe auch die restliche Nacht hier draußen. Spätestens wenn deine Eltern nach Hause kommen und mich halb verhungert vorfinden, werden sie mich sicher rein lassen."

Nun lehnte er sich mit den Rücken gegen die Tür und klopfte ein letztes Mal. Langsam sank er zu Boden und blieb an der Tür gelehnt sitzen. Er musste hier bleiben. Einfach um ihr zu zeigen dass er es ernst gemeint hatte mit ihr und ihr niemals weh tun wollte. Aber in letzter Zeit war er, wie Ran es schon treffend aussprach, ein gefühlloser Mistkerl. Ein kurzer Seufzer kam aus seinem Mund als er seine Beine anzog und seine Arme darauf abstützte. Er fuhr sich kurz durch die Haare und sah in den Nachthimmel hinauf. Es war schon so spät und dennoch wollte er warten. Er konnte es nicht so enden lassen wie er es damals bei Ran machte. Gerade als er seinen Kopf auf gegen die Tür lehnte, ging diese plötzlich auf und er fiel auf den Boden zurück.

"Autsch." ,sagte er kurz und sah nach oben.

Moe stand über ihm und hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt als er sofort ihren genervten Blick erkannte. Schnell rappelte er sich wieder auf, schloss von innen die Tür und sah sie an.

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen."

"Und für was?" ,fragte sie, als sie jedoch gleich in ihr Zimmer ging.

Shinichi folgte ihr sofort und blieb anschließend im Zimmer vor ihr stehen. Moe hatte noch immer den Rücken zu ihm gedreht und man konnte sie kurz seufzen hören.

"Es tut mir leid was ich getan habe. Es war falsch dir gleich so große Hoffnungen zu machen. Aber glaub mir, ich habe wirklich Gefühle für dich entwickelt."

Sie drehte sich zu ihm und sah in seine blauen Augen.

"Sind die etwa noch da?"

"Ein wenig, ja. Immerhin wollte ich es wirklich versuchen aber …"

"…aber dann ist ja deine geliebte Ex aufgetaucht. Und wenn sie da steht musst du natürlich sofort zu ihr."

"Moe es tut mir leid. Aber immerhin bekommt sie ein Kind und ich möchte ein guter Vater sein. Und dazu gehört ja auch dass ich bei ihr bin."

"Das Kind ist doch von Masao." ,sagte sie nun gleich zurück und war doch etwas unsicher.

"Nein. Die beiden haben das gesagt dass es leichter war. Ich bin der Vater des Kindes. Ran hat mich nie betrogen."

"Wow…" ,sagte sie kurz und musste sich nun aufs Bett setzen.

Shinichi kam zu ihr und setzte sich neben sie. Sie hatte ihre Hände in ihren Schoß gelegt und seufzte kurz. Da legte er seine Hand auf ihre und schon kam ihr Blick sofort zu ihr.

"Es tut mir leid." ,sagte er leise.

"Schon gut. Ich dachte mir schon dass ich keine Chance gegen sie habe. Dennoch war es, es wert es zu versuchen. Du bist ein netter Kerl, aber du solltest dir endlich klar werden was du willst."

"Das weiß ich schon."

"Ran."

"Ja."

Moe nickte.

"Sie war es immer oder?"

"In der kurzen Zeit mit dir, warst du es."

"Richtige Antwort." ,gab sie zurück und musste etwas lächeln als sich beide ansahen.

Ihr Lächeln verschwand bald wieder als sie kurz durchatmete und wieder zu ihm sagte: "Bleibst du die letzte Nacht hier? Ich mag heute nicht alleine sein. Bitte. Sozusagen, als Abschiedsgeschenk."

Shinichi überlegte kurz als er schließlich nickte. Sie lehnte sich nun an ihn und hielt seine Hand fest. Er wusste, er würde keinen Fehler machen. Aber er tat es, um ihr noch einen letzten Gefallen zu tun. Was sollte schon passieren?
 

Ran öffnete die Augen als es an der Haustüre klingelte. Sie stand auf, zog ihr Shirt zurecht und ging zur Tür. Noch halb schlaftrunken öffnete sie und sah Masao in die Augen. Sofort riss sie die Augen auf und fuhr sich kurz durchs Haar.

"Guten Morgen. Hab ich dich geweckt?"

"Guten Morgen. Ja, aber es ist sicher schon spät."

"Kurz vor 12 Uhr, ja."

Masao trat ein, zog die Schuhe aus und ging gleich ins Schlafzimmer weiter. Dort nahm er den Wäschekorb und warf sein Gewand aus dem Kleiderschrank hinein. Ran kam ihm nach und setzte sich vorsichtig aufs Bett.

"Ich hab' aber im Büro von Paps ein paar Kisten."

"Nein. Es ist zum Glück nicht viel."

Sie nickte nur kurz als sie sich über ihren Babybauch strich und einfach auf den Boden starrte. Irgendwie hatte Ran Angst, wenn sie ihn ansah, nur noch Hass für sie in seinen Augen zu sehen. Natürlich hatte sie es verdient aber trotzdem konnte sie es nicht ertragen. Seine Augen waren immer so voller Freude und Treue. Jetzt darin etwas anderes zu sehen, würde ihr Herz zerbrechen. Immerhin hatte sie immer noch Gefühle für Masao. Auch wenn die für Shinichi stärker waren. Nachdem er alles in den Wäschekorb gepackt hatte, hob er diesen auf und kam zu ihr. Sie bemerkte seinen Schatten vor sich und sah nach oben. Er stellte den Wäschekorb wieder ab, seufzte kurz und setzte sich neben sie aufs Bett.

„Bist du jetzt mit ihm zusammen?“ ,fragte er direkt heraus.

Sie nickte zaghaft und biss sich kurz auf die Unterlippe. Sie hörte sein seufzen als sie sich gleich etwas zu ihm drehte und ihre Hand auf seine legte.

„Ich wollte dir nie weh tun. Ehrlich! Und ich habe auch noch Gefühle für dich, weil ich dich wirklich geliebt habe. Aber … die Gefühle für ihn sind stärker. Schon immer.“

„Verstehe. Dann hatte ich also nie eine Chance?“

„Wenn er gar nicht, oder viel später, zurückgekommen wäre doch. Auf alle Fälle. Ich habe dich wirklich geliebt und ich bin dir jetzt noch dankbar was du alles für mich getan hast und getan hättest. Vor allem auch für den Kleinen.“

Er sah nun auch sie an und lächelte etwas. Vorsichtig strich er einmal über ihren Bauch als er seine Tränen zurückhielt. Nachdem er die Hand wieder weggenommen hatte, stand er auf und nahm wieder den Wäschekorb.

„Du bekommst ihn bald wieder.“

„Keine Eile. Mach’s gut, Masao.“

„Du auch.“

Er ging zur Tür und stoppte wieder ab. Ran bekam das mit als sie aufstand und etwas fragend zu ihm sah. Erneut stellte er den Wäschekorb ab, drehte sich langsam zu ihr und sah in ihre Augen. Sie sah den Schmerz, aber auch noch die Treue. Schnellen Schrittes kam er plötzlich zu ihr und küsste sie leidenschaftlich. Eine Hand lag an ihrem Rücken, die andere sanft an der Wange. Ran hatte ihre Hände sanft an seine Hüfte gelegt und umfasste etwas sein Shirt als sie den Kuss erwiderte. Noch vor einigen Stunden hatte sie Shinichi wieder geküsst und es war für sie ein Traum. Und jetzt küsste Masao sie wieder und die Gefühle für ihn ließen es zu dass sie den Kuss immer weiter erwiderte. Die Stimme in Ran‘s Kopf schrie dass sie ihn wegdrücken sollte, doch ihr Herz klopfte so stark und es machte sich eine so vertraute Wärme in ihr breit, dass sie einfach nicht auf die Stimme hörte. Unterbrochen wurde der Kuss als es an Ran’s Wohnungstüre klingelte. Beide sahen sich an und bevor sie etwas sagen konnte, sprach schon Masao: „Ich wollte nur noch einen Abschiedskuss.“

„Okay.“ ,gab sie schwer atmend zurück.

Sofort wendete er sich von seiner Ex-Freundin ab und ging mit dem Wäschekorb zur Tür. Ran kam ihm nach als er die Tür öffnete und Sonoko da stand.

„Oh, hallo. Hab ich etwa gestört?“

„Nein. Wir sind fertig.“ ,gab er nur zurück und verließ schnell die Wohnung.

Die kurzhaarige Brünette sah Masao noch etwas hinterher als sie schließlich die Wohnung betrat, die Tür schloss und fragend zu Ran sah.

„Hatte er seine Klamotten in dem Wäschekorb? Sind die etwa ungewaschen?“

„Nein sind sie nicht. Er hat nur alles abgeholt.“ ,antwortete Ran und ging in ihr Zimmer.

Sofort eilte Sonoko ihr nach und sah wie sie die gemeinsamen Bilder von Masao und ihr nahm und in den Schrank verstaute.

„Was ist passiert?“ ,fragte sie nun sofort nach und verschränkte die Arme.

„Ich bin passiert. Ich und meine blöden Gefühle.“

„Oh nein. Du hast es ihm also schon gesagt? Jetzt gerade erst? Manno, ich hab echt immer ein schlechtes Timing.“

„Nein er weiß es seit gestern schon. Oder seit heute ganz in der früh … jedenfalls seit wir vom Ball zu Hause sind.“

„Aber ich dachte du würdest ihm seinen Abschlussball nicht versauen?“

„Dachte ich auch. Dann hab ich meine Handtasche vergessen, bin zurück und da war noch Shinichi. Er bat mich um einen letzten Tanz und als dieser getanzt war, sagte ich ihm dass ich ihn vermisse. Er hat mir ein Küsschen auf die Stirn gegeben und dann war schon Masao da. Er hat meinen verträumten Blick gesehen und wusste Bescheid. Er hat mich zu Hause abgesetzt, wir wurden laut und er ging.“

Ran setzte sich nun auf ihr Bett und Sonoko neben sie.

„Das tut mir leid. Wie geht’s dir jetzt?“

„Ich weiß es nicht.“

„Wie meinst du das?“

„Naja, nachdem mit Masao Schluss war wollte ich zu Shinichi und ihm die Wahrheit sagen. Dann sah ich ihm mit Moe eng umschlungen und ich wurde so wütend dass ich zwei Steinchen hinauf warf. Er sah mich sofort und kam runter.“

„Und dann hast du ihm hoffentlich eine geknallt.“

„Nein. Obwohl ich sehr stark den Drang dazu hatte. Aber ich sagte ihm einfach dass er mit Moe verschwinden soll dass ich ihn nicht länger sehen muss und wenn er nicht vorhätte zu gehen, würde ich das tun. Dann hab ich ihm noch etwas schlimmes an den Kopf geworfen und wollte gehen.“

„Was hast du ihm denn gesagt?“

„Dass er ein Herz aus Eis hätte und vom Charakter her perfekt mit Moe zusammenpasst. Sie die falsche Schlange und er als gefühlloser Mistkerl.“

Sonoko begann zu lachen.

„Wirklich?“ ,fragte sie lachend und sah ihre beste Freundin an.

Diese verstand nicht richtig aber wurde von ihrem Lachen etwas angesteckt. Nach kurzer Zeit fragte Ran dennoch: „Warum lachst du?“

„Weil ich gerne dabei gewesen wäre um sein Gesicht zu sehen. Ich find’s einfach klasse. Hat er dich dann gehen lassen?“

„Nein. Als ich mich allerdings wieder los riss sagte er mir, dass er wusste dass er der Vater von meinem Kind sei.“

Mit einem Mal verschwand Sonoko’s Lachen. Shinichi wusste es? Aber sie hatte doch gehofft so ehrlich zu wirken wie nur möglich. Und nun? Alle umsonst? Oder hatte es ihm jemand anderes gesagt?

„Woher?“

„Er wusste es einfach. Er hatte auch nur zwei Tage geglaubt dass ich ihn betrogen hätte, hätte dann aber hier mitgespielt weil er sah wie glücklich ich mit Masao war.“

„Und dann hast du ihm sicher gesagt dass es aus ist oder?“

„Ja. Und dass ich ihn immer geliebt habe.“

„Und er? Hat er dir wieder das Herz gebrochen?“

„Nein. Er hat mich geküsst und gesagt dass er mich auch liebt. Und dass es ihn jeden Tag fast umgebracht hat, mir nicht sagen zu können, dass er weiß, dass er Vater wird.“

„Ran.“ ,begann Sonoko etwas wütend und stand auf. „Bitte sag mir jetzt nicht dass ihr zwei wieder zusammen seid.“

„Doch. Aber diesmal ist es anders.“

„Achja und warum?“

„Weil er sich genauso auf das Baby freut wie ich. Und weil wir uns lieben. Sonoko wir hatten eine schwere Zeit, aber die liegt hinter uns. Bitte, freu' dich einfach für mich. Immerhin ist es doch toll wenn mein Kleiner mit seinem Daddy aufwächst.“

„Ich hab einfach Angst dass er dich wieder verletzt.“

„Das wird er nicht. Glaub mir. Er hat sich verändert und er liebt mich. Er liebt uns.“

Sonoko versuchte zu lächeln nachdem Ran sich vor sie gestellt hatte. Natürlich wollte sie dass ihre beste Freundin glücklich sein kann. Und wenn das nun mal mit Shinichi war, gut. Beide umarmten sich Sonoko versuchte so gut es ging Freude für die beiden zu zeigen. Auch wenn es schwer war denn sie hatte einfach noch Angst dass er ihrer besten Freundin wieder so weh tat.
 

Shinichi zog sich gerade sein Jackett über als sich nach seinen Schuhen umsah. Da öffnete Moe ihre Augen und sah zu ihm.

„Guten Morgen.“ ,sagte sie liebevoll.

„Morgen. Wo sind meine Schuhe?“

„Du hast sie gestern draußen ausgezogen.“

„Stimmt. Also dann…“ ,sagte er noch und verließ das Zimmer.

Sofort stand Moe auf und ging ihm nach. Shinichi zog gerade seine Schuhe an. Er sah hoch und ihr in die Augen als sie vorsichtig den Kragen seines Jacketts richtete.

„Alles okay?“ ,fragte sie lächelnd.

„Ja klar. Warum?“

„Weil du so wirkst als hätten wir etwas verbotenes getan.“

„Haben wir auch. Und wenn Ran je davon erfährt, ist es endgültig aus und ich habe sie für immer verloren.“

„Dann bin ja ich noch da.“ ,sagte sie lächelnd und gab ihm ein sanftes Küsschen auf die Wange.

Nun nahm er ihre Hände bei den Handgelenken und schob sie sachte zurück. Danach ließ er sie gleich los und räusperte sich kurz. Sie sah in seinen Augen dass er keine Liebe mehr für sie empfand. Aber das war doch eigentlich immer so. Somit war ihr der Blick nicht neu. Dennoch ließ er sie etwas Abstand nehmen.

„Davon wird niemand erfahren, verstanden. Es ist nie passiert.“

„Okay.“

„Mach’s gut Moe.“ ,sagte er noch und verließ schnellen Schrittes die Wohnung.

Er machte sich gleich auf den Heimweg und konnte nur hoffen dass Ran nicht schon vor seiner Tür wartete. Wie sollte er ihr erklären dass er noch immer seinen Anzug vom Abschlussball trug? Seine Schritte wurden immer schneller als er schließlich durch den Hintereingang in sein Haus ging. Vorne könnte wirklich Ran warten. Sofort lief er über die Treppen hinauf ins Badezimmer. Er warf den Anzug richtig in den Wäschekorb und stellte sich unter die Dusche. Am Anfang blieb er erst mal knapp eine Minute unter der Brause stehen und hatte seine Augen fest geschlossen als das Wasser über sein Gesicht ran. Nach knapp zehn Minuten verließ er die Dusche erst wieder und band sich ein Handtuch um die Hüften. Mit einem weiteren trocknete er sich die Haare und legte es anschließend um seine Schultern als er das Badezimmer verließ. Er kam schnell in sein Zimmer und stoppte gleich ab als er sich erschrak.

„Oh…Hallo.“ ,sagte er anschließend.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Allerdings habe ich mir langsam Sorgen gemacht weil es schon nach Mittag ist und du dich nicht gemeldet hast.“

„Ja, tut mir leid. Ich hab lang geschlafen und mein Handy war auf lautlos. Wartest du schon lange?“

Er kam zu seiner Freundin, gab ihr einen Kuss und lächelte sie an.

„Nein, bin erst vor fünf Minuten angekommen. Sonoko war noch bei mir.“

„Wie geht’s ihr?“ ,fragte er als er zu seinem Kleiderschrank ging und sich anzog.

„Gut. Sie weiß das von uns.“

„Und?“

„Naja begeistert war sie nicht.“

„Kann ich verstehen. Aber ich glaube das kommt schon noch.“ ,sagte Shinichi lächelnd als er sich nur noch sein Shirt überzog.

Anschließend kam er wieder zu ihr und gab ihr erneut einen Kuss. Nach diesem sah sie in seine blauen Augen und strich vorsichtig durch sein leicht nasses Haar. Er lächelte sie ebenfalls an und entfernte sich wieder einen kleinen Schritt als er seine Hand auf ihren Bauch legte und vorsichtig darüber strich.

„Wie geht’s dem Kleinen?“

„Gut. Es wäre schön wenn du zur nächsten Untersuchung mitkommen würdest.“

„Aber sicher doch. Nichts und niemand kann mich davon abhalten.“

Sie lächelte wieder und plötzlich fiel ihr wieder der Kuss mit Masao ein. Shinichi sagte auch noch etwas zu ihr, aber sie hörte nichts mehr. Sie sah stur gerade aus und hatte nur diesen Kuss vor Augen. Sollte sie ihrem Freund davon erzählen? Aber was wenn er es falsch verstehen könnte? Wobei, was gäbe es an einem Kuss falsch zu verstehen?

„Ran? Hallo?“

Nun riss es sie aus den Gedanken. „Ja?“

„Alles okay? Du warst irgendwie weggetreten? Ist etwas mit dem Baby?“

„Nein, alles okay. Was sagtest du vorhin?“

„Ich würde gerne mit dir etwas Essen gehen. Hast du Lust?“

Sie nickte lächelnd. Da nahm er schon ihre Hand und zog sie mit. Beide gingen die Treppe hinunter und vor der letzten Stufe machte Ran abrupt halt. Sie ließ seine Hand los und sah ihn besorgt an.

„Was ist denn los?“ ,fragte er gleich nach.

„Ich muss dir etwas sagen. Du darfst mich nicht verurteilen und musst wissen, dass es nichts zu bedeuten hatte. Aber ich will keine Geheimnisse vor dir haben, jetzt wo wir von vorne anfangen.“

„Okay jetzt machst du mir ein wenig Angst.“ ,gab er zurück und sah sie fragend an.

Dann erzählte sie ihm alles. Von dem Zeitpunkt wie Masao sie geweckt hatte, bis dahin wo Sonoko auftauchte. Sie ließ kein Detail aus und wollte es einfach loswerden. Dieser Kuss hatte irgendetwas bedeutet, aber auch irgendwie nichts. Natürlich war sie verwirrt denn noch bis vor einem Tag dachte sie ja auch dass sie mit Masao ihr Kind großziehen würde. Ran atmete nach den Erzählungen tief durch und setzte sich auf die Stufen der Treppe. Shinichi atmete tief durch und setzte sich gleich neben sie.

„Glaubst du ich bin jetzt wütend? Klar, etwas eifersüchtig, aber nicht wütend. Ich verstehe es sogar. Immerhin war er für dich da als ich so ein Arsch war.“

„Also verzeihst du mir?“

„Was denn? Du hast doch nichts gemacht. Und er wollte eben einen Abschiedskuss. Ich wollte damals nach dem Ball gleich mehr, wie du gemerkt hast.“

Sie musste kurz lächeln und strich sich eine Träne von der Wange. Shinichi nahm ihre Hand und lächelte als auch er wusste dass er Ran die Wahrheit sagen musste. Sie würde es sonst sicher später von Moe selbst erfahren. Immerhin hatte er bemerkt dass sie ihn noch liebte.

„Ran, ich muss dir auch was sagen.“ ,begann er etwas zaghaft.

Sie sah ihn verwundert an. Was musste er denn sagen? Etwas dass Moe sich noch hier im Haus versteckte weil sie gestern nicht gehen wollte? Ran schluckte schwer und hatte verschiedenste Szenarien im Kopf. Doch mit der Antwort von Shinichi, riss es ihr mit einem Mal wieder den Boden unter den Füßen weg.

„Ich habe letzte Nacht bei Moe geschlafen. Und es ist etwas passiert.“

Neustart

Ran ließ Shinichi's Hand los und stand wieder auf. Sie ging die letzte Stufe hinunter und atmete tief durch. War das sein Ernst? Sie waren doch erst wieder zusammengekommen und er lässt sich auf Moe ein? Und das kurz nachdem er ihr seine Liebe gestanden hatte? Shinichi bemerkte ihre Sorge, stand ebenfalls auf und kam zu ihr.

"Ran, lass es mir dir erklären."

Ihr Blick wanderte zu ihm und er sah den Schmerz in ihren Augen. Sofort spürte er diesen Stich im Herzen der ihm sagte welche Angst er hatte sie zu verlieren. Gerade als er etwas sagen wollte, sagte sie traurig: "Was genau? Dass es ein Ausrutscher war oder sie dich zum Sex gezwungen hat?"

Er schluckte und antwortete gleich: "Was? Nein. Ran, ich habe mich falsch ausgedrückt. Moe und ich haben nicht miteinander geschlafen."

"Was genau? Dass es ein Ausrutscher war oder sie dich zum Sex gezwungen hat?"

"Was? Nein. Ran, ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Moe und ich haben nicht miteinander geschlafen. Wirklich! Das würde ich dir niemals antun."

Ran sah ihm gleich in die Augen und atmete erleichtert durch. Wie konnte sie das auch nur denken? Hatte sie noch so viel schlechte Gedanken für ihn in sich? Sofort kam sie zu ihm und umarmte ihn. Shinichi hielt sie fest und redete weiter: "Es tut mir leid, ich wollte dich nicht so erschrecken. Es war nur schon spät und sie bat mich bei ihr zu bleiben. Ich hab auch meinen Anzug anbehalten. Nur als wir uns hingelegt hatten, hat sie sich dann über mich gebeugt und wir haben uns geküsst. Ich wollte sie nicht gleich wegstoßen deshalb habe ich den Kuss erwidert."

Ran nickte zaghaft. Es war nur ein Kuss. Sie hatte doch auch Masao geküsst. Aber es war somit auch ein Abschiedskuss. Die Schwangere konnte nur hoffen dass Moe beide in Ruhe lassen würde. Aber immerhin waren Shinichi und er ja nicht so lange zusammen gewesen. Ran strich sich eine Träne weg als Shinichi sie wieder ansah und gleich fragte: "Was ist denn los?"

"Ich bin einfach glücklich dass wir doch wieder zusammen sind."

"Ja ich auch. Allerdings hätte ich ja früher mit dir reden können. Aber als ich dich mit Masao gesehen habe, wollte ich dein Glück nicht zerstören. Obwohl ich rasend vor Eifersucht war."

"Ich auch."

"Was?" ,fragte er leicht verwundert.

"Ja, vor allem als du beim Ball mit ihr in der Limousine angekommen bist. Am liebsten hätte ich ihr das Kleid zerrissen alá Cinderella's Stiefschwester."

Beide mussten etwas lachen und er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. Er war so froh dass es endlich ein Happy End für beide gab. Am liebsten würde er sie gar nicht mehr loslassen. Doch Ran war es die sich nach kurzer Zeit löste und lächelnd fragte: "Wollten wir nicht was Essen gehen?"

"Irgendwie hätte ich Lust mit dir zu Hause zu bleiben. Bestellen wir uns etwas okay?"

"Okay. Gute Idee."

Beide gaben sich einen sanften Kuss als Shinichi schon sein Handy aus der Hosentasche nahm und etwas bestellte. Während er ein paar Schritte durch den Vorraum machte, klopfte es an der Haustüre. Ran war etwas verwundert und hatte irgendwie ein komisches Gefühl als sie ihre Hand um die Türschnalle legte und öffnete. Doch vor der Tür stand niemand anderes als Shinichi's Mutter.

"Hallo Ran. Jetzt bin ich aber ein wenig überrascht."

"Hallo. Ja ich auch gerade. Warum klopfst du bei deinem eigenen Haus an?"

"Ach, seit Yusaku und ich auf der ganzen Welt mehr wohnen als hier, ist es doch schon mehr Shinichi's Haus." ,gab die ehemalige Schauspielerin als Antwort während sie das Haus betrat.

Ran schloss wieder die Tür und sagte gleich: "Shinichi bestellt etwas zu Essen. Willst du auch was?"

"Ach, er bestellt sowieso immer für fünf Leute. Ich glaube das geht sich aus. Aber darf ich dich etwas fragen?"

"Natürlich." ,gab die Schwangere lächelnd zurück und legte eine Hand auf ihren Bauch.

"Hat Shinichi schon mit dir geredet? Also was er weiß?"

"Du meinst dass er wirklich der Vater von dem Baby ist?"

Yukiko lächelte und umarmte Ran sofort.

"Er hat es dir schon gesagt. Ach dann kann ich mich ja offiziell freuen Großmutter zu werden. Wobei ich ja eigentlich dachte, das würde noch etwas dauern."

"Ja ich hatte es auch nicht geplant. Und, es tut mir leid was alles so passiert ist. Ich wollte Shinichi niemals weh tun mit der Lüge aber …"

Yukiko unterbrach die Brünette gleich als sie, sie ansah und beide Hände an ihre Schultern ließ: "Du hast damals eine Entscheidung getroffen weil du dachtest es wäre das Beste. Und glaub mir, ich bin die letzte die dich verurteilt. Sag mir lieber, ob du nur zum Essen hier bist weil ihr euch wegen dem Unterhalt ausredet oder ob du länger hier bleibst."

"Shinichi und ich sind wieder zusammen. Wir machen einen Neustart."

Yukiko quietschte vor Freude und umarmte Ran gleich wieder. Zur selben Zeit kam Shinichi um die Ecke und musste lächeln als er sagte während er auf beide Frauen zukam: "Ich wusste doch, ich kenne diese Stimme. Hallo Mama."

"Hallo mein Schatz." ,antwortete sie und umarmte auch ihren Sohn. "Ran hat mir schon die freudige Nachricht gesagt dass ihr beide neu anfängt. Ich bin ja so glücklich. Zieht ihr denn dann beide hier ein?"

"Äh, das weiß ich noch nicht. Aber ich glaube wir bleiben die erste Zeit bei Ran weil wir dann ihren Vater gleich einen Stock tiefer haben, falls etwas ist."

"Eine gute Idee. Dein Papa und ich würde immerhin gerne die ersten zwei Monate nach der Geburt wieder hier wohnen falls ich noch Hilfe braucht."

"Das wäre super, danke Yukiko." ,sagte Ran gleich.

Immerhin waren beide gerade mal 18 Jahre alt und würden Eltern werden. Über jede Unterstützung könnten beide nur froh sein wenn sie dann mal frischgebackene Eltern zu sein. Aller drei umarmten sich noch einmal als dann Shinichi fragte: "Sag mal Mama, hast du eigentlich noch ein paar Babyklamotten von mir?"

"Ja, am Dachboden gut verpackt. Wollt ihr sie denn für das Baby haben?"

"Sie würden unserem Sohn sicher gut passen." ,sagte nun Ran lächelnd.

"Es wird ein Junge? Oh mein Gott, wie wundervoll!" ,quietschte Yukiko wieder und streichelte nun fürsorglich über Ran's Babybauch.

Alle drei lächelten fröhlich und gingen anschließend ins Wohnzimmer und Yukiko erzählte alte Kindergeschichten von Shinichi.
 

Einige Zeit später verabschiedete sich Ran von Shinichi und Yukiko um sich mit Sonoko zu treffen. Immerhin wusste ihre beste Freundin noch nichts von der Reunion und Ran wollte auch dass sie es von ihr erfährt. Beide trafen sich im Café Poirot unter der Detektei Mori. Sonoko wartete bereits als sich Ran zu ihr an den Tisch setzte.

"Hallo. Also, was gibt es so wichtiges?" ,fragte Sonoko gleich.

Da kam aber zuerst die Kellnerin und wollte die Bestellung aufnehmen. Als das erledigt war, beugte sich Ran etwas über den Tisch und lächelte ihre beste Freundin glücklich an.

"Hast du dich etwa wieder mit Masao vertragen?" ,kam die nächste Frage der kurzhaarigen Brünetten.

"Nein. Besser."

"Besser?"

"Ja. Shinichi und ich haben uns ausgesprochen und sind wieder zusammen."

"Oh…" ,kam es irgendwie enttäuscht aus Sonoko.

"Oh? freust du dich nicht mal ein bisschen? Immerhin habe ich dir am Ball gesagt was ich für ihn empfinde. Und du hast mir da sogar noch geraten mit Masao Schluss zu machen."

"Ich weiß aber jetzt bist du schon wieder mit Shinichi zusammen? Ich dachte er und Moe…"

"Das ist schon vorbei. Er hat auch immer nur mich geliebt und wenn wir schon früher miteinander geredet hätten, wäre alles anders gewesen und ich hätte Masao vermutlich nie so weh getan."

Sonoko atmete einmal tief durch. Natürlich freute sie sich für ihre beste Freundin. Immerhin war sie endlich wieder mit ihrer großen Liebe und dem Vater ihres Babys zusammen. Aber würde es diesmal gut gehen? Es war einfach schon zu viel passiert als das Sonoko Shinichi wieder vollkommen vertrauen könnte.

"Ich freue mich für dich. Wirklich. Aber ich habe auch etwas Angst."

"Musst du nicht. Ehrlich! Es ist alles gut. Endlich."

Ein gezwungenes Lächeln kam über Sonoko's Lippen und sie nahm die Hand ihrer besten Freundin. Ran bemerkte natürlich dass ihre beste Freundin zweifel hatte. Aber diese konnten nur gelegt werden, wenn sie selbst sehen würde wie glücklich beide waren und dass Shinichi ihr nie wieder so weh tun würde. Beide redeten noch eine Zeit bis Sonoko schließlich wieder gehen musste. Vor dem Café umarmte sie ihre beste Freundin noch einmal und flüsterte ihr zu, dass was auch passieren möge, sie für Ran da wäre. Die Schwangere lächelte und bedankte sich. Aber sie wollte doch nur dass Sonoko endlich wieder Vertrauen zu Shinichi bekam. Nur wie? Seufzend wendete sich Ran ab als Sonoko schon gegangen war. Sie ging die Treppen hoch zur Detektei und öffnete langsam die Tür. Ihr Vater saß am Schreibtisch und erblickte seine Tochter gleich als er aufstand.

"Hallo Mausebein. Alles in Ordnung?"

"Ja. Paps ich muss dir etwas sagen und du musst mir versprechen nicht durchzudrehen."

"O-kay." ,gab er etwas zaghaft und verwirrt zurück als beide sich auf das Sofa setzten.

Ran atmete tief durch, sah Kogoro in die Augen und sagte: "Seit dem Ball ist viel passiert. Ich habe mich von Masao getrennt weil ich bemerkte dass meine Gefühle für Shinichi noch zu stark waren. Ich habe dann auch mit Shinichi geredet und wir sind nun wieder zusammen. Ich weiß was du von ihm hälst, aber bitte, gib ihm noch eine Chance."

"Bist du dir sicher?"

"Ja Paps. Ich liebe ihn. Von ganzem Herzen. Und immerhin warst du ja derjenige der ihm eigentlich schon ziemlich bald von der Vaterschaft erzählt hat. Und jetzt sind wir wirklich zusammen."

"Ran glaub mir, dein Glück steht bei mir an erster Stelle. Und wenn du wirklich mit ihm glücklich bist dann werde ich mich nicht mehr einmischen. Du bist 18 Jahre alt und bald Mutter."

"Danke Paps."

Sie umarmte ihn und seufzte erleichtert aus. Kogoro legte seine Arme um sie und hielt seine Tochter fest. Er konnte sich noch so gut erinnern als er ihr das Laufen beibrachte und jetzt gründete sie bereits ihre eigene Familie. Nachdem sich beide wieder ansahen gab Ran ihrem Vater ein Küsschen auf die Wange. Anschließend verließ sie die Detektei und ging zurück in die Wohnung. Ihr Vater lehnte sich seufzend in das Sofa zurück als er sein Handy aus der Hosentasche nahm. Nachdem er die Nummer gewählt hatte, legte er das Handy an sein Ohr. nach kurzer Zeit wurde auf der anderen Leitung abgenommen und Kogoro sagte gleich: "Hallo, ich bin's. Kann ich vorbeikommen? Ich muss reden."

Danach nickte er kurz und sagte noch: "Okay, bis gleich."

Er legte auf, steckte sein Handy wieder ein und verließ die Detektei. An der Straße stand ein Taxi in welches er gleich einstieg und dem Fahrer seine Zieladresse nannte. Während der Fahrt musste er immer daran denken wie es war als er Vater wurde. Wie oft Ran schon von Shinichi verletzt wurde und wie oft sie sich in den Schlaf geweint hatte. Kogoro versuchte immer wieder sie aufzuheitern aber als sie damals die Schwangerschaft verkündete wollte er am liebsten die ganze Zeit zurückdrehen und dafür sorgen dass Ran und Shinichi sich nie kennenlernten. Und irgendwie hatte er diesen Wunsch immer noch. Das Taxi hielt und Kogoro wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er bezahlte die Fahrt, stieg aus und betrachtete kurz das große Wohnhaus. Anschließend ging er zur Tür, klingelte und wurde gleich hineingelassen. Der Detektiv fuhr mit dem Lift in den achten Stock. Als er im Gang stand, sah er sich kurz um bevor er nach rechts abbog und bei der zweiten Tür klopfte. Es wurde geöffnet und Eri sah ihn lächelnd an.

"Hallo. Komm rein."

"Danke." ,gab er gleich zurück und betrat die Wohnung.

Eri schloss wieder die Tür und legte den Sicherheitsbügel vor als Kogoro gerade seine Schuhe ausgezogen hatte.

"Willst du einen Drink?" ,fragte Eri und ging voraus ins Wohnzimmer.

Kogoro hing noch sein Sakko auf, lockerte die Krawatte und folgte seiner 'Ex'-Frau.

"Ja bitte." ,sagte er schließlich als sie schon zwei Gläser mit Cognac füllte. Sie reichte ihm ein Glas und lehnte sich an den Esstisch als Kogoro gleich alles auf einmal austrank. Eri machte einen kurzen Schluck und zog gleich beide Augenbrauen überrascht hoch.

"Alles in Ordnung?" ,fragte sie leicht besorgt nach.

Kogoro stellte sein Glas wieder ab als er sich vor Eri stellte und sie ansah. Sie stellte nun auch ihr Glas wieder am Tisch ab und stellte sich gerade vor Kogoro hin. Beide sahen sich nur an als sie in seinen Augen erkennen konnte dass er verletzt wirkte. Aber warum? Was war denn passiert?

"Kogoro, was ist los?" ,fragte sie erneut nach allerdings noch besorgter.

Plötzlich ging alles ganz schnell. Kogoro legte eine Hand an Eri's Wange die andere an ihren Rücken und drückte sie sofort zu sich. Ein leidenschaftlicher Kuss entfachte zwischen beiden. Sie legte ihre Hände gleich auf seine Schultern als er nun mit beiden Händen an ihren Hintern fuhr. Er fuhr mit seinen Händen noch weiter hinunter und mit einem Ruck hob er sie hoch. Eri schlang gleich ihre Beine um seine Hüfte und küsste ihn leidenschaftlicher. Sofort ging Kogoro wieder in den Gang hinaus und weiter gerade aus ins Schlafzimmer. Dort angekommen legte er sie aufs Bett und beugte sich über sie. Kein einziges Mal wurde ihr Kuss unterbrochen. Es wurde immer stürmischer und Eri begann schon seine Krawatte abzubinden und sein Hemd zu öffnen während er an ihrem Kleid seitlich den Reißverschluss öffnete. Für den Moment als er ihr das Kleid auszog und anschließend noch sein Hemd, trennten sich die Lippen der beiden. Sie sahen sich an und als Kogoro wieder zu Eri aufs Bett kam legte sie gleich eine Hand in seinen Nacken und zog ihn schnell zu sich als ein erneuter leidenschaftlicher Kuss entfachte.

Missverständnis

Ran öffnete die Augen und bemerkte bereits die Wärme in ihrem Zimmer. Draußen stiegen die Temperaturen und sie hatte vergessen über Nacht das Fenster zu öffnen. Sofort stand sie auf und öffnete es jetzt. Da es 8:00 Uhr war, war draußen noch etwas kühle Luft und sie konnte durchatmen. Seit der Schwangerschaft tat ihr es gar nicht gut wenn irgendwo schlechte Luft war. Während Ran sich leicht aus dem offenen Fenster beugte und durchatmete, klopfte es an der Haustüre. Sie ging hinaus und spürte schon im Wohnzimmer die ebenfalls stickige Luft. Sofort öffnete sie die Haustüre und Shinichi stand da.

"Hallo Schönste." ,sagte er lächelnd.

Doch bevor sie antworten konnte, musste sie sich am kleinen Schuhkästchen abstützen. Sofort griff Shinichi nach ihrem Arm und stützte sie als er fragte: "Was ist denn los?"

"Es … ist so stickig hier. Ich … ich kriege kaum Luft und mir ist schwindelig."

"Okay. Komm mit."

Shinichi stützte seine schwangere Freundin und brachte sie zurück in ihr Schlafzimmer. Dort legte er sie aufs Bett und gab ihr Kopfkissen unter ihre Beine. Danach eilte er gleich ins Wohnzimmer und öffnete auch dort die Fenster sowie die Balkontüre. Ein leichter Wind wehte durch die Räume und Shinichi kam zurück zu Ran und beugte sich etwas zu ihr.

"Geht es schon besser?"

"Ja … etwas …" ,sagte sie und strich sich über die Stirn.

"Hattest du das schon einmal?"

"Nie so schlimm. Stickige Räume tun mir nicht gut aber dass mir so schwindelig wird, war noch nie der Fall."

"Okay. Soll ich einen Arzt rufen?"

"Nein. Es geht sicher gleich wieder. Bringst du mir nur ein Glas Wasser bitte?"

"Klar doch." ,sagte er zurück und ging gleich in die Küche.

Da die Wohnungstüre auch noch offen stand erklang gleich eine Stimme im Wohnzimmer als Shinichi seiner Freundin das Wasser brachte: "Hallo?"

Das Paar sah sich verwundert an und Ran stützte sich etwas auf als Shinichi ins Wohnzimmer ging.

"Hallo Masao." ,sagte er noch immer etwas überrascht.

"Kudo. Die Tür stand offen und ich habe noch etwas im Badezimmer vergessen. Alles okay?" ,fragte er noch als er Ran am Bett liegen sah.

"Ja, ihr ist nur etwas schwindelig geworden weil es etwas stickig war."

"Oh verstehe. Ja, stickige Luft verträgt sie nicht und das Baby tritt dann meistens." ,gab Masao zurück.

Shinichi fühlte sich etwas unwohl als ihm wieder ins Gedächtnis kam, dass Masao doch lange Zeit an Ran's Seite war und im Moment noch mehr wusste über sie und vor allem ihre Schwangerschaft. Beide Männer atmeten tief durch als sich nun auch Ran dazugesellte. Sofort drehte sich Shinichi zu ihr und hakte ihren Arm bei sich ein, falls ihr noch schwindelig wäre.

"Geht’s denn?" ,fragten dann beide Männer zugleich.

"Äh … ja. Masao ich habe deine restlichen Sachen hinter dir im Karton. Sollte noch etwas fehlen kannst du mich anrufen und vorbeikommen."

"Gut. Danke."

Er sah das Paar noch einmal kurz an als er sich umdrehte, seinen Karton hochhob und kurz nickend die Wohnung verließ. Ran lehnte sich an Shinichi und strich über ihren Babybauch als der Kleine ihr gerade einen Tritt gab. Sofort nahm sie Shinichi's Hand und legte sie nun auf ihren Bauch. Da spürte auch Shinichi den Tritt und lächelte gleich. Beide sahen sich verliebt an und gaben sich einen Kuss. Danach begleitete er sie wieder zu ihrem Bett und bat sie, sich wieder hinzulegen. Ran lächelte und als sie wieder am Bett lag gab Shinichi ihr erneut einen Kuss und sagte danach: "Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch."
 

Eri öffnete langsam ihre Augen als sie genau in Kogoro’s schlafendes Gesicht sah. Sofort lächelte sie sanft und strich sich eine Haarsträhne zurück. Anschließend rückte sie etwas näher zu ihm und gab ihm ein sanftes Küsschen auf seine Nasenspitze. Nun lächelte auch er und öffnete langsam die Augen.

„Guten Morgen.“ ,sagte sie mit sanfter Stimme.

„Guten Morgen.“

„Wie hast du geschlafen?“

„So gut wie schon lange nicht mehr.“ ,antwortete er und nahm Eri in den Arm.

Beide kuschelten noch etwas als Eri schließlich kurz seufzte und ihr Mann fragte: "Was ist denn los?"

"Ich überlege wie es nun weitergeht mit uns? Immerhin leben wir getrennt und werden auch noch bald Großeltern. Und immerhin ist Ran wieder mit Shinichi zusammen. Ich hoffe nur dass er es diesmal nicht wieder versaut."

"Nein. Das tut er ihr nicht wieder an. Als sie es mir erzählt hat, habe ich gemerkt wie glücklich sie war. Ich denke, so glücklich wäre sie mit Masao nie geworden."

"Hör mal, sagen wir ihr vorerst nichts von uns, okay?" ,gab Eri zurück und sah ihren Mann an.

Dieser gab ihr einen sanften Kuss und nickte zustimmend. Es wäre momentan bestimmt das Beste für Ran. Und immerhin wussten beide selbst noch nicht wo sie momentan standen. Wollten sie denn wirklich einen Neuanfang wagen oder es bei dieser einen Nacht belassen? Nach kurzer Zeit kuscheln stand Eri schließlich auf und wickelte sich die Decke um.

"Wo willst du hin?" ,fragte Kogoro mit leicht traurigen Unterton.

"Unter die Dusche. Ich muss in einer Stunde in der Kanzlei sein. Und du solltest auch bald zu Hause sein. Sonst denkt Ran wieder du warst die ganze Nacht unterwegs und hast getrunken."

Eri schmunzelte leicht als sie schließlich ins Badezimmer verschwand. Kogoro drehte sich auf den Rücken und sah zur Decke hinauf. Er fühlte sich so frei und glücklich wenn er bei seiner Frau war. Und die letzte Nacht war einfach nur berauschend. Ob es nur daran lag dass sie es schon so lange nicht mehr getan hatten, oder weil einfach die Leidenschaft in ihnen neu entfacht wurde? Er wusste es nicht genau und wollte es auch nicht wissen. So wie es war, war es schön gewesen und so wollte er es auch in Erinnerung behalten.
 

"Kann ich dich kurz alleine lassen? Ich würde etwas einkaufen gehen." ,fragte Shinichi noch immer besorgt und strich Ran über die Stirn.

"Ja klar. Es geht mir schon viel besser. Und immerhin kommst du ja wieder?"

"Natürlich. Ich bin in spätestens einer Stunde wieder da. Ich liebe dich."

"Ich dich auch."

Er gab seiner Freundin einen sanften Kuss, streichelte danach über ihren Bauch und ging aus dem Zimmer. Sie hörte noch wie er die Wohnungstüre schloss als ihr Lächeln verschwand. Sie strich nun selbst über ihren Schwangerschaftsbauch und fühlte plötzlich wieder diese Unsicherheit in sich. Shinichi würde zurückkommen. Sie wusste es. Aber warum konnte sie ihm noch nicht hundertprozentig vertrauen? Sie wollte so gern wieder richtig glücklich werden, aber irgendwie war einfach noch zu viel Unsicherheit in ihr. Das musste sich ändern. Ein für allemal. Shinichi würde sie nicht wieder verlassen. Nie wieder. Langsam schloss sie ihre Augen um noch ein wenig zu entspannen.

Shinichi war gerade zwei Straßen weiter eingebogen und wollte in den Supermarkt als hinter ihm eine für ihn bekannte Stimme erklang: "Da bist du also. Einen Detektiv trifft man wohl wirklich nie zu Hause an."

Shinichi drehte sich gleich um als er sofort ein Lächeln auf die Lippen bekam. Seine Füße trugen ihn zu ihr hin und als er vor ihr stand umarmte er sie, hob sie auch hoch und drehte sich kurz mit ihr.

"Was machst du denn hier?" ,fragte er fröhlich.

Nachdem er sie wieder abgesetzt hatte lagen seine Hände automatisch noch an ihrer Hüfte und ihre auf seinen Schultern.

"Dich besuchen. Immerhin bist du von einem Tag auf den anderen plötzlich gegangen."

"Ich hab dich vermisst. Glaub mir, ich wollte dich anrufen aber …" ,da unterbrach sie ihn schon. "Aber es kam viel dazwischen. Konntest du deine 'Angelegenheiten' denn klären?"

"Ja. Aber es brauchte Zeit. Kann ich dir alles genau bei einem Abendessen erzählen? Morgen Abend um 20:00 Uhr bei mir?"

"Okay einverstanden." ,gab sie lächelnd zurück.

Was beide nicht mitbekommen hatten, war dass auf der anderen Straßenseite Sonoko Halt machte als sie Shinichi erkannte. Sie wollte zu ihm doch sah bereits das Schauspiel als er das fremde Mädchen vor Freude hochhob, umarmte und noch immer festhielt. Auch wie er ihr ein Küsschen auf die Wange gab nachdem sie sich erneut umarmten und verabschiedeten. Sonoko war ja nicht Sonoko, hätte sie nicht von den letzten Szenen Fotos gemacht. Betrügte Shinichi Ran etwa? Das konnte er ihr doch nicht antun? Wo er ihr ewige Liebe versprochen hatte und dass er sich geändert hätte? Ja, sie hatte ihm nicht die Wahrheit über die Schwangerschaft erzählt aber diese Aktion als 'Revanche'? Das konnte er doch nicht. Während Shinichi im Supermarkt verschwand machte sich Sonoko auf den Weg zu ihrer besten Freundin.

Aufklärung

Ran lag noch gemütlich auf ihrem Bett und war wieder eingeschlafen als es wild an der Haustüre klopfte. Sofort riss sie die Augen auf und überlegte kurz als es erneut klopfte. Vorsichtig stand sie auf und ging zur Tür. Kaum hatte sie diese geöffnet stürmte ihre beste Freundin herein. Ran schloss die Tür wieder und fragte besorgt: "Verfolgt dich jemand?"

"Nein. Aber ich muss dir dringend etwas sagen." ,antwortete Sonoko fast außer Atem.

Beide gingen ins Wohnzimmer und Ran war etwas verunsichert. Was war denn passiert? Etwa etwas mit Masao oder sogar Moe? Die kurzhaarige Brünette atmete noch einmal tief durch und sagte leise: "Wieso bin ich eigentlich gerannt. Er ist doch in den Supermarkt gegangen."

"Wer? Was ist los Sonoko?" ,fragte Ran nach.

"Shinichi."

"Was ist mit Shinichi? Klar ist er im Supermarkt. Er besorgt einige Sachen für mich. Mir war bis vorhin sehr schwindelig und er hat sich um mich gekümmert."

"Und was macht er sonst wenn ihr nicht zusammen seid?"

"Was meinst du?"

"Hat er je ein anderes Mädchen als Moe erwähnt?"

"Nein. Weil es kein anderes gibt." ,antwortete Ran sicher und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

"Sicher?"

"Sonoko, was ist los?"

Schon holte die Befragte ihr Smartphone heraus und zeigte ihrer besten Freundin die Bilder. Diese atmete erst einmal tief durch und sah sie immer wieder an. Was hatte das zu bedeuten? Er würde sie doch nicht wirklich hintergehen? Nicht nachdem was schon alles passiert war.

"Das … das muss ein Missverständnis sein. Er hat bestimmt eine Erklärung dafür. Schick mir bitte die Bilder. Ich rede dann mit ihm sobald er zurück ist."

"Ich will dich jetzt nicht alleine lassen Ran. Wenn es stimmt dann …" ,doch ihre beste Freundin fiel ihr schon ins Wort: "Dann bricht eine Welt zusammen und ich bin erneut auf seine Lügen reingefallen, stimmt's? Aber es könnte auch alles ganz einfach zu erklären sein. Aber das ziehst du nicht in Erwägung oder Sonoko? Shinichi hat mal einen Fehler gemacht und schon macht er dauernd einen oder?"

"Was? Ran warum greifst du jetzt mich an? Ich bin nicht die Frau auf den Fotos."

"Nein, aber du gehst immer gleich vom Schlimmsten aus. Bist du denn hingegangen zu den Beiden? Nein. Du hast einfach die Fotos gemacht und gehst von einer Affäre aus. Und warum? Weil du Shinichi nicht verzeihen kannst. Aber ich hab ihm verziehen. Warum kannst du das nicht?"

"Das ist jetzt nicht dein Ernst oder? Ran hast du vergessen was der Kerl dir alles angetan hat? Er hat dich zweimal auf die übelste Art und Weise sitzen gelassen. Er hat meiner Lüge sofort geglaubt dass du ihn betrogen hättest. Auch wenn er es nur für zwei Tage glaubte, aber er hat es." ,sagte Sonoko genervt.

"Er hat sich entschuldigt und ich habe ihm verziehen. Ein letztes Mal. Und er weiß das auch also warum sollte er wieder alles aufs Spiel setzen? Unsere Beziehung und unsere Familie?" ,gab Ran zurück und strich sich sanft über den Bauch.

"Ran." ,begann Sonoko erneut und versuchte wieder ruhiger zu werden. "Ich weiß du liebst ihn und dass du ihm verziehen hast. Aber ich kann das nicht so schnell. Ich habe einfach immer noch vor Augen wie fertig und zerbrochen du warst. Glaubst du das will ich wieder sehen? Dich so am Boden?"

Beide sahen sich ernst an und bevor Ran antworten konnte ging schon die Wohnungstür auf.

"Ich bin zurück. Geht’s dir …" ,begann Shinichi aber stoppte ab als er beide Frauen im Wohnzimmer stehen sah.

"Hi Sonoko."

"Hallo." ,gab sie genervt zurück.

Shinichi bemerkte sofort die angespannte Stimmung zwischen den Freundinnen. Er stellte die Einkäufe ab und kam ins Wohnzimmer. Nachdem er Ran ein sanftes Küsschen auf die Wange gab sah er auch schon Sonoko's leichtes Kopfschütteln.

"Okay, was hab ich verpasst?" ,fragte er und steckte die Hände in die Hosentaschen.

"Betrügst du Ran? Und sei bitte gleich ehrlich." ,sagte Sonoko sofort und verschränkte wütend die Arme vor der Brust.

"Was?" ,fragte er komplett verwundert nach.

"Sonoko hat dich vorhin auf der Straße mit einer anderen Frau gesehen."

"Und was? Haben wir es auf offener Straße getan dass sie das glaubt?" ,erwiderte Shinichi nun verständlicherweise genervt.

"Das nicht aber ein Kuss war schon drin. Und eine innige Umarmung mit herumwirbeln." ,gab die kurzhaarige Brünette zurück.

Schon zückte sie auch ihr Handy und zeigte Shinichi die Fotos. Ran stand noch neben ihm während er die Fotos ansah und plötzlich den Kopf schüttelte. Beide Frauen waren leicht verwundert und schon gab er das Handy an Sonoko zurück. Er sah Ran in die Augen und fragte: "Glaubst du wirklich ich betrüge dich?"

"Nein. Aber Sonoko kam vorhin an und behauptete das. Wir waren auch noch in einer Diskussion bevor du reingekommen bist."

"Keine Sorge. Deine Freundin hat dich schön in Schutz genommen. Aber ich hab eben nicht vergessen was du ihr mal angetan hast also fällt es mir auch schwer etwas harmloses zu denken." ,sagte Sonoko nun mit ruhiger Stimme.

Shinichi nickte leicht als sein Blick kurz zwischen den beiden hin und her wanderte. Er räusperte sich kurz und sagte schließlich: "Die Frau welche ich umarme, herumwirble und nur leicht auf die Wange küsste, ist Shiho Miyano. Ich habe sie in New York an meiner Schule kennengelernt. Sie stammt auch aus Tokio und somit hatten wir eine Gemeinsamkeit. Sie ist meine beste Freundin und wir haben einfach immer etwas unternommen. Sie hat mir auch beigestanden als die Sache mit deiner Schwangerschaft rauskam, Ran." ,sein Blick war zu seiner Freundin gewandert.

"Hattest du mal was mit ihr?" ,fragte Sonoko gleich nach und wusste dass auch Ran diese Frage auf der Zunge lag.

"Nein. Wir waren … sind immer noch sehr gute Freunde. Nichts weiter. Ich wollte sie schon vor längerem anrufen und Bescheid geben weil ich damals von einem Tag auf den anderen verschwunden bin. Schließlich hat sie sich nun auf den Weg gemacht um zu kontrollieren ob ich noch am Leben bin."

"Tut mir leid. Aber ich dachte …" ,begann Sonoko und wurde vom Freund ihrer besten Freundin unterbrochen. "Schon klar. Ich an deiner Stelle hätte gleich gehandelt. Aber glaub mir, diesmal werde ich keine Fehler mehr machen. Ich liebe Ran. Von ganzem Herzen."

Er reichte ihr nun die Hand als Sonoko nickte und ihre auch ihm reichte und sie schüttelte. Anschließend zog er sie zu sich und umarmte die kurzhaarige Brünette freundschaftlich. Ran lächelte fröhlich und war erleichtert dass alles gleich aufgeklärt werden konnten. Sonoko kam nach der Umarmung mit Shinichi auch zu ihr und entschuldigte sich.

"Sorry."

"Schon gut. Du machst dir einfach noch zu viele Sorgen um mich."

"Du bist eben meine beste Freundin und ich hab dich lieb."

"Ich dich auch."

Beide lächelten als sich Sonoko nun verabschiedete und ging. Die Fotos löschte sie sofort von ihrem Handy und dachte daran dass sie das nächste Mal gleich alles klären sollte bevor sie etwas annahm. Shinichi sah nun seine Freundin an und fragte: "Hunger?"

"Ja. Großen sogar."

Beide küssten sich und gingen anschließend mit dem Einkauf in die Küche und begannen zu kochen.

Erlaubnis

Es war bereits Mittag als Kogoro wieder in die Detektei kam. Er fuhr sich durchs Haar und bemerkte dass anscheinend noch niemand hier gewesen war. Bei Ran merkte er es sofort da sie immer alles gleich abstaubte. Gerade als er sich auf seinen Bürostuhl setzen wollte, klopfte es schließlich und Shinichi kam herein. Kogoro blieb nun stehen und kam zu den Sofas vor.

"Shinichi. Was kann ich denn für dich tun? Ist alles okay bei Ran?" ,fragte er gleich.

"Ja alles gut. Aber … Ich muss sie etwas wichtiges fragen."

"Okay. Setzen wir uns."

Kogoro's Blick wurde etwas verunsichert. Was wollte er ihn denn fragen? Und irgendwie wirkte Shinichi selbst nervös. Er hatte den Jungen noch nie nervös gesehen. Nachdem sich beide gegenüber hingesetzt hatten klopfte es wieder und Eri kam herein. Die beiden Männer standen gleich auf und sie sagte überrascht: "Oh, du hast Besuch. Dann komme ich später wieder."

"Nein, bitte bleiben Sie. Ich wollte so und so noch zu Ihnen aber wenn Sie gerade hier sind, passt das gut." ,sagte Shinichi nun.

Eri war etwas verwundert, schloss die Tür und setzte sich neben ihren Mann.

"Was ist denn los?" ,fragte sie leise zu Kogoro als dieser nur mit den Achseln zuckte.

Shinichi setzte sich nun auch wieder, atmete tief durch und sah beide an. Eri bemerkte nun auch wie nervös er war. Es musste also etwas größeres sein was ihm auf den Herzen lag. Aber wozu brauchte er jetzt sie beide?

"Okay. Herr Mori, Frau Kisaki ... ich wollte sie um etwas bitten. Immerhin weiß ich ja, dass Ran die Wohnung oben bekommt und ich bin ja schon fast eingezogen. Ich weiß ich habe in der Vergangenheit einige Fehler gemacht aber glauben Sie mir, das wird nie wieder passieren und ich werde mein bestes geben. Deshalb … bitte ich Sie beide um die Erlaubnis Ran heiraten zu dürfen."

"Du willst … was?" ,fragte Kogoro nach und lockerte schon seine Krawatte.

"Er will sie heiraten. Hast du doch gehört."

"Ja schon. Aber … geht das nicht etwas schnell?"

"Schnell? Bitte Kogoro, sie werden im November schon Eltern. Ich finde da eine Heirat nicht ausgeschlossen. Immerhin wollte Masao das doch auch." ,gab nun Eri zurück.

Shinichi stockte der Atem. Masao hatte auch vorgehabt um Ran's Hand anzuhalten? Warum hatte er es nicht getan? Oder hatte er es und sie lehnte ab?

"Ja du hast Recht. Wie immer." ,begann nun Kogoro mit einem Lächeln und riss Shinichi aus seinen Gedanken. "Es würde mich freuen wenn ihr heiratet und meinen Segen habt ihr."

"Meinen auch." ,gab Eri ebenfalls lächelnd zurück.

Shinichi war erleichtert. Alle drei standen auf. Eri umarmte ihren zukünftigen Schwiegersohn. Kogoro schüttelte ihm die Hand.

"Eine Bedingung habe ich allerdings." ,sagte Eri noch.

"Und die wäre?"

"Ab sofort bin ich Eri und er ist Kogoro. Verstanden?"

"Ja. Danke Eri."

Beide lächelten als sich Shinichi auch schon wieder verabschiedete da er noch zu jemanden musste. Ran's Eltern sahen sich fröhlich an und waren glücklich. Er machte das Richtige und auch noch um die Erlaubnis zu fragen war einfach rührend gewesen. Sie mochten Shinichi schon immer und wussten damals schon, dass diese Liebe siegen würde. Warum hätten sie wohl Masao's selbe Frage damals abgelehnt. Immerhin wollten sie nur das Beste für ihre Tochter. Und auch wenn sie wussten dass Masao ein total lieber und aufopferungsvoller Mann war, war er für Ran nicht der Richtige. Es war eben schon immer Shinichi.
 

Es klopfte an die große Haustüre als ein Dienstmädchen öffnete und Shinichi herein bat.

"Guten Tag, ist Sonoko zu Hause?" ,fragte er gleich doch da hörte er schon ihre Stimme auf der Treppe: "Shinichi?"

"Hallo Sonoko. Kann ich kurz mit dir reden?"

"Ja klar, komm mit."

Shinichi folgte Sonoko somit über die Treppen hinauf in ihr Zimmer. Als er in ihrem Zimmer stand schloss die kurzhaarige Brünette die Tür und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Shinichi atmete tief durch als er sich zu Sonoko umdrehte. Er hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt als er Sonoko nur ansah. Da fragte sie bereits: "Was ist denn los?"

"Ich … Ich muss dir etwas erzählen und irgendwie bin ich gerade nervöser als vorhin."

"O-kay. Und was willst du mir erzählen?"

Kurzes Schweigen brach über die beiden herein. und Shinichi fragte sich innerlich warum er wirklich so nervös war? Immerhin hatte er vorhin mit Ran's Eltern gesprochen und da war er nur halb so nervös. Bei Sonoko war es wohl einfach etwas anderes.

"Deinem unsicheren Blick nach zu urteilen willst du mir sagen dass du wieder verschwindest aber Ran diesmal mitnimmst?"

"Nein. Nein überhaupt nicht."

"Was dann?"

"Also gut. Ich … Ich möchte Ran bitten meine Frau zu werden. Samstagabend bei einem Essen."

"Wow." ,begann die ehemalige Schülerin und atmete tief durch.

Warum erzählte Shinichi ihr schon vorab davon? Hatte er etwa Angst dass sie Ran die Heirat ausreden könnte? Das würde sie doch nie tun. Sie selbst wusste wie sehr Ran das wollte. Masao hatte ja damals gekniffen. Aber Shinichi war ja nicht Masao. Er hatte versprochen ihre beste Freundin nie wieder zu verletzen. Sonoko schüttelte sachte den Kopf. Es war schon zu lange still.

"Hast du etwas dagegen?" ,fragte Shinichi gleich nach.

"Nein. Überhaupt nicht. Ich freu mich sehr darüber." ,gab sie gleich zurück und umarmte Shinichi.

Dieser zog seine Hände sofort aus den Hosentaschen und legte sie an ihren Rücken.

"Danke. Es war mir wichtig dass du nichts dagegen hast."

"Warum sollte ich?" ,fragte sie und löste sich aus der Umarmung.

"Naja, die aller besten Freunde waren wir ja nie."

Beide mussten lachen als sie anschließend nickte.

"Was noch nicht ist, kann ja noch werden."

"Ich würde mich freuen." ,gab er zurück und beide schüttelten sich die Hand.

Somit hatte Shinichi auch Ran's beste Freundin auf seiner Seite. Es konnte also nichts mehr schief gehen. Shinichi wollte eigentlich schon wieder gehen als er sich doch wieder zu Sonoko drehte und fragte: "Wusstest du dass Masao Ran auch einen Antrag machen wollte?"

Sie nickte zaghaft.

"Warum hatte er es dann nie getan?"

"Kogoro ließ es nicht zu."

"Und das hat ihn schon davon abgehalten?"

Sonoko atmete etwas durch und setzte sich auf ihr Bett. Shinichi stellte sich mit kleinem Abstand vor sie und verschränkte nun seine Arme vor der Brust.

"Er war damals hier, etwa zwei Wochen vor dem Abschlussball und zeigte mir den Ring. Er fragte mich ob ich einverstanden wäre wenn er Ran am Abend vom Ball die große Frage stellt. Ich wusste nicht was sagen und nach längerem Schweigen nickte ich nur. Er war so glücklich, umarmte mich und sagte mir schließlich dass er nun zu ihrem Eltern gehen würde um nach Erlaubnis zu fragen. Dann ging er."

"Aber da muss doch mehr gewesen sein. Ich meine, er hatte schon einen Ring. Warum fragte er sie nicht? Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin froh darüber aber … ich versteh' es nicht."

"Ich bin kurz nachdem er ging auch los. Irgendwie hatte ich dieses Gefühl in mir, Ran davon zu erzählen. Ich wollte dass sie es schon wusste um vorher darüber nachdenken zu können. Frag mich bitte nicht warum, denn ich weiß es nicht. Schließlich kam ich dort an und wollte zur Wohnung hinauf als ich bemerkte das die Tür zur Detektei einen Spalt offen stand…

Rückblick:

"Das lasse ich nicht zu. Es tut mir leid Masao, aber nein." ,sagte Kogoro mit etwas lauter und ernster Stimme.

"Aber … warum nicht?"

"Ich gebe euch meinen Segen nicht."

"Wenn Sie meinen. Ich frage sie trotzdem und wenn Ran 'ja' sagt, können Sie nichts mehr daran ändern."

"Ach wirklich? Vergiss nicht dass ich ihr Vater bin. Ran hört auf mich und meine Ratschläge. Und wenn ich ihr den Rat gebe dich nicht zu heiraten wird sie es bestimmt in Erwägung ziehen."

"Das würden Sie tun? Ich dachte sie mögen mich?" ,sagte nun Masao laut.

"Das ist korrekt. Aber ich sehe dich nun mal nicht als Ehemann meiner Tochter."

"Und mir ist das völlig egal. Wir leben in einer modernen Zeit wo man die Eltern nicht mehr fragen muss. Also werde ich Ran einen Antrag machen."

Masao wollte gerade zur Tür als Kogoro mit der Faust auf den Tisch schlug. Selbst Sonoko zuckte vor der Tür etwas zusammen als man Kogoro schon wieder laut sagen hörte: "Du vergisst wohl dass ich einiges von Ran's Vergangenheit weiß, was du nicht weiß. Und ein Geheimnis könnte eure Beziehung zerstören noch bevor du heute nach Hause gehst."

Der Junge drehte sich um und sah Kogoro leicht verwirrt an.

"Was meinen Sie?"

"Das ist meine Sache. Behalte es dir einfach im Hinterkopf wenn du Ran den Antrag machen willst."

"Es geht um Kudo hab ich Recht? Es geht doch immer um ihn. Sie wissen doch was er ihr angetan hat. Ich würde das niemals tun."

"Bist du dir sicher?"

"Ja."

"Gut, Frage: Das Kind kommt zur Welt und sieht Shinichi so ähnlich dass es sein Doppelgänger sein könnte. Würdest du dieses Kind weiterhin vom ganzen Herzen lieben?"

Er schwieg. Sonoko hielt sich eine Hand vor den Mund und dachte nur: "Sag doch ja du Dummkopf." Doch er schwieg weiter. Sonoko lehnte sich an die Wand vor den Stufen zur Wohnung hinauf und seufzte ganz leise.

"Wusste ich es doch. Du wirst dieses Kind niemals so lieben können als wenn es dein eigenes wäre. Und spätestens bei eben gesagter Situation wirst du dir dann eingestehen, dass es nicht funktioniert und sie verlassen. Deshalb hast du auch nicht das Recht, sie um ihre Hand zu bitten wenn du doch nicht mal weißt ob du ihr Kind lieben kannst."

"Ich liebe sie. Vom ganzen Herzen. Also werde ich auch lernen ihr Kind zu lieben."

"So etwas kann man nicht lernen. Entweder man tut es sofort oder niemals."

Masao nickte. Er wendete Kogoro den Rücken zu und verließ die Detektei. Nachdem er die Tür geschlossen hatte bemerkte er Sonoko. Sie sah ihn traurig an und schüttelte den Kopf. Anschließend wendete sie sich ab und ging. Masao sah kurz zur Wohnung hinauf als er den Verlobungsring aus der Tasche nahm, ihn ansah und sich auf den Weg zum Juwelier machte.
 

"Wow…" ,sagte Shinichi mit verwundertem Blick und setzte sich neben Sonoko aufs Bett.

"Du sagst es."

"Aber … Was hatte er Kogoro denn für ein Geheimnis?"

"Keine Ahnung. Ich habe nie mit ihm darüber geredet. Mit Masao ja auch nicht mehr. Vermutlich etwas wegen dir. Aber ich weiß dass er diese Verlobung auf alle Fälle verhindert hätte. Eure jetzt, niemals. Immerhin hast du doch schon den Segen von ihm."

"Und Eri."

"War sie auch dort?"

"Ja. Ich glaube irgendwas läuft wieder zwischen den beiden. Aber ich tu mal so als wenn ich nichts wüsste."

"Gute Idee." ,gab Sonoko zurück und lächelte. "Warum willst du sie erst am Samstag fragen?"

"Morgen treffe ich mich mit Shiho und erzähle es auch ihr. Außerdem muss ich noch den perfekten Ring finden."

"Falls du Hilfe brauchst, sag Bescheid."

"Danke." ,gab Shinichi zurück und umarmte Sonoko noch einmal kurz. Anschließend verließ er ihr Zimmer und machte sich auf den Weg nach Hause.

Kennenlernen mit Shiho

Shinichi ging durch die Stadt als er sich auch gleich auf dem Weg zum Juwelier machte. Er wollte so schnell wie möglich einen Ring denn falls er sie doch vor Samstag schon spontan fragen möchte, wollte er vorbereitet sein. Immerhin wusste er noch nicht genau wie er es anstellen wollte. Während er durch die Straßen ging kam ihm plötzlich ein sehr bekanntes Mädchen entgegen. Beide stoppen voreinander ab. Sie strich sich eine Strähne zurück, lächelte unsicher und sagte: "Hallo Shinichi."

"Hallo Moe. Wie … Wie geht’s dir?"

"Ganz okay. Und dir?"

"Gut."

Beide schwiegen kurz. Dabei brannte Moe schon so sehr diese eine Frage auf der Zunge. War er wirklich wieder mit Ran zusammen? Irgendwie wusste sie dass er ja sagen würde aber sie wollte es wohl aus seinem Mund hören um sich sicher zu sein. Aber wie konnte sie es fragen ohne nicht gleich in Tränen auszubrechen? Die ganze Zeit, seit Shinichi sie verlassen hatte, weinte sie sich in den Schlaf. Sie hatte selbst nicht gewusst wie sehr sie diesen Mann schon geliebt hatte. Beide lächelten sich weiter an als Shinichi höflich sagte: "Hast du Lust einen Kaffee trinken zu gehen?"

"Eigentlich schon, aber heute habe ich leider keine Zeit. Ein anderes Mal gerne. Ich muss auch weiter. Bis dann."

Sie gab eine schnelle Antwort, winkte nur und eilte an ihm vorbei. Er würde wohl wissen dass das nur eine Ausrede war. Shinichi drehte sich zu ihr um und sah ihr etwas traurig nach. Er hatte Moe mal sehr gern gehabt und wenn noch ein wenig Zeit vergangen wäre, hätte er sich auch bestimmt richtig in sie verliebt. Aber so war es doch besser. Immerhin entstand nicht diese große Liebe zwischen ihnen was alles noch viel schlimmer gemacht hätte. Vor allem eine Trennung. Shinichi sah seiner Ex-Freundin noch immer nach als sein Handy klingelte. Er holte es gleich hervor und nahm ab als er fragte: "Kudo hier, hallo?"

"Hey Kudo. Hier ist Shiho. Können wir unser Abendessen morgen schon auf heute verschieben? Und am besten auf ein Mittagessen? Ich habe nämlich einen Anruf von New York bekommen und muss heute Abend bereits zurück fliegen."

"Was? Aber … Aber ich dachte du bleibst noch bis Sonntag?"

"Dachte ich auch aber mein Chef braucht mich doch schon früher. Anscheinend schaffen es die anderen nicht ohne mich. Diese Teletanten."

"Na gut. Dann um 12:00 Uhr beim Café Poirot. Die haben auch ein paar Mittagsmenüs."

"Ja ist gut. Tut mir wirklich leid. Bis später."

"Bis später."

Shinichi legte wieder auf und seufzte etwas. Er hatte Shiho schon so lange nicht mehr gesehen und jetzt musste sie schon früher wieder weg. Dabei hatte er so gehofft dass sie bei seinem Antrag dabei sein könnte. Er wollte nämlich alle einladen und damit Ran überraschen. Shinichi sah auf die Uhr und er hatte noch etwa zwei Stunden. Sofort machte er sich auf den Weg zu Ran um ihr Bescheid zu geben. Vielleicht wollte sie ja mitkommen.
 

Angekommen bei seiner Freundin lag diese nur auf ihrem Bett und trank Wasser. Die Hitze machte sie einfach fertig.

"Hallo." ,sagte er und kam gleich zu ihr um ihr einen Kuss zu geben.

"Hi. Wie geht’s dir?"

"Mir geht’s gut aber wie geht’s euch?"

"Ach die Hitze… Aber es wird schon. Ich will heute einfach in der Wohnung bleiben. Wann holst du eigentlich deine restlichen Sachen?"

"Am Abend. Ich treffe mich in zwei Stunden mit Shiho im Café unten. Sie muss heute schon zurück fliegen.

"Oh wirklich? Ich wollte sie eigentlich gern kennenlernen." ,gab Ran etwas enttäuscht zurück.

"Komm doch mit." ,sagte Shinichi wieder als er sich nun auch ein Glas Wasser aus der Küche holte.

"Ich will euch ja nicht stören."

"Tust du nicht. Und im Café ist es auch kühl. Falls es dir aber schlechter gehen sollte, fahren wir ins Krankenhaus."

"Na gut." ,sagte sie lächelnd und fand es irgendwie süß wie sich Shinichi um sie sorgte.

Und vor allem um das Baby. Er war in der Vaterrolle irgendwie schon aufgeblüht. Ran war froh dass endlich alles wieder gut war und sie es genießen konnte mit ihm. Auch wenn noch manche Leute skeptisch waren. Shinichi setzte sich zu seiner Freundin und streichelte sanft über den Babybauch. Ran lächelte ihn verliebt an und war froh Shinichi endlich wieder zu haben. Natürlich hatte sie Masao geliebt und wenn Shinichi nicht zurück gekommen wäre, wäre sie auch sicher mit Masao zusammen geblieben, aber das Schicksal hatte sich zum Glück auf ihre Seite gestellt. Die zwei Stunden vergingen ziemlich schnell und schon ging das verliebte Paar hinunter ins Café Poirot um dort Shinichi's beste Freundin zu treffen. Diese saß bereits an einem Tisch und war überrascht auch Ran zu sehen.

"Hallo. Freut mich dass wir uns kennenlernen." ,sagte Shiho und reichte Ran die Hand.

Diese erwiderte ihre Freude und setzte sich mit Shinichi hin. Alle drei bestellten sich ein Eis als Ran schon begann Shiho etwas auszufragen. Über das Kennenlernen mit Shinichi und wie er so war als er in New York lebte. Shiho gab immer sehr deutliche Antworten und musste lächeln. Sie fand es süß wie man ins Ran's Stimme etwas Eifersucht heraus hörte. Manchmal mischte sich Shinichi ein und erzählte auch etwas aus seiner Vergangenheit mit Ran und wie sie sich am Anfang gar nicht mochten. Shiho musste etwas lachen und merkte wie gut die beiden zusammen passten. Und gerade als Ran noch etwas fragen wollte sagte Shiho: "Jetzt möchte ich dich gerne etwas fragen und ich hoffe du verstehst das nicht falsch."

"Okay? Frag doch einfach." ,gab Ran zurück.

Shinichi wurde etwas nervös. Er wusste welche Frage kommen würde.

"Warum wolltest du die Schwangerschaft vor Shinichi geheim halten?"

Ran senkte kurz den Kopf, atmete tief durch und sah nach einem kurzen Blickwechsel zu Shinichi, wieder zu Shiho. Mit sanfter Stimme antwortete sie: "Weil ich wusste dass er sofort zurückkommen würde. Und ich wollte ihm nicht von seinem Traum wegreißen. Immerhin wusste ich, dass er dann nur wegen des Kindes zurückgekommen wäre. Ich wollte aber zu der Zeit den Shinichi der auch mich liebte, nicht nur weil ein Kind unterwegs war, sondern nur wegen mir."

"Wolltest du das denn? Also ihn zurück? Immerhin hattest du ja Masao."

"Ich habe nie aufgehört Shinichi zu lieben. Ja, ich hatte mich auch in Masao verliebt aber hauptsächlich deswegen weil ich wusste dass Shinichi nicht zurückkommen würde. Als er dann beim Abschluss plötzlich da war, kamen all die unterdrückten Gefühle wieder hoch. Am liebsten hätte ich ihm sofort alles gesagt. Die Wahrheit über das Kind und was ich noch immer für ihn empfand. Doch es ging nicht und als er dann mit Moe zusammen war, war es wie ein Stich ins Herz. Am Ball tanzte ich zwar mit Masao aber als dann unser Lied kam, wünschte ich mir nur noch mit ihm zu tanzen. Deshalb hab ich nach dem Ball auch mit Masao Schluss gemacht und bin zu Shinichi hin."

Shiho lächelte kurz. Ran war nun etwas verwirrt und fragte nach was lustig sei.

"Es hat nichts mit "lustig" zu tun. Ich lächle weil, als Shinichi in New York war hatte er genau dasselbe gesagt. Dass er dich noch so liebte aber nicht zurück konnte weil er es dir versprochen hatte und du glücklich werden solltest. Aber dann bin ich ja froh dass ihr doch endlich wieder zueinander gefunden habt."

"Ja ich auch. Darf ich dich trotzdem noch etwas fragen?"

"Aber sicher."

"Hattest du mal etwas mit Shinichi?"

Beiden stockte der Atem. Ran hatte Shinichi das noch nicht gefragt. Und das obwohl doch Sonoko ihm eine Affäre mit Shiho zugemutet hatte. Ran erkannte gleich wie beide nervös waren und sich einen Blick zuwarfen. Sie wollte nicht nochmal fragen denn es war schon beim ersten Mal unangenehm. Schließlich räusperte sich Shinichi und alle wussten dass es schon zulange still war.

"Ja, einmal." ,antwortete Shiho zaghaft.

"Dachte ich mir irgendwie." ,gab Ran zurück.

"Aber es hatte nichts zu bedeuten und wir wussten sofort dass wir das nie wieder wiederholen wollten." ,gab nun Shinichi von sich.

"Schon gut. Wir waren doch nicht zusammen. Ich komm gleich wieder."

Ran küsste Shinichi kurz als sie aufstand und zur Toilette ging. Da atmete Shinichi tief durch als sich Shiho zu ihm beugte und sagte: "Sie wird dich später sicher dazu ausfragen. Erzähl ihr einfach die Wahrheit okay? Keine Geheimnisse!"

"Bist du sicher? Soll ich es nicht etwas beschönigen?"

"Nein. Shinichi, nach allem was zwischen euch war, sag ihr die Wahrheit. Bitte."

Er nickte. Nach einem kurzen Blickwechsel zur Toilettentür sah er wieder zu Shiho und fragte: "Kannst du nicht Samstagabend doch wieder hier sein?"

"Nein. Sorry. Ich konnte ihn soweit umstimmen dass ich erst morgen früh fliege statt heute Abend. Sorry."

"Also heute Abend bist du noch hier?"

"Ja. Warum?"

Da zog Shinichi die Schatulle mit dem Ring hervor und zeigte diese Shiho. Sie öffnete sie und sah den wunderschönen Diamantring.

"Wow! Du willst ihr wirklich einen Antrag machen?"

"Ja. Ich habe bereits ihre Eltern und ihre beste Freundin "um Erlaubnis" gefragt. Was sagst du dazu?"

"Ich … Ich freue mich sehr für euch. Du tust das Richtige."

Beide lächelten sich an als Shinichi die Schatulle wieder nahm und einsteckte. Er überlegte kurz und sagte schließlich: "Okay, dann komm heute Abend zu uns zum Essen. Ich mache es heute Abend und ich will dass du dabei bist."

"Das ist süß, danke. Aber ich kann nicht lange bleiben."

"Kein Problem. Hauptsache du bist da."

Sie nickte und er lächelte fröhlich. Da kam Ran schon zurück und setzte sich wieder. Shinichi erzählte nun dass Shiho morgen früh erst abreisen müsse und sie doch heute Abend zum Essen kommen würde. Ran nickte lächelnd. Shiho sah ihr an dass ihr die Sache mit ihr und Shinichi zu denken gab. Auch wenn er das nicht merkte, sie als Frau sah das gleich. Da wollte sie Ran wenigstens ein bisschen auf andere Gedanken bringen und sagte: "Wie wäre es wenn deine beste Freundin auch kommt. Dann lerne ich sie kennen. Immerhin hat Shinichi ein wenig von ihr erzählt."

"Ja, warum nicht. Ich frage sie nachher gleich."

Shinichi zwinkerte Shiho kurz zu ohne dass Ran es bemerkte. Diese holte ihr Handy hervor und schrieb ihrer besten Freundin eine SmS. Diese antwortete natürlich sofort mit einem okay und einem lachenden Smiley. Ran aß ihr Eis fertig als sie sich schon verabschiedete und noch etwas hinlegen wollte. Shinichi fragte ob er sie begleiten soll doch sie lehnte ab. Immerhin musste seine beste Freundin morgen früh abreisen und dann sollte er sich noch etwas unterhalten. Denn am Abend würde wohl die meiste Zeit Sonoko reden. Gerade als Ran das Café verließ und zu ihrer Wohnung hinauf ging saß oben auf der letzten Stufe ihr Ex-Freund.

"Masao? Was machst du hier?"

"Kann ich mit dir reden?"

Ran nickte nur kurz, ging an ihm vorbei und öffnete die Wohnungstür als Masao ebenfalls aufgestanden war und ihr folgte. Beide betraten das Wohnzimmer als Ran sich schließlich wieder zu ihm drehte und fragte: „Was ist denn los?“

„Geht’s dir gut? Also … bist du glücklich mit ihm?“

„Tu das nicht Masao. Bitte.“

„Was?“

„Mich nach meiner neuen Beziehung zu fragen. Was willst du wirklich wissen?“

„Es gibt ein Geheimnis zwischen Shinichi und dir. Etwas von dem ich nichts wusste und welches doch so groß war dass es uns sofort auseinander gebracht hätte. Ich will wissen was es ist. Immerhin sind wir doch schon getrennt.“

Ran war etwas verwirrt. Da gab es doch nur eine Sache. Aber wie kam er auf das? Sie verschränkte vorsichtig ihre Arme vor der Brust und sah ihn fragend an.

„Wie kommst du jetzt auf das?“

„Sagst du es mir wenn ich dir ein Geheimnis anvertraue?“

Doch anstatt zu antworten sah sie ihn weiterhin fragend an. Was war denn nur los? Irgendwie verstand sie nichts mehr. Gerade vorhin hatte sie erfahren dass ihr Freund nach der Trennung was mit seiner jetzigen besten Freundin hatte und jetzt stand ihr Ex-Freund vor ihr und wollte ein Geheimnis wissen.

„Als wir schon etwas zusammen waren habe ich mit deinem Vater geredet und ihm um Erlaubnis gebeten dir einen Antrag zu machen. Ich hatte sogar schon den Ring. Doch dein Vater gab mir den Segen nicht. Ich wollte es trotzdem durchziehen doch Kogoro sagte nur dass wenn ich es tun würde, würde er es verhindern indem er dir Ratschläge gibt. Und dass er ein Geheimnis weiß welches uns sofort auseinander bringen würde.“

„Du … Du wolltest mir einen Antrag machen?“

„Ja.“

„Aber wegen der Aussage meines Vaters hast du es gelassen?“

„Ja.“ ,gab er erneut zurück und schämte sich sogar etwas. „Ich hatte Angst. Zuerst dachte ich ja dein Vater bluffte nur, aber dann wurde mir bewusst dass es da wirklich etwas gab. Also, was ist es?“

Ran atmete tief durch. Schließlich löste sie ihre verschränkten Arme und antwortete: „Erinnerst du dich noch an den Ball wo wir zusammen getanzt haben und du mich dann nach Hause begleitet hast?“

„Sicher doch. Da habe ich mich in dich verliebt.“

„Also, nachdem du wieder gefahren warst und ich eigentlich überlegte wie ich mein Kleid öffnen könnte, klopfte es wild an der Tür. Zuerst dachte ich du wärst es, denn ich hatte auch so ein Gefühl in mir dass da etwas wäre zwischen uns. Schließlich stand aber Shinichi da. Er suchte die Wohnung nach dir ab und war rasend eifersüchtig. Nachdem ich ihn beruhigt hatte haben wir uns schließlich geküsst und …“

„Und ihr habt miteinander geschlafen.“ ,beendete er ihren Satz.

„Ja.“

„Okay. Aber … wir waren doch noch nicht zusammen.“

„Das nicht, aber in dieser Nacht kamen die Gefühle für Shinichi noch mehr hoch. Ich habe Sonoko und meinem Vater von dieser Nacht erzählt und mein Vater wusste wieviel ich noch für Shinichi empfand. Er wusste wenn er mir das wieder gut einreden würde, würde ich mich sofort von dir trennen und zu Shinichi fliegen.“

„Wow … Also hast du mich nie geliebt?“

„Doch! Natürlich. Ich liebte dich … aber ihn eben immer ein kleines Stück mehr.“

Beide schwiegen. Masao atmete tief durch. Warum hatte er nicht damals nach dem Abschlussball das angesprochen? Oder ihr nur von dem Antrag erzählt? Vielleicht wäre alles anders gekommen.

„Ich habe mir so oft gewünscht dass dieses Kind wirklich von mir wäre.“

„Ja. In der Zeit wo wir zusammen waren habe ich es mir auch gewünscht.“

Beide sahen sich wieder an als Masao auf seine Ex-Freundin zu kam und sie umarmte. Ran legte auch ihre Arme um ihn und sah über seine Schulter zur Tür. Was wenn Shinichi nun zurückkommen würde? Wie sollte sie das erklären? Doch da löste sich Masao schon wieder aus der Umarmung und wandte sich ab. Doch kaum war er einen Schritt gegangen drehte er sich um und fragte: „Wenn ich dich dennoch gefragt hätte, was hättest du geantwortet?“

„Natürlich mit ‚ja‘.“

„Mist.“ ,gab er etwas lächelnd zurück und ging endgültig.

Als er damals nach Hause fuhr nach dem Ball hatte er es sich noch überlegt ob er nicht doch zu ihr gehen sollte. Hätte er es doch nur getan, dann wäre diese Nacht mit Shinichi nie passiert und ihre alten Gefühle wären nicht wieder hochgekommen. Ran strich sich eine Träne weg. Sie war gerührt von der Vorstellung dass Masao ihr einen Antrag machen wollte. Aber ihr Vater hatte etwas dagegen. War auch irgendwie klar. Obwohl er Shinichi nicht so mochte, hatte er ihn wohl lieber an ihrer Seite als Masao. Schließlich strich sich die langhaarige Brünette die Tränen weg und legte sich etwas auf ihr Bett. Sie wollte sich vor dem Abendessen noch etwas ausruhen.
 

Shinichi und Shiho standen vor dem Café Poirot und verabschiedeten sich gerade als Masao um die Ecke bog.

„Kudo.“ ,sagte dieser nur höflich und ging weiter.

„Hi Monobe.“ ,gab Shinichi zurück doch Masao war schon stur weiter gegangen.

Shiho sah dem jungen Mann nach und als sie sich wieder zu Shinichi drehte fragte sie: „Das war wohl ihr Ex oder?“

„Allerdings. Ich frage mich was er nur schon wieder von ihr wollte?“

„Er war bei ihr? Woher willst du das wissen?“

„Als er vorbeiging habe ich Ran’s Parfüm gerochen. Sie hat seit der Schwangerschaft ein neues weil sie nicht mehr jeden Duft verträgt. Er hat ihr wohl davon erzählt.“

„Von was? Deinem Antrag?“

„Nein, aber seinem Antrag.“

„Er wollte Ran einen Antrag machen?“

„Ja. Als beide noch zusammen waren. Aber Kogoro war dagegen. Er hatte wohl irgendein Geheimnis über Ran und mich herausgefunden und meinte wenn er ihr das nochmal erzählt wird sie sicher nicht auf die Verlobung eingehen. Bin ich froh dass Kogoro bei mir sein OK gab.“

Shiho nickte und nachdem beide endlich den Blick vom weggehenden Masao abwandten, umarmten sie sich kurz und Shinichi sagte schon wie er sich auf heute Abend freute. Er kam zurück in die Wohnung und als er seine Freundin am Bett liegen sah, eilte er sofort zu ihr und fragte besorgt: „Alles okay?“

„Ja mir geht’s gut. Masao war hier.“

„Was wollte er?“

„Wissen ob ich seinem Antrag, den er vorhatte mir zu machen, angenommen hätte.“

„Und?“

„Natürlich. Immerhin war ich schwanger von meiner großen Liebe die sich aber null für mich interessierte und dann war er eben da. Er liebte mich und war bereit mein Kind mit großzuziehen.“

„Ich bin froh dass er dir keinen gemacht hat.“

Ran lächelte nur als sie sich schließlich aufsetzte. Shinichi setzte sich neben sie aufs Bett und fragte: „Alles okay?“

„Ja doch. Aber ich würde gerne wissen wie das damals bei dir und Shiho gelaufen ist.“

Nun atmete der junge Detektiv richtig durch bevor er zu erzählen begann. Es war eigentlich nichts besonderes denn sie hatten sich schon öfter irgendwie gesehen und schließlich gingen sie miteinander aus. Nach einigen Drinks brachte sie ihn noch nach Hause in seine Wohnung und als Dankeschön küsste er sie. Da Shiho auch einiges getrunken hatte, stimmte sie ein. Ran hörte tapfer seinen Erzählungen zu und wurde auch etwas eifersüchtig. Doch Shinichi erwähnte dann schon dass der Sex an sich nicht so toll war und als sie am nächsten Morgen darüber sprachen, beschlossen sie eben Freunde zu bleiben da der Sex nicht funktionierte. Ran musste etwas kichern. Was konnte denn da schon nicht so funktionieren? Doch da sah Shinichi sie an und sagte noch: „Es war einfach irgendwie falsch. Immerhin hatte ich noch Gefühle für dich und es war so komplett anders. Nach dem Sex sind wir auch einfach eingeschlafen ohne zusammen kuscheln oder sonstiges. Ich glaube ja, durch den Alkohol war ich nicht so aktiv, aber ich versuchte das beste daraus zu machen.“

„Und es wurde schlimmer?“

„Ja. Schließlich dachte ich nur daran endlich wieder Sex zu haben und nachdem ich unseren nach dem Ball vor Augen hatte, ging es wenigstens bis zum Ende etwas besser.“

„Aber unserer war besser?“

„Um einiges.“ ,gab Shinichi zurück und beide lächelten sich an.

„Wie war es denn mit Masao?“ ,fragte er schließlich.

Ran schluckte schwer und sagte schnell: „Anders.“

„Anders gut oder anders schlecht?“

„Einfach anders. Es war auch gut und erregend, aber eben nicht so wie mit dir.“

„Hmm … Dann sollten wir den schlechten Sex vergessen und wieder für guten sorgen.“

Beide lächelten sich an als er sie schon zu sich zog und leidenschaftlich küsste. Sofort begannen sie, sich gegenseitig auszuziehen und sanken langsam ins Bett zurück und genossen ihre Liebe.

Der Antrag

Es war bereits 18 Uhr als Shinichi und Ran noch nebeneinander im Bett lagen. Er streichelte sanft ihren Oberarm und sie lag mit dem Kopf auf seiner Brust. Ihre Augen waren geschlossen und dennoch lächelte sie. Shinichi sah zur Decke hinauf und lächelte ebenfalls. Noch vor ein paar Monaten hätte er niemals gedacht dass beide mal so vereint hier liegen würden. Plötzlich klopfte es an die Haustüre und Ran setzte sich auf.

"Wer ist das?" ,fragte sie gleich als Shinichi die Decke zurückwarf, sich seine Boxershorts überzog und hinaus ging. Ran hielt sich ihre Decke vor die Oberweite, stand ebenfalls auf und wickelte sich die restliche Decke um. Anschließend ging sie zu ihrer Zimmertür um besser hören zu können wer denn gekommen war. Shinichi öffnete gerade als vor ihm Moe stand.

"Moe? Was … Was machst du denn hier?"

"Ich war bei dir zu Hause und deine Eltern sagten mir dass du wohl hier sein würdest. Störe ich etwa?" ,gab sie zurück und sah an ihm herunter.

Sein trainierter Körper und seine leicht verwuschelte Frisur lies Moe fast schwach werden. Shinichi lehnte sich etwas gegen die offene Haustüre und sagte: "Ran und ich wollten uns gerade fertig machen. Wir sind bei meinen Eltern zum Essen eingeladen."

"Oh, verstehe. Können wir uns dann vielleicht morgen auf einen Kaffee treffen und reden?"

"Ist es denn wichtig?"

"Ja. Bitte."

Shinichi schwieg kurz. Er wusste noch genau dass er Moe verletzt hatte und war ihr diesen einen Kaffee noch schuldig. Nach kurzem durchatmen nickte er zustimmend als sie noch sagte dass sie ihm den genauen Ort und Zeitpunkt per SmS senden würde. Shinichi verabschiedete sich und schloss die Tür noch bevor Moe ganz gegangen war. Da kam schon Ran um die Ecke und sah ihn etwas besorgt an.

"Was ist denn los?" ,fragte er gleich.

"Glaubst du sie wird irgendetwas versuchen?"

"Nein. Wir werden uns einfach in ein Café setzen und kurz reden. Hab keine Angst, ich pass auf. Versprochen."

"Okay." ,gab sie leise zurück und beide umarmten sich.

Nach kurzer Zeit löste sich Ran aus der Umarmung und beide gingen ins Badezimmer. Auf dem Weg dorthin fragte sie: "Warum sagtest du wir sind bei deinen Eltern?"

"Na weil es stimmt."

"Ich dachte wir gehen mit Shiho essen und sonst niemanden?"

"Oh sorry, ich wollte es dir noch vorher sagen dass meine Eltern uns eingeladen haben da sie Shiho ja kennen und sich somit auch verabschieden wollen."

"Verstehe. Naja, auch gut. Wie lange wird das Essen denn dauern?"

"Keine Ahnung. Hast du noch etwas vor?" ,fragte er leicht frech bevor er unter die Dusche stieg.

"Nein. Einfach nur so."

Beide lächelten als Shinichi schon den Wasserhahn einschaltete und sich schnell duschte. Ran wusch in der Zwischenzeit ihr Gesicht und putzte sich die Zähne. Jetzt waren beim Essen also auch noch Shinichi's Eltern dabei. Sonoko ebenso und Shiho. Und obwohl sie noch vorhin ein tolles Erlebnis mit Shinichi im Bett hatte, kamen auch immer wieder die Bilder hoch wie er mit Shiho schlief. Klar sagte er dass es nicht gut war, aber es war in ihren Gedanken. Als ihr Blick zur Dusche ging dachte sie aber auch daran, dass Shinichi wohl dieselben Bilder von ihr und Masao vor sich hatte. Das war wohl noch schwieriger denn immerhin war das ja keine einmalige Sache. Ran schüttelte kurz den Kopf nachdem sie sich den Mund ausgespült hatte. Da kam Shinichi aus der Dusche und Ran ging gleich hinein. Beide lächelten sich wieder an und als er sich nun seine Zähne putzte musste er einfach daran denken was Moe wohl mit ihm zu reden hatte? Doch, das war gerade die unwichtigste Sache. Nachdem er fertig war, verließ er das Badezimmer und ging ins Schlafzimmer zurück um sich umzuziehen. Es sollte ja nicht verdächtig wirken deshalb zog er sich legere Kleidung an. Wenn er plötzlich im Anzug war, würde Ran misstrauisch werden. Er zog über das einfach weiße T-Shirt dennoch ein Sakko drüber um wenigstens etwas eleganter zu sein. Schnell holte er noch die Ringschatulle aus seiner anderen Hose und steckte diese nun in sein Sakko. Ran kam aus dem Badezimmer mit noch etwas nassem Haar und dem Handtuch umgewickelt.

"Du trägst ein Sakko? Ist es etwas ein nobles Essen bei deinen Eltern?"

"Aber nein. Meine Eltern hassen es nur wenn Gäste da sind und ich einfach nur in Jeans und Shirt komme. Deshalb das Sakko."

"Es ist doch nur Shiho und Sonoko oder?"

"Tja, aber sie sind Gäste. Du kennst doch meine Mutter."

"Stimmt. Dann sollte ich mir wohl auch etwas schöneres anziehen."

"Warum denn? Ein nettes Sommerkleid reicht doch." ,gab Shinichi zurück und sah seiner Freundin zu wie sie den Schrank öffnete.

"Bist du sicher?"

"Aber klar doch. Ich warte draußen."

"Okay." ,gab sie zurück und begann sich anzuziehen.

Shinichi kam ins Wohnzimmer und hörte gerade wie er eine SmS bekam als er sein Handy vom Esstisch nahm und sie las: "Hallo Shinichi. Warum das Essen heute? Wagst du es doch schon und nicht erst Samstag? Lg Sonoko."

"Hi. Ja es wird heute stattfinden da Shiho morgen früh abreist und ich sie dabei haben will. Ran's Eltern wissen auch schon Bescheid. Bis später." ,schrieb er schnell zurück und als er das Handy wieder einsteckte atmete er tief durch. Er sah sich noch einmal den Ring an und musste lächeln. In seinem Kopf spielte er das ganze Szenario nochmal ab. Er wurde immer nervöser als hinter ihm Ran's Stimme erklang: "Wir können los."

Shinichi steckte schnell die Schatulle ein und drehte sich zu ihr. Sie trug ein hellblaues, knielanges Sommerkleid mit kurzen Ärmeln. Es hatte ein Unterkleid und das Oberkleid war aus Spitze. Vorne war es ein Rundhalsausschnitt der ober der Brust vorbei ging. Auf der Rückseite hatte sie dafür einen eleganten V-Ausschnitt. Direkt unter der Brust ging ein dünnes Seidenband herum welches sie zu einer seitlichen Schleife band. Ihr Babybauch kam zur Geltung aber ließ sie nicht dick aussehen. Dazu trug sie weiße Ballerina. Ran's Kleid

Ihr Haar hatte sie locker hochgesteckt und ein paar Strähnen hingen etwas herunter. Shinichi kam gleich zu seiner Freundin und küsste sie. Ran musste etwas lächeln aber legte gleich ihre Arme um ihn. Nach dem Kuss sahen sich beide an und er sagte liebevoll: "Du bist wunderschön."

"Danke."

Schließlich nahm er ihre Hand und beide verließen die Wohnung. In der Detektei war es bereits dunkel und Ran vermutete dass ihr Vater wohl wieder in einer Bar war. Vor dem Haus wartete eine Limousine und der Fahrer stieg schon aus als er die beiden sah und öffnete die hintere Tür.

"Oh mein Gott! Du hast eine Limousine bestellt?"

"Ja. Du hast mir doch erzählt wie eifersüchtig es dich gemacht hat als ich zum Ball damit auftauchte aber du leider nicht an meiner Seite warst. Hiermit wollte ich es wieder gut machen."

"Du bist toll." ,sagte sie liebevoll und gab ihm vor dem einsteigen noch einen kurzen Kuss.

Shinichi ließ Ran zuerst einsteigen und kam danach in die Limousine als der Fahrer die Tür schloss. Da öffnete er eine Flasche die wie Sekt aussah und gab eine kleine Menge in zwei Gläser.

"Shinichi ich darf doch nichts trinken."

"Das ist Limettensaft mit Mineral. Die bekommt man in New York dass auch Schwangere oder Trockene Alkoholiker "elegant" wirken."

"O-kay… Sachen gibt’s."

"Oh ja. Wir müssen mal nach New York. Bevor das Baby kommt und wenn es dann da ist. Die Stadt war schön. Aber du hast gefehlt. Jeden Tag. Ich war dumm dass ich dich nicht mitgenommen habe."

"Ja warst du." ,gab sie lächelnd zurück und stieß mit ihm an.

Beide machten einen Schluck als Ran aus dem Fenster sah und fragte: "Wo fahren wir hin. Das ist nicht der Weg zu deinen Eltern."

"Doch, allerdings fahren wir eine kleine Runde durch die Stadt. Jeder soll wissen dass gerade ein besonderer Moment für zwei Menschen passiert."

"Du bist verrückt. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch. Für immer."

"Für immer ist eine sehr lange Zeit."

"Es ist für ewig. Und das will ich nur mit dir. Eine Ewigkeit."

Ran bekam Tränen in die Augen und sie lächelte als sie ihr Glas wegstellte, Shinichi zu sich zog und leidenschaftlich küsste. Endlich war das ganze hin und her vorbei und sie konnten glücklich sein. Für immer.
 

Das Auto hielt an und kurze Zeit später wurde die Autotür wieder geöffnet. Shinichi stieg aus und hielt Ran seine Hand hin. Als sie ausgestiegen war sah sie vor dem großen Eingangstor von Shinichi's Elternhaus alle stehen. Sonoko, Makoto, Shiho, Yukiko, Yusaku sowie auch Heiji und Kazuha. Sie sah Shinichi an und brachte kein Wort raus als er nur sagte: "Soll dich denn niemand sehen wenn du mal aus einer Limousine aussteigst?"

Ran lächelte und ging zu ihren Freunden und Familie um sie zu begrüßen. Vor allem freute sie sich dass auch Heiji und Kazuha gekommen waren. Die beiden hatte sie immerhin schon viel zu lange nicht mehr gesehen oder gehört. Denn nachdem mit Shinichi Schluss war, meldete sie sich nicht mehr. Immerhin war Heiji doch Shinichi's bester Freund. Nachdem sich alle begrüßt hatten gingen sie durch den kleinen Vorgarten hinein ins Haus, durch das Wohnzimmer und dort über die Terrassentüre wieder hinaus. In den Bäumen hingen Lichterketten und auf der Terrasse standen einige Fackeln. Es gab einen großen Tisch der sommerlich gedeckt war und dennoch elegant aussah. Ran kam kaum aus dem staunen heraus als sich Yukiko neben sie hinstellte und fragte: "Gefällt es dir?"

"Ja, es ist traumhaft schön. Was ihr für Shiho alles gerichtet habt."

"Aber Liebes, das ist nicht für Shiho sondern für dich."

"Warum für mich?" ,fragte sie überrascht.

"Sozusagen als 'Willkommen' dass du wieder Teil unserer Familie bist. Ich weiß dass Shinichi Fehler gemacht hatte aber umso glücklich sind wir, dass ihr doch wieder zueinander gefunden habt."

"Es ist wunderschön. Danke." gab Ran gerührt zurück und umarmte Yukiko.

Da setzten sich schon alle und es kam ein Cateringteam und servierte die Gerichte. Alle aßen und unterhielten sich wundervoll. Ran war noch immer ganz begeistert von der Dekoration und wie schön der Garten aussah. Nach etwa eineinhalb Stunden waren alle mit dem Essen fertig und stießen mit Sekt an. Für Ran gab es natürlich Orangensaft. Da verschwand Yusaku kurz und plötzlich hörte man Musik. Ran war noch verwunderter als Yusaku zurückkam, seine Hand zu seiner Frau reichte um sie um den Tanz zu bitten. Anschließend forderte Kogoro noch Eri auf und Makoto seine Sonoko. Kazuha wollte am liebsten auch tanzen doch Heiji meinte vorhin zu ihr dass er nicht wollte dass Shiho dann so alleine am Tisch sitzen bleiben musste. Schließlich forderte nun auch Shinichi Ran auf und ging mit ihr tanzen. Nach dem Lied stellten sich alle vor den Tisch hin. Da kamen auch Heiji, Kazuha und Shiho dazu. Shinichi nahm ihre Hände und blieb vor ihr stehen. Ran's Herz klopfte wild und sie sah kurz zu den anderen als sie wieder zu Shinichi sah. Dieser gab ihr einen sanften Kuss als plötzlich ihr Lied begann. Ran war verwirrt. Was war denn nun los? Shinichi atmete tief durch und sah ihr in die Augen. Sie lächelte und war dennoch etwas verunsichert. Doch da begann er zu reden und ihr Herz klopfte wild: "Ran. Schon auf dem Weg hierher habe ich dir gesagt dass ich nur mit dir meine Ewigkeit verbringen möchte. Ich weiß dass ich damals einen großen Fehler machte als ich dich verlassen habe, aber umso glücklicher machte es mich als du mich zurück genommen hast. Jeden Tag, als wir zusammen waren und auch jetzt wieder zusammen sind, bin ich dankbar einen so wundervollen Menschen wie dich in meinem Leben zu haben. Ich möchte keinen Tag mehr ohne dich und auch bald ohne unser Kind verbringen. Du machst mich einfach glücklicher von Tag zu Tag. Ich liebe dich."

"Ich liebe dich auch."

Nun ließ er ihre Hände los, holte die Schatulle hervor und öffnete sie. Ran sah den Ring und war etwas geschockt. Ihr kamen Freudentränen in die Augen als Shinichi nun sagte: "Ran, willst du meine Frau werden?"

Ran blieb sprachlos. Da sah sie wieder in seine blauen Augen und küsste ihn stürmisch. Nachdem sich beide wieder ansahen sagte sie glücklich: "Und ob ich das will."

Alle klatschten und jubelten als Shinichi ihr den Verlobungsring ansteckte. Anschließend umarmte er sie und beide küssten sich erneut. Als sie ihm wieder ansah fragte sie: "Hast du das alles geplant?"

"Seit wir wieder zusammen sind. Und ich will dich auch nie wieder verlieren."

"Ich dich auch nicht."

Da kamen schon die Eltern und gratulierten. Anschließend auch Sonoko mit Makoto, Shiho und noch Heiji mit Kazuha.

"Herzlichen Glückwunsch mein Freund. Nicht nur bald Vater sondern auch bald Ehemann. Du legst ja ein Tempo hin." ,sagte Heiji zu Shinichi nachdem beide sich kurz freundschaftlich umarmt hatten.

"Wird Zeit das du aufholst."

"Oh nein. Ich hab es nicht so eilig. Immerhin komme ich jetzt mal in die Uni und da …"

"Hattori. Sogar ein Blinder sieht dass ihr euch liebt. Mach doch endlich Nägel mit Köpfen. Welcher Abend wäre da besser als heute? Na komm, gib dir einen Ruck. Ansonsten wartest du zu lange und dann kommt ein anderer. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede."

Da sah er zu Ran und diese lächelte ihm zu während Sonoko und Kazuha ihren Ring bewunderten. Heiji's Blick war auf Kazuha gefallen die sich sichtlich für ihre Freundin freute.

"Du hast Recht Kudo. Wie so oft."

"Ich weiß."

Beide lächelten kurz als Shinichi zurück zu seiner Verlobten ging und mit den anderen sprach. Da kam Heiji zu Kazuha und sagte leise: "Kann ich kurz mit dir sprechen?"

"Ja klar."

Beide gingen etwas weiter in den Garten und stellten sich unter einen Baum indem eine der vielen Lichterketten hing. Er stellte sich vor sie, sah sie an und fragte direkt: "Empfindest du etwas für mich?"

"Was?" ,fragte sie verwundert.

"Hör zu, ich empfinde etwas für dich und das geht weit über Freundschaft hinaus. Wenn du aber nicht gleich empfindest möchte ich das jetzt wissen bevor ich anfange mir Mühe zu geben."

"Du bist so ein Idiot." ,sagte sie und schüttelte den Kopf.

Heiji war etwas verwirrt und wollte antworten als sie ihm am Shirtkragen zu sich zog und beide sich leidenschaftlich küssten. Das Heiji noch nie bemerkt hatte wie sehr sie in ihn verliebt war, ließ sie etwas wütend werden. Aber von ihm nun gehört zu bekommen dass er auch so für sie empfand, ließ sie alles andere vergessen.

Ran sah verwundert umher als Shinichi ihre Hand nahm und sagte: "Falls du Heiji und Kazuha suchst, die brauchen kurz Zeit zu zweit."

Beide standen am Ende der Terrasse und sahen das küssende Paar am Baum lehnen.

"Na endlich." ,sagte Ran und sah verliebt zu Shinichi. "Danke."

"Wofür?"

"Für das alles. Ich liebe dich."

"Ich dich auch." ,sagte er noch und beide gaben sich einen zärtlichen Kuss.

Beide wurden unterbrochen als Yukiko laut 'Torte' rief. Alle kamen zum Tisch und sie stellte eine große, runde Torte ab auf der ein kleines Bild aus Zucker von Shinichi und Ran drauf war. Darunter stand schön in Schokolade geschrieben 'Glückwünsche zur Verlobung'.

"Wow. Die ist wirklich toll." ,sagte das frisch verlobte Paar und schnitt gemeinsam die Torte an.

Nichts konnte ihnen mehr diesen Moment nehmen. Es war einfach perfekt.

Ein alter Fehler kommt ans Licht

Der nächste Morgen war angebrochen als Ran etwas verschlafen die Augen öffnete. Sie wusste dass alle zusammen noch sehr lange gefeiert hatten. Nachdem sie sich aufsetzte hielt sie sich wieder die Decke vors Dekolleté und stand auf. Shinichi war ziemlich betrunken wie auch der Rest von den Gästen. Ran hatte schließlich alle irgendwo in Shinichi’s Elternhaus auf einen Schlafplatz verfrachtet. Und danach hatte sie noch eine heiße Nacht mit ihrem Verlobten. Als Ran in Shinichi’s Schrank einen Bademantel gefunden hatte zog sie sich diesen über und legte die Decke wieder über Shinichi. Dieser drehte sich nur auf die Seite und schlief weiter. Sie wollte ihn lassen da es doch spät geworden war. Schließlich ging sie ins Badezimmer und erstmal unter die Dusche. Anschließend putzte sie ihre Zähne. Wieder mit dem Bademantel gekleidet kam sie leise ins Zimmer zurück. Sie zog sich ihren BH an, eine Boxershorts von Shinichi und noch ein frisches Shirt von ihm über. Nun machte sie sich leise auf den Weg hinunter. Als sie einen vorsichtigen Blick ins Wohnzimmer riskierte sah sie dort Heiji und Kazuha eng aneinander gekuschelt. Die Decke bedeckte sie gerade noch so, doch Ran konnte gleich erkennen dass sie wohl nicht die einzige war die letzte Nacht Sex hatte. Nachdem sie leise durchs Wohnzimmer gegangen war stellte sie erstmal Kaffee auf. Als sie zurückkam hörte sie oben schon die Schlafzimmertür ihrer Schwiegereltern. Sofort ging sie zum Sofa und rüttelte Kazuha.

„Ja?“ ,fragte sie verschlafen und drehte sich zu Ran.

„Guten Morgen. Ich will ja euer Morgenkuscheln nicht unterbrechen aber bald werden alle wach sein und hier durchgehen.“

„Und?“

„Ihr seid noch nackt.“

Schon saß Kazuha aufrecht auf dem Sofa und hielt sich die dünne Fleecedecke vor die Brust.

„Oh mein Gott. Das ist nicht wirklich passiert oder?“

„Ähm…so wie es aussieht schon.“

Kazuha sah nochmal an sich hinunter als sie die Decke noch ein Stück anhob und sofort erkannte dass auch Heiji nackt war. Da hörte man von oben wieder eine Tür.

„Beeilt euch.“ ,sagte Ran nun und verließ das Wohnzimmer.

„Wach auf!“ ,sagte Kazuha und rüttelte an Heiji.

Dieser rieb sich erstmal die Augen und als er genau hinsah, erkannte er Kazuha’s nackten Rücken. Sofort setzte auch er sich auf und sah langsam an sich herab.

„Haben wir?“

„Ja.“

„Oh Mann…“

„Ja. Aber wir können nicht länger überlegen, wir müssen uns anziehen. Bald werden die anderen hier runterkommen.“

Kazuha stieg neben Heiji vom Sofa, hatte sich die Decke umgewickelt und suchte ihre Klamotten zusammen. Heiji fand zum Glück gleich seine Boxershorts und zog sie an. Danach noch sein Shirt. Kazuha hatte bereits ihre Unterwäsche an und zog gerade ihren Minirock über als eine Stimme hinter ihnen erklang: „Ihr seid ja genauso schnell wie letzte Nacht beim ausziehen.“

Sofort drehten sie sich um. Sonoko stand mit verschränkten Armen hinter dem Sofa und grinste frech.

„Du … Du hast uns gesehen?“ ,fragte Kazuha geschockt und zog noch ihr Shirt über.

„Klar. Fast alle haben euch gesehen. Ich hab aber dann die Tür geschlossen und Ran hat die anderen ins Bett gebracht. Aber das was ich kurz sah, sah richtig gut aus. Wie lange macht ihr es denn schon miteinander?“

„Sonoko!“ ,sagte Kazuha nun.

Da drehte sich Heiji kurz zu ihr und Sonoko erkannte sofort seinen Blick als sie antwortete: „Nein! Das war euer erstes Mal? Wow. Dafür, Hut ab. Ihr habt toll ausgesehen.“

Gerade als Sonoko sich wieder umdrehen und gehen wollte fragte Kazuha nach: „Wie toll?“

„Sagen wir es so,“ ,begann die kurzhaarige Brünette, „Ihr habt letzte Nacht den Anstoß gegeben dass jedes Paar in diesem Haus letzte Nacht Sex hatte.“

„Wieviel habt ihr denn gesehen?“

„Als Kazuha’s BH flog sind wir gegangen. Ihr habt uns echt nicht bemerkt?“

„Nein. Oh Gott wie peinlich.“ ,gab Kazuha von sich und suchte nur noch ihr Haarband.

Sonoko grinste als sie endlich in die Küche ging um Kaffee zu machen. Da kamen schon Yukiko und Yusaku herunter und als sie Kazuha mit Heiji sahen, zwinkerten sie den beiden nur zu, Nun setzten sich die Betroffenen wieder auf das Sofa und seufzten laut aus.

„Alle haben uns gesehen. Ein Wunder dass sie kein Popcorn dabei hatten.“

„Wie betrunken waren wir eigentlich?“ ,fragte Heiji nun.

„Ziemlich. Oder kannst du dich noch an etwas erinnern?“

„Im Moment nicht. Du?“

„Nein. Nichts. Oh Mann wie peinlich…“

„Naja, jetzt können wir nichts mehr ändern. Kaffee?“ ,fragte Heiji und hielt seine Hand zu ihrer.

Sie legte sie hinein und beide standen auf. Da gingen sie auch in die Küche zu den anderen. Makoto, Eri, Kogoro und Shinichi waren in der Zwischenzeit auch schon herunter gekommen. Es wurde einfach etwas geredet und Kaffee getrunken. Dann fragte Sonoko wo denn Shiho war als Shinichi nur erzählte dass sie gestern Abend noch gefahren war um heute Morgen ihren Flieger rechtzeitig zu bekommen. Nachdem alle ihren Kaffee ausgetrunken hatten, verabschiedeten sich Eri und Kogoro. Gleich danach auch Heiji mit Kazuha. Shinichi, Ran, Sonoko und Makoto teilten sich die Limousine nach Hause. Ran musste auf der Heimfahrt immer wieder ihren Ring bewundern und lächelte. Die anderen sahen wie glücklich sie war. Nachdem Sonoko und Makoto zu Hause abgesetzt waren fuhren Shinichi und Ran auch nach Hause.

"Wie geht’s dir?" ,fragte Shinichi als die Limousine weiter fuhr.

"Ich bin sehr glücklich."

Beide sahen sich liebevoll an und küssten sich.
 

Es waren zwei Stunden vergangen seit das frisch verlobte Paar zu Hause angekommen war. Beide hatten sich ein Schaumbad gegönnt und sich anschließend auf das Sofa gelegt und ein wenig Fern gesehen. Gerade als Shinichi in die Küche gegangen war bekam er eine SmS. Er holte sein Handy hervor und hatte eine Nachricht von Moe: "Hallo Shinichi. Könnten wir uns gleich auf einen Kaffee treffen? Ich habe nämlich nicht mehr viel Zeit. Moe."

Sein Blick wurde etwas verunsichert. Was war denn los? Gestern hatte sie zwar gesagt dass sie sich heute treffen wollte, aber dass es jetzt so dringend war? Shinichi antwortete: "Okay. Warte im Café Poirot auf dich. Shinichi."

Kaum hatte er die Nachricht gesendet, kam schon eine Antwort: "Nein, bitte bei dir zu Hause. Ich will das nicht in der Öffentlichkeit besprechen."

"Gut, okay." ,antwortete er noch.

Anschließend rief er seine Mutter an doch die sagte bereits dass sie mit Yusaku nicht mehr zu Hause waren, da sie noch etwas in New York erledigen mussten. Sie würden aber spätestens ab nächster Woche für ein Jahr wieder in Tokio sein. Shinichi legte auf und seufzte kurz. Dann wäre er ja ganz allein mit Moe. Ob das eine gute Idee war? Er wusste ja noch dass er sich damals zu Hause in der Bibliothek in sie verliebt hatte. Zwar war es nicht die große Liebe, aber Gefühle waren da. Er kam nun endlich aus der Küche und Ran fragte: "Was hast du denn so lange da drin gemacht?"

"Äh … mit meiner Mutter telefoniert. Meine Eltern reisen heute für eine Woche nach New York zurück und dann kommen sie zurück. Für ein Jahr."

"Oh. Sollen wir nochmal hin?"

"Ich schon. Ruh du dich aus. Es war ein langer Abend gestern und du solltest dich nicht überanstrengen. Ich bin bald zurück."

Er beugte sich zu ihr, gab seiner Verlobten einen sanften Kuss und ging. Ran sah ihm noch kurz hinterher. Sie wusste sofort dass er ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt hatte. Warum? Sie hatten sich doch versprochen für immer ehrlich zu sein? Ihr Blick wanderte auf den Verlobungsring. Gleich danach stand sie auf, eilte zur Tür, zog ihre Schuhe an und schnappte ihre Tasche. Gerade als sie über die letzte Stufe hinunter kam sah sie Shinichi in einem Taxi wegfahren. Sie stieg sofort in das nächste und sagte zum Fahrer er solle das andere Taxi verfolgen aber ohne aufzufallen. Der Fahrer tat was ihm gesagt wurde und war verwundert. Ran sah immer vorne hinaus und als das Taxi mit Shinichi in eine Straße einbog bat sie ihren Fahrer zu halten. Sie bezahlte die Fahrt, stieg aus und kam an die Straßenecke. Dort sah sie hin und da stieg auch schon Shinichi aus. Vor seinem Tor wartete niemand anderes als Moe. Sofort machte Ran mit ihrem Handy ein Bild. Nachdem beide durch den Vorgarten ins Haus gegangen waren, kam Ran ebenfalls zum Haus. Während sie durch den Vorgarten ging, schaltete sie schnell ihr Handy auf lautlos um nicht entdeckt zu werden. Langsam ging sie um das Haus herum und fühlte sich wie eine Verbrecherin. Aber sie musste wissen warum Shinichi sie weiterhin anlog? Gerade jetzt nachdem sie sich verlobt hatten. Ganz leise betrat sie das Haus durch die unverschlossene Hintertür. Sie sah vorsichtig den Gang entlang als sie schon Stimmen aus der Bibliothek hörte. Mit leisen Schritten ging sie nach vorne und sah kurz neben der Tür herein. Shinichi und Moe waren mit dem Rücken zu ihr gedreht als sie hörte wie sich beide unterhielten und nahm es als Video auf.

"Erinnerst du dich noch was vor zwei Wochen hier passierte?" ,fragte Moe und lächelte traurig.

"Ja. Ich habe mich in dich verliebt."

"Nein. Du dachtest dass du dich in mich verliebt hättest. In Wirklichkeit wolltest du nicht alleine sein nachdem Ran mit Masao zusammen war."

"Wenn du das glaubst. Ich werde nicht mehr versuchen dir die Wahrheit einzureden."

"Shinichi, ab wann wusstest du dass Ran dich doch nicht betrogen hatte?"

"Von Anfang an. Ich kenne Ran besser als meine eigene Mutter und wusste sofort dass es nur eine Lüge gewesen war."

"Und du warst nicht wütend auf sie?" ,fragte Moe weiter nach.

"Doch." ,gab Shinichi zurück.

Ran erstarrte fast. Er hatte doch gesagt dass er es verstanden hätte und sich ja selbst wie ein Mistkerl verhalten hatte. Warum hatte er ihr es damals nicht auch gleich gesagt?

"Und dennoch bist du gleich wieder mit ihr zusammen gekommen obwohl ja eigentlich wir noch zusammen waren?"

"Ja. Sie hatte doch immer noch einen Platz in meinem Herzen. Moe, das kann man nicht so einfach abstellen."

"Und die Nacht als du bei mir warst?"

"Wir haben doch gesagt dass es nie passiert ist." ,gab er sofort zurück.

Ran filmte weiter und versuchte leise zu bleiben. Was meinte Moe? Den Kuss? Shinichi hatte ihr doch damals gesagt dass sie sich geküsst hatten. Was war dabei? Sie hatte damals auch Masao nochmal geküsst.

Moe sah etwas zu ihm und fragte lächelnd: "Hast du es ihr erzählt?"

"Du meinst den Kuss der als einziger passiert ist? Natürlich."

Moe nickte leicht. Für ihn war die letzte gemeinsame Nacht also doch nie passiert. Da stellte sie sich vor ihn und als Ran das bemerkte zog sie ihr Handy leicht zurück um nicht entdeckt zu werden. Zum Glück hatte man beide dennoch etwas am Display.

"Sie weiß es bestimmt nicht. Warum auch? Immerhin ward ihr da noch nicht offiziell zusammen. Wir zwei schon. Es war also kein Betrug."

"Hör auf Moe. Was willst du?"

"Wissen wie du deiner Freundin erklärst dass euer Kind ein Geschwisterchen bekommt. Und das nur mit zwei Monaten Altersunterschied."

Ran stockte der Atem. Sie drehte sich ganz in die Ecke und hielt sich eine Hand vor den Mund. Er hatte damals also doch mit ihr geschlafen? Ihr hatte er nur von dem Kuss erzählt und sonst nichts. Warum? Auch wenn beide noch nicht offiziell zusammen waren, wollte er doch ehrlich sein. Sie glaubte keine Luft mehr zu bekommen und versuchte ruhig zu bleiben. Doch da ran ihr schon eine Träne über die Wange.

"Du lügst!" ,sagte Shinichi laut.

"Mit der Schwangerschaft, ja. Ich wollte wissen wie du reagierst. Aber dass wir damals miteinander geschlafen haben ist passiert."

"Was willst du? Schweigegeld? Oder gefällt es dir einfach mir zu drohen?"

"Ich drohe dir nicht. Ich wollte dich nur wachrütteln. Deine Freundin sollte es immerhin wissen bevor eure Beziehung wieder intensiver wird."

"Ist sie schon." ,sagte Shinichi zurück.

Moe sah ihn kurz fragend an. Doch gerade als er antworten wollte sah er nur wie Moe erstarrte und zur Tür sah. Sofort drehte er sich um und sah Ran.

"Wir haben uns gestern verlobt." ,sagte sie mit ernster Stimme.

"Ran … ich …" ,begann Shinichi und kam zu ihr. "Bitte, lass uns darüber reden. Es tut mir leid und ich wollte es dir sagen aber … ich wusste ich würde euch gleich wieder verlieren und das für immer."

Ran sah seinen traurigen Blick als sie einen Schritt nach vorne machte und Moe ansah.

"Verlasse sofort das Haus und verlasse bis zum Ende des Sommers diese Stadt. Für immer. Solltest du je wieder versuchen uns auseinander zu bringen, wirst du es bereuen. Und das ist keine Drohung sondern ein Versprechen!" ,sagte sie mit ernstem Ton.

Moe hatte sichtlich Angst. Sofort nickte sie und eilte aus dem Haus. Beide sahen ihr nach und gerade als Shinichi noch etwas sagen wollte sah Ran ihn traurig an und fiel ihm ins Wort: "Ich weiß wir waren nicht zusammen aber du hast mich angelogen. Schon wieder. Ich weiß nicht ob es eine Strafe dafür ist, dass ich dich wegen dem Baby angelogen habe. Aber Shinichi, wie oft willst du unsere Beziehung aufs Spiel setzen?"

Da kamen ihr schon die Tränen. Doch auch Shinichi hatte Tränen in den Augen.

"Es tut mir so leid. Ich wollte dir alles sagen. Aber ... ich konnte nicht. Glaub mir, es war ein Fehler. Ein großer Fehler. Kannst du mir verzeihen? Bitte."

Shinichi strich ihr sanft über die Wange als ihr Blick nach unten ging. Sie sah auf ihre Hände und zog den Verlobungsring herunter. Er sah das auch und sagte gleich: "Nein! Bitte Ran. Tu das nicht. Was ich gestern sagte war wirklich die Wahrheit. Bitte."

Sie gab ihm den Ring, sah ihn mit verweintem Gesicht an und antwortete: "Ich muss nachdenken."

Anschließend wendete sie ihm den Rücken zu und ging. Shinichi sah den Ring an, sank auf die Knie und weinte. Er hatte alles kaputt gemacht. Endgültig.

Happy End der anderen Art

Ran war zu Hause und packte einen kleinen Koffer. Anschließend hinterließ sie ihrem Vater nur eine Nachricht in der Detektei dass sie für einen Kurzurlaub wegfuhr. Sonoko bekam eine SmS davon. Jetzt allen von dem neuen Drama und der eventuellen Verlobungsauflösung wollte sie nicht sagen. Es ging alleine Shinichi und sie etwas an. Ran stieg mit ihrem Koffer in eine Taxi und ließ sich zum Flughafen bringen. In der ganzen Zeit hatte Shinichi sie 10 mal angerufen. Immer wieder drückte sie ihn weg. Am Flughafen angekommen schaltete sie ihr Handy einfach aus. Ihr 'Verlobter' würde sie vermutlich so und so überall suchen. Vielleicht ging ein Last Minute Flug nach Osaka um erst mal ein Stück wegzukommen. Ran ging zu einem Schalter, kaufte das Ticket und musste noch etwa 20 Minuten warten. In dieser Zeit setzte sie sich in den Wartebereich und sah einfach ins Leere.

"Ran?" ,erklang plötzlich eine zu bekannte Stimme neben ihr.

"Moe …" ,sagte sie nachdem sie hingesehen hatte und wendete den Blick ab.

"Du willst weg?"

"Ja."

Da sah sie auf Ran's Hand und bemerkte sofort dass der Ring weg war.

"Tu es nicht." ,sagte nun Moe und setzte sich neben sie.

"Das sagst ausgerechnet du?"

"Ja. Ich hätte diese Nacht nicht wieder zum Thema machen sollen. Eigentlich wollte ich mich nur von ihm verabschieden. Freundschaftlich. Aber als ich die Bibliothek sah und ihn … Es kam alles wieder hoch. Die Gefühle die ich nicht mehr haben will und den Schmerz den ich seit damals empfinde. Ich dachte ich wäre über ihn hinweg. Eigentlich wollte ich nur wissen ob er dir alles erzählt hat. Es tut mir so leid."

"Hast du ihn verführt?"

"Ja. Ich wollte dass er noch die Nacht bleibt, als Abschiedsgeschenk. Wir haben dann auch etwas getrunken und ich küsste ihn immer wieder."

"Schon gut. Keine Details. Bitte."

"Ran, ich weiß wie sehr ihr euch liebt. Ich hatte nie eine Chance gehabt. Ebenso wie Masao."

Ran's Blick kam sofort zu ihrer ehemaligen Klassenkameradin. Sie war etwas wütend doch im Inneren wusste sie, dass sie Recht hatte. Masao hätte niemals eine Chance gehabt auf längere Sicht.

"Er hat mich angelogen. Wieder einmal. Was wenn das Baby erst mal da ist und ich mir dauernd Sorgen mache ob er nicht bei einer anderen ist oder mich weiterhin nur anlügt. So kann ich doch keine Beziehung, geschweige denn Ehe führen."

"Das verstehe ich. Aber glaub mir, es war ein Fehler und es war eine Lüge um dir nicht weh zu tun. Immerhin warst du glücklich als du es nicht wusstest, beziehungsweise nicht alles. Aber jetzt wo du es weißt, bist du verletzt. Wie hättest du damals reagiert wenn er es dir gleich gesagt hätte?"

"Vermutlich wäre ich noch nicht mit ihm zusammen oder verlobt."

"Eben. Er wollte dich schützen. Weil er dich liebt. Von ganzem Herzen."

Ran nickte. Sie liebte Shinichi doch auch so sehr. Die beiden Frauen standen auf als Ran ihre ehemalige 'Konkurrentin' umarmte und sagte: "Danke."

"Ich bin froh dass ich helfen konnte wenn ich es schon kaputt gemacht habe."

"Was ich sagte … also …" ,begann Ran als sich beide wieder ansahen. Moe winkte ab und antwortete: "Ich hatte so und so vor in Osaka zu studieren. Vielleicht sieht man sich nächstes Jahr in den Ferien. Wenn ich darf."

Ran nickte nur, nahm ihren kleinen Koffer und verließ den Flughafen.
 

Ihr Taxi hielt vor der großen Suzuki Villa. Gerade als Ran ausstieg, kam ihr ihre beste Freundin bereits entgegen.

"Ran? Was machst du denn hier? Und warum mit Koffer?"

"Ach weißt du, eigentlich wollte ich nochmal Urlaub machen aber Shinichi konnte doch nicht."

"Er ist schon wieder zu Hause?"

"Naja, wir wollten uns am Flughafen treffen aber er rief an und sagte dass Inspektor Megure seine Hilfe bräuchte. Aber ich bin aus einem ganz anderen Grund bei dir."

"Ach und weswegen?"

"Ich brauche deine Hilfe." ,sagte Ran noch und stimmt Sonoko sehr nachdenklich.

Die beiden Freundinnen gingen gleich ins Haus und Ran sprach mit ihr. Sie ließ natürlich Shinichi's Nacht mit Moe komplett aus und erwähnte nichts davon. Sonoko war immerhin noch nicht ganz so auf Shinichi zu sprechen und diese Aktion würde nur alles zum explodieren bringen. Stattdessen brauchte sie in einem ganz anderem Bereich ihre Hilfe.

Die beiden Freundinnen saßen am Tisch im großen Esszimmer. Sonoko seufzte erneut durch und sah zu Ran als sie fragte: "Bist du dir sicher?"

"Ja. Ich weiß es ist überraschend und wirft alles aus der Bahn aber … ich will es so. Hilfst du mir?"

"Natürlich. Ich will doch nur dass du glücklich bist."

"Danke Sonoko."

Die beiden Frauen gaben sich die Hand und lächelten sich an. Ran wusste einfach dass sie sich auf Sonoko verlassen konnte.
 

3 Tage später:

Shinichi hatte Ran immer wieder geschrieben und sie versucht zu erreichen doch sie meldete sich nicht. Er wollte aber vor seinen Freunden oder der Familie natürlich nichts erwähnen. Niemand sollte mitbekommen dass sie sich anscheinend getrennt hatten. Kogoro würde Shinichi sofort den Kopf abreißen. Wieso konnte er sie nirgends finden? Auch als er gestern bei Sonoko war, musste er sich normal verhalten und konnte nicht rausfinden ob Ran denn bei ihr wäre. Shinichi machte es wahnsinnig nicht zu wissen wo seine schwangere Verlobte war. Er war sogar kurz davor nur Inspektor Megure einzuweihen aber er war sich auch sicher dass dann etwas zu Kogoro und Eri durchsickern würde. Immerhin verhielten die sich ganz normal, also müssten sie Ran auch immer wieder gesehen, oder von ihr gehört haben.

Gerade als der junge Detektiv in seinem Elternhaus ankam, seufzte er als er die Tür zuschlug. Da erklang schon eine Stimme von oben:

"So schlecht gelaunt?"

"Shiho? Was machst du denn hier?"

"Freust du dich nicht?"

"Doch natürlich. Aber ich bin überrascht. Immerhin bist du vor vier Tagen erst abgereist." ,sagte er und sah wie sie auf ihn zu kam.

Beide umarmten sich kurz und sie lächelte.

"Ach, Sonderurlaub geht immer. Aber sag mal … die Sachen zwischen dir und Moe …" ,da unterbrach Shinichi sie schon "Es war ein Fehler! Ein großer Fehler. Sie hat es dir aber erzählt, also hast du sie gesehen?"

"Natürlich. Wir haben lange miteinander geredet aber keine Sorge, sie hat nur mit mir darüber geredet."

"Und wo ist sie? Ich suche sie seit drei Tagen! Ihr Handy ist dauernd aus und alle anderen wissen wohl wo sie ist aber ich kann sie ja schlecht fragen."

"Shinichi, geh duschen und zieh dich um. Ich habe dir etwas aufs Bett gelegt."

"Was?" ,fragte er verwundert.

Hörte seine beste Freundin etwa nicht die Verzweiflung in seinem Ton? Wieso sollte er jetzt, mitten am Nachmittag, duschen und sich umziehen? Doch Shiho ließ nicht locker. Sie zerrte ihn regelrecht nach oben. Als er schließlich endlich unter der Dusche stand, eilte die 19-jährige wieder hinunter und ging in den Garten.

Shinichi war fertig geduscht und abgetrocknet als er sich das Handtuch um die Hüfte band und aus dem Badezimmer kam. Da stand Shiho schon vor ihm.

"Sag mal, was ist denn los?"

"Wirst du schon sehen. Komm, zieh dich an."

Shinichi seufzte genervt und ging in sein Zimmer. Dort lag ein eleganter Anzug in dunkelblau. Das Sakko hatte bereits eine Ansteckblume angesteckt und jetzt war er erst recht verwirrt. Shiho klopfte als er sich gerade das Hemd zuknöpfte und sie trug ein elegantes hellblaues Kleid, welches Schulterfrei war.

"Warum siehst du so aus? Gehen wir auf eine Hochzeit?"

"Allerdings."

"Du weißt schon dass ich nach Ran suche und jetzt nicht auf Party machen kann?" ,klang sein Ton schon genervt.

"Keine Sorge. Sie ist auch da."

"Was? Kann ich nicht vorher noch mit ihr reden?"

"Nein."

"Aber … Shiho, bitte! Wer heiratet überhaupt? Kenn ich das Brautpaar?"

"Ja. Sogar schon ziemlich lange. Eigentlich schon seit du ein Kind warst."

Shinichi überlegte kurz als Shiho ihm die Krawatte band. Wer würde denn jetzt heiraten? Aber, immerhin wusste ja niemand von dem Problemen zwischen ihm und Ran. Aber so kurzfristig und ohne Einladung?

"Shiho, wer?"

"Na los komm, sie warten schon."

"Etwa hier?"

"Ja. Deine Eltern waren so freundlich und haben einen Standesbeamten bestellt und euren Garten dekoriert. Immerhin musste alles in zwei Tagen geplant sein."

"Bitte sag mir nicht das Ran's Eltern wieder heiraten oder es auffrischen oder wie auch immer. Gerade dabei soll ich Ran wieder treffen?"

Er versuchte noch zu diskutieren aber Shiho zerrte ihn schon die Stufen hinunter. Anschließend hakte sie sich bei seinem Arm ein und wartete kurz.

"Shiho…" ,doch sie unterbrach ihn schon "Still jetzt. Wir sind immerhin auf einer Hochzeit."

Beide gingen in den Garten hinaus. Neben der Terrasse ging ein kleiner Steinweg entlang zum Rosengarten. Shinichi sah bereits die weißen Stühle und einen kleinen Rosenbogen. Er sah auch gleich die restlichen Gäste. Darunter waren Eri, Kogoro, Yukiko, Yusaku, Heiji, Kazuha, Inspektor Megure mit seiner Frau Midori, Takagi und Sato. Shinichi ging weiter zu dem Rosenbogen als Shiho stehen blieb, sich mit ihm umdrehte und sich neben ihn stellte. Er wusste nicht was los war. Irgendwie war sein, sonst so volles Gehirn, komplett leer. Er wollte noch einen Versuch starten um mit Shiho zu reden doch sie warf ihm nur ein leises 'Schht' zu. Was passierte hier? War das echt?

Da erklang schon aus der Stereoanlage vom Wohnzimmerfenster die Musik. Seine und Ran's Musik

Shinichi sah wieder zu dem Weg als schon Sonoko mit Makoto zu ihm kam. Makoto setzte sich und Sonoko stellte sich auf die andere Seite. Als Shinichi wieder zum Weg sah, kam Ran. Sie ging alleine und trug ein wunderschönes Brautkleid.

Ran's Kleid

Es war bodenlang, ganz dünne, kurze, zarte Ärmel und über dem Bauch ging ein Seidenband herum welches sie zu einer seitlichen Masche gebunden hatte. Das Überkleid war aus Spitze und es fiel perfekt. Ihr Haar trug sie hochgesteckt mit ein paar einzelnen Blumen im Haar. Sie hatte auch nur einen kleineren zarten Blumenstrauß aus zart rosaroten Rosen und weißen Calla sowie ein wenig grünem Efeu und zartem Farn. Shinichi stand der Mund etwas offen als er den Blick nicht von ihr nehmen konnte. Sie schritt auf ihn zu und als sie vor ihm stand sagte er flüsternd: "Du verzeihst mir?"

"Keine Geheimnisse mehr."

"Nie wieder."

Beide lächelten sich an und der Pfarrer begann mit seiner Rede über Liebe, Ehe, treue sowie Vergebung. Ran's Eltern strichen sich immer wieder eine Träne weg, sowie auch Shinichi's Eltern. Sonoko hielt bereits die Ringe bereit als der Pfarrer seine Rede fertig hatte und weitergehen wollte zum Eheversprechen sagte Shinichi plötzlich: "Darf ich noch etwas sagen?"

"Natürlich." ,erwiderte der Pfarrer.

Shinichi sah Ran wieder tief in die Augen und sagte mit verliebter Stimme: "Du hast mir gezeigt, wie es sich anfühlt, den Himmel in Reichweite zu fühlen. Ich werde mich immer daran erinnern was für eine Kraft du mir gegeben hast, denn deine Liebe hat mich alles durchstehen lassen. Ich schulde dir so viel, denn du bist immer für mich da. In meinem Herz wird immer ein Platz für dich sein, mein restliches Leben lang. Ich werde einen Teil von dir bei mir behalten und wo ich auch bin, da wirst auch du sein. Weil ich in dir immer mein Licht und meine Kraft gesehen habe. Ich liebe dich."

Ran strich eine Träne von der Wange. Sie lächelte Shinichi verliebt an und antwortete: "Ich liebe dich auch."

Nun nickte Shinichi dem Pfarrer zu und er sprach weiter. Beide tauschten die Ringe und versprachen sich Liebe, Treue und Ehrlichkeit in guten sowie in schlechten Zeiten. Beide antworteten sofort mit einem liebevollen 'ja' und für den Pfarrer gab es nur noch einen Satz: "Sie dürfen die Braut nun küssen"

Beide sahen sich verliebt an und küssten sich leidenschaftlich. Die anderen Gäste standen auf und klatschten dem frisch vermählten Brautpaar. Nach dem Kuss sahen sie zu den anderen und lächelten. Jeder einzelne Gast gratulierte dem Brautpaar und war dankbar bei der spontanen aber dennoch wundervollen Hochzeit dabei zu sein.

Angst

3 Monate später:

Ran hatte inzwischen einen sehr runden Bauch bekommen und stand nur noch ein paar Tage bis der offizielle Geburtstermin war. Irgendwie hoffte sie ja, dass der Kleine am errechneten kam, denn dann wäre es der 04.11. Gerade als Ran sich einen Tee machte, kam sie zu den großen Wohnzimmerfenster und sah hinaus. Die Blätter von den Bäumen waren bereits alle schon gefallen und auch die Luft war schon um einiges kühler geworden. Wie lange es wohl noch bis zum ersten Schnee dauern würde? Als Ran noch so hinaus sah, klopfte es an der Haustür. Sofort ging sie hin als ihre beste Freundin da stand.

"Hallo Ran."

"Hallo Sonoko. Wie geht’s dir?"

"Danke. Wundervoll." ,erwiderte die kurzhaarige Brünette und schloss schon die Tür.

Ran ging wieder ins Wohnzimmer zurück und fragte nach: "Willst du einen Tee? Ich mach mir gerade einen."

"Ja gern. Soll ich dir helfen?"

"Danke. Das schaff ich gerade noch."

Sonoko setzte sich schon mal auf das Sofa welches nun im Wohnzimmer stand und sah sich etwas um. Seit Kogoro nicht mehr hier wohnte hatte sich alles ziemlich verändert. Ran kam mit zwei Tassen Tee zurück und setzte sich neben ihre beste Freundin. Diese trank gleich einen Schluck als Ran sich zurücklehnte und über ihren Bauch strich.

"Was verschafft mir der Besuch?"

"Naja, ich wollte einfach dass du es als erster erfährst."

"Du bist schwanger!" ,sagte Ran laut und voller Begeisterung.

"Nein. Aber dennoch etwas wundervolles."

Schon streckte sie ihrer besten Freundin die linke Hand hin wo auf ihrem Ringfinger ein silberner Brillantring steckte mit einem ansehnlichen Diamanten darauf.

"Wow! Der ist wunderschön. Ich freue mich so für dich Sonoko. Wann hat Makoto dir den Antrag gemacht?" ,sagte Ran vor Begeisterung und hielt Sonoko's Hand um sich den Ring genauer anzusehen.

"Gestern Abend. Wir waren Essen und sind danach im Park spazieren gegangen. Als wir zu dem kleinen Springbrunnen kamen standen dort drei Geigenspieler. In drei Bäumen waren Lichterketten und nachdem ich mich umgesehen hatte und wieder zu ihm sah, kniete er schon vor mir. Es war so romantisch."

"Sonoko ich freue mich wirklich! Wann ist die Hochzeit?"

"Im Frühling. Und du musst meine Trauzeugin sein. Geht das?"

"Aber natürlich."

Die beiden Freundinnen umarmten sich und Ran verlor eine Freudenträne. Ihre beste Freundin würde nun auch heiraten und war endlich richtig glücklich. Nachdem sich beide wieder ansahen sah Sonoko allerdings etwas betrübt zu Boden.

"Was ist denn los?" ,fragte Ran gleich nach.

"Es gibt nur eine schlechte Nachricht."

"Welche denn?"

Sonoko bekam nun ebenfalls Tränen in die Augen und gerade als sich eine den Weg über die Wange bahnte sah sie Ran wieder an und sagte: "Nach der Hochzeit ziehe ich für mindestens ein Jahr nach Peking. In China."

"Was? Warum?"

"Makoto hat dort einen Vertrag bekommen. Er unterrichtet Karate. Und dass wir nicht jeden Tag pendeln müssen die 3 Std. 10 min. ziehen wir hin. Es ist nur ein Jahr."

"Bist du dir sicher? Was wenn ihm die Arbeit gefällt und er dort bleiben will?"

"Nein. Er hat es mir versprochen dass wir zurück kommen. Ich kann doch meine beste Freundin und mein Patenkind nicht alleine lassen. Aber ihr kommt mich besuchen sobald er auch fliegen darf. Okay? Ich zeig euch dann die Stadt und wir gehen bummeln. Versprochen?"

Ran hörte die leichte Verzweiflung in Sonoko's Stimme. Sie wusste wie schwer es war alle zurück zu lassen. Aber sie hatte doch gerade erst mit der Uni begonnen. Wie wollte sie das machen? Doch dafür hatte sie noch Zeit genug um zu fragen. Jetzt wollte sie ihre beste Freundin trösten.

"Versprochen. Und wenn der Kleine mal älter ist, lass ich ihn bei Shinichi und komme alleine. Dann machen wir uns einen Mädelsabend."

"Das klingt toll."

Beide umarmten sich wieder und trösteten sich nun gegenseitig. Im Moment war der Frühling noch weit entfernt, doch die Zeit raste nur so. Es würde bald der Frühling kommen und die beiden Freundinnen müssten sich für eine lange Zeit verabschieden.
 

Der Tag wurde schnell zur Nacht und Shinichi kam wieder einmal spät von der Polizei zurück. Neben der Uni auch noch für Inspektor Megure zu arbeiten war doch anstrengender als gedacht. Doch Shinichi wollte schon Geld verdienen und nicht das seiner Eltern nehmen. Ran lag schon im Bett als er sich zu ihr legte. Sie wurde kurz wach als er ihr nur einen Kuss auf die Wange gab und anschließend über ihren Bauch streichelte. Sie lächelte kurz und legte nun ihre Hand auf seine als sie auch schon wieder die Augen schloss. Shinichi blieb noch kurz wach liegen und seufzte leise. Wie sollte das nur weiter gehen? Was wenn er gerade unterwegs war und Ran die Wehen bekommen würde? Seit Kogoro und Eri auch wieder offiziell zusammen waren, war er zu seiner Frau gezogen. Und diese wohnte doch 15 min. mit dem Taxi entfernt. Shinichi machte sich einfach Sorgen. Sonoko ging genauso auf die Uni und wurde schon darauf vorbereitet einmal das Suzuki Unternehmen zu leiten. Als der junge Ehemann bemerkte das Ran eingeschlafen war, stand er wieder auf. Es war zwar schon nach Mitternacht aber er konnte nicht schlafen. Zu viel ging durch seinen Kopf. Machte er denn alles richtig? Gerade als er sich an das Fenster lehnte und in die dunkle Straße hinunter sah, spürte er plötzlich wie sie seine Hand nahm. Sofort drehte er sich um und Ran stand neben ihm.

"Kannst du nicht schlafen?" ,fragte sie liebevoll.

"Nein. Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken."

"Was ist denn los?"

Ihre Stimme klang besorgt und er wusste genau warum. Ein kurzer Seufzer unterbrach die ebenfalls kurze Stille. Dann sah er zu ihr, strich ihr kurz über die Wange und fragte besorgt: "Mache ich alles richtig?"

"Was meinst du?"

"Naja du bist den ganzen Tag immer alleine zu Hause. Ich arbeite oder bin auf der Uni. Manchmal sogar beides. Was wenn dir etwas passiert oder das Baby kommt und ich nicht da bin?"

"Dann rufe ich dich an."

"Und wenn es nicht reicht?"

"Shinichi … Es wird alles gut. Glaub mir."

"Woher bist du dir so sicher?"

"Weil wir zusammen sind."

Er sah sie an. Sie hatte dieses vertrauensvolle Lächeln was ihm jede Angst nahm. Sie war sich so sicher das nichts mehr schlimmes passieren könnte und alles funktionieren würde. Shinichi musste nun auch lächeln als sich beide umarmten und er ihr anschließend einen sanften Kuss gab. Nach dem Kuss fühlte er sich nicht mehr so unsicher denn er wusste, es brachte nichts an ein 'was wäre wenn' zu denken. Immerhin hatte er sie. Endlich! Obwohl sie schon seit drei Monaten verheiratet waren konnte er es immer noch nichts ganz glauben dass er seine große Liebe endlich wieder hatte. Nach allem was sie durchmachen mussten.

"Gehen wir wieder ins Bett." ,sagte er nun und nahm ihre Hand.

Sie nickte nur lächelnd und folgte ihm sofort. Dennoch spürte sie, dass auf ihm noch eine Last lag. Eine Last die ihm glauben ließ dass er wieder etwas falsch machen würde. Aber das tat er nicht. Er tat alles um sie und vor allem das Kind glücklich zu machen. Beide legten sich ins Bett und schliefen bald ein.
 

Der nächste Morgen war angebrochen als Ran die Augen öffnete. Shinichi zog sich gerade sein Hemd über als sie sich langsam aufsetzte und verschlafen fragte: "Musst du schon wieder los?"

"Ja leider. Ich wollte dich nicht wecken. Tut mir leid."

"Schon gut. Wann kommst du heute nach Hause?"

"Vermutlich auch erst spät. Aber wenn etwas ist, ruf mich an okay?"

Sie nickte lächelnd als er zu ihr kam, ihr einen liebevollen Kuss gab. Anschließen drückte er auch ein sanftes Küsschen auf ihren Bauch. Sie winkte ihm nochmal bevor sie die Decke zurück warf und seufzte. Für den 02.05. war es heute ziemlich warm. Sie strich über ihren Bauch und sagte liebevoll: "Dann gehe ich mal unter die Dusche und danach machen wir uns ein leckeres Frühstück. Okay Kleiner?"

Sie stand vorsichtig auf und ging ins Bad. Nach einer etwas kühleren Dusche kam sie frisch umgezogen und mit noch leicht nassen Haar wieder heraus. Gerade als sie in die Küche wollte, trat das Baby plötzlich stark in ihre Magengegend.

"Okay … Jetzt hab ich keinen Hunger mehr. Was ist denn los Kleiner?" ,fragte sie mit sanfte Stimme und strich über den Bauch.

Doch da kam schon ein weiterer Tritt. Ran setzte sich erst mal auf das Sofa und atmete tief durch. Der Kleine war entweder selbst schon hungrig oder etwas anderes stimmte nicht. Da machte sie sich schon Sorgen. Was wenn etwas nicht in Ordnung war mit dem Baby?
 

Zur selben Zeit kam Shinichi gerade mit Inspektor Takagi, Inspektor Sato und Kommissar Megure zu einem Tatort. Ein junger Mann wurde überfahren und der Fahrer sagte er habe ihn nicht gesehen und es war ein Unfall. Shinichi durchschaute sofort das etwas nicht in Ordnung war. Er sah sich das Fahrzeug sowie die Reifenbremsspur genau an. Anschließend redete er kurz mit den zwei Zeugen die allerdings erst gekommen waren als der 'Unfall' schon passiert war. Shinichi sah sich das Auto noch einmal an und gerade als Takagi zu ihm kam sagte der Student: "Es war kein Unfall."

"Ach nein?"

"Nein. Er hat ihn absichtlich überfahren. Aber warum?"

Gerade als er das auch noch herausfinden wollte sah man wie das Opfer in einem Leichensack abtransportiert wurde. Shinichi hielt die Polizisten noch einmal auf und musste den Toten erneut ansehen. Und schon erkannte er einen Zusammenhang. Er sah sich die Innenseite des Handgelenkes an und wusste Bescheid. Nun wurde der Sack wieder geschlossen und die Leiche mitgenommen. Shinichi kam zum Täter und fragte: "Darf ich mal die Innenseite ihres rechten Handgelenkes sehen?"

"Was? Warum?"

"Für die Untersuchungen."

Der junge Mann hielt die Hand hin und Shinichi musste siegessicher grinsen.

"Hast du was entdeckt Shinichi?" ,fragte nun Kommissar Megure.

"Eindeutig. Wenn das alles hier nur ein Unfall war und Sie das Opfer noch nie vorher gesehen hatten, wie kann es dann sein dass sie beide an genau derselben Stelle das genau selbe Tattoo haben?"

Dem Täter fuhr es kalt den Rücken hinunter. Sofort zog er seine Hand zurück. Da nahm Megure sie allerdings wieder und der Tatortsfotograf zeigte auf seiner Kamera das Bild vom Opfer wo man tatsächlich dieselbe Tätowierung sah. Das Unendlichkeitszeichen.

"Jetzt bin ich auf ihre Ausrede aber sehr gespannt." ,sagte Megure wieder und ließ die Hand des Täters los.

"Na gut … Ja es stimmt. Ich habe ihn gekannt. Er war mein bester Freund seit der Grundschule. Aber er hat mich verraten, sowie meine ganze Familie. Er hat das Firmengeheimnis meines Vaters ausgeplaudert und das kostete uns Millionen. Und wofür? Nur dass er gut dasteht vor meiner Ex-Frau. Um ihr zu beweisen dass er mich besiegen könnte."

"Und wenn er vor Ihnen gestanden hätte und sich entschuldigt hätte? Ich bin mir sicher sie wollten sich zu einer Aussprache treffen sonst wären sie nicht gemeinsam an diesem etwas abgelegenem Ort gewesen. Sie haben ihm bestimmt nicht einmal die Chance gegeben etwas zu sagen oder sich zu rechtfertigen. Sie haben gleich den Weg des Mordes genommen. Und wofür? Dafür dass die Firma ihres Vater ein Geheimnis weniger hatte? Stattdessen haben Sie ihren besten Freund verloren. Sie haben ihn aus dieser Welt gerissen. Unverstanden und ungehört." ,sagte Shinichi und senkte den Kopf.

Er ging mit Kommissar Megure ein Stück abseits und beide besprachen noch etwas als zwei Polizisten zum Täter kamen um ihn mitzunehmen. Takagi und Sato standen noch beim Auto des Täters und sahen sich noch einmal um. Plötzlich ging alles ganz schnell. Die Polizisten wurde nieder gestoßen, der Täter schnappte sich eine Waffe und schoss dreimal schnell aus der Waffe. Shinichi stieß Megure zu Boden und fiel selbst halb auf ihn.

"Waffe!!" ,schrie Sato schon.

Da hatte Takagi seine schon gezogen und schoss ohne zu zögern auf den Täter. Dieser bekam zwei Kugeln in die Brust als er die Waffe fallen ließ und sofort zu Boden fiel.

"Jemand verletzt?" ,rief Sato erneut als sich Megure und Shinichi halbwegs aufrappelten. Megure stand gleich auf, Shinichi kniete noch etwas. Die zwei Polizisten waren auf unverletzt geblieben. Einer von Ihnen verlangte nun nach einem weiteren Wagen zum Einsatzort um die Leiche abzuholen. Takagi und Sato kamen zu Megure als dieser Shinichi seine Hand hinhielt.

"Na komm, steh auf Junge."

Shinichi nahm seine Hand und rappelte sich auf.

"Alles okay?" ,fragte Megure.

Viel Zeit zum antworten blieb nicht denn da war Takagi schon bei dem Studenten, stützte ihn und schrie: "Wir brauchen sofort einen Krankenwagen! Kudo hat einen Schuss abbekommen."

Sato und Megure sahen zu Shinichi als bei diesem aus der linken Schulter schon das Blut ran. Shinichi sah seine Wunde an und anschließend in den Himmel. Sato hatte sofort aus dem Polizeiwagen den Verbandskasten geholt und drückte mit zwei Bandagen fest auf die Wunde.

"Bleib wach Shinichi. Hast du gehört? Bleib wach!" ,schrie Sato als der junge Student in den Armen von Takagi zusammensank.

Dieser kniete sich hin und hielt Shinichi weiterhin fest. Shinichi atmete tief durch und sah um sich. Alles lief wie in einem Film ab. Megure und Sato redeten auf ihn ein während Takagi zu den Polizisten schrie wo denn der Krankenwagen blieb. Er wusste Sato fragte ihn etwas doch er konnte nicht mehr antworten. Er wollte wach bleiben doch umso mehr er sich anstrengte, umso müder wurde er. Zwischen dem Gerede hörte er nun auch die Sirenen. Er lächelte kurz als er einen Arm hob und nach Megure's Jacke griff. Dieser sah ihn an, legte seine Hand auf Shinichi's als dieser sagte: "Die… die dürfen mich … mich nicht sterben … sterben lassen, verstanden? Ich darf sie … sie nicht wieder … verlassen. Ich … Ich hab … hab es … ihr versprochen."

"Und du wirst es halten, Shinichi. Es wird alles gut! Das verspreche ich dir."

Shinichi nickte als ihm eine Träne über die Wange rannte. Sato weinte schon die ganze Zeit und drückte weiter fest auf die Wunde. Shinichi sah noch einmal kurz in den Himmel als er lächelte und sagte: "Wir … Wir haben … schon einen … einen Namen für … für unser Baby."

"Wirklich? Welchen?" ,fragte Sato und zwang sich zu lächeln.

"Toichi Conan Kudo."

"Das ist ein wunderschöner Name. Und du wirst deinen Toichi noch kennenlernen. Verstanden?"

Shinichi nickte als er Sato ansah. Schon waren die Sirenen ganz nah und der Rettungswagen hielt schnell an. Sofort kamen zwei Sanitäter und ein Notarzt zum verletzten Shinichi. Ein Sanitäter kam zu Sato und übernahm für sie. Sie stand gleich auf und wischte ihre blutigen Hände in die Jacke. Megure stellte sich zu ihr um sie zu stützten. Takagi half noch Shinichi auf die Trage zu legen als ihm sein Gewand aufgeschnitten wurde um die Wunde richtig zu verarzten. Takagi stand nun auch wieder auf als Shinichi schon in den Krankenwagen gebracht wurde und sie ins Krankenhaus fuhren.

"Ich fahre gleich hinterher. Sie beide fahren sich zu Hause umziehen und fahren anschließend aufs Polizeipräsidium um dem Chef alles zu erklären. Ich melde mich sobald ich etwas weiß." ,sagte Kommissar Megure, stieg in sein Auto und fuhr dem Rettungswagen mit Blaulicht hinterher.

Takagi und Sato stiegen ebenfalls in ihr Auto und fuhren erst nach Hause und dann ins Polizeipräsidium.
 

Zur selben Zeit bei Ran:

Die Polizisten wurde nieder gestoßen, der Täter schnappte sich eine Waffe und schoss dreimal schnell aus der Waffe. Shinichi stieß Megure zu Boden und fiel selbst halb auf ihn.

Ran spürte einen stechenden Schmerz in ihrem Unterbauch. Sie versuchte ruhig zu atmen doch es hörte nicht auf. Vorsichtig stand sie vom Sofa wieder auf und ging in ihr Zimmer. Der Weg kam ihr unendlich weit vor. Wieder ein stechender Schmerz. Als sie endlich im Zimmer war schnappte sie sich ihr Handy vom Nachttisch und wählte Shinichi's Nummer.

"Bitte heb' doch ab." ,sagte sie ängstlich und hielt eine Hand an der Unterseite ihres Bauches.

Doch sie kam gleich in die Mailbox. Da kam wieder ein stechender Schmerz. Ran schrie kurz auf und sank auf die Knie. Sie versuchte ruhig zu atmen und wählte erneut Shinichi's Nummer. Doch auch diesmal kam sie gleich in die Mailbox.

"Bitte nicht. Shinichi!"

Wieder ein Schmerz. Stärker als alle anderen zuvor. Ran schrie erneut laut auf. Diesen Schrei hörte Sonoko nun an der Haustüre und kam angerannt.

"Ran! Was ist los?" ,fragte sie ihre beste Freundin als diese am Boden kniete und versuchte ruhig zu atmen.

"Ich glaube … das Baby … kommt. Aber es tut so weh."

"Okay. Wir rufen sofort einen Krankenwagen. Versuch weiter zu atmen. Alles wird gut."

Sonoko holte ihr Handy aus der Tasche und wählte den Notruf. Nach kurzen Erklärungen legte sie auch gleich wieder auf und fragte: "Wo ist Shinichi?"

"Ich weiß es nicht … Sein Handy ist aus … und ich hab … hab so ein ungutes Gefühl."

"Gut. Der Rettungswagen ist gleich da. Wir schaffen das. Und Shinichi werden wir auch erreichen okay?"

Ran nickte als wieder ein Schmerz kam. Doch da klopften auch schon die Sanitäter. Sonoko kam raus gerannt und brachte sie zu Ran. Sofort redeten sie ihr gut zu und legten sie auf die Trage. Sonoko kam gleich mit hinunter und schrieb Ran's Eltern eine SmS. Im Krankenwagen wurde Ran am Bauch gleich abgehört um sicher zu gehen dass mit dem Baby alles in Ordnung war. Ran atmete fest und hielt Sonoko's Hand. Aber wo war nur Shinichi? Sie hatte immer noch so ein ungutes Gefühl. War denn alles in Ordnung? Wo war er? Sonoko versuchte nun auch ihn anzurufen doch es kam gleich die Mailbox. Sie sprach ihm eine Nachricht drauf und legte wieder auf. Würden sie noch rechtzeitig ins Krankenhaus kommen? Ginge es dem Baby gut wenn Ran solche Schmerzen hatte? Und wo war bloß Shinichi?

Wie es sein soll

Ran wurde sofort in den Kreissaal gebracht. Sonoko wartete noch kurz draußen um Shinichi endlich zu erreichen. Gerade als sie erneut seine Nummer wählte sah sie wie wieder die Nottür aufging und Shinichi auf einer Trage herein geschoben wurde. Sie rannte ein paar Schritte hin und sah das ganze Blut auf seiner Schulter und dass er wohl bewusstlos war. Da kam auch schon Kommissar Megure herein. Sonoko kam zu ihm und fragte entsetzt: "Herr Kommissar! Was ist passiert?"

"Sonoko. Wir waren an einem Tatort und Shinichi hat den Täter aufgedeckt als dieser eine Waffe zog und schoss. Zuerst dachten wir, wir wären alle unverletzt aber Takagi sah sofort dass Shinichi in die linke Schulter getroffen wurde."

"Kommt er durch?" ,fragte sie besorgt und war den Tränen nahe.

"Wir hoffen es. Auf der Fahrt hierher hat er das Bewusstsein verloren. Aber was machst du hier?"

"Ran bekommt das Baby."

Megure war geschockt. Beide sahen zur Tür durch welche Shinichi geschoben wurde. Er atmete tief durch als er zur weinenden Sonoko sah und sagte: "Okay. Du gehst zu Ran. Sag ihr du konntest ihn nicht erreichen aber bist für sie da. Wenn das Baby da ist und gesund, sowie sie, rufst du mich an. Verstanden?"

Sonoko nickte und rannte sofort los zum Kreissaal. Megure atmete durch als hinter ihm eine nächste vertraute Stimme erklang: "Kommissar Megure? Haben Sie Shinichi persönlich zur Geburt seines Kindes hergebracht?"

Der Kommissar drehte sich um, seufzte kurz und sah noch in die lächelnden Gesichter von Kogoro und Eri.

"Folgen Sie mir." ,sagte er nun und ging in den Wartebereich.

Als sie drinnen waren erzählte er was mit Shinichi passiert sei und dass Ran allerdings noch nichts davon wusste. Sonoko allerdings bei ihr war. Eri musste sich setzen. Konnte das wahr sein? Die zwei hatten endlich zusammengefunden und schon kam ein neues Unglück. Ein Unglück welches Ran ihre große Liebe ganz nehmen könnte? Kogoro setzte sich neben seine Frau und versuchte sie zu beruhigen. Das konnte doch alles nicht wahr sein? Der Kommissar versuchte beiden Mut zu machen und hoffte innerlich selbst dass alles gut gehen würde.
 

Eine Stunde später kam Sonoko in den Wartebereich. Sofort standen alle auf und sahen sie hoffnungsvoll an. Da bekam sie Freudentränen in die Augen und sagte lächelnd: "Es ist ein gesunder Junge. Mit 3000gramm und 50zentimeter Größe. Beiden geht’s gut und wenn ihr euren Enkel kennenlernen wollt, könnt ihr mitkommen."

Eri weinte vor Freude. Sie kam gleich zu Sonoko als sich Kogoro noch einmal zum Kommissar umdrehte. Dieser nickte nur und sagte: "Sobald ich etwas weiß, komme ich zu euch."

"Danke!"

Die drei gingen freudig zurück und kamen zu Ran ins Zimmer. Sie war bereits gewaschen worden und umgezogen. Ebenso das Baby. Ran hielt den Kleinen liebevoll im Arm als ihre Eltern reinkamen.

"Darf ich vorstellen? Toichi Conan Kudo."

"Er ist wunderschön." ,sagte Eri und gab nun ihrer Tochter eine Kuss auf die Stirn.

"Willst du ihn nehmen?" ,fragte Ran ihre Mutter.

Diese nickte sofort und nahm den Kleinen auf den Arm als sie zu Kogoro ging. Dieser strich seinem Enkelsohn sanft über den Kopf und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn.

"Willkommen auf der Welt, Kleiner." ,sagte er liebevoll.

Ran lächelte als sie wieder zu Sonoko sah und hoffnungsvoll fragte: "Hast du Shinichi erreicht?"

"Nein. Aber …" ,bevor sie weitersprechen konnte ging schon die Tür auf.

"Kommissar Megure?" ,fragte Ran verwundert.

"Hallo Ran. Herzlichen Glückwunsch."

"Danke. Sind Sie extra hergekommen? Wissen Sie wo Shinichi ist? Sein Handy ist aus."

"Deshalb bin ich hier. Ran … Als wir am Tatort waren gab es eine Schießerei und Shinichi wurde leider getroffen."

"Nein! Nein … Er ist nicht …" ,begann sie weinend doch der Kommissar unterbrach sie gleich und nahm ihre Hand. "Er lebt! Die Operation ist gut verlaufen und er wird bald aufwachen. Es ist alles in Ordnung."

Sie atmete erleichtert durch. Dennoch kamen die Tränen über ihre Wangen. Es hätte auch anders ausgehen können. Da kam Sonoko zu ihr und sagte erfreut: "Er lebt! Es wird alles gut."

"Ja. Bestimmt. Jetzt muss es nur noch gut werden. Wir haben schon genug durchgemacht."

"Allerdings."

Da mussten sie kurz lachen und redeten noch etwas. Eine weitere Stunde später kam schon eine Schwester mit einem Rollstuhl herein kam.

"Frau Kudo? Jemand möchte sie gerne sehen. Mit dem kleinen Toichi."

Ran nickte als Kogoro ihr in den Rollstuhl half. Eri übergab ihrer Tochter wieder den Kleinen und sagte noch dass sie alle hier warten würden. Die Schwester schob Ran ein Stück und brachte sie ins Aufwachzimmer. Dort lag Shinichi mit einem großen Verband um die Schulter und den Arm angewinkelt zum Körper. Dafür dass die Operation noch nicht zu lange her ist, sah er recht fit aus. Ran wurden neben sein Bett gerollt als er zu ihr sah und lächelte.

"Hey du." ,sagte er mit liebevoller Stimme.

"Hallo. Was machst du denn für Sachen?"

"Du kennst mich doch. Ein bisschen Drama schadet nicht."

"Das war etwas zu viel Drama. Aber ich möchte dir gerne unseren Sohn vorstellen."

Die Schwester hob den kleinen Toichi von Ran in Shinichi's Arm und sagte danach lächelnd: "Ihr habt leider nur 10 Minuten dann muss der Kleine zurück auf die Station."

"Okay danke." ,sagte Ran und sah gleich wieder zu ihrem Mann und ihrem Sohn.

Shinichi legte seinen Zeigfinger in die Handfläche seines Sohnes und lächelte ihn liebevoll an als er sagte: "Hallo mein Kleiner. Du hattest es wohl eilig. Da kommst du nach deinem Vater. Mit dir hatten wir es auch eilig."

Ran lachte etwas strich Shinichi vorsichtig über den Unterarm.

"Ich liebe dich. Erschreck mich nie wieder so, verstanden?"

"Verstanden. Ich liebe dich auch meine Schöne."

Ran zog sich vorsichtig aus dem Stuhl hoch als sich beide einen kurzen Kuss geben konnten. Anschließend setzte sie sich wieder und sah Shinichi an. Er beobachtete seinen Sohn ganz genau und lächelte ihn an. Da war er nun. Der kleine Kerl der ihr bisheriges Leben auf eine wundervolle Art und Weise auf den Kopf stellen wird. Leider konnten sie den Moment nicht weiter genießen denn dann kam schon die Schwester und musste Ran mit Toichi zurück bringen. Shinichi verabschiedete sich und versprach schnell gesund zu werden. Ran nickte lächelnd als sie ihm noch einmal sagte dass sie ihn liebte. Schon wurde sie auf ihr Zimmer zurück gebracht. Dort warteten schon gespannt die anderen. Diesmal nahm Kogoro den Kleinen als sich Ran wieder ins Bett legte. Sofort fragten sie wie es Shinichi ginge und ob alles okay wäre. Ran erzählte alles und lächelte zufrieden. Danach legte sie ihrem Kopf zurück und konnte ihrer Müdigkeit freien Lauf lassen und schlief ein. Die anderen setzten sich auf die kleine Bank in ihrem Zimmer und passten auf Toichi auf während Ran sich ausruhen konnte. Nur Kommissar Megure verließ das Zimmer um auf dem Präsidium von der guten Nachricht erzählen zu können.
 

3 Tage später:

Ran und Toichi ging es super und sie konnten endlich entlassen werden. Die betreuende Hebamme machte schon drei Termine für die kommenden drei Wochen aus wo sie die kleine Familie besuchte und für Fragen zur Verfügung stand. Ran hatte gerade alles gepackt als sie nun Toichi aus dem Bettchen hob.

"So mein Kleiner. Jetzt geht's nach Hause."

Da klopfte es und Shinichi kam herein. Sie sah ihn voller Freude an und fragte: "Bist du entlassen?"

"Ja. Seit heute. Ich darf mit euch nach Hause."

Vorsichtig umarmte sie ihn als Shinichi seinem Sohn über den Kopf streichelte. Anschließend gab sich das Ehepaar einen Kuss. Enden musste dieser als es erneut klopfte und Sonoko hereinkam.

"Der Wagen wartet draußen. Shinichi du darfst auch gehen?"

"Ja. Ich kann zusammen mit meiner Familie nach Hause."

Sonoko lächelte als sie schon Ran's Tasche nahm. Diese legte Toichi vorsichtig in die Transportschale und schnallte ihn an. Anschließend hob sie, sie beim Griff hoch und alle drei verließen das Krankenhaus.

Draußen wartete ein großer Wagen der Firma Suzuki mit eigenem Fahrer. Alle stiegen ein und fuhren endlich nach Hause. Sonoko half beiden die Sachen hinauf zu tragen und kaum kamen sie in ihre Wohnzimmer warteten dort ihre Eltern, Heiji, Kazuha und Shiho.

"Willkommen zu Hause." ,sagten alle zugleich.

Ran und Shinichi lächelten vor Freude. Shinichi's Eltern konnten sich endlich frei nehmen und blieben nun für drei Monate in Tokio um der jungen Familie zu helfen. Eri und Kogoro boten genauso die Hilfe an. Heiji war etwas wütend auf Shinichi dass er nichts von seinem Unfall erzählt hatte und er das erst von Sonoko erfahren musste. Doch beide umarmten sich und Shinichi entschuldigte sich aufrichtig. Aber er war eben mit seinen Gedanken nur noch bei seiner kleinen Familie. Ran hob Toichi aus seiner Schale und zeigte ihn durch die Runde. Jeder wollte ihn einmal kurz halten und war so entzückt von diesem wunderschönen Kind. Als sich alle gesetzt hatten und gerade Heiji den kleinen Toichi am Arm hatte sagte Shinichi nun: "Ach Hattori, Ran und ich wollten dich etwas fragen."

"Klar. Was denn?"

"Naja, Sonoko ist doch Taufpatin bei Toichi und wir wollten dich gerne fragen ob du sein Taufpate werden würdest."

"Wirklich?"

"Ja. Wir wüssten niemand besseren als euch zwei."

"Von Herzen gerne. Ja. Ich danke euch." ,gab Heiji etwas gerührt zurück und sah wieder auf den Kleinen. "Ich bring dir alles bei was ein guter Detektiv wissen muss."

Da mussten alle lachen und Ran sah anschließend zu Shinichi. Beide lächelten sich liebevoll an und küssten sich. Endlich war es ihr Happy End. Ohne weiterem Drama, ohne Geheimnisse und ohne Krisen. Sie waren zu der Familie geworden wie es sich Ran immer gewünscht hatte. Schon von dem Tag an, andem sie die zwei kleinen Streifen am Schwangerschaftstest sah. Es war perfekt. Nachdem der Abend gekommen war, hatten sich alle verabschiedet und ließ die kleine Familie alleine. Nachdem Ran Toichi gestillt hatte, legte sie ihn in sein Bettchen und sah ihn noch eine Zeit an. Da kam Shinichi zu ihr, legte einen Arm um sie und fragte: "Bist du glücklich?"

"Am glücklichsten."

Beide gaben sich einen Kuss, schalteten das Babyphone an und gingen in ihr Schlafzimmer. Sie zogen sich um und legten sich ins Bett. Ran kuschelte sich vorsichtig an ihren Mann und schloss glücklich die Augen. Endlich konnten sie es genießen und waren eine Familie. Für immer.
 

Ende.



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Von:  xRiLey
2017-08-01T19:37:31+00:00 01.08.2017 21:37
Hallo, habe mir deine FF durchgelesen, die ist wirklich super :)
Dein Schreibstil gefällt mir und die Story war wirklich spannend. Manchmal hat man wirklich mitgefiebert und gehofft, dass es gut geht mit den zweien, aber sie bekamen ja ihr Happy End. :)
Bin auf deine anderen Fanfincs gespannt.

Liebe Grüße
xRiLey
Von:  KagomeKizu
2017-07-19T07:49:49+00:00 19.07.2017 09:49
Da kann ich mich Hallostern2014 nur anschließen!
Das war das perfekte Ende.

Glg Kago
Antwort von:  Satine2502
20.07.2017 09:55
Danke dir!
Ich bin froh dass dir meine FF gefallen hat. :)
glg
Von:  KagomeKizu
2017-07-19T07:34:52+00:00 19.07.2017 09:34
Wieder ein super Kapitel, hoffentlich geht alles gut bei den beiden.
Glg Kago
Von:  KagomeKizu
2017-07-18T15:20:34+00:00 18.07.2017 17:20
Wow, das war das Perfekte Kapitel.
Fand es super romantisch und toll das Ran Shinichi verziehen hat.
Ich hoffe beide werden glücklich.

Glg Kago
Von:  KagomeKizu
2017-07-16T07:28:09+00:00 16.07.2017 09:28
Super Kapitel, schade das Shinichi nicht von Anfang an ganz ehrlich war, das hätte ihm un Ran jetzt einiges erspart.

Glg Kago
Von:  Hallostern2014
2017-07-15T19:59:07+00:00 15.07.2017 21:59
Wow, ein wundervolles Ende *_*

Man war das ein Drama zum Schluss zum glück ist alles gut aus gegangen und er kann mit Ran zu frieden leben 😍.

Auch das Heiji dann auch als Taufpate gefragt wurde ist toll😍

😍 ich freue mich schon auf deine neuen FFs egal ob Jeanne oder Conan 😍 die sind alle toll😍

Glg :)
Antwort von:  Satine2502
16.07.2017 11:54
Ich danke dir sehr für deine ganzen Kommentare. Bin sehr froh dass dir meine Geschichte gefallen hat.
Ich arbeite tatsächlich schon an einer neuen FF... Freue mich wenn du sie vielleicht auch liest. :) glg
Antwort von:  Hallostern2014
16.07.2017 11:55
Ja mach ich gerne :) glg
Von:  Hallostern2014
2017-07-15T19:33:32+00:00 15.07.2017 21:33
Ohnein :'( bitte nicht, ich musste bei der stelle auch weinen ich habe schon gesehen das du ein Neues kap geladen hast wird gleich gelesen hoffe das er nicht stirb....


Aber wieder ein richtiges gutes Kap
Von:  KagomeKizu
2017-07-15T06:00:15+00:00 15.07.2017 08:00
Das war ein sehr romantisches Kapitel.
Der Antrag war einfach himmlisch, hab mir die Deko und alles drum rum super gut vorstellen können.
Finde es toll das auch Heiji gleich Nägel mit Köpfen gemacht hat!

Glg Kago
Von:  KagomeKizu
2017-07-13T05:15:24+00:00 13.07.2017 07:15
War wieder ein tolles Kapitel, hat mir gut gefallen.
Fand es auch toll das Shinichi um Erlaubnis bei Rans Eltern gefragt hat. (Hat mein Mann auch gemacht, bei meinen Eltern.) 😊
Welches Geheimnis Kogoro wohl hat?
Da bin ich jetzt aber mal gespannt und freu mich aufs nächste Kapitel.
Glg Kago
Von:  KagomeKizu
2017-07-11T19:50:58+00:00 11.07.2017 21:50
Super Kapitel, na hoffentlich ist das ein Missverständnis das bald geklärt ist.


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