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Heaven on Earth

von

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✡ ✟ Kapitel 18 ✟ ✡

Die Dämonen hatten wir nach wenigen Metern tatsächlich erreicht.

“Was machen die da?”, fragte Chris und blickte um die Ecke herum.

Auch ich blickte um die Ecke herum. Eine Befürchtung machte sich in mir breit. Was wollten die Dämonen hier? Und warum auch solch hohe Dämonen? Es gab ein paar der niederen Dämonen, ein paar höhere. Und eine Gestalt, die fast menschlich aussah … fast. Das Gesicht war kein normales Gesicht, ein Schnabel zierte es, zusätzlich zu den roten Geschwüren, die über die Haut verteilt waren. Anstatt den Händen konnte man Krallen erkennen. Kein schöner Anblick für die Augen.

Mein Herz begann zu rasen, als dieser plötzlich in unsere Richtung sah. Nicht nur wir Engel konnten die Auren der Dämonen spüren. Leider war es andersrum auch so. Und das hatte ich in diesem Moment total vergessen.
 

Ich griff nach Chris Oberteil und krallte meine Hände in die Jacke. “Wir müssen hier weg …”, murmelte ich.

“Was? Wieso dass denn? Elana, da vorne sind Dämonen! Unsere Aufgabe ist es, diese zu vernichten.”

“Das können wir nicht!”, gab ich panisch von mir. Ich könnte es vielleicht, ja. Aber nicht er. Auch wenn er ein Schattenjäger war … so war er doch nur ein Mensch, im Gegensatz zu mir. Und ich wollte mich nicht offenbaren. Also mussten wir weg. “Komm schon!” Ich zerrte an ihm. Jedoch hatte ich nicht an seinen Dickkopf gedacht.

“Wir Schattenjäger haben eine Aufgabe. Und dieser werde ich nachgehen, auch wenn es mir klar hätte sein können, dass du dich da raus halten willst!”

“Hast du sie noch alle?”, zischte ich ihn an. “Hast du dir die Dämonen überhaupt einmal genau angesehen? Das ist keiner von den Dämonen, gegen die ihr Schattenjäger normalerweise kämpft! Das einzig Richtige was du machen kannst ist tatsächlich nur zu fliehen!”

“Wir Schattenjäger?”, fragte er eisig und starrte mich an.

Ich trat bei diesem Blick einen leichten Schritt nach hinten. Ein weiterer Fehler.

“Ich werde nicht einfach abhauen!” Chris trat wieder an die Ecke um darum zu sehen.

“Chris, bitte nicht”, hauchte ich. Ein eigenartiges Gefühl schnürte mein Inneres zu. Ich konnte es nicht beschreiben, ich wusste nur, dass ich nicht wollte, dass er auf diese Dämonen zutrat, um gegen sie zu kämpfen. Ich wollte nicht, dass ihm etwas passierte.
 

“Findet das Engelsblut!”, erklang eine laute, krächzende Stimme und ich erstarrte. Das war nicht gut, gar nicht gut.

“Verdammt!”, murmelte ich, als ich spürte, wie die Auren noch näher auf uns zu kamen. Ich griff nach den Seraphklingen an meinem Waffengurt und ließ in jeder Hand eine davon erstrahlen.

“Jetzt plötzlich doch?”, fragte Chris sarkastisch und zog seine eigenen Waffen. Er musterte mich noch einen Moment misstrauisch, ehe er einen Satz zur Seite machte.

“Achtung!”, rief ich, wirbelte vor ihm vorbei und ließ den ersten Dämonen in einem Funkenregen verglühen. Dazu war ich jedoch aus unserer Deckung gedrehten und stand zig Dämonen gegenüber.

“Engel … Ich weiß was du willst!”, erklang die kratzige Stimme und ich erkannte, dass der Blick des höchsten Dämonens auf mich gerichtet war. Seine Augen bestanden nur aus Schwärze, ansonsten war nichts zu erkennen, keine Pupillen, keine Iris - nur Schwärze. Adrenalin breitete sich in meinem Körper aus und ich wurde ruhig. Dafür war ich trainiert worden - ähnlich wie die Schattenjäger.

Auch Chris stellte sich neben mir in Kampfposition. “Redet er mit dir?”, knurrte er leise.

“Meinst du etwa, ich weiß, was in seinem Kopf vorgeht?”, murrte ich leise und ließ meinen Blick über die Dämonen schweifen, die in Habachtstellung gegangen waren. Ich hoffte sehr, dass Chris nicht klar wurde, was der Dämon tatsächlich in mir sah.

“Tötet sie!”, ließ der Hauptdämon seine Stimme erneut erklingen, ehe er sich herum drehte und in ein Portal trat, das hinter ihm erschienen war.
 

Ein Aufschrei entkam mir. Er wusste etwas! Die Dämonen wussten etwas! Ehe Chris auch nur etwas sagen konnte, setzte ich voran und wirbelte herum. Alle Dämonen, die zwischen mir und dem Portal standen, wurden einfach vernichtet, doch zu spät. Gerade als ich das Portal erreichte, erlosch dieses. Alles was übrig blieb, war schwarze Asche auf dem Boden. Mit gerunzelter Stirn blickte ich auf diese, dann ließ ich die Seraphklinge erneut erleuchten und vernichtete die beiden Dämonen, die sich auf mich stürzten.
 

Ein lauter und wütender Aufschrei brachte meine Gedanken wieder zu Chris, vor dem sich mehrere Dämonen aufgebaut hatten. Mein Herz zog sich zusammen. Ich hatte ihn völlig vergessen, als ich auf das Portal zu gehastet war.

“Nicht”, brüllte ich und trat den Rückweg an. Doch auch hier war ich zu spät. Ich erkannte die Waffe, die auf Chris herunter fuhr. Der Dämon dazu war gleich darauf vernichtet, aber trotzdem hatte die Waffe den Schattenjäger getroffen.

Panik breitete sich in mir aus, als ich Chris blutüberströmt auf dem Boden liegen sah. “Nicht Chris, bitte nicht …”, gab ich von mir und ließ die Seraphklingen fallen, als ich neben ihm in die Knie ging. Meine Hände tasteten über ihn, strichen sanft über seine Wangen. “Chris, bitte, bleib bei mir …”, brachte ich hervor, während Nässe über meine Wangen lief.

“Nicht … weinen …”, brachte der Schattenjäger hervor und hob mühsam eine Hand, ehe er sie mir auf die Wange legte. Ich blinzelte. Sein Gesicht verzog sich schmerzerfüllt. “Vor- vorsicht … hin...hinter dir, Elana!”, brachte er hervor. Sofort drehte ich mich herum.
 

Es waren noch zu viele Dämonen hier, zu viele für einen Menschen. Und Chris … wenn ich die Dämonen nicht aufhalten würde, dann … dann würde er sterben. Mein Herz verkrampfte sich bei dem Gedanken. Er durfte nicht sterben! Langsam richtete ich mich auf. “Verschwindet!”, gab ich mit fester Stimme von mir. Ein Fauchen war die einzige Antwort darauf. Ich drehte mich herum und hob meine Hände an. “Ihr habt recht, zu verschwinden ist ganz falsch! Die Schattenjäger haben eine Aufgabe. Und diese lautet, euch zu vernichten. Soll ich euch etwas sagen?”, ein schiefes Grinsen schlich auf meine Gesichtszüge, “das ist auch meine Aufgabe!”

Im nächsten Moment erschienen leuchtende Lichtkugeln auf meinen Handflächen, die ich auf die Dämonen schleuderte. Diejenigen, die ich getroffen hatte, gingen in Funkenregen auf.

“Engelsblut!”, zischte ein Anderer, sodass es sich wie eine Beleidigung an hörte.

“Hochwertiger als euer Blut!”, erwiderte ich.

“Tötet sie!”, kreischte ein Anderer und es war, als würde eine Flutwelle ausbrechen. Alle Dämonen hetzten auf mich zu. Hinter mir lag immer noch Chris auf dem Boden, schwer verletzt und ich wusste nicht, ob er es überhaupt schaffen würde! Aber nicht mit mir. In meiner reinen Menschengestalt konnte ich es nicht schaffen, aber als Engel … Was wiederum bedeutete, dass ich mich offenbaren musste.



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