Zum Inhalt der Seite

Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Unsicherheiten

Erschöpfung drückte schwer auf seine Brust und Glieder, schien ihm das Atmen schwer zu machen. Zusätzlich plagte ihn Übelkeit. Sein Mund fühlte sich so trocken an, als habe er mindestens einen Tag nichts mehr getrunken. Ein heiseres Brummen verließ seine Kehle. Was war geschehen? Seine Gedanken ließen sich so schwer fassen wie ein glitschiger Fisch. Griff er nach ihnen, wollten sie ihm sogleich wieder entgleiten.

„Deidara?“, drang eine wohlbekannte Stimme in sein Bewusstsein. Langsam hob der Angesprochene seine Lider. Gleißendes Licht stach in sein Auge und er war gezwungen, selbiges zusammen zu kneifen. Nur langsam gewöhnte er sich an die Helligkeit, sodass er einigermaßen sehen konnte. Allmählich setzte sich das verschwommene Bild zusammen. Rot… wie Blut. Im Schockmoment weiteten sich seine Augen. Deidara wollte auffahren, doch seine Arme knickten sofort unter ihm weg und Schwindel zwang ihn zurück auf den Futon.

„Deidara-san, hört Ihr mich?“, fragte nun eine andere Stimme. Der Blonde konnte sie nicht sofort zuordnen. Es dauerte einige Herzschläge, bis er sich beruhigt hatte, seine Sicht sich nicht mehr drehte und er sein Auge wieder öffnen konnte. Die zuvor verschwommenen Umrisse erhielten allmählich klare Strukturen. Was er zuerst für Blut gehalten hatte, war nur Gaaras rotes Haar gewesen. Tief atmete er aus. Seinem Liebsten ging es gut.

Erneut drängte sich die fremde Stimme in sein Aufmerksamkeitsfeld. Leicht neigte er seinen Kopf in die Richtung, in der er den Mann zu der Stimme vermutete. Auf seiner linken Seite saß der Leibarzt des Daimyô. Mit diesem hatte er bisher wenig zu tun gehabt. Er wusste, wer er war und ab und an waren sie sich bereits in der Burg über den Weg gelaufen.

„Euch wurde das Gegengift verabreicht. Die Symptome lassen nach und Euer Zustand ist stabil. Allerdings solltet Ihr Euch die nächsten Tage noch ausruhen“, erklärte er mit der typisch ruhigen Stimme eines Arztes.

„Geht bitte“, wies Gaara seinen Heiler an. Dieser verbeugte sich ergeben vor ihm und zog sich aus dem Raum zurück. Kaum war die Schiebetür hinter ihm verschlossen, huschte ein Lächeln über Gaaras Lippen. In den jadefarbenen Augen spiegelte sich Erleichterung wieder. Angenehm kühl war die Hand, die über seine Wange strich.

„Hab doch gesagt, …die Dosis bringt mich nicht um, hm“, murmelte Deidara müde. Er fühlte sich völlig erschöpft. Die zärtlichen Berührungen verleiteten ihn, seine Lider wieder zu schließen und sich etwas Entspannung zu erlauben.

„Zetsu hat das Gegenmittel gebracht.“ Gaaras Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. „Die Apotheker wurden bestochen. Sie wollen deinen Tod.“ Die Besorgnis hörte er deutlich heraus. Deidaras Hand tastete sich unter der Decke hervor und in Gaaras Richtung. Nur Augenblicke später ergriff dieser seine Hand. „Die sind nicht die ersten, hm.“ Momentan wollte er auch nicht genauer darüber nachdenken, noch nicht. Seine Gedanken flossen zäh wie alter Honig.

Deidara spürte, dass Gaara sich zu ihm hinab beugte. Sein Auge öffnete sich einen Spalt breit. Ihre Blicke trafen sich. Dann vereinte der Rotschopf ihre Lippen zu einem zärtlichen Kuss. „Ich werde nicht zulassen, dass es weitere Anschläge auf dich gibt.“ Das Versprechen war nur ein Murmeln, doch die Entschlossenheit hinter seinen Worten ließ keinen Zweifel aufkommen.

Deidara seufzte tief. Die Welt schien verkehrt. Er war Gaaras Samurai und es war seine Aufgabe, ihn zu schützen. Seine Finger zuckten, wollten Gaaras Hand fester umschließen, doch ihm fehlte momentan die Kraft. „Ich sollte dich schützen… nicht umgekehrt, hm.“ Es nagte tief in seinem Inneren, versagt zu haben. Erst bei Sasori, dann war Gaara dem Tod nur knapp entkommen. Die Träume hatten sein Versagen aus den Tiefen seines Geistes an die klare Oberfläche gezerrt.

Sanft strichen die Finger des jungen Daimyô über seine Stirn. Ernst lag dessen Blick auf ihm. „Das stimmt. Doch es liegt in meiner Verantwortung, eine größtmögliche Sicherheit für alle meine Untergebenen zu gewährleisten… und für meinen Liebsten.“ Der warme Glanz ließ die jadefarbenen Augen schimmern wie Edelsteine, in denen sich die weiche Abendsonne brach. Ein weiterer zärtlicher Kuss streifte seine Lippen. „Ruh dich aus“, murmelte Gaara.
 

In den folgenden Tagen war Deidara nie alleine. Wenn Gaara seine Zeit nicht bei ihm verbrachte, teilten sich Shikamaru und die Hochrangigen des Hyûga-Clans die Wache. Sein Liebster wollte nur einen weiteren Angriff auf ihn verhindern, doch diese totale Überwachung schürte Aggressionen in ihm. Er war weder hilflos noch unfähig, sich selbst zu verteidigen. Gaaras Maßnahme kränkte seinen Stolz. War er eine Frau, die beschützt werden musste? Der junge Daimyô erklärte sein Handeln mit Deidaras langsamer Genesung. Noch war er geschwächt und ein leichteres Ziel. Die gegnerische Seite würde diesen Umstand vielleicht ausnutzen, um ihn endgültig ins Reich der Toten zu schicken.

In der zweiten Nacht nach seinem Erwachen keimte Unruhe auf dem Gelände der Herberge auf. Später erfuhr Deidara, dass Neji einen Eindringling gesichtet hatte. Doch der Versuch, diesen zu fassen, war gescheitert. Der Hyûga war fest davon überzeugt, dass es sich um eine Frau gehandelt hatte. Allerdings hatte sie die typische Shinobikleidung getragen, sodass sie unkenntlich geblieben war. Die Frau war über die Mauer der Herberge entkommen und mit den tiefen Schatten der Gassen verschmolzen.

Natürlich vermutete man, der neuerliche Angriff galt ebenfalls dem Blonden. Und Deidara würde viel dafür geben, dass sich dieses Miststück zeigte. Wie sehr sehnte er sich nach einem anständigen Kampf, einem Kampf ohne Regeln ums nackte Überleben.

Vermutlich konnte er froh sein, zu dem nächsten Treffen mit der gegnerischen Seite mitgenommen worden zu sein. Gaaras Sorge war noch nicht zerstreut, obwohl es ihm wieder einigermaßen gut ging. Aus Vorsicht war eine Wiese nahe von Sakai gewählt worden. Ein neutrales Lokal war nicht ausreichend gewesen. Also wurde bei dem nächsten Verhandlungsversuch gänzlich auf die Bequemlichkeit von Verköstigung und Unterhaltung verzichtet.

Während alle anderen mit ihrer Sitzhaltung Aufmerksamkeit suggerierten, lümmelte Deidara sich auf seinem eigenen Stuhl so gut es ging. Ein Bein war lässig über das andere geschlagen. Den Arm stützte er auf dem Knie ab. Der Blonde gab sich nicht einmal Mühe, der Verhandlung zu folgen. Am liebsten würde er diese Fehde mit einem Kampf beenden, noch lieber mit einer großen Explosion. Und dieses Mal achtete er darauf, dass niemand überlebte. Die Wurzel des Übels musste ausgebrannt werden. Aber die Wurzel war nicht Sasuke, der Gaara gegenüber saß und blasierte Reden hielt. Der Meister hinter den Figuren auf dem Feld war Orochimaru. Den mussten sie vernichten. Mit dem kleinen Uchiha brauchten sie sich eigentlich gar nicht beschäftigen. Das war Zeitverschwendung. Es sei denn, er konnte ihn einen Kopf kürzer machen. Diese Aufgabe würde Deidara mit dem größten Vergnügen übernehmen.

Genervt wanderte sein Blick einmal mehr über die ihnen gegenüber sitzenden Personen. Erneut fiel ihm der brennende Blick des rothaarigen Weibes auf. Sein Auge verengte sich zu einem Schlitz. Was gab es da zu glotzen? Sie strahlte schon wieder diese Kampfbereitschaft aus. Ein provozierendes Grinsen stahl sich auf seine Lippen. Na los, sie sollte ihn angreifen. Eine ordentliche Prügelei wäre das Highlight dieses langweiligen und frustrierenden Tages. Und diese Frau sah sehr willig aus. Doch leider tat sie nichts außer ihn weiter mit ihrem Blick zu töten.

Der Name der Rônin-Bande drang an Deidaras Ohren und er zwang sich nun doch, zuzuhören. „Als Bedingung für Friedensverhandlungen erwarte ich, dass Akatsuki nicht länger unter Eurem Schutz steht, Gaara-dono“, erklärte Sasuke selbstbewusst. Die schwarzen Augen streiften für einen Herzschlag den Blonden.

Amüsiert schnaufte Deidara. Aus diesen Verhandlungen wurde nichts. Gaaras Wunsch nach Frieden war löblich, aber nicht realisierbar. Außerdem wäre eine friedliche Welt sterbenslangweilig für einen Krieger wie ihn.

„Akatsuki steht nicht unter meinem Schutz“, erwiderte der Rotschopf ruhig.

Langsam lehnte Sasuke sich zurück und verschränkte die Finger zu einer abwartenden Geste in seinem Schoß. „Dann werden wir zu keiner Übereinkunft kommen.“

Gaara ließ sich von der Antwort nicht beeindrucken. „Akatsuki spricht für sich selbst. Wir sollten an dieser Stelle die Verhandlungen unterbrechen und vertagen.“

Einige Augenblicke herrschte angespanntes Schweigen auf beiden Seiten. Schließlich ließ der feine Uchiha sich dazu herab, dem Vorschlag zuzustimmen. Tief atmete Deidara durch. Noch so eine langweilige Verhandlung. Und Hidan war nicht in der Stadt. Also durfte er auch nicht auf eine mögliche Eskalation während des nächsten Treffens hoffen. Das wäre zu schön gewesen.

Mürrisch stemmte er sich von seinem Stuhl hoch. Deidara würde gern jagen gehen, den Kopf einfach mal wieder frei kriegen von den politischen Verzweigungen und nur auf sein Geschick als Jäger vertrauen. Doch gerade in Sakai war dies gefährlich. Er war immer noch Gaaras Samurai und wollte seinen Liebsten beschützen… falls er denn überhaupt dazu in der Lage war.

Der Blonde erhielt von einem Diener Sasoris Waffen zurück, die er vor dem Treffen hatte ablegen müssen so wie alle anderen auch. Nachdenklich weilte sein Blick auf der lackierten Saya des Katanas. Konnte er mit seinen Fähigkeiten Gaara denn überhaupt angemessen beschützen?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Omg, endlich habe ich wieder Zeit zum Schreiben und ich bin auch erstaunlich schnell wieder bei ISdS reingekommen :3 Ich werde mich jetzt aber erst mal auf diese FF hier konzentrieren. Das bedeutet Btw und PoJ pausieren bis ich hiermit fertig bin. Für meinen Fluff-Ausgleich schreibe ich dafür an meiner neuesten FF "Love Story" weiter, für alle KnB-Fans vielleicht ganz interessant :3

Ich habe es beim letzten Mal schon vergessen, also dieses Mal. Die liebe Aka-chan hat ein Fanart zu dieser FF gezeichnet und ich finde es super gelungen <3 (Ich bin ja immer noch erstaunt, dass überhaupt jemand sich zu einem FA inspiriert fühlt o///o) Schaut doch einfach mal bei ihr vorbei :3
http://animexx.onlinewelten.com/fanart/zeichner/814538/2475708/ Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cara_
2015-06-24T20:22:53+00:00 24.06.2015 22:22
Also was soll ich dazu schreiben?
Ich Freue mich das es weiter geht .
Sowas wie 'wow' oder 'das ist der Hammer' können diese FF nicht beschreiben.
Ich will ehrlich sein: Durch Im Schatten der Samurai habe angefangen mich für die Japanische Geschichte zu interessieren und lerne es jetzt selbst auch- ich versuche es -.-' - etwas besseres kann es gar nicht geben. Das kling zwar schnulzig, aber ich liebe diese FF einfach so derbe und ....... wie gesagt ich habe kp was ich schreiben soll. Mir gehen langsam echt die Komplimente aus XD
Naja so
eine schöne Woche noch
LG
Cara_
Antwort von:  Bambusbesen
10.07.2015 22:09
Nabend^^
wow, ich bin ein bisschen sprachlos o.o Es freut mich sehr, dass ich dein Interesse für japanische Geschichte wecken konnte, es ist auch unglaublich spannend :3 Die Sprache ist natürlich nicht einfach, aber wenn man dran bleibt, schafft man es, also lass dich da nicht entmutigen ^^
Vielen vielen Dank für deinen lieben Kommi und du musst nicht viel schreiben, ich bin schon glücklich, wenn ich was zurückkriege, woran ich erkennen kann, dass man sich mit dem, was ich so schreibe, irgendwie auseinandergesetzt hat <3

Liebe Grüße,
Seiryû
Von: abgemeldet
2015-06-24T14:54:05+00:00 24.06.2015 16:54
Yeah es geht weiter


Zurück