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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Rückkehr

„Gaara-san, warte bitte.“ Angesprochener hielte inne und wandte sich seiner Frau zu. Gaara wollte nach dem Abendessen nur noch zu Deidara. Dieser war unerwartet früh von Akatsuki zurückgekehrt. Er hatte angenommen, der Blonde bliebe länger weg. Eine Strafe hatte er auch noch nicht ausgesucht. Gaara wollte ihm keine aufdrücken. Wäre er der Burg noch einige Tage fern geblieben, wäre es vielleicht einfacher, die Strafe einfach ins Vergessen zu schicken.

Was wollte Sakura nun? Ihn an die Strafe für Deidara erinnern? Inzwischen hatte sie ihn eingeholt. Nah trat die Rosahaarige an ihn heran. „Teilst du heute das Lager mit mir?“, fragte sie leise, damit nur er die Worte verstand. Eindringlich, und doch mit einem schüchternen Glanz, musterten ihn die smaragdfarbenen Augen.

Ihr Anliegen überrumpelte ihn. Gaara hatte nicht erwartet, dass sie die Initiative ergriff und ihn direkt nach dem Beischlaf fragte. Es war ihm unangenehm, so unvermittelt auf sein Versagen angesprochen zu werden. Außerdem lag es ihm fern, einen erneuten Versuch zu starten. Gaara glaubte nicht, dass sich irgendetwas in seinem Körper regte. Sie war nicht Deidara und genau das war das Problem. Daran würde sich auch in ein paar Wochen oder in einem Jahr nichts ändern.

„Es tut mir leid“, erwiderte Gaara ebenso leise. „Ich bin müde.“ Er gab ihr keine Gelegenheit, das Thema weiter auszuführen, sondern wandte sich ab und schritt zielstrebig zur Treppe, um in seine Gemächer zu gelangen.

Erleichterung überkam den Rotschopf, sobald er seine Etage erreichte. Während er seine Kleidung gegen den Schlafyukata tauschte, grübelte er über Deidaras verfrühte Rückkehr nach. Ob es mit Akatsuki Streit gegeben hatte? Ein paar der Rônin waren nicht erfreut über Deidaras eigenmächtiges Handeln gewesen, als er ihn nach dem Angriff in deren Versteck gebracht hatte.

Gaara schloss seinen Yukata und knotete den Obi. Anschließend trat er in sein Wohnzimmer. Mit wenigen Schritten war er bei der geheimen Tür und stieg die schmalen Stufen hinab. Zielstrebig wanderte er den verborgenen Gang entlang. Eine gewisse Routine schlich sich mittlerweile ein, wenn er über den Flur zu Deidaras Tür huschte, anklopfte und sich in dessen Zimmer stahl.

Es war noch nicht sehr spät, aber in seinem Raum war die Öllampe bereits gelöscht. Im ersten Moment hörte Gaara nur das dumpfe Rauschen des Regens von draußen. Dann raschelte die Decke und der Schemen, der Deidara war, bewegte sich.

Gaara trat zum Futon und setzte sich daneben. „Guten Abend“, hauchte er leise. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er freute sich, Deidara wieder zu sehen.

„Nabend“, wurde seine Begrüßung weniger formvollendet erwidert. Wie selbstverständlich schob sich Gaaras Hand in Deidaras Nacken und zog ihn zu einem Kuss heran. Diese Berührungen hatte er in den letzten Tagen vermisst.

„Wie war es?“, fragte Gaara leise, nachdem sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten. Seine Finger strichen leicht über die warme Haut unter dem langen Haar. Kam es ihm nur so vor oder war Deidara wärmer als sonst?

„Nicht so wie erhofft. Gab ein paar Probleme, hm“, murmelte Deidara. Gaara runzelte die Stirn. Der Krieger klang erschöpft. „Was für Probleme?“, hakte er nach. Seine Finger glitten derweil über seinen Hals hinauf. Hörbar atmete der Blonde aus. Heute schien er ziemlich empfindlich zu sein. Und immer noch hatte er das Gefühl, Deidaras Haut war wärmer als er es gewohnt war.

„Ach, naja. Ich hab Itachi und Hidan einen harmlosen Streich gespielt. Da sind sie ein bisschen ausgerastet, hm.“ Wenn Deidara von Streichen sprach, waren diese wohl eher weniger harmlos. Allerdings irritierte ihn, dass er bei Akatsuki Schwierigkeiten zu haben schien.

Deidara erzitterte unter seinen Fingern leicht. Das war definitiv nicht normal, fand der Rotschopf. Er ließ von Deidara ab und erhob sich. Am Tisch kniete er sich hin. Die Öllampe war schnell entfacht. Sanftes Licht erhellte den Raum. Mit der Lichtquelle kam er zu Deidara zurück und musterte ihn gründlich.

Zuerst kniff der Blonde die Lider etwas zusammen, musste sich an die Helligkeit gewöhnen. Aber dann bemerkte Gaara den fiebrigen Glanz in dem azurblauen Auge. Er legte seine Hand auf Deidaras Stirn. Trocken und definitiv zu warm schmiegte sich dessen Haut gegen seine Handinnenfläche. „Du hast Fieber“, murmelte Gaara. Die Lampe stellte er neben sich ab. Es wäre besser, ein Arzt sah nach ihm.

Doch Deidara schnaufte nur gleichgültig. „Das geht auch wieder weg, hm.“ Diese Einstellung hieß der Daimyô nicht gut. Er machte sich Sorgen um seinen Krieger. „Du solltest einen Arzt rufen lassen.“ Würde er das jetzt machen, gäbe er seine nächtlichen Ausflüge preis. Der Blonde ließ sich zurücksinken und rutschte ein Stück zur Seite. Die stumme Aufforderung verstand er, aber er wollte Deidaras körperlichen Zustand nicht ignorieren.

„Wozu? Ich bin in den Regen geraten. Passiert halt. Da kann ein Heiler auch nichts machen, hm.“

Gaara seufzte. Sanft strich er die langen Strähnen aus seinem Gesicht. Zwingen würde er ihn nur ungern. Noch war das Fieber nicht sonderlich hoch. Vermutlich war es die Folge einer leichten Unterkühlung. Vielleicht übertrieb er auch ein wenig. „Hast du noch andere Beschwerden?“ Deidara deutete ein Kopfschütteln an. Dann konnte man wohl abwarten, ob die Temperatur von selbst zurückging. „Aber wenn es morgen früh nicht besser ist, rufst du einen Arzt“, beharrte er.

Unwillig murrte Deidara. „Meinetwegen. Und jetzt mach die Lampe aus und komm her, hm.“ Der Rotschopf kam der Aufforderung nach und löschte das Licht. Anschließend schob er sich neben Deidara unter die Decke. Er lag noch gar nicht richtig, da kuschelte der Blonde sich eng an ihn. Wieder erfasste ein kurzes Beben dessen Körper. Gaara schloss seine Arme um ihn. Eine Hand suchte sich erneut ihren Weg in Deidaras Nacken und kraulte ihn dort.

Der Blonde war ziemlich warm, aber so nah an ihn geschmiegt bemerkte er schneller eine Veränderung. Gaara hoffte, dass es nur ein leichtes Fieber war und schnell wieder sank.

„Was hast du ihnen denn für einen Streich gespielt?“, fragte Gaara, benutzte absichtlich Deidaras Wortwahl.

„Hab ihnen Aphrodisiakum untergemischt. War lustig“, erklärte der Blonde. Ein erheiterter Laut erklang. „Ich hab Itachi noch nie zuvor stöhnen hören… und schon gar nicht wie ein brunftiger Hirsch. Nur bei Hidan weiß ich nicht genau, was passiert ist. Theoretisch müsste er ziemlich angefressen gewesen sein mit Erektion, aber ohne seine Weiber, hm.“

Gaara hörte mit unterschwelliger Beunruhigung zu. Harmlos war dieser Streich wirklich nicht, wie er vermutet hatte. Was Deidara daran so amüsant fand, konnte er nicht nachvollziehen. „Ich hoffe, du machst das nicht hier in der Burg“, kommentierte der Rotschopf.

Deidara bettete sein Gesicht an seinem Hals. Angenehm streifte dessen Atem über seine Haut nahe des Schlüsselbeins. Der Krieger wirkte kuschelbedürftig heute. Lag das nur an dem Fieber oder auch an den Problemen, die er derzeit hatte? Es würde ihn nicht wundern, wäre es eine Mischung aus beidem.

„Ich hab überlegt, das irgendwann mal zu probieren… mit dir, hm.“ Die Worte rissen Gaara aus seiner beginnenden Müdigkeit. Überrascht öffneten sich seine Augen. Für einige Herzschläge starrte er einfach in die Dunkelheit und zu der Wand, die er hinter Deidara erahnte. Deidara wollte mit ihm ein Aphrodisiakum ausprobieren? Das ergab wenig Sinn. Sie hatten keine Schwierigkeiten, ihre Lust zu wecken. „Ich finde nicht, dass wir das brauchen.“ Manchmal fragte er sich, wie Deidara auf derlei kam.

„Darum geht es nicht“, erklärte der Blonde. „Es interessiert mich, wie es sich anfühlt. Dich nicht, hm?“

Langsam senkten sich Gaaras Lider wieder. Die Frage beantwortete er nicht sofort. Noch nie hatte er sich Gedanken über die Anwendung von Aphrodisiakum gemacht. Interessierte ihn, wie es sich anfühlen könnte? Der Rotschopf war sich nicht sicher. Irgendein Mittel ausprobieren ohne Kenntnisse darüber zu haben, wollte er nicht. Demnach würde er sich zuerst informieren, bevor er überhaupt sagen konnte, ob Neugier vorhanden war oder nicht. „Weiß ich nicht“, antwortete er ehrlich.

„Dann informier dich, hm“, nuschelte Deidara an seinem Hals. Allmählich zeigte das beständige Kraulen in seinem Nacken Wirkung. Der Blonde entspannte sich zunehmend in seinen Armen und dessen Stimme nahm einen abwesenden Unterton an.

Die Aufforderung entlockte Gaara ein Schmunzeln. Deidara kannte ihn inzwischen recht gut. Ohne Informationen äußerte er sich nicht zu einem Thema. In diesem Punkt zog er die Sicherheit der Spontanität vor. Wenn er etwas Zeit hatte, kam er Deidaras Wunsch wahrscheinlich nach. Momentan gab es jedoch Wichtigeres als sich mit Aphrodisiakum zu beschäftigen. Beispielsweise weiterhin die Strafe von dem Blonden abwenden. Er war sich recht sicher, dass sie eine Kerbe in ihre Beziehung schlug. Es war schon kompliziert genug.

Sakura musste abgelenkt werden. Sie durfte nicht auf die Durchführung der Strafe beharren. Der Kräutergarten! Genau. Er beschäftigte sie mit dem Kräutergarten, den sie gern wollte. Mit etwas Glück vergaß sie über ihrem Hobby Deidara. Shikamaru konnte er in Schach halten. Dieser war auch der einzige, der das Ausbleiben einer Bestrafung nachvollziehen konnte. Dass er sein Verhalten nicht gut fand, wurde konsequent ignoriert. Gaara wollte die Liebe, die er mit Deidara teilte, nicht verlieren.

Sanft drückte der Rotschopf seine Lippen gegen Deidaras Haar. Gleichmäßiger, tiefer Atem und das ein oder andere leichte Zucken deuteten darauf hin, dass der Krieger gerade einschlief.

Gaara war der Daimyô. So ungern er seinen Status ausnutzte, dieses Mal beschloss er von seinem Titel Gebrauch zu machen. Niemand hatte seine Entscheidung anzuzweifeln. Es war seine Entscheidung, Deidara nicht zu bestrafen. Der Blonde war momentan schon gestraft genug, weil er keine seiner Fähigkeiten entsprechende Aufgabe durchführen konnte. Und um dieses Problems musste er sich auch noch annehmen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Cara_
2014-11-07T19:21:24+00:00 07.11.2014 20:21
Ich liebe deinen schreibstil echt! Und armer Deidara... auch noch fieber
Von: abgemeldet
2014-11-05T21:57:39+00:00 05.11.2014 22:57
ich finde die beiden einfach nur zucker
LG


PS schönes kapitel XD


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