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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Zweifel

Gaara konnte Hidan selbst durch die geschlossene Tür noch hören, als er hinter Deidara her grölte. „Fang bloß nicht mit deinem Sasori-Ersatz auch noch an lautstark rumzuficken. Sonst schieb ich dir meine Naginata quer in den Arsch!“ Viel bekam Gaara nicht mit, das meiste über den Blonden, der ihm erzählte, was vor sich ging. Nur Konan kam regelmäßig hoch, brachte etwas zu Essen, kümmerte sich um seine Verletzung und sprach auch mit ihm. Sie war nett, er mochte sie. Aber Hidan war anscheinend ähnlich sauer, dass er hier war. Jedoch aus einem anderen Grund als Yahiko und Kakuzu. Er war eifersüchtig, weil er seine Weiber, wie Deidara es ausgedrückt hatte, nicht herschleppen durfte und immer irgendwo anders seiner Lust nachgehen musste. Von Itachi und Kisame dagegen hatte er kaum etwas gehört. Die beiden hielten sich aus der Angelegenheit bisher raus, wie es schien.

Allerdings war ihm das Gehörte sehr unangenehm. Bisher hatte Gaara sich keine Gedanken gemacht, aber wenn er nun so direkt als Sasori-Ersatz bezeichnet wurde, kam er nicht umhin, sich zu fragen, ob vielleicht etwas dran sein könnte. Von Sasori wusste er nicht viel, nur das, was er selbst mitbekommen und was Deidara ihm erzählt hatte. Und er fand nicht, dass sie sich ähnlich gewesen waren. Das einzige, was eine gewisse Ähnlichkeit aufwies, war ihre Körpergröße und die roten Haare. Konnte das ausreichen, um ihn ernsthaft als Ersatz für Deidaras toten Meister zu betiteln?

Der Blonde ließ sich von Hidans Kommentar reizen. Eigentlich wollte Deidara raus gehen und die Kleidung durchwaschen, aber jetzt ließ er sich offensichtlich erst mal auf einen verbalen Kampf mit dem Silberhaarigen ein. „Er ist kein Sasori-Ersatz, hm!“, blaffte er ungehalten. „Ach, aus fünf Metern Entfernung sieht man den Unterschied gar nicht mehr“, erwiderte Hidan lapidar.

Gaaras Stirn legte sich in Falten. Hidan sprach tatsächlich von seinem Äußeren. Zuvor war ihm schon aufgefallen, dass der Rônin nicht gerade mit Intelligenz gesegnet war, dennoch empfand er seine Anmerkung als unsensibel.

„Meinetwegen könnte er auch blonde oder schwarze Haare haben. Er ist kein Ersatz, hm!“ Stampfende Schritte entfernten sich nun rasch. „Ist mir egal. Fickt trotzdem leise! Es gibt Leute, die nachts schlafen wollen!“ Hidan musste unbedingt das letzte Wort haben. Danach kehrte wieder Ruhe auf der oberen Etage ein. Mit einem leisen Seufzen griff Gaara nach der Teeschale und trank einen Schluck. Nachdenklich sah er in die klare Flüssigkeit. Die Worte hatten Zweifel in sein Herz gesäht. War er wirklich kein Ersatz? Deidara hatte darauf bestanden. Sein Selbstwertgefühl war jedoch nicht stark genug ausgeprägt, um nicht ins Schwanken zu geraten. Konnte man ihn überhaupt lieben? Oder verrannte er sich unbewusst in einer Illusion? Und Deidara ebenso? Bis Gaara ihn darauf angesprochen hatte, hatte er nie seinen Po berührt – wie bei seinem Meister. War es wirklich nur Gewohnheit gewesen oder steckte mehr dahinter? Wie sollte er damit nun umgehen? Dieser kurze Disput, den er unfreiwillig belauscht hatte, verunsicherte ihn in seinem Umgang mit Deidara.

Ein Klopfen riss Gaara aus seinen Gedanken. Er atmete tief durch, sammelte sich und gestattete demjenigen anschließend Einlass. Die Tür schob sich auf und er war milde überrascht, als Itachi eintrat. Hinter sich schloss dieser die Tür wieder. Ruhig und durchdringend lag der Blick der schwarzen Augen auf ihm. „Setzt Euch“, bot Gaara dem Schwarzhaarigen an. Was Itachi wohl wollte? Bisher hatte er ihn vielleicht ein oder zwei Mal sprechen hören. Der Uchiha schien nicht gerade der sonderlich gesellige Typ Mensch zu sein. Im Hinterkopf rumorten die Erzählungen, die ihm zu Ohren gekommen waren. Itachi hatte seinen gesamten Clan umgebracht, nur sein kleiner Bruder war verschont worden. Und genau dieser Bruder machte dem Rotschopf nun erhebliche Probleme. Unweigerlich fragte Gaara sich, wieso der Schwarzhaarige seinen eigenen Clan, seine Familie getötet hatte. Grundlos verrichtete man keine solch grausame Tat. Wenn er ihn so betrachtete, machte er auch nicht den Eindruck eines Mörders. Aber Äußerlichkeiten konnten täuschen.

Itachi setzte sich in angemessener Entfernung neben seinen Futon, der Blick blieb beharrlich auf Gaara gerichtet. „Ich möchte mich für das Verhalten meines Bruders entschuldigen. Er hat Euch großes Leid zugefügt.“ Der Schwarzhaarige verbeugte sich tief vor ihm, um seiner Entschuldigung mehr Gewicht zu verleihen.

Erstaunt weiteten sich die jadefarbenen Augen leicht. Damit hatte er nicht gerechnet. Zu einem Clanmörder passte dieses Verhalten nicht. Denn es zeigte deutlich, dass ihm seine Familie doch wichtig sein musste. Da nur noch Sasuke am Leben war, war sein kleiner Bruder die einzige Familie, für die er sich noch verantwortlich fühlen konnte. Der Rotschopf nahm sich zusammen und schlüpfte wieder mehr in seine Rolle als Daimyô. „Ich nehme die Entschuldigung an“, erklärte er ruhig. Langsam setzte Itachi sich wieder richtig auf. „Ich werde tun, was ich kann, um weitere solcher Übergriffe zu vermeiden.“ Nach wie vor machte der Schwarzhaarige einen ruhigen Eindruck, aber in seinem Tonfall meinte er eine Entschlossenheit heraus zu hören, die jeglichen Zweifel an seiner Prophezeiung erstickte. Gaara deutete ein verstehendes Nicken an. Was nur war der Grund für den Clanmord? Die Uchiha waren ein angesehener Samurai-Clan gewesen. Er dachte an den alten Daimyô Sarutobi, den er bei einem Besuch kennen gelernt hatte. Der Mann trug sein Herz am rechten Fleck. Ob er diesen Mord hätte verhindern können?

Itachi schien fertig zu sein, denn er erhob sich. „Ich ziehe mich zurück.“ Allerdings wartete er nicht auf seine Erlaubnis, sondern wandte sich um und verließ das Zimmer. Gaara störte sich nicht daran, immerhin war er zu Gast und sein Status zählte hier wenig. Vielmehr schien selbiger sogar hinderlich. Gern hätte er nachgefragt, was genau damals vorgefallen war, aber die Frage wäre zu intim für flüchtige Bekannte.
 

Deidara kam erst am Abend wieder zurück. Anscheinend gab es gerade Abendessen, denn er hatte ein Tablett mitgebracht, welches er nun auf dem Tisch abstellte. Gaara durfte inzwischen auch aufstehen, worüber er sehr froh war. Die wenigen Schritte überwand er ohne Probleme und setzte sich auf eines der Kissen.

„Zetsu ist wieder da“, begann der Blonde ernst, während er die Schalen vom Tablett nahm und es beiseite stellte. „Sasuke blufft offenbar. Er versucht deine Familie zu erpressen, obwohl er dich gar nicht in seiner Gewalt hat. Shikamaru lebt und auch viele deiner Krieger. Sie reisen nach Matsuyama zurück, nachdem die Nachricht kam, hm.“

Einerseits war Gaara erleichtert, dass viele seiner Eskorte den Angriff überlebt hatten, andererseits war er schockiert. Sasuke erpresste seine Familie, obwohl er gar kein Druckmittel in der Hand hatte? Das war offensichtlich der Nachteil an seinem Verschwinden. Niemand konnte überprüfen, wo er nun war… und ob er überhaupt noch lebte. „Wie reagieren sie?“, fragte er. „Sie wollen ein Treffen aushandeln. Anscheinend möchten sie erst sichergehen, dass du tatsächlich lebst, bevor sie auf seine Forderungen eingehen, hm.“

Der Blonde griff nach seiner Reisschale und den Stäbchen. Während er zu essen begann, musste Gaara diese Informationen erst verdauen. Das war schwere Kost. Am liebsten würde er sofort zurückkehren. Die Wunde war inzwischen soweit verheilt, dass sie nicht wieder aufreißen konnte. Ein bisschen schwach fühlte er sich noch, aber er konnte schon wieder gehen ohne Schwindelanfälle. Auch Kopfschmerzen hatte er kaum noch. Einen Ritt sollte er doch wohl durchstehen. Der Rotschopf konnte nur nicht weiter hier im Nirgendwo warten, während sein Reich ihn brauchte. „Wir kehren morgen zurück“, entschied er schließlich.

Verblüfft hielt Deidara inne. „Ist es nicht noch etwas früh dafür, hm?“, hakte er nach. Entschieden schüttelte Gaara den Kopf. „Es geht mir einigermaßen gut. Mein Land braucht mich. Ich kann nicht länger warten.“

Man sah dem Blonden an, dass ihm nicht wohl bei dem Gedanken war. So sehr die Sorge ihn rührte, er konnte darauf jetzt keine Rücksicht nehmen. Schließlich brummte Deidara. „Gut, ich werde Yahiko Bescheid geben, hm.“ Gaaras Miene erhellte sich minimal. „Danke.“ Nun wandte auch er sich seinem Abendessen zu. Eigentlich war er Deidara in diesem Punkt nicht zu Dank verpflichtet. Schließlich war er sein Daimyô und er entschied, wann er für eine Reise bereit war. Jedoch war ihm einfach wohler, privat mit ihm auf derselben Ebene zu sprechen.

Eine Weile herrschte Schweigen, bis Gaaras Gedanken wieder zu seinem nachmittäglichen Besuch zurückkamen. „Deidara, weißt du, was genau geschehen ist, als Itachi seinen Clan umgebracht hat?“ Der Mimik des Blonden nach zu urteilen, war dieses Thema keine sonderlich gute Idee, denn er erschien unwillig. Deidara zuckte mit den Schultern. „Er hat seinen Clan umgebracht, nur seinen kleinen Bruder hat er verschont. Mehr weiß ich nicht und es ist mir auch egal, hm.“ Anscheinend war Deidara nicht sonderlich gut auf den Uchiha zu sprechen. Ob irgendwas zwischen den beiden vorgefallen war? „Du magst ihn nicht, oder?“

Ein Schnauben leitete die Antwort ein. „Er ist ein eingebildeter Mistkerl, der sich für etwas Besseres hält, hm.“ Das war aussagekräftig. Und Gaara wollte momentan nicht weiter darin bohren. Itachis stoische Art war wohl kaum der Grund, denn dann müsste der Blonde auch eine Abneigung gegen ihn haben. Es war definitiv etwas zwischen Itachi und Deidara vorgefallen. Mit der Zeit würde er das sicher auch noch herausfinden. Zuerst einmal musste er sich aber um die wichtigen Dinge kümmern. Nämlich seine Familie davon überzeugen, dass er noch lebte und dass sie nicht auf Sasukes Erpressung eingehen durften. Unruhe erfasste ihn. Er glaubte nicht daran, heute Nacht viel Schlaf zu finden. Während er völlig abgeschottet von der Welt war, musste er sich auf die Informationen von Akatsuki verlassen. Der Daimyô fühlte sich so schrecklich abhängig. Und Abhängigkeit machte schwach. Gerade jetzt, bei dieser Bedrohung, konnte er sich keine Schwäche erlauben. Er musste einen Weg finden, Sasuke von seinem Land fern zu halten, möglichst ohne dass noch weitere Menschenleben in Gefahr gerieten. Auf Itachi vertrauen wollte er nicht. Konnte dieser überhaupt etwas gegen seinen Bruder ausrichten? Der Kampf zwischen den Brüdern, von dem er gehört hatte, wäre beinahe sein letzter gewesen. Gaara bezweifelte, dass Sasuke inzwischen seine Meinung geändert hatte und auf seinen großen Bruder hören wollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mangrovenkrabbe
2015-04-08T04:34:56+00:00 08.04.2015 06:34
Hidan... Nicht mit der größten Intelligenz gesegnet... Ich musste so lachen xD
Aber klar dass der Titel "Sasori-Ersatz" Gaara zu denken gibt >< unnötigerweise zwar, aber ich hoffe das nagt nicht noch an ihm.
Und Gaara ganz der pflichtbewusste Daimyo (ich könnte da aber auch nicht mehr tatenlos rumsitzen x.x), wenn das mal gut geht!
Schnell weiterlesen! X3
Von:  UminariAkaho
2014-08-17T02:15:41+00:00 17.08.2014 04:15
Bin eigentlch gerade auf ner party, aber ich konnte jetzt einfach doch nicht mehr bis morgen warten das kap zu lesen♥
Bin gespannt wie es weiter geht, ob es eskaliert und wenn ja wie es eskaliert^^
freu mich schon wieder voll auf nächste kap^-^
habe auch beschlossen auch wieder da schreiben anzufangen xD

Lg Umi♥


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