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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Geister der Vergangenheit

Deidara ritt am Schluss. Er fühlte sich wohler, wenn hinter ihm niemand war. Außerdem hatte er einen besseren Überblick und konnte immer mal wieder zu Gaara schauen. Ansonsten betrachtete er ihre Umgebung. Ihr nächstes Ziel war Kochi. Also müsste ihm bald etwas bekannt vorkommen. Ob ein wenig Zeit blieb, um Akatsuki zu besuchen? Nein, das sollte er sich aus dem Kopf schlagen. Es wäre viel zu auffällig, würde er wieder verschwinden. Shikamaru war nicht dumm. Sicherlich ahnte er bereits, dass sie irgendwo in der Nähe sein mussten. Deidara wollte ihn nicht bestätigen, indem er schon wieder für zwei Tage nicht auffindbar war.

Ein lauter Knall durchbrach die Ruhe des frühen Nachmittags. Die Pferde erschraken. Einige keilten aus. Noch ehe Deidara erfassen konnte, was geschehen war, stürmten Krieger aus dem Wald, der wenige Meter neben dem sandigen Weg verlief. Der Blonde hatte Mühe, sein Pferd ruhig zu halten, während er zu durchschauen versuchte, was vor sich ging. Die Angreifer hielten auf die Mitte der Eskorte zu. Dort war Gaara. Sie wollten ihn allen Ernstes angreifen? Als ob der Daimyô auf herkömmliche Art zu besiegen wäre. Unter den Kriegern fiel ihm ein Hüne mit orangefarbenem Haar auf. Verdammt! Jûgo. Dieser Angriff war von Sasuke geplant. Trotzdem ergab es keinen Sinn. Wieso sollte der jüngere Uchiha Gaara angreifen lassen? Es wäre logischer, seinen Bruder zu suchen und an ihm Vergeltung zu üben.

Die Samurai zogen ihre Waffen. Manche von ihnen waren bereits von den unruhigen Pferden gestiegen, um die Attacke besser erwidern zu können. Undeutlich hörte Deidara über den Kampflärm hinweg Shikamarus Stimme. Er rief nach Gaara. Seinem Tonfall nach zu urteilen, musste irgendwas passiert sein. Ruhelosigkeit griff nach Deidara und er suchte nach dem Rotschopf. Zeitgleich zog er sein Katana. Er trieb das Pferd näher an das Zentrum und schlug einem unaufmerksamen Gegner von hinten den Kopf von den Schultern. Wo waren die roten Haare? Shikamaru erkannte er, aber Gaara war nicht zu sehen. Unbarmherzig stieß er seinem Reittier die Fersen in die Flanken und lenkte es näher zu dem General. Einen Angriff von der Seite parierte er. Jûgo setzte Shikamaru schwer zu. Ausgerechnet Jûgo. Der Mann war ein verdammt schwerer Gegner. Das war Absicht. Der General sollte beschäftigt sein und keine Gelegenheit erhalten, um seine Männer neu zu formieren. Wo war Gaara?

Am Rande seines Sichtfeldes tauchte etwas Rotes auf und sein Kopf ruckte herum. Eine in Grau gehüllte Gestalt hatte sich den Daimyô über die Schulter geworfen und zog sich eilig zum Wald zurück. Sorge krallte sich an Deidara fest. Gaara musste bewusstlos sein, andernfalls könnte dieser Mann ihn nicht wie einen Sack Reis wegschleppen. Der Blonde trieb sein Pferd durch die Kämpfenden hindurch, verschaffte sich mit dem Katana seinen Weg. Solange Jûgo sich ihm nicht in den Weg stellte, war hier niemand, der ihm ernsthaft zur Gefahr wurde.

Fest lag sein Blick auf dem Flüchtenden und Gaara. Soeben tauchten sie in den Wald ein. Endlich ließ Deidara das Kampfgetümmel hinter sich und spornte sein Pferd zum Galopp an. Ein Pfeil flog dicht an ihm vorbei. Man versuchte ihn also aufzuhalten. Tief beugte der Blonde sich über den Hals seines Pferdes. Die leichte Rüstung schützte lebenswichtige Stellen. Allerdings wäre es für seine Rettungsabsicht besser, sie träfen ihn gar nicht erst. Ein Ruck ging durch das Tier und es stieg mit einem schmerzerfüllten Wiehern. Eilig sprang Deidara von seinem Rücken. Ein Pfeil steckte knapp hinter dem Sattel im Fleisch fest. Aber dafür hatte er nun keine Zeit. Deidara rannte weiter und erreichte Augenblicke später den Wald. Zumindest war die Wahrscheinlichkeit nun deutlich geringer, ihn zu treffen.

Zwischen den Bäumen machte er das rote Haar des Daimyô aus. Zügig lief er hinterher. Die graue Gestalt warf Gaara soeben quer über den Rücken eines der im Wald angebundenen Pferde und schwang sich hinter ihm in den Sattel. Ohne zu zögern band Deidara eines der angespannten Tiere los und schwang sich auf seinen Rücken. Hart stieß er ihm die Fersen zwischen die Rippen. Mit einem Satz bewegte sich das Pferd vorwärts. Im Wald war ein Galopp schwer zu bewerkstelligen, da man Bäumen und Büschen ausweichen musste. Zudem konnten die Tiere leicht über eine Wurzel stolpern oder in ein Loch treten und sich vielleicht sogar ein Bein brechen. Aber Deidara war sich sicher, dass der Mann irgendwann auf einen Weg wechseln würde oder den Wald verließ. Und dann schoss er ihn von seinem Pferd.

Kurz sah die graue Gestalt zurück, doch die Kapuze verhinderte, dass Deidara sein Gesicht erkennen konnte. Ihn einzuholen war momentan nicht möglich. Aber der Blonde blieb beharrlich in einigem Abstand. Nie verlor er den Flüchtenden aus den Augen. Schließlich wich der Wald zugunsten ausgedehnter Wiesen zurück. Sofort verfiel das Pferd des Mannes in Jagdgalopp. Deidara tat es ihm nach. Erst musste er ihren Abstand ein wenig verringern, bevor er wirklich sicher schießen konnte. Fast hatte er den Abstand erreicht, den er brauchte, da wandte sich der Mann erneut kurz um und warf ihm etwas entgegen. Sein Pferd stolperte und fiel. Notgedrungen musste Deidara auch von dessen Rücken abspringen, um nicht unter dem Tier begraben zu werden. Er machte eine Rolle und stemmte seine Füße in den Boden. Während er nach seinem Bogen griff, sah er zu dem Pferd. In seinem rechten Auge steckte ein Kunai. Der Mann hatte Erfahrung in den Ninja-Künsten. Und um seinen Verfolger abzuschütteln, musste er sein Pferd außer Gefecht setzen. Denn ihn selbst hätte er nicht treffen können, hatte er sich zu tief über den Hals des Tieres gebeugt. Aber was er konnte, war für Deidara auch kein Problem. Der Blonde griff nach einem Pfeil und legte ihn an die Sehne. Geübt spannte er den Bogen und visierte sein Ziel an. Einen Reiter von hinten zu treffen, war kein Problem für ihn. Aber er musste auf die graue Gestalt zielen. Brachte er das Pferd zu Fall, könnte er Gaara noch mehr verletzen.

Der Pfeil flog von der Sehne und bohrte sich zwischen Schulter und Hals in das Fleisch. Der Mann verlor sein Gleichgewicht und fiel vom Pferd. Bei dieser Geschwindigkeit war es naheliegend, sich bei einer solchen Verletzung nicht mehr halten zu können. Deidara hängte sich den Bogen wieder schräg über die Schulter. Die Hand nun am Katana rannte er zu dem Gefallenen. Das Pferd wurde einige Meter weiter langsamer. Darum konnte er sich erst kümmern, wenn die Gefahr ausgeschaltet war. Der Mann versuchte sich gerade aufzurappeln, als er bei ihm war. Kräftig stieß er ihm sein Knie in den Rücken und legte sein volles Gewicht darauf, um ihn wieder auf den Boden zu drücken. Ein leises Stöhnen war die Antwort auf seine grobe Behandlung. Deidara riss dem Mann die graue Kapuze vom Kopf und starrte auf das vertraute Profil von Kabuto. Einen Augenblick benötigte er, um zu begreifen, dass der Mörder seines Meisters noch am Leben war und nun die zweite wichtige Person in seinem Leben mindestens verletzt hatte. Unbändige Wut stieg in dem Blonden auf. Er ließ dem Mann keine Zeit, sich weit genug zu erholen, um sich zu verteidigen. In einer fließenden Bewegung zog er sein Katana und zerteilte Fleisch und Knochen. Blut sickerte aus der sauberen Schnittwunde am Hals. Schwer atmend erhob Deidara sich. Den Lebenssaft wischte er an dem grauen Umhang ab. Dieser Mistkerl hatte auch überlebt… bis jetzt. Wieso war er nicht bei der Explosion gestorben? Wer lebte sonst noch? Aber wenigstens war Sasoris Tod endlich gesühnt, denn sein Mörder hatte durch seine Hand den Tod gefunden.

Gaara! Panisch sah er sich nach dem Pferd um. Jetzt war ihm klar, was für ein Knall das gewesen war. Kabuto hatte auf Gaara gefeuert so wie er auf Sasori geschossen hatte. Angst kroch durch seine Adern. Eilig lief er zu dem Tier, welches in einiger Entfernung stand und ihn misstrauisch ansah. Dieser Mistkerl durfte ihm nicht auch noch diesen Menschen nehmen!

Bei dem Pferd angekommen, holte er den Rotschopf von selbigem runter und legte ihn ins Gras. „Gaara?“, fragte er nachdrücklich und beugte sich über ihn, aber er erhielt keine Reaktion. Der Anblick war erschreckend. Blut sickerte aus einer Wunde seitlich am Kopf und zeichnete mahnende Spuren über sein blasses Gesicht und den Hals, fraß sich in seine Kleidung. Nun war ihm klar, warum dieser Angriff funktioniert hatte. Kabuto musste den Schwachpunkt in Gaaras Sandmanipulation gefunden haben. Eine Kugel aus einem Vorderlader war noch schneller als ein Pfeil. Wie hätte er das Geschoss rechtzeitig bemerken können? Zittrig drückten sich Deidaras Finger gegen die Halsschlagader des Daimyô. Schwach pochte es unter der Haut. Erleichtert atmete er auf. Gaara lebte noch. Behutsam schob er das rote Haar beiseite, um die Wunde genauer zu betrachten. Es war ein Streifschuss. Aber die Blutung war stark. Deidara zog seinen Dolch hervor und Riss Stoffstreifen aus Gaaras Jin Baori. Die Streifen wickelte er fest um seinen Kopf. Es würde den Blutfluss hoffentlich schnell stoppen. Gaara brauchte aber professionelle Hilfe. Er musste ihn zurück bringen. Nein! Dort könnte derzeit noch mehr Gefahr für den Rotschopf lauern. Momentan wusste niemand, wo er war. Aufmerksam blickte Deidara sich um. Die Gegend kam ihm bekannt vor. Etwas nördlich von hier musste der Weg sein, den er genommen hatte, um zum Geisterwald zu gelangen. Er war an dem Waldrand entlang geritten, den er recht weit entfernt erkennen konnte. Und mit ein bisschen Beeilung sah ihn auch niemand. Entschlossen nahm der Blonde Gaara auf die Arme, hievte ihn wieder auf den Rücken des Pferdes und setzte sich hinter ihn. Eine Hand umgriff seine Brust, damit er nicht nach vorne sackte, die andere fasste die Zügel und trieb das Pferd geschwind nach Norden. Sobald er erst einmal den Weg gefunden hatte, wäre er in kurzer Zeit bei Akatsuki.

Die Bande musste ihm helfen. Eine andere Möglichkeit hatte Deidara gerade nicht. Niemand würde Gaara bei Akatsuki vermuten, geschweige denn, dass jemand wusste, wo sich die Rônin aufhielten. Dort konnte er sich in Ruhe erholen. Warum nur hatte Sasuke Gaara angegriffen? Wollte er das fortführen, woran Orochimaru gescheitert war? Warum dessen Anhänger sich Sasuke angeschlossen hatten, war ihm nun klar. Kabuto musste dafür gesorgt haben. Aber dieser war glücklicherweise tot und würde es dieses Mal auch bleiben! War der Streifschuss Absicht gewesen? Deidara beantwortete sich die Frage selbst. Ja. Das Ziel war gewesen, den Rotschopf zu entführen. Aber warum? Um ihn dazu zu bewegen, sich Sasuke zu unterwerfen? Um sein Reich zu erpressen, sich dem Uchiha anzuschließen? Es wäre möglich. Fahrig tastete seine Hand nach Gaaras Puls. Das Pochen unter seinen Fingern half ihm, nicht komplett den Verstand zu verlieren. Gaara durfte nicht auch noch sterben.

Aufmerksam sah Deidara sich immer wieder um, doch niemand folgte ihm. Erste vorsichtige Erleichterung erfasste ihn, als er in den Geisterwald erreichte. Zielstrebig lenkte er das Pferd dem Anwesen der Bande entgegen. Wenige Stunden mussten seit dem Angriff vergangen sein, aber es erschien ihm wie eine Ewigkeit, bis er letztlich die Waldlichtung erreichte. Auf der Weide grasten nur wenige Pferde. Daraus schloss er, dass Mindestens die Hälfte von Akatsuki nicht da war. Seine Ohren fingen das Klirren von aufeinander treffenden Klingen auf. Hinter dem Haus wurde trainiert. Deidara stieg gar nicht erst vom Pferd, sondern trieb es um das Haus herum.

Hidan und Kakuzu hielten mit der Übung inne, noch bevor er um die Ecke kam. Sie hatten ihn gehört. Dem Silberhaarigen klappte der Unterkiefer hinab, während Kakuzu seine Waffe in die Saya steckte und zu ihm trat. „Was ist passiert?“, fragte er ernst. Sein Blick schweifte über Gaara. „Sasukes Männer haben Gaaras Eskorte angegriffen. Kabuto hat ihn angeschossen, hm“, erklärte er konfus. Mehr war momentan nicht wichtig. Langsam löste er seinen Arm von Gaara, damit Kakuzu ihn vom Pferd heben konnte. „Yahiko wird nicht begeistert sein, dass du ihn mitgebracht hast“, brummte der Ältere. Deidara stieg vom Pferd und sah Kakuzu erschöpft an. „Bitte, er braucht Hilfe. Ich weiß nicht, wo ich sonst mit ihm hin soll. Momentan ist es hier am sichersten, hm.“

Hidan trat neben Kakuzu. „Nur weil du hübsch bist, kriegst du hier keine Sonderbehandlung! Ich darf meine Weiber auch nicht mitbringen“, maulte er. „Hidan, halt die Klappe“, wies Kakuzu ihn zurecht. Durchdringend bohrte sich dessen Blick in Deidaras azurblaue Augen und knüpfte an seine vorigen Worte an. „Er gehört zu Seinesgleichen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mangrovenkrabbe
2014-08-05T21:18:25+00:00 05.08.2014 23:18
Meeeeine Güte, was machst du nur mit mir! Meine Augen haben das ganze Kapitel durch quasi am Bildschirm geklebt!! :D Du machst es echt zu spannend...! Aber gut, dass Kabuto endlich tot ist und seine gerechte Strafe bekommen hat... Und ich hoffe inständig, dass du nicht vorhast eine Tragödie zu schreiben und Gaare sterben zu lassen!! ;//o//;
Kanns kaum erwarten zu wissen wie es weitergeht!
Antwort von:  Mangrovenkrabbe
05.08.2014 23:19
Gaara XD Es ist spät... sry XD
Antwort von:  Bambusbesen
09.08.2014 14:29
Keine Sorge, ich lasse Gaara nicht sterben :D Ich hab noch eine Menge vor mit den beiden :) aber es freut mich, wenn ich es geschafft hab, dass deine Augen sich nicht vom Bildschirm lösen konnten *_*


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