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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Von echten Illusionen

Deidara erhielt ein anderes Zimmer. Da er nun den Status eines Samurai wieder inne hatte und in der Burg blieb, hatte er das Recht auf einen größeren Raum. Wenigstens war sein neues Zimmer ein wenig abseits und nicht in unmittelbarer Nähe zu den anderen hier untergebrachten Samurai. Viele waren es nicht, aber er war unbeliebt. Der Blonde interessierte sich zwar nicht für die anderen Krieger, waren sie für ihn keine Herausforderung, aber natürlich wusste er, was sie von ihm hielten. Ein Rônin, der wieder in den Rang eines Samurai aufstieg, war jedem ‚ehrbaren‘ Krieger ein Dorn im Auge. Vor allem, wenn er auch noch stärker war als der General des Daimyô. Vermutlich hatte man ihm dieses Zimmer gegeben, um mögliche Konflikte zu meiden. Deidara war das nur recht. Er hatte wenig Lust, sich mit den anderen Samurai hier auseinander zu setzen. Die einzigen Herausforderungen für ihn waren ohne nur Shikamaru und Gaara selbst.

Seine Aufgaben gestalteten sich bislang noch eher langweilig. Aber der General hatte ihm versichert, dass ihm anspruchsvollere Arbeiten übertragen werden würden, sobald er mit den allgemeinen Abläufen in der Burg vertrauter war. Derzeit hielt Deidara daher Wache auf der Burgmauer oder beaufsichtigte die Schießübungen der angehenden Samurai, weil er der beste Bogenschütze war. Sonderlich freundlich ging er mit den heranwachsenden Männern nicht um. Schonungslos warf er ihnen ihre Fehler an den Kopf, wofür sie ihn vermutlich hassten. Niemand hier sprach derart ehrlich. Aber wie sollten diese Burschen es lernen, wenn man sich erst überlegen musste, wie man ihre Fehler nett formulierte, damit sie sich nicht auf die Füße getreten fühlten? Deidara kannte es allerdings auch kaum anders. Sasori hatte ihn recht stark geprägt. Der Rotschopf war stets ein strenger und verdammt ehrlicher Lehrmeister gewesen. Unzählige Male hatte er ihm sein Katana aus der Hand geschlagen, weil er es falsch gehalten hatte oder weil der Angriff verkehrt ausgeführt worden war. Und Sasori war noch nie sonderlich geduldig gewesen. Eine verbale Rüge war immer gefolgt. Manchmal hatte er auch Strafarbeiten verrichten müssen, weil dem Älteren die Geduld ausgegangen war. Übel nahm Deidara seinem Meister dies nicht. Damals hatte er sich zwar ungerecht behandelt gefühlt, aber nach und nach hatte er begriffen, dass ihn all das stärker machte. Hinter jeder Strafe hatte ein tieferer Sinn gesteckt. Ganz so viel Mühe machte er sich mit diesen jungen Burschen nicht. Es war ein Unterschied, ob man sich ganz auf einen Schüler konzentrieren konnte oder seine Aufmerksamkeit auf mehrere aufteilen musste. Der ein oder andere junge Krieger bemerkte aber offensichtlich bereits, dass seine Art, ihnen direkt zu sagen, was sie falsch machten und wie sie beispielsweise den Bogen zu halten hatten, auch Früchte trug. Denn einige trafen die Mitte der Zielscheibe inzwischen häufiger.

Patrouillierte Deidara auf der äußeren Burgmauer, wanderten seine Gedanken zu Gaaras letzten Worten ihm gegenüber. Der Daimyô hatte gehofft, ihn wieder zu sehen. Wie genau sollte er die Aussage verstehen? Sie ließ sich in mehrere Richtungen deuten. Doch wieso sollte Gaara ihn in seiner Nähe wollen? Der Grund konnte nicht nur in seiner Stärke liegen. Wieder und wieder ließ der Blonde sich die einzelnen Situationen mit Gaara durch den Kopf gehen. Der Daimyô hatte ihn immer höflich behandelt. Selbst als er hier Unruhe gestiftet hatte, war er ruhig geblieben. Andere Daimyô hätten ihn mindestens aus ihrer Burg geworfen, aber eher hätten sie ihn hinrichten lassen. Mehrere Monate hatte er in seiner Burg gewohnt, ohne etwas dafür zu tun. Gaara spielte mit ihm Shôgi und Go. Manchmal schritten sie gemeinsam durch den Garten. Sogar nachts bis zu Sasoris Grab war er gekommen und am Ende von O-bon hatte er sich ebenfalls zu ihm gesellt. Wenn Deidara darüber nachdachte, war sein Verhalten einfach nur unpassend. Ein Daimyô kümmerte sich möglichst wenig um Rônin. Die gehörten zum Abschaum der Gesellschaft. Als Akatsuki Gaara gegen Orochimaru unterstützte, hatte er sich auch zurück gehalten. Ein kurzes Gespräch war nur ein einziges Mal aufgekommen. Wenn er tatsächlich irgendein Interesse an ihm hatte… aber wie sollte das sein? Sie kannten sich kaum. In dieser Burg regierten Verhaltensregeln, die es beinahe unmöglich machten, einen anderen Menschen gut kennen zu lernen. Wie konnte Gaara Interesse an ihm entwickeln, unwichtig welcher Art?

Dieses Interesse von Seiten des Daimyô musste auch schon länger vorhanden zu sein. Gaara hatte seine Waffen aufbewahrt. In der Hoffnung, ihn wieder zu sehen. Das bedeutete, er musste dieses Interesse bereits seit ihrem ersten Aufeinandertreffen in sich tragen. Das war eine lange Zeit. Die buddhistische Beerdigung für Sasori kam dem Blonden in den Sinn. Steckte dahinter auch eine tiefere Bedeutung? Mit keinem Wort hatte Gaara bisher erwähnt, ob ihm die Beziehung zu seinem Meister aufgefallen war. Eigentlich musste er davon wissen. Gegen jede Regel hatte Deidara Sasori während der Zeremonie vor aller Augen geküsst.

Seufzend stützte der Blonde sich leicht an der Mauer ab und sah hinaus aufs Meer. Ob Gaara an einer solchen Beziehung mit ihm interessiert war? Deidara wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Er war sich momentan nicht sicher, ob er schon bereit war, sich auf jemand anderen einzulassen. Wenn Sasoris Geist wegen ihm wirklich noch in dieser Welt herumstreifte, dann war ihm bei dem Gedanken unwohl, wenn sein Danna sehen konnte, wie er sich mit einem anderen vergnügte, obwohl sein Geist keine Ruhe fand. Erst wollte Deidara Sasoris Seele keinen Grund mehr geben, Kummer zu haben. Daher war das Glasauge sein nächstes Ziel.

Unweigerlich drängten sich die lebhaften Bilder dieses einen besonderen Traumes in den Vordergrund, den Deidara vor ein paar Monaten gehabt hatte. Sasori war zu ihm gekommen. Nachdem er sich über ihn gebeugt hatte, hatte der Blonde ihn zu einem Kuss heran gezogen. Die Seele seines Meisters war bei ihm gewesen.

Unsicherheit schob sich in seine Gedanken. Was, wenn es nicht Sasoris Geist gewesen war, sondern eine reale Person? Gaara? Der Daimyô hatte auch rotes Haar. Aus einiger Entfernung konnte man ihn leicht mit Sasori verwechseln. Den Traum hatte er gehabt, bevor er in Gaaras Burg aufgewacht war. Noch nie zuvor hatte er seinen Danna nach seinem Tod so nah bei sich gespürt. Auch nicht nach mehreren Flaschen Sake und er hatte nicht mehr getrunken als sonst auch, wenn er vergessen wollte. Der Kuss hatte sich so echt angefühlt… nachdenklich hob Deidara die linke Hand und strich leicht über seine Lippen. Wie er in einem Traum normalerweise fühlte, passte nicht zu dieser speziellen Erinnerung. Gaara musste darauf bestanden haben, ihn mitzunehmen, nachdem er betrunken in dessen Eskorte getorkelt war und sein Bewusstsein verloren hatte. Andernfalls wäre der Blonde nicht in seiner Burg aufgewacht. Doch niemand hatte bisher auch nur eine Andeutung gemacht, dass währenddessen etwas Außergewöhnliches passiert war. Ein Rônin, der einen Daimyô in der Öffentlichkeit küsste, war definitiv nicht alltäglich. Allerdings sollte den Blonden nicht wundern, dass über solch ein Vorkommnis Stillschweigen bewahrt wurde. In dieser Umgebung sprach man nicht über derartige Verfehlungen.

Tief atmete Deidara durch. Seine Hand fuhr durch das offene Haar und schob ein paar Strähnen über die Schulter zurück. Er musste herausfinden, was der Wahrheit entsprach. Dieses Chaos in seinem Kopf machte ihn unruhig. Einfach jemanden fragen konnte er aber nicht. Es war ihm unangenehm, dass er nicht wusste, was genau passiert war. Selbst Gaara diese Frage stellen behagte Deidara nicht. Es gäbe jedoch einen anderen Weg, herauszufinden, ob er ihn tatsächlich geküsst hatte, weil er ihn für Sasori gehalten hatte. Zugegeben, es war nicht seine beste Idee, vielleicht riskierte er seinen Kopf… allerdings, hatte er schon immer einen Hang zu risikoreichen Situationen. Und er fand zunehmend Gefallen an dieser verrückten Idee. Ein amüsiertes Grinsen huschte über seine Lippen. Das würde spannend werden. Und er hatte dann hoffentlich auch die Gewissheit, die er brauchte, um sich weitere Gedanken zu machen. Zuerst musste Deidara aber mit Gaara allein sein. Der Daimyô wollte morgen mit ihm Go spielen. Das war die perfekte Gelegenheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cara_
2014-06-03T13:54:50+00:00 03.06.2014 15:54
Jetzt bin ich aber gespannt.
Schreib bitte bald weiter- mein lapi muss zur reperatur:(- also will ich nichts verpassen!
;)
Antwort von:  Bambusbesen
03.06.2014 22:37
Das neue Kapitel wird wohl bald freigeschaltet ;3 Aber verpassen tust du eh nichts, weil die Kapitel ja nicht gelöscht werden, wenn sie erst mal online sindXD


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