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Im Schatten der Samurai

Sasori X Deidara X Gaara
von

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Beginnende Veränderungen

Glücklicherweise verlief der Rest der Reise ruhig. Für Gaara war es jedoch ungewohnt, unter freiem Himmel auf dem harten Boden schlafen zu müssen. Mit Schmerzen zeigte sein Körper die Empörung über die ungewohnt grobe Behandlung. Erleichterung überkam ihm, als Matsuyama und seine Burg in Sicht kamen.

Wie erwartet, waren seine Untergebenen und seine Familie erschrocken, als sie von dem Überfall erfuhren. Der Daimyô musste sie mit gezielten Worten beruhigen. Noch bevor sie das Gebäude betraten, ordnete er an, die toten Samurai holen zu lassen, damit sie eine anständige Bestattung im Kreis ihrer Familien erhalten konnten.

Am Abend speiste der Rotschopf nur im kleinen Kreis mit Kankurô, Temari und ihrem Mann Shikamaru. Er wollte ihnen etwas sagen. Natürlich waren sie daran interessiert, was sich in Tokushima zugetragen hatte. Den Überfall hatte er zuvor schon mit dem General und seinem Halbbruder ausgewertet. Sie mussten in Zukunft wachsamer sein. Wenn diese Gruppe wirklich hinter Itachi her war, könnte es sein, dass sie Deidara oder auch die ganze Burg angriffen, um die Information zu erzwingen. Aber selbst Gaara wusste nicht, wo genau Akatsuki nun lebte. Irgendwo auf Shikoku. Das war alles.

„Hyûga Hiashi hat mir seine Tochter Hanabi als Ehefrau angeboten“, verkündete er ernst. Überraschte Blicke trafen ihn, während er ruhig weiter von seinem Reis aß.

„Aber sie ist doch erst 12 Jahre alt“, wandte Shikamaru ein. Besorgnis glomm in Temaris Gesicht. „Sie ist noch zu jung“, stimmte seine Halbschwester zu.

Bestätigend nickte Gaara und nahm sich etwas von dem Gemüse. „Natürlich würde die Hochzeit erst stattfinden, wenn sie erwachsener ist.“ Erst sollte Hanabis Körper zu dem einer Frau heran reifen, ehe sie verheiratet werden würde.

Kankurô überlegte laut: „Das wäre keine schlechte Partie. So würden die Hyûga enger an uns gebunden sein.“ Sein Blick richtete sich fragend auf den Rothaarigen. „Was hast du ihm geantwortet?“

Genau genommen hatte Gaara sich geschickt heraus geredet. „Ich habe ihm gesagt, ich werde sein Angebot überdenken.“ Somit hatte er Monate, wenn nicht sogar Jahre Zeit, um zu überlegen, ob er die Hochzeit mit der Hyûga-Tochter wollte oder nicht. Ihm war sowieso bewusst, dass er nicht aus Liebe heiraten konnte. Für einen Daimyô kam meist nur eine politische Hochzeit in Frage. Die Macht musste gestärkt, das Reich geschützt werden. Auf diese Art konnte man starke Verbündete schaffen, die einem in Zeiten der Not zur Seite stehen würden. Allerdings war der Hyûga-Clan ihnen seit Langem treu ergeben. Gaara sollte warten, ob es nicht noch eine günstigere Möglichkeit geben würde für eine politische Hochzeit. Wenn er schon eine Frau ehelichen musste, die er nicht liebte, sollte dieses Opfer zumindest für sein Reich so gewinnbringend wie möglich sein. Vielleicht konnte er Hiashi anbieten, Kankurô als Ehemann für Hanabi zu akzeptieren. So wäre der Hyûga-Clan nicht allzu verärgert und sie waren sich weiterhin ihrer Loyalität bewusst. Solange Kankurô sich nicht weigerte.

Eher unbewusst klinkte der Rotschopf sich aus der Unterhaltung aus, wie er es öfter tat, wenn er in seine Gedanken versank. Er dachte an Deidara. Vorerst wollte er sich gern näher mit Deidara beschäftigen und sich nicht weiter mit einer Hochzeit auseinander setzen. Es freute ihn, dass dieser wieder mehr Interesse an seiner Umwelt zeigte. Verblüfft war er trotzdem gewesen, als der Blonde von ihm verlangt hatte, bei dem Übungskampf all seine Fähigkeiten einzusetzen. Deidara war der erste, der das wollte. Alle anderen schreckten vor ihm zurück, sobald er seinen Sand einsetzte. Selbst Shikamaru und seine Halbgeschwister beunruhigte der Sand, obwohl sie inzwischen genug Vertrauen zu ihm hatten, dass er sie nicht angreifen würde. Früher war das nicht selbstverständlich gewesen, wurde der Sand von seinen Gefühlen gelenkt, wenn er diese nicht genug unter Kontrolle hatte. Hin und wieder war es zu furchtbaren Ereignissen gekommen. Hoffentlich mutete der Rônin sich nicht zu viel zu.

„…Gaara?“ Blinzelnd sah der Rotschopf zu Kankurô, der ihn aus seinen Gedanken gerissen hatte. „Hast du zugehört?“, fragte sein Halbbruder.

„Ich war in Gedanken“, erklärte Gaara. „Worum geht es?“ Sein Blick streifte Temari, auf deren Wangen nun ein sanfter Rotschimmer lag, während Shikamaru sehr glücklich schien. „Ich bin schwanger“, verkündete seine Halbschwester lächelnd.

Im ersten Moment war Gaara überrascht, war er in seinen Gedanken noch immer nicht ganz wieder bei dem gemeinsamen Abendessen mit seiner Familie. Dann lächelte er. „Das ist eine gute Nachricht. Du wirst bestimmt eine wunderbare Mutter.“

Shikamaru legte einen Arm um seine Frau. Man sah ihm seine Freude deutlich an.

„Eine strenge Mutter auf jeden Fall.“ Die kleine Neckerei konnte Kankurô sich wohl nicht verkneifen. Empört sah Temari zu ihrem Bruder. „Bei dir hat Mutter sich nie durchsetzen können. Einer musste schließlich dafür sorgen, dass du keinen Unfug treibst!“, gab sie streitlustig zurück.

Gaaras Lippen zogen sich zu einem Schmunzeln hoch. Temaris Worte entsprachen der Wahrheit. Ihre Mutter hatte mit Kankurô immer ihre liebe Not gehabt. Auch er war von ihr nicht verschont geblieben. Allerdings in einem anderen Maß. Früher hatte sie wie alle anderen Angst vor ihm gehabt. Doch nach seiner Veränderung hatte sie auch irgendwann Vertrauen gefasst. Genug, um ihm eine Hure vorzusetzen, damit er lernte, was er später für die Ehe wissen musste. Zugegeben, er war fassungslos gewesen. Mit 16 Jahren war er zwar alt genug, aber mit irgendeiner Frau zu schlafen, nur um es zu lernen, wollte er nicht. Die Mutter seiner Halbgeschwister hatte ihm versichert, dass sie keine Krankheiten hatte und aus einem guten Hurenhaus stamme. Das einzige, was er jedoch mit der Frau gemacht hatte, war reden. Er hatte Kankurôs und Temaris Mutter nicht verärgern wollen, demnach hatte er ihr vorgegaukelt, er hätte mit der Hure geschlafen. Vor kurzem war sie schließlich an einer schweren Erkrankung verstorben. So recht Trauer empfunden wie die anderen hatte er vermutlich nicht, war seine Beziehung zu ihr sehr oberflächlich gewesen. Für seine Halbgeschwister war es schwer gewesen, mit der neuen Situation klar zu kommen. Wie es wohl werden würde, wenn das Kind erst einmal geboren war?
 

Die getöteten Samurai waren inzwischen zurück gebracht und bestattet worden. Ein paar Tage später setzte er den Termin für den Übungskampf mit Deidara an. Gaara wollte so wenige Zuschauer wie möglich, weswegen er verlangte, beim ersten Sonnenstrahl zu beginnen. Deidara schien sich nicht daran zu stören, war er pünktlich auf dem Platz. Noch war es fast komplett dunkel. Nur im Osten lugte ein erster hellerer Schimmer über den Horizont, der den nahenden Sonnenaufgang verkündete. Angenehme Ruhe lag über der Burg. In den Bäumen erhoben die ersten Vögel noch zaghaft ihre Stimmen.

Deidaras Lippen zierte dieses leicht irre Grinsen, welches er seit Sasoris Tod nicht mehr gesehen hatte. Auch wenn ein solches Grinsen eher Anlass zur Beunruhigung bot, freute es ihn, bedeutete dies doch, dass der Blonde langsam zu sich selbst zurückfand.

Sie verbeugten sich voreinander, wie es die Tradition verlangte. Denn zogen sie ihre Waffen. Gaara hatte auf seinen Jin Baori verzichtet, störte der bei einem Kampf nur. Zudem trug er wie zur Reise praktischere Kleidung, war sie für einen Übungskampf einfach angebrachter als Kleider aus luxuriösen Stoffen. So war nun gut zu sehen, dass der Sand im Inneren des Flaschenkürbis den Stopfen heraus drückte.

Deidara nahm den leisen Aufprall des Stopfens am Boden offensichtlich als Angriffssignal. Er überwand mit schnellen Schritten die wenigen Meter zwischen ihnen. Metall prallte auf Metall und Funken stoben. Deidaras Grinsen hielt sich hartnäckig. Und im nächsten Moment blitzte am Rand seines Sichtfeldes dessen Wakizashi auf. Um die kürzere Klinge zu parieren, fehlte ihm die Zeit. Demnach rief er in Gedanken seinen Sand, der deutlich schneller reagierte. Zuverlässig fing der Sand das Wakizashi ab. Ein paar Körner stoben auseinander, doch sammelten sich nach dem Aufprall schnell wieder.

„Interessant“, hauchte Deidara, löste sich für einen Moment von ihm, aber nur, um erneut anzugreifen. Gaara hatte bereits gewusst, dass der Rônin schnell und stark war, aber es am eigenen Leib zu spüren, war ein Unterschied. Bei Shikamaru hatte ein Kampf gegen den Blonden leichter ausgesehen. Ohne seinen Sand hätte er schon längst gegen ihn verloren. Da es sich jedoch nur um einen Übungskampf handelte, sah Gaara davon ab, Methoden anzuwenden wie bei dem Überfall. Diese Taktik wendete er nur in solchen Notfällen an, aber er sah keine Notwendigkeit, sie im Übungsfall zu nutzen. Das würde den Effekt einer solchen Übung völlig zerstören.

Ein weiteres Mal schlug Deidara eine Finte und brachte sich nun hinter ihn. Das war schlecht! Gaara konnte seinen Sand nur lenken, wenn er sah, worauf er ihn richten musste. Eilig wandte er sich um. Zur rechten Zeit. Das fremde Katana war ihm bereits verflucht nahe. Im letzten Augenblick konnte sein Sand es abfangen, Millimeter entfernt von seinem Hals. Für den Moment erschien die Zeit erstarrt. Vor Schreck hielt Gaara die Luft an. Nach außen zeigte sich nur leichte Überraschung in seinen geweiteten Augen. Deidaras Grinsen wurde noch eine Spur breiter, das Funkeln in seinem azurblauen Auge triumphierend. „Ah, Ihr könnt den Sand nur lenken, wenn Ihr die Gefahr auch seht, hm“, hauchte er und sprang zurück.

Hart holte der Rotschopf Luft. Deidara war der Erste, dem das aufgefallen war. Vermutlich hatte er bewusst nach einer Schwäche in der Manipulation gesucht. Der entscheidende Hinweis war wohl gewesen, dass Gaara Deidaras Angriffe bisher deutlich früher aufgehalten hatte, um dessen Klingen nicht zu nah an seinen Körper zu lassen. Doch bei der letzten Attacke hatte sein Sand erst reagiert, als er sich bereits umgedreht und die Klinge gesehen hatte. Der Blonde war nicht einfältig, natürlich hatte er das bemerkt. Ab jetzt würde der Kampf schwerer für ihn werden, denn er war sich sicher, dass Deidara auf die toten Winkel zielen würde.

Aber er wollte nicht gegen ihn verlieren! „Das ändert für Euch wenig“, erklärte er ruhig und griff nun an, nahm seinen Sand zur Unterstützung, um Deidara das Wakizashi aus der Hand zu reißen. Mit nur einer Klinge konnte er weniger Angriffe vortäuschen. Beunruhigt wirkte der Blonde allerdings nicht. Vielmehr schien er ihren Kampf zu genießen. Da war dieses Funkeln in seinen Augen, welches er so mochte. Innerlich freute ihn das natürlich, bedeutete es für ihn, dass Deidara seine Andersartigkeit akzeptierte. Der Blonde setzte sich mit ihr auseinander und störte sich nicht daran, dass er Sand manipulieren konnte.

Mit dem Kommenden rechnete er jedoch nicht. Deidara machte einen Ausfallschritt nach vorn. Das Katana prallte hart gegen seines. Doch aus dieser Position konnte er nicht genug Kraft aufbringen, um ihm entgegen zu wirken. Vielmehr taumelte er haltlos nach hinten, war er auf den Ansturm an Kraft nicht gefasst gewesen. Und Deidara hatte diese Möglichkeit offenbar nicht einkalkuliert, da er ihm nach stolperte und drohte, sie beide zu Boden zu reißen.

Geistesgegenwärtig griff Gaara mit seinem Sand nach den Klingen und zog sie zwischen ihnen weg, damit sie nicht noch verletzt wurden. Der Aufprall auf dem harten Boden und der schwere Körper über sich pressten ihm jegliche Luft aus den Lungen. Einige Herzschläge tanzten Sterne hinter seinen geschlossenen Lidern. Die Benommenheit zog sich langsam zurück und Gaara hob seine Lider wieder. Sein Atem ging ein wenig keuchend. Aber sein Herz schlug nun nicht länger wegen dem unbeabsichtigtem Sturz in einem schnellen Takt, sondern weil Deidara direkt auf ihm lag. Zumindest stemmte er sich vom Boden ab, sodass er nicht mehr mit seinem kompletten Gewicht auf ihm lag. Das blonde Haar fiel ihm über die Schultern und kitzelte Gaaras unbedeckten Hals. Das noch schwache Morgenlicht legte einen sanften Schimmer auf den warmen Blondton. Mit aller Macht unterdrückte er den Schauer, der von der unmittelbaren Nähe des Rônin genährt wurde.

„Tja, ich würde sagen, ich hab gewonnen, hm.“ Dieses freche Grinsen. „Unentschieden“, erklärte Gaara. „Ihr seid ebenfalls gefallen.“ Es war ein erster Kampf gewesen. Sie hatten sich an ihr Gegenüber herantasten müssen. Folgende Übungskämpfe würden anders aussehen.

Der Blonde schnaufte und kletterte von ihm runter. Nun, wo er den fremden Körper nicht mehr auf sich spürte, beruhigte sich sein heftig schlagendes Herz auch wieder. Er erhob sich und klopfte den Staub von der Kleidung. „Meinetwegen“, hörte er Deidaras Stimme, während er sein Wakizashi in die Saya schob und sich nach seinem Katana bückte. „Aber nächstes Mal gewinne ich, hm“, prophezeite der Rônin. Gaara ließ sich einen Moment Zeit, den Blonden eingehend zu betrachten. Dann huschte ein angedeutetes Lächeln über seine Lippen. Das war wieder mehr der Deidara, den er kennen gelernt hatte. „Ihr könnt es versuchen“, gab Gaara ruhig zurück. Das leise Klacken erscholl, als sein Katana den Weg in die Saya fand.
 

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Wer Interesse hat, kann mir ja einen Vorschlag liefern, ob Temaris Kind ein Mädchen oder ein Junge werden soll - oder ob es Zwillinge werden sollen - und welche/n Namen es/sie bekommen könnten ;3 (Noch weiß ich nämlich gar nichts dazuXD)



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