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Bruderherz

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, ich warne euch gleich schonmal vor, dass der Prolog etwas düster beginnt. Wer eine solche Atmosphäre nicht mag, sollte diese ff nicht lesen, da es noch voraussichtlich noch viele dieser 'düsteren Momente' geben wird.

Ich habe noch keinen Wochentag für die Uploads festgelegt, werde ihn aber vermutlich auf Sonntag oder Montag legen.

Da ich schon ewig nichts mehr veröffentlicht habe und VIEL Animation zum schreiben brauche, freue ich mich natürlich über jeden noch so kleinen Kommi ^^
Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim lesen :)

Eure Luna :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Oh mein Gott, man glaubt es kaum!
Ich lade tatsächlich ein neues Kapitel hoch!!
*Konfetti in die Luft werf* XD

Es tut mir sooooo unendlich Leid Q__Q
Ich habe leider so extrem wenig Zeit zum schreiben und jedes Mal wenn ich anfange, werfe ich meine Ideen wieder über den Haufen... <.<
Asche auf mein Haupt...

Da ich das Kapitel für eine ganze Weile nur halb fertig hatte und jetzt endlich vollenden konnte, bitte ich aufkommende Fehler zu entschuldigen (sollten euch welche auffallen)

Jedenfalls wünsche ich euch trotzdem ganz viel Spaß beim lesen des neuen Kapitels :) Komplett anzeigen

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Prolog

>>„3 Jahre ist es nun schon her, mein Bruder. Zum 3. Mal stehe ich hier und zünde eine Kerze, an diesem einen Tag im Jahr, an. Ein kleines Licht, das nur für dich leuchtet und dich hoffentlich erreicht, da wo du jetzt bist. Dein Zimmer sieht noch immer genauso aus, als hättest du es gerade erst verlassen. Wir haben alles so gelassen wie es war, nur um niemals zu vergessen. Und doch betreten wir diesen Raum nur selten.
 

Auch die Anderen vermissen dich noch immer. Mikey spricht den ganzen Tag kein einziges Wort. Du wärst sicher überrascht wenn du sehen könntest wie ruhig er heute ist. Wo er doch ansonsten derselbe, alte Wirbelwind geblieben ist, der er damals schon war. Dieser Tag vor 3 Jahren... Mikey hat nach Langem endlich verstanden, warum du es getan hast. Jedoch gibt er sich noch immer die Schuld dafür, was passiert ist. Wir wissen, dass er nichts dafür konnte und versuchen es ihm auszureden. Aber er will nicht auf uns hören... Wahrscheinlich würde er das erst glauben, wenn du es ihm selbst sagen könntest. Jedoch wird das niemals passieren... Also versuchen wir ihn aufzubauen, so gut wir können.
 

Er trägt deine Makske immer bei sich, als Glücksbringer, um seinen Arm, wo jetzt nurnoch eine Narbe ist. Das heitert ihn ein wenig auf. Er sagt, so seist du immer bei ihm und passt auf ihn auf. So wie du es früher immer getan hast. Seine Verletzung ist glücklicherweise vollständig verheilt und diese Narbe ist alles, was davon übrig geblieben ist.
 

Donnie hat für heute auch die Arbeit in seinem Labor eingestellt. Nicht einmal April kann ihn trösten. Dennoch ist sie an seiner Seite, um ihn nicht alleine mit seiner Trauer zu lassen. Zwischen den Beiden scheint sich wohl endlich was Ernsteres zu entwickeln, auch wenn April das wohl noch nicht zugeben will. Schließlich ist Donnie... naja.. wir alle... sind keine Menschen. Und wer will schon zugeben, dass er Gefühle für einen Freak, wie wir sie sind, hegt. Trotzdem kann sie es nur noch schlecht verbergen, was unseren Casanova natürlich im siebten Himmel schweben lässt. Allerdings ist er mittlerweile viel weniger aufdringlich und peinlich, wenn er mit ihr oder über sie redet. Er hat gelernt, dass ein wenig mehr Zurückhaltung der Schlüssel zum Ziel ist. Trotzdem bringt er sich ab und zu immer noch in peinliche Situationen, was April aber nur noch mit einem schüchternen Lächeln abtut.

Sicher würdest du über sein Verhalten lachen oder ihn aus manch peinlicher Situation befreien, so wie du es damals getan hast. Selbst in solchen Momenten denken wir an dich zurück und lächeln über das was war und über das, was hätte gewesen sein können.
 

Casey hat sich mittlerweile unserem Training angeschlossen! Der Typ lernt wirklich verdammt schnell und er erinnert uns mit seiner ganzen Art ziemlich an dich und daran, wie du einmal angefangen hast.

Er versucht sich seine Trauer über den heutigen Tag nicht anmerken zu lassen und dennoch spiegeln seine Augen deutlich den Schmerz wieder, den er tief in sich trägt. Du warst sein bester Freund, fast wie ein Bruder.. Und dann, kaum dass ihr die besten Freunde wurdet, warst du einfach weg. Einfach weg und kamst nicht wieder zu uns zurück.
 

Es ist traurig.. so still wie es hier geworden ist ohne dich. Sogar deine ständigen Wutausbrüche fehlen uns. Mir fehlen die vielen Streitereien, die ich mit dir hatte. Die ständigen Auseinandersetzungen, die uns aneinander geraten ließen. Man konnte denken, zwischen uns bestünde nichts als purer Hass.. Und doch war das Band zwischen uns so stark, dass niemand es hätte zum Reißen bringen können. Und doch riss es auf eine grausame Art und Weise, sodass es sich niemals wieder neu knüpfen können wird. Durch deinen Abschied. Dein Abschied für immer.

Und ich spüre jede Sekunde, dass an jenem Tag ein Teil von mir mit dir gegangen ist. Ein Teil von uns allen verschwand einfach, zusammen mit dir. Und so hast du uns zurück gelassen. Mit einer Lücke in unseren Leben, die nie wieder geschlossen werden kann.
 

Ich bemühe mich dennoch ein guter Anführer zu sein. Dein Verlust hat nicht nur Lücken hinterlassen. Nein, er hat mir auch Stärke gegeben! Die Stärke mich um meine Brüder und um meine Freunde zu kümmern! Wahrscheinlich würden wir beide uns wegen meiner Trainingsmethoden oder der Art, wie ich das Team anführe, wieder ständig in die Haare kriegen. Kaum zu glauben, aber ich wünsche es mir manchmal. Dass du plötzlich vor mir stehst und dich darüber beschwerst und laut wirst.. so wie damals. Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich mich sogar nach deiner jähzornigen Art sehne. Obwohl sie uns so oft in Schwierigkeiten gebracht hat, dass man gar nicht darüber nachdenken will. Dennoch, sie war ein Teil von dir. Ein Teil, der uns ebenso fehlt, wie alles andere an dir.
 

Nur noch einmal deine Stimme hören.. dir nur noch einmal gegenüber stehen.. was sollte ich sagen, nach so langer Zeit? Was würdest du sagen oder hören wollen? Dass die Lücke, die du hinterlassen hast, aus uns Andere gemacht hat? Dass wir dich vermissen? Oder einfach... dass wir dich lieben.. Und alles dafür geben würden, noch einmal an deiner Seite zu kämpfen. Ja.. das würden wir wahrscheinlich...
 

Ich muss nun gehen.. Die Anderen warten auf mich. Wir wollen den Tag nicht mit Trauern verbringen, das hättest du sicher nicht gewollt. Dennoch denken wir heute an dich und hoffen, unsere Gedanken erreichen dich. Und egal wie viele Jahre noch vergehen werden, wir wollen, dass du eines weißt:
 

Wir vermissen… und lieben dich, Raphael..“«
 

Wie jedes Jahr an Raphaels Todestag, der sich nun zum 3. Mal jährte, hatte Leonardo sich in das alte Zimmer seines jüngeren Bruders begeben, um ein Licht für ihn anzuzünden und um an ihn zu gedenken. Jeder der Brüder sandte seine Gedanken heute an ihn, in der stillen Hoffnung, sie würden ihn irgendwie erreichen. Doch wusste jeder von ihnen: Raphael würde niemals zurückkehren. Er hatte sein Leben gegeben, um die seiner Brüder zu retten. Heute vor genau 3 Jahren, in einer gewaltigen Schlacht, in der sie alle schwer verletzt wurden.
 

Karai, oder auch Miwa, hatte damals an ihrer Seite gekämpft. Die Turtles hatten sie letztendlich von ihrer wahren Herkunft überzeugen können. Dennoch blieb sie nicht. Sie verriet Shredder und sorgte so für seine Niederlage in der großen Schlacht vor 3 Jahren. Danach jedoch, verschwand sie spurlos. Leo hinterließ sie eine Nachricht. Sie wolle sich nach Japan begeben, an ihren Geburtsort. Doch seit dem hatte man von ihr nichts mehr gehört. Vermutlich war sie dort untergetaucht. Versuchte ihre Vergangenheit zu vergessen und etwas über ihre Mutter herauszufinden oder Ähnliches. Weshalb sie nicht zu ihrem richtigen Vater zurückkehrte, erfuhr niemand.
 

Was Raphael anging.. seine Leiche konnten die Turtles, April und Casey niemals beerdigen. Von ihm war nichts übrig geblieben. In der gewaltigen Schlacht, vor 3 Jahren, schafften die Brüder und ihr Sensei es gemeinsam, mit hohen Verlusten, die Kraang in ihre Dimension X zurück zu drängen und jedwede Möglichkeit auf eine Rückkehr zu verhindern. Doch war der Sieg somit noch nicht auf ihrer Seite.
 

Am Ende standen sie Shredder und dessen Gefolgsleuten gegenüber. Splinter war bereits verletzt und ging schnell, kaum noch lebend, zu Boden. Die Brüder kämpften hart, gingen weit über ihre Grenzen hinaus, bis Shredder schließlich alleine übrig blieb. Doch sollte dieser Kampf ihr ganzes Leben verändern.
 

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Die Stadt um sie herum hatte bereits in Flammen gestanden. Die Gebäude waren nicht mehr als große, brennende Ruinen und die Dächer nur noch Schauplätze der Kämpfe, die hier stattgefunden hatten. Und somit auch für diesen Letzten. Für die Brüder sah es nicht gut aus. Sie waren stark, doch war ihr Gegner ein Meister auf seinem Gebiet. Nicht einmal mit gebündelter Kraft konnten sie ihn besiegen. Einer nach dem anderen ging immer und immer wieder zu Boden. Dennoch rappelten sie sich wieder und wieder aufs Neue auf. Trotz vielen offenen Wunden, Knochenbrüchen, Prellungen oder Verstauchungen gaben sie nicht auf. Doch ab diesem einen Moment änderte sich alles!
 

Es gab einen Plan, der vorsah Shredder mithilfe von Mikeys Nunchakus zu fesseln und ihn so zur Strecke zu bringen. Jedoch verlief er nicht so, wie die Turtles es vorausgesehen hatten. Mikey startete wie geplant seine Attacke. Jedoch war Shredder zu schnell, schaffte es der Attacke auszuweichen und Leonardo und Donatello mit zwei gezielten Schlägen auszuschalten. Raphael und Mikey entwischten dem Gegenangriff zwar irgendwie, wurden aber in die Enge getrieben und fanden sich mit dem Rücken zur Wand eines höheren Gebäudes wieder, welches direkt an das angrenzte auf dem sie standen, ohne jedwede Möglichkeit zur Flucht. Gemeinsam konterten sie Shreddes Angriffe, obwohl Beide mit ihren Kräften schon völlig am Ende waren, bis es schließlich geschah.

Shredder erwischte Mikeys linken Arm mit seinen Krallen und verletzte ihn schwer. So ging auch er schließlich zu Boden. Um nun seinen kleinen Bruder zu schützen ging Raphael, der als einziger noch stand, weit über seine Grenzen hinaus. Auch er war bereits schwer verletzt gewesen, sein Körper aber so von Adrenalin durchflutet, dass er die Schmerzen nicht spürte und jeden Angriff Shredders parierte. Das Blut floss aus seinen Wunden und tropfte an mehreren Stellen auf den Boden. Sein Panzer hatte mehrere Stellen, die, deutlich sichtbar, gebrochen waren. Ihm wurde immer wieder schwarz vor Augen und dennoch kämpfte er weiter. Immer weiter, für seine Brüder. Um die Leben seiner Familie zu bewahren.

Dann ging jedoch alles ganz schnell. Ehe die anderen drei wieder richtig bei Bewusstsein waren, sahen sie nurnoch, wie die Klingen Shredders die Brust ihres Bruders durchbohrten, während seine Sais das gleiche mit der Brust seines Gegners taten. Noch einen Blick an seine Brüder wendend, die Erleichterung über ihr Wohlbefinden ins Gesicht geschrieben, stürzte Raphael, Shredder mit sich nehmend, vom Dach. Hinab in das Inferno, hinab in den feurigen Tod, der seine Klauen nach ihnen ausstreckte, bis das Flammenmeer sie beide verschlungen hatte.
 

Leonardo, Donatello und Michelangelo hatten nicht schnell genug reagieren können, um ihrem Bruder zu helfen. Die Leiche Raphaels hatten sie bis heute nicht gefunden. Alleine einen seiner Sais und sein halb verbrannte Maske hatten sie finden können. Insgeheim hatten sie gehofft, er habe den Sturz überlebt. Jedoch kam er niemals nach Hause und so erlosch auch der kleinste Funken Hoffnung. So auch irgendwann der von Mikey.
 

Der jüngste der Brüder hatte sehr lange gebraucht um den Tod seines älteren Bruders zu überwinden. Jedenfalls nach außen hin. Zwei Jahre hatte es gedauert, bis er die tägliche, oder besser die nächtliche, Suche eingestellt hatte und zugeben musste, dass es unwahrscheinlich war, dass Raph noch lebte. Sonst wäre er schließlich nach Hause gekommen. Zu seinen Brüdern, wo er hin gehörte
 

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Leo verließ das Zimmer seines Bruders und schloss leise die Tür. Gesenkten Blickes ging er die ersten Schritte zu seinen Brüdern hin, hob dann jedoch sein Haupt und wischte sich die Tränen weg, die sich in seinen Augenwinkeln gesammelt hatten. Mikey und Donnie saßen im Wohnzimmer und schwiegen. Sie dachten wahrscheinlich auch gerade an ihn.
 

Mit einem aufheiternden Lächeln schritt Leonardo auf seine kleinen Brüder zu. April und Casey waren bereits im Dojo, wo sie auf die Turtles warteten.
 

»Los Jungs, fangen wir mit dem heutigen Training an..«
 

Ein hauchzartes Lächeln schlich sich auf die Gesichter Donatellos und Michelangelos. Normalerweise war das Klagen und Jammern immer groß, wenn es darum ging wieder stundenlang zu trainieren. Doch nicht heute. Denn heute gab ihnen das Training mit ihrem großen Bruder, April und Casey das Gefühl von Geborgenheit und nahm ihnen ein kleines Stück ihrer Trauer, welches ihren Tag einhüllte.

Kapitel 1. Flammen

//Es ist still um mich herum, nichts als Dunkelheit, die mit ihren dürren, kalten Klauen nach mir greift. Wie so oft kauere ich mich auf den Boden, drücke meine Hände feste auf meine Ohren und versuche laut zu schreien, doch kein Ton entweicht meiner Kehle. Ich habe Angst.. so unglaubliche Angst. Ich will nicht alleine sein… Diese kalte, dunkle Einsamkeit.. sie ist das, wovor ich mich fürchte.. so sehr fürchte.. Jungs, wo seid ihr? Warum lasst ihr mich allein..?//
 

Völlige Finsternis umgibt ihn. Zu hören ist nichts. Nichts bis auf die Stille, die sich langsam wie eine Made unter die Haut des 19 – Jährigen frisst. Sie beißt zu, bohrt sich durch sein Fleisch, bis sie schließlich seine Knochen erreicht und ihn bei lebendigem Leibe auffrisst. Ein leises Wimmern.. Mehr entweicht seiner Kehle nicht, bis auf das aufgeregte Atmen, das beinahe wie ein unruhiges, zittriges Keuchen klingt, so als würde jemand verzweifelt nach Luft schnappen.

Doch plötzlich wird diese beißende Stille von etwas anderem durchbrochen. Eine vertraute Stimme, nicht mehr als ein hauchzartes Flüstern, welches ihn aus ihren Fängen löst.
 

„..y… key… Mikey…“
 

Diese Stimme.. sie ruft nach ihm. Doch wem gehört sie? Der junge Turtle weiß es, doch kann er noch immer nicht sprechen, um zu antworten. Wie ist der Name des Eigentümers? Michelangelo kennt diese Person, den Besitzer der Stimme. Und doch liegt die Erinnerung an sie in weiter Ferne. So weit, dass er nicht nach ihr greifen kann.

Immer wieder hallt das Flüstern, welches seinen Namen wispert, durch die Stille und erreicht ihn. Es durchdringt seinen Körper, nimmt ihm seine Angst und reicht ihm eine Hand, sodass er sich erheben und seine Augen öffnen kann. Vor sich sieht er ein strahlendes Grün, welches in zwei kleinen Punkten durch die Dunkelheit leuchtet und eine gewohnte Wärme ausstrahlt.
 

„.. Hab keine Angst, Mikey..“
 

Langsam vertreibt dieses strahlende Grün die Dunkelheit und die Kälte um Mikey herum und zieht das Gefühl der Angst gänzlich mit sich. Der 19 – Jährige sieht nur nach vorn, auf diese beiden Punkte, um welche sich langsam eine Silhouette bildet, sodass sie ein Paar giftgrüne Augen ergeben. Doch auch diese Person kann er nicht genau erkennen.

Noch immer verweigert seine Stimme seinen Befehl. Seine Beine sind wie festgegossener Beton, der ihn davon abhält auch nur einen Schritt zu gehen. Wem gehört diese Stimme? Diese warmen, leuchtenden Augen und diese merkwürdige Silhouette? Mikey kennt diese Person, die da vor ihm steht und doch scheint sie fremder als jeder Mensch, den er auf der Straße vorbeiziehen sieht. Langsam hebt die Gestalt eine Hand, wiederholt erneut den Namen des jungen Turtles, bevor sie sich plötzlich auflöst und mit ihr, ihre wundervolle Stimme, die die Dunkelheit vertrieb.

Doch ehe alles wieder in der Dunkelheit versinkt, schlagen rote Flammen aus dem Nichts. Sie greifen nach dem jungen Turtle, packen ihn, verbrennen seine Haut und lachen. Laut knisternd dringt ihr Lachen über das Leid und die stummen Schreie des Turtles zu ihm hindurch, während sie langsam das Leben aus ihm herausbrennen…
 

Schweißgebadet erwachte Mikey plötzlich aus seinen Träumen. Ruckartig hatte er sich aufgerichtet und die Augen weit aufgerissen, welche panisch die Umgebung absuchten, nur um festzustellen, dass er sich in seinem Zimmer befand. Wieder hatte er solch einen seltsamen Traum gehabt, in dem er Raphaels Stimme gehört hatte, sich aber dennoch nicht an ihn hatte erinnern können, obwohl er direkt vor ihm stand. Ja, Mikey hatte Angst seinen großen Bruder irgendwann zu vergessen. Seine Stimme, seine giftgrünen Augen, die Art wie er an seiner Seite gekämpft hatte, ja sogar seine Essgewohnheiten oder wie er ihn wegen einem seiner Streiche verprügelt hatte. Jede noch so kleine Kleinigkeit hatte sich der Turtle mit der orangefarbene Maske bis jetzt behalten können. Doch er hatte Angst, nach und nach zu vergessen, wie sein Bruder gewesen war… wer sein Bruder gewesen war.
 

Müde, obwohl er gerade erst erwacht war, erhob Mikey sich aus seinem Bett und verließ sein Zimmer. Es war früh am Morgen, vielleicht so gegen 5 oder 6 Uhr. Seine Brüder waren noch nicht zu sehen, also ging Mikey davon aus, dass sie wohl noch schliefen. Nur im Dojo schien bereits Licht, also war der Sensei scheinbar bereits wach.

Mit leisen Schritten ging der junge Turtle in die Küche und schaltete das Licht ein. Wie jeden Morgen begann er das Frühstück vorzubereiten, wenn heute auch ein ganzes Stück früher als sonst. Doch Mikey musste sich irgendwie ablenken und das ging nunmal am besten, wenn er sich mit Kochen, Trainieren oder seinen Streichen beschäftigte – manchmal reichten ihm dazu allerdings auch seine Comics oder seine geliebten Fernsehserien. Da aber seine Brüder noch schliefen, April und Casey nicht hier waren und er Meister Splinter besser keine Streiche mehr spielen sollte, blieb nurnoch das Kochen übrig. Natürlich hätte er auch versuchen können noch etwas zu schlafen. Doch war das nicht sein erster Traum dieser Art gewesen und der junge Turtle wusste, dass er jetzt kein Auge mehr zu bekommen würde, würde er sich nicht etwas beruhigen können.
 

Also, einen kurzen Blick in den Kühlschrank geworfen und schon war es beschlossen, was Mikey heute Morgen für seine Brüder und seinen Vater zaubern würde. Ein paar Omeletts waren schließlich nie verkehrt. Und wanderte der angenehme Geruch von Frühstück erstmal durch das Heim der Turtles und ihrem Meister, waren seine Brüder jedes Mal schneller auf den Beinen, als ein Ninja der aus den Schatten sprang

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So machte Mikey sich also, in einem sehr gemütlichen Tempo, daran das Frühstück vorzubereiten. Noch war er alleine und so musste er seine eigentlichen Gefühle auch nicht mit einem Lächeln überspielen. Oft versteckte er diese hinter seinem typischen Grinsen. Besonders nach einer Nacht wie dieser, wenn er wieder von Raphael geträumt hatte. Der 19 – Jährige wollte weder seinen Brüdern, noch seinem Vater Sorgen bereiten, also schluckte er den Schmerz, der seinen Körper von Kopf bis Fuß durchfuhr, einfach hinunter und war ganz der, der er seit 3 Jahre vorgab zu sein. Der, der er vor Raphaels Tod war.
 

„So früh auf den Beinen, Michelangelo?“
 

Erschrocken zuckte der junge Turtle zusammen, als er die Stimme seines Vaters und Meisters vernahm, der wieder einmal wie ein Geist in die Küche geschlichen war und auf der anderen Seite des Raumes stand, während seine kastanienbraunen Augen seinen Schüler mit einer sanften Ruhe ansahen. Eigentlich hätte Mikey damit rechnen können, dass sein Tun hier nicht lange unbemerkt blieb. Splinter war ein Großmeister des Ninjutsu und sein jüngster Sohn nunmal nicht gerade der leiseste Ninja. Jedenfalls nicht, wenn er sich auf den Weg in die Küche machte und anfing dort mit Töpfen und/oder Pfannen zu hantieren.
 

Sich von seinem Schreck erholend drehte der 19 – Jährige sich langsam zu seinem Meister um, so als ob er etwas ausgefressen hätte und erwiderte seinen Blick für einen kurzen Moment, nur um seine azurblauen Augen anschließend auf den Boden zu wenden.
 

„..ich konnte nicht mehr schlafen...“
 

„Hattest du wieder einen Albtraum? ...Ging es wieder um Raphael...?“
 

„…“
 

Schweigen. Mikey musste nichts sagen. Sein Vater war der Einzige der von diesen Träumen und von Michelangelos wahrem Leid, das noch immer anhielt, wusste. Der junge Turtle hatte dieses Geheimnis vor der mutierten Ratte nicht lange bewahren können. Denn, Ninjutsumeister hin oder her, er war der Vater dieses kleinen Wirbelwindes und ihm konnte er nunmal nichts vormachen. Außerdem half es dem jüngsten Turtel ungemein, dass er sich jemandem anvertrauen konnte. Seine Brüder sorgten sich schon genug um ihn, da wollte er sie nicht auch noch mit seinen Gefühlen belasten. Doch Splinter war immer offen für alle Probleme seiner Söhne und stand immer mit Rat und Tat an ihrer Seite.
 

Ein leises Seufzen, welches der Kehle Splinters entwich, erfüllte für einen Moment den Raum. Ruhigen Schrittes kam er auf seinen jüngsten Sohn zu und schloss ihn kommentarlos in die Arme. Es waren nur ein paar Sekunden, doch sie reichten aus, um Mikey einen Stich ins Herz zu jagen. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Noch bevor sie den Weg über seine Wangen finden konnten, vergrub er sein Gesicht an der Brust seines Vaters und gab keinen Laut von sich.
 

„Ich weiß es ist schwer, Michelangelo. Aber du darfst nicht in der Vergangenheit verweilen, mein Sohn. Raphael ist immer an unserer Seite, auch wenn du ihn nicht sehen kannst. Er hätte das sicher auch nicht gewollt. In Stunden der Trauer hilft es dir am besten auf die Lieben zu sehen, die du noch an deiner Seite hast. Deine Brüder und ich sind für dich da. In guten- sowie in schweren Zeiten.“
 

Ein leises Schluchzen entwich Mikey, ehe er sich von seinem Vater löste, zu ihm hinauf sah und ihm ein trauriges, aber ehrliches Lächeln schenkte.
 

„Danke, Meister Splinter..“
 

Splinter erwiderte das Lächeln für einen kurzen Moment, strich seinem Sohn noch einmal sanft über den Kopf, ließ dann von ihm ab und verließ anschließend die Küche.

Mikeys Herz war nach wie vor schwer, doch sein Vater wusste genau, wie er ihn aufheitern musste. ‚Auf die Lieben sehen, die noch an deiner Seite sind‘, das war etwas, was dem jüngsten der Turtles wirklich half und ihn für einen Moment vergessen ließ, dass einer seiner Brüder fehlte.
 

Mit den Bandagen an seinen Armen wischte Michelangelo sich die Tränen weg, die sich in seinen Augenwinkeln gesammelt hatten und wandte sich schließlich wieder an das Frühstück, welches noch immer darauf wartete zubereitet zu werden. Und wie vermutet dauerte es auch nicht lange, bis sowohl ein verschlafener Leonardo, als auch ein ebenso verschlafener Donatello die Küche betraten, kaum dass der Geruch von Frühstück die Luft erfüllte. Mit seinem typisch breiten Grinsen drehte Mikey sich zu seinen Brüdern um, zwei volle Teller in der Hand, die er schwungvoll seinen Bürden über den Tisch zuschob.
 

„Guten Morgen, ihr Schlafmützen! Ich dachte schon ihr kommt gar nicht mehr aus den Federn! Dann hätte ich eure Portionen noch mit verdrücken müssen, solange sie noch warm sind!“
 

„Das hast du doch insgeheim gehofft, du Sadist. Was bist du überhaupt schon so früh wach?“,
 

fragte Leonardo, während er gemächlich begann sein Frühstück zu verspeisen. Man sah ihm deutlich an, dass er noch müde war und nur des Frühstücks wegen aufgestanden war. Wie jede Nacht war er lange wach geblieben, um seine mentalen Fähigkeiten zu trainieren und nun dementsprechend verschlafen.

Doch wenn man gerade glaubte, man könnte in Ruhe sein morgendliches Omelette genießen, um sich danach noch etwas hinzulegen, wurde man von einem Paar großer, meeresblauer Augen gestört, die einen mit einem dicken, fragenden Ausdruck ansahen.
 

„Was ist ein Sadist?“
 

Natürlich konnte diese Frage nur von einem kommen und so brummte Leo nur leise. Warum hatte er auch nicht einen einfachen Begriff wie ‚Vielfraß’ oder ähnliches benutzt?? Sadist war gerade vielleicht nicht das passendste Wort gewesen, aber wie sollte man sonst jemanden bezeichnen, der so dreist war seine Brüder in aller Herrgottsfrühe mit dem Geruch von köstlichem Frühstück aus dem Bett zu quälen und dann auch noch damit zu drohen das alles alleine zu essen? Außerdem war er müde, und es war früh, und… er hatte einfach nicht nachgedacht – eigentlich ziemlich untypisch für ihn.

Ob es nun aber wirklich so klug war seinem kleinen, naiven Bruder zu erklären, welche Bedeutung hinter dem Wort Sadist stand, war fraglich. Der blaue Turtle überlegte einen Moment, was nun die klügste Antwort auf diese Fragen sein könnte. Die klügste Antwort, wenn man mit Mikey sprach, verstand sich. Bis er schließlich zu dem Entschluss kam, dass Donnie wohl besser geeignet war dem jüngsten der Drei irgendetwas zu erklären. So gab er den Ball schließlich einfach ab.
 

„..Frag Donnie..“
 

Gesagt, getan. Zwar wiederholte Mikey die Frage nicht, wandte seinen fragenden Blick nun aber an den Turtle mit der lilafarbene Maske, der wohl bisher froh gewesen war, nicht antworten zu müssen. Denn nun erntete Leo einen kurzen, zornigen Blick Donatellos, der durch die dunklen Augenränder, die man trotz der Maske noch ansatzweise erkannte, unterstrichen wurde.
 

Donnie hatte die halbe Nacht mit April telefoniert – malwieder. Wenn diese Gespräche bis tief in die Nacht dauerten, dann ging es schonmal um etwas Ernstes, was für niemandes Ohren, außer Donnies und Aprils, bestimmt war. Ansonsten gingen diese Telefonate meistens um Retromutagen, Hausaufgaben, Probleme am College, irgendwelche Basteleien aus Donatellos Labor usw.

Seufzend schluckte der Wissenschaftler in Spe den Bissen, welchen er gerade in seinen Mund gestopft hatte, hinunter, bevor er antwortete.
 

„Weißt du, ein Sadist ist jemand… oder weißt du was? Vergiss das einfach. Ist nicht so wichtig...“
 

Ein Blick, in dieses große, fragende, Meer aus klarem blau hatte genügt, um Donnie eines klar zu machen: Mikey irgendwelche Begriffe zu erklären war unmöglich! Das wussten nicht nur er und Leonardo, sondern der Turtle mit der orangefarbenen Maske selbst, weshalb er diese Antwort mit einem breiter werdenden Grinsen abtat.

Seine Brüder kannten ihn gut genug um zu wissen, was er verstehen würde und was nicht. Und DAS würde eindeutig zu den Sachen gehören, die nicht in Mikeys Kopf gehen würden. Also war es wirklich besser, es einfach dabei zu belassen.

Mikey wusste selbst nur zu gut, dass er wahrscheinlich nichts von dem verstanden hätte, was seine großen Brüder ihm versucht hätten zu erklären. Also gab er sich mit dieser Antwort einfach zufrieden.

Mit einem gespielt beleidigten „pfff, dann halt nicht“, setzte er sich mit einem ebenfalls gut gefüllten Frühstücksteller zu den anderen beiden Turtels.
 

Das Frühstück an sich verlief größtenteils schweigend. Bis auf einfache Sätze wie „reichst du mir das Salz?“ oder „ziemlich lecker“, sagte niemand etwas. Selbst als Splinter sich kurze Zeit später zu seinen Söhnen gesellte, um mit ihnen zu frühstücken, wurde kaum bis garnicht geredet. Ging es nicht um den Trainingsplan der nächsten Tage oder die Fortschritte an Donnies Retromutagen, gab es am Tisch nie besonders viel zu erzählen. Das war allerdings auch damals, als Raph noch bei ihnen gewesen war, nicht viel anders gewesen – wenn man von den Streitereien zwischen ihm und Leo absah.
 

Nach dem Frühstück widmete sich jeder wieder seinen eigenen Dingen. Leo verschwand in seinem Zimmer, wahrscheinlich um wieder zurück ins Bett zu fallen. Donnie ging in sein Labor. Scheinbar hatte es ihm nicht gereicht sich die halbe Nacht mit April am Ohr um die Ohren zu schlagen, denn schnell hörte man ihn dort wieder handwerkeln.

Mikey blieb zusammen mit Splinter in der Küche zurück. Wie immer räumte er das Geschirr weg, um dieses anschließend zu säubern, während der Vater der Turtels eine Tasse Tee trank.
 

„Vielleicht tut dir ein warmer Tee auch ganz gut, Michelangelo.“
 

Mikey war gerade dabei die Teller sauber zu machen und hatte seinem Meister den Rücken zugedreht. Mit einem solchen Vorschlag hatte er also nun wirklich nicht gerechnet. Einen kurzen Blick über die Schulter zurück werfend öffnete der junge Turtel für einen Moment den Mund, doch schloss diesen gleich wieder. Wie man es von ihm nicht anders erwartet hätte, war er kurz davor sofort und ohne groß zu überlegen, abzulehnen. Doch statt dies zu tun richtete der 19 – Jährige seinen Blick wieder vor sich auf das Geschirr.

Leo war wieder schlafen gegangen und Donnie würde man wohl jetzt ein paar Stunden nicht sehen. Es gab also für diesen Moment keinen Grund die Fassade aufrecht zu halten und den kleinen, fröhlichen Wirbelwind vorzutäuschen. Statt also Abzulehnen ließ Mikey das Geschirr, Geschirr sein, nahm sich eine saubere Tasse und setzte sich zu der großen Ratte, die ihm, vorerst schweigend, Tee einschenkte.
 

„Danke…“,
 

murmelte der junge Turtle leise und blickte einen Moment auf die grünliche Flüssigkeit vor sich. Er überlegte wann er das letzte Mal mit Splinter Tee getrunken hatte. Hatte er dies überhaupt schon einmal getan? Vor 3 Jahren, nach Raph’s Tod? Nein, da war er monatelang kaum ansprechbar gewesen und Tee trinken war da sicher das letzte was er getan hätte. So etwas war eher Leo’s Ding. Mikey war mehr so der Süßigkeiten und Pizza – Typ. Manchmal auch beides gleichzeitig.
 

Nichtsdestotrotz nahm er vorsichtig einen Schluck von dem heißen Getränk. Erstaunlicherweise war es wirklich lecker und befeuchtete seine staubtrockene Kehle in einer angenehmen Wärme. Es tat gut einfach nur hier zu sitzen und nichts sagen zu müssen. Der Vater der Turtles wusste, dass er nichts zu sagen brauchte, also blieb er einfach still und genoss gemeinsam mit seinem jüngsten Sohn den Tee.
 

„Meister Splinter..?“, unterbrach der junge Turtle dann aber, nach ein paar Minuten, plötzlich die Stille. Überrascht hob Angesprochener eine Augenbraue, stellte seine Tasse vor sich auf dem Tisch ab und schaute seinen Sohn fragend an.
 

„Ja, Michelangelo..?“
 

„…könnte ich… heute vielleicht nach oben gehen..? Nur für eine Stunde oder für zwei..“
 

„….“
 

Splinter ließ sich nichts anmerken, schwieg dennoch für einen Augenblick, ehe er die Augen schloss und tief aufseufzte.
 

„Du suchst noch immer nach ihm...?“
 

Keine Antwort. Natürlich hätte Mikey diese Frage jetzt sofort verneinen müssen, schließlich hatte selbst er die Suche nach seinem Bruder schon vor langer Zeit aufgegeben. Doch er wusste, tief in seinem Inneren hatte er noch immer die Hoffnung, dass Raph irgendwo da draußen noch am leben war. Allerdings würde er das wohl nicht zugeben, gestand er es sich selbst schließlich nichtmal ein.

Erneut seufzte Yoshi auf.
 

„Na schön.. aber Mikey… Verlier dich nicht in der Vergangenheit. Ich möchte nicht noch einen meiner Söhne verlieren…“
 

Ein trauriger Unterton lag in der Stimme der Ratte. Natürlich litt er, ebenso wie Leonardo, Michelangelo und Donatello, an dem Verlust seines Sohnes. Doch er war derjenige, der für seine Familie stark sein wollte und so zeigte er seine Trauer nicht mehr. Sie hatte zwar eine tiefe Wunde in sein Herz geschnitten, doch konnten er, Leo und Donnie damit mittlerweile halbwegs umgehen – schließlich musste es irgendwie weiter gehen.
 

Ein kleines, dankbares Lächeln legte sich auf Michelangelos Lippen. Er stand von seinem Platz auf, verbeugte sich kurz dankend vor seinem Vater und war im nächsten Moment auch schon verschwunden. Splinter blieb zurück, seinem Sohn noch einen besorgten Blick hinterher werfend.

Kapitel 2. Blau wie das Meer

Hey ihr Lieben^^
 

Erstmal ein ganz großes, dickes Sorry, dass der Upload erst heute kommt q.q

Ich hab Besuch und es gestern irgendwie verpennt >.< Es ist mir zu spät eingefallen, als ich grad ins Bett gegangen bin ^^°
 

Ich hoffe ich habe euch damit nicht die Vorfreude auf das neue Kapitel genommen! =3
 

An dieser Stelle dann auch mal ein grooooooßes Dankeschön an meine lieben Leser <3 ^-^

Ich freu mich wie ein kleines Kind! :3
 

Und jetzt wünsch euch euch viel Spaß mit Kapitel 2 :D
 

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Mikey hatte nicht lange gebraucht, bis er seine Nunchakus eingesteckt, Raph’s Maske um seinen Arm gebunden, wo sie eine große, deutlich sichtbare Narbe verdeckte und sich auf die Dächer von New York begeben hatte. Die Stadt selbst war kaum wieder zu erkennen. Noch immer gab es Spuren von der gewaltigen Schlacht vor drei Jahren. Einzelne Gebäude oder ein paar Seitenstraßen, die noch immer zerstört waren oder wo noch Aufräumarbeiten stattfanden.
 

Die Menschen waren zwar keine seltsamen Tentakelmonster mehr, was sie Donnie zu verdanken hatten – ohne ihr Wissen versteht sich – doch hatten einige von ihnen das Pech, noch eine Art Nachwirkungen des Mutagens in sich zu tragen. So gab es also Menschen, von denen noch einzelne Körperteile betroffen waren, allerdings kaum noch jemanden, der komplett mutiert war. Jedenfalls gab es hier wieder soetwas wie einen geregelten Alltag. Leute die arbeiten oder zur Schule gingen und dann eben diejenigen, die versuchten mit ihren Mutationsproblemen zu leben.
 

Mikey stand gerade auf einem der hohen Dächer New Yorks, als die meisten Leute ihre Arbeit angetreten hatten oder der Unterricht in der Schule begonnen hatte. So waren also der lästige Berufsverkehr gerade zu Ende und die Straßen verhältnismäßig leer. Der junge Turtle konnte so ungestört von Dach zu Dach springen, sich dabei natürlich gründlich umsehend. Er rannte und sprang unaufhörlich, ohne ein genaues Ziel. Beinahe wie ferngesteuert, als hätte sein Verstand sich bereits verabschiedet, ging es immernur rauf und runter, nach rechts und nach links. Sein Herz schlug schneller und schneller. Ohne Pause rannte er, sah sich nichtmal mehr genau um. Das Bild vor seinen Augen schien zu verschwimmen bis er plötzlich stehen blieb.
 

Er war tatsächlich am Hafen angelangt. Die Schiffe fuhren wie gewohnt ein und aus. Luden ihre Fracht ab oder neue auf. Mikey warf einen Blick zurück, in die Stadt, aus der er gerade gekommen war.
 

»Wie lange bin ich schon gelaufen...?«
 

Diese Frage konnte ihm wohl keiner beantworten, am allerwenigsten er selbst. Er war aber schon länger hier oben, als es ihm vorgekommen war. Die Zeit schien förmlich mit ihm gerannt zu sein. Doch nun schien sie still zu stehen. Das Meer war ruhig und das Licht der Sonne spiegelte sich glitzernd auf der Wasseroberfläche wieder. Kleine, sanfte Wellen schlugen gegen das Festland, nur um sich sofort wieder zurück zu ziehen.
 

Michelangelo atmete die frische Meeresluft tief in seine Lungen ein und ließ sich dann auf dem Dach eines Gebäudes am Hafen einfach nieder, den Blick hinaus in die Ferne gerichtet. Diese Ruhe, so etwas hatte es damals nicht gegeben. Auch hatte man das Gefühl, die Sonne würde sich vor den Kraang und Shredder verstecken. Doch mittlerweile schien sie oft auf die Stadt hinunter und erhellte das bunte Treiben. Man könnte denken, sie wagte gemeinsam mit der Stadt einen Neuanfang. Um das was war hinter sich zu lassen. So wie es jeder in New York versuchte zu tun.
 

Mikey wandte seinen Blick hinauf in den Himmel. Ein paar Möwen zogen ihre Bahnen, hoffend auf ein paar Fische, die während der Verfrachtung auf dem Boden landeten und nicht schnell genug wieder aufgelesen wurden. Wobei natürlich ein paar Fischreste auch reichen würden.

Nur wenige Wolken waren zu sehen, während allerdings ein kühler Wind vom Meer Richtung Stadt zog. Alles hier schien nun so perfekt für ein normales Leben. Dennoch hatte der junge Turtle das Gefühl, er könne als einziger ein eben solches nicht führen – für seine Verhältnisse eben. Seine Brüder und auch sein Sensei hatten es geschafft wieder in ihren Alltag zurück zu finden. Doch der Turtel mit der orangefarbene Maske spielte dies nur vor. Tag für Tag. Nur um seinen Brüdern keine Sorgen zu bereiten und ihnen das ein oder andere Mal vielleicht ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Nach außen zeigte Mikey sich so als der fröhlichen Wirbelwind, der er immer gewesen war. Doch in seinem Inneren war er schon lange nicht mehr derselbe. Ein Teil von ihm war damals mit ihm gestorben und am liebsten würde er all seine Trauer und seinen Schmerz hinaus schreien. Doch stattdessen vergrub der 19 – Jährige diesen Schmerz in stummen Tränen, die manchmal ihren Weg über seine Wangen fanden.
 

Lediglich Meister Splinter wusste um Mikeys wahre Gefühle und war immer für seinen jüngsten Sohn mit Rat und Tat zur Stelle. Doch auch der Vater der Turtles vermochte Mikey nicht aus dem Loch hinaus zu holen, in das er sich verkrochen hatte.
 

Leise und traurig seufzend legte Mikey eine Hand auf die rote Maske seines Bruders, welche im Wind wehte und ein wenig hinab gerutscht war, sodass man die Narbe an seinem Arm deutlich sehen konnte. Er dachte schonwieder viel zu viel über Raph nach und versank dabei in Selbstmitleid. Er hasste diese Momente und doch verfiel er ihnen noch immer viel zu oft.
 

Seine Verletzung damals war schlimm gewesen, die Wunde sehr tief. Er hatte viel Blut verloren und für einen Moment hatten seine Brüder Angst, er würde seinen Arm verlieren. Donnie hatte sein Bestes getan, doch war er kein Arzt und kannte diverse Behandlungsmethoden nur theoretisch. Doch zu Mikeys Glück hatte das ausgereicht, um sein Leben und auch seinen Arm zu retten. Allerdings war eine hässliche, deutlich sichtbare Narbe geblieben, die ihn sein restliches Leben lang begleiten würde. Zwar war sie verheilt, dennoch konnte der junge Turtle von Zeit zu Zeit noch immer den stechenden Schmerz spüren, der seinen Arm durchfuhr, während er mit ansehen musste wie Raphael vom Dach stürzte und seinen Brüdern noch einen letzten Blick zugeworfen hatte.

Schnell schüttelte der 19 – Jährige den Kopf, um diese Bilder schnellstmöglich aus seinen Gedanken zu verdrängen. Er hatte sich hier nieder gelassen, um seinen Kopf frei zu bekommen. Und jetzt kam er nicht mehr von dem, was er eigentlich zu verdrängen versuchte, weg. Am liebsten hätte er sich jetzt selbst eine gescheuert. Doch das hätte ihn wahrscheinlich noch weniger davon abgehalten an seinen großen Bruder zu denken.
 

Mit einem tiefen Seufzer ließ Mikey sich nach hinten fallen und starrte gedankenverloren nach oben, wo die Möwen, laut krächzend, ihre Kreise um den Hafen enger zogen. Wahrscheinlich war gerade eines der Fischerboote dabei seine Fracht abzuliefern oder etwas in der Art. Das war immer etwas schwer zu sagen, immerhin sahen, Mikeys Meinung nach, die meisten Schiffe gleich aus und der Geruch von Fisch zog einem immer mal wieder durch die Nase – auch wenn die frische Meeresbrise ihn gleich wieder vertrieb.

Der 19 – Jährige schloss die Augen. Die Schreie der Möwen schienen langsam zu verstummen und er vernahm lediglich das Rauschen des Meeres, das ihn wie eine sanfte Melodie in den Schlaf zu wiegen versuchte.

Es war schön. Entspannend. Kaum zu glauben, dass Michelangelo eine so innige Ruhe finden konnte, wo sein Inneres eigentlich doch so aufgewühlt war.
 

Erschrocken riss Mikey die Augen auf. Über ihm tanzten die Sterne, umhüllt von dem blassen Licht des Mondes, welches er auf den Hafen hinab warf.
 

„Verdammt, ich bin eingeschlafen!“
 

Schnell richtete sich der junge Turtle auf. Er war tatsächlich einfach so eingeschlafen und hatte dann tatsächlich den ganzen Tag verpennt. Das war sogar für ihn extrem unvorsichtig gewesen. Es drohte zwar keine Gefahr mehr durch Shredder oder die Kraang, aber die Menschen hätten ihn hier entdecken können. Und wie diese auf eine mutierte Schildkröte mit Ninjaausrüstung reagieren würden, selbst nachdem was in den letzten Jahren hier passiert war, wollte Michelangelo lieber nicht so schnell herausfinden.
 

Lautlos machte er sich im Schatten der Gebäude und Trümmer New Yorks auf den Weg nach Hause. Es war ihm durchaus klar, was Zuhause auf ihn wartete. Schließlich hatte er Meister Splinter versprochen nicht lange weg zu bleiben und nun war er den ganzen Morgen durch die Stadt gerannt und hatte den restlichen Tag am Hafen verschlafen. »Wie kann man auch so blöd sein??«, schimpfte er innerlich mit sich selbst. Vielleicht hatte er Glück und er konnte unbemerkt an den Anderen vorbei und in sein Zimmer schleichen. So würde er einer Standpauke entgehen - vorerst.

Allerdings war das nur ein kleiner Funken Hoffnung in einem Meer aus der Wahrscheinlichkeit, sofort bemerkt zu werden.
 

Theatralisch seufzte Mikey auf, sprang gerade auf das nächste Dach, als er plötzlich inne hielt. Irgendetwas stimmte nicht. Was war das für ein Gefühl? Ein Gefühl, als ob ihn jemand beobachtete? Mit wachsamem Blick ließ der 19 – Jährige seine azurblauen Augen über die Umgebung schweifen. Es mochte sein, dass er nicht gerade der beispielhafteste Ninja war, doch sein Gefühl täuschte ihn selten. Und jetzt sagte es ihm „Du wirst beobachtet! Sei auf der Hut!!“. Und er hatte definitiv nicht vor, es einfach zu ignorieren.
 

Doch so sehr und gründlich er seine Umgebung auch beobachtete, nichts schien verdächtig. Ein paar umgeknickte, alte Antennen, vielleicht hier und da ein Schornstein und ein paar höher und ein paar niedriger gelegene Dächer. Alles war ruhig, doch dann plötzlich, schnitt etwas leise zischend durch die Luft, direkt auf den Turtle zu. Mit einem geschickten Sprung nach vorne und sich gleich am Boden abrollend, landete Mikey schnell wieder auf seinen Füßen und hatte seine Nun Chakus gezogen, bereit sich zu verteidigen. An der Stelle, an der er bis vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte, blitzte ein Kunai im Mondlicht hervor, dessen Spitze schräg im Grund steckte.
 

„Wer ist da?!“, knurrte der Turtle hervor. Doch, wie zu erwarten, keine Antwort.
 

Was zum Teufel war das?? Wieso sollte ihn jemand einfach so angreifen? Vielleicht jemand von Foot-Clan? Nein, das war unmöglich. Der Foot-Clan und Shredder waren erledigt. Zerschlagen! Dennoch beschlich Mikey ein immer schlechter werdendes Gefühl. Irgendjemand versteckte sich zwischen den Schatten und das meisterlich. Denn noch immer konnte der 19 – Jährige niemanden entdecken. Nichtmal das leiseste Geräusch war zu hören, bis plötzlich etwas aus den Schatten sprang und wie ein Blitz direkt vor ihm landete.
 

Erschrocken wich der junge Turtle einen großen Schritt zurück, wobei er beinahe sein Gleichgewicht verloren hätte. Jedoch konnte er sich schnell genug wieder fangen, um zu verhindern, dass er zu Boden fiel. Ein paar schnelle, kurze Sprünge und Mikey stand der Gestalt, mit ein paar Meter Entfernung, genau gegenüber. Nun konnte er auch erkennen, es handelte sich um eine einzelne Person, eindeutig menschlich. Eingehüllt in eine pechschwarze, hautenge Uniform und geschützt durch einen leichten, kaum sichtbaren Brustpanzer war sie vermummt bis hin zu ihrem Gesicht. Über diesem trug sie eine weiße Fuchsmaske… oder vielleicht auch eine Katze… Wer konnte das in so einer Situation schon so genau sagen.
 

Diese Uniform erinnerte ein wenig an die Ausrüstung von Karai. Allerdings in diesem Fall viel unauffälliger und in den Schatten kaum bis garnicht sichtbar.

Diese Person war etwas kleiner als Mikey, ziemlich schlank und wohl auf den ersten Blick würde der Turtle sagen sehr zierlich gebaut. Etwa wie April. Also vermutete er hinter der Maske logischerweise eine junge Frau. Wäre dem nicht so, stand da wohl ein männlicher Ninja mit Brüsten vor ihm.
 

Aus der pechschwarzen Uniform ragte am Hinterkopf der Person zudem ein langer, blauer Zopf hervor, der ihr etwa bis zur Taille reichte und vom kühlen Nachtwind etwas durcheinander gebracht wurde. Es war ein schönes blau. Fast wie das Meer an einem weißen Sandstrand. Auch wenn das wohl der ungünstigste Zeitpunkt war soetwas zu bemerken, kam der junge Turtle nicht drum herum. Man könnte fast glauben, ihr Haar habe die gleiche Farbe wie seine Augen.
 

Schnell schüttelte Michelangelo den Kopf! Das änderte nichts an der Tatsache, dass sie ihn angegriffen hatte und Mikey besser auf der Hut sein sollte. Schnell riss er seine Aufmerksamkeit von ihrem Haar los und schaute sie direkt an, mit der finstersten Mine, die er zu bieten hatte.
 

„Wer bist du? Was willst du von mir?!“
 

Natürlich bekam Michelangelo keine Antwort. In seiner Kampfposition verharrend ließ er seinen eisernen Blick keine Sekunde von der jungen Frau ab, während diese einfach da stand und nichtmal zuckte. Völlig gelassen ließ sie ihren Blick auf dem 19 – Jährigen ruhen, der langsam immer angespannter wurde. Seine Karten standen schlecht, wenn es nun zu einem Kampf kommen würde. Sein Gegenüber schien nicht schwach und wie es sich herausgestellt hatte, war sie ein Meister der Tarnung und des lautlosen Angriffs. Fazit: Mikeys Chancen hier ohne Kampf heraus zu kommen sahen schlecht aus.
 

Doch plötzlich unterbrach ein Geräusch die angespannte Stille, die zwischen den Fronten geherrscht hatte. Ein… Kichern? Tatsächlich! Ein leises Kichern, welches von der kleinen Person kam. Sie hielt sich die Hand vor den Mund – jedenfalls dorthin, wo man unter der Maske ihren Mund vermutete - und Michelangelo konnte sehen, wie ihre Schultern unkontrolliert wippten, während ihr leises kichern in ein Lachen ausartete.
 

Der junge Turtle verstand die Welt nicht mehr. Dieses Mädchen hatte ihn doch vorhin eindeutig angegriffen. Er hatte sich fest auf einen Zweikampf mit ihr eingestellt und sich sogar gesorgt, ob er aus diesem als Sieger hervorgehen könnte. Und dann fing sie einfach so an zu lachen??

Sichtlich verwirrt ließ Mikey seine Waffen sinken. Er wusste nicht so recht, was er hätte sagen oder tun können. Sie einfach angreifen? Oder vielleicht abhauen?

Beide dieser Optionen schienen ihm wenig Sinn zu ergeben. Er würde weder entkommen können, noch ließ seine Ehre als Ninja es zu sie jetzt einfach anzugreifen, während sie.. naja.. da stand und einfach lachte. Aus welchem Grund sie auch lachte war nun dahingestellt. Tatsache war jedoch, dass sie gerade ihre Deckung völlig außer Acht zu lassen schien und wohl auf keinen Kampf aus war. Michelangelo würde sie nun also komplett unvorbereitet erwischen und ihr nicht mal die faire Chance geben seinen Angriff zu parieren. Das wäre eher Raph’s Ding gewesen – obwohl, wahrscheinlich hätte selbst er gezögert.
 

Also blieb Mikey erstmal nichts anders übrig als abzuwarten, bis sich die junge Frau ein wenig beruhigt und dann hoffentlich eine Erklärung für ihn parat hatte. Lange dauerte es glücklicherweise nicht, bis sie plötzlich ihre Hände an ihre Maske führte, und diese einfach auszog.
 

„Schon gut, Michelangelo. Ich bin nicht dein Feind.“

Kapitel 3. Freund oder Feind?

„Schon gut, Michelangelo. Ich bin nicht dein Feind.“
 

Langsam zog das fremde Mädchen die Fuchs… Katzen.. was auch immer – Maske ab und enthüllte Mikey tatsächlich einfach so ihr Gesicht. War es nicht normalerweise Sinn und Zweck einer Maske, dass man unerkannt blieb? Warum sie aufsetzen, wenn man sie doch auszog, um einem Fremden dann sein Gesicht zu zeigte? Noch dazu einer mutierten Schildkröte. Doch das schien die junge Frau gegenüber des jungen Turtles nicht zu interessieren, denn obwohl es Nacht war und man auf dem Dach des Gebäudes, auf welchem sie standen, kaum etwas sehen konnte, war ihr Gesicht klar und deutlich sichtbar, nachdem sie sich ihrer Maske entledigt hatte.
 

Der 19 – Jährige und seine Brüder hatten meistens des Nachts agiert und somit waren seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt, sodass er auf den ersten Blick sah, dass sie etwa in seinem Alter sein musste. Sie hatte sehr helle Haut, man könnte in dieser Dunkelheit fast schon annehmen, sie sei weiß. Ein paar Strähnen ihrer blauen, leicht gewellten Haare, fielen ihr frech ins schmale Gesicht, direkt über ein Paar große, sehr helle Augen. Die Farbe konnte Michelangelo auf diese Entfernung nicht genau erkennen, jedoch würde er auf ein helles grün oder blau tippen. Ihre schmalen, leicht geschwungenen Lippen waren zu einem wirklich bezaubernd schönen Lächeln geformt, das einzig und allein dem Turtle galt. Der Wind spielte erneut mit ihren, zu einem Zopf zusammengebundenen, Haarsträhnen und blies ihr somit die lästigen kleineren weg, die ihr über die Augen fielen. Somit konnte Mikey nun ihr komplettes Gesicht erkennen und er konnte nicht anders, als sich daran fest zu sehen. Zwar stand er in etwas Entfernung zu ihr, und er wusste nicht wirklich etwas über Mädchen, doch das was er erkannte, war makellos. Um es mit einem Wort zu beschreiben, wunderschön. Moment, kam dieser Gedanke wirklich aus SEINEM Kopf?
 

Ohne es zu merken, lockerte der 19 – Jährige seine Haltung und ließ seine Waffen einfach sinken. Er hatte eigentlich etwas sagen wollen. Schließlich hatte sie ihn einfach angegriffen und behauptete nun, sie sei kein Feind! Doch die Worte blieben dem jungen Turtle wie ein Kloß im Halse stecken. Er wagte es nicht überhaupt irgendetwas zu sagen, geschweige denn sich vom Fleck zu bewegen. Es war ihm unerklärlich. Dieses Mädchen hatte ihn vollkommen aus der Fassung gebracht, und das nur, weil sie ihre Maske abgezogen hatte! Wie konnte so etwas möglich sein?!
 

„Mein Name ist Amy. Es freut mich dich endlich kennenzulernen.“
 

„…Da-..“
 

Wieder wollte der Turtle mit der orangefarbenen Bandana antworten. Doch mehr als ein halb dahingestammeltes Wort, von dem er selbst nicht wusste, was es eigentlich mal hatte werden sollen, kam ihm nicht über die Lippen. Das Mädchen, welches sich als Amy vorgestellt hatte, tat dies einfach mit etwas amüsiertem Lächeln ab, während sie langsamen Schrittes auf Mikey zukam. Dieser blieb einfach wie erstarrt an Ort und Stelle, bis ihm plötzlich etwas wie Schuppen von den Augen fiel. Hatte sie „endlich“ gesagt???
 

Schnell biss sich der junge Turtle selbst auf die Unterlippe, um endlich wieder Herr seiner Sinne zu werden und aus dieser Starre zu erwachen.
 

„Stopp! Keinen Schritt weiter!“, rief er dann so kraftvoll, wie es ihm seine Stimme derzeit erlaubte. Augenblicklich blieb Amy stehen. Ihr Lächeln verwandelte sich in einen überraschten Gesichtsausdruck, denn Mikey wich nun einen Schritt zurück und nahm schnell seine Kampfposition wieder ein.
 

„Was meinst du mit ‚endlich‘?! Woher weißt du von mir und kennst sogar meinen Namen?! Und warum hast du mich angegriffen??“
 

Fragen über Fragen schossen Mikey durch den Kopf. Wer war dieses Mädchen? Was wollte sie von ihm? Was sollte dieser Angriff? Und dann diese plötzliche Vorstellung?? Sie glaubte doch wohl nicht wirklich, dass der 19 – Jährige sie jetzt einfach so mit einem breiten Grinsen als neuen Freund empfangen würde! Michelangelo war zwar naiv und manchmal zu unvorsichtig, aber nicht komplett bescheuert. Er würde sicher niemandem einfach so trauen, der ihn zuvor noch angegriffen hatte! Auch dann nicht, wenn dieser jemand ihn nervös machte und das auf eine Art, die dem Turtle bis dahin unbekannt und nicht geheuer war.
 

Doch statt direkt zu antworten oder zumindest nun doch noch einen Überraschungsangriff zu starten, begann Amy erneut zu kichern. Was zum Geier war nur mit diesem Mädchen los?!?! Ansonsten war Michelangelo doch derjenige, der die unmöglichsten Situationen völlig falsch aufgriff und einen dummen Witz riss, oder sonst irgendwie Mist baute. Doch heute schien er tatsächlich der Vernünftige in der Runde zu sein. Und irgendwie störte ihn das gewaltig. Nicht nur die Tatsache selbst, sondern auch das Verhalten des Mädchens an sich. Es strapazierte seine Nerven enorm und es musste nun schon wirklich einiges passieren, bis es mal dazu kam.
 

Schnaubend löste er sich nun endgültig aus seiner Kampfpose und verstaute seine Nunchakus wieder in seinem Gürtel. Das war doch verrückt. Und diese Amy schien nichts anderes zu seine als eine Verrückte, die durch die Straßen New Yorks lief und Fremde stalkte, nur um sie anschließend mit Wurfmessern zu bewerfen. Warum sollte er sich also damit weiter herumschlagen? Genervt drehte Mikey sich nun einfach um, um endlich seinen Heimweg fortzusetzen, als Amy plötzlich mit ein paar eleganten Sprüngen direkt vor ihm landete.
 

Erschrocken wich der junge Turtle wieder einen Schritt zurück, stolperte dabei über seine eigenen Füße und fiel schließlich auf seine vier Buchstaben. Grummelnd, und seinen Hintern reibend, sah er zu dem Mädchen hinauf.
 

„Was soll das?!“
 

„Ich wollte dich nur testen, Michelangelo.“
 

„Was meinst du damit?“
 

„Ich wollte sehen wie gut du bist.“
 

„Wie willst du das sehen, wenn du mich angreifst und dann anfängst zu lachen?!“
 

„Keine Sorge, ich habe genug gesehen.“
 

„Genug gesehen wofür?“
 

„Um sicher zu sein, dass wir beide gute Freunde werden.“
 

Dieser letzte Satz raubte Mikey nun abermals die Worte. Gute Freunde?! Meinte sie das tatsächlich ernst??? Fassungslos wollte der 19 – Jährige sich gerade aufrappeln, als Amy ihm hilfsbereit eine Hand vor die Nase hielt, um ihm auf die Füße zu helfen. Skeptisch inspizierte der Turtle die Hand, ehe sein Blick zum Gesicht des Besitzers wanderte. Einen Moment ließ er ihn einfach so auf ihr ruhen. Ihre Augen trafen sich und endlich konnte Mikey auch die Farbe erkennen – eisig blau. Sie passten zu ihrer hellen Haut und den meeresblauen Haaren. Freundlich sahen sie auf ihn herab und es gab nichts darin, was Michelangelos Skepsis hätte weiter unterstützten können. So merkte er nicht, wie sein Blick sich immer weiter lockerte, bis er sich schließlich in diesem Meer aus Eis verlor, die Hand Amys ergriff und sich von ihr auf die Beine helfen ließ.
 

Einen kurzen Moment hielt er ihre Hand. Sie war, trotz der Handschuhe die sie trug, warm und passte perfekt in seine. So empfand er es jedenfalls. Irgendwie fühlte es sich anderes an ihre Hand zu halten, als dann wenn April ihm die Hand gab. Das heißt, falls sie dies denn mal getan hatte. Und wenn, dann hatte Mikey dies wahrscheinlich nichtmal bewusst wahrgenommen. Doch jetzt war er sich völlig im Klaren darüber, dass er die Hand dieses fremden Mädchens hielt. Wenn auch nur für einen kurzen Moment schien alles darum herum zu verschwimmen.
 

„Also… was sagst du?“
 

Wie ein Blitzschlag rüttelten Amys Worte den jungen Turtle wach. Schlagartig ließ er ihre Hand los und drehte sich beschämt zur Seite. Was war da nur los mit ihm? Seit wann reagierte er so seltsam auf Fremde? Klar, sie war sehr hübsch und wohl wirklich nicht bösartig gesinnt. Dennoch, irgendwas war seltsam an ihr. Es brachte Michelangelo aus der Ruhe und das gefiel ihm nicht.
 

„Zu was...?“, brummte er in seinen nichtvorhandenen Bart, während er Mühe damit hatte ihrem Blick auszuweichen. Es war ihm jetzt tatsächlich irgendwie peinlich sie anzusehen. Ihm! Dem eigentlich überhaupt nichts peinlich war! Depressionen hin oder her.
 

„Na, dass wir gute Freunde werden könnten“
 

„Du bist doch verrückt! Wie könnte ich mich mit jemanden anfreunden, der mich aus heiterem Himmel angreift?“
 

Wieder ein Kichern seitens Amy. Sie würde Mikey noch in den Wahnsinn treiben! Das erste Mal in seinem Leben wusste der junge Turtle, wie Raph sich damals immer gefühlt haben musste. Zwar war er niemand, der schnell auf 180 oder so mürrisch war wie sein großer Bruder damals, doch diese Amy hatte wohl ein Talent dafür, ihn genau dorthin zu bringen, wo Raph regelmäßig gewesen war. Zum Rande eines Wutausbruchs. Wobei Raph diese Grenze regelmäßig überschritten hatte.
 

„Du bist wirklich süß. Tut mir Leid, das war vielleicht etwas unangebracht. Aber ich wollte sehen, ob du auch auf der Hut bist. Du hast einen etwas aufgewühlten Eindruck gemacht.“
 

Urplötzlich stieg Mikey das Blut ins Gesicht und wenn man genau hinsah, konnte man unter der grünen Haut so etwas wie einen leichten Rotschimmer erkennen. Hatte sie gerade wirklich gesagt, er sei süß? Er? Eine mutierte Riesenschildkröte mit Ninjaausrüstung? Eigentlich wusste er doch, dass er unter den Turtles immer der Niedliche war. Er bezeichnete sich schließlich auch selbst so. Wie konnte man auch den kleinsten im Bunde, der zudem verrückt, und dessen Gesicht mit Sommersprossen besprenkelt war, nicht süß finden? Doch irgendwie war es seltsam, das von einer Fremden zu hören, die ihn scheinbar aus irgendeinem Grund kannte. Hatte sie ihn vielleicht schon länger beobachtet?
 

Schnell räusperte sich Michelangelo. Er wollte endlich aus dieser unangenehmen Situation heraus und seinen Heimweg fortsetzen. Meister Splinter würde jetzt schon wenig begeistert darüber sein, dass sein jüngster Sohn mal eben den ganzen Tag entschwunden blieb, ohne ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren wo es ihn hingetrieben hatte. Ganz zu schweigen von dem, was er sich von Leo und Donnie wieder anhören müsste.
 

„Woher kennst du mich eigentlich? Es gibt nicht viele die von mir wissen. Und von denen würde sicher niemand irgendwas an eine Fremde verraten.“
 

Amy begann plötzlich zu grinsen und zuckte nur unschuldig mit den Schultern, so als wäre es selbstverständlich, dass sie von Michelangelo wusste. Und da erwartete sie allen Ernstes, dass er sich mit ihr anfreunden könnte? Sollte eine Freundschaft nicht auf Vertrauen aufbauen? Den Grundstein von Vertrauen legte das Mädchen mit ihrem Verhalten jedenfalls gerade nicht wirklich. Brummend wartete Mikey auf eine Antwort, die er nach einem Moment des Kicherns dann auch endlich bekam.
 

„Das kann ich dir leider nicht sagen. Aber du wirst es erfahren, sobald der rechte Zeitpunkt dafür gekommen ist.“
 

„Was meinst du mit ‚dem rechten Zeitpunkt‘?“
 

Wieder zierte ein Grinsen die schmalen Lippen Amys, die somit erneut Michelangelos Aufmerksamkeit auf sich zogen. Er verstand dieses Mädchen einfach von vorne bis hinten nicht. Erst griff sie ihn aus heiterem Himmel an, dann behauptete sie kein Feind zu sein, dann sagte sie sie wollte ihn lediglich testen, um Freundschaft mit ihm zu schließen und jetzt das?? Da verstand der junge Turtle ja noch mehr von dem, was Donnie ihm regelmäßig zu erklären versuchte, wenn es um irgendetwas in seinem Labor ging. Waren etwa alle Mädchen so?? Da konnte Mikey mit seinem Bruder wirklich nur Mitleid haben. Naja eigentlich mit beiden, Leo hatte ja mehr oder weniger noch Karai, der er hinterherschmachtete, auch wenn sie nicht da war.
 

„Ich muss jetzt gehen. Aber wir werden uns wieder sehen Michelangelo. Und wir werden sehr gute Freunde, das verspreche ich dir.“
 

Wieder rissen Amys Worte den jungen Turtle aus seinen Gedanken. Er wollte sie gerade aufhalten, da setzte sie plötzlich ihre Maske wieder auf und verschwand in einer Rauchwolke, die sie durch etwas auslöste, was sie zu Boden warf – etwa so wie die Rauchbomben, die Donnie für sich und seine Brüder immer bastelte.
 

Wie bestellt und nicht abgeholt stand Mikey nun auf dem Dach des Hauses, auf dem er sich vor zwei Minuten noch mit einer völlig Fremden unterhalten hatte. War das überhaupt eine Unterhaltung gewesen? Viel mehr könnte man das als Zumutung beschreiben. Und Mikey hatte nach langem mal wieder erfahren, wie es war, wenn jemand es schaffte seine Nerven über zu strapazieren – was nun wirklich sehr schwierig war. Alles in Allem war diese ganze Situation eigenartig gewesen. Wer war diese Amy? Und was wollte sie wirklich? Dass sie sich mit dem jungen Turtle anfreunden wollte kaufte er ihr nicht ab. Dafür war sie zu… seltsam gewesen. Aber was sollte dieser Auftritt dann?
 

Je länger Mikey darüber nachdachte, desto verrückter erschien ihm das Ganze. Amy hatte scheinbar wirklich die Fliege gemacht und ihn wie einen begossenen Pudel im Regen stehen lassen. Was für ein Abend. Schließlich blieb dem 19 – Jährigen nichts anderes übrig, als sich endlich auf den Heimweg zu machen. Beziehungsweise ihn fortzusetzen. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er dieses Mädchen heute nicht zum letzten Mal gesehen hatte und dass sie in nächster Zeit noch eine entscheidende Rolle für ihn spielen würde.

Kapitel 4. Home sweet home

„Michelangelo! Deine Definition von einer Stunde unterscheidet sich wohl erheblich von der unseren! Dein Verhalten war nicht nur äußerst leichtsinnig, sondern auch rücksichtslos deiner Familie gegenüber! Bis auf weiteres wirst du unser Zuhause nicht verlassen, haben wir uns verstanden!?“
 

„Ja, Meister Splinter…“
 

Immer wieder hallten die Worte der Ratte in Mikeys Kopf. Man hatte die Enttäuschung deutlich aus seinen Augen heraus lesen können. Doch ebenso die Angst. Die Angst ein weiteres Mal eines seiner Kinder zu verlieren. Michelangelo wusste um diese Angst seines Vaters. Und dennoch hatte er ihn so bitter enttäuscht. Sein Vertrauen missbraucht, wenn auch nicht absichtlich. Er fühlte sich miserabel und hatte sich erstmal in sein Zimmer zurückgezogen, wo er sich auf seinem Bett einrollte. Er wollte den Blicken seiner Brüder entgehen. Ganz gleich ob diese ihn nun hätten aufbauen oder ihm ebenfalls die Leviten lesen wollen. Völlig egal. Dieser Ausdruck in Meister Splinters Augen, so voll von Enttäuschung und Schmerz. Und Mikey war der Grund dafür. Dieser Gedanke versetzte dem Turtle einen Stich ins Herz und dieses Gefühl war schrecklich.
 

Seufzend grub er sein Gesicht in sein Kissen. Wäre er doch nur nicht eingeschlafen. Hätte diese Amy ihn doch nur nicht noch länger aufgehalten. Mikey hatte sich entschlossen diese Begegnung vorerst für sich zu behalten. Er wollte niemanden beunruhigen, wegen einer dahergelaufenen Verrückten, von der er sich nicht mal sicher war, ob er sie wieder sehen würde.
 

„Ganz toll, Mikey…“, tadelte er sich selbst, die Worte in sein Kissen gemurmelt. Er sollte aufhören nach Ausreden zu suchen. Meister Splinter vertraute seinen Söhnen. Selbst nachdem, was vor drei Jahren passiert war. Und doch hatte Mikey ihn enttäuscht und das war unentschuldbar. Da war es einfach das Beste dieses eine Mal auf seinen Vater zu hören, den Hausarrest zu akzeptieren und Zuhause zu bleiben. Auch wenn das mehr als nur langweilig war. Aber was sollte Mikey jetzt auch noch oben? Noch mehr Verrückten begegnen? Nein, davon hatte er vorerst genug. Und da der Tag sich sowieso zur Nacht gewandelt hatte und er eh schon im Bett lag, konnte er auch gleich schlafen und hoffen, dass Meister Splinter morgen früh wieder milder gestimmt war.
 


 

Am nächsten Morgen bereitete Mikey wieder wie üblich das Frühstück vor. Heute Nacht hatte er wieder nicht gut geschlafen, auch wenn dieses Mal kein Albtraum die Ursache dafür gewesen war. Stunden vergingen, in denen er sich einfach nur von links nach rechts wälzen musste, ehe er endlich so etwas wie Schlaf gefunden hatte. Das Eigenartige daran war jedoch, dass er trotz der kurzen Nacht nicht besonders müde war. Das musste wohl an dem ausgiebig langen Schlaf von gestern liegen.
 

So stand der junge Turtle jetzt immerhin zu einer humanen Uhrzeit in der Küche und schwang ein paar Pfannkuchen durch zwei Pfannen. Normalerweise saß Meister Splinter oft schon in der Küche, wenn Mikey aufstand. Heute jedoch war es still und er war allein. Das bedeutete wohl, dass sein Meister noch immer sauer oder viel mehr enttäuscht sein musste. Ein wirklich schreckliches Gefühl. Ansonsten war sein Vater meist nur genervt wegen irgendwelcher dummen Streiche. Doch dieses Mal hatte Mikey den Bogen wohl zu weit überspannt und musste nun die Konsequenzen ertragen.
 

Dennoch, seine Hoffnung hob sich ein wenig, als er plötzlich Schritte vernahm. War Yoshi vielleicht doch wach und verspätete sich etwas? Hastig setzte Mikey die Maske des fröhlichen, kleinen Turtles auf und begann beim Frühstück machen etwas zu summen. Nur für den Fall, dass es Leo oder Donnie waren, die da auf die Küche zu marschierten. Als dieser Jemand dann endlich durch die Tür zur Küche trat, drehte Mikey sich schwungvoll um, ein breites Grinsen auf den Lippen und eine Pfanne in der Hand.
 

„Guten Morgen! Hast du gut geschlafen?“
 

Ein brummelnder Leonardo stand in der Tür. Wahrscheinlich noch müde, da er wieder zu lange trainiert hatte. Das tat er oft und war am darauffolgenden Morgen dann entsprechend schlecht gelaunt, da er zu wenig Schlaf bekommen hatte. Etwas enttäuscht darüber, dass es nicht Splinter war, unterdrückte Mikey einen Seufzer, der versuchte sich mit aller Kraft einen Weg durch seine Kehle hinaus über seine Lippen zu bahnen. Doch glücklicherweise konnte Mikey ihn hinunterschlucken und schenkte so seinem großen Bruder weiterhin eines seiner typischen Lächeln.
 

„Ein paar Pfannkuchen, Brüderchen?“, säuselte der junge Turtle mit einem neckenden Unterton, während Leo sich, noch immer brummend, an den Küchentisch setzte.
 

„Wie kannst du so gut gelaunt sein Mikey? Donnie und ich haben laut und deutlich mitbekommen was gestern los war.“
 

Langsam aber sicher verschwand das neckende Grinsen des Turtles mit der orangefarbenen Maske. Irgendwie hatte er ja gehofft, dass Leo und Donnie keinen Wind davon bekommen hatten, dass Mikey gestern eine ordentliche Standpauke bekommen hatte. Doch war der wütende, und vor allem laute, Ton Meister Splinters wohl kaum zu überhören gewesen und... naja, seine Brüder waren ebenso Ninjas wie er. Also wie hatte er erwarten können, dass sie nichts mitbekommen haben könnten?

Schnell drehte Mikey sich wieder zur Herdplatte um, um Leo nicht sein Gesicht zu zeigen, welches für einen Moment seine wahren Gefühle preisgab. Schließlich wollte er wenigstens für Donnie und Leo der kleine überdrehte Wirbelwind bleiben, der er immer gewesen war.
 

„Es war nur halb so wild. Ich bin draußen auf einem Dach eingeschlafen und war deshalb erst spät wieder hier, obwohl ich nach einer Stunde zurück sein wollte. Aber den Hausarrest dafür werde ich schon-.“
 

„Mikey!“
 

Als Leo plötzlich in einem lauten und strengen Tonfall die Stimme erhob und dabei mit der Faust auf den Tisch schlug, sodass die Tischplatte unter der Wucht des Schlags vibrierte, zuckte der junge Turtle heftig zusammen und hielt in seiner Bewegung inne. Eine der mittlerweile leeren Pfannen in der Hand, starrte er auf das schwarze Metall dieser und wagte es nicht sich umzudrehen oder weiter zu sprechen. Leo war sauer. Natürlich war er das. Mikey gab vor es wäre alles okay. Doch dass er das schon seit 3 Jahren tat, das wusste sein großer Bruder glücklicherweise nicht. Jedoch reichte diese Reaktion schon um Michelangelo zu zeigen, wie wütend Leo wirklich war und das reichte ihm schon.
 

„Nimm das nicht so einfach auf die leichte Schulter, Mikey! Dich hätte jemand sehen können! Dir hätte etwas passieren können! Du bist viel zu leichtsinnig! Das warst du schon immer!“
 

„..hör auf…“, ein leises Flüstern seitens Mikey.
 

„Du musst endlich lernen die Dinge ernster zu nehmen! Wir sind keine Kinder mehr!“
 

„Leo…“, wieder nur leise, aber dieses Mal lauter werdend. Mikeys Hände begannen zu zittern.
 

„Willst du, dass sich das was vor drei Jahren passiert ist wiederholt?!“
 

„Ich hab gesagt hör auf!!“
 

Plötzlich und völlig unerwartet von beiden Seiten, ließ Mikey alles aus den Händen fallen und drehte sich ruckartig zu seinem großen Bruder um. Die Tränen standen ihm bereits in den Augen, was ihn jedoch nicht davon abhielt, Leo seinen finstersten Blick zuzuwerfen, den er zu bieten hatte.
 

„Glaubst du wirklich, ich will, dass es nochmal passiert!!!? Denkst du wirklich, ich will, dass ihr noch mal das durchmachen müsst, was wir alle nach Raph’s Tod durchmachen mussten?! Ich weiß, ich bin manchmal unvorsichtig und nehme vielleicht nicht alles so ernst wie du, Leo! Aber ich bin ich und ich versuche euch keine Sorgen zu machen! Gestern das…war ein Versehen! Aber ich bin kein Baby mehr und ich kann auf mich aufpassen!“
 

Ein kurzer Moment der Stille unterbrauch Mikeys Gefühlsausbruch, begleitet von einem mehr als überraschten Gesichtsausdruck seitens Leonardos. Wer hätte auch damit gerechnet, dass Mikey dermaßen aus der Haut fahren konnte. Er selbst wohl am aller wenigsten.
 

Scheinbar endlose Sekunden vergingen, in denen keiner der beiden etwas sagte oder sich rührte. Michelangelos Herzschlag ging schnell. Viel schneller, als er es die letzten Wochen irgendwann mal getan hatte. Dennoch rührte er sich nicht vom Fleck. Ebenso wenig wie sein großer Bruder, der ihn einfach nur mit großen, überrumpelten Augen ansah. Wahrscheinlich hatte er einfach nicht mit einer solch heftigen Reaktion gerechnet und musste sich nun in seinem Kopf ein paar Worte zusammenlegen, die er dem Jüngeren dann entgegen schleudern konnte.
 

Dann stand Leo plötzlich von seinem Platz auf. Schweigend. Es war vielleicht unklug sich mit ihm anzulegen, nach einer Nacht in der er kaum geschlafen hatte. Doch Mikey hatte sich nicht länger zurückhalten können. Seit Raph’s Tod konnte ihr Anführer manchmal so unsensibel sein, dass man am liebsten kotzen wollte. Langsamen Schrittes kam Leo nun auf Mikey zu, der sich an die Küchentheke hinter sich presste und seinen großen Bruder weiter finster ansah. Ein unterbewusster, verzweifelter Versuch zurückzuweichen, was natürlich in dieser Situation nicht möglich war.
 

„W.. Was?! Denkst du ich kann das nicht?! Glaubst du, ich bin immernoch der kleine, schwache Mikey von damals! Das stimmt nicht! Ich bin stärker geworden und-!“
 

Plötzlich wurde Mikey unterbrochen. Er hatte mit allem gerechnet. Einem Wutausbruch, einem lange andauernden Streit ja sogar mit einer Ohrfeige oder etwas in der Art. Doch stattdessen fand er sich plötzlich in den Armen seines großen Bruders wieder. Völlig überrumpelt verstummte der junge Turtle einfach mitten im Satz, unfähig noch ein einziges Wort über die Lippen zu bringen. Er begann wieder leicht zu zittern. Was sollte er jetzt tun? Er hatte Leo, seinem großen Bruder und Anführer, einfach alles ins Gesicht geschrien, was ihm gerade durch den Kopf geschossen war. Er hatte für einen Moment seine verletztes, sein wirkliches Ich, gezeigt. Das, welches er immer zu verstecken versuchte. Doch jetzt drohte seine mühevoll aufgebaute Fassade einfach zu zerbrechen und es gab nichts mehr, was er dagegen tun konnte.
 

„Ist schon gut Mikey… Es tut mir Leid. Vergiss‘ das wieder, okay? Ich hätte so etwas nicht sagen dürfen… Ich bin einfach froh, dass dir nichts passiert ist...“
 

Das war letztendlich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und Mikeys Tränen freien Lauf ließ. Er wusste, dass Leo sich nur Sorgen gemacht hatte und sich deshalb schnell in Wort und Ton vergreifen konnte. Und trotzdem hatte Mikey sich diesmal nicht zurückhalten können und ihn einfach angeschrien. Hilfesuchend vergrub der junge Turtle sein Gesicht an der Schulter seines älteren Bruders und hoffte, dass dieser sich einfach für einen Moment nicht bewegen und nichts sagen würde. Und als ob Leo die Gedanken des jungen Turtles hätte lesen können, tat er genau dies. Er blieb einfach eine Weile stehen, hielt Mikey fest an sich gedrückt und lieh ihm seine Schulter.
 

Nachdem sich der Turtle mit der orangefarbenen Bandana wieder etwas beruhigt hatte, unterbrach Leo schließlich das Schweigen und das leise Wimmern seines kleinen Bruders.
 

„Möchtest du reden...?“
 

„Nein..“
 

Zwar nur eine leise, aber verständliche Antwort. Mikey wollte nicht reden. Nicht jetzt. Mit niemandem. Dieser Gefühlsausbruch hatte alles aufgewühlt, was er immer hinter seinem Lächeln versteckt hatte und nun aus ihm herausbrach, wie Wasser aus einem zerborstenen Glas.
 

„Ich möchte alleine sein...“
 

Leo nickte und ließ seinen kleinen Bruder wieder los. Der wagte es nicht den Blick zu heben und wischte sich nur die Tränen vom Gesicht. Er zögerte einen kurzen Moment, ließ den Älteren dann aber schließlich allein in der Küche zurück und suchte Zuflucht in seinem Zimmer. Es war lange her, dass Mikey gezeigt hatte, wie verletzt er wirklich war und das machte ihm irgendwie Angst. Er wollte immer derjenige sein, der seine Brüder aufheitern konnte. Ihnen ein Lächeln schenkte, wenn sie selbst keines fanden. Doch nicht dieses Mal. Diesmal hatte seine Fassade nachgegeben und er war derjenige, der sein Lachen verloren hatte.
 

In seinem Zimmer angekommen, schloss er hinter sich die Tür und verkroch sich schließlich wieder in seinem Bett unter der Decke. Er fühlte sich elend. Wie konnte er Leo, Donnie und Meister Splinter nun wieder unter die Augen treten? Splinter schien noch immer wütend zu sein, Leo hatte mehr gesehen, als er hätte sehen dürfen und auch Donnie würde nicht mehr lange unwissend bleiben, jetzt wo Leonardo Bescheid wusste.
 

Wieder schossen Mikey Tränen in die Augen. Schnell kniff er sie zu, so als wollte er sie zwingen dort zu bleiben wo sie waren. Doch genau das löste ihren Weg über seine Wangen aus. Leise begann er zu schluchzen, bis ihn schließlich nach kurzer Zeit einfach so der Schlaf wieder einholte.
 

Besorgt hatte Leo währenddessen dem Jüngsten der Turtles nachgesehen. Das letzte Mal war er nach Raph’s Tod so aufgelöst gewesen und es tat weh, tief im Herzen, den jüngsten der Familie erneut so zu sehen. Einen Moment blieb Leo einfach dort stehen, bis eine vertraute Stimme schließlich seine Aufmerksamkeit auf sich zog.
 

„Du weißt schon eine ganze Weile Bescheid, oder Leonardo…?“
 

„Ja, Meister Splinter. Um ehrlich zu sein, wusste ich es die ganze Zeit. Mikey.. er ist nicht mehr derselbe, seit Raph fort ist…“
 

„Hätten wir mit ihm darüber reden sollen, Meister Splinter…?“
 

Eine dritte Person betrat nun den Raum. Donnie, der wohl ebenfalls alles mitbekommen hatte, gesellte sich nun zu seinem Vater und seinem Bruder. Ein tiefes Seufzen entwich Yoshis Kehle, ehe er wieder das Wort ergriff.
 

„Nein, es war gut so, meine Söhne.“
 

„Wird er denn jemals wieder der Mikey, der er einmal war…?“, fragte ein besorgter Donatello, während er zu seinem Vater hinauf sah.
 

„…Wenn er den Schmerz in seinem Herzen nicht überwinden kann, Donatello… wird er vielleicht nie wieder so wie früher…“ Yoshi legte seinen beiden Söhnen je eine Hand auf die Schulter und sah beide abwechselnd an. „Das Beste was ihr nun für euren Bruder tun könnt, ist ihm zu helfen, sich nicht in der Vergangenheit zu verlieren. Auch wenn es vielleicht im Moment nicht den Anschein haben mag, Michelangelo hat ein starkes Herz, auch wenn es verletzt ist. Er wird zu euch kommen, wenn er bereit ist die Vergangenheit los zu lassen. Und dann muss seine Familie da sein, und ihm zeigen, dass es eine Zukunft für uns gibt.“

Kapitel 5: So, wie es mal war

Heyho~^^

Tjahaaaa ich lebe tatsächlich noch o___o

Und zu allererst möchte ich mich für diese ewig lange Pause entschuldigen >______<

Vielleicht hat es der ein oder andere gelesen, aber ich hatte lange Zeit Probleme mit meiner linken Hand und musste eine feste Bandage tragen, mit der das Schreiben am PC unglaublich schmerzhaft war <.<

Als das Thema ENDLICH durch war (erst vor etwa einem Monat -_-) hat mich irgendwie die nicht mehr die Motivation zum schreiben gepackt..

Und ich muss sagen, ich kann euch diesmal nicht sagen, wann ich das nächste Kapitel hochladen werde. Vielleicht in einer Woche, vielleicht ein Monat oder auch später. Sterben wird diese Fanfiktion aber keinesfalls!!! Auch wenn es langsam vorran geht, sie wird weiter gehen, bis zum Ende B)
 

Aber erstmal wünsche ich euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel^^
 

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Ein paar Tage vergingen, in denen Michelangelo nicht viel redete. Zwar machte er nach wie vor jeden Tag das Essen für seine Familie und ließ keine Trainingsstunde sausen, doch brauchte er etwas Zeit, um seine Gefühle wieder zu ordnen, ehe er seine Maske des verrückten, kleinen Wirbelwindes wieder vollends repariert hatte. Donatello und Leonardo hatten während dieser Zeit nicht viel an ihrem Verhalten ihm gegenüber geändert. Es war ihnen aber auch nichts anderes übrig geblieben. Michelangelo brauchte kein Mitleid oder besondere Fürsorge. Wenn er seine Familie wieder glücklich sehen konnte, zählte das mehr für ihn als alles andere auf der Welt. Und das wussten sowohl seine Brüder, als auch ihr Vater. Also mussten sie einfach weiter machen wie zuvor und hoffen, dass Mikey es alleine schaffte, aus diesem dunklen Loch heraus zu klettern. Sie würden oben auf ihn warten und ihm die Hände reichen, wenn er es bis an den Rand geschafft hatte und bereit war, es hinter sich zu lassen.
 

Heute war es dann endlich so weit, dass Mikey wieder wie gewohnt morgens in der Küche gestanden, Essen zubereitet und gemeinsam mit seiner Familie gegessen und dabei fröhlich und frech mit ihnen geredet hatte. Ganz normal eben. So wie es sein sollte. Es war mittlerweile später Nachmittag. Leonardo war nach dem Training bei Meister Splinter im Dojo geblieben. Vermutlich um seine mentalen Fähigkeiten mit ihm zu trainieren - malwieder. Dieser Junge bekam aber auch einfach nie genug. Irgendwann musste doch auch er mal so erschöpft von dem normalen Training sein, dass er das Zusatztraining ausfallen ließ!
 

Mikey saß währenddessen mit Donatello im Wohnzimmer, falls man diesen Raum so nennen konnte, lag vor dem Fernseher auf dem Bauch und verfolgte hoch konzentriert seine neue Lieblingsserie, die erst seit kurzem lief. Donatello folgte dem Programm nur halbherzig. Er fühlte sich für solche Serien mittlerweile irgendwie zu alt und zu reif. Sie hatten einfach ihren Reiz von damals verloren. Er beschäftigte sich lieber mit seinen Basteleien in seinem Labor – oder auch Werkstatt – oder eben mit April, mit der er gerade fleißig textete.
 

Vielleicht konnte man sagen, dass die Beiden eine Art Beziehung führten. Sie hatten sich geküsst, und das nicht nur ein Mal. Mehr war allerdings noch nicht passiert. Erstens war Donnie zu schüchtern, um weiter zu gehen, wenn die Situation zwischen ihnen noch so ungewiss war und zweitens… war er eine riesige, mutierte Schildkröte. Wie hätte er da auch weiter gehen können?? Er wollte April schließlich nicht erschrecken oder sie gar anekeln. Andererseits, vielleicht erwartete sie von ihm auch, dass er den ersten Schritt machte, weil sie sich eben nicht traute und... „AARG!! Ich drehe noch durch!!“ Wie ein Donnerschlag brach es aus Donnie heraus, der gleich einen verwirrten Blick von Mikey dafür erntete. Etwas verlegen wich Donatello den Blicken seines jüngeren Bruders aus und versuchte stur auf den Display seines Shellphones zu starren. April wollte gleich vorbei kommen. Es war ihm vollkommen klar, dass sie später wieder allein in seinem Labor enden würden. Immerhin versuchte er ein Heilmittel für die letzten Mutationen der Menschen zu finden, was sich wirklich als Mammutprojekt entpuppt hatte. Doch wenn April an seiner Seite war, dann fiel ihm die Arbeit immer etwas schwerer. Was natürlich unter anderem daran liegen könnte, dass sie ihn mit ihrer bloßen Anwesenheit immer wieder etwas ablenkte. Dennoch, er genoss jede Sekunde in ihrer Gesellschaft. Selbst wenn es meistens um die Arbeit ging.
 

Mikey beobachtete seinen Bruder währenddessen noch ein wenig. Man konnte ihm seine Gedankengänge förmlich aus dem Gesicht ablesen. Und es war eindeutig, weshalb er an seinem Handy klebte und mit wem er da schrieb. Ein verschmitztes Grinsen schlich sich auf die Lippen des Nesthäkchens der Familie.
 

„Schreibst du mit deiner Julia, Romeo?“
 

„Halt die Klappe, Mikey!“, brummte Donnie nur mürrisch zurück. Er hasste es, wenn er deswegen aufgezogen wurde. Sie waren doch nun wirklich keine 15 Jährigen Teenies mehr. In ihrem Alter war es vollkommen normal sich für Mädchen zu interessieren. Da war es viel ungewöhnlicher, dass Mikey bisher so gar kein Interesse an Mädchen gezeigt hatte und lieber über seinen blöden Comics und Fernsehserien hängen blieb.
 

„Ich bin mir sicher, sie hat schon ganz große Sehnsucht nach dir.“
 

Mikey formte seine Lippen zu einem Kussmund und warf Donnie ein paar Luftküsse zu. Dieser errötete nur und brummte genervt. Der Turtle mit der orangefarbenen Bandana war wirklich irgendwo zwischen 12 und 14 Jahren hängen geblieben, so albern wie er sich verhielt. Davon war Donatello jedenfalls fest überzeugt. In Wahrheit machte es dem 19 – Jährigen einfach nur Spaß seinen großen Bruder damit aufzuziehen. Regte dieser sich doch jedes Mal so herrlich auf, wenn man ihn mit dem Thema ‚April‘ aufzog.
 

„Sie kommt gleich vorbei, damit wi-.“
 

„Oh, habt ihr beiden etwa ein Date?“
 

„Nein, du Krötenhirn! Wir arbeiten!“
 

„Natürlich tut ihr das. Und nebenbei turtelt ihr in deinem Labor herum.“
 

Mikeys neckendes Grinsen wurde breiter, während die Röte in Donnies Gesicht immer stärker zunahm. Hach, es war herrlich. Donnie war so empfindlich was sein Liebesleben anging, da konnte man doch schon gar nicht mehr anders.
 

„Guck doch einfach deine blöde Serie weiter!!“
 

Donnie war genervt. Natürlich war er das. Das war ja gerade das Schöne. Doch jetzt schien er wirklich angepisst zu sein. Denn mit einem Ruck war er aufgestanden, über die Sitzbank gegenüber dem Fernseher geklettert und verzog sich grummelnd in sein Labor. Mikey konnte nicht anders als amüsiert zu kichern. Er hatte Donatello sicher nicht verjagen wollen. Aber er bettelte mit seinem Verhalten ja förmlich darum aufgezogen zu werden. Glücklicherweise konnte Donnie niemandem sehr lange böse sein, also musste Michelangelo sich zumindest darum keine Sorgen machen. So widmete er sich nun wieder seiner Serie, die gerade am Ende der Episode angekommen war, sodass die Werbung startete.
 

„Ach komm schon!! Jetzt hab ich das Beste verpasst!“
 

„Geschieht dir recht!!“, rief Donnie aus seinem Labor, der die lautstarke Beschwerde seines kleinen Bruders laut und deutlich vernommen hatte. Grummelnd schaltete Mikey den Fernseher ab. Zum Glück gab es in jeder Folge immer einen kurzen Rückblick zur letzten. Also würde er wenigstens einen groben Überblick über das bekommen, was er in den letzten Minuten verpasst hatte.
 

Seufzend schnappte er sich eines seiner Comics, die verteilt auf der Sitzbank herumlagen und ließ sich auf eben dieser nieder. Lustlos blätterte er durch die Seiten, die er wahrscheinlich schon tausendmal gelesen hatte. Da sein Hausarrest noch immer aktiv und seine Serie nun vorbei war, blieb ihm nicht viel anderes übrig, als sich erstmal zu beschäftigen bis einer seiner Brüder sich dazu entschied ihm wieder Gesellschaft zu leisten – was wohl nicht so schnell passieren würde. Doch wenigstens ging es dem jungen Turtle mittlerweile wieder etwas besser. Einzig die Narbe an seinem Arm hatte die letzten Tage immer mal wieder angefangen zu brennen. Das tat sie oft, wenn er aufgewühlt war. Doch zum Glück hatte sich auch das wieder gelegt. Außerdem hatte er Raph’s Bandana darüber gebunden. So mussten weder er noch seine Brüder sich diese hässliche Narbe ansehen. Doch war das nur ein netter Nebeneffekt, da sie in erster Linie das Brennen linderte – wie auch immer das möglich sein konnte.
 

Während der junge Turtle weiter durch seinen Comic blätterte und die Zeilen, die er mittlerweile wahrscheinlich auswendig hätte aufsagen können, las, rüttelte ihn eine bekannte Stimme plötzlich auf.
 

„Hast du Donnie etwa schonwieder aufgezogen, Mikey?“
 

Angesprochener zuckte kurz etwas zusammen und vergrub sein Gesicht in den Seiten seines Comics, ehe er schuldbewusst den Blick über den Heftrand hob und versuchte seinen unschuldigsten Hundeblick, wie ein Welpe der gerade etwas angestellt hatte, aufzusetzen, den er zu bieten hatte. Eine grimmig drein schauende April stand direkt vor ihm und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. Verdammt, sie hatte wirklich zu viel über die Künste des Ninjutsu gelernt. Beinahe lautlos war sie in das Versteck der Turtles geschlichen und hatte sich vor Mikey aufgebaut, ohne, dass dieser etwas davon mitbekommen hatte.
 

„Ich weiß nicht was du meinst, April.“
 

„Jetzt tu bloß nicht so unschuldig. Du weißt genau wovon ich spreche.“
 

„Okay, erwischt“, gab Mikey schuldbewusst lächelnd zu, während er seinen Comic beiseitelegte und aufstand. „Aber April, du musst mich verstehen. Man kann einfach nicht anders, wenn er- Au!“
 

Die Rothaarige ließ den jungen Turtle gar nicht erst aussprechen, da hatte er sich schon einen kräftigen Schlag gegen die Schulter eingefangen. Murrend rieb Mikey sich diese, die nun zu pochen begann, als wollte sie sich beschweren, dass sie für das Verhalten ihres Eigentümers bestraft wurde. April hatte aber auch Kraft bekommen die letzten Jahre. Meister Splinter war wirklich ein sehr guter Lehrmeister. Mit Donnie konnte man da nur Mitleid haben. Mikey wollte gar nicht wissen, wie der Rotschopf war, wenn sie schlechte Laune hatte und mit seinem großen Bruder im Labor arbeitete – oder auch nicht arbeitete.
 

„Warum schlägst du mich gleich? Das tut weh!“
 

„Na das hoffe ich doch! Du sollst Donnie nicht ständig aufziehen.“
 

Mikey zog einen Schmollmund und begann irgendetwas Unverständliches zu brummeln. Noch immer pochte seine Schulter. Hätte seine Narbe noch gebrannt, dann wäre der Schmerz jetzt wahrscheinlich weitaus schlimmer gewesen. So musste der junge Turtle aber lediglich die Maske seines verstorbenen Bruders zurecht rücken, während sich Aprils grimmige Mine in ein verständnisvolles Lächeln verwandelte. Sie hatte mittlerweile viel längere Haare, die ihr etwa bis zur Taille gingen, und war ein Stück größer als Mikey. Sie war wirklich sehr viel hübscher geworden, als sie vor ein paar Jahren sowieso schon gewesen war, das sah sogar Michelangelo. Doch erstens hatte er bisher generell wenig Interesse an Mädchen und zweites war sie Donnies Freundin. Auch wenn die beiden das wohl selbst noch nicht so richtig bemerkt hatten.
 

„Jetzt mach nicht so ein Gesicht, Mikey. Du wirst Donnie sicher irgendwann verstehen können.“
 

„Was, ich?! April, die einzige Liebe meines Lebens ist rund, aus Teig und belegt mit Tomatenmark, Käse, Salami und vielleicht Gummischlangen oder ich manchmal auch-.“
 

April hielt dem jungen Turtle einen Finger vor den Mund, ehe er dazu kam seine ewige Liste an Pizzabelag runter zu rattern. Mikeys Geschmack war, was das anging, sehr… ausgefallen und wenn er einmal anfing, dann hörte er auch nicht mehr auf. Also war es besser ihm gleich das Wort abzuschneiden.
 

„Schon gut, ich weiß. Hör einfach auf Donnie immer zu ärgern, okay?“
 

Mikey zögerte, brummelte dann aber ein leises „okay“, gegen Aprils Finger, die diesen dann wieder zurück zog und den kleinen Turtle weiterhin anlächelte. Sie wusste, dass er nicht aufhören würde, doch diese kleine Ermahnung genügte ihr für den Moment.
 

Zufrieden wandte April sich also von Mikey ab und wollte sich zu Donnie in dessen Labor aufmachen, als dieser ihr schließlich zuvor kam und sein Labor verließ. Scheinbar hatte er sie nicht gehört und war dementsprechend überrascht, als sie plötzlich vor ihm stand und ihn mit einer Umarmung, gefolgt von einem Kuss auf die Wange begrüßte. Augenblicklich stieg dem Turtle mit der lilafarbenen Bandana die Röte ins Gesicht.
 

„A.. April? Seit wann bist du hier?“
 

„Was? Begrüßt du mich neuerdings etwa so?“
 

„Nein, natürlich nicht! Entschuldige…“
 

„Vergiss das, schon okay. Ich bin gerade erst angekommen.“
 

„Dann ist ja gut. Aber ich habe eigentlich erst später mit dir gerechnet. Wolltest du nicht mit deiner neuen Freundin noch ein Eis essen gehen?“
 

„Ja, aber sie hatte Mr. Mädchenschwarm im Schlepptau und da hab ich mir eine Ausrede einfallen lassen, dass ich schnell weg müsste.“
 

„Mr. Wer?“, schaltete sich nun auch Mikey ein, der das Gespräch von der Sitzbank aus mit angehört hatte. Seit wann vergab denn April irgendwelche kuriosen Spitznamen? Das war Mikeys Ding und er mochte es nicht besonders, wenn ihm jemand dazwischen funkte.
 

„Niemand besonderes. Er und Amy kamen wohl gemeinsam ans College und sind alte Freunde. Aber wenn er mit uns unterwegs ist, dann werden wir ständig von irgendwelchen Mädels belagert und das nervt mich. Das muss ich nicht auch noch in meiner Freizeit haben.“
 

Man konnte deutlich sehen, wie die Eifersucht in Donnie hinauf stieg. Wenn April jemandem schon einen Spitznamen gab, nur weil er eine besondere Wirkung auf Mädchen hatte, dann war das auch gerechtfertigt. Dieser Typ musste wirklich unglaublich gutaussehend sein oder so etwas. Dennoch traute er sich nicht etwas zu sagen. Schließlich wollte er nicht, dass es sich anhörte als würde er April irgendwelche Vorwürfe machen. Sie hatte menschliche Freunde und konnte tun und lassen was sie wollte. Und wenn sie lieber bei Menschen war statt bei ihm, dann musste er das so akzeptieren.
 

Doch plötzlich spürte Donnie eine warme, weiche Hand auf seiner Wange. April sah ihn aus verständnisvollen Augen heraus an und schenkte ihm ein behutsames Lächeln.
 

„Keine Sorge, Donnie. Ich habe kein Interesse an ihm.“
 

Mit diesen Worten stellte die Rothaarige sich auf die Zehenspitzen, nur um ihre Lippen für einen kurzen Moment auf die von Donnie zu legen, der sofort erstarrte und sich nicht mehr rührte. Er hatte nicht mit SOETWAS gerechnet. Schon gar nicht vor Mikey, der mit weit offenem Mund zu den beiden starrte, sich jedoch hastig umdrehte. Irgendwie war es ihm unangenehm zuzusehen, wie April seinen Bruder küsste. Das hatte sie bisher nie vor irgendjemandem getan. Und jetzt so plötzlich, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt!? Musste man Mädchen verstehen??? Das taten im Moment wohl weder Mikey, noch Donnie, der sich langsam aus seiner Starre löste und knallrot anlief, was April zum Kichern brachte.
 

„Ist dir das wirklich so peinlich?“
 

„Nein!.. Also ja… ich meine Nein! Ich..!“
 

Donnie fielen keine passenden Worte ein was April nur dazu verleitete weiter zu kichern. Donatello war wirklich süß, wenn er so verlegen war. Etwas, was sie sehr an ihm mochte. Wie hätte man das auch nicht mögen können?
 

Plötzlich fiel Mikey etwas wie Schuppen von den Augen. Er hatte sich so durch das Gequatsche über diesen komischen Typ und den Kuss zwischen seinem Bruder und April ablenken lassen, dass ihm etwas ganz simples nicht aufgefallen war. Schnell sprang er auf und eilte hinüber zu April und Donnie, nur um sich zwischen die beiden zu quetschen und der Rothaarigen direkt in die Augen zu sehen.
 

„Wie heißt deine neue Freundin??“
 

Eine sichtlich verwirrte April, die einen Schritt zurückgewichen war, sah Mikey nun aus völlig verwirrten Augen heraus an. Seit wann interessierten den jungen Turtle ihre Freundinnen am College?
 

„A.. Amy. Wieso interessiert dich das?“
 

„Wie sieht sie aus???“
 

„Eh… Naja, sie hat.. lange, blau gefärbte Haare, ziemlich helle Haut, ist etwa so groß wie du, schlank, wirklich sehr hübsch und… Moment mal…, hast du etwa Interesse daran ein Mädchen kennenzulernen?“
 

Ein verschmitztes Grinsen schmückte Aprils Lippen als sie den jungen Turtle ansah. Dieser verstummte für einen kurzen Moment, wich dann aber ihrem Blick aus.
 

„Natürlich nicht. Ich… dachte ich hätte sie mal im Fernsehen gesehen!“, log Mikey schnell daher, wofür er auch gleich einen skeptischen Blick Aprils erntete. Wenn man nochmal darüber nachdachte, war diese Ausrede sogar mehr als nur dämlich. Schließlich gab es auf der großen, weiten Welt nicht nur eine Amy. Wie groß war da die Wahrscheinlichkeit, dass sie hier von ein und derselben Person sprachen?
 

„Soso, im Fernsehen also. Ich kenne sie noch nicht sehr lange, aber wenn du willst kann ich sie dir mal irgendwann vorstellen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich gut mit euch verstehen wird. Wenn sie sich so gut mit einem so seltsamen Kerl wie Mr. Mädchenschwarm anfreunden konnte, dann wird sie sich auch von euch nicht abschrecken lassen.“
 

„Nein, Danke!“, keifte Mikey die Rothaarige nur an und wandte sich dann von ihr ab, schnappte sich seinen Comic von der Sitzecke und verzog sich in sein Zimmer. Abermals begann April zu kichern, während Donnie seinem kleinen Bruder nur irritiert nachschaute.
 

„Was.. war denn das…?“
 

„Euer kleiner Mikey hat wohl doch schon mehr Interesse an Mädchen als er glaubt.“
 

„Was??? Mikey?? Mein kleiner Bruder Michelangelo?? Bist du dir sicher?“
 

April sah Donatello jetzt schon fast eingeschnappt an und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Na hör mal. Glaubst du ich erkenne so etwas nicht?“
 

„N... nein, das ist es nicht. Aber.. Mikey???“
 

„Mikey ist zwar ein Spätzünder, aber auch er kommt mal irgendwann an den Punkt, an dem er Mädchen interessant findet.“
 

Noch immer etwas skeptisch sah Donnie auf seine Freundin herab. Er konnte es sich irgendwie nicht vorstellen, dass ausgerechnet Mikey Interesse haben könnte an einem Mädchen. Noch dazu ein einem, dass er nie zuvor gesehen hatte und auch sonst nichts über sie wusste. Doch er vertraute April. Sie musste wohl wissen wovon sie sprach. Sie hatte schließlich schon lange genug mindestens einen verliebten Turtle direkt vor der Nase, da würde sie einen interessierten sofort erkennen. Das klang wirklich plausibel.
 

Mikey war währenddessen in seinem Zimmer angelangt und hatte seinen Comic auf einen ungeordneten Comicstapel geworfen. Was April gesagt hatte stimmte zwar zum Teil, doch nicht auf die Art, wie sie dachte. Er hatte Interesse. Sehr Großes sogar. Doch das nicht etwa, weil er dieses Mädchen unbedingt wieder sehen wollte… gut irgendwie schon. Aber nicht auf diese Art! Er wollte Antworten. Dieses Mädchen hatte ihn einfach so aus heiterem Himmel attackiert, ihn beinahe zur Weißglut getrieben, nur um ihn anschließend einfach stehen zu lassen. Wer hätte da nicht versucht sie wieder zu finden, damit sie ihm Rede und Antwort stand. Völlig egal, dass sie ein Mädchen war. Sie hätte genauso gut ein Junge sein können. Das hätte keinen Unterschied gemacht!
 

Außer vielleicht den, dass Mikey sie nicht so angestarrt hätte und…. „Ach, verdammt nochmal!!!“, fluchte er plötzlich laut, raufte sich die nicht vorhandenen Haare und ließ sich vorwärts auf sein Bett fallen. Sicherlich hatten April und Donnie ihn gehört, doch das war ihm gerade völlig egal. Es nervte ihn. Diese Amy war mehr als nur seltsam gewesen und brachte dem jungen Turtle nichts weiter als Kopfschmerzen. Und dennoch konnte er nicht aufhören darüber nachzudenken, wie er sie am besten alleine erwischte. Warum musste April sich auch ausgerechnet mit IHR anfreunden??? – jedenfalls bestand die Wahrscheinlichkeit, dass es so war. Vielleicht war die ganze Aufregung aber auch für umsonst und Aprils Freundin war wirklich ein ganz normales Mädchen. Es müsste schon ein ziemlich großer Zufall sein, wenn diese Amy ausgerechnet DIESE Amy war, der Mikey auf dem Dach begegnet war. Doch ausschließen wollte er es nicht. Nicht so voreilig.

Eine Zeit verweilte Mikey in seinem Zimmer und dachte etwas nach. - Das tat er momentan irgendwie viel zu häufig. Das fand sogar er selbst langsam irgendwie gruselig!
 

Nach einer Weile klopfte dann aber plötzlich jemand an seine Zimmertür und riss ihn somit aus seinen Gedanken. Aufmerksam richtete sich der junge Turtle auf und setzte sich aufrecht auf sein Bett.
 

„Ja?“
 

„Mikey? Wir wollen jetzt zu Abend essen. Kommst du?“
 

Eindeutig Leo’s Stimme. Scheinbar hatte er endlich sein mentales Training bei Meister Splinter beendet, dieser Streber. Irgendwie lustlos stand Mikey von seinem Bett auf und öffnete die Tür.
 

„Ja, ich komme.“
 

Mikey wusste genau, dass so ein ‚wir wollen essen‘ nichts anderes als die versteckte Bitte war, dass er sich doch in die Küche bemühen und das Essen zubereiten sollte. Weder Leo noch Donnie konnten wirklich kochen und Meister Splinter, der Mikey ein paar Grundlagen gezeigt hatte, überlies dies ebenfalls lieber seinem jüngsten Sohn. Der hatte sich in den letzten Jahren immerhin als ausgezeichneter Koch entpuppt. Es war wirklich erstaunlich, was ein paar Kochshows und das Internet doch für Auswirkungen auf seine Kochkünste gehabt hatten – und das bei seinem Geschmack, was Pizzabelag anging.
 

Dieses Mal jedoch, war etwas anders, als Leo und Mikey der Küche näher kamen. Es roch bereits nach Essen. Wie konnte das sein? Meister Splinter würde wohl bis jetzt mit Leonardo trainiert haben, also wer bitte hatte da Essen gekocht? Als die beiden Brüder die Küche dann aber betraten, hätte Mikey sich dafür ohrfeigen können, dass er nicht an April gedacht hatte. Sie wohnte bei ihrem Vater und kochte sicherlich oft für ihn, wenn sie nicht gerade im College war. Neben ihr stand ein etwas überfordert wirkender Donatello, der mit Schüsseln und Tellern hantierte und nicht genau wusste, was er damit anstellen sollte. Ein wirklich lustiger Anblick.
 

Angenehm überrascht heute mal nicht den Koch spielen zu müssen, setzte Mikey sich an den Tisch, direkt neben Meister Splinter, der wie üblich seinen Tee trank und völlig ruhig darauf wartete, bis April und Donnie den Kampf an der Herdplatte zu Ende geführt hatten. Auch Leonardo setzte sich wieder an seinen Platz und hob eine Tasse an seine Lippen, die bereits dort stand und wohl auch Meister Splinters geliebten Tee beinhaltete.
 

„Möchtest du nicht mit uns gemeinsam einen Tee trinken, Michelangelo?“, fragte Splinter plötzlich in einem ruhigen, aber wie immer gefassten Tonfall. Mikey schaute kurz zu ihm hinauf, überlegte einen Moment, stand dann aber auf und holte sich eine Tasse aus einem der Küchenschränke. Damals wäre er niemals auf die Idee gekommen, dieses grünliche Gebräu auch nur an seine Lippen zu lassen. Doch seit er vor ein paar Tagen mit Meister Splinter gemeinsam eine Tasse getrunken hatte, ekelte ihn der Gedanke an diesen Tee nicht mehr. Ganz im Gegenteil. Der Geschmack der warmen Flüssigkeit war sogar recht angenehm und beruhigend gewesen. Und um etwas runter zu kommen, war er wohl genau das Richtige. Auch wenn Michelangelo diesmal aus einem anderen Grund etwas aufgewühlt, oder eher durcheinander war.
 

Wortlos setzte der junge Turtle sich wieder neben seinen Vater, der nur kurz lächelte, und seinem Sohn schließlich etwas von dem Tee aus der Kanne einschenkte, die auf dem Tisch stand. Leo staunte zwar nicht schlecht, als er sah, wie sein kleiner Bruder tatsächlich mit ihm und Meister Splinter begann eine Tasse Tee zu trinken, ließ es jedoch unkommentiert. Mikey würde schon seine Gründe dafür haben, dass er plötzlich begann Tee zu trinken. Also wollte der Turtle mit der blauen Bandana dies nicht auf irgendeine Art und Weise hinterfragen. Donatello war zu beschäftigt mit den Küchenutensilien zu kämpfen, um irgendetwas davon mitzubekommen und so war es vermutlich auch besser.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit schafften er und April es dann aber tatsächlich ihr Tun zu beenden und ein ordentliches Essen auf den Tisch zu zaubern. Auch wenn es ein Wunder war, dass Donatello sich dabei nicht selbst verletzt hatte. Dennoch, er sah nicht sehr begeistert aus und schien wohl froh darüber, endlich fertig zu sein und essen zu können. Die anderen in der Runde, insbesondere April, schien diese grimmige Miene sehr zu amüsieren, was sie nur noch grimmiger werden ließ.
 

Es war schön den Abend einfach malwieder ruhig ausklingen lassen zu können. Schnell fanden sie zu normalen Tischgesprächen hin, lachten sogar zusammen und für diesen einen Abend, schien alles wieder so zu sein, wie es früher einmal gewesen war.
 

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Soo, das wars^^

ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen =)

Über Kommis würde ich mich natürlich, wie immer, riesig freuen
 

Auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen
 

eure Laluna :)

Kapitel 6: Mr. Mädchenschwarm

Yey und es geht im Schneckentempo weiter XD

Tut mir wirklich furchtbar Leid ^^°

Ich überarbeite momentan ein paar grundlegende Dinge an dem Konzept der Fanfiktion, da mir das alte nicht mehr so gefällt.

Allerdings geht das leider irgendwie nur sehr langsam >_<

Trotzdem habe ich es tatsächlich geschafft ein neues Kapitel fertig zu bekommen XD
 

Ich wünsche euch auch hier wieder ganz viel Spaß beim lesen und möchte mich an dieser Stelle nochmal für eure vielen, lieben Kommentare, Empfehlungen und sonstigen Unterstützungen bedanken

Ihr seit einfach toll ^____^ <3<3
 

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Der Abend hatte Mikey wirklich gut getan. Er war so sorglos verlaufen, wie schon lange kein Abend mehr zuvor. Sogar er hatte für ein paar Stunden einfach allen Kummer vergessen, einfach mal abschalten und sich gemeinsam mit Leo ganz darauf konzentrieren können Donnie etwas aufzuziehen. Erstaunlicherweise war April diesmal auch nicht dazwischen gegangen, sondern hatte brav daneben gesessen und dem Schauspiel, wie ihr Lieblingsturtle von grün zu rot wechselte, amüsiert zugesehen. Letztendlich war es dann jedoch Meister Splinter gewesen, der dem Ganzen ein Ende gesetzt hatte – wahrscheinlich weil er müde und es ihm dann doch irgendwann zu albern geworden war.
 

Nichtsdestotrotz war der Abend gut ausgegangen. Die 3 Brüder hatten sich sogar gemeinsam mit April um den Abwasch gekümmert, was wirklich eine unglaubliche Seltenheit war, da Mikey dies meist allein erledigte. Eine willkommene Abwechslung also.
 

Es war nicht so, dass er ein Problem damit hatte sich in der Regel allein darum zu kümmern. Ganz im Gegenteil. Es gab ihm das Gefühl gebraucht zu werden, selbst an den dunkelsten Tagen, an denen er sich selbst einredete, dass das Team ohne ihn besser dran sein würde und er nutzlos und überflüssig sei. Diese Tage begleiteten ihn bereits seit jungen Jahren immer mal wieder und er hatte aufgegeben etwas dagegen zu unternehmen – oder zumindest es zu versuchen. Solche grauen Tage hatte wohl einfach jeder Mal. Da war ein verrückter, kleiner Turtle, dem das Grinsen praktisch im Gesicht festgetackert war, keine Ausnahme. Erst Recht nicht wenn er tagtäglich sehen konnte, wie seine Brüder immer schneller voran schritten und es ihm selbst so vorkam, als würde er ihnen bald nicht mehr folgen können. Auch wenn er mittlerweile selbst wusste, dass dem nicht so war. Sie alle machten Tag für Tag Fortschritte. Eben jeder auf seine eigene Art. Dass sie nicht alle den exakt selben Weg einschlugen war ja schon lange kein Geheimnis mehr. Und das war auch gut so. Man wuchs schließlich nur auf seinem eigenen Weg heran. Das war etwas, was Hamato Yoshi seine Söhne erfolgreich gelehrt hatte und was jeden von ihnen begleiten würde, bis ans Ende ihrer Tage.
 

Nach dem Abwasch war dann allmählich wieder Stille eingekehrt. Meister Splinter hatte sich bereits zurückgezogen, Leo verschwand in sein Zimmer, vermutlich um auch endlich mal Feierabend zu machen, und Donnie hatte sich zusammen mit April verabschiedet. Schließlich war es bereits spät und, auch wenn die größte Gefahr vielleicht ein paar halbstarke Möchtegern – Gangster in Seitenstraßen waren, gegen die der Rotschopf sich ohne Probleme selbst hätte verteidigen können, bestand Donnie zu solchen Uhrzeiten darauf sie nach Hause zu bringen. Das war irgendwo auch verständlich. Er könnte es ja nicht zulassen, dass seinem rothaarigen Engel irgendein Leid geschah. Immerhin hatte sie in ihrem Leben bisher schon genug durchmachen müssen.
 

Letztendlich war Mikey alleine übrig geblieben, hatte sich jedoch auch recht schnell wieder in sein Zimmer verzogen. Er konnte sich nicht so recht erklären warum, aber von jetzt auf gleich hatte ihn die Müdigkeit übermannt. Sein Bett schien förmlich seinen Namen zu rufen – jedenfalls hatte er den Eindruck, dass dem so wäre. Also tat er dem Möbelstück den Gefallen und ließ sich, in seinem Zimmer angekommen, gleich darauf plumpsen. Auf dem Bauch liegend verharrte er einige Sekunden, bis es ihm dann doch zu anstrengend wurde durch den Stoff seines Kissens nach Luft zu ringen und er sich schließlich umdrehte. Seine Augen blieben dabei geschlossen und so hatte ihn schnell der Schlaf eingeholt.
 

Am darauffolgenden Tag wurde Michelangelo durch zwei Stimmen geweckt, die sich zu unterhalten schienen. Er hatte beinahe das Gefühl, dass sie sich mit einem Megaphon direkt vor seiner Tür befanden, doch das machte wohl der Halbschlaf. Der war wohl auch schuld daran, dass er zwar laut und deutlich zwei Stimmen vernehmen konnte, aber dennoch kein einziges Wort wirklich verstand. Es hörte sich irgendwie gedämpft an, dafür aber nicht weniger laut. Verschlafen zog er sich die Bettdecke über den Kopf in der Hoffnung, die beiden Stimmen so nicht mehr zu hören – oder wenigstens nicht mehr derart laut. Doch allem Anschein nach hatte seine Decke heute genauso wenig Lust dazu Geräusche einzudämmen wie seine Tür. Es half alles nichts. Irgendeine höhere Macht wollte wohl einfach nicht, dass Mikey endlich mal wieder ausschlief, nachdem er ausnahmsweise mal keinen Alptraum gehabt hatte. Warum sich also weiter dagegen wehren?
 

Leise grummelnd strampelte der Turtle die Decke von sich, bis ans andere Bettende, wo ein Teil sich gleich den Weg in Richtung Boden suchte. Träge richtete er sich auf und streckte sich erstmal ausgiebig, bevor er sich aus dem Bett quälte. Während Mikey nach seiner Bandana griff, die er wohl am Abend noch irgendwann ausgezogen haben musste, warf er gleich mal einen Blick auf eine digitale Uhr, die auf seinem Nachttischchen stand und eigentlich als Wecker gedacht war. 8.15 Uhr. Viel zu früh für- Moment… „Scheiße!!“ Ein Schockschrei platzte aus dem jungen Turtle heraus. Um 7.00 Uhr morgens war im Normalfall die Zeit, um die er aufstand und begann das Frühstück zu machen. Meist sogar noch früher, sodass es um 7.00 Uhr bereits fertig war. Wann hatte er das letzte Mal bitte verschlafen?? Und warum zum Teufel hatte ihn niemand geweckt? Seinen Wecker benutzte er schon lange nicht mehr als solchen, da er seit Raphs Tod nicht mehr hatte richtig durchschlafen können und so meistens viel zu früh wach wurde. Jetzt jedoch hätte er sich dafür am liebsten selbst in den Hintern getreten.
 

Schnell band er sich seine Bandana um, die von Raph um seinen Arm und stolperte aus seiner Zimmertür heraus. In seiner Hast hatte er die beiden Stimmen, die sich so tatkräftig unterhalten hatten, völlig vergessen und verschwand auch gleich im Badezimmer. Erst als er dieses nach seinem morgendlichen Rundgang darin wieder verließ, fielen ihm Donnie und April auf, die bei der großen Sitzbank standen und noch immer redeten.
 

Natürlich irritierte dieses Bild den 19 – Jährigen etwas. Hatte Donnie die Rothaarige am gestrigen Abend nicht noch nach Hause gebracht? Warum war sie dann schonwieder hier? Und musste sie nicht zum College?
 

„Ich muss jetzt wirklich los, sonst komm ich noch zu spät.“
 

„Soll ich dich begleiten? Ich pass auch auf dass-…“
 

„Donnie, es ist helllichter Tag. Was soll da schon passieren? Außerdem kann ich schon auf mich aufpassen, also mach dir nicht immer so viele Sorgen. Ich bin doch kein kleines Kind mehr.“
 

Mit einem verständnisvollen Lächeln drückte April dem Turtle mit der lilafarbenen Bandana einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich von ihm abwand und auf den Ausgang zu marschierte. Mit einem flüchtigen „Morgen Mikey“, war sie dann schließlich auch verschwunden und ließ einen tief seufzenden Donnie zurück, der ihr sichtlich besorgt nachgesehen hatte.
 

„Das ist ja wirklich romantisch, Bro“, kam es frech von dem jüngsten der Turtles, der auch sogleich einen finsteren Blick seines älteren Bruders dafür erntete. Mikey zuckte daraufhin nur mit den Schultern und grinste schief.
 

„Was?“, fragte er unschuldig. „Hab ich was Falsches gesagt?“
 

„Frag nicht so blöd! Du weißt genau was ist!“
 

„Ich hab doch nur gesagt wie es ist. Immerhin kommt sie extra nochmal zu dir, bevor sie den ganzen Tag im College verschwindet und ihr euch stundenlang nicht sehen könnt.“
 

Der provokante Unterton in Mikeys Stimme und das freche Grinsen ließen die Wut in Donnie immer weiter aufsteigen, auch wenn er sie nach außen bei weitem nicht in ihrem vollen Ausmaß zeigte. Dennoch machte es immerwieder Spaß ihn zu provozieren. Und so hatte es doch noch etwas Gutes gehabt, dass der Turtle mit der orangefarbenen Maske verschlafen hatte – er hatte wieder einmal die perfekte Gelegenheit bekommen seinen großen Bruder zu ärgern.
 

„Sie war garnicht weg, sie-…“
 

Donnie unterbrach plötzlich mitten im Satz und… lief knallrot an. Michelangelo zog im ersten Moment nur verwirrt eine Augenbraue nach oben. Hatte er sich nicht am gestrigen Abend noch von ihr verabschiedet, bevor sie mit seinem großen Bruder verschwunden war? Und hatten die beiden nicht zu ihr nach Hause gewollt? Mikey brauchte ein paar Sekunden, bis er verstand, was Donatello damit gemeint hatte. Er war nunmal in solchen Dingen einfach nicht gut. Jetzt jedoch zierte ein extrem breites, verschmitztes Grinsen sein Gesicht und er verschränkte die Arme vor der Brust. Er hatte nicht einmal etwas sagen müssen um die Röte in Donnies Gesicht noch weiter zu vertiefen.
 

„Hör auf so dämlich zu grinsen!!“
 

„Sie hat also hier übernachtet?“
 

„…Ja.. aber es ist nichts-…!“
 

„Aua!!!“
 

Noch bevor Donatello seinen Satz beenden konnte hatte Mikey einen kräftigen Schlag auf den Kopf bekommen, ging in die die Knie und hielt sich die getroffene Stelle mit beiden Händen. Splinter stand hinter ihm und ließ gerade seinen Gehstock wieder sinken, der eben noch mit viel Schwung auf Michelangelos Schädel getroffen war.
 

„Zügle deine Zunge, mein Sohn. Donatello muss sich nicht dafür rechtfertigen, was er und April tun oder auch nicht…“
 

Zwar war Donnie froh darüber, dass der Vater der drei Turtles eingeschritten war, aber dennoch nahm die Röte in seinem Gesicht keineswegs ab. April und er hatten gestern Abend auf halben Weg kehrt gemacht, da sie urplötzlich, zu Donnies eigener Überraschung, beschlossen hatte die Nacht über bei ihm zu bleiben. Zwar war nicht wirklich irgendetwas passiert, außer dass sie sich ein paarmal geküsst hatten und schließlich kuschelnd in seinem Bett eingeschlafen waren, aber dennoch war ihm das Ganze verdammt peinlich. Er konnte nicht wirklich nachvollziehen wie April es hatte so locker sehen können, dass die Anderen etwas mitbekommen könnten – was auch der Inhalt ihres Gespräches heute Morgen gewesen war. Doch ihr schien es rein garnichts auszumachen, dass ihre Beziehung langsam offiziell zu werden schien. Immerhin, wenn man es aus ihrer Sicht sah, war ihr Freund somit eine menschengroße, mutierte Schildkröte, die ganz nebenbei Ninjutsu besser beherrschte, als viele menschliche Lehrmeister. Dennoch nahm sie diese Tatsache wohl als völlig selbstverständlich hin, was in Donatello dafür ein Gefühlschaos von unaussprechlichem Ausmaß auslöste.
 

In seinen wirren Gedankengängen hatte Donnie nicht bemerkt, dass sein Vater sich von Mikey abgewandt hatte und nun direkt vor ihm stand. Erst als Yoshi eine Hand auf die Schulter seines Sohnes legte zuckte dieser kurz zusammen und sah zu seinem Vater hinauf. Wahrscheinlich ein gutes Stück reumütiger, als es hätte sein müssen. Schließlich hatte er ja nichts angestellt und war der mutierten Ratte in keinster Weise irgendeine Art Rechenschaft schuldig.
 

„Donatello, niemand muss sich für seine Gefühle schämen. Sie durchfluten deinen Körper wie die Strömung eines Flusses, ohne, dass du etwas dagegen tun kannst. Mal sind sie sanft und ruhig, dann aber werden sie wild und unkontrolliert. Dieser Tag wird auch für deinen kleinen Bruder einmal kommen.“
 

Donnie musste bei dem Gedanken, dass Mikey sich verlieben könnte, etwas schmunzeln. Die Vorstellung allein war schon absurd, wie sollte da erst die Realität aussehen, wenn es wirklich einmal so weit kommen sollte?
 

„Hai, Sensei…“
 

Ein verständnisvolles Nicken, gefolgt von einem sanften Lächeln seitens Splinter, ließ dieser seine Hand wieder sinken, wandte sich von seinen Söhnen ab und machte sich auf in Richtung Dojo, in dem er anschließend auch verschwand.
 

Mikey war währenddessen wieder aufgestanden, rieb sich aber noch immer die böse pochende Stelle an seinem Kopf. Er setzte seine beste, eingeschnappte Schnute auf, die er zu bieten hatte und warf Donnie einen vorwurfsvollen Blick zu.
 

„Als ob ich mich so albern benehmen würde!“
 

„Du benimmst dich immer albern, Mikey…“
 

„Hmpf!“
 

Murrend verschränkte der Jüngste der Brüder die Arme vor der Brust und wand den Blick schließlich eingeschnappt von Donnie ab. Der hatte seine Wut von vorhin bereits wieder vergessen, auch wenn die Röte auf seinen Wangen noch nicht ganz verschwunden war, und schüttelte nur mit dem Kopf.
 

„Siehst du, bestreiten kannst du es sowieso nicht.“
 

Mit diesen Worten drehte auch Donnie sich dann schließlich um und machte sich auf zu seinem Labor. Bevor er allerdings in diesem verschwand blieb er noch einmal stehen und sah zu seinem jüngeren Bruder hinüber.
 

„Wir haben übrigens schon gefrühstückt. April hat sich dafür eingesetzt dich mal ausschlafen zu lassen. Du solltest dich später bei ihr bedanken.“
 

Somit verschwand Donatello dann auch schließlich hinter den schweren Schiebetüren seines Labors, die er hinter sich zu zog und überließ Mikey sich selbst, dessen grummelige Haltung sich allmählich wieder entspannte. Wenigstens musste er jetzt nicht noch Frühstück für alle machen. Der 19 – Jährige mochte es nicht unter Zeitdruck zu stehen. Und nichts setzte einen mehr unter Druck als zwei große, hungrige Brüder, die einem im Nacken saßen und auf ihr Essen warteten. Da müsste er April gleich zweimal Danken. Einmal dafür, dass er dank ihr etwas mehr Schlaf als sonst hatte genießen können und zweitens dafür, dass sie die Raubtierfütterung hier übernommen hatte.
 

In diesem Moment kam dem jungen Turtle dann schließlich auch eine Idee. Warum mit dem Dank warten? Das Training würde erst in ein paar Stunden beginnen. Genug Zeit um schnell zum College zu flitzen, April zu danken und ganz nebenbei ihre Freundin erstmal zu begutachten. Wenn es sich dabei wirklich um die gleiche Person handeln sollte, die ihn auf dem Dach angegriffen hatte, dann musste Michelangelo April ja schließlich vor ihr warnen. Man konnte ja nie vorsichtig genug sein. Und wer konnte schon sagen, ob dieses seltsame Mädchen nicht etwas im Schilde führte. Da durfte einen natürlich auch Hausarrest nicht aufhalten, schließlich ging es hierbei um Aprils Sicherheit. Und falls sie wirklich harmlos sein sollte, dann würde Mikey schnell genug zurück sein, noch bevor jemand etwas merkte. Also war der Entschluss schnell gefasst.
 

Möglichst unauffällig machte Mikey sich also erstmal auf in sein Zimmer, wo er sich um seine Ausrüstung kümmerte. Sollte er ohne diese auf einen Feind treffen, konnte die Situation immerhin brenzlig werden. Als er alles angelegt und die Nunchakus in seinem Gürtel verstaut hatte, machte er sich daran auf leisen (nicht vorhandenen) Sohlen aus dem Versteck der ungewöhnlichen Familie zu schleichen. Glücklicherweise blieb er, zu seiner eigenen Überraschung, dabei tatsächlich unbemerkt und gelang, kaum war der Eingang seines Zuhauses außer Sichtweite, schnell an die Oberfläche.
 

Die Sonne stand bereits am Himmel, war allerdings noch auf dem Weg zu ihrem höchsten Punkt. Dennoch waren die Straßen angenehm hell und das bunte Treiben auf eben jenen hatte bereits nachgelassen. Wahrscheinlich waren die Meisten bereits auf der Arbeit oder eben in der Schule. Geschickt und dennoch schnell bewegte Michelangelo sich ungesehen über die Dächer New Yorks. Glücklicherweise hatte April den Turtles das College, das sie besuchte, noch vor Beginn ihrer Studienzeit gezeigt. Immerhin sollten sie wissen, wo sie sie im Notfall antreffen würden, wenn sie nicht Zuhause war.

Da sie in New York lebte, und das College etwa 20 Minuten Fußmarsch von der Wohnung ihres Vaters entfernt war, war ein Umzug auf den Campus, in eines der Wohnheime, zum Glück nicht notwendig gewesen. Sie dort zu erreichen hätte wohl einige Probleme mit sich gebracht. Da wäre man sicherlich schnell mal im falschen Zimmer gelandet und das hätte dann ein weniger schönes Ende genommen.
 

So war das Gelände also schnell gefunden. Jetzt galt es nurnoch nach April zu suchen und nach ihrer verdächtigen, neuen Freundin. Aber das war leichter gesagt als getan. Das Gelände war riesig und April konnte wirklich überall sein! Mikey kannte weder ihren Tagesablauf im College, noch hatte er überhaupt eine Ahnung von soetwas wie einer richtigen Schule. Beziehungsweise einem College. Alles was er wusste hatte Meister Splinter ihm beigebracht – gut, das Ein oder Andere wusste man auch aus dem Fernsehen. Doch jetzt musste der junge Turtle zugeben, war er ein klein wenig überfordert. Und das, obwohl das Finden an sich nicht sein einziges Problem war. Er musste auch irgendwie ungesehen an den ganzen College-Studenten vorbei. Der Campus wimmelte immerhin nur so von Menschen und dort ungesehen vorbei zu kommen grenzte schon fast an ein Wunder. Nichtmal durch Bäume oder Büsche konnte Michelangelo schleichen. Dafür waren zu wenige da oder sie standen einfach zu weit auseinander.
 

Seufzend grübelte er auf dem Dach eines naheliegenden Gebäudes, beobachtete und wartete für den Moment einfach. Mehr blieb ihm schließlich erstmal nicht übrig. Vielleicht würde er April irgendwann ausfindig machen können. Und dann musste er sich nurnoch an ihre Fersen heften.
 

Die Zeit verging und Mikey hatte das Gefühl schon eine halbe Ewigkeit auf diesem blöden Dach herumzusitzen. Jedoch erdreistete sich die Uhr auf seinem Shellphone tatsächlich zu behaupten, dass erst 20 Minuten vergangen waren. Grummelnd lag Mikey auf der Seite und beobachtete den Campus. Hin und wieder warf er einen Blick auf das Display des unverschämten Gerätes in seiner Hand, nur um immerwieder aufs Neue festzustellen, dass die Zeit gerade nur so daherschlich.
 

Doch dann plötzlich änderte sich die Situation. Scheinbar hatte er tatsächlich noch soetwas wie ein bisschen Glück. Denn auf einmal, als er schon kurz davor war das Handtuch zu schmeißen, entdeckte er den Rotschopf, wegen dem er hier war. Sie lief gemeinsam mit einem anderen Mädchen gerade Richtung Ausgang zu, der den Campus des Colleges von der Stadt trennte. Konnte man es wirklich fassen? Anscheinend hatte sie heute schon früher Schluss, oder machte Pause, oder wusste der Henker was. Völlig egal! Das war Mikeys Chance. Also wartete er, bis die beiden Mädchen das Gelände verlassen hatten und folgte ihnen dann schließlich unauffällig.
 

Das Mädchen neben April hatte zwar blaue Haare, jedoch hatte der junge Turtle ihr Gesicht noch nicht gesehen. Er konnte nicht sagen, ob es wirklich DIE Amy war. Die Amy, die ihn zu Narren gehalten hatte. DIE Amy, deren Haar im Mondschein so wundervoll geschimmert hatte wie das blaue Meer bei Sonnenschein. Die Amy – Moment! An was dachte Mikey da bitte?? Schnell schüttelte er den Kopf, als er in einer kleinen Seitengasse zum Stehen kam. Amy konnte man nicht trauen! Also was sollten ständig diese blöden Gedanken??
 

Schnell lugte Michelangelo um die Ecke der Seitengasse, um die beiden Mädchen nicht aus den Augen zu verlieren und nebenbei wieder klare Gedanken zu fassen. April und ihre Freunden ließen sich gerade an einem kleinen Tisch auf zwei Stühlen nieder, die vor einem kleinen Café standen. Die Gegend hier war ziemlich am Rande von New York und somit ruhiger als in der Innenstadt. Ließ jedoch glücklicherweise immernoch genügend Versteckmöglichkeiten, sodass man die beiden Mädchen beschatten konnte. Jetzt konnte der 19 – Jährige auch endlich das Gesicht des Mädchens sehen. Und tatsächlich! Es war Amy! DIE Amy, die er auf dem Dach getroffen hatte! Völlig normal gekleidet, ohne jedwede Ausrüstung und ein Lächeln auf den Lippen, um das sie die Strahlen der Sonne wahrscheinlich beneiden würden. Sowas von scheinheilig!
 

Mikey musste April irgendwie warnen. Doch wie sollte er das anstellen? Einfach zu dem Café rennen? Das war sogar für ihn ausgesprochen dämlich. Vielleicht sollte er ihr eine Nachricht schreiben. Ja, die Idee gefiel ihm besser. Also zückte er schnell sein Shellphone und begann darauf herumzutippen, als sich plötzlich ein Schatten auf ihn legte, und so die Sicht auf seinen hell leuchtenden Display etwas verdunkelte. Eine Wolke vielleicht? Nein, dann wäre es generell etwas abgedunkelt und nicht nur ein Stück um ihn herum. Irritiert hob Michelangelo also den Blick und weitete schockiert seine Augen, als er sah, woher der Schatten kam. Wäre seine Haut nicht grün, wäre ihm wohl nun sämtliche Farbe aus dem Gesicht gewichen. Ein flaues Gefühl breitete sich in dem Magen des jungen Turtles aus und er hatte das Gefühl, als würde ihm jemand den Hals zuschnüren. Direkt vor ihm stand ein junger Mann und starrte auf den grünen Mutanten, der mittlerweile in die Hocke gegangen war, herab. Still und kommentarlos. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Seine kalten Augen schienen den 19 – Jährigen förmlich zu durchbohren. Er stand einfach regungslos da und sah auf Mikey hinunter. Dem lief ein Schauer über den gesamten Körper. Was sollte er jetzt tun? Die Menschen durften ihn nicht so einfach auf der Straße herumrennen sehen. Und nun stand einer direkt vor ihm und zeigte ungefähr die Reaktion einer Steinstatue! Dieser Kerl war groß und muskulös. Er hatte rotbraunes Haar und verdammt dunkle Augen. In diesem Winkel schienen sie beinahe schwarz. Er musste ungefähr in Aprils Alter sein und war bei den Mädchen sicher unglaublich beliebt – und das nur aufgrund seines Aussehens! Moment.. groß, gutaussehend und in Aprils Alter? War das vielleicht… dieser Typ von dem sie erzählt hatte? Der, der immer mit Amy unterwegs war? Wie hatte sie ihn gleich nochmal genannt? Genau! Das musste der Kerl sein, den April ‚liebevoll‘ Mr. Mädchenschwarm nannte. Und somit machte ihn genau diese Tatsache zu einem der Menschen, denen Mikey zu keinem schlechteren Zeitpunkt hätte über den Weg laufen können.
 

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Hehe, jaa ich bin gemein ausgerechnet da aufzuhören XD

Aber Cliffhanger heben ja bekanntlich die Spannung ;P
 

Ich gebe mir Mühe mit dem nächsten Kapitel nicht wieder 2 - 3 Monate auf mcih warten zu lassen und endlich das Grundkonzept fertig zu überarbeiten >.<
 

Bis dahin und ich wünsche euch ein paar sonnig, warme Sommertage :)
 

Eure Laluna ^^

Kapitel 7: (Halb-)Wahrheiten

Michelangelo schlug das Herz bis zum Hals. Beinahe wäre ihm sein Shellphone aus der Hand gefallen. Doch zum Glück konnte er das Gerät gerade noch festhalten und gleichzeitig seine Finger darum krallen, als würde dieser Typ vor ihm versuchen wollen es zu stehlen.
 

Der junge Turtle schluckte. Noch immer schwiegen sie sich einfach an. Er wusste nicht, was er hätte sagen können. Ein einfaches „Hallo“ war hier ja wohl mehr als fehl am Platz. Also was tun? Und warum zum Teufel tat dieser Kerl nichts anderes als vor dem 19 – Jährigen zu stehen und ihn anzustarren?? Eine winzig kleine Regung wäre vielleicht hilfreich! Doch es kam nichts dergleichen, was den Turtle mit der orangefarbenen Bandana unglaublich verunsicherte. Bis der Kerl plötzlich seine Augen für einen kurzen Moment schloss, sich umdrehte und einfach ging. Er GING! Einfach so! Ohne ein Wort, ohne eine Regung oder sonst etwas. Er drehte sich einfach um und ging zu April und Amy hinüber und ließ somit einen völlig überforderten und hilflosen Michelangelo zurück. Der saß auf dem Boden und lehnte sich fassungslos an die Wand eines der Gebäude. War das gerade wirklich passiert?? Oder hatte er sich das vielleicht eingebildet? Wenn er Glück hatte, dann spielte sein Verstand ihm bloß einen Streich. Jedoch holte ihn eine, ihm sehr bekannte, Stimme in die Realität zurück und nahm ihm diese Vorstellung gleich wieder.
 

„BITTE WAS?!?!“, kam plötzlich ein empörter Schrei seitens April. Mikey hatte die drei nun zwar nicht mehr beobachtet, ging jedoch davon aus, dass der Rotschopf jeden Moment vor ihn treten würde. Und genau so kam es schließlich auch. Wow, nach nichtmal einer Minute. Wirklich erstaunlich. Dieser Kerl hatte keinen Moment gezögert um zu zwitschern, was er da gerade gesehen hatte.
 

„Mikey!! Was tust du hier!?“
 

April stand nun direkt vor dem jungen Turtle. Die Hände in die Hüften gestemmt und einen zornigen Blick auf den Mutanten hinab werfend. Der stand schon fast unterwürfig auf und versuchte ihrem Blick auszuweichen. Er wusste, er durfte nicht hier sein. Doch er hatte April ja nur schützen wollen. Oder.. vielleicht auch nicht nur das?
 

„Ich.. April… es-…“
 

„Hast du mir etwa hinterher spioniert?! Hat Donnie dich geschickt?!“
 

„Nein, natürlich nicht. Ich wollte nur-…!“
 

Mitten im Satz verstummte der junge Turtle. Denn neben April trat jemand, den Mikey jetzt eigentlich nicht gebrauchen konnte. Amy. Sie stellte sich direkt neben den Rotschopf und schaute den jungen Turtle etwas irritiert an, bevor sie jedoch wieder ein Lächeln aufsetzte.

Schlagartig verfinsterte sich die Miene des 19 – Jährigen und er zückte sofort seine Waffen.
 

„Geh weg von ihr, April! Amy ist gefährlich!“
 

„Was redest du denn da?“
 

„Ich hab sie gesehen! Vor ein paar Tagen hat sie mich angegriffen!!“
 

Ein tiefer Seufzer, welcher von April kam, folgte auf Mikeys Warnung hin, während Mr. Mädchenschwarm ebenfalls wieder auf den Plan trat. Sein Blick war kühl und distanziert. Ebenso wie vorhin. Doch immerhin konnte man jetzt erkennen, dass er kräftig braune und nicht schwarze Augen hatte.
 

„Beruhig dich Mikey. Das ist meine Freundin, Amy. Ich hab euch von ihr erzählt. Und das da ist Logan, ihr Kindheitsfreund… oder so ähnlich. Sie wissen über euch Bescheid, also mach dir keine Sorgen.“
 

„Dieses Mädchen ist sicher NICHT deine Freundin! Sie hat mich ANGEGRIFFEN!!!“, wiederholte der junge Turtle nochmal, diesmal deutlich lauter und fuchtelte dabei wild mit den Armen herum. April verschränkte nur wütend die Arme als Reaktion darauf.
 

„Hör auf so einen Blödsinn zu erzählen. Du musst sie mit einer deiner Traumfiguren verwechseln. Sie ist eine Freundin vom College und hat, gemeinsam mit Logan, mal ein Telefonat zwischen Donnie und mir mitbekommen. Leider haben sie mehr gehört, als sie sollten und mir fielen irgendwann keine Ausreden mehr ein. Also habe ich sie aufgeklärt. Und seitdem brennt Amy darauf euch kennenzulernen, also bleib ruhig.“
 

„Mach dir keine Sorgen, Mikey. Ich schweige wie ein Grab. Von mir erfährt niemand etwas über dich und deine Familie“, mischte sich nun auch Amy in das Gespräch mit ein, während sie Mikey noch immer freundlich anlächelte.
 

Michelangelo konnte es nicht glauben. Das Mädchen mit den azurblauen Haaren stand da und lächelte einfach, so als wäre nie etwas gewesen. Ihr schien förmlich die Sonne aus dem Gesicht. Sagte man das so? Völlig egal, jedenfalls machte es den Turtle mit der orangefarbenen Bandana wütend. Oh ja, er kochte förmlich im Inneren. Und was tat April? Sie stand da und tadelte den 19 – Jährigen! Einfach unglaublich!!
 

Nach einem Moment des Zögerns verstaute Mikey, lautstark aufschnaufend, seine Waffen wieder in den dafür vorgesehenen Halterungen und wandte verachtend den Blick von Amy ab. Diese… diese..! Ihm viel einfach kein Wort ein, das Amy auch nur ansatzweise aus seiner Sicht beschreiben könnte. Dennoch war es jetzt eindeutig die klügere Entscheidung gewesen klein bei zu geben. Mikey konnte jetzt keinen Kampf riskieren. April vertraute ihrer ‚Freundin‘ scheinbar und würde er sie nun zu einem Kampf drängen, würde das für keine Partei gut ausgehen. Am Ende würde er noch als der Böse da stehen, so viel traute er dieser Amy auf jeden Fall zu! Außerdem wusste er nichts über diesen Kerl, der sich gerade eher im Hintergrund hielt und keinen Ton von sich gab. War er ein Komplize? Oder vielleicht wirklich nur ein Schulfreund? Oder vielleicht ein Geheimagent, der sich eingeschleust hatte und Amy… nein das war absurd. Michelangelo war sich sicher: Erstmal die Füße still halten war die beste Option, die er nun hatte.
 

„Na siehst du, so ist es doch schon viel besser oder nicht?“, schaltete sich April nun wieder ein. Sie schien noch immer entsetzt über Mikeys plötzliches Erscheinen, jedoch gleichzeitig auch erleichtert darüber, dass er seine Waffen wieder zurückgezogen hatte. Was Amy anging, so klebte ihr dieses dämliche, scheinheilige Grinsen immer noch im Gesicht. Herrgott nochmal, konnte nicht jemand diesen verlogenen Gesichtsausdruck entfernen?? Schnaubend drehte Michelangelo sich schließlich um und verschränkte wie ein beleidigtes Kind die Arme.
 

„Pah!“
 

Mehr bekam April von Michelangelo nicht. Seufzend wand sie sich ihren beiden Freunden zu, um sich zu entschuldigen. Doch bevor sie dazu kam winkte Amy nur lächelnd ab.
 

„Ist schon okay, April. Weder Logan noch ich verlangen, dass er uns von Anfang an mag oder vertraut. Besser wir lassen euch jetzt allein, wir waren ja sowieso fertig. Sehen wir uns dann Morgen?“
 

„Auf jeden Fall. Und trotzdem, es tut mir wirklich leid, ich-.“
 

„Mach dir nicht so viele Gedanken, das wird schon“, unterbrach Amy nun wieder, ehe April ihren Satz beenden konnte.

Eine freundschaftliche Umarmung, Küsschen links, Küsschen rechts – das ganze Programm. Mikey hätte sich am liebsten lautstark übergeben als er mit anhören musste, wie April sich von den Beiden verabschiedete. „Machs gut, Mikey! Ich hoffe wir sehen uns bald wieder“, verabschiedete Amy sich schließlich auch von ihm, ehe sie gemeinsam mit dem wortkargen Kerl verschwand, der es auch jetzt nicht für nötig befunden hatte etwas von sich zu geben. Aber was interessierte den jungen Turtle auch dieser komische Typ. Viel wichtiger war die unterschwellige Botschaft in Amys letztem Satz gewesen. Sie hoffte also, sie und er würden sich wieder sehen?? Sollte der 19-Jährige jetzt vielleicht laut lachen? Irgendetwas führte diese Hexe im Schilde, da war Michelangelo sich sicher! Und er würde definitiv herausfinden was es war. Und dann würde er April unter die Nase reiben, dass er die ganze Zeit über Recht gehabt hatte. Ja, das würde er auf jeden Fall tun!
 

„…key… Mikey!! Hey, hörst du schlecht??“
 

„Was??“
 

Mikey schreckte plötzlich auf, als wäre er aus einem Traum erwacht. April war um ihn herum gegangen, stand nun direkt vor ihm und sah ihn mahnend an.
 

„Was ist denn los mit dir? Gerade von dir hätte ich gedacht, dass du sie magst.“
 

Der junge Turtle war tatsächlich so sehr in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, wie der Rotschopf sich direkt vor ihn gestellt und ihn angesprochen hatte. So viel zu den Sinnen eines Ninjas.
 

„Wie kommst du darauf, dass ich jemanden mögen könnte, der mich aus heiterem Himmel angreift?“, brummte der 19 – Jährige in seinen nicht vorhandenen Bart und wich dabei Aprils durchbohrenden Blicken aus. Es war ihm unangenehm so von ihr angestarrt zu werden. Er kam sich dabei vor wie ein Kind, das von seiner Mutter ausgeschimpft wird.
 

Ein schwerer Seufzer entwich der Kehle der Rothaarigen. „Fängst du schonwieder damit an? Hör bitte endlich auf damit. Amy studiert irgendwas in Richtung Musik oder so und ist eine totale Träumerin. Denkst du wirklich so jemand käme auf die Idee einen Ninja anzugreifen?“
 

Mikey verstummte für einen Moment. Nein, natürlich konnte er sich so etwas nicht vorstellen. Niemand konnte das. Wenn er es nicht selbst gesehen hätte! Doch wie sollte er den Rotschopf davon überzeugen, dass er sich diese Geschichte nicht ausdachte? Er wollte sie doch schließlich nur warnen. Diese Amy könnte alles Mögliche vorhaben und April war vermutlich jede Sekunde, in der sie mit ihr zusammen war, in höchster Gefahr. Vielleicht sollte er mit Meister Splinter über all‘ das reden. Möglicherweise konnte er ihm einen guten Rat geben, auch wenn Mikey sich damit erneut der Gefahr aussetzte Ärger zu bekommen, da er ihren Unterschlupf unerlaubt verlassen hatte. Allein. Und das obwohl er noch immer Hausarrest hatte.
 

„Was machst du überhaupt hier? Hast du nicht Hausarrest?“, kam es plötzlich wieder von April, die vergeblich auf eine Antwort seitens Mikey gewartet hatte und sein Schweigen somit einfach als solche sah.
 

Was Michelangelo hier wollte? Er wollte natürlich herausfinden, ob es sich bei Aprils Freundin um die Amy handelte, die ihn angegriffen hatte! Doch das konnte er jetzt unmöglich sagen. Also entschied er sich für die halbe Wahrheit, die er selbst als Vorwand genutzt hatte, um überhaupt hierher zu kommen.
 

„Ich wollte mich bei dir bedanken. Du hast heute Morgen das Frühstück für die Anderen gemacht, damit ich schlafen kann...“, murmelte Mikey etwas reumütig, mit leicht gesenktem Blick. Irgendwie bekam er gerade ein schlechtes Gewissen, dass April die ganze Arbeit gehabt hatte, während er seelenruhig im Land der Träume geblieben war.

Ein plötzliches Lachen ihrerseits jedoch, riss ihn aus eben jenem schlechten Gewissen wieder heraus und ließ ihn den Kopf wieder etwas anheben. Mit seinen großen, azurblauen Augen schaute er etwas verwirrt aus der Wäsche und wusste nicht so wirklich wie er auf dieses plötzliche Gelächter hätte reagieren sollen. War April nicht vorhin noch wütend auf ihn gewesen? Und jetzt das? Da verstand noch einer die Frauen…
 

„Deshalb umgehst du Splinters Verbot nach draußen zu gehen und kommst extra hierher? Um dich zu bedanken? Das hättest du doch später auch noch tun können“, langsam beruhigte April sich wieder und wischte sich ein kleines Tränchen aus einem ihrer Augenwinkel. „Erzähl das jemand anderem Mikey. Du warst neugierig, hab ich Recht? Nachdem, was ich gestern über Amy erzählt habe. Du wolltest sie kennenlernen!“ Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf die Lippen der Rothaarigen. Ein Grinsen, das mehr als tausend Worte sagte und Mikey die Röte ins Gesicht trieb – wenn man sie dank seiner Hautfarbe überhaupt sehen konnte.
 

„Wa-?? Das stimmt doch überhaupt nicht!!“, protestierte der junge Turtle gleich. Doch erntete er dafür nur ein vielsagendes Kichern seitens seiner Freundin, welches die Hitze in seinen geröteten Wangen nur noch stärker werden ließ. Wie kam sie denn nun bitte wieder darauf?? Er sollte aus reinem Interesse an irgendeinem fremden Mädchen hier hoch gekommen und das Risiko einer Strafe eingegangen sein? Ausgerechnet er??? Niemals!! Das würde viel mehr zu Donnie passen! Doch warum machte ihn diese Vermutung dann so verlegen? Es ging hier immerhin um diese blauhaarige Hexe, die ihn aus dem Nichts, und völlig grundlos, attackiert hatte. Da musste an der Art liegen, wie April diese ganze Sache ansprach, völlig klar!
 

So sehr Mikey sich auch anstrengte, ihm fiel einfach nichts ein, was er jetzt noch hätte auf dieses Kichern erwidern können. Ihm war diese ganze Situation hier gerade so unglaublich peinlich und unangenehm und April schien sich köstlich zu amüsieren. Verlegen und mit hochrotem Kopf, drehte er sich um und marschierte einfach los.
 

„Ich geh jetzt wieder zurück, sonst bekomm ich noch Ärger!“, brummte er trotzig.
 

„Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt, ich wollte dich nur etwas aufziehen“, kam es, noch immer kichernd, von April, die dem jungen Turtle einfach folgte. Oh ja, sie hatte ihn aufgezogen. Erst glaubte sie einer völlig Fremden mehr als ihm, obwohl sie gemeinsam schon so unendlich viel erlebt hatten, und dann unterstellte sie ihm auch noch diese seltsamen, hormongesteuerten Ideen, die normalerweise nur Donnie hatte. Na gut, Leo irgendwie auch, schließlich waren sie langsam aus dem Teenager Alter heraus und wuchsen zu jungen Erwachsenen heran. Da war es ja auch ganz normal sich für Mädchen zu interessieren. Aber Mikey hatte dieses Interesse bisher eben einfach noch nicht. Und wenn es nie dazu kommen würde, dann würde er sich daran auch nicht stören. Aprils Vermutungen waren also einfach aus der Luft gegriffen. Genau das war es!
 

„Ich bin nicht beleidigt“, kam es schließlich nur knirschend von dem jungen Turtle mit der orangefarbenen Bandana. April grinste nur noch etwas, sagte aber vorerst nichts mehr. Gemeinsam gingen sie in eine kleine Seitengasse und stiegen dort, durch einen Gullideckel, hinab in die Kanalisation. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus, während sie nebeneinander her liefen, bis Mikey sich irgendwann leise räusperte.
 

„Also… wenn du mir schon nicht glaubst.. Wie hast du Amy kennengelernt?
 

Mikey wollte einfach dieses Schweigen unterbrechen. Auch wenn er dabei das Risiko einging, wieder von April aufgezogen zu werden. Doch konnte er auf diese Weise vielleicht auch etwas mehr über diese Amy erfahren. Vielleicht sogar etwas, das ihm half diesen Angriff neulich zu verstehen.
 

„Hm..“, begann April nachdenklich. „Naja, ich kenne sie aus der Mensa in der Uni. Sie und Logan haben sich zu ein paar Leuten und mir gesetzt. Ist noch gar nicht so lange her. Wir haben uns auch auf Anhieb gut verstanden. Sie haben wohl ein paar Jahre in Japan gelebt, sind aber jetzt wieder hier, um zu studieren.“
 

„Achso…“, kam es erstmal nur knapp von Mikey als Antwort. Er versuchte sich ein paar Worte im Kopf zurecht zu legen, um noch ein paar Dinge zu erfahren. Allerdings war er in der Regel eher der Typ der erst redete und dann nachdachte, weshalb es einen Moment dauerte, bis er weiter redete. „Hat sie mal erwähnt, was sie so für Hobbys hat oder was sie in ihrer Freizeit tut?“ War das zu offensichtlich gewesen? Aprils Blick nach zu urteilen, den sie nun dem jungen Turtle zuwarf, ja. Eindeutig zu offensichtlich.
 

„Hör endlich auf damit Mikey. Amy ist wirklich nett und du hast dich vorhin aufgeführt wie ein Arsch.“
 

Wie ein was?? Mikey fiel beinahe alles aus dem Gesicht. Er war es gewohnt dass man ihm sagte, er benehme sich kindisch, albern, unsensibel oder er sei schlichtweg einfach nervig. Aber ein Arsch? So hatte ihn noch nie jemand genannt. Und April schon garnicht. Michelangelo mochte vieles sein, aber nicht das. Irgendwie verletzte es ihn. Sah die Rothaarige das wirklich so? Hatte er tatsächlich übertrieben und zu früh irgendwelche Schlüsse gezogen? Vielleicht war das alles nur ein großes Missverständnis gewesen. Auch wenn Amy ihn angegriffen hatte, passiert war weder ihm noch ihr etwas. Und sie hatte auf diesem Dach bereits gesagt, dass sie sich mit ihm anfreunden wollte. Also hatte er vielleicht wirklich überreagiert und ein falsches Bild von dem Mädchen mit den blauen Haaren?
 

Zweifel überrannten den jungen Turtle. Zweifel, die er früher nicht gekannt hatte, jedenfalls nicht in diesem Ausmaß. Was sollte er nun tun, wenn er nochmal auf Amy treffen sollte? Ihr eine Chance geben? Vorher wirklich Splinters Rat einholen? Beschäftigt mit solchen Gedanken starrte er getroffen vor sich, auf den nassen Boden, auf dem er und April liefen.
 

„Entschuldige, das war nicht so gemeint“, kam es plötzlich von dem Rotschopf, die Mikey einen entschuldigenden Blick schenkte. Dieser sah kurz zu ihr auf und versuchte irgendwie eines seiner typischen Lächeln zu erzwingen, welches dann doch eher gequält aussah. „Nein, vielleicht hast du Recht. Vielleicht habe ich wirklich übertrieben.“
 

Wie war es dazu gekommen? Noch vor gut 10 Minuten war Michelangelo fest dazu entschlossen gewesen herauszufinden, was diese Amy im Schilde führt. Und jetzt war er völlig verunsichert, ob er das Richtige getan hatte. Und ob er diesem Mädchen nicht vielleicht die Chance hätte geben sollen alles zu erklären. //Verdammt..!// Mikey begann innerlich über sich selbst zu schimpfen. Dieses Mädchen machte ihn noch vollkommen wahnsinnig und brachte ihn in Schwierigkeiten, ohne überhaupt anwesend zu sein.
 

Plötzlich kam April zum Stehen, was auch den jungen Turtle zum Stillstand brachte. Als er nach vorne blickte erkannte er auch wieso. Sie waren bereits angekommen. Ohne es zu merken, und ohne viel miteinander zu reden, hatten sie bereits die gesamte Strecke hinter sich gelassen.
 

„Ich geh zuerst rein und lenk die Anderen etwas ab. Dann kannst du rein schleichen und niemand wird merken, dass du weg warst, okay?“, schlug April mit einem verständnisvollen Lächeln vor, welches Mikey dankbar erwiderte. Egal was zwischen ihnen vorgefallen war, April war einfach eine gute Freundin und erntete auch gleich ein leises „vielen Dank“ seitens Michelangelos. Somit ging die Rothaarige auch voraus, um für etwas Ablenkung zu sorgen. Der 19 – Jährige wartete derweil einen Moment, um nicht gleich ins Kreuzfeuer zu laufen und stattdessen unbemerkt in sein Zimmer zu schleichen. Als er dann plötzlich ein völlig überraschtes „April???“, bis zum Eingang des Unterschlupfs hören konnte, welches eindeutig von Donnie stammte, verlor er keine Sekunde. Das war sein Stichwort und er lief los. Völlig lautlos huschte er in den Schatten vorbei an April, die gerade Donnie um den Hals gefallen war, welcher mit seinem Laptop im „Wohnzimmer“ gesessen hatte. Meister Splinter war nirgends zu sehen, was in der Regel bedeutete, dass er sich im Dojo befand. Ebenso war nirgends eine Spur von Leonardo. Vermutlich hatte er sich wieder hingelegt oder leistete Splinter Gesellschaft. Perfekt! Niemand schien Mikeys Abwesenheit bemerkt zu haben, was es ihm ermöglichte ungesehen in sein Zimmer zu huschen und lautlos die Tür hinter sich zu schließen.
 

Erleichtert atmete der junge Turtle auf und wankte zu seinem Bett, auf welches er sich auch gleich, wie ein Kartoffelsack, fallen ließ. Er hatte es tatsächlich geschafft nach draußen zu schleichen und etwa eine Stunde später zurück zu kommen, ohne dass jemand Kenntnis von seiner Abwesenheit genommen hatte. Als Ninja konnte er selbstverständlich stolz darauf sein, auch wenn er sicherlich ein ordentliches Maß an Glück gehabt hatte, neben seinen Fähigkeiten. Als Bruder und als Sohn jedoch fühlte er sich miserabel. Mikey war ein furchtbarer Lügner und jetzt musste er seinem Vater und auch Leo und Donnie verheimlichen, dass er sich heimlich nach draußen geschlichen hatte. Und dann war da noch dieses abartig flaue Gefühl im Magen, welches er nun dank seines schlechten Gewissens gegenüber Amy und April hatte. Was für ein Start in den Tag… Das waren eindeutig die perfekten Voraussetzungen, um sich die restliche Zeit des Tages in seinem Bett zu verkriechen.
 

„Schön, dass du wieder da bist…!“, drang plötzlich eine leider nur allzu bekannte Stimme bis zu Mikey vor, die leider alles andere als begeistert klang. Mit einem Mal schien sein Herz stehen zu bleiben und die Luft blieb ihm weg. Anscheinend war seine Abwesenheit doch nicht ganz so unbemerkt geblieben, wie er gehofft hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soooo das wars :)
Mal sehen wann ich es schaffe das nächste Kapitel fertig zu schreiben und hochzuladen DX

Leider wird es wahrscheinlich weiterhin nur in sehr unregelmäßigen Abständen weitergehen :(
Ich hoffe bis dahin habt ihr zumindest Spaß mit den bereits vorhandenen Kapiteln :)

Bis zum nächsten Mal
Eure -Laluna- Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Pamuya_
2016-03-20T15:38:34+00:00 20.03.2016 16:38
Irgendwie ist von dem alten Mikey doch noch etwas übrig geblieben. Zumindest schafft er es immer noch seine Späße zu treiben, auch wenn er diesmal eine Ohrfeige von April höchst persönlich einkassiert hat. Tja, wer es übertreibt, muss mit den Konsequenten rechnen. ^^
Trotz allem bin ich mir sicher, dass diese Amy dieselbe Amy ist, die Mikey überascht hatte. Bin auf jeden Fall gespannt, wann sich die beiden wiedersehen werden und wie es weitergehen wird.
Antwort von: -Laluna-
20.03.2016 18:10
Dankeschön für deine vielen leben Kommentare =3
Es freut mich, dass du die Geschichte so aufmerksam verfolgst und spaß beim lesen hast^^

Liebe Grüße
Laluna^^
Antwort von:  Pamuya_
20.03.2016 18:20
Das, was ich lese, kommentiere ich auch. Da muss ich wirklich schon nach ein paar Sätzen abbrechen, sodass ich nichts schreibe, weil es mir überhaupt nicht zusagt oder nicht gefällt und das kommt eher selten vor. Außerdem ist das für mich ein Respekt dem Autor gegenüber, sowie auch eine kleine Wertschätzung.
Reviews sind für mich persönlich wichtig und dabei spielt es keine Rolle, ob man sie bekommt oder gibt.
Besonders wenn mir etwas gefällt, versuche ich zu zeigen, was mich berührt, was bei mir Fragen auslöst hat und wodurch ich mitfiebern konnte. ^^
Von:  Pamuya_
2016-03-20T15:21:41+00:00 20.03.2016 16:21
Ich sagte ja, dass das nicht ewig halten wird und wie es den Anschein hat, hat es Mikey seinen Schmerz doch nicht so gut verstecken können, wie er es zunächst geglaubt hat. Das wäre ja auch ziemlich logisch, wobei man nicht immer alles sehen kann, auch wenn man auf "engsten" Raum zusammenlebt und sich immer wieder über die querle läuft.
Dennoch glaube ich, dass es Mikey trotz allem irgendwie gut getan hat, mal seine verletzliche Seite zu zeigen und nicht immer den "Starken" zu spielen.
Von:  Pamuya_
2016-03-20T15:12:03+00:00 20.03.2016 16:12
Dass er mitten auf der Oberfläche eingeschlafen ist, wird noch ein ordentliches Donnerwetter geben. ^^
Amy scheint irgendwie genau das widerzuspiegeln, wie Mikey einst früher war, bevor es zu diesem schrecklichen Tag kam. Ich schätze mal, dass er das auch brauchen wird. Denn jetzt ist er einfach nur ein Trauerkloß.
Jedoch muss ich ihm bei einem Punkt zustimmen: Die Tatsache, dass Amy Mikey durch irgendjemanden kennt, verwirrt einem total. Noch dazu die Aussage "wenn der richtige Zeitpunkt kommt". Da wird auf Mikey noch einiges zukommen.
Von:  Pamuya_
2016-03-20T15:04:13+00:00 20.03.2016 16:04
Wenn man Gefühle wie Trauer oder Angst so lange verbirgt und sie hinter einer Maske der Fröhlichkeit versteckt, hält das nie lange gut an. Irgendwann zerbricht man dadurch. Vermutlich wäre es Mikey bereits so ergangen, wenn er Meister Splinter nicht gehabt hätte. Sonst hätte er die drei Jahre nicht so lange durchgehalten.
Die Fremde mit dem blauen Haar und der seltsamen Maske muss ja dem Turtle merkwürdig vorkommen. Erst ein scheinbarer Angriff, dann kichert sie und dann nennt sie ihn bei seinem Namen. Da kann man sich nur fragen, was da eigentlich vor sich geht.
Von:  Pamuya_
2016-03-20T14:55:32+00:00 20.03.2016 15:55
Träume sind die Spiegel zur Seele und zum Geist. Alle jene Gefühle und Gedanken, seien sie noch so schön oder so traurig, werden hier verarbeitet und zeigen sich in Bilder wieder.
Sie können erholsam sein, oder ihnen wortwörtlich den Schlaf rauben und wie es leider auch bei Mikey der Fall ist. Nur wird ihm seine gespielte Freude nicht immer helfen können, auch wenn er es diesmal beim Frühstück geschafft hat.
Von:  Pamuya_
2016-03-20T14:47:26+00:00 20.03.2016 15:47
Die Erinnerung sich das alles wieder vor Augen zu halten, ist sehr traurig.
Raph kämpfte bis aufs Äußerte und verschwand schließlich, was jeden mitnahm. Es berührt einen richtig, wie sehr die anderen an den Hitzköpfigen denke. Schließlich ist jeder von ihnen wichtig und wenn einer fehlt, dann wirkt alles so unvollkommen.

Von:  RandaleEiko
2015-08-31T22:16:28+00:00 01.09.2015 00:16
Aaargh wer ist das ich wills wissen uäääh !!>…< trotzdem tolles kapitel
Antwort von: -Laluna-
03.09.2015 15:05
Da musst du wohl oder übel abwarten^^

Dankeschön :D
LG
Von:  RandaleEiko
2015-08-16T10:27:34+00:00 16.08.2015 12:27
Gefällt mir sehr. Bin gespannt wie es weiter geht!
Antwort von: -Laluna-
16.08.2015 18:39
Freut mich, dass es dir gefällt^^
Das nächste Kapitel wird es heute in einer Woche geben =)

LG
Luna
Antwort von:  RandaleEiko
16.08.2015 19:29
Na dann, ich freu mich schon :D


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