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Warum ich es hasse ein Zwerg zu sein

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Die Zwerge aus den Eisenbergen

42. Die Zwerge aus den Eisenbergen
 

Viele Zwerge aus den Eisenbergen zogen ein. Besonders jene welche vor langer Zeit aus dem Erebor flüchten mussten. So weit ich verstand hatten sie einen Weg von rund 80 km. Die Zwerge aus dem Ered Luin hatten einen bedeutend längeren Weg vor sich. Diese würden erst im nächsten Sommer erscheinen meinte Gandalf. Zum ersten mal erblickte ich weibliche Zwerginnen. Sie waren etwas anders als ich erwartet hatte. Sie wirkten so richtig elegant mit ihren kunstvollen Frisuren und den fantasievollen Kleidern. Im Vergleich zu mir hatten sie auch eine etwas größere Oberweite und auch weiblichere Gesichtszüge. Bilbo fragte mich einmal wie man weibliche Zwerge erkennen könnte.

„Nun weibliche Zwerge tragen Kleider und männliche Zwerge tragen Hosen.“

„Aber es gibt auch viele weibliche Zwerge, welche Hosen anhaben. Erst letztens dachte ich bei dem einen Zwerg, es sei ein Mann und wollte ihn schon mit „mein Herr“ ansprechen, als ein kleines Kind diesen mit Mama betitelt hatte.“

„Da kann ich dir auch nicht weiter helfen. Seh ich so aus als könne ich diese unterscheiden, wenn sie von Stimme, Gestalt und Kleidung einfach zu ähnlich sind?“ Als ich seinen bittenden Blick bemerkte seufzte ich tief.

„Am besten fragst du halt. Die müssen doch selber wissen was sie genau sind.“
 

Da die Neuankömmlinge durch die Menschenstadt gehen mussten erblickte ich diese. Ich ging zu dem Berg und blieb mit einer gewissen Entfernung davor stehen. Ich entdeckte, wie der alte Zwerg, welcher mich vor Thorin beschützt hatte von einer dieser Zwerginnen angemeckert wurde: „Mein Sohn hat mir in einem Brief berichtet was du gemacht hast. Natürlich war es toll, dass du einer Zwergin geholfen hast, aber du hättest fast dafür gesorgt dass unsere Familie verbannt wurde.“

„Aber ich musste doch für deine Schwester da sein. Sie brauchte mich doch“, rechtfertigte sich der alte Zwergen Mann.

„Du weißt doch ganz genau, dass diese niemals hierher kommen würde. Wie oft sollen wir es dir noch sagen, dass sie vor über 60 Jahren abgehauen war um ein Abenteuer zu erleben und ihre wahre Liebe zu finden“, schimpfte sie weiter.

„Ich weiß, aber sie war es. Das schwöre ich.“ Der alte Zwerg war vollkommen überfordert mit ihr. „Liebling lass doch deinen Großvater in Ruhe. Du weißt doch dass er so seine Probleme mit dem Gedächtnis hat. Sei froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist“, sprach ein braunhaariger Zwergenmann beruhigend auf die rothaarige Zwergin ein.

„Ich weiß ja...“ Sie seufzte deutlich bekümmert auf.

„Wir sollten wieder in die Eisenberge reisen Morda. Unsere Söhne können es ja kaum erwarten, jetzt wo diese Schlacht vorbei ist.“ Die Männer gingen in den Berg während, sie zurück blieb. Auf mich wirkte sie irgendwie sehr traurig.
 

Ich ging auf sie zu um mich wegen der Hilfe ihres Großvaters zu bedanken. Wäre er nicht gewesen hätte es mein Ende bedeuten können. Als ich fast bei ihr war blickte diese rothaarige Zwergin vom Berg auf mich. Sie schien fassungslos zu sein von meinem Anblick. Plötzlich rannte sie auf mich zu und umarmte mich.

„Wie kann das sein. Bist du es tatsächlich Mokrima?“, rief sie erstaunt und weinte sogar. Mir war das richtig unangenehm.

„Ich glaube sie verwechseln mich. Ich… Ich heiße Hannah“, versichert ich ihr perplex.

„Oh verzeih mir… aber du ähnelst meiner Schwester Mokrima auf eine verblüffende Art und Weise“, entschuldigte sie sich und musterte mich.

„Stimmt, sie ist um einiges älter als du. Zudem lebt sie ja bei den Menschen“, fuhr sie fort und schien eher mit sich zu sprechen als mit mir. Meine Augen weiteten sich. Konnte das sein? Mokrima war angeblich Morgas Mutter. Dies bedeutete diese Zwergin vor mir war Morgas Tante. Jetzt, wo ich sie näher betrachtete, hatte sie einige große Ähnlichkeit mit meinen neuen Körper. Nur war dieser älter und hatte schon die erste grauen Haarsträhnen im kunstvoll geflochtenem Haar.

„Stimmt etwas nicht?“, erkundigte sie sich.

„Es… es ist ni… nichts“, stotterte ich und wisch ihrem Blick aus. Wenn ich jetzt offenbaren würde, wer ich wäre, würde sie mich nicht in meine Welt gehen lassen. Denn sie würde glauben ich sei ihre Nichte.

„Also ihre Schwester. Diese Mokrima… Also diese ist tot.“

„Wie meint ihr das?“

„Ich meine sie und ihr Mann sowie ihre Kinder starben vor einem Jahr. Sie wurden von Trollen ermordet“, beeilte ich mich ihr zu berichten. Ich erinnerte mich daran was Thorin zu mir gesagt hatte. Diese Sache, dass man der Familie mitteilen sollte was mit ihren Angehörigen geschehen ist.

„Woher wisst ihr das?“, forderte sie mich auf.

„Es stand in dem Tagebuch von Mokrimas Tochter drinnen. Ihr Name war Morga.“ Ihre Augen weiteten sich.

„Deshalb hat sie sich seit einem Jahr nicht mehr gemeldet“, flüsterte sie und klang sehr erschüttert.

„Mein Beileid zum Verlust ihrer Schwester und danke das ihr Großvater mir geholfen hat. Wäre er nicht eingeschritten, wäre ich sicher nicht mehr am Leben.“

„Jetzt verstehe ich, weshalb er dich für meine Schwester gehalten hat“, kommentierte sie es und schien mich neugierig zu mustern. Mir war das richtig unangenehm. „Lass uns im Berg weiter darüber reden. Ich glaube es schneit bald“, bot sie mir an. Ich schüttelte entschieden den Kopf.

„Ich darf da nicht rein gehen.“ Sie runzelte die Stirn.

„Und weshalb nicht?“

„Na weil ich verbannt wurde. Ich geh dann mal wieder zu meinen Freunden.“

„Was ist mit deiner Familie?“

„Ich möchte darüber nicht reden“, entgegnete ich nur und wandte mich ab.

Sie packte mich am Arm und ich zuckte zusammen, weil sie genau da zugegriffen hatte wo meine Verletzung war.

„Wenn du keine Familie hast kannst du zu unserer dazu kommen“, bot sie mir an und schien über ihre Worte überrascht zu sein.

„Warum? Ich bin doch eine Fremde für Sie“, wunderte ich mich doch sehr.

„Du erinnerst mich nun einmal an meine Schwester. Sie war eine richtige Abenteurerin. Du scheinst vom selben Schlag zu sein, wenn ich meinen Großvater glauben kann“, erklärte sie sich und schien nun doch etwas unsicher zu sein.
 

Mir wurde immer mehr bewusst das ich auch hier eine Familie hatte. Es waren nicht nur Thorin und all die anderen Gefährten oder Dáin mit seinen Sohn sondern auch noch die Verwandtschaft mütterlicherseits von dieser Morga.
 

Angst kam auf. Wünschte ich mir nun doch hier zu bleiben? Aber was wäre mit meiner wahren Familie? Meiner menschlichen Familie?

„Lassen sie mich los!“, schrie ich sie an und befreite mich aus ihren Griff. Sie wirkte irritiert von meinen Verhalten doch ich wollte mich auch nicht erklären. So rannte ich davon und versteckte mich im Haus.
 

„Stimmt etwas nicht?“, erkundigte sich die alte Elbin bei mir und wirkte sehr irritiert von meinem Verhalten.

„Es… es ist nichts“, stotterte ich und blickte zaghaft aus dem Fenster.

„Sei ruhig offen zu mir.“

„Es sind nur diese Zwerge, welche mich beunruhigen“, offenbarte ich ihr.

„Du wirst dich noch an sie gewöhnen“, versicherte sie mir.

„Denkst du? Ich weiß nicht was ich von denen halten soll“, gab ich zu.
 

Ich dachte oft über Morga und ihre Familie nach. Eigentlich gehörte diese Zwergin doch hierher und nicht ich. Draußen entdeckte ich Gandalf, welcher mich sprechen wollte. So begaben wir uns in mein Haus.

Dort bat ich ihn darum den Geist der Zwergin wieder her zu holen. Laut dem Zauberer würde das nicht mehr gehen. Ihre Seele war in Mandos Hallen und sie hatte auch noch keinerlei Lebenswillen mehr um wieder auf dieser Welt namens Arda zu wandeln. Das Gefühl der Schuld lag einfach zu schwer auf ihrer Seele. So sprach ich mit ihm darüber mich einfach wieder in meine Welt zurück zu schicken. Dabei erzählte ich ihm von Saruman´s Entdeckung, dass mein Körper nur in einer Art Koma lag und ich noch am Leben war in meiner Welt, dank der modernen Medizin. So bräuchte ich keinen anderen Körper als Wirt.
 

Dieser meinte ich solle nicht so voreilig handeln.

„Ihr habt auch hier eine Familie“, argumentierte er dagegen.

„Und was ist mit meiner menschlichen Familie, welche jeden Tag darauf hofft, dass ich aus dem Schlaf erwache? Ich kann sie doch nicht einfach im Stich lassen, zudem bin ich nicht Morga und ich werde es auch niemals sein“, machte ich Paroli. Warum verstand er mich nicht? Wir diskutierten noch eine ganze Weile bis er sagte: „Komme morgen wieder vorbei und dann sprechen wir noch einmal darüber.“ Wutschnaubend verließ ich das Haus.
 

Draußen entdeckte ich Fíli. Er war alleine. Es war etwas seltsam, da Kíli sonst immer bei ihm war.

„Hallo Fíli. Was machst du hier?“, wunderte ich mich doch sehr.

„Nur kurz nach dir sehen.“

„Wie geht es Thorin heute?“, erkundigte ich mich besorgt.

„Ihm geht es dank der Heilkunst von Gandalf wieder sehr gut.“

„Das freut mich sehr.“

„Warum freut es dich?“ Verlegen blickte ich weg.

„Naja… Thorin erinnert mich irgendwie an meinen großen Bruder. Auch mit ihn hatte ich mich manchmal so richtig gestritten aber letztendlich hat man sich doch wieder vertragen. Immerhin ist man ja Familie.“

„Also verzeihst du ihm?“ Sachte berührte ich die Verletzung am Arm, welche noch immer weh tat. Verzieh ich Thorin, dass er versucht hatte mich umzubringen oder als er mich verbannte?

„Ich weiß nicht ob ich schon bereit bin ihm zu verzeihen“, gab ich zu. Eine unangenehme Stille breitete sich aus.

„Zieh am besten sobald wie möglich in die Eisenberge. Bei Dáin hättest du es gut und wir könnten dich jederzeit besuchen“, versuchte er mich umzustimmen.

„Aber es ist nicht meine wahre Heimat.“

„Es könnte deine neue Heimat werden.“

„Das hat Gandalf auch gesagt.“ Plötzlich spürte ich Tränen auf meinen Wangen und wandte mich ab. Ich rang um meine Fassung wieder zu bekommen und wischte die Tränen weg.

„Es tut mir leid Fíli. Auch wenn es egoistisch für dich klingen mag, aber ich will einfach nach Hause. Ich will bei meinem Volk leben.“ Er zog mich zu sich.

„Wir sind dein Volk.“ Sein Blick war so richtig durchdringend.

„Die Menschen sind mein Volk und jetzt lass mich los.“ Ich musste stark sein.

„Es war toll euch Zwerge kennen gelernt zu haben aber es wird nun langsam Zeit wieder nach Hause zu reisen. In meine wahre Heimat.“ Er schüttelte den Kopf.

„Du bist wie mein Onkel als er vom Erebor geredet hatte als wir im Ered Luin lebten. Egal wie viel die anderen auf ihn eingeredet haben ließ er sich nicht beirren. Überlege es dir trotzdem noch einmal“, versuchte er es noch einmal.

„Ich werde darüber nachdenken. Ich meine, sollte es Gandalf nicht gelingen mich nachhause zu schicken, werde ich zu Dáin ziehen“, versprach ich ihm und fühlte mich dabei schlecht. Sie taten alles damit ich mich hier wohl fühlte aber ich tat alles um von hier weg zu kommen. Denn erst, als ich meine Familie verloren hatte, wurde mir bewusst wie viel sie mir doch bedeutete.
 

„Hast du den Ring noch?“, wechselte er unerwartet das Thema.

„Aber natürlich“ Damit zeigte ich ihn. Sein Blick ruhte auf mir. Es erschien fast so als suchte er etwas ganz bestimmtes. Dieser Blick von ihm ließ mich erröten sodass ich wieder weg blickte. Er nahm die Hand mit den Ring in die seinige.

„Du solltest deinen wahren Namen verwenden Prinzessin Morga.“

„Wie oft muss ich euch noch sagen, dass ich nicht Morga bin“, nörgelte ich.

„Wann erkennst du endlich wer du bist Morga Tochter von Thráin?“ Ich wollte zurückweichen doch er hielt mich fest indem er meine Hand in seiner behielt.

„Ja, einst war ich Morga gewesen aber diese ist tot Fíli. Ich bin Hannah und daran wird sich nichts ändern“

„Das stimmt nicht.“ Er zog mich zu sich in seine Arme.

„Du lebst, atmest und du hast eine Familie, welche für dich da sein will Morga. Du musst es nur zulassen.“ Mein Herz schlug schneller.

„Lass es einfach nur zu, Morga.“ Seine Worte waren so sanft, wie nie zuvor.

„Ich… also... ich meine…“

„Du brauchst nichts zu sagen“, unterbrach er mich sanft. Es war so seltsam so von ihn umarmt zu werden. Die Welt schien mich immer mehr und mehr einbinden zu wollen. Es war so als hätte die ganze Welt sich gegen mich verschworen.

„Ich... ich glaube ich sollte mich hinlegen. Mir geht es noch nicht so gut.“

„Wie meinst du das?“

„Ich bin noch längst nicht wieder gesund. Wie soll das auch gehen bei diesen Temperaturen?“, beschwerte ich mich. Er berührte meine Stirn mit seiner Hand und mit der anderen die seinige. Mir war das Ganze so unangenehm.

„Du solltest dich wärmer anziehen“, empfahl er mir und klang besorgt und das nicht zu unrecht. Es wurde immer kälter und der Schnee war auch schon recht hoch. Ich versicherte ihm mich warm anzuziehen und flüchtete dann ins Haus. Mein Herz schlug noch ganz wild. Was war nur mit mir los?



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