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Zeit der Kirschblüten

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Heute mal ein "etwas" längeres Kapitel. Ob und wie es euch gefällt, ist abzuwarten aber ich hoffe, die Charaktere und ihre Verhaltensweisen sagen euch zu :) Und nicht vergessen: Man weiß nie, wie jemand wirklich ist und was er fühlt, es sei denn, man kennt auch den Rest der Geschichte.

Viel Spaß wünscht euch

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Halli, hallo, hallöchen :)

Ich hoffe, ihr seid gespannt auf das folgende Kapitel.
Um euch mal einen kurzen Überblick zu verschaffen... Jeder hat zwar seine eigenen Vorstellungen von Räumlichkeiten, Orten, Charakteren und Situationen, aber hierbei möchte ich euch nur mit einer kurzen Beschreibung auf die Sprünge helfen, was Sakuras Wohnung betrifft :)
Ihr könnt es euch so vorstellen, dass es da einen ungefähr mittellangen Flur gibt, von dem aus man ihr Bett sehen kann (bedenke: Ein-Zimmer-Wohnung!). Rechts geht es dann in ein offenes Wohnzimmer mit zwei Fenstern und einem kleinen Balkon. Rechts befindet sich dann eine lange Wand, hinter der sich die Küche verbirgt. Das Bad befindet sich vom Flur aus gesehen gleich links. So, das war's auch schon :D Für alle, die sich fragen, warum ich das jetzt unbedingt erklären musste, es könnte noch wichtig werden :)

Ich wünsche nun ganz viel Spaß und Spannung!

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Da sind wir wieder!
Erst einmal ein großes Entschuldigung dafür, dass das fünfte Kapitel so lange hat auf sich warten lassen ;-; Es ist nur viel in letzter Zeit passiert und entweder hat die nötige Energie oder Zeit gefehlt, um mehr Lesestoff online zu stellen.
Auch wenn sich dies in den nächsten Wochen nur minimal ändern wird, werde ich mich darum bemühen, wenigstens ein neues Kapitel pro Woche hochzuladen :)

Ich hoffe, es sind noch einige von euch dran geblieben, und ihr verzeiht mir die lange Wartezeit mit dem neuen (und extra langen) Kapitel :)

~ Hunter Komplett anzeigen

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Wenn Warten zur Sehnsucht wird

„EKG ist eingeschaltet!“, sie machte eine kurze Pause, wobei sie mit ihrem Ohr dicht an den geöffneten Mund des Opfers heranrückte, um zu überprüfen, ob dieses wieder atmete. „Immer noch keine Reaktion! Herz-Rhythmus-Massage wird fortgeführt!“

Obwohl die Übungspuppe selbst keinen Puls besaß, erreichte ihr eigener mittlerweile Rekordverdächtige Höhe. Die noch junge Medizinstudentin ließ sich jedoch weder durch ein Zittern in ihren Händen, Schweißperlen auf ihrer Stirn oder ein verzögertes Reaktionsvermögen anmerken, wie nervös sie in Wirklichkeit war. Sie war bereits ein Profi und Profis arbeiteten strickt und genau.

„28, 29, 30!“, rief ihr Partner, welcher seit etwa einer Minute auf der Puppe saß, woraufhin die Medizinstudentin den Beatmungsbeutel insgesamt zwei Mal bediente, bevor ihr Kollege mit der Herzmassage fortfuhr.

Sie musste ehrlich zugeben, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass sie ausgerechnet mit ihm ein einigermaßen gutes Team abgeben würde. Jedenfalls jetzt noch. Wer wusste schon, was in näherer Zukunft noch auf sie zukommen würde, wenn sie erst einmal richtige Ärzte waren.
 

Plötzlich erteilte das EKG den beiden Lehrlingen Anweisungen. Ein Schock wurde empfohlen, was so viel bedeutete, wie dass das Gerät und die Defi-Elektroden an dem nackten Brustkorb der Puppe den Rest der Arbeit übernehmen würden. Zumindest für einen kurzen Zeitraum.

Während sich die Maschine auflud, beobachtete die Studentin die Anzeige auf dem Gerät, während ihr Partner weiter auf der Gummipuppe rum drückte, als ein lautes Wrüüü und anschließendes Düdüdüp, düdüdüp, düdüdüp erklang.

Auch wenn das Gerät die nächste Anweisung von selbst gab, musste die junge Frau, welche ein letztes Mal den Beatmungsbeutel zusammendrückte, sodass durch die Maske Luft an das Opfer weitergegeben wurde, das Folgende laut aussprechen: „Achtung! Alle weg vom Körper!“ Das hatten sie in ihrem Studium nicht umsonst gelernt und außerdem sagte sie es einfach nur zu gerne. Sie wusste selbst nicht genau, warum.

Sie ließ den Beatmungsbeutel los und entfernte sich, genau wie ihr Partner, von der Puppe, um kurz darauf einen Knopf an dem Gerät zu betätigen, welcher für den Schock zuständig war.

Beide starrten sie auf den Monitor, welcher zunächst keine Regung anzeigte, anschließend jedoch ihren Sieg einläutete.

Die Gummipuppe hatte wieder einen Puls. Die Reanimation war erfolgreich verlaufen.

Zufrieden grinsten sich die beiden Studenten an, bevor respektvoller Applaus ertönte. Die anderen Medizinstudenten, einschließlich der Chefärztin Tsunade, standen mit beeindruckten Gesichtern um die zwei herum, welche nun vom Boden aufstanden und sich kurz zunickten.

„Wirklich gut“, begann die vollbusige Ärztin noch immer etwas erstaunt und trat zu den beiden nach vorne, um das EKG auszuschalten. „Ich habe noch nie gesehen, dass eine Reanimation so schnell einen Erfolg erzielt hat. Bemerkenswert. Sie haben hier gerade an diesem Krankenhaus einen neuen Rekord aufgestellt.“

Dabei nickte sie vor allem ihrer besten und fleißigsten Schülerin, Sakura Haruno, zu. Die junge Frau strich sich eine Strähne ihres rosafarbenen Haares hinter ihr rechtes Ohr, während sie geschmeichelt den Kopf senkte und sich vor ihrer Mentorin verbeugte.

„Vielen Dank. Ich fühle mich geehrt.“

„Das solltest du auch“, warf die Chefärztin ein und beendete kurz darauf den heutigen Überraschungstest. „Ihr habt nun bis um vierzehn Uhr Mittagspause. Um Punkt zwei Uhr will ich hier jeden wieder sehen und wer zu spät kommt, darf seinen heutigen Freitagabend mit dem Putzen und Desinfizieren aller Übungspuppen verbringen!“

Sakura wusste genau, dass Tsunade keine Späße machte und ihre Drohung vollkommen ernst meinte. Auch sie wollte so schnell wie möglich in ihre wohl verdiente Mittagspause, um sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Krankenhauses bei einem altbekannten Koch Reisklößchen zu bestellen, doch daraus wurde wohl nichts.

„Sakura“, meinte die vollbusige Dame auf einmal, womit sie die Studentin davon abhielt, wie die anderen auch durch die Tür und nach draußen zu spazieren.

Neugierig blieb sie vor der Ärztin stehen, welche vorsichtig die Tür schloss und anschließend ein zufriedenes Lächeln aufsetzte.

„Ich bin wahrlich erstaunt über deine Erfolge im Medizinstudium. Du lernst fleißig, arbeitest mit und gibst immer vollen Einsatz. Wenn du dich ran hältst, werden deine Examen, wie üblich, sehr gut ausfallen, womit dir einer erfolgreichen Karriere als Ärztin nichts mehr im Wege stehen wird.“

Sakura konnte kaum glauben, welches Lob ihr gerade von Tsunade zuteil wurde. Der Tsunade, die hier im Krankenhaus und unter den Studenten, vor allem aufgrund ihrer leicht aufbrausenden und temperamentvollen Art, auch als die Dämonenärztin bekannt war.

„Das... das ist fantastisch! Das freut mich wirklich sehr zu hören“, gestand sie geschmeichelt und hielt ihr strahlendes Lächeln nicht länger zurück, „aber ich habe ja noch gut drei Jahre vor mir. Wer weiß, was sich in der Zwischenzeit ändern kann.“

„Na hoffentlich nichts!“, rief Tsunade empört und verschränkte beide Arme vor ihrem gewaltigen Busen, der daraufhin noch weiter nach oben gedrückt wurde und umso größer erschien. „Du brauchst dich nicht um andere Dinge zu sorgen und zu kümmern! Konzentriere dich einzig und allein auf dein Studium und die Kenntnisse, die du dafür erlernen und erwerben musst. Alles andere lenkt dich bloß zu sehr ab, darum schlage es dir gleich aus dem Kopf! Kram, der nichts in deinem Kopf zu suchen hat, stört bloß deine Konzentration und verhindert, dass du eine der besten Ärztinnen wirst, die dieses Krankenhaus je gesehen hat!“

So viel Lob... wie sollte sie nur damit umgehen?

Sakura musste bereits einer Erdbeere gleichen, da sie sich kaum mehr von den Lobliedern ihrer Mentorin erholen konnte. Bisher wusste sie nämlich von keinem anderen Studenten, dem Tsunade auch nur ansatzweise solche Worte hatte zukommen lassen.

Doch mit einer Sache lag die blonde Frau falsch. Sakura hatte genug private Probleme, die sie möglichst nicht mit ihrem Beruf zu mischen versuchte. Und bisher hatte es auch ganz gut geklappt, doch sie hatte noch ganze drei Jahre Studium, inklusive der zwei Jahre, in der sie zu einer Fachärztin ausgebildet wurde, vor sich und das Geld schwand schon seit Monaten dahin. Seit Langem lebte sie nun schon am Rande des Bankrotts, ihre Eltern versuchten sie bestmöglich zu unterstützen, doch sie konnten die wertvolle Ware nicht einfach herbeizaubern.
 

„Ich weiß zu schätzen, was Sie für mich tun und wie Sie mich dazu ermutigen, das Studium mit Bravur zu bestehen“, gestand sie lächelnd und schob sich erneut eine Haarsträhne hinters Ohr, „doch als junge Frau hat man es vor allem in diesem Beruf nicht gerade einfach.“

„Schätzchen, als Frau hat man es doch in keinem Beruf einfach“, wies Tsunade sie darauf hin und schenkte dem Mädchen ein aufmunterndes Lächeln. „Ich bin mir sicher, du wirst es schaffen und eine äußerst erfolgreiche und talentierte Ärztin werden. Hab' nur Geduld, Ausdauer -,“, „...und Geld“, dachte Sakura sich in Gedanken und seufzte innerlich.

„... und natürlich Willenskraft. Ohne die wirst du auf halber Strecke versagen. Aber bei dir brauche ich mir um so etwas keine Sorgen zu machen. In dir sehe ich mehr Stärke und Willenskraft als in irgendeinem Studenten jemals zuvor.“

Sakura errötete und senkte peinlich berührt den Kopf.

„Vielen Dank! Danke, dass Sie so an mich glauben!“, bedankte sie sich eilig, woraufhin die Ärztin auflachte.

„Nichts zu danken. Und jetzt geh'! Genieße deine Pause und um Punkt vierzehn Uhr will ich dich hier wieder sehen! Ohne Ausnahme!“

„Jawohl!“

Mit einem breiten Lächeln öffnete sie die Tür und stolzierte aus dem Übungszimmer hinaus, um sich in ihrer Mittagspause entspannt zurückzulehnen und ihre Reisklößchen zu essen.
 

Am späten Nachmittag musste Sakura dann gleich vom Krankenhaus aus mit ihrem Fahrrad zu ihrem Arbeitsplatz fahren. Das Doki Doki Café lag wenige Minuten Fahrzeit von ihrer Universität und dem Krankenhaus entfernt.

In diesem eher lieblich eingerichtetem Café mit Blick auf eine belebte Einkaufsstraße, arbeitete sie zusammen mit ihren beiden besten Freundinnen aus Kindheitstagen; Hinata Hyuuga und Ino Yamanaka. Beide waren wie Schwestern für sie und dass sie alle gemeinsam in demselben Café arbeiteten, war kein Zufall. Vor gut zwei Jahren hatte Sakura sich den beiden angeschlossen, nachdem diese aufgrund eines Vorschlags einer alten Bekannten dort angefangen hatten.
 

„Sakura-san!“, begrüßte Hinata sie fröhlich und schenkte ihrer Freundin ihr herzhaftestes Lächeln. Es war zum Dahinschmelzen.

„Hinata-chan! Entschuldigt die Verspätung. Kommt nicht wieder vor.“ Ihr Mitleiderregender Gesichtsausdruck sprach Bände. Welche Gründe es auch sein mochten, Hinata hatte immer Verständnis für ihre beste Freundin... anders als Ino, die gerade mit einem voll beladenen Tablett auf die beiden zusteuerte.

„Ja ja. Jetzt mach', dass du dich endlich umziehst und uns mit den Bestellungen hilfst! Wir haben volles Haus und später kommen noch einige Reservierungen auf uns zu!“ Ihr herrischer Ton war Grund genug, Sakuras Laune augenblicklich in den Keller zu treiben.

„Ist ja gut, Chefin“, murmelte diese genervt und zog bereits die Jacke aus.

„Nicht in diesem Ton, Fräulein! Und jetzt schwing' die Hufe. Wir haben Kundschaft!“

Sakura und Hinata tauschten einen Blick miteinander aus, wobei Hinata ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln schenkte und sie sanft in Richtung der Umkleidekabine stieß.

Wenig später war die bis vor Kurzem noch wissbegierige, clevere Studentin zu einem bedienenden Fräulein mit Röckchen und Schürze geworden. Ihr Tablett schnappte sie sich auf dem Weg aus dem Hinterzimmer hinaus in den Hauptbereich, wobei sie Ino beinahe gestoßen und ihr gesamtes Geschirr zerbrochen hätte.

Die Wasserstoffblonde Kellnerin warf ihrer Freundin und einstigen Rivalin einen bösen Blick zu, ehe sie in der Küche verschwand und Sakura erschöpft ausatmen konnte.
 

Nachdem sich der Großteil der Kundschaft wieder verzogen und die hektische Stimmung etwas gelegt hatte, beschlossen sowohl Sakura als auch Hinata und Ino gemeinsam eine Pause im hinteren Bereich des Cafés einzulegen.

Die drei setzten sich um einen kreisrunden Holztisch, wobei Sakura seufzend den Kopf in die Armbeuge legte.

„Was ist los, Sakura-chan?“, wollte Hinata wissen, deren ungewöhnlich hellen Augen besorgt auf das Mädchen hinab blickten.

„Ach nichts... Das Studium laugt mich bloß aus und... na ja, der übliche Kram eben“, erklärte sie seufzend, woraufhin Ino ihre Ellbogen auf dem Tisch abstützte und ihr Kinn auf ihrem Handrücken platzierte.

„Ich weiß, was du meinst. Ein eigenes Geschäft zu leiten ist etwas ganz anderes, als bloß eine Angestellte darin zu sein. Es ist so viel anstrengender!“, klagte sie müde und pustete sich ihre dicke Strähne, welche sie immer offen hängen ließ, aus dem Gesicht.

„Läuft dein Blumengeschäft wohl nicht so gut?“, hackte Hinata besorgt nach, woraufhin sich Ino genüsslich streckte und mit dem Rücken angelehnt an ihre Stuhllehne sitzen blieb.

„Doch schon aber es könnte besser laufen. Es ist nur so nervenaufreibend jeden Tag Inventur zu machen, Lieferungen in Auftrag zu geben und alle paar Stunden muss ich den Laden durchfegen, weil einfach kein einziger Kunde es schafft, keinen Dreck zu machen!“ Ihre Stimme wurde lauter, desto mehr sie über ihre Arbeit nachdachte und sich aufregte.

„Oh je, hört sich nicht so toll an. Aber es wird bestimmt besser werden, Ino-chan“, versuchte Hinata ihre Freundin aufzuheitern, welche sogleich zustimmend nickte und anschließend darauf ein verschmitztes Grinsen aufsetzte.

„Und wie läuft's zwischen dir und Naruto?“, wollte sie wissen, wobei sie sich absichtlich über den Tisch beugte und Hinata neugierig aus der Nähe betrachtete, da die bereits rot um die Nase wurde. Man brauchte den Namen ihres festen Freundes nur zu erwähnen und es war aus mit der hübschen Dunkelhaarigen.

„Ach...“, begann sie leise und versuchte ihr knallrotes Gesicht vor ihren Freundinnen zu verstecken, „es ist... es ist schön... und... na ja, wir... verbringen viel Zeit miteinander.“

„So, so! Viel Zeit miteinander, ja?! Und wie sieht es... im Bett aus?“, hackte Ino aufgeregt nach, woraufhin sich Sakura empört einmischte.

„Ino! Das geht dich ja wohl überhaupt nichts an!“, rief sie schockiert und bemerkte Hinatas Kirschfarbenes Gesicht aus dem Augenwinkel heraus.

„Ach nein?“, fragte Ino skeptisch. „Was ist schon dabei, wenn wir drei Frauen Frauengespräche führen? Es gibt keinen Grund sich zu genieren.“ Und damit richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Hinata, die bereits nervös mit ihren Fingern spielte.

„Erzähl' schon! Wie läuft's zwischen euch? Ich will Einzelheiten hören!“

Sakura verdrehte bloß die Augen und ließ ihr Gesicht zurück in ihre Armbeuge gleiten. Sie wollte gar nicht hören, wie es zwischen Hinata und Naruto lief. Auch wenn sie ihre beste Freundin und er ihr bester Freund war, wollte sie beim besten Willen nichts von ihren Liebeleien wissen. Nicht, wenn es ihr zurzeit in Sachen Liebe umso schlechter erging.

Seit er damals einfach spurlos verschwunden war, fühlte sich die Studentin einsamer denn je. Tagein, tagaus versuchte sie nicht an ihn oder seine dunklen Augen zu denken... doch er ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Er war ihre große Liebe und das machte es umso schmerzhafter für sie, wenn er nicht bei ihr war. Es war auch nicht so, als wäre er ihr jemals näher gekommen als ein Freund seiner Freundin... Sie wusste nicht einmal, ob sie überhaupt jemals so etwas wie beste Freunde gewesen sind. Aber er und Naruto... Sie sind es gewesen. Sie waren die besten Freunde, bis Sasuke eines Tages beschlossen hatte, fortzugehen. Niemand wusste, wohin. Niemand wusste, was er dort tat. Und seit gut sechs Jahren wusste keiner, was aus ihm geworden war. Lebte er überhaupt noch? War ihm etwas zugestoßen? Fragen, die Sakura quälten, auf die sie jedoch keine Antworten fand.

Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er wieder auf der Bildfläche auftauchen würde und sie ihn endlich sehen könnte. Ihn, seine Augen, seine Lippen, einfach den Jungen, in den sie schon seit ihrer Kindheit verliebt war.

Ihrer unendlichen Liebe zu ihm verdankte sie auch ihre Einsamkeit. Kein anderer Junge, sei es Hideki Matsumoto, der freundliche Junge, der sie immer im Coffeeshop hinterm Tresen bedient und sie irgendwann nach ihrer Nummer gefragt hatte, Kenji Fukuzawa, der junge Mann mit den wunderschönen blauen Augen, den sie während ihres ersten Jahres an der Universität kennengelernt hatte und der sie unbedingt auf ein Date hatte einladen wollen, oder Makoto Genda, den sie das erste Mal auf einer Feier getroffen und seither immer wieder hatte abwimmeln müssen... sie alle konnten Sakura nicht von ihren Gefühlen für Sasuke befreien. Sie war immer noch genauso sehr in ihn verliebt, wie noch vor sechs Jahren, als sie sich zum letzten Mal gesehen hatten. Sie wollte keinen anderen... Sie wollte nur ihn.
 

„Sakuraaaaa“, holte Ino die junge Frau aus ihren tiefgründigen Gedanken zurück. „Die Pause ist rum! Wir müssen wieder an die Arbeit.“

Der rosafarbene Schopf erhob sich und hinterließ einen leicht geröteten Abdruck auf ihrem Arm.

Sie seufzte und folgte den anderen beiden hinaus in den Hauptbereich, um mit ihrer Arbeit fortzufahren. Sasukes Gesicht blieb vor ihrem inneren Auge jedoch die ganze Zeit über präsent.
 


 

Zur selben Zeit
 

Der Wind zog an ihm vorbei. Das Rauschen der Blätter wurde lauter.

Den Blick gen Stadt gerichtet, stand er hoch oben auf der Plattform, seine Hände versteckt unter dem langen, schwarzen Umhang, der vom Wind mitgerissen wurde.

Er öffnete den Mund, sog die kühle Frühlingsluft ein und schloss genüsslich die Augen. Was hatte er es vermisst... diese Frische, den Geruch der Stadt, das Gefühl von etwas Altbekanntem.

Auch wenn er seinem alten Leben und dieser Stadt damals den Rücken zugekehrt hatte, erfüllte es ihn mit einer ungeahnten Erregtheit, wieder hier zu sein.

Langsam öffnete er die Augen und blickte erneut hinunter auf eine in Dunkelheit getauchte Stadt. Die Lichter der Straßenlaternen, Läden, Fernseher und Glühbirnen erhellten den Großteil, sodass es aussah, als würde er in einen von Sternen übersäten Himmel schauen.

Ein letztes Mal ließ er seine Augen über das ihm vertraute Szenario gleiten, ehe er sich von der Aussicht abwandte und seinen Heimweg antrat.

Ein Funke Hoffnung

Sie wünschte, sie könnte behaupten, ihre Wochenenden würden wie die jedes anderen Studenten aussehen; Partys, Alkohol, ein bisschen Knutschen, ein bisschen Fummeln und jede Menge Spaß. Doch das genaue Gegenteil war wohl der Fall.

Samstag. Ein herrlich sonniger Frühlingstag und ein Staubwedel, der bereit zum Einsatz war. Für Sakura war heute statt Party und lauter Musik, Putzen angesagt.

Mit Wischlappen und Staubsauger bewaffnet, machte sich die junge Studentin daran, ihre Wohnung aufzuräumen. Alles musste sauber sein, die Luft musste frisch und nach Möbelpolitur riechen, ansonsten würde sie sich nicht zufrieden geben können.

Im Hintergrund hatte sie die Musik auf ihrem Laptop auf volle Lautstärke aufgedreht, welche sie jedoch durch den Lärm, den der Staubsauger machte, nicht hören konnte. Trotzdem summte sie zu ihrem Lieblingslied mit und dachte in Gedanken bereits darüber nach, was sie sich später zu Essen kochen sollte.
 

Gerade, als sie den Staubsauger ausschaltete, bemerkte sie, dass das Haustelefon klingelte. Wie lange sie es wohl überhört hatte? Eilig rannte sie in den Flur und zu der kleinen aber praktischen Kommode, auf der das Telefon stand, bevor sie schnell abnahm.

„Ja, hallo?“, fragte sie hektisch und erkannte sogleich eine ihr bekannte Stimme am anderen Ende der Leitung.

„Sakura! Ich bin's, Ino! Du musst sofort etwas anderes anziehen und zu uns kommen! Sofort!“, befahl die Blondine. Sakura starrte verwirrt die Wand vor sich an, bevor sie an sich herab sah.

„Was stimmt mit meiner Kleidung nicht? Und woher willst du überhaupt wissen, was ich anhabe?“, fragte sie stattdessen gekränkt und neugierig zugleich, als sie Ino am anderen Ende der Leitung laut seufzen hörte.

„Jetzt stell' keine Fragen, sondern mach', dass du her kommst! Heute ist Samstag und du bist mit Sicherheit wieder am Putzen. Und wenn du putzt, trägst du meistens deine langen Röcke und blumigen, schlabberigen Oberteile“, erklärte sie ihrer Freundin trocken, woraufhin diese erneut an sich herab sah und erstaunt feststellen musste, wie gut ihre Freundin sie doch kannte.

Die Rosahaarige strich ihr blumiges Top zurecht, bevor sie seufzend in den Hörer sprach.

„Was ist denn überhaupt los?“, fragte sie. „Es klingt so, als wäre es ein dringender Notfall aber so wie ich dich kenne, ist es vermutlich keiner.“

„Und wie es einer ist!“, rief Ino entgeistert. „Hinata ist auch hier und wir müssen dich unbedingt sprechen!“

„Wieso denn? Was ist los?“

„Jetzt komm' einfach her!“

„Wo seid ihr denn überhaupt?!“

Allmählich verlor Sakura die Geduld. Ino konnte manchmal wirklich anstrengend sein aber trotzdem liebte sie sie. Aber so wie sie die Blondine kannte, saß die gerade, der Geräuschkulisse im Hintergrund zu entnehmen, wahrscheinlich in irgendeinem Café und trank gemütlich ihren Espresso. Was also wollte sie dann von ihr?

„Wir sind in dem kleinen Café nördlich der Stadt“, erklärte sie ihr. „Das, in dem wir neulich schon mal waren. Das Hübsche.“

„Wow“, meinte Sakura mit hochgezogener Augenbraue. „Wenn ich nicht wüsste, welches du meinst, hätten wir jetzt ein Problem. Du musst echt daran arbeiten, wie man Dinge und Orte richtig beschreibt.“

„Bla bla bla“, kommentierte Ino desinteressiert. „Also, komm! Wir warten auf dich.“

„Ist ja gut. Ich bin in einer halben Stunde da.“

Gleich darauf legte sie wieder auf und zog sich noch beim Laufen ihr Oberteil über den Kopf, um es anschließend auf ihr Bett zu schmeißen.

Sie zog auch den Rest ihrer Sachen aus, um für fünf Minuten unter die Dusche zu springen und sich danach etwas Sauberes anzuziehen.
 

Nach weiteren zehn Minuten verließ sie ihre Wohnung, sperrte ab und machte sich mit etwas Verspätung auf den Weg in die Innenstadt.

Schließlich kam sie bei dem Café an, wo sie Ino schon von Weitem reden hören konnte. Ihre Stimme war wirklich einprägsam und kraftvoll.

„Hey“, begrüßte sie die beiden Frauen knapp und setzte sich auf den freien Stuhl zwischen ihnen.

„Hallo, Sakura-chan“, begrüßte Hinata ihre Freundin mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen, wohingegen Ino gleich zur Sache kam. „Na, endlich“, ertönte es von dieser. „Ich hab' dir einen Milchkaffee bestellt. Kommen wir gleich zum Wesentlichen.“

Sakura erwähnte ein beiläufiges „Dankeschön“ für den Milchkaffee, welches jedoch in Inos Geplapper unterging.

„Du wirst es uns vielleicht nicht glauben und... ich garantiere für nichts aber... wir glauben, Sasuke ist wieder in der Stadt.“

Allein bei seinem Namen stockte der jungen Frau der Atem.

„Was?“, fragte sie leise und starrte schockiert zu Ino, die sie mit aufgeregter Miene ansah.

„Ja... Gestern nach der Arbeit kam Shikamaru zu mir in den Laden und erzählte mir, dass er mit Naruto gesprochen hat. Dieser sagte ihm, dass er Sasuke gestern gegen zwanzig Uhr etwas außerhalb der Stadt gesehen haben soll. Er ist sich zu hundert Prozent sicher aber bei Naruto weiß man ja nie“, erklärte Ino ruhig, woraufhin sich Hinata einmischte. „Er ist auch gleich zu mir gekommen und hat mir alles erzählt. Er war ganz aufgeregt und so... glücklich. So habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. Ich glaube ihm, wenn er sagt, dass er Sasuke-kun gesehen hat.“

Sakura sah Hinata mit ernster Miene an. Sie wollte ihr glauben, sie wollte Naruto glauben. Doch hatte er sich da vielleicht nur geirrt? Hatte er sich in der Hoffnung, Sasuke eines Tages wieder zu sehen, bloß getäuscht und vermutlich nur jemanden mit ihm verwechselt? Doch was, wenn nicht? Was, wenn es stimmte?

Ihr Herz raste und es fiel ihr schwer, gleichmäßig zu atmen. Sasuke... Er war ihre große Liebe und sechs Jahre lang untergetaucht... Und jetzt sollte er wieder hier sein? Hier, bei ihr? Einfach so? Es fiel ihr schwer, dies zu glauben oder es besser gesagt, zu akzeptieren. Denn was, wenn es tatsächlich stimmte? Was sollte sie dann tun? Doch... sie dachte schon wieder zu weit voraus. Es war mit Sicherheit nur eine Verwechslung gewesen. Sie sollte sich keine Hoffnungen machen. Nicht jetzt und nicht mehr.

„Ich weiß ja nicht“, murmelte sie nun erschöpft. „Glaubt ihr wirklich, er würde nach all den Jahren einfach so hier auftauchen? Welchen Grund sollte er haben?“

„Welchen Grund hatte er überhaupt jemals gehabt von hier wegzugehen und das auch noch ohne ein Wort zu sagen?“, warf Ino ein. „Er ist vor gut sechs Jahren einfach abgehauen, hat die Schule geschmissen und seine Freunde im Stich gelassen. Wir wussten nie, wo er sich aufhielt und ob... es ihm überhaupt in all den Jahren gut ging. Und jetzt taucht er wieder hier auf. Ich denke... wir sollten ihn suchen. Ich meine, präzise nach ihm suchen, damit wir uns absolut sicher sein können.“

Ino sah entschlossen in die Runde. Sie schien es wirklich ernst damit zu meinen, nach Sasuke zu suchen. Sakura konnte sich gut vorstellen, dass dies noch mit ihren Gefühlen für ihn zu tun hatte. Sie und Ino waren früher schließlich deshalb Rivalinnen gewesen, da sie beide in Sasuke verliebt waren. In der Schule hatte es ständig Krieg zwischen ihnen gegeben, doch keine konnte sein Herz erobern. Während Ino sich zusätzlich noch für andere Jungs interessiert hatte, hatte es für Sakura immer nur Einen gegeben. Und zwar Sasuke.

„Ino, ich-“, begann Sakura seufzend, doch Hinata kam ihr zuvor. „Wir sollten nach ihm suchen!“, rief sie entschlossen, woraufhin sie die beiden Mädchen neugierig ansahen.

„Ich meine... er ist unser Freund, nicht wahr? Und er ist Narutos bester Freund! Wenn er sich sicher ist, dass er ihn gesehen hat, dann sollten wir nach ihm suchen! Für ihn und für uns! Um unseren Freund endlich wieder bei uns zu haben!“

Ihr Enthusiasmus und ihre Entschlossenheit waren nicht zu überhören. Sakura betrachtete die junge Frau mit angehenden Tränen in den Augen, bevor sie ihr in die Arme fiel.

„Hinata!“, rief sie laut und drückte sich an ihre Freundin, die zu Anfang etwas überrascht schien, Sakura dann jedoch zärtlich in die Arme nahm.

„Wir werden ihn finden. Da bin ich mir ganz sicher“, murmelte sie mit einem Lächeln auf den Lippen, wobei selbst Ino das Szenario lächelnd betrachtete, als auf einmal ein Kellner mit Sakuras Milchkaffee auftauchte.

Die Studentin ließ peinlich berührt von Hinata ab und nahm einen kleinen Schluck von ihrem Getränk, bevor sie sich darüber unterhielten, wie sie es am besten anstellen konnten, Sasuke ausfindig zu machen.
 

Sie trennten sich genau zweieinhalb Stunden später und machten sich alle drei auf den Heimweg.

Sakura schlenderte mit einem verträumten Lächeln auf den Lippen die Straße zu ihrem Wohnort entlang, wobei sie daran dachte, dass sie ihre Liebe tatsächlich wieder sehen könnte. Vielleicht sogar schon recht bald.

Es war wie ein wahr gewordener Traum, wenn sie darüber nachdachte, wie er vor ihr stand und sie ansah. Womöglich hatten sie, Ino und Hinata ja tatsächlich Erfolg mit ihrer Suche und könnten ihn ausfindig machen. Und dann... ja, was dann? Worüber sollten sie reden? Was würden sie einander sagen? Was würde geschehen?

Sakura wusste nicht, was ihm zugestoßen war, was seine Beweggründe gewesen sind, von hier wegzugehen... doch das war auch nicht wichtig. Wichtig war nur, dass sie ihn endlich wieder sah und er diesmal bei ihr blieb. Sie wünschte es sich so sehr.

Ihr Schmunzeln wurde breiter, als sie ihren Haustürschlüssel aus ihrer Jackentasche kramte und die Tür zu ihrem Wohngebäude aufsperrte.

Mit leisen Schritten hüpfte sie die Treppe hinauf bis zu ihrer Wohnung, wo sie kurz davor stehen blieb, als sie plötzlich ein beunruhigendes Gefühl verspürte.

Sie hielt inne und starrte fragend zu dem Schlüsselbund in ihrer Hand hinunter, bevor sie den Kopf schüttelte und die Haustür mit nur einem Dreh aufsperrte. Seltsam. Hatte sie vergessen, abzusperren?

Sie legte den Bund in eine kleine Schale, welche auf einer breiten Kommode direkt neben ihrer Tür stand, und streifte sich ihre Jacke ab, als sie auf einmal das Gefühl hatte, eine weitere Präsenz in ihrer Wohnung zu verspüren.

Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinab und eine heftige Gänsehaut machte sich auf ihrem Körper breit.

Mit einem unguten Gefühl im Magen, trat sie zwei Schritte nach vorne in Richtung des Wohnzimmers, aus dem sie plötzlich etwas hörte. Schritte! Nein... jemand hatte sich auf der Stelle bewegt.

Sie schluckte hart und schnappte sich instinktiv den Kugelschreiber, welcher auf der Kommode neben der Schale gelegen hatte, und ging noch einen weiteren Schritt nach vorne.

Als sie dann auf leisen Sohlen das Wohnzimmer betrat, stockte ihr zum zweiten Mal an diesem Tag der Atem. Eine Gestalt stand mit dem Gesicht zu ihr vor dem Fenster und blickte Sakura direkt in ihre stechend grünen Augen, die sich von Sekunde zu Sekunde weiteten.

„Willst du mich mit dem Ding da abstechen?“, fragte der Mann belustigt, ohne sich von der Stelle zu bewegen.

„Sa... suke...“, flüsterte Sakura kaum hörbar und ließ entsetzt den Kugelschreiber aus ihrer Hand fallen. Sie hatte ihn wohl gefunden.

Der Hausgast

Mittlerweile waren bereits einige Sekunden verstrichen, in denen Sakura einfach nur da gestanden und nichts gesagt hatte. Ihre Augen waren auf den Mann gerichtet, welchen sie seit sechs Jahren nicht mehr gesehen hatte und der nun tatsächlich direkt vor ihr stand. Ihre Gedanken spielten verrückt, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie konnte sich nicht bewegen, nichts sagen. Nur da stehen und ihn betrachten.

„Willst du mich weiterhin bloß mit offenem Mund anstarren?“, fragte er kühl und ließ sich schwungvoll auf ihrem olivgrünen Sessel nieder. Elegant schlang er ein Bein über das andere und faltete seine Hände, um sie vor sich auf seinem Schenkel abzulegen. Seine dunklen Augen fixierten ihre und schienen auf eine Antwort zu warten, doch es war, als würde keine kommen.

„Er ist es...“, dachte sie sich. „Sasuke. Er ist es. Er ist es wirklich. Was macht er hier? Warum ist er ausgerechnet jetzt wieder hier? Was will er von mir? Wo war er die ganze Zeit über? Was ist geschehen? Was ist hier nur los?“ Ihre Gedanken überschlugen sich und bereiteten ihr allmählich Kopfschmerzen, sodass sie kurz die Augen zusammenkniff und sich ihre Schläfen massierte, bevor sie ihre Augen wieder öffnete.

„Er ist immer noch da... Ich träume nicht“, ging es ihr durch den Kopf, woraufhin sie tief ein- und wieder ausatmete, bevor sie nun wesentlich gefasster ein paar Schritte nach vorne trat.

„Was willst du hier?“, war ihre erste Frage an ihn. Warum ausgerechnet die, wusste sie selbst nicht. Doch sie wollte es genau jetzt von ihm hören; seinen Grund, seine Ausrede, was auch immer er auf Lager hatte.

„Begrüßt man so einen alten Freund?“, fragte er mit einem schiefen Grinsen.

„Sag mir, was du von mir willst!“, befahl Sakura genervt. Warum war sie so sauer? Er war doch hier, oder nicht? Ihre große Liebe. Endlich wieder bei ihr, saß direkt vor ihr auf dem Sessel, den sie so gerne benutzte, wenn sie ein gutes Buch las oder für ihr Studium lernte. Und trotzdem schien sie etwas zu stören. Warum war sie nicht glücklich darüber, dass er da war? Warum... spürte sie statt Erleichterung und Freude Kummer und Schmerz?

Sasuke musterte sie neugierig und zugleich kritisch. Offenbar war ihm nicht entgangen, dass Sakura nicht gerade erfreut über seinen überraschenden Besuch war.

„Also schön“, begann er kurz darauf lange ausatmend und lehnte sich in dem bequemen Sessel zurück.

„Er macht es sich ganz schön bequem für jemanden, der gleich wieder gehen wird“, ging es Sakura durch den Kopf, die abwartend zu dem Dunkelhaarigen nach unten sah.

„Ich bin hier, weil ich einen Unterschlupf brauche. Ich werde demnach eine Weile hier bleiben.“

Ihre so schon strahlend grünen Augen wurden noch ein weiteres Mal von der Mittagssonne, die durch ihr hohes Fenster schien, erhellt, nachdem sich ihre Augen ein zweites Mal, seitdem sie wieder in ihrer Wohnung war, vor Erregung weiteten.

Hatte sie sich da gerade verhört? Was hatte er ihr gesagt? Einen Unterschlupf? Er brauchte einen Unterschlupf?! Und was zum Teufel suchte er dann bei ihr?

„Moment mal“, warf sie hastig ein und hob dabei abwehrend ihre Hand nach oben. „Du willst hier bleiben? Hier bei mir? In meiner Wohnung? Was stellst du dir eigentlich vor? Du tauchst nach Jahren deines plötzlichen Verschwindens wieder auf und erwartest von mir, nachdem weder ich noch die anderen sechs Jahre lang etwas von dir gehört haben, dass ich dich einfach so hier wohnen lasse? Was stimmt denn nicht mit dir?“ Entsetzt und verwirrt zugleich starrte sie zu dem jungen Mann hinunter, der gleich nach ihrer Rede ein amüsiertes Lächeln aufsetzte und sich mit einem Ruck aus dem Sessel schwang.

Er kam Sakura bedrohlich nahe und blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen. Das Mädchen wich nervös einen Schritt zurück, ehe sie ihm in seine faszinierend dunklen Augen sah, die ihr Gesicht fixierten und dabei keine Anstalten machten, irgendwo anders hin zu sehen.

Ihre Atmung hatte sich wieder 'mal beschleunigt und ihre Haut begann unangenehm zu kribbeln. Sie musste entsetzt feststellen, dass sie nicht einmal während ihrer Arbeit im Krankenhaus so nervös war, wie sie es in seiner Nähe wurde. Was machte er bloß mit ihr...

„Ich glaube du hast mich falsch verstanden“, sprach er mit einer nun wesentlich raueren Stimme als noch zuvor. „Ich habe dich nicht um Erlaubnis gebeten. Ich brauche einen Platz zum schlafen und da kommst du mir ganz gelegen. Oder...“, er machte eine kurze Pause, in der er noch einen weiteren Schritt nach vorne trat und ihr dabei so gefährlich nahe kam, dass es Sakura beinahe das Herz aus der Brust gesprengt hätte. „... willst du mich etwa rausschmeißen?“

Sie schluckte und versuchte ihre Nervosität einigermaßen vor ihm zu verbergen, indem sie ihm selbstsicher entgegenblickte. Doch je länger sie ihm in seine traumhaft schönen Augen sah, desto mehr verlor sie sich in ihnen und desto schwieriger fiel es ihr, ihm ohne zu stottern eine Antwort zu geben.

„D-Du... du kannst nicht einfach hier auftauchen u-und denken, dass ich nach deiner Pfeife tanze! Warum brauchst du überhaupt einen Unterschlupf?“

Sie sah ihn fragend an, doch er schien nicht darauf antworten zu wollen. Stattdessen versuchte er von ihrer Frage abzulenken.

„Das brauchst du nicht zu wissen“, entgegnete er ihr trocken und wandte sich gleich darauf von ihr ab. „Du studierst jetzt also Medizin? Ich habe die Fotos mit dir im weißen Kittel darauf entdeckt.“

Die junge Frau errötete augenblicklich und sah sich suchend in ihrer Wohnung um. Sie hatte ganz vergessen, dass auf ihrer Kommode im Wohnzimmer mehrere Fotos mit ihr und ihren Freundinnen in ihrer Arbeitskleidung darauf standen.

„Wie um alles auf der Welt bist du überhaupt in meine Wohnung gelangt?!“, wollte sie nun von ihm wissen und stellte sich zwischen ihn und ihre Fotos, damit er sich diese nicht länger ansah.

„Türschlösser zu knacken ist für mich ein Kinderspiel. Man braucht nur genügend Übung und ein ruhiges Händchen“, erklärte er schmunzelnd und schaute sich weiterhin in ihrer Wohnung um.

Sakura wusste nicht, was sie darauf antworten beziehungsweise, was sie ihn fragen sollte. Zum Einen wollte sie ihn darüber belehren, dass er nicht einfach in anderer Menschen Häuser einbrechen konnte und auf der anderen Seite wollte sie ihn fragen, wie viel Übung er bereits darin gehabt hatte. Was war nur aus ihm geworden? War er ein Krimineller? Ein Meistereinbrecher? Wo war er sechs Jahre lang gewesen und was um alles auf der Welt hatte er in dieser Zeit bloß angestellt?

Sakura beschlich ein ungutes Gefühl. Was, wenn er von der Polizei gesucht wurde? Und jetzt war er auch noch in ihrer Wohnung! Sie durfte keinen Kriminellen bei sich verstecken!

„Ich glaube, du solltest jetzt gehen“, meinte sie vollkommen ernst, woraufhin er sich mit einem skeptischen Blick zu ihr herumdrehte.

„Du kannst hier nicht bleiben. Ich bin zwar... froh, dass du wieder hier bist, doch ich kann dich nicht einfach bei mir wohnen lassen. Wenn du gesucht wirst, ist es das Beste, sich der Polizei zu stellen und für deine Taten einzustehen. Aber ich werde ganz sicher keinen Verbrechen bei mir wohnen lassen.“ Sie sah ihn entschlossen an, doch alles, was der Dunkelhaarige darauf erwidern konnte, war ein amüsiertes Lachen.

Im ersten Moment ziemlich überrascht über diese Reaktion, sah Sakura ihn mit fragender Miene an, bevor er an ihr vorbei und in ihre Küche ging. Er öffnete den Minikühlschrank und starrte ernüchtert hinein.

„Ich kann dich beruhigen“, begann er ruhig. „Ich werde nicht von der Polizei gesucht.“ Er schloss die Kühlschranktür mit einem lauten Seufzer und stemmte eine Hand in die Hüfte.

„Hast du nichts anderes zu essen da?“, fragte er fast schon weinselig, woraufhin Sakura verdutzt die Augenbrauen zusammenzog.

„Äh... nein. Ich wollte eigentlich etwas kochen, deshalb... müsste ich vorher noch einkaufen“, erklärte sie ihm unsicher, als er kurzerhand mit den Händen klatschte und sich auf den Weg zur Tür machte.

„Komm“, sagte er fordernd. „Wir gehen etwas essen.“

Nun sah sie ihn noch ungläubiger an. Was war nur in ihn gefahren? Zuerst brach er unbemerkt in ihre Wohnung ein, dann behauptete er, Erfahrung in Sachen Schlösser-knacken zu haben, was ihn vielleicht oder vielleicht auch nicht wie einen Verbrecher aussehen ließ, und dann wollte er auch noch mit ihr essen gehen. Von einer Sekunde auf die andere! Einfach so war er wieder da und wollte mit ihr etwas essen gehen! Was war hier nur los?

„Sasuke-kun...“, startete Sakura den vergeblichen Versuch, ihn davon abzuhalten, diese Sache noch komischer zu machen, als sie es so schon war, doch er ließ ihr erst gar nicht diese Option.

„Jetzt komm schon“, meinte er drängelnd und schmiss der jungen Frau ihre Jacke zu. „Ich hab' Hunger.“

„Er ist wie ein kleines Kind“, dachte Sakura sich und kam nicht umhin, ein leichtes Schmunzeln aufzusetzen, bevor sie sich auf den Weg in die Innenstadt machten.
 

Sie hatte mehrmals überlegt, ob sie Hinata oder Ino oder aber auch einem ihrer anderen Freunde schreiben sollte, dass sie gerade mit Sasuke unterwegs war. Sie fühlte sich schlecht dabei, Naruto nicht einzuweihen, nachdem dieser offensichtlich mit seiner Vermutung recht gehabt hatte und es tatsächlich Sasuke gewesen ist, den er am Abend zuvor gesehen hatte. Doch aus irgendeinem Grund schien sie es für richtig zu halten, erst einmal mit ihm alleine zu sprechen und womöglich mehr aus ihm herauszubekommen, bevor sich die anderen auf ihn stürzten. Sie konnte Narutos strahlendes Grinsen bereits vor ihrem inneren Auge sehen und wie dieser über seinen besten Freund herfiel. Vermutlich würden alle unglaublich erleichtert sein, wenn sie erst einmal wussten, dass er wohlauf war.

Die beiden hielten an einem kleinen Imbissstand und setzten sich auf die Hocker vor dem Tresen, um sich kurz darauf jeweils eine große Schüssel Nudelsuppe zu bestellen.

Sakura dachte angestrengt nach, was sie ihn alles fragen und worauf er ihr überhaupt eine Antwort geben könnte, doch ihr fiel beim besten Willen nicht ein, womit sie anfangen sollte.

„Na sag' schon“, kam es plötzlich von Sasuke, der gelangweilt nach vorne sah und den Koch bei seiner Arbeit beobachtete. „Dir liegen doch vermutlich zigtausend Fragen auf der Zunge.“

Sakuras Muskeln verkrampften sich unangenehm, während sie beschämt zu Boden sah. Sie hatte es sich also zu sehr anmerken lassen.

„Na ja...“, begann sie leise und grübelte weiterhin in ihrem Kopf, welche Frage sie ihm als Erste stellen sollte. „Wo... bist du die ganze Zeit über gewesen? Ich meine... was ist geschehen? Warum bist du damals einfach fortgegangen?“

„Fangen wir doch erst mal mit einer Frage an“, bemerkte er beiläufig und atmete tief ein, bevor er weitersprach. „Ich kann dir nicht sehr viel darüber erzählen, was ich genau gemacht habe oder warum, aber da du so nett bist, mich auf deiner Couch wohnen zu lassen, werde ich eine Ausnahme machen.“

„Halt, was?“, warf Sakura gleich darauf fragend ein, wobei sich ein belustigtes Lächeln auf Sasukes Lippen abzeichnete.

„Alles, was du wissen musst ist, dass ich nicht von der Polizei gesucht werde, keine Drogen bei mir habe und nicht vorhabe, dich in irgendeiner Weise da mit rein zu ziehen. Na ja, nicht mehr, als jetzt.“

Sakura starrte ihn schockiert an.

„Was?!“, rief sie laut und in Panik, woraufhin sie Sasuke jedoch amüsiert auflachen sah.

„Ganz ruhig“, meinte er und bewegte seine Hände rauf und runter, damit Sakura nicht noch mehr Aufsehen erregte, die daraufhin peinlich berührt zur Seite sah.

„Du steckst in keinen Schwierigkeiten. Ich mach' bloß Witze.“

„Du solltest das lieber lassen“, entgegnete sie ihm darauf nervös und legte ihre Serviette beiseite, damit der Koch ihr und Sasuke deren Nudelsuppen auf dem Tresen abstellen konnte. „Ich bin mir nämlich nicht so sicher, was ich dir glauben soll und was nicht. Ich weiß doch rein gar nichts mehr über dich und über die Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben.“ Sie wandte ihren traurigen Blick von ihm ab und nahm einen ersten Happen von ihrer Suppe.

Es herrschte kurz Schweigen, ehe Sasuke etwas sagte. Seine Stimme klang fast schon entschuldigend, doch noch viel zu sehr nach seiner kühlen, draufgängerischen Art, als dass Sakura tatsächlich glauben könnte, er würde sich für all das, was er ihr angetan hatte, entschuldigen.

„Es ist nicht so, als hätte ich eine Wahl gehabt“, murmelte er leise, woraufhin die Rosahaarige zu ihm auf die Seite sah. „Ich musste damals aus einem bestimmten Grund fort, doch jetzt bin ich wieder hier, und ich brauche deine Hilfe.“

„Wobei?“

Er packte sich eine Scheibe Ei zwischen seine Essstäbchen und verschlang sie in einem Bissen, bevor er antwortete.

„Na wegen einem Unterschlupf. Ich muss irgendwo wohnen, solange ich hier bin und ich hatte gehofft, dass ich bei dir unterkommen könnte.“

Ein schweres Gefühl legte sich über Sakuras Brust. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie seine Worte gerade hart getroffen hatten.

„Also wirst du wieder weggehen?“

„Irgendwann schon“, antwortete er monoton und nahm noch einen weiteren Bissen von seinem Essen.

Sie senkte ihren Blick und ließ die Essstäbchen in ihrer rechten Hand langsam auf den Untergrund des Tresens gleiten. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es sein würde, ihn ein zweites Mal zu verlieren. Ihn weggehen zu sehen, obwohl sie ihn gerade erst wiederbekommen hatte. Was glaubte er eigentlich, was er da tat? Zuerst ließ er sie und all ihre Freunde im Stich, kam dann ganze sechs Jahre später, ohne sich vorher auch nur ein einziges Mal gemeldet zu haben, zu ihr zurück und bat um Unterschlupf. Und dann... dann würde er wieder weggehen und es würde wieder genauso einsam und leer werden wie früher.

Sie konnte seinen Blick auf sich spüren, versuchte sich jedoch ein wenig aufzurappeln und weiter zu essen, damit er nicht sah, dass sie kurz vor einem Heulkrampf stand. Die ersten Tränen versuchten sich bereits einen Weg aus ihren Augen hinaus zu bahnen, doch sie schaffte es, diese zu unterdrücken, und stopfte sich stattdessen den Mund mit gekochtem Ei und Nudeln voll.

„Aber vorher bleibe ich noch eine Zeit lang hier“, knüpfte er wieder an seinen vorherigen Satz an und schlürfte die leckere Brühe aus seiner Schüssel. „Und in der Zwischenzeit würde ich gerne mehr von dieser köstlichen Suppe essen.“ Er wischte sich den Mund mit seinem Handrücken ab und überreichte dem Koch und Besitzer dieser kleinen Imbissbude seine Schüssel, wobei er gleich zwei weitere Portionen bestellte.

Sakura unterdrückte ein Schmunzeln und versteckte ihr Gesicht in der Nudelsuppe, welche auch sie jetzt aus der Schüssel schlürfte.

Sie wusste zwar noch immer rein gar nichts über Sasukes Zwischenaufenthalt in einer vermutlich anderen Stadt... Sie wusste auch nichts über die Dinge, die er in dieser Zeit getan und erlebt hatte... doch sie wusste, dass er jetzt zumindest für eine Weile bei ihr blieb. Und bei Gott... Sie würde alles dafür tun, damit er sie nie wieder verlassen würde. Ihre Mission hatte begonnen.

Die Ruhe vor dem Sturm

Sakura hatte es sofort bereut, nachdem Ino in ihre Wohnung gestürmt war.

Die hübsche Blondine war Sasuke regelrecht um den Hals gefallen und hatte ihn nicht eher losgelassen, bevor dieser Hilfesuchend zu Sakura hinüber geschaut und sie ihm geholfen hatte, Ino von sich loszureißen.

„Ich bin ja so froh, dass du noch lebst!“, rief sie etwas zu enthusiastisch. Es war ja nicht so, als wäre er allein irgendwo auf dem Meer mit einem Boot 'rum geschippert und man hatte selbst nach Jahren der Suche nicht sagen können, ob er vielleicht bereits von den Haien gefressen worden oder noch am Leben war.

Nachdem Sakura und Sasuke die Imbissbude wieder verlassen hatten und ihren Rückweg angetreten waren, hatte Sakura heimlich eine Rundmail an Hinata, Ino und Naruto versendet. Sie war sich sicher gewesen, dass es das Richtige sei, sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass ihr Freund aus Kindheitstagen noch lebte und Naruto eindeutig nicht verrückt war. Bisher waren jedoch weder er noch Hinata hier aufgetaucht, aber das konnte sicher nicht mehr lange dauern.
 

„Shikamaru und Choji sind auch bereits auf dem Weg hierher!“, kam es auf einmal von Ino, die freudig zwischen Sakura und Sasuke hin und her sah. „Tenten ist noch bei der Arbeit und Temari derzeit in New York. Sie hat mir aber geschrieben, dass sie den nächstbesten Flug nehmen und schnellstmöglich zu uns stoßen wird.“

„Ino!“, rief Sakura entgeistert und sah mit einem entschuldigenden Welpenblick zu Sasuke, bei dem bereits die Halsschlagader hervortrat, was kein gutes Zeichen war. Womöglich hatte sie den Bogen etwas überspannt, indem sie Ino nicht darauf hingewiesen hatte, dass diese bloß keinen großen Aufstand machen sollte. Na ja... Ein Griff ins Klo, wie man so schön sagte.

„Was denn?“, fragte Ino unschuldig. „Ist ja nicht so, als wären wir die einzigen Zwei gewesen, die ihn gern wiedersehen wollten. Außerdem wird es sicher ganz lustig, wenn wir uns erst einmal alle bei der Willkommensparty wiedersehen!“

„Willkommens- was?!“, schrie Sakura völlig außer sich, wohingegen Ino bloß lächelnd mit den Schultern zuckte.

„Ja! Das wird witzig! Ich schmeiße für Sasuke eine riesige Willkommensparty, zu der all unsere Freunde eingeladen sind!“, erklärte sie freudig erregt und umklammerte Sasukes Arm, während sich dieser genervt den Kopf hielt.

„Ino... Das kannst du nicht machen“, fing Sakura tadelnd an. „Er ist gerade erst zu uns zurückgekehrt. Glaubst du nicht, so eine Feier wäre für den Anfang etwas zu viel?“

„Ach wo“, entgegnete Ino, die das Ganze scheinbar etwas zu locker nahm. „Unser Sasuke hat sich lange genug vor uns versteckt. Die anderen werden sich tierisch freuen, dich zu sehen. Immerhin war es doch schon eine ganze Weile. Sag' mal... wo warst du denn überhaupt die ganze Zeit?“ Sie setzte ihre traurigste Schnute auf und umklammerte seinen Arm noch fester, was nicht nur Sasuke mächtig auf den Geist, sondern auch Sakura unglaublich auf die Nerven ging. Am liebsten hätte sie die beiden auseinander gerissen und fünf Meter Abstand zwischen sie gebracht aber so groß war nicht einmal ihre Wohnung.

Der Dunkelhaarige antwortete jedoch nicht, was Sakura sogleich für ihn übernahm. „Jetzt hör' mal, Ino. Wir können ja von mir aus eine Feier für ihn schmeißen aber,“, doch die Blondine fiel ihr ins Wort, ehe Sakura weitersprechen konnte. „Du meinst ich schmeiße eine Party für ihn.“, korrigierte sie ihre Freundin, die daraufhin seufzend zustimmte. „Ja, du. Aber jetzt hör' doch mal“, fuhr sie dann fort. „Wie gesagt, organisier' von mir aus eine Feier aber lass' ihm doch wenigstens ein paar Tage Zeit, um sich etwas zu erholen und auf das Kommende vorzubereiten.“

Sakura sah ihre Freundin flehend an, welche kurz darüber nachdachte, ehe sie mit zusammengekniffenen Augen antwortete.

„Er kriegt genau einen Tag von mir. Mehr nicht. Und übermorgen schmeißen wir die Party.“

„An einem Montag?!“, dachte Sakura laut, die noch etwas mehr Zeit hatte hinauszögern wollen. Wenigstens bis zum nächsten Wochenende...

Ino nickte selbstbewusst. „Klar“, meinte sie äußerst zufrieden mit ihrer Idee. „Warum nicht? Tenten ist ab nächster Woche im Urlaub, Naruto sitzt eh den ganzen Tag daheim rum, Hinata arbeitet nur tagsüber und Shikamaru ist zurzeit geschäftlich in der Stadt. Oh, und Temari kommt zu Besuch!“ Sie hatte wohl bereits alles durchdacht, was nicht nur sehr erstaunlich, sondern irgendwie auch gruselig war. Immerhin wusste sie erst seit gut einer knappen halben Stunde, dass Sasuke wieder hier war.

Sakura atmete lange aus und hielt sich dabei den Kopf. Ihre Schmerzen kamen wieder zurück, je mehr sie über all das und noch dazu eine bevorstehende Feier nachdachte. Was war hier nur los? Gestern erst hatte sie noch davon geträumt, dass ihre große Liebe endlich wieder auftauchte und heute war Sasuke dann hier aber alles schien viel komplizierter und anstrengender zu sein, als sie es sich hätte vorstellen können. Es war einfach alles zu viel für sie neben dem ganzen Haufen an eigenen Problemen, die sie mit sich 'rum schleppte.

„Na schön“, willigte sie letztlich mit einem langen Seufzer ein. „Sag' den anderen, dass er heute und morgen noch seine Ruhe braucht, und am Montag findet dann die „große“ Fete statt.“

„Sprich das nicht so aus“, meckerte Ino unzufrieden. „Es wird eine große Feier werden! Immerhin geht es hier um Sasuke, den lang verschollenen Uchiha mit eindeutig zu vielen Freunden.“ Sie schenkte ihm ein breites Grinsen, welches dieser gekonnt ignorierte, woraufhin sie ihm in die Seite boxte.

Sakura betrachtete das Geschehen mit zunehmender Eifersucht, gemischt mit einem Eimer voll gereizter Nerven, als Ino sich dann tatsächlich von selbst auf den Weg nach Hause machte.

Sie verabschiedete sich von den beiden, blieb jedoch noch in der Tür stehen und sah dabei mit misstrauischen Augen zu Sakura.

„Wo... kommt Sasuke eigentlich unter?“, fragte sie und Sakura wusste bereits, worauf die Blondine hinaus wollte.

„E-Er schläft in einem Hotel!“, log sie schnell drauf los. „Nicht weit von hier! Sehr schönes Ambiente aber nicht zu teuer. Ich hab' ihm zwar angeboten, hier zu übernachten, doch er hat abgelehnt!“ Ihre Nase musste nun vermutlich einen Kilometer lang sein, doch das war ihr egal. Hauptsache Ino schöpfte kein Misstrauen und ließ es auf sich beruhen.

„Ach so. Na dann“, meinte Ino schließlich und winkte den beiden zum Abschied. „Vergesst nicht die Feier! Montag! Acht Uhr!“

Sakura schloss nickend die Tür und lehnte sich wenig später erschöpft dagegen, wobei sie langsam mit dem Rücken zur Wand nach unten glitt.

„Oh... man“, seufzte sie und fühlte sich auf einmal so müde und ausgelaugt, wie schon lange nicht mehr. Nicht einmal das Studium schien ihr so zuzusetzen, wie ein Tag mit Ino und dem für lange Zeit verschollenem Uchiha-Jungen.

Sakura riskierte einen Blick den Flur hinunter, wo Sasuke es sich gerade auf ihrem Bett bequem gemacht hatte und sich die Bilder, welche an der Wand vor ihm hingen, ansah.

Sie beobachtete ihn dabei und musste unweigerlich feststellen, dass sie gerade jemandem gegenüber saß, der eindeutig kein Junge und auch kein Teenager mehr war. Nein... Sasuke war ein Mann. Er war jetzt erwachsen, obwohl er sich auch schon in der Oberschule wie ein hart arbeitender, an kindischen Spielereien nicht interessierter Erwachsener benommen hatte, und trotzdem... viel es ihr schwer, dies so einfach zu akzeptieren.

Sechs Jahre. Sechs Jahre lang hatten sie sich nicht mehr gesehen und auf einmal saß da ein gut aussehender, junger Mann mit dunklen Augen, dunklen Haaren und einem Gesicht wie von Engeln selbst geschaffen, vor ihr. Sie wusste, warum sie sich damals in ihn verliebt hatte. Sasuke hatte schon immer gut ausgesehen, selbst als kleiner Junge. Er war beliebt bei den Mädchen gewesen, angesehen bei den Jungs und auch Sakura war seinem Charme zum Opfer gefallen.

Doch dann... dann hatte sie sich in ihn verliebt. In seinen undurchschaubaren, undurchdringlichen Charakter, in seinen Fleiß und in seine Stärke. Sie kannte keinen anderen Mann, der sie jemals so fasziniert und auf dieselbe Weise von sich distanziert hatte.

Und genau deshalb wollte sie ihn. Sie wollte den Mann hinter der Fassade noch besser kennen lernen, besser, als jeder andere. Sie wollte die Herausforderung, sie brauchte die Herausforderung, den Nervenkitzel, so wie wenn sich Extremsportler aus einem Flugzeug warfen, ungesichert auf hohe Berge kletterten oder mit den Haien tauchten. Sie wollte keine einfache Liebesgeschichte, keinen Mann, der sie nicht herausforderte und sofort auf sie ansprang. Sie wollte nur ihn und seine Geheimnisse.

Wenn sie jedoch schon zu dem Zeitpunkt gewusst hätte, was sie noch alles in den kommenden Wochen erwarten würde, was sie noch alles über ihn erfahren würde... hätte sie es sich dann anders überlegt? Hätte sie etwas anders gemacht, etwas verändert? Das würde sie jetzt wohl nie erfahren.
 

Sakura wandte ihren Blick von ihm ab und kramte derweil ihr Handy aus ihrer Hosentasche.

Das Display leuchtete auf, bevor sie ihre Kontakte nach Hinata und Naruto durchforstete. Sie schickte beiden jeweils eine SMS, in der stand, dass sie heute nicht mehr kommen sollten, Sasuke noch etwas Zeit brauchte und Ino sie über den Rest aufklären würde.

Sie klappte ihr Handy wieder zu und dachte daran, dass sich Naruto von so etwas vermutlich nicht aufhalten lassen würde. Er würde wahrscheinlich trotzdem hierher kommen, um seinen besten Freund endlich wiederzusehen.

Und in dem Moment, in dem Sakura darüber nachdachte, sah sie Sasuke aus dem Augenwinkel heraus aufstehen und auf sie zukommen.

„Gehen wir“, sagte er und blieb vor ihr stehen. „Wohin?“, wollte Sakura verwirrt wissen. Sie waren doch gerade erst wieder nach Hause gekommen. „Und wieso?“

„Jetzt mach schon“, drängelte er und half ihr, zu ihrem Erstaunen, auf die Beine. „Du hast gerade Naruto geschrieben, nicht wahr?“

Ihre Augen weiteten sich. Woher wusste er das? Hatte er in der Zeit, in der er unterwegs gewesen war, Gedankenlesen gelernt?

„Äh... ja, schon...“, antwortete sie verwundert und schlüpfte in ihre Jacke.

Sasuke erwiderte nichts, bis sie auf dem Flur vor ihrer Wohnung standen und er ihr dabei zusah, wie sie absperrte, bevor sie sich auf den Weg nach unten machten.

„Er wird trotzdem hier vorbei kommen“, mutmaßte er kurz darauf und hielt ihr die Eingangstür auf, woraufhin ihr ein Schwung kühler Aprilluft entgegen strömte.

„Du willst ihn nicht sehen?“, fragte sie wenig später, als sie ziellos durch die Straßen schlenderten.

Sie warf ihm einen fast schon vorwurfsvollen Blick zu, auch wenn sie es auf der anderen Seite verstehen konnte. Sasuke waren solche Sachen in Bezug auf Freunde und Familie schon immer auf die Nerven gegangen. Scheinbar hatte sich nichts davon geändert.

Er antwortete nicht, versteckte aber seine Hände in den Jackentaschen, während er stur geradeaus blickte.

Sie seufzte innerlich und steckte ihre Hände ebenfalls in die warmen Taschen ihrer cremefarbenen Jacke.

Es herrschte ein angenehm kühler Wind, der die Bäume ordentlich durch rüttelte und das Laub auf den Straßen aufwirbelte. Sie kamen an einem Park vorbei, an dem unzählige Kirschbäume verstreut über die gesamte Wiesenfläche standen. Noch wirkten sie recht unauffällig, doch in ein paar Tagen würden sie in voller Blüte erstrahlen und den Park sowie ganz Osaka in eine wunderschöne Kirschblütenlandschaft verwandeln.

„Du färbst dir deine Haare immer noch rosa?“, kam es auf einmal von Sasuke, was weniger eine Frage als viel mehr eine Feststellung war. Zudem klang es irgendwie abwertend, oder täuschte Sakura sich da?

„Ja?“, entgegnete sie ihm fragend und sah leicht verletzt zu ihm nach oben.

„Warum?“

„Warum?“, wiederholte Sakura verblüfft über seine offensichtliche Missachtung gegenüber ihrer Haarfarbe. „Ich mag es! Und ich werde auch nichts daran ändern!“ Sie war sich bewusst, dass nicht jeder eine solch ungewöhnliche Haarfarbe tolerierte, vor allem in ihrem Heimatland, doch sie fand es schön und würde ihre Haare auch weiterhin so lassen.

Es herrschte kurz Stille zwischen den beiden, als sie sich einer Gruppe spielender Kinder näherten, von denen eines einen Ball direkt in ihre Richtung schoss.

Sakura beobachtete den Ball dabei, wie er direkt auf sie zurollte und wollte gerade zu einem Schuss ansetzen, als Sasuke ihr zuvor kam.

Mit den Händen in den Jackentaschen, stoppte er den Ball mit seinem rechten Fuß und platzierte ihn, ohne ihn mit den Händen zu berühren, zwischen seinen Zehenspitzen und seinem Schienbein. Sakura beobachtete ihn fasziniert dabei, wie er anfing, einige coole Tricks mit dem Ball vorzuführen, wobei ihm die Kinder begeistert zuschauten.

Sie sah hoch zu ihm und erkannte ein Lächeln, welches sich über seine Lippen gelegt hatte. Sakura stockte der Atem, als sie sein zufriedenes Gesicht sah, als er seine Vorführung auch schon wieder beendete und den Kindern ihren Ball zurückgab. Diese winkten den beiden noch hinterher, bevor sie wieder nebeneinander laufend das Gebiet verließen.
 

„Das war ziemlich cool“, meinte Sakura wenig später und sah lächelnd auf die Straße vor sich. „Ich hatte ganz vergessen, dass du damals mit den anderen ständig Fußball gespielt hast. Es war die einzige Sache, die du in der Gruppe machen konntest, ohne davon genervt zu sein.“ Sie lachte herzhaft, wobei sie zu ihm hoch sah und ein amüsiertes Schmunzeln auf seinen Lippen erkennen konnte. Es erwärmte ihr Herz und vermutlich auch ihre Wangen, weshalb sie schnell wieder nach vorne sah, um nicht noch rot anzulaufen.

Wieder sagte er nichts, doch diesmal störte es sie nicht. Sie hatte sehen können, dass es ihm gut ging und er vermutlich einfach nur die Stille genoss. Für sie war dies in Ordnung.

Doch nur kurze Zeit später, sagte er etwas, das ihr Herz für einen Moment lang kurz aussetzen ließ.

„Ich wollte dich vorhin übrigens nicht beleidigen“, begann er ruhig und sah, wie immer, nach vorne, anstatt in ihr Gesicht. „Ich finde deine Haare schön, so wie sie jetzt sind.“

Sakura lief augenblicklich rot an und starrte zunächst schockiert zu Sasuke hinauf, bevor sie ihren Kopf um hundertachtzig Grad drehte und mehrmals ein- und ausatmete, womit sie bezwecken wollte, dass ihre Hautfarbe wieder in ihren Ursprungszustand wechselte.

„S-Schon okay... Danke...“, meinte sie schließlich leise und versuchte sich ihre geröteten Wangen mit ihren Handflächen abzukühlen.

„Wollen wir etwas zu Abend essen, bevor wir zurückgehen?“, fragte er nun, woraufhin sie schnell nickte und sich die beiden ein nettes, kleines Restaurant aussuchten, in dem sie dann den Abend ausklingen ließen.
 

Nach gut zwei Stunden, in denen zwar Sasuke nicht sehr viel geredet, Sakura dafür aber umso mehr erzählt hatte, machten sich die beiden wieder auf den Rückweg.

Sie musste zugeben, dass sie mehr Spaß gehabt hatte, als zu Anfang erwartet. Obwohl er immer noch genauso, wenn nicht sogar deutlich verschwiegener war als früher, konnte sie sich ganz nett mit ihm unterhalten und auch lachen, was sie schon eine ganze Weile nicht mehr getan hatte. Hinata und Ino waren zwar beide sehr gute Freundinnen und auch liebevolle und lustige Menschen aber sie hatten ihren eigenen Ballast mit sich zu schleppen und wenn Ino erst einmal von ihren Problemen anfing, konnte Sakura einpacken. Sasuke von daher alles zu erzählen und ihn über ihr Medizinstudium voll zu quatschen, war wahrlich eine angenehme Abwechslung und sogar eine Befreiung für ihre Seele gewesen.
 

Die Rosahaarige schob ihren Schlüssel in das Schlüsselloch der gläsernen Eingangstür und machte sich gemeinsam mit Sasuke auf den Weg nach oben.

Kurz bevor sie in den Flur bog, in dem auch ihr Apartment lag, beschlich sie erneut dieses unangenehme Gefühl, welches sie heute schon einmal verspürt hatte. Sie konnte es sich zunächst nicht erklären, doch nur wenige Sekunden später kannte sie die Ursache dafür.

„Naruto...“, sagte sie überrascht und blickte dem Blondschopf entgegen. Er saß, angelehnt an ihre Wohnungstür, mit aufgestellten Beinen, die jeweils zu seiner linken und rechten Seite weg kippten, während er sie mit seinen Armbeugen festhielt.

Als er aufsah, schienen gleich mehrere Gefühle in seinem Gesichtsausdruck zu liegen. Er wirkte auf der einen Seite traurig und verletzt, während auf der anderen Seite unglaubliche Freude und Erleichterung sein Gesicht zierten.

„Hallo, Sasuke“, meinte er ruhig und richtete sich langsam vom Boden auf. Nach sechs Jahren... gab es endlich das lang ersehnte Wiedersehen.

Willkommen zu Hause!

Sie hatte mit allem gerechnet; Freudenschreie, Tränen, Umarmungen, Vorwürfe... doch ausgerechnet das hatte sie nicht kommen sehen.

Alles geschah so schnell. Innerhalb weniger Sekunden war Naruto bei den beiden angekommen, stellte sich direkt vor Sasuke, der ihn mit ausdruckslosen Augen beobachtete, und schlug ihm gleich darauf mitten ins Gesicht.

Ein stummer Schrei verließ Sakuras Lippen, als sie erschrocken zurückwich und Naruto dabei mit schockierten Augen anstarrte. Was war gerade geschehen? Warum? Sie konnte nicht glauben, dass er Sasuke gerade tatsächlich geschlagen hatte!

Ihr Blick wanderte nun zu dem Schwarzhaarigen, der mit verärgerter Miene zur Seite blickte, ehe er sich mit seinem Handrücken das Blut von seiner aufgeplatzten Lippe wischte.

„Naruto!“, kam es nun von Sakura, die sich mittlerweile wieder gefasst hatte und bereit war, etwas zu sagen. „Wieso hast du das getan?!“ Sie kannte die Antwort bereits und dennoch wollte sie es aus seinem Mund hören.

Der Junge starrte seinen ehemaligen besten Freund genervt an, bevor er schließlich die Augen zusammenkniff und sich von ihm abwandte.

Keiner von beiden sagte etwas. Sakura sah nervös zwischen ihnen hin und her. Was sollte sie jetzt tun? Sollte sie Naruto dafür zurechtweisen oder es einfach auf sich beruhen lassen?

Sie wusste, weshalb er ihm eine verpasst hatte. Sie wusste, wie er sich gerade fühlen musste. Doch ihn einfach nach so langer Zeit und bei ihrem lang ersehnten Wiedersehen zu schlagen, war doch etwas zu viel für den Anfang!

Und da kam ihr plötzlich eine Idee. Vielleicht war es nicht gerade die beste oder auch nur ansatzweise der richtige Lösungsweg, doch es würde nicht schaden, es auszuprobieren. Und mehr als verprügeln konnten sie sich ja auch nicht.

„Ich finde... ihr solltet das klären. Jetzt“, begann Sakura ernst und stemmte beide Hände in die Hüfte. „Und ich werde keinen von euch beiden eher laufen lassen, bevor ihr euch nicht ausgesprochen habt.“

Sie blickte den beiden Männern stur entgegen, die sie eher misstrauisch beäugten. Scheinbar wollte keiner von ihnen ein Kaffeekränzchen halten, doch für Sakura schien es nur logisch, wenn sie nach all der langen Zeit miteinander redeten.

„Also, macht ihr es?“, hackte sie noch einmal nach, woraufhin Naruto Sasuke mit einem missachtenden Blick ansah, welchen dieser nur erwidern konnte.

Die Rosahaarige atmete schwer aus, bevor sie langsam an Naruto vorbeiging und ihre Wohnungstür aufsperrte.

„Ich will euch nicht zurechtweisen und anschließend verarzten müssen“, meinte sie ein letztes Mal an die beiden gerichtet und stieß die Tür zu ihrem Apartment auf. „Redet also bitte nur miteinander und lasst die Fäuste stecken.“

Sie sah Sasuke ein letztes Mal an, wobei sie ihm mithilfe ihrer Augen verdeutlichen wollte, dass er behutsam mit Naruto umgehen sollte. Sie wusste nicht, ob er sie verstanden hatte oder überhaupt auf sie hören würde, doch sie hoffte einfach auf das Beste.

Mit einem letzten Seufzer betrat sie ihre Wohnung und schloss hinter sich die Tür. Sie lauschte einen Moment lang der Stille auf dem Hausflur hinter sich, bevor sie beschloss, die beiden endgültig alleine zu lassen.
 

Nervös zappelte sie mit ihrem Bein, während sie einen Blick zu ihrer Wanduhr hoch warf. Die Zwei waren nun schon eine halbe Stunde lang auf sich gestellt und bisher hatte sie niemanden laut schreien oder kämpfen gehört, was natürlich ein gutes Zeichen war... oder vielleicht auch nicht? Vielleicht lag einer der beiden bereits tot auf dem Boden und es war deshalb so still? Ach... sie machte sich eindeutig zu viele Gedanken darüber.

Sakura schüttelte schnell den Kopf und schmiss sich mit ihrem Oberkörper aufs Bett, auf dem sie zuvor gesessen und nachgedacht hatte.

Sie wünschte sich nur, dass die beiden irgendwie wieder zueinander finden würden. Sie wollte nicht, dass sich ihr bester Freund und ihre große Liebe hassten und miteinander stritten... obwohl sie sich sicher war, dass Naruto Sasuke niemals hassen könnte. Er hatte ihn schon immer wie einen Bruder gesehen und auch so behandelt. Und Sasuke war gewissermaßen wie ein Bruder für Naruto gewesen, nachdem dieser schon als Kleinkind eine Waise war. Irgendetwas verband die beiden und Sakura hoffte inständig, dass dieses Band noch vorhanden und höchstens etwas beschädigt war.
 

„Was brauchen die denn so lange?“, seufzte Sakura ungeduldig, wobei sie von vornherein nicht damit gerechnet hatte, dass sie so schnell zu einem Ende kommen würden. Sie wollte einfach nur unter die Dusche, doch solange sie nicht wusste, ob sich die beiden nicht doch noch prügeln würden, könnte sie nicht duschen gehen.

Plötzlich hörte sie ein leises Klopfen, wobei sie vor Schreck fast aus dem Bett gefallen wäre, und gleich darauf eilig den Flur hinunter spurtete, um ihre Wohnungstür zu öffnen.

Sie blickte Sasuke entgegen, der bis auf seine aufgeplatzte, noch immer etwas blutende Wunde recht in Ordnung aussah.

„Komm rein“, meinte sie leise, als er schon an ihr vorbei und direkt ins Wohnzimmer ging. „Und?“, wollte sie dann wissen. „Wie ist es gelaufen?“

Sasuke schmiss sich erschöpft auf die, passend zum Sessel, olivgrüne Couch und legte sich eine Hand über seine geschlossenen Augen, während er sprach.

„Keine Ahnung“, meinte dieser desinteressiert. „Gut, schätze ich.“

„Was soll das heißen?“, wollte Sakura wissen, die sich etwas mehr Informationen erhofft hatte. „Vertragt ihr euch wieder?“

Sie erhielt keine Antwort von Sasuke, weder beruhigende Worte noch ein einfaches Schulterzucken. Wie hatte sie sich auch nur Hoffnungen machen können, dass sie jemals etwas aus ihm rauskriegen würde? Seien es Antworten auf sein Verschwinden und seinen Aufenthalt während all der Jahre, oder Informationen darüber, wie es nun zwischen ihm und Naruto weiterging... Er würde ihr doch niemals mehr sagen, als nötig.

Sie seufzte zum gefühlt tausendsten Mal an diesem Tag und erklärte dem Uchiha, dass sie nun kurz unter die Dusche hüpfen und anschließend ins Bett gehen würde. Und mit „kurz“ meinte sie eigentlich eine ganze halbe Stunde.

Sie ließ das warme Wasser auf ihren Körper niederprasseln und genoss einfach nur den Dampf um sich herum sowie die, bis auf den Strahl, angenehme Ruhe.

Es war schön, all die Sorgen von sich abwaschen und den Frust für zumindest einen kurzen Moment vergessen zu können; die ganzen Probleme, die sich nun schon seit einer ganzen Weile bei ihr stauten und die neu dazugekommenen Sorgen wegen Sasuke.

Sakura atmete lange aus, während sie ihr Gesicht direkt unter den Strahl hielt, wobei sie mehrmals darüber wischte, um somit ihren langsam wieder aufsteigenden Frust zu vertreiben. Sie wollte jetzt nicht noch mehr über all das und über ihn nachdenken. Sie wollte nur noch in ihr Bett und schlafen.
 

Nachdem sie sich ihre Schlafsachen angezogen, die Haare geföhnt und die Zähne geputzt hatte, kam Sakura wieder aus dem Badezimmer hinaus und kramte schnell ein Kissen, eine Decke sowie ein großes Badetuch aus ihrem Kleiderschrank heraus.

Sie reichte Sasuke die Sachen, der sie eine gewisse Zeit lang beobachtet hatte, und erklärte ihm, dass auch er duschen gehen und sich anschließend schlafen legen könnte.

Er hatte nur genickt und war kurz darauf im Bad verschwunden.

„Nicht einmal ein Danke“, murmelte Sakura genervt, als sie ihren Körper unter der warmen Bettdecke versteckte und sich in ihre zwei großen Kissen kuschelte. „So ein Idiot...“

Sie starrte noch eine Weile den dunklen Flur hinunter, wobei sie den Klängen des Wasserstrahls lauschte und sich unwillkürlich vorstellte, wie Sasuke gerade unter der Dusche stand; das Wasser, wie es langsam seinen Körper und seine leicht braun gebrannte Haut hinunter glitt.

Sakura vergrub eilig ihr knallrotes Gesicht in ihrem Kissen und spickte noch ein letztes Mal den Flur hinunter, bevor sie irgendwann einschlief. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie müde sie wirklich gewesen ist...
 

Am Sonntagmorgen, als Sakura zum ersten Mal die Augen aufschlug, war Sasuke bereits fort. Er hatte glücklicherweise einen Zettel an der Eingangstür hinterlassen, auf dem in krakeliger Schrift 'Bin eine Weile weg. Hab' keinen Schlüssel mitgenommen. Komme spät wieder' stand.

„Eine Weile weg?“, wiederholte Sakura leicht verärgert und drehte den Zettel sicherheitshalber um, falls nicht noch etwas auf der Rückseite stehen sollte. „'Komme spät wieder'. Was soll das heißen? Wo zum Teufel ist er denn jetzt schon wieder hin?!“

Genervt knüllte sie die Notiz in ihrer Hand zusammen und schmiss diese in die Schale zu ihren Schlüsseln.

„Soll er doch schauen, wie er zurückkommt“, murmelte sie und füllte den Wasserkocher bis zur Hälfte mit gefiltertem Wasser voll. „Ich muss arbeiten und wenn er früher kommt, als ich aus habe, kann er von mir aus in der Kälte zittern.“

Ihr Start in den Morgen fing ja schon mal prächtig an. Besser wurde es auf der Arbeit im Doki Doki Café jedoch auch nicht, da Ino sie, sobald Sakura das Geschäft betreten hatte, mit Informationen über die Willkommensfeier für Sasuke bombardiert hatte.

'Und vergiss ja nicht, etwas später mit ihm aufzutauchen. Wir anderen werden ihn überraschen wollen', hatte sie gesagt.

'Überraschen? Er weiß doch, wohin wir gehen und dass alle nur wegen ihm gekommen sind', hatte Sakura eingeworfen, woraufhin Ino sie mit ihrem finsteren Blick zum Schweigen verdonnert hatte.

'Egal! Wichtig ist nur, dass ihr rechtzeitig dort auftaucht. Und oh! Esst lieber nichts! Es wird ein kleines Buffet geben, das ich nicht umsonst arrangiert habe!', hatte Ino noch schnell hinzugefügt. Den Rest ihrer Arbeitszeit hatte sie auch nur dafür genutzt, um über die Feier und ihr Talent zum Planen zu sprechen, sodass Sakura am Nachmittag mit Kopfschmerzen nach Hause kam. Hinata war heute nicht auf der Arbeit gewesen, weshalb sie das Mädchen nicht über Naruto hatte ausfragen können. Sie entschied sich jedoch dafür, den beiden jeweils eine SMS zu schicken, als sie gerade den Herd anschaltete und einige Kochutensilien aus ihrem Küchenschrank kramte.

Nach einiger Zeit war ihr Abendessen zubereitet. Sie wusste nicht, ob Sasuke nicht doch noch früher zurückkommen würde, und hatte deshalb gleich etwas mehr gemacht.

Kurz nach dem Essen war eine SMS von Hinata gekommen, in der stand, dass sie und Naruto morgen ebenfalls zu der Feier kommen würden. Sakura nahm das als gutes Zeichen auf und beschloss anschließend für ihr Studium zu lernen.
 

Gegen halb acht am Abend war Sasuke noch immer nicht aufgetaucht. Sakura beschloss noch eine weitere Stunde zu lernen, bevor sie gegen neun ins Bett gehen würde. Sie hatte morgen einen anstrengenden Tag vor sich. Es würden sie nicht nur einige Herausforderungen im Krankenhaus erwarten, sondern auch die heiß ersehnte Party am Abend, auf die sie, ehrlich gesagt, nicht die geringste Lust hatte. Sie freute sich dennoch, die anderen mal wieder zu sehen, doch Sasukes schlechte Laune konnte ihr wirklich gestohlen bleiben.

Nachdem sie ihre Bücher zugeklappt und in ihrem Schreibtischschränkchen verstaut hatte, legte sich Sakura nach dem Zähneputzen ins Bett.

Während sie so da lag und die Haustür beobachtete, gingen ihr gleich mehrere Gedanken durch den Kopf; Was, wenn er nicht wieder zurückkommt? Was, wenn er abgehauen ist? Vielleicht ist ihm das alles ja doch zu viel! Oder vielleicht ist ihm auch etwas passiert!?

Sie wollte zwar nicht daran denken, dass ihm etwas zugestoßen oder er aber abgehauen sein könnte, doch ihr Gehirn entschied sich dagegen.

Und so verging eine Stunde nach der anderen, während Sakura hoffnungsvoll zur Tür hinüber blickte, bis sie letztlich gegen halb eins einschlief.
 

Am nächsten Morgen war sie schon sehr früh wach, da sie zur Uni und anschließend ins Krankenhaus musste. Als sie realisiert hatte, dass sie gestern auf Sasuke gewartet hatte und der einfach nicht gekommen war, sprang sie schnell hinter die Couch und blickte hinab auf eine umhüllte Gestalt. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sie Sasuke in die kuschelige Decke, die sie ihm zuvor gegeben hatte, eingewickelt sah, und konnte sich nun wieder anderen Dingen widmen.

Sie sprang unter die Dusche, machte sich fertig und hinterließ dem Uchiha einen Zettel auf dem Wohnzimmertischchen. Darin wollte, nein, darin verlangte sie von ihm, dass er pünktlich um neunzehn Uhr hier war und nichts zu Abend aß, damit sie zusammen zu der Feier gehen konnten. Sie hoffte inständig, dass er nicht wieder verschwand und sie ohne den Ehrengast auftauchen müsste.
 

Und dann war es soweit. Der Tag war für Sakura wie im Flug vergangen und da sie heute nicht arbeiten musste, hatte sie noch etwa eine Stunde Zeit, bevor sie sich langsam auf den Weg nach Hause machen konnte.

Sie nutzte die freie Zeit, um sich ein wenig in der Stadt um zu sehen und entdeckte dabei ein wunderschönes, rosafarbenes Top mit Glitzerpailletten an den unteren Rändern. Es war zum Dahinschmelzen!

Sofort sprang sie von der Fensterscheibe weg und in den Laden hinein, um es gleich anzuprobieren und sich darin zu verlieben. Nach einem kurzen Check in ihren Geldbeutel, nahm sie das Teil mit, bereute es jedoch wenig später, da sie eigentlich keine Spontaneinkäufe mehr machen sollte und es sich auch nicht leisten konnte, unnötig Geld auszugeben.

Nach einigen Minuten der Reue, löste sich ihr schlechtes Gewissen auf, nachdem sie daran dachte, wie Sasuke sie in dem Oberteil heute Abend anschauen und ihr vielleicht sogar ein Kompliment machen würde. Zumindest hoffte sie das.

Nach ihrem kurzen Bummelausflug ging sie zurück nach Hause und schloss dort ihre Wohnungstür mit zum Zerreißen angespannten Nerven auf.

Als sie die Tür öffnete, schlug ihr ihr Herz bis zum Hals und sie kam nicht umhin, daran zu denken, dass Sasuke wieder abgehauen sein könnte.

Langsam ging sie den Flur hinunter und spickte nervös um die Ecke, als sie den Dunkelhaarigen mit übereinander geschlagenen Beinen auf ihrem Sessel sitzen sah.

Ihr fiel ein Stein vom Herzen, bevor sie zufrieden ausatmete und ihm zunickte.

„Du bist schon fertig?“, bemerkte sie eher verwundert, nachdem sie mit ihren Augen an seinem weißen Hemd, dem schwarzen Jackett und der dunklen Hose hängen geblieben war.

„Und du?“, fragte Sasuke eher rhetorisch, wobei er sie von oben bis unten musterte und dann auf die Uhr sah.

Sakura lief augenblicklich rot an, bevor sie mit einigen Sachen ins Bad rannte und ihm versicherte, dass sie nicht lange brauchen würde. Doch nachdem sie recht schnell ihr Outfit, darunter auch das glitzernde Paillettentop, zusammengestellt hatte, wusste sie nicht, wie viel oder wenig sie sich schminken sollte. Immerhin kamen viele alte Freunde zu der Party und sie erwischte sich gar dabei, wie sie darüber grübelte, ob Sasuke sie mit oder ohne Lippenstift schöner finden würde. Sie wollte unbedingt gut aussehen, wenn sie schon nicht oft ausging, und vor allem wollte sie für ihn gut aussehen.

Am Ende bedeckte sie ihr Gesicht mit einer kleinen Schicht Make-up, betonte ihre Wangenknochen mit etwas Rouge, umrandete ihre, heute besonders, grünen Augen mit Eyeliner und benutzte noch etwas Wimperntusche. Zum Schluss tupfte sie sich mit ihrem rechten Zeigefinger perlrosa farbenen Lippgloss auf ihre Lippen und betrachtete sich zu guter Letzt im Spiegel.

Ein glückliches Lächeln legte sich ihr übers ganze Gesicht, nachdem sie erstaunt festgestellt hatte, wie gut sie aussehen konnte, wenn sie es denn nur wollte. Sie war schon lange nicht mehr richtig ausgegangen und sonst sah sie keinen Grund dafür, sich zu schminken. Deshalb gefiel ihr ihr Spiegelbild auch so gut, wobei sie neben all der Schwärmerei gar die Zeit vergaß, als Sasuke sie wieder daran erinnerte.

„Hast du's bald?“, rief er genervt und warf vermutlich gerade den Kopf in den Nacken, so wie Sakura es sich nur zu gut vorstellen konnte.

„Ja!“, schrie sie zurück und richtete sich ein letztes Mal ihre Frisur zurecht, an der sie jedoch nicht viel verändert hatte. „Außerdem sollen wir eh etwas später kommen, da dich die anderen überraschen wollen, also haben wir noch etwas Zeit.“

Sie öffnete die Badezimmertür und trat hinaus in den dunklen Flur. Sie hörte, wie Sasuke sich von dem Sessel erhob und langsam auf sie zukam. Ihr Herz schlug erneut so schnell, dass sie dachte, es würde jeden Moment aus ihrer Brust hinaus springen. Sie wusste gar nicht, warum sie überhaupt so aufgeregt war. Vielleicht lag es jedoch auch daran, dass er sie zum wahrscheinlich ersten Mal in schicker Garderobe und dazu noch geschminkt sah.

Als er den Flur betrat, hatte Sakura bereits den Schalter für das Deckenlicht betätigt, sodass dieser nun mit Licht überflutet wurde.

Sie hielt in ihrer Bewegung inne und starrte dem Uchiha neugierig entgegen, der sie einen Augenblick lang musterte, bevor er sich wortlos seine Schuhe anzog.

Ein beklemmendes Gefühl legte sich über Sakuras Brust, doch sie versuchte die Enttäuschung herunterzuschlucken und sich auch noch ihren zweiten hellgrauen Stiefel anzuziehen, bevor sie in ihre Jacke schlüpfte.

Die beiden verließen das Apartment und machten sich schweigend auf den Weg.

Sakura holte kurz ihr Handy heraus und las dabei laut die Adresse vor, welche Ino ihr zuvor geschickt hatte, wartete eine Reaktion von Sasuke ab, der jedoch nichts dazu sagte, und lief mit gesenktem Kopf voraus.
 

Es herrschten nicht nur eisige Temperaturen, sondern auch eisiges Schweigen zwischen den beiden. Keiner sagte etwas, keiner sah den anderen auch nur länger als für den Bruchteil einer Sekunde an.

Sakura überlegte, womit sie ein Gespräch in Gang setzen könnte, beließ es jedoch bei dem Schweigen, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass Sasuke jetzt gerne reden würde. Und worüber denn auch? Über die Feier? Über ihre Freunde? Alles Dinge, denen Sasuke schon immer aus dem Weg gegangen war. Warum musste er denn nur auch so kompliziert sein...
 

Sie kamen fast zehn Minuten später als geplant, was jedoch nicht weiter schlimm war, da, kurz nachdem sie die gemietete Bar betreten hatten, alle aus ihren Verstecken gesprungen sind und laut gejubelt haben.

„Willkommen zu Hause!“, hatten sie allesamt geschrien und waren dem Uchiha gleich darauf fröhlich entgegengekommen.

Während Sakura daneben stand und die Meute beobachtete, wie sie ihm alle auf einmal Fragen stellten und ihn, zu seinem Unbehagen, umarmten und küssten, bemerkte sie aus dem Augenwinkel heraus Naruto und Hinata. Sie standen vorne an der Bar und schienen womöglich darüber zu diskutieren, ob und wie Naruto Sasuke entgegentreten sollte. Sakura wollte nur zu gerne wissen, über was die zwei vorgestern gesprochen hatten, entschied sich jedoch dafür, den Blondschopf vorerst nicht darauf anzusprechen.

„Sakura-san!“, hörte die Rosahaarige auf einmal jemanden ihren Namen rufen. Sie hatte die Stimme nicht sofort erkannt, doch schon im nächsten Moment kam ihr eine breit grinsende Gestalt entgegen.

„Rock Lee! Was für eine Überraschung, dich mal nicht im Trainingsanzug zu sehen“, stellte Sakura begeistert fest und erwiderte seine freudige Umarmung. „Du siehst gut aus!“

„Danke, gleichfalls!“, meinte er mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht und sah an der jungen Frau herab. „Wie bekommt dir das Medizinstudium?“

„Na ja, eigentlich ziemlich gut, nur ist es sehr stressig und anstrengend“, erklärte sie seufzend, schenkte ihm jedoch ein herzhaftes Lächeln. „Und was ist mit dir? Ich hab' dich neulich im Fernsehen gesehen! Du bist bei der Meisterschaft ja um dein Leben gerannt! Glückwunsch zum ersten Platz!“

Der junge Mann errötete leicht und kratzte sich verlegen den Hinterkopf.

„Na ja“, begann er grinsend. „Danke. Ich hab eben viel trainiert und meine Beine geben einiges her. Die Mühe hat sich gelohnt.“ Sein Grinsen wurde breiter, woraufhin Sakura ihm lobend auf die Schulter schlug, als sich eine dritte Person zu ihnen gesellte.

„Wo ist denn dein hübscher, weißer Kittel?“, fragte die Braunhaarige lächelnd.

„Tenten!“, rief Sakura freudig und umarmte ihre Freundin aus Kindertagen. „Du siehst umwerfend aus! Wie bekommt dir der Streifendienst?“

Die junge Polizistin zuckte mit den Schultern. „Ach na ja, ich gebe mein Bestes aber es ist zurzeit so verdammt ruhig in Osaka.“

Die anderen zwei lachten und stimmten ihr zu.

„Hey, Lee. Ich hab' gehört, du warst neulich im Fernsehen? Glückwunsch dazu“, meinte Tenten, woraufhin sie sich ein wenig mit dem Sportler unterhielt, während Sakura ihren Blick durch den Raum schweifen ließ.

Sie entdeckte Ino, die zusammen mit zwei weiteren Freunden an einem der kreisrunden Tische saß, und steuerte auf sie zu.

„Hey, Sakura! Gut, dass ihr es rechtzeitig geschafft habt“, meinte Ino und stand dabei vom Tisch auf, um ihre Freundin zu umarmen. „Noch länger, und die anderen wären vor lauter Spannung durchgedreht.“

Sakura lachte und warf anschließend einen Blick zu Sasuke nach hinten, den sie jedoch in der Menge gar nicht mehr ausmachen konnte.

„Hi, Sakura. Lange nicht mehr gesehen“, kam es nun von einem der beiden Männer, der ihr ein charmantes Lächeln entgegenbrachte.

„Shikamaru! Ja, es ist eine Ewigkeit her“, erinnerte sich Sakura, die darüber nachdachte, wann sie sich das letzte Mal gesehen hatten. „Wie ist es so für die Regierung zu arbeiten?“

Sie schnappte sich einen freien Stuhl und setzte sich zu den Dreien an den Tisch.

Der Schwarzhaarige lehnte sich lässig zurück und verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf, während er mit seiner üblichen ruhigen Stimme sprach.

„Gibt Schlimmeres. Ich muss bald wieder aus Osaka raus. Bin hier und dort, eigentlich überall.“ Er schmunzelte, was die beiden Frauen zum Lächeln brachte.

„Und Choji“, sagte Sakura nun an den zweiten Mann am Tisch gerichtet, der zufrieden aufhorchte. „Wie geht es dir? Wir haben uns auch schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen! Ich hab' gehört, du eröffnest bald dein eigenes Restaurant?!“

Der kräftige Mann lachte lauthals auf und stampfte gleich zwei Mal mit seiner Faust auf den Tisch.

„Gut zu wissen, dass diese Neuigkeit bereits die Runde macht!“, erwiderte er fröhlich, wobei sich seine Backen rot verfärbten. „Aber sicher ist es noch nicht. Ihr werdet dann jedoch die Ersten sein, die meine köstlichen, neuen Speisen probieren dürfen!“

„Na das hoffe ich doch!“, kam es von Sakura, die daraufhin fröhlich grinste.

Kurz darauf entschuldigte sie sich für einen kurzen Moment bei den anderen und stand auf, um sich einen Drink zu genehmigen.

Sie lief hinüber zur Bar, wo sie sich irgendeinen Cocktail, der auf der Karte stand, bestellte, und anschließend zu Hinata und Naruto ging. Die beiden standen noch immer dort, wo sie sie zuletzt gesehen hatte, und führten eine Unterhaltung, welche sie jedoch aufgrund von Sakuras Anwesenheit unterbrachen.

„Hey, Leute“, begrüßte sie die beiden mit einem Lächeln, was, zu ihrer Erleichterung, beide erwiderten.

„Hallo, Sakura-chan. Du siehst wirklich hinreißend aus“, schmeichelte Hinata ihr, woraufhin Sakura dasselbe von ihrem niedlichen Outfit behauptete. „Sieh nur, wie sie sich alle darum bemühen, mit ihm zu sprechen.“ Die Dunkelhaarige deutete mit einer Kopfbewegung auf Sasuke, der noch immer von einigen ihrer Freunde umzingelt und ausgefragt wurde. Allmählich tat er Sakura Leid.

„Wollt ihr ihn denn gar nicht begrüßen?“, fragte sie, wobei sie eigentlich gehofft hatte, etwas diskreter an dieses Thema heranzugehen, da sie nicht wusste, wie sich Naruto im Moment und überhaupt wegen der ganzen Sache mit dem Uchiha fühlte.

Hinata tauschte kurz einen Blick mit Naruto aus, der jedoch, so schien es, leicht verärgert zu Boden sah und mit seinen Fingern spielte.

Sie schüttelte leicht den Kopf, womit sie Sakura zu verstehen geben wollte, dass dies kein guter Zeitpunkt war. Sie selbst würde wahrscheinlich früher oder später >Hallo< sagen, doch im Moment, würde sie wohl bei Naruto bleiben wollen.

„Na gut. Wir sehen uns ja noch“, meinte Sakura mit einem aufmunternden Lächeln auf den Lippen und verabschiedete sich vorerst von den Zweien, als sie schon wenig später von einer anderen, altbekannten Person begrüßt wurde.

„Hallo, Sakura-san“, sagte der Leichenblasse Junge mit einem fast schon aufgesetzten Lächeln im Gesicht. „Wie geht es dir?“

„Oh! Hallo, Sai!“, erkannte sie ihren ehemaligen Klassenkameraden erst auf den zweiten Blick und berührte ihn freundschaftlich an der Schulter. „Gut, gut. Und dir?“

„Kann nicht klagen. Und wie läuft es in der Uni?“

„Kann nicht klagen“, log sie lächelnd und wechselte schnell das Thema. „Hey... Ich hab von Ino erfahren, dass du neulich einige deiner Kunstwerke in der berühmten Galerie von Hanako Kubayashi ausstellen durftest. Das ist ja fabelhaft!“

Der junge Künstler lächelte und nickte mit zusammengekniffenen Augen.

„Ja, meine Werke haben ihr wohl gefallen, weshalb sie mich kontaktiert und dazu eingeladen hat, einige Bilder in ihrer Galerie aufzuhängen“, erzählte er stolz, während Sakura gleich mehrere Schlücke von ihrem Cocktail nahm. „Ich habe natürlich sofort >Ja< gesagt und schon konnten sie gleich mehrere der besten Künstler Japans betrachten.“

„Wow“, schwärmte Sakura beeindruckt. „Das ist wirklich großartig! Meinen Glückwunsch, Sai!“

„Danke.“

„Ja, unser Sai hatte schon immer Talent für's Zeichnen“, warf eine dritte Person ein, die sich zu den beiden gesellte. „Ich denke, aus ihm wird noch ein ganz großer Künstler.“

„Sensei Iruka!“, rief Sakura glücklich und ließ sich von ihrem ehemaligen Lehrer auf die Schulter klopfen.

„Hallo, Sakura-san. Wie ich gehört habe, bist du dabei, eine erfolgreiche Ärztin zu werden“, meinte der Braunhaarige zufrieden und setzte sein altbewährtes Lächeln auf. „Ich bin richtig stolz auf meine ehemaligen Schüler.“

Sakura errötete und dachte darüber nach, dass tatsächlich viele aus ihrer Abschlussklasse etwas aus sich gemacht haben. Shikamaru, Neji, Gaara und Kankuro arbeiteten alle vier für die Regierung, Gaaras und Kankuros Schwester Temari war ein weltberühmtes Model und eine erfolgreiche Modedesignerin, Tenten arbeitete für die Polizei, Choji war leidenschaftlicher Koch und angehender Restaurantbesitzer, Shino war, ihres Wissens nach, Insektenforscher und auch noch ein ziemlich guter, Rock Lee war Spitzensportler, Sai ein begnadeter Künstler und Kiba reiste immerhin an die exotischsten Orte der Welt, um Wildtiere zu studieren und Touristen von ihnen zu erzählen. Und Naruto wollte immerhin etwas aus sich machen, er wollte auch in die Politik, doch bislang steckte er als Essenstester und halbwegs engagierter Reporter fest.

Selbst Hinata war glücklich und erfolgreich in ihrem Leben, da sie jemanden an ihrer Seite hatte, den sie über alles liebte, und sie ehrenamtlich für Hilfsorganisationen arbeitete. Und Ino hatte mittlerweile ihren Traum von einem eigenen Blumenladen verwirklicht.

Während Sakura darüber nachdachte, was ihre Freunde alles erreicht hatten und dass sie noch immer in ihrem Studium feststeckte, was noch einige Jahre in Anspruch nehmen würde, wurde ihr auf einmal schlecht.

Sie dachte daran, welch hohe Kosten noch auf sie zukommen und wie wenig Zeit sie neben Studium und Arbeit für sich haben würde. Auf einmal drehte sich alles in ihrem Magen um und Panik stieg in ihr auf.

Was, wenn sie das Studium nicht beenden könnte? Was, wenn sie endgültig nicht mehr für die Kosten aufkommen könnte? Es war doch jetzt schon zu viel für sie! Tagsüber musste sie in der Uni und im Krankenhaus ihr Bestes geben, um gleich darauf zur Arbeit zu fahren und dort nochmal Vollgas zu geben. Wenn sie dann endlich zu Hause war, musste sie Stundenlang lernen, um nicht hinterher zu hängen. Zeit für Freunde und Freizeit hatte sie, mit etwas Glück, am Wochenende, doch selbst da musste sie aufräumen und lernen.
 

„Hey...“, hörte sie Sensei Iruka leise sagen. „Alles in Ordnung, Sakura-san?“ Er berührte sie sanft an der Schulter, woraufhin die Rosahaarige ihre negativen Gedanken schnell abwimmelte und ein gespieltes Lächeln aufsetzte.

„Ja...“, meinte sie lächelnd und nickte mit dem Kopf. „Natürlich. Entschuldigt mich kurz.“

Eilig machte sie sich auf den Weg, um nach der Damentoilette zu suchen, auf der sie dann kurze Zeit später verschwand.

Während dessen warf Sensei Iruka dem talentierten Künstler einen fragenden Blick zu, der Sakura schmunzelnd hinterher gesehen hatte.

„Weißt du, was mit ihr los ist?“, fragte Iruka verwirrt, woraufhin Sai mit geschlossenen Augen den Kopf schüttelte.

„Nein, aber wenn sie das nächste Mal lügt, sollte sie ein besseres Lächeln aufsetzen.“
 

„Was ist nur los mit mir?“ Sakura stand schwer atmend vor einem der zwei Spiegel in der Damentoilette und stützte sich mit beiden Händen an dem Keramikwaschbecken ab.

Ihr Herz raste. Sie spürte jeden einzelnen Schlag und wie es sich gegen ihre Brust drückte, so als würde es jeden Moment herausspringen.

Sie öffnete ihre Augen und starrte den Wasserhahn an, welchen sie gleich darauf mit zittrigen Händen aufdrehte und sich das kühle Wasser ins Gesicht spritzte.

„Oh, verdammt“, murmelte sie genervt und stellte das Wasser wieder ab. „Ich trage doch Make-up...“

Sie riskierte einen Blick in den Spiegel vor sich und stellte erleichtert fest, dass sie nicht viel an ihrem Gesicht ruiniert hatte. Sakura schnappte sich zwei Papiertücher und tupfte vorsichtig den leicht verwischten Maskara unter ihren Augen weg, bevor sie die Tücher in den Müll schmiss und ihr Gesicht betrachtete.

„Ich sollte mich beruhigen... Immerhin bin ich gerade auf einer Feier. Ich darf mir nicht anmerken lassen, dass es mir schlecht geht. Ich darf die anderen nicht beunruhigen...“, ging es ihr durch den Kopf, woraufhin sie lange ausatmete und sich wieder auf positive Dinge zu konzentrieren versuchte. Doch es fiel ihr unsagbar schwer, nicht an all das zu denken, was ihr gerade zu schaffen machte.

Die Geldsorgen, das Studium, die Examen, ihr Job, ihre Wohnung, einfach alles. Und dann war da noch Sasuke, der einfach entschieden hatte, von heute auf morgen bei ihr zu wohnen und ihr so schon schwieriges Leben gehörig durcheinander zu bringen. Wie sollte sie mit all dem nur umgehen?

Gerade, als die negativen Gedanken und Emotionen sie wieder zu überfluten drohten, hörte Sakura plötzlich, wie eine Kabinentür geöffnet wurde.

Erschrocken drehte sich die Rosahaarige um und erblickte ein ihr nur allzu bekanntes Gesicht, welches schmunzelnd auf sie zu kam.

„Mann, du siehst ja gar nicht gut aus“, meinte die junge Frau und musterte Sakura von oben bis unten. „Abgesehen von deinem Outfit natürlich.“

„Temari...“, flüsterte Sakura erstaunt und freudig zugleich, woraufhin sich die beiden Frauen umarmten.

„Hey, Sakura. Schön, dich wiederzusehen.“

„Gleichfalls.“

„Und jetzt verrat' mir mal, was dich so bedrückt“, drängte sie die junge Frau dazu und strich ihr eine vom Wasser angefeuchtete Strähne aus dem Gesicht. „Mir machst du nämlich nichts vor.“

Sakura lächelte beschämt und senkte den Kopf. Sie hatte ihre ehemalige Klassenkameradin und Freundin zwar schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen, doch selbst jetzt erkannte diese, wenn es ihr schlecht ging.

„Es ist... es ist nur...“, doch weiter kam sie nicht. Was sollte sie ihr sagen? Sollte sie ihr von den Geldsorgen, von den Schwierigkeiten und von der Tatsache, dass Sasuke bei ihr wohnte erzählen?

„Der Uchiha? Macht er Probleme?“, kam Temari ihr zuvor, woraufhin Sakura überrascht aber zustimmend nickte.

„Na ja... Was heißt schon Probleme...? Es ist einfach nur so... seltsam. Vor ein paar Tagen habe ich mich noch gefragt, ob er überhaupt noch lebt und heute feiern wir bereits eine Willkommensparty zu seinen Ehren. Das ist irgendwie...“, doch Temari beendete den Satz für sie, bevor Sakura nach einem passenden Wort suchen konnte. „...falsch.“

Die Medizinstudentin nickte bedrückt, woraufhin die Blondine nachdenklich seufzte.

„Ich weiß, was du meinst“, begann sie kurz darauf ruhig und fuhr sich mit einer Hand durch ihr glattes, langes Haar. „Ich war ziemlich geschockt, als mich Ino angerufen und mir erzählt hatte, was passiert ist. Ich meine... er war sechs Jahre lang fort und plötzlich ist er wieder da? Einfach aus dem Nichts? Da kann doch etwas nicht stimmen.“

Sakura nickte zustimmend.

„Weißt du eigentlich, was geschehen ist? Ich meine, wo er die ganze Zeit über war und was er gemacht hat?“

Die junge Studentin wünschte sich, sie könnte ihrer Freundin eine Antwort darauf geben. Ihr erklären, was passiert ist, doch das wusste sie ja nicht einmal selbst. Sie wusste nichts und sie konnte sich auch nicht im geringsten vorstellen, was alles passiert sein könnte.

„Nein... Tut mir Leid.“

„Ach schon gut“, entgegnete Temari gelassen und winkte das Ganze mit einer einfachen Handbewegung ab. „Sprechen wir nicht weiter über diesen Protz, der eh schon genug Aufmerksamkeit bekommt. Gehen wir lieber zurück an die Bar und lassen uns ordentlich volllaufen.“ Sie schenkte ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln und schob sie, mit einem Arm um ihre Schultern gelegt, zur Tür hinaus.

Die beiden Frauen gingen an die Bar, wo sie sich neben Kiba und Shino setzten, um kurz darauf mit den beiden Männern über alles mögliche zu sprechen.

Kurze Zeit später gesellten sich auch Sakuras ehemalige Senseis Kakashi und Gai zu ihnen, woraufhin die Truppe über alte Zeiten, neue Schüler und das Leben sprach.

Obgleich sich die Medizinstudentin mit ihren Freunden und ehemaligen Lehrern amüsierte, wanderte ihr Blick stets auf der Suche nach Sasuke durch die Bar. Manchmal saß er an einem der Tische, umzingelt von seinen früheren Klassenkameraden und Lehrern und manchmal stand er am anderen Ende der Bar, wo er stillschweigend etwas trank. Aber ab und zu sah sie den ruhigen Uchiha auch gar nicht, wodurch sie sofort ein unangenehmes Gefühl beschlich, so als sei er wieder weggegangen und würde nicht mehr zurückkommen.

Alles in Allem schien es ein schöner Abend zu werden, doch etwas störte die Zweiundzwanzigjährige...
 

Gegen halb elf verabschiedeten sich die Ersten, da sie entweder am nächsten Morgen früh zur Arbeit oder aber noch woanders hin mussten.

Sakura winkte Hinata und Naruto zu, als diese die gemietete Bar verließen, und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Ino, die scheinbar etwas plante.

„So! Da wir ja immer noch genügend Leute sind... wie wäre es da mit einigen Trinkspielen?“, fragte sie in die Runde, woraufhin Sakura die Blondine mit zusammengekniffenen Augenbrauen ansah. „Ich hatte gedacht, wir fangen mit etwas typisch Amerikanischem an.“ Gleich darauf holte sie eine noch in Plastik verpackte Rolle mit Bechern hinter dem Tresen hervor und präsentierte diese stolz ihren Freunden.

„Beer Pong!“, rief sie begeistert und fing an, die ersten Becher aus der Packung zu holen. „Wer ist dabei?“

Obwohl sich nur wenig Enthusiasmus unter den Gästen ausfindig machen ließ, schaffte es Ino durch Überzeugungskraft und ihre gewohnt hartnäckige Art, einige Mitspieler aufzutreiben.

Nachdem Sakura sich ebenfalls, unter Zwang, dazu überreden ließ, eine Runde mitzuspielen, entschloss sie sich kurz nach ihrem Sieg dazu, frische Luft zu schnappen und ging deshalb durch eine Tür auf eine kleine Terrasse hinaus, die an einen Hinterhof angrenzte.

Zu ihrer Überraschung fand sie dort Sasuke auf, der mit seinen Armen an dem Gitter lehnte und nachdenklich in die Ferne blickte.

Unsicher gesellte sie sich zu ihm nach vorne und sah schweigend in den Sternenklaren Himmel hinauf.

Sie bereute sofort, ihre Jacke im Inneren des Lokals vergessen zu haben, da sie die kalte Aprilluft mit einem Schlag traf und ihr eine heftige Gänsehaut verschaffte.

„Ziemlich kalt heute“, versuchte sie ein Gespräch in Gang zu bringen und riskierte einen Blick zu dem Schwarzhaarigen auf die Seite. „Aber so ist der April nun mal, nicht wahr?“

Sie erhielt keine Antwort, nicht einmal ein Nicken. Stattdessen sah er nur stur geradeaus und schien das Gesagte zu ignorieren.

Sakura seufzte leise und legte ihren Kopf auf ihren Armen ab, wobei sie die Kälte des Stahlgitters unter ihrer Haut ignorierte.

„Ich weiß... du hast mir gesagt, du kannst mir nicht alles erzählen aber... ich würde schon gerne wissen, wo du dich die letzten sechs Jahre aufgehalten hast“, begann sie ruhig und schaute dabei abwartend nach vorne. Sie rechnete nicht mit einer Antwort seinerseits oder dass er überhaupt etwas sagte, doch sie wollte die Chance nicht ungenutzt lassen.

Wie erwartet schwieg der junge Uchiha, woraufhin Sakura schmunzelnd das Wort ergriff. Wenn er schon nichts sagte, würde sie es tun.

„Du willst mir also nicht sagen, wo du gewesen bist... Warum nicht? War es dort, wo du gewesen bist, gefährlich? Hast du ein Schweigegelübde abgelegt? Werden sie dich töten, wenn du über etwas redest? Oder hast du einfach keine Lust zu erwähnen, wo du dich ganze sechs Jahre lang, fernab von all deinen Freunden, aufgehalten hast? Würde es dich wirklich umbringen, wenigstens einen Hinweis darauf zu geben, wo du gewesen bist oder ist es dir egal, wie wir uns damit gefühlt haben, nicht zu wissen, was mit dir ist? Ob dir etwas schlimmes passiert ist oder ob du überhaupt noch am Leben bist?“

Langsam mischte sich Wut unter ihre Stimme und sie konnte nicht länger verschweigen, wie genervt und sauer sie aufgrund seiner vielen Geheimnisse war. Warum konnte er ihr nicht einfach sagen, wo er sich aufgehalten hatte oder wenigstens etwas sagen! Irgendetwas! War das wirklich so schwer?

„Es hätte gereicht, wenn du dich nur ein einziges Mal gemeldet hättest...“, fuhr sie kurz darauf wieder etwas ruhiger fort. „Nur ein einziges Mal, verstehst du? Damit wir ein Lebenszeichen von dir gehabt hätten. Aber du musstest dich ja von einem Tag auf den anderen aus dem Staub machen... Du hast uns alle sitzen gelassen, deine Freunde, Menschen, denen du wichtig bist! Warum konntest du dich nicht wenigstens von uns verabschieden?! Damit wir gewusst hätten, dass du aus freien Stücken fortgegangen bist! Kannst du dir eigentlich vorstellen, was für Sorgen wir uns gemacht haben? Ich meine, kannst du das?! Anfangs konnten wir kaum glauben, dass du einfach abgehauen bist. Wir dachten, jemand hätte dich entführt oder gezwungen mit ihm mitzugehen! Es gab Polizeieinsätze, Suchtruppen und sogar Spürhunde, die nach dir gesucht haben. Plakate und Zettel, Zeitungen, in denen stand, dass niemand weiß, wo du dich aufhältst und man um Hilfe bittet! Dass du eine Waise bist, hat das Ganze nicht gerade besser gemacht... Irgendwann sind die Ermittler davon ausgegangen, dass du tatsächlich einfach weggelaufen bist und man nichts mehr dagegen machen kann... Dass es, obgleich du erst sechzehn warst, deine Entscheidung war und du mittlerweile überall sein könntest.“

Sakura tat sich schwer, nicht in Tränen auszubrechen. So viele Erinnerungen und Gefühle kamen in ihr hoch. Sie erinnerte sich daran, als ob es erst gestern war, dass sie gemeinsam in der Stadt nach ihm gesucht haben. Sie hatten mit Hotelbesitzern, einfachen Passanten und jedem Ladenbesitzer der Stadt gesprochen und ihnen Bilder von Sasuke gezeigt, doch keiner hatte ihn erkannt. Nicht einer.

Ihre Suche blieb erfolglos und Sakura erinnerte sich daran, wie sie damals in Hinatas Armen gelegen und geweint hatte. Sie hatte nicht glauben können, dass er einfach, ohne etwas zu sagen, fortgegangen war. Sie war lange Zeit davon überzeugt gewesen, dass er entführt worden ist. So viele Stunden, so viele Tage und Monate hatte sie gebetet, dass ihm nichts zugestoßen sei und dann... dann war er plötzlich wieder vor ihr gestanden. Erst vor ein paar Tagen war er wieder auf der Bildfläche aufgetaucht und erzählte rein gar nichts! Nicht ein Sterbenswörtchen davon, wo er gewesen und was ihm zugestoßen ist. Wie sollte man da auch ruhig bleiben?

„Du hast mir so... weh getan... weißt du? So sehr und es scheint dich kein bisschen zu interessieren“, meinte Sakura nun mit einer unter Tränen erstickter Stimme, wobei sie sich mit ihrem Handrücken übers Gesicht wischte. „Aber ist ja auch nicht wichtig. Hauptsache du tauchst wie aus dem Nichts auf und erwartest, dass dir alle verzeihen und dich machen lassen, was du willst. So ist es doch schon immer gewesen, nicht wahr?“

Sie sah ihm nun mit geröteten Augen und Wangen entgegen. Er erwiderte ihren Blick, doch diese kühlen, schwarzen Augen schienen sich wie üblich nur für sich selbst zu interessieren. Sakura konnte ihm ansehen, dass es ihn kein Stück weit berührte oder er Reue verspürte. Nicht ein bisschen.

„Also schön“, murmelte sie dann innerlich vollkommen zerbrochen und machte sich entschlossen auf den Weg zurück ins Lokal.

Doch ehe sie auch nur einen Schritt Richtung Tür machen konnte, spürte sie plötzlich, wie sich etwas auf ihre Schulter legte.

Ehe sie realisieren konnte, was geschah, wurde sie herum gedreht und fand sich letztlich in den Armen von Sasuke wieder. Er hielt sie mit einem Arm fest, seine große, starke Hand drückte ihren Kopf sanft an seinen Hals.

Ihr Puls erhöhte sich, ihre Atmung ging schnell und unregelmäßig. Sie verstand nicht, was gerade geschah. Hielt er sie tatsächlich fest, weil er nicht wollte, dass sie ging? Was es auch war, es löste ungeahnte Gefühle in ihr aus, die alles andere übertrafen. Der ganze Ärger, der Frust, die Wut... alles war wie weggeblasen. Sie konnte sich nur noch darauf konzentrieren, dass er sie festhielt und keine Anstalten machte, sie wieder los zu lassen.

Eine Zeit lang sagte keiner von beiden etwas. Sakura fragte sich, warum er sie nicht losließ und warum er sie überhaupt in seinen Arm genommen hatte. Wollte er vielleicht etwas sagen? Wollte er ihr etwas mitteilen, brachte jedoch keinen anständigen Satz hervor? Vielleicht sollte sie ja etwas sagen? Irgendetwas?

Doch bevor sie sich dazu entscheiden konnte, das Wort zu ergreifen, tat er dies und sie konnte nicht anders, als ihm gebannt zuzuhören, während ihr Kopf noch immer nah bei seinem Hals lag und sie seine Haut an ihrer Wange spüren konnte.

„Ich werde dir alles erzählen...“, begann er ruhig und Sakuras Haut kribbelte vor Erregung. „Du musst nur Geduld haben und... mir vertrauen. Irgendwann... werde ich dir alles erzählen.“

Trotz seiner vielen Geheimnisse, dem plötzlichen Untertauchen und seiner Rückkehr wollte sie ihm glauben und ihm vertrauen... doch es fiel ihr so unsagbar schwer, nicht zu wissen, wer der Mann, der sie jetzt gerade in den Armen hielt, wirklich war und was er alles durchgemacht hatte. Sie wollte es wissen, wollte ihn noch besser kennen lernen, doch... auf irgendeine Art und Weise schien es sie zu freuen, was er gerade gesagt hatte. Sie schien ihm in ihrem Innersten zu vertrauen, auch wenn sie selbst noch anderer Meinung war. Sie glaubte... dass wenn er nur lange genug bei ihr blieb, sie ihm womöglich auch verzeihen könnte und dass er ihr tatsächlich eines Tages alles erzählen würde. Zumindest hoffte sie dies inständig.

„Gut...“, flüsterte sie ganz leise an seine Brust und strich mit ihren Fingern über seinen Arm. „Ich werde geduldig sein aber... wenn du noch einmal ohne etwas zu sagen abhauen solltest, werde ich dich windelweich prügeln, hast du verstanden?“

Sie sah mit ernster Miene zu ihm hoch, woraufhin der Uchiha etwas nervös nickte und er sie anschließend wieder los ließ. Ein Gefühl, von dem Sakura hoffte, dass sie es in Zukunft nicht allzu oft verspüren müsste. Stattdessen wünschte sie sich seine Wärme und seine starke Hand an ihrer Schulter zurück, doch sie glaubte nicht, dass dies so bald wieder passieren würde. Rückblickend betrachtet hatte sie damit nicht ganz recht gehabt.
 

Nachdem sich die beiden über ihre derzeitige Situation mehr oder weniger einig geworden waren, sind sie zurück ins Lokal gegangen und haben dort mit den anderen den Abend ausklingen lassen.

Während Ino Sasuke dazu zwang, eine Runde ihres neu erfundenen Trinkspiels mitzuspielen und die anderen derweil herzhaft lachten, bemerkte niemand die Gestalt, welche die ganze Zeit über in der Nähe der Terrasse gestanden und sie beobachtet hatte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und geschafft :)

Das medizinische Fach-Bla-Bla hab ich mir übrigens von meiner Schwester ausgeliehen. Ich denke, dass ich noch des öfteren auf sie zurückgreifen werde :D

Die Geschichte spielt übrigens in einer Stadt in Japan. Welche genau das ist, werdet ihr noch erfahren. Das Doki Doki Café hab ich mir außerdem selbst ausgedacht. Ob es das wirklich gibt, weiß ich nicht. Wäre aber bestimmt lustig :D

Ich hoffe, ich konnte euch mit dem ersten Kapitel neugierig machen, sodass ihr beim zweiten wieder mit dabei seid.
Also bis dahin! :)

~ Hunter Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Da haben wir den kleinen Schlingel ja :D hat sich einfach bei ihr in der Wohnung versteckt.

Ich hoffe, ihr habt das zweite Kapitel genossen und freut euch schon auf Nummer 3 :)
Es sollten nun längere Kapitel und mehr Lesestoff folgen.
Falls Fragen auftauchen sollten, immer her damit.

Einen schönen Abend noch :)

~ Hunter Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Eine ziemlich schwierige Mission, die sie sich da vorgenommen hat, oder? ;)
Na ja, wir alle wissen, dass Sakura insgeheim doch sehr Willensstark ist. Ob sie es jedoch schaffen wird und was sie vor allem noch alles erwarten wird, werdet ihr in den nächsten Kapiteln herausfinden :)

Also bis demnächst und vielen Dank fürs Lesen :)

~ Hunter Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wieder mal geschafft :)

Was sagt ihr denn so zu Sasukes Verhalten? Eher ungewöhnlich oder eben ganz der Sasuke, den man so und nicht anders kennt? :D
Im nächsten Kapitel wird euch dann die "großartige" Willkommensfeier mit all ihren Gästen erwarten. Freut ihr euch denn darauf, mal die anderen "kennen zu lernen" bzw. zu "sehen"? :D
Wenn nicht, auch nicht schlimm. Ich hoffe aber, ihr bleibt dran und habt Spaß am Lesen. Über Verbesserungsvorschläge und konstruktive Kritik freue ich mich natürlich auch :)

Mit den besten Grüßen

~ Hunter Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und wieder mal geschafft :)

Auch wenn (noch) nicht alle Charaktere vorgestellt wurden... was haltet ihr denn bisher von ihren Berufen? In den weiteren Kapiteln werdet ihr natürlich noch mehr über sie erfahren und Einblicke in ihre Leben erhalten. Vor allem Temari wird noch eine mehr oder weniger große Rolle spielen, so viel mal vorweg ;)

Ich hoffe, ihr bleibt gespannt, denn so langsam wird's "ernst". Zumindest wird euch jetzt noch einiges erwarten und wir nähern uns dem Hauptkern der Geschichte :)

Falls Fragen offen stehen, immer her damit. Ich denke, es gibt bestimmt ein, zwei Sachen, die komisch oder irgendwie unlogisch erscheinen. Vieles wird sich vermutlich im Nachhinein noch aufklären, doch es kann natürlich auch mal passieren, dass ich einen Fehler mache, also wäre ich selbstverständlich dafür dankbar, wenn man mir dies mitteilt :)

Also dann bis zum nächsten Mal!

~ Hunter Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (13)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Julia281419
2023-12-19T14:28:31+00:00 19.12.2023 15:28
Find ich mega bisher! Hoffe es geht irgendwann noch weiter (:
Von: abgemeldet
2021-01-09T15:52:47+00:00 09.01.2021 16:52
Wow, tolle FF!!!
Ich frage mich, wann du vorhast weiter zu schreiben, ich hoffe all zu bald!
Wirklich super Idee und sehr schön zu lesen 😍
LG Hayaku_chan 😘 😶
Von:  flllunicorn
2017-02-15T10:41:13+00:00 15.02.2017 11:41
Uiiii, spannender Abschluss O-O
Wer stand da wohl o.o

LG Laura <3
Antwort von:  Hunter25
15.02.2017 13:46
Freut mich, dass du gespannt bleibst :)

Liebe Grüße

~ Hunter
Von:  flllunicorn
2017-01-19T13:01:40+00:00 19.01.2017 14:01
Super Kapitel!!! Wieso schreibst du, dass Sakura sich Ihre Haare pink gefärbt hat? (Soll kein Vorwurf sein bin nur neugierig xD)
Na dann bin ich mal gespannt was der Naruto sagen wird :)

LG Laura <3
Antwort von:  Hunter25
19.01.2017 16:45
Hey :)

Vielen Dank für dein Lob ^^
Zu Sakuras Haarfarbe: Na ja, kein normaler Mensch hat von Beginn an rosafarbene Haarfarbe, meinst du nicht? Deshalb die Sache mit dem Färben. Ist nur logisch :) Ich will schließlich auch realistisch bleiben, deswegen fangen meine Protagonisten auch nicht plötzlich das Fliegen an oder verwandeln sich in irgendwelche Kreaturen XD Ich hoffe, das enttäuscht oder ärgert dich jetzt nicht :')

Liebe Grüße ^^

~ Hunter
Antwort von:  flllunicorn
19.01.2017 16:57
Nein nein XD du hast ja recht. Ich kenne halt nur viele Geschichten da heißt es, es ist ihre Naturhaarfarbe :)
Antwort von:  Hunter25
19.01.2017 20:40
Alles klar :) Ich hoffe, du bleibst weiterhin dran und machst mich womöglich noch auf Fehler aufmerksam, die mir entgangen sein sollten :D So etwas passiert mir nämlich leider zu oft ;-;
Antwort von:  flllunicorn
20.01.2017 11:46
Natürlich bleibe ich dran, also werde weiterhin deine Geschichte lesen *-*
Passiert :D geht mir genauso. Wenn ich was finde sag ich Bescheid :)

Schönes Wochenende <3
Antwort von:  Hunter25
20.01.2017 14:02
Sehr schön, das freut mich ^^

Dir auch ein schönes Wochenende! :)
Von:  Tini1996
2017-01-17T16:46:30+00:00 17.01.2017 17:46
super
oh da wird jetzt noch etwas aus sie zukommen ^^
lg sasusaku2
Antwort von:  Hunter25
17.01.2017 19:37
Vielen Dank für deinen Kommi ^^
Ja, das wird es. Lass dich überraschen :)

~ Hunter
Von: abgemeldet
2017-01-17T11:26:15+00:00 17.01.2017 12:26
Wow das ist ja super spannend! Du beschreibst alles so realistisch, sodass man sich echt super in die Geschichte und die Personen hinein versetzen kann. Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht und hoffe auf eine schnelle Fortsetzung ;>
Antwort von:  Hunter25
17.01.2017 13:13
Aww, freut mich sehr, das zu hören ^^ vielen lieben Dank.
Ich werde mir Mühe geben, es weiterhin so zu gestalten :) Ab jetzt folgen auch längere Kapitel.

~ Hunter
Antwort von: abgemeldet
17.01.2017 14:10
Immer gern! Ich freue mich jetzt schon ^_^
Von:  Tini1996
2017-01-16T19:43:14+00:00 16.01.2017 20:43
super gemacht,
wäre das jemand anderes gewesen, hätte der Kugelschreiber nun wirklich nicht geholfen xD
da bin ich Gespannt wie es weiter geht
lg sasusaku2
Antwort von:  Hunter25
16.01.2017 22:47
Nope, hätte es wahrscheinlich nicht :D
Das freut mich zu lesen :) Du darfst gespannt bleiben.

~ Hunter
Von:  m0nA_xPPPP
2017-01-16T19:09:22+00:00 16.01.2017 20:09
Super geil
Schreib bitte ganz schnell weiter
...total gespannt...
Antwort von:  Hunter25
16.01.2017 22:46
Aww, freut mich sehr! :D
Ich geb' mir Mühe :)

~ Hunter
Von:  franny
2017-01-16T09:08:59+00:00 16.01.2017 10:08
Der Anfang klingt sehr gut. Ich bin gespannt wie es im nächsten Kapitel weitergeht!:-) mach weiter so!
LG franny
Antwort von:  Hunter25
16.01.2017 16:05
Vielen Dank. Das freut mich zu hören ^^
Das nächste Kapitel folgt bereits heute Abend :)

~ Hunter
Von:  Tini1996
2017-01-15T22:15:17+00:00 15.01.2017 23:15
ein sehr interessanter Anfang^^
weiter so
lg sasusaku2
Antwort von:  Hunter25
15.01.2017 23:19
Vielen Dank :D
Ich werd's versuchen!

~ Hunter


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