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Kingdom Hearts - War of Light and Darkness

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Wie geht es weiter?

Der Nächste Tag begann für Terra schon schlecht genug. Weil er die ganze Nach wach lag und grübelte und daher erst in den frühen Morgenstunden Schlaf fand, kam er prompt zu spät zur Schule. Seine Lehrerin war darüber nicht sehr begeistert und brummte ihm dafür eine Stunde nachsitzen auf. Außerdem war Ami, wie er feststellen musste, nicht zur Schule erschienen. Aber hatte er etwa etwas anderes erwartet? Was seine anderen Freunde anging, so ging er ihnen selbst aus dem Weg. Die meiste Zeit verbrachte er auf dem Dach des Gebäudes, wo er über das gestern passierte nachdachte. Weit unter sich konnte er Bunny und Makoto erkennen, welche sich aufgeregt über ein Thema unterhielten, dass Terra ohne Mühe erraten konnte. Er seufzte und blickte wieder gen Himmel.

Zwar war es gestern Abend weit besser gelaufen, als er es erwarten konnte, doch hatte er das unbestimmte Gefühl, dieser Abschnitt seiner Geschichte sei noch nicht abgeschlossen. Zusätzlich zu dem bestehenden Problem mit Ami bereitete Rei ihm Sorgen. Terra kannte sie zwar noch nicht sehr lange, aber er spürte, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Er wusste nur noch nicht mit Gewissheit was. Natürlich hatte er eine Ahnung, trotzdem hoffte er aus ganzem Herzen, dass er sich irrte. Als wenn er nicht schon genug Schwierigkeiten haben würde…

Ohnehin war es für Terra momentan am Wichtigsten, sich wieder mit Ami zu versöhnen. Nur wie? Seid Samstagabend hatten sie nicht mehr miteinander geredet und er scheute sich davor sie anzurufen oder zu ihr zu gehen. Ami brauchte Zeit um alles zu verstehen…Terra wollte sie ihr geben, aber er wollte und konnte auch nicht zu lange warten…er vermisste sie jetzt schon…

Das Läuten der Schulglocke riss Terra aus seinen Gedanken. Inzwischen war es Mittag geworden. Seine letzten zwei Stunden standen an. Danach musste er noch eine Stunde Nachsitzen überstehen und heute Nachmittag musste er auch noch arbeiten. Gedankenverloren stieg Terra die Treppe hinab und wandte sich in Richtung seines Klassenzimmers. Dabei bemerkte er nicht einmal Makoto, welche unweit entfernt von ihm ebenfalls zu ihrem Klassenzimmer hastete. Ihre Augen folgten Terra genau, bis er hinter einer Tür verschwand.

Selbst mit dem unfreiwilligen Nachsitzen, verging der Nachmittag ziemlich schnell. Während der Arbeit in Miyazukis Café lenkten ihn seine Aufgaben von der Grübelei ab. Den Gästen und Arbeitskollegen gegenüber zeigte Terra sich so heiter wie eh und je. Doch niemand schien zu bemerken, dass seine Augen nie von seinem Lachen erreicht wurden. Nachdem auch dies geschafft war, stand Terra etwas ratlos und unentschlossen vor dem Café. Wohin sollte er gehen? Sollte er vielleicht noch einmal mit Mamoru oder jemand anderem des Sailor - Teams sprechen? Allerdings war alles was man hätte sagen können, schon gesagt worden. Nein, es hatte keinen Sinn heute noch einmal damit anzufangen. Sollte er vielleicht stattdessen eine Runde schwimmen gehen? Nein, dazu hatte er nicht wirklich Lust und möglicherweise würde ihm dabei Ami über den Weg laufen. Zudem würde, selbst wenn sie nicht da wäre, ihn das Gefühl des Wassers an diesen einen Moment erinnern…

Also doch nur nach Hause. Lustlos lief er los, stetig in Gedanken versunken. Nach einer ganzen Weile riss ihn ein wildes Hupen aus seinen Gedanken. Verwirrt sah Terra auf und blickte sich um…er stand mitten auf einer Straße! Hastig sprang Terra zurück auf den Bürgersteig, bevor er noch von einem Auto überfahren wurde. „Hey! Spinnst du? Pass doch auf wo du läufst du Idiot!“, rief ihm ein Fahrer im vorbei rasen zu. Inzwischen zog Terra die Blicke sämtlicher Menschen in seiner Nähe auf sich. Aus der Ferne konnte er bereits einen Polizisten herbeieilen sehen. Da Terra keine besondere Lust auf eine Diskussion hatte, verschwand er schnell in einer Seitenstraße die zu einem naheliegenden Park führte. Im Schatten des Gebäudes rief er die Kräfte der Magie und legte einen kleinen Zauber um sich, der ihn vor Blicken schützen sollte. Der schwitzende und keuchende Polizist kam um die Ecke gehastet, sah sich einen Moment verwirrt um und verschwand dann wieder im Menschengetümmel. Ohne Eile ging Terra ein Stückchen weiter, hinein in den Park. Erst als er sicher war, dass sich keine Menschen in der Nähe aufhielten, löste er den Zauber wieder und sah sich um. „Dieser Park kommt mir bekannt vor.“, dachte Terra. Er ging weiter und weiter, bis er das andere Ende des Parks und die dahinter liegenden Wohnblocks erreichte. Dort stockte er. Seine Schritte hatten ihn unbewusst zu Amis Wohnung geführt…

Langsam sah Terra an dem meterhohen Gebäude hinauf. Irgendwo dort oben war ihr zu Hause. Er konnte sich nicht mehr genau erinnern, in welchem Stockwerk genau es war. Kurz zögerte er, dann tastete er mit seinen geistigen Fühlern vorsichtig in das Gebäude. Irgendwo weit oben fand er sie schließlich. Er näherte seinem Geist nicht dem ihren, es reichte schon dass er ihre Präsenz fühlte…und die Traurigkeit und Verwirrung die in ihr lag. Bekümmert schloss Terra die Augen und er meinte sie sehen zu können, wie sie mit angezogenen Beinen auf ihrem Bett neben dem Fenster saß, ihr Blick in die Weite ferne des Himmels gerichtet. Es tat ihm weh sie so zu sehen. Langsam ließ Terra seinen Blick schweifen und er entdeckte ihren Schreibtisch, auf dem ein kleiner Strauß verwelkter Lilien stand. Ihm kam eine Idee, wie er den ersten Schritt machen konnte. In der alten Sprache der Magie sang er den Blumen neues Leben ein. Unter seinem Zauber hoben sie ihre noch vorher so traurig herabhängenden Köpfe, erblühten so schön wie nie zuvor und das weiß ihrer Blütenblätter färbte sich in ein sanftes Blau. Mit dem letzten Vers seines Liedes verwandelte er ein leeres Blatt Papier auf Amis Schreibtisch in eine weiße Schleife, welche sich um eine Blume wickelte. Auf dem Stoff bildeten sich zwei kleine Schriftzeichen in goldener Tinte geschrieben. Terra beendete den Zauber, sah noch ein letztes Mal das Gebäude hinauf…dann ging er.

Ami saß auf ihrem Bett und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Heute war sie nicht in der Schule gewesen, das erste Mal seit Jahren. Vermutlich hätte sie sich sowieso nicht auf den Unterricht konzentrieren können. Letzte Nacht war es schon spät oder je nachdem wie man es sah, früh gewesen, als Rei sie nach Hause gebracht hatte. Ami hatte sich sofort umgezogen und war in ihr warmes Bett gekrochen. Geweint hatte sie nicht mehr, es schien als wären keine Tränen mehr da, die sie hätte weinen können. Stattdessen hatte sie nachgedacht…sehr viel und sehr lange. Irgendwann in den frühen Morgenstunden war sie eingeschlafen und erst gegen Mittag wieder aufgewacht. Seit dem hatte sie nicht viel gemacht, nicht einmal gegessen hatte sie. Unter einer heißen Dusche versuchte sie Ordnung in das Chaos zu bringen, welches ihren Verstand bewohnte. Doch es wollte ihr nicht gelingen, obwohl sie sich beim Duschen sonst immer herrlich entspannen konnte. Danach hatte sie sich mit angezogenen Knien auf ihr Bett gesetzt, den Kopf an die kühle Scheibe gelehnt und aus dem Fenster gestarrt. So saß sie auch noch, als plötzlich auf ihrem Schreibtisch der längst verwelkte Strauß Lilien in einem schwachen grünlichen Schimmer leuchtete. Verwundert sah sie zu, wie die Blumen ihre Köpfe wieder aufrichteten und sich das weiß ihrer Blütenblätter in ein sanftes Blau färbten. Ein Blatt Papier von ihrem Schreibtisch verwandelte sich in eine kleine weiße Schleife und wickelte sich um eine einzige Lilie herum. Auf der Schleife erschienen in einer goldenen Schrift zwei Schriftzeichen. Ami streckte ihre Beine aus, setze sich auf ihre Knie und reckte ihre Hand nach der Blume. Kurz hielt sie inne, da sie aus Erfahrung wusste, dass man bei fremder Magie Vorsicht walten lassen sollte. Eine innere Stimme jedoch sagte ihr, dass sich hinter diesem Zauber nichts Böses verbarg. Vorsichtig nahm sie sie aus der Vase und las die Worte auf der Schleife.

„Vergib mir!“

Auf einmal schien es Ami als habe sie einen Kloß im Hals. Ihr Blick wanderte wieder aus dem Fenster…auf den Platz vor dem Gebäude…dort stand ein Mensch. Es war schwer zu erkennen wer es war, aber sie glaubte es ohnehin zu wissen. Kurz schien Terra noch einmal zu ihr aufzusehen, dann ging er davon… Amis Hand ruhte auf der kühlen Scheibe, so als versuche sie ihn zu erreichen. „Terra! Ich kann nicht…noch nicht…bitte gib mir etwas Zeit…“ Im Stillen hoffte sie, dass er sie irgendwie würde hören können…



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