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Kingdom Hearts - War of Light and Darkness

Secret Section
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Lüge oder Wahrheit

Sanfte Wärme umgab sie, liebkostete ihren Körper und vertrieb die Dunkelheit in ihrem Geist. Ami öffnete die Augen. Sie lag auf dem Boden der Eingangshalle. Die Wärme verblasste. Leichter Nebel schwebte knapp über dem Boden. Er war jedoch nicht so dicht, dass er die Risse im Boden hätte verdecken können. Ebenso wenig die Blutflecken, die sich leuchtend auf dem Boden abzeichneten. Ruckartig setzte Ami sich auf und sah sich um. Terra war verschwunden!

Seltsam entkräftet sackte sie wieder zurück. Die Erinnerungen von dem Dämon schienen ihre Gedanken zu vergiften. Ami konnte die ganze Zeit an nichts anderes denken. Dieser Ausdruck grenzenloser Wut in Terras (?) Gesicht. War es alles nur eine Illusion? Oder hatte sie es wirklich gesehen? Tränen rollten ihr über die Wangen, die sie nicht mehr zurückhalten konnte…

Von den oberen Stockwerken her konnte sie hastige Schritte und aufgeregte Stimmen hören. Offenbar hatten Terras Schreie ein paar der Bewohner aufgeweckt. Schnell packte Ami ihre Sachen, welche seltsamer Weise nicht verbrannt waren und rannte zum Treppenhaus. Doch sie rannte nicht nach oben sondern nach unten. Ami hörte Menschen über sich vorbeiziehen und die Treppe runter eilen. Sie sah auch, wie sich einige von ihnen um den zerstörten Boden herum versammelten, aber sie war viel zu verwirrt und erschöpft, als dass sie verstanden hätte, was die Bewohner des Hauses zu dem Chaos sagten. Ami brauchte einfach nur Ruhe, sie wollte nichts anderes, als in ihre Wohnung zu fliehen und nach Luft zu schnappen. Denn obwohl die Luft hier in der Eingangshalle nicht stickig war, wurde ihre Kehle von Angst zugeschnürt und behinderte sie am Atmen, wie eine würgende Hand. Schnell huschte sie an den Leuten vorbei und hetzte die Stufen hinauf. Mit ihrem Tempo erreichte sie zügig ihre Wohnung, öffnete die Tür, schlüpfte hindurch und verschloss sie wieder. Ihr Körper bekam eine kurze Ruhepause während sie schwer atmend an der Tür gelehnt stand. Nach einer gefühlten Ewigkeit lief Ami in ihr Schlafzimmer, warf sich auf ihr Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf. Dort lag sie...eine Ewigkeit wie es ihr vorkam. Irgendwann griff sie nach ihrem Telefon und wählte Terras Nummer. Vielleicht… hatte sie ja alles nur geträumt…
 

Als Terras Verstand wieder einsetzte, fand er sich selbst auf dem Boden hockend wieder. Blut lief an seinem gerade erst verheilten rechten Arm hinab. Seine Klaue hatte sich in den Boden gebohrt, während aus seiner Schulter ein schwarzer Flügel ragte. Seine Verwandlung war unvollständig, etwas hatte sie aufgehalten. Sein Blick fiel auf Ami. Sie lag neben ihm auf dem Boden, scheinbar bewusstlos. Bei ihrem Anblick strömten alle Erinnerungen wieder auf ihn ein. Irgendwie hatte es Ami fertig gebracht in seinen Geist einzudringen. Aber was noch viel schlimmer war: sie hatte den Dämon gesehen, welcher in ihm lebte. Mit seiner linken Hand fuhr er sich über die Augen um seine Gedanken zu ordnen. Ein blaues Licht fiel ihm wieder ein. Es hatte zuerst Ami eingeschlossen und sich dann in seinem Geist ausgebreitet. Eine wundersame Kühle hatte das Feuer in ihm gemildert, konnte die Verwandlung aber nicht vollständig zurückdrängen. „Verdammter Mist!“, dachte Terra. „Ich wollte nicht, dass sie es erfährt. Und jetzt ist es geschehen.“ Wütend hieb er mit der Faust auf den Boden. Tiefe Risse bildeten sich durch den Aufschlag darin und erinnerten ihn daran, dass trotz der Unvollständigkeit, die Verwandlung seine Kräfte verstärkt hatte. Blutstropfen fielen von seinem Arm auf dem Boden und bildeten ein Mosaik aus leuchtendem rot. Terra hob den Kopf und streckte die Hand nach Ami aus um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging. Doch bevor seine Hand sie erreichte, stoppte sie. Es war die Hand, welche sich in eine Klaue verwandelt hatte. Eine Kralle hing zitternd über ihrem Gesicht. „Ich bin ein Monster.“, dachte Terra. „Wie könnte ich nur erwarten, dass sie so etwas wie mich jemals lieben könnte?“ Langsam zog er seine Klaue zurück, streckte die andere Hand aus und fühlte nach Amis Puls. Schneller als erwartet, fand er ihn. Hecktisch pulsierend, aber gesund. Erleichtert seufzte er auf. Sie war nur ohnmächtig. Mit geübten Blick besah er sich schnell noch ihren Körper. Glücklicherweise konnte er keinerlei Verletzungen ausmachen. Einigermaßen beruhigt lehnte er sich zurück. Amis Augenlider begannen zu zucken. Bald würde sie erwachen. „Ich muss hier weg.“ Entschlossen stand er auf und sah sich um. Jetzt erst fiel ihm der sanfte Nebel auf, welcher knapp über dem Boden schwebte. Entstanden durch den Kampf Feuer gegen Wasser. Unweit von ihm lag die Asche, welche einst eine Decke gewesen war. Traurig sah er noch einmal zu Ami hinab. „Ich hoffe, dass du dich nicht mehr daran erinnerst, wenn du aufwachst. Vergib mir.“ Terra wandte sich um und trat aus der Tür. Noch immer regnete es in Strömen. Das kühle Wasser verschaffte Linderung auf seinem Körper. Ein letztes Mal sah er zu Ami zurück. Sie fing an sich ein wenig zu regen. Schlechtes Gewissen regte sich in ihm und das zu Recht. So konnte er sie nicht zurücklassen. Leise flüsterte er ein paar Worte in der magischen Sprache und wob somit einen Zauber um Ami, der sie vor Gefahren schützen und sie wärmen sollte. Nebelfetzen gerieten in Bewegung, als der Zauber seine Wirkung entfaltete. In diesem Moment war er sehr froh über den Regen, denn er verwischte seine Tränen. Ohne ein Geräusch zu verursachen sprang er in die Luft und schlug kräftig mit seinem Flügel. Mit seiner Magie kreierte er einen kleinen Luftwirbel, welcher ihm dabei half auch nur mit einem Flügel die Balance zu halten und so erreichte er einige Zeit später den Balkon seiner Wohnung. „Epon!“ Knarrend öffnete sich die Tür und Terra trat ein. Sofort bildete sich eine Wasserlache auf seinem Teppich. Doch es kümmerte ihn nicht. Verstört sackte er zu Boden und sah resigniert zu, wie das Wasser von seinem Gesicht auf den Boden tropfte. In diesem Moment begann das Telefon laut zu klingeln. Terra hob nur kurz den Kopf und starrte es mit leerem Blick an, rührte sich aber nicht. Doch es wollte einfach nicht aufhören! Das Geräusch löste in seinem Kopf ein unerträgliches Dröhnen aus und schließlich erhob Terra sich doch langsam und vorsichtig und schlurfte Richtung Telefon. Während er auf den Tisch zuging, auf dem das Gerät stand, suchten seine müden Augen schon die Nummernanzeige.

Als er jedoch erkannte, dass dort keine Nummer zu sehen war, sondern ein Name, blieb er abrupt stehen. Fast unmerklich fing seine Menschenhand, die er schon zum Abnehmen des Hörers erhoben hatte, an zu zittern.

Er hatte ihre Nummer mit ihrem Namen zusammen eingespeichert, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Eigentlich hatte er sich bisher immer gefreut, wenn diese Buchstaben in dem kleinen Display erschienen war, aber jetzt schockierte es ihn zutiefst.

Ami! Der Name blinkte wie eine Drohung immer wieder auf und machte ihm klar, dass er sich entscheiden musste. Was sollte er nur tun? Was mochte sie ihm sagen, wenn er abnahm?

Er war sich selten so unsicher gewesen, aber ihm blieb die Hoffnung, dass Ami eventuell einen Teil von dem schrecklichen Vorfall vergessen haben könnte. Sie war ohnmächtig gewesen, als er nach seinem Kampf gegen den Dämon wieder klar hatte denken können. Vielleicht... Zusätzlich wurde ihm bewusst, dass er, wäre er gelaufen, auch zeitlich hier sein müsste und er sich nur verdächtig machte, wenn er jetzt nicht an den Apparat ging. Terra setzte sich zögernd wieder in Bewegung und stieß dabei mit seinem Flügel aus versehen die Vase auf seinem Wohnzimmertisch um, aber er bemerkte es nicht einmal.

Langsam streckte er seine Hand nach dem Telefon aus...wartete noch einen winzigen Augenblick...und nahm dann ab. „Terra Kagurasaka.“ Einen kurzen Moment lang herrschte Stille, doch dann... „Hallo Terra.“ Ohne jeglichen Zweifel war es Ami! Seine Gedanken fingen wie wild an zu rasen. „Ähm...störe ich dich gerade bei etwas?“, fragte sie vorsichtig. Verhörte er sich oder schwebte Furcht in ihrer Stimme? Die Frage beantwortete er sich sofort selbst und schalte sich selbst einen Narren. Natürlich hatte sie Angst, sie hatte ihn ja gerade als Dämon gesehen...oder doch nicht? „Nein...“, sagte Terra mehr bekam er nicht heraus. „Nein?“, hackte Ami nach. „Nein, du störst nicht, ich bin nur gerade erst angekommen.“, sagte Terra. Was ja auch der Wahrheit entsprach. „Achso...“ Mehr sagte sie nicht. Terra riss sich zusammen, vielleicht konnte er ja noch alles retten.

„Entschuldige, wenn ich so irritiert bin aber ich habe nicht damit gerechnet, dass du mich anrufst. Ich war ein wenig verdutzt.“, hörte Ami Terra sagen. Sie saß von ihre Decke umschlungen auf ihrem Bett. Ein Lichtstrahl fiel auf ihre Beine. Zögernd sah sie auf und blickte durch das Fenster hinaus. Anscheinend hatte es endlich aufgehört zu regnen. Die Wolkendecke war aufgebrochen und offenbarte einen hell leuchtenden Vollmond. „Stimmt etwas nicht?“, fragte Terra. Auch ihm fiel das helle Licht auf. Leicht unsicher auf den Beinen ging er zum Fenster und sah ebenfalls hinaus. Ami senkte den Kopf. „Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht so genau.“ Wie konnte sie ihm sagen was sie gesehen hatte? Was wäre wenn alles wirklich nur ein Traum war? Ihre Fantasie ihr einen Streich gespielt hatte? Trotzdem kam ihr eine Idee. „Ist etwas passiert?“, fragte Terra. „Heuchler!“, dachte er sich. „Als wenn du nicht selbst ganz genau wüsste was passiert ist.“ Ami fasst einen Entschluss. Unbewusst wurde ihr Griff um das Telefon fester. „Mir ist gerade etwas Merkwürdiges passiert, Terra.“ „Achja, was denn?“, fragte er. Sein Herz pochte heftig vor Angst was nun kommen würde, gleichzeitig hielt er den Atem an. „Ich bin mitten in der Eingangshalle aufgewacht. Auf dem Boden waren Risse zu sehen und du warst verschwunden. Ich möchte wissen, was passiert ist, nachdem du mich zu Hause abgesetzt hast.“ Erleichterung machte sich in Terra breit. Offenbar erinnerte sie sich nicht. Ami vernahm einen erleichterten Seufzer im Telefonhörer. Bewusst tat sie so, als hätte sie es nicht gehört, doch ihr Herz wurde ihr schwerer. „Als ich dich zu Hause abgesetzt habe ist...nichts passiert. Wir haben uns in der Eingangshalle verabschiedet. Danach bin ich zurück nach Hause gegangen und du warst auf dem Weg zum Treppenhaus. Das war alles.“, sagte Terra und starrte weiterhin auf den Mond. Ami wünschte sich, sie könne ihm das einfach so glauben. Aber was sie gesehen hatte ließ sie nicht mehr los. Und außerdem war da noch diese seltsame Erleichterung in Terras Stimme. „Wie kommt es das du in der Eingangshalle aufgewacht bist?“, fragte er und bemühte sich so besorgt wie möglich zu klingen. „ Bist du ohnmächtig geworden?“ Terra versuchte sie um jeden Preis von der Wahrheit weg zu locken. „Muss ich wohl, denn ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir uns verabschiedet haben. Und dann bin ich auf dem Boden aufgewacht. Um mich herum war überall Nebel, weißt du vielleicht darüber etwas?“ Terra schüttelte den Kopf, was sie natürlich nicht sehen, sich aber umso besser vorstellen konnte. „Nein, darüber weiß ich nichts.“, erklang seine Stimme in ihrem Hörer. "Mir ist kein Nebel aufgefallen. Ebenso wenig die Risse im Boden.“ Ami nickte. Sie fühlte sich ein wenig beruhigt. Was auch immer dort unten passiert ist, hing anscheinend nicht mit Terra zusammen. Scheinbar hatte sie sich wirklich alles nur eingebildet. Aus reiner Routine fragte sie: „Ist deine Verletzung eigentlich wieder aufgebrochen?“ Terras Blick fiel auf seinen Arm, welcher trotz des Regens noch Blutspuren aufwies. Dabei fiel ihm ein, dass er in der Eingangshalle Blut hinterlassen hatte. „Ja. Leider.“, lenkte er schnell ein. „Ich nehme an, dass daher die Blutflecken auf dem Boden kommen.“ Die Worte trafen Ami wie ein Schlag. Eine Eiseskälte breitete sich in ihrem Körper aus. In Terras Telefonhörer herrschte Schweigen. Beunruhigt fragte er: „Ami? Ist alles in Ordnung?“ Ami öffnete den Mund, brachte jedoch kein Wort heraus...sie hatte sich doch nicht geirrt. Alles was passierte war wahr. Terra hatte sich mit dieser Aussage selbst verraten, denn von dem Blut hatte sie nichts erzählt. Eben sowenig von... „J..Ja. Alles in Ordnung mir ist nur gerade noch etwas eingefallen.“, sagte Ami. Ihre Stimme zitterte. Unbehagen breitete sich in Terras Körper aus. Was war los mit ihr? Glaubte sie ihm doch nicht? „Was denn?“, fragte er vorsichtig. „Auf dem Boden war noch ein Häufchen Asche.“ Sie hielt den Atem an, wartete auf seine Reaktion. Alles würde durch seine nächste Aussage entschieden. Terras Blick fiel auf das Sofa. Die Decke! „Achso, du meinst die Decke. Keine Angst es ist nicht so schlimm, du musst sie nicht bezahlen.“, sagte er...und fühlte sich danach wie von eisigem Wasser übergossen. „Nein! Was rede ich denn da? Das hatte sie doch gar nicht gemeint.“ „In Ordnung...“, sagte Ami. Terra lauschte mit klopfendem Herzen. „Ja...also...danke das du mir zugehört hast, Terra. Ich werde jetzt schlafen gehen. Gute Nacht!“ Ein Knacken in der Leitung sagte ihm, dass sie bereits aufgelegt hatte. Wie betäubt ließ er den Hörer sinken. Langsam entglitt er seiner Hand und baumelte knapp über dem Boden. „Ich bin ein Idiot.“, murmelte Terra zu sich selbst. Er hatte sich selbst Verraten, seine eigenen Lügen widerlegt, indem er einmal nicht nachgedacht hatte. Ein Tropfen Blut fiel auf den Boden. Terras Blick folgte ihm, bis der Tropfen auf dem Boden aufkam. Eine neue Erkenntnis ließ ihn vor Fassungslosigkeit aufstöhnen. Das Blut! Auch davon hatte Ami nichts gesagt...er aber schon. Plötzlich so seltsam schwach, sank er zu Boden. Nun war es vorbei. Er hatte die Chance gehabt, alles wieder in Ordnung zu bringen. Doch stattdessen hatte er alles noch viel schlimmer gemacht. Ein leises Plätschern lies ihn aufsehen.

Sein Blick fiel auf seinen Tisch und das Wasser welches aus der liegenden Vase über den Tisch und über die Kante zu Boden sickerte. Für ihn war es nicht wichtig. Langsam glitt sein Blick über die Tischdecke. Etwas war anders...etwas fehlte... Die kleine Erhebung durch seine Notizen war nicht mehr zu sehen. Entsetzt sprang Terra auf und riss die Tischdecke weg. Der Zettel war verschwunden! „Götter!“, schrie er innerlich. „Kann diese Nacht, denn wirklich noch schlimmer werden?“…

Für Ami wurde sie es. Denn nun hatte sie die Wahrheit. Nicht die ganze, das sicher nicht. Aber doch genug davon um sie innerlich zerbrechen zu lassen. Schon wieder...schon wieder hatte sie sich in einen Dämon verliebt...genau wie damals... Tränen liefen ihr stetig über das Gesicht, tropften auf ihre in die Decke verkrampften Hände. Viel schlimmer noch war für sie die Frage, was sie nun tun sollte. Auch wenn Terra ein Dämon war, so liebte sie ihn ja irgendwie trotzdem. Andererseits war es ihre Pflicht als Sailor Kriegerin, die Dämonen dieser Welt zu bekämpfen. Ami musste eine Entscheidung treffen...langsam griff ihre Hand nach dem Sailor Pager...



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