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Ruf der Sterne

von

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Chaos

Als die Nachtclankatzen an der Gewitterclangrenze ankamen sahen sie Sturmstern erwartungsvoll an. Der Anführer trat über die Grenze und hob seinen Schweif. Er prüfte mit den Augen das Gebüsch. Ob sie bereits beobachtet wurden? "Nachtcan, folgt mir in diesen Kampf," etwas leiser fügte er hinzu: "Es wird vorerst der letzte sein. Hoffentlich." Der Anführer hatte ein mulmiges Gefühl, musste aber für seinen Clan mit starken Schritten vorangehen. Wenn seine Katzen merkten, dass er nervös war, würden sie nur seine Gefühle übernehmen. Als er sich umsah, bemerkte er, dass Schwarzstreif dicht hinter ihm ging. Der Zweite Anführer prüfte konzentriert die Gegend, fand aber genug Zeit um Sturmsterns Blick zu erwidern. Er stellte die Ohren nach vorne, als ein Zweig knackte. Ein Ast gab leicht nach und seine Blätter raschelten. Die Nachtclankatzen rückten instinktiv näher zusammen. Von Federsturm hatten sie erfahren, dass der Gewitterclan von den Bäumen aus angriffen oder Hilfe holten. Jeder Schüler übte immer zuerst das Klettern, das lag ihnen im Blut.

Dennoch erschien Adlerflügel begleitet von zwei weiteren Kriegern vor ihnen. Ihr goldbraunes Fell plusterte sie auf, aber trotzdem wirkte ihr Blick nicht sehr feindselig. "Was führt dich hierher, Sturmstern? Der Anzahl deiner Katzen nach willst du wohl nicht nur reden." Der Anführer sah sie leicht verwirrt an. Die Zweite Anführerin des Gewitterclans merkte dies sofort. "Wir sind in der Unterzahl. Ihr seid immerhin mit dem Himmelsclan verbunden. Ein Kampf wäre aussichtslos. Wir verlieren, sobald der Himmelsclan hinzu stößt. Deswegen ist es das beste für alle, wenn wir das Territorium ohne Kampf abgeben. Zurückholen können wir es uns jederzeit." Sturmstern hatte sich inzwischen wieder halbwegs gefangen und sah Adlerflügel misstrauisch an. "Du kommst also extra hierher um uns das zu sagen? Hast du das mit Schneestern abgesprochen, oder handelst du in eigenem Interesse?" Die Zweite Anführerin wechselte kurz einen Blick mit Schwarzgesicht. Die Kriegerin trat einen Schritt weiter auf den Nachtclan zu. "Es ist offensichtlich, dass wir nicht kämpfen wollen. Zu so einer Zeit braucht man seine ganze Kraft um gegen Zweibeiner zu bestehen." Schwarzstreif mischte sich nun ebenfalls ein. "Du weichst der Frage aus. Habt ihr den Befehl von Schneestern bekommen oder nicht?" Der rote Krieger, der links von Adlerflügel stand, verlor langsam die Geduld. "Ja haben wir. Also nehmt euch diesen Teil des Territoriums." Schwarzstreif trat fauchend vor. "Ihr lügt doch! Schneestern würde niemals kampflos Territorium hergeben! Was plant ihr?" Die Kriegerinnen sahen leicht genervt zu Fuchsschweif. "Danke Fuchsschweif, du hast uns verraten. Aber na schön, natürlich will Schneestern das Territorium nicht kampflos aufgeben. Es ist nämlich so, dass wir mitbekommen haben, dass zwei Himmelsclankatzen in euer Territorium gekommen sind. Da ihr bereits gegen den Bachclan gemeinsam gekämpft habt war es nur eine Frage der Zeit, bis wir dran sind. Also hat sich ein Krieger in einem Baum versteckt und euren Plan abgehört. Natürlich haben wir schon im vorhinein einen Gegenplan geschmiedet. Wir brauchten nur noch eure Strategie und die bekamen wir schnell genug. Die Fallen hatten einen Vorteil: Ihr seid langsam und vorsichtig gegangen. So hatte unser Spion genug Zeit um uns Bescheid zu sagen." Schwarzgesicht stolzierte etwas weiter auf Sturmstern zu, drehte aber wieder um und stellte sich in die Nähe eines Baumes. "Wir Drei hatten lediglich eine Aufgabe, die bereits erfüllt ist. Während wir hier mit euch reden um Zeit zu schinden greift der Rest den Himmelsclan an. Wir werden dann auch mal zur Schlacht dazustoßen." Ohne ein weiteres Wort machte sie einen Satz und war auf dem Baum oben. Die zwei anderen taten es ihr gleich und so sprangen sie von Ast zu Ast in drei verschiedene Richtungen weg.

Die Katzen sahen sich kurz irritiert an, ehe Sturmstern ihnen befahl sofort kehrt zu machen um dem Himmelsclan zu helfen.
 

Als sie den Kampfgeräuschen näher kamen, verschnellerten die Katzen ihre Schritte. Ohne zu zögern warfen sie sich in den Kampf, gerade noch rechtzeitig, da der Himmelsclan bereits fast besiegt war.

Schwarzstreif achtete darauf, dass er immer in der Nähe von Sturmstern war, da er keine Lust darauf hatte, noch näher am Anführerdasein zu sein als ohnehin schon. Gemeinsam mit Mauseschweif wehrte er Blumenherz und Igelpelz ab. Er selbst musste einen Großteil des Kampfes übernehmen, da die Himmelsclankriegerin bereits am Ende ihrer Kräfte war. Der Gewitterclan allerdings war auch bereits erschöpft. Schwarzstreif drückte Blumenherz zu Boden. Auf Dauer würden sie definitiv gewinnen. Hinter sich hörte er, wie sich Schneestern fauchend auf Flammenstern und Sturmstern stürzte. Die Drei Anführer rangten miteinander ohne Gnade. Einzig Flammenstern schien sich etwas zurück zu halten. Immer wieder wanderte ihr Blick über die Grenze hinweg.

Die Katzen kämpften bereits eine Weile, als auf einmal Schritte aus dem Unterholz zu hören waren. Diejenigen, die nahe bei der Grenze standen sahen verwirrt in den Wald hinein. Plötzlich sprang Pantherstern auf die kleine Lichtung und stürzte sich in den Kampf. Seine Krieger, die dicht hinter ihm waren, taten es ihm gleich. Schwarzstreif sah überrascht auf, als sich alle Clans auf dem Schlachtfeld befanden und kämpften. Er fauchte wütend, als Mauseschweif auf ihn stürzte. "Was machst du denn?!" Der Himmelsclankrieger versuchte den größeren Kater zu Boden zu stürzen, was Igelpelz und Blumenherz nutzten um sich andere Gegner zu suchen. "Ihr hattet wirklich keine Ahnung, oder? Aber ich verrate nichts." Schwarzstreif ließ sich knurrend nach hinten fallen und stieß dem Krieger mit aller Kraft seine Hinterbeine in den Bauch. Dieser krümmte sich vor Schmerzen, wurde aber sofort von Schwarzstreifs Krallen bearbeitet.

Flammenstern beugte sich über Sturmstern. "Ihr habt nun ausgedient. Es tut mir ja schon ein bisschen leid, aber es war von Anfang an so geplant." Der graue Kater versuchte sie abzuwerfen, was ihm auch gelang, aber er wurde sofort von Schneestern umgeworfen. Schwarzstreif wollte ihm zu Hilfe eilen, wurde aber von Sonnenfell aus dem Gewitterclan und Frostzahn aus dem Himmelsclan davor abgehalten. Die Zwei bekämpften sich aber selbst gegenseitig. Es war das absolute Chaos.
 

Amselpfote kämpfte Seite an Seite mit Stachelpfote gegen einen Krieger aus dem Gewitterclan. Auf einmal lief er weiter in das Unterholz und wurde sogleich von den zwei Schülerinnen verfolgt. Der Krieger machte einen Satz und sprang über einen niedrigen Busch hinweg. Stachelpfote wählte den Weg durch das Gestrüpp, als ein eigenartiges Geräusch zu hören war. Hinter ihr hatte sich der Weg durch ein Gitter versperrt. Als sie erkannte, dass sie in einer Zweibeinerfalle gefangen war, versuchte sie sich verzweifelt zu befreien. Amselpfote sah sie für einen Moment schockiert an, kam dann aber langsam näher auf ihre Kameradin zu. Diese erwiderte ihren Blick ängstlich. "Amselpfote, komm nicht näher! Wer weiß, ob du dann auch noch gefangen wirst." Die schwarze Katze blieb widerwillig da wo sie war. "Aber irgendwas muss ich doch tun können!" Stachelpfote, die sich inzwischen ein wenig beruhigt hatte, sprach mit trauriger Stimme: "Richte bitte eine Nachricht für mich aus. Wärst du so lieb? Sag Stachelherz, dass er nicht ewig wegen Schwarzjunges trauern soll. Wir vermissen ihn alle, aber er soll sich bitte wieder mit Farnfuß vertragen. Das wünschen Streifenpfote und ich uns von ganzem Herzen." Die zwei Schülerinnen sahen sich bedrückt an. Amselpfote musste mit dem Drang kämpfen, einfach zu Stachelpfote zu laufen. Fast schon nebensächlich hörte sie, wie Sturmstern zum Rückzug rief. Aber Amselpfote realisierte die Worte nicht. Es war, als würden die Worte ihre Bedeutung verlieren. "Bitte zieh dich zurück, Amselpfote. Du sollst nicht auch noch in irgendeine Falle geraten. Es reicht, wenn ich hier bin." Die Schülerin wollte sich weigern, aber Stachelpfote sah sie durchdringend an. Amselpfote ging langsam rückwärts zurück zur Lichtung, bei der immer noch die Hölle los war. Als sie sich umsah bemerkte sie, wie einige ihrer Clankameraden zwischen den Büschen verschwanden. Eilig lief sie ihnen hinterher.
 

Der Clan versammelte sich knapp hinter ihrer eigenen Grenze. Die Stimmung war sehr angespannt. viele hatten bis zum Schluss nicht realisiert, dass sich der Himmelsclan bereits im vorhinein mit dem Bachclan verbündet hatte. Amselpfote ging nun leicht ängstlich zu Schwarzstreif, da sie nicht den Mut hatte, Stachelpfotes Familie die schlechte Nachricht allein zu überbringen. "Schwarzstreif, ich- ich weiß nicht wie ich es am besten sagen soll, aber ich brauche deine Hilfe bei etwas." Der Zweite Anführer forderte sie mit einer einfachen Geste auf weiter zu reden. "Ich muss Stachelherz und Farnfuß eine Nachricht überbringen. Von Stachelpfote. Ihre letzte Nachricht." Schwarzstreifs Augen weiteten sich ein wenig, als er die Worte seiner Schülerin realisiert hatte. "Ist sie...?"

"Nein, aber da war eine Zweibeinerfalle. Ich könnte nichts machen um ihr zu helfen." Inzwischen schluchzte die Schülerin bitterlich und die Zwei wurden bereits fragend angestarrt. Der Kater beugte sich nun etwas zu ihr herab und sprach leiser als zuvor: "Ich verstehe dich, aber bist du sicher, dass du meine Hilfe willst? Ich mache die Situation für gewöhnlich nur noch Schlimmer als sie schon ist." Die Schülerin nickte langsam. Schwarzstreif stand seufzend auf und legte seinen Schweif tröstend um ihren Körper. "Na dann komm, am besten wir sagen es ihnen jetzt gleich."



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