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Ruf der Sterne

von

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Gefühlschaos

Schattenpfote lief schnell in Richtung Lager. Wolkenflug hatte sie fortgeschickt um Sturmstern und Verstärkung zu holen. Der Bachclan hatte sich an der Grenze versammelt, Pantherstern forderte sie zum Kampf heraus, war aber überraschenderweise so fair und wartete bis Schattenpfote Verstärkung geholt hatte. Aber wer weiß, ob er sein Wort halten würde. Also rannte sie wie sie noch nie zuvor gerannt war.
 

Sturmstern und Pantherstern standen sich gegenüber. Hinter ihnen peitschten ihre Katzen wütend mit den Schweifen und machten sich auf den kommenden Kampf bereit. Jeder wusste, egal was der Grund war, Pantherstern würde sich nicht umstimmen lassen. "Was willst du, Pantherstern?" Der schwarze Kater fauchte wütend und plusterte seinen Pelz auf. "Ich habe viele Gründe dafür, mein werter Sturmstern. Aber warum sollte ich sie dir erklären?" Er verschwendete keine Zeit mehr und stürzte sich auf Sturmstern. Die anderen Katzen folgten seinem Beispiel und schon bald waren überall kämpfende Katzen. Schwarzstreif, Stachelherz und Mausepfote kämpften Drei gegen Drei. Der Zweite Anführer deckte den grauen Krieger vor Feuerschweifs Angriff. Die Zwei rangten am Boden während Stachelherz und Mausepfote Blütenregen und Fuchszahn im Schach hielten. Die Bachclankatzen zielten mehr auf den jungen Schüler, sodass dieser nur ausweichen konnte. Sein Mentor übernahm deswegen das Angreifen und schon bald wurden sie von Schwarzstreif und Feuerschweif getrennt. Die zwei Kater kämpften immer noch, aber der Rote war klar im Nachteil. Als er bemerkte, dass seine Kameraden nicht mehr bei ihm waren zog er sich fauchend zurück.

Schwarzstreif sah sich um und konnte schnell feststellen, dass sie in der Überzahl waren. Das hatte aber nichts zu sagen, da sie viele junge Schüler hatten die noch nie gegen Katzen aus einem anderen Clan gekämpft haben. Der Bachclan hingegen hatte momentan nur eine Schülerin und die restlichen auf dem Schlachtfeld waren Krieger.
 

Er fuhr herum als Wellenpelz auf ihn zugerannt kam. Der Kater sprang flink und riss Schwarzstreif auf den Boden. Die Zwei rangten fauchend miteinander und achteten nicht auf ihre Umgebung. Noch während sie kämpften rollten sie durch eine Hecke. Wellenpelz sprang von ihm weg und sie standen sich mit aufgeplustertem Fell gegenüber. “Diesen Kampf hast doch du eingewickelt, habe ich nicht recht?” Der Getigerte grinste zufrieden. "Wer weiß? Panthersterns Groll gegenüber eurem Clan sitzt immerhin tief. Außerdem bin ich nicht dein persönlicher Sündenbock. Nicht alles Schlechte was auf der Welt passiert ist meine Schuld. Der Tod deiner Eltern zum Beispiel. Das hat rein gar nichts mit mir zu tun." Schwarzstreif verengte seine Augen zu Schlitzen und sah ihn hasserfüllt an. "Woher weißt du was mit meinen Eltern passiert ist?" Wellenpelz, der immer noch auf der Hut war, spielte mit seinen Krallen. "Windpfote hat mir davon erzählt. Was dachtest du denn?"

In Schwarzstreifs Augenwinkel huschte ein Schatten vorbei, aber er beachtete ihn nicht weiter. Viel wichtiger war es jetzt für ihn, Wellenpelz zum reden zu bringen. "Windpfote hat dir vertraut und wie bedankst du dich? Indem du sie tötest! Wen hast du sonst noch auf dem Gewissen!?" Der grau Getigerte sah ihn zufrieden an. Sein Schweif peitschte durch die Luft und er baute sich noch etwas mehr auf. "Das würdest du gerne wissen, oder? Weißt du was? Ich sage es dir! Immerhin habe ich mich dazu entschieden, dass du lange genug gelebt hast. Da kannst du es gerne erfahren. Von Windpfote weißt du ja schon. Aber was denkst du denn? Wen habe ich denn noch umgebracht?" Schwarzstreifs Krallen bohrten sich tief in die Erde. Sein Blick blieb beharrlich auf Wellenpelz und verachtend sprach er: "Schwalbenflügel."

"Richtig geraten. Aber sie war nicht die einzige. Lass mich mal kurz nachdenken. wer war da noch? Dein Sohn, Fleckenpfote. Streifenschweif und Stu-" Er wurde mitten im Wort zu Boden gerissen. Verblüfft sah Wellenpelz auf und fauchte dem Kater ins Gesicht. Er versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch die Wut seines Gegners war zu groß. "Du hast also Streifenschweif getötet! Du hast mich die ganze Zeit an der Nase herum geführt!" Wellenpelz sah zu dem schwarzen Kater auf, versuchte sich immer noch aus seinem Griff zu befreien. Schwarzstreif sah überrascht auf Pantherstern. Sein eigener Zorn war für einen kurzen Moment vergessen.

"Na und? Sie war nur ein nötiges Opfer für meine Pläne." Der Anführer starrte ihn voller Abscheu an. Seine Krallen bohrten sich noch tiefer in Wellenpelz’ Fleisch hinein. Dieser zuckte vor Schmerz zusammen. "Ich habe dir vertraut! Mir wird schlecht wenn ich daran denke, dass du mein Zweiter Anführer warst. Wenn auch kein Vollwertiger." Wellenpelz verlagerte sein Gewicht ein wenig. Sein Gesicht verzog sich vor Schmerz. "Das ist ja so rührend. Willst du was wissen, Pantherstern? Ich wäre sicherlich Anführer geworden. Aber den Clan hätte ich nicht übernommen. Ich hätte mir die 9 Leben geschnappt und wäre abgehaut. Das hätte auch etwas Spannung in das immer gleiche Clanleben reingebracht." Mit diesen Worten stemmte er seine Hinterbeine gegen Panthersterns Bauch und schleuderte ihn weg. Schwarzstreif reagierte sofort und schlug ihm seine Krallen in die Seite. Die Zwei verfielen wieder in einen Zweikampf bis sich Pantherstern von dem Schlag erholt hatte. Er stürzte sich erneut in den Kampf und gemeinsam brachten sie Wellenpelz erneut zu Fall.

Pantherstern beugte sich tief herab und sah dem Kater in die Augen. Während er Schwarzstreif half, ihn auf den Boden zu drücken, sprach er genüsslich: "Das ist für Steifenschweif und für jeden anderen, den du auf dem Gewissen hast oder durch dich gelitten hat." Mit einem geschickten Biss durchtrennte er seine Kehle und ließ von ihm ab. Schwarzstreif verharrte noch einen Moment und konnte seinen Blick nicht von dem Kater wegreißen, der gerade sein Leben aushauchte. "Wer war Streifenschweif?" Pantherstern hielt einen Moment inne und sah zu dem Zweiten Anführer. "Meine Mutter. Wer waren Windpfote und Schwalbenflügel?" Endlich konnte er den Blick abwenden und sah stattdessen Pantherstern in die Augen. Er wirkte müde und ruhiger als sonst. Als wäre eine Last von seinen Schultern abgeworfen wurde. "Windpfote war meine Geliebte. Anscheinend auch die von Wellenpelz. Und Schwalbenflügel war die Mutter meines Sohnes." Der Anführer nickte knapp und drehte sich wieder um. Mit großen Sprüngen war er wieder auf der anderen Seite der Hecke verschwunden. Nun bemerkte er, dass die Kampfgeräusche inzwischen leiser geworden waren. Pantherstern rief seine Katzen zum Rückzug und kurz darauf hörte er siegreiches Miauen von seinen Kameraden. Noch wollte sich Schwarzstreif nicht zu ihnen begeben. Alles wirkte noch so surreal, als wäre es gar nicht geschehen. Er brauchte Zeit um all das zu verarbeiten. Erschöpft machte sich Schwarzstreif auf den Weg zu seinem Lieblingsplatz.
 

Sturmstern sah sich auf der Lichtung um. Seine Katzen begannen bereits eifrig damit, neue Grenzen zu ziehen. Er hatte ihnen zwar nicht den Befehl dazu gegeben, aber dagegen hatte er auch nichts. "Wer schwerer verletzt ist, begibt sich sofort ins Lager." Einige Katzen stützten andere und machten sich so auf den Rückweg. Stachelherz sah sich um und trat neben Sturmstern. "Ist Schwarzstreif schon zurück gegangen? Ich sehe ihn gar nicht." Der Anführer musterte die Umgebung und richtete seinen Blick schließlich auf den Krieger. "Kann sein. Er hat ja seinen eigenen Willen wie du weißt."
 

Schwarzstreif lag im Schnee. Der Bach war inzwischen zugefroren und das Wasser lief unter der Eisschicht ruhig entlang. Auf seinem Pelz lagen inzwischen einige Schneeflocken, doch seine Gedanken waren woanders. Es war so viel passiert, dass er gar nicht alles verarbeiten konnte.

Sturmstern stand am Eingang zu der kleinen Lichtung und sah Schwarzstreif einige Augenblicke lang an. Langsam trat er zu ihm und setzte sich neben ihn. "Was machst du denn hier?" Er sah, wie dieser zusammen zuckte und machte sich bereits auf eine mürrische Antwort gefasst. Stattdessen kam nichts. Er sah ihn lediglich aus abwesenden Augen an. Dies brachte den Anführer aus dem Konzept. "Hey, was ist denn los? Du kannst jederzeit mit mir reden, wenn etwas ist." Schwarzstreif starrte nur auf seine Pfoten, ehe er leise sprach: "Jeder muss sein eigenes Päckchen tragen." Sturmstern sah ihn wütend an und plusterte sein Fell auf. "Du gehst an deiner eigenen Einstellung noch zu Grunde. Es stimmt ja, aber das heißt nicht, dass dir deine Freunde und Kameraden nicht helfen und dir etwas Last abnehmen können. Lass mich dir doch einfach helfen, Schwarzstreif! Rede mit mir. Ich bin hier und höre dir zu. Wenn du alles immer nur in dich hineinfrisst, wird es nie besser."

Schwarzstreif dachte über das Gesagte nach, ehe er seufzte und anfing zu erzählen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  BlackSpark
2017-09-30T06:31:44+00:00 30.09.2017 08:31
Awww, Schwarzstreif öffnet sich also endlich etwas. Es wird ihm gut tun.
Endlich, Wellenarsch ist tot....
Antwort von:  Wolfsfeuer
30.09.2017 09:57
Es hat lange auf sich warten lassen, das Schwarzstreif sich öffnet und über seine Probleme redet, anstatt sie in sich hinein zu fressen.
Wellenarsch, ich habe geschmunzelt xD Aber ja, es hat auf sich warten lassen und seinen Tod habe ich mehrmals verschoben, weil ich mir nicht sicher war, wann es am Besten passt.
Von:  MyokoMyoro
2017-09-29T17:24:36+00:00 29.09.2017 19:24
Schönes Kapitel. Hoffentlich kommt es jetzt nach Wellenpelz' tot zu wenigeren kämpfen zwischen NachtClan und BachClan.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Deine Myoko
Antwort von:  Wolfsfeuer
29.09.2017 21:01
Wellenpelz' Tod ist wirklich ein Segen für viele. Wie er sich auf die Zukunft auswirken wird, wird man bald erfahren.


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