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Ruf der Sterne

von

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roter Schnee

Graupfote schnupperte an ein paar Wurzeln, konnte aber keine Spur entdecken. "Hier ist nichts, Distelschweif." Ihre Mentorin sah sich besorgt um. "Wenn wir Pech haben wird der Schnee ihre Spuren ganz verwischen. Hoffentlich erfrieren sie nicht." Die Schülerin senkte kurz ihren Kopf, als plötzlich ein Eichhörnchen an ihr vorbei rannte. Sie konnte nicht schnell genug reagieren und schon verschwand es in einer Baumhöhle. "Irgendetwas oder irgendjemand muss es aufgeschreckt haben. Es könnten die Jungen gewesen sein!" Distelschweif sah ihre Schülerin zweifelnd an. "Ich weiß nicht. Es könnte alles mögliche gewesen sein." Graupfote senkte enttäuscht ihren Schweif. "Stimmt ja, aber einen Versuch wäre es Wert. Du hast ja selbst gesagt dass ihre Spuren bald verschwinden werden." Die Kriegerin schloss kurz ihre Augen ehe sie nachgab. "Naja, wir sollen ja die Umgebung der Jagdroute absuchen, das sollte wohl dazu zählen." Graupfote sah ihre Mentorin erfreut an und lief, dicht gefolgt von der schwarzen Katze, in die Richtung, aus der das Eichhörnchen kam.
 

Streifenjunges sah dem Eichhörnchen wütend hinterher. Wenn er es gefangen hätte, hätten ihn die anderen sicher beneidet! Unsicher sah er sich jetzt um. Er hatte sich so auf die Beute konzentriert, dass er gar nicht mehr wusste wo er war. Seine Spuren verblassten langsam durch den Neuschnee, der ihm inzwischen fast bis zum Bauch ging. Seine Pfoten spürte er kaum mehr. Die kleinen Wölkchen, die as seiner Nase kamen, waren am Anfang noch lustig gewesen, nervten inzwischen nur noch. Unsicher drehte er sich um, in die Richtung aus der er glaubte gekommen zu sein und sehnte sich nach seinen Geschwistern und sogar Rauchjunges. Er mochte den grauen Kater nicht besonders. Immer musste er der Beste sein und konnte sich einfach keine Niederlage eingestehen, sondern versuchte sich immer heraus zu reden. Aber jetzt wünschte er sich nichts mehr, als sich an die anderen zu kuscheln um sich gegenseitig zu wärmen. Streifenjunges kämpfte sich den Weg durch den Schnee zurück und sah sich immer wieder verzweifelt um. Alles war weiß und die Schneeflocken wurden immer größer. Er fiel hin und versuchte verzweifelt aufzukommen, doch der Schnee begrub ihn langsam unter sich. Verzweifelt miaute er, was seine Lunge hergab und hoffte darauf, dass ihn jemand rechtzeitig fand.

Abrupt öffnete er die Augen, als er Pfoten spürte, die ihn aus dem Schnee zerrten. Seine Geschwister sahen ihn besorgt an und auch Rauchjunges kam auf sie zugerannt. "Streifenjunges, halt durch!" Sein Bruder zerrte ihn immer weiter aus dem Schnee heraus. Stacheljunges hingegen hielt ausschau nach einem Unterschlupf. "Dort drüben ist ein Loch!" Zu dritt stützten sie Streifenjunges und schoben ihn in Richtung des Unterschlupfs. Sie ließen sich am Eingang nieder und schmiegten sich eng zusammen um sich gegenseitig zu wärmen. Schwarzjunges schnüffelte angeekelt an den Höhlenwänden. "Warum stinkt es denn hier so?" Die anderen fingen auch an zu schnuppern. "Es riecht so als ob ein anderes Tier vor kurzem hier gewesen ist." Rauchjunges riss seine Augen auf und zog seinen Schweif näher zu sich heran. "Was ist, wenn wir in dem Bau von jemanden sind?" Die Vier sahen sich ängstlich um. "Sollten wir lieber wieder nach draußen gehen? Derjenige wird sicher nicht erfreut sein wenn er uns hier findet." Schwarzjunges sah die anderen an und erhoffte sich Zustimmung. Stacheljunges plusterte ihr graues, stacheliges Fell noch weiter auf und sah ihren Bruder an. "Ich bin mir nicht so recht sicher. Hier ist es wenigstens nicht so kalt. Vielleicht sollten wir noch etwas hierbleiben. Wenigstens bis es aufgehört hat zu schneien." Sie zuckten zusammen als sie hinter sich Krallen hörten, die sich in die Erde bohrten um voran zu kommen. Das Geräusch wurde immer lauter und der Geruch immer stärker. Stacheljunges sprang auf und starrte in die Dunkelheit. "Oder vielleicht auch nicht!" Eine spitze Schnauze erschien in ihrem Blickfeld und große Augen leuchteten auf. Scharfe Zähne schnappten nach den Jungen, die gerade noch rechtzeitig aus dem Bau liefen. Schreiend kämpften sie sich durch den Schnee während der Fuchs sich durch den Eingang quetschte. Streifenjunges wurde zwar von seinen Geschwistern unterstützt, stolperte aber trotzdem und erstarrte as er die rote Kreatur sah, die nur ein paar Schwanzlängen von ihm entfernt stand. Er spürte wie die anderen an seinem Fell zerrten, konnte sie aber nicht unterstützen da er noch immer vor Schreck gelähmt war. In dem Moment sprang eine schwarze Katze vor sie und eine weitere, grau - weiße packte Streifenjunges am Nackenfell und hob ihn hoch.

Distelschweif stellte sich schützend vor die Jungen. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Graupfote Streifenjunges aufhob. "Nimm Streifenjunges und bring ihn zu der Gruppe beim Lager." Die Schülerin sah sie zweifelnd an. "Du kannst nicht alle tragen und wer weiß ob dir der Fuchs hinterher rennt wenn du alle Jungen mitnimmst. Wir dürfen ihn auch nicht zum Lager bringen. Komm sofort mit den anderen zurück." Graupfote rannte los und die anderen Jungen sahen die Kriegerin ängstlich an. Distelschweif stellte sich angriffsbereit hin und schielte noch einmal zu dem Nachwuchs. "Versteckt euch. Ich lenke den Fuchs ab bis Verstärkung kommt." Ihre Aufmerksamkeit galt nun ganz allein dem Fuchs. Der Räuber stand ihr nun gegenüber, sein Blick glitt von ihr zu der Stelle, an der Graupfote verschwunden ist. Plötzlich sprang er nach vorne und entblößte seine Zähne. Die Kriegerin reagierte schnell und sprang ihm entgegen, was den Fuchs überraschte. Sie musste aggressiv spielen, damit ihr Gegner keine Gelegenheit bekam, sich auf die Jungen zu stürzen. Als sie unter dem Fuchs hindurch tauchte, wirbelte Distelschweif sofort herum und stürzte sich auf den Schweif des Roten. Dieser versuchte nach der Katze zu schnappen, bekam aber Ihre Krallen in die Schnauze. Schnell entschied er sich zu buckeln um sie so abzuwerfen. Distelschweif klammerte sich verzweifelt fest und biss in die Schwanzwurzel des Tieres. Wütend fauchte er und bäumte sich noch wilder auf. Eine ganze Weile kämpften die Zwei so, bis sich der Fuchs plötzlich auf den Rücken rollte. Distelschweif wurde kurzzeitig unter ihm begraben und atmete heftig aus und ein. Der Räuber drehte sich zu ihr um und begutachtete sie einen Moment ehe er sich kurz nach den Jungen umsah. Diese kauerten unter einem umgestürzten Baumstamm und sahen das rote Tier entsetzt an. Als er in ihre Richtung starrte knurrte die Kriegerin wütend und schlug verzweifelt nach seinem Bein. Der Rote bemerkte es und wollte Distelschweif gerade den letzten Schlag verpassen, als er hinter sich Schritte hörte. Graupfote brach dicht gefolgt von Wolkenflug, Spechtfeder und Farnfuß aus dem Unterholz. Wolkenflug und Graupfote flankierten den Fuchs sofort und die Königinnen zogen Distelschweif weg. Sie sahen sich besorgt um, doch da kamen bereits ihre Jungen steifbeinig auf sie zu. Sogleich leckten sie ihren Nachwuchs gegen den Strich um sie zu wärmen. Der Fuchs jaulte auf vor Schmerzen, da die zwei Katzen immer wieder zuschlugen. Wütend schnappte er nach den Zweien, doch diese wichen immer wieder aus. Gerade als Wolkenflug sich wieder auf den Schweif des Tieres stürzen wollte, trat dieser aus und schleuderte sie weg. Graupfote sah besorgt zu ihrer Mutter und war für einen Moment unachtsam.

Für Distelschweif vergingen die nächsten Sekunden wie in Zeitlupe. Sie sah wie sich die Fänge des Fuchses ihrer Schülerin näherten und schrie verzweifelt auf. Graupfote wollte gerade zur Seite springen, doch es war zu spät. Seine scharfen Zähne bohrten sich in einen Hinterlauf der Schülerin. Ihr Gesicht verzerrte sich vor Schmerz und Distelschweif wollte aufspringen und ihr zu Hilfe eilen, doch ihre Beine wollten sie nicht mehr tragen. Verzweifelt sah sie, wie das Raubtier Graupfote in der Luft herumwirbelte und immer wieder auf ihr Bein biss. Sie hörte es knacken als der Knochen brach. Ein Geräusch, dass sich in ihr Gedächtnis brannte. Wolkenflug löste sich von ihrer Starre und sprang auf den Fuchs. Ihr Krallen gruben sich tief in seinen Pelz und auch Farnfuß und Spechtfeder stürzten sich jetzt ins Geschehen. Der Räuber ließ Graupfote fallen und ergriff knurrend die Flucht. Sofort liefen die Katzen zu der verletzten Schülerin und starrten entsetzt an die Stelle, an der ihr Bein einmal war. Um sie herum färbte sich der Schnee rot. Farnfuß reagierte als erste und drückte ihre Pfote auf die Wunde um die Blutung halbwegs zu stoppen. Spechtfeder lief in den Wald, in der Hoffnung ein paar Spinnenweben zu finden. Wolkenlug starrte ihre Tochter an und leckte ihr Fell gegen den Strich. Distelschweif kämpfte sich zu ihrer Schülerin vor und sah erleichtert, dass sich ihre Brust langsam hob und senkte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BlackSpark
2017-08-18T17:45:44+00:00 18.08.2017 19:45
Vom Gong gerettet 😥


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