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Ruf der Sterne

von

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Erkenntnis

Schwarzstreif streckte sich. Die Mittagssonne wärmte seinen Pelz und seine müden Glieder. Die letzten Tage waren relativ stressig gewesen, da er Windpfote immer öfter in Nachtpatrouillen einteilen musste, damit sie noch etwas Erfahrung bekam, bevor er ihr es abermals alles beibringen musste. Je mehr sie jetzt lernte, desto weniger musste er ihr später beibringen. In Gedanken machte er sich einige Trainingspläne, da er ihre Ausbildung nun in zwei Bereiche einteilte. Er wollte ihr im Moment noch nichts beibringen für was sie länger als einen Mond brauchte um es zu erlernen. Es würde sich einfach nicht auszahlen.

Er wollte sich noch einmal alles in Ruhe durch den Kopf gehen lassen und dass konnte er nicht, wenn andere Katzen herum sprangen. Und wenn Windpfote dabei war, konnte er es erst recht nicht. Irgendwie musste Schwarzstreif sie an einen anderen weitergeben, damit er selbst erst einmal alles überdenken konnte. Wer konnte noch eine helfende Pfote gebrauchen. Die Jagd- und Grenzpatrouillen waren bereits voll und er wollte sie nicht einfach im Lager lassen. Hier war einfach zu wenig zu tun! Und Jungendienst würde ihr nichts helfen. Seine Gedanken überschlugen sich, ehe ihm die rettende Idee kam. Er lief zum Heilerbau und schielte hinein.

Fichtenpelz klagte über seine schmerzenden Glieder und Weißpfote fischte einige Kräuter aus einer Spalte, während Amselschwinge gedankenverloren in die Luft starrte. Schwarzstreif räusperte sich und der schwarze Heiler riss überrascht seinen Kopf herum. Er stand auf und sah den Stellvertreter fragend an. "Ich muss etwas erledigen. Könntest du derweil Windpfote beschäftigen?" Die Augen des schwarzen Katers hellten sich etwas auf ehe er zustimmend nickte. Der Krieger drehte sich um und ging gemächlich zum Schülerbau. Er streckte seinen Kopf durch den Eingang und sah sich um. "Die Blattleere wird garantiert anstrengend. Warum muss auch jede Königin in dieser Zeit gebären. In der Blattgrüne hätten alle größere Überlebenschancen," murmelte er vor sich hin.

WIndpfote, die näher gekommen war, sah ihn ängstlich an. "Denkst du etwa, dass ein Junges sterben wird?" Schwarzstreif sah sie überrascht an, ehe er rückwärts hinaus ging, damit seine Schülerin ebenfalls hinaus kam. "Ich habe bis jetzt fast keine Blattleere erlebt, bei der keiner gestorben ist. Es muss kein Junges sterben, es kann jeder sein, wenn wir nicht genügend Beute und Kräuter haben. Ich kann genauso gut sterben wie du oder Rauchjunges. Und genau deswegen wirst du heute Amselschwinge helfen, während ich etwas erledigen muss." Windpfote sah ihn kurz verstört an, ehe sie leicht irritiert zustimmte.
 

Windpfote saß leicht überfordert im Heilerbau und sah sich neugierig um. Amselschwinge und Weißpfote beugten sich über einige Kräuter und während der Heiler herum gestikulierte, nickte sein Schüler verstehend. So ging es einige Zeit weiter und Windpfote sah respektvoll zu ihrem Bruder, da sie aus Amselschwinges Bewegungen einfach nicht schlau wurde. Weißpfote drehte sich zu seiner Schwester und schnurrte leise. "Wir suchen im Wald nach Kräutern. Vor allem Katzenminze ist wichtig. Du hilfst mir doch sicher, oder?" Windpfote nickte langsam, hing aber ihren eigenen Gedanken hinterher. Ihr war es etwas peinlich, dass sie nicht wusste, dass ihr eigener Bruder inzwischen so selbstbewusst geworden war. Sie hatte schon seit einiger Zeit nicht mehr mit ihm geredet. Schon als Jungen hatten sie nicht so einen Geschwisterband wie zum Beispiel Mausejunges und Schattenjunges. Er wollte nie Kriegerspiele mit ihr spielen oder sich an Schwarzstreif ran schleichen. Weißpfote war schon immer ein Träumer gewesen, der nicht für sich selbst sprechen konnte. Aber in seiner neuen Rolle als Heilerschüler schien er aufzugehen, was Windpfote glücklich machte.

Sie war noch so in ihren Gedanken versunken, dass sie nicht bemerkte, dass Weißpfote bereits aus dem Bau ging. Amselschwinge stieß sie an um sie in ihre Welt zurück zu holen. Sie sah überrascht auf, ehe sie ihrem Bruder hinterher rannte.

"Wo wächst Katzenminze?" Weißpfote sah sie kurz an, ehe er mit Bedacht seine Worte wählte. "Wenn du immer noch so bist wie früher, wirst du sobald ich es dir gesagt habe, sofort dorthin laufen ohne auf mich zu achten. Du warst schon immer so ungestüm. Ich werde es dir nicht sagen." Er starrte nach vorne und mied ihren Blick. Windpfotes Herz zog sich etwas zusammen. Es war ihr nie aufgefallen, für sie war ihr Bruder nur immer so langsam gewesen. Als Junges war sie ungeduldig aber jetzt doch nicht mehr! "Es tut mir leid. Aber ich bin, wie du, erwachsener geworden. Ich verspreche dir, dass so etwas nicht wieder vorkommen wird." Entschuldigend sah sie ihn an, doch Weißpfote lief immer weiter. Die Stimmung zwischen den beiden war sehr angespannt und keiner traute sich etwas zu sagen, bis der schwache aber verführerische Geruch der Minze zu wittern war. Weißpfote beschleunigte seinen Schritt und lief zum Bach. Er zwengte sich unter einen Brombeerbusch und fing vorsichtig an zu scharren. Er kam mit ein wenig Katzenminze heraus und sah enttäuscht auf seine Ausbeute. "Ich habe nicht mit viel Katzenminze gerechnet, aber das es so wenig ist…" Windpfote sah sich traurig um, ehe sie in die Luft starrte. "Schwarzstreif hat mir vorher gesagt, dass die Blattleere sicher nicht jeder überleben wird." Weißpfote starrte sie kurz überrascht an. "Das kann schon sein. Wir haben bereits den verdacht, dass jemand Weißen Husten hat und dieser wird schnell zu Grünen Husten. Wir brauchen die Katzenminze und die hier wird nicht lange reichen." Die Kriegerschülerin nickte langsam, ehe sie kurz neue Hoffnung fasste. "Gibt es denn nicht noch irgendein anderes Kraut das gegen Weißen oder Grünen Husten hilft? Ich meine, ist Katzenminze wirklich das einzige Heilmittel?" Weißpfote sah sie kurz verwirrt an, ehe sich seine Miene aufhellte. "Sie ist das Beste, aber es gibt noch Vogelmiere. Gänsefingerkraut hilft gegen Weißen Husten. Lass mich kurz nachdenken… Gänsefingerkraut wächst auf Wiesen und Vogelmiere bei Wasser. Glaube ich jedenfalls." Windpfote sah ihn begeistert an. "Wow, ich könnte mir soetwas nicht merken. Teilen wir uns auf oder bleiben wir zusammen?"

Weißpfote musterte kurz die wenige Katzenminze, ehe er entschlossen aufsah. "Bleiben wir besser zusammen. Das ist sicherer. Suchen wir als erstes die Vogelmiere. Wenn wir Glück haben, müssen wir das Territorium nicht verlassen." Windpfote nickte und nahm die Katzenminze auf. Der verführerische Duft des Krautes stieß ihr sofort in die Nase. Sie musst den Drang unterdrücken zu zubeißen und versuchte sich abzulenken.

Nach einigem Suchen fanden sie eine Stelle, bei der einiges an Vogelmiere wuchs. Weißpfote trat vorsichtig zu den Kräutern, wohl bedacht nichts zu zerdrücken. Er biss langsam die Stängel ab und achtete darauf, dass er keine Wurzel verletzte. Der Heilerschüler legte die Pflanzen neben Windpfote und diese schob sie zu zwei Bündeln zusammen. "Sag einmal Windpfote, wie läuft eigentlich dein Training?" Sie sah nicht von den Kräutern auf, knurrte aber leicht. "Schwarzstreif bringt mir irgendwie nichts Neues mehr bei. Es ist so frustrierend! Seit wir beim Mondkristall waren, will er mein Training besser einteilen oder so. Aber das einzige was wir tun sind Nachtpatrouillen. Und dann jagen wir nicht einmal mehr so häufig in der Nacht! Und Kampftraining machen wir auch fast nicht mehr. Wenn das so weitergeht wird Federpfote mich noch in allem überholen!"

Sie seufzte aus und sah ihren Bruder an. Doch plötzlich raschelte es über ihnen und die Zwei sprangen auf.

Schwarzstreif schielte aus einem Busch und funkelte seine Schülerin an. "Was machst du denn hier, Schwarzstreif!" Windpfote sah ihn entsetzt an. Der Krieger blieb oben stehen und fauchte. "Ich habe ein Eichhörnchen verfolgt, weil ich wenigstens noch ein wenig Beute mitbringen wollte, da habe ich euch beide gewittert und dachte mir, dass ich euch etwas beim Tragen helfen könnte. Mein Maul ist größer als eures, aber dann höre ich, dass sich meine Schülerin über meine Trainingsmethoden aufregt." Die zwei Schüler sahen zu Boden, während Schwarzstreif weiter Windpfote musterte. "Ich mache das nicht um dich zu ärgern. Und wenn du dir Sorgen machst, dass Federpfote vor dir zum Krieger wird, muss ich dich bestätigen. Er wird mit Sicherheit zuerst zum Krieger ernannt werden, egal wie sehr du dich anstrengst. Das steht außer Frage. Es könnte sogar passieren, dass Wolkenflugs Brut vor dir ernannt wird."

Windpfote starrte ihn ungläubig an. "Warum sagst du so etwas?! Glaubst du wirklich, dass ich so schlecht bin?!" Ihr kamen langsam die Tränen hoch und Schwarzstreif ging überrascht einen Schritt zurück. Er starrte sie ungläubig an. Sogar Weißpfote warf ihm einen wütenden Blick zu. "Warte, sag mir nicht das du es nicht weißt." Windpfote starrte ihn immer noch ungläubig an. "Was soll ich denn bitte nicht wissen?! Dass du mich nicht magst?" Schwarzstreif schüttelte seufzend seinen Kopf. "Du musst mindestens einen Mond pausieren. Danach kannst du teilweise wieder anfangen. Deswegen will ich dir jetzt nichts neues beibringen."

Weißpfote starrt den Kater an. "Warum braucht sie eine Pause? Wie kommst du darauf!" Schwarzstreif sah den Heilerschüler neugierig an. "Du bist wirst zum Heiler ausgebildet, deswegen dachte ich, dass du es bereits bemerkt hast. Schau sie doch nur einmal genauer an." Weißpfote tat wie ihm geheißen und riss seine Augen auf. "Du hast recht! Dass mir das noch nicht aufgefallen ist!" Windpfote sah die beiden verwirrt an. "Könntet ihr mich bitte auch einweihen?"

Schwarzstreif kam etwas näher und sah ihr direkt in die Augen. "Windpfote, du bist trächtig. Schwalbenflügel hat es mir gesagt, als wir beim Mondkristall waren. Und Jungen brauchen im ersten Mond nunmal ihre Mutter. Danach kannst du teilweise wieder deine Ausbildung aufnehmen. Deswegen vernachlässige ich im Moment auch dein Kampftraining. Du hast ja gesehen, wie es Spechtfeder ergangen ist." Windpfote riss ihre Augen entsetzt auf und starrte auf ihren Bauch, der tatsächlich etwas rundlicher war, obwohl sie nicht mehr gegessen hatte als sonst.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und das Geheimniss, was Schwalbenflügels Nachrticht war, wurde soeben gelüftet!
Und falls sich das jetz irgendjemand fragen sollte: Katzen werden ca mir 6 Monaten geschlechstreif! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  BlackSpark
2017-01-06T16:36:22+00:00 06.01.2017 17:36
Ach du *******
Die fangen auch immer jünger an xD
Antwort von:  Wolfsfeuer
06.01.2017 19:41
Das stimmt und dabei nicht einmal verhüten, also ehrlich xD
Antwort von:  BlackSpark
07.01.2017 13:34
Die jugend von heute. -.-
Von:  MyokoMyoro
2017-01-06T16:32:11+00:00 06.01.2017 17:32
WER ZUR HÖLLE IST DER VATER!?
Das ist jetzt eigentlich mein erster Gedanke der mir in den Sinn kommt. So eine große auswahl gibt es doch nicht. Oder willst du mir weiß machen, das das Fleckenpfotes Junden sind? Maaaaaaaaaan! Ich komme gerade sowas von nicht klar mit der Frage, wer der Vater ist. Ich freue mich dennoch schon auf das nächste Kapitel.
Deine Myoko
Antwort von:  Wolfsfeuer
06.01.2017 19:30
Lustigerweise habe ich auch lange über die Frage nachgedacht, bis mir die rettende Idee gekommen ist. Ich kann soviel verraten: Ich habe zwischen 2 Varianten geschwankt, bis mir eine 3 eingefallen ist ;)
Antwort von:  MyokoMyoro
06.01.2017 19:46
Lass mich raten, eine dieser Varianten war Schwarzstreif. Ob das jetzt deine 3. Variante ist oder nicht lass ich einfach mal außen vor.
Antwort von:  Wolfsfeuer
06.01.2017 21:15
Ich will leider nicht spoilern :/
Aber du musst dich nur gedulden, dann kann ich plaudern xD
Antwort von:  MyokoMyoro
06.01.2017 21:16
Ok, Ok


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