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Ruf der Sterne

von

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Neue Schüler

Schwarzstreif humpelte durch das Lager. Er war immer noch langsam unterwegs und konnte noch nicht laufen. Die Patrouillen teilte er zwar noch ein, aber das war es auch schon. Schwarzstreif würde die anderen nur aufhalten, deswegen hielt er im Lager die Stellung. Sturmstern wollte immer noch nichts über den Bachclan hören, deswegen ließ er das Thema ruhen und konzentrierte sich auf die Pflichten, die er noch erledigen konnte. Wenn alles erledigt war, nahm er sich ein Stück Frischbeute und ging zu Fichtenpelz, der über die Beute immer sehr erfreut war. Windpfote und Fleckenpfote hatten mit ihrer Ausbildung genug zu tun, weswegen er ihnen diese Arbeit abnahm. Nicht selten traf er dort auch auf Mausejunges und Schattenjunges, die sich vor ihren älteren Baugefährten versteckten.

Sturmstern hatte Schwarzstreif aufgetragen, die vier zu beobachten und sich geeignete Mentoren für sie zu überlegen. Mit Wolkenflug hatte er sich bereits etwas beraten, was das angeht. Noch sind sie zu keinem endgültigen Entschluss gekommen, aber sie wussten bereits, dass Rabenpfote einen strengeren Mentor brauchte. Bei den anderen war es nicht die Welt, wer sie ausbilden würde. Natürlich hatten die Jungen bereits mitgekriegt, dass ihre Mutter und der Zweite Anführer über sie redeten. Höchstwahrscheinlich ahnten sie schon, um was es ging. Jedenfalls beschatteten sie Schwarzstreif sehr oft. Genervt drehte er sich um und ging auf das erstbeste Junge zu.

Natternjunges quiekte überrascht auf und lief in Richtung Wolkenflug. Diese schnurrte belustigt und wich dem Jungen vergnügt aus. "Du bist schon groß genug um deine Probleme selbst zu lösen, meine Kleine." Wolkenflug schob sie in Richtung Schwarzstreif. Natternjunges sah sich Hilfesuchend nach ihren Geschwistern um, die sich allerdings bereits versteckten. Das schwarz graue Junge tappte unsicher zum Zweiten Anführer und schluckte. Schwarzstreif schielte zu Wolkenflug hinüber und wendete sich dann wieder der Kleinen zu. "Also, was erwartet ihr euch davon, mich zu beschatten. Schlecht zu beschatten." Sie schaute betroffen zu Boden.

Schwarzstreif kehrte ihr einfach den Rücken zu und humpelte zu der Silbertanne. Er prüfte kurz die Luft, ehe er eintrat. Sturmstern erschreckte sich, als sein Stellvertreter ungefragt in seinen Bau trat. Der Anführer konnte sich noch nicht einmal von seinem Schock erholen, als Schwarzstreif das Gespräch eröffnete. "Ich finde, dass Wolkenflugs Brut inzwischen bereit ist." Sturmstern starrte ihn noch einige Augenblicke lang verwirrt an, ehe er mitkam. "Jetzt schon? Ich hätte ja noch bis nach der Großen Versammlung gewartet." Doch der weiße Kater schüttelte bestimmt den Kopf. "Mit vier neuen Schülern auf einmal können wir die anderen Clans etwas einschüchtern. Dazu noch zwei neue Krieger. Wir hätten bestimmt etwas länger Ruhe. Außerdem wird die Kinderstube bald zu eng, da Spechtfeder bald einzieht. Und du weißt, wie Blitzfell sein kann, wenn sie gestresst ist." Sturmstern zuckte zusammen. "Schaden kann es ja nicht, also gut. Hast du dir auch schon Gedanken darüber gemacht, wer die Mentoren werden?" Schwarzstreif grinste auf diese Frage nur hämisch. "Natürlich habe ich das, Sturmstern."
 

Inzwischen war es Sonnenhoch und Wolkenflug putzte ihre Jungen energisch. Schwarzstreif hatte es ihr gleich nach dem Gespräch gesagt und sie hatte sofort ihre Jungen zusammengetrommelt. Diese ließen die Wäsche stolz über sich ergehen und platzten fast vor Spannung. Mausejunges und Schattenjunges beobachteten das ganze Geschehen neugierig.

Die zukünftigen Mentoren wussten natürlich auch schon bescheid, dass sie Schüler bekommen werden, aber noch nicht, wen. Die vier saßen in einer Gruppe und spekulierten schon darüber, wer wen bekommt.

"Also ich hätte gerne Rabenjunges. Die Kleine ist eine richtige Abenteurerin." Schattenpelz schielte zu dem schwarzen Jungen hinüber. Mohnpelz zog die Lefzen zurück. "Also mir wäre sie zu ungehorsam. Graujunges oder Natternjunges würden mir gefallen." Grauherz lehnte sich an ihren Gefährten. "Sturmstern hat sich sicher schon dafür entschieden, wer wen bekommt. Ich wäre mit jedem zufrieden. Rabenjunges und Felsenjunges erinnern mich an unsere Windpfote, während Natternjunges und Graujunges eher wie Weißpfote sind." Distelschweif schnurrte amüsiert. "Nur dass Natternjunges und Graujunges nicht zu Heilern werden. Aber vielleicht werden die zwei als Schüler ja etwas aufgeweckter. Und Rabenjunges könnte wie Windpfote ruhiger werden." Mohnpelz zog nur wieder die Lefzen zurück. "Das liegt nur an ihrem Mentor. Schwarzstreif hält sie im Zaum und ich würde mich an ihrer Stelle auch nicht so viel trauen." Distelschweif streckte sich ausgiebig. "Jeder unterrichtet halt anders. Und Windpfote brauchte auch einen strengeren Mentor. Es würde mich nicht wundern, wenn du, mein lieber Mohnpelz, Felsenjunges oder Rabenjunges bekommst." Schattenpelz sah sich gelangweilt um und bemerkte, das Sturmstern auf die Silbertanne sprang.

"Ich rufe alle Katzen, die alt genug sind, um sich in der Nacht geräuschlos anzuschleichen, auf, sich für ein Clantreffen zu versammeln!" Die Katzen sahen neugierig zu ihrem Anführer auf und gingen unter die Tanne. Wolkenflug hatte alle Mühen, ihre Jungen zu kontrollieren und Blitzfell half ihr dabei so gut es ging.

Sturmstern erhob seine Stimme. "Rabenjunges, Graujunges, Felsenjunges, Natternjunges, haben ihren sechsten Mond erreicht und nun ist es Zeit, dass sie zu Schülern werden." Sturmstern wank mit seinem Schweif Felsenjunges nach vorne. Der aufgeweckte Kater sprang nach vorne und blieb mitten im Kreis stehen. Seine Augen glänzten jetzt schon vor Stolz. "Felsenjunges, von diesem Tag an, bis du dir deinen Kriegernamen verdient hast, wirst du Felsenpfote heißen." Er nickte Schattenpelz zu und die schwarze Kätzin trat selbstsicher nach vorne. "Schattenpelz, du bist eine geduldige und loyale Katze und ich bin mir sicher, dass du deine Fähigkeiten an deinen ersten Schüler weitergeben wirst." Schattenpelz trat zu dem grauen Kater und senkte ihren Kopf, damit er sie Nase an Nase grüßen konnte.

Nun nickte der Anführer Natternjunges zu. Langsamer als ihr Bruder, aber dennoch aufgeregt trat sie in die Mitte und hob ihren Kopf zu ihrem Anführer. Sturmstern wiederholte die üblichen Worte und nickte dann Grauherz zu. Die Kriegerin trat nach vorne und schaute ihre Schülerin an. "Grauherz, du wurdest von Fichtenpelz gut ausgebildet und wirst das gelernte an Natternpfote weitergeben." Natternpfote sah Grauherz zufrieden an und reckte sich, um ihre Nase zu erreichen. Der Clan rief wieder ihren Namen in den Wald hinein.

Der graue Anführer sah nun auffordernd auf Rabenjunges und die schwarze Katze wollte im hohen Bogen in die Mitte springen, stolperte aber und purzelte vielmehr hinein. Sie richtete sich schnell auf und Wolkenflug senkte verzweifelt den Kopf, als sie Rabenjunges dreckigen Pelz sah. Viele schnurrten amüsiert. Sturmstern beeilte sich diesmal mit seinen Worten, da selbst er sein Schnurren nicht ewig unterdrücken konnte. Er sah auf Mohnpelz und dieser zuckte zusammen. Der rote Kater trat dennoch vor und sah Rabenpfote skeptisch an. "Mohnpelz, du bist ein ernster und loyaler Krieger und deine Eigenschaften werden hoffentlich auf Rabenpfote abfärben." Mohnpelz senkte seinen Kopf, zog ihn aber schnell nach dem Nasengruß zurück und ging zurück zu den Kriegern, ohne auf Rabenpfote zu achten. Diese lief zu ihren zwei Geschwistern und überhörte vor lauter Scham und Eifersucht die Zurufe.

Sturmstern hatte sich wieder unter Kontrolle und wank Graujunges zu sich. Die ernste Katze trat langsam und vorsichtig in die Mitte, wohl bedacht, nicht zu stürzen wie ihre Schwester. Sturmstern wiederholte die übliche Floskel und schaute auf Distelschweif. Diese trat fröhlich nach vorne und schaute zwischen ihrem Schüler und Sturmstern hin und her. "Distelschweif, du bist nun bereit für deine erste Schülerin. Gib Graupfote dein Wissen weiter und mach aus ihr eine gute Kriegerin." Graupfote hob den Kopf und sah Distelschweif in die Augen.

Nach den Zurufen erhob Sturmstern erneut die Simme. "Möge der Sternenclan diesen Schülern den Weg weisen."

Die neuen Schüler redeten aufgeregt miteinander, während ihre Mentoren sich ausmachten, was sie als erstes tun würden.

Rabenpfote sah betrübt zu Mohnpelz. "Ihr habt es gut. Ich bin das gespött des ganzen Clans und habe Mohnpelz als Mentor. Ich würde so gerne tauschen." Hoffnungsvoll sah sie ihre Geschwister an. Graupfote sah schadenfreudig zurück. "Keiner hat von dir verlangt, in die Mitte zu springen. Und den Mentor kann man nicht tauschen."

"Ich würde mit Graupfote gerne die Grenzen abgehen." Distelschweif sah die anderen an. Diese nickten zustimmend und wollten gerade zum Eingang gehen, als Schwarzstreif zu ihnen humpelte. "Was wollt ihr jetzt machen?" Schattenpelz erklärte dem Stellvertreter ihren Plan. Doch dieser schüttelte nur den Kopf. "Acht Katzen auf einer Grenzpatrouille sind viel zu viele. Vier reichen. Distelschweif und Grauherz können jetzt mit Graupfote und Natternpfote gehen. Mohnpelz und Schattenpelz können die Patrouille zu Sonnenfall übernehmen. Schattenpelz, schnapp dir noch jemanden und gehe mit Felsenpfote jagen. Mohnpelz, du zeigst Rabenpfote wie man Fichtenpelz versorgt." Die Krieger nickten und teilten sich auf.

Schwarzstreif legte sich in sein Nest und weinte innsgeheim. Sein Bein schmerzte wie die Hölle, aber dass würde er den anderen nicht zeigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2016-10-28T12:46:23+00:00 28.10.2016 14:46
Schönes Kapitel. Armer Schwarzstreif, das er solche schmerzen hat tut mir leid.
Deine Myoko


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