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Ruf der Sterne

von

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Das Eis in meinem Herzen

Er spürte nichts. Nicht, als Spinnenweben gegen die offenen Wunden gedrückt wurden, nicht als er vorsichtig angehoben wurde. Nicht als jemand seinen Namen rief. Nicht als er auf ein weiches Moosbett gelegt wurde. Nicht als sich jemand neben ihn legte. Er war in seiner eigenen, kleinen Welt. Fernab von seinem Körper, seinen Qualen.

Schwarzstreif sah sich um, erblickte aber nichts. Das einzige, was er warnahm, waren Stimmen, diese waren aber so weit von ihm entfernt, das sie ungreifbar waren.

"Ist das… ein Traum? Was ist passiert?" Der weiße Kater suchte in seinen Erinnerungen nach Antworten.

"Zähne, spitze Zähne, die sich in mein Fleisch bohren. Fauchen. Pfotenhiebe. Ein Kampfschrei. Fleckenpfote. Farnfuß… Bin ich auf dem Weg in den Sternenclan? Wenn ja, wo sind meine Ahnen, die mir den Weg geleiten." Schwarzstreif sah sich noch genauer um. "Nichts. Wenn ich jetzt noch nicht soweit bin? Vielleicht kommen sie erst… Amselschwinge wird mich wohl gerade behandeln. Sollte ich alles beschleunigen und einfach aufgeben? Dann wären wir wieder vereint… Ich wäre endlich glücklich."

Schwarzstreif ließ sich auf den nicht vorandenen Boden sinken und schloss die Augen.

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"Sein Zustand wird schlimmer!" Weißpfotes verzweifeltes Miauen hallte durch durch den Heilerbau.

"Schwarzstreif, bitte. Verlass mich nicht." Fleckenpfote schmiegte sich näher an den regungslosen Körper.

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Er spürte, wie etwas Winziges versuchte, ihn aufzurichten. Schwarzstreif versuchte es zu ignorieren, aber es wurde immer penetranter. "Miau, miau." Der Kater spitzte die Ohren. Dieses Geräusch.. Irgendwoher kannte er dieses miauen. Durch seine erweckte Neugier blickte er auf. Ihm stieß ein kleines, weißes Junges verzweifelt in die Seite. Als es sah, dass Schwarzstreif endlich aufschaute, schnurrte es erfreut. Die Augen des Kriegers weiteten sich, als er es erkannte.

"Eisjunges?! Bist es wirklich du?" Das Junge sah ihn immer noch erfreut an und schien nicht zu bemerken, dass es angesprochen wurde. "Du bist es!" Schwarzstreif richtete sich auf und Eisjunges schmiegte sich noch mehr an seine Beine.

"Komme ich jetzt endlich in den Sternenclan?" Der ausgewachsene Kater realisierte seine Worte und gestikulierte wild herum.

Die blauen Augen des Jungen sahen ihn genau an, ehe es verstehend den Kopf verneinend schüttelte.

"Soll das jetzt heißen ich werde nicht sterben oder du willst nicht, dass ich sterbe", sprach Schwarzstreif eher zu sich selbst.

Eisjunges schmiegte sich noch ein letztes mal an seinen Bruder, ehe er davonlief und verschwand.

"Na schön, für dich, kleiner Bruder, gebe ich jetzt noch nicht auf."

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Die Augen des schwarzen Heilers leuchteten erleichtert auf. Er schaute seinen Schüler an und nickte. Dieser Verstand, lief aus den Heilerbau und verkündete die frohe Botschaft: "Es geht ihm besser!"

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Schwarzstreif machte es sich bequem und wartete. Diesmal auf das Leben, nicht den Tod. Unwillkürlich kamen ihm Erinnerungen an seinen Bruder hoch.

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"Tigerfell? Tigerfell?"

"Lass mich in Ruhe. Ich muss mich um Elsternjunges kümmern. Sie hat wieder Husten."

"Aber es geht um Eisjunges!"

"Ich sagte lass mich in Ruhe! Ihr geht es nicht gut! Jetzt verschwinde!"

"Also ob es ihr jemals gut gegangen wäre! Sie hustet doch immer!"

"VERSCHWINDE STREIFENJUNGES!"

"Aber ich heiße doch Schwarzjunges!"

"Verschwinde endlich! Ich habe keine Zeit!"
 

"Elsternpelz? Es geht um Eisjunges!"

"Nicht jetzt, Schwarzjunges. Ich muss gleich auf Patrouille. Rede mit deiner Mutter."

"Schon wieder? Du bist doch ununterbrochen auf Patrouillen oder Jagt!"

"So ist das halt, wenn man zweiter Anführer werden will. Jetzt geh und spiel mit deinem Bruder."
 

"Schwarzjunges? Was ist denn los? Haben eure Eltern wieder keine Zeit für euch?"

"Hallo Buchenstreif. Sie sind wieder zu beschäftigt. Dabei ist es wichtig! Es geht um Eisjunges!"

"Was ist denn mit ihm?"

"Er versteht nichts! Ich glaube, seine Ohren sind kaputt!"

"Wirklich? Das schaue ich mir gleich an. Danke, das du es mir gesagt hast."
 

"Warum hast du uns hierher bestellt, Buchenstreif? Ich muss wieder zu Elsternjunges! Sie hustet wieder!"

"Und ich muss jagen gehen, also beeile dich bitte."

"Elsternpelz, Tigerfell, es tut mir leid. Schwarzjunges hat mir etwas wichtiges gesagt, dass ich sofort überprüft habe. Seine Vermutung war richtig."

"Komm bitte auf den Punkt, wir haben keine Zeit."

"Euer Sohn, Eisjunges, wenn ihr seinen Namen überhaupt noch kennt, ist taub."

"Was! Wird er jemals ein Krieger werden?"

"Ich verstehe deine Sorge, Elsternpelz. Ehrlich gesag, weiß ich es nicht. Wir müssen schauen, wie er - Tigerfell! Wo gehst du hin!"

"Zurück in die Kinderstube, natürlich. Elsternjunges ist krank. Ich habe keine Zeit um mir Sorgen um Weißjunges zu machen."

"Eisjunges! Er heißt Eisjunges!"

"Ist doch auch egal."
 

"Hey, Eisjunges! Ich habe gehört, dass du kein Krieger werden kannst. Das tut mir ja SO Leid, du taube Nuss!"

"Lass ihn in Ruhe, Stacheljunges!"

“Tse, er kann sich ja nicht einmal selbst verteidigen! Er braucht seinen Bruder, um das zu erledigen! Das ist ja noch erbärmlicher als ich gedacht habe! Immerhin muss ich mir ab heute keinen Bau mehr mit dir teilen!"

"Stacheljunges, das ist nicht mehr lustig! Was wird Pinienpelz sagen, wenn er erfährt, dass-"

"Er wird es nicht erfahren, Schwalbenjunges."

"Ich werde was nicht erfahren? Das meine Jungen ihren Clankameraden hänseln? Entschuldige dich sofort, Stacheljunges! Oder ich sorge dafür, das Eisjunges und Schwarzjunges vor dir zu Schülern werden!"

"Was bringst sich eine Entschuldigung, wenn Eisjunges sie nicht hören kann! Er ist taub! Mein Bruder ist taub!"
 

"Tigerfell! Versteck dich! Wir werden angegriffen! Tigerfell, los! Ich weiß, wie schlimm das für dich ist, aber bitte! Lauf!"

"Elsternpelz, ich konnte nicht einmal bei ihr sein…"

"Lauf schon! Zum Trauern hast du später auch Zeit! Verdammt, ich muss los, also bitte, meine Liebe!"

"HILFE!"

"Schwarzjunges, Eisjunges! Hierher! Schnell!"

"Silberflügel! Wir kommen! Eisju- Eisjunges! Wo bist du?!"

"Schwarzjunges! Beile dich!"
 

"Eisjunges? Eisjunges! Oh nein, Bruder, es tut mir so Leid. Komm schon, du wirst wieder gesund. Was? Worauf schaust du? Hier ist niemand außer mir! Die anderen sind alle beschäftigt.... Was machst du da? Warum schaust du mich so an? Drei Striche? … Elsternjunges hat von zwei Kätzchen geredet, als sie… Warum schaust du mich so an? …Bitte nicht! Es tut mir Leid. Ich konnte dich nicht beschützen… Auf wiedersehen, wir sehen uns sicher wieder."
 

"Was für ein katastrophaler Tag. Elsternjunges ist gestorben, Sonnenstern hat ein Leben verloren, Tigerfell ist- Schwarzjunges! Was ist mit Eisjunges passiert?!"
 

"Eisjunges wurde von den Streunern rücksichtslos überrannt. Er hatte innere Blutungen und wurde von den Kriegern zertrampelt. Ich glaube allerdings, dass er noch kurz danach noch am Leben war. Seine Kehle wurde durchtrennt."

"Das ist wirklih sclimm. Wie geht es Schwarzjunges nach dieser Tragödie?"

"Er braucht Zeit, um damit fertig zu werden."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2016-08-08T21:04:48+00:00 08.08.2016 23:04
Der Arme.
Antwort von:  Wolfsfeuer
09.08.2016 09:07
Ja, Schwarzstreif und Eisjunges können einen schon Leid tun.


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