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Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich möchte mich zuerst bei euch für unglaubliche 400 Kommentare bedanken!!!
Ich freue mich immer unheimlich über jeden eurer lieben Kommentare!
Vielen vielen Dank für eure liebe Unterstützung! Komplett anzeigen

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fear

- Zwei Wochen später im Büro der Hokage -
 

„Ich will wissen, wo sie ist.“

Diese sich wiederholende Diskussion längst leid, verschränkt die Godaime genervt die Arme. „Ich weiß, das ist bei dir schon etwas länger her, Uchiha, aber seit deinen Tagen als rechtschaffener Ninja hat sich immer noch nichts daran geändert, dass sämtliche Missionen der Geheimhaltung unterliegen.“

Aber an dem stoischen Clanerben prahlt ihr Spott ab wie Wasser an einer Glasscheibe. „Was hast du dir überhaupt dabei gedacht, sie auf diese Mission zu schicken?!“

„Nicht, dass ich dir Rechenschaft darüber schulde, wem ich, warum, welche Mission zuteile, Uchiha, aber Sakura hat mich selbst um diese Mission gebeten.“

Das hat er sich bereits gedacht.

„Das letzte Mal, als du sie auf eine Einzelmission geschickt hast, habe ich sie aufgeschlitzt im Wald gefunden.“

„Vielleicht solltest du dir lieber Gedanken darüber machen, warum sie diese lange Mission wollte.“ Und die Hokage erkennt mit einem stummen Seufzen, dass sie Recht hatte, als sie vermutet hat, dass der Uchiha hinter Sakuras plötzlichen Wunsch, das Dorf für eine Weile zu verlassen, steckt.

„Oh, das ist mir durchaus klar. Was mir nicht in den Sinn will, ist, warum du sie ihr gegeben hast.“ Damit rauscht er nicht zum ersten Mal in den letzten vierzehn Tagen mit einem lauten Knall aus dem Büro der Sanin.
 

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- Kurz darauf in einem Nebengebäude der Akademie -
 

Temari sieht schmunzelnd auf, als das vertraute Klopfen an der Tür ihren Unterricht unterbricht und wendet sich noch einmal mahnend an die gespannten Zehnjährigen in ihrem Klassenzimmer. „Jetzt kommt der besondere Gast, den ich euch für heute versprochen habe.“

Sie öffnet die Tür und umarmt ihre langjährige Teamkameradin zur Begrüßung. „Danke fürs Kommen.“

Hinata streicht sich lächelnd eine lose Haarsträhne hinters Ohr. „Für dich doch immer.“

Aber da zupft bereits jemand an ihrer Jacke und verlang hartnäckig die Aufmerksamkeit der jungen Hyuuga.

„Ich weiß, wer du bist!“

Hinata tauscht einen schmunzelnden Blick mit Temari, bevor sie lächelnd vor dem aufgeregten Erstklässler in die Hocke sinkt. „Ja?“

„Du bist die Erbin des Hyuuga-Clans!“

„Das stimmt. Aber mein Name ist Hinata. Und wer bist du?“

Der Kleine präsentiert mit einem stolzen Grinsen eine breite Zahnlücke und streckt der schmunzelnden Clanerbin förmlich seine kleine Hand entgegen. „Takeru Hamatake! Und ich werde eines Tages Hokage!“

Hinata spürt das feine Ziehen in ihrem Herzen, als sie die selbstbewusste Vorstellung des Kleinen für einen Moment in die Vergangenheit entführt. „Das klingt nach einem tollen Plan.“

Ihr sanfter Zuspruch bringt den Erstklässler dazu strahlend seine auffällige Zahnlücke zu präsentieren und die beiden Elite-Kunoichi sehen sich kurz schmunzelnd an, während Hinata sich erhebt und Temari sich erneut an ihre aufgeregte Schülerschaft wendet. „Hinata hat sich bereit erklärt uns heute zu besuchen und uns ein bisschen etwas über ihr besonderes Bluterbe zu erklären.“ Sie wendet sich bittend an die andere ANBU. „Würdest du?“

Hinata nickt schmunzelnd und ein ehrfurchtsvolles Raunen geht durch die Kinderschar, als die markanten Adern mit ihrem Bluterbe in ihrem Gesicht hervortreten.

„Wer kann mir sagen, wie man das Bluterbe der Hyuugas nen-“ Doch die Schwester des Kazekagen nimmt aus dem Augenwinkel war, wie sich der Körper ihrer langjährigen Freundin schlagartig verspannt und sie dreht sich fragend zurück zu ihr. „Hina, was ist los?“

Sie sieht noch wie sich die Augen ihrer sanftmütigen Teamkameradin entsetzt weiten und ihr letzter bewusster Gedanke ist, dass das ein beschissenes Zeichen ist. Dann fliegt alles um sie herum mit einem ohrenbetäubenden Knall in die Luft.
 

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- Zur selben Zeit im berühmtesten Nudelsuppenrestaurant des Dorfes -
 

„Wo ist Hinata?“, will Sasuke gelangweilt wissen.

„Sie besucht Temari in der Akademie, um den Kindern etwas über ihr Bluterbe beizubringen“, gibt sein bester Freund mit einem warmen Lächeln bereitwillig Auskunft und stört sich nicht im Geringsten an dem gewohnten Desinteresse des Uchiha. „Weißt du, dich würde sie bestimmt auch gerne einladen, wenn sie sich nicht sicher wäre, dass du nein sagen würdest.“

Das beschert ihm sogar eine kleine Reaktion in der Form einer spöttisch gehobenen Augenbraue. „Kleine Kinder zu bespaßen ist nicht unbedingt mein Forte, Dobe.“

„Wenn man deinen tollen Plan B bedenkt, solltest du darüber am Besten schnellstens hinweg kommen.“

„…“

Doch anhand der anhaltenden Gleichgültigkeit, die sogar für den dunkelhaarigen Clanerben extrem ist, runzelt Naruto skeptisch die Stirn. „Was ist eigentlich los mit dir?“

„…“

„Du bist schon seit zwei Wochen noch mürrischer als sonst und mein Freund, bei deinem sonst so sonnigen Gemüt heißt das was. Genau genommen bist du so schlecht drauf, seit Sakura zu ihrer Mission aufgebrochen ist.“

„…“

In dem unheilvollen Schweigen liest der Blondschopf, dass er endlich die Verbindung zwischen Sakuras verdächtig plötzlichem Verschwinden und der schlechten Laune seines besten Freundes hergestellt hat.

„Was hast du gemacht, Teme?“

Der rehabilitierte Nuke-nin bleibt ihm die Antwort erneut schuldig, aber Naruto kombiniert die verborgenen Schuldgefühle in der verschlossenen Miene des Uchihas mit dem merkwürdigen Verhalten seiner besten Freundin vor zwei Wochen. Und plötzlich geht ihm mental die sprichwörtliche Glühbirne auf und im selben Moment verdunkeln sich seine Züge drohend. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“ Der blonde Shinobi senkt selten diskret seine Stimme und beugt sich näher zu dem schweigsamen Clanerben. „Du hast mit ihr geschlafen, nicht wahr? Deshalb bleibt sie so lange weg.“

„Das geht dich gar nichts an, Dobe.“

„Sag mir, das ich mich irre!“ Jirayas ehemaliger Schüler bestellt mit einer stummen Handbewegung einen Sake und verzieht mürrisch das Gesicht, nachdem er den Weiswein auf einmal hinuntergeschüttet hat. „Ich habe das vor ein paar Wochen ernst gemeint: Wenn du ihr noch einmal das Herz brichst, leg ich dich um! Bester Freund hin oder her.“

„Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte: Ich bin nicht derjenige, der einfach davongelaufen ist.“

„Dieses Mal nicht, nein.“

„Verdammt, wie oft soll ich mich dafür eigentlich noch entschuldigen?!“

„Bei mir musst du dich nicht entschuldigen. Und mir musst du auch nicht beweisen, dass es dir ernst ist.“

„Sie gibt mir ja nicht einmal die Chance dazu!“

Naruto stößt seinen besten Freund versöhnlich mit dem Ellenbogen in die Seite. „Niemand hat behauptet, es würde leicht werden, Tem-“ Aber der letzte Laut der freundschaftlichen Beleidigung bleibt ihm im Hals stecken, als ein lauter Knall die friedliche Stille in dem kleinen Dorf stört und der Boden spürbar unter ihren Füßen erbebt.

Die beiden Shinobi wechseln einen wachsamen Blick, bevor sie im Gleichschritt aus dem Restaurant eilen und unheilvoll die schwarzen Rachwolken über der Dorfmitte erkennen.

Naruto erblasst schlagartig, bevor er wortlos loseilt.

„Dobe-“

„Da hinten liegt die Akademie!“, ist alles, was er über seine Schulter zurückruft und Sasuke setzt ihm fluchend nach.
 

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- Ein paar Minuten vorher am Dorfeingang -
 

Wer auch immer den Spruch Es geht nichts über das nach Hause kommen geprägt hat, hatte nie einen wirklich guten Grund von dort fort zu gehen.

Und die ebenso dämliche Weisheit Zeit heilt alle Wunden fällt in die gleiche Kategorie.

Zwei Wochen haben für sie rein gar nichts geändert.

Sie hat keinen Plan, nicht einmal eine genaue Vorstellung, was sie zu ihm sagen wird, wenn sie ihm das erste Mal gegenüber tritt, auch wenn sie 752 verworfene Formulierungen vorweisen könnte.

Mit einem Seufzen umklammert sie den Riemen ihres Rucksacks und überwindet die letzten Meter zu ihrem Heimatdorf mit bleischweren Füßen.

Sie nickt den Wachen zu, die sie umstandslos passieren lassen – Fluch und Vorteil ihrer markanten Haarfarbe, die ein viel zu leichtes Erkennungsmerkmal darstellt. Und ihre Lehrzeit unter Tsunade als deren bisher einzige Schülerin hat sein übriges dazu getan, dass mittlerweile so gut wie jeder in ihrem Heimatdorf und auch weit über Konohas Grenzen hinaus ihren Namen kennt.

Sie hat viel bei ihrer Rückkehr in ihrer Heimatdorf erwartet, nichts davon wirklich gut, aber die Tatsache dass eine gewaltige Explosion den Boden erbeben lässt, kaum dass sie einen Fuß hinter die Dorfmauern gesetzt hat, ist dann doch zu viel des Guten.

Das Geschrei der Zivilisten ausblendend, fokussieren ihre geschulten Augen in Sekunden die unheilvolle Rauchwolke über dem Dorfzentrum und ihre Beine bewegen sich schon, bevor sie bewusst den Befehl über ihren Verstand weitergeleitet hat.
 

Sie kommt mit ihrer ehemaligen Sensei und weiteren Shinobi als eine der Ersten am Unfallort an. Die ungewöhnlich ernste Miene ihrer Lehrmeisterin war noch nie ein gutes Zeichen und unterstreicht den unheilvollen Anblick eines der Nebengebäude der Akademie, das vor ihnen in Schutt und Asche liegt.

„Ich will sofort wissen, ob jemand in diesem Gebäude war! Und stellt einen Bergungstrupp zu-“

Tsunades herrische Anweisung wird von einem panischen Ruf unterbrochen.

„Temari!“

Tsunade und Sakura fahren zu der vertrauten Stimme herum, doch Shikamarus hektischer Anblick ist so uncharakteristisch, dass das allein schon ein schlechter Vorbote ist. „Habt ihr sie gesehen? Wo ist sie?!“

„Shikamaru“, sogar die unerschütterliche Godaime schließt für eine Millisekunde die Augen, „hat Temari heute in diesem Gebäude unterrichtet?“

Der genialste Stratege seiner Zeit erblasst schlagartig und von seiner stets gelassenen Stimmlage bleibt nur ein heisernes Flüstern übrig. „Ja.“

Tsunade fängt sich zuerst und wirbelt zu einem herumstehenden Shinobi herum. „Sucht mir einen Hyuuga! SOFORT!“
 

Sakura spürt die Chakren ihrer ehemaligen Team7-Kameraden schon bevor sie um die Ecke stürzen und beim Anblick des dunkelhaarigen Clanerben verkrampft sich ihr Herz für einen winzigen Moment schmerzhaft in ihrer Brust. Aber sie schiebt es beiseite, denn ihre Besorgnis gilt in diesem Moment in erster Linie ihrem besten Freund, dessen panische Miene Shikamarus bis ins Detail gleicht.

„Oh Gott! Bitte sagt mir, dass sie da nicht drinnen waren!“

Neji stürzt zusammen mit Tenten und Kiba um die Ecke, sein Bluterbe bereits aktiviert und seine gerufene Entwarnung erreicht sie noch vor ihm. „Es ist Hinata! Ihre Schutzhülle hält die Trümmer zurück-“

Die Hokage kleidet ihre Erleichterung augenblicklich in den nächsten gebellten Befehl. „Worauf wartet ihr noch?! Fangt an diese Trümmer wegzuschaffen, damit wir sie da raus holen können!“
 

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- Zur selben Zeit… -
 

„Temari-sensei?“

„Ich glaube sie wacht auf!“

„Gut, dann geht ein wenig von ihr weg, damit sie-“

„Temari-sensei?“

„Temari?“
 

Die verschiedensten Stimmen verschwimmen in ihrem Kopf, aber in dem Moment in dem ihre Erinnerung zurückkommt und sie jede einzelne davon zuordnen kann, weicht ihr schmerzerfülltes Stöhnen einem panischen Keuchen.

„Temari-sensei!“

Die Sabakuno fährt bereits ruckartig hoch, was ihr augenblicklich rasende Kopfschmerzen beschert, aber bevor sie ihre Orientierung zurückgewinnt, dringt Hinatas ruhige Stimme zu ihr herüber. „Temari. Bleib sitzen und versuch wenigstens dich nicht aufzuregen.“

Das erste, was sie erkennt, sind ein paar ihrer Schüler, die um sie herum sitzen und sie alle aus großen, besorgten Augen mustern. Die blonde ANBU dreht mit einem unterdrückten Stöhnen den Kopf und erkennt ihre Teamkameradin direkt auf ihrer anderen Seite, umringt von dem Rest ihrer Schüler. Aber das ist auch alles, was sie erkennt. Abgesehen von der netten Tatsache, dass das, was heute Morgen noch ein Nebengebäude der Akademie war, jetzt um sie herum in Schutt und Asche liegt und Hinatas Chakra sie alle einschließt. Was erklärt, warum sich die junge Hyuuga kaum rührt.

Shikamarus Verlobte unterdrückt einen unschönen Fluch, aber das letzte woran sie sich erinnert, ist Hinatas entsetzer Gesichtsausdruck.

„Was ist passiert?!“

„Es gab eine Explosion. Du bist unglücklich gefallen und hast dir den Kopf angeschlagen.“

Die willensstarke Blondine fasst sich verwirrt an die pochende Stelle an ihrer Stirn, da Schmerz und ähnliche Empfindungen bisher noch nicht zu ihr durchgedrungen sind, doch als sie die Hand zurückzieht und ihr eigenes Blut an ihren Fingern klebt, kräuselt sie unzufrieden die Nase. „Natürlich!“

Sie setzt sich trotz Hinatas ruhiger Ermahnung auf und versucht zunächst ihre aufgeregten Schüler zu beruhigen, während sie die kleinen Körper durchzählt, um sich selbst davon zu überzeugen, dass sie vollständig sind. Oh bitte…

Aber bis auf ein paar aufgeschürfte Knie und Ellenbogen scheinen sie alle mit einem gehörigen Schrecken davon gekommen zu sein. Aber die Sabakuno weiß auch, dass sie diesen glimpflichen Ausgang lediglich ihrer schweigsamen Teamkameradin verdanken und sie zieht sich vorsichtig auf dem begrenzten Raum neben ihre dunkelhaarige Freundin.

„Wie lange kannst du das halten?“ Sie hat die talentierte Hyuuga dieses praktische Technik in den letzten zwei Jahren unzählige Male anwenden sehen, aber nie länger als ein paar Minuten und selten in diesem Umfang. Außerdem drücken normalerweise nicht zentnerschwere Betonbrocken gegen ihren Schutzwall und aufgrund der Anstrengung stehen der schüchternen Kunoichi bereits ein paar verräterische Schweißtropfen auf der Stirn.

„Ein paar Stunden.“, meint die junge Clanerbin jedoch selten zuversichtlich und Temari hört den entschlossenen Unterton, der ihr stumm versichert, dass sie es bis zum bitteren Ende versuchen wird.

Hinata reduziert ihr Flüstern auf ein kaum verständliches Minimum, zweifellos um ihre heikle Konversation vor neugierigen, kleinen Ohren geheim zu halten. „Aber das ist im Moment nicht unser größtes Problem. Sie werden uns hier rausholen, bevor mein Chakra zur Neige geht. Sobald sich da oben einer meiner netten Verwandten einfindet, werden sie in der Lage sein gezielt nach uns zu suchen. Ich befürchte eher, dass uns vorher der Sauerstoff ausgehen könnte.“

Die geborene Sabakuno schluckt ein gereiztes Stöhnen. „Natürlich!“ Weil ihre Ausgangslage ohne dieses zusätzliche, unlösbare Problem nicht schon beschissen genug war.

Aber dann begegnet ihr Blick dem ersten Paar ängstlicher Augen und ihr Verstand wendet sich automatisch einem Problem zu, dessen Lösung zumindest teilweise in ihrer Macht liegt. Während sie sich den Kopf zerbricht, wie sie ihre tapferen Schüler von ihrer unglücklichen Lage ablenken kann, findet ihre rechte Hand beinahe unbewusst die kleine Rundung an ihrem Bauch und festigt still ihren Entschluss.

„Wisst ihr, da gibt es etwas, was ich euch noch gar nicht erzählt habe. Ich bekomme ein Baby.“

„Wirklich?!“

„Das ist so toll!“

„Mit Shikamaru-san?“

Die beiden erfahrenen Kunoichi wechseln einen amüsierten Blick anhand des wilden Durcheinanders, das diese Offenbarung bei der munteren Schülerschar hervorruft, bevor Temari einem kleinen Mädchen schmunzelnd durch die flammend roten Haare fährt. „Ja.“

Aber ihre Aufregung verebbt schnell und den beiden ANBU ist bewusst, dass der bereits verunreinigte Sauerstoff auch für die Kinder deutlich spürbar ist, weswegen Temari schnell nach einer neuen Ablenkung sucht.

„Ich habe eine Aufgabe für euch, während wir darauf warten, dass man uns hier raus holt. Ich möchte, dass ihr euch in Dreiergruppen aufteilt und diskutiert, wie es Hinata gelingt ihr Chakra so konzentriert außerhalb ihres Körpers zu schmieden.“

„Jahrelanges Training?“

Die Schwester des Kazekagen wechselt einen belustigten Blick mit der angespannten Clanerbin. „Ja, das sollte definitiv mit auf die Liste.“

Während die Schüler hochkonzentriert diskutieren, wendet sich Temari schmunzelnd an ihre gedankenversunkene Teamkollegin und beschließt sich selbst ein bisschen abzulenken. „Woran denkst du?“

„Daran, wem ich was vermachen soll.“

Die geborene Sabakuno runzelt verständnislos die Stirn und Hinata dreht schmunzelnd den Kopf zu ihrer Freundin. „Wenn Shikamaru erfährt, dass ich zugelassen habe, dass du hinfällst und dir vermutlich eine Gehirnerschütterung zugezogen hast, werde ich ein Testament brauchen.“

Aber statt auf die freundschaftliche Stichelei gegen ihren gemeinsamen Teamleader einzugehen, wirft Temari stöhnend den Kopf in den Nacken. „Oh, verdammt!“

„Er wird ausflippen“, prophezeit Hinata verhängnisvoll und Temari bestätigt es mit einer unwirschen Kopfbewegung, die sie sofort bereut.

„Er wird mich in den Wahnsinn treiben! Weißt du, jeder glaubt seine unerschütterliche Gelassenheit wäre nervig, aber was wirklich anstrengend ist, ist seine Laune, wenn es ihm einmal nicht zu mühsam ist, wütend zu sein.“

Die Sabakuno unterdrückt einen derben Fluch nur aufgrund der zahlreichen minderjährigen Ohren in ihrer Reichweite, runzelt aber unzufrieden die Stirn, bevor sie ein anderer Gedanke trotz der miserablen Zukunftsaussichten plötzlich grinsen lässt. „Und Naruto?“

Nun ist es an der jungen Hyuuga angespannt zu seufzen. „Oh, der auch. Und nachdem ich diese Aktion unmöglich vor meinem Vater geheim halten kann, würde ich es bevorzugen, wenn dein Verlobter mich zuerst erwischt.“

Aber die Schwester des Kazekagen ist mit ihren Gedanken schon beim nächsten Punkt. „Wenn wir hier raus sind, will ich erst mal eine Liste von dir.“

„Hm, und was wird auf dieser Liste stehen?“

„Die Namen von all den Idioten, die dir damals gesagt haben, dass es reine Zeitverschwendung ist diese Technik zu erlernen. Ich verspüre das dringende Bedürfnis ihnen allen eine reinzuhauen.“ Temaris beißend ehrliche Erklärung entlockt Hinata ein amüsiertes Lachen, aber auch das braucht zu viel Sauerstoff, von dem sie viel zu wenig haben, doch das Schweigen das sich daraufhin über sie hängt, ist in seiner stummen Bedrohlichkeit ebenfalls kaum zu ertragen.
 

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- Zur selben Zeit oberhalb der Trümmerberge -
 

Sakura hält für einen winzigen Moment darin inne die Trümmer Stück für Stück beiseite zu schaffen, um ihrem besten Freund beschwichtigend eine Hand auf die Schulter zu legen. „Es geht ihnen gut“, ihr Versuch ihn zu beruhigen gilt ebenso sich selbst, aber Naruto nickt immer noch sichtlich besorgt, wendet sich ihr dann aber mit einem offensichtlich gezwungenen Lächeln zu.

„Ich bin froh, dass du wieder da bist.“

Seine schöne Teamkameradin rollt gespielt entnervt mit den Augen, in einem weiteren Versuch die angespannte Stimmung aufzulockern. „Wie konnte ich nur denken, dass ihr es zwei Wochen ohne mich aushalten würdet, wenn man euch nicht einmal fünf Minuten unbeaufsichtigt lassen kann, ohne dass eine Katastrophe passiert!“

Doch natürlich begegnet sie in diesem Moment über den Trümmerhaufen hinweg dunklen Augen, die sie wohl als vorwurfsvoll bezeichnen würde, wenn sie ihm solche Emotionen zutrauen würde und der Spott bleibt ihr im Hals stecken.
 

Zur selben Zeit tritt Neji unauffällig an die Hokage heran. „Tsunade.“

Die Godaime bellt einen weiteren Befehl, bevor sie die Anwesenheit des talentierten ANBU-Leaders mit einem unauffälligen Nicken anerkennt.

„Wir müssen uns beeilen.“

„Ist es Hinata?“, verlangt die besorgte Sanin mit gesenkter Stimme zu wissen.

„Nein.“ Eine Art grimmiges Lächeln huscht über die sonst so stoischen Gesichtszüge des Hyuuga. „Sie würde den Wall noch Stunden aufrecht erhalten, wenn sie müsste und wahrscheinlich könnte sie es auch. Aber bei der begrenzten Fläche in der sie eingeschlossen sind wird ihnen spätestens in einer halben Stunde langsam der Sauerstoff knapp werden.“

Die Godaime unterdrückt schwerlich einen derben Fluch und fährt mit zwei Fingern über die strenge Furche zwischen ihren Augen. „Was schlägst du vor?“

„Wir müssen zuerst an einer günstigen Stelle einen kleinen Durchgang freiräumen, damit Hinata ein Luftloch nutzen kann, um zumindest einen minimalen Durchgang zu schaffen.“

Tsunade runzelt überrascht die Stirn. „Du meinst sie kann einen Teil des Walls öffnen und ihn trotzdem aufrecht erhalten?“

„Meine Cousine ist ausgesprochen hartnäckig, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat.“

„Zeig mir welche Stelle du für am geeignetsten hältst.“

Der talentierte Hyuuga fährt bereits mit seinem aktivierten Bluterbe aufmerksam über den Trümmerhaufen. „Wir müssen darauf aufpassen die Statik möglichst wenig zu beeinflussen, um zu verhindern, dass alles erneut zusammenbricht. Hinata muss bereits mehrere Tonen Geröll abhalten, einer erneuten Erschütterung hält der Wall wahrscheinlich nicht-“

Er unterbricht sich fluchend und stürzt zeitglich mit Tsunade zurück zur Unglücksstelle, doch das erneute Beben der Erde, als einige der größeren Gesteinsbrocken ins Rutschen geraten, lässt sie beide stolpern und drängt die zahlreichen Helfer für den Moment zurück.
 

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- Zur selben Zeit in den Resten des Akademiegebäudes -
 

Temari verflucht das widerliche Gefühl der Machtlosigkeit, als sie ihre Arme um so viele zitternde Kinder wie möglich schlingt und doch nicht einmal die Hälfte ihrer Klasse erreicht. Sie murmelt zusammenhanglose Beruhigungen, während alles um sie herum wackelt und bebt, und wandert mit ihrem Blick besorgt zu ihrer jüngeren Teamkameradin, die wenige Meter neben ihr sitzt und sich mit geschlossenen Augen einzig und allein darauf konzentriert, ihr Chakra trotz dieses unheimlichen Drucks aufrecht zu erhalten. Und obwohl die schüchterne Clanerbin kein Wort verliert, verraten die angestrengten Schweißperlen auf ihrer blassen Stirn wortlos ihre grenzenlose Anspannung.

Der willensstarken Sabakuno bleibt nichts anderes übrig, als die Sekunden zu zählen, bis der Boden unter ihnen endlich aufhört zu vibrieren.

Nach 78 grausamen Sekunden steht die Welt für den Moment wieder still und Temari lässt keuchend den Atem los, den sie nicht bewusst gehalten hat, als das blaue Chakra ihrer talentierten Teamkameradin sie immer noch schützend einschließt.

Sie wispert ihren Schülern erneut aufmunternde Worte zu, die sich in ihren eigenen Ohren hohl anhören und einen weiteren stummen Fluch nach sich ziehen, bevor sie vorsichtig über den Boden zu der jungen Hyuuga rutscht, die immer noch kein Wort verloren hat.

„Hina?“

Als die schöne Clanerbin die Augen aufschlägt, schwimmen in ihren hellen Seelenspiegeln sichtbar schwere Erschöpfung und Anstrengung, aber sie ringt sich dennoch scheinbar mühelos ein aufmunterndes Lächeln ab. „Es geht schon.“

Statt weitere dämliche Beschwichtigungen auszusprechen, schlingt sie zusichernd einen Arm um ihre ruhige Freundin, während sie weiterhin in der spärlich erleuchteten Dunkelheit ausharren.
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Wieder eine kleine Überraschung ;)
Und keine Sorge: Das Aufeinandertreffen von Sakura und Sasuke gibts im nächsten Kapitel ausführlich!
GLG
Eure Hinarika Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Inara
2016-07-27T13:10:55+00:00 27.07.2016 15:10
Oh, mein Gott!
Bei dir braucht man starke Nerven.
Von:  BreakFree
2015-11-30T22:44:10+00:00 30.11.2015 23:44
Da setzt man mal nen Monat aus und schon hab ich wieder alles vergessen...hab deine FF nochmal durchgelesen xD
Danke übrigens für die ENS ;)
Hab den Umkleiden Duschvorfall ganz vergessen - Beste!
OMG OMG OMG :D ich habe ja mega viel verpasst! Ich hasse mich xD
Also als erstes der Sex zwischen Sasuke und Sakura....der war aber sehr knapp, nenene :D
Und jetzt das Ende dieses Kapitels, du machst mich echt fertig verdammt.
Alles ist so aufregend!

Schreib schnell weiter!!
Von:  Thrawn
2015-11-25T19:29:10+00:00 25.11.2015 20:29
Wer immer das war, wird es bald bereuen.

Tolles Kapi!
Von:  Eruza03
2015-11-21T17:00:48+00:00 21.11.2015 18:00
Super kapitel!!!!

Von:  FireStorm
2015-11-21T07:17:26+00:00 21.11.2015 08:17
wieder ein klasse kapi die ff wird von kapi zu kapi immer besser freu mich schon sehr wenns weiter geht
Von:  KazuhaToyama
2015-11-17T20:29:18+00:00 17.11.2015 21:29
Ein wirklich spannendes Kapi, war überrascht was in der Akademie passiert ist! Ich hiffe sie werden alle bald gerettet und heil da raus kommen! Jedenfalls ist das Kapi hammer geworden un dich luebe es und kann es kaum erwarten weiter zu lesen!!<3<3
Von:  XxGirlyxX
2015-11-17T19:46:36+00:00 17.11.2015 20:46
Super Super Kapitel :)
Wer hat sie nur angegriffen? 😣 hoffentlich kommen sie da alle wieder heil raus, nicht das Temari vielleicht noch ihr Kind verliert oder ähnliches? 😔
Ich freue mich auch, das sakura wieder da ist 😁 auf das ausführliche Gespräch mit sasuke bin ich ja seeeehr gespannt 😁
Freue mich schon tierisch, wenns weiter geht 😁😁😁😁
Glg XxGirlyxX

Von:  franny
2015-11-17T12:12:47+00:00 17.11.2015 13:12
Wie gemein einfach an einer so spannenden Stelle aufzuhören.
Ich bin mega gespannt was jetzt noch passiert und was diese Explosion ausgelöst hat. Aber ich bin auch froh das Saku wieder zurück ist...jetzt muss sie sich Sasuke wohl oder übel stellen^^
freu mich schon auf das nächste Kapitel, schreib schnell weiter =)
glg franny
Von:  Suta98
2015-11-16T22:53:39+00:00 16.11.2015 23:53
Ahhhh du kannst doch hier nicht aufhören 😦😦😦
Wieder mal sehr spannend geschrieben.
Ich kann mir vorstellen wie Shika reagieren wird.
Und ich liebe Temaris Art voll bin gespannt wie es weiter geht 😊😊
Von:  Salada
2015-11-16T21:26:14+00:00 16.11.2015 22:26
Uhhhh wieder so spannend 👍
Finde es gut das du die zwei Woche. Jetzt nicht in drei Kapitel geschrieben hast sondern wieder ziemlich zügig zu den beiden zurück gekommen bist ;)
Freu mich auf mehr
LG salada


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