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Be Your Girl

von

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Scherben

Be Your Girl
 

Prolog: Scherben
 

“Mary”
 

Ein leises Flüstern entglitt den kalten und zerbissen Lippen des Mädchens.

Sie saß zusammengekauert in einer Ecke. Im Zimmer war es dunkel und stickig. Seit Wochen hatte sie diesen Raum nicht mehr verlassen, das Licht der Sonne nicht gesehen.

Es war Sommer, ihre Lieblingsjahreszeit, doch sie konnte sich nicht daran erfreuen, konnte sich nicht dazu aufbringen das Zimmer zu verlassen und das Wetter zu genießen.

Die Sommerferien hatten gerade begonnen, ihre Freunde standen oft vor der Tür und versuchten, sie auf andere Gedanken zu bringen. Doch nichts half, nichts brachte das Mädchen zum Lachen, nichts brachte sie dazu, den Schmerz für einen Moment zu vergessen.

„Warum?“, flüsterte sie erneut und eine einzelne, verlorene Träne wanderte über ihr Gesicht, über die geröteten Wangen und tropfte auf den kalten Boden. Seit Tagen hatte sie nur noch geweint, Tränen vergossen bis zu Erschöpfung.

Ihre Eltern wussten einfach nicht mehr weiter, sie aß und trank so gut wie nichts mehr. Sie saß nur noch in diesem dunklen und stickigen Zimmer.

Besorgt wandte sich ihre Mutter an einen Psychologen, dieser riet ihnen, Mimi dahin zu bringen, wo sie glücklich war: zurück nach Japan, damit sie Abstand von den Geschehnissen nehmen konnte.

„Mimi“, hauchte ihre Mutter und blieb am Türrahmen stehen, verzweifelt sah sie zu ihrer am Boden zerstörten Tochter.

„Willst du dich nicht verabschieden?“, fragte sie und schielte kurz zum Wohnzimmer rüber, wo Mimis Freunde und Schulkameraden saßen. Doch diese zeigte keine Reaktion, sah nicht auf und blieb stumm.

Mit Tränen in den Augen ging ihre Mutter auf sie zu, ließ sich auf die Knie fallen.

„So kann es doch nicht weitergehen, Mimi!“, schrie sie schon fast und begann an ihrer Tochter zu rütteln.

Heulend ließ sie von dem Mädchen ab. Ihr kam es so vor, als ob ihre Tochter zusammen mit Mary von ihnen gegangen war.

„Es war doch nicht deine Schuld“, flüsterte sie und stand wieder auf.

„Es wird alles wieder gut“, sagte sie wieder etwas gefasster und wischte sich die Tränen weg, lächelnd betrachtete sie eine kurze weile ihre Tochter bevor sie das Zimmer verließ, im welchem sich das Mädchen gefangen hielt.

Leicht blickte sie auf, hörte das Klacken der Tür und die Schritte ihrer Mutter im Hintergrund.
 

„Es war meine Schuld“
 

Ein Flüstern entglitt ihren Lippen, dann stand langsam auf. Sie war schwach und kraftlos, schwankend und mit hängenden Gliedern ging sie rüber zu ihrem großen Spiegel, sah hinein und streichelte über die glatte Oberfläche.
 

„Deine Schuld“
 

Flüsterte sie erneut und betrachtete die verheulte Person, die ihr gegenüber stand.
 

„Ganz alleine deine Schuld!“
 

„MARY!“, rief sie und lief dem blonden Mädchen entgegen, sie fielen sich in die Arme.

„Hallo Mimi“, sagte ihre Freundin und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Wie geht es dir?“, fragte diese fröhlich und klammerte sich unter Marys Arm. Zusammen gingen sie los, sie hatten sich mit ihren anderen Freunden im Park verabredet.

Hand in Hand stolzierten sie durch New York und unterhielten sich darüber, was sie in den Sommerferien noch alles unternehmen wollten.

„Und kommen deine Freunde aus Japan zu Besuch?“, fragte die Blondine und zwinkerte Mimi zu. Sie liefen eine große Treppe hoch zu einen Aussichtsplattform, von da aus konnten sie den gesamten Park und die Stadt erblicken. Bei der Frage jedoch ließ Mimi den Kopf hängen und schüttelte diesen.

„Dieses Jahr nicht“, flüsterte sie und sah dann wieder lächelnd zu ihr, sie wollte jetzt nicht wieder traurig sein. Nein, sie wollte diesen Tag und die Sommerferien genießen.

Sie lief weiter, wurde jedoch am Arm gepackt.

„Was ist los?“, fragte Mary sie und sah sie mit durchdringendem Blick an. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte und Mimi etwas bedrückte.

„Mimilein, du kannst mir alles sagen!“, sie umfasste ihre Hand und lächelte ihrer Freundin aufrichtig zu, diese seufzte und nickte.

„Ja, ich weiß, danke“ sagte sie und sah zur Seite: „Sora hat mir in der letzten E-Mail geschrieben, dass Taichi jetzt eine Freundin hat...“ sprach sie mit trauriger Stimme weiter und ließ den Kopf hängen.

„Jetzt habe ich ihn komplett verloren, auf diese Distanz ist es unmöglich, um ihn zu kämpfen“, hauchte sie am Ende und sah traurig zu ihrer Freundin.

Diese verzog ihr Gesicht zu einen Lächeln und legte ihre Hände auf Mimis Schultern.

„Solange du nicht aufgibst, kannst du ihn noch für dich gewinnen!“ gab sie enthusiastisch von sich, während ihr Grinsen immer breiter wurde: „Wir kriegen das schon hin!“

Das war so typisch für die Blondine, sie war immer optimistisch und ließ nie den Kopf hängen. Sie konnte einem so viel Mut und Kraft geben, dass man das Gefühl hatte, Bäume ausreißen zu können.

„Wenn du es sagst Mary, dann werde ich um ihn kämpfen. Mit dir an meiner Seite, da kann ich nicht verlieren.“ sie ballte ihre linke Hand zu einer Faust und hob sie an. „Ich werde um Tai kämpfen!“ rief sie selbstsicher aus.

Mary nickte ihr grinsend zu, ließ Mimi los und lief von der Plattform zurück zu der Treppe, wo sie ihre anderen Freunde erblickte, welche gerade die Stufen hochstiegen.

„Ja, und bald feiern wir eure Hochzeit“, rief sie Mimi beim laufen zu, drehte sich zu ihr um und übersah so den Jungen, der mit seinem Fahrrad auf sie zu raste.
 

„MARY!!!“
 

Schrie Mimi erschrocken auf und rannte ihr nach, sie wollte nach ihrer Hand greifen. Doch sie war zu langsam. Er rammte sie von der Seite. Mary verlor das Gleichgewicht. Sie kippte nach hinten und fiel die Treppen hinunter auf die Straße, wo sie zuerst mit dem Kopf auf dem Asphalt aufschlug.

Ein widerlichen Geräusch ertönte, als wäre eine Wassermelone vom Dach gefallen. Ein lauter Aufschrei und plötzlich war alles Still, als wäre die Zeit für ein Moment stehen geblieben.
 

„MARYYYYYY!“
 

Der Spiegel zerbrach und seine mit Blut bedeckten Scherben, verteilten sich wahllos in der Dunkelheit.
 

~Fortsetzung folgt~

Trauriges Mädchen

Be Your Girl
 

Kapitel 1: Trauriges Mädchen
 

Eilig rannte der brünette Junge, mit der Fliegerbrille um den Hals baumelnd, die Straße runter. Seinen Rucksack hatte er sich unter den Arm geklemmt und den Rest seinen Frühstücks zwischen seine Zähne.

„So ein Mist, der erste Schultag nach den Ferien und ich habe verschlafen!“ dachte er, blieb jedoch stehen als er jemand seinen Namen rufen hörte.

Seitlich drehte er sich nach hinten, um zu sehen wer es war. Er staunte nicht schlecht, als er die Person erblickte, dabei klappte ihm der Mund auf und das restliche Stück Brot landete auf dem Asphalt.
 

„K...Ken was machst du denn hier?“, fragte er stotternd nach, worauf der angesprochene kichern musste, es sah einfach zu komisch aus wie verdattert sein Freund drei blickte.

„Ich habe dir doch erzählt, dass ich die Schule wechsle.“, sagte r dann und ging an dem verblüfften Daisuke vorbei.

Wenige Sekunden später folgte ihm der Brünette, zog ihn dann an der Schulter etwas zu sich.

„Ja, aber du hast mir gar nicht erzählt, dass du auf die selbe Oberschule wie wir wechselst.“, stellte Daisuke noch mal seine Verwunderung klar, während sie ihren Weg zur Schule fortsetzten.

Daisuke, Kari und Takeru hatten diesen Sommer die Mittelschule hinter sich gelassen und waren nur Oberschüler im ersten Jahr, somit besuchten sie dieselbe Schule wie älteren Digiritter.

Ken kicherte wieder und Davis verstand die Welt nicht mehr, wie so oft stand er auf dem Schlauch und wusste nicht um was es ging.

„Ich wollte euch überraschen.“, brachte Ken dann heraus und sah ihn schmunzelnd an.

Immer noch mit einem verwunderten Gesichtsausdruck, sah der Brünette zu seinem Freund und musste dann jedoch grinsen.

„Na, du bist mir ja Einer! Aber ich freue mich, dass wir jetzt mehr Zeit miteinander verbringen können.“, sagte er dann und grinste wie ein Honigkuchenpferd.

In der Tat verbrachte Daisuke gerne Zeit mit Ken, egal ob in der Digiwelt oder einfach nur beim Computer spielen.Ken war nun mal sein bester Freund und er konnte sich keinen anderen als seinen Partner vorstellen.

Für ihn war es kein Zufall gewesen, dass gerade Ken sein Partner wurde und ihre Digimon mit einander die D.N.A Digitation vollziehen konnten. Er und Ken waren sich ähnlich und doch so verschieden. Doch eins war für Davis klar, er konnte sich keinen anderen vorstellen und wenn er ehrlich war, wollte er das auch nicht.
 

„Dann kommen wir ja in dieselbe Klasse.“, sagte Davis glücklich und grinste immer noch über beide Ohren. Er überhörte Kens Warnung und lief in Jemanden hinein. Mit einem Ruck landete er auf dem Boden, mit schmerzverzerrten Gesicht rieb er sich seinen Hinterteil, blickte dann auf zu der Person, die er umgerannt hatte.

„Tu.. Tut mir leid.“, brachte er verlegen raus und schmunzelte leicht.

Er musterte das Mädchen vor sich und musste feststellen, dass sie ihm irgendwie bekannt vor kam.

Aber woher kannte er sie bloß? Bevor er ihr jedoch die Frage stellen konnte, reichte er ihr erstmal seine Hand um ihr beim aufstehen zu helfen.

Diese Gäste wurde jedoch nicht von ihr angenommen. Sie stand von alleine einfach auf und ohne sich noch mal zu ihnen umzudrehen oder etwas zu sagen, verschwand sie in der Menge.

Fragend starrten die Jungs ihr hinterher, bis Davis die Hand seines Freundes vor der Nase hatte, dankbar packte er nach ihr und ließ sich hoch helfen.

„Die war ja komisch...“, hörte der er Ken sagen und nickte leicht.

„Und trotzdem, ich glaube ich kenne sie“

Die Schulglocke holte ihn aus seinen Gedanken und lies das geschehene in den Hintergrund rücken. Schnell packte Daisuke Ken an der Hand und zog ihn zum Schulgebäude, dort zum Schwarzen Brett, wo die Aushänge der Klasseneinteilung hingen.
 

„Yes!“, gab Davis glücklich von sich und sprang leicht hoch, packte dann Ken und lief wieder los. Dieser sah fragend zu ihm nach vorne, als ob er den Blick spüren konnte drehte sich der grinsende Junge zu ihm nach hinten und verkündete Ken, dass sie beide in eine Klasse zugeordnet wurden.

Schnell huschte er zusammen mit Ken, in ihr neues Klassenzimmer und sah sich nach zwei guten Plätzen um, am besten irgendwo am Fenster.

„Da hinten.“, gab er von sich und zog Ken weiter. Dieser gab nur ein Seufzen von sich, er wusste ja, dass sein Freund oft etwas aufgedreht war, vieles überstürzte und schnell in die Luft ging. Doch das waren auch alles Eigenschaften die er mochte. Davis sah oft so süß aus, wenn er dann auf die Nase fiel und sich verlegen am Hinterkopf Kratzte.

Fragend blieb Ken stehen. Süß? Wo kam den das plötzlich her? Seit wann fand er Daisuke den süß?

Okay dieser sagte es auch oft; dass er sein Lächeln süß fand, oder sein kichern, oder wenn sich Ken beim Computerspielen aufregte, aber das war doch was anderes oder?

Davis wollte ihn doch nur necken. Oder?

Vielleicht sollte er sich nicht weiter darüber Gedanken machen, das ganze würde nur noch mehr Chaos in seinem Kopf verursachen und Daisuke alleine schaffte es schon mehr als gut, seine Gefühle und Gedanken durcheinander zu bringen. Nach dem Daisuke sie nun zu den beiden Plätzen am Fenster gezogen hatte, erblickte er auch Takeru und Hikari welche gerade die Klasse betraten. Lachend stellten sie fest, dass alle vier in einer Klasse gelandet waren.

„Aber lenke uns ja nicht ab!“, sagte der blonde lachend zu Davis, was ihn dazu brachte sich mal wieder über die Bemerkung aufzuregen.

„Sei du bloß selber ruhig.“, gab er protestierend von sich und Kari hörte man nur kichern.

Ja das war schon eine Chaotische Truppe und Ken war froh ein Teil davon zu sein, ja es machte ihn glücklich solche Freunde zu haben.

Kens Blick wanderte zur Tafel als er dort einen recht jungen Mann mit einer großen Brille und Bart erblickte: „Mein Name ist Ryo Tamura.“ sagte er und schrieb den Namen an die Tafel: „Ich bin ab Heute euer neuer Klassenlehrer.“
 

Während Tamura im Anschluss die Klassenliste durchging, stellte in dem Raum über ihnen der altbekannte Lehrer von Tai und den Anderen der Klasse eine neue Klassenkameradin vor.

Ein brünettes Mädchen mit einen dunklem grünschwarzen Kleid trat in die Klasse ein. Ein paar der dunklen Strähnen ihrer Haare, hingen ihr im Gesicht und umschmeichelten ihren kalten blick der auf die Schüler gerichtet war.

Sie wirkte irgendwie unheimlich und jagte mit ihren Blick, den Schülern einen kalten Schauer über den Rücken.

Doch einige der Klassenmitglieder hatten eher fragende und doch erfreute Gesichter. Sora, Matt, Izzy und Tai erkannten die Brünette und sahen sich lächelnd an.

„Mimi ist zurück.“, hörte man Soras leise Stimme piepsen und die Rothaarige winkte dem Mädchen, was immer noch neben den Lehrer stand, zu. Vor einer nicht so langen Zeit hätte sie sich sicher sehr gefreut die anderen wieder zu sehen, hätte ihr Lächeln erwidert und die Anderen in den Arm genommen, sie gedrückt und mit Sicherheit währen ihr Freudentränen über das Gesicht gelaufen. Doch in diesen Moment war alles verschwommen, als ob man Wasser über ein noch nicht getrocknetes Bild gegossen hätte und die nasse Farbe lief Seelenruhig und ohne sich was bei zu denken ineinander und verschmolz so zu einer nicht definierbarer Masse, pechschwarz und ohne jegliche Form.

Der Lehrer sah das Mädchen auffordernd an, er hatte gehofft sie würde sich vorstellen oder was über sich erzählen, stattdessen glitt ihr Blick über das Klassenzimmer und fixierte einen Sitzplatz.

„Darf ich mich da hinsetzen?“, fragte sie den verwirrten Mann. Doch sie wartete seine Antwort nicht ab, sondern begann sich einfach zu dem Platz hinter Taichi. Während sie an den Tischreihen vorbei ging, blickten sie ihre neuen Klassenkameraden recht verwirrt nach. Das Mädchen war schon komisch, dachten sie sich.

„Sehr unhöflich.“ hörte man eins der weiblichen Mitglieder der Klasse flüstern, doch bevor das große Tuscheln anfing, räusperte sich der Lehrer und richtete sich seine Brille.

„Nun Schüler, da unser neues Klassenmitglied zu schüchtern ist, sich vor zu stellen, mach ich das. Das ist Mimi Tachikawa, sie kommt aus Amerika. Wobei sie schon vorher in Tokio gelebt hat, ich hoffe ihr seid nett zu ihr.“, stellte er Mimi knapp vor, räusperte sich nochmal und begann dann die Klassenliste zu überfliegen.
 

Nach unendlich langen Unterrichtsstunden die einfach nicht enden wollten, so kam es zu mindestens den Freuden vor, welche vor Neugier und Aufregung es kam noch auf ihren Plätzen aushalten konnten und sich ständig abwechselnd fragende Blicke, wenn sie sich mal nicht zu dem neuen Klassenmitglied umdrehten. Dann kam endlich die erlösende Klingel und sie konnten endlich ihre Fragen an Mimi direkt stellen, doch ein Klassenmitglied war schneller als sie. Das Mädchen saß einen Tisch weiter, rechts von Mimi, sie stand mit einem strahlendem Lächeln und ausgestreckter Hand neben ihr; „Hallo, mein Name ist Yumi Kino. Ich bin die Klassensprecherin, sowie auch die Schulsprecherin. Wenn du Probleme oder fragen hast, kannst du immer zu mir kommen.“

Gab sie höflich und freundlich von sich und wartete darauf, dass Mimi ihre Hand ergriff. Doch diese machte keine Anstalten die Gäste zu erwidern. Sie erhob sich, schenke Yumi einen kurzen Blick und sprach mit einer recht kühlen und ruhigen Stimme zu ihr: „Wie schön für dich, aber ich brauche deine Hilfe nicht.“Dann erhob sie sich und verließ das Klassenzimmer. Die Luft wurde ihr zu Stickig und sie wollte auf die Toilette.

Das ihre Freunde total verwirrt und verwundert ihr nachblickten, so wie den Kommentar von Yumi, den sie sehr wohl gehört hatte, interessierte sie alles nicht. Das Ganze hier interessierte sie nicht. Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie nie hier hin gekommen, hätte diese Schule nicht besucht, ihre alten Freunde nicht wieder gesehen, sie wollte nur eins, in Ruhe gelassen werden. Wollte einfach nur in ihrem vertrauten Zimmer sitzen und den Tag herum bekommen. Aber nein, ihre Eltern bestanden drauf nach Japan zurück zu kehren, sie in diese Schule zu schicken, sie in eine Schuluniform zu stecken, die sie ja doch nicht trug und so zu tun als ob alles gut wäre. Als ob das ganze nur eine Frage der Zeit wäre.

„Die Zeit kann nicht alle Wunden heilen!“

dachte sie sich und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht.

„Man kann sich nur an die Schmerzen gewöhnen“

ein schiefes Grinsen huschte über ihr Gesicht.

„Doch das macht es auch nicht besser.“, flüsterte sie und spritze sich wieder kaltes Wasser ins Gesicht.

Das ganze Getue ihrer Eltern, als ob nichts schlimmes passiert wäre, als ob sie sich nur eine kleine Verletzung zu gefügt hätte und man nur abwarten müsse das der Schorf abging und nur eine Narbe Übrig blieb, dass machte sie wütend. Es war keine kleine Verletzung, kein kleiner Schnitt der eine Narbe zurück lies. Es war ein tiefer Einriss in ihrem Herzen, in ihrer Seele, der nie wieder verheilen würde.

Seufzend blickte sie zu Seite, als sie eine wohlbekannte Stimme an der Tür vernahm. Es war Sora, welche ihr gefolgt war und mit einem freudestrahlenden Lächeln auf den Lippen auf sie zukam. Es war Mimi klar gewesen, dass sie früher oder später auftauchen würde. Sie würde Mimi sagen, wie sehr sie sich freuen würde die Brünette zu sehen, dass sie sich jedoch wunderte, dass Mimi sich nicht gemeldet hatte und natürlich aufgrund dessen sehr überrascht war. Und dann fügte sie noch einen Satz hinzu, den Mimi schon von ihren Augen ablesen konnte.
 

„Jetzt kann es wieder so sein wie früher!“
 

Als der Satz viel drehte sich Mimi wieder weg und ballte die Hände zu Fäusten.

Wie früher... wie früher... konnte es einfach so wieder so sein wie früher? Was hieß das überhaupt? Wann genau war dieses „Früher“ Mimi verstand ihre Aussage nicht. In ihr herrschte nur noch Leere, der Schmerz und Wut, so viel Wut.

Sie trocknete sich schnell das Gesicht ab, ging zu Tür, blieb neben Sora stehen und schenkte ihr einen abweisenden Blick.

„Ich erinnere mich nicht mehr an dieses „Früher“ von dem du sprichst. Für mich existiert nur noch diese bittere, schmerzliche Gegenwart. An dieses „Früher“ kann ich mich nicht mehr erinnern.“ Sora trafen ihre Worte wie ein Schlag in den Magen. Ihr wurde schlecht und sie musste sich am Türrahmen festhalten. Geschockt starrte sie die kahlen Fliesen ihr gegenüber an, sie spürte noch wie Mimi an ihr vorbei ging, ihren Arm dabei streifte und keinen Anstalten mehr machte, Sora noch etwas zu sagen. Sie lies Sora alleine mit ihren Tausend Fragen zurück.

„An dieses Früher kann ich mich nicht erinnern...“, flüsterte sie, fast schon heißer vor sich hin und senkte den Kopf.

Was war den nur mit Mimi passiert? Es war fast schon so als hätte sie ihre enge Freundschaft einfach vergessen, oder sie aufgegeben. Die Erinnerungen die sie verbunden hatten.

„Früher... ich meinte doch nur die Zeit, in der wir wie Schwester waren...“ brummte Sora erneut und drehte sich langsam herum. Sichtlich verletzt blickte sie ihrer besten Freundin nach, sah wie sie im Klassenzimmer verschwand, wo Tai und die Anderen geblieben waren, nach dem Mimi einfach gegangen war. Sie hatten beschlossen das Sora erstmal alleine nach ihr sehen sollte, da es Mimi scheinbar nicht gut ging.
 

Nachdem Mimi die Klasse wieder betreten hatte, setzte sie sich wieder an ihren Platz, ihr Blick glitt zum Fenster doch sie spürte förmlich die Blicke, welche auf ihr ruhten. Sie konnte sich schon denken was sie über sie tuschelten.

„Sie ist ziemlich unhöflich.“

„Ganz schön merkwürdiges Mädchen.“

„sie ist hübsch, gibt ihr aber nicht das recht so Hochnäsig zu sein.“

„Ja finde ich auch, ganz schön eingebildet.“

Es war ihr egal was sie über sie sagten. Es war ihr egal, dass Sora mit einem traurigen Blick die Klasse wieder betrat und den anderen mitteilte, dass Mimi sie abgewiesen hatte. Die Blicke, die sie dafür erhielt waren ihr genauso egal. Sie wollte nur weg, weg aus dieser Klasse, weg von diesen Leuten, weg aus dieser Stadt.

„Warum haben sie mich her gebracht? Warum quälen sie mich so?“ sie verstand die Handlungen ihrer Eltern nicht. Dachten sie wirklich, sie könnte den Tod von Mary einfach so vergessen? Nur weil sie jetzt wieder in Japan wahren?!

Die Zeit konnte die Wunden nicht heilen und auch ihre alten Freunde konnten es nicht, sie war kein naives kleines Mädchen mehr. Nein, sie war ein trauriges Mädchen, was nur noch eins wollte; in ruhe gelassen werden.
 

Sie erblickte Taichi, welcher zu ihr herüberkam, sich zu ihr setzte und ihn ein aufrichtiges, fröhliches Lächeln entgegen brach. Er fragte sie, wie es ihr ging und warum sie so ein Gesicht, wie sieben Tage Schneesturm ziehen würde? Doch Mimi antwortete ihm nicht, sie ignorierte ihn einfach. Dies bemerkte er und sein Grinsen verschwand aus seinem Gesicht.

„Was soll das, ich spreche mit dir.“, kam es mit zorniger Stimme von ihm, dann packte er sie an der Schulter und zog sie leicht zu sich, so das sie ihn anblicken musste.

Doch bevor er weiter sprechen konnte, kam Yumi zu ihnen und sah ihren Freund fragend an.

„Kennst du sie?“, fragte sie Tai energisch nach. Dieser nickte.

„Sie ist eine gute Freundin.“, sagte er dann und wandte seinen Blick wieder von Yumi ab. Er sah wieder zu Mimi, welches ihn jedoch mit kalten Augen anfunkelte und seine Hand etwas grob von sich schob.

„Kümmere dich um deinen Scheiß.“, gab sie streng und kühl von sich, sodass ihm ein Schauer über den Rücken lief.

„Ich will einfach nur weg“ schallte es wieder in ihrem Kopf. Sie war jedoch heilfroh, als der Lehrer die Klasse betrat und mit dem Unterricht begann.
 

Seufzend drehte sich Tai um und versuchte dem Unterricht zu folgen.

„Was ist bloß mit ihr los?“, brabbelte Tai vor sich hin und schielte zur Izzy, mit welchem er sich die Sitzbank teilte.

Izzy drehte sich im selben Moment zu Tai, die beiden Freunde hatten noch in den Ferien abgemacht im neuem Schuljahr nebeneinander zu sitzen.Tai hatte beschlossen seine Noten zu verbessern und Izzy so um Hilfe gebeten. Das er nun etwas weiter weg von Yumi saß, war für ihn selber eher eine Erleichterung als ein Problem, sie sah es jedoch anders, sie bestand drauf wenn seine Noten in einem halben Jahr besser wurden, er sich wieder neben sie setzen sollte. Nachdem Tai ihr jedoch immer noch sage das er es für keine gute Idee hielt, hatten die beiden sich gestritten und sie sprach danach drei Tage nicht mehr mit ihm. Er war mehr als froh, dass sie aufgehört hatte zu schmollte und die Sache einfach auf sich beruhen lies und sie wieder ein normales Paar sein konnten.

Doch die Tatsache das Mimi wieder in der Stadt war, brachte ihn total durcheinander und machte ihn mächtig nervös. Unter anderen Umständen hätte er sich sehr gefreut, er freute sich auch, tief in seinem inneren machte er Luftsprünge, doch Yumi saß ihm in Nacken und das Verhalten seiner alten Freundin fand er mehr als Merkwürdig.

Er hatte sie ganz anders in Erinnerung.

„So abweisend kenne ich Mimi gar nicht..“ hörte er nun die Stimme seines Sitznachbars nachdenklich vor sich hin brummen.

Tai hoffte das sich ihre Laune bald wieder legen würde und sie ihnen dann erklären konnte was los war „Vielleicht ist sie nur traurig, dass sie ihre Freunde in den USA zurück lassen musste“ dachte er sich und versuchte sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren.
 

Mimi war einfach nur froh darüber gewesen als es zur Mittagspause geklingelt hatte, schnell hatte sie den Klassenraum verlassen und lief nach Draußen, wo sie am Rande des Schulhofes unter einen großer Eiche Schutz vor den neugierigen und sie fast schon durchbohrenden Blicken fand.

Sie lies sich an seinem Stamm auf den Boden gleiten, atmete tief durch und vergrub das Gesicht in den Händen.

Warum konnten die Anderen sie nicht einfach in Ruhe lassen? Wieso konnten sie nicht verstehen, dass Mimi keinen Bezug zu ihnen haben wollte?

„Ich will doch nur alleine sein.“

Sie zog ihre Beine an sich, blickte zum Himmel und wünschte sich einfach davon fliegen zu können.

Ja sie war „früher“ anders gewesen.

Sie war fröhlich gewesen, hatte stets ein Lächeln auf den Lippen, sie war aufbrausend gewesen, laut und direkt.

Ja sie hatte immer sofort gesagt was sie dachte und machte um ihre Meinung kein Geheimnis.

Doch oft wurde sie kritisiert mit ihrer direkten Art kam nicht jeder klar. Sie sagten sie wäre eine Heulsuse und sollte nicht immer nur jammern.

„Stell dich doch nicht so an!“ - Wie sie diesen Satz hasste!

Sie hasste es, wenn ihr jemand sagte wie sie sein sollte, was sie sagen oder besser nicht sagen sollte und wie sich zu benehmen hatte. Die anderen verlangten immer so viel, doch sie gaben nie etwas zurück.

Sie nahmen so selten Rücksicht auf ihre Gefühle und jetzt hieß es einfach:

„Jetzt kann es so sein wie Früher!“

„An dieses Früher erinnere ich mich nicht... an dieses Früher will ich mich nicht erinnern.“ leicht ballte sie die Hände zu Fäusten und drückte sie so fest dass die Finger zu schmerzten begannen.

„Ich war eine Lachfigur für sie.“, sie biss sich auf die Unterlippe und schüttelte den Kopf.

Nein, sie wollte nicht das alles wieder so war wie Früher! Sie wollte keine Lachfigur mehr sein, nie mehr!
 

Sora lehnte sich an Matt und seufzte tief durch. Die Rothaarige verstand einfach nicht, warum ihre eigentlich immer noch beste Freundin, plötzlich so abweisend zu ihr war, ihr solche gemeinen Sachen an den Kopf warf und sie Eiskalt in der Toilette stehen ließ.

„Ich hab ihr doch nichts getan.“, flüsterte sie und sah zu Yamato, sie wollte von ihn eine Bestätigung haben, nichts Falsches gemacht zu haben.

Diese kam auch sofort und schon war die Welt der Rothaarigen wieder in Ordnung, zu mindestens dachte sie nicht mehr daran, dass sie irgendeine Schuld an der Situation trug.

„Sie hat bestimmt irgendwelche psychischen Probleme!“, sagte sie dann und blickte zu Taichi, welcher die ganze Zeit mit einem Fußball Kopfbälle machte und einen recht nachdenklichen Gesichtsausdruck hatte.

„Tai hörst du mir zu?!“, zischte sie leicht und wurde so gleich von Matt zurück gezogen, damit sie sich etwas beruhigte.

Sora mochte es nicht wenn man ihr nicht sofort antwortete und sie ignorierte.

„Ja.“, war jedoch die knappe Antwort seitens des Fußballers gewesen und er beförderte den Ball hoch in die Luft um ihn dann mit den Händen zufangen.

„Ich finde nur, dass du etwas übertreibst. Wir können ja nicht wissen, wie es Mimi in der Zeit so ergangen ist und was in den USA so passiert ist.“, sagte er dann und blickte zu Izzy welcher seine Thesen mit einem Nicken verstärkte.

Die vier Freunde unterhielten sich noch die ganze Pause darüber und überlegten, was sie tun konnten.

„Wir warten erstmal ab. Morgen ist ein neuer Tag, vielleicht ist sie dann schon ganz anders drauf.“, gab der Computerspezialist der Truppe von sich und die vier begaben sich zurück zu ihrem Klassenzimmer.

Das Yumi nicht mit den Freunden zusammen zu Mittag gegessen hatte, was sie sonst gerne tat, lag daran das sie bei der Vorbereitungen des Sommerfestes helfen musste. Doch genau das kam Tai recht, er mochte nicht mit der Schülersprecherin rumhängen, denn sie klammerte seiner Meinung nach viel zu sehr und ließ ihm überhaupt keinen Freiraum mehr.

Und wen man schon vom Teufel sprach, dann war er oft nicht weit und so stand auch Yumi vor der Klassentür und hatte auf Taichi gewartet. Schnell drückte sie ihn einen Kuss auf und klammerte sich an ihn.

„Und, wie war deine Pause mein Schatz?“, gab sie mit einem breiten Lächeln von sich und begleitete ihn zu zu seinen Sitzplatz.

Doch Tai sah sich erst mal um bevor er Antwortete, als er die gesuchte Person jedoch nicht erblickte, beantwortete er die Frage seiner Freundin mit einen knappen: „Gut wie immer.“ und setzte sich hin.

Das Mädchen nickte ihm zu und ging dann auf ihren Platz um zu schmollen, sie fand das Taichi wie immer viel zu abweisend zu ihr war, sie erhoffte sich mit der Aktion das ihr Freund sich bei ihr Entschuldigte würde und nach der Schule etwas mit ihr unternahm.

Doch die gewünschte Reaktion kam nicht, denn schon betrat ihr Lehrer wieder die Klasse und wollte mit dem Unterricht anfangen.

„Sensei, wo ist denn Mimi?“, kam jedoch sofort die Frage aus Tais Richtung geschossen und alle Blickte wahren auf ihn gerichtet.

„Ihr ging es nicht gut und deswegen ist sie Heim gegangen.“, sagte der Mann und begann mit dem geplanten Unterricht. Wieder sahen sich die Freunde fragend und besorgt an.
 

Schwer atmend kam Mimi Zuhause an, ihre Eltern waren noch nicht da, beide hatten recht schnell Arbeit gefunden, da sie noch viele Bekannte in Japan hatten, die ihnen weiter geholfen hatten.

Sie schleppte sich zur Küche wo sie ein großes Glas Wasser trank, welches durch ihre ausgetrocknete Kehle rutschte und ihr ein halbwegs gutes Gefühl gab. Sie war wirklich froh wieder Zuhause zu sein, oder eher gesagt in diesem Haus zu sein, wo ihre Möbel standen und sie alleine sein konnte. Denn mittlerweile wusste sie wirklich nicht, wo sie Zuhause war und wo sie hingehörte.
 

Sie schleppte sich in ihr dunkles Zimmer, wo sie die Tür abschloss und sich auf das große weiche Bett fallen ließ. Ja, das tat jetzt wirklich gut, einfach zu liegen, die Augen zu schließen und die Ruhe über sich kommen zu lassen.
 

Stille.
 

Toten stille, genau das brauchte sie jetzt, genau das tat ihr gut und genau hier würde sie bleiben. Sie wollte nicht mehr zu Schule, sie wollte nicht mehr zu den Anderen, ihre Gesichter sehen und ihre Blicke spüren.
 

Und so vergingen viele Stunden, bis sich Mimi wieder aufrichtete, Draußen war es schon dunkel und der Mond schien groß und hell über die Dächer Tokyos.

„Nur die Nacht versteht meinen Schmerz“ dachte sie während ihr Blick zum Himmelzelt glitt und in diesen Moment wünschte sie sich auch da oben zu sein. Ein Teil des Nachthimmels, ein Stern zu sein, so groß und hell und doch für viele Menschen einfach nur bedeutungslos.
 

~Fortsetzung Folgt~

Tausend und eine Frage

Be Your Girl
 

Kapitel 2: Tausend und eine Frage
 

„Das war also tatsächlich Mimi gewesen, die ich angerempelt habe?!“, gab Davis überrascht von sich und holte das letzte Stück Brot aus seiner Box, um es zu verschlingen.

„Ja, aber jetzt war sie seit einer Woche nicht mehr in der Schule.“, seufzend sah Sora zu Tai, der schon seit dem ersten Schultag irgendwie komisch drauf war. Er ignorierte Yumi komplett und stritt dann auch noch veil mit der Brünetten, welche sich dann immer an Sora wandte um sich auszuheulen. So langsam zerrte das auch an Soras doch recht strapazierfähigen Nerven, doch sie war schließlich kein Kummer Kasten und hatte eigene Dinge und Probleme um die Ohren. Das war wohl das Problem derjenigen die sich gerne anboten wenn es Kummer gab und Hilfsbereit war.

„Und warum war sie jetzt nicht mehr in der Schule? Ist Mimi Krank?“ hörte man Kari die Frage stellen, doch bevor jemand Antworten konnte kam ein bissiger Kommentar von der Seite, dessen alle Blicke auf Taichi lenkte.

„Sie hat wahrscheinlich keinen Bock mehr auf uns und auf Japan.“

in seiner Stimme schwang ganz deutlich Wut und auch etwas Trauer mit.

Seufzend legte Sora einen Hand auf seine Schulter und drückte leicht zu, sie wusste schließlich als einzige was ihr ehemaliger Anführer für das naive und eigentlich so liebenswerte Mädchen empfand. Als Mimi damals nach Amerika zog, litt er sehr an dem Verlust und der Tatsache das er zu feige war ihr seine Gefühle zu gestehen. Oft saß Sora zusammen mit Tai im Park oder bei ihm zuhause, versuchte ihm beizustehen, hielt seine Hand, doch die meiste Zeit schwiegen sie sich einfach nur an.

Es tat ihr sehr weh, ihren besten Freund so leiden zu sehen, ihn so am Boden zu sehen, dass Liebe weh tun konnte und der Verlust des geliebten Menschen einen an den Abgrund der Verzweiflung trieb, war auch Sora sehr bekannt. Lange Zeit war es nicht klar was zwischen Matt und ihr war und worauf es hinaus lief.

Lange Zeit waren sie nur Freunde, er erzählte ihr oft von den Mädchen mit denen er ausging und es tat verdammt weh, zu hören wie der Mann den sie liebte sich mit anderen Mädchen traf. Doch irgendwann hielt sie es nicht mehr aus, plötzlich und unerwartet platze es aus ihr heraus, sie schrie ihn an. Verlangte von ihm das er damit aufhören sollte, sie mit seinen Weibergeschichten zu quälen.

„Siehst du nicht, wie weh du mir damit tust!?“ hatte sie damals geschrien und bitterlich geweint.

Sora legte ihm ihr Herz auf ein Silber Tablett und machte sich verwundbar, doch zu ihrer Überraschung trampelte der Blonde nicht drauf herum.

Er hatte sie in den Arm genommen und sie getröstet, ihr geschworen, dass keins dieser Mädchen ihm je was bedeutet hätte und dass er immer nur sie geliebt hatte.

In diesen Moment war Sora wohl das glücklichste Mädchen auf der ganzen Welt, sie hatte endlich ihren Liebsten auf ihrer Seite, konnte endlich mit ihm zusammen sein. Ihn berühren, ihn küssen, ihn endlich als ihren Freund bezeichnen und genau das wollte sie auch für Taichi, sie wollte dass er glücklich war, dass er Mimi nicht mehr nach trauerte und endlich Augen für eine andere hatte.

Vielleicht war es nicht korrekt von ihr gewesen was sie getan hatte, vielleicht hatte sie so alles gegen sich gerichtet, aber zu dem Zeitpunkt hielt sie es für das beste Tai zu sagen, dass Mimi einen anderen Freund hatte und dass er sie endlich vergessen sollte. Sora war es auch gewesen die Tai und Yumi kurze zeit später mit einander bekannt gemacht hatte.

Danach hatten sich die Vier Freunde oft getroffen und Taichi begann eine gewisse Sympathie für Yumi zu entwickeln und schließlich kamen sie zusammen.

Es war keine Beziehung mit tiefen Gefühlen oder Zuneigung, zu mindestens nicht von Tais Seite. Es war eine Beziehung aus Sympathie und vielleicht auch sowas wie Bequemlichkeit, trotz dessen war Tai so was wie glücklich. Glücklich nicht mehr ständig an Mimi denken zu müssen, glücklich so was wie frei zu sein, frei von Gefühlen die immer noch tief in ihn schlummerten, denn über sie, war er nie wirklich hinweggekommen. Auch Sora wusste es und sie hatte Angst, dass Früher oder Später alles ans Licht kommen würde.

Sie hatte Angst das dann erfuhr, dass sie ihn angelogen hatte, dennoch hoffte sie das ihre tiefe und lange Freundschaft ausreichen würde damit Taichi ihr Handeln verstand und ihr verzeihen konnte.
 

Nun war sie seit einer Woche nicht mehr in der Schule gewesen, musste ihre alten Freunde nicht sehen und konnte sich in ihrem Zimmer verkriechen.

Es tat wirklich gut, einfach mal für sich alleine zu sein, die Ruhe und die Dunkelheit zu genießen.

Sie strich sich über das weiche Haar, zog eine Strähne nach oben und wickelte sie sich um den Finger, bevor sie erstmal sachte und dann etwas fester dran zog.

Manchmal tat es gut einen gewissen Schmerz zu empfinden, mal etwas anderes als tiefe Leere zu verspüren. Ja es tat gut, für einen Bruchteil der Sekunde nicht an den Verlust zu denken, sondern nur an das Ziehen was sie an ihrer Kopfhaut empfand.

Tief atmete sie aus, als ihre Mutter das Zimmer betrat.

„Mimi.“, hauchte die Frau und sah sich in dem dunklen Zimmer um. Es war ihr mehr als unheimlich, dass sich ihre Tochter so zurückgezogen und sich in einem so dunklen Raum wohlfühlen konnte.

Immerhin sah das Zimmer ihrer Tochter früher so fröhlich aus, wie das einer Prinzessin sie liebte es ihr Zimmer in einem hellen Rose Ton zu halten, mit Deckoblumen und Girlanden, viele bunte Kissen Kissen in den verschiedensten Farben und Formen fanden ihren Platz auf dem Bett und dem keinen weißen Sofa, ihr Kleiderschrank war der reinste Regenbogen gewesen. Doch jetzt ist nichts mehr davon geblieben. Die bunten Kissen befanden sich in einer Kiste im Keller, die farbenfrohe Wandfarbe ist einem dunklen Grün gewichen und die Kleidung des Mädchens sah mittlerweile auch sehr eintönig und viel zu dunkel aus. Nur die Kleider, die ihre Mutter ihr hin und wieder selber kaufte und in den Schrank hängte, brachten einen Hauch von Farbe.

Auch die Musik die Mimi seit neusten hörte, klang düster und brutal und machte der Satoe große Angst, sie wusste nicht was sie noch machen sollte, die Situation schnürte ihr die Kelle zu. Sie hatte Angst ihre Tochter ganz zu verlieren.

„Ich möchte, dass du heute in die Schule gehst.“, hörte man die verzweifelte Stimme von Frau Tachikawa in dem kleinen und dunklen Raum ertönen.

Mimi, welche immer noch auf dem Bett lag und keine Regung von sich gab, richtete sich leicht auf. „Und ich möchte, dass du mich in Ruhe lässt.“ ihre Stimme klang wiederum kraftlos und leicht gereizt, sie fühlte sich gestört.

Sie hatte es satt immer das zu tun, was ihre Eltern wollten. Sie zogen nach Amerika, weil sie es so gewollt hatten, sie kamen wieder zurück weil die zwei es wollten, immer wieder taten sie ihr mit ihren Aktionen weh.

Sie schnitten ihr immer wieder tief ins Fleisch und hinterließen Wunden, schmerzhafte Wunden, die nicht mehr heilen konnten.

Keiner konnte ihre Wunden heilen, keiner konnte sie verstehen, niemand konnte es, sie wollten immer nur das Mimi etwas für sie tat. Sich für sie Mühe gab, die Menschen verlangten viel zu viel von anderen und gaben selber so wenig zurück.

Das machte sie wütend und traurig zu gleich.

Jedoch erhob sie sich vom Bett, es hatte keinen Sinn gehabt sich zu wehren, etwas dagegen zu sagen, denn ihre Mutter würde solange weiter bohren, bis auch die letzte Narben wieder aufplatzen würden.

Schweigend zog sie sich an, kämmte sich das lange braune Haar, welches sie offen trug und begab sich aus dem Haus in welchem sie jetzt wohnten.

Es befand sich quasi gegenüber von Taichies Wohnsitz. Sie konnte sogar von ihrem Fenster aus sein Zimmer sehen, naja zu mindestens sein Fenster.
 

Es klingelte und alle Schüler begaben sich in ihre Klassen zurück.

Davis lief noch mal los, um das Papier seiner Schokolade zu entsorgen, als er jemanden vor sich erblickte.

„Du bist doch Daisuke, oder? Du hast uns mal in Amerika besucht weißt du noch?“ lächelte ihn die ältere Frau an.

Er hatte sie fast nicht erkannt, sie sah um einige Jahre älter aus, als sie wahr, die kurzen Haare wahren zu einen Zopf gebunden und das meistens geschminkte Gesicht wirkte blass und trüb.

„Ja! Hallo Frau Tachikawa. Was machen sie denn hier?“ der Junge streckte ihr die Hand zum Gruß aus und lächelte sie an, diese erwiderte seine Geste und lächelte zurück.

„Ich habe Mimi zur Schule gebracht.“, sagte sie und seufzte kaum hörbar. Sie wusste, dass wen sie ihre Tochter nicht gefahren hätte, wäre sie sicher nicht in der Schule angekommen, dass hatte sie in Amerika auch so gemacht und Frau Tachikawa wollte nicht das es in Japan so weiter ging.

„So, dann ist Mimi also heute doch in der Schule?!“ das war eher eine Feststellung als eine Frage, doch er verpackte es als beides und so nickte ihm Satoe zu..

„Ich hoffe nur, dass sie auch die restlichen Tage zur Schule gehen wird und sich nicht wieder im ihrem Zimmer verkriecht.“, sprach sie mit leiser Stimme und lächelte Davis wieder zu.

„Ich muss jetzt los.“, sagte sie dann und ging, doch sie drehte sich noch einmal um, kurz schien sie über etwas nachzudenken, dann kam sie wieder zurück.

„Darf ich dich um etwas bitten?“

Daisuke sah sie fragend an, nickte jedoch und war schon ziemlich gespannt, um was ihn die Mutter von Mimi bitten wollte.

„Danke. Ich weiß es ist eine komische Bitte, aber könntest du ein Auge auf Mimi werfen? Es geht ihr nicht gut und sie will niemanden an sich heranlassen. Doch ich bin mir sicher, dass wenn ihr, ihr ein Stück entgegenkommt sie sich wieder öffnet.“, sagte Satoe und man konnte einen Hoffnungsschimmer in ihren Worten deutlich hören.
 

Als Taichi nachdenklich und betrübt wieder in die Klasse kam, wurde er sofort von Yumi in Beschlag genommen. Das Mädchen drückte sich an ihn und wollte den älteren einen Kuss aufdrücken, doch Tai drehte leicht den Kopf zur Seite.

„Jetzt nicht.“, raunte er und drückte sie leicht von sich um die Klasse betreten zu können, doch sofort stockte er in seiner Bewegung und blickte verblüfft zu den Sitzplatz hinter seinem eigenen.

Denn dort saß das Problem und die Ursache für seine schlechte Laune.

Sie saß einfach da, ihr Blick zum Fenster gerichtet, dass lange dunkle Haar hing ihr im Gesicht und die kühlen Augen waren zur Hälfte von den so schwer wirkenden Lidern bedeckt.

Er musste schlucken, sie sah so anders und ungewohnt aus. Und doch wollte er ihr nah sein, verstehen was mit ihr los war und sie endlich nach so langer Zeit in die Arme nehmen.

Doch auch nach dem er sich auf seinen Platz gesetzt und sich zu ihr gedreht hatte, reagierte sie immer noch nicht, sondern starrte einfach weiter aus dem Fenster.

„Hey Mimi, warum warst du die letzten Tage nicht in der Schule gewesen?“, fragte er sie dann einfach und versuchte sie anzulächeln. Doch sie reagierte immer noch nicht, was Tai leicht wütend machte.
 

Yumi welche nun endgültig beleidigt war, plusterte die Wangen auf und wartete darauf, dass Sora zurück zur Klasse kam.

„Er ignoriert mich!“, fuhr sie die Rothaarige gleich an und stemmte die Hände in die Hüften. Sora sah etwas verblüfft zu der Brünetten und überlegte zuerst was oder wen sie meinen könnte, als ihr jedoch ein Licht aufging, schluckte sie etwas hart.

„Also, Yumi hör mal...“, begann sie zu stottern, jedoch wurde sie sofort unterbrochen, als sich Yumi an sie drückte.

Das Mädchen begann zu schluchzen und Sora war klar, dass die Schülersprecherin sie so schnell nicht mehr los lasen würde. Besser gesagt die nächsten Tage müsste sie sich weiter ihr Gejammer anhören, wenn Taichi sich nicht endlich wieder auf seine Freundin konzentrieren und ihr Aufmerksamkeit schenken würde.

Ihr war klar, dass der Fußballer gerade verwirrt war und vielleicht wieder mit seinen Gefühlen zu kämpfen hatte. Jedoch fand sie es nicht gerecht, dass er Yumi so behandelte. Denn immerhin tat die verantwortungsbewusste Brünette alles für ihren Freund und erwartete nun wirklich nicht allzu viel zurück, etwas Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit mehr wollte sie doch nicht.
 

Als Tai merkte, dass von der sonst so lebensfrohen und heiterem Mädchen nichts mehr kommen würde, drehte er sich seufzend um. Seine Laune war tiefer als auf den Grund des Ozeans gesunken, am liebsten wäre er sofort nachhause gegangen und hätte sich in seinem Bett verkrochen.

Doch schon betrat ihr Lehrer die Klasse, dicht gefolgt von Sora die seine Freundin in den Armen hielt und ihr über den Rücken streichelte.

Genervt drehte er den Kopf zum Fenster und seufzte tief durch, er wusste jetzt schon das Sora ihn später ausschimpfen würde das er so wenig Zeit mit Yumi verbrachte und sich mehr um sie sorgen sollte. Auf dieses Gespräch hatte er jetzt schon keine Lust.

Er wusste selber nicht warum sein Gemütszustand so tief in den Keller gesunken war, doch seit Mimi wieder in Japan aufgetaucht war, fühlte sich alles so falsch an und er selber so leer.

Die ganze Zeit dachte er an die Brünette und daran was er vielleicht falsch gemacht haben könnte. Denn immerhin musste es einen Grund geben, warum sie nicht mit ihm sprechen wollte.

Der Unterricht ging weiter und lenkte Tai von seinem Kummer ab, zurück zu der Tatsache, dass er sich in der Schule dringend verbessern musste.

„Ich darf mich nicht zu sehr ablenken lassen, sonst komme ich gar nicht mehr mit“ dachte er sich, blickte jedoch im nächsten Moment fragend auf einen Zettel, welcher ihm zugesteckt wurde.

Vorsichtig faltete er diesen auseinander und las die Worte die mit einer schönen und ihm wohl bekannten Handschrift geschrieben wurden.
 

>Du solltest dich mal etwas mehr um deine Freundin kümmern, sie leidet sehr unter der Situation<
 

Stand da, Tai drehte sich herum und schickte dem Absender einen giftigen Blick zu.

Was dachte sich Sora eigentlich als sie das schrieb?

Er hatte genug eigene Probleme und Sorgen. Auch ohne dass sie ihm sagen musste, er solle sich mehr um Yumi kümmern. Diese war groß genug mit der Sache selber fertig zu werden und mit ihm zu reden wenn ihr etwas nicht passte.

Tai schreib schnell etwas hin und lies den Zettel zu Sora zurück wandern, diese schnaufte empört und zerknüllte das Stück Papier.

Matt, welcher das ganze beobachtet hatte, jedoch nicht wusste um was es ging, sah fragend von einem zum anderen. Jedoch schüttelte er dann den Kopf, bevor er sich da noch einmischen würde versank Japan im Ozean und Fische würden fliegen lernen.
 

Nach dem Unterricht begab sich Mimi direkt nachhause. Da ihre alten Freunde noch was zu klären hatten und ihr so nicht folgen konnten, riskierte sie kurz einen Blick in ein Modegeschäft. Dort sah sie ein kürzeres, weißes Kleid mit dünnen Trägern hängen.

Es war wirklich schön und wirkte so leicht und sanft, so als würde es wie eine weiche Feder in der Luft schweben.

„Das würde dir sicher gut stehen.“

Hörte sie Jemanden neben sich sagen und drehte sich erschrocken um.

Neben ihr stand ein Junge mit dunklen, braunen Augen die sie leicht frech anfunkelten und doch so viel Wärme in sich trugen.

„Daisuke...“, hauchte sie kaum hörbar, als ob sie ihn erst jetzt wieder erkannt hatte.

Ihr Blick wanderte wieder zum Schaufenster, vielleicht hatte er recht und es würde ihr gut stehen, doch kaufen würde sie es sicher nicht. Es passte nicht zu ihr, zu mindestens nicht mehr.

Weiß strahlte zu viel Unschuld und Reinheit aus, dass was sie nicht mehr besaß, sie hatte etwas verbrochen was man nicht verzeihen konnte.

Sie war an dem Tod von Mary verantwortlich und das war unverzeihlich!

Ohne noch ein Wort an Daisuke zu richten ging sie weiter, sie wollte nachhause und sich wieder in ihrem dunklen Zimmer verkriechen. Doch da hatte sie die Rechnung ohne den Brünetten gemacht, dieser folgte ihr einfach.

„Hey Mimi, hättest du vielleicht Lust ein Eis essen zu gehen?“, fragte er fröhlich und befand sich schon direkt neben ihr.

Sie schüttelte nur ihren Kopf und wurde etwas flotter, dass die anderen ihr nicht folgen konnten hatte sie ausgenutzt. Jedoch hatte sie dabei die Jüngeren vergessen.

Was für ein blöder Fehler, dachte sie sich und blieb vor ihrer Haustür stehen.

Schnell wollte sie den Schlüssel aus der Tasche kramen, doch sie fand ihn nicht. Auch nachdem sie die Hälfte ihrer Sachen aus der Tasche gekramt hatte, fand sie den Schlüssel nicht.

„Oh nein, dann habe ich ihn wohl in der Wohnung liegen gelassen“

Stellte sie fest und sah zu Daisuke, welcher immer noch neben ihr stand und wohl immer noch drauf wartete, dass sie mit ihm ein Eis essen ging.

„Okay, ein Becher schadet nicht.“, sagte sie, als sie die Sachen wieder eingeräumt hatte und sich erhob.

Der Junge gab einen Jubellaut von sich und beide gingen los zu der Eisdiele um die Ecke.
 

Erschöpft ließ sich der Sportler auf sein Bett fallen, die Schultasche hatte er zuvor in eine Ecke seines Zimmers gepfeffert und der Schulblazer hing schief über dem Schreibtischstuhl.

Seufzend strich er sich über das Haar und lies eine Hand vom Bett runter baumeln.

Er war erschöpft und hungrig, doch konnte er sich nicht dazu aufraffen in die Küche zu gehen, um sich was zu essen zu machen.

Erst als seine kleine Schwester mit dem Telefon in der Hand ins Zimmer kam, machte er die Augen auf und gab Regungen von sich.

Ihm war sofort klar wer da am Telefon war, entweder Yumi oder Sora und er wollte mit keiner der beiden Reden.

„Ich bin nicht da.“, sagte er so gleich mit etwas heißerer Stimme und erkannte in Karis Blick, dass sie der Person am anderen Ende der Leitung, schon gesagt hatte das er Zuhause war.

Brummend ließ er sich zurück ins Kissen fahlen.

„Dann sag ihr, ich bin unter der Dusche und gehe gleich zu Izzy um zu lernen.“

Kari nickte und begann während sie das Zimmer wieder verließ zu sprechen: „Tai ist duschen und er...“ doch die weiteren Worte seiner Schwester hörte er nicht mehr, so schloss er wieder seine Augen.

Es tat gut in seinem weichen Bett zu liegen und die Ruhe zu genießen, er fühlte sich einfach nur noch erschöpft und sehr genervt, von dem ein oder Anderen in seiner Umgebung die ständig irgendwas von ihm verlangten.

Er war einfach nur müde und am liebsten hätte er den ganzen Tag verschlafen, doch wusste er selber dass es nicht ging. Die Hausaufgaben machten sich nicht von alleine und außerdem ließ ihn eine gewisse Person schon seit Tagen nicht richtig pennen.

Seine Gedanken kreisten Momentan sehr oft um sie, warum sie so abweisend war, warum sie zurück nach Japan kam und ihnen nichts gesagt hatte und was er tun konnte, damit sie wieder die alte Mimi wurde. Er vermisste sie schrecklich und jetzt wo sie so nah bei ihm war umso mehr. Denn es war nicht mehr seine Mimi, die kleine Nervensäge mit dem großen Herzen, nein diese Mimi war kalt und hatte jegliche Lebensfreude verloren.

„Und das muss ich ihr wieder geben.“ dachte er sich und erhob sich vom Bett.

Er wusste selber noch nicht wie er das anstellen sollte, doch er wollte Mimi zeigen das die Welt immer noch wunderschön war und egal was in Amerika passiert war, das Leben ging weiter und ihre Freunde hielten immer noch zu ihr.

Mit diesen Gedanken ging er in die Küche, um seinen hungrigen Magen endlich zu stillen.
 

„Hm, dass Eis ist köstlich.“, gab ein fröhlicher und glücklicher Davis von sich, bevor er erneut eine große Portion der kalten Süßspeise in den Mund schob.

Mimi die ihm gegenüber saß dachte zwar das gleiche, doch in Gegensatz zu ihm hatte sie noch nicht mal die Hälfte ihres Bechers gegessen.

„Nicht, dass dir noch das Hirn zufriert.“, gab sie etwas neckend von sich und sah Davis belustigt an.

Der Junge hatte ihr die ganze Zeit erzählt, was er so in den Sommerferien gemacht hatte, das er und Ken jetzt in eine Klasse gingen, dass er immer noch gerne Fußball spielte und froh war nun mit Ken in einer Mannschaft spielen zu können.

Er erzählte ihr auch wie schade er es fand, diesen Sommer nicht in Amerika gewesen sein zu können, dass er sich immer noch oft mit seiner Schwester stritt und sie immer noch in Matt verliebt war, obwohl dieser längst mit Sora ging.

Alles im Ganzen erzählte er sehr viel und auch sehr lustige Anekdoten und er hatte Mimi kein einziges Mal gefragt, was denn passiert sei und warum sie so abweisend zu ihnen war.

Diese Tatsache freute sie, sie war erleichtert über dieses Gespräch und das Eis auf diese Weise genießen zu können.

Davis brachte sie mit seiner Leichtigkeit und seinen Humor zum Lächeln, auch wenn es kaum erkennbar war, doch sie lächelte wirklich.
 

Erst als er langsam zu dämmern begann betrat Mimi ihr Zimmer, stellte die Tasche auf den Tisch ab und entdeckte den Hausschlüssel welchen sie am Morgen vergessen hatte.

Seufzend legte sie sich aufs Bett, sie hatte zuerst ein ungutes Gefühl gehabt mit Daisuke Eisessen zu gehen. Sie dachte der Junge würde sie wieder mit Fragen bombardieren, so wie die Anderen es taten. Doch es war nicht so, er stellte ihr keine lästigen Fragen, sie musste sich bei ihm nicht Rechtfertigen, sie konnte einfach dasitzen, ihr Eis essen und sich an seinen Erzählungen erfreuen.
 

„Ob ihm überhaupt bewusst war, dass ich mich wohlgefühlt habe?“
 

Erschöpft schloss Mimi ihre Augen, der Tag war wirklich anstrengend für sie gewesen, auch wen er gut geendet hatte. Doch sie wusste auch, dass es nicht besser werden würde. Nicht solange ihre alten Freunde, sie versuchten dazu zubewegen, ihnen alles zu berichten und zu erzwingen das alles wieder so war wie früher.

Die Zeiten änderten sich nun mal und auch die Menschen und ihre Beziehungen änderten sich. Das war nun mal der Verlauf des Lebens und Niemand konnte ihn ändern. Niemand!
 

Friedlich schimmerte der See im Glanz der Sonne, der leichte Wind brachte eine frische Brise in das Dorf in dem die verschiedensten Geschöpfe lebten.

Doch irgendwas war anders, die Wolken zogen sich zusammen und färbten sich schwarz, ein Grollen folgte dem nächsten und der Himmel verdunkelte sich komplett.

Schwarzer Regen prasselte auf die Erde nieder und brannte sich in das Fleisch der ängstlichen Digimon.

Niemand verstand was passierte und jeder suchte sich einen Schutz vor dem Regen.

In nächsten Moment begann es zu Blitzen und zu Donnern und die Erde bebte, der Blitz schlug auf den Boden ein und ein tiefer Spalt tat sich auf.

Eine schwarze Wolke breitete sich über das gesamte Dorf, wie eine dicke Wand aus, man sah nichts mehr, nicht mal die eigene Hand vor der Nase.

Ängstlich drängten sich alle digitalen Monster zusammen, als ein lautes Gelächter erklang und zwei enge grelle Augen auf sie nieder blicken.
 

„Endlich, endlich kann ich Rache nehmen und euch für alles bestrafen, was ihr uns angetan habt!“
 

Die Erde begann erneut zu beben.
 

~Fortsetzung folgt~

Stummer Schrei

Be your Girl
 

Kapitel 3: Stummer Schrei
 

Ein wütendes Knurren erfühlte den halbleeren U-Bahn-Waggon, ließ den brünetten Oberschüler zusammenzucken und einen Schritt nach hinten zucken. Noch nie hatte er sie so wütend erlebt. Ihre Augen glühten förmig vor Wut, sie fletschte immer wieder die Zähne und ballte ihre Hände zu Fäusten.

Gut in letzter Zeit hatte sich einiges verändert. Die Welt wurde auf den Kopf gestellt und brachte ihn und seine Freunde total durcheinander. Doch warum war sie so wütend?!

War sie wirklich so eifersüchtig? Doch warum, er hatte doch nichts Falsches gemacht. Er wollte einfach nur für alle seine Freunde da sein. Was war daran bloß so falsch?

Seufzend blickte er zu der Haltestelle, an welcher er eigentlich aussteigen musste. Doch konnte er das jetzt nicht, er musste weiter fahren, bis sie ihm erlaubte zu gehen.

Das würde eine lange Nacht werden, das wusste er jetzt schon, denn so schnell würde sich das Mädchen nicht wieder beruhigen.
 

An der nächsten Station stiegen die restlichen Fahrgäste aus und ließen die beiden Jugendlichen alleine. Wenn sie ihn jetzt killen würde, gäbe es absolut keine Zeugen. Das perfekte Verbrechen.

„Ich kann nur hoffen, dass der Bahnfahrer mich schreien hört“ Es war zwar nicht der beste Moment um zu Scherzen, doch Spaß ist was du daraus machst.

Seit wann war er so sarkastisch? Oder fiel ihm das wirklich erst jetzt auf, was für einen schrägen Humor er eigentlich hatte? Der Brünette musste wirklich aufpassen, nicht plötzlich zu Grinsen, das würde sie nur noch mehr in Rage bringen.

„Hör mal Yumi, wir können die ganze Nacht hier herumstehen oder wohl eher bis der Fahrer uns rausschmeißt. Doch das würde uns nichts ändern, wenn du mir nicht sagst, was dein Problem ist!“

Tai stand der Brünetten gegenüber und blickte sie mit seinen haselnussbrauen Augen intensiv an.

Doch seine Reaktion machte sie nur noch wütender.

„Duuuuuu...“, sie presste die Lippen aufeinander und verzog die Augen zu Schlitzen. In diesem Moment malte er sich aus, wie sie ihn wohl am liebsten und schnellsten killen würde, vielleicht würde sie es doch eher langsam und qualvoll vorziehen.

„Du findest das auch noch lustig, ja?!“ Yumi machte einen Schritt auf den Älteren zu und packte ihn am Kragen, langsam aber sicher wurde es eng für Tai, er wollte sich etwas überlegen damit es nicht eskalierte.

„Nein, nicht wirklich.“ so versuchte er es, die Situation mit seinem üblichen Charme in Ordnung zu bringen, doch leider wirkte es nicht so, wie es sollte. Leider ging sie nicht drauf ein.

„Die Mädchen heutzutage sind viel zu kompliziert“ seufzend fuhr er sich über das strubblige Haar und drückte sie leicht von sich, um besser Luft zu bekommen.

„Mensch Yumi, nun sprich doch mit mir.“, mit großen Augen blickte er sie an, musste sich jedoch im nächsten Moment an einem Griff festhalten, da die U-Bahn abrupt anhielt. Es stieg jedoch keiner ein und so fuhr diese schnell wieder weiter. Kurz begannen die Lichter zu flackern, für einen Moment war der Waggon komplett dunkel gewesen.

„Ich könnte schwören, dass ich ihre wütenden Augen im dunklen leuchten gesehen habe“ Tai rieb sich über die Augen und blinzelte dann leicht, als das Licht wieder anging.

Das Mädchen wollte immer noch nicht so recht mit der Sprache herausrücken, blickte ihn weiterhin wütend an. Sie wollte eine Entschuldigung aus ihm herausquetschen, doch er wusste nicht so recht wofür er „Sorry“ sagen sollte.

„Tut mir Leid, dass ich mich mit meinen Freunden getroffen habe und wir dich nicht mitgenommen haben, weil du kein Digiritter bist! Nee, das hört sich blöd an“

Natürlich war er nicht dumm und wusste, dass es nicht an den Anderen lag. Das ganze hatte mit einer ganz bestimmten Person zu tun. Diese war von zwei Wochen plötzlich, wie aus dem Nichts, aufgetaucht.

Sie hatte sich seit Monaten nicht bei ihnen gemeldet, hatte ihre Mails nicht beantwortet und die Anrufe ignoriert und doch hatten sie sich alle sehr gefreut, als sie plötzlich wieder im Lande war. Als sie wussten, dass sie gesund war.

Nun, zu mindestens körperlich. Denn seelisch war die sonst so fröhliche Brünette ein Wrack. Sie hatte ihr Lachen und ihr wunderschönes und liebliches Lächeln verloren.

/Das hatte die Freunde sehr mitgenommen. Seufzend ließ er sich auf die Bank niederfallen, seine Füße taten ihm weh. Der Tag war ziemlich anstrengend gewesen und nun musste er sich einem stillen Verhör stellen.

Ob Mimi gut zuhause angekommen ist?

Er wusste, dass es nicht der richtige Moment war, um sich solche Fragen zu stellen. Würde seine Freundin davon Wind bekommen, das er an sie dachte, würde sie ihm sicher den Kopf abreißen.

„Aber ich kann nicht anders. Seitdem sie wieder da ist, muss ich noch mehr an sie denken. Daran, was ich alles falsch gemacht habe. Das ich noch etwas warten hätte müssen und warum Mimi zu uns so abweisend ist“ betrübt senkte er den Kopf und blickte auf den schmutzigen Boden des Waggons.

Es machte sie alle fertig, das Mädchen so zu sehen. Sie litt, doch sie sprach nicht mit ihnen. Alles in ihr schrie, doch sie konnten es nicht hören. Warum konnte sie sich nicht öffnen?
 

„Dir ist schon klar, warum ich auf dich sauer bin, oder?“ es war ihm klar, dass sie kein nein hören wollte. Sie wollte, dass Tai sich auf die Knie warf, sich entschuldigte und Yumi versprach es nie wieder zu tun, doch was eigentlich?

So musste er wohl oder übel den Kopf schütteln und hoffen, dass er diesen noch behalten durfte: „Ich habe keine Ahnung. Ich habe mich nur mit meinen Freunden getroffen. Es tut mir Leid, dass du nicht mit konntest… Aber du musst auch verstehen, dass wir ein Team sind und viel zusammen erlebt haben und außerdem ist Mimi erst vor kurzem wieder her gezogen und muss sich wieder an alles gewöhnen!“ er versuchte ihr so gut es ging zu erklären, dass es nicht an ihr lag, doch das richtige Stichwort war längst gefallen.

Bei dem Namen „Mimi“ glühten die Augen seiner Freundin wieder auf.

Es war nicht zu übersehen, dass sie etwas gegen die Digiritterin hatte, dass es ihr mehr als missfiel, dass sie da war und dass sich Tai und die anderen um sie kümmerten. Doch Mimi war nun einmal eine gute Freundin, ein Teil ihrer Gruppe, sie gehörten alle zusammen. Durch ihr Schicksal waren sie alle mit einander verbunden und selbst eine eifersüchtige Yumi konnte nichts daran ändern.

„Ich bin so enttäuscht von dir Taichi, ihr hättet mich doch einfach mal fragen können und außerdem bist du so anders seit dem sie hier ist!“, sie sprach noch nicht mal den Namen ihrer Kontrahentin aus, als ob dieser ein schlechtes Omen wäre.

Tai musste sich wirklich zusammen reißen, um nicht zu lachen. Es war so lächerlich, was sie von sich gab. Ihre Eifersucht war ein Witz.

Als ob Mimi etwas für ihn empfinden würde, ür sie war er doch nur Luft. Das dachte sich Taichi zumindest. Sein Blick wanderte wieder zu seiner Freundin.

„Wieso verstehst du das nicht Yumi, wir machen uns Sorgen!“ doch er wusste auch das es gerade egal war was er sagte, es würde keinen Sinn machen, sie würde es nie verstehen.

Wie auch, wenn sie sogar die kleinsten Zeichen als einen Betrug ansah. Wie konnte er sie also davon überzeugen, dass alles was sie interpretierte falsch war und nicht so wie sie dachte.

„Ah, es bringt doch eh nichts, dir etwas zu erklären...“, seufzend erhob sich der Ältere und ging zu ihr rüber, packte ihre Hand und zog sie mit zu Tür: „Lass uns lieber aussteigen und zu Fuß laufen, solange wir noch nicht zu weit weg gefahren sind.“

Sie folgte ihm wortlos, doch ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie immer noch sauer war und eine Entschuldigung erwartete.

„Was für ein mieser Tagesabschluss“ dachte Taichi und als er den kühlen Nachtwind auf seinem Gesicht spürte, ließ er die letzten Stunden noch einmal Revue passieren.
 

***
 

Es war ein Sonniger Samstagvormittag gewesen, der Himmel war glasklar, die frische und doch warme Luft ließ die Blätter tanzen und eine kleine Melodie entstand in den kleinsten Windlöchern, der Bäume und Dächer.

Sieben Freunde trafen sich auf einer saftigen grünen Wiese, eine große Eiche spendete ihnen einen angenehmen Schatten.

Es waren nun zwei Wochen vergangen, seitdem ihre gemeinsame Freundin wieder in der Stadt war. Zwei Wochen voller Fragen, voller Interpretationen und Zweifel.

„Und ihr meint wirklich das Davis es schafft sie her zu bringen?“, etwas misstrauisch blickte Hikari zu den älteren Digirittern und stützte ihren schwer wirkenden Kopf auf den Händen ab, sie lag auf ihrem Bauch im Gras und baumelte mit den Füßen hin und her.

Die jüngere Schwester von Tai zweifelte etwas an der Überredungskunst von Davis und war der Meinung, wenn Mimi jemand überreden konnte, sich mit ihnen zu treffen, dann wäre Sora der richtige Ansprechpartner dafür.

Doch diese hielt sich gekonnt zurück, sie hatte sich schon einiges von der Brünetten anhören müssen und glaubte nicht daran, dass Mimi überhaupt noch Vertrauen zu ihr hatte.

Alleine der Vorwurfsvolle Blick hatte Sora gereicht, seufzend blickte sie zu ihrem Freund, der sich bisher aus der ganzen Sache herausgehalten hatte.

Es war wirklich typisch für den Blonden gewesen, so oft hielt er seine Meinung zurück, schluckte alles runter. Bis etwas kam, was das Fass zum überlaufen brachte und dann brodelte alles aus ihm heraus, dann kannte er keinen Freund und keinen Feind mehr, alle Anwesenden bekamen ihren Fett weg und sie bekam immer das Meiste ab. Den ganzen Regen, welcher nach den Sturm folgte.

„Nun, sie hatte sich bis jetzt nur Davis geöffnet. Zwar hat sie auch ihm nicht erzählt, was in den USA passiert war, doch ich denke, dass er momentan den besten Draht zu ihr hat.“, gab ein recht nachdenklicher Izzy von sich und zog seinen Rucksack zu sich.

Die Jugendlichen wollten zusammen Picknicken, dafür hatte jeder etwas zu Essen und Trinken mitgebracht. Sie wollten einfach wieder etwas Zeit zusammen verbringen und Mimi zeigen, dass sie immer noch gute Freunde waren.

Doch der Optimismus hatte sie fast alle längst verlassen, sie hatten sich eigentlich schon vor einer halben Stunde verabredet doch bis jetzt war weit und breit nicht von den beiden zu sehen.

„Last uns doch schon mal alles anrichten.“, hörte man Sora vorschlagen und alle Blicke richteten sich auf sie. Das Mädchen mochte es nun mal nicht, wenn ihre Freunde Trübsal bliesen und wollte sie durch Aktivität auf andere Gedanken bringen. So erhob sie sich als Erste und breitete eine Decke aus.

Das forderte tatsächlich die anderen auf, sich auch zu erheben und der Rothaarigen zu helfen, so dauerte es gar nicht lange bis alle fünf Decken nebeneinander auf dem Gras lagen und mit Essen bestückt wurden.

„Dann hätten wir das auch hinter uns gebracht.“, Tai setzte sich wieder hin, er war schon seit einiger Zeit sehr still und nachdenklich geworden. Er zerbrach sich den Kopf über die neuen Ereignisse und fragte sich, was er tun konnte um etwas zu verändern. Doch eine Antwort fand er noch nicht.

Die ganze Sache war wirklich zum verzweifeln und auch seine Freundin Yumi machte es ihm nicht leichter. Ihre Stimmungsschwankungen gingen ihm langsam auf die Nerven und er konnte so langsam aber sicher ihre Nähe nicht mehr ertragen.

Gut, sie war auch nicht der Mensch mit dem man liebend gerne jeden Tag verbrachte und mit welchem man über alles sprechen konnte, doch war sie deswegen auch kein schlechter Mensch. Sie setzte sich als Schülersprecherin wirklich stark für alle ein und hörte sich alle Probleme der Schüler an. „Manchmal frage ich mich, warum ich eigentlich noch eine Art Beziehung mit ihr führe. Wir passen doch gar nicht zusammen“ Dies war dem Brünetten Jungen schon lange klar gewesen, doch war es vielleicht die Macht der Gewohnheit, die ihn bei ihr hielt.

„Oder, weil sie Mimi einfach so ähnlich sieht“ traurig blickte er zu Boden, beobachtete eine Ameise, die einen Grashalm entlang krabbelte und sich dann das Gesicht putzte.

Leicht glitt er über das weiche Gras und überhörte so gekonnt seine beste Freundin Sora, die ihn fragte, ob er mit Volleyball spielen wollte.

Seine kleine Schwester bestand darauf, einen Ball mit zu nehmen: „Sportliche Betätigung ist immer gut!“ hatte sie grinsend zu ihm gesagt.

Wenn er bedachte, dass die Braunhaarige vor ein paar Jahren noch so zerbrechlich und anfällig für alle möglichen Krankheiten war… Schon die kleinste Erkältung führte zu einer Lungenentzündung, die einmal sogar fast tödlich endete.

Er hatte unglaubliche Schuldgefühle gehabt, konnte sich nicht ausmalen was passiert wäre, wenn er seine kleine geliebte Schwester verloren hätte.

Doch warum dachte er gerade daran, warum schwebte er in solch schlechten Erinnerungen?

Eigentlich wusste er es ganz genau. Er wollte sich ablenken, von seinem momentanen Schmerz befreien. Es verleugnen, was ihm wirklich missfiel.

„Seit wann bin ich so kompliziert?“ fragte sich Tai und wieder war es Sora, die ihn aus seiner Gedankenwelt holte und in die Realität lockte.

„Willst du was essen?“, fragte die Rothaarige ihren besten Freund besorgt, was sie hinter einem Lächeln zu verstecken versuchte.

„Hm, ich esse später was.“, sein Appetit hatte schon seit längerer Zeit abgenommen, er aß meistens nur das Nötigste. Stress bekam ihm nun mal nicht gut und wirkte sich negativ auf seinen Magen aus.

Sora nickte ihm zu und blickte dann zu ihrem Freund, dieser hatte sich bis lang auch nicht vom Fleck bewegt. Mit geschlossenen Augen saß er auf ihrer roten Decke und lehnte sich gegen den breiten Baumstamm der großen Eiche.

Doch Tai beachtete die Beiden nicht mehr, lieber blickte er zu seiner Schwester, die mit den anderen Volleyball spielte. Es war natürlich kein wirkliches Spiel, es war eher ein gemütliches hin und her schmeißen gewesen. Aber gut, wenn es ihnen Spaß machte. Warum auch nicht?
 

Die jüngeren Digiritter spielten vergnügt Volleyball, wobei man Ken deutlich ansehen konnte, dass ihm etwas fehlte und zwar sein bester Freund, der immer noch nicht aufgetaucht war.

„Hier T.K., mal ein hoher Ball!“, Kari schmiss den Ball in die Höhe, dieser drehte sich und landete gekonnt auf ihrem rechten Arm, flog recht schnell wieder in die Höhe und dann direkt auf Takeru zu.

Doch der große blonde Junge verfehlte den Ball, dieser flog mit voller Wucht auf ein Mädchen, welches auf der Straße stand, zu.

„Vorsicht!“, schrien Takeru und seine Freundin gemeinsam der Brünetten zu, doch diese rührte sich nicht vom Fleck, blieb mit einem gesenkten Kopf einfach stehen.

Kari sah schon kommen, wie der Ball das Mädchen traf und sie zum fallen brachte.

„Aaaaaah!“, total überrascht riss Hikari, welche ein sonnengelbes Kleid trug, die Augen auf.

Sie hatte ihn gefangen, sie hatte ihre Hände gehoben und der Ball steuerte direkt auf diese zu. Was für ein Glück, er hat sie nicht getroffen. erleichtert atmete Hikari aus, doch war sie auch von dem Reaktionsvermögen der Brünetten überrascht.

„Hey, alles okay?“, hörte sie Sora rufen und sah wie diese auf die Fremde zu lief, sie machte sich auch wirklich über alles und um Jeden sorgen.

Manchmal konnte diese Eigenschaft wirklich nerven, denn Sora drängte einen immer dazu, über seine Probleme zu reden. Sie konnte es nicht akzeptieren, dass manche Leute über einige Sachen nicht reden wollten oder konnten.
 

Das Mädchen ließ den Ball einfach fallen und blickte Sora unbeeindruckt an. Ihre Augen waren leicht glasig und glänzten recht kühl.

Ihre Lippen waren zu einem kühlen Lächeln gezogen und die langen Haare wurden von dem leichten Wind nach vorne geweht.

Sie wirkte leicht außerirdisch! Wie jemand, der von einem anderen Stern kam und die Apokalypse verkündete.

Mit leicht offenen Mündern und großen Augen waren die Blicke auf sie gerichtet. Niemand sagte etwas, niemand rührte sich. Bei der Stille hätte man sogar eine Stecknadel fallen gehört.

„Hey, wo kann ich die Decke noch hin quetschen?“, die bedrückende Stille wurde von Daisukes Stimme zu Nichte gemacht. So kam es für ihn mehr als unerwartet, als sich alle zu ihm drehten und ihn wie das achte Weltwunder anstarrten.

„Du kannst sie noch hier hin legen.“, diesmal war es Matt der die Ruhe unterbrach und die Jugendlichen dazu brachte sich wieder zu rühren. Auch Mimi setzte sich in Bewegung, den Ball ließ sie einfach auf der Straße liegen. Schweigend ging sie an Sora vorbei, streifte leicht ihre Schulter und ließ sie erzittern.

Sie war also tatsächlich gekommen. Sie hatten schon daran gezweifelt, doch jetzt war sie da und brachte alle mit ihrem Erscheinen durcheinander und aus ihren Rollen.

Eigentlich wollten sie Mimi dazu bewegen sich mit ihnen zu unterhalten, mit ihnen Ball zu spielen und Spaß zu haben, doch jetzt waren sie alle viel zu durcheinander.
 

„Tut mir leid für die Verspätung. Aber meine Eltern bestanden darauf, dass ich mich noch mit meinem Therapeuten unterhalte.“, mit einer gekonnten Handbewegung strich sie ihre Haare hinter ihre Schulter und setzte sich auf die Decke, die sie Davis zu tragen gegeben hatte.

Sie sagte es so als ob es das normalste der Welt wäre und als ob die anderen längst Bescheid wussten, dass Mimi in einer Therapie war. Oder sie wusste einfach, dass es sich eh keiner trauen würde, sie genauer darauf anzusprechen.

Wieder schwiegen die restlichen Digiritter. Keiner wusste so genau, was er oder sie sagen sollte, es war wieder Daisuke welcher die Stille brach: „Gibt es jetzt was zu essen?“

Fragend blickte er in die Runde, er hasste dieses Gestarre, als ob Mimi ein Monster wäre oder etwas in der Art. Denn immerhin hatte sie sich ja bereit erklärt, mit ihm zu kommen und sich mit den anderen zu treffen.

„Äh, ja...“, irritiert blickte Sora hin und her und lief dann auf die Decken zu, kniete sich hin und starrte auf die Lebensmittel. Sie wusste nicht was sie tun sollte, Mimis Gegenwart machte sie irgendwie nervös.

„Was ist nur los mit mir? Ich fühle mich wie gelähmt“ zögernd griff sie nach der Box mit dem Reis, nahm den Deckel ab, stellte ihn wieder auf die Decke und blickte dann zu ihrem Freund, der eine Hand auf ihre Schulter legte.

Mimi, die nicht weit von ihnen saß beobachtete das Ganze mit ihrem kühlen Lächeln. Sie fand es sogar fast schon amüsant, wie sich die Rothaarige benahm.

Sie hätte nicht gedacht, dass die sonst so selbstsichere und rechthaberische Person, die sich als ihre beste Freundin bezeichnete, plötzlich gar nicht mehr so Selbstbewusst war. Eher das Gegenteil, nervös und neben sich ließ sie sich von Matt in die Arme ziehen und einen Kuss auf die Lippen geben.

Gerade als Mimi etwas sagen wollte und sicher wäre es nichts Nettes gewesen, wurde sie von Taichi aufgehalten, in dem er ihr das Wort abschnitt.

Er hatte sich recht unauffällig neben sie gesetzt und blickte sie mit einem liebevollen Lächeln und einen offenen Blick an: „Geht es dir denn besser? Du warst die letzten Tage nicht in der Schule, wir haben uns Sorgen gemacht!“

Er bemühte sich sichtbar nicht zu viel zu fragen und nicht aufdringlich zu sein, doch genau dies ließ ihn etwas verkrampfen und unsicher wirken.

Süß. dachte sich Mimi und zupfte sich ihr dünnes schwarzes Kleid zu Recht, welches an den Knien leicht hochgerutscht war.
 

Doch sie antwortete nicht direkt, wollte ihn noch etwas hinhalten und testen wie geduldig er wirklich war. Stattdessen sah sie Daisuke nach, der gerade zu seinem besten Freund Ken rüber rannte, dieser hatte den Volleyball geholt, welchen Mimi einfach auf die Straße geschmissen und liegen gelassen hatte.

Die beiden Jungs begrüßten sich mit einem Händedruck und umarmten sich kurz: „Meine Eltern sind damit einverstanden, dass du Heute bei uns übernachtest.“ hörte sie Ken sagen, der den Ball dabei in den Händen rollen ließ.

Daisuke freute sich sichtlich, er viel dem Anderen um den Hals und drückte sich an ihn. Dabei wurde er leicht rot und ließ, sich verlegen am Kopf kratzend, von dem Anderen ab. Sie hatten wirklich eine schöne Freundschaft.

„Wie sie sich wohl fühlen würden, wenn einer von beiden stirbt?“

Leicht drückte sie ihre Hände auf die Oberschenkel und presste die Lippen aufeinander. Sie durfte jetzt nicht daran denken. Nicht jetzt, sie durfte nicht vor allen anderen ihre Gefühle zeigen.

Ich will kein Mitleid von ihnen! kurz schloss sie die Augen und atmete tief durch.

Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter und ließ sie leicht aufschrecken: „Was...“ ihr Herz rastete plötzlich so aus, dass sie, fast schon erschrocken, zu Taichi blickte, der ihr besorgt in die Augen sah.

„Alles okay?“, die Frage war gerade mal ein leichtes Hauchen, doch trotzdem drang sie ihr wie ein lauter Schrei ins Ohr.

Wieso war sie denn bloß so durcheinander?

Sie verstand sich selber nicht, doch wusste sie, dass sie sich beruhigen musste, um nicht zu hyperventilieren, so nickte sie nur leicht. Doch Tai sah nicht so aus, als ob er ihr glauben würde.

Aber das konnte ihr ja auch egal sein, was er glaubte oder dachte, wer war er schon, dass er sich überhaupt eine Meinung über sie bilden konnte.

„Willst du vielleicht was trinken?“, er versuchte sich wieder ein Lächeln auf das Gesicht aufzulegen, doch seine unsicheren Gefühle machten ihm einem Strich durch die Rechnung.
 

Währenddessen hatte Sora das ganze Essen angerichtet, sie konnte einfach nicht still sitzen und Däumchen drehen. Sie musste etwas tun, sich um etwas kümmern, sonst würde sie verzweifeln und durchdrehen.

Matt half ihr dabei und rief die Anderen die immer noch mit den Ball spielten zu den Decken: „Wir können jetzt was essen.“

Der Blonde setzte sich in einen Schneidersitz neben seine Freundin, die sich etwas Limo in einen Plastikbecher schüttete.

„Wer will noch?“ fragend blickte sie in die Runde, als die anderen zu ihnen kamen und sich auf der Decken verteilten. Jeder suchte sich etwas zu Essen und zu Trinken aus, die meisten hielten sich bedeckt, doch es war keine so unangenehme Stille wie zuvor.

Auch Tai schnappte sich was zu essen und goss Mimi und sich etwas zu trinken ein. Er wollte sie nicht weiter mit Fragen belagern. Viel lieber wartete er, bis sie selber das Bedürfnis haben würde, sich ihm oder einem anderen seiner Freunde zu öffnen.
 

„Puh, bin ich satt!“, genüsslich ließ sich Daisuke auf die Decke fallen und strich sich über den Bauch, der zu platzen drohte.

Er hatte so ziemlich alles in sich gestopft, was da war. Man musste ja auch alles mal probiert haben, dachte er sich und kannte keinen Halten mehr.

„Das du überhaupt noch atmen kannst!“, kichernd legte sich Ken zu ihm und schloss für einen Moment die Augen.

Es war gerade ein wirklich herrliches Wetter, die Sonne wurde von ein paar Wolken bedeckt, ein leichter Windzug spendete die nötige Frische und lies die Blätter Tanzen.

„Wie schön.“, zufrieden hob Kari ihre Hände nach oben und schloss die Augen. Sie freute sich schon sehr auf das Kirschblütenfest im nächsten Jahr und hoffte, dass sie alle zusammen zum Feuerwerk gehen würden.

Die Zeit verflog wie im Flug, wie Izzy feststellen musste, als er auf seine blaue Digitaluhr blickte. Es war bereits nach sechs gewesen und er musste eigentlich noch Hausaufgaben machen.

„Äh, Leute ich glaube ich muss jetzt mal los.“, sagte das Computergenie, schnappte sich seinen Rucksack und begann seine Sachen zu packen, die er noch mit nach Hause nehmen wollte, denn viel war nicht übrig geblieben.

„Das ist wirklich schade, Izzy.“, der brünette Fußballspieler erhob sich, um sich bei seinem Kumpel zu verabschieden: „Lernen wir denn Morgen oder die Tage noch mal zusammen für die Klausur?“

Grinsend klopfte ihm der Jüngere auf die Schulter und nickte: „Klar, ruf mich einfach an.“

So verabschiedete sich der Klassenbeste als erster von seinen Freunden und begab sich nach Hause, wo er außer Hausaufgaben zu machen, noch ins Internet wollte, um mit seinen ausländischen Freunden zu chatten. Er war stets bedacht seinen Horizont zu erweitern und neue Leute und Sprachen kennen zu lernen.

„Sag mal Mimi, weißt du denn wie du nach Hause kommst? Oder sollen wir dich begleiten?“, mit einem freundlichen Lächeln packte auch Sora ihre Sachen und hoffte, dass die Brünette ihr eine Antwort gab, denn sie musste feststellen, dass diese des Öfteren die Fragen einfach ignorierte.

Doch diesmal war es nicht so, Mimi zog sich ihre roten Sandalen an und nickte Sora zu: „Mach dir keine Gedanken, ich weiß wie ich nach Hause komme.“

Sora nickte nur und blickte dann wieder zu Matt, bei welchem sie übernachten wollte. Dass sie schon seit längeren miteinander schliefen wusste ihre Eltern. Zwar fanden sie es nicht so prickelnd, vor allem Soras Mutter nicht, doch sie war froh gewesen, dass ihre Tochter es ihr erzählt hatte und sich so mit ihr über Verhütung informierte.

So schliefen die beiden auch beieinander und mussten sich keine Verstecke oder ähnliches suchen.

Nachdem alle ihre Sachen zusammen gepackt hatten, begaben sich die Jugendlichen zu der U-Bahnhaltestelle. Dort mussten sie sich von Joe und Yolei trennen, die in die andere Richtung fahren mussten.

Es dauerte auch nicht lange, bis ihre Bahn kam. Gemütlich setzten sie sich auf ein paar freie Plätze und blickten aus den Fenstern.

Seufzend schloss Mimi die Augen, sie war müde und wollte nur noch nachhause. Sie nickte, als Tai sie fragte ob er sie Heim bringen durfte. Warum auch nicht? Der Junge hatte sich wirklich zusammengerissen. So genoss sie die Stille, die um sie herrschte. Doch wurde sie schon wieder aus ihren Gedanken gerissen, als sie eine bekannte und aufbrausende Stimme vernahm.
 

Blinzelnd erblickte sie Yumi, die vor Taichi stand und ihn wütend anblickte: „Hattest du mir nicht gesagt, dass du zu tun hast?“

Ihre Stimme überschlug sich fast und ihre, in die Hüften gestemmten, Hände begannen leicht zu zittern.

Total irritiert und erschrocken blickte der Junge zu seiner Freundin und dachte kurz nach, was er denn sagen sollte, es war ihm auch etwas peinlich, dass sie so einen Aufstand machte.

„Ich hatte dir gesagt, dass ich keine Zeit habe.“, sagte er und erhob sich als die jüngere knurrend an seinem Ärmel zog.

„Yumi hör doch auf an mir rum zu zerren!“, doch er ließ sich von dem Mädchen in den anderen Wagon ziehen, wo sie ihn wütend anblickte und anknurrte.

„Dann muss ich doch alleine nachhause gehen.“, gab Mimi seufzend und leise von sich und richtete sich dann auf, als sie aussteigen mussten.

Zusammen mit Kari, Takeru, Sora und Matt verließ sie die Bahn und verabschiedete sich von Davis und Ken die eine Haltestelle weiter fahren mussten. Und ließ so Tai mit dem aufgebrachten Mädchen alleine.
 

***
 

Es dauerte lange, bis sich das Mädchen eingekriegt hatte und ihn endlich nach Hause gehen ließ. Es war bereits dunkel und er musste sich etwas sputen, denn hin und wieder bekam er einen Regentropfen ab.

„Na super, jetzt werde ich auch noch klatsch nass“ langsam begann er zu rennen, der Regen wurde immer stärker und der Junge musste noch eine relativ lange Strecke laufen, um zuhause an zu kommen.

Nur noch ein bisschen, es dauerte nicht mehr lange, bis er zuhause war, noch ein paar Meter und er konnte sich endlich die nassen Klamotten vom Leib reißen und sich unter einer warmen Dusche aufwärmen.
 

Schon erblickte er das Hochhaus in welchem er wohnte und legte noch einen Gang zu. Doch blieb er vor der Haustür stehen, als er eine wohl bekannte Person auf der Mauer sitzen sah.

„M...Mimi...?“, er traute seinen Augen nicht, was machte sie denn hier?

Sie war komplett durchnässt gewesen, doch sie zitterte nicht.

Gekonnt sprang sie von der Mauer und ging auf den verblüfften und wiedermal verwirrten Jungen zu.

„Und hat sie sich wieder beruhigt?“, leicht Lächelnd stellte sich das brünette Mädchen dem Jungen gegenüber.

Ihre dunklen, nassen Haare klebten an ihrem leicht blassen Gesicht und durch das Licht des Mondes wirkte sie wie ein gefallener Engel.

„Sie ist so wunderschön“

Tai machte noch ein paar Schritte auf sie zu und legte seine Hände auf ihre dürren Arme und begann sie zu reiben.

„Ist dir denn nicht kalt?“, fragend und mit großen Augen sah er direkt in ihre Seelenspiegel, die einen gewissen melancholischen Glanz hatten.

„Wie soll ich die Kälte spüren, wen ich im Inneren schon zugefroren bin?!“
 

~Fortsetzung folgt~
 

Manchmal würde ich gerne einfach mal los Schreien

So laut ich kann

Solange ich kann

Bis ich heißer bin
 

Doch es macht keinen Sinn

Denn egal wie laut ich bin

Oder wie voll der Raum ist

Niemand wird mich hören

Niemand wird es verstehen
 

Von daher bleibe ich Lieber Stumm

Einsamkeit

Be Your Girl
 

Kapitel: 4
 

Einsamkeit
 

Mit schnellen Schritten erreichten zwei Jugendliche ein Wohngebäude außerhalb der Innenstadt Tokyos, das Haus besaß 15 Stockwerke und lag in der Nähe eines kleinen Parks, welcher jedoch meistens nur von Hundebesitzern genutzt wurde.

Schwer atmend stützte sich der braunhaarige Junge gegen seine Oberschenkel und fuhr sich leicht über die vom Regen genässte Stirn, sie hatten Glück gehabt, nicht unter das Unwetter gekommen zu sein. „Jetzt stürmt es richtig stark.“, der Junge richtete sich wieder auf und blickte zu seinem Freund, welcher aus dem Fenster blickte und dann den Aufzugsknopf betätigte.

Still standen die beiden nebeneinander und warteten, bis der Lastenträger bei ihnen ankam und sie in den 10 Stock befördern konnte, in welchem der Ältere von den beiden wohnte.

Ken war schon den ganzen Tag sehr ruhig gewesen, gut er war auch so nicht der Gesprächigste, er war sehr nachdenklich und behielt meistens alles für sich, wenn er mit etwas nicht einverstanden war oder ihm etwas missfiel.

Das war eine der Eigenschaften, die den Brünetten an seinem Kumpel missfiel. Es störte ihn, dass er nicht den Mund aufbekam und einfach mal mit der Faust auf den Tisch schlug.

Er hatte ihn schon so oft gesagt „Setz dich mal durch!“ doch der ältere hatte kein Interesse daran, lieber teilte er seine Meinung Davis mit, welcher sich dann für die Umsetzung einsetzte. Natürlich tat er es gerne und es freute ihn auch, dass Ken so viel Vertrauen zu ihm hatte. /Über was beschwere ich mich eigentlich?/ so genau wusste der Brünette es auch nicht, er hatte wohl zu viel Zeit sich unnötige Gedanken zu machen.

Schließlich kamen bei Kens Wohnung an, in welcher er mit seinen Eltern wohnte und wartete bis dieser die Tür aufschloss.

Die Jungs zogen ihre Schuhe aus und schlossen die Tür wieder hinter sich. In der Dreizimmerwohnung war es dunkel und still, seine Eltern schliefen wohl schon. So mussten die zwei Digiritter sich bemühen keinen Krach zu machen, denn Kens Mutter hatte einen sehr leichten Schlaf.

So leise er konnte schlich sich der Blauschwarzhaarige ins Wohnzimmer und fischte sich dort zwei Handtücher aus dem Schrank damit sie sich abtrocknen konnten, denn duschen wäre viel zu laut.

Davis hatte sich schon in das kleine Zimmer des Älteren begeben und zog sich das nasse T-Shirt aus, legte es auf einen Stuhl und zog sich dann die Fliegerbrille vom Kopf, welche ihn Tai geschenkt hatte, dafür war er dem Älteren immer sehr dankbar gewesen.

Er mochte Tai, dieser war wie ein großer Bruder für ihn, ein Vorbild. Nicht nur beim Fußball, sondern auch in der Digiwelt hatte er sich gerne Ratschläge von ihm geholt und angenommen.

Tai und Matt zeigten ihm, was wahre Freundschaft ist. Mut und die Loyalität zu seinem Team, ohne sie wäre er nie so ein guter Digiritter und Freund geworden.

Doch bei einer Sache konnte ihn selbst Taichi Yagami nicht helfen, die Zuneigung zu seinen besten Freund war in den letzten Jahren immer größer geworden. Bis er sich eingestehen musste, dass es nicht mehr Freundschaft war, sondern Liebe. Er hatte sich in Ken verliebt.

Natürlich war es nicht leicht für ihn gewesen sich einzugestehen, dass er einen Jungen und vor allem seinen besten Freund liebte. Denn sie waren fast jeden Tag zusammen, schliefen beieinander und spielten zusammen Fußball. Sooft hatte er sich vorgestellt wie es wäre, wenn er dem Älteren gestehen würde was er fühlte. Doch in seinen Vorstellungen entfernte sich Ken von ihm, ihre Freundschaft zerbrach und genau das wollte Davis nicht.

/Ich bin lieber nur mit ihm befreundet, als ihn komplett zu verlieren./ lächelnd blickte der Brünette zu Ken, als dieser den Raum betrat und leicht rot wurde, hatte er sich etwa erkältet?!

Mit schnellen Schritten ging Davis zu ihm rüber und legte ihm eine Hand auf die Stirn, fragend sah der Ältere zu ihm.

„Du glühst ja!“, mit einem besorgten Blick sah der Größere in Kens blaue Augen, in welchen er zu versinken drohte.

/Wieso zieht er mich nur so magisch an?/ Davis musste schwer schlucken, als der ältere ihm eine Hand auf die Schulter legte: „Frierst du Davis?“, raunte dieser und deutete auf die Gänsehaut die sich auf dem Oberkörper des Größeren gebildet hatte.

Sein Herz schlug wie wild gegen seine Brust und drohte heraus zu springen, er musste sich von ihm lösen, sonst würde das Ganze nicht gut ausgehen.

Langsam zog der Jüngere seine Hand zurück und versuchte zu lächeln, was ihm in solchen Situationen mehr als schwer viel.

/Reiß dich zusammen Davis, was soll er sonst von dir denken?!/ leicht fuhr Ken mit seiner Hand über die braungebräunte Schulter des Jüngeren und ließ ihn erzittern. Seine Haut fühlte sich so schön weich und warm an. Am liebsten hätte er sich an ihn gedrückt, seinen Körper an dem eigenen gespürt und nie mehr los gelassen.

/Was denke ich denn da? Das ist Davis, mein bester Freund...Der Mensch, dem ich mehr als mir selber vertraue. Wieso kann ich nicht einfach nur mit ihm befreundet sein? Wieso muss ich solche Gefühle für ihn entwickeln? Das ist so bitter./ ein trauriges Lächeln zierte Kens Gesicht, als er dem Größeren ein rotes Handtuch in die Hand drückte, damit sich dieser abtrocknen konnte.

Keiner sagte ein Wort, beide hingen ihren eigenen Gedanken nach. Sie ahnten nicht mal, dass der jeweils andere genau so fühlte. Es war einfach absurd, viel zu unrealistisch.
 

Beide zogen sich dann um, ohne sich dabei aus den Augen zu lassen, doch immer noch kam kein Ton über ihre Lippen. Erst das Piepen, welches von Kens Computer ausging, ließ sie zusammen schrecken und zog die Aufmerksamkeit der Jungs zu sich.

„Wie...Wie ist denn das passiert, der war doch aus!?“, mit einem fragenden Blick sah der Blauschwarzhaarige zu seinem Freund und ging auf den PC zu, er hatte ihn ausgeschaltet davon war der Junge überzeugt. Doch dieser zeigte ihm an, dass er eine E-Mail bekommen hatte.

„Hm.“, nachdenklich beugte sich Davis über Kens Schulter und wartete bis dieser die Post aufgemacht hatte.

„Von wem könnte sie denn sein?“, fragte der Brünette den verblüfften Jungen, der scheinbar sehr unsicher war, als er die E-Mail öffnete. Wer wusste schon, was sie enthalten könnte? Vielleicht war es auch ein Virus, doch es konnte auch sehr wichtig sein. Vielleicht eine Nachricht aus der Digiwelt.

Tief atmete Ken ein und aus und blickte auf den Bildschirm. Vor ihm öffnete sich ein Fenster, auf welchem viele Zahlen und verschiedene Symbole dargestellt wurden. Doch er konnte nichts damit anfangen.

„Was...Was ist das?“, verwirrt kratzte sich Davis am Hinterkopf, für ihn machte das ganze keinen Sinn. Es könnte natürlich ein Zahlenkode sein, doch was sollten die Symbole bedeuten und wer schickte Ken so eine Nachricht?

Der verwirrte Gesichtsausdruck von dem Älteren zeigte ihm, dass auch dieser keinen Ahnung hatte was das sollte.

„Äh...Vielleicht sollten wir ja Izzy fragen ob er was damit anfangen kann?!“, der Ältere war schließlich ein Computergenie und konnte damit bestimmt eher was anfangen als er und Ken.

Lächelnd nickte der Blauäugige seinem Freund zu, das war eine gute Idee. Sofort zog er sein Handy aus der Tasche. Izzy schlief nie um diese Uhrzeit, meistens war dieser noch mit seinen Freunden aus dem Ausland am Chatten, so konnten sie ihn ohne Probleme anrufen.

Es dauerte auch nicht lange bis der Ältere den Hörer abnahm: „Ja, hallo?“ scheinbar etwas verwirrt wartete der Brünette darauf, bis sich Ken zu Wort meldete, schließlich rief dieser ihn nicht oft an und schon gar nicht so spät.

„Hallo Izzy, ich hoffe ich störe dich nicht...aber ich habe eine merkwürdige Nachricht bekommen. Na ja, das merkwürdigste daran ist aber, dass mein Computer gar nicht eingeschaltet war und ich die E-Mail trotzdem öffnen konnte.“, begann er dem Jungen zu erklären und wartete bis dieser sich wieder meldete.

Izzy wollte wissen was drin stand. „Nichts...eher gesagt besteht die Nachricht aus Zahlen und Symbolen, die weder Davis noch ich kennen.“, erklärte er ihm weiter und blickte kurz zu dem Jüngeren, der ihm zustimmend zu nickte.

„Okay, kannst du sie mir rüber schicken?“, ertönte die Stimme des Computerfreaks am Telefon, scheinbar wurde seine Neugier geweckt. So wollte er sich die Nachricht ansehen, um zu sagen ob es ein Virus war oder nicht.

Schnell fuhr Ken seinen PC hoch und schickte die E-Mail zu Izzy rüber, in der Hoffnung, dass er ihnen sagen konnte was es zu bedeuten hatte.

Es ertönte ein „Pling“ am anderen Ende des Hörers, der Ältere hatte also die E-Mail bekommen. Für einen Moment herrschte Stille, nur ein leiser Luftzug war zu hören.

„Und, was ist? Kann er damit etwas anfangen?“, ungeduldig rüttelte Davis an Kens Schulter, er machte sich plötzlich Sorgen. Vielleicht war es wirklich eine Nachricht aus der Digiwelt. Vielleicht ist dort etwas geschehen und sie saßen hier in ihrer eigenen Welt und bekamen es nicht mit.

Kurz wartete der Blauschwarzhaarige eine Antwort ab, bevor er diese an den Brünetten weiter geben konnte: “Er sagt, dass ihn die Symbole bekannt vorkommen, aber nicht genau weiß was sie zu bedeuten haben.“

Seufzend blickte Davis auf den Bildschirm /Ich hoffe, dass es Veemon gut geht./ leicht biss sich der Jüngere auf die Unterlippe. Sie konnten nicht mehr in die Digiwelt und ihre Freunde so nicht besuchen. Wer wusste schon was in der zwischen Zeit passiert war und ob sie überhaupt noch lebten.

/Nein, an sowas darf ich nicht denken!/ kurz schüttelte der Junge den Kopf, vielleicht war es auch was ganz anderes, er durfte jetzt nicht den Teufel an die Wand malen.

Als Ken sich erhob und ihn an sich zog, wurde der Brünette aus seinen Gedanken gerissen und lief etwas rot an. Ken fühlte sich so gut an, er vergaß seine Sorgen und ließ sich einfach in seine Arme fallen.

„Mach dir keine Sorgen Davis, unseren Digimon geht es sicher gut.“, raunte Ken ihm zu und kraulte den Jüngeren leicht am Nacken.

Es war so typisch für ihn gewesen, er wusste was in Davis vorging, ohne dass dieser etwas sagen musste. Das machte ihre Freundschaft zu etwas ganz Besonderen.

„Ja, du hast recht.“, lächelnd blickte der Jüngere auf und seufzte. Bestimmt hatte Ken recht und er machte sich mal wieder zu viele Gedanken.

„Izzy sagte, er wird versuchen die Nachricht zu entschlüsseln. Also lass uns warten, bis er uns das Ergebnis mitteilt.“, nun war er wieder erleichtert, wenn Izzy sich an die Sache setzte, würden sie mit Sicherheit in ein paar Tagen die Antwort erhalten und wahrscheinlich war es nicht so schlimm, wie er es sich gerade ausmalte.

Die Nähe des Älteren machte ihn wieder ganz kirre, sein Körper begann zu kribbeln und das Blut schoss ihm nicht nur ins Gesicht.

/Oh, nein!/ peinlich berührt löste sich Davis sofort von Ken und lief zu Tür: „Ich muss mal auf‘s Klo.“ verwirrt blickte der Ältere ihm nach.
 

Ich warte in der Dunkelheit und bin zum Kampf bereit

Ich fühl mich nicht allein, denn du wirst bei mir sein

Doch du sagst du wirst jetzt gehen,

Ich muss den Kampf allein durchstehen,

weit weg von Dir

Was geschieht mit mir?
 

Sein nasses Haar klebte dem Jungen im Gesicht. Der Regen prasselte weiterhin gegen die Fenster und hin und wieder ertönte ein Donner in der Ferne.

Mit leisen Schritten begab sich der Junge in sein Zimmer. Er hielt zwei Handtücher in den Händen, seine zitterigen Finger ergriffen den Türknopf und drücken ihn herunter, knarrend öffnete sich die Tür und er trat in sein Zimmer.

Dort saß sie. Der Grund für seine Verwirrung, für seine schlaflosen Nächte, für den erhörten Pulsschlag und den Stress mit einigen Leuten, die zum Glück nicht da waren.

Er war alleine mit ihr und ohne neugierige Blicke. Er konnte mit ihr zusammen sein, auch wenn sie nicht mit ihm sprach oder Sachen sagte die er nicht Verstand.

Nachdem der Junge die Tür wieder schloss, ging er auf das Mädchen zu. Durch das Glanz seines Nachtlichtes wirkte sie so zerbrechlich und unecht, wie eine Illusion, wie die schönste Fata Morgana, die einem je erscheinen konnte.

Sie drehte ihren Kopf zu ihm, zog sie Beine noch etwas an und streifte sich das nasse, schwarze Kleid zu Recht.
 

„Wie soll ich die Kälte spüren, wen ich im Inneren schon zugefroren bin?!“
 

Dies hatte sie zu ihm gesagt, dabei zog sich in Tais Magen alles zusammen. Wieso sagte sie so etwas? Wieso fühlte sich ein Mensch nur so leer? Bei dem Gedanken bekam der Junge wieder eine Gänsehaut und zuckte leicht zusammen.

Mimi hatte es nicht verdient so unglücklich zu sein, er wollte es nicht. Er wollte, dass sie wieder Lachte und mit ihm scherzte, so wie Früher.

Mit gekonnten Griffen breitete der Junge das große Handtuch aus und legte es dem Mädchen über die Schulter.

„Soll ich dir vielleicht ein Kleid von Kari holen?“, lächelnd begann er ihre Arme zu reiben, sie sollte nicht krank werden, denn dann würde sie wieder in der Schule fehlen.

/Und ich möchte sie doch wenigstens in der Schule sehen./ es war ihm klar, dass seine Gedanken ziemlich egoistisch waren. Doch in diesem Moment war es ihm egal. Er hatte auch das Recht egoistisch zu sein und einfach mal an sich zu denken.

Doch sie schüttelte den Kopf: „ Tai...mir ist nicht kalt.“ raunte sie ihm entgegen und fuhr ihm sachte über das nasse Haar, welches schlaff herunter hing.

Die Berührung ließ ihn wieder erzittern, doch die Antwort gefiel ihm nicht. Wie konnte ihr nicht kalt sein, sie war von Kopf bis Fuß nass geworden. Eine deutliche Gänsehaut hatte sich auf ihrem Körper gebildet, doch sie sagte sie würde nicht frieren.

„Was...Was hast du damit gemeint, als du sagtest du wärst von innen zugefroren?“, er wollte es wissen. Er wollte es verstehen, sie verstehen, denn vielleicht konnte er dann etwas tun, damit es ihr besser ging.

„Na, dass mir weder die Kälte, noch die Dunkelheit, noch das allein sein etwas ausmacht. Ich habe keine Angst mehr.“, ihre Stimme war sehr leise und ruhig, doch sie zeigte keinerlei Emotionen.

Hart schluckte der Junge, ihre Worte schallten noch in seinem Kopf nach. Sie sagte, sie hätte keine Angst mehr. Natürlich war das gut, aber den Umständen entsprechend war das vielleicht doch eher was Negatives. Was ist wohl in den USA passiert, dass Mimi so dachte und ihren Freunden die kalte Schulter zu wenden ließ.

Tai zuckte etwas zusammen und lief etwas rot an als das Mädchen begann, sein Hemd aufzuknöpfen, total verwirrt blickte er zu ihr rauf.

„Du erkältest dich noch, in den nassen Sachen.“, sagte sie und streifte das nasse Hemd von seinen Schultern und ließ es zu Boden fallen.

Sein Herz schlug wie verrückt gegen seine Brust und ließ ihn noch röter anlaufen, zum Glück war das Licht so gedämpft, dass sie es nicht sehen konnte.

/Ich fühle mich zu ihr so hingezogen, wie gerne würde ich sie jetzt küssen./ es war ihm mehr als bewusst, dass dieser Wunsch nicht okay war. Schließlich hatte er eine Freundin, auch wenn er sie nicht liebte, wollte er sie nicht verletzen. Und Mimi würde ihn sicher eine verpassen, wenn er den Versuch starten würde. So schluckte er den Wunsch herunter und erhob sich, löste sich so von ihr.

„Du...hast recht, ich ziehe mich schnell um.“, leicht kratzte Tai sich am Hinterkopf und fischte sich schnell frische Sachen aus dem Schrank. Doch bevor er das Zimmer verließ, blickte er noch mal zu ihr: „Ich finde es schön, dass du hier bist.“ gestand der Junge und verschwand aus ihrem Sichtfeld.
 

Mit einem trüben Blick sah sie zum Schreibtisch, welcher an dem großen Fenster stand. Neben einem Computer und einer Digitaluhr stand noch ein Fotorahmen auf dem Tisch. Sie erhob sich von Tais Bett, ließ das Handtuch fallen und besah sich das Bild.

Auf diesem waren alle Digiritter abgebildet, das Bild entstand an ihrem Jahrestag. Davis, Ken und die anderen waren auch dabei gewesen. Sie hatten an dem Tag Wizzartmon wieder getroffen, es war ein wirklich schöner Tag gewesen.

/Aber auch schöne Zeiten finden ihr Ende./ mit einen traurigen Blick stellte sie das Bild zurück und blickte sich etwas in Tais Zimmer um.

Es hatte sich nicht viel verändert, noch immer hingen mehrere Poster von Fußballspielern an den Wänden. Ein paar Bilder von ihr und ihren Freunden und der Agumon aus Ton, den Mimi für ihn zum Geburtstag gebastelt hatte, fand seinen Platz auf einer Kommode neben seinen Bett.

Es machte sie irgendwie glücklich zu wissen, dass die kleine Skulptur dem Jungen so wichtig war, dass er sie an so einem sichtbaren Ort aufbewahrte.

Als die Tür wieder leicht knarrte erblickte Mimi den älteren mit einem kleinen Tablett und einem Stück Stoff in den Händen.

Der Junge hatte Tee für sie gemacht und ein Kleid von seiner Schwester geholt, auch wenn Mimi sagte sie wolle sich nicht umziehen. „Ich möchte halt nicht, dass du krank wirst.“ sagte er lächelnd und stellte das Tablett auf den Tisch, neben welchem das Mädchen immer noch stand.

Sofort bemerkte er, dass sein Bild verrückt wurde. /Sie hat es sich angeguckt, ob es eine Bedeutung hat?/ er wusste es nicht, doch er hoffte das es bedeutete, dass sie ihr immer noch wichtig waren.

Etwas ungeschickt faltete Tai das rosa Kleid seiner Schwester auseinander. Warum er sich gerade das ausgesucht hatte wusste er nicht. Vielleicht, weil Mimi früher rosa sehr mochte, vielleicht aber auch nur weil es oben lag, so genau wusste er es nicht, die Frage war eher ob sich das Mädchen auch umziehen würde.

Sie nahm es entgegen und betrachtete es sich kurz, das Kleid war etwas untypisch für Kari. Sehr kurz und weit am Rücken ausgeschnitten. Aber gut, wenn der Junge es ihr schon geholt hatte, wollte sie nicht so sein und sich umziehen, damit er sich keine Sorgen machen musste.

„Du weißt ja wo das Badezimmer ist.“, zu mindestens hoffte er, dass sie es noch wusste, es war ja doch schon etwas länger her, als sie das letzte Mal bei ihm war.

Mimi nickte und drehte ihm den Rücken zu, in der rechten Hand hielt sie das Kleid mit der anderen zog sie ihre Haare hoch.

„Könntest du mir den Reißverschluss aufmachen?“, leicht blickte sie zur Seite und wartete ab, bis der Junge seine Hände auf ihren Rücken legte und den Reißverschluss leicht nach unten zog.

Er sah gerade aus, direkt auf ihren Nacken und konnte seinen Augen kaum trauen. Ein Tattoo und nicht irgendeins. Nein, das Motiv kam ihm mehr als bekannt vor, das hatte er selber lange als Kette mit sich getragen.

/Das Wappen des Mutes!/ was hatte das bloß zu bedeuten, warum hatte sich Mimi das Wappen oder eher das Symbol des Wappens auf ihren Nacken tätowieren lassen?

Verwirrt ließ er die Arme wieder sinken und blickte dem Mädchen direkt ins Gesicht, als sie sich wieder umdrehte. Doch er brachte keinen Ton von sich, seine Kehle war wie zugeschnürt. So gerne hätte er sie gefragt warum und welche Bedeutung für sie das Tattoo hatte, doch er schaffte nur seinen Mund zu öffnen.

Leicht Lächelnd ergriff die Brünette das Ende ihres schwarzen Kleides und zog es über ihren Kopf, ließ Taichi so einen Schritt zurück gehen.

/Was...was...machst sie da.../ mit großen Augen sah er auf den ziemlich dünnen Körper, auf die wohlgeformten Brüste, den flachen Bauch und.../Ich muss den Blick abwenden./ Tai schämte sich für seine Blicke, wie konnte er nur, auch wenn sie wirklich wunderschön war und sich vor ihm auszog hatte er nicht das Recht sie anzugucken.

Sein Herz raste wie verrückt und er hoffte nur, dass sie es nicht hören konnte. So nah wie sie beieinander standen. /Zum Glück sind wir alleine hier, denn wenn meine Mutter ins Zimmer kommen würde und uns sehen würde...dann wäre hier was los.../ Zwar mochten seine Eltern Yumi nicht so besonders, doch würden sie es sicher nicht für gut halten, wenn sie ihn mit einer anderen sehen würden. Auch wenn nicht zwischen ihnen lief /Aber sie steht nun mal in Unterwäsche vor mir./

Erleichtert atmete der Junge aus, als sie sich das rosa Kleid anzog.

Tai war immer noch sehr verwirrt und wirkte leicht neben sich, das waren einfach zu viele krasse Dinge hintereinander. Das Tattoo und dann zog sie sich vor ihn um. /Macht es ihr den gar nichts aus? Ich bin doch schließlich ein Junge./

Mimi griff an ihm vorbei und schnappte sich eine der Tassen, nahm einen Schluck und blickte den Jungen lächelnd an: „Der Tee schmeckt gut.“ raunte sie und setzte sich wieder auf das weiche Bett des Älteren.

Erst nach ein paar Minuten rührte Tai sich wieder und sah zu ihr rüber, spielte sie mit ihm oder war das alles echt, was sie sagte und was sie tat?

/Ich...ich..bin so nervös wie noch nie zuvor... Ich weiß gar nicht was ich sagen soll... Meine Hände schwitzen...Und ich habe Angst, dass sie geht./ Tai blickte aus dem Fenster, als ein lauter Donner über ihnen ertönte, dabei leuchtete das Haus gegenüber leicht auf.

„Da wohne ich.“, hörte er die Stimme des Mädchens sagen und weitete seine Augen.

Sie wohnte direkt bei ihm und das hatte er in den ganzen zwei Wochen gar nicht mitbekommen. Wie konnte das sein? Warum hatte er sie die ganze Zeit über nie in der Gegend gesehen?
 

Kannst du nicht sehen wie ich leide?

Ich will das wir zusammen bleiben

Bitte halt mich fest!

Denn nur gemeinsam bestehen wir diesen Test
 

„Gute Nacht, Matt.“

„Gute Nacht Takeru und Kari.“, mit diesen Worten schloss der blonde Junge seine Zimmertür und begab sich zum Bett, auf welchem seine Freundin saß und sich die Arme eincremte. Sie wirkte in Gedanken und irgendwie neben sich.

Schon den ganzen Tag schien die Rothaarige etwas nervös und unsicher, er wusste nicht warum, doch sein Gefühl sagte ihm, dass es was mit Mimi zu tun hatte.

„Alles okay bei dir?“, frage er und setzte sich zu Sora aufs Bett, fuhr leicht über ihren Oberarm und lächelte sie an.

Seufzend stellte sie die Creme weg und blickte zu ihrem Freund, sie liebte ihn wirklich sehr und wusste auch, dass er sie genauso liebte, doch trotzdem gab es Dinge die auch er nicht wusste.

Es war nicht so als ob sie Matt nicht vertrauen würde, doch sie hatte Angst, dass er ihre Denkweise nicht verstehen würde.

„Hm... Ich denke schon, ich bin einfach so müde.“, raunte Sora ihrem Freund entgegen und ließ sich gegen ihn fallen.

Es fühlte sich so gut an bei ihm zu sein, seine Wärme zu spüren und einfach von ihm gehalten zu werden, dann sah alles ganz anders aus und sie konnte sich einfach fallen lassen.

„Du machst dir einfach zu viele Gedanken.“, sagte der Blonde und fuhr ihr über das weiche rote Haar, welches nach Rosen duftete.

Seiner Meinung nach müsste die Rothaarige endlich lernen lockerer zu werden, sich nicht immer um andere kümmern, sondern um sich selber. Ihre Freunde waren schließlich alle alt genug, um mit ihren Problemen selber klar zu werden.

„Ja, wahrscheinlich hast du recht.“, seufzend blickte Sora zu dem Älteren auf und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich!“, wie ein Geheimnis raunte sie es ihm ins Ohr, diese Worte waren nur für ihn bestimmt. Für den Mann, den sie liebte. Mit welchem sie eine Familie gründen wollte.

„Ich dich auch Sora und ich werde immer zu dir halten, egal was passiert.“, lächelnd drückte Matt sie aufs Bett und begann sie zu küssen. Über ihren Körper zu streicheln, um sie einfach auf andere Gedanken zu bringen.

Glücklich ließ sie sich auf die Berührungen und den fordernden Kuss ihres Freundes ein und schob ihre Sorgen zu Seite.

Matt stand zu ihr und das war alles was zählte, auch wenn sie Angst hatte, dass Tai die Wahrheit erfuhr. Denn sie war sich sicher, dass er ihr böse sein würde und nicht nur er, auch Mimi wäre sicher nicht erfreut.

/Ich wollte immer nur das Beste für sie...denn ich liebe sie alle so sehr!/
 

Lass mich nicht allein

Ich habe Angst davor allein zu sein

Warum musst Du fort?

Du weißt genau, du brichst dein Wort

Lass mich nicht allein

Ich habe Angst davor allein zu sein

Wohin willst du gehen?

Werden wir uns irgendwann mal wiedersehen?
 

Leicht zog der Brünette die Decke über sich und schloss die Augen, er war müde und da er bei Ken schlafen durfte, freute er sich umso mehr aufs schlafen, denn dann konnte er sich an ihn kuscheln.

„Ich hoffe das Izzy rausfindet was die E-Mail zu bedeuten hatte.“, raunte er noch dem Älteren zu und driftete schon langsam ins Land der Träume ab.

Dieser nickte nur. Er hoffte auch, dass es nichts Schlimmes zu bedeuten hatte, doch sein Gefühl sagte ihm, dass etwas nicht stimmte.

/Wenn schon etwas passiert, dann alles auf einmal./ denn er war davon überzeugt, dass Mimi etwas zugestoßen sein musste, etwas Schlimmes.

Mit einem leichten Lächeln beobachtete er, wie Davis langsam einschlief. Dieser sah immer sehr zufrieden aus im Schlaf, so unschuldig und glücklich.

Leicht fuhr er mit einer Hand über die weichen Haare des Jüngeren /Wie gerne würde ich dir jeden Tag so nahe sein./ langsam beugte sich Ken vor und legte seine Lippen auf die von Davis. Ganz leicht und vorsichtig küsste er den schlafenden Jungen und zog sich wieder zurück.

/Doch ich weiß, dass es nie mehr als Freundschaft zwischen uns sein wird./ traurig schloss Ken die Augen und legte eine Hand um den Körper des Größeren, wenigstens im Schlaf konnte er ihm nah sein.
 

Gib mir deine Hand und schwör

du wirst immer bei mir sein

Du weißt ganz genau,

ich habe Angst allein zu sein
 

Der Regen ließ langsam nach, die Uhr schlug Mitternacht, doch er dachte nicht daran schlafen zu gehen. Weiterhin saß er dem Mädchen gegenüber und beobachtete sie, während sie schlief.

Sie war erschöpfter gewesen als gedacht, nach dem Tee wollte sich die Brünette nur kurz ausruhen und war dabei eingeschlafen.

/Sie sieht so friedlich aus./ dachte sich der Junge und legte seine Bettdecke über ihren kalten Körper.

Betrübt blickte Tai zu ihr /Ich will sie beschützen./ dachte der Brünette sich und strich dem Mädchen sachte über die Haare, doch er wusste das sie es nicht wollte.

„Ich habe keine Angst mehr.“ hatte sie zu ihm gesagt und somit wollte sie auch nicht beschützt werden.

Leicht lächelnd erhob sich der Ältere wieder, er konnte sie beschützen. Auch wenn sie es nicht wollte, davon war er überzeugt.

/Ich werde einfach immer für sie da sein./ zustimmend nickte er sich zu und begab sich wieder aus dem Zimmer, um das Tablett weg zu bringen.

Doch als er wiederkam, war Mimi bereits wieder wach: „Oh, habe ich dich geweckt? Tut mir leid, schlaf ruhig weiter.“ sie schüttelte nur den Kopf und erhob sich.

„Nein, das hast du nicht.“, mit kurzen Schritten ging sie auf Taichi zu, streckte ihre linke Hand nach ihm aus und fuhr ihm leicht über das sonnenverwöhnte Gesicht.

„Du musst dir keine Sorgen machen.“, leicht drückte sie sich an ihn, legte dabei ihre Hände auf seine Schulter und schloss ihre Augen.

„Ich habe gelernt mit der Einsamkeit zu recht zu kommen und keine Angst mehr zu haben.“, eine leichte Gänsehaut bildete sich auf Tais Körper. Auch wenn ihr Körper warm war, ließen ihre Worte ihn jedoch erzittern: „Deswegen mach dir keine Sorgen um mich... Ich bin ein großes Mädchen und habe nichts mehr zu verlieren.“

Mit diesen Worten löste sie sich von ihm, blickte Tai tief in die Augen und lächelte kühl.

„Du brauchst also keine Angst zu haben Tai... Ich werde dich beschützen.“, raunte sie gegen seine Lippen und ging ein paar Schritte zurück.

Die Umarmung hatte sich so gut angefühlt, sein ganzer Körper fühlte sich frei und unbeschwert an. Die Wärme die von Mimi ausging, breitete sich in ihm aus und sorgte für ein angenehmes Kribbeln.

Doch mit jedem Schritt, mit jeden Zentimeter, mit welchen sie sich von ihm entfernte, verschwand die Wärme und die Kälte breitete sich wieder aus.

/Warum muss sie jetzt gehen?/ leicht streckte er die Hand nach Mimi aus, er wollte jetzt nicht alleine sein. Er wollte nicht, dass sie geht, doch sie verschwand in der Dunkelheit und ließ ihn alleine zurück.

Die eine doch so schöne Umarmung ließ den bitteren Nachgeschmack der Einsamkeit zurück.
 

Ich hab dir niemals was verschwiegen

Und nie daran gedacht zu lügen

Bitte geh jetzt nicht

ich glaube fest an dich
 

~Fortsetzung Folgt~
 

PS: das Lied heißt „lass mich nicht allein“ von Digimon 01.

Schlag auf Schlag

Be Your Girl
 

Kapitel: 5
 

Schlag auf Schlag
 

„Mimi, Frühstück!“, rief die helle Stimme von Mrs. Tachikawa durch die drei Zimmer Wohnung, in welcher sie seit ihrer Rückkehr wohnten.

Summend deckte die rothaarige Frau den Tisch zu ende und wartete auf ihre Tochter. In letzter Zeit durchlebte die Sechzehnjährige einige Veränderungen. Seit dem sie wieder in Japan waren, begann sie sich langsam aber sicher etwas zu öffnen. Sie hatte sich sogar mit ihren alten Freunden getroffen und den Tag mit ihnen verbracht. Erst in der Nacht hatte sich die Brünette ins Haus geschlichen.

Normalerweise hätte sie ihr eine Standpauke gehalten, doch der Punkt an dem sie sich gerade befanden war ein Ausnahmezustand.

/Ich hoffe doch das es ihr bald wieder besser geht./ dachte sich Mrs. Tachikawa und blickte zu dem Mädchen, welches noch recht müde die Küche betrat.

Lächelnd erhob sich ihre Mutter und drückte Mimi sachte an sich. Auch wenn die Sechzehnjährige den Sonntag komplett im Bett verbracht hatte, war sie davon überzeugt, dass sich etwas geändert hatte. Etwas in ihr drin, vielleicht war sie bald so weit um ihr altes Leben wieder auf zu nehmen. Aber sie würde Mimi sicher nicht dazu drängen.

Mimi ließ sich von ihrer Mutter umarmen und setzte sich dann auf einen Stuhl, nahm einen Schluck von den heißen Tee und begann etwas von den Spiegeleiern zu essen, welche ihre Mutter mit geriebenen Käse für sie gemacht hatte: „So wie du es am liebsten magst!“ hatte sie gesagt und liebevoll gelächelt.

Einige Sachen würden sich wohl nie ändern. Ihr extravaganter Geschmack und ihre Mutter, die immer noch so naiv war, dass es fast schon weh tat.

Es dauerte nicht lange und schon war sie mit dem Essen fertig,schnappte sich den Rücksack, welcher im Flur stand und begab sich in die Schule.

Ihre Eltern wollten sie nicht mehr zu Hause bleiben lassen. Sie sagten, wenn sie wirklich krank sein sollte, dann wäre das kein Problem, aber nicht wenn Mimi keine Lust hatte.
 

/Dabei gehen Seelische schmerzen viel tiefer./ seufzend schob das Mädchen die Haustür auf und ließ sie wieder mit einen lauten Knall zu fallen.

Fast wäre sie gegen den Jungen gerannt, hätte er sie nicht mit einen breiten Lächeln auf den Gesicht und einen:“ Guten Morgen!“ begrüßt.

So blieb sie direkt vor ihm stehen und sah ihn etwas nachdenklich an, doch dann erinnerte sie sich daran, dass Tai mittlerweile wusste wo sie wohnte.

„Morgen.“, raunte sie ihm entgegen und sie begaben sich zusammen zur Schule. Eine Zeit lang schwiegen beide und gingen einfach neben einander her.

„Und...wie geht es dir so?“, wollte Taichi dann wissen und streifte leicht mit seiner Hand über die ihre. Wie gerne hätte er sie jetzt genommen und sie fest gedrückt, doch er hatte sich vorgenommen nicht aufdringlich zu sein.

„Ich bin etwas müde und dir?“, antwortete sie ihm und blickte ihn leicht lächelnd an. Sie hatten Samstagnacht nicht viel geredet doch es war etwas passiert. Sie begann Tai zu vertrauen und so hatte sie sich auch vorgenommen, ihn eine Chance zu geben.

Etwas überrascht darüber, dass sie auch sein Wohlbefinden wissen wollte, brachte er nur ein:

“ Äh...“ hervor und kratzte sich leicht am Hinterkopf.

„Mir geht es auch gut...danke.“ Gerade war er glücklicher denn je und am Liebsten hätte er sie jetzt gepackt und wäre mit ihr in den Park gegangen. Einfach alleine Zeit mit ihr verbringen... aber leider war das nicht möglich.

Seufzend blickte Tai nach vorne, wo ihre Freunde auf sie warteten. Davis winkte ihnen freudig zu, Sora und Matt hielten Händchen und sahen sich kurz an. Für einen Moment schien es so, als ob die Rothaarige davon laufen wollte, hätte Matt sie nicht an sich gezogen.

/Was ist den los mit ihr?/ Er verstand seine beste Freundin nicht mehr. Sie benahm sich in letzter Zeit mehr als komisch und zog sich immer weiter zurück. Auf der anderen Seite drängte sie sich immer mehr in sein Leben ein, was den Jungen einfach nur noch nervte. Vor allem, was die Beziehung zwischen ihm und Yumi betraf. Sie versuchte ihn immer zu dem Mädchen zu drängen und sagte ihn was er zu tun hatte /Sieht sie den nicht das ich es nicht will?/ Seufzend ging Tai mit Mimi über die Straße und gesellte sich zu den anderen.

„Was ist denn hier für eine Versammlung?“, fragte er die Runde und drückte Matt leicht zu Begrüßung. Auch Mimi hatte die anderen mit einen leichten „Guten Morgen“ begrüßt und sah sie fast schon neugierig an.

Sofort richteten sich alle Blicke zu Izzy und Ken: „Nun wie es scheint hatte Ken am Samstag einen Nachricht aus der Digiwelt erhalten.“ begann das Computergenie zu erklären und erhielt ein Nicken zu Seiten von Ken.

Zwar konnte sie Izzy noch nicht entziffern, doch durch die Symbole und die Art wie die Nachricht zu gesendet wurde, konnte sie nur aus der Digiwelt sein.
 

„Soll das heißen, dass dort etwas nicht stimmt?“, besorgt drückte sich Hikari an ihren blonden Freund und hielt sich eine Hand vors Herz. Sie machte sich Sorgen um Gatomon und auch um die anderen Digimon.

„Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand, es muss nichts Schlimmes sein.“, versuchte Tai sie zu beruhigen und lächelte seine Freunde an, auch wenn er sich im Unterbewusstsein selbst Sorgen machte.

„Tai hat Recht. Wir wissen noch gar nichts und so eine Nachricht muss nicht Schlimmes sein.“, versuchte auch Izzy die Lage zu entschärfen. „Hat jemand von euch auch Joey informiert?“ hackte Matt nach. Da der Junge bereits studierte, verbrachte er nicht mehr so viel Zeit mit ihnen und musste etwas weiter weg zur Uni fahren.

Das braunrothaarige Genie der Gruppe nickte. Der Medizinstudent hatte als Erster über seine Entdeckung Bescheid bekommen.

„Das ist gut, ich hoffe nur, dass er sich nicht zu viele Gedanken macht und sich so ablenken lässt.“, sagte Yolei etwas nachdenklich und seufzte tief aus. Sie hatten alle schon so lange nichts mehr von ihren Digimon gehört. So konnte auch keiner von ihnen wissen was in der Digiwelt so vor sich ging.
 

„Ich werde versuchen die Nachricht so schnell ich kann zu entziffern, vielleicht kannst du mir ja dabei helfen Yolei!“, das Mädchen nickte und so waren alle anderen auch etwas beruhigt. Denn wenn Izzy sich für etwas interessierte, hatte es Quantität und Qualität.

„Okay dann...“, doch bevor Sora noch weiter sprechen konnte, hörten alle ein lautes Quietschen und verzogen ihre Gesichter.

Die Köpfe der 10 Freunde fuhren rum und erblickten auf der Straße ein rotes Auto, welches mit hoher Geschwindigkeit auf ein Mädchen zuraste. Diese wurde bei dem Aufprall mit einem lauten Schrei gegen die Windschutzscheibe geschleudert, prahlte dann noch mal auf die Motorhaube und schlug anschließend auf dem harten Asphaltboden auf. Leblos blieb sie liegen.

Mit großen Augen starrten sie zu dem Ort des Geschehens. Mimi hatte sich dabei an Tais Arm festgekrallt und begann schwer zu atmen:“ M...Mary...Mary...“ raunte sie immer wieder den Namen ihrer verstorbenen Freundin und begann leicht zu hyperventilieren.

Vor ihr spielte sich der Unfall ihrer besten Freundin noch mal von vorne ab:

Sie sah, wie Mary die Treppen runter viel, regungslos liegen blieb und das Blut sich auf den Boden verteilte.

„Mary...“, Mimis Beine knickten um und der schwere Körper viel nach hinten. Hätte sie Tai nicht die ganze Zeit besorgt angeguckt und gehalten, wäre sie sicher auf den Boden geknallt und hätte sich den Kopf gestoßen.

Beschützend nahm er die Brünette auf seine Arme und kniete sich mit ihr hin: „Mimi sag doch was...“. Auch Davis, der neben ihnen stand, beugte sich besorgt über sie und rüttelte leicht an ihrer linken Schulter.

Von weiter weg konnten sie einen Rettungswagen hören, der immer näher kam.

Der Fahrer des Wagens war bleich wie eine Wand aus dem Fahrzeug gestiegen und musste sich übergeben. Das Mädchen schien noch zu leben doch sie war bewusstlos.

Einige Passanten begannen mit den Erste Hilfe Maßnahmen.
 

„Wir müssen Mimi ins Krankenzimmer bringen.“, raunte Daisuke seinem Idol zu und blickte leicht zu den anderen. Diese hatten mittlerweile bemerkt, dass ihre Freundin zusammengebrochen war.

Tai wollte nicht lange zögern und erhob sich so mit Mimi in seinen Armen. Schnell begab er sich in die Schule. Auch Davis und Sora liefen mit.

Die anderen warteten noch bis der Krankenwagen da war und sie wussten, ob das Mädchen die schweren Verletzungen überstehen würde oder nicht.

Die meisten Schüler bekamen den Unfall erst in Nachhinein mit. Sie konnte es nicht fassen, das eine ihrer Mitschülerinnen vor der Schule überfahren wurde.

Doch Tai achtete nicht auf die Gespräche. So schnell ihn seine Beine trugen lief er ins Krankenzimmer und legte Mimi auf die Liege.

„Hallo ist hier jemand?“, rief er und hielt besorgt Mimis Hand fest.

„Es scheint keiner da zu sein...“, hörte er Davis sagen, welcher sich im Nebenraum umgeschaut hatte.

„Geht ihr jemanden suchen, ich bleibe so lange bei Mimi!“, schlug plötzlich Sora vor und Tai nickte ihr dankend zu, ehe er sich mit dem jüngeren Fußballspieler auf die Suche nach einer Krankenschwester machte.

Sora hatte sich einen Stuhl geholt und saß nun bei der Liege. Ihr Blick fiel auf Mimi. Bleich war sie, beinahe so wie ein Geist aus einem Horrorfilm.

Mit den Fingerspitzen strich Sora den Mädchen über die linke Hand und bekam eine Gänsehaut /Sie ist so kalt!/ dachte sie sich und zog ihre Hand wieder weg.
 

/Mary...Mary../ hallte die Stimme des Mädchens in seinem Kopf wieder.

Was hatte das zu bedeuten?

Er kannte Mary, ein paar Mal hatte er sie damals gesehen, als sie zusammen in Amerika waren. Sie war ein wirklich nettes Mädchen. Lebensfroh und etwas naiv /So wie Mimi./ So wie sie es früher mal war...

Davis und er hatten sich auf die Suche nach der Krankenschwester oder einem Lehrer mit einen Sanischein gemacht, doch durch die Aufregung, die in der Schule herrschte, fanden sie niemanden.

Die Nachricht über den Unfall hatte sich in der Schule schnell verbreitet.

/Kein wunder, wie oft sieht man schon so einen Unfall in echtem Leben./ Nach paar Minuten hatten sich die Jungs getrennt, in der Hoffnung so schneller voran zu kommen.

/Ich werde dich Beschützen./ Hatte sie zu ihm gesagt und doch war sie nun diejenige, die seine Hilfe brauchte. Die er Beschützen wollte. /Was ist denn bloß passiert?/ Er hoffte die Wahrheit endlich bald heraus zu finden.
 

„Hmm.“, hörte Sora plötzlich die Brünette seufzen und erhob sich so gleich um nach ihr zu sehen. Diese öffnete sacht die Augen und blinzelte leicht.

Lächelnd lief Sora los und holte für sie ein Glas Wasser: „Hier.“ Freundlich hielt sie das Glas der Jüngeren hin, doch diese machte keinen Anstand es an zu nehmen.

„Na gut.“, seufzend stellte sie es auf die Fensterbank und setzte sich wieder hin. Mimi blieb einfach liegen und sagte nichts. Diese Stille gefiel Sora ganz und gar nicht, es machte sie nervös und sie begann leicht an ihren Rock zu zupfen.

Leicht lächelnd blickte sie wieder zu Mimi: „Geht es dir besser?“ wollte sie wissen und überlegte kurz über was sie mit der Jüngeren sprechen konnte, bevor die anderen wieder kamen.

Doch Mimi antwortete nicht, schloss für einen Moment die Augen und seufzte laut aus.

„Ich verstehe das nicht.“, begann dann Sora etwas lauter zu sprechen: „Wieso ignorierst du mich? Habe ich dir irgendwas getan, dass du sauer auf mich bist?“ Es nervte sie gewaltig, dass die Brünette scheinbar kein Interesse mehr an ihrer Freundschaft hatte.

„Ich bin nicht sauer.“, antwortete diese und blickte leicht zu der Älteren hin. Diese sah sie mit großen Augen an und doch schwebten jede Menge Fragezeichen über ihren Kopf.

„Und was ist dann das Problem? Ist es, weil ich mich nicht so oft bei dir melden konnte? Tut mit leid Mimi ich hab auch noch ein Leben!“, Mit einem strengen Blick sah sie zu der Jüngeren, sie wollte sich nichts vorwerfen lassen.

Schwer erhob sich Mimi und streckte sich: „Das ist dein Problem Sora.

Du denkst, dass die ganze Welt sich nur um dich dreht, dass jeder das Bedürfnis hat dir alles zu erzählen und gleich sauer ist, wenn du mal keine Zeit hast! Aber hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, dass deine ganze Art einfach nur aufdringlich ist? Du lässt einen nicht mal den freien Platz zu Atmen und sich selber zu entfalten. Ist man mal anderer Meinung als du, redest du so lange auf einen ein, bis derjenige nun noch ja und Amen sagen kann und du wieder mal im Recht bist. Nur dann fühlst du dich gut und gebraucht. Doch du kannst mir glauben, einen aufdringlichen Menschen kann niemand wirklich leiden, er wird nur geduldet.“ Mit einem strengen Blick sah sie zu der geschockten Rothaarigen. Ihr wahren sämtliche Emotionen aus dem Gesicht gewichen und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Eine kleine Träne lief ihr über die leicht geröteten Wangen, sie musste sich auf die Unterlippe beißen um nicht zu weinen.
 

Wie konnte Mimi ihr bloß so etwas sagen? War es wirklich das, was alle über sie dachten? /Nein das glaube ich nicht, meine Freunde brauchen mich doch!/ versuchte sie sich selber zu beruhigen.
 

„Ich...“, doch weiter kam sie nicht, sie wusste nicht was sie sagen sollte. Nicht nur, dass Mimis Worte sehr verletzend waren, sie hatte es noch mit so einen emotionslosen Gesichtsausdruck gesagt, dass ihr ein kalter Schauer über den Rücke lief.

Als sie das zweite Mal zum reden ansetzen wollte, wurde sie von Tai unterbrochen, welcher gerade den Raum betrat: „Hier ist sie!“ gab er besorgt von sich und blickte zu Mimi, welche zu seinen Glück wieder aufrecht saß.

„Zum Glück geht es dir besser!“, Er rannte an Sora vorbei und drückte die Brünette leicht an sich.

„Ich möchte nach Hause.“, raunte diese ihm entgegen und schloss für einen Moment die Augen.

Die Schulschwester trat an sie rann und lächelte ihr entgegen: „Du hattest wahrscheinlich einen kleinen Schock aufgrund des Unfalls den ihr gesehen habt, es wäre wirklich besser wen du dich heute noch etwas ausruhen würdest.“ Mimi nickte und Tai schlug ihr sofort vor sie nach Hause zu begleiten.

„Ich komme mit!“, meldete sich nun auch Davis wieder zu Wort und sah Mimi aufmunternd an. Er mochte sie schon immer sehr gerne und machte sich Sorgen, wenn sie nicht in der Schule war oder traurig zum Himmel schaute.

Auch Daisuke hatte mitbekommen, dass Mimi, bevor sie zusammen brach den Namen „Mary“ vor sich hin raunte. /Ob das was zu bedeuten hat?/

Tai half Mimi von der Liege auf zu stehen und nahm ihren Rücksack. Sie gingen an der immer noch auf den Boden starrenden Sora vorbei.

„Kannst du den anderen sagen, dass ich Mimi nach Hause bringe?“. Kurz drehte sich der Fußballer zu der Rothaarigen um und lächelte sie an. Diese nickte nur und so begaben die zwei Jungs sich auf den weg zu Mimis Haus.
 

Mit einen betrübtem Blick starrte Sora auf den Boden und begab sich langsam Richtung Eingangshalle. „Aufdringliche Menschen werden nur geduldet!“ hallte die Stimme der Brünetten in ihrem Kopf und ließ sie wieder leicht zittern. Sora bekam Bauchschmerzen und musste anhalten, um sich etwas zu beruhigen.

/Bin ich den wirklich so aufdringlich? Ich habe doch immer nur das Beste für alle gewollt!/ Es gab in ihren Augen kein Fehler an ihrem Verhalten. Das einzige, was sie wollte war, dass es ihren Freunden gut ging und somit tat sie alles stets aus reiner Nächstenliebe.

/Wieso hasst sie mich nur so, ich dachte immer wir währen Freunde./ Mit schweren Schritten begab sie sich zu einer Bank, auf welcher sie sich nieder ließ.

/Mir ist so übel./ Sie wusste das einige Sachen in den Augen anderer sicher nicht richtig waren, doch mussten die anderen auch ihren Standpunkt verstehen. Tai hatte unter seiner Liebe zu Mimi gelitten und für diese war es sicher auch besser ihn zu vergessen. „Tai hat eine Freundin Mimi, er könnte nie mehr als Freundschaft für dich empfinden.“ Sagte sie damals am Telefon zu ihrer Freundin. Nicht weil sie ihr nichts gönnen wollte, nein, weil sie sie schützen wollte /Ist das den so schwer zu verstehen./ Tief in ihr hoffte sie jedoch das diese Wahrheit nie raus kommen würde.

„Sora?!“ Fast schon erschrocken sah sie auf und erblickte ihren Freund, der auf sie zu lief. Er zog sie in seine Arme: „Ich habe dich überall gesucht.“ raunte der Blonde und fuhr ihr sachte über den Rücken.

„Matt...“, Soras Stimme zitterte etwas und sie drückte sich an seinen warmen Körper. Es fühlte sich so gut an ihn seinen Armen zu liegen.

Sie konnte ihn nicht erklären was los war und warum sie weinen musste, sie wollte nur das er sie hielt und nie wieder los ließ.
 

Auch die anderen Digiritter erblickten die traurig wirkende Rothaarige und blieben etwas abseits stehen. Das ging sie gerade nichts an...

„Ob das was mit Mimi zu tun hat?“, fragte Yolei in die Gruppe, doch diese konnte nur mit den Schultern zucken.

Etwas fragend blickte sich Kari um. Sie konnten weder ihren Bruder noch Mimi oder Davis entdecken. Wo waren sie bloß hingegangen? Die Brünette zog ihr Handy aus der Tasche und schickte ihren Bruder eine SMS:

~Wo bist du?~

Es dauerte auch nicht lange bis dieser ihr zurück schrieb:

~Zu Hause.~

Fragend blickte sie auf das elektronische Gerät /Was macht er den zu Hause?/ Sie verstand nicht, warum er nicht in der Schule geblieben war.

Erst als Sora und Matt zu ihnen traten begriff sie die Situation.

„Mimi ging es nicht gut und die beiden haben sie nach Hause gebracht.“, erklärte sie dem Rest den Grund für die Abwesenheit ihrer Freunde und schmiegte sich an ihren Freund.

/Tai macht sich wirklich große Sorgen um sie. Ich hoffe, dass er sich selber dabei nicht vergisst./ Seufzend ließ Kari ihr Handy wieder in die Tasche gleiten und lächelte in die Runde.

„Wollen wir nach draußen gehen und was essen?“, fragte sie und zog schon Takeru mit sich nach draußen. So schnell würde der Unterricht nicht anfangen. Eher glaubten allw, dass die Lehrer alle Schüler in der nächsten Stunde wieder Heim schicken würden.

„Gut, dann können wir uns auch schon an die Arbeit machen.“, sagte Izzy und packte seinen Laptop aus, welchen er mit sich genommen hatte. Sie konnten nicht lange über die Auflösung der Nachricht warten, wer wusste schon was drin stand.
 

Mit einem kleinen Tablett betrat Tai sein Zimmer und lächelte seinen Gast freundlich an. Die Getränke und zwei Sandwiches wurden von ihm auf dem Tisch gestellt und das Tablett zusammen geklappt. So nahm es nicht allzu viel Platz weg.

„Danke.“, lächelnd griff Davis nach der Cola und nahm einen großen Schluck, bevor er in das Sandwich biss.

Sie hatten Mimi nach Hause gebracht, gewartet bis sie in der Wohnung verschwand und dann beschlossen zu Tai zu gehen. Das die Lehrer heute noch Unterricht machen würden war sowieso höchst unwahrscheinlich.

Tai hatte von seinem Fenster aus beobachtet, dass Mimi sich ins Bett gelegt hatte und die Vorhänge zu zog. Es hatte ihn etwas gewundert, dass Davis wusste das Mimi genau gegenüber von ihm wohnte, doch dieser hatte ihm nie etwas davon erzählt. Er verstand aber auch, dass der jüngere nichts tun wollte, was möglicherweise nicht im Interesse der Brünetten war.

Seufzend ließ sich der ältere Fußballer auf seinen Schreibtischstuhl nieder und dachte kurz nach.

„Sag mal Davis, hat dir Mimi irgendwas über Mary erzählt?“, Er sah zu dem Jungen auf seinem Bett und hoffte, dass dieser ihm ehrlich Antworten würde.
 

Doch er schüttelte nur den Kopf: „Nein das hat sie nicht, doch ich weiß warum du fragst. Du hast es auch gehört, wie sie ihren Namen flüsterte oder?!“ Tai nickte und wieder schwiegen die Jungs eine Zeit lang. In Gedanken versuchte jeder selbst den Zusammenhang zwischen dem heutigen Unfall und Mary zu finden.

„Was ist wenn wir ihn einer amerikanischen Zeitung nachlesen würden. Vielleicht ist im Sommer etwas in der Richtung passiert?“, Daisuke war sich nicht sicher ob das alles irgendwie zusammen passte, doch vielleicht würden sie auch fündig werden.

Tai nickte ihm zu, das war Momentan der einzige Anhaltspunkt den sie hatten und so schaltete er seinen Computer an.

Nervös warteten die beiden bis dieser hochfuhr und sie endlich auf das Internet zugreifen konnten.

„Kennst du eine amerikanische Zeitung?“, fragend blickte der Ältere zu seinem Kumpel, er wusste nicht so recht was er in das Suchfeld eingeben sollte.

„Äh, die New York Times, eine andere kenne ich auch nicht.“,Leicht zuckte Davis mit der Schulter. Er war zwar schon paar Mal in Amerika gewesen um Mimi zu besuchen, doch Zeitung hatte er nie gelesen. Weder zu Hause noch in den Staaten.

„Gut, versuchen wir es damit.“, Schon tippte der Ältere los und gab an, dass er etwas aus dem Monat Juni wissen wollte. Das war die Zeit, in welcher sich Mimi nicht mehr gemeldet hatte.

Sofort wurden ihnen unwichtige Nachrichten angezeigt, über Footballspiele und andere Dinge, die sie nicht interessierten. Doch dann stockte der Ältere mit seiner Maus.

Er musste schlucken als er den Titel las: „Sechzehnjähriges Mädchen bei tragischem Unfall ums Leben gekommen.“ Sofort klickte er den Artikel an und erblickte schon das Foto von dem blonden Mädchen.

„Das...das...ist Mary.“, raunte die heisere Stimme des Jüngeren neben ihm und Tai konnte nur leicht nicken. Sie hatten also das gefunden wonach sie suchten, doch mit so was hatten beide nicht gerechnet.

„Es war ein schöner sonniger Tag, an welchem es sich Mary G. und ihre Freunde gut gehen lassen wollten. Nichts davon ahnend, dass dieser Tag ihr letzter sein würde, genossen sie das Wetter auf einer Aussichtsplattform, als auf einmal ein Fahrradfahrer auftauchte und das junge Mädchen niederfuhr“. Er las den Artikel nur halb durch, bis er zu der Stelle kam, dass Mary mit ihrer besten Freundin unterwegs war, welche den ganzen Unfall mit ansehen musste.

„Sie konnte ihrer Freundin nicht helfen. Wegen eines unvorsichtigen Fahrradfahrers, der eine Abkürzung nehmen wollte, musste das junge Mädchen ihre Freundin sterben sehen“.

Plötzlich stieg Tai das ganze Sandwich und die Cola wieder hoch. Er konnte nicht glauben was er da las. Mimi musste sich mit ansehen wie ihre beste Freundin starb.

Er konnte sich nicht halten, ihm liefen die Tränen über das Gesicht und er musste so schnell es ging ins Bad um sich zu übergeben.

Auch Davis ging es nicht besser. Nachdem er den Artikel weggeklickt hatte, ließ er sich geschockt auf das Bett des Älteren nieder und starte den Boden an.

Er stellte sich vor wie er sich fühlen würde, wen Ken sterben würde. Wenn er zusehen musste, wie er starb.

/Ich...ich...würde...verrückt werden.../ Sofort schüttelte der Junge den Kopf, an so was durfte er gar nicht denken.

/Arme Mimi, sie muss sich furchtbar fühlen./ Eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Körper und er begann etwas zu zittern.

Erst als Tai wieder ins Zimmer kam sah er auf und erblickte den bleichen Jungen, der leicht schwankend auf ihn zu kam und sich neben ihm setzte.

Tränenspuren zeichneten sein Gesicht und Davis konnte nicht anders als ihn in seine Arme zu ziehen und sich an ihn zu drücken.

So saßen sie eine ganze Weile, niemand war in der Lage etwas zu sagen oder daran zu denken was sie erfahren hatten. Tiefe Trauer umgab die Jungs.

Sie mochten Mary, sie war ein wirklich nettes Mädchen und konnten es einfach nicht glauben, dass sie tot war.
 

„Wie soll ich die Kälte spüren, wenn ich von Innen schon zu gefroren bin.“ Wieder kam ihm dieser Satz in den Kopf. Kein Wunder, dass sie sich so verschlossen hatte. Sie wollte diesen Schmerz, den sie beim Verlust von ihrer besten Freundin gespürt hatte nicht noch mal erleben.

Leicht löste sich Tai von dem Jüngeren und versuchte zu lächeln: „Wir müssen ihr beistehen, aber Davis...wir dürfen es den anderen nicht erzählen, nicht so lange Mimi es nicht will.“ Der angesprochene nickte und lächelte sacht zurück.

Erst wenn Mimi selber darüber sprechen oder es den anderen erzählen wollte, erst dann würden sie berichten, was sie wussten. Nicht früher.

Tai wollte noch etwas sagen, doch die Haustürklingel unterbrach den Jungen und so musste er sich murrend erheben und sich Richtung Haustür bewegen.

Vor der Tür standen seine Freunde: „Wo ist den dein Schlüssel?“ wollte er sofort von seiner Schwester wissen, die mit unter ihnen stand und ihn leicht anlächelte.

„Hab ich vergessen.“, sagte sie und ging an ihren älteren Bruder vorbei in die Küche. Dort holte sie für alle Gläser und was zu trinken.

Er verstand nicht was los war, jedoch schloss er hinter Yolei die Tür und wischte sich noch mal über das Gesicht. Wie es schien hatten sie nicht bemerkt, dass er geweint hatte.
 

„Yolei und ich haben einen Teil der Nachricht entziffern können und wollten es erst hier zeigen.“, tat das Computergenie etwas geheimnisvoll und nahm einen großen Schluck von der kalten Cola, die ihn Kari gereicht hatte. „Wir müssen noch Mimi dazu rufen.“, meldete sich dann Takeru zu Wort und stellte sein Glas auf den Küchentisch ab.

Auch Davis hatte sich zu ihnen gesellt und lächelte leicht in die Runde. Er wusste nicht so recht was er sagen sollte, es geschah zwar selten doch auch ihn fehlten mal die Worte.

„Ich rufe sie an.“, schon schnappte sich Tai sein Handy und wählte Mimis Nummer, es klingelte einige Male, bis er die etwas heisere Stimme der Jüngeren auf der anderen Seite höre konnte. Wie es schien hatte sie noch geschlafen.

„Hallo Mimi, tut mir leid das ich dich geweckt habe. Izzy und Yolei haben einen Teil der Nachricht entziffern können und wollen es uns allen bei mir zu Hause zeigen. Kannst du rüber kommen?“, fragte er sie und wartete kurz ihre Antwort ab. Lächelnd legte er dann auf.

„Sie kommt gleich.“, So begaben sich alle in sein Zimmer. Er war wirklich sehr gespannt, was in der Nachricht stehen würde.
 

Sie war zwar noch müde, doch machte sie sich auch Sorgen was in der Nachricht stehen würde. Schnell zog sich die Brünette ein Kleid an und packte das von Kari in eine Tüte. Schließlich verließ sie die Wohnung.

Mit schnellen Schritten ging sie zu dem Nachbarhaus rüber, in welchem Tai und seine Familie lebte. Doch bevor sie weiter gehen konnte wurde sie von jemandem zurück gezogen.

Mit einen fragenden Gesichtsausdruck drehte sie sich um und erblickte Yumi.

„Was machst du hier?“, wollte diese sofort wissen und sah sie streng an. Gerade wollte sie zu Tai gehen, da sie ihn den ganzen Morgen noch nicht gesehen und er sich auch immer noch nicht für Samstag entschuldigt hatte. Als sie Mimi erblickte stieg in ihr die Wut hoch.

„Ich gehe zu Tai!“, meinte diese und zog ihren Arm aus der Hand der Älteren zurück. Sie mochte es nicht wen man sie so grob anpackte.

„Was willst du von Tai?“, zischte diese wieder und baute sich leicht vor der Brünetten auf. Rote Flecken bildeten sich auf ihrem Gesicht und sie zog die Augenbrauen immer weiter zusammen um Mimi klar zu machen wie wütend sie war.
 

„Er hat mich eingeladen.“, Mit einen sachten und überlegenden Grinsen blickte sie Yumi von oben nach unten an. Sie verstand gar nicht was der Junge an der Langhaarigen fand.

Knurrend kam ihr diese näher: „Jetzt pass mal auf, Tai ist mein Freund kapiert?! Meiner und ich will, dass du die Finger von ihm lässt! Ist das klar? Sonst mache ich dir das Leben zu Hölle!“ Ihr linkes Auge zuckte leicht als sie die Worte aussprach und kam Mimi so immer näher.

Unbeeindruckt holte Mimi mit ihrer linken Hand aus und verpasste der Älteren eine saftige Ohrfeige. Dessen Klatscher konnten sicher auch die neun Freunde gehört haben.

„Tai ist nicht dein Eigentum!“
 

Als es wieder an der Tür klingelte erhob sich Tai so schnell er konnte und rannte nach draußen. Es würde sicher Mimi sein, die vor der Tür stand.

Doch als er diese öffnete erblickte er nicht das Mädchen was er erwartete, sondern eine heulende Yumi, die ihn wehleidig ansah und sich an ihn drückte.

„Sie hat mich geschlagen Tai!“, heulte sie ihm ins Ohr und hielt sich die schmerzende Wange.

In ersten Moment konnte er nicht verstehen was sie meinte, wer sollte sie geschlagen haben und warum?

„Äh, wen meinst du?“, wollte er von ihr wissen und drückte sie leicht von sich, doch bevor diese antworten konnte unterbrach sie eine andere Stimme: „Na, ich.“ Mimi trat mit einen zufriedenen Lächeln in die Wohnung und zog sich seelenruhig die Schuhe aus. Sie ging an den beiden vorbei und stellte sich neben Taichi.
 

„So Yumi ich glaube du musst jetzt gehen, denn du bist hier nicht erwünscht.“, Immer noch sehr verwirrt stand der Junge da und hörte die Worte, die aus dem Mund der Brünetten kamen. Er sah, wie sich Yumi von ihm löste und giftig zum Mimi blickte.

„Wie bitte, ich glaube du bist hier diejenige, die nicht erwünscht ist.“, zischte sie zurück und wollte nach der Jüngeren schnappen, doch Tai hielt sie auf.

„Hör auf Yumi!“, ernst blickte er seine Freundin an und seufzte.

Er wusste nicht was los war, doch lag es an ihm, die Lage zu entschärfen.

„Es tut mir leid, aber du musst wirklich gehen.“, sagte er dann zu ihr und versuchte sie aufmunternd anzulächeln. Doch das brachte nichts.

Mit einem lauten Schrei, schubste sie Taichi von sich: „Ich hasse dich!“ und verließ die Wohnung der Yagamis.

Verwirrt blickte er ihr nach und fuhr sich über das Haar. Das hatte er gar nicht kommen sehen, auch nicht die Hand die ihn Mimi entgegen streckte und welche er danken annahm.

„Sag mal hast du sie wirklich geschlagen?“, wollte er sofort von der Brünetten wissen und sah sie ernst an. Sie nickte zu seinen erstaunen: „Ich habe dir doch gesagt ich werde dich beschützen. Ich mag es nicht, wenn sie dich als ihr Eigentum behandelt!“ Mit diesen Worten lies sie den perplexen Jungen ihm Flur zurück und ging zu den anderen in sein Zimmer.

/W...was...hat das alles zu bedeuten?/ Er verstand einfach nicht was los war. Wieso musste auch alles so kompliziert sein...

Tai trat ihn sein Zimmer und setzte sich neben Mimi auf den Boden. Er hatte sich vorgenommen noch mal mit ihr zu reden, wenn die anderen nicht da waren.
 

„Gut,wo wir jetzt alle da sind und Joey via Telefon dabei ist, kann ich dann ja beginnen. Yolei wird alles Cody nachher erzählen.“, sagte Izzy und klappte seinen Laptop auf. Er wusste nicht, wie die anderen auf diese Nachricht reagieren würden.

„Jetzt hör auf uns auf die Folter zu spannen, rück mit der Sprache raus.“, drängte ihn Matt und rutschte nervös hin und her.

Izzy nickte nur und begann zu lesen: „Das ist ein Hilferuf aus der Digiwelt. Digiritter wir sind in großer Gefahr!“ Das war bis lang alles was sie entziffern konnten.

Geschockt und sprachlos starten alle auf den Bildschirm.
 

~Fortsetzung Folgt~

Wettlauf mit der Zeit!

Vorab:
 

Hier möchte ich mich bei meinen lieben Kommischreibern bedanken, die mich immer wieder motivieren weiter zu schreiben, mir immer ein gutes Feedback geben was ihnen gefallen hat und was nicht, den nur so kann sich ein Autor weiter entwickeln und an seinen Schreibstiel arbeiten.

Dieses Kapitel ist für euch so schnell hoch geladen worden.
 

Mein Dank geht an:

Miss_Mia, -Kaguya-/Suzuna27, Socke, tivagirl92 Sunny_girl, Yuki-Haruka, Kleine_Goldie, Zuckerpueppchen-
 

Ich danke euch!
 

Kapitel: 6
 

Wettlaufe mit der Zeit!
 

„Sie kommen immer näher!“, schrie eine panische Stimme in dem kleinen Tanemondorf und die Digimon liefen um ihr Leben.

Eine schwarze Wolke breitete sich über ihren Köpfen aus, verschluckte alles in sich was ihr in die Quere kam.

Ängstlich sprangen die kleinen pflanzenartigen Wessen in einen Fluss und wurden von der Strömung fort gerissen. Sie sahen keinen anderen Ausweg um sich in Sicherheit zu bringen.

Lachend blickte eine dunkle Gestalt mit gelb glitzernden Augen auf das Geschehen herunter.

„Ja lauft weg, doch entkommen werden ihr mir nicht.“, ein düsteres Grinsen zierte das Gesicht des Digimon. Sie hatte es Leid in der Dunkelheit zu leben und sich von den anderen Digimon vorschreiben zu lassen wo sie sich aufhalten durfte oder nicht.

Jetzt würden sie alle nach ihren Regeln leben!

„Master Lilithmon, wir haben das Gebiet vollständig eingenommen. Die Digimon, die wir eingefangen haben werden ihnen aufs Wort gehorchen. Einige haben es jedoch geschafft zu entkommen.“, berichtete ihr Devimon und ging einen Schritt zur Seite, um Lilithmon die kleinen Digimon zu zeigen die sie gefangen hatten.

„Sie werden uns nicht wirklich von Nutzen sein, aber vielleicht schaffen sie es etwas dunkle Energie zu sammeln.“

Lilithmon nickte ihm zu.

„Und was die geflohenen Digimon angeht, lange werden sie nicht weg laufen können. Schon bald wird uns die ganze Digiwelt gehören und alle werden mir gehorchen.“, sie begann wieder zu lachen und Devimon stimmte mit ein.

„Das Problem jedoch ist, das es in der Digiwelt bald keine gute Negativenergie zu finden sein wird und ohne sie können wir uns nicht weiter ausbreiten.“, nachdenklich legte sich die Meisterin der Dunkelheit einen Zeigefinger auf die Lippen.

„Gut dann wird es langsam Zeit das wir auf Plan B zurück greifen und die benötigte Energie aus der Menschenwelt ziehen. Dann werden wir über beide Welten herrschen.“

Wieder begannen beide zu lachen. Dieses schallte über die Wände im ganzen Schloss umher, lies das kleine Digimon, welches es geschafft hatte sich ins Schloss zu schleichen, erzittern.

/Sie wollen sich an der Menschenwelt zu schaffen machen...oh nein...was sollen wir jetzt tun?/ Langsam trat es zur Seite und entfernte sich von der Tür.
 

Es musste die anderen warnen, sie mussten Kontakt zu den Digirittern aufnehmen /Wir brauchen ihre Hilfe./ So schnell es die kleinen Beinchen tragen konnten lief das Digimon zum Ausgang, doch es blieb nicht unentdeckt.

Ein paar der Tanemon, die unter Lilithmons Einfluss standen, bauten sich vor den Digimon auf, knurrend griffen sie es an.

„Nein hört auf. Ich will nicht gegen euch kämpfen.“, doch um dort wieder raus zu kommen hatte es keine andere Wahl. Schweren Herzens griff es die kleinen Pflanzendigimon an. „Giftiger Efeu“ und verwandelte sie wieder zu Daten.

Als der Weg wieder frei war, lief Palmon weiter zum Ausgang.

Sie konnte bereits das schwache Sonnenlicht sehen, nur noch ein paar Meter und es würde den Ausgang erreichen.

„Hier ist ein Eindringling!“, schrie plötzlich jemand.

Panisch sah sich Palmon in dem Gang um, sie musste sich verstecken! Aber wo?

Schließlich kroch das Digimon in eine Vase und hoffte, dass der Feind sie nicht bemerken würde.

Zwei von ihnen liefen an Palmons Versteck vorbei, doch der dritte blieb stehen, sah sich etwas um und zog die Vase herunter.

„Oh nein!“, mit großen Augen erblickte sie das andere Digimon, welches sie mit großen grünen Augen anstarrte. Sie würde alles geben, so einfach würde Palmon nicht aufgeben. Lieber würde sie in Daten zerfallen als Lilithmon zu dienen! “Giftiger Efeu!“
 

„Nun mach schon Izzy, wie lange dauert das den noch?!“, ungeduldig rüttelte Taichi an der Schulter des jüngeren.

Dieser tippte schon seit einer Ewigkeit auf seinen Laptop rum, schrieb etwas auf, rechnete Brüche aus und fuhr sich immer wieder über das Haar.

Das machte den Sportler einfach wahnsinnig!

Es konnte doch nicht so schwer sein einen Weg zu finden, der ihnen ermöglicht in die Digiwelt zu gelangen.

„Ich mache ja schon Tai, aber es ist nicht so einfach, wie du dir das vorstellst. Alle Portale zu Digiwelt wurden geschlossen, ich habe es damals zwar geschafft einen zu öffnen doch der Code funktioniert nicht mehr. Ich muss also komplett neue Berechnungen vornehmen und das dauert nun mal.“

So ruhig er konnte versuchte das Computergenie seinem unruhigen Freund zu erklären, das seine Hetzerei ihm in keinster Weise helfen würde.

Tai brummte, dann nickte er: „Schön...tut mir leid...mit mir gehen die Nerven durch, ich mache mir einfach große Sorgen um Agumon. Ich hoffe, dass es ihm gut geht.“ die letzten Worte wahren eher geflüstert, doch jeder verstand sie.

Alle machten sich große Sorgen um ihre Digimon. Niemand wusste, wie es ihnen ging und ob sie sich in Sicherheit bringen konnten. Vielleicht waren sie sogar schon tot...

„Wir machen uns alle Sorgen Tai. Ich bin mir sicher, dass Izzy sein Bestes gibt, um einen Weg zu finden.“, Sora lächelte ihre Freunde aufmunternd an und goss für alle Tee ein, welchen Kari für sie gekocht hatte.

Eine heiße Tasse grünen Tee würde die Gemüter schon beruhigen, behauptete die Rothaarige und reichte Mimi eine Tasse.

Die Brünette saß auf Tais Bett und starte den Fußboden an.

Was sollte denn noch alles passieren? Wieso quält sie das Leben nur so sehr? Zuerst Mary und jetzt Palmon...

Leicht drückte sie die Lippen auf einander, musste die Tränen unterdrücken. Sie durfte nicht anfangen zu weinen, nicht vor den anderen.

„Hey Mimi, alles wird wieder gut. Mach dir keine Sorgen. Unseren Digimon ist sicher nichts passiert!“, mit einen aufmunternden Lächeln beugte sich Daisuke über sie und fuhr ihr leicht über das weiche braune Haar.

Sie nickte ihm zu: „Ich hoffe du hast recht.“ Mit leicht geöffneten Lippen nahm sie einen Schluck von dem heißen Tee und stellte ihn wieder ab.

Tai war Davis sehr dankbar dafür, dass er sich um Mimi kümmerte. Es war einfach zu viel an diesen Tag passiert.

Der Unfall in der Schule und Mimis Zusammenbruch, die Gewissheit über Marys Tod und dann die Auseinandersetzung mit Yumi /Ich muss mit Mimi auf jeden Fall noch darüber reden, warum sie es getan hat und was es zu bedeuten hatte./ Die Erklärung, die sie ihm gab fand er nämlich mehr als merkwürdig.

„Ich habe dir doch gesagt ich werde dich Beschützen. Ich mag es nicht, wenn sie dich wie ihr Eigentum behandelt!“ Ihm lief ein kleiner Schauder über den Rücken. Sie hatte das mit so einer ruhigen Stimme gesagt, mit einem Glanz in den Augen, dass er fast schon Angst bekommen hatte. Doch es war Mimi die mit ihm sprach, seine Mimi.

/Sie bringt mich immer so durcheinander...ich weiß gar nicht mehr wo mir der Kopf steht./ Leicht fuhr sich Tai über das Haar und setzte sich neben seine Schwester.
 

Hikari leerte ihren Tee und blickte zu Yolei, die den Kopf schüttelte und meinte, dass das ganze noch länger dauern würde, als sie zuerst vermuteten.

„Die Zeit haben wir aber nicht! Wer weiß was in der Digiwelt vor sich geht! Wir müssen so schnell es geht hin!“, drängte Tai wieder und legte einen Arm um seine kleine Schwester die den Kopf hängen lies.

„Ah Tai. Ich habe solche Angst um Gatomon, sie ist zwar stark doch...“, weiter wollte sie nicht darüber nachdenken was alles passiert sein konnte.

Besorgt ließen auch die anderen ihren Kopf hängen, eine unangenehme Stille breitete sich in dem Zimmer aus.

„Warum hatte Ken diese Nachricht bekommen?“, Mimis stimme unterbrach die stille im Raum.

Izzy zog leicht die Augenbrauen zusammen: „Worauf willst du hinaus?“ Bisher hatte sich die Brünette aus dem ganzen Gerede raus gehalten, vielleicht hatte sie ja wirklich eine Idee.

„Jetzt raus mit der Sprache Mimi!“, drängte auch Sora ihre jüngere Freundin und stellte ihre leere Tasse auf den Schreibtisch.

„Ich meine ja nur, dass Izzy immer den besten Kontakt zu Genai und der Digiwelt hatte, doch ihm hat er die Nachricht nicht geschickt, sondern Ken. Die Frage ist warum?! Ich denke natürlich es hat was damit zu tun, dass Genai Izzy nicht erreichen konnte, da dieser keinen Zugang zu der Digiwelt mehr hat. Wie wir alle wissen, war Ken der Digimonkaiser und hatte seinen eigenen Zugang zur Digiwelt. Er war weder auf uns, noch auf Genai angewiesen. Das heißt selbst wenn Ken den Zugang gesperrt hatte, besteht noch ein Draht der in die Digiwelt führt und diesen müssen wir finden. Oder irre ich mich?! Das würde dann wiederum heißen, dass wir hier unsere Zeit vollkommen verschwendet haben.“

Es herrschte wieder Stille im Raum.

Die Digiritter mussten über ihre Erklärung nachdenken. Konnte es sein, dass sie recht hatte?!

„Ich glaube, dass wir der Idee nach gehen müssen. Denn Ken hatte es wirklich geschafft einen eigenen Zugang zu schaffen und vielleicht gibt es eine Möglichkeit, diesen wieder vollständig zu öffnen.“, Izzy nickte kurz vor sich hin, bis er seinen Laptop zusammen klappte und sich erhob.

„Ken wir müssen zu dir, wir müssen dem nachgehen.“, Dieser nickte und erhob sich von seinen Stuhl. Er hatte es selber nicht in Erwägung gezogen zu überprüfen, ob sein Zugang zur Digiwelt noch geöffnet war oder nicht.

„Gut dann lasst und alle zu Ken gehen.“, auch Tai war wieder voller neuer Energie.

Es bestand endlich eine hochprozentige Wahrscheinlichkeit, dass sie in die Digiwelt konnten.
 

So machten sich die Freunde auf den Weg zu Ken. Dessen Mutter staunte nicht schlecht, als plötzlich eine Horde Jugendlicher vor ihrer Haustür stand.

„Tut mir leid Mama, aber wir müssen dringend was in meinem PC überprüfen.“, Sie nickte ihm nur leicht zu: „Okay, ich mache was zu Trinken für euch.“

Es freute sie sehr das ihr Sohn endlich gute Freunde gefunden hatte und in Davis sogar einen besten Freund. Deswegen sollte sie es ihn nicht vermiesen, in den sie begann zu meckern, dass sie ihren Teppich schmutzig machten.

Gerade wollte Mrs Ichijoji die Tür schlissen als ein Brünettes Mädchen vor ihr auftauchte und ihn die Wohnung wollte.

Der Anblick der dunklen und kalten Augen der jüngeren jagte ihr einen kalten Schauder über den Rücken.

„G..gehörst du zu Kens Freunden?“, fragte sie Mimi etwas unsicher und trat zu Seite.

„Ja in der tat.“, Mimi zog ihre Sandalen aus und verbeugte sich höflich vor der älteren Frau: „Tut uns leid das wir ihnen so viele Umstände bereiten.“ Mrs Ichijoji winkte ab.

„Nein, nein ist schon gut, das ist doch nicht schlimm.“, Sie wusste nicht genau ob sie die jüngere Fragen sollte wie sie hieß, denn sie konnte sich an niemanden erinnern, der so aussah.

/Ist es etwa...Mimi...nein das kann nicht sein, sie ist doch in Amerika und.../ Doch bevor sie weiter darüber grübeln konnte wer die jüngere war, tauchte Daisuke bei ihnen auf und zog Mimi leicht an der Hand mit ins Zimmer.

„Mensch Mimi, wo warst du denn?!“, mit seinen typischen Lachen brachte er auch das düstere Mädchen zum Lächeln: „Ich habe mich noch etwas um geguckt.“

Leicht weitete Mrs Ichijoji ihre Augen /Das war ja wirklich Mimi...aber...sie hat sich so verändert./ Etwas verwirrt begab sich Kens Mutter in die Küche und bereitete Limonade für die Truppe zu.
 

„Und Izzy wie sieht es aus, hast du einen Zugang gefunden oder der gleichen?“, wieder begann Tai ungeduldig an dessen Arm zu rütteln.

Doch dieses Mal ignorierte das Computergenie der Truppe seinen Freund und tippte auf Kens Laptop rum.

In der Tat hat er etwas Interessantes gefunden, doch er war sich noch nicht sicher, was es war und konnte so seinen Freunden noch keine Auskunft geben.

„Gedulde dich Tai, Izzy gibt sein Bestes.“, Matt zog seinen besten Freund zur Seite und drückte ihn aufs Sofa. Er wusste, dass Taichi ziemlich ungeduldig war und nicht lange still halten konnte. Doch diesmal musste er sich nun mal zusammen reißen.

„Izzy muss sich konzentrieren Tai. Ich bin mir sicher, dass wenn er etwas findet, er es uns sofort sagen wird.“, der Brünette konnte nur nicken. Er wusste ja, dass Matt Recht hatte, doch diese Warterei machte ihn wahnsinnig.

„Ich weiß, ich mache mir einfach solche Sorgen um Agumon und die Anderen. Wer weiß was dort vor sich geht und wir hocken hier rum und können nichts tun um ihnen zu helfen.“, Yamato platzierte sich neben seinen besten Freund. Auch er machte sich große Sorgen um die Digimon und das Warten minderte das Ganze nicht.

Als Mimi und Davis das Zimmer betraten, blickte Tai zu ihnen und erhob sich, ging auf die Brünette zu und drückte sie leicht an sich.

„Es wird alles gut Mimi.“, raunte der Sportler dem zierlichen Mädchen zu und fuhr ihr leicht über den Rücken.

„Um mich musst du dir keine Sorgen machen Taichi, mir geht es gut. Ich bin nicht in Gefahr“, gab sie wie immer mit einer leicht kühlen Stimme von sich und drückte den Jungen etwas weg.

Tai nickte nur stumm. Wie es schien brauchte sie ihn überhaupt nicht, sie kam ohne ihn prima klar.

Egal wie kalt und abweisend Mimi geworden war, genau so wurde sie stark und unabhängig. Sie brauchte seine starke Schulter nicht mehr, es schien zu mindestens so.

„Ich verstehe...aber ich bin trotzdem für dich da.“, er zwang sich ein Lächeln ab und setzte sich wieder hin.

Taichi wollte sich dem Mädchen nicht aufzwingen, sie sollte nur wissen, dass egal was sein sollte, er immer an ihrer Seite sein wird.

Mimi lies ihren Blick über das Zimmer schweifen, blieb an den Balkonfenstern hängen.
 

Mit leisen Schritten begab sich die Brünette zu diesen und schon die Tür auf. Nicht weit von Kens Zuhause befand sich der Fernsehturm, dessen Spitze konnte sie vom Balkon aus erblicken.

„Die Aussicht ist von hier wirklich schön nicht?! Ich habe damals mit meinen Bruder hier oft gespielt und Seifenblasen fliegen gelassen.“, erzählte ihr der schwarzblau-haarige Junge und seufzte tief durch.

Er vermisste seinen Bruder sehr, doch er wusste auch, dass dieser immer in seinen Herzen weiter leben würde. Dadurch konnte er den Schmerz verkraften.

„Er fehlt dir nicht war?“, Mimi lehnte sich gegen die Reling und blickte auf die Straße: „So ein Verlust kann einen sehr verändern und die Welt mit anderen Augen erblicken lasen.“ Interessiert sah Ken zu ihr, sie musste also auch jemanden verloren haben, der ihr wichtig war.

„Ja da hast du Recht, aber das Leben geht weiter und mein Bruder wäre sicher glücklich darüber, dass ich mein Leben so weiter lebe wie ich es möchte.“, sie lächelte ihn an und warf ihre locken hinter die Schulter.

„So wäre er das? Oder sagst du es, um dich selber zu beruhigen? Um kein schlechtes Gewissen zu haben, dass du weiter leben kannst und dein Bruder nie erfahren wird, wie es ist erwachsen zu sein und Freunde zu haben?!“, ihre Worte schnitten ihm mitten ins Herz und er musste einen Schritt zur Seite gehen.

/Warum...sagst sie so was...ich../ unsicher blickte Ken sie an, dachte sie wirklich so über ihn? Das er nur selbstsüchtig war und damit rechtfertigte, dass er weiter leben konnte und sein Bruder nicht?!

„Ich weiß nicht was dir widerfahren ist Mimi, es muss sicher was Schlimmes gewesen sein, doch... ich liebe meinen Bruder und werde es immer tun. Ich bin mir sicher, dass er gewollt hätte, dass ich glücklich werde und egal wen auch immer du verloren hast, derjenige würde auch wollen dass du glücklich bist!“

Diesmal war es Mimi, die zur Seite blickte und sich auf die Unterlippe biss.

„ Vielleicht...hast du ja Recht Ken, doch ich empfinde es nicht so. Niemand kann verstehen was ich...“, Sie konnte ihren Satz jedoch nicht beenden, schon platzte Sora in das Gespräch: „Kommt rein. Izzy hat uns was zu sagen.“ und verschwand wieder im Zimmer.

Wie gerne hätte Ken gehört was Mimi noch zu sagen hatte, vielleicht wären sie endlich weiter gekommen und konnten verstehen warum Mimi sich so benahm. Doch das Mädchen sagte nichts mehr, sie begab sich nach dem Sora verschwand ins Zimmer und setzte sich auf dem Boden.

Nachdem Ken die Tür zum Balkon geschlossen hatte, begann Izzy zu erklären was er raus gefunden hatte.
 

„Mimi hatte recht, es befindet sich tatsächlich ein kleiner Zugang zur Digiwelt auf diesem Computer, eher gesagt ist noch was von dem alten Zugang, den Ken damals geschaffen hatte übrig geblieben. Das muss Genai herausgefunden haben und so konnte er ihm eine Nachricht schicken.

Jedoch kommt gleich eine schlechte Nachricht. Dieses Portal ist nicht gerade groß und nicht zu jeder Zeit verfügbar. Das heißt ab und zu kann man einen Weg in die Digiwelt öffnen, doch dieser ist nicht konstant und nicht groß genug, um uns zu transportieren.“ Nach einen begeisternden „Aha“ kam ein enttäuschendes „Oh, verdammt“.

Gerade tat sich etwas Hoffnung in den Jugendlichen auf, sie dachten sie hätten endlich einen Zugang gefunden, doch dieser war wieder ein Rückschlag.

„Und was heißt das? Kommen wir jetzt gar nicht mehr in die Digiwelt?“, Besorgt drückte Hikari die Hand ihres Freundes an sich und biss sich etwas auf die Unterlippe.

„Nun ja...“

„Jetzt spann uns doch nicht auf die Folter Izzy, raus mit der Sprache, gibt es einen oder nicht?!“, Taichi platzte vor Ungeduld, er wollte nicht hören, wie Genai es geschafft hatte ihnen eine Nachricht zu schicken. Er wollte wissen, wie es den Digimon geht und wie sie in die Digiwelt gelangen konnten.

„Ist schon gut. Ich denke schon, dass wir einen Weg finden können, aber dieses Portal würde nicht reichen. Wir müssen etwas finden, wo wir genug Energie finden um ein größeres Portal öffnen zu können. Einen Ort, der mit der Digiwelt bereits in der Verbindung stand.“

Nachdenklich blickten alle auf den Boden.

„In unseren alten Viertel vielleicht, da sind sie zum ersten Mal aufgetaucht.“, Takeru wusste, das es nur eine Vermutung war, aber versuchen konnten sie es trotzdem.

„Ja das stimmt, das wäre doch ein Hinweis oder? Lasst es uns probieren.“, Tai sprang auf und rannte zur Tür. Er wollte so schnell wie möglich hin um es zu überprüfen.

„Bleib hier.“, Mimi zog den Sportler an der Hand zurück und schritt zum Balkon, sie schob die Tür auf und deutete nach draußen.

„Mensch Mimi, was soll das wir haben keine Zeit für Ratespiele.“, aufgebracht sprang Sora auf und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Las uns lieber los fahren, dass ist nur Zeitverschwendung“, zischte die rothaarige, doch Mimis Lachen hielt sie davon ab los zu gehen.

„Wenn du keine Ahnung hast, wovon du sprichst Sora, dann halt den Mund.“, die Brünette setzte sich ein kühles Lächeln auf die Lippen. Für so dumm hatte sie Sora nicht gehalten doch man kann sich in allen irren.

„Ich spiele keine Ratespiele, ich deute auf etwas an und zwar den Fernsehturm, da wo wir gegen Myotismon gekämpft haben. Wo wir Wizardmon wieder getroffen haben, weil er es geschafft hatte dort ein Portal zu öffnen. Klingelt es langsam?“

Sora wurde etwas rot im Gesicht. Sie hätte selber auf die Idee kommen können und auch Izzy ging ein Licht auf.

„Du hast Recht, das...das ist ein Ort wo wir genug Energie vorhanden ist. Außerdem stand der Fernsehturm wirklich sehr oft mit der Digiwelt in Verbindung.“, Izzy packte seinen und Kens Laptop und schmiss sich seinen Rücksack über die Schulter.

„Last uns dort hingehen und es ausprobieren.“, Die anderen nickten ihm nur zu und liefen aus dem Zimmer. Kens Mutter kam ihnen gerade entgegen.

„Wollt ihr schon gehen? Ich habe euch Limonade gemacht“, doch sie hörten Mrs Ichijoji gar nicht mehr zu.

Die Jugendlichen waren zu aufgebracht um sich mit Limonade und Keksen zu beschäftigen.

„Tut uns leid Mrs Ichijoji, aber wir haben es eilig“, Mimi schnappte sich einen der Kekse und zog langsam ihre Sandalen wieder an.

In Gegensatz zu den anderen sah sie keinen Grund zu rennen, ans ziel würde sie auch so kommen.
 

Sie hatten endlich wieder einen Anhaltspunkt den sie nachgehen konnten: „Matt ruf deinen Vater an, er soll uns einen Zugang zur Plattform verschaffen.“ Der blonde nickte Izzy zu und fischte sich sein Handy aus der Tasche.

Während er stehen blieb, um zu telefonieren, rannten die anderen weiter. Sie durften keine Zeit verlieren, denn jede Minute, die sie verschwendeten, konnte entscheidend sein.

Tai und die anderen blieben am Hintereingang stehen. Es dauerte nicht lange, bis Matt und auch Mimi sich bei ihnen eingefunden hatten.

„Mein Vater müsste gleich runter kommen“, meinte der Blonde und trat zu seiner Freundin, drückte ihr einen Kuss auf die Lippen auf und fuhr ihr über das weiche Haar: „Alles okay Schatz?“ Doch Sora nickte ihm nur zu, sie wollte nicht, dass Mimi wieder einen ihrer Kommentare ab gab und sie so verletzte.

Früher hatte sie sich die Jüngere ernster und etwas ruhiger gewünscht, doch jetzt würde alles dafür geben damit Mimi wieder so war wie früher: laut, aufbrausend und immer fröhlich.

„Tut mir leid Matt, ich wurde aufgehalten.“, der Vater des blonden Musikers riss die Tür vor ihnen auf und lies die Jugendlichen hinein.

Sie liefen hoch zur Plattform, wo Izzy die Laptops wieder auspackte und einschaltete.

Hoffnungsvoll und mit großen Augen starten die restlichen Digiritter auf den kleinen Bildschirm. Dieser leuchtete auf, das Portal wurde immer größer und größer ...bis es wieder erlosch.

„WAS? Was ist passiert?“, Tai packte sich den Laptop und rüttelte daran. „Komm zurück.“ Er konnte es nicht fassen. Gerade hatte sich das Portal geöffnet, sie hätten durchgehen können und jetzt war es wieder verschwunden.

„Izzy was ist passiert?“, auch Davis konnte sich nicht mehr halten und rüttelte leicht an dem älteren Computergenie.

Dieser schüttelte alle von sich ab und packte sich Kens Laptop, bevor Tai es noch fallen lies und begann darauf rum zu tippen.

„Ich weiß auch nicht, es gibt sicher viele Gründe, warum die Verbindung wieder unterbrochen wurde. Ich werde versuchen mit den kleinen Portal Genai eine Nachricht zu schicken. Vielleicht schaffen wir es ein großes, dauerhaftes Portal zu öffnen, wenn wir es von hier aus und Genai es gleichzeitig aus der Digiwelt versucht.“

Seine flotten Finger glitten über die Tastatur. Er hoffte nur, dass Genai seine Nachricht bekommen würde und ihnen helfen konnte.

Den anderen blieb keine andere Wahl als wieder zu warten und darauf zu hoffen, dass Izzy ihnen wieder eine gute Nachricht zusprechen konnte.
 

Es dauerte fast zwei Stunden bis der Bildschirm wieder zu glühen begann und Izzy erfreut verkündete das Genai sich gemeldet hatte.

Sie versammelten sich wieder alle vor dem Computer: „Hallo Izzy. Ich freue mich, dass ihr meine Nachricht erhalten habt. Leider ist die Möglichkeit ein Portal zu öffnen ziemlich gering, doch ich habe auch eine gute Nachricht für euch Digiritter. Wir können es tatsächlich schaffen ein Portal zu öffnen, wenn der Mond in seiner vollen Pracht in eurer, so wie in unserer Welt leuchtet.“

„Also ist damit der Vollmond gemeint.“, Kari zog ihren Terminplaner aus der Tasche, dort waren auch die Mondphasen markiert.

„Morgen...morgen ist bei uns Vollmond.“

Erwartungsvoll sah Hikari zu Izzy: „Sag es ihm, vielleicht trifft es ja über ein.“ Auch wen sie immer noch nicht verstanden, was der Vollmond damit zu tun hatte, hofften sie alle, dass auch in der Digiwelt am darauf folgenden Tag Vollmond war.

Schnell tippte Izzy diese Information ab und schickte sie in die Digiwelt, es dauerte nicht lange, bis Genai sich zurück meldete.

„Bei ihnen ist morgen auch Vollmond. Das heißt für uns, dass wir uns morgen Nacht kurz vor Mitternacht treffen müssen, um in die Digiwelt zu gelangen.“, mit einen breiten Grinsen sprang Tai auf : „Na endlich, es geht voran und wir können in die Digiwelt um den anderen zu helfen!“
 

~Fortsetzung Folgt~

Rückkehr in die Digiwelt

Be Your Girl
 

Kapitel: 7
 

Rückkehr in die Digiwelt
 

Ich werde dein Schild sein, für den nur Freiheit zählt

Ich werde dein Schutz sein, wenn kalter Regen fällt

Ich werde der Freund sein, den Du so vermisst

ich werde bei dir sein - wo immer du bist
 

Mit einen trüben Lächeln starrte das Mädchen auf den kleinen See, der sich im Park befand.

Sie saß auf einer Bank, auf dem Schoß lag ihre Umhängetasche mit dem Essen was sie vor einer Stunde gekocht hatte. Auch ihren kleinen Computer, welchen sie zu ihrem Geburtstag von ihrer Familie geschenkt bekommen hatte, trug sie seit dem immer bei sich.

Seufzend drückte sie ihre Hände auf die Tasche. In der letzten Zeit war wirklich viel geschehen, viel Gutes und auch viel Schlechtes.

Die Ungewissheit was die Digiwelt anging machte sie alle verrückt. Alle machten sich große Sorgen um ihre Digimon, jedoch sah sie auch, dass einige von ihnen Bedenken hatten überhaupt wieder in die Digiwelt zurück zu gehen.

Sie hatten Angst davor, was sie dort erwarten würde. Davor, was die Digiwelt bedrohte, vielleicht waren sie dem Feind nicht gewachsen.

Sie seufzte wieder tief, ihr Blick wanderte zum blauen Himmel, an welchen die Sonne hoch oben stand und fröhlich vor sich hin strahlte, als wollte sie sie verhöhnen.

„Blödes Wetter.“, zischte die Fünfzehnjährige und verschränkte die Arme vor der Brust.

Nun war ihre Verabredung schon zehn Minuten zu spät. Sicher war er nicht immer der Pünktlichste und wenn er mal an einem neuen Programm saß, konnte das schon etwas dauern. Doch diesen Tag konnte vorerst der letzte sein an welchen sie sich einfach so zum Picknicken treffen konnten.

Wer wusste schon wann sie wieder aus der Digiwelt zurückkehren würden.

„Tut mir leid Yolei, ich wurde noch aufgehalten.“, keuchend blieb Izzy vor dem Mädchen stehen und atmete erstmal tief durch.

Er war den ganzen Weg von der Schule in den Park gerannt. Izzy war zwar im Kopf sehr Fit, doch körperlich konnte er keinen Marathon rennen.

„Ah, ist schon gut.“ Sie war froh, dass er endlich da war und erhob sich von der Bank. Mit einen lieben Lächeln drückte sich Yolei an den Zehenspitzen hoch und drückte den Jungen einen Kuss auf die Lippen auf.

In den letzten Monaten hatte Izzy einen ziemlich starken Wachstumsschub gehabt und überragte Yolei um eine ganze Kopfhöhe.

„Ich bin froh das du jetzt da bist.“, leicht gerötet legte Izzy einen Arm um das Mädchen und begab sich mit ihr zum See.

Unter einem großen Baum machten es sich die Verliebten gemütlich. Zufrieden packte Yolei ihr selbst gekochtes Essen aus.

„Ich hoffe es schmeckt dir.“, lächelnd reichte sie Izzy etwas von ihren gefüllten Reisbällchen mit Hühnchen und Pilzen darüber.

„Mir schmeckt doch immer was du kochst.“, genüsslich biss das Computergenie zu und streckte einen Daumen in die Höhe, was ihr zeigen sollte das es toll schmeckte.

Glücklich darüber, drückte sich Miyako an Izzy und atmete tief durch.

Die beiden waren bereits seit den Sommerferien zusammen und wollten es auch ihren Freunden erzählen, doch als Mimi auftauchte und sie sich alle um sie zu sorgen begannen, ging das etwas unter.

Es fiel Yolei immer schwerer es für sich zu behalten. Vor allem, wenn sie Kari und Takeru oder Sora und Yamato sah, wollte sie auch gerne ihren Freund umarmen und küssen. Doch das Paar wollte ihre Freunde nicht zu sehr überfordern. Wenn sich alles wieder halbwegs normalisieren würde, würden sie es den anderen erzählen.
 

Ich werde Dein Traum sein, der keine Grenzen kennt

Werde nah bei Dir sein, damit uns niemand trennt

ich werde dich suchen, kein Weg ist zu weit

ich werde bei dir sein - wo immer du bist
 

Mit einen voll beladenen Tablett schob Yamato die Tür zu seinem Zimmer auf und schritt schnell zur seinem Schreibtisch.

Die vollen Teller mit gebratenen Kartoffeln und Garnelen, Tee, Orangensaft, Kuchen und Blumen wurden dem Musiker langsam aber sicher ziemlich schwer.

„Oh Matt, du hast es wieder mal zu gut mit mir gemeint.“, lächelnd legte Sora das Kissen, was sie bislang auf ihren Bauch gedrückt hatte zurück aufs Bett und rutschte zum Rand.

Ihr Freund war nicht nur ein super Musiker, sondern auch ein toller Koch und wusste immer mit welchem Essen er seine Liebste glücklich machen konnte.

„Für dich ist mir jede Mühe wert.“, raunte der Blonde und drückte seiner Freundin, nachdem er sich neben sie gesetzt hatte, einen Kuss auf die Lippen.

Er liebte es mit ihr Zeit zu verbringen, einfach nur im Bett zu kuscheln und sich zu unterhalten.

Doch in letzter Zeit wurde Sora immer stiller und nachdenklicher. Zwar sagte sie immer, dass es ihr gut gehen würde, doch so recht glaubte er dem Frieden nicht.

Es begann an dem Tag, an dem Mimi in ihrer Klasse aufgetaucht war. Zuerst hatte Sora sich Luft gemacht und gesagt was los war, doch auch das tat sie nicht mehr. Sie behielt alles für sich.

Letztens hatte er sie sogar weinen gesehen, doch sie stritt alles ab und behauptete ihr wäre was ins Auge gekommen.

Mit einen leichten Lächeln lehnte sich die Rothaarige an ihren Freund und begann zu essen. Es schmeckte wie immer köstlich und Matt spendete ihr sehr viel Trost und Geborgenheit. Doch warum auch immer war sie sich unsicher, ob sie mit ihm über ihre Probleme reden sollte?

„Ich weiß auch nicht warum, aber Mimi hasst mich.“ Plötzlich sprach sie das aus, was sie die letzten Wochen Tag und Nacht beschäftigt hatte.

Etwas verwirrt sah Yamato zu Sora: „Wie kommst du den auf so was? Ich meine, sie ist uns allen gegenüber zurückhaltend und schweigsam.“ Leicht fuhr er ihr über den Rücken und kraulte sie am Nacken.

„Aber zu mir ist sie besonders fies, außerdem sagte sie letztens das sie mich nervig findet und meine Freundschaft nicht braucht.“, eine kleine Träne rannte über das etwas blasse Gesicht des Mädchens und sie drückte sich noch etwas mehr an Matt.

Es verletzte sie, dass ihre alte beste Freundin keine Lust mehr auf ihre Freundschaft hatte.

„Das hat sie bestimmt nicht so gemeint. Wie es scheint ist etwas Schlimmes in den USA passiert und Mimi muss erstmal mit sich selber klar kommen, bevor sie sich uns anvertraut.“, Yamato verstand zwar die Bedenken seiner Freundin, doch er glaubte nicht daran, dass Mimi wirklich etwas gegen Sora hatte oder nicht mehr mit ihr befreundet sein wollte.

Seufzend blickte die Rothaarige zu ihrem Freund und schüttelte den Kopf: „Das kann ja sein, doch es gibt ihr nicht das Recht so gemein zu mir zu sein. Ich habe ihr nichts getan.“ Und wieder rechtfertigte sie sich, wieso konnte sie nicht einfach locker lassen und die Dinge sich einfach entwickeln lassen?

„Ja sie hat sich verändert, sie ist ziemlich kühl geworden und ist nicht mehr das naive Mädchen was sie früher mal war. Vielleicht kommt ihre ernste und etwas kühle Art für dich gemein vor, doch ich glaube nicht das Mimi dir ernsthaft weh tun will. Das passt nun wirklich gar nicht zu ihr.“, Matt setzte sich ein Lächelnd auf und trank einen Schluck von seinen frisch gepressten Orangensaft.

Doch seine Worte passten Sora ganz und gar nicht: „Wieso nimmst du sie in Schutz?! Sie hatte mir gestern sogar das Wort verboten und du sagst ihre kühle Art könnte ich falsch interpretieren!? Sie hasst mich und ich weiß nicht mal warum.“ es kam selten vor, dass Sora ihre Stimme erhob, doch dieses Gespräch begann sie zu reizen. Sie hatte sich mehr Verständnis und Trost von Matt gewünscht, doch dieser nahm Mimi in Schutz und sah nicht ein, dass deren Zorn gegen sie gerichtet war.

„Sora ich glaube nur, dass du dich da in etwas hineinsteigerst, was sollte sie den gegen dich haben?! Du hast ihr doch nichts getan, du musst einfach Geduld haben. Wenn sie wieder mit sich in Reinen ist, wird sie auch mit dir wieder normal umgehen. Mit mir hat sie bis her kaum ein Wort gesprochen und ich nehme es ihr auch nicht übel.“, doch wie es schien, hatte sich die Rothaarige eine Meinung zu dem Ganzen gebildet und würde sich nicht so schnell davon abbringen lassen.

Beleidigt erhob sie sich vom Bett und lief ins Bad.

Matt konnte nur den Kopf schütteln, so hatte er sich ihr gemeinsames Frühstück vor der Abreise in die Digiwelt nicht vorgestellt.

Seufzend lies er sich zurück ins Bett fahlen /Ich hoffe dass sich das bald alles auflöst, denn langsam aber sicher dreht Sora am Rad./
 

Jede Prüfung werden wir überstehen

was auch geschieht wir werden immer aufrecht gehen

ich werde Dir helfen und nie feige sein

wir sind bereit du bist nicht allein
 

„Okay, aber passe bloß auf, dass du nicht zu spät kommst, denn wir müssen alle in die Digiwelt reisen. Ohne dich geht das nicht Jou.“

Schon seit zwanzig Minuten telefonierte Kari mit dem Studenten und erzählte ihm, was in der Nachricht stand, wie sie Kontakt zu Genai aufgenommen hatten und die Sache mit dem Vollmond. Was jedoch immer noch niemand so richtig verstand.

Tai saß auf dem Sofa und beobachtete, wie seine kleine Schwester immer hin und her lief und ihm hin und wieder Informationen über das Gespräch lieferte.

„Wann wir wieder zurück kommen, das weiß ich nicht, wahrscheinlich wenn wir den Feind besiegt haben.“ Sie begann zu lachen: „Jou sagt, dass er am Montag eine Arbeit schreiben muss und deswegen am liebsten Sonntag wieder heim kehren möchte.“

Taichi konnte nur den Kopf schütteln: „Dann soll er doch den Feind fragen, ob wir da eine Pause machen können.“ Beide mussten lachen.

Jou fand das zwar nicht witzig, doch er sah ein, dass es nicht so einfach sein wird zurück zu kehren, wie er sich das vorgestellt hatte.

„Yolei hat Cody informiert. Seit dem er auf die Privatschule geht, hat er nicht viel Zeit, die er für uns aufbringen könnte.“, erklärte sie dem Älteren und goss sich mit der freien Hand etwas Wasser ein.

„Ja sie war auch mit uns unterwegs, doch was mit ihr ist oder warum sie sich so verändert hat, dass wissen wir immer noch nicht.“, seufzend blickte sie zu ihren Bruder, dieser wusste sofort von wen die Rede war und schaute aus den Fenster.

/Ob Mimi zu Hause ist? Vielleicht sollte ich mal rüber und mit ihr reden, so lange wir noch nicht in der Digiwelt sind und so nicht von den anderen gestört werden./ Eigentlich fand er die Idee sogar ziemlich gut, deshalb sprang er auf und rannte in sein Zimmer, um sich umzuziehen.

Mitten im Zimmer blieb er stehen. Hier hatte sich Mimi vor ihm ausgezogen und er hatte dieses Tattoo gesehen. /Oder habe ich es mir nur eingebildet?/ Es war dunkel und er war auch ziemlich verwirrt gewesen, doch Tai war sich sicher, dass es echt war.

„Okay Jou dann bis später!“, hörte er noch die fröhliche Stimme seiner Schwester die aus dem Wohnzimmer kam und zog sich schnell um.

Wenn er Glück hatte, würde Mimi sogar wirklich mit ihm reden und in nicht nur anschweigen.

„Hey, wo willst du hin?“, neugierig blickte Kari zu ihrem Bruder, der sich am Eingang die Schuhe anzog und das Glas Wasser leerte, welches sie auf dem Tisch abgestellt hatte.

„Ich gehe zu...Mimi.“, am Ende wurde er etwas rot.

Es wurde langsam mehr als auffällig, dass er ständig an sie dachte und Zeit mit ihr verbringen wollte.

„Ich muss mit ihr noch über etwas reden.“, schnell steckte er sich noch die Hausschlüssel ein und verschwand aus der Wohnung.

„Grüß sie lieb von mir!“, rief ihm Kari noch nach und erschrak, als plötzlich Takeru vor ihr auftauchte.
 

Ich werde das Licht sein, wenn dunkler Schatten droht

Bin dein Beschützer, in allerhöchster Not

Ich bin der Zauber, der das Rätsel lösen kann

ich werde bei dir sein - wo immer du bist
 

„Oh, Gott! Takeru schleicht dich nicht so an.“, Kari drückte sich eine Hand aufs Herz und blickte den Blonden mit einen gespielt strengen Blick an.

„Tut mir leid, ich konnte ja nicht ahnen, dass du an der Tür stehst und rum schreist.“, lachend schloss der Junge die Tür hinter sich und zog sich die Schuhe aus, bevor sie zusammen ins Wohnzimmer gingen.

„Ist Tai zu Yumi gegangen?“, fragte er die Jüngere neugierig und küsste sie kurz auf die Lippen.

„Nein zu Mimi.“, lächelnd kuschelte sie sich an ihren Freund und begann etwas mit seiner Hand zu spielen.

„So?! Was will er den von ihr?“, auch Takeru war es aufgefallen, dass die beiden recht viel Zeit miteinander verbrachten, wenn man das so sagen konnte, denn Mimi war wie es schien lieber alleine als unter Menschen. /Naja, Daisuke scheint auch einen Draht zu ihr gefunden zu haben./

Hikari zuckte mit den Schultern: „Er sagte nur, er müsse mit ihr reden.“ Mehr Auskunft konnte sie ihm auch nicht geben.

„Das war gestern schon ziemlich krass, wie sie auf den Fernsehturm gekommen ist, findest du nicht?“, Kari nickte: „Ja wie ein Detektiv, total toll. Da hat sie Izzy blöd aus der Wäsche schauen lasen.“ Kichernd hielt sich die Brünette eine Hand vor dem Mund.

„Ja stimmt...“, doch weiter kam der Blonde nicht, sein Handy begann zu klingeln. Nach dem Display zu urteilen, rief ihn ein Freund an.

Dieser wollte wissen, ob Takeru mit zum Basketball spielen kommen wollte.

„Eigentlich wollte ich Zeit mit Kari verbringen...“, doch diese sprang auf und meinte, dass sie ruhig hin gehen konnten und so begab sich das Paar zum Sportplatz, wo ihre Klassenkameraden auf sie warteten.
 

Ich bin der Kämpfer, der alle Regeln kennt

Ich bin Dein Ritter, wenn dich ein Feind bedrängt

Ich werde der Held sein, den Du nie vergisst

ich werde bei dir sein - wo immer du bist
 

Er war etwas nervös, als er vor ihrer Haustür stehen blieb. Kurz atmete Tai tief ein und aus bevor er klingelte.

Es dauerte auch nicht lange bis Mrs Tachikawa die Tür öffnete, Tai mit einem fröhlichen „Guten Tag, Taichi“ begrüßte und in die Wohnung ließ.

„Ist Mimi zu Hause?“, nachdem er die Schuhe ausgezogen hatte, begleitete er die ältere Frau in die Küche.

„Ja das ist sie. Aber gerade ist ihr Therapeut da. Die Sitzung ist jedoch gleich vorbei, warte doch hier. Willst du vielleicht was trinken?“, er verkündete, dass er mit einem Glas Wasser zufrieden wäre und wartete in der Küche, bis Mimis Therapeut wieder gegangen war.

Leicht erschöpft betrat das Mädchen die Küche und erschrak etwas, als sie Taichi erblickte.

„Was machst du den hier?“, Verwundert blickte sie den Jungen an, nahm sich die Flasche Wasser und schüttete sich etwas von dem Inhalt in Tais Glas.

„Ich wollte mit dir reden, deine Mutter sagte ich könne hier warten.“, lächelnd erhob sich der Junge und fuhr ihr sachte über die linke Schulter.

„Ich hoffe es ist okay für dich?!“, sie schien zwar nicht ganz erfreut zu sein, doch sie sagte auch nicht, dass er gehen sollte.

Nach einer kurzen Denkpause, nahm sie seine Hand und zog ihn mit in ihr doch recht dunkles Zimmer.

Die Gardinen waren zugezogen, doch das Fenster stand offen und sorgte für eine etwas kühlere Luft.

Es war zwar Ende September doch Draußen war es ziemlich warm und sonnig.
 

„Setz dich.“, Mimi deutete auf ihr Bett und schloss die Tür damit ihre neugierige Mutter sie nicht belauschen konnte.

Danach platzierte sie sich neben Tai und blickte ihn mit ihren etwas kühlen Augen an.

Ihr Pony, den sie sich selber geschnitten hatte nach einem ihrer Ausraster, verdeckte zwar ihre Augen doch er konnte genau sehen, dass sie ihn interessiert anblickte.

„Ich wollte mit dir über Yumi reden und naja dass du sie geschlagen hast und dann...“, doch er kam nicht weiter.

Irritiert blickte Taichi zu seiner Gesprächspartnerin, die vor sich hin lachte und sich den Bauch hielt.

„Köstlich Tai, wirklich köstlich.“, mit einem zufriedenen Lächeln blickte sie zu ihm.

„Du willst also behaupten, dass ich sie ohne Grund geschlagen hätte?“, leicht zog sie die linke Augenbraue hoch und strich sich einige ihrer langen Locken hinter die Schulter.

„Yumi ist ein Miststück und hat dich einfach nicht verdient, aber gut es ist nicht der einzige Grund warum ich es getan habe. Sie geht mir tierisch auf die Nerven mit ihrem „Tai ist mein Freund, Finger weg von ihm“ -Gelaber.“

Er wusste wirklich nicht was er sagen sollte. Irgendwie schmeichelte es ihm, doch auf der anderen Seite verstand er nur Bahnhof.

„Außerdem hat niemand das Recht mich anzupacken und mich anzuschreien, kapiert? Sag es ihr lieber, sonst breche ich ihr beim nächsten Mal die Nase.“, dieses Mal sagte sie es so, als würde sie es genau so meinen und das machte den Jungen etwas Angst.

„Mimi, sie wollte dir sicher nichts Böses. Es kam sicher nur falsch rüber.“, es war so klar gewesen, dass er Yumi verteidigen würde, daher konnte sie wieder nur lachen.

„Du bist wirklich so naiv Taichi, aber gut das ist eine Eigenschaft, die dich einfach liebevoll erscheinen lässt. Yumi will dich besitzen Tai, weil sie wirklich in dich verliebt ist, doch liebst du sie auch?“

Und da war es, die Frage, die er sich nun mal nicht gerne stellte, das Gefühl was er für Yumi nun mal nicht empfand.

„Ich...weiß nicht.“, leicht ließ der Sportler den Kopf hängen. Er konnte Mimi nicht ansehen, anlügen konnte er sie jedoch auch nicht.

„Nein...ich liebe sie nicht und ich glaube nicht, dass ich es je tun werde.“, zum ersten Mal äußerte er seine wahren Gefühle für das Mädchen, mit welchen er zusammen war.
 

„Dann verstehe ich nicht warum du mit ihr zusammen bist.“, ihr Herz begann zu rasen.

Der Junge, den sie so sehr geliebt hatte, welchen sie aufgegeben hatte aufgrund seiner Freundin und dass Sora meinte er würde sie lieben, gestand ihr gerade, dass es nicht die Wahrheit war.

/Doch eigentlich ist das jetzt auch egal, ich will nur noch für mich sein./ Sie verleugnete sehr geschickt, dass sie sich einsam fühlte, ihre Freunde und vor allem Tai brauchte.

„Ich weiß nicht, ich mag sie und sie gibt mir ein gutes Gefühl, naja war am Anfang zu mindestens so und...“, er stockte, konnte er Mimi das jetzt wirklich erzählen? Dass er in Yumi einen Ersatz für sie gesucht hatte, doch diesen nie fand?!

„Was...was...ist mit dir, warum hast du dich so verändert? Warum ziehst du dich so von uns zurück?“, jetzt war Sie mal an der Reiche ihm fragen zu beantworten.

Mimi sah zur Seite und legte sich einen Finger auf sie Lippen: „Woher willst du wissen das ich nicht immer so war? Das ich euch damals nicht einfach was vorgespielt habe und endlich erkannt habe, dass es keinen Sinn ergibt, weiter zu machen? Denn ihr werdet mich nie so mögen wie ich bin, egal ob nett oder nicht.“ Überlegen blickte sie Tai an.

Doch sie wusste nicht was er wusste, nämlich dass er die Sache mit Mary herausgefunden hatte.

„Das ist nicht war! Ich mochte dich schon immer und auch jetzt mag ich dich so wie du bist Mimi. Niemand hat was gegen dich. Wenn du uns das naive Mädchen vorgespielt hast, finde ich es wirklich sehr schade, denn ich mochte auch sie sehr gerne! Sie brauchte mich immer zum Lachen und die Streitereien fand ich auch immer schön. Doch auch jetzt mag ich dich immer noch. Ich finde es gut, dass du zu allen deine Meinung sagst, dass du auch andere Seiten von dir zeigst und dich nicht unterbuttern lässt. Doch ich bin mir sicher, dass diese Kälte, die du uns entgegen bringst nur gespielt ist und ein Schutz sein soll.“, ernst blickte Tai das Mädchen an.
 

Nun waren sie auf der selber Höhe, beide hatten sich genug Sachen vorgeworfen und sich gegenseitig in die Enge gedrängt.
 

„Ich spiele nicht Taichi. Ich bin nun mal so und es hat absolut nichts...“, sie schlug sich die Hand vor den Mund, beinah hätte sie es ihm gesagt.

„Es hat nichts damit zu tun, dass Mary bei einen UNFALL verstorben ist?!“, nun legte er alle Karten auf den Tisch.

Mit großen Augen sah sie ihn an, woher wusste er das?

„Hat meine Mutter...“, doch er verneinte es sofort.

„Nein du warst es selber, bei dem Unfall vor der Schule hattest du ihren Namen geflüstert, Davis und ich haben uns dann im Internet schlau gemacht.“, er rutschte etwas näher an sie ran, doch sie schüttelte sofort seine Hand weg als er sie Umarmen wollte.

„Lass es.“, Mimi konnte nur noch zur Seite blicken, sie fühlte sich schutzlos und ausgeliefert.

„Mimi es war nicht deine Schuld, hör auf es dir einzureden.“, er wollte sie nicht in die Enge drängen, doch es blieb ihm keine andere Wahl. Vielleicht würde sie sich endlich öffnen.

Doch wie es schien hatte es genau den anderen Effekt, sie zog sich noch mehr zurück, stieß ihn von sich weg.

„Geh weg, du hast keine Ahnung wie ich mich fühle! Sie ist meinetwegen gestorben, ich wollte unbedingt auf die Plattform. Meinetwegen hatte sie sich umgedreht und den Fahrradfahrer nicht gesehen. Nur weil ich...“, doch sie konnte nur noch den Kopf schütteln und sich anschließend im Bett verkriechen.

Langsam liefen ihr die Tränen übers Gesicht: „Mimi bitte, hör auf dir die Schuld zu geben.“ Leicht fuhr er ihr über den Rücken, wollte sie jetzt nicht alleine lassen.

„Fass mich nicht an.“, flüsterte sie ihm zu, doch Tai zog seine Hand nicht zurück.

Er beugte sich über sie und strich etwas von den dunklen Haar zur Seite, gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn: „Ich lasse dich nicht alleine, niemals.“

Für einen Moment lies sie es zu, dass er sie umarmte und bei ihr war, doch im nächsten stieß sie ihn von sich: „Verschwinde, ich brauche dein Mitleid nicht!“ Begann sie zu schreien und warf ein Kissen nach ihm.

„Du bist genau so ein Heuchler wie alle anderen auch. Tust so, als ob du es verstehen würdest, doch das tust du nicht.“, Mimi drückte sich die Hände aufs Gesicht, wurde rot vor Wut. Die Tränen fanden kein Ende und doch versuchte sie sich wieder zu beruhigen.

„Ich möchte dich wirklich verstehen, gib mir die Chance dazu.“, doch seine Worte prallten an ihr vorbei. Sie schubste ihn wieder weg und schrie, dass er gehen sollte.

Nach paar Mal des Hin und Her erhob sich Tai und ging zur Tür: „Bitte vergiss nicht...heute um Mitternacht da zu sein.“ raunte er und lies den Kopf hängen.

„Und egal ob du es willst oder nicht, ich werde dich beschützen und für dich da sein.“, leise lies er die Tür zu fallen und verließ die Wohnung.

Mimi ließ sich aufs Bett fallen und begann schwer zu atmen, das Ganze war etwas zu viel für sie.

Tai und Daisuke wussten Bescheid, sie wussten, dass Mary tot war und dass Mimi Schuld am Allen hatte /Wieso können sie mich nicht einfach ihn Ruhe lassen?! Wieso?/

Erschöpft fiel das brünette Mädchen in ein tiefen und Traumlosen Schlaf.
 

Jede Prüfung werden wir überstehen

was auch geschieht wir werden immer aufrecht gehen

ich werde Dir helfen und nie feige sein

wir sind bereit du bist nicht allein
 

Zwanzig Minuten vor Mitternacht versammelten sich alle am Fernsehturm, sie hatten vollgepackte Taschen, denn niemand wusste, wie lange sie in der Digiwelt bleiben würden.

Tai sah sich immer wieder um, doch von Mimi keine Spur.

/Bitte komm, Mimi./ Er hätte sie doch abholen sollen, doch nach dem Gespräch hatte er sich nicht mehr ganz getraut. /Und ich bin der Träger des Wappen des Mutes... Das ich nicht lache./ Seufzend schüttelte er den Kopf.

„Lasst uns schon mal hoch gehen.“, schlug Yamato vor und alle folgten ihm.

Auf der Plattform baute Izzy seinen Laptop wieder auf: „ Es dauert nicht mehr lange, dann steht der Mond über uns.“ meinte er und tippte wieder etwas ab.

„Genai hat mir übrigens eine Nachricht hinterlassen, was es mit dem Vollmond auf sich hat, es klingt etwas abenteuerlich. Also er schreibt: Dass der Mond in der Digiwelt eine sehr starke magnetische Energie in sich trägt. Das heißt, wenn es in der Digiwelt zum Vollmond kommt entzieht er den Digimon Energie, die dazu beiträgt ein Portal in unsere Welt zu öffnen. Das kann jedoch nur passieren, wenn auch bei uns Vollmond ist. Das heißt wiederum, das Portal öffnet sich auf unserem Mond, der auch starke Energien absondert. Ich kann jedoch mit einen Programm, was mir Genai geschickt hatte diese Energie weiter auf meinen Laptop leiten und so ein konstantes Portal in die Digiwelt öffnen. Leider wird es sich wieder schließen.“
 

Die anderen staunten nicht schlecht bei der Erklärung.
 

„Das heißt aber auch für uns, dass wir in der Digiwelt später einen anderen Weg finden müssen, um ein Portal zu öffnen, oder?!“, Mimis plötzliche Stimme lies alle leicht zusammen zucken, keiner hatte gesehen wie und wann sie aufgetaucht war.

„Ja das stimmt, aber ich bin da sehr zuversichtlich, dass wir dort einen finden werden.“, mit einen „alles wird gut“ Lächeln blickte Izzy zu den Mädchen, welches ein dunkelgrünes Kleid trug, dazu schwarze Strumpfhosen, so wie schwarze Sandalen mit grünen Blumen.

Sie wirkte wieder so düster wie am ersten Tag als sie in der Schule aufgetaucht war.
 

Ich werde Dein Traum sein, der keine Grenzen kennt

Werde nah bei Dir sein, damit uns niemand trennt

ich werde dich suchen, kein Weg ist zu weit

ich werde bei dir sein - wo immer du bist
 

Daisuke sah erschrocken zu Ken, es ging ihr doch besser, doch wie es schien musste etwas vorgefallen sein, was sie wieder zurück warf.

Sein Freund zuckte nur mit den Schultern /Ob es an unseren gestrigen Gespräch liegt?/ Doch so recht konnte er es nicht glauben.

Seinem besten Freund schien es sehr nahe zu gehen, er hatte so gehofft, dass es Mimi wider besser gehen würde und sie sich ihnen wieder öffnen könnte. Doch wie es schien, war das noch ein langer Weg bis dahin.

Tröstend legte Ken eine Hand auf Davis Schulter und zog ihn etwas zu sich: „Hey, ich bin bei dir.“ Das zu hören beruhigte den Brünetten sehr und er lehnte sich etwas an den Älteren.

Es tröstete ihn zu wissen dass, egal was passieren würde, sein bester Freund immer an seiner Seite war. Egal ob in der Menschen- oder Digiwelt.
 

„Wenn du es sagst.“, weiter ging Mimi auf das Gespräch nicht ein, ihr Blick wanderte nach oben zum Mond, der sich mit seiner gesamten Pracht vor ihnen aufbaute.

„Okay Leute gleich geht es los.“ Sie stellten sich alle vor dem Laptop auf und warteten auf den Strahl, der sie zurück in die Digiwelt bringen würde.

Tais Blick jedoch wanderte zu Mimi, sie schien wieder gefasster zu sein, doch ihre Augen verrieten ihm, dass sie immer noch traurig und voller Selbstzweifel war.

Kurz dachte der Junge nach, bevor er den Entschluss fasste zu ihr zu gehen und ihre Hand zu nehmen.

Sie lies es zu, doch erwiderte sie nicht. /Sie schubst mich zumindest nicht wieder weg./ Vielleicht war das endlich ein Fortschritt...

„Okay, er kommt.“, kurz nachdem Izzy das gesagt hatte erfasste sie ein Strahl, der sie immer kleiner werden ließ und dann in den Laptop zog.
 

Wir werden bei dir sein, denn unser Weg ist noch weit

Du bist nicht allein, und für uns wird es Zeit

Das Ziel zu sehen und diese Welt zu verstehen

Wir sind bereit wann immer Du willst
 

Am Ende konnte Tai einen festen Druck an seiner Hand spüren, welcher ihn glücklich lächeln lies.
 

Du bist nicht allein...
 

~Fortsetzung Folgt~
 

Song: Digimon- Wir werden bei dir sein

Getrennte Wege

Be Your Girl
 

Kapitel: 8
 

Getrennte Wege
 

Sie wurde wach als etwas nassen auf ihre Stirn prallte. Weiter weg konnte sie einen Sturm vernehmen und ein Geräusch, welches sie an das Tippen auf einen Computer erinnerte.

„Hhhmm.“ Ihre Schläfe schmerzte und ihre Hand fühlte sich schwer an.

Leicht fuhr sie sich über das Gesicht, es war nass.

/Was...ist passiert?/ Sie konnte sich daran erinnern das sie in die Digiwelt gingen, doch was danach kam wusste sie nicht mehr.

/Taichi...er../ Langsam öffnete sie ihre Augen und blickte in die Dunkelheit.

Wo war sie bloß gelandet?

Mit schmerz verzerrtem Gesicht richtete das Mädchen ihren Oberkörper auf.

Sie befanden sich in eine Höhle oder war das eine Steinhütte? So genau konnte sie es nicht erkennen.

Rechts von ihr schien ein Luftloch zu sein, daher kam das Rauschen des Windes, auf der anderen Seite erkannte sie eine Person.

Langsam und vorsichtig krabbelte sie auf diese zu und drehte den Jungen der auf der Seite lag um.

„Daisuke.“ Erfreut drückte sie sich leicht an ihn und hob seinen Kopf an.

„Daisuke. Wach auf.“ Der Junge schien fest zu schlafen und erst jetzt, fielen ihr die anderen auf.

Etwas abseits von Daisuke lag Hikari, daneben Sora, doch wo waren die anderen?

Mimi ließ Davis wieder los und erhob sich, wobei sie endlich den Verursacher für das Tippen erblickte.

Es war ein kleines Digimon welches Izzys Laptop gefunden hatte und sich daran versuchte.

„Hey mein kleiner, das ist kein Spielzeug“, meinte sie und ging auf das raupenartige Digitale Wesen zu, hockte sich neben es hin.

Der Laptop war ausgeschaltet doch er schien nicht beschädigt zu sein.

/Aber wo ist Izzy?/ Mimi konnte das Computergenie nicht erblicken und auch von Tai, Matt, Ken, Jou, Takeru, Yolei und Cody fehlte jede Spur.

/Wir sind doch alle zusammen durch das Tor gegangen, wo sind sie den alle hin?/ Sie verstand nicht, warum sie alleine in diesem Raum lagen. Es konnte natürlich sein, dass die anderen schon rausgegangen waren und sie schlafen lassen wollten.

Doch irgendwie überkam sie das Gefühl, dass sie sich irrte. Etwas musste schief gelaufen sein.

Mit schnellen Schritten begab Mimi sich zu Hikari und fing an deren Schulter zu rütteln.

„Kari wach auf“, meinte sie und blickte zu Sora, atmete tief durch und kniff dieser ins Bein. Als die Rothaarige nicht reagierte, packte sie etwas mehr von der Haut und kniff diese etwas länger, bis Sora mit einen schmerzvollen Schrei zu sich kam.

„Was...was...soll das?!“, zischte Sora die jüngere an und rieb sich die schmerzende Stelle.

„Du wolltest nicht aufwachen.“, gab Mimi nur kühl von sich und blickte wieder zu Kari, die leicht ihr Gesicht verzog.

„Hm, was soll denn der Lärm?“, wollte die kleine Schwester von Tai wissen und erhob sich langsam.

„Wir sind anscheinend von den anderen getrennt worden.“, meinte Mimi und krabbelte wieder zu Daisuke welchen sie in die Wange kniff.

„Tolle Weck - Methode“, merkte Sora an und erhob sich. Sie klopfte sich den Staub von ihrem blauen Kleid mit weißen Punkten ab und schritt weiter durch den Raum, auch sie erblickte Izzys Laptop und das kleine Digimon was daneben saß.

„Wo ist den Izzy?“, wollte sie wissen und schritt zu den kleinen Luftloch, welches sich als ein Griff einer schmalen und niedrige Tür entpuppte. Sie drückte einen Finger durch und zog diese auf.

„Wir befinden uns in der Wüste.“, seufzend blickte Sora zu den anderen.

Wie es schien waren sie wirklich alleine: „Was ist bloß passiert?“ auch Kari erhob sich und schritt zur Tür.

Draußen konnte sie Fußspuren entdecken. „Hier muss noch jemand sein.“, meinte Kari hoffnungsvoll und sah zu Mimi, vielleicht konnte sie was dazu sagen.

„Ich bin nicht draußen gewesen und außer euch habe ich niemanden gesehen.“, meinte sie und half Daisuke auf die Beine.

„Aber Izzys Laptop ist hier, das heißt doch das er auch irgendwo in der nähe sein muss oder?“, der brünette Junge nahm das elektronische Gerät an sich und folgte Mimi nach draußen.

Der Sturm legte sich langsam wieder, doch die Spuren waren kaum noch zu sehen, sie konnten diesen nicht folgen.

„Was sollen wir jetzt tun, hier warten oder fortgehen?“ Fragend und unsicher sah Hikari zu ihren Freunden, sie wurden warum auch immer von den anderen getrennt, ihr Bruder und ihr Freund waren wo anders gelandet und sie konnten sie nur finden wenn sie sie suchen gehen würden.

Doch sie waren schutzlos, hatten weder Digimon auf ihrer Seite noch wussten sie wo sie sich befanden.

„Ja, die ganze Sache sieht nicht gut für uns aus.“, gab auch Davis zu und fuhr sich über das igelförmige Haar.

„Jedoch bringt es uns nicht viel, wenn wir hier bleiben und auf ein Wunder warten.“ Die Mädchen stimmten ihm zu.

So beschlossen die vier Freunde schweren Herzens los zu gehen und die anderen zu suchen.

„Hey, wartet.“ Nach paar Metern des Fußmarsches hörten sie plötzlich eine Stimme nach ihnen rufen hören, diese kam immer näher.

„Das ist Izzy.“ Erfreut lief Hikari auf den älteren zu: „Izzy wo kommst du den her?“

Der Junge hielt vor den anderen an und musste erstmal tief durch atmen. „Ich bin wie ihr in der Höhle wach geworden, doch ich wollte mich etwas um gucken gehen.“, erklärte er den anderen und nahm sein Laptop wieder an sich.

„Ich hatte versucht es an zu machen, doch leider hat es nicht funktioniert. Wie es scheint wurden wir von den anderen getrennt.“ Nachdenklich blickte er zum Himmel.

Ein Vogel kreiste über ihren Köpfen, gab einen laut von sich und flog wieder davon.

„Wie konnte denn das passieren?“ Izzy wurde wie so häufig in den letzten Tagen von Mimi aus seinen Gedanken gerissen.

Nachdenklich legte er sich einen Finger aufs Kinn. „Ich kann nur vermuten, aber wie es scheint, hat sich der Lichtstrahl geteilt und die andere Gruppe auf einen völlig anderen Ort gebracht. Ich habe zwar daran gedacht das es passieren könnte, doch...um ehrlich zu sein, habe ich nicht damit gerechnet.“ Er seufzte und hielt sich eine Hand vor die Augen als der Wind wieder zu nahm.

„Naja, es ist jetzt passiert. Wie können wir raus finden wo die anderen sind?“, Daisuke machte sich Gedanken ob es den anderen auch gut gehen würde und vielleicht wurden sie direkt zu dem Feind gebracht.

„Wenn mein Computer funktionieren würde, könnte ich sie vielleicht aufspüren, doch...“ Er zog die Schulter an, Izzy war wirklich ratlos warum sein Laptop nicht anspringen wollte.

„Hier rumstehen bringt uns aber auch nichts, wir sollten zusehen, dass wir eine Digimonstadt oder der Gleichen finden. Vielleicht können die Digimon die dort leben uns weiter helfen.“ Alle nickten auf Soras Vorschlag zu, etwas anderes konnten sie auch nicht machen und blöd in der Hütte rum sitzen würde ihnen auch nichts bringen.

So begaben sich die Freunde auf dem Weg durch die Wüste. Zum Glück hatte jeder von ihnen etwas zu Essen und zu Trinken dabei, so mussten sie sich nicht wie damals darum Sorgen machen, dass sie umkommen könnten.

„Glaubt ihr, dass das die selbe Wüste ist, durch die wir damals gelaufen sind?“, stellte Sora die Frage nach einer Zeit in die Runde und blickte nach hinten zu Mimi. Diese zuckte mit den Schultern, das war ihr eigentlich ziemlich egal.

„Keine Ahnung, kann sein.“ Auch Izzy beschäftigte sich lieber mit anderen Themen als der Frage nachzugehen, wie viele Wüsten die Digiwelt hatten.

„Naja, wenn es die selbe wäre, dann würden wir am Ende in das Yokomon- Dorf kommen, wenn es noch da ist.“ Mimi sah nachdenklich zum Himmel, vielleicht war Soras Denkweise gar nicht mal so verkehrt.
 

„Stimmt, wen das so wäre, wäre es sehr vorteilhaft dort zu landen.“, stimmte Kari mit ein und begann zu lächeln.

„Aber in der Digiwelt verändert sich doch ständig etwas, glaubt ihr wirklich, dass das Dorf immer noch da sein könnte?“ Daisuke konnte dem Ganzen noch nicht so ganz trauen. Nur weil es vor Jahren hinter der Wüste ein Dorf gab, hieß es nicht, dass es immer noch so sein musste.

„Wir werden es sehen, wenn es so weit ist.“ Damit beendete Mimi die Diskussion und ging weiter, auch die anderen sagten nichts mehr und folgten der Brünetten.

Es dauerte wieder eine Zeit lang, bis sich jemand zum Wort meldete, jeder ging seinen eigenen Gedanken nach.

„Ich glaube dahinter ist etwas.“, Hikari konnte eine Hütte oder der Gleichen erkennen, doch sie war sich nicht sicher. Es könnte auch eine Fata Morgana sein.

„Hm, ich glaube du hast recht, da scheint was zu sein.“ Auch Daisuke konnte etwas erkennen und nach dem auch die älteren zustimmten liefen die Digiritter los.

Als sie immer näher kamen, konnten sie ein Baumhaus erkennen. „Hey, das ist ja wirklich eine Hütte“, gab Hikari erfreulich von sich und wurde immer schneller, vielleicht waren dort Digimon, die ihnen helfen konnten.
 

„Das heißt jetzt im Klartext, dass die anderen auch hier irgendwo in der Digiwelt sind, ihr sie aber nicht finden könnt?!“ Etwas aufgebracht stellte sich Tai vor den jungen Genai und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Tai, ich kann verstehen das du wütend bist, aber ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass so was passieren könnte.“ Genai war wirklich untröstlich was diese ganze Angelegenheit anging, natürlich hatte er sich gewünscht das sie alle unversehrt bei ihm auftauchen würden, doch jetzt mussten sie das Beste daraus machen.

„Ich würde vorschlagen wir suchen erstmal nach euren Digimonpartnern und dann...“, Doch er kam nicht weiter, schon wurde er wieder von Taichi unterbrochen.

„Wir können doch unsere Freunde nicht einfach schutzlos umher wandern lasen!“ Die andere nickten ihm zustimmend zu.

Sie hatten das Glück in Genais Versteck zu landen, doch die anderen konnten überall in der Digiwelt sein, sogar in Schloss des Feindes.

„Oh Gott, ich will mir gar nicht ausmalen was passieren könnte, wenn sie direkt bei dem Feind gelandet sind.“ Besorgt schlug sich Yolei die Hände vor das Gesicht.

„Yolei, wir dürfen nicht von dem Schlimmsten ausgehen.“ Beruhigend legte Takeru eine Hand auf die Schulter des Mädchens und lächelte sie an.

Seine Freundin war auch verschwunden, doch er war sich sicher, dass es ihnen gut ging.

„Aber ohne eure Digimonpartner könnt ihr euren Freunden auch nicht helfen, das müsst ihr verstehen.“ Versuchte Genai es den Jugendlichen klar zu machen, dass sie nicht einfach ohne einen Plan nach den andren fünf suchen gehen konnten.
 

Murrend lies Taichi seinen Kopf hängen /Gerade hielt sie noch meine Hand und jetzt ist sie weit weg und ich weiß nicht wie ich sie finden soll./

Er verstand überhaupt nicht wie es passieren konnte, dass er und Mimi nicht an ein und den selben Ort gelandet waren, obwohl sie sich an der Hand gehalten haben.

Seufzend stellte sich Ken neben Tai, bis dahin hatte sich der ruhige Junge aus dem Gespräch raus gehalten, er hatte sich aus dem großen Fenster im Schloss gelehnt und sich die Gegend angeguckt.

Sorgen das sie ein Feind erblicken könnte musste er sich nicht machen, denn das Schloss wurde durch eine Lichtmauer geschützt.

„Tai, ich glaube wir sollten tun was Genai sagt, ich mache mir auch Sorgen um die anderen, doch wir müssen unsere Digimon finden. Wer weiß, vielleicht finden wir sogar dabei unsere Freunde. Das eine muss das andere nicht ausschließen.“ Ein leichtes Lächeln zierte das Gesicht des schwarz-blau haarigen, seine Stimme klang besorgt und doch sehr überzeugend.

Taichi war der Anführer der Gruppe, alles vertraute darauf, dass er die richtige Entscheidung treffen würde. „Ich glaube, es wäre das Vernünftigste, wenn wir nach Agumon und die anderen Digimon suchen würden und uns dabei nach unseren Freunden um gucken.“ Die anderen nickten ihnen zu, sie waren damit voll und ganz einverstanden.

„Meint ihr wirklich, dass wir unsere Digimon einfach so unterwegs finden können? Genai sagte doch, dass viele Dörfer zerstört wurden und viele Digimon gefangen genommen.“ Jou richtete seine Brille und blickte nachdenklich zur Decke.

Wo sollten sie bloß anfangen, sie hatten keinen Anhaltspunkt oder der Gleichen, keine Hilfe die sie für sich beanspruchen konnten. „Wen Izzy hier wäre, hätten wir sein Laptop zur Hilfe nähmen können, aber so...“ Der Student sah in den Ganzen nicht viel Sinn, sich einfach in die Wildnis zu begeben und sich so in Gefahr zu bringen.

„Wir haben doch unsere Digivice, diese können uns helfen unsere Digimon wieder zu finden.“ Zuversichtlich zog Yolei ihr rotes Digivice aus der Tasche und blickte auf dem Bildschirm, es tat sich jedoch nichts darauf.

„Eure Digivice sind veraltet, wir müssen ein neues Programm drauf laden, Izzy hat es auf seinen Computer.“ Seufzend schüttelte Genai den Kopf, alles war schief gelaufen.

„Es tut mir wirklich Leid, dass ich euch nicht weiter helfen kann, jedoch kann ich euch jemanden an die Seite stellen, der euch beschützt.“, meinte Genai und trat zur Seite.

Hinter ihm tauchte Leomon auf, das löwenartige Digimon verbeugte sich vor den sieben Freunden: „Lange nicht mehr gesehen Digiritter.“

Sie konnten nicht glauben was sie da hörten, war es etwa das Leomon, welches sie auf dem Spiralberg getroffen hatten?

„Leomon...ich kann es nicht glauben.“, Takeru ging auf das Digimon zu und drückte sich etwas an ihn. „Wie schön, dass wir uns wiedersehen, ich hätte damit wirklich nicht gerechnet.“, gab der Blonde von sich und löste sich wieder von den Löwen.

„Takeru ihr könnt auch später kuscheln, wir müssen jetzt los.“ Yamato wuschelte seinen Bruder über das weiche Haar und ging zum Ausgang, da Leomon bei ihnen war fühlten sich die Digiritter gleich viel sicherer und machten sich auf den Weg ihre Freunde und Digimon zu finden.
 

Als sie die Wüste verließen erreichten Mimi, Sora, Daisuke, Hikari und Izzy einen Urwald.

Das in der Digiwelt die unterschiedlichsten Gebiete gleich neben einander lagen, war nichts Neues, aber das war wirklich wie Tag und Nacht.

Doch sie hatten keine Zeit sich damit zu beschäftigen, wie absurd die Aufteilung der Gebiete war, sondern liefen schnell zum Baumhaus.

Daisuke kletterte hoch und sah sich in der doch recht großen Hütte um, konnte jedoch niemanden entdecken. „Hier ist keiner“, rief er zu den anderen nach unten und seufzte.

Sie hatten so gehofft ein Digimon zu treffen, welches ihnen weiter helfen konnte, doch jetzt mussten sie sich wieder alleine auf dem Weg machen und hoffen, wo anders auf jemanden zu treffen.

„Nah super und jetzt?“ Sora raufte sich das kurze rote Haar und stampfte mit dem rechten Fuß gegen den weichen Lehmboden.

Es war wirklich frustrierend, sie hingen fest und wussten nicht mal in welche Himmelsrichtung sie gehen sollten.

„Vielleicht sollten wir erstmal eine Pause machen und uns in der Gegend um gucken?“ Fragend sah Hikari von einem zum anderen.

„Gute Idee, ich werde versuchen mein Computer in der Zeit zu reparieren.“, erklärte ihnen Izzy und setzte sich auf einen flachen Stein. Er legte sich den gelb, weißen Laptop auf den Schoß und begann nach dem Problem zu suchen.
 

„Gut, ich würde vorschlagen wir trennen uns und jeder geht in eine andere Richtung, aber nicht zu weit, nicht das jemand noch verloren geht.“

Daisuke stand bereits wieder bei den anderen unten und übernahm die Führung.

„Okay ich gehe da lang.“, Kari zeigte Richtung Norden und ging als erstes los.

Kurze Zeit später machten sich auch die anderen drei auf den Weg und ließen Izzy alleine, was ihm mehr als recht war, denn so konnte er sich besser konzentrieren.

Seufzend sah sich Sora um, sie war noch nie wirklich lange von Matt getrennt gewesen und jetzt wusste sie noch nicht mal wo er war, noch wie sie ihn finden oder erreichen konnte.

Der Gedanke daran, dass dem Blonden etwas zugestoßen sein könnte, machte sie wahnsinnig. Sie musste ihre Tränen unterdrücken und sich immer wieder Mut zusprechen.

/Wir werden uns bald alle wieder sehen./ Sagte sie zu sich selbst und begann sich in den Büschen und Hecken umzugucken.
 

Mimi verschlug es nach Westen, bisher hatte sie außer paar Blumen, die sie an Palmon erinnerten, nichts und niemanden gefunden.

Etwas weiter weg konnte sie ein weiteres Baumhaus erblicken, mit schnellen Schritten begab sie sich zu diesem und sah sich nach der kleinen Treppe um, die an den anderen Baumhaus befestigt war, doch leider war keine vorhanden.

Nach einer kurzen Überlegung beschloss Mimi den Baum hoch zu klettern. Sie hatte zwar etwas Angst, dass sie abstürzen könnte, doch dafür hatte sie keine Zeit. Sie wollte genauso wie die anderen Tai, Ken, Palmon und die anderen finden und sie in Sicherheit wiesen.

Sie stellte sich auf einen Stein um den nächst Besten Ast zu erreichen. Nachdem sie diesen mit einem festen Griff umschlossen hatte zog sich Mimi hoch und stellte ihre Beine auf den Ast daneben.

So erklomm sie den Baum, Stück für Stück.
 

Nur an einer Stelle rutschte sie ab und riss sich das Bein auf. Blut blieb an der Rinde hängen, als sich Mimi weiter vor arbeitete.

Sie hatte nicht mal das Gesicht verzogen.

Oben im Baumhaus erblickte sie eine Banane die zu Hälfte gegessen wurde, Stöcke, Steine und Blätter.

/Jemand muss also hier gewesen sein./ Dachte sie sich und blickte aus dem Fenster, ob sie Hinweise auf die Anwesenheit eines Digimon finden konnte.

Doch weit und breit war niemand zu sehen, seufzend lies sich Mimi auf die Fensterbank nieder /Und dafür habe ich meine Strumpfhose kaputt gemacht./ verärgert zog sie an dem Loch und entfernte etwas von den Blut welches kleben geblieben war.

Plötzlich vernahm sie ein rauschendes Geräusch aus einer Ecke und erhob sich. Sie ging auf den Haufen Blätter zu und hob eins davon an.

Wie aus einer Pistole geschossen kam ihr ein grünes Digimon entgegen.

„Meins...liegen lasen, meins!“, quengelte es rum und schnappte nach dem Blatt, welches es wieder zurück auf den Stapel legte und begann die Blätter zu zählen.

Die etwas piepsige Stimme des kleinen Digimon brachte Mimi zum grinsen.

„Aaaahhhh“, schrie es plötzlich auf und begann in der Hütte hin und her zu rennen, es wedelte mit den kurzen Armen und schüttelte den Kopf.

Grinsend sah Mimi den kleinen Affen dabei zu wie er etwas zu suchen schien.

„Kann ich dir helfen?“ Sie beugte sich etwas zu den Digimon runter und hob eine Augenbraue an.

Das Digimon blickte sie mit seinen schwarzen Kulleraugen an, klappte den Mund auf und begann mit den Armen zu wedeln.

„Gib mir, gib, mir, gib mir! Meins, meins!“, schrie der kleine grüne Affe wieder, das Mädchen verstand überhaupt nichts mehr.

Das Digimon begann auf und ab zu springen und rief immer wieder „Gib mir, meins!“

Mimi ging ein paar Schritte zurück. „Was soll ich dir geben?“ Fragte sie das Digimon und sah sich um, sie hatte sonst nicht mehr entfernt oder weggenommen, was konnte es also meinen?

„Ggggrrrr“, begann der grüne Affe zu knurren und sah Mimi beleidigt an. „Gib...zurück!“ Mit seinen kurzen Armen deutete er auf Mimis langes braunes Haar.

„Hm“, etwas verwirrt fuhr sie sich über den Kopf und merkte etwas darauf liegen, sie zog an den Gegenstand und besah es sich erstmal.

Es war eine kleine Spinne die wohl vom Fenster gefallen sein müsste.

„Gib, gib, gib!“, begann der Affe wieder rum zu springen und versuchte die Spinne aus Mimis Hand zu schlagen.

„Ah, ah, ah.“, sie wedelte mit den Zeigefinger und hob die Augenbrauen an. „Zuerst sagst du bitte!“, meinte sie und sah das Digimon ernst an.

Dieses blies seine Backen auf, es gefiel ihm gar nicht, dass ihm das Mädchen sagte, was er zu tun hatte und seine Spinne nicht wieder gab.

„Grrrr...“, knurrte der grüne Affe wieder, doch er beruhigte sich schnell und atmete tief durch. „Gib...bitte.“ Sofort streckte er seinen kurzen Arm aus. Mimi fand das kleine Digimon wirklich sehr putzig, es trug braune kurze Handschuhe und am Kopf einen kleinen Zopf, sein Schwänzchen hatte ein weißes ende und auf dem Rücken trug das Digimon einen Stock und eine kleine Axt, um den Bauch trug er ein gelbes Stofffetzen, welcher sie an Tarzan erinnerte.
 

„Das klingt doch schon viel besser.“, merkte die Brünette an und reichte den Digimon die kleine Spinne.

Sofort verputzte er diese und grinste übers ganze Gesicht. „Lecker, lecker, lecker...“ Glücklich begann es im Kreis zu tanzen und brachte so Mimi zum lachen.

„Schön das es dir schmeckt.“ Das Mädchen setzte sich auf die Fensterbank und beobachte wie das Digimon wieder etwas zu suchen begann.

/Hm, hab ich immer noch was im Haar?/ Sie fuhr sich über die Haare, doch entdeckte sie nichts.

Der Affe sprang wieder in die Luft und rannte zu Mimi hin. Mit einem Satz saß er auf ihren Schoß und machte sich auf diesen gemütlich.

Mit einen breiten Lächeln reichte es Mimi Nüsse hin. „Für...dich!“, meinte es und sah sie wieder mit großen Kulleraugen an.

„Vielen Dank.“ Sie nahm sich eine von den Nüssen und verspeiste sie genüsslich.

„Sag mal wie heißt du den?“, wollte sie schließlich von den Digimon wissen und fuhr ihm über den doch recht großen Kopf.

Dieses gab einen zufriedenen Laut von sich und stellte sich auf: „Koemon, Koemon“, tänzelte es wieder rum.

„Freut mich Koemon, ich heiße Mimi.“, meinte sie und fuhr ihm wider über den Kopf. Das Digimon war wirklich sehr süß und wie es schien, lebte es in dieser Hütte.

„Bist du alleine hier Koemon?“ Der Affe schüttelte den Kopf und sprang von Mimis Schoß. Seine flinken Beine trugen ihn nach unten, wo er wieder auf den Lehmboden zu springen begann.

Er wollte das Mimi ihm folgte.

Ohne Leiter dauerte es etwas länger bis Mimi den Baum wieder runter stieg und den Digimon so durch den Urwald folgen konnte.

„Komm, komm.“, rief Koemon den Mädchen immer wieder zu und blieb stehen, wenn sie ihm nicht hinterher kam.

Ihr Bein schmerzte beim Laufen und etwas Blut trat wieder aus der Wunde, doch Mimi ignorierte es gekonnt.
 

„Wollen wir nicht eine Pause einlegen?“ Die Sonne, die hoch über den Köpfen der Digiritter schien, sorgte für eine heiße und stickige Luft in den kleinen Wäldchen welchen die sieben Freunde seit einigen Stunden passierten.

„Für Pausen haben wir keine Zeit!“, zischte Tai zu Jou und Yolei nach hinten, er wollte so schnell wie möglich seine Schwester, Mimi und die anderen finden und sie in Sicherheit wissen.

Die Vorstellung, dass ihnen etwas zugestoßen sein könnte, ließ ihn wütend und doch ängstlich erzittern.

/Ich hätte sie fester halten müssen./ Innerlich gab sich der Anführer die Schuld dafür, auch wenn er wusste das er es nicht verhindern konnte. Er konnte weder den Lichtstrahl, noch die Digiwelt beeinflussen.

„Aber Tai, unsere Köpfe glühen, wir haben Durst und müssen erstmal zusehen wo wir eigentlich hin gehen.“, versuchte Jou es dem Sturkopf zu erklären. Doch dieser wollte auf niemanden hören. Er fühlte sich verantwortlich und er würde sich erst dann beruhigen, wenn alle wieder vereint waren.

Plötzlich wurde Taichi am Arm zurück gezogen. „Matt lass das...“ Doch als er Leomon vor sich erblickte verstummte der Sportler und lies den Kopf etwas hängen.

„Tai ich kann deine Sorge verstehen, doch es bringt dir und den anderen nichts, wenn du stur gegen die Wand rennst und alle somit in Gefahr bringst. Du musst auch Rücksicht auf die anderen nehmen, hast du das vergessen?!“ Der Junge schüttelte den Kopf, er hatte es nicht vergessen sondern verdrängt. Er dachte wieder mal nur an sich und vernachlässigte die anderen, die ihn begleiteten und seine Freunde waren.

„Tut mir leid ich…“, doch er brauchte nicht mehr weiter zu sprechen, die anderen verstanden seine Gefühle und schüttelten lächelnd den Kopf.

„Schon gut Alter. Dein Kopf ist einfach überhitzt, deswegen drehst du mal wieder durch.“ Matt klopfte seinen Freund auf die Schulter und drückte ihn leicht an sich.

„Ja das wird es wohl sein.“ Taichi war wirklich froh, dass seine Freunde ihm seine Sturheit und Dickköpfigkeit nicht übel nahmen.

„Nicht weit weg von hier befindet sich ein Fluss, lasst uns hin gehen.“, schlug Leomon vor und ging voran.

Am Fluss konnten sie sich endlich ausruhen, was trinken und essen und sich etwas Abkühlung verschaffen.

„Sag mal Leomon, Genai hat uns noch nichts über die neue Bedrohung erzählt, wieso?“ Jou setzte sich unter einen großen Baum, der ihnen genug Schatten spendete und blickte zu den großen Digimon, welches die Augen geschlossen hatte.

„Ich denke, dass er euch keine Angst machen wollte.“ Doch so genau wusste der Löwe es auch nicht, Genai war auch für ihn ein Buch mit sieben Siegeln.

„Kannst du uns den was über den neues Feind erzählen?“ Auch Takeru und die anderen gesellten sich zu Jou und Leomon und sahen das Digimon interessiert an.

Kurz dachte er nach: „Ich weiß nicht viel, aber was ich weiß kann ich euch mitteilen.“
 

„Mimi, wo bist du?“ Nachdem sich Daisuke und die anderen wieder bei Izzy getroffen hatten und weitere zehn Minuten auf die Brünette warteten, begannen sie sich zu Sorgen und beschlossen, sie zu suchen.

Doch bislang hatte sie auf keinen Ruf der vier Freunde reagiert: „Mimi...wo bist du?“ Langsam aber sicher reichte es Sora.

Sie mussten die anderen sieben suchen und jetzt verschwand auch noch Mimi, als ob diese das alles nicht ernst nehmen würde.

„Ich könnte sie...“, knurrend ballte die rothaarige ihre Hände zu Fäusten.

Sie hatte keine Lust ihre Zeit damit zu verschwenden Mimi zu suchen, sie wollte zu ihren Freund!

„Hier hin.“, rief Daisuke den anderen zu, er hatte das Baumhaus entdeckt in welchen Mimi Koemon getroffen hatte.

„Meinst du das Mimi hier gewesen ist?“ Unsicher sah Hikari zu den Fußballer und blickte zum Baumhaus hoch, es gab keine wirklichen Anzeichen dafür das die Brünette an diesen Ort gewesen war.

„Ich weiß nicht, vielleicht.“ Nachdenklich suchte Davis den Baum nach Hinweisen ab, doch bevor er den Blutfleck entdeckte hörte er eine Stimme nach ihm rufen.

„Daisuke...ich bin hier!“ Mit einen breiten Grinsen packte er Hikari und lief in die Richtung aus welcher die Stimme kam.

Izzy und Sora folgten den beiden und nach wenigen Minuten konnten sie die Brünette erblicken, diese hatte ein kleines Digimon auf dem Arm und schien auf die Freunde zu warten.

„Wo warst du den? Wir haben nach dir gesucht!“, zischte Sora der Brünetten entgegen und stemmte die Arme in die Hüften als sie vor ihr stehen blieb.

Doch das schien Mimi nicht zu beeindrucken. „Mich umgeguckt, was für eine blöde Frage.“ Seufzend strich sie sich eine Haarsträhne hinter das linke Ohr und richtete ihren Blick auf Daisuke und Kari.

„Das ist Koemon, er lebt hier und hat mit einen See gezeigt, in welchen ein Digimon leben soll, was uns kennt.“, meinte sie und deutete auf dem See hinter sich.

Koemon sprang runter und lief zum See: „Folgen, folgen“, rief er den Digirittern zu und wedelte beim Laufen mit den Armen.
 

„Ist der süß.“ Mit einen lieblichen Lächeln folgte Hikari den fröhlichen Digimon und war schon ziemlich gespannt, wer da wohl im See leben würde. Vielleicht ein Digimon, was sie schon mal getroffen hatten.

Die fünf Digiritter blieben vor dem See stehen.

Koemon tänzelte wieder von einer Seite zur anderen und schien nach dem Digimon zu rufen.

„Endlich mal ein Fortschritt.“, meinte Daisuke und blickte zu Mimi, die sich auf einen Stein setzte und leicht das Gesicht verzog, ihr Bein begann wieder etwas zu schmerzen.

„Hey, was ist passiert?“ Besorgt beugte sich der Junge über sie und betrachtete sich die Wunde.

„Ich bin ausgerutscht.“ Sie wollte nicht, dass der jüngere sich noch mehr um sie Sorgen machte als er es eh schon tat.

„Ich habe einen kleinen Verbandskasten dabei.“ Kari setzte sich neben die beiden und stellte ihren pinken Rücksack neben sich.

Mit einen gekonnten Griff fischte sie das kleine Kästchen mit einen rosa- Herzen drauf aus dem Rücksack.

„Das haben wir gleich.“, meinte sie und holte ein Pflaster hervor.

„Das ist nett Kari.“ Daisuke war wirklich froh, dass sie an so was gedacht hatte und Mimi so verarzten konnte, auch die Brünette bedankte sich bei Tais Schwester.
 

Koemon tänzelte weiter rum, bis er stehen blieb und wieder zu brüllen begann.

„Wie kann so ein kleines Digimon solche Laute von sich geben?“ Mit einen fragenden Gesicht beobachtete Davis, wie der kleine grüne Affe wieder zu springen begann.

Eine kleine Welle tat sich auf, steuerte auf die Digiritter zu und brachte bunte Fische hervor.

„Hallo Leute, nah wie geht’s euch?“ Sie konnten nicht glauben wen sie da erblickten.

„Gomamon!“, riefen die Jugendlichen wie aus einem Mund.

Kari sprang auf und lief auf das kleine Digimon zu, hievte es hoch und drückte es leicht an sich. „ Wie schön dich zu sehen...“ ,raunte sie und ging mit dem Digimon zurück zu den anderen.

Koemon hatte sich wieder auf Mimis Schoß gemütlich gemacht und auch Izzy und Sora setzten sich zu den anderen dreien hin.

„Das ist wirklich lange her als wir uns das letzte Mal gesehen haben, es ist viel passiert.“ Gomamon sah sich um und stellte fest, dass sein Freund Jou nicht bei ihnen war.

„Hey, wo ist Jou?“ Die Digiritter seufzten aus.

„Wir wurden von den anderen getrennt, wir wissen nicht wo sie sind und ich konnte leider das Problem, was meinen Laptop blockiert nicht heraus finden.“, erklärte Izzy ihre Lage.

„Ich verstehe.“ Das Digimon dachte kurz nach. „Dann müssen wir die anderen suchen gehen.“, sagte es und blickte von einem zum anderen, bei Mimi blieb er hängen. Er hätte sie fast nicht wieder erkannt.

„Wow, du hast dich aber verändert!“, sprach er es laut auf und kratzte sich am Kopf.

Mimi sagte jedoch nichts dazu, deswegen beließ Gomamon es dabei und sprach weiter.

„Wiest ihr denn was hier los ist? Lilithmon ist wieder auferstanden und sammelt negative Energie ein, um die Digiwelt zu beherrschen.“ Eine Gänsehaut lief über seinen kleinen Körper, wenn er schon an das bösartige Digimon denken musste.

„Außerdem hat sie unsere alten Feinde zurück geholt, Devimon, Piedmon und noch ein paar andere.“ Betrübt sahen die Digiritter zum Boden, sie hatten mit dem schlimmsten gerechnet, doch mit einen neuen und haufenweise alter Feinde war dann doch ein ziemlicher schlag ins Gesicht.
 

„Es sieht wirklich übel aus. Sag mal Gomamon, weißt du wo die anderen Digimon sind?“ Interessiert sah Izzy zu dem kleinen Digimon und hoffte auf eine gute Nachricht, doch als es den Kopf schüttelte war ihm klar, dass das Ganze noch komplizierter und schwerer werden würde, als sie dachten.

„Hey, ihr seid doch die Digiritter, ihr werdet das Kind schon schaukeln.“ Gomamon sah sie mit einem breiten Lächeln an. Jetzt schöpfte es wieder Hoffnung das alles wieder gut werden würde.

„Du hast recht, wir haben auch schon andere starke Gegner besiegt und auch dieses Lilithimon oder wie auch immer sie heißt wird kein Problem für uns sein!“ Daisuke schöpfte wieder neue Energie und Zuversicht.

„Gut dann lasst uns weiter gehen, wir dürfen keine Zeit verlieren.“ Sora erhob sich und sah ihre Freunde auffordernd an /Matt halte durch./

„Nah komm Mimi las uns gehen!“ Daisuke reichte ihr die Hand und half ihr auf die Beine, doch sie verzog das Gesicht und knickte wieder ein.

„Ich glaube wir brauchen doch noch eine kurze Pause.“, meinte er und drückte Mimi wieder auf den Stein, sie sollte ihr Bein nicht überlasten.

„Was? Wir haben keine Zeit, wir müssen weiter. Sie tut doch nur so!“ Sora wollte nicht an den Ort bleiben und darauf warten bis Mimis Bein wieder heile war.

„Sora! Das ist doch nicht dein Ernst?!“ Ungläubig sah Kari zu der älteren, diese benahm sich in letzter Zeit ziemlich rücksichtslos.

„Mir ist schon klar, dass du dir um Matt Sorgen machst, mein Freund ist auch in der anderen Gruppe, doch wir dürfen nicht über Leichen gehen.“ Die rothaarige fühlte sich wieder mal missverstanden.

„In Gegensatz zu Mimi mache ich mir nun mal Sorgen um die anderen. Ihr sind wir doch eh alle egal.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

„Das...“, doch weiter kam Daisuke nicht, den Mimi erhob sich und stellte sich Sora gegenüber.
 

„Ah seid ihr mir das? Wäre ich den sonst überhaupt aufgetaucht, wenn ihr mir so egal wärt? Ich wäre dann einfach im Bett geblieben und hätte weiter geschlafen.“ Sora trat einen Schritt zurück. Der Blick, denn ihr Mimi entgegenbrachte, machte ihr etwas Angst.

„Aber du hast Recht wir haben keine Zeit zu verlieren. Je schneller wir die anderen finden, desto schneller bin ich dich los.“ Sie ging an der Rothaarigen vorbei, rempelte sie dabei an.

Mimi ignorierte den Schmerz in ihren Bein und die verwirrten Blicke, die auf ihren Rücken lagen.

Es dauerte etwas, bis Daisuke und die anderen Mimi folgten.

Gomamon sah fragend von einen zum anderen, doch er erhielt keine Antwort auf seine nicht ausgesprochene Frage, was mit den beiden los war /Sie waren doch so gute Freunde gewesen./

„Meint ihr wir finden die anderen wirklich wieder?“ Kari war kein Mensch der negativ dachte, doch auch sie hatte so ihre Bedenken.

„Bestimmt. Wir müssen nur die Augen offen halten.“ Daisuke schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, er war sich sicher, dass er Ken und die anderen bald wieder sehen würde.

Nach einigen Metern blieb Mimi wieder stehen und blickte zum Himmel, an diesen kreisten wieder Vögel und zogen richtig Sonne davon. Wie gerne wäre sie ihnen gefolgt, doch leider besaß sie keine Flügel.

Der Himmel wirkte so unendlich wie die Digiwelt!

/Taichi, wo bist du?/
 

~Fortsetzung Folgt~

Eine kurze Verschnaufpause

OMG... Ja ich habe es tatsächlich geschafft nach drei Jahren Pause ein neues Kapitel zu schreiben Ö.Ö

Ich bin selber etwas erstaunt darüber, aber plötzlich hatte mich die Lust wieder gepackt (nach dem ich die ein oder andere Michi gelesen habe).

Jedoch musste ich feststellen das, dass Fandom ziemlich abgenommen hat, was ich natürlich sehr schade finde.

Ein ganz großes Dankeschön hier auch an MegaKeks und Mary Sue 20 die letztes Jahr eine ganz verrückte Idee hatten und jedes Kapitel noch mal neu Kommentiert hatten, das war so lieb von euch, ich war wirklich total gerührt Q.Q

<3

Ich weiß nicht wie regelmäßig ich schreiben werbe, aber ich werde es versuchen, vielleicht ein mal in Monat ein Kapitel rein zu stellen :3
 

Viel Spaß
 

Be your Girl
 

Kapitel 9: Eine kurze Verschnaufpause
 

Nur noch schwer ließ sich ein Bein vor das Andere setzen und der müde, schlappe Körper tragen.

Wackelig erreichte es den Wald, richtete seinen Blick auf die untergehende Sonne und ließ sich schließlich erschöpft auf den Lehmboden fallen.

Schwer atmete das Wesen ein und aus, es wusste selber nicht, wie es den weiten Weg bis hierhin geschafft hatte, doch jetzt konnte das Digimon keinen Schritt mehr weiter gehen.

Mit schwachen Lidern beobachtete es die Sonne, wie sie langsam hinter einem Hügel verschwand und den Wald in Dunkelheit tauchte.

Nachdem Lilithmon über ihre Welt hergefallen war, war die Dunkelheit kein seltener Anblick mehr, sie hatten sich langsam aber sicher daran gewöhnt und doch jagte es dem Digimon einen kalten Schauer über den kleinen Körper.
 

„Wir sollten uns langsam einen Platz für das Lager suchen, die Nacht bricht an.“ Wie ein Lehrer richtete sich Jou seine Brille zurecht und blickte die anderen Kinder streng an.

Sie waren schon wieder den ganzen Tag gelaufen, hatten kaum eine Pause gemacht um mal ordentlich Luft zu holen.

Wie ein Hirte seine Herde trieb Tai sie vor sich her, um sie vor den angriffslustigen Wölfen zu schützen, bloß nicht zu lange irgendwo verweilen und genug Abstand lassen.

Doch eigentlich flüchteten sie vor niemanden. Sicherlich war die riesige, schwarze Wolke von Lilithmon noch von Weitem gut zu sehen, doch scheinbar hatte sie die Digiritter noch nicht bemerkt, zumindest war den Kindern noch niemand auf den Fersen.

Wenn es nach Tai ging, würden sie auch die Nacht durchlaufen, so lange bis sie die Anderen gefunden hatten und er alle in Sicherheit wusste.

Müde ließ sich Yolei auf das grüne Gras niedersinken, ließ ihre Arme und Kopf nach vorne fallen und rührte sich erst einmal nicht mehr.

Sie war einfach nur erschöpft, selbst Essen konnte sie nicht mehr, die Beine und Arme wollten sich keinen Zentimeter mehr bewegen.

„Dieses mal haben wir es wirklich etwas übertrieben, hin und wieder sollten wir doch mal eine Pause einlegen.“ Matt ließ seinen Blick über die anderen Digiritter schweifen, Tai war der Einzige, der noch stand und den Eindruck erweckte, fit zu sein, doch auch ihm konnte der Blonde ansehen, dass er am Ende seiner Kräfte war.

Seufzend trat er an seinen besten Freund heran: „Nun lass es doch gut sein für Heute, ruhen wir uns aus, essen was und morgen machen wir uns wieder auf dem Weg, okay?!“ Ein sanftes Lächeln umschmeichelte das Gesicht des blonden Jungen.

Taichi war ein Hitzkopf und verdammt stur, das wusste er, doch wenn man die richtigen Worte wählte, konnte auch dieser sich von seinen Vorhaben abbringen lassen und sie auf später verschieben.

Für einen Moment blickte Tai nach oben zu den Sternen, er fragte sich, in welchem Teil dieser Welt wohl Mimi und seine Schwester steckten und ob sie auch gerade zum Himmel hinauf blickten?
 

„Tada!!! Für Feuer wäre nun auch gesorgt“, gab Daisuke freudig und stolz von sich, nach dem er es endlich geschafft hatte, eine Flamme zu entzünden.

Freudig begann das kleine Affen-Digimon(welches Digimon?) von einem Bein auf das andere zu springen: „Feuer, Joe, Feuer“, brüllte es aufgeregt und machte dabei große Augen, als hätte es noch nie ein Feuer von so nahen gesehen.

Lächelnd setzte sich Kari ans Lagerfeuer und beobachtete Koemon dabei, wie es hin und her hüpfte und schließlich begann, nach Insekten zu suchen, welche es dann ganz aufgeregt im Feuer bruzelte.

„Wirklich niedlich“, brummte die jüngere der Yagami Geschwister vor sich hin, bis ihr Blick wieder auf Izzy fiel, welcher immer hoch verzweifelt versuchte, seinen Laptop in Ordnung zu bringen.

„Denkst du wirklich das es klappen wird?“, seufzend gesellte sich auch Sora zu ihnen, welche aus ihrer Tasche eine Flasche Wasser hervor zog und sich einen großen Schluck davon genehmigte.

„Ich weiß nicht... aber so... könnten wir... die Anderen vielleicht finden“, brummte Izzy und versuchte es erneut, doch so recht wollte das Gerät nicht mit machen.

Hin und wieder bekam er es tatsächlich zum laufen, es fuhr hoch nur um dann wieder abzustürzen, so ging es schon die ganze Zeit.

„Wo ist eigentlich Mimi?“, unterbracht Daisuke nach einer kurzen schweige Minute die stille am Lager: „Sie ist am Fluss“, beantwortete ihm Sora schnell die Frage und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Tascheninhalt.
 

Zusammen mit Gomamon saß Mimi am Fluss und blickte hinauf zum Himmel, nun hatten sie es endlich geschafft, zurück in die Digiwelt zu gelangen, sie hatten dabei so viel Arbeit auf sich genommen, um am Ende doch voneinander getrennt zu werden.

Sie musste an das Gespräch zwischen ihr und Tai denken, er wusste nun über Mary Bescheid, wusste was mit dieser geschehen war, wusste welche schwere Last Mimi mit sich trug und doch hatte sie immer noch nicht den Mut gefunden, mit ihm darüber zu reden.

Wenn er alles erfuhr, alles über den Unfall, würde er ihr dann auch Vorwürfe machen, so wie sie es selber tat?
 

Leise Schritte nährten sich ihr, stumm setzte sich die Person zu ihr, atmete tief durch und blickte genau wie sie zum Himmel.

„Die Sterne sehen wirklich toll aus oder?!“, fragte der Junge und richtete nun seinen Blick auf das Mädchen.

Er legte sich wie so oft ein schiefes, aufmunterndes und zugleich fast schon provokantes Lächeln auf, welches sie immer an Taichi erinnerte.

Ja die beiden waren sich sehr ähnlich, äußerlich wie auch vom Wesen, jedoch so kam es ihr so vor, als sei Daisuke ein Tick ruhiger als Tai. Oder vielleicht doch nicht ganz so starrköpfig?!

„Ja das sehen sie“, raunte sie nach einer Weile und wandte sich von Himmel ab, um ihn anzusehen.

„Ist alles in Ordnung bei dir, Mimi?“, fragte der Junge besorgt und rückte noch etwas näher an sie ran. So heiß es auch am Tag war, so kühlte sich der Abend ziemlich schnell ab.

Nachdenklich legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und schmiegte sich an den warmen Körper des Jüngeren: „Ja ich denke schon.“ Sie gab es gerade nicht zu, doch sie machte sich wirklich sorgen um Tai und die anderen und vor allem um Palmon.

In der Digiwelt herrschte das Chaos und niemand wusste, wo ihre Digimon sich befanden. Ob sie gefangen genommen worden waren? Ob sie noch lebten?
 

Daisuke legte seinen Arm um den zierlichen Körper des Mädchens und zog sie noch etwas an sich, nach langer Zeit ließ sie endlich wieder jemanden so nah an sich ran.

Es machte ihn irgendwie Stolz das er es war, der es schaffte, zu ihr durchzudringen, immerhin hatten sie früher schon ein gutes Verhältnis zu einander gehabt.

„Ich mache mir auch Sorgen um die anderen Digiritter, um Veemon“, raunte er dann und seufzte tief.

Sie musste es nicht aussprechen, er konnte es ihr ansehen, ihre Gedanken waren weit weg.

Gomamon, welcher neben ihnen saß, blickte genau so betrübt aufs Wasser, auch er hatte schon lange nichts mehr von den anderen Digimon gehört, immer wieder ließ er nach ihnen suchen, doch bisher hatte er kein Lebenszeichen erhalten.
 

So saßen die drei eine Weile lang zusammen und lauschten dem Plätschern des Flusses zu, hier und da waren auch ein paar Kröten und Grillen zu hören.

Es war schon absurd, wie schön und ruhig es in der Nacht war, während am Tag jedes einzelne Geschöpf versuchte, sich vor der aufkommenden Gefahr zu retten.

„Darf... darf ich dir was anvertrauen?“, meldete sich Daisuke nach einer Weile wieder zu Wort, was Mimi etwas zusammenzucken ließ.

Sie war tatsächlich, an den Anderen angelehnt, eingenickt gewesen.

Kurz richtete das Mädchen ihr Haar und nickte schließlich: „Wenn du das möchtest.“

Tief atmete der jüngere Digiritter durch, biss sich kurz auf die Unterlippe: „Ich bin... ich... also... ich bin verleibt... ich meine, ich mag... ah ich weiß nicht... also.“ begann er zu stottern und wurde tief rot ihm Gesicht, was sie zu seinem Glück nicht sehen konnte.

Interessiert hob sie den Kopf an, um ihn besser ansehen zu können, liebevoll strich sie dem Jungen über das Haar und versuchte, ihn aufmunternd anzulächeln.

„Bleib ganz ruhig, wenn du es mir wirklich sagen möchtest, dann tue es, wenn nicht, vergesse ich einfach das Gestotterte.“ Etwas nervös blickte er sie an.

Noch nie hatte er es bis jetzt laut ausgesprochen, es war ihm selber lange unklar gewesen, was er nun für seinen besten Freund empfand.

Doch jetzt, wo sie voneinander getrennt waren und es ungewiss war, wo Ken steckte und wann sie einander wiedersehen würde, tat die Trennung unglaublich weh.

Es gab so viel was er Ken gerne sagen würde, was er ihn fragen würde und noch nie zuvor wollte er diesen in den Arm nehmen und am liebsten nie mehr wieder los lassen.

Sein Blick erhielt einen traurigen Glanz und glitt wieder zum Himmel.

„Ich vermisse Ken so sehr“, raunte er kaum hörbar, mehr zu sich selber als zu Mimi, es war wie ein Geständnis an sich selbst.
 

Am anderen Ende der Digiwelt saßen Ken und Tai am Lagerfeuer und starten in die Flammen, Matt, der auch noch wach war, hatte sich gegen einen Baum gelehnt und versuchte hin und wieder mal, sein Digivice in Gang zu bringen.

„Ah, dieses verfluchte Ding, wir hätten es schon längst mal updaten sollen, mein Handy macht das doch auch andauernd. Jeden Monat kriege ich diese verfluchte Nachricht „Neues Update verfügbar“ wieso gibt es nicht sowas für das Digivice?!“, meckerte der Blonde und steckte es sich wieder in die Hosentasche.

Für einen Moment verzog Tai seine Mundwinkel zu einen amüsiertes Grinsen, es war wirklich herrlich, über welche Dinge sich sein bester Freund so aufregen konnte.

Der meistens so ernste Matt beschwerte sich oft über Kleinigkeiten, aber ihn selber zog er immer auf, wenn er mal an die Decke ging.

„Tja, das Digivice ist nun mal keine moderne Technik von der Erde, auf welche du eine neue Software spielen oder wo du im Laden ein neues Model besorgen kannst“, seufzte Ken und blickte schließlich auf.

Er sah müde aus, doch schlafen wollte der Träger des Wappens der Freundlichkeit auch nicht, schließlich war er der Erste gewesen, der sich dafür gemeldet hatte, Wache zu halten.

„Ah Ken, das brauchst du nicht zu kommentieren, unsere Diva wollte nur etwas Aufmerksamkeit erlangen“, lachte Tai schließlich und schickte Matt ein freches Grinsen zu.

„Sei bloß vorsichtig, was du sagst Yagami, ich kann auch sehr unangenehm werden, eine Diva sollte man nicht verstimmen.“ Yamato fuhr sich etwas übertrieben über sein Haar und strecke die Nase in die Luft.

Alle drei mussten schließlich lachen und sie lachten und lachten, bis ihnen fast schon die Tränen kamen.

Schon lange hatte sie keinen Grund mehr dafür gehabt, schon lange trugen sie nur noch ernste und verunsicherte Gesichter, es tat gut, sich mal etwas zu entspannen.
 

So saßen sie noch eine ganze Weile zu dritt am Feuer und zogen sich gegenseitig auf, gut, eigentlich zogen sich Matt und Tai gegenseitig auf, Ken hörte sich das lediglich an und kicherte mit ihnen mit.

Ohne Daisuke fühlte er sich oft etwas unsicher und unwohl, wenn er mit den Anderen zusammen war.

Sie hatten ihn zwar akzeptiert, jedoch wusste er noch nicht so recht, was sie wirklich von ihm hielten, die Unsicherheit war einfach zu groß, dass sie nur nett zu ihm waren, weil er auch ein Digiritter war und wegen Daisuke; Dieser bestand darauf, dass die Anderen Ken als einen von ihnen ansahen.

„Hey Ken, wie sieht es aus, musst du auch mal abtreten?“ Plötzlich stand Tai vor ihm und deutete auf eine Hecke.

Sofort schüttelte der Junge seinen Kopf:“ Nein, geht ruhig ich passe hier auf“, raunte er und warf noch etwas Holz ins Feuer.

„Ist gut wir sind gleich zurück.“ Schon machten sich die beiden älteren Digiritter auf den Weg zum Gebüsch, um sich zu erleichtern.

„Lass uns noch zum See gehen, ich will mir die Hände waschen.“, schlug Yamato vor und lief vor.

„Wieso? Hast du dir auf die Finger gepullert?“, lachte Tai und lief ihm nach.

„So ein Unsinn, natürlich nicht, aber das gehört sich nun mal so.“ Etwas entrüstet blickte Matt seinen Kumpel an, dieser hatte wirklich keinen Anstand.

„Ja, stimmt schon.“ Sie traten ans Seeufer und wuschen sich die Händen und da sie schon dabei waren, auch gleich das Gesicht.

Plötzlich fiel Tai was ins Auge; es war etwas weiter weg und da es dunkel war, konnte er es nicht so gut erkennen, aber eindeutig lag da etwas am Seeufer.

„Hey Matt, da ist doch etwas oder jemand“, raunte er diesem zu und deutete in die Richtung, in der er den Schatten entdeckt hatte.

Yamato kniff die Augen zusammen und versuchte was zu erkennen: „Hm, was mag es nur sein?“ brummte der Blonde.

Sie blickten sich kurz an, beschlossen jedoch, mal nachsehen zu gehen. Langsam näherten sie sich der verdächtigten Gestalt.

Es lag auf dem Bauch, die Arme des Wesens hingen im Wasser, welches es mit seinen Ranken aufzusaugen schien.

Plötzlich lief Tai wie von einer Tarantel gestochen los, Matt dachte kurz nach und folgte ihm schließlich.

„Alter, was tust du den? Wir wissen doch noch gar nicht, wer oder was es ist“, zischte Matt, als er bei seinem Kumpel wieder zum stehen kam und zog ihn etwas zu sich.

Tai's Blick jedoch war auf den Boden gerichtet, seine Hände zitterten leicht als er diese nach dem Wesen ausstreckte und sich zu ihm herunterbeugte.

Ganz vorsichtig nahm er das kleine Wesen auf den Arm, sein Blick war voller Sorge, als er es genau erkannte; es war erschöpft und am Ende seiner Kräfte. Vorsichtig wischte er etwas Dreck aus dem Gesicht des Digimon.

„Was... was ist denn nur passiert? Armes Palmon, sag doch was.“
 

Die Sonne war längst aufgegangen und ließ ihre Strahlen durch die Blätter und Äste des Waldes ihren Weg zu Boden finden.

Es entstand ein herrliches und so friedliches Bild, dass man kaum glauben konnte, dass ausgerechnet diese Welt sich in Gefahr befand.

Sora packte gerade ihre Tasche zu Ende, streckte sich schlaftrunken, bevor sie deutlich machte, dass sie bereit war, weiter zu gehen.

„Okay, ich bin auch soweit, wollen wir dann los?“, fragte Izzy, welcher noch am Fluss war um sich Gesicht und Hände zu waschen.

„Wartet, wir müssen noch auf Mimi warten. Sie ist Koemon im Wald suchen gegangen“, hielt sie Gomamon auf.

„Ah, nicht schon wieder, vielleicht hat der Affe ja keine Lust mehr mit uns mitzukommen, wir haben es eilig“, zischte Sora und ließ sich wieder auf einem Baumstamm nieder.

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und zeigte jedem deutlich, dass es sie wütend machte, dass sie wegen Mimi und ihrem neuen Freund so viel Zeit vertrödelten.

„Jetzt zieh nicht so ein Gesicht Sora, vergiss nicht, wenn Koemon nicht gewesen wäre, hätten wir Gomamon sicherlich nicht so schnell gefunden.“, versuchte Kari sie zu beschwichtigen, doch so recht wollte die Ältere ihr kein Gehör schenken.
 

„Koemon, hey Koemon wo bist du?“, rief Mimi nach dem grünen Affen als sie durch den Wald lief, gerade hatte sie das kleine Digimon noch gesehen gehabt.

Es hatte etwas gerufen, das wie „Äpfel“ klang und war plötzlich verschwunden, so recht wusste sie nicht, in welche Richtung es gelaufen war.

„Koemon jetzt komm her, sonst müssen wir ohne dich weiter gehen.“ Wütend verschränkte das brünette Mädchen die Arme vor der Brust, der Gedanke daran, ohne das Digimon weiter zuziehen, gefiel ihr gar nicht und lieber würde sie einen weiteren Streit mit Sora riskieren, als es zurück zu lassen.

Doch vielleicht wollte Koemon auch einfach nur hier bleiben?

Etwas verzweifelt blickte sich Mimi um, es kam nicht zurück, vielleicht sollte sie sich doch wieder auf den Weg zu den anderen machen, Koemon würde sicherlich gut alleine zurecht kommen, oder?

Gerade als sie sich dazu entschieden hatte, zu gehen, kam etwas aus einem Busch geschossen und hüpfte vor ihr rum.

„Koe, guck mal, Koe.“ Der kleine Affe war doch zurück gekommen und hielt etwas glänzendes in der Hand.

„Das ist aber kein Apfel.“, tadelte sie ihn, jedoch konnte man ihr die Erleichterung ansehen, sie war froh, das er wieder zurück gekommen war.

Verwirrt blickte Koemon auf das Stück Metall in seiner Hand, schüttelte dann den Kopf: „Püppchen“, brüllte er und lief wieder davon.

„Was? Warte doch mal, Koemon.“ Seufzend lief Mimi ihm nach, was hatte der Affe da bloß wieder gefunden, dass er so aufgeregt war? Normalerweise machte er das nur, wenn er irgendwelche Insekten fand, die er fressen konnte.
 

Als sie ihn endlich eingeholt hatte, sah sie das kleine Digimon wieder mal vor etwas herumzuhüpfen: „Püppchen“, sagte es und deutete auf den Boden.

Mimi trat näher heran. Da lag etwas, es war aus Holz und bewegte sich nicht, um das Ding herum lagen schrauben und Zahnräder, Koemon musste eins davon irgendwo gefunden haben.

„Mimi, Püppchen.“, sagte der Affe und blickte aufgeregt zu dem Digimon auf dem Boden.

Sie bleib vor diesem stechen und legte ihren Kopf schief: „Ja ich sehe es und ich kenne den Pinocchio sogar“, raunte sie und beugte sich mit einem Grinsen zu diesem runter.

„Nah, hast du Lust, eine Runde zu spielen Puppetmon?!“
 

~Fortsetzung Folgt~

Der Nebel

Be your Girl
 

Kapitel 10: Der Nebel
 

„Seht doch Leute, sie kommt langsam zu sich.“ Gebannt starrten die sechs Freunde auf das noch schlafende Digimon.

Yolei und die Anderen konnten es kaum glauben, als ihnen am nächsten Morgen von Matt erzählt

wurde, wie Tai und er es gefunden hatten.

Palmon lag verletzt und kraftlos am See. Mit letzten Kräften hatte sie es noch geschafft, ihre Ranken in Wasser zu befördern um so an Flüssigkeit zu gelangen.

Müde blinzelte sie mit ihren dunkelgrünen Augen: „Wo... wo bin ich?“

„Keine Sorge, Palmon, du bist jetzt in Sicherheit“, sprach Yolei mit lieblicher Stimme zu ihr, was Cody und Ken überrascht aufblicken ließ.

Solche Töne waren sie von dem sonst so aufbrausenden Mädchen nicht gewohnt.

„In Sicherheit?“, brummte das Digimon und ließ ihren Blick in die Ferne schweifen.

„Wo Lilithmon ist, existiert keine Sicherheit mehr.“ Ihre Stimme war leise und brüchig, die Digiritter merkten dass das Digimon einiges durchgemacht haben musste.
 

Palmon schloss ihre Augen und sofort musste sie daran denken, was sie in Lilithmon's Schloss gesehen und gehört hatte.

Tausende von Digimon, die alle unter Lilithmon's Kontrolle standen, die bereit waren, die Digiwelt so wie war, zu zerstören und in die Menschenwelt einzufallen, um diese zu erobern.

Wo waren sie da noch sicher?

Eine Träne lief über das Gesicht des Digimon's.

Sie hatte Angst vor dem, was noch alles passieren wird, Angst davor ihre Heimat zu verlieren.

Plötzlich spürte sie eine warme Hand auf ihrer Schulter.

„Keine Sorge Palmon, wir sind jetzt hier und werden Lilithmon so richtig in den Arsch treten. Schließlich sind wir doch die Digiritter!“ Voller Zuversicht strahlte Tai sie an und nur zu gerne wollte das Digimon ihm glauben, die Hoffnung mit ihm teilen, doch sie hatte Zweifel, ob sie es dieses Mal wirklich schaffen konnten.

Sie standen so vielen Feinden entgegen, die allesamt stärker waren und hoch entwickelt, während die Digiritter nicht mal mehr ihre Wappen hatten.

„Ah Tai, ich hoffe ja so sehr das du recht hast.“

Ihre Augen öffneten sich wieder und glitten von einer Seite zur Anderen.

Offensichtlich sah sie sich nach jemand Bestimmten um.

„Mimi ist nicht hier“, erklärte ihr Jou als er ihr trauriges Gesicht erblickt hatte. „Als wir in die Digiwelt kamen, wurden wir von einander getrennt. Wo die Anderen sind, wissen wir leider nicht.“
 

Seufzend zog er seine Brille von der Nase und wischte diese an seinem Hemd ab. Seit zwei Tagen waren sie nun schon unterwegs, doch bislang war von den anderen Digirittern keine Spur zu sehen gewesen.

Wer wusste schon wohin der andere Strudel sie gebracht hatte?

Ihre Freunde konnten überall gelandet sein, vielleicht sogar auf einem ganz anderen Kontinent.. Immerhin war die Digiwelt groß und kompliziert.

Traurig ließ Palmon den Kopf hängen.

„Ich verstehe“, sagte das Digimon.

Wie gerne hätte sie jetzt Mimi bei sich gehabt, ihre Wärme und Nähe gespürt. Sich von ihr sagen lassen, dass Alles wieder gut werden würde. Dabei hätte sie ihr sicherlich eins von ihren so warmen Lächeln geschenkt.

„Wir werden sie bestimmt bald finden“, sagte Taichi und legte so viel Zuversicht in seine Worte wie er konnte, auch wenn es ihm immer schwerer fiel. „Mimi und die anderen sind sicherlich nicht weit weg von uns.“

Mit einem reuevollen Blick sah das Digimon zu Tai auf: „Ich... ich muss dir etwas sagen“, begann es stotternd, brach jedoch ab, als ihre Stimme drohte, ganz zu versagen.
 

Interessiert blickte der Junge das Wesen an.

„Du solltest dich erstmals ausruhen, bevor du uns von der Lage hier berichtest“, schlug Tai vor, als er sah, wie schwer es dem Wesen fiel, darüber zu reden.

Doch sofort schüttelte Palmon ihren Kopf, die Angelegenheit konnte nicht warten.

„Es geht um Agumon!“

Bei diesen Worten zog sich alles in Tai's Innerem zusammen.

Er hatte sich bis her ausschließlich auf die Suche nach Mimi und den Anderen konzentriert und Agumon dabei ganz vergessen.

Sein schlechtes Gewissen verpasste ihm sofort einen Stich ins Herz. Agumon war doch so etwa wie sein bester Freund, sein Partner. Wie konnte er ihn bloß vergessen?

Tai's trüber Blick glitt von Palmon weg.

„Du... du weißt, wo Agumon ist?“ fragte er schließlich nach, traute sich jedoch nicht, Palmon direktt anzusehen.

Stumm nickte das Digimon.

„Das ist doch eine gute Nachricht, dann lasst und ihn doch holen, oder seid ihr vielleicht irgendwo verabredet?“

Wieder rückte Jou seine Brille zurecht, welche ihm beim Kopfnicken fast von der Nase gerutscht war.
 

„So einfach geht das nicht“, raunte Palmon und blickte wieder zu Tai, welcher neben ihr auf dem Boden hockte und sich mit seinem schlechten Gewissen herumplagte.

„Was ist den los Palmon? Wo ist Agumon, was ist mit ihm passiert?“

Langsam aber sicher wurde Matt ungeduldig, er wollte doch auch so schnell wie möglich Gabumon finden und diesen in Sicherheit wissen.

„Tai... Agumon ist, er... er befindet sich in Lilithmons Schloss“, gab das Digimon schließlich kleinlaut von sich und wandte den Blick ab.

Schockiert wurde sie von den restlichen Digirittern angestarrt.

„Was?“ schrie Yolei auf und presste ihre Hände gegen ihren Brustkorb. „Aber was macht er den da? Oh nein, sie haben ihn gefangen genommen, stimmt's?“,

Das war eine schreckliche Vorstellung für die Digiritterin, wer wusste schon, was die Feinde mit dem armen Digimon anstellen würden. Sie konnten ihn foltern oder einer Gehirnwäsche unterziehen.

Behutsam legte Takeru eine Hand auf ihre Schulter und versuchte sie etwas zu trösten.

Nachdenklich blickte Ken das Digimon an: „Du bist auch im Schloss gewesen nicht wahr?“ überlegte der Junge weiter: „Aber es ist dir gelungen, zu fliehen.“

Ja es stimmte sie konnte fliehen, aber das hätte sie nie alleine geschafft.
 

Leicht wurde sie von Tai an seine Brust gedrückt und sofort spürte sie seine Wärme durch sie hindurch strömen, welche das Digimon beruhigte und einen gewissen Schutz bot.

„Es muss schrecklich gewesen sein und es tut mir so leid, das wir nicht bei euch wahren.“

Seine Stimme triefte nur so von Bedauern.

Die Digiritter hatten es versäumt, ihre Digimon zu beschützen, doch jetzt mussten sie sich um so mehr ins Zeug legen.

„Könntest du uns erzählen was genau passiert war?“, fragte Tai sie dann und schenkte ihr ein sanftes Lächeln. Schwach nickte sie ihm zu.
 

„Ich habe noch nie gehört das es jemand geschafft hat, aus dem Schloss zu fliehen.“ Nachdenklich fuhr sich Leomon über seine lange Mähne: „Du hattest großes Glück.“

Gennai hatte ihm davon erzählt, dass viele Digimon entführt und ins Schloss verschleppt worden waren und bislang war noch keines davon wieder zurückgekommen.

„Ja, ohne Agumon hätte ich es nie geschafft. Er ist meine Schuld, dass er noch dort ist“, sprach Palmon leise und musste sich eine Träne aus dem Augenwinkeln wischen.

Sofort schüttelte Tai den Kopf. „Wenn er dort ist weil er dich gerettet hat, dann bin ich sehr stolz auf ihn. Er hat dich beschützt.“

Wieder legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht, es tat gut zu hören, wie aufopferungsvoll sein Digimon war und das sie Beide bereit waren, jedes Risiko für ihre Freunde einzugehen.

„Danke Tai. Ich werde versuchen, euch alles zu erzählen, woran ich mich noch erinnern kann.“

Die Digiritter setzten sich um das Digimon herum und lauschten ihrer Geschichte.
 

„Der Nebel kam wie ein Unwetter über uns, leise und schleichend, dunkle Wolken und etwas Regen, bis es richtig krachte und alles um uns herum schwarz wurde“, begann Palmon zu erzählen.

„Agumon und ich waren zusammen in einem kleinen Dorf, wir halfen dort den Digimon, kümmerten uns um die Kleinen, bauten mit ihnen zusammen die Felder an und reparierten die Häuser.“

Das Digimon legte eine kleine Pause ein und räusperte sich kurz.

„Die Welt schien in Ordnung zu sein, keiner von uns ahnte, dass schon bald etwas so Schlimmes passieren würde, dass unsere Welt wohl der größten Gefahr gegenüberstehen würde, die es bisher gegeben hatte, schweben würde.

Lilithmons Handlanger zerstörten jedes einzelne Dorf, an welchem sie vorbei kamen, sie verschleppten die Digimon, welche sie für kampftauglich hielten, Andere wurden getötet.

Agumon und ich kamen gerade von der Futtersuche zurück ins Dorf, doch es war leer, wie ausgestorben, nur der Nebel war geblieben.

Wir beschlossen diesem zu folgen, er führte uns dicht in den Wald hinein. Je näher wir dem Kern kamen, um so dichter wurde der Nebel, schon bald konnten wir nicht mal die Hand vor unserer Nase sehen.

Irgendwann stießen wir auf zwei Handlanger, die gerade wieder neue Gefangene anschleppten. Wir folgen ihnen, bis wir bei Lilithmons Schloss ankamen.

Alleine der Anblick war so einschüchternd, das Schloss war riesig, tief schwarz, aus den Fenstern drang rotes Licht und wir hatten das Gefühl, es würde uns beobachten.

Also schlichen wir uns hinein, nicht ahnend was eigentlich los war, das Einzige, was wir wussten war, dass die Gefangenen dorthin verschleppt worden waren.

Es war dumm von uns, alleine dahin zu gehen, doch wir konnten ja nicht ahnen, dass eine neue Macht des Bösen erwacht war.

Im Schloss hatten wir uns auf der Suche nach den anderen Digimon verirrt. Wir irrten durch die Gänge, wobei wir entdeckt wurden und mussten fliehen.

Auf der Flucht verlor ich Agumon, ich bin mir sicher, dass die Wände sich mit Absicht verschoben hatten.

Lange habe ich nach Agumon gesucht, doch was ich fand war jemand Anderes. Devimon... er hatte sich mit jemanden unterhalten, später erfuhr ich das es Lilithmon war.

Sie sprachen darüber, wie sie die Digiwelt Zerstören wollten, die Menschenwelt einnehmen und euch, die Digiritter, vernichten.

Devimon ist immer noch voller Rachegedanken, er scheint durch sie noch stärker geworden zu sein, als wir ihn das erste Mal trafen.

Sie fanden und verfolgten mich. Kurz vor einem Ausgang wurde ich fast erwischt, doch Agumon rettete mich. Er zog mich in Sicherheit und hat sich selbst geopfert.

Sie haben ihn gefangen und verschleppt.

Ich schwor mir, euch so schnell wie möglich zu finden, Hilfe zu holen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Lilithmon die Digiwelt zerstört. Aber ihre Armee ist so groß und mächtig.. ich weiß nicht ob wir etwas dagegen ausrichten können.“
 

Fest presste Palmon ihre Hände gegen das Gesicht, sie wollte die Hoffnung nicht verlieren, doch es war so schwer daran zu glauben das sie die Welt noch retten konnten.

„Danke Palmon. Ich weiß nicht ob wir es schaffen können, doch wir werden es versuchen.“

So schnell wollte Tai nicht aufgeben und Agumon's Mut hatte ihn beflügelt. Auch er schöpfte wieder Mut und Vertrauen.

Plötzlich wurde der Wald von einem hellen Licht erfasst, doch es blendete die Digiritter nicht, es fühlte sich warm und vertraut an.

Wie von alleine erhob sich Taichi von seinem Platz, seine Beine trugen ihn tiefer in den Wald, als würde er den Weg kennen.

„Hey, Tai, wo gehst du den hin?“, rief ihm Matt hinterher und sprang auf. Auch die Anderen erhoben sich und blickten einander fragend an. Keiner verstand so recht was plötzlich los war.

„Wir sollten ihm so schnell wie möglich folgen, vielleicht steht er ja unter Hypnose oder so.“ Alleine der Gedanke machte Jou Angst, sie durften jetzt nicht auch noch Tai verlieren.

So schnell die Digiritter konnten, versuchten sie Taichi zu folgen, es schien, als könnten sie ihren Freund nicht erreichen. Sie sahen den Brünetten vor sich, kamen ihm jedoch nicht näher. Er schien sie nicht hören zu können, all ihre Rufe prallten einfach an ihm ab.

„TAI, verdammt noch mal, komm sofort zurück!“ schrie Matt wütend. Ausgerechnet jetzt musste sein Kumpel Schlafwandeln oder was auch immer diese Nummer sein sollte.
 

Taichi hörte seine Freunde nicht, er sah sie nicht. Alles um ihn herum verschwand im grellen Licht, alleine das Ziel war wichtig für ihn.

Er wusste nicht, warum es so war, wohin er ging und was er finden würde, doch er wusste das es wichtig war.

Seine Beine trugen ihn zu einem kleinen Schreien, der zudem auch die Quelle dieses Lichts zu sein schien.

Wie auf Befehl holte er sein Digivice hervor und hielt es hoch. Das Licht wurde heller, bis es schließlich im Digivice verschwand.

Endlich konnten die Digiritter ihren Freund erreichen. Sofort packte Yamato seinen Kumpel an der Schulter und drehte diesen zu sich.

„Hey Tai, was ist los mit dir? Was sollte diese Nummer?“

Doch der Angesprochene sah ihn lediglich verwirrt an. Er verstand nicht, was Matt meinte und löste sich von diesem.

„Seht doch, da auf dieser Steintafel. Das ist doch das Zeichen von einem Wappen“, rief Takeru aus und deutete auf die Tafel über den Schreien.

Verwundert starrten die Digiritter auf die Stelle, auf die der Digiritter der Hoffnung gedeutet hatte. „Oh mein Gott, das kann doch nicht sein, das ist dein Wappen Tai, das Wappen des Mutes“, stellte Jou mit großen Augen fest.
 

Tai traf es wie ein Schlag. Das war es also gewesen, das Licht ging von seinem Wappen aus, es hatte ihn gerufen und deswegen hatte sich so vertraut angefühlt.

„Agumon hat mir wieder Mut verliehen, vielleicht ist es deswegen aufgetaucht“, meinte er, hob sein Digivice hervor und hielt es gegen die Tafel.

Erneut leuchtete es auf, dann löste es sich von der Wand und erfüllte die Gegend mit Licht. Als Tai seine Augen wieder öffnete hing ein Armband an seinem linken Handgelenk.

Interessiert besah er sich das: „Ich habe meinen Wappen wieder.“ grinsend hob er seinen Arm hoch und der Anhänger begann zu leuchten.
 

Taichi fand seinen Mut wieder und so schnell würde ihn nie wieder etwas entmutigen können.
 

~Fortsetzung Folgt~

Pinocchio

Be your Girl
 

So weil es so lange gedauert hat mit dem weiter schreiben und das 10 Kapitel nicht so der Hammer war, gibt es gleich das 11 hinterher, viel Spaß damit. (ist noch unkorrigiert)
 

Kapitel 11: Pinocchio
 

Es ist schon so viel geschehen,

Doch unsere Reise muss weitergehen!

Endlos scheint der Weg zu sein,

Doch das Ziel ist klar.
 

„Und noch eins Koe. Hier auch noch eins Koe.“, wie ein kleiner grüner Flummi sprang das kleine Affendigimon von einem Busch zum anderen, immer wieder rannte es zu Mimi rüber, legte ihr die Schrauben und Muttern die es gefunden hatte in den Schoss und huschte wieder los, das suchen schien ihm Spaß zu machen.

Das Mädchen hockte vor dem kaputtem Digimon, so reglos wie es da lag wirkte Puppetmon wirklich wie eine einfache Puppe.

Eine recht gemeine und egoistische Puppe, Mimi konnte sich noch gut an das schlechte Benehmen des Digimons erinnern.

Es hatte sie damals von ihren Freunden getrennt und gefährliches Spielzeug auf sie los geschickt, doch jetzt tat es dem Mädchen irgendwie leid.

Ja sie hatte Mitleid mit dem kleinen Pinocchio, vielleicht war sie sowas wie seine gute Fee, welche die freche Puppe auf den richtigen Weg bringen konnte.

Sie musste kichern: „Klar und am Ende wird er zu einem süßen, netten, kleinen Jungen.“

Lachend schüttelte sie ihren Kopf, das war doch Unsinn, diese freche Puppe würde sich sicherlich nie ändern und doch setzte sie die Einzelteile wieder zusammen.

Es einfach hier liegen zu lassen wäre einfach zu grausam, andere Digimon würden auftauchen und sicherlich auch den Rest von Puppetmon auseinander nehmen.
 

Seufzend betrachtete sie sich das Innere des Digimons, der Mechanismus schien nicht all zu schwer zu sein, doch sie hatte wohl noch lange nicht alle Teile zusammen, den das Digimon rührte sich kein Millimeter.

„Hmmmm... Koemon du muss noch gründlicher suchen.“, wies sie das kleine Digimon auf, jetzt wo sie hier dran war und es ganz klar wieder Stress mit Sora geben würde, schließlich lies Mimi sie wieder warten, wollte sie ihr Werk wenigstens beenden.

Dieses mal brachte Koemon ihr ein etwas größeres Rädchen, wo es hineingehörte sah sie sofort, vorsichtig setzte Mimi es ein.

Die Zahnräder begannen sich zu drehen, erst langsam dann immer schneller, bis der Puppenkörper sich zu bewegen begann.

Zuerst kamen merkwürdige Geräusche aus seinem Mund, als hätte er einen Kurzschluss: „In so einer Situation würde Tai sicherlich einfach mal drauf hauen.“ dachte sie sich und musste lachen.
 

Plötzlich sprang das Digimon auf, sprang hoch und lies sich auf einen Ast nieder: „Du dumme Göre, denkst du ich werde dir jetzt dankbar sein?!“ rief er in einem schrillen Ton und deutete auf Mimi: „Das hast du dir so gedacht, aber sobald ich meinen Hammer habe kannst du was erleben.“

Puppetmon begann in seinen kleinen Hosentaschen nach etwas zu suchen, ein Spielzeugauto nach dem anderen landete auf dem Boden, dann eine Puppe welche „Mama“ von sich gab, Bauklotze, Stifte, doch der gesuchte Hammer war nicht dabei.

„Wo ist er, verdammt noch mal wo ist mein Hammer?“, die Puppe wurde zunehmend wütender, er wollte es dem Mädchen doch zeigen, ihr beweisen das er nicht auf ihre Hilfe angewiesen war.

Mit großen Augen beobachtete Koemon das hysterische Digimon, welcher sich zunehmend mehr ärgerte, während Mimi jedoch ganz ruhig blieb.

„Du brauchst mir auch nicht zu danken, ich bezweifle sogar das du sowas wie Dankbarkeit kennst. Ich habe dich aus reinem vergnügen zusammen gesetzt.“, sagte sie und erhob sich langsam: „Ah und dein Hammer.“ sie hob den besagten Puppenhammer hoch und grinste überlegen:“ Denn habe ich, also sei lieb zu mir sonst verpasse ich dir einen kräftigen Hieb und du landest auf der Schrottpresse.“

Dem Digimon klappte der Mund auf, wütend ballte es seine Hände zu Fäusten und begann erneut zu toben.

„Du blöde Kuh, gib mir sofort meinen Hammer zurück, wenn ich den in die Finger bekommen dann landest du auf der Schrottpresse, nein noch besser ich schieße dich zum Mond.“, schrie er, doch das schien Mimi nicht zu beeindrucken, was ihn noch mehr auf die Palme brachte.

Für einen Moment wurde Puppetmon still, dann begann er zu lachen: „Du dumme Göre, denkst du wirklich das du meinen Hammer benutzen kannst?! Das kannst du überhaupt nicht, du bist kein Digimon, das kann nur ich.“ rief er aus und streckte Mimi die Zunge heraus.

Sie zuckte mit den Achseln, hob es an, drehte sich langsam dann schnell im Kreis und lies es los, so flog es im hohem Bogen tief in den Wald hinein.

Mit großen Augen starte Puppetmon dem Hammer hinterher.

„Tja, wenn ich es nicht benutzen kann, dann brauche ich es nicht mehr.“, sagte sie und machte sich auf dem Rückweg.

„Du blöde Kuh, das wirst du noch bereuen, aaaahhhh... wenn ich meinen Hammer wieder habe kannst du was erleben.“, schrie er ihr nach, machte sich dann auf den Weg nach seinem verlorenem Spielzeug.
 

„Wo warst du den schon wieder so lange?“, genervt stemmte sich Sora ihre Hände in die Hüften, während sie Mimi mit einem durch dringlichen Blick ansah, diese nahm wie immer alles viel zu locker wie sie fand: „Du könntest dich wenigstens mal dafür entschuldigen das du uns so lange hast warten lassen.“ sprach sie weiter, als die Brünette nicht reagierte.

„Sora lass es gut sein.“, versuchte sich Izzy einzumischen, wurde jedoch so gleich mit einem wütenden Blick bestraft, was ihn so gleich Mundstil machte.

„Jetzt bleib mal ganz ruhig, ich hatte nach Koemon gesucht.“, seufzend drehte sich Mimi zu dem älteren Mädchen um, doch ihre Mimik zeigte deutlich wie unbeeindruckt sie von der strengen Sora war.

„Wir können nicht immer warten bis ihr mit Spielen fertig seit, wir müssen die anderen suchen, hast du das schon vergessen oder ist es dir egal?!“, Sora wurde zunehmen wütender, diese gleichgültige Art trieb sie zum Wahnsinn.

„Nein habe ich nicht, also lass die Show gut sein und uns weiter gehen.“, Mimi packte ihre Tasche und machte sich auf dem Weg, lies eine entrüstete Sora einfach im Regel stehen.

Diese presste fest ihre Lippen auf einander, ballte die Hände zu Fäusten und wenn sie könnte würde sie jetzt wohl explodieren.

„Mir reicht es langsam!“, schrie sie dann los: „Deine wegen kommen wir nicht voran, dir ist es vielleicht egal wo die anderen sind und was hier in der Digiwelt vorgeht, aber uns nicht! Wir sorgen uns um unsere Freunde, du könntest also auch etwas mehr Anteilnahme zeigen.“ schrie sie Mimi nach, was sie tatsächlich zum stehen brachte.

Seufzend drehte sie sich um, die anderen standen wie angewurzelt da, so wütend und laut hatten sie Sora noch nie erlebt, was sie sehr erschreckte.

Mimi schaffte es in einer so kurzen Zeit das sonst so vernünftige Mädchen aus der Fassung zu bringen.

„Hör zu, ich bin hier. Ich bin mit euch mit gegangen um euch zu helfen! Also was willst du noch von mir?! Ich bin nicht dafür verantwortlich das du von Matt getrennt wurdest, ich habe sie nicht versteckt oder so, ich tue doch schon alles was ich kann.“, zischte Mimi zurück: „Also wenn du keinen anderen Vorschlag hast was ich persönlich dazu beitragen könnte um die Suche zu beschleunigen, würde ich sagen das wir jetzt weiter gehen.“ sie drehte sich wieder um und machte sich erneut auf den Weg.
 

Überall lauert die Gefahr.

Habt keine Angst ich bin für Euch da.

Ich werde helfen so gut ich kann!

Ich werde bei Euch sein!
 

So marschierten sie schweigend vor sich hin, irgendwann gesellte sich Daisuke zu Mimi und stupste diese an: „Hey, es wäre glaube ich für alle einfacher wenn du versuchen würdest Sora nicht immer auf die Palme zu bringen. Sie ist halt ziemlich angespannt weil Matt nicht da ist und so...“ er wollte Mimi sicherlich nicht vorschreiben was sie tun sollte, doch das wäre für sie alle etwas leichter wenn sie sich zusammen reisen würden.

„Ja ich weiß, aber ich kann irgendwie nicht anders.“, nachdenklich sah sie in den Himmel: „Sora und ich waren mal beste Freundinnen, sie war sowas wie eine Schwester für mich gewesen... doch jetzt... ich weiß auch nicht, aber ich kann nicht aufhören sie zu hassen. Dafür das sie immer recht haben will, das sie alle tadelt, früher fand ich es gut, ich fand sie sehr fürsorglich, jetzt ist es einfach nur ätzend.“ sie zuckte mit den Schultern: „Ich werde versuchen mich zusammen zu reisen, versprochen.“

Daisuke sah das da noch viel mehr war als das was Mimi erzählte, da steckte noch viel mehr Groll, den er war sich sicher das die Wut oder der Hass auf Sora sicherlich nicht davon kam das Mimi aufgefallen war das Soras Fürsorge manchmal Zuviel wurde und gewisse Grenzen überschritt.

Doch sie schien gerade nicht darüber sprechen zu wollen, vielleicht würde er ja nach und nach mehr erfahren, vielleicht war es noch nicht zu spät die beiden wieder zu versöhnen.
 

Nach paar Stunden machten sie endlich rast, Hikari und Gomamon begaben sich auf die suchen nach Wasser, ein Bach schien in der nähe zu sein den schon vom weiten konnten sie diesen plätschern hören.

Müde wusch sich die brünette das Gesicht, der Dauerlauf strengte sie wirklich sehr an, sie war schon lange nicht mehr so schwächlich wie früher, ihr Körper konnte mehr aushalten, doch so langsam aber sicher machte sich die Anämie bemerkbar.

Ihr Körper wurde zunehmend schlapper und müder, sie wollte nur noch schlafen, doch gerade jetzt durfte sie einfach nicht schlapp machen, die anderen nicht aufhalten.

„Alles okay bei dir Kari, du siehst so blass aus?“, besorgt sah sie das Digimon mit seinen großen Augen an, er streckte seine Flosse aus und glitt ihr über den Oberarm.

Ein sachtes Lächeln huschte über ihr Gesicht: „Ich bin nur müde und hungrig, mach dir keine sorgen.“ sie wollte den anderen keine sorgen bereiten.

„Bist du dir sicher?“, fragte Gomamon jedoch skeptisch nach, er konnte sich erinnern das sie als Kind schon immer kränklich war, deshalb hatte sie auch Gatomon erst später getroffen weil sie nicht mit ins Ferienlager kommen konnte.

„Ja wirklich, alles gut.“, winkte sie ab, fühlte dann die Flaschen mit Wasser auf und gönnte sich einen großen Schluck: „Hah, das tut gut.“

„Hm, sag mal was ist den eigentlich mit Sora und Mimi los? Sie waren doch früher so gute Freunde, gab es streit?“, das Digimon beschloss es Erstmal auf sich zu beruhen, wobei er sich vornahm Kari im Auge zu behalten.

Doch die Sache mit Mimi und Sora hatte er von Anfang an mitbekommen, diese Distanz und Unstimmigkeit konnte eigentlich keiner übersehen.

Nachdenklich blickte Kari ins Wasser: „So genau weiß das keiner. Mimi kam plötzlich wieder nach Japan zurück, ohne ein Wort zu sagen, sie hatte sich einfach Monatelang nicht mehr bei uns gemeldet. Von Anfang an zeigte sie vor allem Sora gegenüber die kalte Schulter, warum, wissen wir auch nicht.“
 

„Hey Kari, Gomamon, kommt schnell.“, Daisukes Stimme lies sich leicht zusammen zucken, sie war so tief in Gedanken versuchen gewesen das sie seine ersten Rufe gar nicht gehört hatte.

Sofort sprang sie auf und lief zu den anderen zurück: „Was ist den los? Ist etwas passiert?“ fragte sie besorgt in die Runde, doch alle schienen heil und gesund zu sein.

„Nein, nein es ist alles okay. Aber sieh mal dort drüben.“, Izzy deutete in Richtung Himmel und als Kari seinem Finger folgte erblickte sie einen hellen Lichtstrahl.

„Was? Was ist das?“, mit großen Augen starte sie das Licht an, es war sehr hell und erfühlte sie mit einer gewissen wärmen.

„Das wissen wir auch nicht, plötzlich war es aufgetaucht.“, meinte Daisuke und konnte genauso seine Augen nicht mehr davon abwenden.

„Wir... wir sollten nachgucken gehen.“, schlug Izzy vor, sah jedoch unsicher in die Runde.

Sie wussten nicht woher das Licht kam, es konnte genau so gut eine Falle sein, doch es konnte auch von den anderen Digirittern stammen und alleine dieser kleiner Hoffnungsschimmer trieb sie an dem Licht zu folgen und nach der Quelle zu suchen.
 

Wie weit muss ich gehen,

wie viele Kämpfe überstehen?

Wollt Ihr mich erreichen,

dann gebt mir ein Zeichen

Ich bin bereit!
 

So schnell sie konnten rannten sie dem Licht entgegen, doch dieses wurde immer schwächer und schwächer bis es ganz erlosch.

Keuchend blickten sich die Digiritter um, es war weg, sie waren zu langsam gewesen und nun wussten sie nicht mehr weiter.

„Was, was jetzt?“, schnell wischte sich Daisuke den Schweiß von der Stirn, sie hatten die Richtung verloren, jetzt würden sie wohl nie erfahren was die Quelle des Lichts gewesen war.

Zittern presste sich Sora die Hände gegen das Gesicht, sie mussten mit den ansteigenden Tränen kämpfen.

Endlich hatten sie einen Anhaltspunkt gehabt, endlich waren sie den anderen vielleicht näher gekommen, doch jetzt standen sie wieder am Anfang.

„Matt wo bist du?“, rief sie laut aus Verzweiflung aus und lies sich auf den Boden sinken, sie konnte nicht mehr.

„Sora.“, fürsorglich legte ihr Kari eine Hand auf die Schulter, gerne hätte sie ihr jetzt gesagt das bald alles wieder gut sein würde, das sie die anderen bald wieder finden würden, doch sie glaubte selber nicht so ganz daran.

„Das hilft doch jetzt alles nichts, wir müssen weiter. Last und in diese Richtung gehen, das Licht schien von dort zu kommen.“, Mimi hatte keine Lust im Boden zu versinken, sie war sich sicher das sie die Quelle noch finden konnten.

„Las es gut sein, dich interessiert es ja eh nicht ob wir die anderen finden oder nicht.“, schluchzte Sora und wischte sich ein paar der Tränen weg.

„Tut es sehr wohl, denn ich kann dein Gejammer nicht mehr ertragen, soll sich Yamato damit herumschlagen.“, sie lief zu den beiden Mädchen rüber, packte Sora etwas grob am Arm und zog diesen hoch: „Reiß dich jetzt also etwas zusammen.“ und obwohl Sora ihre grobe Art nicht gefiel, nickte sie Mimi zu.
 

Sie machten sich wieder auf dem Weg, doch nach ein paar Schritten blitze plötzlich etwas am Himmel auf.

Kleine Dolche flogen auf sie zu, so schnell sie konnten wichen die Digiritter dem Angriff aus, warfen sich auf dem Boden oder versteckten sich hinter Bäumen.

„Was? Was war das?“, rief Izzy erschrocken und richtete seinen Blick vorsichtig nach oben.

Ein lachen ertönte, geschockt verharrten die Digiritter in ihren Positionen: „Aber das ist doch...“ tief zog Kari die Luft ein, ihr Blick wich nach oben wo sie die den lachenden Piedmon erblickte.

„Hallo Digiritter, lange nicht mehr gesehen.“, sein Grinsen wurde breiter während er seine Schwerter hervor zog.

Mit einer drehenden Bewegung stürzte er zum Boden, was die Digiritter zum erneuten Ausweichen brachte.

„Nah, habt ihr mich vermisst?!“, er hob die Schwerter an und lies einen Energiestoß nach dem anderen auf die Jugendlichen los.

Diese konnten den Attacken gerade noch so ausweichen.

So schnell sie konnten liefen sie in den Wald hinein.

„Wer... wer ist das?“, rief Daisuke panisch, da er den Meister der Dunkelheit nicht kannte.

„Das erklären wir dir später, lauf so schnell du kannst.“, rief ihm Izzy zu, während sie von dem lachenden Piedmon auf der Flucht waren.

Dieser machte sich nicht mal die mühe die anderen einzuholen, es gefiel ihm wie sie von ihm davon liefen, ängstlich und so ohne Schutz.

Er lies seine Energieschübe auf sie los, was die umstehenden Bäume zum umfallen brachte.

„Ihr könnt mir nicht entkommen.“, rief er laut und lachend den Digirittern nach.
 

Ein erneuter schwindele überfiel Kari, ihr wurde schwarz vor den Augen, das linke Bein knickte ein und sie fiel hin.

Keuchend und zittern blieb sie liegen, sie versuchte sich aufzuraffen, doch ihre zitternden Arme hatten nicht mehr genug kraft.

„Komm schon Kari, steht auf.“, rief ihr Mimi zu, packte sie und zog sie mit viel mühe wieder auf die Beine.

Doch die jüngere der Yagami Geschwister konnte einfach nicht weiter laufen, ihre Beine wollten sie nicht mehr tragen: „Lauf Mimi.“ gab sie heißer von sich, Kari wollte nicht das dem Mädchen ihre wegen etwas zustieß.

„Ganz sicherlich nicht.“, Mimis Arm glitt um die Teile um diese zu stützen, sie würde Kari sicherlich nicht zurück lassen, sie würde nicht noch mal zulassen das einer ihrer Freunde starb.

„Ich bin zu schwer.“, protestierte Hikari.

„Schweig.“

Schwerfällig bewegte sich Mimi voran, ein Baum rechts vor ihnen krachte ein, was sie erneut zum fahl brachte.

Keuchend landete sie nun beide auf dem Boden.

„Oh, ist das rührend wenn ihr versucht euch gegenseitig zu beschützen.“, lachend hob Piedmon sein Schwert hoch: „Und jetzt fahrt endlich zu Hölle Digiritter.“ rief er aus, endlich würde er seine ersehnte Rache bekommen.

Doch bevor er das Schwert schwingen konnte wurde er von etwas getroffen, worauf hin ihm das Schwert aus der Hand fiel.

„Wer wagt es?“, rief das Digimon wütend und hielt sich die verletzte Hand, während er sich nach dem Übeltäter umsah.
 

Ich werde da sein, wenn ihr mich braucht

Ich bin bereit, ich nehm’s mit allen auf

Der Weg wird weit sein - wir müssen gehen,

Um alle Abenteuer zu bestehen!
 

„Das Mädchen da gehört mir.“, Mimi konnte ihren Ohren nicht trauen, diese Stimme kannte sie doch, noch am Morgen hatte er sie als blöde Kuh bezeichnet und ihr gedroht.

„Puppetmon.“, ungläubig sah sie ihn an.

„Jetzt bilde dir nichts ein zu blöde Göre. Das habe ich nur getan weil ich dich selber fertig machen will.“

Sie musste mit den Augenrollen, klar was konnte es sonst gewesen sein, etwa Dankbarkeit?

Doch das war ihr jetzt auch egal, wo Piedmons Aufmerksamkeit auf Puppetmon gerichtet war konnte sie und Kari wieder auf die Beine kommen.

Sie stützte sie wieder und so schnell die beiden konnten machten sie sich davon, tiefer in den Wald.

„Hier geblieben.“, ertönte die Stimme von Piedmon wieder dicht hinter ihnen, was Mimi dazu brachte schneller zu laufen, was jedoch schwer war mit Kari welche am Ende ihrer Kräfte war.

„Ich sagte die Göre gehört mir.“, erneut lies Puppetmon seinen Puppenhammer auf Piedmon los, welchen es ziemlich wütend machte.

Er lies mehrere Energieschübe auf das Puppendigimon los, welchen dieses gerade noch so ausweichen konnte.

„Misch dich nicht ein Puppetmon, die Digiritter gehören mir. Ich werde sie vernichten und für immer ausradieren.“, mit seiner nächsten Attacke traf er schließlich das Puppendigimon, welches darauf zur Boden fiel und sich nicht mehr rührte.

Grinsend blickte Piedmon auf das Digimon herab: „Du warst schon immer das schwächste Glied.“ sagte er, holte mit dem Schwert aus und wollte dem Digimon den Gnadenstoß versetzen.

Doch auch dieses mal hinderte ihn etwas daran, ein Stein traf ihn genau am Kopf, wütend drehte er sich um: „Wer wagt es?“ brüllte er.

Mit mehreren Steinen in den Händen stand ihm Mimi gegenüber: „Rühre ihn nicht an, die freche Puppe gehört mir.“ ihre Worte brachten ihn wieder zum lachen.

„Dann geht von mir aus zusammen drauf, dass wäre um so besser.“, rief er aus, holte aus und schleuderte die Attacke auf Mimi los.

„MIMIIIIII“, im letzten Augenblick warf sich jemand auf das Mädchen, warf sie zur Seite und krachte mit ihr auf den Boden.

Schwer atmend blickte sie auf, in den Moment hatte sie das Gefühl zu Träumen.

Warme braune Augen blickten von oben an: „Taichi.“ hauchte sie als hätte sie Angst er würde verschwinden wen sie seinen Namen laut aussprach.
 

Ich werde da sein, wenn ihr mich braucht.

Wir sind ein Team, wir geben niemals auf.

Der Weg wird weit sein - wir werden sehn,

Ob wir die Kraft haben zu bestehen!
 

„Bist du verrückt geworden dich Piedmon in den Weg zu stellen?!“, schrie er lauter als beabsichtigt, was sie dazu brachte zu dem erwähnten Digimon zu blicken.

Dieses war in einen Kamp mit Leomon verstrickt.

„Er wollte Puppetmon zerstören, das konnte ich nicht zulassen. Er hat mich und Kari gerettet.“, sofort suchten ihre Augen die Gegend nach dem Mädchen ab, erleichtert stellte sie fest das dieses unversehrt in den Armen ihres Freundes lag.

Langsam erhob sich Tai vom Boden, hielt dann seine Hand dem Mädchen hin, welche sich hoch helfen lies.

„Wir müssen hier schnell weg, Leomon wird ihm nicht lange standhalten können.“, rief Matt, dass ließen sich die anderen nicht zwei mal sagen, so schnell sie konnten rannten sie los.

Doch Mimi konnte nicht, ihre Augen fixierten den am Boden liegenden Körper des kleinen Pinocchios.

Er hatte sie gerettet, egal mit welcher Absicht das geschah, sie konnte ihn nicht einfach zurück lassen, außerdem würde Leomon den Kampf nicht überstehen, dafür war er Piedmon einfach zu unterlegen.

So riss sie sich von Tai los: „Es tut mir leid.“ rief sie ihm noch zu, während er versuchte sie zurück zu halten.

Schnell rannte sie zu Puppetmon rüber, sie packte sich dessen Hammer, fest umklammerte sie den Stiel mit ihren Händen.

„Hey, Piedmon, wie schmeckt dir das?! Puppenhammer!“, schrie sie auf und schleuderte mit einer schnellen Bewegung den Hammer gegen den Boden, dieser stieß eine enorme Energie aus welche Piedmon mit einer riesigen Wucht traf und weg schleuderte.

Erschöpft fiel Mimi auf die Knie, ihre Händen glühten und ihre Finger zitterten, ihr Herz raste wie verrückt.

Hatte sie das gerade wirklich getan? War sie wirklich so verrückt gewesen sich einen Puppenhammer zu schnallen und einen Meister der Dunkelheit zu attackieren?

Sie muss wirklich den Verstand verloren haben!

„Mimi, oh mein Gott, was tust du den?“, rief Tai ihr zu, in seinem Blick konnte sie deutlich sehen wie entsetzt und besorgt er war.

Er lief auf sie zu, Leomon lag am Boden und versuchte wieder zu Kräften zu kommen, die anderen Digiritter starten sie ungläubig an.

Sie konnte sich nicht vom Fleck rühren, ihr Körper fühlte sich an wie Blei.

Neben ihr lag immer noch Puppetmon, welcher sich nicht rührte, jedoch konnte sie an seinem Blick erkennen das er wach war: „Dumme Göre.“ krächzte seine Stimme.

Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus: „Dummer, kleiner Pinocchio.“ leicht zog sie das Digimon an sich.

Ein Energiestoß brachte die Erde zum erzittern, fest klammerte sich Mimi an das hölzerne Digimon.

Plötzlich breitete sich ein Netz über ihnen aus, es schnappte nach ihnen und zog sie hoch in die Luft.

„MIMI!“, rief Tai und wurde immer schneller, konnte sie jedoch nicht mehr erreichen.

„MIMI!“, ertönte plötzlich eine andere Stimme welche Mimis Herz zum aussetzen brachte, geschockt blickte zu nach unten: „Palmon?!“ sie konnte ihren Augen kaum glauben, da unten, neben Tai stand Palmon, ihr Palmon.

„Palmon, Tai! Tai hilf mir!“, sie krallte sich ans Netz, versuchte es zu verreisen, sich zu befreien doch es war unmöglich.

Neben ihr tauchte Devimon auf, mit seinen scharfen, weißen Zähnen grinste er sie finster an: „Lilithmon wird sich sicherlich über ein kleines Geschenk freuen.“ meinte er und löste sich schließlich mit dem Mädchen und Puppetmon in Rauch auf.
 

Denn keiner weiß genau was kommen wird!
 

~Fortsetzung Folgt~

Wahre Freunde

Be your Girl
 

Kapitel 12: Wahre Freunde
 

„Hier trink was.“, besorgt blickte Matt auf seine Freundin runter, während er ihr eine Flasche Wasser reichte und sich dann zu ihr setzte.

Nach dem Devimon mit Mimi und Puppetmon verschwand, hinterließ das eine unheimliche Stille im Wald.

Auch Piedmon war nach dem er von dem Puppenhammer getroffen wurde verschwunden, ob er besiegt wurde? Das wusste keiner so genau, wobei Izzy meinte das es durchaus sein konnte.

Stumm starte Sora auf den See vor sich, das Wasser war tief blau, ruhig, nur hin und wieder konnten sie die Flosse eines Fisches erkennen welches gemütlich seine Kreise zogen.

Langsam wurde es dunkel, Jou und Cody hatten sich um das Feuer gekümmert, während Daisuke mit Ken noch mal losgezogen waren um mehr Holz zu holen.

Zwischen den Freunden herstelle bedrücktes Schweigen.

Nach dem der dunkle Rauch sich verzogen hatte, war es Sora die als erstes sich in die Arme ihres Freundes geschmissen hatte, sie weinte bitterlich, all die Last und die Sorge die sie um Matt gehabt hatte fiel von ihr.

Sie war so froh das es diesem gut ging, das er unverletzt war, doch jetzt fühlte sie sich schlecht, sie hatte das Gefühl als hätte sie mit ihren Worten und ihrer Art ein schlechtes Omen herbei gerufen und so wurde Mimi schließlich von Devimon entführt.

„Keine Angst Sora, wir werden sie finden und sie wieder befreien.“, versuchte Matt sie aufzuheitern, streichelte ihr dabei über den Rücken.

Seufzend sah sie schließlich auf: „Ich fühle mich schuldig.“ sprach sie mit heißer Stimme, sah Matt dabei jedoch nicht an.

Dieser verstand nicht recht wieso, doch bevor er nachfragen konnte sprach sie schon weiter: „Ich habe mir gewünscht das sie verschwindet... mit ihrem Auftauchen und ihrer Art, hat sie uns alle durcheinander gebracht... Tais Beziehung geht kaputt und ich fühle mich einfach nur schrecklich... ich dachte wenn Mimi wieder verschwinden würde, dann würde sich alles wieder normalisieren.“ Tränen liefen über ihr Gesicht und sie verbarg es in ihren Händen: „Es tut mir so leid... Matt...“

Liebevoll zog er seine Freundin in seine Arme, fest drückte er diese an sich.

Das Sora mit solchen Gedanken gespielt hatte das hätte er nie erwartet, seine Freundin war doch sonst so bemüht sich um alle zu kümmern, er hatte das Gefühl das es etwas gab was sie ihm verschwieg.

Doch jetzt ihn diesem Moment war es nicht der richtige Zeitpunkt darüber zu reden, sie zu fragen was es war, was sie ihm nicht sagen wollte.
 

„Also war das Licht welches wir gesehen haben, das Wappen des Mutes gewesen?“, verblüfft blickte Kari zu Yolei und dann zu Takeru welcher neben ihr saß und hin und wieder einen Kuss auf ihre Wange drückte.

Er hatte sich unglaublich vermisst, hatte sich solche sorgen um das Mädchen gemacht, sie wieder bei sich zu wissen, lies ein Stein von seinem Herzen fahlen, eher gesagt einen riesigen Felsen.

„Ja genau. Ganz plötzlich erstrahlte dieses Licht. Tai war wie in Trance, er erhob sich und lief einfach los. Auch als wir nach ihm gerufen hatten reagierte er nicht, sondern lief einfach weiter, bis zur Quelle des Lichtes, wo schließlich das Wappen war.“, erzählte ihnen Yolei von den Ereignissen.

„Gut das auch ihr es sehen konntet, wer weiß wann wir uns sonst wiedergefunden hätten.“, Kari nickte und lehnte sich dann gegen ihren Freund.

Ja wer wusste schon wann sie sonst wieder zu einander gefunden hätten, doch dieses Licht zog auch ihre Feinde an und so konnten sie, sie finden und angreifen.

„Das mit Mimi ist einfach nur schrecklich, warum hat er sie bloß entführt?“, Yolei machte sich wirklich sorgen, wer wusste schon was sie mit dem Mädchen vor hatten, ob sie, sie Folter oder gar töten würden.

Schnell schüttelte sie ihren Kopf, an sowas durfte sie gar nicht denken, sie musste positiv bleiben und daran glauben das sie die ältere Gesund und Munter wieder sehen würden.

„Hm, vielleicht lag es daran das sie Puppetmons Hammer benutzen konnte.“, mutmaßte Izzy welcher neben seiner Freundin saß und wie immer versuchte seinen Laptop in gang zu bringen.

Nachdenklich sahen ihn die anderen drei an, konnte das sein, lag es wirklich daran das sie plötzlich eine Digimon Attacke aufführen konnte?

„Hoffen wir das es der Grund ist.“, verwundert blickten sie Takeru an: „Dann würden sie, sie sicherlich auch am Leben lassen um heraus zu finden woran das lag.“ grübelte er weiter.
 

„Sag mal Jou, denkst du das unsere Digimon auch im Schloss von Lilithmon sind?“, grübelnd und besorgt blickte Cody auf den älteren runter, welcher gerade Flaschen mit Wasser fühlte.

Nachdenklich blickte dieser zu dem jüngeren hoch: „Ich weiß es nicht. Mit Gewissheit wissen wir das der arme Agumon gefangen gehalten wird, aber ob er noch am leben ist...“ betrübt richtete er seinen Blick wieder nach unten, zuckte jedoch zusammen als er einen Schlag gegen die Schulter bekam.

„Jetzt lass hier nicht so den Kopf hängen, natürlich ist Agumon noch am leben und sollten die anderen Digimon auch gefangen genommen worden sein, dann sie sie es bestimmt auch noch.“

„Woher willst du das so genau wissen Gomamon?“, Jou richtete wieder seine Brille und sah seinen Digimonpartner fragend an, er selber konnte nicht mit Sicherheit sagen das es der Fall war.

„Weil ich daran glauben will, deswegen. Wir müssen Positiv denken.“, ein Lächeln bildete sich auf Cody Gesicht, während sein Blick zum Sternenklaren Himmel glitt: „Ja ich will auch daran glauben. Wir werden sie alle wiedersehen, ganz bestimmt!“
 

„Du siehst müde auf Davis.“, stellte Ken fest als er seinem Freund erneut ein Stück Holz in die Hände legte.

„Was? Ah was, es ist alles okay, außerdem siehst du selber nicht gerade fit aus.“, ein sanftes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht während er Ken ansah.

Wie sehr er sich doch freute den anderen wieder zu sehen, er war ihm praktisch in die Arme gesprungen, hatte ihn fest an sich gedrückt, Tränen liefen über sein Gesicht und so schnell hätte er den anderen wohl nicht mehr los gelassen, hätten die anderen nicht beschlossen ihr Lager wo anders aufzuschlagen.

Leicht nickte ihm Ken zu: „Wir sind Tag und Nacht gelaufen, wir wollten euch so schnell wie möglich finden.“ sagte er und trat einen Schritt an seinen Freund heran, dieser konnte nicht anders als das Holz fahlen zu lassen und Ken an sich zu ziehen.

„Ich war verrückt vor sorge. Unsere Digimon sind nicht bei uns und dann wurden wir auch noch getrennt.“, fest drückte sich Daisuke an den anderen, Kens warmen Körper an seinem zu spüren beruhigte ihn, doch die Sorge wich noch lange nicht von ihm.

Mimi und ihre Digimon waren in Gefahr, sie mussten sie schnell finden, sie durften keine Zeit verlieren, doch wo sollten sie anfangen zu suchen?

„Ich... ich will dich nicht wieder verlieren, nie wieder.“, flüsterte Daisuke und blickte wieder auf, in diesem Moment waren sie sich so nah wie noch nie zuvor.

Er konnte Kens Herz schlagen hören und seinen warmen Atem auf seiner Wange fühlen.

„Ich will dich auch nie wieder verlieren, Daisuke.“

Mit lauten hämmern in der Brust nährten sich die beiden Jungs immer mehr, ihre Augenlider schienen schwer wie Blei zu werden, langsam fielen sie zu, nur noch ein Paar Zentimeter trennten sie von einander...
 

„Hey, Davis, Ken.“, erschrocken fuhren sie aus einander, eine tiefe röte legte sich auf ihre Gesichter, Ken blickte zur Seite während Daisuke sich verlegen am Kopf kratze.

„Ähm, alles okay bei euch?“, fragte Tai nach als er bei ihnen stehen blieb und die beiden verlegenen Jungs erblickte.

Sofort nickten sie ihm zu, zum Glück war es dunkel genug das Tai ihre glühenden Gesicht nicht sehen konnte.

Dieser verdammter Tai, warum muss er ausgerechnet jetzt auftauchen, dachte sich Daisuke und konnte in diesem Moment vor lauter Frust dem älteren an die Gurgel springen.

„Okay, passt auf; Palmon und ich konnten etwas heraus finden.“, er zählte er ihnen und klang dabei recht zuversichtlich.

„Wir haben gehört wie einige Digimon die scheinbar zu Lilithmon gehören mit einander sprachen. Sie sprachen davon das sie einen Menschen im Schloss gesehen haben.“, erzählte ihnen Palmon ganz aufgeregt.

„Was ihr habt sie belauscht?! Aber ist das nicht zu gefährlich, ihr hättet von ihnen gesehen werden können, sie hätten euch angreifen können.“, sprudelte es aus Daisuke heraus, so leichtsinnig durfte Tai nicht sein, sie konnten sich vor einem Angriff nicht schützen, wo sie doch ihre Digimon nicht bei sich hatten.

„Man jetzt reg dich wieder ab, Palmon und ich waren sehr vorsichtig gewesen. Außerdem war es der einzige Weg etwas heraus zu finden, jetzt wissen wir das Mimi definitiv in Lilithmons Schloss festgehalten wird.“, Tai war es durchaus bewusst gewesen das es riskant war, doch sie hatten keine andere Wahl, er wollte Mimi so schnell wie möglich befreien und da musste er nun mal ein gewisses Risiko auf sich nehmen.

„Dennoch hätte was schief gehen können.“, warf Daisuke wieder ein doch Tai winkte sofort ab.

„Ist es aber nicht, so und nun kommt mit, wir gehen zurück zu den anderen.“
 

Als sie am Lager wieder ankamen saßen auch Jou, Cody und Gomamon wieder bei den anderen, sie hatten Fische gefangen welche sie nun für sie alle zubereiteten.

Izzy saß immer noch an seinem Laptop und versuchte diesen in Gang zu bringen, Yolei saß daneben und blickte diesem über die Schultern, während sie ihm immer wieder was zu Essen anbot.

Hikari war an der Schulter von Takeru eingeschlafen.

Sie war ganz schön erschöpft, von den ganzen Strapazen der letzten Tage.

Nach dem Mimi weg war, drehte Koemon ziemlich am Rad und rannte weg, Kari und Takeru hatten versucht es zu finden, doch vergebens, sie machte sich wirklich große sorgen um das kleine Digimon, es hatte sich wohl auf die suche nach Mimi begeben.

„Hey Tai, ist alles okay bei dir?“, fragte Takeru und beobachtete wie der ältere sich zu ihnen setzte, Jou reichte ihm einen Fisch zum essen welchen er jedoch an Palmon weiter gab.

„Nein nicht wirklich.“, antwortete er ehrlich und sein Blick huschte kurz zu seiner Schwester, er war froh das diese in Sicherheit war, wobei sie den Wald nicht wirklich als sicher bezeichnen konnten, doch hier hatten sie Leomon welcher auf sie aufpassen konnte.

„Das mit Mimi ist wirklich eine blöde Sache, das hätte nicht passieren sollen.“, seufzte Takeru, nachdenklich blickte er ins Feuer, was sollten sie den jetzt bloß tun?

Daisuke biss sich auf die Unterlippe, sie hatten absolut nichts getan um es zu verhindern, doch gegen ein Megalevel Digimon konnten sie wenig ausrichten.

Palmon lies traurig von ihrem Fisch ab, sie machte sich große sorgen um Mimi, doch sie vertraue Tai das dieser sie retten würde.

„Also Leute hört zu.“, begann dieser zu sprechen, was Izzy dazu brachte von seinem Laptop aufzusehen.

„Ich und Palmon haben herausgefunden das sie Mimi ins Schloss gebracht haben. Wir werden uns hereinschleiche und sie befreien.“, sprach er weiter was die anderen dazu brachte erschrocken zu ihm zu sehen.

„Bist du verrückt?! Sie werden auch uns schnappen und gefangen nehmen, das ist viel zu gefährlich.“, Jou konnte seinen Ohren kaum glauben, Tai war doch absolut Lebensmüde.

„Ich weiß das es gefährlich ist und ich werde nicht von euch verlangen das ihr mitkommt. Palmon und ich werden es alleine tun.“

„Tai das darfst du nicht.“, rief Takeru aus, der ältere überschätzte sich ganz gewaltig.

„Ich will euch alle nicht in Gefahr bringen. Palmon war schon mal drin gewesen und konnte fliehen.“

„Ja aber doch nur weil ihr Agumon geholfen hatte.“, warf Yolei ein, sie mussten ihn unbedingt von dem Plan abbringen.

Das war der zweite Punkt warum Tai unbedingt ins Schloss wollte, er musste Agumon unbedingt da herausholen.

„Das weiß ich selber. Aber ich habe es beschlossen und ihr könnt mich nicht davon abbringen.“, seine feste Stimme zeigte deutlich wie entschlossen er war.
 

„Von was kann dich niemand abbringen?“, Yamato stand plötzlich hinter ihnen und sah die Gruppe neugierig an.

„Oh Gott sei Dank, Matt. Bitte du musst Tai davon abhalten in Lilithmons Schloss zu gehen.“, Izzy und die anderen hofften das wenigstens er Tai davon abhalten konnte.

Nachdenklich blickte Yamato seinen Freund an: „Agumon und auch Mimi sind im Schloss, nicht wahr?!“ fragte er noch mal nach.

Wütend erhob sich Tai von seinem Platz, ihm war klar das der andere gleich versuchen würde auf ihn einzureden das er es lassen sollte, das es zu gefährlich war und sie erstmal nach den anderen Digimon suchen sollten.

Matt legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter und lächelte diesen zuversichtlich an, was ihn etwas verwirrte.

„Wenn du das für das richtige hältst, dann tue es. Ich bin mir sicher das du es schaffen kannst.“, ungläubig starte der Rest zu dem beiden.

„Aber Matt...“, fing Takeru wieder an, wurde von seinem Bruder jedoch unterbrochen: „Ich vertraue Tai, ich glaube daran das er es schafft. Er ist mein Freund und ich werde ihn unterstützen.“

Tai konnte glatt anfangen zu heulen: „Danke Kumpel.“ er zog den anderen in eine feste Umarmung.

Hinter ihnen knackte es, schnell fuhren sie herum und erblickten Sora welche sie schwach anlächelte: „Bitte hol Mimi schnell wieder zurück.“ wisperte sie, worauf der Junge nur nicken konnte.

Egal was zwischen den Mädchen war, Sora machte sich große sorgen um die jüngere und sie wollte nicht das ihr etwas zustieß.

„Vergesst nicht Leute, wir sind alle Freunde und wir müssen uns vertrauen und an einander glauben.“, zuversichtlich blickte Matt zu seinen Freunden, er glaubte an die Kraft ihrer Freundschaft.

Auf einmal begann es hinter Sora etwas zu leuchten, wie auf Kommando sprangen alle auf und liefen zum See.

Matt trat dicht an diesen heran, das Leuchten wurde heller bis es das Wasser sich in zwei teilte und Matt einfach durchlaufen konnte, am Boden erblickte er eine Tafel mit dem Symbol seines Wappens.

Lächelnd beugte er sich runter und berührte es, das Licht wurde noch etwas heller, bis es langsam erlosch und Matt genau wie Tai ein Armband um sein Handgelenk trug.

Schnell lief er wieder ans Ufer, bevor das Wasser den See wieder komplett fühlte, grinsend blickte Yamato seine Freunde an.
 

„Ein hoch auf die Freundschaft.“
 

~Fortsetzung Folgt~

Im Schloss des Feindes

Be your Girl
 

So es geht jetzt schon tatsächlich mit dem nächsten Kapitel weiter. Zur Zeit bin ich wieder im schreiben drin und habe auch die Motivation dazu weiter zu kommen. Da ich sehr lange nichts mehr an der Story gemacht habe, lade ich die Kapiteln auch gleich hoch. Sorry das sie noch nicht korrigiert sind ^^;

(Betaleser zur Zeit ohne Internet)

Ich persönlich mag dieses Kapitel sehr gerne, es hat Spaß gemacht es zu schreiben, daher bin sehr gespannt was ihr dazu sagt

Viel Spaß <3
 

Kapitel 13: Im Schloss des Feindes
 

Hart und kalt war der Boden auf welchem sie lag, ein regelmäßiges tropfen war in der ferne zu hören.

Nur langsam kam sie wieder zu sich, ihre Glieder schmerzten, ihr Körper fühlte sich taub an und sie konnte ihre schweren Augenlider kaum bewegen.

Murrend fuhr sich das Mädchen über ihr Gesicht, in ihren Kopf dröhnte es schrecklich.

Nur vom weiten konnten sie eine Stimme hören, diese rief immer wieder ihren Namen, sie kam ihr bekannt vor, doch sie konnte sie kaum zuordnen, mit jedem Gedanken den sie erfassen wollte wurden die Kopfschmerzen immer schlimmer.

„Mimi.“, und auf ein mal war die Stimme ganz nah, lies sie zusammen zucken und hoch schrecken.

Ihr Herz raste wie verrückt in ihrer Brust das es schon schmerzte, tief atmete sie durch und versuchte sich zu beruhigen.

Ihr Blick fiel auf das Digimon welches neben ihr hockte, sie konnte ihren Augen kaum glauben: „A....Agumon.“ krächzte sie heißer.

Dieser lachte auf und sprang ihr in die Arme: „Mimi, du bist endlich wach, wie schön.“ nur zögerlich legte das Mädchen ihre Arme um das Digimon.

Agumon fühlte sich so warm an, sie konnte gar nicht anders als sich an ihn zu kuscheln und die Augen für ein Moment zu schließen.

Ohne es wirklich zu wollen fühlte sie sich wohl, sie musste sofort an Tai denken, vielleicht fühlte sie sich deswegen auch gleich sichere weil Agumon bei ihr war, Tais Digimon-Partner.

Für ein paar Minuten verharren sie einfach in ihrer Umarmung.

Mimi blickte wieder auf, strich Agumon über den Kopf, ihr Blick nahm einen besorgten Ausdruck an: „Oh liebes Agumon, was haben sie dir bloß angetan? Haben sie dich gefoltert?“ sie sah ihm an das er nicht gerade nett behandelt wurde.

„Mach dir keine sorgen Mimi ich bin hart in nehmen, ich kann so einiges aushalten.“, gab er selbstsicher von sich, doch man konnte deutlich erkennen wie erschöpft er eigentlich war, sicherlich gab es im Kerker auch nichts zu essen für ihn.
 

Sofort kramte sie in ihrer Umhängetasche welche ihr zum Glück nicht abgenommen wurde, sie reichte Agumon etwas zu essen hin: „Iss was, dann geht es dir sicherlich besser.“ sagte sie und konnte deutliche Sternchen in seinen Augen funkeln sehen.

Sofort ergriff er die Bento Box und begann den Inhalt in sich zu schlingen: „Oh Mimi... vielen... dank... das tut...gut...“ gab er schmatzend von sich, was sie zum kichern brachte.

Tief atmete sie durch, ihr Blick glitt durch die Zelle, wie es schien waren sie alleine hier, wobei sie in einer Ecke genau hingucken musste, es schien so als würde dort etwas liegen.

Langsam erhob sich Mimi, was ihr sichtlich schwer fiel, ihr Körper fühlte sich einfach unglaublich schwach an.

Mit langsamen Schritten lief sie auf die Ecke zu wo sie etwas vermutete, tatsächlich entdeckte sie dort ihren kleinen Pinocchio.

Agumons Blick folgte ihr: „Vorsicht, das ist Puppetmon. Sie haben ihn zusammen mir dir hier her gebracht, doch er hat sich bis her keinen Millimeter bewegt. Er sieht sehr mitgenommen aus.“

Vorsichtig beugte sich Mimi runter, sie strich über sein hölzernes Gesicht welches so leblos schien.

„Er hat versucht mich zu beschützen.“, begann sie zu sprechen, was dazu führte das dem Dino-Digimon etwas von dem Reis aus dem Mund fiel.

„Wie... was... er hat dich beschützt?“, quietschte Agumon los, er konnte es kaum glauben, hätte Mimi es nicht selber gesagt würde er es für eine Lüge halten.

Mimi nickte: „Ja es ist die Wahrheit. Als Piedmon uns angriff hat, hat er versucht mich vor ihm zu beschützen, doch Piedmon war stärker gewesen.“ seufzend blickte sie Agumon wieder an, dieser konnte es immer noch kaum glauben was Mimi ihm da erzählte.

„Wie kommt es das du hier bist?“, fragte sie ihn dann, beugte sich vor und pickte dem Digimon etwas Reis von der Schnauze, was ihn etwas rot werden lies.

Betrübt blickte er zur Seite, dann erzählte er Mimi wie er und Palmon sich ins Schloss geschlichen hatten um heraus zu finden was dort ablief, das er von Palmon getrennt wurde und am Ende doch noch geschnappt.

„Danke das du Palmon beschützt hast.“, sie gab dem Digimon einen kurzen Kuss, was ihn verlegen zur Seite blicken lies: „Ah was, nicht der rede wehrt... wir sind doch Freunde.“

Freunde, ja das waren sie, irgendwie. Was hatte Freundschaft eigentlich noch für eine Bedeutung für sie? Scheinbar mehr als sie zugeben würde, sie kam mit in die Digiwelt um ihren Freunden beizustehen, also bedeutete ihr Freundschaft noch ziemlich viel.

„Sag mal, ist Tai auch hier?“, seine Frage lies das Mädchen leicht zusammen zucken.

Tai, ja wo war er den? Er hatte sie beschützt, wollte sie dazu bringen von Piedmon davon zu laufen, doch sie riss sich los, konnte Puppetmon nicht im Stich lassen, Tai versuchte sie noch zurück zu halten, doch er schaffte es nicht.

„Ja... irgendwo hier in der Digiwelt.“, seufzend hob sie ein herumliegendes Rädchen vom Boden auf, ihr fiel auf das einige Einzelteile fehlten, doch vielleicht konnte sie Puppetmon zumindest so zusammen setzen das er sich wieder bewegen konnte.
 

„Denkst du das ist eine gute Idee ihn wieder zusammen zu setzen?“, unsicher blickte Agumon auf das Puppen-Digimon runter, es war ihm unwohl dabei es wieder zu reparieren.

„Sollte er sich nicht benehmen, wissen wir ja welche Teile wir herausnehmen müssen um es unschädlich zu machen. Er hat mir geholfen, ich kann ihn nicht einfach hier so liegen lassen.“, sagte sie, eine gute Tat konnte vielleicht nicht viele schlechte ungeschehen machen, doch er sollte die Chance bekommen sich zu beweisen.

Kurz grübelte Agumon noch, doch dann begann er zu lächeln: „Ich vertraue dir Mimi.“ sagte er und versuchte ihr irgendwie zu Hand zu gehen.

Doch nach dem sie die Teile zusammen gesetzt hatten rührte sich das Digimon keinen Millimeter: „Es fehlen wohl einfach zu viele Einzelteile.“ seufzend lehnte sich Mimi gegen die Wand, sie hatte gehofft das Pinocchio wieder zum Leben erwecken zu könnten, war sie den doch nicht seine gute Fee?

Agumon begann nach mehr Teilen auf dem Boden zu suchen, doch leider war er erfolglos, seufzend setzte er sich neben Mimi und starte geradeaus.

„Sag mal, sind die anderen Digimon auch hier?“, brach Mimi nach einer weile das schweigen.

„Ich weiß es nicht, schon möglich. Jedoch habe ich keinen von ihnen hier gewesen.“, er hoffte natürlich das sie es nicht wahren, es war kein besonders schöner Ort an dem man landen wollte.

„Wir müssen uns einen Plan überlegen wie wir fliehen können.“, sagte sie und blickte das Digimon entschlossen an.

„Denkst du nicht das Tai und die anderen uns holen kommen werden?“, Agumon war sich nicht sicher ob sie es schaffen konnten, überall waren wachen, es waren so viele und er konnte nicht Digitieren.

Nachdenklich begann sie auf einen ihrer Fingernägel zu kauen: „Ja schon möglich... aber dann müssten sie auch ins Schloss eindringen und außer Gomamon und.... Palmon habe ich keins der anderen Digimon gesehen.“

Mit großen Augen starte Agumon sie an: „Du und Palmon habt euch gefunden?“ doch sie schüttelte den Kopf.

„Nein ich habe sie nur kurz gesehen. Als wir in der Digiwelt ankamen wurden wir in zwei Gruppen gesplittert. Nach einer weile fanden Daisuke, Izzy, Kari, Sora und ich Gomamon, Palmon muss irgendwann zu den anderen dazu gestoßen sein.“

Sie konnte sie leider nur kurz sehen, doch um so eher wollte sie aus diesem verdammten Schloss wieder raus, sie wollte Palmon in die Arme schließen und Tai Agumon bringen, dann währen sie quitt, dafür das er sie gerettet hatte.

Nachdenklich erhob sich Mimi, lief zu den Gitterstäben und blickte hinaus, weit und breit war keine Wache zu sehen, auch die anderen Zellen schienen leer zu sein.

„Wo sind den die anderen Digimon, warum ist außer uns keiner hier?“, warum waren sie bloß alleine?

„Sie wurden alle mitgenommen, die Saat des bösen wurde ihnen eingepflanzt, nun sind sie ein Teil der Arme.“, Agumons blick war traurig auf Mimi gerichtet, er musste zusehen wie ein Digimon nach dem anderen dazu gebracht wurde zu gehorchen, sie hatten sie gebrochen und zu ihren Sklaven gemacht.

„Saat des bösen?“, verwirrt blickte ihn das Mädchen an, sie verstand nicht recht was damit gemeint war: „Sowas wie ein schwarzes Zahnrad oder die schwarzen Ringe?“

Agumon schüttelte seinen Kopf: „Nein es ist viel schlimmer, es ist nichts was man einfach vernichten kann und dadurch die Digimon wieder gutartig werden. Es ist etwas was komplett von ihnen besitzt ergreift, von Innen. Wir können sie nicht retten.“

Das hieß mit anderen Worten, gehörten sie zu Lilithmons Arme so mussten sie auch besiegt werden, komplett ausgelöscht werden, Mimi konnte es kaum fassen, erneut mussten unschuldige Digimon sterben, wofür nur?

„Wir müssen so schnell wie möglich hier raus.“, sie durfte nicht zulassen das Agumon sowas widerfuhr, er durfte nicht sterben.
 

Plötzlich hörten sie Schritte, diese kamen immer näher, schnell packte Agumon das Mädchen an der Hand und zog sie vom Gitter weg: „Leg dich hin und stell dich schlafend.“ forderte er sie auf.

Sie zögerte, tat jedoch dann was das Digimon ihr sagte, so legte sich Mimi auf den Boden, schloss ihre Augen und stellte sich schlafend.

Mit einem lauten Rums wurde eine Tür geöffnet, schwere Schritte waren zu hören die über den engen Flur liefen.

Mimi traute sich nicht die Augen zu öffnen um nachzusehen wer da gekommen war, ihr Körper begann zu zittern.

Sie mussten an Agumons Worte denken, die Saat des bösen, was genau war das und würde es auch an einem Menschen funktionieren so wie damals vor drei Jahren?

War sie vielleicht deswegen hier, sollte sie das Versuchskaninchen spielen?

„Schmeiße es hier in die Zelle.“, sagte eine tiefe Stimme, welche sicherlich zu einem der Soldaten gehörte.

Die Zellentür gegenüber von ihrer wurde geöffnet, dann hörten sie wie etwas auf den Boden geworfen wurde und die Zelle wieder verschlossen.

Mimis Herz donnerte gegen ihre Brust, sie hoffte so sehr das sie einfach wieder gehen würden, das die Digimon sie und Agumon einfach in ruhe lassen würden.

„Was ist mit dem Menschen?“, fragte eins der Digimon und für einen Moment hörte ihr Herz auf zu schlagen.

„Wir sollen es später zu Master Lilithmon bringen.“, sagte der anderen, sie setzten sich wieder in Bewegung und verließen den Flur.

Zitternd umklammerte Mimi ihren Körper mit den Händen und zog ihre Beine an, Angst überkam sie. Am Anfang hatte sie so eine große Klappe gehabt, sie hätte keine Angst, sagte zu Tai das sie ihn beschützen wollte, doch die Angst schlich sich mit jeder Sekunde immer tiefer in ihr Herz ein.

„Mimi, es wird alles wieder gut. Tai wird uns sicherlich befreien.“, fürsorglich begann Agumon über den Rücken des Mädchens zu streicheln.

Sie schluckte hart und nickte ihm dann zu, jetzt durfte sie bloß nicht die Nerven verlieren: „Ja... ja du hast recht, es wird alles wieder gut.“ fest drückte sie Agumon an sich, sie brachte gerade seine nähe, seinen warmen Körper an dem ihren, den plötzlich wurde ihr so unglaublich kalt.

Von der gegenüberliegenden Seite vernahmen sie ein grummeln, leicht löste sich Mimi wieder von dem kleinen Dino, ihre blickte richteten sich zu der anderen Zelle.

Zuerst war nichts zu erkennen, das andere Digimon war sicherlich schwer verletzt und konnte sich kaum rühren.

Doch dann streckte es einen Flügel zwischen die Gitterstäbe, was Mimi sofort dazu brachte ihre Augen zu weiten: „Aber das ist doch... Biomon!“
 

„Oh nein, sie haben sich auch Biomon geschnappt. Was sollen wir jetzt tun Mimi?“, mit großen Augen blickte Agumon das Mädchen an, Biomon schien schwer verletzt zu sein, konnte sich kaum rühren und sicherlich hatte es nicht mehr viel Energie um gegen die Saat standhalten zu können.

Nachdenklich begann das Mädchen an ihrer Unterlippe zu knabbern, sie mussten sich dringend was überlegen wie sie entkommen konnten, sie musste Agumon und Biomon aus dem Schloss schaffen bevor es zu spät war.

Ausgerechnet Soras Digimon-Partner war auf ihre Hilfe angewiesen, was für eine Ironie, doch Mimi würde es nie im Stich lassen, das kleine Digimon hatte mit dem Konflikt der Mädchen nichts zu tun, das war ihr klar.

„Wir müssen irgendwie dieses Gitter aufbekommen.“, meinte sie und erhob sich wieder vom Boden, akribisch begann sie das Gitter nach einem Schloss zu inspizieren.

„Kein Schloss.“, stellte sie fest.

Nachdenklich blickte Agumon sie an, es schien so als hätte das Digimon eine Idee, er trat an das Gitter und deutete auf die Wand schräg von ihnen: „Da ist ein Hebel, ich glaube so gehen die Türen auf.“ meinte er, doch so genau wusste er es auch nicht.

„Es ist sehr weit weg, denkst du, du kannst es mit deiner Flamme treffen?“, jetzt wussten sie zwar wie sie die Tür aufbekommen konnten, kamen jedoch nicht an den Hebel heran.

„Ich bin mir nicht sicher. Doch ich werde es versuchen.“, Agumon suchte den richtigen Winkel, es war jedoch schwerer als gedacht, den jedes mal wenn er einen Feuerball abschoss traf er ein paar Zentimeter daneben.

Knurrend drückte das Digimon seine Schnauze zwischen die Gitterstäbe: „Ah, die sind einfach zu eng.“ beschwerte er sich, zehrte dabei an den Gitterstäben als könnte er sie verbiegen.

„Schon gut Agumon, ich habe eine andere Idee.“

Interessiert beobachtet er Mimi, diese trat wieder an Puppetmon, gerade wollte er ihr sagen das sie diesen eh nicht in gang bekommen würde, doch dann sah er wie sie einen Arm nach dem anderen abmontierte: „Mimi, was machst du den?“

„Es tut mir leid Pinocchio, aber ich muss mir kurz deine Arme ausleihen.“, sie steckte einen Arm auf den anderen, am ende bildete sie seine Hand zu einem Griff.

„Dann hoffen wir mal das es lang genug ist.“

Mimi quetschte sich so gut sie konnte durch die Gitterstäbe und versuchte an den Hebel heran zu kommen.

Es war lag genug, doch sie verfehlte den Hebel jedes mal, Puppetmons Arme waren schwerer als sie erwartet hatte.

Schweiß lief über ihre Stirn und Wut machte sich in ihr breit, es musste doch funktionieren, sie hatten es doch schon fast geschafft: „Nun mach schon, so eine verdammte scheiße.“ zischte sie und endlich hackte sich die Hand ein, mit viel kraft musste sie den Hebel runter ziehen, doch es funktionierte, als der Hebel unten war ging recht von ihnen ein Teil der Gittertüre auf.

„Du hast es geschafft Mimi.“, jubelte ihr Agumon zu, während sie sich den Schweiß von der Stirn wischte.

Schnell baute sie Puppetmon die Arme wieder dran, zuerst hatte sie versucht ihn über ihre Schulter zu legen, doch sein Körper war einfach viel zu schwer.

„Wir müssen ihn hier lassen, tut mir leid könnte ich zu Greymon digitieren hätte ich euch alle ohne Probleme tragen können.“, doch das konnte er nicht ohne Tais Hilfe.

„Ist schon gut, Agumon, dich trifft doch keine Schuld.“, schnell packte sie ihre Tasche, ihr Blick fiel noch mal auf den leblosen Pinocchio: „Ich werde dich holen, versprochen.“
 

Zusammen mit Agumon öffnete Mimi die andere Zelle wo sich Biomon befand, sie war verletzt und konnte kaum noch die Augen offen halten.

Mimis Körper begann zu zittern bei dem Anblick, sie konnte sich kaum ausmalen was sie mit dem armen Digimon angestellt hatten und sie konnte den Gedanken kaum zurück halten, wie froh sie doch war das Palmon fliehen konnten.

Vorsichtig hob sie das Digimon an: „Halt durch Biomon.“ sie reichte dem verletzten Digimon etwas zu Essen hin, es musste schnell wieder zu Kräften kommen, Medizin oder Heilkräuter hatte sie leider nicht zur Hand.

Leise schlichen sie sich zum Flur hinaus, wo es genau lag ging wussten keiner von ihnen, doch sie mussten sich für einen Weg entscheiden, so bogen sie nach links ab.

Die Gänge waren dunkel und lang, nur schwaches Kerzenlicht hing an manchen stellen von der Decke.

„Als wären wir hier in einem Horrorfilm.“, brummte Mimi, wobei das hier sicherlich um einiges schrecklicher war als jeder Horrorfilm den sie je gesehen hatte.

Sie liefen in einen Gang nach dem anderen hinein, doch sie sahen alle gleich aus, dunkel, lang und leer: „Ich verstehe das nicht, es ist so ein rissiges Schloss doch bis her sind wir an keinem einzigen Raum vorbei gekommen.“ das alles behagte Mimi überhaupt nicht, das schlimmste was jetzt passieren konnte war sich in einem Labyrinth zu verlaufen.

„Sieh mal Mimi da vorne ist eine Treppe.“

Sie liefen auf die Treppe zu welche nach oben zu führen schien, die Stufen schwebten vor ihren Füßen in verschiedene Richtungen, Mimi musste aufpassen nicht das neben ins leere zu treten.

„Sei bitte vorsichtig Mimi.“, besorgt drehte sich Agumon immer wieder zu dem Mädchen um und hielt ihr seine Hand hin.

Sie waren froh als sie nach etlichen Stufen endlich wieder festen Boden unter ihren Füßen spüren konnten.

Am Ende des dunkel Gangs konnten sie gedämmtes Licht erblicken, leise schlichen sie sich an, vorsichtig steckten sie ihren Köpfe über die Türschwelle um in den Raum blicken zu können.

Ein großer dunkler Raum, mit einem riesigen Fenster, in welchen sie jedoch nichts anderes als einen dunklen, roten Nebel erkennen konnten.

„Sieh doch da, da sitzt jemand.“, Agumon deutete auf eine Person welche sich zum Teil hinter einem dichten Vorhang befand.

Sie saß auf einem breiten Stuhl, welcher durchaus einem Thron glich, das Digimon mit dem lila Gewand schien zu schlafen.

„Wer ist das?“, flüsterte Mimi, doch Agumon konnten nur mit den Schultern zucken, bis her hatte er dieses Digimon noch nie gesehen.

In ihren Armen begann das schlafenden Biomon sich endlich zu rühren, müde blickte sie zu Mimi hoch: „Das da... das ist Lilithmon... sie ist ein sehr böses Digimon... bitte du musst sehr vorsichtig sein...“ ihre Stimme klang sehr müde und kraftlos, doch sie schien sich langsam zu erholen.

„Das ist Lilithmon?“, irgendwie hatte sich Mimi das Digimon anders vorgestellt, größer und hässlicher, außerdem schien es so friedlich zu schlafen.

„Aber was ist das hinter ihr?“, sie deutete auf den Nebel welcher das schlafenden Digimon umgab.

„Was meinst du?“, angestrengt starte Agumon in den Nebel, doch er konnte nicht erkennen: „Ich kann außer den Nebel nichts erkennen.“

„Doch da ist noch etwas, tief im Nebel... da bin ich mir sicher.“, doch sie konnte nicht sagen was es war, oder wer, nur das ihr Gefühl ihr deutlich sagte das hinter dem Nebel sich noch etwas verbarg.
 

~Fortsetzung Folgt~

Fauler Zauber

Be your Girl
 

Kapitel 14: Fauler Zauber
 

„Tai, bist du dir wirklich sicher das du alleine gehen willst? Ken und ich können dich auch begleiten.“, Daisuke konnte es immer noch nicht fassen das der ältere Junge ohne sie zu Lilithmons Schloss gehen wollte.

Sicherlich wurde er von Palmon begleitet, jedoch konnte das Digimon nicht digitieren und ihn so kaum beschützen.

Doch der Träger des Wappen des Mutes blieb stur, er bestand drauf das die anderen Digiritter sich weiter auf die suche nach ihren Digimon begaben, er wollte weder das einen von ihnen mit ihm mit kam, noch das sie auf ihn und Mimi warteten.

„Davis wir hatten die Diskussion schon gestern Abend geführt. Ich gehe alleine und dabei bleibt es.“, mit einem strengen Blick fixierte er den jüngeren, er wollte das Thema nicht wieder von Vorne durchkauen müssen.

„Ja aber...“, doch noch bevor er ein weiteres Argument einwerfen konnte wurde er von Tai gestoppt: „Es reicht, an meiner Entscheidung gibt es nichts mehr zu rütteln.“

Die Digiritter räumten ihr Lager, packten ihre Sachen und machten sich Aufbruch bereit, an einer Lichtung verabschiedeten sie sich von Tai und Palmon.

„Viel Glück Alter.“, verabschiedete sich Matt von seinem Freund und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

„Pass auf dich auf Tai.“, fest drückte er seine kleine Schwester an sich, sein Blick glitt zu Takeru welcher hinter ihr stand: „Pass gut auf meine Schwester auf.“ entschlossen nickte der blonde Junge: „Und du auf dich.“ warf er noch ein.

„Bist du dir sicher das wir nicht auf euch warten sollen?“, Yolei fand es gar nicht gut das sie sich einfach wieder auf die suche begeben sollten und die andren somit zurück ließen.

„Wir werden uns bestimmt wieder finden, ansonsten treffen wir uns spätestens bei Genai wieder.“, Tai hatte ihnen noch mal deutlich gemacht wie wenig Zeit sie hatten, außerdem breitete sich der Nebel immer schneller aus, sie waren auf langer Zeit an einem Ort nicht sicher.

„Ich kann deine Entscheidung immer noch nicht gut heißen, aber ich wünsche dir viel Glück.“, auch Leomon hatte versuch Tai davon zu überzeugen einen anderen Weg zu suchen um Mimi und Agumon zu retten, doch auch das Digimon konnte ihn nicht davon abbringen.

Wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hatte, zog er es auch durch.

Zum Schluss verabschiedete sich Sora von ihm, sie zog Tai in eine lange Umarmung, mit einem sanften Lächeln löste sich das Mädchen wieder und sah ihn an: „Wir werden uns alle gesund wiedersehen, da bin ich mir ganz sicher.“ er nickte nur und Hoffte das sie recht behielt.

Als die Sonne ihre Strahlen über den See tanzen lies, standen Taichi und Palmon alleine auf der Lichtung, tief zog er die frische Waldluft ein.

„Wollen wir los?“, fragte ihn das Digimon, eifrig nickte er ihr zu und sie machten sich auf den Weg zu Lilithmons Schloss.
 

Um das Schloss zu finden brauchten sie niemanden nach dem Weg zu fragen, sie mussten nur dem dichten Nebel folgten, in dessen Zentrum verbarg sich die rissige fliegende Festung.

Am Abend zuvor mussten sie den Wald verlassen um an Informationen zu gelangen, jetzt am Morgen war der Nebel bereits an der Waldgrenze angekommen, das bekräftigte ihn noch mal in seiner Entscheidung die anderen weiter ziehen zu lassen.

Mit schnellen Schritten erreichten sie die Grenze, hinter dem Wald befand sich eine weite Wiese, sicherlich war sie früher sehr schön gewesen, saftig grüner Rasen mit bunten Blumen überseht, doch jetzt lag ein trostloser, grauer Schleier über ihr.

„Wir müssen einen Weg ins Zentrum finden und uns dann irgendwie ins Schloss schleichen.“, sagte Tai und Palmon nickte ihm zu.

„Ich habe mich schon mal hineingeschlichen, das schaffe ich sicherlich auch ein zweites mal.“, gab das Digimon zuversichtlich von sich, wobei ihr bewusst war das hinein nicht so schwer war wie wieder hinaus, doch darüber würden sie sich später sorgen machen.
 

„Ganz ehrlich Leute ich kann Tais Entscheidung wirklich nicht verstehen, wieso habt ihr ihn nicht davon abgehalten?“, aufgebracht blieb Yolei stehen, sie hatten von den älteren Digirittern erwartet das sie ihren Freund davon abbringen würden ins Schloss zu gehen, doch das Gegenteil traf ein, sie bestärkten ihn auch noch dabei.

„Glaube uns Yolei wir heißen es auch nicht gut, aber wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hat dann bleibt er stur und zieht sein Ding durch. Wir können Tai nicht davon abhalten zu tun was sein Herz ihm sagt.“, mit großen Augen starte das Mädchen Jou an, an seiner Stimme konnte sie deutlich heraushören wie unsicher er war, wie besorgt er doch war.

„Aber dann lasst uns doch hier bleiben und warten.“, warf sie wieder ein, sie konnte einfach nicht fassen das sie sich, nach dem sie sich wieder gefunden hatten von Tai und Mimi trennen mussten.

Behutsam legte ihr Kari eine Hand auf die Schulter: „Bitte du musst an Tai glauben. Mir zerreißt es das Herz meinen Bruder gehen zu lassen, ungewiss wann ich ihn wiedersehen werde. Wenn ich daran denke das Mimi, Agumon und vielleicht auch noch andere Digimon in diesem Schloss sind überkommt mich die Angst, doch ich glaube daran das wir uns alle bald wieder sehen werden, das Tai es schaffen wird! Bitte glaube auch du an ihn Yolei.“

Karis Worte trafen sie mitten ins Herz, Tränen schossen ihr in die Augen, doch kein Wort mehr kam über ihre Lippen, nur ein sachtes nicken war zu sehen.

Ja sie wollte daran glauben, ganz fest wollte sie an Tai, Mimi und die anderen glauben, das sie sich bald wieder sehen würden.

„Außerdem kommt der Nebel immer näher, wir sollten weiter gehen.“, warf irgendwann Daisuke ein, sein besorgter Blick glitt Richtung der Waldgrenze, ohne zu zögern wäre er mit dem älteren mitgegangen, doch aus irgendeinem Grund wollte dieser es unbedingt alleine machen.

Daisuke war schon aufgefallen das der ältere sich um Mimi besonders sorgte, ob da wohl mehr Gefühle im Spiel waren als nur Freundschaft?
 

So machten sich die Digiritter wieder auf den Weg, dabei entfernten sie sich immer weiter von dem Nebel und somit auch von Tai, Mimi, Agumon und Palmon.

Sie mussten noch eine ganze weile durch den Wald laufen, bis sie irgendwann an einer Kreuzung gelangten und sich für einen Weg entscheiden mussten.

„Nach links oder nach rechts?“, Yolei starte in beide Richtungen, doch vor lauter dichten Bäumen konnte sie nichts erkennen.

Sie überkam plötzlich wieder ein schlechtes Gefühl und ihr wurde ganz flau im Magen, die anderen würden sich doch nicht wieder trennen wollen, oder?

Sie konnte es nicht ertragen im ungewissen zu sein was mit den anderen geschehen könnte wenn sie nicht zusammen blieben, wenn sie nicht einander helfen konnten.

„Also was denkt ihr welchen Weg sollen wir einschlagen?“, Yamatos Blick glitt zu Izzy welcher wieder mal versuchte seinen Laptop in Gang zu bringen, er hatte gehofft das er vielleicht eine Karte aufrufen konnte um zu sehen ob sich in der nähe irgendwas interessantes wie ein Digimon-Dorf, Stadt oder eine Fabrik befand.

Doch wie immer wollte das Gerät nicht funktionieren und er musste es seufzend weg packen.

„Tja, eine Karte haben wir nicht zu Hand, also müssen wir das so entscheiden.“, die anderen Digiritter nickten Izzy zu.

„Wie wäre es wenn wir ein Paar Kilometer nach links gehen, wenn sich nichts außer Wald vor uns erstreckt dann gehen wir zurück und probieren die andere Richtung aus.“, schlug Jou vor, auch wenn es sicherlich nicht viel brachte doch es war wenigstens sowas wie ein Plan.

„Und was ist wenn die Wege am Ende einen Kreis bilden, dann laufen wir vollkommen umsonst die etlichen Kilometer ab.“, warf Yamato ein, seiner Meinung nach sollten sie sich gleich für einen Weg entscheiden auf welchen sie auch bleiben würden.

„Wollen wir es dann nach der Mehrheit entscheiden?“, fragte Cody die älteren welche sich immer noch nicht einigen konnten.

„Ja last uns abstimmen.“, warf auch Daisuke ein welcher es sich leid war nur herum zu stehen.

Hikari und Takeru hielten sich aus dem Gespräch raus, das Mädchen hoffte immer noch das sie Koemon wieder finden würden, es war einfach verschwunden und sie machte sich sorgen ob es in dem Wald auch zurecht kommen würde.

„Ich denke es kann sicherlich gut auf sich selber aufpassen Kari. Außerdem denke ich das es sich auf die suche nach Mimi begeben hatte.“, liebevoll lächelte Takeru seine Freundin an, er konnte ihr gar nicht oft genug sagen wie froh er doch war sie wieder gefunden zu haben.

Sie nickte nur, ihr Blick glitt zu ihrem Digivice, so sehr hoffte sie das es ihr endlich anzeigen würde wo sie Gatomon wieder finden konnte, doch es tat sich einfach nichts.

„Ich mache mir solche sorgen um Gatomon, was ist wenn es auch in Lilithmons Schloss ist?!“, sie wollte sich gar nicht ausmalen was sie mit den Digimon dort anstellten, vielleicht würde sie Gatomon auch nie mehr wiedersehen.

„An sowas darfst du gar nicht denken, es geht Gatomon bestimmt gut und wir werden sie bald wiedersehen.“, aufmunternd blickte Takeru seine Freundin an, sie war so dankbar für seine aufmunternden Worte.

„Ich hoffe du hast recht. Hoffentlich haben sie Mimi nichts getan, sie ist ganz alleine und schutzlos dort.“, fest umschloss sie ihre Arme um ihren Körper und begann zu zittern.

Fest zog Takeru sie an sich, beruhigend begann er über ihren Rücken zu streicheln: „Es geht ihr bestimmt gut. Ich bin mir absolut sicher das Tai sie unversehrt befreien wird und wir uns alle bald wiedersehen werden, okay?!“ sachte nickte sie ihm zu, bevor sie ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen aufdrückte: „Danke.“

„Kari, Takeru, kommt wir haben uns entschieden.“, rief ihnen Cody zu welcher sich gerade den Rucksack über die Schulter hievte, er wurde etwas rot als er das Paar so innig bei einander erblickte.

Die Mehrheit hatte sich dafür entscheiden nach links zu gehen, Takeru beschwerte sich noch das die anderen es ohne ihn und Hikari entschieden hatten, doch Matt sagte das es an dem Ergebnis nichts gerüttelt hätte.

Erneut machten sie sich wieder auf den Weg, Kari bildete das Schlusslicht, ihr wurde wieder schwindelig doch sie versuchte es so gut wie es ging zu verbergen.

Plötzlich hatte sie das Gefühl das jemand nach ihr gerufen hätte, abrupt blieb sie stehen, war das gerade Gatomons Stimme gewesen?

Ruckartig drehte sie sich um, in der Ferne konnte sie ein helles Licht erblicken.

Takeru welcher ein Stück vor ihr lief, hielt sofort an als er ihre Schritte nicht mehr hören konnte: „Kari was ist den?“ mit schnellen Schritten lief er zurück zu ihr.

„Sie doch mal Takeru das Licht dahinten, vielleicht ist es ein Wappen.“, meinte sie und deutete auf einen Lichtstrahl in der Ferne.

Er folgte ihrem Fingern, seine Augen weiteten sich: „Du hast recht. Hey Leute, kommt zurück dahinten scheint ein Wappen zu sein.“ rief er den anderen zu was sie sofort zum halten brachte.

„Wappen, wie kommen die den drauf?“, leicht verzog Yamato sein Gesicht, er konnte keinen Anhaltspunkt erkennen welcher darauf deuten könnte das ein Wappen in der nähe war.

„Ihr müsst euch irren.“, rief der ältere Bruder von Takeru ihnen zu, doch die beiden waren sich absolut sicher das nicht weit von ihnen sich ein weiteres Wappen befinden musste.

Zusammen rannten sie in die Richtung aus welcher der Lichtstrahl kam los.

„Hey, was soll das? Bleibt hier.“, Yolei und Cody rannten ihnen sofort nach.

Daisuke verstand die Welt nicht mehr: „Da ist doch überhaupt nichts, was ist den los mit ihnen?“ verwirrt sah er Ken und Yamato an, doch diese konnten nur mit den Schultern zucken.

So machte sich auch der Rest auf den Weg Kari und Takeru einzuholen, doch die beiden schienen bereits ziemlich weit weg zu sein.

„Kari, Takeru... bleibt doch stehen.“, rief ihnen Daisuke immer wieder zu, doch sie schienen seine rufe nicht zu hören und irgendwann konnten die anderen Digiritter das Paar nicht mehr sehen.

„Was? Aber wo sind sie den hin?“, verwirrt blickte sich Yolei um, gerade noch konnte sie die beiden noch vor ihnen laufen sehen und plötzlich waren sie verschwunden.

„Als hätten sie sich in Luft aufgelöst.“, warf Cody ein, zusammen warteten sie darauf bis die anderen Digiritter sie eingeholt hatten.

Keiner von ihnen hatte gesehen wie und wann genau Kari und Takeru verschwunden waren, sie waren einfach weg.

Es hatte auch niemand den Lichtstrahl gesehen oder einen anderen Hinweis darauf das ein Wappen in der nähe sein könnte.

„Was ist los Ken, du wirkst so bedrückt.“, besorgt blickte Daisuke seinen Freund an.

„Ich weiß nicht... vielleicht sind sie ja auch zum Meer der Dunkelheit gegangen.“, doch sofort schüttelte er seinen Kopf, er wollte den Gedanken daran vertreiben, den er wusste wie Kari auf das Meer reagierte und wie viel Angst sie davor hatte.

„Nein, das denke ich nicht, sie müssen hier noch irgendwo sein, lasst und sie suchen gehen.“, Daisuke versuchte seinen Freund so gut es ging von dem trüben Gedanken zu lösen, sie hatten das Meer der Dunkelheit vor drei Jahren endlich hinter sich gebracht, dieses Kapitel sollte endgültig abgeschlossen sein, für Ken und auch für Kari.

So beschlossen die Digiritter die beiden im Wald zu suchen, weit weg konnten sie ja nicht sein.
 

Auf leisen Solen schlichen Tai und Palmon sich von einem Stein zum Anderen, von einem Baum zur nächsten Hecke.

Sie wollten so leise und unsichtbar bleiben wie es nur ging.

„Ich wollte mich noch bei dir bedanken Tai.“, wisperte das Digimon dem Jungen zu, etwas verwundert sah er sie daraufhin an: „Für was?“

„Das du mit mir Mimi retten gehst.“, sagte sie, dabei schweifte ihr Blick von Tai zu der großen Nebelwand vor ihnen.

„Dafür musst du dich nicht bedanken, ich tue es weil ich es will. Ich will sie retten... und Agumon natürlich auch.“, fest presste er seine Hände zusammen und die Lippen au einander, die Angst um die beiden wuchs mit jeder Sekunde an.

Die ganze Nacht konnte er nicht schlafen, immer wieder erhob er sich, wanderte von einer Ecke zur anderen.

Leomon hatte ihn skeptisch beobachteten, doch er musste Tais Nervosität gespürt haben, den er sprach ihn kein einziges mal drauf an warum er nicht schlief.

Palmons Hand auf seiner lies ihn etwas zusammen zucken, mit großen Augen sah er in ihr lächelndes Gesicht: „Mit deinem Mut werden wir es sicherlich schaffen.“ sagte sie, bevor sie den Jungen mit sich in den dichten Nebel zog.

Vor ihm erstreckte sich ein weißer Raum, er konnte absolut nichts erkennen, weder was vor ihm lag noch hinter im.

Er war froh das Palmon ihn an der Hand hielt den sonnst hätte er das Digimon sofort verloren und hätte sich keinen Zentimeter weiter orientieren können.

Blind tapste er durch den Nebel, sein Herz schlug hart und schmerzlich gegen seine Brust, wenn ein feindlichen Digimon sie jetzt angreifen würde wäre es vorbei, er würde nicht mal sehen können aus welcher Richtung sie kommen würden.

Taichi hob seine freie Hand, lies sie in den Nebel eintauchen, sanft glitt der Nebel zwischen seine Finger, für einen Moment fühlte sich der Junge schwerelos und irgendwie auch befreit.

Er könnte ewig durch den Nebel laufen, im weißem nichts, keine sorgen und keine Probleme, hier schien einfach nichts mehr eine Bedeutung zu haben.

Fest zog Palmon an seiner Hand: „Tai, last dich vom Nebel nicht benebeln.“ rief sie ihm zu, doch er sah sie nur verwirrt an.

„Wovon redest du den?“, er verstand sie nicht, was hatte sie den plötzlich gegen den Nebel? Es fühlte sich doch so gut an, er fühlte sich nach langer Zeit einfach nur wohl und frei.

„Das ist Lilithmons Zauber, der Nebel macht dir etwas vor. Du denkst das du dich gut fühlst, dich frei fühlst und von all deinen Sorgen befreit. Doch er zwingt dich nur dazu dich selber zu verlieren.“, ihre Stimme klang besorgt, wie es schien begann der Zauber bei ihm schon zu wirken.

„Sorgen, ich habe keine sorgen. Ich fühle mich einfach nur wundervoll. Niemand ist hier der mich belehrt, mich anschnauzt, mir sagt was ich tun soll...“, dann blieb er einfach stehen, seine Augen nahmen einen leeren Ausdruck an.

„Ich könnte ewig hier im Nebel bleiben, hier fühle ich mich frei.“, seine Stimme klang kraftlos und schläfrig, seine Glieder wurden immer schlaffer und er hatte das Gefühl jeden Moment einschlafen zu können.

„Tai, Schlaf bloß nicht ein, wenn du jetzt einschläfst wird der Nebel dich nie wieder los lassen.“, ihre Stimme klang so weit weg, das sie ihn kaum noch erreichen konnte.

Plötzlich sah er jemanden vor sich stehen, ein schönes Mädchen, ihre langen, braunen Haare hingen locker über ihren Schultern und umschmeichelten ihr hellen Gesicht, sie lächelte ihn an, dann streckte sie ihre Hand nach ihm aus.

Sofort ging er ihr entgegen, wie sehr hatte er diesen Anblick doch vermisst, dieses Lächelnd vermisst.

„Komm zu mir Tai, hier können wir für immer zusammen bleiben.“, sprach sie zu ihm und schlang ihre Arme um seinen Nacken als er endlich vor ihr stehen blieb.

Fest zog er ihren zierlichen Körper an sich: „Mimi... meine kleine Mimi, ich habe dich gesucht. Ich hatte dich so sehr vermisst.“

„Ich weiß. Jetzt hast du mich gefunden, jetzt können wir für immer zusammen bleiben. Möchtest du das?“, ihre Stimme klang so sanft und so liebevoll, sie gab ihm so ein gutes Gefühl endlich nach so langer Zeit angekommen zu sein, vor lauter Freude konnte er nur nicken.

„Sag das du für immer hier mit mir zusammen bleiben möchtest.“, fest blickte sie ihm in die Augen: „Sag es Taichi, bitte.“ ihre schmalen Finger legten fest um seinen Kopf, ihre Augen nahmen einen merkwürdigen Glanz an: „Du musst es sagen.“ drängte sie ihn weiter.

Langsam klappte ihm der Mund auf, er wollte es sagen, wollte sagen das er für immer mit ihr zusammen bleiben wollte, nur mit ihr, doch die Wort kamen einfach nicht über seine Lippen, er war wie gelähmt.

Ein heftiger Schmerz durchflutete seinen Körper ausgehen von seiner rechten Hand, laut schrie Tai auf und verkrampfte sich.

„Tai...Tai... Tai... komm wieder zu dir?“, aus der Ferne hörte er eine bekannte Stimme, doch es war nicht Mimi die zu ihm sprach, sondern jemand anderes.

Als er wieder aufblickte war das Mädchen verschwunden, er stand wieder im Nebel, ganz allein.

„Tai, das was du siehst ist nicht echt, der Nebel macht dir etwas vor. Bitte du musst wieder zu dir finden. Vergiss nicht was wir vor hatten, wir wollten Mimi und Agumon retten, wir wollten sie befreien, doch das schaffe ich nicht ohne dich, sie verlassen sich auf uns.“, sprach die Stimme energisch zu ihm.

Mimi retten? Er wollte sie retten? Vor was wollte er sie retten? Stimmt, er erinnerte sich wieder, sie wurde entführt, Lilithmon hielt sie in ihrem Schloss fest und was machte er hier?

Er war auf dem Weg um sie zu retten, stimmt er wollte sie retten, wie konnte er das nur vergessen?!

Erschrocken schlug er seine Augen auf, vor sich erblickte er das besorgte Gesicht von Palmon: „Tai, bist du wieder okay?“ fragte sie ihn, während er sich über die Augen rieb.

„Ja ich denke schon. Ich war wie benommen.“, brummte der Junge und sah sich wieder um, sie waren immer noch im dichten Nebel eingehüllt, doch dieses mal fühlte es sich anders an, viel bedrohlicher.

„Der Nebel gibt dir das was du dir wünschst, du darfst ihm nicht den Weg in dein Herz öffnen.“, Palmon war froh das der Junge wieder zurück gefunden hatte.

„Was ich mir wünsche?!“, vor ihm war Mimi aufgetaucht, die alte Mimi mit ihrem zuckersüßen Lächeln. Sie hatte ihn in die Arme geschlossen und ihm gesagt das sie für immer mit ihm zusammen sein wollte, doch es war nicht mehr die Mimi die sie nun mal Heute war, sie hatte sich verändert.

Langsam erhob er sich wieder und blickte in den dichten Nebel.

Ja sie hatte sich verändert, doch das war okay, Menschen werden durch ihre Erfahrungen geprägt, sie bauen eine Mauer um nicht verletzt zu werden, sie setzten eine Maske auf um nicht erkannt zu werden, doch er wusste das es nicht von Dauer war, das er die echte Mimi hinter der Maske finden würde und er würde sie so nehmen wie sie nun mal war, zuckersüß und zartbitter zu gleich.

Fest entschlossen zog er sein Digivice hervor und hielt diesen in den Nebel: „Komm schon Digivice, zeigt mir wo Mimi und Agumon sind.“ rief er aus, es verging keine Minute bis ein heller Strahl aus dem Digivice erstrahlte und im inneren des dichten Nebels verschwand.

„Dahinten muss das Schloss sein, las uns gehen.“, er hob Palmon hoch und lief los, lief so schnell wie seine Beine ihn tragen konnte.

„Mimi, Agumon, bitte haltet durch, wir werden bald bei euch sein.“
 

~Fortsetzung Folgt~
 

Ö.Ö mir ist erst am Ende aufgefallen das Sora in diesem Kapitel nur einen Satz zu sagen hat... hmmm... dafür konnten sich Yolei und Cody mehr einbringen XD

Leormon der Hüter des heiligen Tempels

Be your Girl
 

Kapitel 15: Leormon der Hüter des heiligen Tempels
 

Sie waren gerannt, immer weiter dem Lichtstrahl entgegen, doch dieser schien sich mit jedem Schritt immer weiter von ihnen zu entfernen.

War das eine Falle?

Wollte sie jemand anlocken, sie verwirren, gefangen nehmen so wie die Digimon, so wie Mimi?

Keuchend und nach Luft ringend blieb Kari irgendwann stehen, sie konnte nicht mehr, ihre Beine zitterten und ihr wurde schlecht.

Sie musste sich an einen Baum festhalten, um nicht auf der Stelle zusammen zu sacken: „Eine... eine Pause... bitte.“

Besorgt musterte Takeru seine Freundin, er wusste nicht wie lange sie das durchhalten konnte, sie hatten leider erst sehr spät gemerkt, dass ihre Freunde nicht mehr hinter ihnen waren.

Sie bleiben stehen, sie hatten gewartet, doch keiner von ihnen tauchte auf, dann liefen sie zurück, hatten gehofft sie zu finden, doch es war so als würden sie im Kreis laufen.

Ihre Umgebung änderte sich einfach nicht, sie waren von Bäumen umschlungen und nur der helle Lichtstrahl in der Ferne gab ihnen einen Orientierungspunkt.

Egal in welche Richtung sie sich auch drehten, es war das einzige was sie weit und breit erblicken konnten, daher hatten die zwei beschlossen dem nachzugehen, zu sehen was sich dort verbarg, sie hofften ihre Freunde dort wieder zu treffen.

„Hier, trink was.“, Takeru reichte seiner erschöpften Freundin etwas zu trinken, behutsam begann er ihr über den Rücken zu streicheln: „Wir können uns gerne eine Weile hier ausruhen, wir müssen nicht auf Teufel komm raus sofort weiter laufen.“

Es war ihm so klar gewesen das sie ablehnen würde, sie schüttelte den Kopf und versuchte ihn anzulächeln: „Nein, schon gut, es geht schon wieder. Vielleicht treffen wir die anderen dort am Lichtstrahl wieder, wir müssen weiter.“ sagte sie und reichte ihm die Flasche zurück.

In dieser Hinsicht war Hikari genau so stur wie ihr älterer Bruder, wenn die Yagamis sich etwas in den Kopf gesetzt haben zogen sie es durch, gut Kari nahm immer Rücksicht auf andere, nie würde sie etwas über ihren Kopf hinweg entscheiden so wie Taichi, aber auf sich selber nahm sie jedoch wenig Rücksicht, sie ignorierte einfach das es ihr schlecht ging.

Tai hatte ihn drum geben auf seine Schwester acht zu geben und das wollte er auch tun, so beschloss er für sie beide eine längere Pause zu machen um sich etwas zu stärken.
 

Es hielt sie nicht lange an dem Platz, Hikari wollte weiter laufen und Takeru gab klein bei, vielleicht hatte sie recht, vielleicht würden sie ihre Freunde dort wieder treffen, dann würde sie Daisuke anmotzen warum sie einfach verschwunden waren und das sie, sie überall gesucht hatten.

Yolei würde verkünden wie viele sorgen sie sich um sie gemacht hatte und sie darum bitten nie wieder einfach zu verschwinden.

Von seinem Bruder würde er wohl nur einen eindeutigen Blick kassieren, dass er es nie wieder wagen sollte blind vor zulaufen.

Er glaubte daran das es genau so passieren würde, es musste es einfach, Joe war der einzige von ihnen der an Medizin gedacht hatte, wenn es Kari noch schlechter ging waren sie darauf angewiesen.

Außerdem war er doch der Träger des Wappens der Hoffnung, wer wen nicht er, sollte daran glauben das alles wieder gut werden würde?!

Sie liefen weiter, wie lange sich noch im Wald irrten konnten sie nicht einschätzen, doch irgendwann verließen sie diesen endlich und erblickten ein riesiges Gebäude vor sich.

„Wow, was ist das?“, Takeru staunte nicht schlecht, es war ein riesiger Tempel von welchem das Lichtstrahl ausging, die Architektur kannte er, erst vor paar Wochen hatten sie in der Schule über die alten Griechen und ihre Mythen gesprochen.

Der Tempel so wie der komplette Boden drumherum bestand aus einem weißen Marmor, riesige weiße Säulen ragten in den Himmel, auf dem Dach konnte er Griechische Symbole erkennen, sofort musste er an Herkules denken.

„Sowas mal von nahen zu sehen ist echt klasse, nicht wahr?“, Takeru war wirklich euphorisch, doch diese Begeisterung verflog sofort wieder nach dem er sich zur seiner Freundin gedreht hatte, sie war blass wie der Marmor welcher sie umgab.

Ihre Stirn glühte und sie stand sehr unsicher auf ihren Beinen.

„Hikari, was ist mit dir?“, besorgt legte er einen Arm um das Mädchen um sie zu stützen.

Takeru legte seine Stirn auf ihre, sie hatte wohl Fieber entwickelt: „Komm ich trage dich erstmal rein.“ Er hievte sie auf seine Arme und trug sie zum Tempel, dort waren sie wenigstens etwas sicherer und vielleicht hatten sie Glück und würden auf freundliche Digimon treffen.
 

Vorsichtig setzte der blonde Junge seine erschöpfte Freundin im inneren des Tempels wieder ab, behutsam strich er ihr ein paar Haarsträhnen von der verschwitzten Stirn.

„Du musst was trinken.“, Takeru reichte ihr die Wasserflasche hin, doch sie reagierte nicht: „Kari bitte.“ er versuchte ihr die Flasche in die Hand zu drücken, doch sofort lies sie ihre Hand wieder sinken.

Mit einer Hand ergriff er ihren Kiefer und hob den Kopf hoch, zog ihren Mund auf und lies etwas von dem Wasser nach und nach in diesen fliesen, es ging einiges daneben, doch sie schluckte, das war das wichtigste.

„Mir ist so kalt.“, raunte das Mädchen und zog ihre Knie an, eine Decke hatte er nicht dabei doch er gab nur zu gerne seine Jacke an sie ab, legte diese behutsam um sie.

Verzweifelt fuhr sich Takeru über sein zerzaustes Haar, was sollte er jetzt tun? Sie brauchten Medizin, doch er hatte keine dabei, nicht mal an Aspirin hatte er gedacht: „Ich Trottel.“

Sie befanden sich in einem Tempel, vielleicht gab es hier auch Heilpflanzen oder Digimon die ihnen helfen konnten.

Unsicher blickte er das Mädchen an, konnte er sie jetzt wirklich alleine lassen? Was ist wenn es ihr schlechter ging und er war nicht bei ihr?

Verdammt, er war hin und her gerissen, nutzlos herumsitzen oder doch versuchen Hilfe zu finden?

Tief atmete Takeru durch: „Ich beeile mich, versprochen, bitte ruhe dich so lange aus.“ flüsterte er Hikari zu und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn: „Hier ist Wasser, du musst genug trinken.“ er drückte ihr die Wasserflasche in die Hände.

Er kämpfte immer noch mit sich selber ob es eine gute Idee war zu gehen, doch wenn er es nicht tat konnte es um so schlimmer werden, er hatte auch nicht vor lange weg zu bleiben.

Aus seinem Rucksack kramte er eine Packung Tic Tacs heraus, diese würde er sich als Spur legen damit er schnell zu Kari zurück finden konnte.
 

Rennend prüfte Takeru einen Gang nach dem anderen ab, sie waren leider alle gleich, groß, weiß und leer.

Keine Pflanzen und auch kein Digimon war zu sehen und leider auch keiner seiner Freunde, verdammt er brauchte dringen Hilfe.

In einer großen Halle blieb er stechen und atmete tief durch, obwohl er sportlich war begann seine rechte Seite an zu schmerzen, es zog unangenehm.

Mit den Händen stützte er sich auf den Knien ab, er atmete tief durch den Mund aus und ein, er durfte jetzt nicht schlapp machen, seiner Freundin ging es nicht gut.

„Kari... halt noch etwas durch, ich finde schon Hilfe... Oh verdammt, ich brauche Hilfe!“, zum Ende wurde er immer lauter bis er schließlich schrie: „Ist denn hier jemand, ich brauche Hilfe, Hilfeeeeee.“ schrie er verzweifelt weiter, während ihm die Tränen über das Gesicht liefen.

„Ich wusste doch das da jemand um Hilfe gerufen hat.“

Mit weit aufgerissenen Augen drehte sich der blonde um, hatte er sich verhört?

„Hehe, du hast eben gute Ohren Gatomon.“

Takeru konnte es immer noch nicht glauben, schnell wischte er sich die letzten Tränenspuren weg: „Pa...Pa...Patamon... du bist es wirklich.“ Schnell rannte er zu den beiden Digimon rüber, fest zog er Patamon an sich welcher ihm bereits entgegen geflogen kam.

„Oh, T.K. Ich habe dich so vermisst.“, glücklich schmiegte sich das Digimon an seinen Freund, sie hatten sich so lange nicht mehr gesehen.

„Ich habe dich auch vermisst Patamon und dich auch Gatomon.“, er beugte sich runter und zog das Katzenartige Digimon an sich.

„Hihi, wir wussten das wir euch hier treffen würden.“, gab sie triumphierend von sich, was ihn etwas verwirrt drei blicken lies.

„Intuition.“, sie streckte ihm die Zunge aus, doch dann wurde sie wieder etwas ernster: „Du hast um Hilfe gerufen, was ist denn passiert?“

Takeru traf es wie ein Schlag, sofort erhob er sich: „Kari geht es nicht gut.“ sagte er und lief los zurück zur seiner Freundin.
 

„Oh Kari, sie hat hohes Fieber.“, besorgt beugte sich Gatomon zu dem Mädchen runter, sachte streichelte sie mit der Pfote über ihr blasses Gesicht.

„Ja ich weiß, wir haben leider keine Medizin bei uns und wir wurden von den anderen getrennt.“, fest presste er die Lippen auf einander, er freute sich ja die beiden wiedergefunden zu haben, doch die Freude hielt sich gerade in Grenzen erstmal musste Kari wieder gesund werden.

„Oh, aber da kann uns vielleicht Leormon helfen?!“, grübelte Patamon welcher sich bereits auf Takerus Schulter bequem gemacht hatte.

„Leormon, wer ist das?“

„Dieses Digimon lebt hier im Tempel. Er war auch das Digimon welches Gatomon und mir gesagt hat das wir euch hier treffen.“, erklärte sein Digimonpartner weiter.

Takeru hatte so viele Gänge abgesucht, doch in keinem von ihnen hatte er dieses Digimon getroffen, oder irgend ein anderes.

„Patamon weißt du wo es sein könnte?“, fragte er daher mit etwas Nachdruck nach, er wollte nicht zu viel Zeit damit verschwenden ein Gespenst zu suchen.

„Ja, ich denke schon.“

Patamon sprang von seiner Schulter und machte sich bereits auf dem Weg: „Gatomon gib bitte auf Kari acht.“ rief Takeru dem anderen Digimon noch zu bevor er Patamon in eins der vielen Gänge folgte.

Immer wieder riefen sie nach dem Digimon welcher sich in den Tempel aufhalten sollte, warum hatte es jedoch nicht auf Takerus Hilferufe reagiert?

„Leormon, wo bist du?“, rief Patamon und flog in einen anderen Gang, Takeru sah unsicher nach hinten, würden sie auch den Weg wieder zurück finden? Er wollte sich jetzt nur ungern verlaufen.

„Da T.K. da ist es.“, rief sein Digimon Partner aufgeregt und flog dann in einen etwas größeren Raum hinein, viele zerstörte Säulen lagen bereits auf den Boden, andere wurden von Efeu umschlungen.

Unter einer zerstörten Statue die wohl eine griechische Gottheit abbilden sollte lag ein kleiner Löwe.

Sofort musste Takeru an Leomon denken, ob es sowas wie eine Vorentwicklung war?

Doch so genau konnte man das bei den Digimon nie sagen, wer hätte schon vermutet das Patamon sich zu einem Engel weiter entwickeln würde oder Togemon zu einer kleinen Fee, die Entwicklungen waren nicht wirklich vorhersehbar.

„Hey, Leormon wach auf.“, rief Patamon welcher zu dem anderen Digimon herüberflogen war und rüttelte leicht an diesen: „T.K. und Kari sind jetzt hier.“

Zumindest wusste Takeru jetzt warum das Digimon ihn nicht gehört hatte, es hatte wohl einen ziemlich festen Schlaf.

Er kletterte über die Säulen und das Geröll hinweg, kämpfte sich so zu den beiden langsam vor, während Patamon weiter versuchte das andere Digimon zu wecken.

„T.K. er reagiert einfach nicht.“, der Junge beugte sich über das schlafende Digimon und musste schmunzeln, es sah wirklich aus wie ein kleiner Löwe, sein Fell war golden, es hatte eine kurze rote Mähne auf dem Kopf wie ein Jungtier und ziemlich kräftige Krallen, um den Hals trug er einen Heiligen Ring an welchem ein grüner Edelstein hing, also musste es ein heiliges-Digimon sein.

Es wunderte Takeru nicht mehr das es wusste das sie hier aufkreuzen würden.

Sachte legte er seine Hand auf dessen Kopf und begann es zu kraulen: „Leormon wach auf.“ rief der Junge und merkte wie es sich langsam zu bewegen begann.

Es murrte und gab einen Seufzer von sich: „Aha, es gefällt dir also gekrault zu werden, ja?!“ stellte der Junge fest und fuhr über seinen Rücken.

„Trotzdem musst du jetzt aufwachen, meine Freundin ist krank, sie hat hohes Fieber, du musst uns helfen.“, rief er aus und wie aufs Stichwort sprang der Löwe auf und landete fast schon wieder beim Ausgang.

„Wieso sagst du es nicht gleich, verschwende deine Zeit nicht damit mich zu kraulen. Wobei bei meinem weichen Fell kann ich schon verstehen, dass du dich nicht beherrschen konntest.“, sagte es in einer frechen Jungen-Stimme und lies seine weißen, spitzen Zähne aufblitzen.

„Hey, T.K. wollte dich doch nur wecken, sein nicht so geimein.“, protestierte Patamon, folgte jedoch Takeru als dieser sich auf den Weg zurück begab.

„Hast du Heilkräuter?“

„Ja im Garten, kommt mit.“, Leormon lief vor und zeigte ihnen den Weg, es war unglaublich schnell so hatte Takeru wirklich Probleme diesem zu folgen.
 

„Soll ich langsamer laufen kleiner?!“, leicht verzog der blonde sein Gesicht, wer war den hier klein? Aber gut mit dem Digimon wollte er sich jetzt nicht anfangen zu streiten, er brauchte die Medizin und das dringend.

Schließlich kamen sie in dem Garten an, es war ziemlich verwachsen, in der Mitte war ein Springbrunnen, auch an diesem hatten die Schlingpflanzen keinen halt gemacht, die Dachkuppel war aus Glas und auch hier waren die meisten Säulen schon zerfallen.

„Ich zeige dir welche Kräuter du brauchst, diese musst du dann zu einem Tee verarbeiten, kannst du das?!“

„Nun sein nicht so unfreundlich zu T.K. er...“, doch Takeru hielt Patamon davon ab weiter zu sprechen, jede Diskussion kostete ihnen Zeit: „Klar kann ich das.“ antwortete er stattdessen und lief dem Digimon nach, welches ihm in vorbeilaufen zeigte was er pflücken sollte.

Es waren viele verschiedene Kräuter welche er dann Mörsern musste, an einer kleinen Feuerstelle konnten sie dann den Tee aufkochen.

Leormon hatte sogar eine Teekanne und Tassen, das fand er irgendwie niedlich, wofür brauchte ein Digimon denn so etwas?

„Für den Besuch.“, Kommentierte es ungefragt als er sah wie Takeru schmunzelnd sein Geschirr bestaunte.

„Bekommst du denn viel Besuch?“, fragte er und nahm den heißen Tee wieder von der Feuerstelle.

„Nein, ihr seit nach langer Zeit die ersten. Das hier ist ja auch kein gewöhnlicher Tempel, man muss eingeladen werden um diesen zu betreten, oder es überhaupt sehen zu können.“, erklärte er ihnen und folgte Takeru zurück zu Kari.

„Das heißt du hast den Lichtstrahl für Kari und mich ausgesendet?“, es nickte.

Deswegen konnten die anderen es nicht sehen, sie wurden nicht eingeladen, des machte Sinn.

„Aber wieso Kari und mich?“, doch diese Frage wollte das Löwenartige-Digimon erstmal nicht beantworten, wenn es Kari besser ging würde er ihnen alles erzählen.

Mit Kanne und Tasse bewaffnet kamen sie schließlich bei dem kranken Mädchen wieder an, Gatomon fragte sie warum es so lange gedauert hatte und Patamon lies es sich nicht nehmen sich zu beschweren, das Leormon geschlafen hatte und einfach nicht aufwachen wollte.

Die Diskussion der drei Digimon war Takeru so ziemlich egal, er beugte sich zu seiner Freundin runter und fühlte ihre Stirn, sie glühte immer noch.

„Kari ich habe Tee für dich, du musst diesen trinken, dann geht es dir besser.“, raunte er ihr zu, goss den Tee in die Tasse und reichte sie ihr: „Vorsicht, er ist noch heiß.“

Nur langsam schlug das Mädchen ihre Augen auf, mit einem schwachen Lächeln blickte sie Takeru an: „Danke.“ flüsterte sie und nahm die Tasse in die Hand, vorsichtig begann sie den Tee zu trinken. „Er ist bitter.“

„Du musst ihn trotzdem trinken, er hilft dir.“, Takeru setzte sich neben seiner Freundin, er legte einen Arm um sie und kuschelte sich an sie heran.

Sofort betete das Mädchen ihren Kopf auf seine Schulter, mit der freien Hand begann der Junge über ihr Haar zu streicheln.

„Du bist so lieb, ich danke dir.“, flüsterte Kari erneut und schmiegte sich fest an ihren Freund, in seiner nähe fühlte sie sich gleich viel besser, geborgen und sicher.

Nach dem sie den Tee geleert hatte schlief sie in seinen Armen ein. Jetzt brauchte sie Ruhe und einen erholsamen Schlaf.
 

Es vergingen einige Stunden bis Hikari wieder zu sich kam, sie war ziemlich verschwitzt, ihre Haare klebten zum Teil an ihrem Gesicht, doch es ging ihr gut.

Ihr war nicht mehr schwindelig und Fieber hatte sie auch keines mehr.

Mit einem Lächeln blickte das Mädchen zur Seite und betrachtete ihren schlafenden Freund, dieser war wohl irgendwann auch eingeschlafen, kein Wunder er hatte so viel Arbeit auf sich genommen, sie in den Tempel gebracht und die Medizin für sie besorgt.

„Ich danke dir.“, flüsterte sie ihm zu und gab ihm einen Kuss auf den Mund, sie stellte immer wieder fest was für ein Glück sie hatte so einen liebevollen Freund zu haben der auf sich acht gab, das alle ihre Freundinnen in der Schule sie beneideten wunderte sie eigentlich nicht, doch sie blieb bescheiden und versicherte ihnen immer wieder das sie auch bald ihren Traumprinzen treffen würden.

„Kari, geht es dir besser?“, sie zuckte leicht zusammen als sie angesprochen wurde, sie hatte nicht gemerkt das sich noch jemand im Raum befand.

Mit großen Augen drehte sie sich zur anderen Seite und erblickte das besorgte Gesicht von Gatomon.

Sofort liefen ihr Tränen über das Gesicht: „Gatomon... oh mein liebes Gatomon.“ fest zog das Mädchen das Digimon an sich.

„Oh Kari, ich habe mir solche sorgen gemacht.“, nur zu gerne kuschelte sich das Katzenaritge-Digimon an seine Freundin.

„Ich habe mir auch sorgen gemacht. Ich hatte solche Angst, dass ihr in Lilithmons Schloss gefangen gehalten werdet. Ich bin so froh das du hier bist.“, sie konnte ihre Tränen einfach nicht zurück halten, Erleichterung machte sich in ihr breit, Gatomon in Sicherheit zu wissen löste eine unglaubliche Belastung von ihren Schultern.

„Ja mir und Patamon geht es gut.“

Überrascht sah sie das Digimon an, Patamon, den hatte sie ja noch gar nicht bemerkt, erst als Gatomon auf das Digimon hindeutete erkannte sie es in Takerus Armen, lächelnd streichelte sie ihm über den Kopf.

„Hallo Kari, geht es dir schon besser?“, erneut zuckte sie zusammen als sie ihr eine unbekannte Stimme hörte, ihr Blick fiel auf das Löwenartige-Digimon welches gerade den Raum betrat.

„Hallo, wer bist du?“

„Das ist Leormon, er lebt hier im Tempel und er hat uns geholfen, er hat T.K. die Heilkräuter für deine Medizin gegeben.“, erklärte ihr Gatomon worauf hin sich das Mädchen bedankte.

„Nicht der Rede wert, ihr seit doch meine Gäste.“, er blieb etwas abseits von ihnen sitzen und schien sie mit seinen großen, blauen Augen zu beobachten. Menschen kannte er nicht, noch nie hatte er vorher welche gesehen, doch sie schienen Interessante Wesen zu sein.

Ein murren war von der Seite zu hören, ihr Blick fiel auf Takeru welcher sich streckte und langsam seine Augen öffnete.

„Hallo du Schlafmütze.“, lächelnd beugte sich Hikari wieder runter und küsste ihn erneut auf die Lippen, was ihn sofort zum Lächeln brachte.

„Hey, du bist wieder gesund.“, stellte er erleichtert fest und richtete sich langsam auf.

„Ja, mir geht es gut. Das habe ich dir und Leormon zu verdanken.“

Sein Blick fiel auf das Digimon welcher immer noch abseits von ihnen saß: „Vielen Dank noch mal.“ Takeru erhob sich, streckte seine müden Glieder und half dann Kari auf die Beine.

„Ich würde mich gerne frisch machen, gibt es hier vielleicht einen Ort mit fliesenden Wasser?“, fragte sie in die Runde, worauf Leormon nickte und sie zu seinem Garten einlud.
 

Während Hikari mit Gatomon am Brunnen saß und sich wusch, bereitete Takeru für alle Tee zu die er aus ein paar Pflanzen aus dem Garten für sie machen sollte, der Tee schmeckte sehr süß und sollte sie stärken.

„Du hast gesagt das du uns eingeladen hast und unseren Digimon hast du auch erzählt das wir herkommen werden, gibt es dafür einen bestimmten Grund?“, fragte der Junge neugierig und war überrascht von dem süßen Geschmack als er an den Tee zu nippen begann.

Kari setzte sich zu ihnen und lies sich eine Tasse mit Tee reichen, interessiert blickte auch sie zu Leormon welcher ihnen zu nickte.

„Ja es gibt einen bestimmten Grund, aber alles zu seiner Zeit, genießt erst einmal den Tee dann werde ich euch zeigen warum ihr hier seit.“

Nach dem sie mit dem Tee fertig waren und sich erstaunlich fit fühlten und sogar gesättigt, folgten sie Leormon durch den Tempel.

„Lebst du alleine hier?“, fragte Hikari nach, dieser Tempel war so groß, sicherlich musste das Digimon einsam sein wenn es hier ganz alleine war.

„Ja das tue ich, es ist meine heilige Aufgabe über diesen Tempel zu wachen. Wir Leormon existieren schon sehr lange in der Digiwelt, es gibt jedoch nur noch wenige von uns. Wie ich schon zu Takeru gesagt habe ist dieser Tempel etwas besonderes, er offenbart sich nur denen die von dem heiligen Licht eingeladen wurden. Eure Digimon Partner habe ich auch hier hin eingeladen damit ihr euch treffen könnt.“, erklärte er ihnen und trat schließlich in einen runden Raum ein, dieser war von einem hellen Licht durchflutet und mit wilden Rosenhecken verwachsen.

In der Mitte befand sich eine große Steintafel mit Symbolen drauf.

Sofort begannen zwei der Symbole zu leuchten als das Paar den Raum betreten hatte, die Lichter lösten sich von der Tafel und bewegten sich auf Takeru und Hikari zu.

Mit großen Augen blickte das Mädchen ins Licht: „Das, das sind unsere Wappen.“ raunte sie und beide wurden vom Licht erfühlt, als es sich wieder legte baumelten ihre alten Amulette vor ihren Augen.

Lächelnd betrachtete Takeru sein Wappen: „Seltsam wieso haben wir wieder Amulette und nicht solche Armbänder wie Tai und mein Bruder?“ das verstand er nicht recht.

„Das hat was mit eurer Persönlichkeit zu tun, ihr seit viel offener als die anderen Digiritter, ihr zeigt euer gutes Herz während die anderen es mehr und mehr verbergen. Das gehört wohl zum erwachsen werden dazu. Außerdem seit ihr die Träger der Wappen Licht und Hoffnung, ihr seit sehr wichtig für die Digiwelt. Euer Licht und Glaube stärkt die anderen. Bitte streckt euer Digivice der Tafel entgegen und konzentriert euch auf eure Wappen.“

Beide sahen sich kurz an, dann zogen sie ihre Digivices aus den Taschen und richteten es gegen die Tafel, sie schlossen ihre Augen und konzentrierten sich auf das Licht und die Hoffnung ihn ihren Herzen.

Ihre Digivices begannen zu leuchten, aus beiden drang ein heller Strahl hinaus und traf die Tafel, brachte die anderen Symbole zum leuchten.

Beide öffneten ihre Augen und erblickten die Wappen der anderen Digiritter: Mut, Freundschaft, Liebe, Wissen, Aufrichtigkeit, Zuverlässigkeit, Freundlichkeit aber auch drei weitere Symbole begannen zu leuchten die sie noch nicht kannten.

„Ihr habt den anderen Wappen neue Kraft verliehen, nun können alle Digimon auf das Mega- Level digitieren.“, erklärte Leormon weiter, was die beiden total überwältigte, nie hätten sie gedacht das ihre Wappen so viel Kraft hatten.

„Wow... ich bin... sprachlos.“, brummte Takeru und konnte nicht anders als die leuchtenden Symbole zu bestaunen.

Hikari löste sich als erstes aus ihrer starre und lief langsam auf die Steintafel zu, interessiert betrachtete sie sich die drei weiteren Symbole die mit aufgeleuchtet haben.

„Was sind das für Symbole?“, fragte sie Leormon welcher mit einem Satz bei ihr saß.

„Das sind die drei neuen Wappen für die Digiritter die bis her keine besaßen.“

„Und was bedeuten sie?“, fragte Takeru welcher sich auch zu ihnen gestellt hatte, es waren zwar Zeichen unter den Symbolen was sicherlich die Bedeutungen waren, doch sie konnten sie nicht lesen.

„Diese Wappen stehen für; Glauben, Rechtschaffenheit und das mit den Flügeln ist das Wappen der Träume.“, Kari konnte sich schon denken wer von den dreien das Wappen der Träume tragen würde.

„Und was ist mit diesem Zeichen, das hat nicht mit geleuchtet, was bedeutet das?“, Takeru deutete auf einen sechzehn zackigen Stern unter welchen jedoch scheinbar keine Bezeichnung stand.

„Hm, das Symbol kenne ich leider nicht, ich weiß nicht was es bedeutet, doch es hat nicht geleuchtet, also ist es wohl kein Wappen.“, grübelte Leormon schien sich jedoch nicht wirklich sicher zu sein.

Doch Kari und Takeru schien das erst einmal zu genügen, sie hatten ihre Digimon wieder bei sich und ihre Wappen wieder gefunden und sie konnten die Wappen der anderen Dgiritter stärken, dass freute sie wirklich sehr, außerdem konnten sie die Wappen für Daisuke, Yolei und Cody aktivieren.

„Zu gerne würde ich Davis Gesicht sehen wenn er sein Wappen findet.“, kicherte Takeru und Kari stimmte ihm zu, dieser würde sicherlich mehr als blöd aus der Wäsche gucken.

„Wir sollten uns wieder auf die suchen nach den anderen machen.“

Er stimmte ihr zu, jetzt wo es Kari wieder besser ging und sie ihre Digimon bei sich hatten konnte ihnen so schnell nichts mehr passieren.

„Kommt, ich zeige euch den Ausgang.“

Leormon lief wieder vor, es war ein anderer Ausgang als der durch den sie gekommen waren, er erzählte ihnen von einem kleinen Digimon-Dorf in der nähe von welchen sie gut zurück zu Genai finden konnten.

„Vielen Dank für alles.“, innig schmiegte sich Hikari an den kleinen Löwen, welcher sich nur zu gerne kraulen lies.

Auch Takeru fuhr ihm noch mal über den Kopf: „Ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder.“

Sie liefen los, Takeru drehte sich noch mal zu Leormon um welcher noch am Ausgang saß: „Und vielen dank für den leckeren Tee.“ rief er ihm noch mal zu und lief ein Stück weiter.

Als sie sich ein zweiten mal umdrehten, war der Tempel bereits verschwunden und nur noch der Wald erstreckte sich vor ihnen.
 

~Fortsetzung Folgt~

Für Immer an deiner Seite

Be your Girl
 

Kapitel 16: Für Immer an deiner Seite
 

„Kari, Takeru, wo seid ihr?“

Schallte es durch den Wald, doch die acht Freunde erhielten keine Antwort von dem vermissten Paar. Sie hatten den halben Wald nach ihnen abgesucht, sind immer wieder zurück gelaufen zu dem Punkt wo sie die beiden verloren hatten, doch nach wie vor fehlte jede Spur von ihnen.

„Sie können doch nicht Spurlos verschwunden sein?“, besorgt knabberte Yolei an ihren Daumen, das hatte ihnen wirklich noch gefehlt, nicht nur das Mimi entführt wurde und Tai sie alleine retten gegangen war, nein nun waren auch Kari und Takeru weg und sie wussten nicht wo sie sonst noch nach den beiden suchen sollten.

„Kari, T.K.“, rief Daisuke noch mal so laut er konnte. Wut machte sich in ihm breit, sonst waren die beiden doch so vernünftig, ausgerechnet jetzt mussten sie diese Eigenschaft ablegen.

„Beruhige dich Daisuke“, wen du jetzt in die Luft gehst hat keiner was davon.“

„Ja, du hast ja recht Matt... aber...“

„Nicht aber, die beiden sind weg. Wir haben sie in diesem Gebiet überall gesucht, doch wir können sie hier nicht finden. Ich denke es wird an der Zeit weiter zu ziehen, ich bin mir sicher das sie bald wieder auftauchen werden.“

„Aber Yamato, wir können doch nicht einfach weiter gehen... was ist wen sie doch hier hin zurück kommen werden... wir...“, Yolei konnte nicht glauben das ausgerechnet Matt, der ältere Bruder von Takeru so einen Vorschlag machte, normalerweise was es doch immer Taichi gewesen der solche rücksichtslosen Entscheidungen getroffen hatte.

Geschockt blickte ihn das Mädchen an, bis eine warme Hand ihre eigene ergriff und sie zusammenzucken lies.

„Mach dir keine sorgen Yolei, Matt ist es durchaus bewusst das die beiden hier hin zurück kommen könnten, doch der Nebel...“ Izzy deutete auf den Himmel: „breitet sich immer mehr aus, es wäre zu gefährlich für uns noch länger hier zu bleiben.“

Sie hatte es tatsächlich nicht bemerkt, durch ihre Angst um ihre Freunde hatten Yolei die anstehende Gefahr ganz außer acht gelassen und sich einfach ihren Gefühlen hin gegeben.

Matt hatte also nicht rücksichtslos entschieden, sondern in Sinne der Gruppe, sie schämte sich solche Gedanken bezüglich des Älteren gehabt zu haben.

„Wir halten auf dem Weg die Augen offen nach den beiden.“, sagte der Blonde und mit diesen Worten machten sie sich wieder auf den Weg.
 

Eine ganze Weile liefen sie weiter, riefen immer wieder nach Kari und Takeru, doch die beiden tauchten einfach nicht auf.

Sora fragte sich wie es sein konnte das sie einfach vor ihren Augen verschwunden waren?

Sie hatte die beiden noch deutlich gesehen, doch dann waren sie von einer Minute auf die andere einfach weg.

Ob es etwas mit diesem Licht zu tun hatte, von welchen sie gesprochen hatten?

Sie hoffte wirklich sehr das die Gruppe bald wieder zu einander finden würde, dabei musste sie an Tai und Mimi denken, wer wusste schon wie es den beiden ging, ob Tai Mimi schon gefunden hatte?

Sie machte sich wirklich sorgen, Streit hin oder her, Mimi war eine von ihnen, eine Digiritterin, eine Freundin.

„Was ist los Leomon, wieso bleibst du stehen?“, Sora blickte auf als Jou diese Frage an ihren Beschützer und Freund richtete.

Dieser schien etwas gehört zu haben: „Hier sind Digimon in der nähe, vielleicht haben sie ja eure Freunde gesehen.“ sagte das Löwenartige Digimon und nahm deren Geruch auf: „Hier lang.“ er deutete in eine Richtung und ging voraus.

Die Freunde mussten sich durch ein paar Büsche hindurch schlagen bis sie die beiden erschöpften und scheinbar auf der Flucht befinden Digimon fanden, welche von dem rascheln der Bäume und Sträucher aufgescheucht wurden.

„Hallo ihr zwei, keine sorge, wir tun euch nichts.“ beschwichtigte sie Gomamon sofort: „Habt ihr vielleicht ein paar Menschen gesehen? Sie sehen so aus, wie die da.“ dabei deutete er auf die Digiritter hinter sich.

Es dauerte noch etwas bis sich das Bearmon und das Woodmon soweit beruhigt hatten um einen Blick auf die Jugendlichen zu werfen.

„N...nein, wir haben keinen gesehen der so aussieht.“, sagte das Woodmon und der andere stimmte ihm nickend zu: „Wir haben noch nie Menschen gesehen.“ sagte es dann.

„Seit ihr vor dem Nebel geflohen?“, Sora fischte aus ihrer Tasche Kekse hervor und reichte diese den armen Digimon hin, ohne zu zögern langten sie zu.

„Ja genau... der Nebel... alle sind... geflohen...“, gab Bearmon schmatzend von sich und griff sich noch ein paar Kekse ab: „Wow, ist das lecker.“

„Die anderen... sind auch alle weg... doch... ein paar... sind... geblieben...“, auch Woodmon sprach mit vollen Mund, doch die Digiritter konnten alles verstehen was sie sagten, sie mussten wohl aus einem Gebiet geflohen sein wo der Nebel sich schon stark ausgebreitet hatte.

„Oh, da fällt mir ein, da war ein Digimon, dieses suchte auch nach Menschen.“, nachdenklich kratzte sich Woodmon am Kopf.

„Ja stimmt, es ist ein Veemon gewesen.“

„Was? Ein Veemon... ihr habt Veemon getroffen, wo war das? Wo ist er?“, als wäre Daisuke von einem Blitz getroffen worden und somit wieder voller Energie, wollte er sofort von den beiden wissen wo sie Veemon getroffen hatten um diesen suchen zu gehen.

Die beiden Digimon erzählten den Digirittern das sie das Digimon in einem Dorf angetroffen hatten, welches sie auf ihrer Flucht passierten.

Es gehörte zu dem Gebiet aus welchen sie geflohen waren, der Nebel hatte sich zwar in diesem Dorf noch nicht so stark ausgebreitet, doch sie waren sich sicher das sich das bald ändern würde.

Dieses Dorf befand sich zwischen zwei Bergen und war beim schlechten Wetter schwer zu erreichen.

„Ihr wollt doch nicht dahin gehen, oder? Auch dort wird bald Lillithmons Arme auftauchen und alles verwüsten, die Digimon die dort geblieben sind, sind Narren.“, brummte Bearmon und konnte nicht glauben wie viele sich der Arme stellen und kämpfen wollten, dabei war der Widerstand zwecklos, nur noch die Flucht war das einzige Mittel zu entkommen.

„Aber natürlich werde ich dahin gehen, ich muss Veemon holen, ich darf ihn nicht im Stich lassen.“, brüllte Daisuke wie ein Löwe was die beiden zusammen zucken lies.

„Ihr Menschen seit ja verrückt.“, brummte Woodmon, die beiden hatten nicht vor länger zu bleiben, dank der Kekse waren sie wieder gestärkt und konnten weiter ziehen: „Geht nicht dahin, wir haben euch gewarnt.“ riefen sie noch den Digirittern zu.

„Feiglinge.“, schimpfte Daisuke und ballte die Hände zu Fäusten, wie konnten man nur kampflos seine Stadt zurück lassen?

„Sei nicht so streng zu ihnen Daisuke, sie können nicht digitieren und nicht jeder ist zu einem Kämpfer geboren worden.“, Ken konnte ja verstehen das sein Freund emotional aufgewühlt war, immerhin ging es hier um seinen Digimon-Partner, doch er wusste auch das es fielen Digimon an Stärke fehlte gegen eine höhere Gewalt vorzugehen.

„Also was machen wir jetzt, gehen wir Veemon suchen?“, fragte Cody nachdem sich Davis wieder etwas beruhigt hatte.

„So wie ich das sehe haben wir jetzt mehrere offene Baustellen, wir müssen immer noch unsere Digimon finden, Kari, Takeru und jetzt auch Veemon.“, brummte Izzy nachdenklich, es gefiel ihm nicht doch der Gedanke das sie sich wieder aufteilen mussten schwebte wie eine dunkle Wolke über seinem Kopf.

„So schwer ist das nicht, ich gehe Veemon suchen und ihr geht weiter. Eure Digimon-Partner sind auch noch irgendwo da draußen und Kari und T.K. sind vermutlich auch noch irgendwo im Wald.“

„Davis du kannst doch nicht einfach alleine gehen, hast du nicht gehört der Nebel breitet sich immer mehr über dieses Gebiet aus.“

„Ich weiß Yolei und deswegen muss ich Veemon so schnell wie möglich finden und in Sicherheit schaffen, wen wir zusammen sind kann er wenigstens digitieren.“, er konnte die Sorgen des Mädchens verstehen, doch konnte und wollte er nicht seinen Partner zurück lassen.

„Aber...“

„Keine sorge Yolei, ich begleite ihn und wir treffen uns dann bei Gennai wieder.“, behutsam legte Ken ihr eine Hand auf die Schulter und schenkte ihr ein zuversichtliches Lächeln.

„Ja, aber...“

„Die beiden können schon auf sich aufpassen, mach dir keine sorgen.“, auch Sora lächelte sie zuversichtlich an, auch ihr gefiel es nicht das sie sich erneut splittern mussten doch gerade jetzt ging es einfach nicht anders.

So beschlossen die Freunde sich erneut aufzuteilen, Daisuke und Ken begaben sich auf den Weg zu den Bergen wo sie die Stadt finden wollten in der sich Veemon aufhalten sollte und die anderen begaben sich weiter auf die suche nach ihren Digimon so wie dem verschwundenen Paar.
 

Sie ließen den Wald weiter hinter sich, während die Berge immer näher kamen, Daisuke war entschlossen Veemon zu finden und den anderen Digimon die im Dorf geblieben waren zu helfen.

„Daisuke ich kann deinen Wunsch den Digimon zu helfen gut verstehen, aber wir dürfen nicht vergessen das wir unseren Gegner nicht kennen, wir wissen nicht welche Digimon sich in der Arme von Lilithmon befinden, auf welchen Level sie sind und wie viele.“, manchmal war es wirklich sehr schwer mit dem Igelkopf zu reden, wen er sich ein Ziel gesetzt hatte wollte er diesen stur verfolgen, egal was kam.

„Ich weiß, aber wen ich Veemon gefunden habe dann können wir digitieren und dann sollte das kein Problem sein.“

„Das ist doch Unsinn! Veemon kann alleine nur das Champion Level erreichen, was ist wen er sich drei Ultra oder einem Mega Level Digimon stellen muss? Wie diesem Piedmon?“

„Das... ich lasse mir schon was einfallen.“, stur wie immer wollte er von seinem Plan nicht ablassen, er war kein Feigling, er war nicht so wie Bearmon und Woodmon die einfach davon liefen ohne es zu versuchen.

Eine Hand zog ihn an der Schulter nach hinten und drehte ihn herum, Ken blickte ihn streng und gleichzeitig besorgt an: „Hörst du eigentlich selber was du da sagst? Du bringst uns nur unnötig in Gefahr, du würdest Veemon in Gefahr bringen.“

„Du hättest nicht mitkommen müssen, wen du solche Angst hast.“

„Was redest du den da? Wir sind doch Freunde, Partner, als ob ich dich alleine gehen lassen würde.“, langsam löste sich Ken wieder von dem Anderen, er wusste das sein Freund überreagierte wen er emotional angespannt war.

„Tut mir leid.“, brummte Daisuke plötzlich und fuhr sich über sein Haar: „Ich weiß auch nicht... ich bin wohl einfach gestresst. Ich bin froh das du hier bist, wirklich... in so einer Situation wünscht man sich immer den wichtigsten Menschen an seiner Seite.“

Eine deutliche röte legte sich auf Kens Gesicht, was ihn dazu brachte sich weg zu drehen. Das Daisuke solche Dinge ohne groß nachzudenken ob es richtig was oder missverstanden werden konnte, aussprechen konnte fand er gleichermaßen faszinierend und erschreckend.

„Las uns erstmal weiter gehen.“, sachte zog Daisuke seinen Freund mit, der Weg war noch weit bis zum Dorf und der Nebel kam bedrohlich näher.

Auch der Wind nahm immer mehr zu und pustete ihnen Sand ins Gesicht: „Verdammt dieser blöder Wind, ich kann kaum was sehen.“ beschwerte sich Daisuke und hielt sich die Arme schützend vor dem Gesicht.

Sie konnten bereits die Dächer ein paar Hütten vor sich sehen, endlich hatten sie das Dorf erreicht und das vor dem Nebel.

Im Dorf selber jedoch war niemand anzutreffen, der Wind fegte durch die leeren Straßen, riss Dosen und Bretter mit sich und lies sie ohne Gnade gegen die Felswand knallen oder in die Tiefen der vor ihnen liegenden Schlucht fallen.

„Hallo ist hier jemand?“, rief Daisuke, sie begaben sich auf die Suche nach den Bewohnern, klopften an den kleinen Häuschen an, sahen hinein doch kein Digimon weit und breit zu sehen.

„Vielleicht sind sie mittlerweile doch alle davon gelaufen.“, mutmaßte Ken, es konnte ja sein das ihnen der Mut flöten gegangen war.

„Kann schon sein, lass uns jedoch noch weiter suchen, vielleicht finden wir doch noch jemanden.“

„Okay, aber halte vor der Schlucht mehr Abstand, der Wind nimmt immer mehr zu.“, und in diesen Moment wehte dieser so stark das er eine kleine Hütte die scheinbar schlecht befestigt war mit in die Tiefe gerissen wurde.

„Ähm ja, lass uns am besten beeilen.“

Sie teilten sich erneut auf, klapperten weitere Häuser ab, doch auch diese waren verlassen, kein Digimon, kein Mensch und auch kein Veemon war hier zu finden.
 

„Tut mir leid Daisuke, ich hatte auch sehr gehofft das er hier ist.“, behutsam legte Ken seinem Freund eine Hand auf die Schulter, als dieser den Kopf hängen lies.

„Ich weiß... ich habe uns ganz umsonst in Gefahr gebracht, tut mir leid.“

„Nein, so darfst du das nicht sehen, wir müssen jedem Hinweis nachgehen und jede Chance nutzen unsere Freunde zu finden.“

„Ah Ken, du weißt einfach immer wie du mich aufheitern kannst.“, gerade als Davis seinen Freund umarmen wollte, hörten sie ein kratzendes Geräusch aus eins der Häuser kommen.

„Nanu, haben wir etwa eins übersehen?“, fragte Daisuke nach, doch Ken konnte nur mit den Schultern zucken.

Langsam bewegten sie sich auf die Hütte zu, immer darauf achtend der Schlucht nicht zu nahe zu kommen.

„Ist da jemand?“

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und eine Horde laut durch einander brüllender Kiwimon kam aus der Hütte gestürmt, genau auf die beiden zu.

„Ach du Schande, da hatten sie sich also versteckt.“, rief Daisuke und rannte so schnell er konnte los. Die Kiwimon dachten wohl das sie zu der Arme von Lilithmon gehörten und griffen sie an.

Die beiden Jungs hatten es nicht leicht den kleinen Kiwi-Bomben auszuweichen und wurden so immer näher an die Schlucht getrieben.

„Hey, stopp hört auf damit, wir wollen euch doch gar nichts tun.“, rief Daisuke ihnen zu als sie kaum noch eine Möglichkeit hatten auszuweichen.

„Wir sind Digiritter, wir sind hier um zu helfen.“, versuchte auch Ken die panischen Digimon zu beschwichtigen, doch die aufgeschreckten Kiwimon hörten den beiden gar nicht richtig zu.

Sie drängten Davis und Ken immer mehr an den Rand des Abgrunds.

„Daisuke... jetzt wäre eine spontane Idee genau das richtige.“, etwas verzweifelt blickte Ken zu seinem Kumpel, in solchen Situationen hatte dieser doch immer irgendwelche dummen Ideen, die sie retteten.

„Ähm, ich... warte...“, Daisuke griff in seine Tasche und holte etwas hervor, dann warf er es auf den Boden und laute Explosionen waren zu hören.

Sofort wichen die Kiwimon zurück, vor Schreck begannen sie erneut durch einander zu rennen und dann davon zu stürmen.

Eins von ihnen drehte sich noch mal um und feuerte eine Kiwi-Bombe auf die Jungs, sie verfehlte sie jedoch noch mal knapp.

„Knallfrösche, super Idee.“, lobte Ken seinen Kumpel als er sich zu ihm drehen wollte, doch sofort wich er erschrocken zurück.

Die Kiwi-Bombe hatten sie zwar verfehlt, doch die Explosion schleuderte Daisuke nach hinten und somit fiel er fast in die Schlucht, gerade noch konnte er sich mit einer Hand an dem Felsen festhalten.

„Daisuke!“, rief Ken erschrocken auf und rannte zu ihm rüber, sofort griff er nach seiner Hand und versuchte seinen Freund nach oben zu ziehen.

Der Vorsprung begann zu bröckeln und drohte jeden Moment in die Tiefe zu stürzen.

„Komm schon Daisuke zieh dich hoch.“

„Ich kann nicht... ich kann meine Füße nicht abstützen... oder hoch klettern, aber du musst mich jetzt los lasen Ken, der Vorsprung, er bricht gleich auseinander. Las mich los Ken.“, rief er dem Anderen zu, doch Ken versuchte weiterhin Daisuke nach oben zu ziehen.

Es knackte und der Vorsprung rutschte noch ein Stück in die Tiefe.

„Las mich endlich los... du musst hier weg... nun mach schon!“, seine Stimme klang immer verzweifelter um so mehr der Felsen auseinander brach.

„Vergiss es... du musst dich hoch ziehen, wir schaffen das.“, Schweiß lief sein Gesicht entlang, Tränen über seine Wangen, doch er wollte und konnte nicht aufgeben.

Er konnte Daisuke nicht los lassen, das konnte er niemals tun, er war sein bester Freund und noch so viel mehr.

„Aber Ken... wir stürzen gleich beide ab... du musst mich los lassen! Es tut mir leid... ich habe uns den Misst eingebrockt.. wie immer... tut mir leid das ich so... ungeschickt bin.“, auch Daisuke liefen die Tränen über das Gesicht.

Er hatte kaum noch Kraft sich zu halten, seine Beine fanden einfach keinen halt damit er hoch klettern konnte und der Felsen kippte erneut ein Stück in die Tiefe.

„Sei still, jetzt ist nicht der richtige Moment sich zu entschuldigen.“

„Ken, wir stürzen gleich ab... lass mich endlich los.“

„Niemals! Verlange das nicht von mir, ich bleibe an deiner Seite, ich lasse dich nicht los... niemals, niemals... aaahhhhh.“

Der Vorsprung brach ab und beide fielen zusammen, Hand in Hand in die Tiefe.
 

~Fortsetzung Folgt~

Puppentränen

Be your Girl
 

Kapitel 17: Puppentränen
 

Auf leisen Sohlen schlich sich Mimi Stück für Stück durch den langen, dunklen Gang. Sie wussten weder wo sie sich genau befanden, noch woher sie eigentlich hergekommen waren. Genau so wenig wussten sie wo sich der gesuchte Ausgang befand.

Sie konnten genau so schlecht jemanden nach dem Weg fragen und anscheinend befand sich in diesem Teil des Schlosses niemand sonst außer ihnen, was äußerst merkwürdig war, wo es doch noch am Anfang vor Wachen nur so wimmelte.

„Dass ist ein richtiges Geisterschloss hier, manchmal habe ich das Gefühl als würden wir uns nur im Kreis bewegen.“ Seufzend blieb sie wieder stehen und blickte ein mal nach hinten, waren sie wirklich irgendwie voran gekommen? Den Eindruck hatte sie leider nicht.

„Mimi, tut mir leid das ich euch keine Hilfe sein kann“, hörte sie die leise und geschwächte Stimme des Digimons in ihrem Arm sagen, sofort schüttelte sie ihren Kopf.

„Unsinn Biomon, du bist verletzt und musst dich ausruhen.“

„Aber ich bin nur eine Last für euch... sonst hätte ich vorausfliegen können...“

„Du bist keine Last. Ich bin froh euch beide hier gefunden zu haben und wir schaffen es schon hier heraus, wirst schon sehen, schone dich lieber noch etwas bevor du vom fliegen redest.“, sie lächelte es zuversichtlich an, sie hatten es schon aus dem Kerker geschafft, sie hatten es an Lilithmon vorbei geschafft, wobei sie gerne mehr gesehen hätte.

Doch das Digimon schlief und wer wusste schon was passiert wäre, wäre sie aufgewacht, das Risiko konnte sie mit dem verletzen Biomon nicht eingehen.

Sie hörte Schritte auf sie zukommen, fest presste sie sich an die Wand, eine Hand ballte sie zu einer Faust, bereit sofort zu zuschlagen.

Mimi holte aus, stoppte jedoch sofort in der Luft als sie den kleinen Dinosaurier vor sich erblickte: „Ah, Agumon du bist es... tut mir leid, ich dachte es wäre eine Wache.“

Geduckt und mit großen Augen starte er das Mädchen an, nah das war aber knapp gewesen, sicherlich hätte er eine große Beule davon getragen hätte sie getroffen.

„Tut mir wirklich leid.“, sachte fuhr sich dem Dino über den Kopf, er entspannte sich wieder schnell und winkte ab: „Schon gut, es ist ja nichts passiert. Ich habe weiter Vorne eine Abbiegung gefunden, vielleicht haben wir ja Glück und finden dort den Ausgang.“

Sie nickte ihm zu und dann machten sie sich wieder auf dem Weg. Ihr war so ziemlich alles recht, wenn es sein musste würde sie auch durch die Kanalisation kriechen, Hauptsache sie würden bald das Schloss wieder verlassen.
 

Als sie bei der Abzweigung ankamen von der Agumon gesprochen hatte, konnten sie Stimmen hören, zwei Digimon unterhielten sich darüber das sie den Wald bald erreichen würden, dort sollen sich Digimon verstecken welche sie finden und vernichten sollten.

„Brauchen wir denn nicht noch Rekruten für unsere Arme?“

„Meister Devimon sagte, dass wir mit diesen Feiglingen nichts anfangen können.“

Hart musste Mimi schlucken, Devimon, er schon wieder, sie hatten ihn doch besiegt, genau so wie Piedmon, warum waren sie wieder aufgetaucht?

Hatte Lilithmon sie zurück geholt? Wie hatte sie das bloß gemacht?

Sie hatte bereit gemerkt das Piedmon sich scheinbar an ihnen rächen wollte, sicherlich ging es Devimon da nicht anders und somit hatten sie zwei neuen und gleichzeitig alte, bekannte Feinde die sie vernichten wollten.

„Das leben eines Digiritters war noch nie leicht gewesen“, brummte Mimi und hielt sich weiterhin hinter der Ecke versteckt, als sie begangen von einem Dorf in den Bergen zu sprechen.

Dort sollten sich auch mehrere Digimon verschanzt haben um gegen sie zu kämpfen.

„Diese Narren, sie hätten fliehen sollen so lange sie noch konnten, unsere Tyrannomon werden sie zusammen mit ihrem blöden Dorf platt machen und wenn das nicht reicht, wird sich Meister Devimon persönlich um sie kümmern.“

„Oh man, ich würde nicht gerne in ihrer Haut stecken.“

Sie lachten, was Mimi nur noch wütender machte, fest presste sie ihre Hände zu Fäusten das ihre Knöchel weiß anliefen.

Am liebsten hätte sie den beiden einen Arschritt verpasst, doch sie durfte ihre Deckung nicht aufgeben, wie es schien hatte noch keiner ihre Flucht bemerkt und um so länger das so blieb, um so besser.

„Mieses Pack!“, sachte biss sich Mimi auf die Unterlippe, wenn sie könnte hätte sie ihnen jetzt die Meinung gegeigt, doch sie musste weiter.

So leise sie konnten, schlichen sie sich an der Seite vorbei, die beiden Digimon waren so mit sich selber beschäftigt das sie die Freunde nicht bemerkt hatten.
 

Dieses mal kamen sie an mehreren Räumen vorbei aus welchen sie Stimmen hören konnten, jedoch verstand Mimi dieses mal nicht was die Digimon redeten.

Sie hoffte jedoch das die plötzliche Zunahme an Wachen bedeutete das sie in der nähe des Ausgang waren.

Sie fragte sich auch wie es den anderen Digirittern wohl ging, nach dem Devimon sie gefangen genommen hatte, wusste sie nicht ob die anderen geflohen waren oder vielleicht angegriffen wurden.

Sie bemühte sich zu verstehen ob die Wachen über neue Gefangene sprachen, über die Digiritter, doch davon war nichts zu hören.

„Ich hoffe nur sie sind in Sicherheit.“, brummte sie und musste an Palmon denken welches geschafft hatte aus dem Schloss zu fliehen, dank Agumon welchem sie unendlich dankbar dafür war.

„Mach dir keine sorgen Mimi, ich bin mir sicher das es ihnen gut geht, dafür sorgt Tai schon.“

Es war süß wie Agumon versuchte sie aufzumuntern, dennoch nagten immer noch Zweifel an ihr, die sie einfach nicht abschütteln konnte.

„Ich hoffe du hast recht.“

Das hoffte sie wirklich sehr, Taichi war ihr Anführer alle vertrauten ihm und auf sein Urteil, er würde schon irgendwie einen Weg finden um die Anderen in Sicherheit zu bringen, und sie würde schon einen Weg finden um Agumon und Biomon aus dem Schloss zu schaffen.

Abrupt blieb Agumon wieder stehen: „Vor uns ist jemand“, brummte er und langsam gingen sie Rückwerts wieder zurück.

„Sieh mal dort, da ist eine Tür.“, Mimi deutete auf eine alte Holztür mitten im Gang, vielleicht war das sowas wie eine Besenkammer.

Leise liefen sie rüber, mit viel Kraft schaffte sie es die Tür aufzuziehen hinter welcher sich ein Lagerraum befand.

Schnell sprangen sie in den Raum und zogen die Tür wieder zu, welche ihnen scheinbar das Leben schwer machen wollte und mit einem recht lauten Knall zugefallen war.

Erschrocken starten Mimi und die beiden Digimon die Tür an: „Das hast mit Sicherheit jeder gehört.“

Sie machte vorsichtig einen Schritt nach hinten, in der Dunkelheit konnte sie nicht mal die eigene Nasenspitze sehen.

Mit dem nächsten Schritt trat sie auf etwas drauf und ein quietschendes „Mama“ war zu hören.

„Was zur Hölle... eine Puppe?!“, brummte sie und drehte sich herum, sie brauchten dringend Licht und vielleicht sowas wie eine Waffe, den sicherlich war die Wache bald hier.

Vorsichtig setzte sie Biomon ab und begann blind die Regale abzutasten, irgendwas nützliches würde ihr schon in die Hände fallen.

„Ich habe eine Kerze gefunden.“, sagte Biomon leise im Dunklen.

„Gut, gib sie mir, ich zünde sie an.“

Wenige Sekunden später war eine Flamme zu sehen und dann konnte sie Agumons Gesicht im Kerzenlicht erblicken.

Gerade wollte sie ihre Suche fortführen als sie von Draußen Schritte hören konnte und sofort in ihrer Bewegung stoppte.
 

„Bitte geht weiter, bitte geht weiter...“ dachte sie sich, doch das Geräusch verstummte, jemand stand genau vor ihrer Tür.

Mimi griff das erst beste was ihr in die Hände fiel und sobald die Tür aufgerissen wurde, holte sie weit aus und knallte dem Eindringling fast die Vase auf den Schädel, hätte sie diese nicht vorher los gelassen.

„T.... Taichi?!“, ungläubig starrte sie den Jungen an, war er das wirklich, war er wirklich hier?

„Mimi. Gott sei dank, dir geht es gut.“, mit schnellen Schritten stand er direkt vor ihr, zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich.

Auch sie klammerte sich an Tai, er war wirklich gekommen, sie konnte es kaum glauben, er war gekommen um sie zu retten.

Für einem Moment verharrten sie ihn ihrer Umarmung, bis sich Mimi wieder löste und ihm gegen den Oberarm schlug.

„Aua, was soll das?“

„Wie kannst du nur so leichtsinnig sein? Du hättest nicht herkommen sollen, weißt du denn nicht wo wir hier sind?! Was ist mit den Anderen... du hättest sie nicht verlassen sollen.“, sagte sie streng und stemmte die Hände in die Hüften.

Er war wirklich gekommen um sie zu retten, das war doch verdammt unverantwortlich von ihm gewesen, sie hätte schon alleine irgendwie fliehen können.

„Den anderen geht es gut, sie haben Leomon bei sich und konnten fliehen... ich wollte dich hier nicht zurück lassen.“

„Ich hätte es auch irgendwie alleine von hier heraus geschafft.“

„Was soll den der falsche Stolz?! Wir haben uns Sorgen gemacht... deswegen sind wir auch her gekommen.“

„Wir?“, und erst jetzt bemerkte Mimi Palmon hinter Taichi stehen.

Das Digimon blickte Mimi etwas verunsichert an, solch einen Ton kannte sie nicht von ihrer Freundin, doch als Mimi einen Schritt auf sie zubewegte schmiss sie alle Zweifel über Bord und warf sich dem Mädchen weinen in die Arme.

„Mimi.... Mimi.... ich habe dich so vermisst... oh Mimi... wir haben uns solche Sorgen gemacht.“

Fest drückte das Mädchen ihren Digimon-Partner an sich, ihr Herz donnerte wie verrückt gegen ihre Brust.

Sie war aufgeregt und nervös und doch voller Freude: „Mein Palmon... mein süßes Palmon.“ Innig schmiegte sie sich an das Digimon, wie sehr hatte sie es doch vermisst, das war ihr selber gar nicht bewusst gewesen.

Mit einem sanften Lächeln beobachtete Taichi die rührende Szene vor sich, alleine das zeigte ihm das, dass süße und aufrichtige Mädchen was Mimi eins war immer noch in ihr steckte.

Jeder Mensch veränderte sich, doch prägende Charakterzüge konnten doch nicht komplett verschwinden.

Er spürte ein zupfen an seiner Hose und als er nach unten blickte konnte er seinen Augen kaum glauben: „Agumon!“ er hob das Digimon an und drückte es an sich: „Ich habe dich vermisst Kumpel, wie schön das es dir gut geht.“

Lachend drückte sich Agumon an Taichi, er hatte sich schon so lange darauf gefreut seinen Partner wieder zu sehen: „Ich habe dich auch vermisst Tai. Biomon und mir geht es soweit gut, Mimi hat uns gut versorgt.“

Sachte löste er sich von dem süßen Dino und blickte zur Seite wo das verletzte Biomon saß, dann wanderte sein Blick wieder zu Mimi welche mittlerweile Palmon losgelassen hatte: „Danke, das ist wirklich....“

„Du musst dich nicht bedanken. Es ist doch selbstverständlich das ich Agumon und Biomon geholfen haben... sie sind unsere Freunde, sie sind auch meine Freunde.“ Ihre Stimme klang dieses mal wieder strenger, was dachte sich Tai denn, das sie Biomon oder Agumon in Stich gelassen hätte oder ihnen nur geholfen hatte weil sie einen Gegenleistung dafür erwartete?

„Ich weiß... entschuldige... ich dachte nur, weil Sora und du...“ doch auch dieses mal kam er nicht weiter: „Was zwischen Sora und mir ist, hat nichts mit den Digimon zu tun. Ich bin vielleicht Stur aber ich bin nicht herzlos.“

Dann schob sie Taichi beiseite und ging an diesem vorbei, die Wiedersehensfreude war verflogen, Tai hatte es geschafft sie wieder wütend zu machen, dabei hatte sie sich doch wirklich sehr gefreut ihn wieder zu sehen.

„Bitte entschuldige... Mimi, ich bin ein Trampel, das weißt du doch.“, kurz lachte er auf und versuchte sie aufzuheitern, doch sie zeigte ihm die kalte Schulter.

„Schon gut, bring uns einfach hier wieder raus.“

So wie die beiden hergekommen waren, so konnten sie sicherlich wieder aus dem Schloss verschwinden.
 

Taichi konnte sich verfluchen. Jedes mal trat er erneut in ein Fettnäpfchen, er hätte einfach die Klappe halten und nichts sagen sollen, einfach den Augenblick genießen, aber nein...

Doch was war denn nur so schlimm gewesen? Er wollte sich doch nur bedanken, klar wäre er nie von etwas anderem ausgegangen, als das es für Mimi selbstverständlich war Agumon, Biomon und anderen Digimon zu retten, er wollte doch nur danke sagen.

Sie gingen den Flur entlang, zurück zu dem Ausgang welchen er und Palmon benutzt hatten.

Sein blick glitt zu dem Digimon an Mimis Seite, glücklich hatte sich dieses immer wieder an das Mädchen gedrückt und Mimi erwiderte die Umarmungen, es freute ihn sehr zu sehen das die Freundschaft zwischen den beiden immer noch die selbe war.

„Hey Tai, wie habt ihr uns eigentlich gefunden?“, vernahm er die Stimme von Agumon welcher neben ihm lief und etwas an seinem T-Shirt zupfte.

„Mit dem Digivice.“

Auch Mimi blickte interessiert nach hinten: „Dem Digivice? Hat er einen Tunnel gegraben?!“ gab sie sarkastisch von sich, was Tai dazu brachte seufzend den Kopf zu schütteln.

„Nein, natürlich nicht. Du musst wissen vor dem Schloss ist überall dichter Nebel, wir hätten uns beinahe verloren. Doch ich wollte dich unbedingt finden, darauf hat das Digivice scheinbar reagiert und mir den Weg gezeigt. Am Schloss fand Palmon den geheimen Tunnel, so was wie ein Abwasserkanal den wir benutzen konnten.“, bei seiner Erklärung wurde Mimi sogar etwas rot und drehte sich daher weg, damit der Junge es nicht sehen konnte.

„Ich habe übrigens auch mein Wappen wieder, das heißt zu Not kann Agumon digitieren und uns beschützen.“

Taichi zeigte Mimi das Armband, am welches der kleine Anhänger mit dem Symbol der Sonne zu sehen war.

„Das ist schön. Was ist mit den Anderen, haben sie ihre Wappen auch wieder?“, fragte sie hoffnungsvoll nach, denn dann würde sie sicherlich auch bald ihr Wappen finden können.

Doch er schüttelte den Kopf und brachte Mimi zum seufzen: „Also müssen wir unsere Wappen erneut in der Digiwelt suchen gehen? Das erschwert das ganze natürlich.“

„Schon, aber es war dieses mal anders, das Wappen hat, naja wie soll ich es sagen, mich gefunden. Matt hat seins auch schon zurück, ich denke das wird dieses mal schneller gehen.“, er versuchte sie wieder aufzumuntern, Mimi sollte bloß nicht den Kopf hängen lassen.

„Na kommt, wir sind schon fast am Ausgang.“, sachte zog Palmon an Mimis Hand, sie wollte das Schloss so schnell wie möglich wieder verlassen und Mimi in Sicherheit bringen.

„Ich habe übrigens noch etwas gefunden. Nach dem du von Devimon entführt wurdest, blieb das zurück.“ Er kramte in seiner Hose und reichte Mimi ein paar Schrauben, Zahnräder und Muttern.

„Das sind die fehlende Teile von Puppetmon!“

Mit großen Augen blickte sie Taichi an, ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf, doch konnte sie es wirklich aussprechen, konnte sie Palmon und die anderen Digimon wirklich darum bitten und was war mit Tai?

„Ich...“

„Warte, ich weiß was du vorhast und ich kann das ja verstehen...“

„Nein, das tust du nicht, ich muss zu ihm, ich muss ihm helfen. Er hat mich gerettet.“

„Mimi.“ sachte legte Tai seine Hände auf ihre Schultern um sich zu halten: „Ich verstehe das und ich werde mit dir kommen.“

Sie wirkte überrascht, für einen Moment starrte sie Tai nur an, doch dann schüttelte sie langsam den Kopf: „Nein... das geht nicht... ich meine... es ist gefährlich, wir können doch nicht die Digimon wieder in Gefahr bringen und du...“

„Und ich werde dich nicht alleine lassen. Wir trennen uns jetzt nicht mehr, entweder wir gehen zusammen oder ich hieve dich über meine Schulter und trage dich aus dem Schloss.“ Mit einer ernsten Miene sah Tai sie an, es gab nichts zu diskutieren, nicht was sie sagen konnte, würde ihn von seinem Standpunkt abbringen.

„Du bist wirklich ein sturer Bock, Taichi Yagami.“ Sie konnte nicht verhindern das sich ein sachtes Lächeln auf ihre Lippen legte.

„Dafür bin ich berühmt und berüchtigt.“

Recht langsam löste er sich von Mimi, sein Blick glitt zu Biomon welches immer noch in Mimis Armen lag: „Biomon, für dich wäre es zu riskant. Du wirst von hier verschwinden und im Wald auf uns warten, keine sorge wir beeilen uns.“

Mimi lies das Digimon auf den Boden, so langsam hatte sich Biomon etwas erholt und konnte kurze Strecken fliegen.

Sie blickte mehrmals zurück als sie den Tunnel verließ, in der Hoffnung das sie sich doch noch umentscheiden würden, doch als nach etlichen Minuten keiner kam verschwand sie im Nebel.
 

So begaben sich Tai, Mimi und ihre Digimon-Partner zurück zu der Zelle aus welcher sie ausgebrochen waren.

Dabei verließen sie sich auf Agumons Geruchssinn und Mimis Gedächtnis, hin und wieder mussten sie sich vor den Wachen verstecken, doch dank zwei Digimon welche über die Gefängniszellen gesprochen hatten, fanden sie sogar sowas wie eine Abkürzung und mussten nicht nochmal an dem Quartier von Lilithmon vorbei schlüpfen.

Leise und langsam öffnete Mimi die quietschende Gittertür zu den Zellen, während Tai und die Anderen wache schoben.

Als sie in die Zelle blickte lag Puppetmon immer noch reglos auf dem Boden, so wie sie ihn zurück gelassen hatten.

„Und du denkst, du kannst ihn wieder reparieren?“, fragte Tai skeptisch als er zu dem demolierten Digimon blickte.

„Das habe ich schon mal gemacht, halt lieber nach der Wache Ausschau.“, sagte sie und schob Tai etwas von sich, als er ihr von hinten über die Schulter blickte und sich halb auf ihr abstützte.

„Schon gut, aber beeile dich.“

Zusammen mit Agumon blieb Tai am Eingang stehen, immer wieder blickte er zu Mimi rüber welche immer noch dabei war Puppetmon zu reparieren.

„Du Tai?“

„Hm?“, fragend blickte der Junge zu seinem Digimon-Partner welcher erneut etwas an seinem Shirt zupfte.

„Mimi benimmt sich irgendwie... anders als sonst, ist irgendwas passiert?“

Seufzend fuhr sich der Junge über das wilde Haar, ob etwas passiert war? Da wusste er nicht mal wo er anfangen sollte zu erzählen: „Ja, irgendwie schon. Ich werde es dir jedoch ein anderes mal erzählen Agumon, jetzt hoffe ich nur das keine Wache auftaucht.“ und als wäre es das Stichwort für die beiden Flarizamon gewesen, kamen diese gerade um die Ecke und liefen auf unsere Helden zu.

„Verdammt.“ schnell lief Tai zu Mimi rüber: „Wir bekommen Besuch, schnell weg hier.“ sachte wollte er sie am Arm auf die Beine ziehen, doch sie löste sich sofort: „Nein das geht nicht, ich bin gleich fertig, nur noch diese Schraube hier.“

„Aber Mimi, das sind zwei riesige Digimon, mit großen Krallen und deren Körper komplett von Flammen umhüllt ist, ich denke nicht das sie uns diesen Moment lassen werden sobald sie hier sind.“, versuchte Taichi weiterhin das Mädchen davon zu überzeugen endlich abzuhauen.

„So, fertig.“

Langsam erhob sie sich wieder und blickte in Tais verdutztes Gesicht, welches sie fragte wann sie das nun zeitlich geschafft hat: „Während du Panik geschoben hast konnte ich meine mein Werk in ruhe verrichten. Das sind wirklich ganz neue Seiten an dir.“ sonst war Tai doch selber immer so Risikofreudig.

„Viellicht werde ich einfach nur erwachsen.“, brummte er beleidigt, während sich sein Blick auf Puppetmon richtete, welcher langsam zu sich kam.

Doch auch aus dem Flur wurden die Schritte immer lauter und ein kratzendes Geräusch war zu hören.

„Tai die Flarizamon sind gleich hier.“, warnte ihn Agumon und machte sich Kampfbereit.

„Hey, Puppetmon ist alles okay bei dir?“, besorgt beugte sich Mimi zu dem Digimon hin welches immer noch auf dem Boden saß und sich nicht bewegte.

Doch von einem Moment auf den anderen sprang es auf, schubste Mimi bei Seite und brach in höhnisches Gelächter aus.

„Du dumme Göre, denkst du ich bin dir jetzt dankbar? Du bist noch dümmer als ein Bakemon.“, lachte er weiter und streckte Mimi die Zunge heraus.

„Hey, was soll das, sein nicht so unverschämt, sie hat dir das Leben gerettet.“, rief Tai aus und am liebsten hätte er Puppetmon einen Kopfnuss verpasst, wäre es nicht so verdammt flink auf den Beinen.

Sachte zog Mimi Tai am Arm zurück: „Ist schon gut, ich habe kein Dank erwartet.“

„Dann ist ja gut, denn von mir bekommst du auch keinen. Machst gut, ihr Trottel.“, rief er ihnen noch lachend zu, sprang in den Flur und holte dann mit seinen Hammer aus als die Flarizamon fast vor der Tür standen, mit einem Hieb waren sie besiegt und Puppetmon lief weiter den Flur runter und verschwand.
 

„Dieses unverschämte, undankbare Digimon und dafür haben wir so ein Risiko auf uns genommen?!“, schimpfte Tai immer noch als sie sich wieder auf dem Weg zurück machten.

„Ich denke nicht das er wirklich undankbar war, er kann es nur nicht zeigen, es war noch nie jemand nett zu ihm. Doch er hat die Digimon für uns erledigt und dadurch das er jetzt durch das Schloss hüpft und alles kurz und klein schlägt, lenkt er die ganze Aufmerksamkeit auf sich.“, sagte Mimi was Tai verdutzt zu ihr nach hinten blicken lies.

Dann konnten sich Digimon ja doch ändern, frühere Feinde konnten zu neuen Verbündeten werden. Es war seltsam und schwer vorzustellen, doch Puppetmon und Mimi hatten sowas wie eine Freundschaft geschlossen.

Langsam lief Taichi weiter, doch plötzlich explodierte etwas vor ihnen und die Wand stürzte ein, riesige Steinbrocken breiteten sich vor ihnen aus, so das sie ihnen den Weg versperrten.

Tai sprang nach hinten und zog Mimi schützend in seine Arme: „Ist alles okay bei dir, bist du verletzt?“ Sie schüttelte den Kopf.

Ihr Herz raste wie verrückt in ihrer Brust, was war plötzlich passiert, woher kam die Explosion, wurden sie etwa gesehen?

„Wolltet ihr etwa schon gehen, wie unhöflich.“, die Stimme kam wie aus dem Nichts und plötzlich tauchte ein grinsender Piedmon zwischen dem Geröll, zusammen mit einem Gigadramon hervor getreten.

Sofort stellte sich Tai schützend vor Mimi: „Du elender. Wie kann es sein das du wieder da bist, wir hatten dich besiegt.“ rief Tai knurrend aus.

Grinsend wippte Piedmon seinen Kopf erst auf die rechte dann auf die linke Seite: „Daran kann ich mich gar nicht erinnern... oh wartet, doch und genau das werdet ihr verfluchten Digiritter büßen. Ich wurde von unseren Meister auserwählt und mir wurde die Möglichkeit gegeben, mich an euch zu rächen und das werde ich bis zur letzten Minute auskosten. Los Gigadramon, mach ihre mickrigen Digimon platt.“

Brüllend bewegte sich das Drachenartige Digimon auf sie zu, er hob seine Kanone an und feuerte auf sie los.

Taichi griff nach Mimis Hand und rannte so schnell er konnte los, die Digimon hinter ihnen versuchten Gigadramon etwas entgegen zu setzten, doch dieser schleuderte sie mit einem schlang gegen die Wand, als wären sie Fliegen.

„Agumon du musst digitieren.“, rief Tai seinem Partner zu, er wusste das Agumon immer noch in einer schlechten Verfassung war, doch sie hatten keine andere Wahl.

„Ich bin bereit Tai.“, Mutig stellte sich das Dinodigimon Gigadramon entgegen, er würde alles tun um Tai und Mimi zu beschützen.

Das Digivice leuchtete auf und hüllte Agumon in helles Licht.
 

„Agumon digiriert zuuuuuuu.... Greymon!!!“
 

Sofort stellte sich Greymon dem Angreifer entgegen, er konnte ihn packen und nach hinten auf Piedmon zurück schleudern, welcher jedoch Gigadramon gegen die Wand knallen lies.

„So einfach entkommt ihr mir nicht.“, rief Piedmon und zwei weitere Gigadramon tauchten auf, ohne Gnade feuerten sie auf die Digiritter und ihre Digimon.

Greymon öffnete sein Maul und lies ein Megafeuer nach dem anderen auf die Digimon hageln, während Tai, Mimi und Palmon versuchten immer noch einen Ausgang zu finden.

Plötzlich krachte es erneut, eine Wand bröckelte herunter und die Digiritter konnten Greymon im Geröll liegen erkennen, die Gigadramon setzten ihm ziemlich zu.

„Halt durch Greymon.“, rief Tai seinem Partner zu, sie mussten doch irgendwie von hier weg kommen.

„Vergesst es, ihr entkommt mir nicht.“, lachte Piedmon im Hintergrund, doch sein lachen verstummte als ihn etwas gegen den Kopf traf: „Was? Wer wagt es?!“ schrie er aufgebracht als er das Spielzeugauto erblickte.

„Hey du Riesenbaby, komm und fang mich.“, rief Puppetmon und wackelte lachend mit seinem Hintern.

„Du wagst es?! Du verdammte Puppe, ich werde dich zermalmen.“, wütend lies Piedmon die Gigadramon Puppetmon attackieren.

„Die Gelegenheit müssen wir nutzen.“, rief Tai und zog Mimi rüber zu Greymon welcher langsam wieder auf die Beine kam.

„Komm, kletter auf Greymon drauf.“, er hob Mimi an und setzte sie auf Greymons Rücken damit sie auf seine Schulter klettern konnte, dann hob er Palmon hoch und drückte sie Mimi in die Hände bevor er selber aus sein Digimon kletterte.

„Schieß ein Loch in die Wand und dann lass uns von hier Abhauen.“

Greymon holte aus und feuerte ein Megafeuer gegen die Wand, diese zersprang und öffnete ihnen einen Weg nach Draußen.

Schnell lief der Dinosaurier los, durch den Nebel auf den vor ihnen liegenden Wald zu.

Bedrückt blickte Mimi jedoch zurück, was würde wohl aus Puppetmon werden? Erneut hatte er ihnen geholten, er hatte die Aufmerksamkeit von Piedmon und seinen Lakaien auf sich gezogen und ihnen zur Flucht verholfen, sie hoffte sehr das er es überstehen würde.

„Wir sind gleich im Wald.“, hörte sie Tai neben sich sagen, welcher sie schützen von hinten festhielt und so etwas gegen Greymon drückte.

Auch sie konnte bereits Bäume vor sich sehen, doch plötzlich knurrte Greymon auf, es hörte sich an als hätte er schmerzen und fiel dann um.

Tai hielt so gut er konnte Mimi fest, schmerzlich fielen sie zusammen auf den Boden, für einen Moment dachte Taichi seine Rippen wären gebrochen, das Atmen fiel ihm so unglaublich schwer.

Mimi löste sich etwas von ihm, drehte Tai auf den Rücken, schnell wischte sie dem Jungen das Blut von der Stirn damit dieses nicht in sein Auge laufen konnte: „Taichi, ist alles okay bei dir? Sag doch was.“ Sie hörte sich besorgt an, was ihn zum lächeln brachte: „Ich denke... schon.“ brummte er schließlich.

„Ich sagte doch, so schnell entkommt ihr mir nicht.“

Erschrocken blickten sie nach hinten, da war er schon wieder. Piedmon, mit seinem höhnischem Grinsen auf dem Gesicht.

„Dachtet ihr wirklich das diese dumme Puppe mich besiegen könnte?!“, wütend lies er seine Dolche auf sie nieder hageln, doch sie verfehlte sie, scheinbar mit Absicht.

„Nein, den Gefallen tue ich euch nicht. Ich werde euch langsam besiegen, langsam und schmerzhaft, ihr werdet leiden, so wie ich gelitten habe!“, schrie er am Ende und lies glühende Sterne neben ihnen auf dem Boden aufprallen.

Blut lief Tai das Kinn hinunter, jede Bewegungen schmerzte, doch er zwang sich zu erheben, sich erneut vor Mimi zu stellen: „Einen scheiß wirst du... wir haben dich ein mal besiegt und das schaffen wir erneut.“

Fast schon ungläubig blickte Mimi zu ihm nach vorne, wo nahm er diese Kraft her? Wieso schützte er sie immer noch, müsste er sich nicht mehr sorgen um sich selber machen?

„Tai.“, es war ein leises flüstern, dabei wollte sie doch schreien, ihm sagen das er sich zurück halten sollte, ihm sagen das er sie nicht schützen mussten, sie hatte es doch gar nicht verdient.

„Ich kämpfte weiter mit dir Taichi.“ Schwefelig erhob sich Greymon welcher von Piedmons Trumpfkarte getroffen wurde: „Ich beschütze euch.“

Greymon holte aus und schleuderte ein Megafeuer nach dem anderen auf Piedmon, doch er war einfach zu schnell, ohne Probleme konnte er der Attacke ausweichen.

Lachend schüttelte ihr Angreifer den Kopf: „So verzweifelt und mutlos, da tut ihr mir fast schon leid, aber nur fast.“ Erneut holte er zu einem Gegenschlag aus, doch dieses mal wurde er von einer Energiewelle getroffen und auf den Boden geschleudert.

„Hey, wir waren noch nicht fertig mit Spielen.“, rief ihm eine mehr als bekannte Stimme zu, was Piedmon erneut wütend zum brüllen brachte.

„Puppetmon... er ist noch nicht besiegt.“, Mimi konnte ihren Augen kaum glauben, dieser Puppe war wirklich ein Herz gewachsen und was für ein starkes.
 

„Tai, Mimi ihr müsst weg von hier.“, besorgt zog Palmon an der Hand des Mädchen, sie mussten weiter in den Wald, sie mussten versuchen irgendwie zu fliehen, während Piedmon abgelenkt war und gegen Puppetmon kämpfte.

Doch sie konnte nicht, Mimi blieb wie angewurzelt stehen, sie konnten Puppetmon doch jetzt nicht einfach alleine zurück lassen, sie mussten ihm doch irgendwie helfen.

„Wir können jetzt nichts tun, er ist stark, er schafft das schon.“, versuchte Tai sie zu überzeugen, doch ein Blick zu den beiden Mega Digimon zeigte ihm genau das Gegenteil, Puppetmon musste verdammt viel einstecken und Piedmon schien durch seine Wut immer stärker zu werden.

Erneut holte Pinocchio weit mit seinem Puppenhammer aus und schleuderte eine gewaltige Energiewelle auf den anderen, zwar wurde Piedmon getroffen, doch auch er schleuderte eine Welle von Energie auf das andere Digimon was dazu führte das der Puppenhammer zerbrach.

Geschockt weiteten sich die Augen der Puppe: „Nein das kann nicht sein, mein Hammer.“

Piedmon nutzte den Schock, zog sein Schwert und durchbohrte den Holzkörper.
 

„NEIIIINNNN.... Puppetmon.“
 

Ohne zu zögern lief Mimi auf den regungslosen Körper des Digimons zu, welches sich langsam zu auflösen begann.

„Mimi, Vorsicht.“, rief ihr Tai hinterher und lief ihr nach, dabei drückte er seine Hand auf die schmerzenden Rippen die bei jeder Bewegungen ätzten.

Mit dem Schwert stürzte sich Piedmon auf das Mädchen, doch bevor die Spitze sie erreichen konnten wurde er von Greymons Megafeuer für welches er seine letzte Energie zusammengekratzt hatte erfasst und besiegt.

Sofort digitierte Greymon zurück zu Agumon und blieb zusammengekaut auf dem Boden sitzen, behutsam legte Palmon einen Arm um ihn: „Danke, du warst sehr mutig.“ raunte sie dem erschöpften Digimon zu, plötzlich tauchte auch Biomon bei ihnen auf, welches sich im Wald versteckt hatte und vom weiten den Kampf mitbekommen hatte, sie legte Agumon ein paar Früchte hin damit er wieder zu Kräften kam.
 

Tränen liefen über Mimis Wangen, fest drückte sie Puppetmon an sich, dessen Körper sich immer weiter auflöste.

„Nein, das kann nicht sein... bitte nicht... bitte nicht... es tut mir so leid.“

Es durfte nicht sein, es durfte nicht noch mal passieren, es musste doch einen Weg geben um das zu verhindern, sie durfte ihn nicht verlieren.

Doch als das Lachen von Puppetmon an ihren Ohren drang, hob sie irritiert den Kopf an.

„Nun mach dir keinen Kopf, dumme Göre. Dir musst nichts leid tun... nein, wirklich nicht.“

Verwirrt starrte sie ihn an, kurz wanderte ihr blick nach hinten zu Tai welcher hinter ihnen stand und nach den richtigen Worten zu suchen schien.

„Ich... ich bin dir dankbar...“, begann er weiter zu sprechen und erntete so erneut ihre Aufmerksamkeit.

„Du weinst um mich... und das fühlt sich irgendwie gut an... so warm... jetzt weiß ich... jetzt weiß ich, wie es ist... wie es sich anfühlt... einen Freund zu haben...“

Langsam schlossen sich Pinocchios Augen und eine Tränen rollte seine Wange entlang, bevor auch sie sich zu glitzernden Staub verwandelte und vom Wind davon getragen wurde.

Fest presste Mimi ihre Hände vors Gesicht, sie konnte ihre Tränen einfach nicht zurück halten, genau so wenig wie das zittern ihres Körpers.

Eine warme Hand legte sich auf ihre Schultern, dann auf die andere bis sich starke Arme komplett um ihren bebenden Körper schlangen.

„Er wird wiedergeboren Mimi. In der Stadt des ewigen Anfangs kann er wiedergeboren werden. Doch damit das möglich ist müssen wir die Digiwelt beschützen.“

Sachte nickte sie, sie wusste das er Recht hatte, doch dieses Wissen änderte nichts an der schmerzlichen leere in ihrem Herzen.

Eine ganze weile blieben sie einfach so im Gras sitzen, Tai hielt Mimi schweigend fest und sie war ihm einfach nur dankbar für diesen halt.
 

Die Sonne ging bereits unter als sie den See im Wald erreichten, an dem Tai und Matt noch vor paar Tagen Palmon getroffen hatten.

„Ich werde mich auf die suche nach Sora begeben.“

Biomon hatte sich dazu entschlossen schon mal voraus zu fliegen und nach Sora und den Anderen zu suchen.

„Sag ihnen das wir uns bei Gennai wieder sehen werden, sie sollen uns bloß nicht suchen.“

Sie winkten dem Digimon nach, eine ganze weile starrten sie danach einfach nur in den Himmel, welcher sich langsam violett verfärbte.

Es war Tai der sich zuerst von dem Anblick löste und zusammen mit Agumon Feuerholz suchen ging.

Zum essen setzten sie sich an den See, Taichi holte aus seinem Rücksack Onigiris hervor die er noch zusammen mit Kari vor der Abreise gemacht hatte.

„Hier für dich, eins mit Thunfisch und Ei, die mochtest du immer so gerne.“, sagte er und reichte es an Mimi weiter, welche ihn dankbar anlächelte.

„Das du dir sowas merkst.“

Es war wirklich süß von ihm das er an sie gedacht hatte und irgendwie machte es sie ziemlich verlegen.

„Ich habe auch etwas für dich dabei.“

Dann zog sie aus ihrer Tasche ein rosa Säckchen hervor und rechte es Taichi: „Du mochtest es doch immer wenn ich welche gebacken habe und sie zu den Treffen brachte.“

In Tais Augen funkelten Sternchen auf, Mimi hatte wirklich Kekse für ihn gebacken?! Das war wirklich großartig, die mit Kokos mochte er besonders gerne.

„Oh, dürfen wir auch etwas davon haben?“ Mit großen Augen starrten ihn die Digimon an, da konnte er doch nicht nein sagen.

„Du auch Mimi?“

Lächelnd reichte Tai ihr eins der Kekse hin, erwartungsvoll blickte er sie an als sie ihre Hand anhob, jedoch kurz zögerte, bevor sie nach dem Keks griff, einem Keks in Form eines Herzens und sich lächelnd ein Stück davon abbrach.
 

~Fortsetzung Folgt~

Lass deinen Träumen Flügel wachsen

Be your Girl
 

„Ken, wir stürzen gleich ab... lass mich endlich los.“

„Niemals! Verlange das nicht von mir, ich bleibe an deiner Seite, ich lasse dich nicht los... niemals, niemals... aaahhhhh.“

Der Vorsprung brach ab und beide fielen zusammen, Hand in Hand in die Tiefe...
 

Kapitel 18: Lass deinen Träumen Flügel wachsen
 

Ein stummer Schrei entglitt Daisukes Lippen, seine weit aufgerissenen Augen waren nach oben gerichtet, wo er das panische Gesicht seines Freundes erblickte.

War es nun vorbei?

War es endgültig aus mit ihm?

Das durfte es nicht sein, er hatte Ken doch noch gar nicht gesagt was er wirklich für ihn empfand, wie tief und schmerzvoll seine Gefühle für ihn waren und wie sehr er sich wünschte sie könnten mehr als nur Freunde sein.

Fest drückte er die Hand des Älteren „Es tut mir leid, Ken“ rief er dem anderen atemlos zu, dessen Tränen sich in der Luft verteilten.

Die Zeit schien sich wie ein Kaugummi dahin zu ziehen, der Sturz fühlte sich endlos an. Vielleicht würden sie nun auf ewig zusammen in die Tiefe stürzen, Hand in Hand, doch sie waren zusammen, dieser Gedanke beruhigte ihn etwas und lies sein donnerndes Herz etwas langsamer schlagen.

„Aaahhh... aua...“

Schmerzlich kniff Daisuke die Augen zusammen, die Landung tat weh, auch wenn der Boden sich noch lange nicht so hart anfühlte wie er gedacht hatte.

Er hatte sich den Aufprall deutlich schmerzlicher vorgestellt, sicherlich lag es daran das er nun im Jenseits gelandet war, doch wie eine flauschige, dicke Wolke fühlte es sich auch nicht an, eher wie kurzes, struppiges Fell.

„Daisuke... Daisuke komm zu dir.“, hörte er in der Ferne die Stimme seines Freundes rufen und ein leichtes rütteln ging durch seinen Körper.

Murrend hob er langsam den Kopf an und öffnete seine Augen, seine Sicht war erstmal verschwommen sodass ihm sogar schwindelig wurde, doch langsam nach und nach wurde es besser und er erkannte das besorgte, verheulte Gesicht von Ken vor sich.

Erschrocken hob er den Kopf an, zuckte jedoch etwas zusammen als er merkte das der Untergrund auf dem er gelandet war sich bewegte.

Leicht sah er nach hinten und erblickte große rote Flügel neben sich, eine goldene Löwenmähne und um sie herum war überall Feuer welches ihnen jedoch nichts anzuhaben schien.

Waren sie hier etwa in der Hölle?

Panisch riss Daisuke die Augen auf und setzte sich auf, das durfte nicht sein, nein das durfte einfach nicht sein, aus welchem Grund hätte er das auch verdient?

Okay er war nicht immer nett zu seiner Schwester gewesen und teilen war auch noch nie seine stärke, doch er hatte oft genug die Digiwelt beschützt und alles gegeben um auch die Menschen in ihrer Welt zu beschützen, zählte das denn nicht?!

Und was war mit Ken?

Alles war er als Digimonkaiser getan hatte, hatte er längst hundertfach wieder gut gemacht, er durfte jetzt nicht nochmal dafür bestraft werden.

„Das ist nicht fair!“, rief er laut aus und zuckte zusammen als der Löwe mit einer tiefen Stimme zusprechen begann: „Seit ihr okay Digiritter? Ihr seit doch Digiritter oder?!“ fragte er und setzte zur Landung an.

Erschrocken sah sich Daisuke um, um sie herum ragten Felsen aus der Erde, hier und da ein paar einzelne Bäume und kleine Hütten aus Holz.

„Was... sind... sind wir etwa... gar nicht... tot...“, brummte er, sprang von dem Rücken des Digimons und schritt auf Ken zu um diesen zu umarmen, hoch zu heben und leicht durch die Luft zu wirbeln: „Wir leben noch, Ken wir leben noch.“ rief er erleichtert und glücklich aus.

Doch Ken unterbrach seinen freudigen Ausbruch und löste sich von Daisuke, er schob ihn weg und kehrte ihm den Rücken zu.

„K...Ken was... was hast du denn?“, Daisuke ging wieder auf den Anderen zu, er konnte das zittern seiner Schultern deutlich sehen, war er wütend auf ihn? Kein wunder er hatte mal wieder Misst gebaut, das wusste er selber.

„Ken es tut mir...“

„Sei still.“, unterbrach der Ältere seinen Freund sofort und drehte sich seitlich zu ihm, sodass Daisuke deutlich die Tränen über seine Wange rollen sehen konnte.

„Ich will keine Entschuldigung von dir.“

„Aber... ich... Ken.. ich weiß...“

„Du sollst still sein, du hast ja keine Ahnung wie sehr du mich verletzt hast, wie konntest du es nur wagen mich darum zu bitten dich los zu lassen, wie konntest du nur?! Denkst du wirklich ich könnte das jemals tun, dich einfach los lassen? Dich einfach zurück lassen?!“, nun drehte er sich komplett zu Daisuke um, fast schon wütend sah er diesen an.

„Verlange sowas nie wieder von mir! Lieber falle ich mit dir in die Dunkelheit, lieber sterbe ich an deiner Seite, doch nie, niemals würde ich dich los lasen, niemals. Denn du bist einfach alles für mich.“, am Ende begann seine Stimme zu zittern und sein Blick glitt zu Boden, Daisuke zu verlieren, alleine der Gedanke zog ihm den Boden unter den Füßen weg.

„Ken... ich..“, erneut machte Daisuke ein paar Schritte auf seinen Freund zu bis er wieder zu sprechen begann.

„Ich weiß, das es nicht okay ist, ich weiß das es unsere Freundschaft kaputt machen kann und ich habe versucht dagegen anzukämpfen, doch ich habe versagt. Es tut mir leid Daisuke ich habe versagt ich... ich bin wohl einfach zu schwach, ich komme nicht dagegen an, ich komme nicht gegen meine Gefühle für dich an.“, Fest presste er die Hände vor sein Gesicht, er wollte es ihm doch nie sagen, es sollte sich doch nichts zwischen ihnen ändern.

Mit schnellen Schritten überquerte Daisuke die letzten Meter die ihn von Ken trennten, er durchbrach die Distanz und schlang seine Arme fest um den Körper des anderen.

„Es tut mir so leid, bitte verzeih mir... es tut mir so leid. Ich bin derjenige der Feige gewesen ist, ich hätte es dir schon längst sagen müssen. Ich liebe dich Ken, ich liebe dich so sehr das es weh tut. Bitte verzeih mir meine Feigheit.“

Leicht löste sich Ken wieder von dem Anderen, ungläubig blickte er Daisuke an, war das sein ernst? War es die Wahrheit die er ihm sagte oder war er bei dem Sturz doch auf dem Kopf gefallen und träumte das ganze nur?

Mit einem sanften Lächeln blickte ihn Daisuke an, jedes Wort das er gesagt hatte meinte er auch so und es tat so gut es endlich ausgesprochen zu haben: „Ich liebe dich.“ sagte er es deshalb erneut und ein wohliges Kribbeln machte sich in seinem Bauch breit.

Sein Herz raste wie verrückt in seiner Brust, seine Knie wurden weich und für einen Moment verschwamm die Sicht von seinen Augen.

Seine Ohren waren wie von Wasser belegt, sodass er Kens Worte kaum verstehen konnte: „Ich liebe dich auch.“ sagte dieser und Daisuke durchbrach erneut die letzte Distanz und zog seinen Freund zu einem innigen Kuss zu sich.
 

„Entschuldigt bitte, ich will nicht stören, aber seit ihr nun die Digiritter oder nicht?!“, ertönte plötzlich aus dem Hintergrund die tiefe Stimme ihres Retters, was sie leicht auseinander fahren lies.

Mit geröteten Wangen drehten sie sich zu ihm um: „Ähm ja, ja das sind wir.“ brummte Ken und bedankte sich für ihre Rettung.

„Schon gut, ich war wohl gerade zum richtigen Zeitpunkt zurück ins Dorf geflogen. Ich bin übrigens Firamon, der Hüter dieses Dorfes. Verzeiht wenn ich zu neugierig erscheine, doch haben Digiritter nicht normalerweise einen Digimon als Partner bei sich?!“

Seufzend nickte ihm Daisuke zu, ja normalerweise hatten sie einen Digimon als Partner bei sich doch er musste Firamon berichten unter welchen Umständen sie zurück in die Digiwelt gekommen waren und warum sie in diesem Dorf gelandet sind.

„Hm, ihr sucht also nach einem Veemon...“, brummte Firamon und drehte sich zum gehen um: „Kommt mit.“

Die Beiden folgten dem Digimon zu einer etwas abgelegenen Höhle, dessen inneres mit hellen, Gold schimmernden Steinen beleuchtet war.

Am ende des Ganges trafen sie auf eine Tafel auf welcher ein Symbol abgebildet war, ein rautenförmiges Kristall in der Mitte welcher von zwei prachtvollen, geschwungenen Flügeln umrandet wurde.

Staunend betrachten die beiden das Symbol, was hatte das zu bedeuten, war es vielleicht die Grabstätte eines heiligen Digimons?

„Es ist irgendwann hier plötzlich aufgetaucht, vorher war an dieser Wand eine Wasserquelle doch das Symbol scheint es zu versiegeln.“

Daisukes Augen weiteten sich als er die Stimme hinter sich vernahm, ruckartig drehte er sich um und lief auf das Digimon zu welches er an sich zog und fest in seine Arme drückte.

„Veemon... endlich habe ich dich gefunden, oh Veemon wie sehr habe ich dich doch vermisst.“

„Ich dich auch... Daisuke... aber... ich... bekomme... keine Luft... mehr... Daisuke... bitte... nicht... so doll..“, gab das Digimon stotternd von sich und rang nach Luft, was Daisuke dazu brachte endlich locker zu lassen.

Schnell wischte sich der Digiritter ein paar Tränen weg, er hatte schon gar nicht mehr daran geglaubt Veemon hier noch anzutreffen, doch nun stand er vor ihm und er konnte seiner Freude kaum Luft lassen.

„Ich wusste, dass du mich finden würdest Daisuke.“ dann wanderten seine Augen zu Ken welcher langsam auf sie zu lief und Veemon kurz umarmte: „Ich freue mich euch beide zu sehen.“ Veemon wusste einfach das Daisuke kommen würde, dass sie beide kommen würden, er musste nur geduldig auf sie warten.

„Ist Wormmon auch bei dir?“, Hoffnungsvoll blickte Ken das Digimon an, doch dieser schüttelte den Kopf: „Nein, leider nicht. Keins der anderen Digimon ist hier.“

„Mach dir keine sorge Ken, wir werden Wormmon schon finden. Wir haben Veemon gefunden dann finden wir auch ihn und dann die Anderen.“

„Hm, heißt es ihr wisst nicht wo die anderen Digiritter sind?“

Tief atmete Daisuke durch bevor er Veemon alles so kurz wie möglich erzählte, wie sie den Hilferuf bekamen, in die Digiwelt gingen, dort getrennt wurden, sich wieder fanden, Mimi entführt wurde, Tai sie retten gegangen war, wie Takeru und Kari verschwanden und sie schließlich den beiden Digimon über den Weg liefen die ihnen von dem Dorf und Veemon erzählt hatten.

„Ihr habt schon so einiges erlebt in der kurzen Zeit in der ihr wieder in der Digiwelt seid.“, stellte Veemon fest und lies den Kopf hängen, gerne wäre er an Daisukes Seite gewesen als sie von Piedmon angegriffen wurden, dann hätte er ihn beschützen können.

„Nun sei nicht so geknickt, mir geht es gut und ich bin mir sicher, dass es Mimi und Tai auch gut geht, die beiden sind doch unverwüstlich.“, lachte Daisuke auf und klopfte dem Digimon lachend auf die Schulter.

„Werdet ihr uns helfen?“ wurde schließlich sein lachen durch die tiefe Stimme von Firamon unterbrochen, welchen er etwas verwirrt ansah.

„Unser Dorf zu verteidigen, werdet ihr Digiritter uns dabei helfen?“, fragte es nochmal nach und sah die Beiden dabei ernst an.

Sie waren nur zu zweit und hatten nur Veemon bei sich, doch Daisuke hatte sich nicht nur auf dem Weg gemacht um Veemon zu finden, nein er wollte helfen, außerdem hatte er wirklich große Töne gespuckt als er die beiden Digimon die geflohen waren als Feiglinge beschimpft hatte.

„Ja...“

„Wäre es nicht sicherer zu fliehen?“, gerade wollte Daisuke aufspringen und Firamon versichern das er sich auf sie verlassen konnte, da vermasselte Ken ihm die Tour mit seiner Frage.

„Vielleicht wäre es das, doch wir wollen unser Dorf nicht einfach kampflos aufgeben, wir haben uns dazu entschieden hier zu bleiben und bis zum Schluss zu kämpfen, doch wir werden euch nicht dazu zwingen, wenn ihr gehen wollt werden wir es verstehen.“

Erneut wollte Daisuke einschreiten da schnitt ihm Ken wieder das Wort ab: „Wir sind die Digiritter, wir sind hier um euch zu helfen wo wir nur können, wenn es euer Wunsch ist hier zu bleiben und zu kämpfen werden wir euch unterstützen, auch wenn wir nur zu zweit sind, naja eher ist Veemon alleine.“ sein Blick wanderte zu dem Drachen-Digimon welches ihn breit anlächelte: „Das wird schon Ken.“

„Genau, Veemon und ich packen das schon, wirst schon sehen.“, versuchte auch Daisuke Ken davon zu überzeugen das, das alles hier kein Selbstmordkommando war.
 

„Firamon, Firamon.. der Nebel... der Nebel...“, panisch und mit um sich wedelnden Händen kam ein Gotsumon in die Höhle gelaufen: „Es ist schrecklich, der Nebel hat das Dorf schon fast erreicht, was sollen wir tun?!“

„Bleibt ruhig, versteckt euch in euren Häusern und haltet euch in Stellung, wir werden unser Dorf bis zum Schluss verteidigen.“

Erneut lief Gotsumon los, wedelte mit den Händen und verkündete panisch im Dorf das sie sich alle in die Hütten zurück ziehen sollten.

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch begab sich Ken zusammen mit Daisuke, Veemon und Firamon nach Draußen.

Von der Höhle aus konnten sie bereits den Nebel am Horizont erblicken, die vielen Digimon die durcheinander liefen und sich in den Hütten versteckten oder in Stellung begaben, nicht alle von ihnen waren wohl so mutige Kämpfer wie Firamon.

„Egal was kommt wir lassen es nicht zu das Lilithmon uns bekommt.“, hatte er zu den Digirittern gesagt und wirkte mehr als entschlossen bis zum Schluss zu kämpfen.

Ken fühlte sich etwas hilflos, wie sollte er Daisuke und den anderen Digimon nur helfen? Er hatte Wormmon nicht bei sich, er konnte nicht gegen die Arme von Lilithmon kämpfen schließlich war er nur ein Mensch.

Doch er wollte auch nicht untätig zugucken, er wollte Daisuke die ganze Last nicht alleine auf die Schultern laden.

Daher entschied sich Ken die kleinen Digimon die zu schwach waren mit zu kämpfen zu beschützen, zusammen mit ihnen und einem Stock bewaffnet versteckte er sich in einer der Hütten.

Er blieb am Eingang und lauschte.

Es war mucksmäuschenstill in der gesamten Gegend, der Nebel schlich sich langsam und lautlos ins Dorf, umschlang die Hügel und bedeckte die Dächer, schon bald war er so dicht das Ken seinen Freund kaum noch erkennen konnte, dabei stand er keine fünf Meter weg von ihm.

„Daisuke sei vorsichtig.“, brummte er und versuchte sich selber zu beruhigen, es würde alles gut gehen, sie würden gewinnen und dann nach den Anderen suchen, zusammen würden sie dann Lilithmon besiegen und die Digiwelt retten, davon war er überzeugt, so musste es kommen, so war es nun mal bisher immer gewesen.
 

Plötzlich erzitterte der gesamte Boden und er musste sich halt suchend an die Wand krallen, sie waren da, die Tyrannomon.

Vom Eingang aus konnte er ein helles Licht erblicken, sicherlich war Veemon gerade digitiert und zusammen mit Firamon würde er sein bestes geben um das Dorf zu beschützen, doch würde es reichen?

„Nein, so darf ich nicht denken.“, sofort schüttelte er seinen Kopf, er musste an Daisuke und Ex-Veemon glauben, sie würden es schaffen, sie mussten es schaffen, sie hatten keine andere Wahl.

Unsicher begann Ken an seiner Unterlippe zu knabbern, er konnte Daisuke nicht sehen, dies bereitete ihm noch mehr sorgen als die Tatsache das sein Digimonpartner nicht bei ihm war.

Wenn Daisuke verletzt werden würde konnte er ihm nicht helfen, er konnte ihn nicht mal weg ziehen und in Sicherheit bringen, eher würde sich Ken bei dem Versuch im Nebel verlaufen.

„Ex-Veemon.“

Ken horchte auf als er die Stimme seines Freundes irgendwo aus dem Nebel heraus hören konnte, es ging ihm gut und zusammen mit Ex-Veemon gab er sein bestes: „Und ich werde auch mein bestes geben.“ mutig umschloss er noch etwas fester den Stock in seinen Händen, er würde die Digimon die sich auf ihn verließen beschützen, komme was wolle.
 

Von seiner Position aus konnte Daisuke nur die Umrissen von seinem Partner sehen, auch Firamon war in der Luft und bekämpfte die Tyrannomons welche das Dorf niedertrampeln wollten.

„Sie sind so riesig.“, hörte er eins der Digimon sagen die um ihn herum standen, er sah sie nicht, doch er konnte deutlich die Angst aus ihren Stimmen heraus hören.

„Gibt nicht auf.“, rief Daisuke ihnen zu: „Wir können das schaffen.“

„Aber es sind so viele, was sollen wir tun?“, fragte eins der anderen Digimon unsicher.

Unsicher begann Daisuke sie im Nebel zu suchen, er wollte ihnen Mut machen, wollte sie dazu animieren nicht auf zu geben auch wenn sie in der Unterzahl waren.

„Wir können das schaffen, ich weiß es.“

Daisuke wusste nicht ob seine Worte die anderen erreichen konnten, ob sie ihm glauben und auf ihn vertrauen würden, doch er wollte Kämpfen für sie alle.

„Es ist zwecklos, lasst uns abhauen.“

Immer wieder blitzte es um ihn herum auf, Schreie waren zu hören, Schritte die sich mit einer hohen Geschwindigkeit von ihm entfernten, sie liefen weg, ja sie ergriffen scheinbar die Flucht.

„Lauft nicht davon, ihr wolltet doch euer Dorf beschützen, was ist denn los mit euch?!“, schrie er so laut er konnte und wurde fast von einem Feuerball getroffen hätte sich Ex-Veemon nicht in letzter Sekunde vor ihm geworfen.

Erschrocken blickte Daisuke seinen Partner an: „Ex-Veemon... oh nein, bist du verletzt? Sag doch was.“ leicht rüttelte er an seinen Freund, welcher nur langsam zu sich kam.

„Geht es dir gut... Daisuke?“

„Ja... ja alles gut, danke.“

„Firamon ist verletzt, jetzt ist alles aus, lauft so schnell ihr könnt.“

Die Stimmen kamen wieder aus dem Nichts, er konnte die Digimon die sich um ihn herum befanden kaum sehen, er konnte nicht sehen wo sich Firamon befand und ob er wirklich schwer verletzt war.

„Ihr könnt Firamon jetzt nicht im Stich lassen.“, rief er erneut verzweifelt auf.

„Was sollen wir denn tun?“

„Ja, was sollen wir tun? Wir sind zu schwach.“

„Ihr wolltet doch euer Dorf beschützen, es war euer Wunsch, euer Traum hier zu bleiben und zu kämpfen. Manchmal muss man eben für seine Träume hart kämpfen um sie zu verwirklichen, ihr dürft jetzt nicht aufgeben, denn ich kämpfe bis zum Schluss mit euch, für euren Traum!“, Daisuke brüllte wie ein Löwe, dabei zog er Ex-Veemon mit sich auf die Beine und sein Digivice begann zu leuchten.
 

Plötzlich erhellte ein helles Licht die gesamte Region und der Nebel verzog sich, die Tyrannomon waren so geblendet, dass sie sich kein Millimeter mehr rühren konnten.

„Sieh mal Daisuke das Licht kommt aus der Höhle in der wir waren.“

Mit großen Augen starrte Daisuke die Höhleneingang an, das Licht wurde heller, eine Tafel erschien vor ihren Augen, die Tafel mit dem Symbol drauf welches sie sich angesehen hatten.

Sie kam direkt auf ihn zu, wurde kleiner und plötzlich baumelte ein Amulett um seinen Hals.

„Daisuke das ist dein Wappen.“, ertönte plötzlich Kens Stimme neben ihm was ihn leicht zusammen zucken lies.

„Was? Mein Wappen, aber... wie was...?“, er verstand nicht recht wieso und was das genau zu bedeuten hatte, doch das war jetzt egal, sie hatten nun ein Vorteil auf ihrer Seite und das mussten sie nutzen.

„Bist du bereit Ex-Veemon?“

Sein Kumpel nickte ihm zu, fest umschloss Daisuke das Digivice und das Amulett, das Licht wurde immer heller und übertrug sich auf Ex-Veemon.
 

„Ex-Veemon ultra-digitation zuuuuu...... Aeroveedramon“
 

Mit großen Augen starrten Daisuke und Ken den großen blauen Drachen mit den roten Flügeln an, schnell wie ein Blitz bewegte er sich durch den Himmel, die Tyrannomon hatten nicht mal die Gelegenheit gehabt zu erkennen was sie angriff bevor das Ganze schon vorbei war.

„Daisuke wir haben es geschafft.“ freudig fiel Ken seinem Freund um den Hals, sie hatten es wirklich geschafft, sie hatten die Feinde besiegt und das Dorf gerettet.

„Hast du etwa dran gezweifelt?“, siegessicher schlang er seine Arme um seinen Freund und drückte ihm einen innigen Kuss auf, welcher Kens Wagens zu glühen brachten.
 

„Vielen dank für alles, ohne eure Hilfe wären wir mit dem Wiederaufbau unseres Dorfes nicht so schnell voran gekommen.“

Nach dem die Tyrannomon besiegt waren hatten die beiden Digiritter sich dazu entschieden noch etwas zu bleiben um den Digimon beim Aufbau zu helfen, diese hatten sich dazu entschieden im Dorf zu bleiben und dieses zu verteidigen.

„Wir werden auch weiterhin für unsere Träume kämpfen, ihr habt uns den Mut dazu gegeben.“, Firamon gab es nicht gerne zu, doch auch er hatte einen kurzen Moment an ihren gezweifelt.

„Schon gut, wir helfen doch gerne.“

„Zu freundlich von dir Ken.“

„Ah was nein.“

„Doch Ken du bist wirklich sehr freundlich, du hast dich um die ganzen kleinen Digimon hier gekümmert, so gut das sie alle ein Level digitiert sind, du kannst stolz sein.“, lobte Daisuke seinen Freund und drückte diesen leicht an sich, wobei Ken rot anlief.

Daisukes Direktheit machte ihn einfach jedes mal aufs neue verlegen.

„Hey Ken, Ken... warte.“

Eine Horde kleiner Digimon kam zu ihnen angelaufen in der Hand hielten sie ein kleines Strauss Blumen: „Die sind für dich.“

Mit roten Wangen nahm Ken die Blumen entgegen und brummte ein leises, peinlich berührtes Danke was die anderen zum lachen brachte.

„Wir werden euch vermissen.“, riefen die Digimon wie im Chor und Ken drückte die Blumen leicht an sich, so viel Freundlichkeit hatte er nicht erwartet.

„Ich danke euch, wir werden euch auch vermissen.“, lächelnd winkte ihnen Ken zu, er stockte jedoch als der Strauss zu leuchten begann, ein warmes Licht umschloss Kens Körper, es fühlte sich so geborgen und vertraut an.

Als Ken seine Augen wieder öffnete, baumelte ein Amulett mit dem Wappen der Freundlichkeit um seinen Hals, was ein sanftes Lächeln auf sein Gesicht zauberte.
 

~Fortsetzung Folgt~

Wiedersehen mit einem alten Freund

Be your Girl
 

Kapitel 19: Wiedersehen mit einem alten Freund
 

„Die Wappen der Digiritter sind stark, selbst die neuen Wappen der jüngeren Ritter leuchten bereits so hell, dass ich nicht durchdringen konnte.“, mit einem tiefen Seufzer verbeugte sich Devimon vor seiner Herrin.

Es war geplant gewesen das er zusammen mit den Tyrannomon das Dorf angreifen würde, dass sich dort zwei Digiritter aufhielten war nicht bekannt und noch viel überraschender war es das einer von ihnen ein Wappen erhielt, welches so hell strahlte, das sein Digimon-Partner direkt auf das Ultra Level digitieren konnte.

„Das macht nichts, für einen Moment waren sie im Vorteil, haben einen Sieg geholt, doch den Krieg werden wir gewinnen. Nun geh.“

„Jawohl meine Gebieterin.“

Mit langsamen Schritten bewegte sich Lilithmon zu ihrem dunklen Thron hinter welchen ein roter, dichter Nebel sich über den gesamten Raum ausbreitete.

Sie lies sich nieder und zog die Beine an, während zwei klauenartige Arme aus dem Nebel empor krochen und sich um ihren Körper schlangen.
 

„Tai bist du dir sicher, dass dies der richtige Weg ist?“

Skeptisch betrachtete Agumon seinen Partner, sie waren auf dem Weg zu Gennais Schloss wo sie hofften auf die anderen Digiritter zu treffen.

Doch Tais Orientierung lies zu wünschen übrig und er wollte einfach nicht zugeben das er schon lange nicht mehr wusste wo es lang ging.

„Ja... es müsste der richtige Weg sein, denke ich. Hauptsache wir kommen von dem Nebel weg.“ Mit einem Blick über die Schulter sah er zurück zum Waldeingang, wo sich der Nebel langsam immer weiter ausbreitete.

„Na kommt, lasst uns hier keine Wurzel schlagen, wir werden die Anderen schon finden, immerhin haben auch wir uns gefunden.“

Mimi hatte endlich sowas wie Zuversicht geschöpft, sie hatte Palmon wieder getroffen und auch Agumon und Tai, welcher sie gerettet hat.

Es musste endlich vorwärts gehen und wenn Biomon Sora und die Anderen gefunden hatte, so wussten sie auch wo sie Tai und Mimi wiedertreffen würden.

So setzten die Beiden sich wieder in Bewegung, stets auf dem Weg welcher sie so weit wie möglich von dem Nebel weg führte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit verließen sie endlich den Wald, vor ihnen erstreckte sich eine große Wiese, Palmon lief etwas vor und ihre Augen begannen zu strahlen: „Seht doch mal dahinten.“ Sie deutete auf ein kleines Häuschen welches umringe von vielen kleinen Krippen war.

„Die Stadt des Ewigen Anfang.“, rief Agumon freudig auf und zusammen liefen die beiden Digimon voraus, während Tai und Mimi ihnen mit etwas Abstand folgten.

Die Stadt des Ewigen Anfang sie stand noch? Mimi und Tai konnten es kaum glauben, dass sie solchen Zeiten überstanden hat und weiterhin Digimoneier schlüpften.

In Mimi wuchs eine unterdrückte Hoffnung heran, vielleicht würde Puppetmon auch wiedergeboren werden, vielleicht würden sie sich schon bald wiedersehen können.

Mit schnellen Schritten erreichte sie Palmon welche etwas ratlos bei den Krippen stehen geblieben war: „Sie sind alle leer.“ hörte das Mädchen ihr Digimon-Partner sagen, dann glitt ihr Blick nach oben und mitleidig sah sie Mimi an.

„Das wäre auch viel zu schön um wahr zu sein.“

Was hatten sie auch erwartet, wenn die Gefahr zu groß wurde gab es auch niemanden der auf die Eier aufpassen konnte, außerdem schützte die Digiwelt sich so auch selber in dem sie abwartete.

„Wir müssen Lilithmon besiegen dann werden auch wieder neue Eier schlüpfen.“, Tai war schon immer ein hoffnungsloser Optimist gewesen, das mochte sie wirklich sehr an ihm, er trieb sie voran weiter zu machen und nie aufzugeben.

Doch dieses mal wusste sie nicht ob sie seinen Worten glauben schenken konnte, ob sie sich darauf verlassen konnte das sie einen Weg fanden die Digiwelt zu retten.

Es erschreckte sie selber das sie so negativ dem ganzen entgegen trat, doch sie konnte den Anblick von Lilithmon nicht vergessen und diesem Nebel, den roten Nebel der sie umgab und scheinbar etwas verbarg.

Sie lies sich auf die Wiese nieder, ihr trauriger Blick glitt zu den leeren Krippen, ob es hier jemals wieder neues Leben geben würde?

Sachte legte Tai eine Hand auf ihre Schulter, ein zuversichtliches Lächeln umschmeichelte sein Gesicht: „Sei nicht traurig,wir sammeln die restlichen Wappen ein, treffen unsere Freunde wieder und treten Lilithmon in den Arsch. Sobald es der Digiwelt wieder besser geht wimmelt es hier sicherlich wieder von Babys. Hört sich das nicht nach einem Plan an?!“

Sie wollte so gerne darauf vertrauen das er recht hatte, doch sie konnte es einfach nicht, sie hatte Angst Hoffnung zu haben, zu hoffen das sie es erneut schaffen würden, daher lies sie den Blick wieder zu Boden sinken.
 

„Hallo.“
 

Überrascht wanderte ihr Blick zu ihrem Schoß, wo sie ein kleines weises Digimon erblickte, mit großen blauen Augen starrte es zu ihr nach oben.

„Mimi, das ist ein Baby-Digimon.“, rief Palmon freudig auf und mit einem Satz stand sie bei ihrer Freundin und blickte zu dem kleinen Wunder nach unten.

„Was machst du hier so ganz alleine?“, auch Tai und Agumon gesellten sich zu den dreien dazu, mit einer Hand fuhr Tai dem kleinen Digimon über den weichen Körper und musste kichern, es fühlte sich so verdammt flauschig an, als wäre es aus Watte.

„Ich verstecke mich.“, sagte es und schien die Streicheleinheiten von Taichi zu mögen.

„Verstecken?! Ist denn jemand hinter dir her?“, Agumon machte sich sofort kampfbereit, wenn jemand hinter den Baby-Digimnon her war mussten sie diese beschützen, vielleicht war es nicht alleine und die anderen Babys wurden verschleppt oder versteckten sich auch.
 

„Hey, kleines wo bist du? Komm endlich raus.“ und tatsächlich ertönte von weiter weg eine Stimme, es war jemand auf der suche nach dem kleinen Digimon.

„Keine sorge wir beschützen dich.“, Palmon sprang auf, sie war sofort bereit zu Digitieren und das Digimon so wie Mimi und Tai zu beschützen.

Laute schnelle Schritte kamen auf sie zu, jeden Augenblick musste der Entführer vor ihnen erscheinen, wenn er die anderen Baby-Digimon festhielt mussten sie herausfinden wo und dafür mussten sie kämpften.
 

„Palmon, digitiert zuuuu....“
 

Ein helles Licht umhüllte Palmon, doch sie stockte mitten in der Digitation als sie ihren vermeidlichen Angreifer erkannten.

„Das ist ja Ogremon.“, gaben sie alle wie aus einem Mund überrascht von sich, während das Baby-Digimon aus Mimis Armen sprang und direkt in die großen Hände von Ogremon: „Du hast mich gefunden.“

„Ich sagte doch wir spielen kein Verstecken mehr, das ist zu gefährlich.“, begann Ogremon zu schimpfen und sein Blick wanderte zu den Digirittern, er schien äußert überrascht zu sein: „Das ich euch noch mal wiedersehe, damit hätte ich nicht mehr gerechnet.“

Langsam schritt Mimi auf das große, grüne Monster zu, ein sanftes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht: „Ich bin froh das es dir gut geht.“ sachte drückte er das Mädchen an sich, bevor er die vier zu seinem Versteck einlud.
 

„Und hier hast du dich mit den Baby-Digimon versteckt?!“, Palmon konnte er kaum glauben, da hatte sich tatsächlich Ogremon zu Aufgabe genommen die kleinen Digimon zu beschützen, ausgerechnet Ogremon, der immer nur für sich alleine sein wollte und immer nur aufs kämpfen aus war.

„Als die ersten Digimon anfingen zu verschwinden und dieser komische Nebel auftauchte, machte ich mich sofort auf dem Weg zu der Stadt des Ewigen Anfang, ich wollte einfach mal nach dem rechten sehen. Doch sie war verlassen und die kleinen Digimon wussten nicht wohin mit sich, da konnte ich sie nicht einfach alleine zurücklassen.“

Er wusste auch das es gefährlich war lange an einem Ort zu verweilen, sie konnten schnell von Lilithmons Lakaien gefunden werden, Ogremon hatte schon einen Plan wohin es gehen sollte, doch noch war es etwas zu mühselig mit den ganzen Eiern zu reisen.

„Der große Baum bietet uns noch genug Schutz, doch wer weiß wie lange, außerdem fressen mir die kleinen Biester so langsam aber sicher die Haare vom Kopf.“, beschwerte er sich, was Tai und Agumon zum lachen brachte, dass ganze hier war für sie so absurd, doch Mimi fand es einfach großartig wie sehr er sich doch verändert hatte.

„Wir können Ogremon ja etwas unter die Arme greifen, was denkt ihr?“, erwartungsvoll blickte Palmon in die Runde, sie hoffte vor allem das es Mimi gut tun würde wieder etwas aktiver zu sein, neuem Leben zu helfen und so wieder mehr Hoffnung zu schöpfen.

„Ja sicher, das ist eine gute Idee, du hast mit den Babys sicherlich mehr als genug zu tun.“, Tai sprang sofort drauf an, zögerlich nickte auch Mimi und erhob sich dann, sie wollte Feuerholz suchen gehen und Agumon bot sich an ihr dabei zu helfen: „Gut, dann werden Palmon und ich nach etwas essbaren suchen.“

Schließlich teilten sie sich auf, Ogremon beschloss Mimi und Agumon zu helfen, immerhin wollte er nicht untätig bleiben und konnte bei seiner Größe mehr tragen als die beiden anderen im Team.
 

„Du hast dich verändert Kleines.“

Merkte Ogremon nach einer weile in der sie nach Holz gesucht hatten an, er hatte Mimi dabei genau beobachtet, er erinnerte sich noch sehr gut an das aufgeweckte, etwas nervige und doch so süße Mädchen welches ihm eins geholfen hatte.

„Menschen verändern sich nun mal mit der Zeit, das ist natürlich, bei Digimon scheinbar auch.“

„Ja, aber bei dir ist es anders, wo hast du bloß dein Lachen verloren?!“

„Irgendwo auf dem Weg nach Nirgendwo.“

Darauf wusste er nicht mehr was er sagen sollte, vielleicht waren Menschen einfach so kompliziert und die Zeit veränderte sie, vielleicht würde sie mit der Zeit auch wieder die alte Mimi sein, wer wusste das schon so genau.

„Ich finde es wirklich klasse das du dich um die Digieier und die Babys kümmerst, du super Papa.“ nun war es Ogremon der verlegen zur Seite blickte und abwinkte: „Ah was, einer musste es ja tun.“

„Wohl wahr, doch wenn ich bedenke wie egoistisch du früher warst, du wolltet uns bekämpfen, Verluste waren dir dabei vollkommen egal und jetzt, jetzt kümmerst du dich um die ganz kleinen und schwachen.“

Sein Gesicht färbte sich rot, er tat es nicht um von jemanden gelobt zu werden und doch freute es Ogremon das Mimi ihn lobte und er wusste das was er hier tat das richtige war.
 

Später am Abend richteten sie das Lager, Agumon sorgte fürs Feuer und Mimi saß auf einen Baumstamm umringt von Baby-Digimons welche sie mit Keksen fütterte.

Tai und Palmon hatten Fische für sie gefangen, Bären und Obst gefunden sowie Pilze und Nüsse, zusammen mit Ogremon putzten sie den Fisch um diesen später über den Feuer zu grillen.

„Sagt mal... wisst ihr zufällig wo Leomon abgeblieben ist?“, fragte er nebenbei nach und tat so als wäre es ihm nicht wichtig, doch Tai und Palmon sahen es ihm an das ihn diese Frage schon lange beschäftigte.

„Er ist mit den anderen Digirittern unterwegs, er war bei Gennai und hat uns beschützt.“, erzählte ihm Taichi und konnte deutlich Erleichterung in Ogremons Augen sehen.

„Gut, ich dachte schon der olle Idiot hat sich mal wieder besiegen lassen.“, lachte er gespielt auf, wie es schien hatte Ogremon immer noch Probleme damit zu seiner Freundschaft zu Leomon zu stehen, die Beiden konnten nicht mit aber auch nicht ohne einander.
 

„Ist alles okay bei dir Mimi? Du siehst traurig aus.“, stellte Agumon am anderen Ende des Lagers fest, er hatte Mimi eine weile beobachtet, wie sie die Babys fütterte, sie streichelte und mit ihnen spielte, doch sie sah dabei unglaublich traurig aus, ihr Lächeln wirkte so als wollte sie eigentlich weinen.

„Bist du noch traurig wegen Puppetmon?“

Leicht nickte sie Agumon zu: „Es tut einfach weh einen Freund zu verlieren.“

„Sobald es der Stadt des Ewigen Anfang wieder gut geht, wird auch Puppetmon wieder geboren, so ist es bei uns Digimon.“

Er versuchte sie aufzumuntern, denn er wusste das jedes Digimon eine neue Chance erhielt, die Erinnerungen bleiben nicht immer doch er war sich sicher das Puppetmon sich an Mimi wieder erinnern würde.

„Bei uns Menschen ist es jedoch nicht so einfach, sie werden nicht einfach wieder geboren. Mary ist fort.“

Hörte er ihre traurige Stimme sagen, es verwirrte ihn etwas, wer war Mary und was war mit ihr passiert? doch irgendwie traute er sich nicht nach ihr zu fragen.

„Wo gehen denn die Menschen hin wenn sie sterben?“ fragte er stattdessen, denn er konnte sich nicht vorstellen das die Menschen einfach verschwanden, es musste doch auch einen Ort für sie geben.

„Tja, das weiß keiner so genau. Auf der Erde gibt es viele verschiedene Meinungen und Theorien. Viele Religionen glauben an den Himmel und die Hölle, gute Menschen werden im Himmel für ihre taten auf der Erde belohnt und sie dürfen im Paradies leben. Schlechte Menschen jedoch in der Hölle im Fegefeuer auf ewig bestraft, wobei auch gesagt wird das die Strafe etwas sein kann was uns selber am meisten weh tut, doch es sind alles nur Theorien, keiner weiß es so genau. Andere glauben daran das wir wiedergeboren werden, also unsere Seele in einen neuen Körper, doch wir können uns nicht an unser früheres Leben erinnern und andere wiederum glauben wir werden so lange wiedergeboren bis wir irgendwann in Nirwana landen, doch dafür musst du ein Rechtschaffendes Leben leben führen und dich von allem Weltlichen trennen, was den meisten jedoch sehr schwer fehlt. Es gibt noch so viel mehr Theorien.“ sie wusste selber nicht woran sie glauben sollte, an den Himmel, an die Wiedergeburt? Glaubte jeder an das was ihm am besten gefiel, was er für sich und seine liebsten wünschte.

Was würde sie sich für Mary wünschen? Im Paradies zu sein, jeden Tag die Sonne auf sich scheinen zu lassen, jeden Tag glücklich zu sein, ja das wäre wohl genau das richtige für ihre Freundin, für einen Menschen der stets so gut zu jedem war.

„Das klingt ganz schön kompliziert“, hörte sie Agumon sagen und sie konnte ihm ansehen wie sehr in das alles verwirrte, kein Wunder wie sollte ein Digimon bei sowas durchblicken, wo es ihn ihrer Welt ganz klar war was mit Digimon passierte die besiegt wurden.

„Aber weißt du was?! Ich denke solange du dich an sie erinnern kannst wird sie nie ganz verschwinden.“

Als er das sagte rollten ihr wie automatisch die Tränen über die Wangen und sie musste sich die Hände vor dem Mund legen um nicht zu schluchzen.

War das so? Würde Mary wirklich immer bei ihr sein, denn sie würde sie nie vergessen, nein das würde sie ganz bestimmt nicht.

„Mimi...“, hauchte Agumon besorgt, er wollte sie nicht zum weinen bringen, doch dann schlang sie ihre Arme um ihn und drückte das Digimon sachte an sich: „Ich danke dir, lieber Agumon.“ gab sie flüsternd und kaum hörbar von sich, seine Worte bedeuteten ihr viel, sie gaben ihr Halt wo sie längst geglaubt hatte keinen mehr finden zu können.
 

Besorgt beobachteten Tai und Palmon die beiden im Hintergrund, Tai wusste ja was passiert war, doch das Gespräch mit ihr verlief vor ihrer Abreise in die Digiwelt nicht sonderlich gut und bisher hatte er keine Gelegenheit mehr gehabt mit ihr darüber zu reden.

Sachte zupfte Palmon an seinem Shirt, mit großen Augen sah ihn das Digimon an, so beugte er sich zu ihr und erzählte Palmon von dem was passiert war, er wollte das Digimon nicht im Dunkeln lassen und so konnte sie bestimmt besser verstehen was mit Mimi los war.
 

Nach einer weile saßen sie alle zusammen am Lagerfeuer und bereiteten ihr Abendessen zu, Tai reichte ihnen den garen Fisch und als er Mimi ihr Essen überreichte hielt sie einfach seine Hand fest: „Ich habe mich noch gar nicht entschuldigt.“ sagte sie und ein sanftes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.

„Was... weswegen denn?“, er war sichtlich überrascht, weswegen wollte sie sich entschuldigen, alles war doch gut zwischen ihnen, oder?

„Wegen meinem Verhalten vor der Abreise, ich hätte dich nicht so ankeifen sollen... es tut mir leid.“, sagte sie und lies langsam seine Hand wieder los, doch sofort ergriff er mit seiner anderen, freien Hand die ihre.

„Ist schon gut, ich hätte nicht so direkt sein dürfen... es tut mir auch leid Mimi.“

Schweigend blickten die Beiden sich in die Augen, das Feuer knisterte zwischen ihnen und die Sterne strahlten um die Wette.

Lächelnd rückte Taichi etwas näher an sie heran, verlegen strich sich Mimi eine Haarsträhne hinter das Ohr.

Sein Herz schlug aufgeregt in seiner Brust, während er ihr noch näher kam: „Mimi ich...“

„Hey Leute, seht euch das an, die ganzen Digimoneier sind auf einmal geschlüpft, jetzt kann ich also endlich weiter ziehen.“, rief plötzlich Ogremon aus welcher sich um die Eier gekümmert hatte und sorgte dafür das die Beiden wieder etwas auseinander rutschten.

„Das... das ist doch super. Siehst du es wird alles wieder gut werden, das ist doch ein ganz klares Zeichen.“, meinte Tai mit roten Wangen und biss in seinen Fisch, welcher jedoch noch zu heiß war was ihn schmerzlich zum aufstöhnen brachte.

„Du bist ein hoffnungsloser Optimist.“, kicherte sie etwas und reichte ihm kühles Wasser hin, welches er sofort gierig herunterspülte.

„Ja klar, einer muss ja an das gute glauben, du Pessimistin.“

„Nein ich bin Realistin, ich nehme die Dinge so wie sie sind.“

„Ah ja, dann gibt uns mal eine realistische Einschätzung, ob Biomon die anderen schon gefunden hat oder nicht?“, grinsend blickte er sie an, während Mimi nachdenklich zu den Sternen empor blickte: „Die Sterne sagen mir... ja.“

„Du bist doch albern.“, lachte er und steckte die Anderen in der Runde mit an, sein Lachen war schon immer unglaublich ansteckend gewesen.
 

„Und du willst wirklich nicht das wir dich begleiten Ogremon?“, etwas besorgt blickte Mimi das große, grüne Digimon an.

Jetzt wo die restlichen Eier geschlüpft waren wollte dieser endlich weiter ziehen, sie hatten ihm noch geholfen ein Floß zu bauen mit welchem er sich über das Wasser fortbewegen konnte, es war stabil und er hatte genug zu Essen, dennoch machte sie sich große sorgen um ihren Freund.

„Ist schon gut Kleines, ihr müsst eure Freunde finden und zusammen die Digiwelt retten, damit habt ihr schon mehr als genug zu tun, last mich so meinen Beitrag dazu leisten.“

„Okay, aber bitte passe gut auf dich auf.“

Zum Abschied umarmte er Mimi und drückte das Mädchen fest an sich, das er mal solche Freunde finden würden die sich um ihn sorgten, das hätte Ogremon sich nicht mal zu Träumen gewagt.

Zusammen schoben sie das Floß aufs Wasser und winkten ihm zu, die Baby-Digimon sprangen hin und her und riefen ihnen „Tschüss, Bye-bye und wir werden euch vermissen“ zu.

Erst als sie das Floß nicht mehr sehen konnten machten sich Tai, Mimi und ihre Digimon-Partner wieder auf dem Weg zu Gennais Schloss.

„Ogremon scheint dich wirklich sehr gern zu haben Mimi.“ stellte Palmon fest und griff nach der Hand des Mädchens, die Geste wurde sofort mit einem festen Druck erwidert: „Ja ich ihn auch.“

„Ich erkenne ihn kaum wieder, es ist also möglich das auch Digimon sich verändern können.“, stellte Tai fest, was Agumon mit einem Kopfnicken bekräftigte: „Schon erstaunlich und das obwohl er ein Virus-Digimon ist.“

„Ist das nicht egal, ob nun Virus, Datei oder Serum, so lange es freundlich und hilfsbereit ist, ist es unser Freund.“ Mimi war es egal welchen Typ ein Digimon angehörte, sie wollte sie nicht über einen Kamm scheren, denn es stimmte jeder konnte sich verändern, ob nun zum negativen oder zu positiven und jeder hatte eine zweite Chance verdient.

„Das hast du schön gesagt Mimi.“

Kurz blickten sich Tai und Agumon an, beide nickten ihr zustimmend zu: „Allerdings!“
 

~Fortsetzung Folgt~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Wenn ich irgendwann mal die Zeit finde zeichne ich die neuen Wappen :3
Ansonsten hoffe ich das euch das kleine Abenteuer von Takari gefallen hat, es hat mir doch mehr Spaß gemacht es zu schreiben als ich gedacht hätte (ich mag ja die beiden, aber sie gehören nicht zu meinen Favoriten, sorry an die Takari Fans unter euch).
Vielleicht könnt ihr schon erraten wer welches Wappen bekommt (man ich hab mir da echt schwer gemacht mit den Bedeutungen) wobei das ja nicht so schwer ist :3
So im nächsten Kapitel geht es mit Daisuke und Co weiter, bis dann <3

Leormon: http://de.digimon.wikia.com/wiki/Leormon

LG Hatsu Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So endlich mal war ich dazu gekommen ein neues Kapitel zu schreiben, ja und das gleich mit so einem bösen cliffhanger
haha... wie ironisch.
Das hier war mehr oder minder eine Vorbereitung auf Daiken was bald noch kommen wird, aber erstmal geht es im nächsten Kapitel mit Tai und Mimi weiter... ich hoffe das ich dieses mal schneller zum schreiben komme... einfach Daumen drücken und Kommentar hinterlassen!
Jeder braucht Motivation :3

♥♥♥♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tut mir leid das es mit den neuen Kapitel mal wieder so lange gedauert hat >.<
die Beschreibung des Kampfes hat mir wirklich zu schaffen gemacht... ich hoffe man merkt es dem Kapitel nicht zu sehr an.

Kleiner Spoiler am Rande:
im nächste Kapitel geht es mit Tai und Mimi weiter... und all so lange bleiben wir auch nicht mehr in der Digiwelt :3

ich hoffe bis bald. Komplett anzeigen

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Von:  Hallostern2014
2017-07-29T16:56:10+00:00 29.07.2017 18:56
Hallo, :)

Ich habe es heute geschaftt deine FF zu lesen und bin begeistert 😍

Ich hoffe du schreibt bald weiter ?

Ich freue mich für Davis und Ken das sie endlich ihre Gefühle gestanden haben.

Ich hoffe das Tai endlich zur seine Gefühle steht, das er diese Yumi abschießt und zur unsere Mimi geht. Sie in die Augen schaut und sie einfach küsst fasst wäre es ja soweit gewesen 😍
Also bittttte schreib weiter 😄
Glg:)
Von:  Linchen-86
2016-10-16T17:45:18+00:00 16.10.2016 19:45
Hallo meine Liebe Hatsu-chan :)

Ich fand das Kapitel toll, wie Davis und Ken sich endlich zu ihren Gefühlen bekennen und zusammenkommen...ohhh... Ich hoffe es geht bei ihnen harmonisch miteinander weiter, auch wenn sicher noch viele Herausforderungen auf die Beiden lauern... und den Kampf hattest du wirklich gut beschrieben, wie ich fand. Kann mir aber vorstellen, dass es eine ganz schöne Herausforderung für dich war :)
Freue mich auf Tai und Mimi und bin gespannt wann und wie sie in die normale Welt zurückkehren ;)

Liebe Grüße :)
Antwort von:  Hatsu-chan
16.10.2016 19:56
Vielen Dank für deinen Kommi,

Es freut mich das ich den Kampf soweit gut beschrieben habe das man diesem folgen konnte :3
und ja es wir noch einiges auf sie zukommen... auch in der realen Welt.
Ich werde versuchen das nächste Kapitel mit Michi bald fertig zu schreiben (darauf freue ich mich selber schon sehr lange) :3

Liebe Grüße
Von:  Black-Starshine
2016-04-01T10:23:39+00:00 01.04.2016 12:23
Hatsu-chan *-*
 
Du glaubst gar nicht, wie sehr es mich freut, endlich wieder neue Kapitel zu deinen tollen Geschichten lesen zu dürfen. Sei mir nicht böse, dass ich nur das aktuelle kommentiere. Viel fehlt für das andere momentan schlicht und ergreifend die Geduld. Ich schreibe gerade auf meinem Handy die ganzen Kommentare vor, um beim Busfahren die Zeit sinnvoll zu nutzen. Aber das ändert nichts daran, dass auch das vorangegangene Kapitel richtig toll und schon zu lesen war.
 
Es ist mir wirklich eine Freude, zu lesen, dass du deine Inspiration und Motivation wiedergefunden hast. Ich hatte wirklich die Befürchtung, dass deine tollen Geschichten unvollendet bleiben, was ich leider schon bei vielen vielversprechenden Geschichten miterleben durfte und was ich echt traurig fand. L Aber glücklicherweise ist dem ja nicht so.
 
Inhaltlich fand ich das Kapitel wirklich toll. Ich fand es großartig, dass Taichi Mimi direkt gefunden hat. Natürlich freut sie sich, ihn zu sehen. Logisch ist aber auch, dass sie ihn nicht im Gefahr wissen möchte. Hach ~ und das Wiedersehen mit Palmon war auch toll. Deine ff mag ich nämlich so gerne, weil sie eine der wenigen ist, die auch in der Digiwelt stattfindet. Ich mag diese Kombination einfach total gerne.
Aber die hast mich auch traurig macht. Puppetmon ist nämlich ein wirklich liebenswerter Feind und dass es sich im Prinzip für Mimi aufgefordert hat, hat mich nun wirklich sehr sentimental gemacht. Trotzdem eine schöne Darstellung. Ich hab halt Angst, dass je mehr Mimi Erfahrungen dieser Art macht, das sie umso mehr abrutscht. Hoffentlich ist Taichi ein passender halt für sie.
 
Freue mich schon auf das nächste Kapitel!
Wir lesen uns im nächsten Kapitel ~
Antwort von:  Hatsu-chan
01.04.2016 13:48
Hey Du,

ah ja das mit der Zeit kenne ich, ich finde auch oft keine Zeit um zu lesen oder zu Kommentieren, mach dir also nichts draus :3
Beim Bus oder Bahnfahren kommen wir auch immer gute Ideen in den Sinn... so wie heute ^^

Es ist nur die Frage für wie lange ich die Motivation wieder haben, ich habe sie jetzt erstmal dazu genutzt einbsischen vor zu schreiben (also via Notiz). Bei dieser FF muss ich sagen das mir doch recht viel daran liegt sie irgendwann zu ende zu schreiben... ich hoffe natürlich nicht das es weitere 5 Jahre oder so dauern XD
Ich werde versuchen dran zu bleiben, aber du hast schon recht es gibt viele gute Storys die vorzeitig ihr Ende finden bevor sie so richtig los gehen konnten...

Es freut mich das es dir Inhaltlich gefallen hat, es hat mir auch Spaß gemacht es zu schreiben, grundsätzlich mag ich es auch Digimon zu schreiben daher baue ich gerne welche ein die wir aus der Serie nicht kennen, dann hat man natürlich um so mehr Freiheiten :3
Das Mimi sich gefreut hatte, es aber nicht gerne sagen will... ist wie Tai richtig erkannt hatte falscher Stolz... der Junge hat schon einen guten Durchblick, das muss man ihm lassen :3
Freut mich das dir die Kombi gefällt... ich mag ja auch sehr gerne Abenteuer Storys (gerne mit viel Drama und so ^^) bis sie jedoch wieder in der Menschenwelt sind, dauert das noch was...

Sorry für die deprimierende Stimmung, ich habe lange mit mir gerungen ob ich es so schreiben soll oder nicht, denn auch ich mag Puppetmon sehr... doch am Ende habe ich mich dafür entschieden das er besiegt wird.
Es ist eine emotionaler Moment für Mimi, aber auch ein wichtiger für Puppetmon welcher sich immer frage wie es wäre Freunde zu haben... und nun weiß er es.
In der FF geht es ja doch recht viel um Verlust und neue Hoffnung zu finden... Tai wird natürlich da sein um sie zu stützen, doch ob das reichen wird... ist wohl auf einem anderen Blatt geschrieben.

Ich bin recht zuversichtlich das, dass nächste Kapitel noch in April kommt (vorgeschrieben ist ja schon, muss nur noch ausgearbeitet werden)
also hoffentlich bis bald

LG
Von:  Linchen-86
2016-03-31T17:04:58+00:00 31.03.2016 19:04
Hi :)

Ich fand das Kapitel einfach super... schon wie Tai Mimi im Schloß gefunden hatte, dachte ich: Jaaaa... und das Mimi nachher sauer auf Tai war konnte ich gut nachvollziehen, manchmal ist er aber auch ein trampel ;) aber auch das mögen wir ja an ihm...

Und dann Puppetmon... ohh... ich mochte Puppetmon eigentlich immer und auch echt clever... ach Mimi ist doch wirklich eine süße, das sie den ganzen Weg nochmal auf sich genommen hat um ihn zu helfen *-*

Und dann der Kampf... Puh... wirklich der blöde Piedmom und es War wirklich knapp, dank der Hilfe von Puppetmon konnten sie ihn doch noch besiegen... und wie er dann in Mimis Armen lag... :( ohhh... das war traurig, aber ich fand es auch irgendwie unglaublich niedlich...

Und zum Schluss der Michi Moment war einfach schön :)

Freue mich aufs nächste :)

Liebe grüße :)
Antwort von:  Hatsu-chan
31.03.2016 19:34
Hey,

danke für dein Kommi, freut mich das dir das Kapitel gefallen hat, mir hat es auch sehr viel Spaß gemacht es zu schreiben... naja... bis auf die Sache mit Puppetmon, das hat mich auch mitgenommen Q.Q

Tai ist wirklich hin und wieder ein Trampel, ein ein wirklich süßer hehe und manchmal sollte man wohl wirklich einfach mal die Klappe halten, das muss er noch lernen XD

Ich bin froh das die Kampfszenen soweit gut geworden (oder lesbar XD) es war nicht einfach zu schreiben gewesen, das kann ich dir echt sagen >.<

In großen und ganzen konnte ich endlich wieder Michi schreiben und das war klasse *.*
mit den beiden geht es in Kapitel 19 weiter... schon mal als vorab Ino

LG
Von:  Linchen-86
2016-03-21T11:57:53+00:00 21.03.2016 12:57
Hallo Hatsu-chan,

ich habe mich sooo gefreut zu lesen, das es hier weiter geht :) toll *_*
Ich finde es auch richtig, das die Freunde sich zunächst dazu entschlossen hatten, den Wald zu verlassen, da es wirklich zu gefährlich ist...

aber an Daisuke stelle, hätte ich auch nicht einfach gehen können. Schön das Ken ihn begleitet hatte, als die beiden an der Schlucht und Daisuke darein fiel und sich mit mühen feshalten konnte und Ken ihn nicht loslassen konnte und wollte...war das sooo schön *_*

und dann dieser Cliffhanger...ahhh... aber das macht die Story gerade so spannend :)

freu mich schon aufs nächste ;)

Liebe Grüße :):*
Von:  Black-Starshine
2016-01-19T09:22:46+00:00 19.01.2016 10:22
Guten Morgen, liebe Hatsu-chan,
 
endlich komme ich dazu, auch Dir ein Feedback für Deine Arbeit und Dein Hobby zu geben. Bisher konnte man mich getrost zu der Kategorie der Schwarzlese zählen, aber prinzipiell wünscht sich doch jeder ein Feedback, nicht? Dabei geht es noch nicht Mal nur um Lob oder Kritik. Alles Konstruktive motiviert, fördert vielleicht die Kreativität und macht einen selbst glücklich.
 
Nehm es mir bitte nicht übel, dass ich nun nicht jedes Kapitel kommentieren werde, sondern eher die gesamte, bisherige FF. Ich halte nicht viel von Kommentaren, die für jedes Kapitel gelten, aber dann mehr allgemein gehalten sind. Wenn, dann sollten diese im Entstehungsprozess der Geschichte entstehen. Da ich das Bisherige aber schon alles gelesen habe, werde ich das alles nun in einem Kommentar komprimieren. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel.
 
So, nun zu Dir und Deiner wunderbaren Arbeit.
Man kann sich super gut in die dargestellten Charaktere hineinversetze und ihre Gefühle gut im eignen Alltag wiederfinden. Jeder macht mal eine schlimme Zeit durch und das bringt eben auch einige Veränderungen für den eigenen Charakter wieder. Besonderes, wenn man betrachtet, was Mimi alles hat durchmachen müssen, ist es leicht nachzuvollziehen, warum sie so ist. Ich mag es, wie die die Gefühlswelt der Charaktere beschriebst. Auch mich interessiert es, aus welchen Grund Mimi so distanziert mit Sora agiert. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich das noch aufklären wird. Wobei ich jetzt nur wenig Mitleid mit Sora habe. Schließlich denkt sie ja auch sehr viel an sich und ihren Yamato. Manchmal dann doch ein wenig nervig.
 
Übrigens finde ich das Pair Yolei und Izzy auch sehr niedlich, wenn auch etwas seltsam. Ich finde, dass dieser entweder zu Mimi gehört oder doch einen OCC bekommen sollte. Aber deine Beschreibung des Paares findet ich einfach cool und ich gewinne sogar Gefallen daran. Früher, als ich jünger war, habe ich mich auch oft gefragt, warum nicht Yolei das Wappen des Wissens bekommen hat. Zumal ich es wirklich nicht für Cody passend finde. Und überhaupt ist es sehr interessant, das Pairing zu sehen, da die beiden so viel gemeinsam haben und man das ein oder andere auch wieder neu entdecken kann. Bin mal gespannt, wie es weitergehen wird.
 
Ich hoffe, dass dein KreaTIEF bald ein Ende findet :D
Denn Deine schönen Geschichten sind es wert, zu Ende geschrieben zu werden.
 
Liebe Grüße, Black-Starshine
Von:  Linchen-86
2015-09-17T17:01:28+00:00 17.09.2015 19:01
Hallo liebe Hatsu chan,

jetzt komme ich doch dazu noch zu kommentieren. Ich fand das Kapitel wirklich toll. Endlich geht es hier auch weiter :)
Dein kleiner Ausritt in die Takari-Welt hat mir auch gefallen. Ich finde es süß wie T.K sich um Kari kümmert.
Auch toll das die beiden Jetzt ihre Digimon-Partner gefunden haben.

Aber viel interessanter fand ich die Geschichte rund um den Tempel. Drei neue Wappen mega idee... Tja wem wohl welches gehört? Gute Frage... Rechtschaffenheit vielleicht Cody?!Glauben vielleicht Davis und Träume Yolei???? So würde ich es mir denken... Bin auf die Auflösung gespannt...:)

Alle können jetzt aufs Mega-Level digitieren??? Ja geil ;) :)
Also bin gespannt wie es mit den anderen, besonders aber mit Tai und Mimi weiter geht ;)

Bis Bald :)
Von:  Jami-san
2015-06-22T14:54:37+00:00 22.06.2015 16:54
Hui, mit der Story hast du dir echt was vorgenommen. Durch die Anzahl der Charaktere, die alle auf ihre Kosten kommen wollen, ist sie bestimmt nicht einfach zu schreiben. Aber du schlägst dich echt gut und du treibst die Story sehr spannend voran. Vor die Ideen mit Koemon und Puppetmon haben mir sehr gut gefallen.

Was ich nicht so mag, ist das Verhalten von Mimi Sora gegenüber. So ganz nachvollziehen kann ich es bisher noch nicht. Die Begründungen, die bisher kamen haben mich nicht so richtig überzeugt. Aber vielleicht steckt ja noch mehr dahinter. Ich lass mich überraschen.

Ansonsten freue ich mich schon auf die Fortsetzung und wie sich die Dinge die in der Digiwelt weiter entwickeln. Das Zusammentreffen von Mimi und Lilithmon wir bestimmt interessant.

Viele liebe Grüße
Antwort von:  Hatsu-chan
03.07.2015 20:30
Hallo,

vielen dank für dein Kommi, es freut mich das dir die Story bis her gut gefallen hatte und sie für dich auch weiterhin spannend ist.
Ja es ist in der tat nicht einfach so viele Charaktere unter einen Hut zu bringen, hin und wieder müssen die ein oder anderen zurück stecken, ist leider so und natürlich stehen die einen halt eher im Vordergrund der Geschichte als andere (wie Mimi, Tai, Sora, Daisuke usw.)
Freut mich auch sehr das dir Koemon und Puppetmon sehr gefallen haben, es hatte Spaß gemacht sie zu schreiben.
Das mit Sorau und Mimi das wird sich alles klären in laufe der FF, ich hoffe das es dann etwas verständlicher wird warum Mimi ihr gegenüber so eine kühle Art hat.
Ich versuche bald weiter zu schreiben... gerade im Sommer ist es besonders schwer sich auf etwas zu konzentrieren (also für mich) ist bei mir so ein typisches Sommerloch >.<

lg
Von:  MinnieMelody
2015-06-12T19:58:48+00:00 12.06.2015 21:58
Hey,ich find deine FF echt super und hab mich riesig gefreut,dass du weiter schreibst (>~<)
Mach weiter so :D
Antwort von:  Hatsu-chan
03.07.2015 20:31
Freut mich das es dich gefreut hat hehe
ich versuche bald weiter zu schreiben und mich von dem Sommerloch nicht einsaugen zu lassen XD
Von:  Aiyumii
2014-06-06T06:40:31+00:00 06.06.2014 08:40
Die FF ist wirklich sehr schön,
ich hab sie damals schon agefangen zu lesen
war da aber leider noch nicht hier angemeldt und hab sie dadurch verloren =(

Aber da du wieder ein Kapitel hochgeladen hast hab ich sie endlich wieder gefunden *_*

sooo und nun wirklich so deiner echt genialen Geschichte
Ich mag es wie du Mimi darstellst und wie sie sich verhält
du triffst die sachen wirklich gut und beschreibst es so das man sich in sie hineinversteten kann und sie wirklich gut versteht.
Ebenfals finde ich gut wie du die anderen beschreibst du triffst jeden echt gut und ich hab die Figuren bzw die ganze geschichte als "Film" im kopf (uii mal kein Perverses Kopfkino). Das hab ich selten liegt aber wie schon gesagt an deinem tollen schreibstil ;)
von daher würde ich mich echt freuen wie es weiter geht, bin echt gespannt und würde mich sehr über das nächste Kapitel freuen =)


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