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Auf der Suche nach Wahrheit

von

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Liebe... Weihnachten Teil I

24. Dezember...

Weihnachten...

Heute war Weihnachten...

Lorina lag in ihrem Bett und starrte nachdenklich aus dem kleinen Fenster an der gegenüberliegenden Wand. Kleine Flocken rieselten an der Öffnung vorbei und legten sich auf die bereits verschneite Landschaft. Alles war weiß...

Weiße Weihnachten...

Langsam wurde es hell draußen. Die Hexe setzte sich auf und blickte sich in ihrem Zimmer um. Schlaftrunken rieb sie sich die Augen. Es war sicher schon spät...

Ihre blauen Augen wanderten auf die andere Seite des Bettes...

Niemand da...

Nur noch dunkel konnte sich Lorina an den gestrigen Abend erinnern. Sie hatte George, der nachts vor ihrer Tür stand, weg geschickt...

Sie konnte einfach nicht...

Immer wenn er bei ihr war, musste sie an Sam denken... An ihre Schwester...

Sie saß in einem Keller fest. Weit weg von hier. Weit weg von Wärme, Geborgenheit und... Liebe...

Die Hexe schüttelte den Kopf und warf wie wild ihre Haare hin und her. Sie versuchte diesen Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben und an das zu denken, was sie heute vor hatte...

Eine Botschaft für Samantha...

Schnell stand Lorina auf, schnappte sich ihre Kleidung und machte sich auf dem Weg zum Bad des Zeltes.
 

Wenige Stunden später saßen alle zusammen in der Küche. Während Lorina und George gemeinsam das Mittagessen zubereiteten, saßen Fred und Lee am Tisch und unterhielten sich über den Nachmittag.

„Wir müssen uns beeilen. Nach dem Essen bleibt uns nicht mehr viel Zeit.“, sagte Fred und drehte nachdenklich sein Besteck zwischen den Finger.

„Ja... Mum hat uns zu ihrem alljährlichen Weihnachtsessen eingeladen!“, sprach George, der neben Lorina an der Küche stand und Schinken in kleine, feine Würfel schnitt.

„Ein Weihnachtsessen?“, fragte Lori und hielt in ihrer Bewegung inne.

„Ja... Du kannst gern mitkommen... Jetzt, da du nirgendwo hin kannst!“, sagte George und blickte ihr tief in die meerblauen Augen.

„Pass lieber auf was du machst. Sonst schneidest du dir noch einen Finger ab!“, sagte die Hexe und lenkte seinen Blick wieder auf die Fleischware.

Bevor sich auch Lorina wieder dem Essen zu wandte, blieb ihr Blick an Lee hängen. Der junge Mann mit dunkler Hautfarbe und Dread-Locks blickte traurig drein.

„Hey Lee...“, sagte Fred, der Lees traurigen Blick ebenfalls bemerkt hatte. „Lass den Kopf nicht hängen. Wir leben in schlimmen Zeiten... Irgendwann wird alles wieder besser...“

Lorina konnte nur zustimmend nicken.

„Ja ich weiß... Ich werde schon mal alles für nachher vorbereiten.“, mit diesen Worten verließ Lee Jordan die Küche.

„Wir haben es alle schwer...“, sagte Fred leise und ließ das Besteck laut klirrend auf den Tisch fallen. Lorina und George, der aufgehört hatte, den Schinken zu schneiden, blickten betreten zu Boden.

„Hey Brüderchen...“, begann George, doch Fred schüttelte nur den Kopf.

„Ist schon ok... Ich bin einfach etwas schlecht drauf. Die ganze Sache setzt mir eben mehr zu, als ich zugeben möchte. Vielleicht sollten wir das mit der Weihnachtssondersendung lassen... Es ist sowie so fraglich ob sie dort, wo sie ist ein Radio hat...“, der Zwilling hatte, während er sprach, wieder damit begonnen, sein Besteck zwischen den Fingern zu drehen. Seine Augen blickten leer und betrübt durch die Küche.

„Ich bin mir sicher, dass sie deine Botschaft hören wird. Irgendwie... irgendwie hab ich das im Gefühl.“, redete Lorina dem Weasley gut zu. Sie hatte ihre Arbeit beiseite gelegt und stand nun neben Fred. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Vielleicht hast du Recht...“, stimmte Fred zu und blickte ihr hoffnungsvoll in die meerblauen Augen.

„Ich weiß, dass ich Recht habe!“, sagte Lori voller Überzeugung und wandte sich wieder dem Essen zu. George tat es ihr gleich.

Fred beobachtete die beiden. Wie vertraut sie doch mit einander umgingen... Und das obwohl sie sich ein halbes Jahr lang nicht gesehen hatten... Sie getrennt waren... Es schien, als hätte diese Trennung sie noch enger zusammen wachsen lassen...

Betrübt wandte der Weasley seinen Blick ab...

Wie es Sam wohl gerade ging?

Er vermisste sie...

In Gedanken war er so oft bei ihr... Außerdem hatte er sich immer wieder gewünscht, dass vieles anderes verlaufen wäre... Das er ihr gesagt hätte, was er für sie empfand... Dann hätte sie wenigstens um seine Gefühle gewusst, wenn sie... Fred schüttelte energisch den Kopf. Solche Gedanken durfte er nicht haben...

Sie lebte... Davon war er fest überzeugt... Zumindest glaubte er das...

„Essen ist fertig!“, rief Lorina auf einmal und riss den Zwilling aus seinen Gedanken. Er blickte auf und bemerkte, dass sogar schon der Tisch gedeckt war. Wie lange hatte er hier gesessen und seinen Gedanken nach gehangen?

George und Lorina hatten auf der anderen Seite des Tisches Platz genommen. Lee, der gerade durch die Tür gekommen war, ließ sich neben Fred auf einen gepolsterten Stuhl fallen.

„Schon wieder Spaghetti Bolognese?“, fragte der dunkelhäutige, junge Mann und blickte auf seinen Teller, den Lorina gerade mit langen, dünnen Eierteigwaren füllte.

„Nein...“, begann George und kippte eine weiße, cremige Flüssigkeit über Lees Pasta. Kleine rosa Würfel schimmerten durch die Oberfläche der sahnigen Soße: „... Heute gibt es Spaghetti Carbonara!“

Fred grinste.

„Das ist doch das selbe!“, entgegnete Lee, musste sich allerdings auch ein breites Grinsen verkneifen. „Sieht aber echt lecker aus. Auch wenn es wieder mal nur Nudel sind!“

„Hey nichts gegen Nudeln, Lee!“, drohte Lorina.

Alle mussten herzhaft lachen...
 

Es wurde langsam dunkel. Die Abenddämmerung legte sich über den verschneiten Hain, indem Lorina, die Weasley-Zwillinge und Lee das Zelt abbauten.

„Wir sollten uns beeilen. Mum ist sicher schon ganz ungeduldig...“, sagte George und lachte. Er und Lee machten sich gerade daran, das Zelt in einem der Rucksäcke zu verstauen. Lorina schmunzelte über den Kampf, den die beiden offenbar mit der Übernachtungsmöglichkeit und dem Rucksack führten, ließ ihren Blick allerdings dann durch den Wald wandern.

Sie blieb an Fred hängen. Er stand etwas abseits und schien in Gedanken versunken zu sein. Die Hexe stapfte durch den Schnee und gesellte sich zu ihm.

„Ein lustigen Anblick, was?“, fragte sie lächelnd und deutete dabei auf George und Lee, die immer noch mit dem Zelt rangen, das nicht so recht in den Rucksack passen wollte.

Fred nickte nur stumm.

„Du machst dir Sorgen... Um sie?“, fragte Lorina schließlich weiter, als sie Freds traurigen Blick bemerkte. Seid ihre Schwester - ihr fiel es immer noch schwer dieses Wort überhaupt zu denken - verschwunden war, war der sonst immer zu Scherzen aufgelegte Zwilling nicht mehr er selbst. Nur selten war ein Lachen in sein betrübtes Gesicht zu zaubern.

„Wie verrückt!“, gab er zu. „Ich hab zwar heute das erste Mal darüber gesprochen... Über das, was sie mir bedeutet, aber... Ich weiß nicht... Vielleicht hat sie es gar nicht gehört... Unter welchen Umständen sollte sie auch an ein Radio kommen?“

Lorina zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nicht warum, aber ich bin mir ganz sicher. Sie hat gehört, was du ihr sagen wolltest. Vielleicht hat Du-weißt-schon-wer ihr ein Radio zu Weihnachten geschenkt!“, schlug die Hexe vor.

Fred musste schmunzeln. „Ja sicher. Von ihm persönlich verpackt und mit rosa Schleife.“, spann der Zwilling den Gedanken von Lori weiter und beide mussten lauthals Lachen, als ein Voldemort mit Geschenkpapier und rosa Schleife durch ihre Gedanken geisterte.

„Hey so witzig ist das hier auch nicht. Helft uns lieber!“, entrüstete sich Lee, der zusammen mit George immer noch mit dem Zelt zu kämpfen hatte.

Lorina, welche immer noch kicherte, kam zu den beiden gestapft. Ein Handgriff von ihr und das Zelt war sicher im Rucksack verstaut.

„Man... Hättest du uns nicht schon früher helfen können?“, fragte Lee gespielt wütend und schulterte den Rucksack auf. Er schnappte sich einen zweiten und ging zu Fred hinüber, um ihn diesen zu übergeben.

George und Lorina blieben allein zurück.

„Danke!“, sagte der Zwilling auf einmal.

Lori sah ihn verwirrt an. „Für was?“

„Dafür das du da bist!“, mit diesen Worten legte er einen Arm um ihre Hüfte und drückte sie fest an sich. Er drückte einen sanften Kuss auf ihren Scheitel.

„Lasst uns aufbrechen!“, rief Lee zu George und Lorina herüber. Der Zauberer griff nach ihrer Hand und ging zurück zu seinem Bruder und seinem besten Freund, Lorina folgte ihm.

„Es kann los gehen!“, sagte George. Dann wandte er sich der Hexe zu: „Halte dich gut an mir fest!“

Nun war es an Lori ihre Arme um seine Hüfte zu schlingen und sich fest an ihn zu schmiegen. Als nächstes spürte sie, wie ihr die Luft auf dem Körper gedrückt wurde. Im nächsten Augenblick hatte sie wieder festen Boden unter den Füßen und atmete dankbar ein... Der salzige Duft des Ozeans wehte ihr um die Nase...

„Wo sind wir hier?“, fragte Lorina und blickte sich argwöhnisch um. Sie waren an einem Strand gelandet, an welchen sich sanft die Wellen des Meeres brachen. Der salzige Geruch des Meeres lag in der Luft. Auf einem nahe liegenden Hügel konnte die Hexe ein Licht in der Dunkelheit ausmachen. Es näherte sich ihnen.

„Wir sind in Shell Cottage... Bill und Fleur leben hier... Außerdem ist es das vorübergehende Geheimquartier des Ordens... Ein sicherer Ort für ein halbwegs normales Weihnachtsessen...“, erklärte George.

Die Zwillinge, Lee und Lorina warteten, bis das Licht sich auf wenige Meter genähert hatte. Plötzlich hielt es still.

„Wer ist da?“, fragte Molly Weasleys ängstliche klingende Stimme. Sie hielt das Licht, das aus einer kleinen Laterne strahlte, empor, um besser sehen zu können.

„Wir sind es Mum. Fred und George! Und wir haben noch zwei Gäste mitgebracht.“, riefen die Zwillinge wie aus einem Mund.

„Lorina und Samantha?“, fragte Mrs. Weasley hoffnungsvoll.

Lori bemerkte im Augenwinkel, wie Fred bei Sams Namen kaum merklich zusammen zuckte.

„Lorina ist bei uns... Und Lee Jordan!“, rief George, als er merkte, dass sein Zwillingsbruder nicht antwortet. Er warf ihm durch die Dunkelheit einen mitleidigen Blick zu.

„Oh... Kommt doch bitte rein...!“, sprach Molly weiter und leuchtete der kleinen Gruppe den Weg zu einen kleinen, hübschen Strandhaus, dessen Umrisse Lorina nur unscharf in der Dunkelheit erkennen konnte. Sanftes Licht schien aus kleinen, ungleichmäßigen Fenster auf die umliegenden Sanddünen. Eine Holztür wurde geöffnet und sie betraten einen hell erleuchteten Raum.

Lorinas Augen mussten sich, so wie die der Anderen, an die Helligkeit gewöhnen. So konnte sie nicht genau erkennen, was um sie herum geschah. Doch einen Moment später spürte sie, wie sie von einer starken Hand am Hals gepackt und gegen eine Wand gedrückt wurde.

„Remus! Lass Lorina los! Sofort!“, konnte sie George sagen hören. Er klang wütend.

„Nein... Sie gehört zu unseren Feinden!“, knurrte eine tiefe männliche Stimme.

Lorinas Blick klärte sich langsam.

Sie befand sich in einem kleinen Flur... Neben ihr war eine Treppe, die in das obere Stockwerk des Hauses führte. Alles war hell erleuchtet. Neben Fred, George, Lee und Remus, waren noch andere Personen in diesem Raum, der viel zu klein für sie alle und aus seinen Nähten zu platzen schien.

Da waren noch Ginny... Bill... Arthur... Molly... Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet und einige vor Schreck geweitet... Keiner sprach ein Wort... Alles war still...

Der Griff des Mannes, der sie gepackt hatte und gegen die Wand drückte, wurde stärker. Ihr blieb der Atem weg.

„Remus!“, flüsterte Lori und blickte in die dunklen Augen ihres ehemaligen Lehrers. Sein markantes Gesicht war von langen, dünnen Narben durchzogen und von schütterem, braunem Haar umgeben. Er hatte seinen Zauberstab bedrohlich auf sie gerichtet.

„Was willst du hier?“, fragte er.

„Ich...“, begann die Hexe, doch ihr fehlte der Atem, um weiter zu sprechen.

„Remus! Lass meine Freundin los!“, sprach George wieder und kam auf die Beiden zu, doch Lupin ließ seinen Zauberstab nicht sinken. Nun erhob auch George seinen Zauberstab. „Lass sie los!“

„Sie gehört einer Familie grauenvoller Todesser an, die vielen Menschen das Leben genommen haben. Ich...“

„Lass ihr doch wenigstens Luft, um auf deine Frage zu antwortet!“, warf Fred ein, der unterstützend hinter seinem Bruder stand. Auch er hatte die Finger um seinen Zauberstab geschlossen.

Lupins Griff lockerte sich, verschwand aber nicht, und Lorina atmete dankbar ein. Als sich wieder genug Sauerstoff in ihren Lungen befand und sie sich gesammelt hatte, blickte sie dem Zauberer ihr gegenüber fest in die Augen.

„Ich weiß was Simon Frances getan hat... Er ist nicht mein Vater... Ich weiß, es klingt unglaublich, aber... Er hat meine leiblichen Eltern auf dem Gewissen... Nur vor Samantha und mir hat er halt gemacht...“

Lupin ließ nun endgültig von der Hexe ab und ging ein paar Schritte zurück.

„Das tut mir Leid... Ich... Da sind wohl meine Emotionen etwas mit mir durch gegangen...“, flüsterte der Zauberer und blickte betreten zu Boden.

„Schon ok!“, sagte Lorina und rieb sich ihren Hals. George, der sich schnell an Remus vorbei geschoben hatte, drückte sie fest an sich.

„Alles in Ordnung?“, flüsterte er.

„Ja... Ich hatte nicht erwartet, hier genauso begrüßt zu werden, wie von Fenrir Greyback... Muss wohl an dem Werwolf-Gen liegen...“, antwortete die Hexe und lächelte Remus an. Dieser nickte nur knapp und verließ den Flur.

„Jetzt kommt doch bitte rein. Das Essen ist schon fertig!“, durchbrach Molly mit schriller Stimme die Stille, die soeben entstanden war. Man konnte ihr die Anspannung ansehen, die an ihr zerrte. Ihr Lächeln schien nur halb so herzlich, wie es sonst immer war. Die kleine, rundliche Frau verschwand durch eine Tür, die wahrscheinlich ins Esszimmer führte. Nachdem die Zwillinge, Lee Jordan und Lorina ihre Mäntel abgelegt hatten, folgten sie ihr und betraten einen geschmackvoll eingerichteten, großen Raum.

„Wow...!“, staunte Lorina leise, als sie sich um blickte.

Das Zimmer war riesig und weihnachtlich dekoriert. Verschieden farbige Lichterketten hingen an den weißen Wänden und erhellten den Raum. Sie ließen alles in einer undefinierbaren Farbe erstrahlen. Überall standen Kerzen, in unterschiedlichen Farben und Formen, und spendeten zusätzlich Licht. Die kleinen Flammen flackerten.

Ein großer, mit bunten, gläsernen Kugeln geschmückter Weihnachtsbaum perfektionierte das Bild.

In der Mitte des dekorierten Raumes stand ein großer langer Esstisch, der von unzähligen verschiedenen Stühlen umsäumt war. Einige Personen, darunter überwiegend Rotschöpfe, hatten bereits Platz genommen.

Lorina trat näher an den Tisch heran und nickte allen zu, die sie kannte. Dann begann das Weihnachtsessen.
 

„Das war ein sehr schöner Abend.“, sagte Lorina und ließ sich erschöpft auf das nahe stehende Bett fallen. Es war schon spät. Lorina und George waren mit die letzten gewesen, die von der weihnachtlichen Gemeinschaft noch übrig geblieben waren. Sie hatten Molly und Fleur noch beim Aufräumen der Küche geholfen. Dann hatten auch sie sich verabschiedet und waren Fred, der sich schon lange vorher in sein Zimmer zurückgezogen hatte, gefolgt...

Nun befanden sich die Beiden in einem kleinen, aber gemütlichen Zimmer in der oberen Etage. Die Einrichtung war schlicht und einfach und bestand nur aus einem großen, hölzernen Kleiderschrank und einem Bett. Eine kleine Lampe tauchte den Raum in ein angenehmes, warmes Licht.

George, der auf der anderen Seite des Bettes stand, nickte zustimmend. Nachdenklich blickte er die Hexe an, die sich, als er nicht antwortete, ihm zuwandte.

„Was ist?“

„Ich weiß nicht... Wir müssen uns heute ein Zimmer teilen... Aber... aber ich weiß, dass du das nicht willst... Wegen deiner Schwester. Ich versteh das auch. Aber heute geht es nicht anders.“, erklärte der Zwilling und ließ sich nun ebenfalls auf das Bett fallen.

„Ich weiß...“, stimmte Lorina zu. Ihr Blick sank zu Boden und wurde traurig. Sie konnte es einfach nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, hier mit George in einem Bett zu schlafen und seine Nähe zu spüren, während Samantha wer weiß was widerfuhr... Das war einfach unfair...

Plötzlich rissen sie zwei Hände, die sich um ihre Hüfte schlossen, aus ihren Gedanken. Die Hexe wurde hoch gehoben und dann urplötzlich wieder zurück in die Kissen geworfen. Völlig verdattert blickte sie George an, der nun vor ihr auf dem Bett stand.

„Was sollte das?“, fragte sie vorwurfsvoll.

„Heute ist Weihnachten. Heute wird keine Trauer geschoben. Du wirst heute mit mir in einem Bett schlafen müssen. Entweder du lebst damit oder ich muss dich so lange kitzeln, bis du damit klar kommst.“, drohte der Zauberer.

„Aber...!“, bevor die Hexe sich erklären konnte, hatte sich George zu ihr auf das Bett geworfen und begann, sie zu kitzeln.

„Nichts „Aber“!“, sagte er scherzhaft und lachte.

Die Hexe wurde von einem Lachkrampf nach dem anderen geschüttelt. Die Umgebung um sie herum verschwamm. Vor Lachen traten ihr Tränen in die Augen, die langsam über ihre Wangen liefen. Nach einer Weile ließen sich Lorina und George erschöpft in die Kissen sinken. Beide lagen auf dem Rücken und versuchten wieder ruhig zu atmen.

„Und?... Wirst du damit klar kommen...?“, fragte der Zauberer außer Puste.

Mit diesen Worten drehte er sich auf die Seite. Mit einem Ellenbogen stützte er sich ab und blickte Lorina in die meerblauen Augen. Auch sie hatte sich auf die Seite gedreht. Sie beugte sich langsam vor.

„Ich denke, dass ich gerade so damit klar kommen könnte...“

Die Hexe beugte sich weiter vor. Kurz bevor sich die Lippen des Paares trafen, wurde die Tür ihres Zimmer weit auf gerissen. Erschrocken wandten sich beiden dem Türrahmen zu. In diesem stand Fred.

Sein Gesicht war aschfahl, die Augen gerötet und weit aufgerissen. Stumme Tränen liefen über sein Gesicht.

„Was ist los?“, fragte Lorina geschockte. Sie und George waren beide aufgestanden und zu Fred gegangen. Während George seinem Bruder beruhigend einen Arm um die Schultern legte und ihn zum Bett führte, schloss Lorina die Tür, die Fred gerade weit aufgerissen hatte. Dann setzte sie sich neben die Zwillinge auf das Bett.

Fred schwieg immer noch.

„Was ist?“, fragte nun George.

Was Fred sagte, ließ Lorina das Blut in den Adern gefrieren...

„Sam... Sie... sie ist tot...“



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