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99 Duelle

von

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Duell 25 - Erinnerst du dich?

Kakashi 12 : 12 Gai

 

Der Schlag auf den Rücken des Kopierninjas zwang diesen fast in die Knie. „Wenn das nicht mein Alter Rivale ist! Lange nicht gesehn!“, begrüsste ihn zeitgleich die überfreundliche Stimme des Schwarzhaarigen, dass er die Augen verdrehte.

Kakashi! Ich hab ne Überraschung für dich, dachte der Kopierninja.

„Kakashi! Ich hab ne Überraschung für dich!“, sagte Gai einen Moment später und sein perlweisses Lächeln strahlte über beide Backen hinaus.

Ich fordere dich zu einem Duell heraus!

„Ich fordere dich zu einem Duell heraus…“

„Was willste du machen?“, fügte sich Kakashi schneller als Gai irgendetwas sagen konnte. Seit er ein wenig mehr Missionen zu erledigen hatte, waren diese zwei Sätze zur Standartbegrüssung zwischen ihnen geworden. Aber im Grunde kam ihm ein wenig Ablenkung gerade recht. Bei seiner letzten Mission hatte er eine beissende Flüssigkeit ins Gesicht gekriegt. Die Salbe die ihm Sakura dann gegeben hatte, liess die Hautrötungen und den Juckreiz schnell verblassen. Die Sicht im rechten Auge war nach wenigen Stunden zumindest wieder schwarz-weiss gewesen. Nur das Sharingan machte immer noch zicken. Der Grund wieso er ein paar Tage frei gekriegt hatte, Tsunade-sama war der Ansicht, dass er es doch besser auskurieren sollte.

„Hey! Bist du noch da?“, Gai klopfte ihm leicht mit dem gebogenen Zeigefinger an seine Stirn, dass der Jounin ihn einen Moment verwirrt anblickte.

„Wie?“

„Wo warst du denn gerade mit deinen Gedanken?“

„Nicht in der Nähe“, knurrte der Kopierninja. „Was für ein Duell?“

Gai grinste ungemein finster, bevor er antwortete. „Ein Wetttrinken!“

Kakashis Auge weitete sich den Bruchteil einer Sekunde, bevor er leer schluckte und seine Gedanken erneut weit abdrifteten.

 

 

Schnee blies um die Häuser, der Wind heulte durch die leeren Gassen. Überall waren Fensterläden geschlossen, einige hatten selbst die kleinen Ritzen mit Holz vernagelt. Der Winter war dieses Jahr früher eingekehrt als erwartet und dauerte schon länger an, als üblich im Reich des Feuers.

Ein Mann mittleren Alters lief zügig durch die Strassen, suchte immer wieder Schutz vorm eiskalten Luft und schlang seinen Umhang um seinen Körper. Trotz dass er erst vor kurzem seine Wohnung verlassen hatte, fror er und die Tatsache, dass dies auch die nächsten vier Stunden der Fall sein würde, löste nicht gerade Euphorie in ihm aus.

Er erreichte eine Kreuzung und hielt inne, wartete die nächste Sturmböe ab, bevor er sie überquerte. Er bliess sich in die klammen Finger, kletterte dann geschickt eine Hauswand hoch und gelangte zu einem einigermassen geschützten Aussichtspunkt. Er zog seine Maske über das Gesicht und tippte dann erst seinem Kollegen auf die Schulter. Ablösedienst der ANBU Wache. Sie waren die einzigen die bei der Kälte noch draussen waren.

„Kakashi-senpai?“

Der Angesprochene nickte nur und kam langsam auf die Beine. Seine Kleidung war weiss vom Schneegestöber und er zitterte merklich.

„Ich würde drüben hingehn … der Wind hat gedreht, hier bist du innert kürzester Zeit erfroren..“, flüsterte der junge Mann leise und deutete auf die andere Strassenseite. Dankbar nickte der ANBU und sprang hinunter.

 

Am liebsten wäre Kakashi schnurstracks nach Hause gegangen. Die Tatsache, dass von seinem Team aber etliche Krank waren und er somit mehrere Schichten schob, war, dass sein Kamin ausgegangen war und es in seiner Wohnung wohl nicht viel wärmer als hier draussen war.

Er entschied sich erstmal im nahegelegenen Gasthaus einen warmen Tee zu trinken und sich dann um seine privaten Probleme zu kümmern. Ihm war erstmal wichtig, dass er überhaupt wieder in die Wärme kam. Trotzdem dass er dicke Winterkleidung trug, mehrere Pullovers übergezogen hatte und zwei Hosen, sowie seine sämtlichen Körperteile noch mit Bandagen bedeckt, schmerzte inzwischen jede Bewegung. Er hatte kaum noch Gefühl in seinen Beinen, geschweige denn in seinen Fingerspitzen. Was zur Folge hatte, dass seine Landung auf der Strasse nicht sehr elegant verlief und er auf seinem Hintern landete.

Die paar Meter zum Gasthaus kamen ihm wie eine Ewigkeit vor und er war dankbar, dass ihm die Serviertochter bereits die Tür öffnete. Als er eintrat, schlug ihm sofort die Wärme des Raumes entgegen, doch sein Körper war inzwischen soweit abgekühlt, dass es alles andere als angenehm war. Es fühlte sich eher an, als ob er in einen Ofen kam und die beissende Kälte ihm willkommener schien.

Zwei kräftige Hände berührten seine Schultern und bugsierten ihn direkt zum Kamin hin. Er hörte wie weit entfernt, wie etwas gesagt wurde, konnte sich aber nicht wirklich darauf konzentrieren. Die ganze Wärme machte ihn vollkommen benommen, nach den etlichen Stunden im Sturm draussen.

Eine Frau legte ihm eine Decke über die Schultern, nachdem er kurzer Hand auf einen Sessel vor dem Feuer platziert wurde, dann legte man eine zweite über ihn.

„Hier trink das, das wird dich aufwärmen..“, sprach eine etwas ältere Stimme und ihm wurde ein heisses Getränk in die Finger gedrückt. Diesem Befehl kam er nur zu gerne nach. Er trank einen Schluck und würgte das Zeug hinunter, dass es beinahe in einem Hustenanfall endete. Seine Sinne waren jetzt wieder hellwach.

„Glühwein!“, sprach die ältere Dame, die am Feuer stand und in einem Kessel rührte.

Kakashi seufzte nur und leerte die Tasse komplett aus. „Danke…“

„Dass man euch ANBUs immer noch als Wachen braucht … bei der Kälte würden nicht mal die dümmsten Feinde angreifen… der einzige, der jetzt noch eine ernsthafte Gefahr ist, ist der Wind und der Schnee selbst..“, wetterte sie.

 

Eine Hand legte sich auf Kakashis Schulter und das glänzende Lächeln von Gai blickte ihm ins Gesicht. „Du siehst ja echt erfroren aus … aber ich würde mal sagen, jedes Duell, wer länger in der Kälte aushält, gewinnst du locker .. du …“

Der ANBU winkte nur ab. „Lass gut sein … damit ist nicht zu spassen…“, und er wusste nur zu gut, wovon er redete, immerhin hatte er innerhalb von 12 Stunden zwei Schichten à vier Stunden geschoben um sein Team zu ersetzen. Die vier Stunden dazwischen war er beim Hokage an einer Sitzung über die momentane Lage gewesen und kurz vor der nächsten Schicht, hatte er sich kurz Feuerholz besorgt, jedoch nicht mehr die Zeit gehabt, seine Wohnung einzuheizen.

„Wie wäre es, wenn wir dich ein wenig zum Lachen bringen? Ich fordere dich zum Duell heraus!“

Kakashi seufzte nur kurz und zog die umgelegte Decke enger um die Schultern. „Was stellst du dir vor?“

„Ein Wetttrinken!“

 

Der Alkoholpegel im Blut wärmte ihn tatsächlich bis auf den letzten Zentimeter wieder auf. „Magst du noch?“, fragte Gai, der gerade einen weiteren Becher Glühwein in sich gekippt hatte.

„Aber sicher“, antwortete Kakashi und hob sein Glas ebenfalls, die alte Dame schenkte ihnen mit einem warmherzigen Lächeln erneut ein. Bevor Gai überhaupt einen Zug von seinem neuen Becher nehmen konnte, stellte der Grauhaarige ANBU sein leeres auf den Tisch zurück.

 

„Noch … eins…“, hickste Gai fröhlich vor sich hin. Auch der Grauhaarige nickte nur kurz gebunden, er hatte inzwischen wieder sehr warm, dass er seine Decken, die Pullover und das erste paar Hosen sich entledigt hatte. Er sass wie eine halbe Mumie am Tisch.

„Mag… st … du im… immel…“, lallte Gai recht betrunken vor sich hin und begutachtete seinen Gegenüber, der langsam nicht nur wie eine Mumie eingekleidet war, sondern auch seine Gesichtsfarbe sich anpasste.

„Wild … dil … übel?“, grinste Gai breitfügig, leerte seinen Becher und stellte ihn lautstark auf den Tisch. „Du bist zwal .. ein gutel ..“, einen Moment unterbrach der Schwarzhaarige und rülpste lautstark. „SHinolbi…“

Er blickte sich fragend um. „Kakashi …?“

 

Der ANBU drehte sich der Magen nun endgültig um, so schnell er konnte, bewegte er sich zu den Toiletten. Er schaffte es gerade noch die Tür zu öffnen, bevor er sich würgend übergab. Dann sank er langsam der Wand hinunter. Seine Gedanken drehten sich, nur verschwommen sah er eine Gestalt auf sich zu schwanken, die ihn dann am Arm packte. Sie nuschelte irgendetwas von ‚Hause‘.

 

„Wo .. bin ich?“, langsam öffnete der ANBU seine Augen. Er lag in einem weichen Bett und es war kuschelig warm. Nur war ihm schwindelig, übel und er hatte unsägliche Kopfschmerzen. Langsam kamen die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück. „Ich hab wohl verloren…“, murmelte er und richtete sich ganz vorsichtig auf. Vor Schreck viel er beinahe aus dem Bett.

Er lag tatsächlich im Schlafzimmer seines Feindes, welcher auf einer Matte am Boden schlief. Kakashi liess zurückfallen. „Oh ja .. die peinlichste Niederlage .. meines Lebens…“

 

„KAKASHI!“, schrie Gai ins Ohr seines Rivalen, dass dieser sich abrupt los riss, nach hinten sprang und innert einem Augenblinzeln seine Shuriken wurfbereit und sein Kunai in der anderen Hand hielt.

„Wo zur Hölle, warst du eben mit deinen Gedanken? Aber egal .. komm, ich hab dich zum Duell herausgefordert!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Blue_StormShad0w
2016-09-11T15:01:30+00:00 11.09.2016 17:01
Tag auch.
Wieder ein tolles Kapitel.
Wetttrinken? Und natürlich was alkoholisches. (^_^)°
Lese schnell weiter.


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