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kyou no oyatsu

von

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Nachfrage, Sein, Nimmt

Der kleine, weißhaarige Mann mit der getönten Schutzbrille stieß einen gotteslästerlichen Fluch aus, als das Ventil, an dem er herumschraubte, dem Druck nicht mehr länger stand hielt. Wie eine erboste Schlange schoss zischend heißer Dampf, sprichwörtlich um Haaresbreite, an seinem Ohr vorbei.

Der alte Mann ließ sich fluchend auf den Boden fallen und arbeitet mit langen Armen weiter, jeden Gott verfluchend, der ihm einfiel.

Schließlich ließ das Zischen nach und verstummte. Eine letzte Lästerei ausstoßend stand der Mann auf.

„Du kannst jetzt loslassen!“, rief er und winkte seinem unfreiwilligen Assistenten mit dem Schraubenschlüssel zu.

Jason hörte auf, den verrostetet Hebel im Zaum zu halten und ließ ihn los. Während er seine rostverschmierten Hände an seiner Hose abwischte konnte er das Wasser hören, das jetzt wieder durch das Rohrsystem floss.

„Gut, dass du im rechten Augenblick gekommen bist. Ich weiß nicht, ob ich die Reparatur ohne dich geschafft hätte.“

Das fand Jason gar nicht erheiternd.

„Soll mich das aufmuntern, dass du uns um ein Haar mitten über dem Ozean treibend gelassen hättest, nur weil du unbedingt immer und überall mit den Maschinen rumspielen musst, Henry?“

„Aber Jason!“, rief der alte Mann erstaunt. „Warum bist du so gemein? Du weißt doch, dem Dampft gehört mein Leben, er ist der Kern meines Seins! Wenn du ihn mir wegnimmst, nimmst du mir mein Leben selbst!“

„Darüber würde ein Richter wahrscheinlich anders urteilen“, meinte Jason mürrisch.

Ganz verletzter Stolz fing Henry an aufzuzählen.

„Wer war es denn, der unbedingt in die Kolonien reisen wollte? Wer wollte unbedingt die neu entdeckten Vorkommen an Magmasteinen erkunden, um die Nachfrage bestimmen zu können und die Auswirkungen, die das auf den Markt haben wird?

Du warst das. Du warst der Meinung, wir müssen dorthin, um eine Katastrophe wie die von Flottenheim zu verhindern. Du hast gesagt, ich bin die beste Person, wenn es darum geht, die Steine zu bewerten und dass ich unbedingt mitkommen muss. Nicht zuletzt war es meine Erfindung, die die Schwachstelle der Magmasteine zum Vorschein gebracht hat!

Und jetzt tust du so, als hätte ich mit Absicht eine Maschine gebaut, die gefährlich ist, obwohl mir nichts ferner liegt.“

„Ich weiß, ich weiß!“, unterbrach ihn Jason genervt.

„Ich weiß, dass es nicht deine Absicht ist, dich und uns umzubringen. Aber bitte, sei wenigstens etwas vorsichtig. Ich weiß, ich war derjenige, der auf Eile gedrängt hat, aber auch ich will mich doch nicht umbringen!“

Die beiden ungleichen Verbündeten sahen sich ein paar Momente lang an, dann seufzten sie gleichzeitig.

„Lass uns das vergessen“, schlug Jason vor. „Ich war eigentlich gekommen um dir zu sagen, dass Ellie das Essen bald fertig hat. Inzwischen dürfte es schon auf dem Tisch stehen und kalt werden, was heißt, Ellie ist so unter Dampf wie eben noch die Leitungen.“

Henry machte große Augen.

„Warum hast du das nicht gleich gesagt, Junge?“, rief er und rannte los. „Lass mich dir eines sagen: Eine explodierte Maschine kannst du immer noch reparieren, aber bei einer explodierten Frau ist alle Mühe vergeblich!“



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