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Die Reise der Nachtschatten

von

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Blitzschlag

Hiks war blind in den Wolken und verließ sich ausschließlich auf Ohnezahns guten Orientierungssinn. Nach einiger Zeit flogen sie, klitschnass, aus den Wolken herraus. Übrall um sie herum waren die dunklen Wolken, doch von dem Drachen, den sie verfolgt hatten, war keine Spur zu sehen. Starke Winde peitschten ihnen entgegen und der Himmel fing an seine Schleusen zu öffnen. Bläuliche Blitze zuckten durch die dunklen Gefilde und Hicks musste sich die Hand schützend vor die Augen halten.

"OHNEZAHN!", schrie Hicks und klopfte kräftig auf seine Seite. "ES HAT KEINEN SINN, WIR MÜSSEN LANDEN, SOFORT", doch Ohnezahn ignorierte ihn.

Der Drache schlug weiter mit den Flügeln und flog auf der Stelle. Er blickte sich hecktisch um und suchte nach dem anderen Drachen. Hicks rief ihn nochmal bei seinem Namen, doch er konnte nicht zu seinem alten Freund durchstoßen. Fluchend probierte Hicks Ohnezahns Aufmerksamkeit zu erregen. Langsam bekam er es mit der Angst zu tun. Das hier wurde langsam zu einem heftigen Sturm, kein harmloses Gewitter. Hicks konnte nicht sagen wie weit oben sie waren, aber es wäre ein tiefer Sturz. Der Wind wurde immer särker, sodass Hicks sich verzweifelt am Sattel festklammern musste und der Donner war so laut, dass nicht einmal mehr seine eigenen Gedanken hören konnte. Eine besonders starke Windböe riss sie mit, Ohnezahn sackte einige Meter ab, fing sich jedoch wieder und drehte seine Kreise.

Er war wie bessesen und ignorierte alles um sich herum. Hicks Furcht wuchs. Sein Bein war aus Metall, ein Blitzableiter. Es wurde hier oben immer gefährlicher für ihn. Aus zusammengekniffenen Augen blickte er sich um. Nichts war in diesen schwarzen Wolken zu erkennen. Ohnezahn wendete, um in die entgegengesetzte Richtung zu fliegen, als Hicks ihn sah. Am anderen Ende des Wolkenkessels schwebte der andere Nachtschatte in der Luft und sah ihn an. Erblickte mit seinen stechenden Augen direkt in die von Hicks. Plötzlich leutete alles grell auf. Hicks spürte entsetzliche Schmerzen, er roch angesengtes Fleisch und krümmte sich schreiend auf Ohnezahns Rücken, bevor er das Bewusstsein verlor.

Ohnezahn brüllte, was inmitten dieses Sturms kaum zu hören war. Er drehte sich um, probierte nach Hicks zu sehen, doch rissen diesen nun die starken Winde mit und er fiel. Stürze in die Tiefe. Ohnezahn setzte ihm nach, wurde allerdings von eienm plötzlichen starken Aufwind weggerissen. Verzweifelt blickte er Hicks hinterher, der bereits von den Wolken verschlungen wurde.
 

*
 

Es war warm, etwas weiches lag unter seinem Kopf. Er hörte ein Feuer prasseln und roch einen Eintopf, den jemand darüber zu erhitzen schien. Langsam nahm er die Schmerzen wahr, die ihn immer stärker zu quälen anfingen. Sie waren überall, er fühlte sich total erschlagen. Die Augen hielt er die ganze Zeit geschlossen, er brschte es noch nicht über sich, sie zu öffnen. Was war bloß passiert? Irgendwas mit einem anderen Drachen, ein Sturm, der Blitz und ... "OHNEZAHN!". Ruckartig setzte Hicks sich auf und öffnete die Augen, was er augenblicklich bereute. Ein greller Schmerz ließ ihn aufschreien.

"Holla, jetzt beruhig dich erst mal!", jemand stand beim Feuer am anderen Ende des kleinen Raumes und rührte in dem Eintopf, den Hickd bereits gerochen hatte. Es war eine ältere Frau, graue Strähnen durchzogen ihr ansonsten braunes Haar. Sie war kleiner als Hicks, schlank und blickte ihn griesgrämig an.

"Erst probierst du mir hier weg zu sterben und jetzt machst du hier so einen Radau! Und wenn das nicht genug wäre, fliegt hier die ganze Zeit dieser nervige Drache rum. Ich habe ihm zwar gesagt, dass ich ihm schon sage, wenn es dir besser geht, aber er haut einfach nicht ab."

Hicks sah die Frau an, senkte seinen Blick und begutachtete die Verbände die um seinen rechten Arm und um sein linkes Bein gewickelt waren, zumindest was davon noch übrig war. Überall hatte er kleinere Wunden, Verbrennungen und blaue Flecken.

"Wer bist du? Wo bin ich? Wie lange habe ich geschlafen?" Die Alte verdrehte die Augen und wendete sich wieder dem Kessel zu. Hicks wollte aufstehen und griff nach deiner Protese.

"Wenn du jetzt aufstehst hau ich dir den Löffel um die Ohren", kam es grimmig vom Feuer. Hicks hielt inne, blieb jedoch sitzen.

Die Frau stöhnte:" Immer diese Jugend von heute! Mein Name ist Eriza, dies ist meine kleine bescheidene Hütte auf der Donnerinsel, so nennt man sie zumindest. Ich hasse es wenn Menschen um mich herum sind, diese Insel ist verlassen und hier gibt es jede Menge Heilkräuter, deshalb habe ich mich hier niedergelassen. Manchmal kommen trotzdem ein paar Menschen her, weil ihre "Heiler" sie aufgeben haben. Alles Nichtskönner, wenn du mich fragst. Das die sich Heiler nennen dürfen, eine Schande. Verkaufen Pferdepisse als Wunderheilmittel. Seit vier Tagen gehst du mir hier schon auf den Senkel und jetzt probierst du meine harte Arbeit zu nichte zu machen, indem du hier herum rennen willst?!"

Wütend drehte sich sich zu Hicks um, der sie verdattert ansah.

"Ich bin 26", brachte er schließlich heraus.

"Menschen!", stieß Eriza hervor und nahm den Kessel vom Feuer.

Hicks war schwindelig, er stützte sich am Bett ab, langsam wurde alles was er hört stumpf und vor seinen Augen verschwamm alles. Eine Hand drückte ihn behutsam, aber dennoch bestümmend zurück ins Bett und deckte ihn zu.

"Danke", murmelte Hicks bevor er wieder tief und fest einschlief.

Eriza blickte auf den Jungen herab. Ein leises Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. "Wie hast du es bloß geschafft diese Nachtschatten zu zähmen?", fragte sie leise und blickte hoch zu den Deckenbalken. Vor drei Tagen hatte sie den Drachen erlaubt ihr Haus zu betreten und seit dem wachte der Drache fast ununterbrochen über den Jungen. Der andere schlief gerade, doch dieser, hatte seine bernsteingelben Augen nicht einmal abgewendet. "Wie hat er es gemacht? Du hast noch nie einem Menschen das Leben gerettet, seit ich dich kenne."

Die Augen blicketen zu Eriza und sie hörte in ihrem Kopf die ihr vertraute Stimme sagen:" Ich weiß es nicht, aber er ist ... anders."



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