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Raftel (2)

The Rainbow Prism
von

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17 - Verschollen

Der Mensch hat seiner Sinne sechs. Verliert man einen, so schärfen sich die anderen. Taiyokos Augen bekamen dies empfindlich zu spüren, denn ihr Blick verlor sich im Nichts der Dunkelheit. Es war ein Gefühl, als wäre man erblindet. Ein höchst unangenehmes Gefühl, was nicht sonderlich stimmungsfördernd war. Die schwachen Lichtstrahlen von oben durch die Spalten der Dielen reichten bei weitem nicht aus, um Konturen in dem Lagerraum zu verdeutlichen. So blieben ihr nur noch fünf Sinne, um sich mit ihrer Zwangslage zu arrangieren.

Durch die Finsternis hämmerte wie gehabt die Dampfmaschine ihren gleichmäßig bulligen Takt. Die großen Wellen des Meeres klatschten wie schwere Hämmer unrhythmisch gegen den Rumpf. Dabei vibrierte es bis in jede kleinste Nut des Dampfers. Das Schiffchen schien gegen den Wellengang zu kreuzen. Gelegentlich hob sich der Bug etwas aus dem Wasser und tauchte nach jedem durchbrochenen Wellenkamm wieder schwerfällig in die Wasseroberfläche ein. Ein endloses Auf und Ab.

Der Krach betäubte die Ohren, das Schaukeln setzte ihren Gleichgewichtssinn außer Gefecht und der Geruch tat sein Übriges, um diesen Ort höchst ekelerregend zu machen. Von der stickigen Hitze ganz zu schweigen. Den pelzigen Geschmack auf ihrer Zunge ordnete sie noch zu den am wenigsten schlimmen Dingen, die mit ihr gerade geschahen.

Mittlerweile war das Mädchen in einen Vegetiermodus übergegangen. Nur die notwendigste Regung, die nötigste Atmung und viel Erschöpfungsschlaf sollten sie über die Zeit retten. Die Bewegung des Dampfers riss sie jedes Mal wieder aus ihrem dösigen Schlaf.

Die körperlichen Qualen waren das eine, das andere waren diese wirren Träume im Halbwachzustand. Sie gaukelten wüste Horrorszenarien und böse Monster vor. Sie verlor jeglichen Mut, diese Tortur zu überleben und jegliche Hoffnung, rechtzeitig entdeckt und befreit zu werden.

Vermutlich würde sie bald sterben und ihre Leiche würde entweder von den Seemonstern gefressen oder entstellt an einen Strand einer unbewohnten Insel gespült werden. Dort würde sie in der Sonne liegen, bis die Aasgeier sie zerrissen und verspeist hätten. Vielleicht würde aber auch die Sonne sie zuvor verbrennen.

Niemals würde sie ihre Eltern und ihr Zuhause wieder sehen. Niemals. Und niemals würde irgend jemand sie finden. Sie dachte an die vielen Marineakten von vermissten Kindern. Oft kamen verzweifelte Eltern in die Marinestation und fragten nach aktuellen Ermittlungsständen. Jedes Mal gingen sie weinend wieder nach Hause. Was ihre Eltern wohl machen würden? Mama würde sicher wieder in ihre Depressionen verfallen. Und Papa?

Ein weiterer Heulkrampf schloss sich einem vergangenen an.

„Papa... Mama...“ vertraute sie sich flüsternd der Dunkelheit an.
 

Irgendwann hatte der Würfel doch einmal das Luk aufgerissen, kam mit einem Tablett herunter und murmelte etwas, dass sie essen solle. Doch sie traute der ganze Bande nicht und verweigerte wortlos die Nahrungsaufnahme aus Angst, es könnte Gift darin stecken. Sie drehte argwöhnisch den Kopf weg. Der Würfel entrüstete sich und schrie sie an, bis ihr wieder stumme Tränen übers Gesicht rannen. Nein, der Würfel war sicherlich nicht der hellste, aber eben das machte ihn unberechenbar und furchterregend.

Das laute Spektakel rief die Bohnenstange auf den Plan, die ernsthaft bemüht war, den Disput beizulegen und sie von den belegten Broten zu überzeugen. Zum Zeichen der Genießbarkeit biss sie selbst von der Schnitte ab. Taiyoko jedoch kannte durch Usopps Gute-Nacht-Erzählungen das Märchen von Schneewittchen, wo der Apfel nur einseitig im Gift getränkt war und behielt ihre Meinung bezüglich des Essens bei.

Also verschwanden die beiden wieder schlecht gelaunt, mampften die Speise selber auf und schmissen das Luk von außen donnernd wieder zu. Man überlegte laut, wie man Takeru die Problematik mit dem Hungerstreik beibringen könnte, ohne selbst großen Ärger zu bekommen. Nichts weiter geschah und keiner der Dreien erschien in der nächsten Zeit im Schiffsbauch.
 

Und weiter ging die Fahrt. Es schaukelte mal mehr, mal weniger. Dann wurde es dunkler und die Sonnenstrahlen durch die Ritzen verschwanden. Kurz darauf begann das Schiffchen zu schlingern und das Schaukeln wurde stärker. Regen prasselte über ihr auf das Deck. Deutlich hörte sie die dicken schweren Tropfen auf die Bretter fallen. Sie suchten ihren Weg über die Planken ins Meer und dabei auch durch die Ritzen in den Lagerraum. Es tropfte auf ihr Haupt. Ein Sturm zog auf.

Von dem Seil an ihren Handgelenken gehalten, war es ihr nicht möglich eine sichere Position zu finden, die ihr den nötigen Halt gab, sich gegen die Schiffsbewegungen zu behaupten. Stattdessen riss es sie nun an dem Seil von einer Seite auf die andere wie ein altes Holzfass. Hart schlug sie mit den Knien auf die Holzplanken. Ihr Schädel dröhnte noch vom Schlag gegen den Balken. Irgendwann gab ihr Körper dem Wahnsinn nach und ihr wurde schwarz vor Augen. Ihr Verstand verabschiedete sich von dieser Welt und verbannte sie in eine Alptraumlandschaft. Das nun unkontrollierte Schleifen ihrer selbst über den dreckigen Boden zerrieb ihre Kleidung und verpasste ihrer zarten Haut herbe Schrammen. Niemand kümmerte sich um sie.

Undefinierbar lange Stunden später war der Sturm längst abgezogen, doch die Sonne war nicht durch die Dielenrillen zu erahnen. War es bereits Nacht geworden?
 

Es lag wohl mehr daran, dass die nächste Mahlzeit anstand, als dass man sich um ihr Wohlbefinden sorgte. Das Luk ächzte wieder auf und gab einen Fetzen Abenddämmerung mit bunten Lichterscheinungen preis. Frischer Abendwind strömte herein, pustete das Lager von abgestandener Luft frei und nahm das Schlechte mit sich in die für das Mädchen unerreichbare Freiheit.

Die Bohnenstange war jetzt an der Reihe ihr Essen zu bringen. Doch sie war sehr erschrocken über das Antlitz, was das Mädchen ihr bot. Taiyoko selbst spürte nur pochenden Schmerz an einigen Körperstellen, die man zuvor noch nicht so genau gekannt hatte. Es gab wohl eine Platzwunde am Kopf und unzählige blaue Flecken am restlichen Körper. So genau ließ sich das aber nicht lokalisieren. Die Lampe des nachfolgenden Würfels leuchtete den Raum nicht genug aus und als die Bohnenstange sich dann sichtlich bemüht ihr Bein ansehen wollte, so vergaß Taiyoko für einen Moment ihre Furcht und trat derart heftig aus, dass die große Frau sich vor Schmerz schreiend die Nase hielt. Kurz darauf tropfte frisches Blut herab. Der Würfel, bis dato nur unauffälliger Lampenhalter, erboste sich und klatschte dem Mädchen reflexartig fünf Fingerstriemen auf die Wange. Das Unheil nahm seinen Lauf.

„Seid ihr alle total bescheuert geworden?“, schrie es plötzlich von oben herab.

Takeru sprang die Leiter von Deck herunter, kam aber zu spät, das komplette Desaster noch abzuwenden. Was hätte er auch tun sollen? Er starrte auf seine sich am Boden windenden Kumpanen, rote Augen eines dämonischen Mädchens und einen sich schwarz färbenden Fußboden. Schwärzer als schwarz.

Das Team war unterschiedlicher Auffassung von dem, was sich nun dort im Bauche des kleinen Dampfers abspielte. Während zwei Gefährten um ihr Leben fürchteten als wäre der Leibhaftige erschienen, zeigte sich der Dritte doch sprachlos beeindruckt von dem Zauber, den eine Viertelblutlinie entfachen konnte. Es war ihm jedoch auch bewusst, dass der Zustand seiner Geisel Scherereien in allen Lebenslagen bringen würde. Immerhin konnte er sich wenigsten freuen, dass er mit seinem Verdacht richtig lag, es könne auch nur ein Funken Kali-Kind in diesem Mädchen ruhen, was sich hier geradezu großartig präsentierte.

Man könnte mit Blackbeard sicherlich in gute Verhandlungen kommen. Vorausgesetzt, er würde den Piraten zusammen mit dem Mädchen schnellst genug erreichen. Solle Blackbeard sich doch später mit der Strohhutbande und der Marine auseinandersetzen. Bis dahin wäre er schon längst über alle Berge. Oder aber … Es kam ihm noch eine bessere Idee durch seine Hirngespinste. Allerdings blieb zu wenig Zeit, diese Idee fertig zu denken, denn Taiyoko gestaltete seine Planungen unerwartet anders.
 

Es war ein bis dato unbekanntes Empfinden, welches sie ewig gefürchtet hatte und nie fühlen wollte. Ihre Kräfte waren ihr unheimlich und unheilvoll. Ob es nun daran lag, dass sie wenig über sie wusste, gar wissen wollte, oder ob sie diese einfach nicht kontrollieren konnte, vermochte sie nicht einzuschätzen. Die gewonnenen Erfahrungen aus der Vergangenheit spiegelten in ihrem Umfeld leider eher negative als positive Erlebnisse wider, so dass sie innerlich beschlossen hatte, sich nicht mehr als notwendig mit diesen Kräften zu befassen und sie besser vor allen und jedem verstecken zu wollen.

Doch nun war dieses Zwielicht da. Und es war so warm und so weich. Umschmeichelnd und eintauchend in eine ganz andere Welt, ließ sich Taiyoko einfach treiben. Als würde man in heißes, reines Quellwasser eintauchen, kribbelte es wohlig durch Mark und Bein, umarmte einen schützend und signalisierte oberste Unantastbarkeit. Dieses Zwielicht war großartig!

Ihre ausgestandene Angst verschwand schneller, je mehr sie in diesem Licht wandelte. Sie fühlte sich nun sicher und überlegen, auch wenn sie die schwarze Umgebung ihres Lagergefängnisses nur schemenhaft wahrnahm, als wäre es weit, weit weg in einer ganz anderen Dimension. Es war ein leichtes, die Fesseln hinter sich zu lassen, wanderten ihre Hände und ihr Gesicht unmerklich durch Seil und Knebel wie durch zerflossene Butter.

Schwer beeindruckt von dieser noch nie genutzten und daher unentdeckten Kraft, starrte sie an ihren drei Widersachern vorbei, konnte nun endlich den gesamten Raum verschwommen überblicken und strebte der Leiter nach oben entgegen.

Ein sachter Griff an ihrem Handgelenk sollte sie an diesem Vorhaben nicht hindern. Sie blickte Takeru erhaben an, der sie aufhalten wollte, aber Dank ihrer dämonischen Fähigkeiten seine Teufelskräfte verlor und in sich zusammensackte. Noch auf den Knien zu ihren Füßen kämpfte er einen einsamen Kampf gegen die aufkommende Schwäche an. Vergeblich! Seine Hand glitt von ihrem Handgelenk ab. Es blieb ihm nichts weiter übrig, als aus den Augenwinkeln zu sehen, wie seine Geisel im Zeitlupentempo in eine magische Dämmerung schritt und aus seinem Blickfeld verschwand.
 

Sie ging langsam über das Deck, denn etwas zog sie in einen Bann. Es war, als würde sie gerufen. Nein, sie war doch nicht allein hierher gekommen. Sie hatte doch noch etwas dabei gehabt. Vollkommen willenlos überquerte sie das Deck, wandte sich achtern und machte sich auf zum Mannschaftsraum. Der Dampfer war kleiner als gedacht. Die Orientierung war einfach und der Raum flink gefunden. Ihr gesuchtes Objekt lehnte verloren an der Wand. Es glänzte, als würde es sich über ihre Rückkehr freuen. Bedächtig nahm sie das Katana an sich und umarmte es. Es kam ihr komisch vor ein Schwert zu umarmen, doch gab es ihr die Stärke, ihre Eltern direkt bei sich zu haben. Plötzlich empfand sie sich nicht mehr als so einsam und allein, sondern ein Anflug von Mut weckte ihren eingeschlafenen Kampfgeist. Es war Zeit zu gehen.
 

All das, was gerade in diesem Zwielicht geschah, würde sich viel später nur noch als Traumfetzen in ihrem Gedächtnis anheften. Als wäre es nie in der Wirklichkeit passiert. Alles wirkte so unecht und undurchlebt. Auch würde sie später nicht mehr sagen können, wie sie wieder zurück zur Reling gelangt wäre, oben auf dieser stand und mit geschlossenen Augen das Meer witterte. Der salzige Geruch, der verspielte Wind in ihren offenen Haaren, das heimelige Rauschen der Wellen und das kühle Nass verneigten sich vor ihr und boten ihr einen Fluchtweg an. Taiyoko ging einen Schritt voraus über die Reling hinweg. Es folgte ein nächster Schritt und noch einer. Das Wasser trug sie durch die Nacht.
 

Am Rand des Calm Belts schmiegte sich eine Insel, deren Erkennungsmerkmale unzählige Sichelbuchten und eine undurchdringliche Waldvegetation waren. Man wusste nichts genaues über ihre Lage am Ende des East Blues und auch nichts über ihre Bewohner. Kaum ein Besucher war aus dem Dickicht des Waldes je herausgekehrt. Und hatte es doch jemals einer geschafft, so war er auf besondere Art verhext worden und gab keine Geheimnisse preis.

An solch einem Kieselstrand schlug Taiyoko die Augen auf, blickte verwundert in eine grelle Sonne in einem azurblauen Himmel mit bunten Lichtstreifen und ordnete rücklings liegend ihre Gedanken. War sie vor ein paar Stunden nicht noch auf einem Schiff gewesen und von finsteren Kopfgeldjägern gefangen gehalten worden?

Die Wellen rauschten gleichmäßig über die Kiesel und erst langsam wurde ihr gewahr, dass sie zur Hälfte im Wasser lag. Das kalte Wasser nicht länger ertragend, rappelte sie sich auf und inspizierte ihre Lage und den Ort, an den sie das Meer getrieben hatte. Sie war definitiv nicht tot, wie sie es sich noch vor Stunden in den dunkelsten Farben ausgemalt hatte. Allein an einem unbekannten Strand mit dem Schwert in der Hand war sie fürs Erste gerettet.

Obgleich die Bucht Idylle vortäuschte, wollte sie hier nicht bleiben. Ihre Kleidung war durchnässt und zerrissen, ihr Körper mit Schürfwunden und blauen Flecken übersät und ihr Magen leer.

Sie drehte sich mehrmals um sich selbst, doch es war kein Weg, kein Haus und kein Hafen auszumachen, also schien es egal, welche Himmelsrichtung sie einschlug. Sie schloss die Augen, drehte sich weiter wie ein Brummkreisel und hielt dann abrupt an. Dann schlug sie die Augen auf und blickte quer über die Bucht hinweg in den Wald hinein. Das sollte ihr neues Ziel sein.

„Ist das bei den Roronoas das typische Mittel der Pfadfindung? Kein Wunder, dass ihr euch immer verlauft...“, höhnte es vom Waldrand an ihr Ohr.

Sofort verkrampfte sich das Mädchen reflexartig in eine Verteidigungsposition, ließ das Katana aus der Saya klicken und fixierte mit den Augen den Waldrand, von woher sie die Stimme gehört hatte.

„Ich hab` mich noch nie verlaufen. Komm raus!“, konterte sie trotzig in den Wald hinein, obgleich die Unsicherheit in ihrer eigenen Stimme nicht zu überhören war.

Lange musste sie nicht auf des Rätsels Lösung warten. Man hätte so ziemlich jeden erwarten können, nur nicht den, den sie am liebsten nicht wiedergesehen hätte. Aber man traf sich im Leben immer zweimal, wie ein Sprichwort zu sagen pflegte.

Mit den Händen in den Hosentaschen trat Takeru aus dem Schatten der Bäume heraus und schlenderte auf sie zu. Wenigstens war ihm anscheinend ein ähnliches Schicksal widerfahren wie ihr. Seine Hose hing nass um seine Beine, aus einem olivfarbenen Hemd tropfte Meerwasser und seine schwarzen Haare klebten in Strähnen herab. Die Nässe aus seinen Stiefeln musste er jedoch schon einmal ausgegossen haben. An seinem Gürtel hing noch sein Schwert. Daneben hatte er sein Gesichtstuch geknotet. Mehr schien ihm nicht geblieben zu sein.

Das Mädchen zog nun langsam ihr Schwert, willens ihrem Entführer den Kopf abzuschlagen, sollte er sie nicht in Ruhe lassen. Doch dieser war nicht im Mindesten von ihrer feindseligen Kommunikation beeindruckt. Er ging weiter auf sie zu und blieb kurz vor ihr stehen, so dass ihn ihr Schwerthieb sofort treffen müsste, sollte sie angreifen.

„Das war ja eine tolle Vorstellung letzte Nacht!“ ertönte sein trockener Zynismus.

Er war gut eineinhalb Köpfe größer als sie, blickte eingebildet auf sie herab und machte in keiner Form irgend eine Anstalt einen Schritt zurückzutreten, um einen respektvollen Abstand einzuhalten, wie es sonst unter Menschen üblich ist.

Sie war nervös, war sie doch mit der Situation überfordert. Weder konnte sie erahnen, was er jetzt wollte, noch was er zukünftig geplant hatte. Da war eine Habachtstellung angebracht.

„Ich weiß nicht, was du meinst“, entgegnete sie gespielt gleichgültig.

Sie wusste es tatsächlich nicht mehr so genau. Da war dieses Zwielicht. Und sie hatte das Katana gefunden und war dann irgendwie vom Schiff geflohen. Irgendwie …

„Ach nein? Du bist über die Reling geschwebt, auf dem Wasser gelaufen und plötzlich darin versunken. Ich bin dir hinterher gesprungen und ...“ kam der Versuch einer Erläuterung, wurde aber jäh unterbrochen.

„Lügner! Teufelsfruchtbesitzer können gar nicht schwimmen! Also...?“

Taiyoko verspürte keine Angst mehr. Sie war aufgebracht und wütend. Erst wurde sie entführt, dann strandete sie auf dieser Insel und nun wurde sie auch noch belogen. Die Katanaspitze drückte sich sachte in seine Haut, wo sie seine Halsschlagader vermutete. Sie wollte nur noch zwei Dinge: ihn los werden und dann sofort nach Hause.

„Stimmt. Daher habe ich mich auch bei dir festgehalten. Du schwimmst sogar ohnmächtig wie ein Stück Korken auf dem Wasser“, war die dazu passende Antwort. „Aber die Strömung hat uns dann vor der Küste getrennt. Ich habe dich eben erst gefunden.“

Das klang zwar alles plausibel, warum er sie hatte so halb im Wasser liegen lassen, aber ob es tatsächlich der Wahrheit entsprach, war nur schwer zu beurteilen.

Es war jedoch eines gewiss. Sie beide steckten in einer ähnlichen Lage. Kein Schiff weit und breit und die Insel für beide unbekannt. Auch wenn sie diesmal keine Seile oder Knebel ertragen musste, so war sie doch mit ihm als eine Art Zweckgemeinschaft aneinander gekettet, wenn sie diesen Ort jemals wieder verlassen wollte.

Beide verließen den Strand. Dabei belauerte sie ihn argwöhnisch und er sie amüsiert. Der Tag neigte sich bereits dem Ende zu, doch ihr Reiseziel war immer noch namenlos.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  pbxa_539
2015-07-20T14:10:04+00:00 20.07.2015 16:10
Verschollen...das trifft es wohl.
Zum einen kann man Taiyoko zu ihrer Flucht beglückwünschen.
Zum anderen hat sie ja nun echt Pech gehabt, ausgerechnet mit Takeru auf dieser Insel zu landen.
Die Art der Orientierung finde ich im übrigen sehr lustig.
Dass Takeru sich aber an Taiyoko "ranhängen" kann, damit hab ich nun weiß Gott nicht gerechnet.
Obwohl ich da dunkel was in Erinnerung habe, was Zoros Fähigkeiten betrifft - gerade, was diesen Punkt angeht.
Kann mich aber auch irren. Egal.
Zurück zum Thema:
Zwei allein auf der Insel. Nun ja, ich möchte nicht behaupten, dass sich zwischen den beiden jemals was entwickelt, so, wie du das vorherige Miteinander schon beschrieben hattest. Ich denke, das wäre zu hoch gegriffen, abgesehen davon schätze ich Taiyoko auch so ein, dass sie sich nie und nimmer darauf einlassen würde, selbst wenn der Altersunterschied nicht so groß wäre.
Lassen wir das.
Du solltest mit der Handlung wieder umschwenken, entweder zu Zoro oder zu Tashigi, am besten aber zu beiden. Da freue ich mich doch glatt auf ein Wiedersehen mit beiden.
Antwort von:  sakemaki
20.07.2015 16:26
Joah, da hast du recht mit deiner dunklen Erinnerung. Die Kali-Kinder können auf der achten Route wandeln - und zwar übers Wasser. Hat ja Zoro auch gemacht, als er von Raftel im wahrsten Sinne des Wortes gedankenlos fortging und Smoker doch sehr überraschte.
Allein auf einer Insel ist relativ. Wir kennen bisher nur den Strand. *gg* Und nein, da bahnt sich bei den beiden aktuell mal so rein gar nichts an. Wir sind ja hier nicht in Hollywood. XD
Ein Handlungsumschwenk kommt nun mit dem nächsten Kapitel auf jeden Fall. Hatte ich ja früher auch immer so gemacht: 1-2 Kapitel bei dem einen Charakter, dann gehts zum nächsten. :-)
Von:  einfach_Antonia
2015-07-18T15:05:52+00:00 18.07.2015 17:05
NEEEEEEEEEIN Q______________Q
Jetzt hängt sie da mit ihm fest, ich glaub das nicht.
Als wäre sie nicht schon genug gestraft.

In den Filmen entwickelt sich bei sowas ja immer eine Liebesbeziehung und ich warne dich!!!! Das will ich nicht erleben xD

Und ihre armen Eltern. Ich bin echt gespannt wie es weiter geht
Antwort von:  sakemaki
18.07.2015 21:52
*tststs* Also bitte, Taiyoko ist "erst" 12,5 Jahre alt. Das soll ja nicht heißen, dass man sich noch net verlieben kann, aber irendwie ist das doch noch ein bisserl früh, sich auf jemanden einzulassen, der schon fast 20 ist? XD
Takeru wird uns auf jeden Fall wohl noch ein Weilchen erhalten bleiben, ob es nu recht ist oder nicht. *gg*
Von:  fahnm
2015-07-17T23:33:25+00:00 18.07.2015 01:33
Spitzen Kapitel


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