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Tagträume und die bittersüße Realität

Trafalgar Law x OC
von

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Die Behandlung

„Lonesome“ wurde immer kleiner und kleiner, bis unsere „Trainingsinsel“ schließlich am Horizont verschwunden war. Nachdenklich stand ich am Heck der Sunny und sah ich ihr hinterher. Viel hatte ich von der Insel ja nicht gesehen, da ich ab dem zweiten Tag im Krankenzimmer der „Death“ ans Bett gefesselt gewesen war. Lediglich unserem letzten Tag hatte ich mich noch etwas umgesehen und mir Notizen für meine Geschichten gemacht. Ich griff mir an meine schwarze Kappe, die ich an jenem Tag trug und grüßte so die Insel zum Abschied. Gerade, als ich mich von dem Anblick der schwindenden Insel abwenden wollte, rannten Usopp, Luffy und Chopper an mir vorbei. „Ein Monster!“, brüllte der Scharfschütze gerade, und war schon um die nächste Ecke gebogen, ehe ich begriff, was überhaupt los war. Dann erst bemerkte ich, dass unmittelbar neben dem Schiff ein riesiger Seekönig aufgetaucht war, dem unübersehbar eine Angel aus dem Maul ragte. Offenbar hatten die Drei es nicht lassen können und hatten wieder einmal geangelt, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Ich seufzte laut auf und langte nach etwas Meerwasser. „Mizu… Kyako tsuki!“ Mit einem gewaltigen Sprung und einem gezielten Faustschlag griff ich das Monstrum an. Usopp und Chopper versteckten sich hinter der nächsten Ecke, wie ich aus dem Augenwinkel sehen konnte, während Luffy gleich nach mir selbst eine Attacke startete. „Gumo Gumo no Jet Gatling!“ Von einer Sekunde auf die andere prasselten etwa tausend Faustschläge auf den Seekönig ein. Gleich nach meinem Angriff war er bereits mit einem unheimlichen Stöhnen eingeknickt und hatte daraufhin die Angel ausgespuckt. Aber als mein derzeitiger Käpt‘n auch noch eine Salve an Faustschlägen auf ihn niederließ, ging er endgültig k.o. Mit gewaltigen Klatschen schlug er auf die Wasseroberfläche auf und Luffy sprang zur Seite, als ein riesiger Wasserschwall auf der Sunny landete. Dann lag das Monstrum auf der Wasseroberfläche und rührte sich nicht mehr. „Danke, Yume“, sagte der Strohhutjunge grinsend, „Obwohl ich den auch allein fertiggemacht hätte.“ „Schon klar“, entgegnete ich ihm und zog mein rot-schwarz kariertes Hemd zurecht. Usopp und Chopper kamen wieder zu uns und Usopp begann auf der Stelle, die Erledigung des Seekönigs als seine Heldentat darzustellen. Ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als ich die vollkommen erfundene Geschichte dazu hörte. In diesem Moment trat Law an Deck. Er hatte beschlossen, bis zur nächsten Insel auf der Sunny mit zu segeln, da er sich selbst davon überzeugen wollte, dass ich auch täglich mehrere Stunden im Meerwasser verbrachte. „Yume-ya“, sprach er mich an, als er näher kam, „Es wird Zeit für deine Behandlung.“ Schon gefühlte hundert Mal hatte ich ihm gesagt, dass er das nicht „Behandlung“ nennen sollte, doch es war vergeblich. Er konnte so ein Sturkopf sein! „Alles klar“, erwiderte ich unfreundlicher, als ich wollte und ging an ihm vorbei. Ich setzte mein Kappe ab, warf mein Hemd und meine Jeanshotpans ab. Wie meistens auf der Sunny war ich auch an jenem Tag barfuß unterwegs. Unter meiner Kleidung trug ich einen smaragdgrünen Bikini. Zurzeit hatte ich immer Badekleidung an, um sofort Folge leisten zu können, wenn Law mich zu meiner „Behandlung“ aufforderte. Alleine, dass er überhaupt Anweisungen gab, nervte mich schon genug, da wollte ich nicht noch mehr Ärger auf mich ziehen, indem sich die „Behandlung“, verzögerte. Ohne auf eine Wiederholung seiner Anweisung zu warten köpfelte ich gekonnt ins Meer. Das Wasser war ziemlich kalt und raubte mir kurz den Atem. Doch nach wenigen Sekunden hatte ich mich an die Temperatur gewöhnt und tauchte wieder auf. Law, Luffy, Usopp und Chopper hatten sich über die Reling gebeugt und sahen zu mir herunter. Mein derzeitiger Käpt’n winkte mir begeistert zu. Das Schiff bewegte sich weiter vorwärts, bald würde ich sie verlieren, wenn niemand etwas unternahm. Dann jedoch warf Law mir ein Seil hinunter, das mit der Sunny verbunden war. Das machten wir immer so, damit ich die anderen nicht verlieren konnte, sie aber auch nicht zu viel Zeit verloren, weil sie wegen mir zwischendurch ankern mussten. Außerdem war es auch nicht besonders klug, auf offener See den Anker zu werfen. Der Aufenthalt auf „Lonesome“ hatte ohnehin länger gedauert als vorgesehen. Ein zweiter Zwischenstopp war unter keinen Umständen drin, wie ich stark vermutete. Zumindest nicht, wenn es nach Law ging. Flink band ich mir das Seil um die Hüften und tauchte wieder ab. Eine Vielzahl an bunten Fischen querte meinen Weg, auch ein Tintenfisch schwamm an mir vorbei. Sie alle schienen von meiner Anwesenheit nicht sonderlich beeindruckt. Das lag aber wohl daran, dass ich wie eine Meerjungfrau auf sie wirkte. Obwohl ich die äußerlichen Merkmale eines Menschen hatte. Während ich so vor mich hinschwamm, und die Lebewesen, die mir begegneten beobachtete, überlegte ich, wie wohl mein Vater so gelebt hatte, bevor er meine Mutter kennengelernt hatte. Er stammte von der Fischmenscheninsel, so viel wusste ich. Jedoch hatte ich nicht die geringste Ahnung, was er dort alles erlebt hatte und warum er sie überhaupt verlassen hatte. Ich wusste nur, dass er irgendwann auf seiner Reise meine Mutter getroffen, sich in sie verliebt und sie geheiratet hatte. Dann war er auf ihre Heimatinsel gezogen, wo meine Schwestern und ich auch aufgewachsen waren. Als ich langsam wieder aus meinem Gedankenstrom fand, merkte ich erst wie sehr mich das Wasser stärkte. Es kam mir so vor, als würde es mich permanent mit Energie versorgen, indem es durch die Poren meiner Haut direkt in meine Blutbahn gelangte. So konnte ich also selbst dem Mareinopia entgegenwirken. Chopper und Law lagen mit ihrer Diagnose goldrichtig. Obwohl ich rational gesehen wusste, dass sie Recht hatten, wollte ich es ihnen bis jetzt nicht glauben. Ich hatte mich immer eher als Mensch als als Meerjungfrau gesehen und konnte daher zunächst nicht ganz nachvollziehen, wie ich an einer seltenen Krankheit leiden konnte, die nur Fischmenschen betraf. Die Welt war kompliziert. Schließlich tauchte ich wieder aus den Untiefen des Meeres auf und blickte hoch zur Sunny. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich unter Wasser gewesen war, aber es war wohl lange genug. Law deutete bereits mit seinem Daumen nach oben, was wohl bedeutete, dass ich auf das Schiff zurückkehren durfte. Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte und streckte zusätzlich ebenfalls einen Daumen nach oben. Daraufhin wurde eine Strickleiter hinuntergeworfen, an der ich problemlos hochklettern konnte. Nami reichte mir sogleich ein Handtuch, kaum hatte ich das Deck betreten. Noch während ich mich abtrocknete, fragte Chopper mich: „Wie war es, Yume? Hat dir das Meerwasser gutgetan?“ „Und wie!“, antwortete ich überschwänglich, „Es fühlt sich so an, als hätte es Sämtliche meiner Energiereserven wieder aufgefüllt.“ „Das ist gut“, erwiderte das kleine Rentier freudestrahlend, „Die Therapie scheint anzuschlagen.“ Dieses Wort hasste ich noch mehr als „Behandlung“, doch dem kleinen, süßen Arzt konnte ich deshalb einfach nicht böse sein. In der Zwischenzeit hatte und Law sich an Nami gewandt. „Wann werden wir in Dschungelland angekommen, Nami-ya?“, fragte Law gerade heraus. „In drei Tagen“, kam es von der Navigatorin, nachdem sie einen kurzen Blick auf ihren Logport geworfen hatte. Dann trat der Chirurg des Todes auf mich zu und sah mich an, als würde er mich am liebsten an Ort und Stelle sezieren. Das nervte mich unheimlich „Yume-ya, wir gehen jetzt in Tony-yas Arztzimmer. Ich möchte genau untersuchen, was das Meeresbad bei dir bewirkt hat.“ Da er zur Abwechslung einmal richtig höflich geklungen hatte, folgte ich ihm ohne Widerworte gleich in Choppers Behandlungszimmer. Auch der kleine Arzt begleitete uns, immerhin war es ja sein Zimmer. Zunächst nahmen mich die beiden so genau unter die Lupe, dass es mir peinlich war. Bei dem im Moment in seiner menschlichen Form präsenten Rentier konnte ich noch etwas darüber hinwegsehen, aber Laws prüfende, fachmännische Blicke machten mich ungeheuer nervös. Gab es eigentlich irgendein unangenehmes Gefühl, dass dieser Mann nicht in mir auslöste? Nach der Erstuntersuchung meinte Chopper, dass es gut wäre, wenn er und Law meinen ganzen Körper in Augenschein nehmen konnten und bat mich zu diesem Zweck, meinen Bikini auszuziehen. „Was?“, rutschte es mir heraus, obwohl ich mir eigentlich hätte denken können, dass diese Bitte kommen würde. Entsetzter, als ich wollte, sah ich Law an, der genervt aufstöhnte. „Ich bin Arzt, Yume-ya“, knurrte er, „Glaubst du, du bist die erste Frau, die ich nackt sehe?“ Chopper blickte verwirrt von einem zum anderen. Natürlich wusste ich, dass er Arzt war und dass er auch schon Frauen behandelt hatte. Aber… Mir fiel kein stichhaltiges Gegenargument ein, so sehr ich auch überlegte. Also zog ich mit etwas Widerwillen den Vorhang des Krankenbettes zu und zog mich aus. Wenigstens die Freiheit, mich unbeobachtet meiner Kleidung zu entledigen, wollte ich mir herausnehmen. Schweren Herzen zog ich den Vorhang wieder zur Seite, als ich fertig war. Augenblicklich zog Law seine Pelzkappe tiefer ins Gesicht. Jedoch einen Moment zu spät. Ich hatte die fast unsichtbare, leichte Rötung in seinem Gesicht schon gesehen. Sofort errötete auch ich, deutlich mehr als er, und verschränkte die Arme vor der nackten Brust. Zum Glück ließ sich Chopper von meinem Scham nicht irritieren und untersuchte mich gleich. Etwas verzögert beteiligte sich auch Law daran. Die beiden Ärzte begutachteten meine Haut, besonders meine Narbe am Bauch, nahmen mir Blut ab, steckten mir dieses grausame Holzstäbchen in den Mund und führten noch einige andere übliche Untersuchungen durch. Dabei ließ Law aber hauptsächlich Chopper arbeiten. Er fasste mich nur an, wenn es unbedingt sein musste. Zumindest kam es mir so vor. Dann kam die Sache mit dem Stethoskop. Da Chopper gleich mein Blut untersuchen wollte, beauftragte er Law damit, meine Lunge abzuhören. Der Chirurg des Todes hängte sich daraufhin das medizinische Gerät um, schob sich die Ohrenstöpsel in die Ohren und griff nach dem runden Metallding an einem Ende. Langsam streckte er die Hand aus und hielt es mir an die nackte Brust. Seine perfekt geschnittenen Fingernägel berührten meine nackte Haut. Das „DEATH“-Tattoo der rechten Hand blickte mir verkehrt entgegen. Fasziniert sah ich auf seine schöne, weiche, gebräunte Haut. Ich kam nicht umhin, seine Hand regelrecht anzustarren. Für mich fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, in der mein Blick darauf haftete, als er beinahe flüsterte: „Ganz ruhig, Yume-ya. Dein Herzschlag beschleunigt sich gerade ziemlich.“ „O mein Gott“, schoss es mir durch den Kopf und eine unbändige Hitze stieg mir ins Gesicht. Er war sowas von attraktiv. Und cool. Ich konnte einfach nicht anders, als mich zu ihm hingezogen zu fühlen. Ohne, dass ich die Kontrolle darüber hatte, näherte sich mein Gesicht dem Chirurgen des Todes. Ich war absolut machtlos, ich konnte mich nicht zurückhalten. Was mich überraschte, war allerdings: Auch er kam meinem Gesicht langsam näher. Wesentlich langsamer als ich und doch bildete ich mir ein, auch von ihm würde eine Art Intention ausgehen. Seine Hand ließ er trotzdem auf dem Stethoskop und hielt es nach wie vor an meine Brust. Die metallene Kälte, die davon ausging, spürte ich auf meiner heißen Haut überdeutlich. Law sah unter dem Rand seiner Kappe hervor und seine Augen glänzten wie flüssiges Silber. „O mein Gott“, dachte ich wieder, als unsere Münder nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. In dem Moment rief Chopper allerdings aus: „Das sieht ja schon viel besser aus! Und das gleich beim ersten Bad im Meer! Sehr gut!“ Sofort fuhren Law und ich auseinander und blickten in völlig unterschiedliche Richtungen. Das inzwischen wieder kleine Rentier trat an uns heran und notierte etwas auf einem Klemmbrett. „Wie sieht es mit Yumes Lungenfunktion aus?“, fragte er, ohne aufzusehen. Law schluckte so leise, dass es kaum zu hören war und antwortete dann selbstsicher wie immer: „Alles in Ordnung. Die Atmung erfolgt regelmäßig.“ „Ausgezeichnet“, kommentierte Chopper und schrieb erneut etwas auf. Dann blickte er uns freudestrahlend an. „Wenn du weiterhin jeden Tag ein Bad im Meer nimmst, dürftest du dich bald wieder wie neugeboren fühlen, Yume.“ „Das… das…ist…gut“, stotterte ich, „Darf…ich…ich mich jetzt wieder…anziehen?“ „Ja, natürlich“, kam es von Chopper, der jetzt allerdings etwas verwirrt aussah. Nur wenige Sekunden später jedoch schien ihm ein Licht aufzugehen. „Ach so, dir ist kalt! Na, kein Wunder, du bist auch noch ein bisschen nass und hattest eine Weile lang nichts an. Am besten du springst gleich unter die Dusche, damit du dich nicht erkältest.“ „Mache…ich“, brachte ich mühsam hervor, zog mir in Windeseile den Bikini wieder an und flüchtete ins Badezimmer. Als ich das heiße Wasser auf meiner Haut spürte, atmete ich erst mal tief aus. Es gab keinen Zweifel mehr. Ich war hoffnungslos und rettungslos in den Chirurgen des Todes verschossen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Chokkan7_12
2016-06-08T19:10:45+00:00 08.06.2016 21:10
Vielen Dank für den lieben Kommentar! ^^
Von:  Tuuli
2016-06-08T14:24:57+00:00 08.06.2016 16:24
Law: "Glaubst du, du bist die erste Frau, die ich nackt sehe?" xD
Ich bin fast gestorben vor lauter Lachen.
Wirklich super Kapi. :)


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