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Tagträume und die bittersüße Realität

Trafalgar Law x OC
von

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Geborgenheit

Nach etlichen Tagen hatte sich mein Gesundheitszustand deutlich verbessert. Mittlerweile konnte ich schon lange aufrecht sitzen und brauchte keine Infusionen mehr. Alle Mitglieder der Strohhutbande kamen abwechselnd zu mir, um mit mir Zeit zu verbringen. Solange ich im Bett liegen musste, versuchten sie alles, um für mich die Zeit totzuschlagen. Diejenigen, die gerade nicht bei mir waren, setzten das Kampftraining mit Laws Crew fort. Es war lange her, dass sich jemand so liebevoll um mich gekümmert hatte. Luffy und Usoppu brachten mich mit ihrer Dämlichkeit ständig zum Lachen; Nami und Robin lasen mir vor oder halfen mir beim Aufschreiben von Ideen für neue Geschichten, solange ich zu schwach dafür war; Franky erzählte mir ständig, wie super er war und vollführte Tricks mit seinen Cyborgfähigkeiten, Brook kam jedes Mal mit einem anderen Instrument herein und trug mir dann ein atemberaubend schönes Musikstück vor, Sanji bekochte mich fürstlich und Chopper versorgte mich mit Medizin. Auch Zoro ließ sich ein, zweimal blicken, wobei er mir meistens seine Stärke beweisen wollte und im Handstand oder auf den Fingerspitzen Liegestütze vollführte. Ich musste ihm dann immer sagen, wie viele er machen sollte und wa s er, abgesehen davon, noch trainieren sollte. Es war eben seine Art, mit mir umzugehen. Egal ob ich krank war, oder nicht: Ich war immer noch sein bevorzugter Trainingspartner. Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus, ein Gefühl der Geborgenheit. Das hatte ich zuletzt gefühlt, als ich noch mit meinen leiblichen Eltern und meinen Schwestern vereint gewesen war und das war wirklich lange her. Ich liebte die Strohhüte über alles. Jedes einzelne Crewmitglied. All die positiven Geschichten, die rund um sie in der Weltgeschichte erzählt wurden, waren wahr. Jetzt hatte ich endgültig in sie Vertrauen gefasst. Denn, wenn sie gewollt hätten, hätten sie mich einfach sterben lassen können. Fast wünschte ich mir, ich könnte für immer in ihrer Bande bleiben. Aber ich war nun mal die Nomadenpiratin. Irgendwann würde die Zeit kommen, in der ich gehen musste, in der ich gar nicht anders konnte, als sie zu verlassen. Doch noch verdrängte ich diese Gedanken, so gut ich konnte. Aufgrund der hochfrequenten Besuche der Strohhüte war ich kaum jemals allein. Denn in der restlichen Zeit besuchte mich… Law. Mitglieder seiner Crew hatten mich auch besucht, doch da ich weder zu ihrer Bande gehörte, noch sie an meinem Leben interessiert waren, beließen sie es meistens bei einem Höflichkeitsbesuch. Nur Bepo blieb meist etwas länger. Wir beide konnten uns gut unterhalten, und dass er sich für alles entschuldigte, fand ich herzallerliebst. Aber ansonsten besuchte mich nur Law. In jeder freien Minute, die ihm sein Kampftraining und mir meine häufigen Besuche erlaubten, damit wir allein sein konnten. Meist redeten wir nicht viel, er erklärte mir den nächsten Schritt meiner Behandlung, doch den erfuhr ich meist davor schon von Chopper. Daher war es eigentlich überflüssig, mir diesen mitzuteilen. Und trotzdem tat er es. Er erzählte mir auch, wie es mit dem Training voranging und schien dabei sehr zufrieden zu sein. Jedoch fragte ich mich immer mehr, wie sehr meine Krankheit wohl seine Pläne durchkreuzt hatte, zuerst One Eye auszuquetschen und dann Kaidou zu besiegen. Ich sprach es aber nicht aus. Ich hatte zu große Angst vor der Antwort. Nach diesen beiden Gesprächsthemen schwiegen wir meistens. Mir war in seiner Gegenwart nicht oft nach reden zumute. Ich war einfach froh, dass er da war und dass er sich um mich kümmerte Und dass er mich wieder gerettet hatte. Wie damals. Ich wusste, dass er das nicht hören wollte, deshalb erwähnte ich auch das nie. Unser gemeinsames Erlebnis in der Vergangenheit. Warum wollte er nicht darüber sprechen? Würde ich das jemals erfahren? Seine Besuche liefen also immer nach folgendem Schema ab: Er informierte mich über den Stand meiner Genesung (den ich fast immer schon kannte), setzte sich zu mir aufs Bett, wir wechselten kaum ein Wort miteinander, schwiegen uns einfach an, und - hielten unsere Hände. Manchmal fuhr ich mit meinem Finger auch die tätowierten Buchstaben auf seinen Fingerknöcheln nach: „DEATH“. Der Name seines U-Bootes. Und auch das Symbol seiner Bande auf dem Handrücken wurde von mir des Öfteren mit den Fingern nachgezeichnet. Das schien ihn nicht im Geringsten zu stören. Auch sein Gesichtsausdruck war nicht mehr so berechnend wie zuvor. Meist schenkte er mir ein leichtes Lächeln, zart wie die Blüte eine Blume, und doch für mich erkennbar und unterscheidbar von der Kälte, die sonst von ihm ausging. „Mehr will ich nicht“, dachte ich jedes Mal, wenn ich dieses Lächeln sehen durfte und seine Hand halten durfte, „Mehr muss nicht sein. Hauptsache, er geht nie wieder weg von mir.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tuuli
2016-06-06T12:40:30+00:00 06.06.2016 14:40
Das ist echt voll süß!
Wann kommen die beiden endlich zusammen?


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