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Ich will keine Schokolade...

von

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Frustration, Verluste

Am nächsten Morgen kam ich wie immer schwer aus meinem Bett, würdigte Vanitas jedoch keines Blickes. Irgendwie fiel mir es mir total schwer ihm seid gestern in die Augen zu sehen. Ich war zu verwirrt von seinem Handeln.

Auf dem Weg zur Schule trafen wir auf Aqua und Terra, wie wohl zusammen zur Schule gingen. Als ich die beiden so sah gab mir das einen Stich ins Herz, da Aqua sich nun doch immer mehr von mir entfernte und ich sie verlor.

"Aqua...", begann ich sogar, doch sie reagierte gar nicht, war nur von diesem Idioten gefangen.

"Ven...", sagte Sora besorgt und ließ Riku los, der bei uns geschlafen hatte und neben ihm stand.

Ich sah den Brünetten an und spürte im selben Moment nur dumpf wie mir eine Träne einsam übers Gesicht rann.

"Sora, ich verliere sie", sagte ich niedergeschlagen, als mir die Träne vom Kinn tropfte.

Er sagte nichts darauf, er hatte gesehen was passiert war.

"Was soll ich nur tun?", fragte ich. "Sie war meine beste Freundin, mein ganzes Leben lang und war immer für mich da, so wie ich für sie da war. Was soll ich nur ohne sie machen?"

"Ich- Ich weiß es nicht, Ven", sagte er leise. "Ich weiß es nicht"

In der Schule ging ich Aqua mehr aus dem Weg, doch ich hatte das Gefühl, dass sie das nicht mal interessierte.

"Und? Wie gehts dir?", fragte Sora in der Pause.

"Scheiße", sagte ich und auch Roxas sah mich an, der zur Abwechslung mal mit am Tisch saß.

"Was ist denn passiert?", fragte er, als mir auffiel, dass Vanitas heute gar nicht mit am Tisch saß.

"Ich glaube ich verliere Aqua", sagte ich dann. "Sie geht nur noch mit Terra aus und ignoriert mich. Dabei ist sie doch meine beste Freundin!"

"Hört sich wirklich nicht gut an", meinte Naminé besorgt.

"Ich werde sie verlieren und dann bin ich allein", sagte ich und ließ den Kopf hängen.

"Erzähl doch nicht so einen Unsinn!", sagte Sora dann. "Du hast doch immer noch uns! Naminé, Riku, Roxas und mich!"

Ich lächelte nur schwach, als ich an Vanitas denken musste. Ob ich ihn auch auf diese Liste setzen konnte? War er ein Freund? Doch ich sah ihn für den Rest des Schultages nicht mehr und traf erst zu Hause auf ihn, als er in unserem Zimmer meine Tagebücher las.

"Was zum Henker denkst du machst du da?!", fragte ich und spürte wie mir die Wut die Beine hoch kroch.

"Ich lese", antwortete er, ohne aufzusehen und blätterte eine Seite um.

"Wer hat dir erlaubt meine Tagebücher zu lesen?!", rief ich und riss ihm das Buch aus der Hand.

"Hey!", rief er nur. "Es war gerade so eine gute Stelle!"

"Das ist mir so ziemlich egal", fauchte ich gereizt. "Das ist meine Privatsphäre und ich habe dich nicht gebeten meine Tagebücher zu lesen!"

"Was ist dir denn über die Leber gelaufen?", fragte er dann. "Bist du jetzt Giftzwerg 2?"

Ich holte noch leicht mit meinem Buch aus, bevor ich es mit einem kleinen Seufzen doch sinken ließ und mir durch die Haare fuhr.

"Ach, ist nicht weiter wichtig, geht dich nichts an", meinte ich dann erschöpft, nahm die Bücher an mich und tat sie in die letzte Schublade meines Nachttisches.

"Aber diesem Giftzwerg hast du's doch erzählt, oder?", meinte er dann.

"Ja, Sora ist auch mein Freund, sowie Riku. Du bist nur derjenige mit dem ich mir dummerweise ein Zimmer teilen muss", erwiderte ich leicht bissig.

Er sagte darauf nichts, blieb stumm auf seinem Bett sitzen.

"Essen ist fertig!", rief dann Marlies aus der Küche und wir gingen in die Küche.

Dort erfuhr ich auch, dass Vanitas heute nach der Frühstückspause die Schule geschwänzt hatte und musste dann auch die Fragen von Marlies und James über mich ergehen lassen, da sie sich wegen Aqua Sorgen um mich machten.

"Mir geht es gut, okay?", unterbrach ich die beiden irgendwann. "Ich will diese Fragen nicht mehr hören und jetzt lasst mich in Ruhe damit!"

Danach aß ich stumm meinen Teller leer und verzog mich auf mein Zimmer, bevor ich mich dort auf mein Bett legte und mich zur Wand drehte. Irgendwie lief alles schief und irgendwie war ich nur noch mies drauf... Was war nur los mit mir?

"Du hast Probleme mit deiner Freundin?", hörte ich dann Vanitas, doch ich antwortete nicht. "... Hast wohl deine Tage, was? Benimmst dich ja schon wie ein Mädchen"

Darauf stockte mir der Atem und meine Augen weiteten sich sogar... Wie ein Mädchen?

"Was soll das heißen?", fragte ich dann, ohne mich umzudrehen.

"Dass du 'ne Zicke bist, ganz einfach", erwiderte er und ich hörte wie er sich auf sein Bett setzte.

"Wie würdest du dich denn bitte fühlen, wenn du deine Freunde und deine Familie verlierst? Und das in kürzester Zeit?!", wollte ich wissen. "Wie würdest du dich da verhalten?"

"Hey", sagte er bloß und ich drehte meinen Kopf zu ihm.

Er sah mich kalt und ausdruckslos an, während ich mich langsam und eher unbewusst aufrichtete.

"Mir geht es nicht besser als dir, Blondie", zischte er dann. "ICH habe meinen Dad verloren und meine Freunde musste ich auch in Albury zurücklassen. Also glaub ja nicht, dass es nur dir so verdammt scheiße geht!"

Ich starrte ihn eine kleine Weile lang an. Albury... Da wohnte doch meine Großmutter...

"Meine Eltern leben aber beide noch", sagte ich dann und er hielt den Atem an. "Und sie wollen mich dennoch nicht sehen, weil ich bin wie ich bin. Eine Enttäuschung und etwas eklig Abnormales für meinen Dad... Meine Freunde musste ich nicht zurücklassen... Sie verlassen mich"

Darauf drehte ich mich leicht deprimiert wieder um und legte mich auch wieder hin.

"Wer hat dich verlassen?", wollte er mit kalter Stimme wissen.

"Aqua", erwiderte ich. "Und Rox wird bald auch nicht mehr mit mir reden, da er nur noch diesen Lehrer im Kopf hat"

Dann, auf einmal riss mich jemand herum und ich sah in wütend blitzende, gelbe Augen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er aufgestanden war.

"Vanitas...", bekam ich unbewusst über meine Lippen.

"Sag mal, was ist denn mit dir los, Blondie?!", fauchte er und ich erschrak.

Irrte ich mich oder war das da Besorgnis in seiner Stimme?

"Sag's mir!", forderte er und sah mir in die Augen.

Doch ich starrte ihm nur mit wie wild schlagenden Herzen in die Augen, während er mich grimmig auf das Bett drückte.

"Sag's mir!", forderte er wieder und verengte seine Augen ein bisschen.

"W- Was?", krächzte ich schließlich.

"Ich will wissen was mit dir los ist!", rief er und seine Augen blitzten wieder gefährlich.

"Was mit mir los ist?", fragte ich leise.

"Ja! Nicht mal diesem Giftzwerg hast du es erzählt", sagte er.

Jetzt kamen mir doch die Tränen, ohne dass ich es wollte und er schreckte zurück.

"W- Was?", gab er verwirrt von sich.

"Es sind die anderen! Aqua!", sagte ich dann und er sah mich verwirrt an. "Seid vier Jahren schon muss ich mit ansehen wie sie alle mit- mit ihren Partnern g- glücklich sind, wie mein ver- verdammter Bruder einen nach den anderen kriegt, ohne auch nur einen Finger dafür zu rühren und ich?", mir liefen die Tränen unaufhaltsam die Wangen runter, während er immer überforderter wirkte. "Ich mache und tue, helfe wo ich kann und was bekomme ich dafür? Nichts!", ich hielt kurz inne. "Und jetzt? Jetzt verliere ich meine beste Freundin an ein totales Arschloch, meinen Bruder an einen idiotischen Lehrer... Meine Familie"

Nun saß er total überfordert vor mir, als ich mich nun doch noch aufrichtete und mir energisch die Tränen vom Gesicht wischte.

"Weißt du wie schrecklich dieses Gefühl ist?", fragte ich ihn noch und sah ihn mit verquollenen Augen an.

Er blinzelte darauf nur ein paar Mal und sah mich wütend an, bevor er ausholte und mir eiskalt eine runter schlug. Mein Kopf schlug dabei nach rechts zur Seite und ich wusste im ersten Moment nicht was ich machen sollte.

"Sag mal, bist du so bescheuert oder tust du nur so?!", fauchte er dann. "DU bist selbst Schuld an dem ganzen Chaos! Du hast doch nie was dagegen gemacht! Du solltest nicht nur an die anderen denken, Vollidiot!"

Darauf hob ich langsam wieder meinen Kopf. Wollte er mir damit sagen, ich sollte egoistischer werden? Doch er sagte nichts mehr, stand auf und wendete mir den Rücken zu.

"Und jetzt hör auf zu heulen, du bist schon wie diese blonde Heulsuse", sagte er noch und verließ dann das Zimmer.

Ich starrte ihm noch lange hinter her. Was war das gewesen? Dieses schwarzhaarige Ekelpaket hatte sich wirklich Sorgen um mich gemacht... oder?

Am Tag darauf ging ich nicht zur Schule, da Marlies meinte, ich sei ein seelisches Wrack und sie nahm sich auch extra frei, damit sie sich um mich kümmern konnte. Das war mir beinahe schon wieder unangenehm, aber ich nahm es an, da ich die Nacht nicht geschlafen hatte. Ich war wegen der gestrigen Aktion von Vanitas zu aufgewühlt gewesen und hatte immer daran denken müssen! Es war schrecklich gewesen. Dennoch hatte es ihn nicht gekümmert, als er heute Morgen aufgestanden war. Er war wie immer aufgestanden und war zur Schule gegangen, hatte mich nicht mal mit dem Arsch angesehen. Das Schlimme war auch noch, dass es mich so wurmte, dass er mich nicht beachtet hatte. Eigentlich hätte ich doch glücklich sein sollen, denn jetzt ließ er mich wieder in Ruhe, aber... Es störte mich, dass er gerade mich wie Luft behandelte. Auch wenn es nur ein paar Minuten gewesen waren.

"Und was machen wir zwei heute?", fragte Marlies mich mit einem Lächeln, als ich ausgeschlafen aus dem Zimmer ins Wohnzimmer kam. "Wir sind heute den Vormittag allein, bis Sora und Vanitas aus der Schule kommen"

"Was ist mit James?", fragte ich und kratzte mich am Kopf, da ich doch noch ein bisschen müde war.

"Er muss bis heute Abend arbeiten", behauptete sie.

"Ah", gab ich nur von mir und nahm meinen Arm runter.

"Ah, wie ich sehe, trägst du die Ohrringe von Vanitas doch ganz gerne, oder?", fragte sie dann.

"Naya... Wenn ich ehrlich bin, dann gefallen sie mir schon", gab ich zu und setzte mich aufs Sofa.

"Und du hast gesehen, dass er die gleichen trägt?", fragte sie nach, doch ich nickte nur.

Darauf sah ich eine Weile stumm auf meine Hände, die ich auf meinem Bauch abgelegt hatte.

"Kannst... Kannst du dir erklären warum er das getan hat?", fragte ich sie schließlich.

"Das mit den Ohrringen?", fragte sie lächelnd, worauf ich nickte. "Das hat er bestimmt von seinem Vater. Der hatte den selben Tick. Alles was ihm etwas bedeutet hat hat er mit einem Zeichen versehen. Ich glaube er muss dich sehr gern haben, wenn er dir schon mit leichter Gewalt Ohrlöcher sticht und dann auch noch gleich zwei"

Ich starrte sie eine ganze Weile ungläubig an. "Mich gern haben? Das ist ein Scherz, oder?"

"Nein", sagte sie. "Aber wir kennen ihn ja nicht so gut, weil er nicht so oft hier war. Vielleicht mal zu Weihnachten oder Neujahr oder wenn sein Vater mal keine Zeit hatte"

"Bedeutet das... Bedeutet das, dass ich ihn hier vielleicht am besten von uns allen kenne?", fragte ich und setzte mich richtig hin.

"Vielleicht", antwortete sie. "Zu uns ist er immer recht unfreundlich und unaufgeschlossen. Vielleicht ist er in Wirklichkeit ein ganz anderer Mensch"

"Oh man, das kann ich mir bei ihm kaum vorstellen", sagte ich.

"Ja, ich auch nicht", lachte sie. "Aber beschäftigen wir uns mit etwas anderem"

Ich nickte nur.

"Okay... Auf was hast du denn Lust?", fragte sie, doch ich zuckte nur mit den Achseln.

"Wenn ich zu Hause bin mach ich meistens gar nichts", meinte ich und zog meine Beine auf das Sofa.

"Verstehe", sagte sie nur. "... Schauen wir uns doch ein paar Filme an. Gibt es etwas was du sehen willst?"

Mein Gesicht hellte sich etwas auf und ich listete ihr ein paar Filme auf.

"Ob sie da heil wieder raus kommen?", fragte ich gerade, als Vanitas und Sora nach Hause kamen und The Day After Tomorrow lief.

"Wer weiß?", antwortete sie nur mit einer Frage.

"Was guckt ihr euch denn da für einen Schwund an?", fragte Vanitas abfällig, als die Geschwister bei uns im Wohnzimmer standen.

"Das ist doch The Day After Tomorrow, oder?", fragte Sora und setzte sich gleich neben mich. "Wie konntet ihr euch diesen Film nur ohne mich ansehen?!"

Ich sah den Brünetten verwirrt an. "Ich dachte du magst solche Filme nicht?"

"Ja, schon. Aber dieser ist total geil", antwortete er mit funkelnden Augen.

Ich lächelte nur schwach und sah dann kurz zu Vanitas, der uns grimmig an sah. Ich sah ihm in die Augen und hielt kurz inne. Dieses eklige Gelb war verschwunden, seine Augen waren nicht mehr eklig gelb oder gelb. Sie... blitzten golden. Gold?! Konnten Augen Gold sein? Nein! Bestimmt nicht. Ich sah schnell wieder von ihm ab und sah zum Fernseher. Dennoch konnte ich mich nicht mehr richtig auf den Film konzentrieren, selbst als der Schwarzhaarige verschwunden war.

"Ist alles in Ordnung?", fragte Sora, als der Film vorbei war. "Du bist schon die ganze Zeit so ruhig"

"J- Ja", sagte ich leicht durcheinander, da ich die ganze Zeit Vanitas' Augen im Kopf gehabt hatte.

"Bist du dir sicher?", fragte Sora noch mal nach.

"Ja", sagte ich nun etwas fester und stand auf.

Dann ging ich auf das Zimmer, das ich mir mit Vanitas teilen musste und stockte bei dem Anblick, der sich mir bot. Vanitas stand an seinem Bett und packte ein paar Kleider in einen Rucksack. Sein Teil des Schrankes stand offen und es fehlte auch ein Teil davon.

"Wo... Wo willst du denn hin?", fragte ich und er schreckte so sehr zusammen, dass er seinen Rucksack vom Bett warf.

"Ich fahre nach Hause", sagte er dann, als er mich eines kurzen Blickes gewürdigt hatte und seinen Rucksack wieder aufhob.

"Nach Hause?", fragte ich und mein Herz schlug laut auf.

"Nach Albury, zu meinen Freunden", sagte er ausdruckslos. "In zwei Wochen komme ich wieder"

"Du willst... da allein hin fahren?", fragte ich nach und er hielt inne.

"Was? Machst du dir etwa Sorgen?", fragte er nach, nachdem er sich zu mir umgedreht hatte und grinste leicht überheblich.

Ich schwieg darauf.

"Ja, ich fahre alleine. Mit meinem Motorrad", sagte er nach einer Weile Stille. "Ab Montag sind eh Ferien und da will ich meine Zeit nicht mit euch Versagern verbringen"

Ich schluckte. "Ich bin ein Versager? Warum- Warum-"

"Ja, du bist ein Versager, Blondie", sagte er bissig. "Und mit so einem will ich meine wertvolle Zeit nicht verbringen. Es reicht mir schon, wenn ich dich in der Schule ertragen muss"

In diesem Moment wurde er auch fertig mit packen und stellte seinen Rucksack neben sein Bett.

"So, morgen Nachmittag bin ich dann weg", sagte er und verschwand wieder aus dem Zimmer.

Ich sah ihm nur stumm hinterher. Zwei Wochen? Er würde für zwei Wochen nach Albury fahren? Ich sollte für die Ferien allein sein? Mein Herz war unglaublich schwer und tat auch weh. Warum? Ich... Wollte nicht, dass er ging. Wieso? In diesem Moment klingelte mein Handy, das ich auf meinem Nachttisch zu liegen hatte und sah Roxas' Nummer auf dem Display prangen. Was wollte der denn jetzt von mir?

"Ja, was gibt's?", fragte ich und setzte mich gleichzeitig auf mein Bett.

"Hi Bruderherz", grüßte er mich recht vergnügt. "Ich hab gute Neuigkeiten für dich!"

"Ah ja? Da müsste schon ein Wunder geschehen", brummte ich.

"Na, hast du wieder schlechte Laune?", fragte er erst. "Na egal. Grandma hat vorhin bei uns angerufen und gefragt, ob einer von uns beiden über die Ferien zu ihr kommen will. Ich hab da sofort an dich gedacht, da du ja wegen Vanitas und Aqua so furchtbar gestresst wirkst... Also? Willst du am Sonntag zu Grandma fliegen?"

"Was?!", hauchte ich total überrascht von dieser Frage, als Vanitas ins Zimmer zurück kam.

"Und? Willst du oder willst du nicht?", fragte er wieder.

"Ja! Klar will ich!", rief ich und sprang vom Bett auf, wobei Vanitas etwas zurück wich.

"Ven, sie weiß aber noch nicht, dass du nicht mehr bei uns wohnst", sagte er dann und meine Stimmung sank wieder. "Ich habe es ihr nicht gesagt, da ich der Meinung bin, dass du es ihr selbst sagen solltest. Du kennst sie viel besser als ich und sie liebt dich abgöttisch"

"Ja... Aber was mach ich, wenn sie sagt ich soll bei ihr bleiben?", fragte ich und Vanitas horchte auf.

"Weiß nich", erwiderte Roxas ahnungslos. "Freu dich doch, dann bist du uns alle los und kannst dir neue Freunde suchen"

"A- Aber das will ich nicht!", sagte ich ohne groß nachzudenken.

"Bitte? Du willst weiter mit Vanitas, mit diesem Arschloch zusammen sein?", fragte er total ungläubig. "Das passt doch gar nicht zu dir"

"Ich weiß", sagte ich. "Aber Sora und Riku und auch Naminé will ich nicht verlassen... Wir sind über die Zeit so gute Freunde geworden"

"Naya... Es ist deine Entscheidung, ob du bei ihr bleibst oder nicht", meinte mein Bruder dann.

"Ja...", sagte auch ich.

"Gut, ich sag dann Grandma Bescheid, dass sie sich auf dich freuen kann", sagte er dann und klang wieder so vergnügt wie am Anfang.

"Sag mal...", sagte ich dann. "Warum in aller Welt bist du denn so glücklich?"

"Oh! Willst du es wirklich wissen?", fragte er.

"Ja, sonst würde ich ja nicht fragen", erwiderte ich bloß.

"Na gut", sagte er dann. "Aber bitte schlag mich nicht"

Ich verdrehte nur meine Augen.

"Seid ein paar Tagen schon mache ich meine Hausaufgaben mit Axel zusammen", begann er und mein Herz schlug laut auf. "Bei uns zu Hause... Und Dad hat nicht mal was dagegen!"

Genau bei diesen Worten leerten sich meine Augen und ich ließ vor Entsetzen und Unglauben sogar mein Handy fallen. Das... Das war nicht sein Ernst! Das war ein dummer Scherz!

"Ven?... Hey, Ven, bist du noch dran?", fragte Roxas aus dem Handy am Boden, doch ich war nicht dazu in der Lage es aufzuheben.

"Tut mir Leid, aber Blondie ist gerade abwesend", hörte ich dann irgendwann Vanitas Stimme in meinen Kopf dringen, während mir Roxas Worte im Kopf widerhallten.

"Hey, Blondie, du kannst wieder ins Hier und Jetzt zurück kommen", hörte ich dann seine Stimme und bemerkte auch, dass er genau vor mir stand, da seine Augen total klar waren.

"Vanitas", sagte ich dann und blinzelte ein paar Mal, um wieder richtig sehen zu können. "Sag mir was ich falsch gemacht habe"

"Was du falsch gemacht hast?", fragte er verwirrt. "Wovon sprichst du?"

"Von Roxas... und Axel", erwiderte ich.

"Was ist passiert?", wollte er wissen.

"Er... Er hat mir erzählt, dass Axel bei uns zu Hause ist-", begann ich und seine Augen weiteten sich. "-und dass mein Vater nichts dagegen hat"

"Hältst du das wirklich für wahr, Blondie?", fragte er mich.

"Ich weiß nicht mehr was ich glauben soll", erwiderte ich. "Ich bin viel zu verwirrt dazu"

"Hey, Ven, willst du-", kam in diesem Moment Sora dazu und blieb wie angewurzelt stehen, als er uns sah.

"Hast du schon mal was von anklopfen gehört?!", fauchte Vanitas gleich, während ich still blieb.

"Ja, ja", sagte Sora dennoch nur zu seinem Bruder, bevor dieser richtig anfangen konnte und kam auf mich zu. "Ven? Ist alles in Ordnung?"

"J- Ja... Alles in Ordnung", behauptete ich bloß leicht verschmitzt, doch Sora sah mich nur ungläubig an.

"Verarschen kann ich mich auch alleine", sagte er dann. "Also, was ist los?"

Ich seufzte leise. "Meine Grandma hat angerufen und hat mich über die Ferien zu sich eingeladen"

"Deine Grandma?", fragte Sora, doch ich nickte nur.

"Am Sonntag geht mein Flieger", meinte ich dann noch. "Ich glaube aber auch, dass nicht mal mein Vater davon weiß"

"Aha", sagte Sora erst und schwieg eine kleine Weile. "Dann hat sich meine Frage ja erübrigt"

"Was ist denn?", fragte ich ihn.

"Mum wollte mit uns die Ferien verbringen, wo Vanitas nach Albury fährt", antwortete er. "Aber du fliegst ja zu deiner Grandma"

Ich nickte. "Ein bisschen Abstand tut vielleicht ganz gut"

"Vielleicht", sagte Sora leicht bedrückt.

"Sei nicht traurig", sagte ich darauf zu ihm. "In zwei Wochen bin ich doch wieder hier und dann kann das Chaos weiter gehen, hm?"

Er lachte. "Das Chaos? Ist es so schlimm?"

"Naya... Im Moment schon", behauptete ich, während Vanitas das Zimmer verließ.

"Dann sollte sich das unbedingt ändern", meinte er. "Den gestresst, schlecht gelaunten Ven mag ich nicht so besonders. Da bist du fast wie dein Bruder"

"Du hast bestimmt recht", sagte ich und dachte an Vanitas' Aktion zurück, wo er mich geschlagen hatte.

"Bestimmt", lachte der Brünette.

Trotz alle dem lag ich die ganze Nacht über lang wach und dachte an den Nachmittag zurück. Ich würde Vanitas zwei ganze Wochen über nicht sehen. Zwei Wochen war er weg... Außerdem gingen mir seine Augen nicht mehr aus dem Kopf, die auf einmal Gold gewesen waren und nicht mehr gelb. Mir ging das einfach nicht mehr aus dem Kopf. Dieser Farbton... und dazu dieses Blitzen, das mir schon öfter aufgefallen war. Es war... war- war einfach wunderschön. Ja, es gefiel mir. Bei diesem Gedanken spürte ich wie sich eine unbekannte Wärme auf meine Wangen legte. Was war das? Ich verstand nicht was da mit mir vor ging. Ich wollte nicht, dass er ging, dass er mich allein ließ. Ich wollte weiterhin in seine Augen sehen, mit ihm zusammen sein, auch wenn er ein Arschloch war. Was war das nur für ein flaues Gefühl in meinem Magen? Ich zog mir meine Decke bis zum Kinn und drehte mich dann zur Wand, die Arme um meinen Körper geschlungen. Dieses Gefühl... war das die Liebe? War ich- War ich etwa in den Schwarzhaarigen verliebt?

Ich kniff meine Augen zusammen und biss mir auf die Lippen, da ich es einfach nicht wahr haben wollte. Wie in aller Welt sollte ich mich in ihn verliebt haben? In Vanitas!!

Irgendwann war ich dann doch eingeschlafen und als ich wieder wach wurde spürte ich warme Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht. Die Vorhänge des Fensters waren aufgezogen und Vanitas' Bett war auch gemacht. Dann bemerkte ich auch, dass der Rucksack verschwunden war, den er gestern gepackt hatte und schreckte hoch. War er etwa schon weg? Ohne, dass ich es richtig mitbekam war ich aufgesprungen und stand an der Tür.

"... willst dich wirklich nicht von ihm verabschieden? Er ist immerhin dein Mitbewohner", sprach Marlies hinter der Tür gerade und ich ließ meine Hand auf der Klinke liegen.

"Nein. Warum sollte ich mich verabschieden?", erwiderte Vanitas, was meinem Herzen einen Stich versetzte.

Also... war ich wirklich in ihn verliebt? Das konnte doch nicht sein! Erschöpft ließ ich meinen Kopf gegen die Tür sinken und blieb so, bis die Wohnungstür ins Schloss gefallen war. Jetzt war er also weg und ich würde ihn erst in zwei Wochen wieder sehen. Kurz darauf seufzte ich schwer und setzte mich wieder auf mein Bett. Ein paar Minuten saß ich noch so da bis ich zugeben musste, dass er mir bereits fehlte. Dabei war heute erst Samstag und es war ungefähr 14:00 Uhr... Dann fiel mir auf, dass bei Vanitas' Nachttisch eine Schublade offen stand und etwas an der Seite herunter hing und in der Sonne glänzte.

"Hm?", gab ich von mir und sah genauer hin.

Neugierig geworden stand ich auf und ging auf dieses Silber glänzende Etwas zu. Ich wusste, es war falsch in seinen privaten Sachen herum zu wühlen, doch die Neugier war im Moment stärker. Als ich schließlich danach griff musste ich feststellen, dass es diese Kette mit dem Medaillon war. Warum hatte er es hier gelassen? Ich dachte- Ich hielt inne und öffnete die Kette noch mal. Es war immer noch das gleiche Bild drin wie vorher. Eine junge Frau mit langen braunen Haaren und roten Augen. Zu dem trug sie ein wirklich schönes Kleid und hatte eine rote Rose in der Hand. Wer war sie? Seine Mutter war sie nicht. Marlies hatte nämlich blaue Augen und hellbraune Haare. Ich sah sie grimmig an, als ich spürte wie mir die Eifersucht die Beine hoch kroch. Ich musste herausfinden wer das war! Schnell band ich mir die Kette um und versteckte sie unter meinem Hemd, bevor Sora das Zimmer betrat.

"Hey! Du bist ja wach", sagte er leicht lächelnd.

"Ja, aber noch nicht lange", behauptete ich.

"Gut. Mum hat das Mittag fertig... Oh, und Vanitas ist auch schon weg", informierte er mich.

"Ja", sagte ich und folgte ihm in die Küche.

Am Abend saß ich mit Sora allein auf dem Sofa und blies Trübsal.

"Hey, Ven", sprach er mich dann an. "Ist alles in Ordnung mit dir? Irgendwie hast du seid den letzten paar Tagen so'ne Stimmungsschwankungen"

Ich sah ihn an. "Stimmungsschwankungen?"

Er nickte. "Du bist so anders als vorher. Mal so schlecht gelaunt, dass du mich an Vanitas erinnerst, dann traurig oder total glücklich... Irgendwas stimmt doch da nicht. Was ist los mit dir?"

Ich schwieg eine kleine Weile. "Sag... Wie hast du dich gefühlt, als du dich in Riku verliebt hast?"

Er sah mich darauf erst total überrumpelt an, bevor er den Kopf schüttelte, um wieder klar denken zu können.

"S- Soll das etwa heißen, dass du verliebt bist?", fragte er sofort nach, worauf ich von ihm absah.

"Ich weiß es nicht", sagte ich ehrlich, worauf er erst schwieg.

"Erzähl mir doch von", meinte er dann. "Warum bist du dir unsicher?"

"Ich...", ich ließ meinen Kopf sinken. "Ich seh die ganze Zeit über nur seine Augen... Egal, ob ich meine geschlossen habe oder nicht. Ich- Ich bin sogar eifersüchtig auf eine Frau!"

"Ven", er legte seine Hände auf meine Schultern und ich sah ihm in die Augen. "Ich weiß zwar nicht um wen es geht, aber ich muss dir sagen, dass du wirklich in ihn verliebt bist! Hals über Kopf!"

Ich sah ihn darauf geschockt an. Hals über Kopf verliebt?

"Ich würde ihn ja gerne mal kennen lernen", meinte er dann, worauf ich mir meinen Kommentar verkniff.

Immerhin kannte er ihn schon und das besser als er dachte.

"Aber ich frage dich nicht um wen es geht und wie lange es schon so geht, ich empfehle dir nur, dass du ihm sagst was du fühlst", meinte er.

"Ja, das sagst du so einfach", sagte ich darauf. "Aber ich bin das erste Mal verliebt... In eine Person, die es eigentlich gar nicht verdient hat und dann soll ich ihm sagen was ich fühle? Bist du total bescheuert?"

"Okay... Damit habe ich jetzt nicht wirklich gerechnet", sagte er darauf langsam und ich hob eine Augenbraue. "Ich hab eher damit gerechnet, dass du mir sagst, dass du Probleme damit hast einem Jungen zu sagen, dass du ihn liebst"

"Nein, das Problem ist es nicht", sagte ich. "Es ist eher die Person für die ich diese Gefühle empfinde"

"Oh, verstehe", sagte er nur verständnisvoll. "... du solltest es ihm trotzdem sagen, auch wenn er es nicht verdient hat"

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich das kann", murmelte ich niedergeschlagen.

"Doch, du kannst das", meinte er aufmunternd. "Und wer weiß, vielleicht erwidert er ja deine Gefühle"

Ich sah ihn darauf ungläubig an, sagte jedoch nichts. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand wie Vanitas sich in mich verlieben konnte. Er war unfreundlich, meist schlecht gelaunt und vor allem... so toll. Ich seufzte verträumt auf, worauf Sora leise lachte.

"Denkst du wieder an ihn?", fragte er hinter leicht vorgehaltener Hand.

Ich wurde ertappt leicht rot und sah schnell von ihm ab.

Wieder lachte er. "Echt süß wie du dich benimmst, wenn du verliebt bist"

"Ich find das gar nicht witzig!", rief ich und spürte, dass ich sogar noch ein bisschen röter wurde.

"Ja, du hast Recht", sagte er. "Rox hat mich auch damit aufgezogen, als ihm gesagt habe, dass ich in Riku verliebt bin"

Ich lächelte nur.

"Aber du musst es ihm wirklich sagen, Ven", sagte er dann und sah mich ernst an. "Und irgendwann musst du mir auch sagen wer der Junge in deinen Träumen ist"

Jetzt sah ich ihn überlegen an. "Und was ist, wenn nicht?"

"Dann werde ich dich so lange nerven, bis du es mir gesagt hast, das garantiere ich dir!", meinte er, als es an der Tür läutete und wir aufsahen. "Oh! Das muss bestimmt Riku sein!"

Im Null Komma nichts war er auf den Beinen und verschwand aus dem Wohnzimmer. Doch anstatt Riku war Naminé gekommen.

"Hallo Naminé", grüßte ich die Blondine lächelnd, als die beiden ins Wohnzimmer kamen. "Was machst du denn so spät noch hier?"

Sie seufzte nur und ließ sich neben mir auf das Sofa fallen.

"Ach, das übliche halt", sagte sie dann. "Mein Dad hat mal wieder einen über den Durst getrunken und ich hab mich hier her gerettet"

"Oh, ja... Verstehe", meinte ich verständnisvoll, während Sora sich setzte.

Dann sah sie ihren besten Freund an. "Kann ich heute hier bleiben?"

"Sicher", sagte er leicht überrumpelt. "Du müsstest allerdings in Vanitas' Bett schlafen, wenn du ein eigenes Bett willst"

Sie nickte nur, während ich unverständlich blinzelte. Sie würde in seinem Bett schlafen!? In seinem Bett ?!? Doch ich sagte nichts, ging nur ins Zimmer, um meine Tasche für den nächsten Tag zu packen.

"Und? Wie ist es so, ohne Vanitas?", fragte Naminé ins Blaue, als wir im Bett lagen und ich schreckte leicht zusammen.

"Ruhig", erwiderte ich bloß. "Aber morgen wird sich das wieder ändern. Meine Grandma ist alles andere als ruhig"

Sie lachte leise. "Dann wirst du bestimmt deinen Spaß bei ihr haben"

"Hoffentlich", erwiderte ich bloß, drehte mich zur Wand und schlief sogar recht schnell ein.



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